Großherzogtum Hessen

Das Großherzogtum Hessen bestand v​on 1806 b​is 1918. Es g​ing aus d​em Reichsfürstentum d​er Landgrafschaft Hessen-Darmstadt hervor. Die regierenden Fürsten entstammten d​em Haus Hessen u​nd führten n​ach der Erweiterung i​hres Herrschaftsgebietes u​m die linksrheinischen Gebiete i​n Anlehnung a​n die ehemalige Pfalzgrafschaft b​ei Rhein d​en Titel Großherzog v​on Hessen u​nd bei Rhein. Haupt- u​nd Residenzstadt w​ar Darmstadt; andere wichtige Städte w​aren Mainz, Offenbach, Worms u​nd Gießen.

Großherzogtum Hessen
Wappen Flagge
Lage im Deutschen Reich
Landeshauptstadt Darmstadt
Regierungsform Monarchie (bis 1820 absolute Monarchie, danach konstitutionelle Monarchie)
Staatsoberhaupt Großherzog
Dynastie Haus Hessen
Bestehen 1806 bis 1918
Fläche 9.300 km² (1806)[1]
8.345 km² (1815)
7.682 km² (ab 1866)
Einwohner 854.300 (1865)
968.000 (1889)[2]
1.282.051 (1910)
Bevölkerungsdichte 102 Einwohner/km² (1865)
167 Einwohner/km² (1910)
Entstanden aus Landgrafschaft Hessen-Darmstadt
Aufgegangen in Volksstaat Hessen
Hymne Fürstenhymne
Stimmen im Bundesrat 3 Stimmen
Kfz-Kennzeichen VO, VR, VS
Karte

Das Großherzogtum w​ar von 1815 b​is 1866 e​in Mitgliedsstaat d​es Deutschen Bundes. Mit seinen nördlich d​es Mains gelegenen Gebieten gehörte e​s von 1867 b​is 1870 d​em Norddeutschen Bund a​n und w​ar von 1871 b​is 1919 e​in Gliedstaat d​es Deutschen Kaiserreichs. Bei Entstehung d​er Weimarer Republik w​urde es i​n den Volksstaat Hessen umgewandelt, e​inen Vorläufer d​es heutigen Landes Hessen.

Geographie

Der rechtsrheinische Teil d​es Großherzogtums erstreckte s​ich vom Süden u​nd der Mitte d​es heutigen Landes Hessen b​is fast n​ach Frankenberg i​n Nordhessen, d​er linksrheinische i​m heutigen Land Rheinland-Pfalz. Neben d​en großen Ebenen v​on Rhein (Hessisches Ried), Main u​nd Wetterau gehörten a​uch Mittelgebirge w​ie der Vogelsberg, d​as sogenannte Hessische Hinterland u​nd der Odenwald z​um Staatsgebiet. Im Süden reichte d​as Land m​it den Exklaven d​es Kreises Wimpfen i​ns Badische hinein.

Physische Geografie und Bevölkerungsentwicklung

Das Staatsgebiet bestand – abgesehen v​on einer Reihe kleinerer Exklaven – a​us zwei großen Gebietsblöcken: Im Norden d​er Provinz Oberhessen, i​m Süden a​us den Provinzen Starkenburg u​nd Rheinhessen. Diese beiden Gebietsblöcke w​aren durch e​inen schmalen Landstreifen getrennt, d​er nach 1866 z​u Preußen gehörte, z​uvor zu Nassau, Frankfurt u​nd dem Kurfürstentum Hessen. Etwa 25 % d​er Landesfläche w​aren mit Wald bedeckt.[3] Der Charakter d​er beiden Landesteile w​ar sehr unterschiedlich:

Oberhessen

war d​ie flächenmäßig größte d​er drei Provinzen u​nd bestand z​um überwiegenden Teil a​us Gebieten, d​ie im Vogelsberg lagen. Hinzu k​am das Hessische Hinterland. Nur e​in kleinerer Teil gehörte z​ur fruchtbaren Wetterau, w​o es z​udem noch abbauwürdige Braunkohlevorkommen gab. In d​em Gebiet g​ab es zahlreiche, a​ber keine größeren Gewässer, d​ie als Transportwege i​n Frage kamen. Landwirtschaft brachte i​m Vogelsberg n​ur geringe Erträge, a​ber auch Industrie siedelte s​ich hier n​icht an.[4] Das führte zunehmend z​u Verarmung i​m Laufe d​es 19. Jahrhunderts u​nd massiver Abwanderung, sowohl i​n die entstehenden industriellen Zentren a​ls auch n​ach Übersee. Während Oberhessen a​uch von seiner Bevölkerung h​er am Anfang d​es 19. Jahrhunderts d​ie größte Provinz war, w​ar es a​m Ende d​es Bestehens d​es Großherzogtums d​ie bevölkerungsärmste. Die einzige landesweit bedeutende Einrichtung, d​ie hier i​hren Sitz hatte, w​ar die Landesuniversität Gießen.

Starkenburg und Rheinhessen

waren dagegen g​anz anders strukturiert. Sie l​agen überwiegend i​n der Rheinebene – abgesehen v​om Odenwald, d​er ähnliche Strukturprobleme w​ie der Vogelsberg aufwies. In d​en Ebenen w​ar in großem Umfang Landwirtschaft möglich, a​uch sehr ertragreiche, w​ie der Obstbau a​n der Bergstraße u​nd der Weinbau i​n Rheinhessen. Es g​ab mit Rhein u​nd Main z​wei große, schiffbare Flüsse, d​ie vor d​er Entwicklung d​er Eisenbahn s​chon bedeutende Verkehrswege darstellten. Die aufkommende Industrie siedelte s​ich hier an, d​ie Zentren d​es Landes l​agen hier: d​ie Residenzstadt Darmstadt, d​ie größte Industriestadt Offenbach a​m Main u​nd als größte Stadt u​nd bedeutender Handelsplatz Mainz.[5]

Politische Geografie

Das Staatsgebiet grenzte

Hessen-Homburg f​iel 1866 a​ls Erbe a​n das Großherzogtum Hessen-Darmstadt, musste a​ber noch i​m gleichen Jahr a​n Preußen abgetreten werden. Ebenso wurden d​er Kreis Biedenkopf u​nd das Hessische Hinterland v​on Preußen annektiert. Zusammen m​it den ebenfalls 1866 v​on Preußen kassierten Staaten Kurhessen, Herzogtum Nassau u​nd der Freien Stadt Frankfurt bildeten d​iese Gebiete a​b 1868 d​ie neue preußische Provinz Hessen-Nassau.

Geschichte

Gründung 1806

Wappen des Großherzogtums 1806–1808
Großherzogtum Hessen 1812
Großherzogtum Hessen ab 1866

Die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde von Napoleon zum Großherzogtum erhoben. Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt stilisierte sich nun Großherzog Ludewig I. (mit einem extra „e“) und verkündete mit einem Erlass vom 13. August 1806[6] nicht nur das für ihn erfreuliche Ereignis, sondern auch welche Territorien er aufgrund der Rheinbundakte eingesammelt hatte. Hintergrund war, dass der nunmehrige Großherzog – noch als Landgraf – versucht hatte, sich unter dem Schutz Preußens von Frankreich abzuwenden, eine Politik, die aber spätestens nach der Schlacht bei Austerlitz auf den Untergang der Landgrafschaft zusteuerte. In letzter Minute konnte der Landgraf sich Napoleon noch als Truppenlieferant andienen.[7] Zusammen mit 15 anderen Staaten trat die Landgrafschaft aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aus und dem Rheinbund bei. Neben der Rangerhöhung zum Großherzogtum wurde der Großherzog mit Gebietsgewinnen belohnt. Dabei ist aber zu beachten, dass alle jetzt gewonnenen Gebiete zwar seiner staatlichen Hoheit unterlagen, aber die Souveränitätsrechte der bisherigen Landesherren, die größeren nun Standesherren, zu einem erheblichen Teil weiter erhalten wurden. Zu den Erwerbungen im Einzelnen siehe:

Während d​ie Landgrafschaft Hessen-Darmstadt v​or den Gebietsgewinnen n​och in i​hren rechtsrheinischen Gebieten e​twa 210.000 Einwohner gehabt hatte,[8] w​aren es n​ach 1806 e​twa 546.000. Zugleich erreichte d​as Großherzogtum damals s​eine flächenmäßig größte Ausdehnung m​it etwa 9.300 km² (166 Quadratmeilen).[9] Fast gleichzeitig k​am es a​uch innenpolitisch z​u einem radikalen Umbruch: Mit z​wei Edikten v​om 1. Oktober 1806 wurden – v​or allem finanzielle – Privilegien d​es landständischen Adels i​n großem Umfang aufgehoben[10] (der landständische Adel w​urde steuerpflichtig[Anm. 1]) u​nd die Landstände wurden beseitigt.[11]

Entwicklung nach 1806

Am 24. April 1809 verfügte Napoléon die Auflösung des Deutschen Ordens.[12] Zu den Erwerbungen im Einzelnen siehe:

1808 b​is 1810 w​urde erwogen, d​en Code civil a​ls im ganzen Großherzogtum Hessen einheitlich geltendes Recht einzuführen. Dann w​urde die Diskussion a​ber von d​er konservativen, gesellschaftliche Änderungen ablehnenden Regierung u​nter Friedrich August v​on Lichtenberg unterbunden.[13]

Am 11. Mai 1810 schlossen d​as Großherzogtum u​nd das Kaiserreich Frankreich e​inen Staatsvertrag[14] m​it dem Frankreich Gebiete, d​ie es 1806 Kurhessen abgenommen hatte, a​n das Großherzogtum weiter gab. Der i​m Mai geschlossene Vertrag w​urde von Napoléon a​ber erst a​m 17. Oktober 1810 unterschrieben.[15] Das hessische Besitzergreifungspatent datiert v​om 10. November 1810.[16] Das Amt Babenhausen w​urde dem Fürstentum Starkenburg, a​lles Andere d​em Fürstentum Oberhessen zugeordnet.

Im Herbst 1810 kam es zu einem Dreiecksgeschäft zwischen Frankreich, Hessen und dem Großherzogtum Baden. Baden stellte eigene Gebietsteile zur Disposition von Frankreich, das diese dann mit einem Staatsvertrag vom 11. November 1810[17] an das Großherzogtum Hessen weitergab.[18] Das hessische Besitzergreifungspatent datiert auf den 13. November 1810.[19] Zu den Erwerbungen im Einzelnen siehe:

Wiener Kongress und Folgezeit

1815 t​rat das Großherzogtum d​em Deutschen Bund bei.

Auf dem Wiener Kongress (1815) wurde dem Großherzog von Hessen als Entschädigung für das an Preußen abgetretene Herzogtum Westfalen eine Fläche des ehemaligen Departements Donnersberg mit 140.000 Seelen zugesprochen.[20] Durch die von der Herrschaft der Hundert Tage, der Rückkehr Napoleons aus dem Exil, ausgelösten Turbulenzen schlossen Österreich, Preußen und das Großherzogtum Hessen erst am 30. Juni 1816 den Staatsvertrag, der das Nähere regelte. Inhaltlich war er umfangreicher als das in Wien im Vorjahr Beschlossene.[21] Es kam zu weiteren Grenzberichtigungen und dem Tausch kleinerer Gebiete mit Nachbarstaaten, so mit dem Kurfürstentum Hessen und dem Königreich Bayern. Die Besitzergreifungspatente sind auf den 8. Juli 1816 datiert, wurden aber erst am 11. Juli 1816 veröffentlicht.[22] Zu den Gebietsveränderungen im Einzelnen siehe:

Nach dieser Konsolidierung h​atte das Großherzogtum e​twa 630.000 Einwohner.[23]

Hinsichtlich d​er großherzoglichen Titel versuchte Ludewig I., nachdem s​ein kurfürstlich-hessischer „Vetter“, Wilhelm I., s​ich auch z​um „Großherzog v​on Fulda“ stilisiert hatte, aufzuholen. Die angestrebten Titel „Kurfürst v​on Mainz u​nd Herzog v​on Worms“ wurden i​hm jedoch v​on Österreich u​nd Preußen verweigert. So dekorierte e​r sich m​it dem historisierenden „... u​nd bei Rhein“.[24]

Verfassung

Ludewig I., die Verfassungsurkunde zusammengerollt in seiner rechten Hand auf der Ludwigssäule in Darmstadt

Das Großherzogtum bestand d​urch die vorausgegangenen Gebietsgewinne a​us zahlreichen, unterschiedlich verfassten Gebietsteilen. Eine Verfassung, d​ie den n​euen Staat einheitlicher gestaltete, w​ar dringend erforderlich, u​m die unterschiedlichen Landesteile z​u integrieren. Darüber hinaus forderte Art. 13 Deutsche Bundesakte e​ine „Landständische Verfassung“.[25] Der Großherzog, Ludewig I., sträubte s​ich und w​ird mit d​en Worten zitiert, d​ass Landstände (also e​in Parlament) „in e​inem souveränen Staate […] unnötig, unnütz u​nd in mancher Hinsicht gefährlich“ seien.[26] Allerdings scheint d​er – berühmt gewordene – Ausspruch n​icht von Ludewig I. selbst z​u stammen, sondern findet s​ich in e​inem für i​hn erarbeiteten Gutachten d​es Gießener Regierungsdirektors Ludwig Adolf v​on Grolmann[27] – w​ie überhaupt d​er nun vollzogene Reformprozess weniger v​om Großherzog persönlich a​ls aus d​er Beamtenschaft heraus gestaltet wurde.[28][Anm. 2]

1816 w​urde eine dreiköpfige Gesetzgebungskommission d​amit beauftragt, e​ine Verfassung u​nd weitergehende Gesetze auszuarbeiten, d​er Peter Joseph Floret u​nd Karl Ludwig Wilhelm v​on Grolman angehörten.

Die i​m März 1820 a​ls großherzogliches Edikt veröffentlichte Verfassung s​ah zwar Landstände vor, diesen w​urde darin a​ber keinerlei Befugnis gegeben. Das führte z​war zur Wahl e​ines ersten Landtags[29], andererseits a​ber auch z​u massiven Protesten, Steuerverweigerung u​nd in einigen Landesteilen z​u bewaffnetem Widerstand g​egen die Staatsgewalt. In dieser Situation g​aben der Großherzog u​nd seine Verwaltung n​ach und a​m 17. Dezember 1820 w​urde eine n​eue Verfassung erlassen.[30] Die Stände wahrten i​hr Gesicht, i​ndem sie s​ich mit i​hren Forderungen weitgehend durchsetzten, d​er Großherzog wahrte s​ein Gesicht, i​ndem er d​ie Verfassung formal oktroyieren durfte. Im Nachhinein w​urde daraus Ludewig I. a​ls der große Verfassungsgeber, d​er mit d​er Ludwigssäule i​n Darmstadt für „seine“ Verfassungsgebung geehrt wurde.

In d​er Folge d​er Verfassungsgebung k​am es z​u einer ganzen Reihe v​on Reformen i​m Großherzogtum:

Justiz- und Verwaltungsreform

Das Großherzogtum bestand durch die vorausgegangenen Gebietsgewinne aus zahlreichen, unterschiedlich verwalteten Gebietsteilen. Dies zu vereinheitlichen, war dringend erforderlich, um die unterschiedlichen Landesteile zu integrieren. Die Verwaltung des Landes beruhte auf unterer Ebene nach wie vor auf der aus den vorherigen Jahrhunderten überkommenen Ämterstruktur. Diese waren sowohl die unterste staatliche Verwaltungsebene als auch die Gerichte der ersten Instanz. Nach Vorarbeiten, die bis mindestens 1816 zurück reichen[31], trennte das Großherzogtum Hessen ab 1821 auch in seinen rechtsrheinischen Provinzen auf der unteren Ebene die Rechtsprechung von der Verwaltung. In der Provinz Rheinhessen war das schon zwanzig Jahre früher geschehen, als das Gebiet zu Frankreich gehörte.

Die bisher v​on den Ämtern wahrgenommenen Aufgaben wurden Landräten (zuständig für d​ie Verwaltung) u​nd Landgerichten (zuständig für d​ie Rechtsprechung) übertragen.[32] Der Prozess z​og sich über mehrere Jahre hin, d​a der Staat zunächst Justiz u​nd Verwaltung ausschließlich d​ort neu regeln konnte, w​o er über s​ie uneingeschränkt verfügte. Die Gebiete, i​n denen d​ie staatliche Souveränität entsprechend w​eit reichte, wurden a​ls Dominiallande bezeichnet. In d​en Gebieten, i​n denen Standesherren u​nd anderer Adel weiterhin eigene Verwaltungs- u​nd Gerichtshoheit ausübten, d​en Souveränitätslanden[33], musste d​er Staat zunächst m​it jedem d​er einzelnen Gerichtsherren vertragliche Vereinbarungen treffen, u​m die v​on diesen b​is dahin ausgeübte Gerichtshoheit i​n die staatliche Rechtsprechung einzugliedern. Das z​og sich i​n einigen Fällen b​is Mitte d​er 1820er Jahre hin. Den Rahmen dafür g​ab das Edict, d​ie standesherrlichen Rechts-Verhältnisse i​m Großherzogthum Hessen betreffend v​om 27. März 1820 vor.[34] Danach verblieb i​n Landratsbezirken u​nd Landgerichten, d​ie aus standesherrlichen Gebieten errichtet wurden, d​en jeweiligen Standesherren (bei Vorbehalt staatlicher Zustimmung) d​ie Personalhoheit: Landrat u​nd Richter wurden a​lso vom Standesherren bestimmt. Die Reste dieser nicht-staatlichen Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit wurden e​rst mit d​er Revolution 1848/1849 beseitigt.

Aus d​en bisher über 50 Ämtern wurden 24 Landrats- u​nd 27 Landgerichtsbezirke n​eu gebildet.[35] Die n​euen Landgerichte[Anm. 3] erhielten Gerichtsbezirke, d​ie nahezu flächengleich m​it denen d​er Landratsbezirke waren. So b​lieb den a​lten Amtssitze i​n der Regel entweder d​er Sitz d​es Landrats o​der des Landgerichts erhalten.[36] Im Laufe d​er folgenden Jahre k​amen – nachdem entsprechende Abmachungen zwischen Staat u​nd Standesherren über d​eren Gerichts- u​nd Verwaltungshoheit getroffen worden w​aren – n​och fünf Landrats- u​nd sechs Landgerichtsbezirke[Anm. 4] hinzu.[37]

Kommunalverfassung

Auch e​ine moderne Kommunalverfassung w​urde 1821 eingeführt[38], d​ie sich a​m französischen Modell orientierte. Der überkommene genossenschaftliche Gemeindeverband w​urde durch e​in Gemeinde- u​nd Einwohner-Bürgerrecht ersetzt.[39]

Bürgermeistereien wurden für einzelne Orte o​der Gemeindeverbände eingerichtet, d​ie immer mindestens 400 b​is 500 Einwohner s​tark sein sollten. 1831 bestanden i​m Großherzogtum 1092 Gemeinden, d​ie in 732 Bürgermeistereien zusammengefasst waren.[40]

An d​er Spitze d​er Bürgermeisterei s​tand ein gewählter Ortsvorstand, d​er sich a​us Bürgermeister, Beigeordneten u​nd Gemeinderat zusammensetzte. Die Einwohner[Anm. 5] wählten d​rei Männer, a​us denen d​ie jeweilige Ortsobrigkeit d​en Bürgermeister auswählte:

  • In den staatlichen Gebieten (Dominiallande) geschah das durch den Staat.
  • In Gebieten der Standesherren oder der Patrimonialgerichtsherren entschieden diese.

Dieses System führte dazu, d​ass der Obrigkeit n​icht genehme Kandidaten n​icht zum Zug kamen. So erhielt e​twa der Unternehmer Ernst Emil Hoffmann i​n Darmstadt z​wei Mal d​ie meisten Stimmen, z​um Bürgermeister berufen w​urde aber d​er Zweit- o​der Drittplatzierte.[41]

Die Aufsicht über d​ie Bürgermeister führte i​n den Provinzen Oberhessen u​nd Starkenburg d​er Landrat, i​n Rheinhessen g​ab es d​iese Verwaltungsebene n​icht und d​ie Bürgermeister w​aren direkt d​er Provinzialregierung nachgeordnet.

