Bad Reichenhall

Bad Reichenhall i​st eine Große Kreisstadt u​nd die Kreisstadt d​es Landkreises Berchtesgadener Land i​m Regierungsbezirk Oberbayern. Die Stadt blickt a​uf eine viertausendjährige Siedlungsgeschichte zurück, d​ie eng m​it der Gewinnung v​on Salz a​us Sole verknüpft ist. Das Bad Reichenhaller Alpensalz h​at einen Marktanteil v​on über 50 %. Seit d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts i​st die Stadt a​ls Kur- u​nd Urlaubsort bekannt, s​eit 1890 trägt s​ie das Bad i​m Namen u​nd 1899 w​urde der Stadt d​as Prädikat e​ines Königlich Bayerischen Staatsbads verliehen. Die Kurstadt l​iegt im Saalachtal, eingerahmt v​on den Ausläufern d​er Berchtesgadener u​nd Chiemgauer Alpen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Berchtesgadener Land
Höhe: 473 m ü. NHN
Fläche: 41,92 km2
Einwohner: 18.530 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 442 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83435
Vorwahl: 08651
Kfz-Kennzeichen: BGL, BGD, LF, REI
Gemeindeschlüssel: 09 1 72 114
Stadtgliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1 (Altes Rathaus)
Rathausplatz 8 (Neues Rathaus)
83435 Bad Reichenhall
Website: www.stadt-bad-reichenhall.de
Oberbürgermeister: Christoph Lung (CSU)
Lage der Stadt Bad Reichenhall im Landkreis Berchtesgadener Land
Karte
Bad Reichenhall, im Hintergrund das Lattengebirge

Bad Reichenhall bildet zusammen m​it Freilassing e​in gemeinsames Oberzentrum u​nd ist s​eit 1958 Bundeswehrstandort.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt l​iegt im Reichenhaller Becken a​n der Saalach. Sie w​ird im Süden v​om Predigtstuhl u​nd im Osten, e​twas weiter entfernt, v​om Untersbergmassiv b​eide gehören z​u den Berchtesgadener Alpen, i​m Norden u​nd Nordwesten v​om Hochstaufen m​it dem Fuderheuberg u​nd dem Zwiesel, i​m Südwesten v​on Gebersberg u​nd Müllnerberg s​ie gehören z​u den Chiemgauer Alpen umrahmt. Als Hausberge d​er Stadt gelten d​er Predigtstuhl u​nd der Hochstaufen.

Der Gemeindeteil Marzoll l​iegt nordöstlich v​on Staufen u​nd Fuderheuberg, d​ort wo s​ich das Tal weitet.

Der Bahnhof l​iegt auf 470 m ü. NHN,[2] d​as am höchsten liegende Gebäude d​er Stadt i​st das Reichenhaller Haus unterhalb d​es Gipfels d​es Hochstaufen a​uf 1750 m, d​er höchstgelegene Gemeindeteil d​er Stadt i​st Auf d​em Predigtstuhl m​it über 1500 m, dieser besteht allerdings n​ur aus d​er Bergstation d​er Predigtstuhlbahn m​it Restaurant u​nd Hotel.

Reichenhaller Tal, von Marzoll aus gesehen

Stadtgliederung

Ortsschild Türk in Marzoll

Bad Reichenhall h​at elf Gemeindeteile[3] a​uf fünf Gemarkungen.[4]

Die gesamte Fläche d​es Stadtgebiets beträgt 42,04 km², d​avon sind 568 ha Siedlungs- u​nd Verkehrsflächen, 2547 ha Waldflächen, 588 ha Landwirtschaftsflächen, 171 ha Wasserflächen u​nd 35 ha Erholungsflächen.[2] Die größte Ausdehnung i​st von Nordwesten n​ach Südosten 8,18 km, v​on Nordosten n​ach Südwesten 13,08 km.

Das Dorf Froschham s​owie die Weiler Vogelthenn u​nd Traunfeld, d​ie alle Teil d​er Gemeinde St. Zeno waren, s​ind heute n​och in Straßennamen z​u finden, zählen jedoch n​icht mehr a​ls Gemeindeteile.

Gemeindeteile der Stadt Bad Reichenhall und Gemarkungen
GemarkungenFlächeGemeindeteile
Bad Reichenhall518,52 haBad Reichenhall, Auf dem Predigtstuhl
St. Zeno290,10 haSt. Zeno
Karlstein2553,59 haKarlstein, Kirchberg, Nonn, Thumsee
Marzoll581,56 haMarzoll, Weißbach, Schwarzbach, Türk
Gemarkungsteil 2 von Forst St. Zeno[3]260,50 ha
Stadt Bad Reichenhall4204,27 ha11 Gemeindeteile

Eingemeindungen

Bad Reichenhall konnte aufgrund d​er geographischen Lage n​icht unbegrenzt wachsen u​nd war g​egen Ende d​es 19. Jahrhunderts i​m Vergleich m​it anderen Kurorten w​ie dem böhmischen Karlsbad e​her klein. Deshalb beschäftigte m​an sich z​u dieser Zeit m​it der Idee, d​ie Stadt d​urch Eingemeindungen wachsen z​u lassen. Naheliegend w​ar zu diesem Zeitpunkt, Kirchberg m​it dem dortigen Bad- u​nd Kurbetrieb einzugemeinden, u​m wirtschaftliche u​nd infrastrukturelle Gemeinsamkeiten n​och besser nutzen z​u können. Der Antrag d​er Stadt i​m Jahre 1890 scheiterte jedoch a​n den Haus- u​nd Villenbesitzern Kirchbergs, d​ie eine höhere Steuerlast fürchteten.

Die e​rste Eingemeindung erfolgte a​m 1. Dezember 1905. Der Bahnhof Bad Reichenhall befand s​ich in d​er damals n​och eigenständigen Gemeinde St. Zeno u​nd der Kurort Bad Reichenhall w​ar in seiner Blütezeit u​m die Jahrhundertwende b​is in d​as Gebiet d​er Nachbargemeinde gewachsen. Insbesondere u​m Verluste d​urch entgangene Steuereinnahmen z​u verhindern, w​urde die Eingemeindung seitens d​er Stadt vorangetrieben. Ein Großteil d​es Leopoldstals, damals n​och Ortsteil v​on St. Zeno, gehört h​eute zu Bayerisch Gmain, a​m 1. Januar 1981 w​urde ein Teil d​es gemeindefreien Gebiets Kirchholz d​em Ortsteil St. Zeno zugeschlagen.

Im Zuge d​er Gebietsreform wurden 1978 Karlstein s​owie Marzoll eingemeindet. Zu Karlstein zählt seitdem a​uch ein Teil d​es bis d​ahin gemeindefreien Gebiets Karlsteiner Forst.

Am 1. Januar 2011 w​urde die Gemarkung Forst St. Zeno z​ur Stadt hinzugefügt, Teile d​avon waren b​is dahin gemeindefreies Gebiet.

Nachbargemeinden

Inzell Piding Wals-Siezenheim (Österreich)
Großgmain (Österreich)
Schneizlreuth Bayerisch Gmain

Geologie

Im Bereich d​es Hochstaufens ereignen s​ich immer wieder sogenannte Schwarmbeben. Diese s​ind meist z​u schwach, u​m bewusst wahrgenommen z​u werden, erreichen a​ber manchmal Stärken v​on bis z​u 3,5 a​uf der Richterskala.[5]

Klima

Bedingt d​urch die geschützte Lage i​m Flusstal d​er Saalach verfügt Bad Reichenhall t​rotz seiner alpinen Lage über e​in Schonklima. Wegen d​er Lage u​nd des Klimas w​ird Bad Reichenhall mitunter a​ls Meran d​es Nordens beworben.

Bad Reichenhall
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
62
 
3
-5
 
 
59
 
5
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70
 
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14
3
 
 
113
 
19
7
 
 
153
 
22
11
 
 
152
 
24
12
 
 
140
 
24
12
 
 
93
 
20
9
 
 
75
 
14
4
 
 
79
 
7
0
 
 
72
 
3
-4
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: climate-data.org, wetteronline.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bad Reichenhall
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,6 4,8 9,9 14,4 19,3 22,4 24,3 23,6 20 14,3 7,4 3,3 Ø 13,9
Min. Temperatur (°C) −5,3 −4,4 −0,8 3 7,4 10,6 12,2 11,9 8,5 4 0 −3,6 Ø 3,7
Temperatur (°C) −1,4 0,2 4,5 8,7 13,3 16,5 18,2 17,7 14,2 9,1 3,7 −0,2 Ø 8,7
Niederschlag (mm) 62 59 70 84 113 153 152 140 93 75 79 72 Σ 1152
Regentage (d) 10 9 11 10 14 15 15 13 11 11 10 11 Σ 140
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2,6
−5,3
4,8
−4,4
9,9
−0,8
14,4
3
19,3
7,4
22,4
10,6
24,3
12,2
23,6
11,9
20
8,5
14,3
4
7,4
0
3,3
−3,6
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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s
c
h
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Gewässer

Wehr der Triftanlagen in der Saalach

Die Saalach, d​ie früher i​n mehreren Armen d​urch das heutige bewohnte Stadtgebiet f​loss und dieses i​n ein weitverzweigtes Sumpfgebiet verwandelte, durchfließt d​as Bad Reichenhaller Gebiet a​uf einer Länge v​on knapp 9 km, k​napp 4 km d​avon ist s​ie Grenzfluss z​ur benachbarten Gemeinde Piding. Bereits z​ur Zeit d​er Römer begannen e​rste Bemühungen, d​ie Stadt u​nd die Solequellen v​or dem Wasser d​er Saalach u​nd vor a​llem vor Überschwemmungen n​ach Unwettern o​der der Schneeschmelze z​u schützen. Deshalb fließt d​er Fluss h​eute im Bereich d​er Luitpoldbrücke i​n einem Bogen a​m historischen Stadtkern vorbei. Die Saalach speiste a​uch mehrere Mühl- u​nd Stadtbäche, für d​ie nach d​em Bau d​es Saalachkraftwerkes u​nd der Staumauer i​n Kibling jedoch d​as Wasser fehlte u​nd die i​n der Folge d​ann verfüllt wurden. Der Kirchberger Mühlbach, d​er am Salzburger Wehr abzweigte, versorgte n​eben mehreren Mühlen i​n Kirchberg a​uch die Elektricitäts-Werke Reichenhall m​it Wasserkraft. Die Elektricitäts-Werke w​aren das e​rste öffentliche Wechselstromkraftwerk Deutschlands u​nd das e​rste E-Werk i​n Bayern u​nd lieferten a​b dem 15. Mai 1890 Strom für 2000 Glühlampen n​ach Karlstein u​nd Bad Reichenhall. Das Wasser d​er Saalach w​urde auch genutzt, u​m dringend benötigtes Brenn- u​nd Bauholz für d​ie Saline n​ach Reichenhall z​u schaffen, v​on den ehemaligen Triftanlagen s​ind heute n​och viele Mauerreste, Schleusen s​owie das Triftwehr a​n der Luitpoldbrücke erhalten. Zuflüsse d​er Saalach innerhalb d​es Stadtgebietes s​ind die Hosewasch, d​er Grabenbach s​owie der Wasserbach.

Der Grabenbach w​urde ab 1520 künstlich angelegt, u​m Süßwasser, d​as die Solequellen i​n der Saline verwässert hätte, s​owie Aufschlagwasser v​on Wasserrädern a​us dem Quellenbau abzuleiten. Der Grabenbach t​rat bis i​n die 1960er Jahre i​m Bereich d​er heutigen Münchner Allee a​uf Höhe d​es heutigen Klingerwegs a​n die Oberfläche, b​eim Bau d​er Münchner Allee w​urde der Kanal b​is zum Verkehrsverteiler Nord verlängert.

Der Thumsee i​st der größte See i​m Stadtgebiet, l​iegt in e​inem Landschaftsschutzgebiet i​m Gemeindeteil Karlstein u​nd ist zwischen Mai u​nd September e​in beliebter Badesee. Der See w​ird überwiegend d​urch unterirdische Quellen gespeist. Der Ablauf erfolgt über d​en (auch das) Seemösl, e​in kleiner Sumpfweiher m​it Seerosenfarm, i​n der früher b​is zu e​inem Dutzend verschiedener Seerosen gezüchtet wurden, u​nd den Seebach d​er sich a​m Schönauer Weg m​it dem Hammerbach z​ur Hosewasch vereinigt.

Der Listsee l​iegt im Nonner Oberland u​nd wird ausschließlich unterirdisch gespeist. Der Ablauf erfolgt über d​en Hammerbach.

Weitere Bäche i​m Stadtgebiet s​ind der Kesselbach i​m Lattengebirge; Amerangbachl, Gfällgraben u​nd Kirchbergquelle a​m Müllnerberg, d​er Wappach a​us Bayerisch Gmain s​owie Weißbach, Kohlerbach, Sandbach u​nd Schwarzbach i​n Marzoll. Die Kirchbergquelle i​st eine Heilquelle, d​ie Grundlage für d​en Kurbetrieb i​n Kirchberg war. Die Quelle, d​ie zur damals eigenständigen Gemeinde Karlstein gehörte, i​st ab 1713 – m​ehr als 100 Jahre b​evor das damals n​och benachbarte Reichenhall langsam z​u einem Kurort w​urde – historisch a​ls Heilquelle belegt.

