Deutscher Menschenrechts-Filmpreis

Seit 1998 zeichnet der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis herausragende Produktionen zu Menschenrechtsthematiken aus. Er dokumentiert und würdigt auf diese Weise den Einsatz engagierter Filmemacher für die Einhaltung der Menschenrechte. Gleichzeitig lenkt er das öffentliche Interesse auf Menschenrechtsverletzungen und Menschenrechtsarbeit und fördert so die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen.

Logo (seit 2015)

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird alle zwei Jahre in Nürnberg verliehen. Träger ist ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter der Menschenrechts-, Bildungs-, Kultur- und Medienorganisationen, konfessionelle Organisationen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und kommunale Einrichtungen.

Ziele und Inhalte

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird in den Kategorien Langfilm, Kurzfilm, Magazinbeitrag, Hochschule (Film- oder Kunsthochschulen) und Amateure verliehen, in denen das Thema Menschenrechte inhaltlich wie formal herausragend umgesetzt wird.

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis schärft das Bewusstsein für die Bedeutung der Menschenrechte in Öffentlichkeit und Politik. Film und Fernsehen beeinflussen die gesellschaftliche Wahrnehmung in besonderem Maße. Mit der Auszeichnung herausragender Filmproduktionen zum breiten Themenfeld der Menschenrechte betont der Preis die Bedeutung der Informations-, Bildungs- und Kontrollfunktion der Medien.

Besonders Jugendliche setzen sich immer wieder engagiert mit Menschenrechtsthemen auseinander. Der Deutsche Menschenrechtsfilmpreis ermutigt sie, das Thema durch eigene Filmprojekte zu erarbeiten und in der Kategorie Amateur einzureichen. Um Jugendliche an die filmische Umsetzung von Menschenrechtsfragen heranzuführen, bieten die Veranstalter medienpädagogische Unterstützung an. Aktiver Umgang mit dem Medium Film in Verbindung mit der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Menschenrechten stärkt die Medienkompetenz der Jugendlichen und sensibilisiert sie für Fragen des Medienkonsums, der Kommunikation von Inhalten und der Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens.

Die prämierten Filme werden zusammen mit didaktischen Materialien für den Einsatz in Schulen, auf Festivals oder anderen Veranstaltungen der Öffentlichkeit angeboten. Dadurch gibt der Preis Impulse für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit.

Wettbewerbsbedingungen ab Jahrgang 2020

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis richtet sich an professionelle Filmemacher und Non Professional (Schüler-/Videogruppen und Einzelpersonen jeglichen Alters) und Studierende der Filmhochschulen. Für die verschiedenen Gruppen gilt folgendes Reglement:

Kategorie Langfilm

  • professionelle TV- und Kinoproduktionen
  • in deutscher Sprache oder deutsch untertitelt
  • keine Begrenzung der Spiellänge
  • alle Genres
  • Fertigstellung des Films nach dem 31. Dezember 2017
  • Anmeldeunterlagen auf der Website ab Anfang Mai 2020
  • Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Kategorie Kurzfilm

  • professionelle TV- und Kinoproduktionen
  • in deutscher Sprache oder deutsch untertitelt
  • maximal 30 Minuten Spiellänge
  • aller Genre
  • Fertigstellung des Films nach dem 31. Dezember 2017
  • Anmeldeunterlagen auf der Website ab Anfang Mai 2020
  • Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Kategorie Hochschule (Film- oder Kunsthochschule)

  • Produktionen von Studierenden von Filmhochschulen, Medien- oder Kunstakademien
  • in deutscher Sprache oder deutsch untertitelt
  • (neu!) keine Begrenzung der Spiellänge
  • aller Genres
  • Fertigstellung des Films nach dem 31. Dezember 2017
  • Anmeldeunterlagen auf der Website ab Mai 2020
  • Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.

Kategorie Non Professional

  • Produktionen von nicht-kommerziell/nicht berufsmäßig arbeitenden Filmemachern
  • in deutscher Sprache oder deutsch untertitelt
  • (neu!) keine Begrenzung der Spiellänge
  • aller Genres
  • Fertigstellung des Films nach dem 31. Dezember 2017
  • Anmeldeunterlagen auf der Website ab Mai 2020
  • Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.

Kategorie Bildung

Hierzu können die Produktionen nicht direkt eingesandt werden. Der Preisträger wird durch eine Fachjury aus allen Einreichungen ermittelt. Geehrt werden Filme, die sich in herausragender Weise zum Einsatz in der schulischen und außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung eignen. Das FWU – Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht stiftet das Preisgeld. Zudem wird der Preisträgerfilm in dieser Kategorie mit ausführlichem Unterrichtsmaterial durch das FWU veröffentlicht. Mit seinem Engagement als Medienproduzent und Förderer von audiovisuellen und interaktiven Medien für Schule und Bildung will das FWU dazu beitragen, Menschenrechtsthemen nachhaltig in allen Bildungsbereichen zu platzieren.