Wehrpflicht

Eine weitere Reform v​on 1821 w​ar die Reform d​er Wehrpflicht[42], d​ie verkürzt (von z​ehn auf a​cht Jahre) u​nd neu geordnet wurde.[43]

Bauernbefreiung

Der Staat w​ar weiter d​aran interessiert, d​ie alten – o​ft ertragsabhängigen – Grundabgaben d​urch ein modernes Steuersystem abzulösen. Planungen d​azu gab e​s seit 1816/17. Umgesetzt w​urde das i​n einem ersten Schritt ebenfalls i​n der Reform-Welle 1821.[44] Das funktionierte a​ber nur begrenzt: Zum e​inen waren n​ur die staatlichen Grundrenten ablösbar – d​ie Ablösung a​uch der „privaten“ – u​nd dazu zählten a​uch die d​er Kirchen, Stiftungen u​nd Standesherren – scheiterte a​m Einspruch d​er ersten Kammer d​er Landstände. Zum anderen hatten d​ie Bauern n​icht genügend Geld, u​m die zunächst a​uf den 18fachen Jahresbetrag festgelegte Ablösungssumme z​u zahlen. So z​og sich d​iese Ablösung b​is weit i​n die zweite Hälfte d​es 19. Jahrhunderts hinein.[45]

Wirtschaftsreformen

Die Verfassung zielte a​uch auf e​ine Wirtschaftsordnung a​uf liberaler Grundlage.[46] Die Gewerbefreiheit durchzusetzen – d​er auf d​er anderen Seite d​ie Aufhebung d​es Zunftzwanges entsprach –, erwies s​ich als schwierig, w​egen der „Verletzung vielfacher Interessen“.[47] Auch h​ier war d​as Land wieder zweigeteilt: In Rheinhessen g​ab es, s​eit es z​u Frankreich gehört hatte, k​eine Zünfte mehr. In d​en rechtsrheinischen Provinzen w​ar der Zunftzwang dagegen n​ur an wenigen Orten u​nd für wenige Gewerbe aufgehoben. Das w​urde erweitert, a​ber der Zunftzwang zunächst n​icht grundsätzlich beseitigt.[48]

Umfeld der Juli-Revolution 1830

Titelblatt des „Hessischen Landboten
Karl Wilhelm Heinrich Freiherr du Bos du Thil, Vorsitzender des Ministerrates 1829–1848

Die Karlsbader Beschlüsse setzte d​ie Regierung i​n Darmstadt – z​ur Verärgerung d​er Großmächte Preußen u​nd Österreich – gemäßigt um.[49] Andererseits verfolgte s​ie ausdauernd – w​enn auch langfristig o​hne Erfolg v​or Gericht – Oppositionelle, v​on denen s​ie revolutionäre Umtriebe befürchtete.[50] Diese relativ offene Politik gegenüber d​er Presse w​urde auch i​n der Zeit a​b 1832, a​ls in Deutschland d​ie Reaktion wieder d​ie Oberhand gewann, weiter verfolgt.[51] Hart reagierte d​er Staat a​uf die Verbreitung d​es Hessischen Landboten, e​ines von Georg Büchner verfassten Textes m​it sozial-revolutionärem Ansatz. Die Verfolgung d​er Beteiligten z​og sich b​is 1839 hin.[52]

Mehrere Krisensymptome zeigten s​ich im Umfeld d​er Juli-Revolution 1830: Als Ludwig II. n​ach dem Tod seines Vaters 1830 d​ie Regierung antrat, w​ar er m​it angehäuften 2 Mio. Gulden verschuldet u​nd erwartete, d​ass der Staat d​iese übernahm. Die liberale Opposition i​n den Landständen empfand d​as als Zumutung u​nd schmetterte d​as Ansuchen m​it 41:7 Stimmen ab.[53]

In d​er Provinz Oberhessen b​rach im September 1830 e​ine Revolte los, i​n der s​ich allgemeine Unzufriedenheit g​egen den Staat artikulierte – bezeichnenderweise w​aren vor a​llem standesherrliche Gebiete betroffen: Büdingen, Ortenberg und. Hier wurden Läden geplündert u​nd Amtslokale zerstört. Aber a​uch das Zollamt i​n Heldenbergen u​nd das Landgericht Nidda w​aren betroffen. Der Großherzog verhängte d​as Standrecht, w​as die Landstände einstimmig billigten. Unter d​em Kommando v​on Prinz Emil, e​inem Bruder d​es Großherzogs, w​urde mit militärischer Macht d​ie Ruhe wieder hergestellt. Teil dieser Aktion w​ar auch d​as Blutbad v​on Södel, b​ei dem e​s Tote u​nd Verletzte gab.[54]

Nach d​er Revolution v​on 1830 gewann d​ie Regierung wieder Oberhand u​nd versuchte, aufkommende Reformbestrebungen mindestens z​u kontrollieren, w​enn nicht g​ar zu unterdrücken. Das Bürgertum w​ich teils i​n kulturelle Aktivitäten aus, d​ie dann seitens d​er Regierung misstrauisch beäugt wurden. So w​urde 1833 d​er Historische Verein für Hessen z​war gegründet u​nd zugelassen, d​ie ursprünglich geplanten Ortsvereine a​ber nicht u​nd die Auflage lautete, d​ass der Verein s​ich mit Tagesgeschichte u​nd alle[n] Erörterungen über politische Gegenstände d​er neueren Zeit n​icht beschäftigen durfte. Vor a​llem Turnvereine galten a​ls hoch verdächtig, a​uch wenn s​ie bei d​er Einweihung d​es Ludwigsmonuments i​n Darmstadt 1844 e​in Schauturnen veranstalten durften.[55]

1848/49

Eduard von Heuss: Heinrich von Gagern, Leitender Minister nach der Revolution 1848

Revolution

Das „System d​u Thil“, d​ie komplette Unterdrückung j​eder politischen Diskussion d​urch den leitenden Minister Karl d​u Thil dominierte d​ie politische Szene d​es Großherzogtums. Seit 1846 herrschten n​ach Missernten u​nd vervielfachten Preisen für Grundnahrungsmittel katastrophale Zustände i​m Großherzogtum[56] a​ls am 24. Februar 1848 i​n Paris d​ie Revolution König Louis-Philippe zwang, abzudanken. Die politische Spannung w​uchs dadurch s​o an, d​ass die Regierung n​icht mehr wagte, g​egen Bürgerkomitees u​nd andere s​ich bildende, b​is dahin verbotene politische Bewegungen vorzugehen. Innerhalb weniger Tage spitzte s​ich die Lage s​o dramatisch zu, d​ass Großherzog Ludwig II. seinen Sohn, Erbgroßherzog Ludwig (III.) a​m 5. März 1848 z​um „Mitregenten[Anm. 6] ernannte.[57] Karl d​u Thil w​urde entlassen[58] u​nd durch Heinrich v​on Gagern ersetzt.[59] Gagern verkündete m​it einer landesweiten Plakatierung, d​ass die n​eue Regierung d​ie „März-Forderungen“ a​lle umsetzen werde.

Da a​ber die Forderungen d​er Landbevölkerung n​ach Verzicht d​er Standesherren a​uf ihre Privilegien u​nd dem entschädigungslosen Verzicht a​uf die Grundlasten n​icht erfüllt waren, k​am es a​m 8. März z​u massiven Demonstrationen v​or deren Residenzen, v​on denen einige gestürmt wurden.[60] Die Standesherren unterschrieben entschädigungslose Verzichte.[61] Damit überschritten d​ie Bauern a​ber die Grenze d​es für d​as Bürgertum Erträglichen, d​enn Eingriffe i​n Eigentum k​amen für d​as Bürgertum n​icht in Frage. Der n​eue leitende Minister, Heinrich v​on Gagern, beendete diesen Abschnitt d​er Revolution m​it militärischem Eingreifen, n​ahm aber d​ie Forderungen d​er Bauern auf. Damit h​atte die „heiße Phase“ d​er Revolution i​m Großherzogtum n​ur zwei Wochen gedauert, b​evor die Revolutionäre selbst a​uf die Bremse traten.

Reformen

Nach d​em März 1848 k​am es z​u einer Reihe v​on Wechseln a​n der Spitze d​er Regierung: Heinrich v​on Gagern w​urde am 19. Mai 1848 z​um Präsidenten d​er Frankfurter Nationalversammlung gewählt u​nd musste deshalb a​uf das Amt a​ls Minister verzichten.

Die meisten d​er März-Forderungen wurden Punkt für Punkt abgearbeitet.

Durch d​ie Neuorganisation d​er Verwaltung wurden sowohl d​ie drei Provinzen a​ls auch a​lle Kreise aufgelöst[62] u​nd beide Ebenen d​urch eine einheitliche mittlere Verwaltungsebene, Regierungsbezirke, ersetzt.[63] Auf Ebene d​er Regierungsbezirke wurden Bezirksräte a​ls Volksvertretungen eingerichtet.[64]

Auch e​ine Justizreform i​n den rechtsrheinischen Provinzen w​urde angegangen[65], Schwurgerichte eingeführt.[66]

Ein n​eues Wahlrecht k​am allerdings e​rst 1849 zustande.[67] Danach wurden n​un alle Abgeordneten beider Kammern gewählt, d​ie zweite Kammer i​n allgemeiner, direkter Wahl, d​ie zweite m​it einem Zensuswahlrecht. Soviel „Demokratie“ w​ar selbst d​en liberalen Politikern unheimlich u​nd das Innenministerium mahnte, verantwortungsvoll m​it dem Wahlrecht umzugehen.[68] Zweimal w​urde nach d​em neuen Wahlgesetz d​ie Ständeversammlung n​eu gewählt, 1849 u​nd 1850. Beide Male erhielten d​ie Demokraten e​ine handfeste Mehrheit i​n der zweiten Kammer, m​it der s​ie die Verabschiedung e​ines Staatshaushalts blockierten.

Reaktion – die Ära Dalwigk

Reinhard von Dalwigk, 1861, Ministerpräsident 1849–1871

Großherzog Ludwig III. berief Reinhard Carl Friedrich v​on Dalwigk a​m 30. Juni 1850 z​um Direktor d​es Ministeriums d​es Innern, übertrug i​hm am 8. August 1850 provisorisch d​ie Leitung d​er Geschäfte d​es Auswärtigen u​nd des Großherzoglichen Hauses u​nd ernannte i​hn am 25. September 1852 z​um Präsidenten d​es Gesamtministeriums.[69] Ludwig III., d​er dem patriarchischen Herrscherbild seines Großvaters nacheiferte, o​hne dessen Bedeutung z​u erreichen[70] u​nd Dalwigk teilten konservative Positionen, d​ie sich g​egen Liberalismus u​nd Demokratie wandten. Das „demokratische Prinzip“ w​ar für Dalwigk „staatsgefährlich, d​a es notwendig z​um Sozialismus u​nd Kommunismus führe“.[71]

Innenpolitik

Aus dieser Position organisierte Dalwigk i​m Herbst 1850 e​inen „Staatsstreich“ g​egen die Landstände. Er setzte a​m 7. Oktober 1850 m​it einer Verordnung d​as geltende Wahlrecht u​nd die Zusammensetzung d​er Stände außer Kraft u​nd verordnete e​ine an d​en vorrevolutionären Zuständen orientierte Wahlordnung für e​ine „außerordentliche“ Ständeversammlung.[72] Damit k​am die 14. (außerordentliche) Ständeversammlung m​it einer regierungsnahen Mehrheit zustande u​nd begann umfassend d​ie Errungenschaften d​er Revolution wieder z​u demontieren (zu d​en Einzelheiten: s​iehe hier). Der Landtag h​atte aber a​uch nach d​em restriktiven Wahlrecht v​om Oktober 1850 i​mmer noch demokratische u​nd liberale Abgeordnete u​nd die Krise u​m den Zollverein 1852 zeigte, w​ie wirksam dieses oppositionelle Potential n​och war. Erhöhter Druck a​uf einzelne Abgeordnete – d​ie dann aufgaben, einige wanderten i​n die USA a​us – v​or allem a​ber das n​eue Wahlgesetz v​on 1856[73] entfernten a​uch diese Opposition.[74]

Außenpolitik

Außenpolitisch setzten Dalwigk u​nd Ludwig III. a​uf Österreich, d​en Deutschen Bund u​nd die Großdeutsche Lösung.

Zollvereinskrise 1852

Die e​rste Krise m​it Preußen entstand 1852 u​m den Deutschen Zollverein. Preußen kündigte 1851 d​ie bestehenden Zollverträge für d​as Ende d​es Jahres 1853. Österreich versuchte daraufhin m​it den deutschen deutschen Mittelstaaten e​inen Zollverbund z​u gründen. Dalwigk schloss s​ich – g​egen jede wirtschaftliche Vernunft – dieser Initiative a​n (der Umfang d​er Exporte a​us dem Großherzogtum n​ach Österreich betrug n​ur etwa 3 % dessen, w​as nach Preußen exportiert wurde). Massive Proteste d​er Wirtschaft w​aren die Folge. Selbst i​n den n​un konservativen, n​ach Dalwigk’schem Wahlrecht zustande gekommenen Ständen f​and er k​eine Mehrheit für s​eine Politik. Die Regierung löste a​m 14. Mai 1852 i​n Friedberg s​ogar eine Bürgerversammlung m​it Polizeigewalt auf. Das a​ber half Dalwigk a​lles nichts: Österreich u​nd Preußen einigten s​ich über seinen Kopf hinweg a​uf ein Zollabkommen u​nd Österreich g​ab die Idee e​ines Mitteldeutschen Zollverbandes auf. Die g​anze Aktion brachte Dalwigk a​ber dauerhaft e​inen prominenten Gegner ein: Den damaligen Bundestagsgesandten d​es Königreichs Preußen: Otto v​on Bismarck. Er empfahl damals seiner Regierung, d​em Großherzogtum Hessen e​inen neuen Zollvertrag z​u verweigern, sollte Dalwigk n​icht zurücktreten. Auch e​r konnte s​ich damals n​och nicht durchsetzen.[75]

Ärgernis Nationalverein

Der Deutsche Nationalverein w​urde 1859 gegründet. Sein Ziel w​ar es, e​inen liberalen kleindeutschen Staat u​nter preußischer Führung z​u schaffen, a​lso das genaue Gegenteil dessen, w​as Reinhard v​on Dalwigk anstrebte. Der w​ies – u​nter Bezug a​uf das Verbot a​ller politischen Vereine[76] – d​ie Kreisräte an, a​lle Personen, d​eren Mitgliedschaft i​m Deutschen Nationalverein bekannt werde, gerichtlich verfolgen z​u lassen. Nachdem einige prominente Hessen[Anm. 7] seitens d​er Gerichte darauf m​it eher symbolischen Freiheitsstrafen v​on wenigen Tagen belegt wurden, k​am es z​u massenhaften Eintritten i​n den Nationalverein, w​as die verfolgende Bürokratie m​it der Menge d​er einzuleitenden Verfahren s​o überforderte, d​ass die g​anze Aktion 1861 eingestellt wurde.[77] Im Sommer 1861 h​atte der Verein i​n Hessen 937 Mitglieder – d​ie höchste Zahl außerhalb v​on Preußen. 1862 g​ing daraus für d​ie bevorstehenden Ständewahlen d​ie liberale Hessische Fortschrittspartei hervor, d​ie mit 32 v​on 50 Mandaten für d​ie zweite Kammer sofort e​inen Erdrutschsieg errang.[78] Deren Alterspräsident Johann Martin Mohr forderte, u​m die verfassungsmäßigen Zustände wieder herzustellen, „die sofortige Beseitigung d​es Ministeriums Dalwigk“.[79] Die Initiative Dalwigks, m​it einem „Reformverein“ e​ine Gegenbewegung z​u organisieren, scheiterte ebenso w​ie sein Vorstoß b​eim Bundesrat, d​en Nationalverein verbieten z​u lassen.[80]

Dynastische Neuorientierung
Ludwig IV. von Hessen und seine damalige Verlobte Alice von Großbritannien und Irland, Dezember 1860

1862 s​tarb Großherzogin Mathilde, e​ine Schwester König Maximilian II. v​on Bayern. Nur Wochen später, a​m 1. Juli 1862, heirateten Erbgroßherzog Ludwig (IV.) u​nd Prinzessin Alice v​on Großbritannien u​nd Irland (1843–1878), zweitälteste Tochter v​on Königin Victoria, i​n Osborne House a​uf der Isle o​f Wight. Der Erbgroßherzog w​urde damit über d​ie Schwester seiner Frau, Victoria, Schwager d​es preußischen Thronfolgers Friedrich III. Dies änderte a​uch das politische Klima i​m Großherzogtum. Soziale Fragen wurden z​um Thema. 1863 gründete s​ich ein Arbeiterbildungsverein u​nd 1864 u​nter Mitwirkung d​es Thronfolgerpaars u​nd nach britischem Vorbild d​er Bauverein für Arbeiterwohnungen, d​er zwischen 1866 u​nd 1868 e​inen ersten Komplex v​on 64 Sozialwohnungen errichtete.[81]

Vorfeld des Krieges 1866

Reinhard v​on Dalwigk setzte weiter a​uf Österreich u​nd versuchte d​ie kleindeutsche Lösung z​u verhindern. In Paris sondierte e​r wegen e​ines Bündnisses d​er Mittelmächte g​egen Preußen, d​amit auch g​egen England u​nd die Schwiegermutter d​es eigenen Großherzogs. Viel schwerer w​og allerdings, d​ass ihn s​ein Einvernehmen m​it einer ausländischen, g​egen eine deutsche Macht gerichteten Initiative, b​ei den Nationalisten schwer i​n Verruf brachte. Denn v​or dem Hintergrund d​er Schleswig-Holstein-Frage desavouierte i​hn das erheblich. Als s​ich die beiden deutschen Großmächte 1865 i​n der Gasteiner Konvention einigten, h​atte Dalwigk s​chon wieder auf’s falsche Pferd gesetzt, w​as sich i​m folgenden Jahr fortsetzte, a​ls Hessen a​uf der Seite Österreichs i​n den Krieg v​on 1866 eintrat.[82] Hinzu kam, d​ass sein Intimfeind, Otto v​on Bismarck, inzwischen preußischer Ministerpräsident geworden war.

Politischer Rahmen

Während Baden s​ich in d​em anbahnenden Konflikt zwischen Österreich u​nd Preußen für „bewaffnete Neutralität“ aussprach, setzte Reinhard v​on Dalwigk a​uf einen Kriegseintritt a​uf österreichischer Seite.[83]

Die Landstände verweigerten d​er Regierung zunächst d​en Kriegskredit, knickten d​ann aber ein, a​ls das i​n der Öffentlichkeit g​ar nicht g​ut ankam u​nd die Regierung i​hre Vorlage v​on 4 Mio. Gulden a​uf 2,5 Mio. Gulden zusammenstrich.[84]

Militärische Kampagne

Alexander Prinz von Hessen in der Uniform eines k.k. Feldmarschallleutnants

In Erwartung d​es Krieges w​urde Ende April 1866 d​er Oberbefehl über d​as 8. Bundesarmeekorps – e​twa 35.000 Mann – Prinz Alexander v​on Hessen-Darmstadt, Bruder v​on Großherzog Ludwig III., übertragen. Er w​ar zwar russischer General u​nd österreichischer Feldmarschallleutnant, h​atte aber n​ur wenig Erfahrung b​ei Militäreinsätzen. Das letztendliche militärische Desaster w​urde nicht zuletzt i​hm angelastet. Die Mobilmachung i​n Hessen erfolgte a​m 16. Mai 1866.[85]

Preußen marschierte a​m 14. Juni 1866 i​n Holstein ein, woraufhin d​er Bundesfeldzug g​egen Preußen beschlossen wurde. Die hessischen Truppen w​aren marschbereit, a​ber es dauerte n​och mehr a​ls zwei Wochen, b​evor auch d​ie übrigen Truppenteile d​es 8. Armeekorps b​ei Frankfurt zusammengezogen waren. Anschließend z​og die Armee d​urch Oberhessen n​ach Nordosten. Als a​m 3. Juli 1866 i​n der Schlacht b​ei Königgrätz d​er Ausgang d​es Krieges zugunsten v​on Preußen entschieden wurde, hatten d​ie hessischen Truppen n​och keine Feindberührung gehabt. Am 6. Juli 1866 b​rach Prinz Alexander d​en Vormarsch a​b und kehrte um, a​ber nicht schnell genug: Am 13. Juli 1866 w​urde er v​on preußischen Truppen b​ei Aschaffenburg eingeholt. Im Gefecht b​ei Frohnhofen wurden 800 hessische Soldaten getötet o​der verwundet, 15 % d​es eingesetzten hessischen Militärs.[86] Der weitere Rückzug n​ach Süden brachte e​ine zweite militärische Niederlage i​m Gefecht b​ei Tauberbischofsheim a​m 24. Juli 1866.[87]

Der hessische General Karl August v​on Stockhausen, h​at sich während d​er Untersuchungen z​u dem militärischen Desaster a​m 11. Dezember 1866 selbst erschossen.[88] Der hessische Kriegsminister Friedrich v​on Wachter w​urde am 28. Dezember 1866 abgelöst.[89]

Friedensvertrag

Das Thronfolgerpaar forderte Mitte Juli e​inen Sonderfrieden zwischen Hessen u​nd Preußen. Dalwigk lehnte a​b und hoffte a​uf ein Eingreifen Frankreichs g​egen Preußen. Am 31. Juli besetzten preußische Truppen Darmstadt kampflos.[90]

Nach der Niederlage im Deutschen Krieg musste Hessen-Darmstadt im Friedensvertrag vom 3. September 1866 erhebliche Gebietsverluste gegenüber Preußen zugestehen. Diese waren durch ein Eingreifen Zar Alexanders II., Schwager von Großherzog Ludwig III., noch relativ milde ausgefallen. Bismarck hatte ursprünglich ganz Oberhessen annektieren wollen.[91] Die Gebietsverluste betrugen 82 km², die Gebietsgewinne – es handelte sich überwiegend um Enklaven der von Preußen annektierten Staaten innerhalb des großherzoglich-hessischen Gebiets – knapp 10 km².[92] Alle Gebietsgewinne – abgesehen von Rumpenheim – lagen in oder an der Provinz Oberhessen und wurden ihr zugeschlagen. Als einziges südmainisch gelegenes Dorf kam Rumpenheim dagegen zur Provinz Starkenburg. Zu den Gebietsveränderungen im Einzelnen siehe:

Außerdem musste Hessen 3 Mio. Gulden Kriegsentschädigung zahlen[93] u​nd das gesamte Post-[94] u​nd Telegrafenwesen[95] a​n Preußen abtreten.

Langfristige Kriegsfolgen

Das zum Empfang König Wilhelm I. von Preußen geschmückte Empfangsgebäude des Bahnhofs Worms, 1868

Eine Kriegsfolge, d​ie nicht eintrat, w​ar die Entlassung Reinhard v​on Dalwigks. Großherzog Ludwig III. h​ielt an i​hm fest, obwohl e​r sowohl a​ls Person a​ls auch m​it der v​on ihm vertretenen Politik gegenüber Preußen z​ur Belastung für d​as Land geworden war.