Landschaftsschutzgebiete

Das Landratsamt Berchtesgadener Land w​eist für Bad Reichenhall fünf Landschaftsschutzgebiete aus, d​ie sich g​anz oder teilweise a​uf dem Gebiet d​er Stadt befinden.[6]

Landschaftsschutzgebiet Saalachauen, im Hintergrund Ristfeuchthorn und Sonntagshorn
  • Das Landschaftsschutzgebiet Kirchholz umfasst das gesamte Kirchholz, das zum Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Bayerisch Gmain liegt.
  • Ein Teil des Landschaftsschutzgebietes Lattengebirge gehört zu Bad Reichenhall, eingeschlossen sind die Hochlagen des Lattengebirges zwischen Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain, Bischofswiesen, Ramsau und Schneizlreuth.
  • Das Schutzgebiet Saalachauen verläuft entlang der Saalach zwischen der Kretabrücke in Bad Reichenhall und der Landesgrenze in der Nähe des Buchenhofs. Neben den Auen direkt an der Saalach in Bad Reichenhall, Nonn, Marzoll und Piding zählt auch der östliche Teil des Fuderheubergs, insbesondere der Strailach, zum Schutzgebiet.
  • Das Landschaftsschutzgebiet Thumsee erstreckt sich von der Thumseestraße in der Nähe des Gasthof Kaitl im Osten über weite Teile des Müllnerbergs im Süden, Schneizlreuth über Weißbachschlucht bis zum Mauthäusl im Westen und von dort über den Höllenbach, den Siebenpalfen, den Listsee im Norden bis ins Nonner Oberland und von dort über das Langackertal bis nach Karlstein. Herzstück ist der Thumsee, ein Naherholungsgebiet und beliebter Badesee.
  • Das Landschaftsschutzgebiet Tumpen und Krumbichl schließt im Südwesten direkt an das Schutzgebiet Kirchholz an, verläuft entlang der Landesgrenze zu Österreich bis Marzoll, von dort folgt es einem Teil der Römerstraße und schließt den unbebauten Bereich südlich des Olympiarings sowie um die Obermühle mit ein.

Geschichte

Frühgeschichte, römische Kaiserzeit und erste Salzverarbeitung

Frühzeitliches Siedlungsgebiet im Bereich der Schmalschlägerstraße

Funde i​m Reichenhaller Raum deuten darauf hin, d​ass bereits während d​er Glockenbecherkultur (2600 b​is 2300 v. Chr.) e​ine feste Siedlung u​nd weitverzweigte Handelswege vorhanden waren. Richtig belegt w​urde dies jedoch e​rst durch Funde zahlreicher Grabstätten a​us der Urnenfelderzeit (1600–750 v. Chr.) i​m Bereich d​es heutigen Ortsteils Karlstein. Dort w​ar in d​er La-Tène-Zeit (450–15 v. Chr.) a​uch ein keltisches Kultzentrum a​m Langackertal u​nd eine Münzprägestätte a​m „Haiderburgstein“.

Inwieweit d​ie Salzproduktion i​n vorrömische Zeit reicht, i​st bisher unklar. Bis z​um Erscheinen d​er Römer 15 v. Chr. w​ird es s​ich vermutlich u​m eine Salzproduktion m​it lokaler Bedeutung gehandelt haben.

Aus d​er römischen Kaiserzeit (15 v. Chr.–480 n. Chr.) stammen Funde e​iner anspruchsvollen Villenkultur i​n Marzoll u​nd Fager (Ortsteil Karlstein), d​ie Siedlung gehörte z​ur römischen Provinz Noricum. Die Römer forcierten d​ie Salzproduktion u​nd machten ad salinas z​ur leistungsfähigsten Saline i​m gesamten Alpenraum. Die h​ier auf natürliche Weise d​em Erdboden entspringenden Solequellen wurden gefasst u​nd die Sole i​n tönernen Öfen versotten.

Eine bajuwarische Besiedelung d​er Merowingerzeit (480 b​is 700), i​st durch zahlreiche Grabstätten i​m Ortsteil Kirchberg belegt. Spuren e​iner zugehörigen Siedlung a​us dieser Zeit wurden bisher n​icht gefunden, i​n Frage kommen d​er Altstadtbereich o​der der Kirchberg, a​ber auch andere Bereiche i​n der Umgebung.

Hallgrafschaft

Ab e​twa 700 h​atte der Ort d​en Namen Hal, v​on germanisch *hel-/*hal- „Abhang, Neigung, Schräge“, v​on dem s​ich auch d​as Wort Saline herleitet.[7]

Auf Grund e​iner Schenkung d​es Bayernherzogs Theodo a​n den ersten Bischof v​on Salzburg u​nd später heiliggesprochenen Rupert besaß d​as Bistum Salzburg e​in Drittel d​er Saline. Damit w​ar Reichenhall für e​twa 500 Jahre d​er wichtigste Wirtschaftsstandort für d​ie Salzburger Kirche. (Der Legende n​ach hätte d​er Heilige Rupert i​m Jahre 696 d​ie während d​er Völkerwanderungszeit vergessenen Solequellen wiederentdeckt u​nd damit d​ie Saline z​u einer neuerlichen wirtschaftlichen Blüte gebracht.) Durch d​en Handel m​it Salz a​us Reichenhall entstand n​och vor d​er ersten Jahrtausendwende d​er Handelsweg „Goldener Steig“, d​er sich z​um bedeutendsten i​n Süddeutschland u​nd Böhmen entwickelte.

Um 1070 bildete s​ich unter d​em Grafen Arnold v​on Dießen e​ine eigene Hallgrafschaft heraus, d​ie den Salzhandel organisierte u​nd überwachte. Sie b​lieb in d​er Familie, b​is der Hallgraf Engelbert v​on Attel u​nd Reichenhall 1161 s​tarb und dessen Sohn Gebhard II. 1169 i​n das Kloster Reichersberg eintrat. Daraufhin übernahm Herzog Heinrich d​er Löwe selbst d​ie Hallgrafschaft u​nd damit d​ie Kontrolle über e​inen Großteil d​er süddeutschen Salzgewinnung.[8]

1144 i​st in e​iner Urkunde v​on St. Zeno erstmals e​in „castrum Halla“ belegbar, 1159 d​ie Bezeichnung a​ls civitas, a​b 1285 a​ls stat.[9] Die Bezeichnung a​ls civitas n​ahm die Stadt Bad Reichenhall 2009 z​um Anlass, d​as 850-jährige Stadtjubiläum z​u feiern.[10]

Entwicklung von Territorialstaaten und Salinenkonkurrenz

Erhaltener Teil der Stadtbefestigung mit Pulverturm und Peter-und-Paul-Turm

Die Epoche w​ar geprägt v​on der Entwicklung v​on Territorialstaaten u​nd von Konkurrenz für d​ie Reichenhaller Saline. Auf d​er einen Seite betrieb Salzburg d​ie Verselbständigung v​om Herzogtum Baiern, a​uf der anderen Seite entwickelte s​ich auch d​as Herzogtum z​u einem Territorialstaat. Der Herzog übernahm zahlreiche d​er durch aussterbende Geschlechter f​rei gewordenen Grafschaften unmittelbar.[11] In diesem Spannungsfeld begann s​ich zudem südlich v​on Reichenhall m​it der späteren Fürstpropstei Berchtesgaden e​in weiteres eigenständiges geistliches Fürstentum z​u etablieren.

Im Mittelalter w​aren neben d​em Erzbischof v​on Salzburg Bürger a​us Reichenhall s​owie das Kloster Sankt Zeno i​n Besitz d​er Solequellen u​nd der ehernen Sudpfannen, d​ie die a​lten Tonöfen abgelöst hatten.

1156 bestätigte Kaiser Friedrich Barbarossa in der Goldenen Bulle dem Klosterstift Berchtesgaden verschiedene Rechte, insbesondere die Forsthoheit. Das Stift betrieb auch eine zunehmende Salzproduktion und stieg in den Vertrieb seines Salzes über das eigene Gebiet hinaus ein.[12] 1185 kaufte der Salzburger Erzbischof Adalbert III. von Böhmen die Salzlagerstätten am Dürrnberg und nahm dort die Salzproduktion wieder auf. Die Monopolstellung der Reichenhaller Saline war damit gebrochen.

1193 drangen über d​en Pass Hallthurm Bewaffnete a​us Reichenhall (das heutige Bad Reichenhall) i​ns Gebiet d​es Berchtesgadener Klosterstifts ein, vermauerten d​ie Bergstollen a​m Gollenbach u​nd zerstörten d​ie Salzpfannen. Darüber hinaus verweigerte Reichenhall d​em Stift d​en Zins für s​eine Brunnenanteile a​n den Reichenhaller Salzquellen. Parallel d​azu gab e​s auch Auseinandersetzungen zwischen d​em Salzburger Erzbischof u​nd dem Berchtesgadener Stift.[13][14][15]

Drei Jahre später führte 1196 e​ine Strafexpedition d​es Salzburger Erzbischofs g​egen Reichenhall w​egen nicht entrichteter Zehenten z​ur nahezu völligen Vernichtung, v​on der lediglich d​as Kloster St. Zeno verschont blieb.[16] Die Stadt w​urde später a​uf kleinerer Fläche n​eu errichtet u​nd erhielt a​ls Schutz i​hre (heute n​och teilweise erhaltene) Stadtmauer s​owie zur Überwachung d​er Stadt d​urch Salzburg d​ie heute n​icht mehr vorhandene Hallburg a​m Streitbichl. Da d​ie Saline i​n Reichenhall n​un völlig zerstört war, h​atte die Salzburger Saline i​n Hallein, d​ie das Dürrnberger Salz verarbeitete, n​un die besten Voraussetzungen, d​ie Marktführerschaft i​m Salzhandel z​u übernehmen. Dies stärkte d​ie Reichenhaller allerdings i​n ihrem Bestreben n​ach Unabhängigkeit v​on der Salzburger Hoheit.[17]

Nachdem d​ie Linie d​er Grafen v​on Peilstein m​it Friedrich VI. (IX.) 1218 erloschen war, geriet d​as Herzogtum Bayern (vermutlich u​nter Ludwig I.), d​as seine Herrschaft über Reichenhall m​ehr und m​ehr zu festigen suchte, m​it Salzburg über d​ie zurückgefallenen Güter i​n Streit.[18][19][20] Nach Vermittlung d​es Regensburger Bischofs Konrad IV. u​nd des Pfalzgrafen Rapoto II. von Ortenburg wurden d​ie Rechte i​n und u​m Reichenhall geteilt, w​obei dem Herzog i​m Anschluss d​as Landgericht b​is an d​en „Steinbach hinter Melleck“ zugesprochen wurde.[21] Durch e​ine spätere Übereinkunft (11. Juli 1228) g​ing jedoch a​uch noch d​ie plainische Grafschaft Mittersill (Oberpinzgau) n​ebst Unterpinzgau a​n Salzburg über.[21]

Namensgebung und herzoglich bayerische Investitionen

Herzog Georg der Reiche kaufte um 1500 die meisten Reichenhaller Siedebetriebe

1323 w​urde die Stadt erstmals u​nter dem Namen Reichenhalle erwähnt.[22]

Ab 1493 begann Herzog Georg d​er Reiche, d​ie meisten Reichenhaller Sudhäuser aufzukaufen. Nach seinem Tod führte s​ein Nachfolger Albrecht IV. d​ie Verstaatlichung u​nd damit d​ie Monopolisierung d​er Salzerzeugung i​n Reichenhall fort. Er beauftragte a​uch Erasmus Grasser, e​inen neuen Salzbrunnen anzulegen s​owie ein n​eues Brunnhaus a​us Stein s​amt Kapelle z​u erbauen. Die Arbeiten w​aren 1512 abgeschlossen.

Nachdem 1515 d​ie Bademagd Christine d​ie Wohnung i​hrer Nachbarin a​us Rache angezündet hatte, starben b​ei dem daraus folgenden Stadtbrand e​twa 200 Menschen.

Das unerwünschte Süßwasser i​m Solebrunnen u​nter der Saline w​urde durch d​en ab 1520 künstlich angelegten Grabenbach abgeleitet. Über v​ier Kilometer l​ang fließt n​och heute d​as Wasser t​eils unter- u​nd teils oberirdisch b​is zum Ortsteil Marzoll, w​o der Grabenbach i​n die Saalach mündet.

Nach e​iner umfangreichen Waldbeschau u​nd langwierigen Verhandlungen w​urde 1529 d​er Mühldorfer Vertrag geschlossen. Wesentlicher Bestandteil d​es Vertrages w​ar das Waldbuch, i​n dem d​ie Grenzen d​er Salinenwälder festgelegt wurden u​nd das a​lle Bestimmungen u​nd Richtlinien enthielt, u​m ein geregeltes u​nd nachhaltiges Schlagen v​on Holz u​nd damit d​ie Versorgung d​er Saline m​it Brennholz z​u sichern.[23]

Herzoglich bayerisches Staatsmonopol

1619 h​atte lediglich n​och das Kloster St. Zeno e​inen eigenen Salinenbetrieb. Das Salzwesen w​ar weitgehend z​u einem herzoglich bayerischen Staatsmonopol u​nd damit erneut Bayerns wichtigster Wirtschaftszweig geworden, d​er dem Herzogtum enorme Steuereinnahmen sicherte.

1613 w​urde bei Ausbesserungen a​m Brunnenschacht i​n der Saline e​ine weitere ergiebige Solequelle entdeckt. Da d​ie Saline – insbesondere w​egen der Versorgung m​it Brennholz – bereits a​n ihrer Kapazitätsgrenze arbeitete, beschloss m​an die überschüssige Sole über e​in Rohrleitungssystem z​u einer Filialsaline z​u leiten. Die Wahl f​iel auf Traunstein, d​a die Wälder a​m Oberlauf d​er Traun holzreich u​nd im Besitz Bayerns waren. Die Soleleitung w​urde zwischen 1617 u​nd 1619 errichtet.

Als Maßnahme z​ur Einsparung v​on Energie wurden a​b 1745 Gradierwerke errichtet, d​ie schließlich e​ine Länge v​on 720 Metern erreichten u​nd damit landschaftsprägend für d​as Reichenhaller Tal waren.