Preisträger

Kategorie Profi

  • 1. Preis Eine Blume für die Frauen in Kabul; Siba Shakib, 20 Min., 1998
  • 2. Preis Der Brief aus Kambodscha; Alice Schmid, 13 Min., 1997
  • 3. Preis Leben mit der Hinrichtung; Klaus Steinberg, Astrid Bock, 29 Min., 1997

Kategorie Amateur

  • 1. Preis Vögelköpfe; Frank Roters, 8 Min., 1997
  • 2. Preis Stadt ohne Vorurteil; Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule Schwerin, 10 Min., 1997
  • 3. Preis Robert; Johannes Hahn, 10 Min., 1998

Kategorie Profi

  • 1. Preis Die Farbe der Wahrheit; Dobrivoie Kerpenisan, Clarissa Ruge, 29 Min., 1998
  • 2. Preis Ich habe getötet; Alice Schmid, 29 Min., 1999
  • 3. Preis Bolokoli; Rita Erben, 26 Min., 2000

Kategorie Amateur

Kategorie Profi

  • 1. Preis Gipfelstürmer; Michael Busse, Maria-Rosa Bobbi, 44 Min., 2002
  • 2. Preis Flucht in den Tod; Marc Wiese, 45 Min., 2002
  • 3. Preis Das andere Gesicht des Feindes; Wiltrud Kremer, 29 Min., 2002

Kategorie Amateur

  • 1. Preis Spiel mit dem Tod; Evang. Mörike-Gymnasium, 2 Min., 2002
  • 2. Preis Das Thema; Holzkopf feat. Jay D. Rain Project, 4 Min., 2001
  • 3. Preis Die Versöhnung; Trickfilmgruppe Medienzentrum Lübeck, 5 Min., 2002

Kategorie Profi

  • 1. Preis Gott segne unseren Überfall; Martin Buchholz, 44 Min., 2003
  • 2. Preis Moderne Sklavinnen; Ulrike Baur, 44 Min., 2003
  • 3. Preis The Innocence Project; Julie von Kessel, Udo van Kampen, 20 Min., 2002

Kategorie Amateur

  • 1. Preis Edwins Welt; Daniela Perathoner, 7 Min., 2004
  • 2. Preis Ehre und Recht – Der Stärkere gibt nach; Jugendgruppe Chip 36, 7 Min., 2003
  • 3. Preis Das Waisenhaus; Die 3-100, 11 Min., 2004

Kategorie Profi

  • 1. Preis Tod in der Zelle – Warum starb Oury Jalloh?; Marcel Kolvenbach, Pagonis Pagonakis, 43 Min.
  • 2. Preis Getauschte Blicke – Theaterleben in Kabul; Jutta von Stieglitz-Yousufy, 44 Min.
  • 3. Preis SchussWechsel – Fotografen in einem zerrissenen Land; Sacha Mirzoeff, Bettina Borgfeld, 45 Min., WDR

Kategorie Amateur

  • 1. Preis Akhona; Michael Spengler, 5 Min.
  • 2. Preis Holidays – Vom Krieg überrascht; Fadia Mansour, Nuhr Elabbas, Lilian El-Khawas, 9 Min.
  • 3. Preis MenschenRecht; Lichtenberger Boys, 5 Min.

Kategorie Filmhochschule

Kategorie Profi

Kategorie Amateur

  • Oury Jalloh; Simon Jaikiriuma Paetau, 30 Min.

Kategorie Filmhochschule

  • comme tout autre humain; Christiane Schmidt, Didier Guillain, 56 Min.

Kategorie Kurzfilm/Magazinbeitrag

  • Italiens harte Hand; Clemens Riha, Alessandro Allaria, 6 Min.

Kategorie Bildungspreis

  • Kindersklaven; Rebecca Gudisch, Tilo Gummel, 30 Min.

Kategorie Profi

Kategorie Amateur

  • Reise ohne Rückkehr – Endstation Frankfurter Flughafen; Güclü Yaman, 25 Min.

Kategorie Filmhochschule

Kategorie Kurzfilm/Magazinbeitrag

  • Wegschauen und vertuschen?; Markus Schmidt, Markus Zeidler, 10 Min.

Kategorie Bildungspreis

  • Rückkehr ins Elend – Abschiebung der Roma ins Kosovo; Martina Morawietz, 15 Min.

Kategorie Profi

Kategorie Amateur

  • Syrien – Zwischen Verzweiflung und Hoffnung; Tim Hartelt, 30 Min.