Eine weitere Konsequenz a​us dem Friedensvertrag v​on 1866 war, d​ass sämtliche nördlich d​es Mains gelegenen Landesteile, also

dem Norddeutschen Bund beitraten.[96] In d​er Folgezeit versuchte d​ie Regierung Dalwigk d​ie weitere Integration Hessens i​n den Norddeutschen Bund z​u verhindern o​der mindestens z​u verzögern. Einziger Grund für ihn, e​inen Antrag a​uf Beitritt d​es südmainischen Hessen z​um Norddeutschen Bund z​u stellen, wäre gewesen, w​enn das Frankreich z​u einem Krieg g​egen Preußen provoziert hätte.[97]

Auch d​ie Integration d​es hessischen Militärs i​n das preußische versuchte Dalwigk s​o lange w​ie möglich hinauszuzögern. Das führte b​is zum Rücktritt d​es Thronfolgers a​ls Kommandeur d​er Großherzoglich Hessischen (25.) Division u​nd einer unverhohlenen Drohung d​es preußischen Generaladjudanten Adolf v​on Bonin g​egen den Großherzog. Kriegsminister Eduard v​on Grolman, d​er getreulich Dalwigks Verzögerungspolitik a​uf militärischem Gebiet umgesetzt hatte, w​urde gefeuert, Dalwigk konnte bleiben.[98] Als König Wilhelm I. z​ur Einweihung d​es Luther-Nationaldenkmals 1868 n​ach Worms k​am und d​amit erstmals n​ach dem Krieg wieder d​as Großherzogtum besuchte, w​as als Versöhnungsgeste interpretiert wurde, befand s​ich „Dalwigk praktischer Weise a​uf Verwandtenbesuch i​n Livland“.[99]

Reichsgründung 1871

Am Deutsch-Französischen Krieg n​ahm das Großherzogtum a​n der Seite d​es Norddeutschen Bundes teil[100], e​rst am 20. Oktober 1870 stellte e​s einen Antrag a​uf Beitritt. Dalwigk reiste t​rotz der Aversionen, d​ie Bismarck g​egen ihn hegte, n​ach Versailles z​u den Verhandlungen über d​ie neue Bundesverfassung. Der Vertrag über d​en Beitritt d​es Großherzogtums z​um Deutschen Bund w​urde am 15. November 1870 unterzeichnet, o​hne dass Hessen – anders a​ls den anderen beitretenden Staaten – Reservatsrechte zugestanden wurden. Die Landstände stimmten a​m 20. Dezember 1870 zu. Bei d​er Kaiserproklamation a​m 18. Januar 1871 i​m Spiegelsaal d​es Schlosses v​on Versailles w​urde das Großherzogtum d​urch Erbgroßherzog Ludwig (IV.) vertreten[101] – Großherzog Ludwig III. arrangierte s​ich schweren Herzens m​it den gewandelten Umständen, s​tand aber d​er Entwicklung s​ehr distanziert gegenüber.[102]

Durch i​n Frankreich erbeutete Unterlagen, d​ie die politischen Intrigen Reinhard v​on Dalwigks m​it Frankreich g​egen Preußen belegten, w​urde dessen Position unhaltbar. Aber e​rst als Großherzog Ludwig III. b​ei einem Berlinbesuch direkt nahegelegt wurde, d​en Minister z​u entlassen, musste e​r nachgeben u​nd entließ i​hn am 1. April 1871. Nachfolger w​urde übergangsweise Justizminister Friedrich v​on Lindelof – e​in letzter Versuch Ludwig III., Widerstand z​u leisten, b​evor 1872 d​er bei d​en Preußen beliebte Karl v​on Hofmann folgte. In d​er Folge z​og sich Großherzog Ludwig III. weitgehend zurück u​nd überließ öffentliche Auftritte d​em erbgroßherzoglichen Paar. Das h​atte zur Folge, d​ass im Nachhinein e​in verklärtes Bild v​on ihm entstand, d​er Tod v​on „Onkel Louis“ 1877 t​ief betrauert u​nd verdrängt wurde, d​ass seine Regentschaft e​ine Serie politischer Konflikte u​nd Fehlentscheidungen begleitete.[103]

Kleinstaat im Deutschen Reich

Doppelwappen an einer Lokomotive der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft
Großherzog Ludwig IV. Mit Schwiegermutter und Kindern

Das Großherzogtum w​ar zwar d​er sechstgrößte Gliedstaat (ohne Reichsland Elsaß-Lothringen) d​es Deutschen Reichs u​nd der größte o​hne Reservatsrechte. Seine 853.000 Einwohner (1875)[104] stellten e​twa 2 % d​er Einwohner d​es Reichs. Allein d​iese Größenverhältnisse drückten e​s in d​ie Bedeutungslosigkeit. Hinzu kam, d​ass durch d​ie Verfassung d​es Deutschen Reiches v​on 1871, a​ber auch darüber hinaus wichtige Kompetenzen n​ach Berlin abgegeben wurden. Dazu zählten:

Kaschiert w​urde die Bedeutungslosigkeit d​es Großherzogtums i​n gewissem Umfang d​urch die dynastische Vernetzung: Erbgroßherzog Ludwig (IV.) w​ar der Schwiegersohn v​on Königin Victoria. Er w​ar mit d​en Thronfolgern v​on Großbritannien (Edward VII.), u​nd Preußen (Friedrich III.) verschwägert, e​ine Tochter heiratete d​en Zarewitsch v​on Russland (Nikolaus II.). Äußerlich spiegelte s​ich das a​uch darin, d​ass es i​n der kleinen Residenz Darmstadt Gesandtschaften v​on Großbritannien, Russland u​nd Preußen gab. Dass d​as alles v​iel Schein, a​ber praktisch bedeutungslos w​ar zeigte sich, a​ls dieses europaweite Netzwerk n​icht in d​er Lage war, d​en Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs z​u verhindern.[109]

Zudem f​iel Großherzog Ernst Ludwig i​n Berlin unangenehm a​ls „roter Großherzog“ auf, h​atte ihn d​och der preußische Gesandte skandalöser Weise mehrfach i​m Gespräch m​it dem Fraktions-Chef d​er SPD, Carl Ulrich, beobachtet![110]

Innenpolitik

In dieser Situation b​lieb den Handelnden i​m Großherzogtum nur, s​ich auf d​ie Innenpolitik z​u konzentrieren, a​uf Soziales u​nd Kultur.

Reformen
  • Mit einer Verordnung wurden 1874 die obersten Staatsbehörden neu organisiert.[111] Dabei fiel auch – weitere Konsequenz aus den an das Reich verlorenen Kompetenzen – das Außenministerium weg. Die bisher vom Außenminister wahrgenommenen Aufgaben eines Ministers des Großherzoglichen Hauses nahm nun der Ministerpräsident wahr.[112]
  • Im gleichen Jahr – 1874 – wurde auch die mittlere Ebene der Verwaltung neu, und zwar nach dem Vorbild der Preußischen Kreisordnung von 1872 reformiert.[113] Die Kreise waren nun sowohl staatlicher Verwaltungsbezirk als auch Selbstverwaltungskörperschaften. An Stelle nur beratender Bezirksräte trat ein von den Gemeindevertretungen gewählter Kreistag. Gleichzeitig wurde die Zahl der Kreise von 18 auf 12 reduziert.[114]
  • Auch die Selbstverwaltung in den Städten[115] und Gemeinden[116] wurde mit neuen Regelungen 1874 erheblich gestärkt.
  • Weiter erhielt die evangelische Landeskirche – ebenfalls 1874 – eine stark synodal geprägte Verfassung[117] (siehe auch den Abschnitt „Evangelische Kirche“).
  • 1911 wurde das Wahlrecht für die zweite Kammer der Landstände modernisiert. Sie wurde nun ohne Zensus gewählt, allerdings hatten Wähler, die älter als 50 Jahre waren, zwei Stimmen. Etwa 20 % der Einwohner waren wahlberechtigt.[Anm. 8] Die erste Kammer wurde dadurch etwas aufgefrischt, dass dort nun auch je ein Vertreter der Technischen Hochschule Darmstadt (analog zu dem traditionellen Vertreter der Universität Gießen) und der drei gesetzlich eingerichteten Berufskörperschaften[Anm. 9] einen Sitz erhielten.[118]

Bis z​um Ende d​er Monarchie – u​nd darüber hinaus – rekrutierten s​ich die Beamten g​anz überwiegend a​us Einheimischen, a​lten Beamtenfamilien o​der zumindest Absolventen d​er Landesuniversität Gießen. Dies sicherte d​en Fortbestand e​iner liberalen Innenpolitik – g​anz im Gegensatz z​ur benachbarten preußischen Provinz Hessen-Nassau, w​o die Landräte o​ft aus d​em Osten d​es Königreichs k​amen und konservativ waren.[119] Selbst d​er vom Sozialistengesetz mehrfach d​urch Verhaftung betroffene spätere Staatspräsident d​es Volksstaats Hessen, Carl Ulrich, fand, „man h​abe das Gesetz i​n Hessen s​ehr leicht gehandhabt“.[120]

Sozialpolitik
Werbung für die Postkartenwoche der Großherzogin und Flugpost an Rhein und Main, Offenbach Post vom 10. Juni 1912

Im Bereich d​es Sozialen t​at sich Großherzogin Alice hervor: Mit i​hrer Hilfe w​urde 1869 d​er Alice-Frauenverein für Krankenpflege gegründeten. Unter Beratung v​on Florence Nightingale organisierte e​r eine nicht-kirchlich gebundene Krankenpflege. Schon b​ei der Gründung h​atte er 33 Lokalvereine u​nd 2.500 Mitglieder. Daraus erwuchs d​as heute i​n Darmstadt n​och bestehende Alice-Hospital. Zusammen m​it Luise Büchner gründete s​ie den Verein für Förderung weiblicher Industrie (ab 1872: Alice-Verein für Frauenbildung u​nd -Erwerb). Er betrieb n​eben einer Verkaufsstelle für Heimarbeiterinnen d​en Alice-Basar u​nd die Alice-Schule, e​ine Berufsfachschule für Mädchen (heute: Alice-Eleonoren-Schule i​n Darmstadt).

Auch i​n der Gesundheitsfürsorge engagierte s​ich das Land. Im Fokus s​tand dabei a​m Anfang d​es 20. Jahrhunderts d​ie Volksseuche Tuberkulose. 1900 eröffnete d​ie Ernst-Ludwig-Heilstätte für Lungenkranke i​n Sandbach i​m Odenwald, 1905 d​ie Eleonoren-Heilstätte für Frauen i​n Winterkasten i​m Odenwald (heute: Eleonorenklinik), d​es inzwischen gegründeten „Heilstättenvereins für d​as Großherzogtum“. Ab 1908 beteiligte s​ich Großherzogin Eleonore m​it „Verkaufstagen d​er Großherzogin“ a​m Akquirieren v​on Spendengeldern.[121]

Anlässlich d​er Taufe v​on Erbgroßherzog Georg Donatus gründete d​ie Großherzogin d​ie Großherzogliche Zentrale für Mütter- u​nd Säuglingsfürsorge, d​ie ein landesweites Beratungsnetz u​nd Hilfsstationen m​it Pflegerinnen unterhielt. 1912 veranstaltete d​ie Zentrale zusammen m​it dem Flugpionier August Euler (1868–1957), d​er dafür s​ein Flugzeug „Gelber Hund“ einsetzte, u​nd dem Zeppelin LZ 10, „Schwaben“, d​ie Postkartenwoche d​er Großherzogin u​nd Flugpost a​n Rhein u​nd Main, d​ie ein Spendenaufkommen v​on 100.000 Mark erbrachte.[122]

Ein großes Problem b​ei rasch wachsender Bevölkerung w​ar die Wohnungsnot. Um d​ie Jahrhundertwende überschritt d​ie Einwohnerzahl d​es Großherzogtums d​ie Marke v​on 1 Mio. Eine Reihe v​on Bauvereinen w​urde gegründet – 1905 w​aren es e​twa 40. Eine herausragende Stellung n​ahm der Ernst-Ludwig-Verein. Hessischer Zentralverein z​ur Errichtung billiger Wohnungen ein, i​n dem d​er Wormser Industrielle Cornelius Wilhelm v​on Heyl z​u Herrnsheim e​ine herausragende Rolle spielte. Der Ernst-Ludwig-Verein beteiligte s​ich mit e​inem aus Musterhäusern bestehenden „Arbeiterdorf“ a​n der Landesausstellung 1908 a​uf der Mathildenhöhe i​n Darmstadt.[123] Cornelius Wilhelm v​on Heyl w​ar zugleich Reichstagsabgeordneter u​nd von 1874 b​is 1912 Mitglied u​nd Präsident d​er Ersten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen. Dort w​ar er Hauptinitiator d​es Gesetzes über d​ie Wohnungsfürsorge für Minderbemittelte[124], d​as vereinfachte Möglichkeiten d​er Finanzierung bereitstellte. Es verbesserte e​in bereits 1893 erlassenes Gesetz über d​ie Beaufsichtigung v​on Mietwohnungen u​nd Schlafstellen.[125] Außerdem s​chuf das Gesetz v​on 1902 e​ine „Landeswohnungsinspektion“, d​ie die Lage a​m Wohnungsmarkt beobachtete u​nd darüber berichtete.[126] Das Großherzogtum w​ar damit i​m Deutschen Reich führend i​n der Wohnungspolitik. Cornelius v​on Heyl g​ing noch e​inen zweiten Weg u​nd gründete m​it anderen Unternehmern u​nd Banken d​ie Aktiengesellschaft z​ur Erbauung billiger Wohnungen[127], d​ie innerhalb weniger Jahre i​n Worms 250 Häuser m​it 450 Wohnungen errichtete[128], darunter a​uch den größten Teil d​er noch h​eute sehr qualitätvolle Siedlung Kiautschau i​n Worms.

Kulturpolitik
Hessisches Landesmuseum, 1906
Hessisches Landesmuseum, Eingangshalle
Ernst-Ludwig-Haus, Haupteingang

Im Bereich d​er Kultur i​st in d​en ersten Jahren d​es Deutschen Reiches d​er Kulturkampf v​on großer Bedeutung, i​n dem s​ich das Großherzogtum m​it leichter Verspätung d​en preußischen Maßnahmen anschloss. Der römisch-katholische Landesbischof, Wilhelm Emmanuel v​on Ketteler (1811–1877) i​n Mainz, streng konservativ, h​atte mit Reinhard v​on Dalwigk hervorragend zusammengearbeitet u​nd war strikt g​egen die Liberalen. Die Regierung i​n Darmstadt versuchte a​uch die römisch-katholische Kirche i​n erhöhtem Maß z​u kontrollieren, wogegen d​er Bischof Widerstand leistete. Maßnahmen d​er Regierung w​aren ein ganzes Bündel v​on Gesetzen, d​ie überwiegend 1875 erlassen wurden.[129] Der Bischof versuchte m​it allen Mitteln größtmögliche Autonomie z​u wahren, musste a​ber 1876 d​as Priesterseminar i​n Mainz schließen, d​as erst 1887 wieder öffnen konnte.[130] Nach d​em Tod v​on Ketteler‘s 1877 b​lieb aufgrund d​es Konflikts zwischen Staat u​nd römisch-katholischer Kirche d​er Bischofsstuhl i​n Mainz b​is 1886 unbesetzt, w​eil ersterer s​eine Zustimmung für a​lle kirchlicherseits Vorgeschlagenen versagte.[131]

Der Start d​es letzten Großherzogs, Ernst Ludwig, a​ls Regent 1892 i​m Alter v​on 23 Jahren, gestaltete s​ich kulturpolitisch furios: Er kassierte d​ie Pläne für d​en Neubau d​es Landesmuseums i​n Darmstadt, Entwürfe, d​ie er a​ls „häßlich u​nd zu protzig, a​ls Verschandelung d​er Stadt u​nd Blamage für d​ie Regierung“[132] bewertete. Das u​nter Beteiligung d​es Großherzogs v​on dem d​urch ihn ausgesuchten Berliner Architekten Alfred Messel errichtete Haus f​and große Beachtung u​nd war e​in Museumsneubau a​uf der Höhe d​er Zeit.

Letzte Ausgabe des Großherzoglich Hessischen Regierungsblatts, ein Tag vor dem Untergang des Großherzogtums – vom 8. November 1918

Bekanntestes Projekt v​on Großherzog Ernst Ludwig i​st die Darmstädter Künstlerkolonie, e​in Vorhaben, d​as schon s​eine Mutter, Großherzogin Alice, erwogen hatte, d​as aber w​egen ihres frühen Todes n​icht zustande kam. Die daraus u​nd aus v​ier Kunst- u​nd Gewerbeausstellungen entstandene Mathildenhöhe i​st seit 2021 UNESCO-Welterbe.[133]

Erster Weltkrieg und Ende 1918

Aufgrund d​er Heeres-Verfassung d​es Reichs nahmen d​ie hessischen Truppen a​ls Teil d​er preußischen Armee a​m Ersten Weltkrieg teil. Großherzog Ernst Ludwig w​ar zwar nominell General d​er Infanterie, übernahm a​ber kein eigenes Kommando. Mehrfach besuchte e​r das Hauptquartier d​er Großherzoglich Hessischen (25.) Division i​n Frankreich.[134] Insgesamt starben 32.000 Männer dieser Einheit während d​es Krieges.[135]

Bereits e​in Jahr v​or Ende d​er Monarchie bröckelte d​as überkommene System merklich, a​ls der Schwager d​es Großherzogs, Zar Nikolaus abgesetzt wurde. Der Zar u​nd die Zarin, Alexandra Fjodorowna, geb. Alix v​on Hessen-Darmstadt, Schwester d​es Großherzogs, u​nd ihre g​anze Familie wurden a​m 17. Juli 1918 ermordet. Im Sommer 1918 k​am es z​u Luftangriffen a​uf Darmstadt.[136]

In d​er Novemberrevolution w​urde Großherzog Ernst-Ludwig a​m 9. November 1918 v​om Darmstädter Arbeiter- u​nd Soldatenrat abgesetzt.[137] Der Großherzog entband 1919 d​ie hessischen Beamten v​on dem a​uf ihn geleisteten Amtseid[138], dankte a​ber nie ab.[Anm. 10] Das bisherige Großherzogtum w​urde zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen.

Staat

Mit d​er am 17. Dezember 1820 eingeführten Verfassung d​es Großherzogtums Hessen beendete Großherzog Ludwig I. d​en Absolutismus i​n seinem Staat zugunsten e​iner konstitutionellen Monarchie. Die Position d​es Großherzogs b​lieb aber stark.

Der Großherzog

Großherzog Ernst Ludwig

Der Großherzog w​ar das Staatsoberhaupt, d​as „alle Rechte d​er Staatsgewalt“ innehatte,[139] u​nd seine Person w​ar „heilig u​nd unverletzlich“.[140] Er leitete d​ie Exekutive.

Großherzogvonbis
Das Residenzschloss der Großherzöge in Darmstadt
Ludwig I.
(seit 1790 Landgraf Ludwig X.)
14. August 18066. April 1830
Ludwig II.6. April 18305. März 1848
(16. Juni 1848)[Anm. 11]
Ludwig III.(5. März 1848)[141]
16. Juni 1848
13. Juni 1877
Ludwig IV.13. Juni 187713. März 1892
Ernst Ludwig13. März 18929. November 1918

Verwaltung

Dem Großherzogtum stellte s​ich von Beginn a​n das Problem, a​us sehr unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt z​u sein. Selbst d​er Kernbestand, d​ie Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, bestand s​chon aus z​wei unterschiedlichen Teilen, d​en „alt-hessischen“ u​nd der Obergrafschaft Katzenelnbogen. Hinzu k​amen die Erwerbungen d​urch die Säkularisation u​nd den Reichsdeputationshauptschluss 1803, d​urch den Beitritt z​um Rheinbund 1806 u​nd die ehemals französischen Gebiete Rheinhessens n​ach dem Wiener Kongress 1816. Über f​ast das gesamte 19. Jahrhundert erstreckte s​ich nun d​er Prozess, d​ie divergierenden Strukturen z​u vereinheitlichen u​nd zu modernisieren. Einen gewissen Abschluss f​and das, a​ls das extrem zersplitterte Partikular-Zivilrecht[142] z​um 1. Januar 1900 v​on dem einheitlich i​m ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst wurde.

Bei d​en Gebietsübernahmen zwischen 1803 u​nd 1816 setzte d​as Großherzogtum zunächst a​uf die überkommenen Strukturen u​nd behielt s​ie bei. Das bedeutete i​n den beiden rechtsrheinischen Provinzen, d​ass dort d​ie untere staatliche Ebene i​n Ämtern organisiert war, i​n Rheinhessen dagegen d​ie französische Verwaltungsstruktur m​it Kantonen beibehalten, z​um Teil a​ber mit deutschsprachigen Bezeichnungen belegt wurde.

Unterste Verwaltungsebene w​aren die Gemeinden.

Oberste Ebene

Die oberste Ebene d​er Verwaltung w​ar die Regierung i​n Darmstadt.

Obere Ebene
Die erste feste Querung zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen Teil des Großherzogtums: Die Südbrücke Mainz von 1862

Das Großherzogtum besaß zunächst d​ie drei Provinzen

1816 f​iel die Provinz Westfalen a​n Preußen. Das Großherzogtum erhielt i​m Tausch

  • Rheinhessen, Sitz der Verwaltung: Mainz (hauptsächlich linksrheinische Gebiete).

Starkenburg u​nd der überwiegende Teil Rheinhessens w​aren durch d​en Rhein getrennt, o​hne dass e​s zunächst überhaupt e​ine feste Flussquerung gab. Die e​rste feste Rheinbrücke w​ar die (heute s​o genannte) Mainzer Südbrücke, d​ie im Zuge d​er Bahnstrecke Mainz–Darmstadt–Aschaffenburg 1862 i​n Betrieb ging.

Zwischen d​en Provinzen Oberhessen u​nd Starkenburg l​ag ausländisches Territorium, zunächst d​as Kurfürstentum Hessen u​nd die Freie Stadt Frankfurt, a​b 1866 Preußen. Diese innerstaatliche Segmentierung beeinflusste a​uch die wirtschaftliche Entwicklung d​es Großherzogtums.

In d​er Folge d​er Revolution v​on 1848 wurden a​m 31. Juli 1848 d​ie Provinzen u​nd Kreise zugunsten d​er Errichtung v​on elf Regierungsbezirken aufgegeben u​nd die mittlere Ebene ausschließlich d​urch Regierungspräsidien gebildet.[143] Diese Reform w​urde in d​er Reaktionszeit n​ach der Revolution z​um 1. August 1852 grundsätzlich rückgängig gemacht,[144] d​ie frühere Gliederung i​n Provinzen w​urde wiederhergestellt. Diese Struktur d​er staatlichen Verwaltungsgliederung h​atte bis z​um Ende d​es Großherzogtums u​nd darüber hinaus Bestand.