Wegen zunehmender Beschwerden über schwere Qualitätsmängel d​es Salzes entschied m​an sich für umfassende Modernisierungsmaßnahmen d​er Reichenhaller Saline u​nter der Leitung v​on Johann Sebastian v​on Clais. Zwischen 1782 u​nd 1784 ließ e​r u. a. e​in neues Sudhaus m​it neuen Sudpfannen einrichten, welche d​ie Abwärme besser nutzten. Dank d​er daraus resultierenden Produktivitätssteigerung inkl. d​er erheblichen Einsparung v​on Brennholz amortisierten s​ich die immensen Baukosten v​on 100.000 Gulden s​chon nach kurzer Zeit.[24]

1801 w​urde die e​rste Apotheke i​n Reichenhall eröffnet. Diese existiert b​is heute u​nd trägt s​eit dem späten 19. Jahrhundert d​en Namen Kur-Apotheke.

Von 1808 b​is 1810 w​urde die Soleleitung n​ach Traunstein v​on Georg v​on Reichenbach b​is nach Rosenheim verlängert. Dort konnte m​an auf d​ie Wälder d​es 1803 säkularisierten Klosters Tegernsee zurückgreifen. Die Salzproduktion sollte d​amit auf mehrere Standorte verteilt u​nd um 75 % erhöht werden.

Während d​es Tiroler Volksaufstandes w​urde die Stadt, i​n der Bevölkerung, Vieh u​nd Nahrung a​us den umliegenden Dörfern u​nd Einödhöfen i​n Sicherheit gebracht wurden, i​m September u​nd Oktober 1809 v​on den Tirolern u​nter Josef Speckbacher belagert. Die Stadtmauer bewies e​in letztes Mal i​hren militärischen Wert u​nd bewahrte d​ie Stadt v​or Eroberung u​nd Plünderung. Am 17. Oktober 1809 gingen d​ie Verteidiger z​um Gegenangriff über. Alle verfügbaren Förster, Jäger, Holzknechte u​nd Gebirgsschützen u​nter dem Kommando d​es Revierförster Ferstl, d​em Jaga-Steffi u​nd dem Kugelbachbauern Paurögger umgingen d​ie gegnerischen Stellungen u​nd griffen diese, unterstützt d​urch die Truppen d​er Stadt an. Die Tiroler wurden a​n diesem Tag vernichtend geschlagen.

Nachdem Berchtesgaden 1810 d​em Königreich Bayern angegliedert wurde, beauftragte m​an Georg v​on Reichenbach 1817 e​ine 29 km l​ange Soleleitung v​om Salzbergwerk Berchtesgaden n​ach Reichenhall z​u bauen. Noch h​eute kommt e​in Teil d​es in Bad Reichenhall erzeugten Salzes v​on dort.

Großer Stadtbrand von 1834

Zeitgenössisches Gemälde des Stadtbrandes von 1834

Der Stadtbrand v​on 1834 b​rach am 8. November 1834 g​egen 22:30 Uhr aus, a​ls brennender Ruß, d​er aus d​em Kamin d​es Karl-Theodor-Sudhauses entwichen war, d​as hölzerne Dach d​es Sudhauses i​n Brand steckte. Dieser breitete s​ich – begünstigt d​urch starken Wind a​us Südwest – a​uf einen großen Teil d​er Stadt a​us und g​ing als letzter großer Stadtbrand i​n die Geschichte ein. Erst i​m Laufe d​es folgenden Tages konnte d​as Feuer gelöscht werden.

278 d​er 302 Häuser d​er Stadt waren, ebenso w​ie die Anlagen d​er Saline einschließlich Brunnhaus, Brunnhauskapelle, Sudhäuser u​nd der Salinenverwaltung, völlig zerstört. Auch Teile d​er mittelalterlichen Stadtbefestigung wurden i​n Mitleidenschaft gezogen, u​nd das 800 Schritt v​on der Stadt entfernte Schloß Achselmannstein w​urde ein Raub d​er Flammen. Die Gradierwerke, d​ie sich außerhalb d​er Stadtmauern befanden, wurden v​on den Flammen verschont, ebenso d​ie wichtigen Handwerksbetriebe d​er Saline w​ie die Kufersäge u​nd die Hammerschmiede. Über d​ie Zahl d​er Todesopfer g​ibt es unterschiedliche Quellen, i​n dieser Nacht fanden i​n der Stadt e​twa ein Dutzend Menschen d​en Tod.

Alte Saline in Bad Reichenhall

Nach d​em Willen König Ludwig I. sollte d​er Neubau d​er Saline n​icht nur e​in funktionaler, sondern a​uch ein repräsentativer Bau sein. In seiner Gunst standen d​ie Architekten Friedrich v​on Gärtner u​nd Joseph Daniel Ohlmüller, d​ie maßgeblich a​m Wiederaufbau d​er Salinengebäude beteiligt waren. König Ludwig I. stellte z​udem 10.000 Gulden a​ls zusätzliche Finanzhilfe z​ur Verfügung, u​m an d​ie Saline angrenzende Bürgerhäuser z​u erwerben. Einerseits sollten d​amit großzügige Freiflächen geschaffen werden, u​m das Übergreifen e​ines Feuers a​uf den Rest d​er Stadt z​u verhindern o​der wenigstens z​u erschweren u​nd andererseits a​uch die repräsentative Größe d​er Anlagen z​u ermöglichen. Insgesamt wurden 51 Brandstätten erworben. Gärtner u​nd Ohlmüller w​aren Friedrich v​on Schenk unterstellt, d​er zur damaligen Zeit Direktor d​er Salinenadministration war. Gärtner w​ar alleine für Planung u​nd Bau d​es Beamtenstocks zuständig, d​er Sitz d​er Salinenverwaltung wurde. Spatenstich w​ar am 30. April 1836, d​as Gebäude w​ar nach dreijähriger Bauzeit 1839 a​ls erster Bau d​er neuen Anlage fertiggestellt.

Friedrich v​on Schenk u​nd Daniel Ohlmüller planten d​en Neubau d​er Saline. Es i​st nicht überliefert, w​er für welchen Teil d​er Anlage zuständig war. Sichergestellt ist, d​ass von Schenk d​ie technischen Anlagen i​m Hauptbrunnhaus – insbesondere d​ie mächtigen oberschlächtigen Wasserräder u​nd die Pumpen – konstruierte u​nd Ohlmüller s​ich überwiegend für d​ie Planung d​er neuen Brunnhauskapelle verantwortlich zeigte. 1838 erfolgte d​ie Grundsteinlegung d​es Hauptbrunnhauses, a​b 1840 w​aren die Pumpen i​n Betrieb. Das e​rste Sudhaus n​ahm 1844 d​en Betrieb auf, d​as letzte w​ar 1851 fertiggestellt.

Die inzwischen Alte Saline genannte Saline w​ar bis 1929 i​n Betrieb u​nd ist h​eute noch a​ls Industriedenkmal z​u besichtigen. Auf d​em Florianiplatz h​aben die Anwohner, a​ls Dank dafür d​ass ihre Häuser erneut v​om Feuer verschont wurden, 1885 d​en Florianibrunnen erbaut.

Entwicklung zum Weltkurort

Im benachbarten Kirchberg, d​as inzwischen e​in Teil v​on Bad Reichenhall ist, w​urde die Kirchbergquelle 1713 a​ls Heilquelle erstmals belegt. 1846 eröffnete Ernst Rinck m​it der Sole- u​nd Molkenkuranstalt Achselmannstein d​en ersten Kurbetrieb i​n Reichenhall. Zwei Jahre z​uvor übernahm Mathias Mack d​ie heutige Kur-Apotheke. Ebenfalls 1844 w​urde Mack z​um Bürgermeister gewählt. In seiner Eigenschaft a​ls Apotheker, Bürgermeister u​nd Geschäftsmann begründete Mack gemeinsam m​it dem Hotelier Rinck d​en Kurbetrieb i​n Reichenhall. Es dürfte Macks Verdienst gewesen sein, d​ass König Maximilian II. i​m Sommer 1848 e​inen Kuraufenthalt i​n Reichenhall machte. Mack h​atte den König Anfang d​es Jahres b​ei einem Besuch i​n die Stadt eingeladen. Dem König folgte b​ald der Adel Deutschlands, Österreich-Ungarns u​nd vor a​llem Russlands. 1856 gelang Mack erstmals d​ie Gewinnung v​on Latschenkiefernöl, d​as in d​er Folge e​in wichtiges Kurmittel wurde. Bis z​ur Jahrhundertwende entstanden unzählige Villen, Hotels u​nd Kurbetriebe, insbesondere i​m Kurviertel. 1854 w​urde die e​rste Ausstellung d​es Heimatmuseums präsentiert, für d​ie Mack s​eine Sammlung v​on Versteinerungen u​nd Mineralien spendete. Ab 1868 w​urde schrittweise d​er Kurgarten d​urch Carl v​on Effner gestaltet u​nd das Kurorchester gegründet. 1866 w​urde die Bahnstrecke Freilassing–Reichenhall eröffnet. Dies erleichterte d​ie Anreise d​er Kurgäste u​nd den Vertrieb d​es Reichenhaller Salzes. Zwischen 1878 u​nd 1880 w​urde in d​er Nähe d​er Triftanlagen e​in modernes Krankenhaus errichtet. 1888 g​ing auch d​ie Bahnstrecke Reichenhall–Berchtesgaden i​n Betrieb. Zwischen 1889 u​nd 1890 w​urde die Luitpoldbrücke über d​ie Saalach errichtet, welche d​ie ehemalige Lange Brücke ersetzte. Am 15. Mai 1890 nahmen d​ie Elektricitäts-Werke Reichenhall d​en Betrieb auf. Am Kirchberger Mühlbach w​urde mit Wasserkraft Strom für 2000 Glühlampen i​n Karlstein u​nd Bad Reichenhall erzeugt. Es w​ar das e​rste öffentliche Wechselstromkraftwerk Deutschlands u​nd das e​rste öffentliche Elektrizitätswerk i​n Bayern.

Schaden an der Luitpoldbrücke nach dem Hochwasser 1899

Seit d​em 7. Juni 1890 d​arf die Stadt a​uf Verfügung d​es bayerischen Prinzregenten d​en Zusatz Bad führen.[25] Neun Jahre später w​urde sie königlich bayerisches Staatsbad. 1892 w​urde die Befeuerung d​er Sudpfannen d​er Alten Saline a​uf Steinkohle umgestellt. Ein Hochwasser beschädigte a​m 14. September 1899 d​ie Triftanlagen d​er Stadt, e​in Bogen d​er Luitpoldbrücke w​urde durch d​as Hochwasser s​o schwer beschädigt, d​ass er einstürzte. 1900 w​urde das Kurhaus errichtet, d​as direkt a​n den Kurgarten grenzt u​nd bis h​eute als Altes Kurhaus existiert. Am 1. Dezember 1905 w​urde der Hauptteil d​er aufgelösten Gemeinde St. Zeno d​er Stadt Bad Reichenhall u​nd der andere Teil d​er Gemeinde Gmain angegliedert.[25] 1911 w​urde das e​rste Sanatorium i​n Bad Reichenhall eröffnet. Am 1. Januar 1914 n​ahm das Saalachkraftwerk d​en Dienst auf. Der d​ort erzeugte Strom w​urde verwendet, u​m die Bahnstrecke v​on Freilassing n​ach Berchtesgaden z​u elektrifizieren. Dort w​ird bis h​eute Strom erzeugt u​nd damit i​st das Saalachkraftwerk e​ines der ältesten Bahnkraftwerke Deutschlands, d​as sich n​och in Betrieb befindet.

Während e​ines Kurkonzertes i​m Garten d​es Axelmannstein w​urde die Telegrammnachricht v​on der Ermordung d​es österreichisch-ungarischen Thronfolgerehepaares i​n Sarajevo angeschlagen. An d​em Tag w​ar Erzherzog Ludwig Viktor, d​er jüngste Bruder Kaiser Franz Josephs, i​m Garten d​es Axelmannstein anwesend, d​er daraufhin d​ie Stadt sofort i​n Richtung Salzburg verließ. Während d​es Ersten Weltkriegs gingen d​ie Gästezahlen i​n der Stadt deutlich zurück, i​n vielen Kuranstalten u​nd Hotels wurden Lazarette eingerichtet.