Kategorie Filmhochschule

Kategorie Kurzfilm/Magazinbeitrag

  • Bon Voyage; Fabio Friedli, 7 Min.

Kategorie Bildungspreis

  • Five ways to kill a man; Christopher Bisset, 10 Min.

Kategorie Langfilm

  • Camp 14 – Total Control Zone; Marc Wiese, 101 Min.

Kategorie Amateur

  • Finde den Fehler!; «all inclusive» – Verein zur Förderung komplementärer Diversitätsstrukturen, Regie: Gerhard Prügger[1], 2 Min.

Kategorie Filmhochschule

Kategorie Kurzfilm

  • Mohammed auf der Flucht; Guido Holz, 25 Min.

Kategorie Magazinbeitrag

Kategorie Bildungspreis

  • Bahar im Wunderland; Behrooz Karamizade, 16 Min.

Kategorie Langfilm

Kategorie Kurzfilm

  • Esperanza 43; Oliver Stiller, 20 Min.

Kategorie Magazinbeitrag

  • Mexiko – Künstler gegen das Verbrechen; Alexander Bühler und Jens-Uwe Korsowsky, 6:50 Min.

Kategorie Hochschule

  • Where to, Miss?; Manuela Bastian, 83 Min.

Kategorie Amateure

  • Morgenland; Sonja Elena Schroeder, Luise Rist, Hans Kaul und Thomas Kirchberg, 34:30 Min.

Kategorie Bildungspreis

Kategorie Langfilm

Kategorie Kurzfilm

Kategorie Magazinbeitrag

  • Erst integrieren, dann abschieben: Deutschlands absurde Asylpolitik; Naima El Moussaoui, 10 Min.

Kategorie Hochschule

  • Thinking like a Mountain; Alexander Hick, 91 Min.

Kategorie Amateure

  • Just a normal Girl; Vanessa Ugiagbe, 25 Min.

Kategorie Bildungspreis

Kategorie Langfilm

Kategorie Kurzfilm

  • Ab 18! – Die Tochter von ...; Joakim Demmer, Verena Kuri und Chiara Minchio, 28 Min.[3]

Kategorie Hochschule

Kategorie Non-Professional

  • Just. Another. Month.; Charlotte Weinreich und Rosa-Lena Lange, 22 Min.[3]

Kategorie Bildungspreis

Veranstalter

Unterstützer

  • FA-KED der Evang.-Luth. Kirche in Bayern[17]
  • Katholischer Fond für weltkirchliche und entwicklungsbezogene Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit[18]
  • Konferenz der Landesfilmdienste[19]
  • Menschenrechtsreferat im Kirchenamt der evangelischen Kirche in Deutschland[20]
  • Missionsprokur der Jesuiten[21]
  • Refugio München[22]
  • Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie Bildungs- und Förderungswerk

Medienpartner (seit 2008)

Termine

  • Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wurde zuletzt am 5. Dezember 2020 in einer reinen Online-Preisverleihung vergeben. Der nächste Wettbewerbsjahrgang startet am 01.03.2022. Die Preisverleihung des Jahrgangs 2020-22 ist für den 10. Dezember 2022 am Tag der Menschenrechte geplant.

Einzelnachweise

  1. Grazer Gerhard Prügger gewann deutschen Menschenrechts-Filmpreis - derStandard.at. Abgerufen am 22. November 2019 (österreichisches Deutsch).
  2. Preisträger 2018 – Deutscher Menschenrechts Filmpreis. Abgerufen am 25. Oktober 2018.
  3. Preisträger 2020 – Deutscher Menschenrechts Filmpreis. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  4. Der Nationale Geistige Rat der Bahai in Deutschland
  5. bllv.de
  6. anwaltverein.de
  7. dgb.de
  8. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
  9. Evangelische Medienzentrale Bayern
  10. Katholische Medienzentralen in Bayern (Memento vom 10. Juli 2007 im Internet Archive)
  11. Landesmediendienste Bayern
  12. Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg
  13. missio Aachen (Memento vom 5. April 2011 im Internet Archive)
  14. missio München
  15. Nürnberger Menschenrechtszentrum
  16. Quelle: Webseite der Stiftung Journalistenakademie (Memento vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)
  17. FA-KED der Evang.-Luth. Kirche in Bayern (Memento vom 22. Januar 2008 im Internet Archive)
  18. Katholischer Fond für weltkirchliche und entwicklungsbezogene Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit (Memento vom 17. Februar 2009 im Internet Archive)
  19. Konferenz der Landesfilmdienste
  20. Menschenrechtsreferat im Kirchenamt (Memento vom 16. Dezember 2008 im Internet Archive) der evangelischen Kirche in Deutschland
  21. Missionsprokur der Jesuiten
  22. Refugio München
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