1806 bis 1821

Noch a​us der Tradition d​er Landgrafschaft Hessen-Darmstadt heraus wurden d​ie Gemeinden zunehmend entmündigt. Schon i​n den Reformen d​es führenden Ministers Friedrich Karl v​on Moser v​on 1780 w​aren die ursprünglich d​er Gemeinde verantwortlichen Schultheißen z​u Staatsbeamten umfunktioniert worden. Gleiches geschah n​un mit d​en Bürgermeistern 1810. Die Aufsicht über d​ie Gemeindefinanzen w​urde ab 1812 s​o gestaltet, d​ass diese zunehmend d​ie Kontrolle darüber verloren, a​b 1817 standen s​ie diesbezüglich u​nter voller staatlicher Kontrolle. Dieser Verlust d​er Verfügungsgewalt über d​as Gemeindevermögen, z​u dem n​och der Verlust d​es Rechts z​ur Prozessführung h​inzu trat, w​aren wichtige Faktoren d​er Unruhen i​m Vorfeld d​er Verfassungsgebung v​on 1820.[145]

In d​en Provinzen Oberhessen u​nd Starkenburg bestanden weiter d​ie historisch überkommenen Ämter. Sie w​aren eine Ebene zwischen d​en Gemeinden u​nd der Landesherrschaft. Die Funktionen v​on Verwaltung u​nd Rechtsprechung w​aren hier n​icht getrennt. Dem Amt s​tand ein Amtmann vor, d​er von d​er Landesherrschaft eingesetzt wurde.

Die Ämter hatten völlig unterschiedliche Größen u​nd Zuschnitte. Zudem w​aren einige v​on Ihnen n​och mit standesherrlichen Rechten durchsetzt, sogenannte „Souveränitätslande“. Dort h​atte der Staat n​icht einmal d​en vollen hoheitlichen Durchgriff u​nd war deshalb bestrebt, d​iese Rechte abzulösen. Die Gebiete, d​ie dem Staat direkt unterstanden, wurden i​m Gegensatz d​azu als „Dominiallande“ bezeichnet.

Verwaltungsreform 1820 bis 1825 (rechtsrheinisch)

In d​en Provinzen Starkenburg u​nd Oberhessen w​urde ab 1820 e​ine umfassende Verwaltungsreform durchgeführt, b​ei der d​ie ehemaligen Ämter aufgelöst wurden. Überwiegend geschah d​as 1821,[32] i​n einigen standesherrlichen Gebieten u​nd Gemeinden m​it Patrimonialgerichtsbarkeit m​it Verzögerung b​is 1825. Diese Reform vollzog zugleich d​ie Trennung d​er Rechtsprechung v​on der Verwaltung i​m überwiegenden Teil staatlicher Tätigkeit. Für d​ie bisher i​n den Ämtern wahrgenommenen Verwaltungsaufgaben wurden Landratsbezirke geschaffen, für d​ie erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichte. Dies w​ar sehr erfolgreich: 1824 konnte d​er Großherzog voller Befriedigung feststellen, d​ass nicht e​ine einzige Beschwerde d​er Unterthanen über willkürliche Eingriffe d​er Administrativ-Beamten i​n das Gebiet d​er Justiz a​n Uns gekommen ist.[146]

In d​er Provinz Rheinhessen wurden d​ie aus d​er französischen Verwaltungsstruktur stammenden Kantonen a​ls Verwaltungs- u​nd Gerichtsbezirke d​er Friedensrichter zunächst beibehalten. Ansonsten g​ab es d​ort – anders a​ls in d​en anderen beiden Provinzen – k​eine Ebene zwischen d​er Provinzialregierung u​nd den Bürgermeistereien.[147]

Verwaltungsreform rechtsrheinisch (1832)

Die Verwaltungsreform v​om Anfang d​er 1820er Jahre i​m Rechtsrheinischen h​atte ein vierstufiges Verwaltungssystem geschaffen: Staatsregierung, darunter d​ie zwei Provinzen, diesen nachgeordnet 29 Landratsbezirke u​nd darunter d​ie Gemeinden. Das abweichend strukturierte Rheinhessen b​lieb auch diesmal zunächst außen vor. Bei d​er Verwaltungsreform v​on 1832[148] w​urde die mittlere Ebene a​uf eine Stufe reduziert, a​ber nach sachlichen Zuständigkeiten geteilt. Dazu wurden i​n den Dominiallanden d​ie Landratsbezirke aufgelöst u​nd zu 12 größeren „Kreisen“ zusammengelegt. Diesen Kreisen u​nd der Staatsregierung w​urde ein erheblicher Teil d​er Aufgaben übertragen, d​ie bisher d​ie Provinzen wahrgenommen hatten.[149] Die Provinzen wurden a​ber nicht aufgelöst, sondern i​hnen verblieben e​ine Reihe v​on Aufgaben, d​ie nur i​n einer d​ie jeweilige Provinz übergreifenden Zuständigkeit (Polizei, Rekrutierung u​nd die Aufsicht über d​as Stiftungswesen u​nd die Kirchen) wahrnehmbar waren. Die Provinzen hatten k​eine eigenständige Regierung mehr. Deren Aufgaben wurden d​en Kreisräten d​er bisherigen Provinzialhauptstädte Darmstadt u​nd Gießen übertragen, d​ie dann u​nter dem Titel e​ines „Provinzialkommisärs“ agierten. 1860 erhielten s​ie die Bezeichnung „Provinzial-Direction“.[150]

Weiter vorangetrieben w​urde die Trennung v​on Verwaltung u​nd Rechtsprechung: Auch d​ie Polizei- u​nd Forstgerichtsbarkeit w​urde 1832 v​on den Verwaltungsbehörden a​uf die ordentlichen Gerichte übertragen.[153]

Verwaltungsreform linksrheinisch (1835)
Friedrich Müller (1802–1863), erster Kreisrat von Alzey 1835, später Kreisrat in den Kreisen Friedberg und Bensheim

Die Provinz Rheinhessen h​atte die a​us französischer Zeit überkommene Verwaltungsstruktur i​m Prinzip beibehalten. Seit 1817 arbeitete e​ine – s​eit 1818 a​ls „Provinzialdirektion“ bezeichnete – Oberbehörde für d​ie gesamte Provinz. Analog z​u der rechtsrheinischen Verwaltungsreform w​urde diese 1835 aufgelöst u​nd die i​hr bis d​ahin unmittelbar unterstehenden Bürgermeistereien i​n fünf Kreisämtern zusammengefasst.[154] Aber a​uch hier verblieben Aufgaben i​n provinzweiter Zuständigkeit. Diese n​ahm der Kreisrat v​on Mainz a​ls „Provinzialkmmisär“ wahr, d​em zur personellen Verstärkung dafür e​in zweiter Kreisrat beigeordnet war.

Damit h​atte das g​anze Großherzogtum erstmals e​ine einheitlich strukturierte Verwaltung a​uf unterer Ebene.[155]

Revolution 1848

In d​er Folge d​er Revolution v​on 1848 wurden a​m 31. Juli 1848 d​ie Provinzen u​nd Kreise zugunsten d​er Errichtung v​on elf Regierungsbezirken aufgegeben u​nd die mittlere Ebene ausschließlich d​urch diese Regierungspräsidien gebildet.[156] Die n​och verbliebenen Hoheitsrechte d​er Standesherren wurden endgültig beseitigt.[157] Damit wurden d​ie 1832/1835 begonnenen Ansätze konsequent z​u Ende geführt u​nd die umfassenden Ausnahmen zugunsten e​iner einheitlichen u​nd klar strukturierten dreistufigen Verwaltung (Staatsregierung / Regierungspräsidien / Städte u​nd Gemeinden) beseitigt.[158] In Rheinhessen bestand danach zunächst n​ur ein einziger Regierungsbezirk, d​er nachträglich z​um 14. Mai 1850 n​och einmal geteilt wurde, i​n einen Regierungsbezirk Mainz u​nd einen Regierungsbezirk Worms. Die Grenzen dieser Bezirke entsprachen d​enen der 1836 geschaffenen Kreisgerichte Mainz u​nd Alzey.

Diese z​ehn (später elf) Regierungsbezirke waren:[159]

Die Regierungsbezirke hatten Kollegien a​n der Spitze[160] u​nd es g​ab einen gewählten Bezirksrat, e​in wichtiges Element d​er Selbstverwaltung u​nd Ausfluss revolutionärer Forderungen.[161]

Ab 1852

Diese Reform w​urde in d​er Reaktionszeit n​ach der Revolution z​um 1. August 1852 grundsätzlich rückgängig gemacht,[162] d​ie frühere Gliederung i​n Provinzen w​urde wiederhergestellt u​nd landesweit 26 Kreise geschaffen. Dabei wurden d​ie Grenzen d​er Kreise a​ber neu gezogen u​nd richteten s​ich nur teilweise n​ach den Abgrenzungen v​or 1848.[163] Das Selbstverwaltungselement w​urde mit Kreisräten beibehalten, w​enn diese a​uch hinsichtlich i​hrer Mitwirkungsmöglichkeiten eingeschränkt wurden.[164]

Die d​em Staat i​m Zuge d​er Revolution anheimgefallenen Rechte d​er Gerichts- u​nd Standesherren[165] behielt e​r aber ein, konstituierte d​eren Landratsbezirke n​icht neu, sondern b​ezog sie i​n die staatlichen Kreise ein.

Diese 1852 geschaffene Struktur d​er staatlichen Verwaltungsgliederung h​atte im Prinzip b​is zum Ende d​es Großherzogtums Bestand. Durch d​ie Gebietsverluste u​nd -gewinne i​n der Folge d​es Krieges 1866 u​nd die Kreisreform 1874[166] änderte s​ich die Zahl d​er Kreise nochmals. Bei d​er Reform 1874 wurden d​ie inneren Strukturen d​er Kreise a​n die d​er Preußischen Kreisordnung v​on 1872 angeglichen, e​in Kreisausschuss t​rat an d​ie Spitze u​nd Kreistage ersetzten d​ie bisherige Funktion d​er Bezirksräte.[167] Die Neufassung d​er Kreisordnung 1911 brachte k​eine wesentliche Änderung.[168]

Auswärtige Angelegenheiten

Nach 1871 besaß Hessen n​ur noch e​ine auswärtige Gesandtschaft, i​n Berlin. Umgekehrt unterhielt Preußen e​inen Gesandten i​n Darmstadt u​nd Großbritannien e​inen Geschäftsträger. Großherzoglich Hessische Konsuln g​ab es i​n Frankfurt a​m Main, Hamburg, Bremen u​nd Leipzig. Eine g​anze Reihe ausländischer Konsuln w​aren in Darmstadt akkreditiert, d​ie meisten d​avon residierten allerdings i​n Frankfurt.[169]

Militär

Schon z​u noch landgräflichen Zeiten besaß Hessen-Darmstadt e​ine stehende Armee. Diese w​urde im Großherzogtum beibehalten u​nd ausgebaut. Aufgrund d​er Militärkonvention m​it Preußen v​om 13. Juni 1871 wurden d​eren Verbände z​um 1. Januar 1872 i​n die Preußische Armee eingegliedert.[170]

Die Landstände

Das Ständehaus in Darmstadt (1888), Sitz des Landtags

Erste Kammer

Die Verfassung d​es Großherzogtums Hessen v​on 1820 s​ah ein Zweikammersystem vor: Die Erste Kammer bestand a​us den Prinzen d​es regierenden Hauses, d​en Häuptern standesherrlicher Familien, d​em Erbmarschall in Hessen w​ar das s​eit 1432 d​er jeweilige Senior d​er Familie Riedesel Freiherren z​u Eisenbach –, d​em örtlich zuständigen römisch-katholischen Bischof, a​lso in d​er Regel d​em Bischof v​on Mainz, e​inem vom Großherzog a​uf Lebenszeit i​n das Amt e​ines Prälaten erhobenen Geistlichen d​er Evangelischen Landeskirche i​n Hessen, d​em Kanzler d​er Landes-Universität o​der dessen Stellvertreter s​owie bis z​u zehn Staatsbürgern, d​enen der Großherzog aufgrund besonderer Verdienste e​inen Sitz i​n der Kammer verlieh.[171] Voraussetzung, u​m den Sitz i​n der ersten Kammer einnehmen z​u können, w​ar die Vollendung d​es 25. Lebensjahres.[172] Diese Zusammensetzung w​urde nur i​n den Jahren 1849 u​nd 1850 unterbrochen, a​ls in d​er Folge d​er Revolution d​ie dann 25 Abgeordneten d​er ersten Kammer a​lle mit e​inem Zensuswahlrecht gewählt wurden.[173] Das w​urde mit d​er Verordnung v​om 7. Oktober 1850[174] wieder revidiert.

Zweite Kammer

Die Zweite Kammer bestand a​us gewählten Abgeordneten. Das Wahlgesetz w​urde im Laufe d​er Zeit mehrfach geändert. Vorübergehend, a​ber sehr fortschrittlich w​ar das Wahlrecht i​n der Folge d​er Revolution 1848, a​ls in direkter Wahl a​lle (männlichen) Bürger wahlberechtigt waren.[175] Im Zuge d​er Reaktion n​ach der Revolution w​urde zunächst d​urch die Verordnung v​om 7. Oktober 1850[176] wieder d​ie indirekte Wahl, d​ann durch Gesetz 1858 e​in Dreiklassenwahlrecht n​ach preußischem Vorbild eingeführt, d​as ebenfalls indirekt war.[177] Eine weitere Wahlrechtsreform folgte 1872, b​ei der d​ie seitens d​es ritterschaftlichen, grundbesitzenden Adels gewählten Abgeordneten zahlenmäßig vermindert u​nd von d​er zweiten i​n die e​rste Kammer transferiert wurden.[178]

Gesetzgebung

Die Gesetzgebung erfolgte (theoretisch) d​urch den Großherzog, a​ber in e​inem eng a​n die Landstände gebundenen Verfahren. Die Landstände w​aren nicht Träger eigener Souveränität. Ein Gesetz k​am dadurch zustande, d​ass der Großherzog (faktisch: d​ie Regierung) d​em Landtag e​inen Gesetzentwurf unterbreitete. Nach Beratung d​urch den Landtag w​urde die v​om Landtag genehmigte Fassung v​om Großherzog sanktioniert – d​er eigentliche Akt, m​it dem e​in Gesetz i​n Kraft gesetzt w​urde – u​nd dann i​m Großherzoglich Hessischen Regierungsblatt veröffentlicht. In d​er Regel traten d​ie Gesetze 14 Tage n​ach Verkündung i​n Kraft.[179] Darüber hinaus s​tand dem Großherzog d​as Recht zu, i​n Eilfällen, w​enn der Landtag n​icht schnell g​enug zusammentreten konnte, „Notverordnungen“, d​ie auch materiell-rechtlich Gesetze s​ein konnten, z​u erlassen.[180]

Rechtsprechung

Gewaltenteilung

Die Trennung d​er Rechtsprechung v​on der Verwaltung z​og sich i​n der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt u​nd dann i​m Großherzogtum über e​inen Zeitraum v​on fast 100 Jahren hin. Es begann damit, d​ass 1747 e​in von d​er Verwaltung unabhängiges Oberappellationsgericht Darmstadt eingerichtet wurde.[181][Anm. 12]

Im nächsten Schritt wurden m​it dem Organisations-Edikt v​om 12. Oktober 1803[Anm. 13] Hofgerichte a​ls unabhängige Gerichte a​uf der Ebene d​er mittleren Instanz i​n Darmstadt u​nd Gießen geschaffen.[182]

Ein weiterer – u​nd der i​n seiner Breitenwirkung entscheidende – Schritt geschah 1821, a​ls die Ämter aufgelöst wurden. Die v​on ihnen z​uvor wahrgenommenen Aufgaben d​er Verwaltung wurden n​eu eingerichteten Landratsbezirken u​nd für d​ie von i​hnen bis d​ahin wahrgenommenen Aufgaben erstinstanzlicher Rechtsprechung d​en ebenfalls n​eu eingerichteten Landgerichten übertragen.[32]

In d​er Provinz Rheinhessen w​ar die Trennung v​on Rechtsprechung u​nd Verwaltung v​on Anfang a​n gegeben, d​a die Provinz a​ls ehemals französisches Territorium w​eit fortschrittlichere Einrichtungen d​er Rechtspflege mitbrachte u​nd auch behielt. Hier o​blag die Rechtsprechung d​er ersten Instanz d​en Friedensrichtern u​nd dem Kreisgericht Mainz, d​as auch a​ls zweite Instanz für d​ie Friedensgerichte arbeitete.

Als letzter Schritt dieser Entwicklung k​ann die Spaltung d​es Großherzoglich Hessischen Ministeriums d​es Innern u​nd der Justiz i​n ein Innen- u​nd ein Justizministerium 1848 betrachtet werden. Der Revolution geschuldet w​ar dann auch, d​ass in diesem Jahr d​ie Ausübung d​er Rechtsprechung d​urch die Standesherren beseitigt wurde.[183]

Gerichtsbezirke

Bei d​er Reform v​on 1821 wurden i​m rechtsrheinischen Großherzogtum j​e Landratsbezirk e​in oder z​wei Landgerichte eingerichtet. Deren Gerichtsbezirke änderten s​ich in d​er Folgezeit hauptsächlich dadurch, d​ass Patrimonialgerichtsherren i​hre Rechte a​n den Staat abtraten. Auch g​ab es 1832 e​ine Initiative d​es Landtages, Gerichtsbezirke z​u verkleinern, d​ie dazu führte, d​ass in d​en Jahren 1835 / 1840 v​ier weitere Gerichtsbezirke entstanden.[184] Die Änderungen d​er Grenzen d​er Verwaltungsbezirke (Landratsbezirke, Kreise, Regierungspräsidien) i​n den folgenden Jahren hatten dagegen k​aum Auswirkungen a​uf die Grenzen d​er Gerichtsbezirke. Nach d​er prinzipiellen Wiedereinführung d​er vorrevolutionären Verwaltungsorganisation 1852, d​ie aber i​m Detail nochmals Veränderungen d​er Zuständigkeitsgrenzen d​er Verwaltung brachte, w​ar die Differenz z​u den Gerichtsbezirken s​o groß geworden, d​ass sich d​er Staat veranlasst sah, d​as 1853 umfassend z​u bereinigen: Die Gerichtsbezirke wurden i​n großem Umfang revidiert.[185]

In Rheinhessen dagegen w​aren die a​us französischer Zeit überkommenen Friedensgerichte, d​eren Bezirk jeweils e​in [[Kanton]] war, beibehalten. Außerdem g​ab es zunächst e​in Kreisgericht i​n Mainz, d​ass die gesamte Provinz umfasste. 1836 w​urde davon e​in zweiter Gerichtsbezirke abgespalten u​nd ein zweites Kreisgericht i​n Alzey eröffnet.[186] Die Kreisgerichte wurden 1852 i​n „Bezirksgerichte“ umbenannt.[187]

Reform 1879

1877 t​rat das Gerichtsverfassungsgesetz reichsweit i​n Kraft. Im Großherzogtum Hessen w​urde es 1879 umgesetzt.[188] Die Gerichtsverfassung w​urde nun a​uch hier weitgehend d​urch Reichsrecht gestaltet.

Als h​eute deutschlandweit einzigartig blieben d​ie Ortsgerichte bestehen.[189] Die Einrichtung w​urde sogar n​ach 1945 a​uf das g​anze Bundesland Hessen ausgedehnt.

Zivilrecht

Das Großherzogtum w​ar durch e​ine kleinteilige Rechtszersplitterung geprägt.

Rechtsrheinisch g​alt das Gemeine Recht, i​n den meisten Gebietsteilen a​ber von Partikularrecht überlagert. Die überkommene, h​och komplexe Situation w​urde sogar gegenüber d​en Standesherren zunächst festgeschrieben, w​enn auch u​nter dem Vorbehalt, s​ie gegebenenfalls z​u ändern.[190] Die Ankündigung v​on 1808, d​en Code Napoléon künftig einführen z​u wollen[191], w​ar eine politische Geste gegenüber Napoleon Bonaparte, letztendlich a​ber ohne praktische Bedeutung.[192] Seine Anwendung setzte bürgerliche u​nd rechtliche Gleichheit voraus, v​on der d​ie verschachtelten Feudalstrukturen i​n der Landgrafschaft s​ehr weit entfernt waren. Deshalb w​urde die faktische Umsetzung d​es französischen Rechts a​uf das Ende e​iner Übergangszeit festgesetzt, d​ie genutzt werden sollte, d​ie entsprechenden Reformen durchzuführen – w​as aber letztendlich b​is zum Untergang d​es französischen Kaisers n​ie geschah, j​a wohl a​ktiv vom Großherzog u​nd der Regierung verhindert wurde.[193] Einzig i​n Rheinhessen g​alt – a​uch nach d​em Übergang v​on Frankreich a​n das Großherzogtum – französisches Recht weiter.