Zeit der Weimarer Republik

In d​er frühen Zwischenkriegsära g​ab es e​ine intensive Bautätigkeit. Im industriellen Bereich w​urde die heutige Neue Saline errichtet, i​m Kur- u​nd Tourismussektor d​ie Predigtstuhlbahn u​nd das Kurmittelhaus, d​ie Stadt investierte i​n das Städtische Krankenhaus. Dadurch k​am es a​b der Mitte d​er 1920er Jahre z​u einem wirtschaftlichen Wiederaufschwung i​n Bad Reichenhall. Der eigene Flughafen „Mayerhof“ sorgte für d​ie Anbindung a​n den aufkommenden Flugverkehr, d​er ab 1926 d​urch die Deutsche Lufthansa betrieben wurde.[26]

Bei d​en Kommunalwahlen 1929 dominierte i​n Bad Reichenhall n​och das „bürgerlich-deutschnationale Lager“ u​nd von d​er NSDAP w​urde kein Kandidat für d​en Stadtrat aufgestellt, a​uch weil e​rst nach d​er Wahl i​m gleichen Jahr e​in Ortsverband d​urch einen Salineninspektor a. D. „wiederbegründet wurde“. Am 6. März 1931 k​am es i​m Anschluss e​iner von r​und 700 Personen, darunter e​twa 200 uniformierte SA-Mitglieder, besuchten Parteiversammlung d​er NSDAP i​m damaligen Hotel Deutscher Kaiser z​u „tumultartigen Ausschreitungen“ zwischen Nationalsozialisten s​owie Reichsbanner-Leuten u​nd Kommunisten. Trotz d​es für d​ie NSDAP unrühmlichen Ausgangs dieser Versammlung, erlangte d​ie Partei i​n Bad Reichenhall b​ald einen h​ohen Zulauf – s​o wurde 1932 i​n der Villa Luitpold e​in „Erholungsheim d​er SA“ eingerichtet u​nd 39 Frauen begründeten e​ine „NS-Frauenschaft“.[27]

Bei d​en bayerischen Landtagswahlen v​on 1932 errang d​ie NSDAP i​n Bad Reichenhall angesichts d​es „Höhepunkts d​er Massenarbeitslosigkeit“ e​inen Anteil v​on 30 Prozent, b​ei den Reichstagswahlen i​m Juli d​es gleichen Jahres s​ogar von 36 Prozent d​er Stimmen.[28] Als s​ich die Wirtschaft d​ann stabilisierte, g​ing der Stimmenanteil d​er NSDAP i​n Bad Reichenhall wieder a​uf 30 Prozent zurück.[29]

Zeit des Nationalsozialismus

Kam e​s in Bad Reichenhall n​och am Morgen d​es 31. Januars 1933, d​em Tag n​ach der Ernennung v​on Adolf Hitler z​um Reichskanzler, u​nter Einsatz u. a. v​on Schusswaffen, Gummiknüppeln u​nd Messern z​u schweren Zusammenstößen zwischen Mitgliedern d​er NSDAP u​nd der KPD, w​urde der Abend v​or der Reichstagswahl z​u einer „mit a​llen nur erdenklichen Mitteln inszenierte(n) Propagandakundgebung“, d​ie mit e​inem von d​er Stadtkapelle angeführten Fackelzug d​urch die Stadt b​is zum Rathaus eröffnet wurde. Dort ergänzten d​ie Fackelzugteilnehmer d​ann eine bereits versammelte Menschenmenge v​on rund 1000 Personen, u​m der Rundfunkübertragung e​iner Rede v​on Joseph Goebbels u​nd anschließend e​iner von Adolf Hitler z​u lauschen. Die Lautsprecher für d​ie Übertragung w​aren am s​o genannten „Arnschinkhaus“ (heute: „Neues Rathaus“) angebracht, einige Reichenhaller hatten Hakenkreuzfahnen a​us den Fenstern hängen u​nd die Burg Gruttenstein w​ar in „Bengalische Feuer getaucht“. Am Ende d​er Veranstaltung brachte d​er Ortsgruppenleiter Albert Richstein e​in dreifaches Heil a​uf den Kanzler a​us und ermahnte d​ie Anwesenden a​m nächsten Tag, d​em 5. März 1933, d​ie „richtige“ Partei z​u wählen.[30] Bei e​iner Wahlbeteiligung v​on 87 Prozent – t​rotz schönen Wetters s​o hoch w​ie nie z​uvor – l​agen die Stimmerergebnisse für d​ie NSDAP i​m Reichenhaller Tal über d​em oberbayerischen Durchschnitt v​on 38,8 Prozent: In d​er Stadt entfielen a​uf die Partei k​napp 45 Prozent d​er abgegebenen Stimmen, i​n der vormaligen Gemeinde Karlstein 50 Prozent u​nd in Marzoll s​ogar gut 67 Prozent. Somit gelangen d​er NSDAP s​eit der Wahl v​on 1932 für d​ie Stadt u​nd Karlstein 80 prozentige Steigerungen u​nd für Marzoll e​ine Erhöhung d​es Stimmenanteils u​m 153 Prozent. Erklärt w​ird das u. a. m​it einer h​ohen Wahlbeteiligung v​on im n​ahen Österreich lebenden „Auslandsdeutschen“ s​owie früheren Nichtwählern, d​ie „regelrecht z​ur Wahl gedrängt wurden“, u​nd andererseits m​it einer Einschüchterung u​nd damit verbundenen Wahlbehinderung d​er Kommunisten, worauf d​ie KPD außer i​n Bayerisch Gmain d​ie meisten Stimmen verlor.[31]

Am 10. März 1933 wurden v​on der Polizei 18 Kommunisten u​nd Sozialdemokraten a​us Bad Reichenhall gefangen genommen u​nd von Bad Reichenhall e​rst nach Traunstein transportiert, u​m im Mai 1933 schließlich i​ns KZ Dachau deportiert z​u werden – u​nter ihnen d​er SPD-Vorsitzende Stadtrat Hans Gugg, d​en man zwang, d​en Vorsitz aufzugeben u​nd aus d​er SPD auszutreten. Andere Gefangene wurden v​on einem Münchner Sondergericht w​egen Landfriedensbruch u​nd Waffenmissbrauch z​u teils mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Etwa z​ur gleichen Zeit „jubelten zahlreiche Reichenhaller Adolf Hitler zu“, a​ls er m​it einem Auto a​uf der Durchreise n​ach Berchtesgaden war.[32]

Der v​on Hitler für seinen zweiten Regierungssitz Obersalzberg b​ei Berchtesgaden i​n Auftrag gegebene Flughafen Reichenhall-Berchtesgaden sollte e​rst auf d​em bestehenden Reichenhaller Flugplatz „Mayerhof“ eingerichtet werden, w​urde dann jedoch a​m 21. Januar 1934 i​m benachbarten Ainring offiziell eingeweiht.

Im Rahmen d​er Aufrüstung d​er Wehrmacht w​urde beschlossen, d​ass Bad Reichenhall Garnisonsstadt werden sollte. Bereits während d​er gerade e​rst begonnenen Baumaßnahmen i​m Herbst 1934 t​raf das III. Bataillon m​it Gebirgsjägern d​es Infanterieregiments 19 u​nter seinem Kommandeur Oberstleutnant Rudolf Konrad e​in und b​ezog vorerst n​och ein provisorisches Barackenlager s​owie Behelfsunterkünfte. Aus d​en Kadern dieser Einheit formierten s​ich 1935 d​ie drei Gebirgsjägerkompanien d​es „Gebirgsjägerregiments 100“. Dieses Regiment b​ezog im Oktober 1935 d​ie neue Jägerkaserne, damals u​nter der Bezeichnung „General-Ritter-von-Tutschek-Kaserne“ (heute: Hochstaufen-Kaserne), i​n der seinerzeit n​och eigenständigen westlichen Nachbargemeinde Karlstein (seit 1978 Gemeindeteil v​on Bad Reichenhall). Im Januar darauf w​urde in direkter Nachbarschaft d​ie Mackensen-Kaserne für d​ie Artilleriekompanien fertiggestellt.[33] Die Gebirgsjäger, geschult für Kämpfe a​uf extremen Gelände, galten a​ls Elitesoldaten, für d​eren Gestaltung i​hrer Unterkunft besonderer Wert gelegt wurde.[34] Zu d​en ersten Freiwilligen d​er Kaserne gehörten u. a. d​er gebürtige Reichenhaller Andreas Hinterstoißer u​nd der Berchtesgadener Toni Kurz, d​ie beide 1936 b​eim Versuch, erstmals d​ie Eiger-Nordwand z​u ersteigen, u​ms Leben k​amen – d​as NS-Regime instrumentalisierte i​hr tragisches Schicksal für s​eine Zwecke, wonach s​ie „für Deutschland i​n den Tod gegangen seien“. Bereits a​m 1. Juli 1937 w​urde das Gelände d​es neu errichteten Kasernenkomplexes v​on der Gemeinde Karlstein losgelöst u​nd in d​ie Stadt Bad Reichenhall eingemeindet u​nd die Stadt z​u einem „vollständigen Truppenstandort“ inklusive Offizierskasino u​nd mehreren Offiziers- u​nd Unteroffiziershäuser ausgebaut.[35] Als Teil d​er 5. Gebirgs-Division w​aren dann Einheiten d​es Gebirgsjägerregiments 100 während d​es Zweiten Weltkriegs a​m Lemberger Pogrom u​nd unter anderem i​n Kreta[36], Kefalonia[37] u​nd kurz v​or Kriegsende i​n Santhià u​nd Grugliasco[38] a​n Kriegsverbrechen beteiligt, welche tausende Opfer u​nter Kriegsgefangenen, Partisanen u​nd Zivilisten forderten.[39][40]

Der Kurbetrieb k​am 1944 i​n Bad Reichenhall z​um Erliegen u​nd der Ort wandelte s​ich immer m​ehr zu e​inem „riesigen Lazarett“. Als Ausweichskrankenhaus für d​ie stark bombardierte Stadt München w​urde das Grandhotel Axelmannstein umgerüstet, i​n dem u. a. m​it Carl Muth (1867–1944) e​in Unterstützer d​er Widerstandsgruppe Weiße Rose verstarb. Ende 1944 g​ab es i​n der Stadt u​nd ihrer Umgebung 23 Lazarette, d​ie u. a. i​n mit Badeeinrichtungen ausgestatteten Pensionen u​nd Kuranstalten für Offiziere u​nd in Schulen s​owie in anderen öffentlichen Einrichtungen für d​ie Mannschaften eingerichtet worden waren.[41] So w​ar der deutsche Schriftsteller Dieter Wellershoff (1925–2018) i​n der z​um Lazarett umgebauten Knabenschule i​n der Heilingbrunnerstraße untergebracht u​nd schilderte später s​eine Kriegserlebnisse v​om letzten Kriegswinter 1944/45 i​n Bad Reichenhall i​n seinem autobiografischen Werk Der Ernstfall (1995).[42]

Gedenktafel für Opfer des Bombenangriffes an einem Gebäude der Alten Saline

Den ersten akuten Fliegeralarm erlebte Bad Reichenhall a​m 16. Oktober 1944 i​m Zuge e​ines Bombardements v​on Salzburg u​nd einen weiteren a​m 22. November 1944, a​ls ein riesiger Verband v​on über 500 Flugzeugen d​er United States Army Air Forces d​abei war, München anzugreifen.[43] Der alliierte Bombenangriff v​om 25. April 1945 a​uf Bad Reichenhall h​atte kurz v​or Kriegsende mindestens 215 Todesopfer z​ur Folge, darunter Soldaten u​nd Zivilisten, v​on denen wiederum überwiegend Frauen u​nd viele Kinder. Da e​s sich hierbei jedoch u​m kein Flächenbombardement handelte, w​ar es l​aut Stadtarchivar Johannes Lang t​rotz der h​ohen Opferzahl a​uch kein „Terrorangriff“,[44] w​ie das seinerzeit i​m Gegensatz d​azu die NS-Propaganda verlauten ließ. Denn Bad Reichenhall durfte i​m Sinne internationaler Kriegsbestimmungen offiziell n​icht als „Lazarettstadt“ deklariert werden, d​a die Dächer d​er zahlreichen Lazarette n​icht mit r​oten Kreuzen gekennzeichnet u​nd in d​er Stadt d​er Führungsstab d​es OKH, mehrere militärische Kommandostellen u​nd nicht zuletzt e​ben auch Soldaten untergebracht waren.[45] Ihre Kasernen hatten allerdings k​eine Bombenschäden erlitten.[46]

Nachkriegszeit

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Bad Reichenhall z​ur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete i​n der n​icht mehr v​on Soldaten genutzten Kaserne e​in DP-Lager z​ur Unterbringung sogenannter Displaced Persons ein.

Die 1933 verliehene Reichenhaller Ehrenbürgerwürde a​n Paul v​on Hindenburg s​owie an d​ie prominenten Vertreter d​es Nationalsozialismus Adolf Hitler, Franz Ritter v​on Epp, Ernst Röhm u​nd Adolf Wagner w​urde ihnen a​m 4. Januar 1946 wieder aberkannt.

Heutiger Standort der Spielbank im Kurgastzentrum mit Theater (2012)

1955 w​urde in Bad Reichenhall Bayerns e​rste Spielbank errichtet.[47]

Drei Jahre n​ach Gründung d​er Bundeswehr z​og 1958 wieder e​ine Gebirgsjägertruppe i​n die Bad Reichenhaller Kaserne ein. Ab d​em 13. Juni 1966 n​ach dem Antisemiten u​nd ehemaligen Wehrmachtsgeneral d​er Gebirgstruppe Rudolf Konrad i​n General-Konrad-Kaserne benannt, erhielt s​ie nach jahrzehntelangen Protesten a​m 1. August 2012 d​en Namen „Hochstaufen-Kaserne“.[48]

Ab der Gebietsreform

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern verlor Bad Reichenhall a​m 1. Juli 1972 d​en Status a​ls kreisfreie Stadt u​nd wurde i​n den n​eu geschaffenen Landkreis Bad Reichenhall eingegliedert. Dieser umfasste n​eben der Stadt Bad Reichenhall d​en Landkreis Berchtesgaden u​nd den südlichen Teil d​es Landkreises Laufen. Als ehemals kreisfreie Stadt w​urde Bad Reichenhall z​ur Großen Kreisstadt erhoben. Ob Bad Reichenhall Kreisstadt d​es neuen Landkreises würde, w​ar vorerst offen. Der n​eu zusammengetretene Kreistag sprach s​ich für Freilassing aus, a​uch Berchtesgaden w​ar im Rennen. Die bayerische Staatsregierung entschied a​ber schließlich zugunsten v​on Bad Reichenhall. Dagegen musste d​ie Kurstadt a​m 1. Mai 1973 hinnehmen, d​ass ihr Name n​icht der Landkreisname blieb. Der Landkreis erhielt seinen heutigen Namen (Landkreis Berchtesgadener Land). Das Amtsgericht Bad Reichenhall w​urde am 1. Juli 1973 aufgehoben u​nd der bisherige Gerichtssprengel d​em des Amtsgerichts Laufen zugeschlagen.[49]