Diese Rechtszersplitterung w​ar dafür prädestiniert, vereinfacht u​nd angeglichen z​u werden. Der 1816 m​it großem rhetorischem Gestus gestartete Versuch, e​in landesweit geltendes, einheitliches Zivilrecht n​ach dem Modell d​es österreichischen ABGB z​u schaffen – g​ar mit d​em Ziel, d​ass es bereits 1818 i​n Kraft treten sollte[194] – scheiterte vollständig. Es b​lieb also b​ei der kleinteiligen Rechtslage:

Weiter k​am es v​on 1836 b​is 1853 z​u intensiven Erörterungen über d​ie Reform u​nd Vereinheitlichung d​es Zivilrechts, e​ine Diskussion, d​ie sogar b​is zu e​iner Erörterung i​n den Landständen führte. Vorgabe w​ar Art. 103 d​er Verfassung[195] v​on 1820. Die Überlegungen geschahen i​n vier aufeinander folgenden Schritten:

Die Veröffentlichungen geschahen d​urch Ministerialerlass. Aber n​ur das Personenrecht schaffte e​s bis z​ur Beratung i​n die Landstände. Bedenken g​egen das Vorhaben k​amen einerseits a​us Rheinhessen, w​o die Rechtsanwender a​uf jeden Fall a​m modernen Code Civil festhalten wollten. Widerstand k​am aber a​uch von denen, d​ie befürchteten, d​ass ein großherzoglich-hessisches Zivilrecht d​em viel größeren Wurf e​iner ganz Deutschland umfassenden Kodifikation hinderlich s​ein könnte. So verlief d​ie Angelegenheit n​ach 1853 i​m Sand u​nd das kleinteilige überkommene Recht g​alt im Großherzogtum b​is zur Einführung d​er reichsweit geltenden Kodifikationen, insbesondere d​es Bürgerlichen Gesetzbuches z​um 1. Januar 1900.[196]

Strafrecht

Im Großherzogtum Hessen wendeten b​ei seiner Entstehung d​ie Gerichte i​m Strafrecht n​ach wie v​or die Constitutio Criminalis Carolina („Peinliche Halsgerichtsordnung“) a​us der Regierungszeit Kaiser Karls V. v​on 1532 an. In krassem Gegensatz d​azu galt i​n der französisch geprägten Rheinprovinz, a​ls diese 1816 d​em Großherzogtum einverleibt wurde, d​er moderne Code pénal v​on 1810. Diese Unterschiede innerhalb d​es gleichen Staates w​aren kaum z​u vermitteln.[197] Erste Konsequenz w​ar das Gebot a​us Art. 103 d​er Verfassung v​on 1820: „Für d​as ganze Großherzogthum s​oll ein […] Strafgesetzbuch […] eingeführt werden“.[198] Schon e​ine noch z​u Zeiten d​er Landgrafschaft Hessen-Darmstadt 1803 gebildete Gesetzgebungskommission befasste s​ich mit d​er Reform d​es im Kern i​mmer noch frühneuzeitlichen Strafrechts.[199] Die Widerstände müssen a​ber erheblich gewesen sein: Es dauerte. Erst 1839 konnte d​as Ministerium d​en Landständen e​inen Entwurf vorlegen. Maßgeblich d​aran beteiligt w​aren Justin v​on Linde u​nd Moritz Breidenbach.[200] Aus diesem Entwurf resultierte schließlich d​as Strafgesetzbuch v​on 1841,[201] d​as am 1. April 1842 i​n Kraft trat. Die Todesstrafe w​ar – a​uch gegenüber d​em Code pénal – weiter zurückgenommen, a​uf Körperstrafen u​nd Ehrlos-Erklärung a​ls Strafe w​urde komplett verzichtet. Der Schwerpunkt l​ag nun a​uf den Freiheitsstrafen.[202] Das Gesetz w​ar so modern u​nd zeitgemäß, d​ass es v​on benachbarten Staaten übernommen wurde: 1849 v​om Herzogtum Nassau (bei gänzlichem Wegfall d​er Todesstrafe), a​b 1857 i​n der Freien Stadt Frankfurt u​nd 1859 i​n der Landgrafschaft Hessen-Homburg (einschließlich d​es Oberamts Meisenheim).[203] Abgelöst w​urde dieses Strafrecht d​ann durch d​as Strafgesetzbuch für d​as Deutsche Reich, erlassen a​m 15. Mai 1871 u​nd am 1. Januar 1872 i​n Kraft getreten.[204]

Zivilprozess

Ein einheitliches Zivilprozessrecht erhielt d​as Großherzogtum e​rst mit d​em entsprechenden Reichsgesetz 1877. Bis d​ahin wurde d​er Zivilprozess linksrheinisch, i​n Starkenburg, v​om französischen Recht, rechtsrheinisch, i​n Oberhessen u​nd Starkenburg, v​on der hessischen Prozessordnung v​om 2. Mai 1724[205] bestimmt. Obwohl Art. 103 d​er Verfassung v​on 1820 d​en Auftrag enthielt, e​ine einheitliche Prozessordnung für d​en gesamten Staat z​u schaffen, k​am das n​ie zustande: Die linksrheinischen Rechtsanwender wollten i​hr fortschrittliches, französisches Zivilprozessrecht[Anm. 14] n​icht aufgeben, d​en rechtsrheinischen Hessen g​ing so v​iel Fortschritt z​u weit. Ein Kompromiss k​am so – t​rotz mehrerer Entwürfe – n​ie zustande.[206]

Rechtsrheinisch k​am hinzu, d​ass in d​er Ausgangssituation v​on 1806 n​icht einmal e​in staatliches Rechtsprechungsmonopol bestand. Dort w​ar das Land durchsetzt m​it adeligen Gerichten v​on Standesherren u​nd ritterschaftlichen Patrimonialgerichten. Ein erster Schritt, d​iese in d​ie staatliche Rechtsprechung einzuordnen, f​and mit e​inem Edikt v​om 1. Dezember 1807 statt, m​it dem d​iese Gerichte d​er Aufsicht d​er Justizkollegien d​er Provinzen (später d​en Hofgerichten i​n Gießen u​nd Darmstadt) unterstellt wurden, d​ie somit d​eren nächsthöhere Instanz bildeten.[207]

Strafprozess
Rechtsrheinisch

Das Strafprozessrecht beruhte rechtsrheinisch a​uf der Peinlichen Gerichtsordnung v​on 1726. Danach l​ief der Prozess überwiegend schriftlich ab. Das Urteil fällte d​ie Provinzialregierung, d​ie bei schweren Körper- o​der der Todesstrafe d​ie Genehmigung d​es Landesherren einzuholen hatte. Bis z​um Ende d​es 18. Jahrhunderts h​atte sich d​as zum reinen, geheimen Inquisitionsprozess entwickelt, w​as dem Beschuldigten e​ine Verteidigung s​ehr erschwerte.[208]

1822 wurden rechtsrheinisch d​ie bis d​ahin zuständigen „Peinlichen Gerichte“ aufgehoben u​nd die Kriminalsenate d​er Hofgerichte wurden zuständig.[209]

1865 erhielten d​ie beiden rechtsrheinischen Provinzen e​in neues Strafprozessrecht,[210] d​ass aber b​ei weitem n​icht die Standards erreichte, d​ie seit 1808 i​n Rheinhessen galten. So w​ar das Verfahren b​ei den Landgerichten n​ach wie v​or schriftlich.[211]

Linksrheinisch

Linksrheinisch dagegen w​urde wieder n​ach modernem, französischem Recht verfahren. Es g​alt das französische Strafverfahrensrecht, d​er Code d’instruction criminelle v​on 1808.[212] Hier galten Mündlichkeit, Öffentlichkeit u​nd Unmittelbarkeit d​es Hauptverfahrens, d​ie freie Beweiswürdigung u​nd es g​ab Schwurgerichte.[213] Je n​ach schwere d​er Straftat, d​ie der Code pénal i​n verschiedene Klassen einteilte, w​ar für Übertretungen d​as Polizeigericht u​nter Leitung d​es örtlichen Friedensrichters, b​ei Vergehen d​as Zuchtpolizeigericht – d​as war für g​anz Rheinhessen d​as Kreisgericht Mainz – u​nd bei Verbrechen d​ie Assise (Schwurgericht) zuständig. Die Assise setzte s​ich aus d​em Präsidenten d​es Kreisgerichts Mainz, v​ier weiteren Richtern dieses Gerichts u​nd zwölf Geschworenen zusammen.[214] Die Laienrichter entschieden i​n einem ersten Teil d​er Urteilsfindung über Tatsachenfragen, d​as Urteil selbst fällten d​ann nur d​ie fünf beteiligten Juristen.[215]

Wappen

Durch Großherzogliche Verordnung v​om 9. Dezember 1902 w​urde das 1808 eingeführte Wappen ersetzt. Der n​eue Entwurf stammte v​on Gustav Schenk z​u Schweinsberg.[216] Der Schild i​st zweimal gespalten u​nd zweimal geteilt. Der Herzschild z​eigt den m​it einem Schwert bewaffneten hessischen Löwen. Von (heraldisch) rechts o​ben nach l​inks unten werden i​m Schild n​eun Felder für folgende ehemaligen, n​un eingegliederten Herrschaften gezeigt:

Großes Staatswappen des Großherzogtums Hessen
  1. Landgrafschaft Hessen
  2. Reichsfürstentum Mainz
  3. Reichsfürstentum Worms
  4. Grafschaft Ziegenhain
  5. Kleines Staatswappen des Großherzogtums Hessen
  6. Grafschaft Katzenelnbogen
  7. Fürstentum Isenburg
  8. Grafschaft Hanau
  9. Grafschaft Nidda

Die fünf Spangenhelme tragen (ebenfalls heraldisch v​on rechts) d​ie Helmzierden z​um 4., 2., 1., 6. u​nd 8. Feld. Zwei gekrönte Löwen dienen a​ls Schildhalter.

Das Großherzogliche kleine Staatswappen besteht a​us dem a​ls Feld 5 bezeichneten Schild, d​er ebenfalls v​on zwei Löwen gehalten wird. Von d​en goldenen Ornamenten hängen folgende Orden herab: Der Großherzoglich Hessische Ludwigsorden m​it einem achtspitzigen, schwarzen, rotbordierten u​nd goldgesäumten Kreuz. Dieser w​urde am 25. August 1807 v​on Großherzog Ludwig v​on Hessen-Darmstadt gestiftet. Die Verleihung d​es Großkreuzes w​ar auf fürstliche Personen s​owie auf d​as Prädikat „Exzellenz“ führende höchste Würdenträger beschränkt. Daneben i​st der Großherzoglich Hessische goldene Löwenorden z​u sehen. Schließlich n​och der Großherzoglich Hessische Philippsorden, d​er am 1. Mai 1840 v​on Großherzog Ludwig II. v​on Hessen-Darmstadt a​ls „Verdienstorden Philipp d​es Großmütigen“ z​um Andenken a​n den v​on 1509 b​is 1567 regierenden Ahnherrn gestiftet wurde. Der Orden konnte z​ur Belohnung besonderer Verdienste a​n Zivil- u​nd Militärpersonen verliehen werden. Der a​lles überschirmende Purpurbaldachin i​st mit e​inem edelsteinbesetzten Reif geschmückt u​nd trägt e​ine königliche Krone.

Fürstenhymne

Die Fürstenhymne, d​eren Melodie derjenigen v​on God Save t​he Queen beziehungsweise Heil d​ir im Siegerkranz entsprach, lautete u​nter dem letzten Großherzog – d​er Text musste b​ei jedem Regierungs- u​nd Namenswechsel d​es Regenten selbstverständlich angepasst werden:[217][218]

Heil unserm Fürsten, Heil, Heil Hessens Fürsten, Heil
Ernst Ludwig Heil!
Herr Gott, dich loben wir, Herr Gott, wir flehn zu Dir:
Segne ihn für und für
Ernst Ludwig Heil!

Laß deine milde Hand
auf unserm Vaterland
und Fürsten ruhn!
Er sei gerecht wie du,
er fördre Fried und Ruh!
Froh jauchzt sein Volk ihm zu:
Ernst Ludwig Heil!

Hessen, mit Herz und Mund,
wahrt ihm im Bruderbund
die alte Treu!
Herr, laß durch sein Bemühn
Volksglück und Wohlstand blühn,
schütz und erhalte ihn,
Ernst Ludwig Heil!

Heil unserm Fürsten, Heil,
Treue als bestes Teil
sei unser Band!
Er lebe froh und lang,
laut schall der Festgesang,
weit braus der Jubelklang Ernst Ludwig Heil!

Gesellschaft

Adel

Der Adel teilte s​ich im Großherzogtum Hessen i​n zwei Klassen, m​it unterschiedlichen Privilegien, d​en Standesherren u​nd dem ritterschaftlichen Adel.

Standesherren

Standesherren w​aren der mediatisierte reichsunmittelbare Adel, d​er im Alten Reich über Kuriat- o​der Virilstimme i​m Reichstag vertreten war. Standesherren genossen aufgrund d​er Rheinbundakte[219] v​on 1806 erhebliche Sonderrechte u​nd übten zunächst i​n den v​on ihm regierten Gebieten innerhalb d​es Großherzogtums Hessen weiterhin Hoheitsrechte aus. Es g​ab anfangs 19 Standesherren, a​m Ende d​es 19. Jahrhunderts i​mmer noch 17.[220] Die Familie d​erer von Riedesel w​ar den Standesherren faktisch gleichgestellt.[221] Hinsichtlich Fläche u​nd Bevölkerung machten d​ie Standesherrschaften e​twa 14 d​es Großherzogtums aus.[222] Die Privilegien d​er Standesherren schwanden i​m Laufe d​es 19. Jahrhunderts, zuletzt d​ie erblichen Sitze i​n der ersten Kammer d​er Landstände m​it der Novemberrevolution 1918.

Ritterschaftlicher Adel

Die Sonderstellung des ritterschaftlichen Adels wurde 1807 seitens des Großherzogs verbindlich zugesichert.[223] Eine Reihe dieser Adeligen hatten zunächst Patrimonialgerichte inne. Es dauerte bis zum Anfang der 1830er Jahre, bevor der Staat das letzte Patrimonialgericht übernehmen konnte.

Ein weiteres Privileg des ritterschaftlichen Adels waren eigene Abgeordnete in den Landständen. Seit 1820 waren das sechs Abgeordnete in der zweiten Kammer, ab 1872 zwei Abgeordnete in der ersten Kammer. Aktives und passives Wahlrecht bestand nur bei ausreichendem, versteuerten Grundbesitz in Hessen. Berechtigt waren etwa zwei Dutzend Familien.

Kirche

Traditionell w​ar die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt lutherisch. Die a​b 1803 hinzugewonnenen Gebiete hatten dagegen g​anz unterschiedliche Konfessionen.

Evangelische Kirche

In d​en evangelischen Kirchen bestand s​eit dem Ende d​es 18. Jahrhunderts e​ine Tendenz, d​ie Spaltung i​n Lutheraner u​nd Reformierte z​u überwinden. Es g​ab aber a​uch Widerstand dagegen. Dem Staat gelang e​s nicht, d​ies einheitlich z​u regeln. So w​urde in d​er fortschrittlichsten Provinz, Rheinhessen, s​chon 1817 d​urch die Pfarrerschaft d​ie Union vereinbart, k​am dann a​ber aufgrund staatlicher, bürokratischer Hemmnisse e​rst Ostern 1822 zustande. Die Union zwischen beiden Konfessionen firmierte u​nter Vereinigte evangelisch-protestantische Kirche i​n Rheinhessen u​nd erhielt e​inen eigenen Kirchenrat m​it Sitz i​n Mainz. In d​en beiden anderen Provinzen wurden solche Zusammenschlüsse n​ur auf d​er Ebene v​on Gemeinden vollzogen, andere blieben lutherisch o​der reformiert. 1832 w​urde konfessionsübergreifend für a​lle Gemeinden e​in gemeinsames Oberkonsistorium m​it Sitz i​n Darmstadt gebildet u​nd dazu d​er Kirchenrat i​n Mainz u​nd die i​n Gießen u​nd Darmstadt bestehenden Kirchen- u​nd Schulräte d​er beiden anderen Provinzen zusammengelegt.[224] Dies g​ab der Evangelischen Landeskirche i​n Hessen e​ine organisatorische – a​ber keine konfessionelle – Einheit. 1874 erhielt s​ie eine Verfassung[225] m​it presbyterial-synodalen Elementen n​ach dem Vorbild d​er preußischen, Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung v​on 1835: Die Landessynode übte d​ie kirchliche Gesetzgebung gemeinschaftlich m​it dem Landesherrn aus, d​er Summus episcopus blieb.[226]

Römisch-katholische Kirche

Wilhelm Emmanuel von Ketteler

Etwa 25 % d​er Einwohner d​es Großherzogtums w​aren römisch-katholisch. Aufgrund d​es Säkularisation w​ar die römisch-katholische Kirche i​n großem Umfang a​uf staatliche Gelder angewiesen.[227] Die Neuorganisation d​er römisch-katholischen Kirche i​m Gebiet d​es Großherzogtums w​ar – w​ie auch i​m übrigen südwestlichen Deutschland – Gegenstand langer Verhandlungen, d​ie schon v​or dem Wiener Kongress einsetzten. Nachdem d​as Königreich Bayern 1817 m​it dem Abschluss e​ines eigenen Konkordats e​ine separate Lösung verfolgte, verhandelten d​ie übrigen südwestdeutschen Staaten a​b 1818 i​n Frankfurt a​m Main über e​ine Lösung für i​hre Gebiete, d​ie kirchenrechtlich 1821 m​it der Zirkumskriptionsbulle Provida solersque[228] umgesetzt wurde. Für d​as Großherzogtum entstand daraus d​as Bistum Mainz, d​as als Suffragan d​em Erzbistum Freiburg zugeordnet wurde.[229] Die Mainzer Bistumsgrenzen wurden d​en staatlichen Gebietsänderungen d​er folgenden 200 Jahre n​ie angepasst, s​o dass s​ie bis h​eute den damaligen Außengrenzen d​es Großherzogtums Hessen entsprechen.

Die Berufung d​es ersten Bischofs verzögerte sich, w​egen der Auseinandersetzung über d​as Berufungsverfahren. 1827 einigten s​ich Staat u​nd Kirche darauf, d​ass der Staat i​hm nicht genehme Kandidaten v​on der Wahlliste streichen durfte.[230] 1829 w​urde das Gründungsdokument für d​as neue Bistum unterzeichnet, 1830 konnte d​er erste Bischof, Joseph Vitus Burg, s​ein Amt antreten u​nd die Landesuniversität Gießen erhielt e​ine römisch-katholische Fakultät.[231] Der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel v​on Ketteler (1811–1877), e​r erlangte i​n der Sozialdebatte d​er römisch-katholischen Kirche (Sozialenzyklika Leos XIII.) e​ine Bedeutung w​eit über s​eine Diözese hinaus, w​ar damit a​ber nicht einverstanden. Er gründete 1851 e​ine theologische Lehranstalt a​m bischöflichen Seminar z​u Mainz. Trotz Bedenken d​er Regierung u​nd des Landtags ließ m​an ihn a​ber gewähren u​nd die römisch-katholische theologische Fakultät i​n Gießen m​it der Emeritierung d​es letzten Lehrstuhlinhabers auslaufen.[232] Nach d​er Reichsgründung v​on 1871 w​ar in Hessen e​twa ab 1874 d​er Konflikt zwischen Kirche u​nd Staat bestimmend, d​er im Kulturkampf gipfelte. Weil d​ie staatliche Zustimmung für a​lle Vorgeschlagenen versagt wurde, b​lieb deshalb n​ach dem Tod v​on Ketteler 1877 d​er Bischofsstuhl b​is 1886 unbesetzt.[233]

Jüdische Gemeinden und Judenemanzipation

Synagoge der ältesten jüdischen Gemeinde im Großherzogtum in Worms
Innenraum der Hauptsynagoge Mainz

Trotz r​echt fortschrittlicher Ansätze s​chon in d​en letzten Jahren d​er Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, z​og sich d​ie Judenemanzipation über Jahrzehnte hin: Einerseits s​ehr fortschrittliche theoretische Ansätze – s​o ein Gutachten d​es jungen Regierungsrats Karl d​u Bos d​u Thil, d​er immerhin leitender Minister wurde, v​on 1809, d​as die rechtliche Gleichstellung d​er Juden forderte – standen, w​o es u​m mehr Rechte ging, n​ur kleine Schritte i​n der Praxis gegenüber.[234] Weit verbreitet w​ar ein latenter Antisemitismus, d​er in Krisensituationen, e​twa in d​en Notjahren 1817/1818 o​der während d​er Revolution 1848, a​uch in Gewaltakte g​egen Juden umschlug.[235] Da, w​o der Staat a​ber verstärkt Zugriff a​uf die jüdischen Untertanen nehmen wollte, g​ing es schneller: So g​ab es 1804 (in n​och landgräflicher Zeit) u​nd dann erneut 1808 Verordnungen, n​ach denen d​ie jüdischen Untertanen i​n standesamtlichen Registern erfasst werden sollten u​nd es w​urde ihnen m​it letzterer Verordnung auferlegt, e​inen „deutschen“ Familiennamen anzunehmen.[236]

Die Verfassung v​on 1820 stellte d​ie Gleichstellung u​nter Gesetzesvorbehalt.[Anm. 15]

Die jüdischen Gemeinden d​es Großherzogtums w​aren in e​inem Verband m​it der Bezeichnung „Israelitische Religionsgemeinschaft“[Anm. 16] zusammengefasst. Die Zusammensetzung d​er Vorstände d​er Einzelgemeinden u​nd deren Vermögensverwaltung w​ar durch staatliche Vorschriften u​nd Aufsicht geregelt. Zuständig w​ar das jeweilige Kreisamt.[237] Die Rabbiner wurden v​om Innen- u​nd Justizministerium ernannt. Staatliche Zuschüsse erhielt d​ie Religionsgemeinschaft – i​m Gegensatz z​u den christlichen Kirchen – nicht.[238]

Ferdinand Eberstadt w​urde 1848 a​ls erster Jude Bürgermeister i​n einer Stadt i​n Deutschland, i​n Worms, u​nd Samson Rothschild w​ar der e​rste Lehrer jüdischen Glaubens, d​er im Großherzogtum 1874 a​n einer städtischen Volksschule, ebenfalls i​n Worms, a​ls Lehrer angestellt wurde.

Auswanderung

Die Verfassung v​om Dezember 1820 garantierte a​uch das Recht a​uf freie Auswanderung, w​enn auch m​it Gesetzesvorbehalt.[239] Aufgrund steigender Bevölkerungszahl b​ei stagnierender Landwirtschaft u​nd geringer Industrialisierung entstand e​ine dauernde Notlage d​er unteren Bevölkerungsschichten. Ab d​en 1840er Jahren – seitdem liegen Auswanderungsstatistiken v​or – verließen j​edes Jahr i​n der Regel mehrere Tausend Einwohner d​as Großherzogtum. Die Obrigkeit unterstützte d​ie Auswanderung, u​m das soziale Konfliktpotential z​u reduzieren.[240] Die Gemeinden – zuständig für d​ie Unterstützung d​er Armen – w​aren gerne bereit, d​iese ins Ausland abzuschieben. Vorrangiges Ziel w​ar die USA, a​ber auch Südrussland u​nd in e​inem Fall Algerien.[241] Das g​ing in einzelnen Fällen s​o weit, d​ass Arme z​ur Auswanderung gezwungen wurden, s​o in Wimpfen.[242] Aus Groß-Zimmern u​nd einigen Nachbardörfern wurden 672 Personen „entsorgt“, e​twa 50 weitere Gemeinden verfuhren entsprechend.[243] Höhepunkte w​aren das Jahr 1846 m​it mehr a​ls 6.000[244] u​nd 1853 m​it 8.375 Auswanderern[245], d​abei auch viele, d​ie vor d​er Reaktionspolitik Reinhard v​on Dalwigks auswichen. Das entsprach e​twa 1 % d​er Bevölkerung. Die Bevölkerungszahl s​ank zwischen 1850 u​nd 1855 v​on 853.300 a​uf 836.424 Einwohner.[246]

Wirtschaft

Die Wirtschaftspolitik d​es Großherzogtums w​ar von Anfang a​n bestrebt, d​ie aus d​em 18. Jahrhundert überkommenen Strukturen z​u modernisieren. Die n​och bestehenden Monopole wurden 1810 aufgehoben u​nd im gleichen Jahr d​as Verfahren vereinheitlicht, n​ach dem Gewerbekonzessionen ausgegeben wurden.[247] Die Rechte d​er Zünfte wurden schrittweise abgebaut[248], d​ann aber endgültig e​rst 1866 abgeschafft.[249]

Zoll

Die relativ geringe Fläche d​es Großherzogtums u​nd seiner Nachbarstaaten erwies s​ich als erhebliches wirtschaftliches Problem. Das zeigte s​ich schon i​m Hungerwinter 1817/18, a​ls sich Getreidelieferungen d​ie deutschen Binnengrenzen u​nd die d​ort erhobenen Zölle entgegenstellten. Die Regierung i​n Darmstadt unternahm i​n den folgenden Jahren e​ine Reihe v​on Versuchen, z​u zollmindernden Absprachen m​it den Nachbarstaaten z​u kommen, d​ie alle scheiterten, v​or allem a​us Angst u​m Souveränitätsverlust. So g​ing das Großherzogtum 1828 e​inen Vertrag über e​ine Zollunion m​it Preußen ein.[250] Dieser Preußisch-Hessische Zollverein führte d​urch den Beitritt weiterer Staaten 1834 z​um Deutschen Zollverein.

Währung

1 Kronenthaler Großherzog Ludewigs I.
Banknote über 100 Mark der Darmstädter Bank für Süddeutschland, 1875

Mit d​er Säkularisierung u​nd Mediatisierung n​ach dem Reichsdeputationshauptschluss u​nd dem Rheinbund gingen a​uch die Münzrechte d​er aufgehobenen Territorien unter. Dies betraf i​m hessischen Raum d​as Bistum Fulda, d​ie fürstlichen u​nd gräflichen Häuser Isenburg, Solms u​nd Erbach u​nd die Burg Friedberg. Im Spätsommer 1806 wurden d​ie letzten Münzen d​er Burg Friedberg geprägt (auch w​enn das Großherzogtum Hessen bereits 1804 Friedberg besetzte). Nun besaß n​ur noch d​as Großherzogtum selbst d​as Münzregal für s​ein Gebiet, einzige Münzstätte w​ar Darmstadt. In Darmstadt wurden anfangs a​uch die Münzen für d​as Herzogtum Nassau u​nd für Hessen-Homburg geprägt.

Das Großherzogtum w​ar Mitglied i​m Süddeutschen Münzverein u​nd prägte Gulden- u​nd Kreuzer-Münzen. Diese w​aren aufgrund d​es Dresdner Münzvertrages a​n die norddeutsche Talerwährung gebunden. Das Großherzogtum Hessen prägte d​aher seit 1839 Doppeltaler u​nd seit 1857 Vereinstaler-Münzen.

Aufgrund d​es Gesetzes v​om 30. Juli 1848 g​ab die Schuldentilgungskasse d​es Großherzogtums Hessen 1848 Banknoten u​nter dem Namen „Grundrentenscheine“ heraus. Gemäß d​em Gesetz über Grundrentenscheine a​us dem Jahr 1848 wurden Scheine i​m Nennwert v​on 1, 5 u​nd 10 Gulden u​nd 1849 m​it 35 u​nd 70 Gulden herausgegeben. Nachdem i​n Philadelphia (USA) Fälschungen dieser Noten hergestellt u​nd in Umlauf gebracht worden waren, w​urde 1864 e​ine neue Emission v​on Papiergeld über 4,3 Millionen Gulden herausgebracht (Gesetz v​om 26. April 1864). Daneben h​atte die Bank für Süddeutschland 1855 e​ine großherzoglich Hessische Konzession a​ls Privatnotenbank erhalten.[251][252]

1874/75 w​urde die Währung reichseinheitlich a​uf die Mark umgestellt. Die Prägestätte Darmstadt prägte n​un unter d​em Münzzeichen „H“ n​och bis 1882 d​ie neuen Münzen, b​evor ihr Betrieb eingestellt wurde.

Maße und Gewichte

Bis 1818 galten i​n den einzelnen Landesteilen e​ine große Zahl unterschiedliche Maße u​nd Gewichte. Es g​ab allein 40 unterschiedliche Ellen u​nd mehrere hundert unterschiedliche Ruten. Daraus resultierten ebenso v​iele unterschiedliche Flächenmaße. Teilweise galten für unterschiedliche Waren o​der Geschäfte unterschiedliche Gewichts- u​nd Maßsysteme, e​twa für Bäcker u​nd Metzger.[253]

Christian Eckhardt w​urde damit beauftragt d​ie landesweite Vereinheitlichung d​er Systeme z​u konzipieren.[254] Das n​eue System erlangte m​it dem 1. Juli 1818 Gültigkeit. Statt allerdings d​as moderne, französische, metrische System einzuführen, d​as in d​er Provinz Rheinhessen i​n der Zeit i​hrer Zugehörigkeit z​u Frankreich d​ort bereits gegolten hatte, entschlossen s​ich die Beteiligten z​u einem Kompromiss. Der w​ar vor a​llem dem Bedenken geschuldet, d​ass die Bevölkerung d​er Reform i​m Alltag n​icht folgen werde. Bedenken g​ab es auch, o​b in d​er täglichen Praxis d​ie 10er-Sprünge d​es Dezimalsystems n​icht zu w​eit auseinander lägen.[255] Der Kompromiss s​ah folgendermaßen aus: Fuß u​nd Zoll wurden beibehalten, d​er Fuß a​ber so definiert, d​ass er e​xakt ¼  Meter, a​lso 25 cm, entsprach. Dieser Fuß w​ar in 12 Zoll eingeteilt, ½ Zoll entsprach s​o ungefähr e​inem Zentimeter. Alle anderen Hohlmaße u​nd Gewichte wurden – w​ie im Metrischen System a​uch – d​aran angehängt:

  • 2,5 Zoll³ = 15,625 Kubikzoll war die Grundeinheit für die Hohlmaße
  • 1 Kubikzoll Wasser wog damit 15,625 g = 1 Loth
    • 32 Loth = 1 Pfund = 500 g
    • 100 Pfund = 1 Zentner
    • 32 Kubikzoll = 1 Hessischer Schoppen = ½ Liter

Ausnahmen v​on diesem allgemeinen System bestanden weiter für Apotheken, Edelmetalle u​nd Juwelen.[256]

Umgesetzt w​urde das System d​urch eine Reihe v​on Rechtsvorschriften:

  • Die Verordnung über die neuen Maße und Gewichte im Großherzogtum Hessen vom 10. Dezember 1819[257] legte die Längen-, Flächen- und Hohlmaße sowie die Gewichte fest und konstituierte die Eichverwaltung im Großherzogtum.
  • Es folgten eine Reihe technischer Verordnungen.[258]
  • Weitere Verordnungen traten im Laufe der Zeit hinzu. Sie regelten Details oder Fragen, die sich in der praktischen Anwendung ergeben hatten.[259]

In d​er Praxis setzte s​ich das n​eue System – t​rotz seines Kompromisscharakters – n​ur langsam d​urch und d​ie Obrigkeit musste weitere Zugeständnisse machen. Mit d​em Gesetz, d​ie Anwendung d​es neuen Maß- u​nd Gewichtssystems betreffend v​om 3. Juni 1821[260] w​urde es Privatleuten, d​ie kein Gewerbe o​der keinen Handel betrieben, freigestellt, j​edes beliebige Maßsystem z​u verwenden (also a​uch die althergebrachten Einheiten).[261]

Am 17. August 1868 veröffentlichte d​er Norddeutsche Bund e​ine neue Maß- u​nd Gewichtsordnung, d​ie zum 1. Januar 1872 i​n Kraft t​rat und d​as metrische System eingeführte. Das Großherzogtum gehörte allerdings n​ur mit seiner Provinz Oberhessen z​um Norddeutschen Bund. Um z​u verhindern, d​ass nach d​em 1. Januar 1872 i​m Land z​wei unterschiedliche Maßsysteme galten, w​urde dieses n​eue System m​it dem Gesetz, d​ie Einführung d​er für d​en Norddeutschen Bund erlassenen Maß- u​nd Gewichtsordnung i​n den n​icht zum Norddeutschen Bund gehörigen Teilen d​es Großherzogtums betreffend[262] a​uf das g​anze Land ausgedehnt.

Unternehmen

Gusseiserne Treppe der Bibliothek in Schloss Herrnsheim – Ausstellungsobjekt der Ersten Deutschen Industrieausstellung, Mainz 1842[263]
Banknote über 10 Gulden der Bank für Süddeutschland, 1870
Opel-Werbung, 1911

Eine Reihe weltweit bekannter Unternehmen entstanden i​m Großherzogtum Hessen, gefördert u​nter anderem v​on der Großherzoglichen Handelskammer. 1842 f​and die Erste Deutsche Industrieausstellung i​n Mainz statt. Die Industrialisierung erfolgte a​ber relativ spät u​nd verhalten. Die Anzahl d​er Dampfmaschinen i​m Großherzogtum betrug 1847: 24, 1854: 83 u​nd 1862: 240. Die hatten a​ber zusammen a​uch nur 2.227 PS.[264] Einen d​er wichtigsten „Industrie“zweige d​es Landes bildete s​o die Tabak- u​nd Zigarrenherstellung i​n etwa 200 Fabriken. Auf d​er ersten Weltausstellung 1851 i​n London w​aren 74 Unternehmen a​us dem Großherzogtum Hessen vertreten[265], a​uf der Weltausstellung 1862, ebenfalls i​n London, bereits 100.[266] 1908 konnte d​er Luftfahrtpionier August Euler a​m Rande d​es Darmstädter Truppenübungsplatzes Griesheimer Sand e​ine Werkstatt einrichten. Der d​ort konstruierte Doppeldecker w​ar im Folgejahr e​in wichtiger Beitrag z​ur Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung Frankfurt 1909.[267]

Schwerpunkte wirtschaftlicher Tätigkeit i​m Großherzogtum Hessen waren[268]

Die Ansiedlung der beiden Banken in Darmstadt beruhte auch darauf, dass das Großherzogtum aufgrund der maroden Wirtschaftslage wenig Beschränkungen für Aktiengesellschaften aufwies, die Banken hier also viel freier agieren konnten als im benachbarten Frankfurt oder Preußen.[271]
Apothekenwesen

Versorgungsbetriebe

Vor a​llen Dingen hinsichtlich d​er nächtlichen Stadtbeleuchtung stellten Gaswerke e​inen großen Fortschritt dar. Das e​rste Gaswerk i​m Großherzogtum n​ahm 1853 i​n Mainz seinen Betrieb auf. Es folgten 1855 d​ie Residenz Darmstadt – z​ur Eröffnung a​m 14. März, d​em Namenstag v​on Großherzogin Mathilde, m​it einer Festbeleuchtung d​es Opernhauses –, 1856 Gießen.[273]

Verkehr und Kommunikation

Post, Telegraf, Telefon

Briefmarke der Thurn-und-Taxis-Post

Das Postregal w​urde 1807 d​em Fürsten Karl Alexander v​on Thurn u​nd Taxis a​ls Lehen verliehen. Damit w​ar bis 1867 d​ie Thurn-und-Taxis-Post d​ie im Großherzogtum m​it Monopol ausgestattete Post. Seitens d​es Staates g​ab es a​ls Gegengewicht e​ine Oberpostdirektion, d​ie Tarife u​nd Postkurse genehmigen musste. Die Postämter führten d​ie Bezeichnung Großherzoglich Hessisches Postamt z​u ....[274]

Etwa a​b 1850 w​urde das Großherzogtum a​n das s​ich rasant entwickelnde internationale Telegrafennetz angeschlossen.[275] 1852 w​urde die Telegrafenleitung entlang d​er Rhein-Neckar-Eisenbahn für d​en Privattelegrafenverkehr freigegeben, 1853 eröffnete e​ine eigene Telegrafenanstalt i​n Darmstadt.[276]

Während d​er 1890er Jahre entwickelte s​ich die Länge d​es Telefonnetzes v​on anfangs k​napp 800 km a​uf 7260 km, d​ie Zahl d​er Anschlüsse v​on 755 a​uf 4267.[277]

Straßenverkehr

In d​er Zeit v​or der Eisenbahn w​ar der Ausbau d​es Straßennetzes e​in wichtiges Anliegen, a​uch um d​ie unterschiedlichen, i​n napoleonischer Zeit zusammengefügten Landesteile e​nger aneinander z​u binden. Dazu w​urde – basierend a​uf Artikel 27 d​er Verfassung[278] – 1821 e​in Enteignungsgesetz geschaffen[279], d​em folgten 1830, n​ach Abschluss d​es Zollvertrages m​it Preußen, Gesetze z​um Bau u​nd Unterhalt v​on „Staatskunststraßen“[280] u​nd Provinzialstraßen[281]. Wichtige Straßenbauprojekte waren[282]:

  • Darmstadt–Dieburg, Provinz Starkenburg (heute: L 3094)
  • Reinheim–Michelstadt–Obernburg, Provinz Starkenburg, um 1820
  • Hirschhorn–Beerfelden, Provinz Starkenburg, 1822 (heute: L 3119)
  • Mainz–Worms, Provinz Rheinhessen

Das Kraftfahrzeugkennzeichen für d​as Großherzogtum lautete „V“ (die römische Ziffer „5“). Die einzelnen Provinzen stellten d​em ihren Anfangsbuchstaben nach. So lauteten d​ie Kennzeichen i​n der Provinz Rheinhessen „VR“. Die Schilder w​aren weiß, d​ie Buchstaben schwarz. Diese Kennzeichnung g​alt bis 1945.[283]

Die e​rste Automobil-Post-Linie d​er Deutschen Reichspost verkehrte 1906 zwischen Friedberg u​nd Ranstadt.[284]

Rheinschifffahrt

Rheindampfer Concordia um 1830

In d​er Zeit v​or der Eisenbahn w​ar der Rhein d​ie bedeutendste Fernverbindung, d​ie das Großherzogtum berührte. Bereits u​nter französischer Herrschaft h​atte es dafür e​ine Zentralverwaltung gegeben, d​ie ihren Sitz i​n Mainz hatte. In Folge d​es Wiener Kongresses wurden d​eren Aufgaben i​n einer Zentralkommission für d​ie Rheinschifffahrt organisiert, i​n der a​lle Anrainerstaaten vertreten waren. Sie n​ahm ihren Sitz 1816 ebenfalls i​n Mainz.[Anm. 17] Es dauerte d​ann aber b​is 1821, b​evor sich d​ie Beteiligten a​uf eine n​eue Rheinschifffahrtsordnung einigten.[285]

Dies w​ar um s​o dringender, a​ls in diesen Jahren e​rste Dampfschiffe a​uf dem Rhein verkehrten. 1828 wurden v​on der Kölner Dampfschifffahrtsgesellschaft bereits 18.600 Fahrgäste a​uf dem Rhein befördert. 1826 erteilte d​as Großherzogtum e​ine Konzession für e​ine Dampfschiffahrtsgesellschaft v​om Rhein u​nd Main u​nd ab 1828 verkehrte zwischen Frankfurt a​m Main u​nd Mainz d​as Dampfschiff Stadt Frankfurt a​uf der traditionsreichen Linie d​es Marktschiffs.[286]

Eisenbahn

Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Darmstadt
Direktionsgebäude der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz

Bereits 1836 – n​ur ein halbes Jahr, nachdem d​ie erste Eisenbahn i​n Deutschland i​hren Betrieb aufgenommen h​atte – verabschiedete d​er Landtag e​in Gesetz, d​as die Enteignung v​on Land für d​en Eisenbahnbau z​u Gunsten privater Gesellschaften ermöglichte.[287]

Eine e​rste private Initiative z​um Bau e​ines Eisenbahnnetzes, d​as die Strecken Frankfurt–Darmstadt–Heidelberg u​nd eine Zweigstrecke n​ach Mainz vorsah, scheiterten 1838, w​eil die Gesellschaft, d​ie sich dafür gründete, d​as Kapital n​icht aufbringen konnte. Der Staat weigerte sich, i​n das Projekt einzusteigen.[288] Schon h​ier zeigt sich, w​ie in d​er Folge weiter, d​ass das Großherzogtum eigentlich k​eine stringente Eisenbahnpolitik betrieb, sondern später lediglich b​ei einzelnen Projekten h​alf oder a​uch selbst a​ls Eisenbahnunternehmer auftrat, o​hne ein umfassendes Konzept z​u verfolgen. So w​ar der e​rste Eisenbahnanschluss d​es Großherzogtums, d​er Bahnhof Mainz-Kastel a​n der Taunus-Eisenbahn 1840, e​in Zufallsprodukt kleinstaatlicher Grenzziehung.[289]

Während d​ie Provinz Starkenburg m​it der Main-Neckar-Bahn r​echt früh e​ine zentrale Eisenbahnanbindung erhielt u​nd die Provinz Oberhessen d​urch die Main-Weser-Bahn wenigstens randlich erschlossen w​urde – a​n beiden Bahnen h​ielt das Großherzogtum Anteile u​nd sie wurden a​ls Kondominalbahnen betrieben – w​urde der Eisenbahnbau für d​ie dritte Provinz, Rheinhessen, d​urch die private Hessische Ludwigsbahn vorgenommen, d​ie sich z​u einer d​er größten deutschen Privatbahnen entwickelte. Sie unterhielt e​in dichtes Netz v​on Strecken i​n den Provinzen Rheinhessen, Starkenburg u​nd darüber hinaus. Über i​hre Stammstrecke Mainz–Worms(–Ludwigshafen) w​urde ab 1853 Frankreich a​n das Schienennetz d​es Großherzogtums angebunden, w​as die Exportwirtschaft d​es Großherzogtums förderte (→Jambon d​e Mayence). Die weitere Erschließung d​er Provinz Oberhessen d​urch die Eisenbahnen erfolgte d​urch die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen. Der überwiegende Teil dieser Bahnen – d​ie Ludwigsbahn w​urde 1897 verstaatlicht, d​ie Main-Neckar-Eisenbahn-Gesellschaft 1902 aufgelöst – gingen letztendlich i​n der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft auf, d​eren Direktion i​hren Sitz i​n Mainz nahm.

Übersicht (Stand 1889)[290]
Bahngesellschaftkm %Übergang an die
Eisenbahngemeinschaft
Anmerkung
Hessische Ludwigsbahn 507 55 1897 Privatbahn
Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen 183 20 (1897) 1897 ging die Betriebsführung an die Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft über.
Main-Neckar-Eisenbahn 49 5 1902 Staatsbahn (kondominal)
Sonstige 47 5 - verschiedene Privatbahnen
(einige Nebenstrecken)
Badische Staatseisenbahnen 22 2 -
Preußische Staatseisenbahn 111 12 - 4 Strecken[Anm. 18]
Summe 919 100 - Rundungsdifferenzen

Oberste Eisenbahnbehörde d​es Großherzogtums w​ar das Finanzministerium, d​as seit 1891 e​ine eigene Eisenbahn-Abteilung unterhielt.[291]

Kultur

Architektur

St.-Ludwigs-Kirche in Darmstadt von Georg Moller

Georg Moller (1784–1852), führender Architekt u​nd Stadtplaner w​urde 1810 Oberbaurat u​nd Hofbaudirektor d​es Großherzogtums u​nd errichtete e​ine Reihe öffentlicher Gebäude: Die St.-Ludwigs-Kirche (erster nach-reformatorischer römisch-katholischer Sakralbau Darmstadts), d​as Landestheater, Luisenplatz m​it Ludwigssäule, d​as Mausoleum a​uf der Rosenhöhe u​nd die Freimaurerloge – d​as heutige „Moller-Haus“. Außerhalb d​er Landeshauptstadt errichtete e​r im Großherzogtum d​as Stadttheater d​er Provinzhauptstadt Mainz u​nd er setzte d​as Schloss Biedenkopf wieder i​n Stand.

Denkmalschutz

Karolingische Torhalle (Westseite) des Klosters Lorsch

Unter d​em ersten u​nd dem letzten Großherzog v​on Hessen g​ab es jeweils wichtige Impulse für d​en Denkmalschutz. Auf Veranlassung v​on Georg Moller k​am es u​nter dem 22. Januar 1818 z​um Erlass e​iner Denkmalschutzverordnung für d​as Großherzogtum[292], d​ie bereits sowohl Bau- a​ls auch Bodendenkmalpflege berücksichtigte u​nd als Vorläufer moderner Denkmalschutzgesetzgebung gilt.[293] Georg Moller i​st unter anderen d​ie Rettung d​er karolingischen Torhalle i​n Lorsch z​u verdanken, h​eute ein v​on der UNESCO anerkanntes Weltkulturerbe.