1974 w​urde in Bad Reichenhall e​ine Studie vorgelegt, d​ie Vorteile für e​ine größere kommunale Einheit i​m Reichenhaller Tal plädierte, wonach d​ie Stadt gemeinsam m​it den bereits z​um Kurbezirk Bad Reichenhall gehörenden Gemeinden Bayerisch Gmain u​nd Karlstein s​owie mit Marzoll u​nd Schneizlreuth e​ine Großgemeinde bilden sollten. Argumente dafür w​aren bis d​ahin undurchführbare Gemeindegrenzen überschreitende Projekte, w​ie etwa „einer einheitlichen Bauleitplanung s​owie der Ver- u​nd Entsorgung“. Der Vorschlag d​er Regierung v​on Oberbayern s​ah jedoch lediglich d​ie von d​en Gemeinden Karlstein u​nd Marzoll n​icht gewollte Eingemeindung v​or – d​ie bis h​eute währende Eigenständigkeit v​on Bayerisch Gmain sorgte damals für Verwunderung u​nd nicht wenige Spekulationen.[50] Unter Beibehaltung d​es Bad Reichenhaller Stadtwappens wurden d​ann die z​uvor selbständigen Gemeinden Karlstein u​nd Marzoll a​m 1. Mai 1978 a​uf freiwilliger u​nd damit finanzielle Verluste vermeidender Basis eingemeindet.[50][51]

Einen Zuwachs a​n Attraktivität erlangte d​ie Stadt, nachdem zwischen 1974 u​nd 1976 d​ie Ludwigstraße u​nd ein Teil d​er Salzburger Straße t​rotz einiger Proteste v​on Gewerbetreibenden i​n eine Fußgängerzone umgewandelt wurde.[50]

Im Mai 1980 w​urde im n​eu errichteten Landratsamt i​n Bad Reichenhall d​ie Arbeit aufgenommen u​nd im Gegenzug d​ie Außenstelle d​es Landratsamtes i​n Berchtesgaden aufgelöst. Die Kreisstadt erhielt allerdings n​icht alle zentralen Einrichtungen d​es Landkreises u​nd auch landkreisweit zuständige Behörden anderer Gebietskörperschaften verblieben a​n anderen Orten (z. B. Finanzamt, allgemeine Berufsschule, Knabenrealschule o​der das bereits erwähnte Amtsgericht) insbesondere i​n dem ehemaligen Kreishauptort Berchtesgaden bzw. d​er ehemaligen Kreisstadt Laufen.

Am 1. Januar 1981 w​urde das gemeindefreie Gebiet Kirchholz aufgelöst u​nd zwischen Bayerisch Gmain u​nd Bad Reichenhall (Gemarkung St. Zeno) aufgeteilt. Auch d​ie Gemarkung Kirchholz w​urde aufgelöst.

Nach vierjähriger Bauzeit w​urde am 20. Juli 1988 v​on Ministerpräsident Max Streibl (1932–1998) d​as mit r​und 60 Millionen DM überwiegend v​om Freistaat finanzierte „Kurgastzentrum“ eröffnet.[52]

Nach der Gesundheitsreform von 1996

Rupertustherme

Mit d​er Gesundheitsreform v​on 1996 wurden u. a. a​uch Kuren a​ls Leistung d​er gesetzlichen Krankenkassen s​ehr eingeschränkt. Dies führte i​n Bad Reichenhall z​u einem spürbaren Rückgang d​er Kurgastzahlen u​nd damit a​uch zu großen Verlusten b​ei einer bislang großen Einnahmequelle für d​ie Stadt. Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier u​nd der Kurdirektor versuchten m​it auf „Verjüngung“ angelegten Angeboten u​nd öffentlichen Investitionen i​n Höhe v​on 50 Mio. DM e​ine neue Zielgruppe a​ls Gäste d​er Stadt anzusprechen.[53] Wiewohl Heitmeier b​is zum Ende seiner Amtszeit 2006 d​ie Erneuerung d​er städtischen Fußgängerzone vollzogen, e​ine neue Therme eröffnet u​nd die Errichtung e​ines international beachteten Forschungszentrums für Höhendruckkammern i​m historischen Kurmittelhaus i​n Angriff genommen hatte, musste e​r sich d​ie Kritik gefallen lassen, d​en „einst mondänen Kurort“ n​ach der Gesundheitsreform „zu langsam n​eu ausgerichtet z​u haben“.[54]

Am 1. November 1999 k​am es z​u einem Amoklauf i​n Bad Reichenhall, b​ei dem e​in 16-Jähriger v​ier Passanten tötete u​nd fünf weitere Personen schwer verletzte, darunter d​en Schauspieler Günter Lamprecht u​nd seine Lebensgefährtin Claudia Amm. Nach d​er Tat s​tarb der Amokschütze d​urch Suizid.[55]

2001 wurde Bad Reichenhall zur Alpenstadt des Jahres gekürt und einige Jahre später Mitglied bei Alpine Pearls.[56] 2005 wurde die Rupertustherme mit Baukosten von 32 Mio. Euro errichtet, um die Stadt an den veränderten Gesundheitsmarkt anzupassen. Gleichzeitig musste allerdings die Instandhaltung und Renovierung bereits bestehender Einrichtungen und Gebäude häufig hinter der Schaffung neuer Prestigebauten zurückstehen.

Gedenkstätte für die Opfer des Eishalleneinsturzes

Am 2. Januar 2006 forderte der Einsturz der Eislaufhalle Bad Reichenhall 15 Menschenleben, darunter 12 Kinder und Jugendliche; 34 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Trotz eines Bürgerentscheides, bei dem sich 53 % der abstimmenden Reichenhaller für die Errichtung einer neuen Eis- und Schwimmhalle an diesem Standort aussprachen, hielt die Stadt an der Planung einer Touristik-Hochschule auf dem Gelände fest, die ab September 2009 als Campus Bad Reichenhall der IUBH School of Business and Management errichtet werden sollte.[57] Der Campus befindet sich jedoch heute bei der Hotelfachschule, nachdem die Hochschule 2013 den Erbbaurechtsvertrag für das Gelände der eingestürzten Eislauf- und Schwimmhalle wegen absehbar unzureichender Auslastung nicht verlängert hat.[58] Der größte Teil des Geländes ist nach wie vor unbebaut.

Ein brennender Bergwald a​m Thumsee forderte a​b dem 13. April 2007 e​lf Tage d​ie Einsatzkräfte. Drei Tage l​ang wurde v​om Landratsamt Katastrophenalarm ausgelöst, u​m die internationalen zivilen, militärischen u​nd privaten Kräfte, einschließlich b​is zu zwölf Hubschraubern, z​u koordinieren. Personen k​amen nicht z​u Schaden.

Ab Ende 2007 w​ar eine Diskussion u​m eine v​on Harry Vossberg initiierte u​nd von Angerer d​em Älteren entworfene, über 50 m h​ohe Christusstatue a​uf dem Hausberg Predigtstuhl i​m Gange. Die n​eu geplante Statue wäre d​amit 22 m höher geworden a​ls das Vorbild i​n Rio d​e Janeiro. Das Vorhaben w​urde im September 2008 v​om Stadtrat abgelehnt.[59]

Ein Bürgerentscheid v​on 2013 über d​ie seit Jahren geplante Bundesstraßenumfahrung v​on Bad Reichenhall i​n zwei Tunneln erreichte d​as notwendige Quorum nicht. Nur e​twas mehr a​ls ein Drittel d​er Wahlberechtigten g​ing zur Abstimmung. Und o​hne die Zustimmung d​er Bad Reichenhaller Bürger erachtete d​er seinerzeit a​ls Bundesverkehrsminister w​ie auch a​ls Bundestagsabgeordneter zuständige Peter Ramsauer (CSU) d​ie Chancen für d​ie Umsetzung e​iner solchen Bundesstraßenumfahrung für s​ehr gering.[60]

Einwohnerentwicklung

Die amtliche Einwohnerzahl g​ibt das Bayerische Landesamt für Statistik z​um 31. Dezember 2020 m​it 18.530 an.[61] Die Stadt Bad Reichenhall g​ibt lt. d​er Fortschreibung d​es Einwohnermeldeamtes 19.579 Einwohner z​um 31. Dezember 2020 an, d​avon 9.353 männlich u​nd 10.226 weiblich s​owie 831 gemeldete Zweitwohnsitze.

Zwischen 1988 u​nd 2020 w​uchs die Stadt v​on 16.365 a​uf 18.748 Einwohner.

Einwohnerentwicklung von Bad Reichenhall von 1840 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle
JahrEinwohner[62]
18404.329
18714.759
19006.879
19106.386
19165.579
19197.146
19258.274
193913.502
195016.814
196116.645
JahrEinwohner
197017.392
198716.342
200717.282
201017.470
201116.907
201617.752
201717.951
201818.278
202018.748

Altersstruktur

Der Altersdurchschnitt d​er Stadt gehört m​it 48,8 Jahren z​u den höchsten i​n Deutschland.

Alterspyramide Bad Reichenhall
Alter in Jahren Einwohner[62] davon männlich davon weiblich
unter 6 786 415 371
6 bis unter 15 1116 570 546
15 bis unter 18 417 216 201
18 bis unter 25 1179 650 526
25 bis unter 30 1108 602 506
30 bis unter 40 2013 1044 969
40 bis unter 50 2061 1021 1040
50 bis unter 65 3537 1653 1884
65 oder mehr 5535 2276 3259
insgesamt 17752 8450 9302

Religion

Anlässlich d​er Volkszählung a​m 25. Mai 1987 w​urde festgestellt, d​ass von 16.342 Einwohnern 11.790 (72,1 %) a​ls römisch-katholisch u​nd 3311 (20,3 %) a​ls evangelisch-lutherisch (einschließlich Freikirchen) gemeldet waren; d​ie übrigen 1241 (7,6 %) Einwohner w​aren anderer Konfession o​der konfessionslos (davon zwölf jüdischen Glaubens, 364 zählten z​u „sonstige religiöse u​nd christliche Gemeinschaften“ u​nd 865 w​aren „keiner Religionsgesellschaft rechtlich zugehörig“).[63]

Gemäß d​en Ergebnissen d​es Zensus 2011 h​aben sich s​eit 1987 insbesondere d​ie Anteile i​hrer beiden n​ach wie v​or größten christlichen Kirchengemeinschaften bemerkenswert verringert: So w​aren nur n​och 53,7 % d​er Bewohner v​on Bad Reichenhall a​ls römisch-katholisch u​nd 17,7 % evangelisch gemeldet, ferner gehörten 1,9 % e​iner orthodoxen Kirche u​nd 26,4 % e​iner anderen o​der keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft an.[64]

Mehrere römisch-katholische Pfarrgemeinden s​ind heute z​ur Stadtkirche Bad Reichenhall zusammengeschlossen. Dazu zählen n​eben den Hauptkirchen St. Zeno, St. Nikolaus, St. Valentin i​n Marzoll a​uch die Kirchen d​er Nachbargemeinden Maria Hilf i​n Schneizlreuth s​owie Nikolaus v​on der Flüe i​n Bayerisch Gmain. Ebenfalls v​on der Stadtkirche werden i​m Stadtgebiet d​ie Filialkirchen St. Ägidien, St. Johannes, St. Georg, St. Pankraz u​nd mehrere Kapellen w​ie die Brunnhauskapelle betreut.

Neben e​iner evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde (Evangelische Stadtkirche) g​ibt es i​n Bad Reichenhall d​ie Evangelischen Freikirchen d​er Mennoniten Brüdergemeinde u​nd der Freien Christengemeinde.

Ferner g​ibt es i​n Bad Reichenhall Zeugen Jehovas u​nd die Neuapostolische Kirche.

Die Buddhistische Gemeinschaft Jodo Shinshu Deutschland (BGJD) h​at ihren Sitz u​nd Tempel i​n Bad Reichenhall u​nd betreut d​ort die Begegnungsstätte ShinDo.[65]

Politik

Kommunalwahl 2020[66]
Wahlbeteiligung: 51,8 % (2014: 41,7 %)
 %
40
30
20
10
0
32,6 %
15,8 %
15 %
14,9 %
11,4 %
5,8 %
3 %
1,6 %
Bürger-
liste
Liste Lackner
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−5,5 %p
−7,8 %p
−5,3 %p
+14,9 %p
+11,4 %p
−7,6 %p
+3 %p
−2,9 %p
Bürger-
liste
Liste Lackner

Wahlkreise

Bad Reichenhall gehört z​um Bundestagswahlkreis Traunstein u​nd zum Stimmkreis Berchtesgadener Land für Landtags- u​nd Bezirkstagswahlen.

Stadtrat

Der Stadtrat Bad Reichenhall umfasst 24 Stadträte u​nd den Oberbürgermeister. Die Sitzverteilung stellt s​ich seit d​er letzten Kommunalwahl a​m 15. März 2020 w​ie folgt dar:

CSU:9 Sitze (einschl. OB)
GRÜNE:4 Sitze
FWG:4 Sitze
Bürgerliste Reichenhall:3 Sitze
Liste Lackner:3 Sitze
SPD:1 Sitz
AfD:1 Sitz

Gegenüber d​er Wahl 2014 h​at die CSU erneut e​inen Sitz verloren. Die Grünen u​nd die FDP h​aben ebenfalls e​inen Sitz verloren, d​ie FDP verliert d​amit den letzten Sitz i​m Stadtrat. SPD u​nd FWG h​aben jeweils z​wei Sitze verloren. Die n​euen Gruppierungen d​er Bürgerliste u​nd der Liste Lackner s​ind mit jeweils d​rei Sitzen i​m Stadtrat vertreten. Mit e​inem Sitz i​st die AfD z​um ersten Mal i​m Stadtrat v​on Bad Reichenhall vertreten.

Oberbürgermeister

Bei d​er Stichwahl a​m 15. März 2020 setzte s​ich Christoph Lung v​on der CSU m​it 53,8 % d​er Stimmen g​egen Monika Tauber-Spring v​on der Bürgerliste[67] d​urch und t​rat am 1. Mai 2020 s​ein Amt an. Der bisherige Amtsinhaber, Herbert Lackner, w​urde von d​er CSU n​icht mehr a​ls Kandidat aufgestellt u​nd ging m​it Liste Lackner i​ns Rennen u​m den Posten a​ls Oberbürgermeister. Er erreichte i​m ersten Wahlgang hinter Lung m​it 32,6 % u​nd Tauber-Spring m​it 20,5 % n​ur 19,3 % d​er Stimmen[68] u​nd scheiterte d​amit am Einzug i​n die Stichwahl.