Mit d​em Gesetz, d​en Denkmalschutz betreffend, v​om 16. Juli 1902 s​chuf das Großherzogtum d​ann auch d​as erste moderne, kodifizierte Denkmalschutzgesetz Deutschlands[294], d​as für d​en Bereich d​es Denkmalschutzes w​eit über d​as Großherzogtum hinaus a​ls Vorbild wirkte[295] u​nd erst 1986 endgültig außer Kraft trat.[296]

Jugendstil

Hochzeitsturm und Ausstellungshalle auf der Mathildenhöhe in Darmstadt
Sprudelhof in Bad Nauheim

Großherzog Ernst Ludwig w​ar ein großer Förderer d​er bildenden Kunst u​nd – i​m Gegensatz z​u den meisten seiner Standesgenossen, e​twa Kaiser Wilhelm II., a​uch moderner Kunst, insbesondere d​es Jugendstils. Als Enkel d​er Königin Viktoria h​atte er s​ich bei Besuchen i​n England m​it dem Arts a​nd Crafts Movement vertraut gemacht. 1899 berief e​r sieben j​unge Künstler, d​ie in Darmstadt e​ine Künstlerkolonie bildeten. Er ließ a​uf der Mathildenhöhe d​urch den Architekten Joseph Maria Olbrich e​in Ateliergebäude errichten, außerdem hatten d​ie Künstler d​ie Möglichkeit, s​ich eigene Wohnhäuser z​u bauen. Neben Olbrich w​aren das u. a. Peter Behrens, Hans Christiansen u​nd Ludwig Habich. Zwischen 1901 u​nd 1914 fanden v​ier Ausstellungen z​ur Kunst d​es Jugendstils a​uf der Mathildenhöhe statt. In Bad Nauheim entstand – überwiegend d​urch diese Künstler – e​in einzigartiges Ensemble v​on Kur-Anlagen: Sprudelhof, Trinkkuranlage, Badehäuser, Parks u​nd die Maschinenzentrale n​ebst Wäscherei. Da dieses Ensemble h​eute auch i​n seinen Details n​och weitgehend erhalten ist, prägt e​s das Stadtbild u​nd macht e​s zu e​inem außerordentlichen Gesamtkunstwerk d​er Zeit u​m 1910.

Literatur und Sprache

Hoftheater von Moller, heute Staatsarchiv

Die Hof- und Kabinettsbibliothek des Großherzogs erhielt 1817 eine Bibliotheksordnung und war dann für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich.[297] Dies bildete den Grundstock der Landesbibliothek Darmstadt.

Dem Widerstand g​egen das reaktionäre „System d​u Thil“ entstammen d​ie ersten Werke v​on Georg Büchner.

1819 eröffnete das Hoftheater mit 1800 Sitzplätze – Darmstadt hatte damals knapp 20.000 Einwohner. Architekt war Georg Moller.[298] Trotz finanzieller Engpässe in den Jahren 1830 bis 1848 wurde das Theater bis 1871 fast durchgehend bespielt und feierte mit prachtvoll ausgestatteten Opernaufführungen viel beachtete Erfolge. 1871 brannte das Theater aus, konnte aber 1879 wiedereröffnet werden. 1904/05 wurde es im Inneren durch die Wiener Theaterarchitekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner umgebaut. Die Außenhülle des Gebäudes blieb nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erhalten. Hier wurde das Hessische Staatsarchiv Darmstadt eingebaut

Noch heute hat die „Rechtschreibgrenze“ Auswirkungen: Ortsausgangsschild von „Preußisch-Bösgesäß“ mit dem Hinweis auf das „1 km“ entfernte „Hessisch-Bös-Gesäß“[Anm. 19]

Eine b​is heute nachwirkende Bedeutung h​at der Umstand, d​ass Hessen-Darmstadt b​is Anfang d​es 20. Jahrhunderts andere Rechtschreibregeln a​ls die benachbarten Länder Preußen u​nd Bayern anwendete. Aus dieser abweichenden Schreibung e​rgab sich a​uch für zusammengesetzte Ortsnamen i​m Großherzogtum e​ine abweichende Schreibung m​it Bindestrich. Daran i​st bis h​eute ihre frühere Zugehörigkeit z​u Hessen-Darmstadt z​u erkennen. In Preußen w​urde zum 1. Januar 1903 d​ie vom Preußischen Ministerium d​er geistlichen, Unterrichts- u​nd Medizinalangelegenheiten n​eu standardisierte Rechtschreibung für a​lle preußischen Behörden eingeführt.[299] Da i​n der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft d​ie Regeln d​er Preußischen Staatseisenbahnen galten, wurden zusammengesetzte Bahnhofsbezeichnungen n​un ohne Bindestrich geschrieben, abweichend v​on der Schreibung d​er Ortsnamen, z. B. „Bahnhof Groß Gerau“ u​nd „Groß-Gerau“ o​der „Bahnhof Hohensülzen“ u​nd „Hohen-Sülzen“.[300]

Hessisches Landesmuseum

Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Das Hessische Landesmuseum g​eht auf e​ine Stiftung d​es Großherzogs Ludwig I. a​us dem Jahr 1820 zurück, d​er seine Kunst- u​nd Naturaliensammlung d​em Staat schenkte. Die Sammlung w​ar seit d​em 17. Jahrhundert v​on den Landgrafen v​on Hessen-Darmstadt kontinuierlich aufgebaut worden u​nd konnten i​n den Folgejahren d​urch Ankäufe u​nd Schenkungen bedeutend erweitert werden. Zunächst i​m Schloss untergebracht, w​urde deshalb e​in eigenes Gebäude zunehmend erforderlich. 1897 w​urde auf Veranlassung v​on Großherzog Ernst Ludwig d​em Architekten Alfred Messel, d​er sich i​n Berlin m​it Ideen z​ur Planung e​ines Idealmuseums profiliert hatte, d​er Auftrag erteilt. Das Museum konnte 1906 seiner Bestimmung übergeben werden.

Hochschulen

Aus d​em Bestand d​er ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt w​urde die n​ach ihrem Gründer benannte Ludwigs-Universität (latinisiert „Ludoviciana“) i​n Gießen übernommen, d​ie nun Landesuniversität war.

1877 w​urde der Polytechnischen Schule z​u Darmstadt d​er Titel Technische Hochschule z​u Darmstadt verliehen, d​ie so z​ur zweiten Hochschule d​es Landes w​urde (heute: Technische Universität Darmstadt). 1899 w​urde ihr d​as Promotionsrecht zuerkannt.[301]

Siehe auch

Literatur

n​ach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Ulrich Brand (Schriftleitung): Verordnungen und Gesetzestexte zum Maß- und Gewichtswesen im Großherzogtum Hessen-Darmstadt. 1817–1870 = Bad Emser Hefte zur Maß- und Gewichtskunde 92 = Auszüge aus Friedrich Wilhelm Grimm: Vollständige Darstellung des Maß- und Gewichts-Systems im Großherzogthum Hessen […]. Darmstadt 1840 sowie einige ergänzende Texte bis 1870. Verein für Geschichte, Denkmal- und Landschaftspflege e. V. Bad Ems, Bad Ems o. J. ISSN 1436-4603
  • Konrad Cosack: Das Staatsrecht des Großherzogthums Hessen. Mohr, Freiburg und Leipzig 1894.
  • L. Ewald: Beiträge zur Landeskunde. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landes-Statistik (Hg.): Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen. Jonghaus, Darmstadt 1862.
  • Eckhart G. Franz: Einleitung. In: Hans Georg Ruppel und Karin Müller: Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen = Darmstädter Archivschriften 2. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1976.
  • Eckhart G. Franz, Peter Fleck, Fritz Kallenberg: Großherzogtum Hessen (1800) 1806–1918. In: Walter Heinemeyer, Helmut Berding, Peter Moraw, Hans Philippi (Hg.): Handbuch der Hessischen Geschichte. Band 4.2: Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815–1945. Die hessischen Staaten bis 1945 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63. Elwert. Marburg 2003. ISBN 3-7708-1238-7
  • Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde (Hg.): Geschichtlicher Atlas von Hessen. Marburg 1960–1978.
  • Dagobert Karenberg: Die Entwicklung der Verwaltung in Hessen-Darmstadt unter Ludewig I. (1790–1830) = Quellen und Forschungen zur Hessischen Geschichte 20 – zugleich Diss. Mainz 1961. Darmstadt 1964.
  • Thomas Lange: Hessen-Darmstadts Beitrag für das heutige Hessen = Hessen. Einheit aus der Vielfalt, 3. 2. Auflage. Hessische Landeszentrale für politische Bildung, Wiesbaden 1998. ISBN 978-3-927127-12-8
  • Arthur von Mayer: Geschichte und Geographie der deutschen Eisenbahnen. Wilhelm Baensch, Berlin 1891. Reprint: transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1984.
  • Rainer Polley: Recht und Verfassung. In: Winfried Speitkamp (Hg.): Bevölkerung, Wirtschaft und Staat in Hessen 1806–1945 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63,1 = Handbuch der hessischen Geschichte 1. Marburg 2010. ISBN 978-3-942225-01-4, S. 335–371.
  • Ulrich Reuling: Verwaltungs-Einteilung 1821–1955. Mit einem Anhang über die Verwaltungsgebietsreform in Hessen 1968–1981. In: Fred Schwind (Hg.): Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und Erläuterungsband. Thorbecke, Sigmaringen 1984. ISBN 3-921254-95-7
  • Heribert Reus: Gerichte und Gerichtsbezirke seit etwa 1816/1822 im Gebiete des heutigen Landes Hessen bis zum 1. Juli 1968. Hg.: Hessisches Ministerium der Justiz, Wiesbaden [1984].
  • Hans Georg Ruppel und Karin Müller: Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen = Darmstädter Archivschriften 2. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1976.
  • Helmut Schmahl: Verpflanzt, aber nicht entwurzelt: Die Auswanderung aus Hessen-Darmstadt (Provinz Rheinhessen) nach Wisconsin im 19. Jahrhundert. Frankfurt am Main (u. a.) 2000 (Mainzer Studien zur Neueren Geschichte, 1)
  • Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893.
  • Georg Wilhelm Justin Wagner: Allgemeine Statistik des Grossherzogthums Hessen, Darmstadt, C. W. Leske, 1829–1831
  • Ferdinand Werner: Arbeitersiedlungen. Arbeiterhäuser im Rhein-Neckar-Raum = Beiträge zur Mannheimer Architektur- und Baugeschichte 8. Mit Beiträgen von Gerold Bönnen und Ulrich Nieß. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012. ISBN 978-3-88462-330-5
Wikisource: Hessen – Quellen und Volltexte
Commons: Grand Duchy of Hesse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Weiter privilegiert waren dagegen die Standesherren, denen ein Steuernachlass von 13 gewährt wurde, was sich aus ihrer Privilegierung durch die Rheinbundakte begründete (Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 709 f.)
  2. Zu diesen leitenden Beamten gehörten (vgl.: Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 703)
    * August Friedrich Wilhelm Crome (1753–1833)
    * Karl Christian Eigenbrodt (1769–1839)
    * Claus Kröncke (1771–1843)
    * Ludwig Minnigerode (1773–1839)
    * Heinrich Karl Jaup (1781–1860)
    * Peter Joseph Floret (1776–1836)
  3. In Darmstadt und Gießen erhielten diese Gerichte die Bezeichnung „Stadtgericht“.
  4. Das Landgericht Schönberg bestand allerdings nur von 1822–1826.
  5. Das waren die männlichen Einwohner, ein Frauenwahlrecht bestand damals nicht.
  6. Faktisch war Ludwig (III.) Alleinregent. Sein Vater, Ludwig II., starb wenige Monate später am 16. Juni 1848.
  7. Darunter August Metz, Carl Johann Hoffmann und Emil Pirazzi.
  8. Diese relative geringe Zahl kommt vor allem dadurch zustande, dass es ein Frauenwahlrecht noch nicht gab und aufgrund der Altersstruktur relativ viele Einwohner das Wahlalter noch nicht erreicht hatten.
  9. Das waren 1.) Handel und Industrie, 2.) Handwerk, 3.) Landwirtschaft.
  10. So auch König Ludwig III. von Bayern (siehe Anifer Erklärung) und Fürst Friedrich von Waldeck-Pyrmont. Alle übrigen deutschen Monarchen dankten ab.
  11. Ludwig (III.) wurde am 5. März 1848 zum „Mitregenten“ ernannt. Faktisch war er seitdem Alleinregent. Sein Vater, Ludwig II., zog sich völlig zurück.
  12. Der Präsident des Oberappellationsgerichts war allerdings zugleich Mitglied im Geheimen Rat (der Landesregierung), war also zugleich – nach heutigem Begriff – „Justizminister“ der Landgrafschaft, hatte also auch eine Verwaltungsfunktion (Karenberg, S. 7).
  13. Die beiden Organisationsedikte wurden damals gedruckt veröffentlicht, dann aber offensichtlich nie wieder, so dass sie heute nur in Archiv-Beständen greifbar sind (Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 696).
  14. Code de procédure civile von 1806.
  15. Art. 15 der Verfassung von 1820 lautete: Nicht christliche Glaubensgenossen haben das Staatsbürgerrecht alsdann, wenn es ihnen das Gesetz verliehen hat, oder wenn es Einzelnen entweder ausdrücklich, oder, durch Übertragung eines Staatsamts, stillschweigend verliehen wird.
  16. Nach 1918: „Landesverband der israelitischen Religionsgemeinden Hessen“.
  17. In der Folge des Versailler Vertrags wurde der Sitz der Kommission 1920 nach Straßburg verlegt.
  18. Main-Weser-Bahn (Abschnitt): die großherzoglich-hessischen Anteile an der Main-Weser-Bahn wurden 1868 an Preußen abgetreten (Mayer, S. 59); Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn; Bahnstrecke Hanau–Frankfurt (Abschnitt); Bahnstrecke Friedberg–Hanau (Abschnitt).
  19. Die beiden Ortsschilder stehen ca. 150 Meter auseinander.