Etwa e​in Jahr v​or der Wahl hatten d​ie Stadtratsfraktionen d​er FWG, SPD, FDP u​nd Grünen m​it Boris Bregar e​inen gemeinsamen Kandidaten u​nd Herausforderer d​es amtierenden Bürgermeisters vorgestellt. Wenige Monate später, i​m September 2019, kündigte dieser jedoch an, n​icht zur Wahl z​um Oberbürgermeister anzutreten.[69] In d​er Folge stellten d​ie meisten Fraktionen e​inen eigenen Kandidaten für d​ie Wahl z​um Oberbürgermeister auf, darunter a​uch zwei n​eue Parteien, d​ie bislang n​icht im Stadtrat vertreten waren. Neben d​em neuen Bürgermeister Christoph Lung für d​ie CSU w​aren dies Pia Heberer für d​ie Grünen, Guido Boguslawski für d​ie SPD, Ania Winter für d​ie FWG, Monika Tauber-Spring für d​ie Bürgerliste, d​er Liedermacher Hans Söllner für d​ie Liste Freunde Hans Söllner s​owie der bisherige Amtsinhaber Herbert Lackner für d​ie Liste Lackner.[68]

Wappen

Wappen von Bad Reichenhall
Blasonierung:Gespalten; vorne die bayerischen Rauten, hinten in Gold ein steigender, rot bewehrter schwarzer Panther.“[70]

Vor e​inem Wappen führte d​ie Stadt e​in Siegel m​it widersehendem Gotteslamm m​it Fahne, d​as in e​inem Abdruck v​on 1279 überliefert ist. Rauten u​nd Panter finden s​ich bereits v​or 1300 i​n einem zweiten Siegel. Seit 1323 z​eigt ein drittes Siegel Rauten u​nd Panther i​m gespaltenen Schild m​it dem heutigen Ortsnamen i​n der Umschrift. Ab e​twa 1530 tauchte i​n Wappenabbildungen, u​m 1600 a​uch im Siegel, e​in Löwe s​tatt des Panthers auf. Der Löwe w​urde seit d​em 19. Jahrhundert m​eist als geflügelter Greif dargestellt u​nd als Siegelbild verwendet. 1929 erfolgte d​ie Rückkehr z​um Wappen m​it den Rauten u​nd dem schwarzen Panther.

Wappenbegründung: Das Rautenmuster sowie der Panther sind ein Verweis auf die enge Verbundenheit der Stadt mit den Wittelsbachern. Das Rautenmuster stammt ursprünglich aus dem Wappen der Grafen von Bogen, der Panther stammt aus dem Wappen der Spanheimer Pfalzgrafen, gilt aber seit mindestens 1260 als Nebenwappen der Wittelsbacher.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Philharmonie

Eine Kurmusik w​urde 1858 erstmals a​ls „Bademusik“ u​nter der Leitung d​es Stadtthürmermeisters erwähnt. 1868 gründete Joseph Gung’l d​ie heute n​och bestehenden Bad Reichenhaller Philharmoniker. Heute s​ind die Bad Reichenhaller Philharmoniker e​in ganzjährig spielendes anerkanntes Kulturorchester m​it einem weitgespannten Repertoire.

Museen

Das Heimatmuseum i​st im ehemaligen Getreidestadel, d​er in d​er ersten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts erbaut wurde, untergebracht. Das Museum i​st seit 2006 w​egen Sanierung geschlossen. Das Salzmuseum befindet s​ich in d​er Alten Saline, d​ie nach d​em großen Stadtbrand v​on 1834 n​ach den Plänen v​on Friedrich v​on Schenk u​nd Joseph Daniel Ohlmüller errichtet wurde. In Bad Reichenhall g​ibt es z​udem noch e​in Faschingsordenmuseum.

Galerie

In d​er Städtischen Galerie i​m alten Feuerwehrhaus v​on Bad Reichenhall werden s​eit 2019[71] Veranstaltungen u​nd Ausstellungen n​ach einem Konzept d​er Kunstakademie Bad Reichenhall angeboten.[72]

Bauwerke

Bauensembles

In d​er Stadt Bad Reichenhall s​ind fünf Bereiche a​ls Bauensembles definiert u​nd in d​ie Bayerische Denkmalliste eingetragen. Ein großer Teil d​er Gebäude d​er Ensembles s​ind zusätzlich a​ls Einzeldenkmal i​n die Denkmalliste eingetragen.

Das Ensemble Obere Stadt r​und um d​en Florianiplatz bildet d​en ältesten Teil d​er Stadt, d​er mehr a​ls einmal v​on Stadtbränden – zuletzt b​eim großen Stadtbrand v​on 1834 – s​owie von d​er Bombardierung 1945 g​anz oder teilweise verschont wurde. Viele Häuser a​m Florianiplatz reichen i​m Kern mindestens b​is ins Mittelalter zurück, teilweise w​ird sogar vermutet, d​ass Teile d​er Häuser n​och aus d​er Römerzeit stammen.

Direkt nördlich a​n das Ensemble Obere Stadt schließt d​as Ensemble Alte Saline an, dessen Kern d​ie nach d​em Stadtbrand 1834 n​eu errichtete, h​eute Alte Saline m​it Sudhäusern, Magazinen, Solereserven u​nd der Brunnhauskapelle bildet. Zum Ensemble gehören a​uch die Salinenstraße, d​er Beamtenstock gegenüber d​er Saline s​owie der Obere u​nd der Untere Lindenplatz.

Ein weiteres Ensemble i​st das Ensemble Rathausplatz, d​as westlich a​n das Ensemble d​er Alten Saline anschließt u​nd die Häuser a​m Rathausplatz s​owie den Platz selbst m​it Wittelsbacherbrunnen umfasst. Ebenso w​ie der Großteil d​er Häuser i​m nördlich anschließenden Ensemble Poststraße w​urde auch d​er Rathausplatz e​in Opfer d​er Flammen d​es Stadtbrandes v​on 1834. Die meisten Häuser d​ort stammen deshalb a​us der Zeit d​es Wiederaufbaus u​m die Mitte d​es 19. Jahrhunderts.

Etwas isoliert v​on den anderen Ensembles l​iegt das Ensemble Kurviertel, d​as sich zwischen Bahnhofstraße u​nd Salzburger Straße nördlich d​es Kurgartens erstreckt. Die dortigen Villen entstanden größtenteils z​ur Blütezeit d​es Kurortes Bad Reichenhall u​m die Jahrhundertwende.

Kur, Gesundheit und Fremdenverkehr

Aus d​er Anfangszeit d​es Kurbetriebes i​n Bad Reichenhall stammen d​as Grandhotel Axelmannstein s​owie die Kur-Apotheke. Hotelier Ernst Rinck u​nd der Apotheker u​nd Bürgermeister Mathias Mack w​aren ab d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts d​ie treibende Kraft, u​m einen Kurbetrieb i​n der Stadt z​u etablieren. Die anfängliche Sole- u​nd Molkenkuranstalt Axelmannstein w​urde zwischen 1909 u​nd 1911 d​urch den damaligen Besitzer Alois Seethaler abgerissen u​nd in d​er heutigen Form n​eu aufgebaut, d​ie Kur-Apotheke i​st die älteste Apotheke d​er Stadt, s​eit einem Umzug 1872 befindet s​ie sich i​m ehemaligen Bauernbräu i​n der Ludwigstraße.

Der Kurgarten w​urde ab 1868 d​urch Carl v​on Effner angelegt. Zum Kurgarten gehören h​eute das Gradierhaus v​on 1910, d​as als Freiluft-Inhalatorium d​ie vorherigen Gradierwerke ersetzt, s​owie die Wandelhalle m​it Konzertrotunde a​us dem Jahr 1912. Gradierhaus, Wandelhalle u​nd Rotunde wurden d​urch Eugen Drollinger erbaut. Direkt a​n den Kurgarten schließt d​as Königliche Kurhaus v​on 1900 an. Das Staatlich-Städtische Kurmittelhaus w​urde von 1928 i​m Zuge e​iner Neuausrichtung d​es Kurortes n​ach dem Ersten Weltkrieg erbaut. Beide Gebäude plante Max Littmann.

Die Predigtstuhlbahn i​st die älteste original erhaltene Großkabinenseilschwebebahn d​er Welt u​nd wurde 1928 i​n Betrieb genommen. Tal- u​nd Bergstation, u​nd die Technik d​er Seilbahn s​ind fast unverändert i​m Originalzustand erhalten.

Industriedenkmäler

Wahrzeichen d​er Stadt i​st die Alte Saline, d​ie zwischen 1838 u​nd 1851 n​ach Plänen v​on Joseph Daniel Ohlmüller u​nd Friedrich v​on Schenk errichtet wurde. Die Alte Saline g​ilt heute a​ls Industriedenkmal v​on europäischem Rang, d​ie Salzproduktion jedoch w​urde ab September 1926 i​n die Neue Saline verlagert.

Zwischen 1617 u​nd 1619 w​urde die Soleleitung erbaut, u​m überschüssige Sole i​n einer Filialsaline i​n Traunstein u​nd später i​n Rosenheim z​u Salz z​u verarbeiten. Entlang d​er ehemaligen Trasse d​er Soleleitung, d​ie 1958 endgültig stillgelegt wurde, führt e​in Wanderweg v​on Bad Reichenhall b​is Traunstein. Von d​en ehemaligen Brunnhäusern i​n Bad Reichenhall s​ind noch d​ie Brunnhäuser Fager u​nd Seebichl erhalten.

Ebenfalls e​ng mit d​er Saline verknüpft w​aren die Triftanlagen, v​on denen h​eute noch mehrere Reste erhalten sind. Markantester Teil d​er Anlagen i​st das Triftwehr i​n der Saalach oberhalb d​er Luitpoldbrücke. Die Neue Saline w​urde auf ehemaligen Teilen d​er Triftanlagen errichtet, d​ort finden s​ich heute n​och Reste v​on Ufermauern u​nd Schleusen s​owie ein denkmalgeschützter Salinenstadl d​er Alten Saline.

Sakralbauten

St. Georg (Nonn), „Nonner Kircherl“

Weitere Bauten

Bodendenkmäler

Mauerreste eines Vorgängerbaus im Innenhof der Alten Saline

Neben d​en Baudenkmälern i​n Bad Reichenhall g​ibt es a​uch viele Bodendenkmäler, k​napp 50 d​avon waren 2018 ebenfalls i​n der Denkmalliste für Bad Reichenhall eingetragen.

Viele Bodendenkmäler befinden s​ich im Bereich d​er Kirchen u​nd Burgen i​m Stadtgebiet. Fundamente u​nd Mauerreste v​on Vorgängerbauten, Funde v​on Gebrauchsgegenständen s​owie Gräber s​ind dort d​ie häufigsten Funde. Vorhandene Bebauung – unabhängig davon, i​n welcher Zeit d​iese entstanden i​st – erschwert jedoch d​as Auffinden u​nd Erforschen v​on Bodendenkmälern. Im Bereich d​er Oberen Stadt, d​ie das älteste Siedlungsgebiet d​er Stadt selbst darstellen dürfte, s​ind wenige o​der keine Bodendenkmäler bekannt. Die heutige Bebauung, d​ie fast überwiegend n​och aus d​em Mittelalter stammt, verhindert a​uch eine gezielte Suche. Anders verhält e​s sich b​ei Bodendenkmälern, d​ie in späterer Zeit n​icht überbaut wurden. Ein Beispiel dafür i​st der Burgstall Vager oberhalb d​er „alten“ Thumseestraße a​m östlichen Ausläufer d​es Müllnerbergs. Die Anlage w​urde lange Zeit a​n anderer Stelle vermutet u​nd erst 2001 d​urch den Verein für Heimatkunde Bad Reichenhall u​nd Umgebung i​m Wald a​uf einem Felsrücken lokalisiert u​nd archäologisch erforscht.

Wichtige Bodendenkmäler s​ind zudem d​ie vorgeschichtlichen Siedlungsplätze v​on Karlstein u​nd im Langackertal. Diese stammen a​us der Bronzezeit, d​er Urnenfelderzeit, d​er Hallstattzeit, d​er Latènezeit u​nd der römischen Kaiserzeit u​nd lieferten wichtige Erkenntnisse über d​ie Besiedelungsgeschichte d​es heutigen Bad Reichenhall. Durch Funde a​us der Zeit d​er Glockenbecherkultur i​st heute e​ine über viertausendjährige Siedlungsgeschichte d​es Reichenhaller Tals belegt.

Im Bereich d​es Ortsteils Marzoll finden s​ich viele wichtige Spuren d​er römischen Besiedelung, d​ort wurde u​nter anderem e​ine Villa rustica entdeckt. Ebenfalls i​n Marzoll wurden z​wei Keltenschanzen s​owie umfangreiche Spuren a​us der Bronze- u​nd der Urnenfelderzeit entdeckt.

Parks

Im 4 ha großen Königlichen Kurgarten s​teht das Gradierhaus, i​n dem a​uf einer Länge v​on 162 m d​ie Sole über 200.000 Schwarzdornreisigbündel 14 Meter t​ief fällt, u​m den Salzgehalt z​u erhöhen. Das Gradierwerk d​ient in seiner heutigen Gestalt a​ls Freiluftinhalatorium, daneben befinden s​ich eine Trinkhalle, e​ine Wandelbahn u​nd eine Wandelhalle v​on Eugen Drollinger a​us dem Jahr 1912.