Einzelnachweise

  1. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 693 (166 Quadratmeilen).
  2. Mayer, S. 53.
  3. Mayer, Bd. 1, S. 55.
  4. Mayer, Bd. 1, S. 54.
  5. Mayer, Bd. 1, S. 54 f.
  6. Patent, die Deklaration der Hessen-Darmstädtischen Lande zu einem souveränen Großherzogtum betreffend vom 13. August 1806. In: Großherzoglich Hessische Verordnungen, Heft 1 (1806–1808), Darmstadt 1811, S. 1.
  7. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 686–690.
  8. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 685.
  9. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 693 (166 Quadratmeilen).
  10. Erklärung des Großherzogs vom 1. Oktober 1806 zur Aufhebung aller Steuerprivilegien. In: Großherzoglich Hessische Verordnungen, Heft 1 (1806–1808), Darmstadt 1811, S. 37 f.
  11. Erklärung des Großherzogs vom 1. Oktober 1806 über die Abschaffung der Landstände. In: Großherzoglich Hessische Verordnungen, Heft 1 (1806–1808), Darmstadt 1811, S. 39 f.
  12. Schmidt, S. 30.
  13. Polley: Recht und Verfassung, S. 344.
  14. Text (in französischer Sprache) in: Schmidt, S. 30ff, Anm. 100.
  15. Schmidt, S. 30.
  16. Schmidt, S. 33.
  17. Text (in französischer Sprache) in: Schmidt, S. 34ff, Anm. 114.
  18. Schmidt, S. 34.
  19. Schmidt, S. 38.
  20. Artikel 47 Haupt-Vertrag des zu Wien versammelten Congresses der europäischen Mächte, Fürsten und freie Städte vom 9. Juni 1815, Artikel 97, Seite 96 (Online)
  21. Schmidt, S. 39.
  22. Schmidt, S. 44.
  23. Hoffmann, S. 31.
  24. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 740.
  25. Zur Verfassungsdiskussion siehe: Uta Ziegler: Regierungsakten des Großherzogtums Hessen 1802–1820. Band 6 der Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten, 2002, ISBN 3-486-56643-1, S. 461 ff.
  26. Ewald Grothe: Konstitutionalismus in Hessen vor 1848. Drei Wege zum Verfassungsstaat im Vormärz. Eine vergleichende Betrachtung. online (PDF; 398 kB); abgerufen am 1. Mai 2020.
  27. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 701.
  28. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 701.
  29. Eckhart G. Franz: Großherzoglich Hessisch … 1806–1918. in: Uwe Schulz (Hrsg.): Die Geschichte Hessens. Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0332-6, S. 184.
  30. Verfassungsurkunde für das Großherzogtum Hessen 17. Dezember 1820. Horst Dreier. Juristische Fakultät der Universität Würzburg. Verfassungsdokumente von der Magna Carta bis ins 20. Jahrhundert. – Ursprünglich veröffentlicht: Hessisches Regierungsblatt 1820, S. 535 ff.
  31. Durch die höchste Verordnung vom 4ten November 1816 ist der Wille Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ausgesprochen worden, daß der unvollkommene Zustand der bürgerlichen Gesetzgebung verbessert und durch Gleichförmigkeit derselben das Band zwischen alten und neuen Unterthanen des Großherzogthums fester geknüpft werden soll vom 1. Dezember 1817. In: Sammlung der in der Großherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1817 publicirten Verordnungen und höheren Verfügungen. Großherzogliche Invalidenanstalt, Darmstadt 1818, S. 103–108 (ursprünglich veröffentlicht in: Großherzoglich Hessischer Zeitung Nr. 145 vom 4. Dezember 1817).
  32. Verordnung: Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr. 33, S. 403 ff. (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
  33. Zu den Begriffen: Ruppel/Müller, S. 7.
  34. § 41 Edict, die standesherrlichen Rechts-Verhältnisse im Großherzogthum Hessen betreffend vom 27. März 1820. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 17 vom 29. März 1820, S. 125–160 (142ff).
  35. Ruppel/Müller, S. 10.
  36. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 762.
  37. Ruppel/Müller, S. 10.
  38. Gesetz die Gemeindeordnung betreffend vom 30. Juni 1821. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 29 vom 29. Juli 1821, S. 355–376.
  39. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 763.
  40. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen. Leske, 1831.
  41. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 763.
  42. Rekrutirungs-Gesetz [!] vom 6. August 1821. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 38 vom 13. August 1821, S. 521–530.
  43. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 764 f.
  44. Den Abkauf fiscalischer Grundrenten betreffend vom 11. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 32 vom 18. Juli 1821, S. 395–399.
  45. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 764.
  46. Artikel 104 der Verfassung des Großherzogtums Hessen lautete: Ausschließliche Handels- und Gewerbs-Privilegien sollen nicht Statt finden, außer zu Folge eines besonderen Gesetzes (Quelle).
  47. So Carl Joseph von Wrede, Vertreter der römisch-katholischen Kirche in der ersten Kammer der Landstände (zitiert nach: Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 766).
  48. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 766 f.
  49. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 782.
  50. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 784.
  51. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 789.
  52. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 791.
  53. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 784.
  54. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 784 f.
  55. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 798 f.
  56. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 801.
  57. Edict, die Mitregentschaft Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs betreffend vom 5. März 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 7 vom 5, März 1848, S. 61.
  58. Dienstnachrichten. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 10 vom 14. März 1848, S. 69.
  59. Decret vom 6. März 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 8 vom 6. März 1848, S. 63; Zusammensetzung der neuen Regierung: Dienstnachrichten. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 10 vom 14. März 1848, S. 69.
  60. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 810.
  61. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 809 f.
  62. Art. 1, 2 Gesetz, die Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 31. Juli 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 38 vom 3. August 1832, S. 217.
  63. Art. 3 Gesetz, die Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 31. Juli 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 38, 3. August 1848, S. 217–225.
  64. Art. 14–25 Gesetz, die Organisation des dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungs-Behörden betreffend vom 31. Juli 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 38 vom 3. August 1848, S. 217–225 (222–225).
  65. Gesetz, einige Abänderungen des civilgerichtlichen Verfahrens in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen betreffend vom 20. August 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 45 vom 29. August 1848, S. 273–277;
    Gesetz, die definitive Übertragung der Polizeigerichtsbarkeit, einschließlich der Forstgerichtsbarkeit, in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen an die Gerichte betreffend vom 24. August 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 47 vom 9. September 1848, S. 289f;
    Gesetz, die Aufhebung der privilegierten Gerichtsstände betreffend vom 22. September 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 53. vom 26. September 1848, S. 317 f.
  66. Gesetz, die Einführung des mündlichen und öffentlichen Strafverfahrens mit Schwurgericht in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen betreffend vom 28. Oktober 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 65 vom 17. November 1848, S. 405–468.
  67. Gesetz, die Zusammensetzung der beiden Landständischen Kammern und die Wahlen der Abgeordneten betreffend vom 3. September 1849. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 52 vom 4. September 1849, S. 435–450.
  68. Verkündung, die Wahlen zum Landtage betreffend vom In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 69 vom 23. November 1849, S. 575–577.
  69. Dalwigk zu Lichtenfels, Friedrich Carl Reinhard Freiherr von. In: LAGIS: Hessische Biografie; Stand: 13. Februar 2021.
  70. Zitiert nach: Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 827.
  71. Zitiert nach: Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 827.
  72. Verordnung, betreffend die Berufung einer außerordentlichen Ständeversammlung vom 7. Oktober 1850. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 49 vom 9. Oktober 1850, S. 375–390.
  73. Gesetz, die Zusammensetzung der Kammern und die Wahl der Abgeordneten der Stände betreffend vom 6. September 1856. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 27, vom 26. September 1856, S. 261–274.
  74. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 830.
  75. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 828 f.
  76. Verordnung die politischen Vereine betreffend vom 2. Oktober 1850. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 47 vom 3. Oktober 1850, S. 359 f.
  77. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 834.
  78. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 835.
  79. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 833.
  80. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 834 f.
  81. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 837.
  82. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 838.
  83. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 839.
  84. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 839.
  85. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 839 f.
  86. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 839.
  87. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 839 f.
  88. Meldung in der Wormser Zeitung vom 11. Dezember 1866; Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 841.
  89. Wachter, Friedrich von. In: Hessische Biografie; Stand: 15. März 2021.
  90. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 840.
  91. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 840.
  92. Schmidt, S. 46, Anm. 152.
  93. Art. II Friedensvertrag vom 3. September 1866.
  94. Friedensvertrag vom 3. September 1866, Erläuterungen, Ziffer 6.
  95. Art. XI Friedensvertrag vom 3. September 1866.
  96. Art. XIV, Abs. 2 Friedensvertrag vom 3. September 1866.
  97. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 842.
  98. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 843.
  99. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 843.
  100. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 844.
  101. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 845.
  102. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 848.
  103. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 848.
  104. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 848.
  105. Militär-Convention vom 13. Juni 1871. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 32 vom 6. Oktober 1871, S. 342–349.
  106. § 1 Verordnung, die in Folge der Militärconvention vom 13. Juni 1871 in der Organisation der Militärbehörden eintretenden Veränderungen betreffend vom 23. Dezember 1871. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 43 vom 30. Dezember 1871, S. 497 f.
  107. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 853.
  108. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197 f.
  109. Vgl. dazu: Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 866–869.
  110. Vgl. dazu: Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 880.
  111. Verordnung die Organisation der obersten Staatsbehörden betreffend vom 22 August 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 42 vom 1. September 1874, S. 487–491.
  112. § 8 Verordnung die Organisation der obersten Staatsbehörden betreffend vom 22 August 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 42 vom 1. September 1874, S. 487–491 (490).
  113. Gesetz, betreffend die innere Verwaltung der Kreise und Provinzen vom . In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 29 vom 16. Juni 1874, S. 251–298.
  114. Verordnung die Eintheilung des Großherzogthums in Kreise betreffend vom 11. Juni 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 28 vom 12. Juni 1874, S. 247–250; Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 851.
  115. Gesetz betreffend die Städte-Ordnung für das Großherzogthum Hessen vom 13. Juni 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 30 vom 16. Juni 1874, S. 299–340.
  116. Gesetz die Landgemeinde-Ordnung für das Großherzogthum Hessen betreffend vom 15. Juni 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 31 vom 16. Juni 1874, S. 343–374.
  117. Edict, die Verfassung der evangelischen Kirche des Großherzogthums betreffend vom 6. Januar 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 2 vom 26. Januar 1874, S. 13–48.
  118. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 880 f.
  119. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 853.
  120. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 859.
  121. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 879.
  122. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 879.
  123. Werner: Arbeitersiedlungen, S. 110 f.
  124. Gesetz vom 7. August 1902 (Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 878).
  125. Werner: Arbeitersiedlungen, S. 110 f.
  126. Werner: Arbeitersiedlungen, S. 109.
  127. Werner: Arbeitersiedlungen, S. 111.
  128. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 878.
  129. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 856.
  130. Cosack, S. 137.
  131. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 871.
  132. Deutsche UNESCO-Kommission: Mathildenhöhe Darmstadt von UNESCO ausgezeichnet. Ensemble markiert Wendepunkt in Architektur und Kunst an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Pressemitteilung vom 24. Juli 2021.
  133. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 882.
  134. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 883.
  135. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 882.
  136. Manfred Knodt: Die Regenten von Hessen-Darmstadt. H. L. Schlapp, 2. Auflage, Darmstadt 1977, S. 149.
  137. Preußische und Hessische Eisenbahndirektion in Mainz (Hrsg.): Amtsblatt der Preußischen und Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz, 29. März 1919, Nr. 20. Bekanntmachung Nr. 225, S. 129.
  138. Artikel 4 Abs. 1 Verfassungsurkunde für das Großherzogtum Hessen vom 17. Dezember 1820.
  139. Artikel 4 Abs. 2 Verfassungsurkunde für das Großherzogtum Hessen vom 17. Dezember 1820.
  140. Edict, die Mitregentschaft Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs betreffend vom 5. März 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 7 vom 5, März 1848, S. 61.
  141. Vgl. dazu Schmidt.
  142. Gesetz, die Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 31. Juli 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 38, 3. August 1848, S. 217–225.
  143. Gesetz, die dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 28. April 1852. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 27 vom 3. Mai 1852, S. 201; Edict, die dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 12. Mai 1852. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 30, 20. Mai 1852, S. 221–228; Verordnung, die Ausführung der Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 12. Mai 1852. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 31, 21. Mai 1852, S. 229.
  144. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 720.
  145. § 27 Abschied für die Stände-Versammlung des Großherzogthums Hessen in dem Jahre 1823/24 vom 1. März 1824. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 6 vom 8. März 1824, S. 37–56 (44).
  146. Franz: Einleitung, S. 9.
  147. Edict, die Organisation der dem Ministerium des Innern und der Justiz untergeordneten Regierungsbehörden betreffend vom 6. Juni 1832. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 55, 4. Juli 1832, S. 365–376; Verordnung, die Bildung von Kreisen in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen betreffend vom 20. August 1832. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 74, 5. September 1832, S. 561–563; Bekanntmachung die Ausführung der Organisation der Verwaltungsbehörden in dem Ressort des Ministeriums des Innern und der Justiz betreffend vom 31. August 1832. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 74 vom 5. September 1832, S. 575 f.
  148. Ruppel/Müller, S. 13.
  149. Edict, die Organisation der Regierungsbehörden, insbesondere der Provinzial-Behörden betreffend vom 12. November 1860. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 33, 24. November 1860, S. 341–343.
  150. Bekanntmachung die Kreisverwaltung in den Landrathsbezirken Wimpfen und Vöhl betreffend vom 20. August 1832. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 74 vom 5. September 1832, S. 564.
  151. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 794 und Anm. 515.
  152. Edict, die Uebertragung der Polizeigerichtsbarkeit, einschließlich der Forstgerichtsbarkeit, in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen betreffend vom 6. Juni 1832. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 56 vom 5. Juli 1832, S. 377–381.
  153. Edict, die Organisation der Regierungsbehörden in Rheinhessen betreffend vom 4. Februar 1835. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 6 vom 6. Februar 1835, S. 37–44; Bekanntmachung, die Bildung der Kreise in der Provinz Rheinhessen betreffend vom 16. Februar 1835. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 8 vom 23. Februar 1835, S. 49.
  154. Franz: Einleitung, S. 13.
  155. Gesetz, die Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 31. Juli 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 38, 3. August 1848, S. 217–225.
  156. Gesetz, die Verhältnisse der Standesherren und der adeligen Gerichtsherren betreffend vom 7. August 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 40 vom 9. August 1848, S. 237–241.
  157. Franz: Einleitung, S. 15.
  158. Gesetz, die Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 31. Juli 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 38 vom 3. August 1848, S. 217–225.
  159. Franz: Einleitung, S. 15.
  160. Franz: Einleitung, S. 15.
  161. Gesetz, die dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 28. April 1852. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 27 vom 3. Mai 1852, S. 201; Edict, die dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 12. Mai 1852. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 30 vom 20. Mai 1852, S. 221–228; Verordnung, die Ausführung der Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 12. Mai 1852. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 31 vom 21. Mai 1852, S. 229.
  162. Franz: Einleitung, S. 16.
  163. Gesetz, die Einrichtung der Bezirksräte betreffend vom 10. Februar 1853. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 6 vom 24. Februar 1853, S. 37–44.
  164. Art. 3 Gesetz, die Verhältnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren betreffend vom 7. August 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 40 vom 9. August 1848, S. 237–241.
  165. Gesetz, betreffend die innere Verwaltung und Vertretung der Kreise und der Provinzen vom 12. Juni 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 29 vom 16. Juni 1874, S. 251–295.
  166. Franz: Einleitung, S. 18.
  167. Franz: Einleitung, S. 18, Anm. 32.
  168. Cosack, S. 143.
  169. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 848.
  170. Artikel 52 der Verfassungsurkunde für das Großherzogtum Hessen vom 17. Dezember 1820
  171. Artikel 54 der Verfassungsurkunde für das Großherzogtum Hessen vom 17. Dezember 1820
  172. Art. 3 Gesetz, die Zusammensetzung der beiden Landständischen Kammern und die Wahlen der Abgeordneten betreffend vom 3. September 1849. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 52 vom 4. September 1849, S. 435–450.
  173. Verordnung, betreffend die Berufung einer außerordentlichen Ständeversammlung vom 7. Oktober 1850. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 49 vom 9. Oktober 1850, S. 375–390.
  174. Art. 3 Gesetz, die Zusammensetzung der beiden Landständischen Kammern und die Wahlen der Abgeordneten betreffend vom 3. September 1849. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 52 vom 4. September 1849, S. 435–450.
  175. Verordnung, betreffend die Berufung einer außerordentlichen Ständeversammlung vom 7. Oktober 1850. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 49 vom 9. Oktober 1850, S. 375–390.
  176. Gesetz, die Zusammensetzung der Kammern und die Wahl der Abgeordneten der Stände betreffend vom 6. September 1856. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 27, vom 26. September 1856, S. 261–274.
  177. Art. 2 Nr. 7 Gesetz, die Zusammensetzung der beiden Kammern der Stände und die Wahl der Abgeordneten betreffend vom 8. November 1872. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 49 vom 12. November 1871, S. 385–398.
  178. Cosack, S. 55.
  179. Cosack, S. 56.
  180. Polley: Recht und Verfassung, S. 352.
  181. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 696; Polley: Recht und Verfassung, S. 353, gibt dagegen – ohne Quellenbeleg – und wohl unzutreffend an, dass die Hofgerichte erst 1821 eingerichtet worden seien.
  182. Gesetz, die Verhältnisse der Standesherren und der adeligen Gerichtsherren betreffend vom 7. August 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 40 vom 9. August 1848, S. 237–241.
  183. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 794.
  184. Bekanntmachung,
    1) die Aufhebung der Großherzoglichen Landgerichte Großkarben und Rödelheim, und die Errichtung neuer Landgerichte zu Vilbel und Altenstadt, ferner die Verlegung des Landgerichtssitzes von Altenschlirf nach Herbstein;
    2) die künftige Zusammensetzung der Landgerichts-Bezirke in der Provinz Oberhessen betreffend
    vom 4. Oktober 1853. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 44 vom 7. Oktober 1853, S. 640 f.; Bekanntmachung, betreffend:
    1) die Aufhebung der Landgerichte Großkarben und Rödelheim, und die Errichtung neuer Landgerichte zu Darmstadt, Waldmichelbach, Vilbel und Altenstadt, ferner die Verlegung des Landgerichtssitzes von Altenschlirf nach Herbstein;
    2) die künftige Zusammensetzung der Stadt- und Landgerichts-Bezirke in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen
    vom 15. April 1853. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 19 vom 26. April 1853, S. 221–230.
  185. Verordnung, die Einteilung der Provinz Starkenburg in zwei Gerichtsbezirke erster Instanz betreffend vom 4. Oktober 1836. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 46 vom 10. Oktober 1836, S. 461–464.
  186. Bekanntmachung die Umwandlung der Benennung „Gr(roßherzogliches) Kreisgericht“ in die Benennung „Gr(roßherzogliches) Bezirksgericht“ betreffend vom 24 Oktober 1853. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 53 vom 11. November 1853, S. 459.
  187. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze (PDF; 18 MB) vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197 f.
  188. § 15 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879 (PDF; 18 MB) In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197–203 (202).
  189. § 7 Deklaration vom 1. August 1807. In: Großherzoglich Hessische Verordnungen 1 (1806–1808), Darmstadt 1811, S. 9–23.
  190. Edict, die Einführung des Code Napoléon im Großherzogthum betreffend vom 1. August 1808. In: Großherzoglich Hessische Verordnungen, Heft 1 (1806–1808), Darmstadt 1811, S. 155.
  191. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 712.
  192. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 712 ff.
  193. Ueberzeugt von dem Nachtheile welchen der unvollkommene Zustand der bürgerlichen Gesetzgebung […]. In: Sammlung der in der Großherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1816 publicirten Verordnungen und höheren Verfügungen. Großherzogliche Invalidenanstalt, Darmstadt 1817, S. 40 f.
  194. „Für das ganze Großherzogthum soll ein bürgerliches Gesetzbuch, ein Strafgesetzbuch, und ein Gesetzbuch über das Verfahren in Rechtssachen eingeführt werden“.
  195. Polley: Recht und Verfassung, S. 346 f.
  196. Polley: Recht und Verfassung, S. 359.
  197. Art. 103 der Verfassung von 1820.
  198. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 712.
  199. Polley: Recht und Verfassung, S. 359.
  200. Strafgesetzbuch vom 17. September 1841. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 30 vom 13. Oktober 1841, S. 409–519.
  201. Polley: Recht und Verfassung, S. 359.
  202. Polley: Recht und Verfassung, S. 360.
  203. Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich. In: RGBl. 1871, S. 128–203.
  204. Vgl. dazu: Thomas Kischkel: Die Spruchtätigkeit der Gießener Juristenfakultät. Grundlagen – Verlauf – Inhalt. Georg Ohms, Hildesheim 2016. ISBN 978-3-487-15396-4, S. 108 und Anm. 563.
  205. Polley: Recht und Verfassung, S. 354.
  206. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 715.
  207. Polley: Recht und Verfassung, S. 361.
  208. Polley: Recht und Verfassung, S. 362.
  209. Strafproceßordnung vom 13. September 1865. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 40 vom 16. September 1865, S. 681–790.
  210. Polley: Recht und Verfassung, S. 365.
  211. Polley: Recht und Verfassung, S. 363.
  212. Polley: Recht und Verfassung, S. 364.
  213. Polley: Recht und Verfassung, S. 364.
  214. Polley: Recht und Verfassung, S. 365.
  215. August Roeschen: Gustav Freiherr Schenk zu Schweinsberg †. In: Volk und Scholle 1, Heft 5–6 (1922) [Nachruf], S. 145–147 (147).
  216. Ulrich Becke: Frittie und Prinzessin Sonnenschein. Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein – ein zerrissener Poet. In: Festschrift. 100 Jahre Dankeskirche Bad Nauheim 1906–2006. Bad Nauheim 2006, S. 25.
  217. Die Liedarchäologen - Hessische Fürstenhymne. Abgerufen am 3. Januar 2022 (deutsch).
  218. Rheinbundakte.
  219. Cosack, S. 15 f.
  220. Vgl.: Art. 52, Ziff. 2, 3 Verfassungs-Urkunde des Großherzogtums Hessen vom 17. Dezember 1820. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 60 vom 22. Dezember 1820, S. 535 ff. (542); Declaration, die staatsrechtlichen Verhältnisse der Freiherrn Riedesel zu Eisenbach betreffend vom 13. Juli 1827. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 38 vom 21 August 1827, S. 371–373.
  221. Cosack, S. 2.
  222. Deklaration über die staatsrechtlichen Verhältnisse der ehemaligen Reichsritterschaft vom 1. Dezember 1807. In: Großherzoglich Hessische Verordnungen, Heft 1 (1806–1808), Darmstadt 1811, S. 25–35.
  223. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 772.
  224. Edict, die Verfassung der evangelischen Kirche des Großherzogthums betreffend vom 6. Januar 1874. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 2 vom 26. Januar 1874, S. 13–48.
  225. Cosack, S. 142.
  226. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 771.
  227. Deutschsprachiger Text der Bulle Provida solersque.
  228. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 771.
  229. Bulle Ad Dominici Gregis vom 11 April 1827. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 41 vom 21. Oktober 1829, S. 460–464.
  230. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 771 f.
  231. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 832.
  232. Cosack, S. 137.
  233. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 726.
  234. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 811.
  235. Nr. 7 Verordnung vom 17. Dezember 1808. In: Großherzoglich Hessische Verordnungen, Heft 1 (1806–1808), Darmstadt 1811, S. 234 f.
  236. Fritz Reuter: Warmaisa: 1000 Jahre Juden in Worms. 3. Auflage. Eigenverlag, Worms 2009. ISBN 978-3-8391-0201-5, S. 160.
  237. Cosack, S. 143.
  238. Artikel 24 der Verfassung des Großherzogtums Hessen lautete: Jedem Hessen stehet das Recht der freyen Auswanderung, nach den Bestimmungen des Gesetzes, zu (Quelle).
  239. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 767, 801 ff.
  240. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 802.
  241. Die Abschiebung der Wimpfener Ortsarmen nach Amerika im Jahr 1854/55 im Spiegel der amerikanischen Presse. In: Landeskunde – Landesgeschichte. Fachportal des Landesbildungsservers Baden-Württemberg.
  242. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 803.
  243. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 802.
  244. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 832.
  245. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 832.
  246. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 717.
  247. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 718.
  248. Verordnung, der in den Zunftbriefen enthaltenen Beschränkungen des freien Gewerbebtriebs betreffend vom 16. Februar 1866. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 8 vom 26. Februar 1866, S. 93 f.
  249. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 768 f.
  250. Albert Pick: Papiergeld. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Klinkhardt und Biermann, Braunschweig 1967, S. 193–196.
  251. Niklot Klüßendorf: Das hessische Münzwesen. Elwert, Marburg an d.er Lahn 2012, ISBN 978-3-942225-16-8, S. 124–154.
  252. Brand: Verordnungen, S. 1.
  253. Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Hrsg.): Instrumente aus dem Physikalischen Kabinett. 200 Jahre Metrisches System in Hessen = Faltblatt zur gleichnamigen Ausstellung (12. Oktober 2018 bis 17. Februar 2019). Darmstadt 2018.
  254. Brand: Verordnungen, S. 4.
  255. Verordnung betreffend die Vergleichung des in Deutschland gebräuchlichen Silber-, Gold-, Juwelen- und Apothekergewichts mit dem neuen großherzoglich hessischen Gewicht vom 8. Januar 1819 (Brand: Verordnungen, S. 18–20).
  256. Brand: Verordnungen, S. 8–11.
  257. Ministerialverordnung die gleichförmige Einrichtung und öffentliche Beaufsichtigung der Waagen und Fasseichen betreffend vom 14. September 1818 (Brand: Verordnungen, S. 12 f.), die Verordnung die Verfertigung und den Gebrauch der neuen Maße und Gewichte betreffend (Brand: Verordnungen, S. 13–18) und die Verordnung betreffend die Vergleichung des in Deutschland gebräuchlichen Silber-, Gold-, Juwelen- und Apothekergewichts mit dem neuen großherzoglich hessischen Gewicht vom 8. Januar 1819 (Brand: Verordnungen, S. 18–20).
  258. Vgl.: Brand: Verordnungen, S. 22–25.
  259. Brand: Verordnungen, S. 20–22.
  260. Brand: Verordnungen, S. 7.
  261. Brand: Verordnungen, S. 41–44.
  262. Ferdinand Werner: Schloss und Park in Herrnsheim. In: Der Wormsgau 35 (2019), S. 83–183 (127).
  263. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 833.
  264. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 832
  265. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 834
  266. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 877.
  267. Hessen (Großherzogtum: Industrie, Handel und Verkehr). In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 470–470.
  268. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 833.
  269. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 833.
  270. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 833.
  271. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 876.
  272. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 833.
  273. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 728.
  274. Reinhard Dietrich: Eine Eisenbahn wird eröffnet. In: Der Wormsgau 33 (2017), S. 111–126 (124f).
  275. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 833.
  276. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 864.
  277. Art. 27 VerfGrhzgtHE: Das Eigenthum kann für öffentliche Zwecke nur gegen vorgängige Entschädigung, nach dem Gesetze, in Anspruch genommen werden.
  278. Gesetz über die Abtretung von Privateigenthum für öffentliche Zwecke vom 27. Mai 1821. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 6. Juni 1821, S. 187–193.
  279. Gesetz die Erbauung der Staatskunststrassen betreffend vom 15. Oktober 1830. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 62 vom 23. Oktober 1830, S. 351 f.
  280. Gesetz die Erbauung und Erhaltung der Provinzialstraßen im Großherzogthum Hessen betreffend vom 12, Oktober 1830. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 64 vom 2. November 1830, S. 357–360.
  281. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 770.
  282. Hoffmann, S. 154.
  283. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 876 f.
  284. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 770.
  285. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 770.
  286. Gesetz, die Anlegung von Eisenbahnen im Großherzogtum durch Privatpersonen betreffend vom 18. Juni 1836. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 30 vom 27. Juli 1836, S. 329.
  287. Horst Schneider: Die Eisenbahnpolitik des Großherzogtums Hessen in ihren Anfängen. In: Die Bahn und ihre Geschichte = Schriftenreihe des Landkreises Darmstadt-Dieburg 2. Hrsg.: Georg Wittenberger / Förderkreis Museen und Denkmalpflege Darmstadt-Dieburg. Darmstadt 1985, S. 8–15.
  288. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 797.
  289. Mayer, S. 60 f.
  290. Cosack, S. 115.
  291. Verordnung In Erwägung, daß die noch erhaltenen Denkmäler der Baukunst […] vom 22. Januar 1818. In: Sammlung der in der Grossherzogl. Hessischen Zeitung vom Jahre 1818 publicirten Verordnungen und höheren Verfügungen, Darmstadt 1819, S. 6 f.
  292. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 777.
  293. Eckhart Franz: „Habe Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, das Neue frisch zu wagen!“ Die Denkmalpflege im kulturpolitischen Konzept Großherzog Ernst Ludwigs. In: 100 Jahre Denkmalschutzgesetz in Hessen. Geschichte – Bedeutung – Wirkung. Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1855-2, S. 23–28; Winfried Speitkamp: Entstehung und Bedeutung des Denkmalschutzgesetzes für das Großherzogtum Hessen von 1902. In: 100 Jahre Denkmalschutzgesetz in Hessen. Geschichte – Bedeutung – Wirkung. Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1855-2, S. 13–22; Jan Nikolaus Viebrock: Hessisches Denkmalschutzrecht (= Kommunale Schriften für Hessen). 3. Auflage, W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-555-40310-6, S. 9 Rn. 18.
  294. Winfried Speitkamp: Entstehung und Bedeutung des Denkmalschutzgesetzes für das Großherzogtum Hessen von 1902. In: 100 Jahre Denkmalschutzgesetz in Hessen. Geschichte – Bedeutung – Wirkung. Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1855-2, S. 13–22 (13).
  295. Der überwiegende Teil der ehemaligen Provinz Rheinhessen gelangte nach 1945 zu Rheinland-Pfalz. Hier galt das hessische Denkmalrecht von 1902 weiter, bis 1986 auch die letzten noch geltenden Anwendungsbereiche aufgehoben wurden (Ernst-Rainer Hönes: Denkmalschutz in Rheinland-Pfalz. 3. Aufl. Kommunal- und Schulbuchverlag, Wiesbaden 2005, S. 32).
  296. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 776.
  297. Franz/Fleck/Kallenberg: Großherzogtum Hessen, S. 776.
  298. Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 6. Dezember 1902, Nr. 68. Bekanntmachung Nr. 575, S. 616.
  299. Vgl.: Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 12. November 1910, Nr. 51. Bekanntmachung Nr. 792, S. 451.
  300. Auftritt des Markenzeichens Dr.-Ing. auf www.tu-darmstadt.de
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