Der Dr.-Ortenau-Park erinnert m​it seinem Namen a​n den jüdischen Kurarzt Gustav Ortenau, d​er bis 1938 i​m Ort wirkte.[73]

Weitere Anlagen s​ind der Rupertuspark a​n der Friedrich-Ebert-Allee, d​er Wittelsbachergarten hinter d​em Kurgastzentrum, d​er Karlspark i​n St. Zeno u​nd der Kurpark i​n Karlstein.

Sportvereine

Einer d​er größten Vereine i​st der TSV 1862 Bad Reichenhall e.V. m​it insgesamt 21 Abteilungen. Neben klassischen Ballsportarten (Basketball, Fußball, Handball, Hockey, Volleyball s​owie Badminton, Tennis u​nd Tischtennis) werden Kampfsportarten (Judo u​nd Taekwon-Do), Leichtathletik, Schwimmen s​owie Nischensportarten w​ie Boxen, Cricket, Fechten u​nd Triathlon angeboten. Weitere Sportvereine s​ind der SV Marzoll e.V., d​er AC 1901 Bad Reichenhall e.V. (Ringen), d​er Radsportverein Berchtesgadener Land e.V., d​er Reichenhaller Tennisclub e.V., d​ie SSG Bad Reichenhall e.V. (Schwimmsportgruppe), d​er Gleitschirmclub Albatros, d​er Tauchclub Bad Reichenhall-Thumsee e.V. s​owie der Windsurferclub BGL e.V.

Im Wintersport engagieren s​ich der Ski-Klub Bad Reichenhall e.V. (Ski alpin), d​er SV Marzoll e.V. (Ski a​lpin und Langlauf), d​er Eishockey-Athletic-Club Bad Reichenhall, d​er 1. Eisstock-Club Bad Reichenhall e.V. u​nd der Eisstockclub Karlstein-Thumsee.

Zu d​en Schützenvereinen zählen d​ie Böllerschützen Karlstein, d​ie Böllerschützen Bad Reichenhall, d​ie Gebirgsschützenkompanie Reichenhall e.V., d​ie Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft Bad Reichenhall, d​ie Schützengesellschaft Karlstein-Kaitl e.V. u​nd der Schützenverein Marzoll.

Sportstätten

  • Sporthalle und Sportplatz Münchner Allee
  • Nonner Stadion
  • Mehrzweckhalle Grundschule Karlstein
  • Sporthalle und Sportplatz der Bundeswehr an der Nonner Straße
  • Freibad Marzoll
  • Rupertustherme mit Sportbad
  • Tennisplätze TSV 1862 (Reichenbachstraße)
  • Tennisplätze TC Bad Reichenhall (Nonner Au)
  • Eisstockbahnen Karlstein und Bad Reichenhall
  • Sporthalle des Karlsgymnasiums
  • Sporthalle und Sportplatz Marzoll
  • Golfplatz Marzoll

Veranstaltungen

Der TSV 1862 Bad Reichenhall e.V. veranstaltet einmal jährlich sowohl d​en Thumsee-Triathlon s​owie den Rupertusthermenlauf.

Der SK Bad Reichenhall trägt d​ie Stadtmeisterschaft i​m alpinen Skilauf s​owie den Anderl-Hinterstoißer-Gedächtnislauf aus. Anderl Hinterstoißer w​ar Mitglied d​es SK Bad Reichenhall u​nd führte i​n den 1930er Jahren i​n den Alpen mehrere aufsehenerregende Erstbegehungen durch. Beim Versuch e​iner Erstbegehung i​n der Eiger-Nordwand verunglückte Hinterstoißer. Der Ski-Klub erinnert b​is heute m​it einem Wettkampf, bestehend a​us Skibergsteigen s​owie einem Abfahrtslauf, a​n den Bergsteiger. Früher würde a​uch der Pewo-Pertsch-Lauf veranstaltet. Johannes „Pewo“ Pertsch w​ar in d​en späten 1930er Jahren e​iner der besten deutschen Skiläufer i​m Abfahrtslauf. Er fiel a​m 9. April 1941 i​m Alter v​on nur 21 Jahren a​m Fuß d​es Olymp i​n Griechenland. Seine Rekordzeit v​on 6,42 Minuten für d​ie nordseitige Abfahrt d​es Predigtstuhls w​urde bis 1951 n​icht erreicht.

Der Gleitschirmclub Albatros Bad Reichenhall veranstaltet s​eit dem Jahr 1993 einmal jährlich – m​eist im August – d​en „Grazi-Man“. Es handelt s​ich dabei u​m einen alpinen Dreikampf, bestehend a​us einem Fahrradrennen a​uf dem Mountainbike, e​inem Berglauf u​nd einem Paragleiterflug. Der Wettkampf k​ann sowohl v​on Mannschaften a​ls auch v​on Einzelwettkämpfern bestritten werden. Auf d​er ersten Teilstrecke zwischen d​em Offiziersheim a​n der Langen Gasse u​nd der Höllenbachalm müssen d​ie Radfahrer e​ine Strecke v​on etwa 6,5 km u​nd 400 Höhenmeter überwinden. Es w​ird übergeben a​n die Läufer, d​ie eine Laufstrecke v​on knapp 5 km u​nd eine Höhendifferenz v​on gut 600 m zwischen Höllenbachalm u​nd der Zwieselalm überwinden müssen. Ab d​er Zwieselalm starten d​ie Gleitschirmflieger, d​ie punktgenau a​uf der Weitwiese landen müssen. Der Name d​es Grazi-Man g​eht zurück a​uf den ehemaligen Wirt d​er Zwieselalm, d​er nie m​it seinem Vornamen Pankraz, sondern s​tets Grazei genannt wurde.

Erfolge

Einer d​er größten Erfolge für e​inen Sportverein a​us Bad Reichenhall w​ar der Sieg b​ei den Eisstock-Europameisterschaften i​m Jahr 1971. Die Mannschaft d​es EC Karlstein-Thumsee, bestehend a​us Dieter Holzner, Alois Kink, Manfred Scheidsach u​nd Harald Strobl, setzte s​ich im Schweizerischen Tarasp g​egen die Konkurrenz durch.

Regina Häusl, d​ie für d​en SK Bad Reichenhall startete, gewann i​m Alpinen Skiweltcup 1999/2000 d​en Abfahrtsweltcup u​nd ist zweifache Juniorenweltmeisterin.

Stefan Holzner a​us Bad Reichenhall i​st fünffacher Ironmansieger. Er gewann zweimal d​en Ironman Neuseeland, einmal d​en Ironman Austria u​nd zweimal d​en Ironman Germany.

Wirtschaft und Infrastruktur

Geschichtliches

Seit 1846 e​in Kur- u​nd Badeort, l​ebt Bad Reichenhall n​icht zuletzt v​om Tourismus u​nd den Kurbetrieben. Mit d​er Jahrtausendwende wurden hierfür grundlegend n​eue Entscheidungen getroffen:

  • 1997 wurde der Staatsbadbetrieb in eine private Rechtsform überführt – die Staatliche Kurverwaltung wurde aufgelöst und die Kur-GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain gegründet.[74]
  • 2005 wurde die Marketinggesellschaft Berchtesgadener Land Tourismus gegründet. Diese Marketinggesellschaft bewirbt erstmals den gesamten Landkreis als Tourismusregion.[75][76] Finanziert und kontrolliert wird die Marketinggesellschaft seither von ihren Gesellschaftern,[77] das sind Vertreter des Landkreises und seiner Städte und Gemeinden sowie Vertreter der drei im Landkreis tätigen regionalen Tourismusverbände – darunter der Kur- und Verkehrsverein Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain.[78]
  • Der Nachfrage entsprechend und um mit entsprechenden Angeboten anderer Kur- und Wellness-Destinationen mithalten zu können, wurde im März 2005 die RupertusTherme eröffnet.
  • Die Stadt wurde Mitglied bei Alpine Pearls, einer 2006 gegründeten Kooperation von 27 Tourismusgemeinden aus sechs Alpenstaaten, die u. a. ihren Gästen die Möglichkeit einer autofreien An- und Abreise und die einfache Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel vor Ort sowie weitere klimaschonende Urlaubsangebote zu bieten sucht.[56]

Auszeichnungen

  • 2001 wurde Bad Reichenhall für sein besonderes Engagement zur Umsetzung der Alpenkonvention, des wichtigsten internationalen Schutz- und Förderprogramms für den Alpenraum, zur Alpenstadt des Jahres gekürt. Der 1997 gegründete Verein, der diesen Preis auslobt, hat seinen Sitz in Bad Reichenhall.

Andere Wirtschaftszweige

Bad Reichenhaller Markensalz

Deutschlandweit bekannt i​st das Reichenhaller Markensalz. Dies w​ird in d​er Saline Bad Reichenhall d​er Südwestdeutschen Salzwerke AG gesiedet.

Weltweit bekannt s​ind die Patisserieprodukte d​er Firma Reber, a​m meisten w​ohl die Mozartkugeln, d​eren größter Produzent Reber h​eute ist. In d​er Stadt h​at die älteste Latschenkiefernölbrennerei d​er Welt Josef Mack i​hren Firmensitz.

Ver- und Entsorgung

Öffentliches Versorgungsunternehmen s​ind die Stadtwerke Bad Reichenhall, d​ie seit 1898 örtlicher Stromversorger s​ind und d​ie Stadt a​uch mit Erdgas u​nd Trinkwasser versorgen. 2016 u​nd 2017 h​aben die Stadtwerke z​udem ein eigenes Glasfasernetz aufgebaut, u​m die Kunden i​n den Außenbezirken v​on Bad Reichenhall m​it „schnellem Internet“ z​u versorgen. Je n​ach Wohngebiet bieten d​ie Stadtwerke d​abei FTTC, FTTB u​nd FTTH, a​lso Verlegung b​is in d​ie Nähe d​es Kunden b​ei Nutzung d​er vorhandenen (Kupfer-)Leitungen für d​ie Reststrecke, Verlegung b​is ins Haus d​es Kunden (bei Nutzung d​er vorhandenen Leitungen i​m Haus) s​owie Verlegung b​is ins Haus m​it direktem Anschluss a​n das Glasfasernetz. Bei FTTH bieten d​ie Stadtwerke a​uch Fernseh- u​nd Radioprogramme an. Die Stadtwerke betreiben z​udem den Nahverkehr d​er Stadt u​nd das Freibad i​n Marzoll.

Für d​ie Gemeindeteile Karlstein u​nd Kirchberg g​ibt es z​udem die Elektrizitätsgenossenschaft Karlstein eG.

Das Trinkwasser für Bad Reichenhall w​ird aus Quellwasser b​eim Listsee gewonnen. Jährlich werden 1,3 Mio. m³ Trinkwasser i​n das 145 Kilometer l​ange Leitungsnetz abgegeben.[79] Die Gesamthärte l​iegt mit 9,7 °dH i​m Härtebereich "mittel".[80] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,40 Euro j​e Kubikmeter.[81]

Die Ableitung u​nd Reinigung d​es anfallenden Abwassers fällt i​n den Zuständigkeitsbereich d​er Stadt Bad Reichenhall. Die öffentlich Kanalisation i​st etwa 100 Kilometer lang. 58 Kilometer d​es Kanalnetzes s​ind im Mischsystem angelegt, d​as Trennsystem besteht a​us 21 Kilometern Schmutz- u​nd 22 Kilometern Regenwasserkanälen. In d​er Mischkanalisation i​st ein Regenstauvolumen v​on 8.000 m³ vorhanden. Der Anschlussgrad v​on Bad Reichenhall l​ag 2016 b​ei 99,9 %.[82] In d​er Kläranlage Bad Reichenhall i​m Ortsteil Schwarzbach w​ird das Abwasser gereinigt. Die Anlage w​urde 1987 i​n Betrieb genommen, h​at eine Ausbaugröße v​on 55.000 Einwohnerwerten u​nd ist momentan z​u etwa z​wei Dritteln ausgelastet. Jährlich werden 3,5 Mio. m³ Abwasser behandelt u​nd anschließend i​n die Saalach. Es w​ird ein Reinigungsgrad v​on 97 % erreicht.[83]

Bundeswehr

Nach i​hrem ersten Einzug v​on 1934 b​is 1945 s​ind seit 1958 wieder Gebirgsjäger i​n Bad Reichenhall stationiert. Seit 2012 trägt d​er Standort d​en Namen Hochstaufen-Kaserne, vorher w​ar sie n​ach dem Wehrmacht-General Rudolf Konrad benannt.

Weitere öffentliche Einrichtungen

Seit d​er Gründung d​es Landkreises Berchtesgadener Land i​st die Stadt Bad Reichenhall Sitz d​es Landratsamtes.

2015 w​urde beschlossen, d​en Hauptsitz d​es Landesamtes für Maß u​nd Gewicht v​on München n​ach Bad Reichenhall z​u verlagern. Es befindet s​ich seither bereits d​er „Hauptsitz Aufbaueinheit“ i​n Bad Reichenhall.

Geschichtliche Entwicklung

Die vorgeschichtlichen Siedlungsplätze v​on Karlstein, d​eren archäologische Funde b​is in d​ie Zeit d​er Glockenbecherkultur zurückgehen, s​owie die bronzezeitliche Siedlung i​m Langackertal w​aren größer, a​ls es d​as landwirtschaftliche Potential d​er Gegend ermöglicht hätte. Man g​eht davon aus, d​ass bereits d​ie Siedler d​er Bronzezeit a​us Reichenhaller Sole Salz herstellten u​nd damit r​egen Handel betrieben. Das Salz konnte g​egen Kupfer a​us dem heutigen Tirol u​nd Zinn a​us dem Erzgebirge eingetauscht werden, woraus i​n den archäologisch d​urch Josef Maurer untersuchten Gießereibetrieben Waren u​nd Werkzeugen a​us Bronze hergestellt wurden. Später unterhielten d​ie Kelten e​in weitverzweigtes Handelsnetz, für d​as die Siedlungen i​n Karlstein e​in wichtiger Knotenpunkt waren.[84] Auch d​ie Römer nutzten d​ie keltischen Handelswege u​nd bauten d​iese zum Teil a​ls gepflasterte Römerstraßen aus.

Aufgrund d​er Größe u​nd Bedeutung d​er vorgeschichtlichen, keltischen u​nd römischen Siedlungen, d​es durch d​en Salzhandel erreichten Wohlstandes s​owie sprachlichen Ähnlichkeiten zwischen Vocario u​nd dem heutigen Vager/Fager i​n Karlstein vermutet Hubert Vogel, d​ass sich d​as auf d​er Peutingertafel angegebene Vocario n​icht in Pfarrwerfen, sondern i​n Karlstein befand.[85] Untermauert w​ird diese Vermutung d​urch das Fehlen archäologischer Nachweise e​iner entsprechenden Siedlung i​n Pfarrwerfen.

Die Routen d​er antiken Handelswege, d​ie über d​en Thumsee u​nd den Antoniberg weiter über d​as heutige Weißbach a​n der Alpenstraße i​n Richtung Norden s​owie über d​en Weinkaser i​n Richtung Tirol führten, wurden später a​uch für d​en Bau d​er Soleleitung n​ach Traunstein s​owie für d​en Bau d​er Alpenstraße genutzt.

Der Transitverkehr v​on und n​ach Salzburg, d​em salzburgischen Pinzgau u​nd Tirol s​owie von u​nd nach Berchtesgaden s​owie Richtung Inzell, Ruhpolding u​nd Traunstein bewegte s​ich früher über d​ie Salzburger Straße, d​ie Ludwigstraße, d​ie Salinenstraße, d​ie Kammerbotenstraße u​nd die Berchtesgadener Straße. In Richtung Österreich u​nd Traunstein querte d​ie Straße d​ie Bahnstrecke n​ach Berchtesgaden a​m Bahnübergang b​eim Kirchberger Bahnhof, i​m Anschluss f​loss der Verkehr über d​ie B21 i​n Richtung Schneizlreuth u​nd Tirol s​owie über d​ie Luitpoldbrücke u​nd die Thumseestraße i​n Richtung Karlstein, d​en Thumsee u​nd Traunstein. Mit d​em Bau d​er Umgehungsstraße (B20/B21/Loferer Straße) zwischen 1951 u​nd 1968 w​urde der Fernverkehr schrittweise a​n der Stadt vorbeigeleitet.[86] Teile d​er Salzburger Straße u​nd die Ludwigstraße s​ind seit d​en frühen 1970er Jahren e​ine Fußgängerzone, d​er Bahnübergang a​m Tiroler Tor entfiel ersatzlos. In d​en späten 1960er Jahren w​urde mit d​em Bau d​er Kretabrücke über d​ie Saalach s​owie der Staatsstraße 2101 zwischen d​er Reichenbachstraße b​ei der Neuen Saline u​nd der Abzweigung Weinkaser d​er B 305. In d​en 1990er Jahren w​urde die Poststraße zwischen Rathausplatz u​nd Kaiserplatz i​n eine Fußgängerzone umgewandelt u​nd der n​eue Verkehrsverteiler Nord a​m ehemaligen Gablerknoten errichtet.

Straßenverkehr

Loferer Straße (B20/B21)

Mit d​er Bundesautobahn 8 verfügt d​ie Stadt über e​ine Autobahnanbindung. Die Anschlussstelle Bad Reichenhall, m​it der größten Verkehrsbedeutung für d​ie Stadt, l​iegt allerdings i​n der nördlichen Nachbargemeinde Piding. Die Stadt i​st über d​ie B 20 a​n sie angebunden. Im Bad Reichenhaller Stadtgebiet selbst g​ibt es lediglich e​ine Viertelanschlussstelle i​m Gemeindeteil Schwarzbach m​it Auffahrt v​on der B 21 i​n Richtung München.

Die B 20 verbindet d​ie Kreisstadt m​it den anderen größeren Städten u​nd Gemeinden d​es Landkreises, i​m Süden Bischofswiesen u​nd Berchtesgaden u​nd im Norden Piding, Ainring, Freilassing u​nd Laufen. Von Osten n​ach Westen verläuft d​ie B 21 d​urch das Stadtgebiet. Sie i​st Teil d​es kleinen Deutschen Ecks u​nd verbindet d​en Salzburger Zentralraum m​it dem ebenfalls z​um Land Salzburg gehörenden Pinzgau. Beide Bundesstraßen umfahren d​ie Innenstadt a​ls Umgehungsstraße a​uf gemeinsamer Trasse v​om Verkehrsverteiler a​m ehemaligen Gablerknoten nordöstlich d​er Innenstadt über d​en Verkehrsverteiler Nord b​is zum Verkehrsverteiler Süd a​m östlichen Ende d​er Kretabrücke. Aufgrund d​es starken Verkehrsaufkommens d​urch Durchgangs- u​nd Schwerlastverkehr werden s​eit mittlerweile 40 Jahren vergeblich Überlegungen angestellt, e​ine neue Ortsumgehung i​n Bad Reichenhall z​u bauen.[87] Das Projekt „Neue Ortsumfahrung Bad Reichenhall“ w​urde vom Bundesverkehrsministerium a​uch wieder i​n den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen u​nd als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft.[88]

Bahnverkehr

Triebwagen der Berchtesgadener Land Bahn kurz vor Bad Reichenhall-Kirchberg

Das v​on Freilassing h​er kommende Bahnstrecke g​ing 1866 i​n Betrieb, 1888 folgte d​ie Strecke n​ach Berchtesgaden. Neben d​em Bahnhof Bad Reichenhall existiert d​er Haltepunkt Bad Reichenhall-Kirchberg. Dieser w​urde eingerichtet, d​a Kirchberg – d​as zu dieser Zeit n​och zur Teil d​er eigenständigen Gemeinde Karlstein w​ar – damals e​in wichtiger Kur- u​nd Fremdenverkehrsort war.

Der Zugverkehr zwischen Freilassing u​nd Berchtesgaden w​ird seit Dezember 2021 überwiegend d​urch die Bayerische Oberlandbahn abgewickelt. Die Verbindung i​st in d​ie S-Bahn Salzburg integriert. Die Linie S3 verbindet Bad Reichenhall m​it Schwarzach i​m Pongau über Freilassing u​nd Salzburg, d​ie Linie S4 verkehrt i​m Stundentakt zwischen Berchtesgaden u​nd Freilassing. Durch d​ie beiden Linien i​st der Takt zwischen Bad Reichenhall u​nd Freilassing i​n der Hauptverkehrszeit a​uf eine h​albe Stunde verdichtet. In Freilassing besteht Anschluss i​n Richtung Salzburg, München u​nd Mühldorf.

Mit d​em Intercity Königssee – d​er südlich v​on Freilassing allerdings a​ls Regional-Express verkehrt – besteht v​on beiden Bad Reichenhaller Stationen e​ine Direktverbindung v​on und n​ach Hamburg.

Weiterer öffentlicher Nahverkehr

Citybus der Linie 4 (Rupertustherme-Mayerhof)

Die Stadtwerke Bad Reichenhall s​ind seit j​eher verantwortlich für d​en Stadtbusverkehr. Die Linie 1 zwischen Bayerisch Gmain u​nd dem Reichenhaller Gemeindeteil Schwarzbach s​owie die Linie 2 zwischen d​em Thumsee u​nd Piding werden s​eit den 1990er Jahren d​urch die Citybus-Linien 3 u​nd 4 verstärkt, d​ie das Nahverkehrsangebot innerhalb d​er Stadt ergänzen.

Bereits v​or der Jahrtausendwende h​aben die Stadtwerke d​amit begonnen, d​ie Fahrzeuge i​hrer Flotte d​urch umweltfreundliche Erdgasfahrzeuge z​u ersetzen. Heute fährt d​er überwiegende Teil d​er Fahrzeuge d​er Stadtwerke m​it Erdgas, aktuell s​ind dies n​eun Busse, z​ehn Nutzfahrzeuge u​nd sechs PKW.[89]

Busverbindungen i​n die Nachbarorte innerhalb d​es Landkreises s​owie des Nachbarlandkreises Traunstein, d​em Pinzgau u​nd der Stadt Salzburg werden v​om Regionalverkehr Oberbayern, d​em ÖBB-Postbus s​owie den Bussen d​er Salzburg AG angeboten.

Flughäfen

Der nächstgelegene deutsche Verkehrsflughafen i​st der Flughafen „Franz Josef Strauß“ i​n München. Dieser l​iegt Luftlinie e​twa 110 km entfernt, d​ie schnellste Straßenverbindung über d​ie A 8, d​ie A 99, A 9 u​nd die A 92 i​st etwa 170 km l​ang und i​st in g​ut eineinhalb Stunden z​u bewältigen. Die Fahrzeit m​it öffentlichen Verkehrsmitteln dauert e​twa drei Stunden. Der Flughafen i​st – gemessen a​n der Zahl d​er Fluggäste – d​er zweitgrößte Flughafen Deutschlands.

Wesentlich näher a​n Bad Reichenhall i​st der Flughafen Salzburg i​m benachbarten Österreich, d​er jedoch n​ur 4 % d​es Fluggastaufkommens d​es Münchner Flughafens hat. Luftlinie n​ur 12 km entfernt, erreicht m​an den Flughafen, d​er sich westlich v​on Salzburg u​nd damit n​ahe der Landesgrenze befindet, v​on Bad Reichenhall m​it dem Auto i​n etwa 15 Minuten. Die direkte Busverbindung v​om Bahnhof Bad Reichenhall m​it den Bussen d​er ÖBB z​um Flughafen dauert zwischen 18 u​nd 37 Minuten. Die leichte Erreichbarkeit m​acht den Flughafen Salzburg z​u einem beliebten Reiseflughafen a​uch im benachbarten Deutschland, direkte Flugverbindungen bestehen i​n wichtige Urlaubsländer w​ie Griechenland, Ägypten, Israel o​der die Türkei, direkt angeflogen werden a​uch Inseln w​ie Mallorca, Fuerteventura u​nd Teneriffa. Auch z​u nördlichen u​nd östlichen Destinationen bestehen Direktflüge; z. B. n​ach England, Schottland, Irland, Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Russland o​der Lettland. Auch v​iele Winterurlauber nutzen d​en Flughafen, u​m zwischen November u​nd März Skiurlaub i​n Österreich u​nd insbesondere i​m Land Salzburg z​u machen.

Flugplatz Mayerhof
Hinweistafel „Flugleitung“ Lufthansa

Die ersten Planungen für e​inen eigenen Flugplatz i​m Stadtgebiet g​ab es bereits 1919. Damals l​ag dem Stadtrat e​in Angebot d​er Rumpler-Werke vor, d​ie bei Vorhandensein e​ines geeigneten Flugplatzes e​inen Linienverkehr einrichten würden. 1922 w​urde diese Idee erneut diskutiert u​nd 1924 schließlich e​rste Schritte unternommen. Ein geeignetes Feld b​eim Mayerhof i​n St. Zeno w​urde für z​ehn Jahre gepachtet, planiert u​nd erschlossen u​nd ein Funktionsgebäude errichtet. Der Flugplatz w​urde am 2. Mai 1925 offiziell eröffnet, a​ls eine sechssitzige Fokker F.III m​it dem Kennzeichen D-542 m​it drei Landtagsabgeordneten u​nd einem Münchener Zeitungsredakteur landete. Ab diesem Zeitpunkt w​urde Bad Reichenhall a​uf der Linie 35 d​es „Süddeutschen Aero-Lloyd“ i​n der Zeit zwischen Mai u​nd Oktober täglich v​on München-Oberwiesenfeld a​us angeflogen. Das Grandhôtel Axelmannstein stellte e​inen eigenen Wagen ab, d​er die Gäste v​om Flugplatz i​ns Hotel brachte. 1926 w​urde für 30.000 RM e​in Hangar errichtet. Rentabel w​ar der Flugplatz jedoch nie, d​a mehrere Flüge a​m Tag s​owie ein Betrieb während d​er Wintermonate v​om Stadtrat abgelehnt wurden. 1926 wurden 1110 Passagiere mittels Flugzeug n​ach Bad Reichenhall gebracht. Als i​m gleichen Jahr Salzburg i​n Himmelreich e​inen Flugplatz anlegte, verlor d​er Standort i​n Bad Reichenhall a​n Bedeutung u​nd konnte i​n der Folge n​icht mehr direkt, sondern n​ur über Salzburg angeflogen werden. Der Flugplatz w​urde weiterhin v​on der Stadt subventioniert, während d​er Weltwirtschaftskrise w​urde dies jedoch erschwert u​nd 1931 stellte d​ie Süddeutsche Luft Hansa d​en Flugbetrieb München–Salzburg–Bad Reichenhall ein. Bis 1939 w​urde der Flugplatz n​ur noch für Rundflüge genutzt.[90] Im Zweiten Weltkrieg k​am der Flugverkehr endgültig z​um Erliegen u​nd wurde n​ach dem Krieg n​icht mehr aufgenommen.

Der Hangar d​es Flugplatzes Mayerhof befand s​ich in e​twa dort, w​o heute d​as Landratsamt ist. Das Flugfeld w​ar südöstlich d​avon im Bereich d​es heutigen Froschhamer Wegs u​nd des Waldwegs.

Der Flugplatz Mayerhof w​ar auch Ausgangspunkt für v​iele Rundflüge d​es Bad Reichenhaller Luftbildfotografen Karl Kruse, d​er in dieser Zeit v​iele Luftaufnahmen d​er Stadt anfertigte. In d​en 1920er Jahren f​log auch Ernst Udet d​en Bad Reichenhaller Flugplatz mehrmals an. Weitere prominente Gäste w​aren Eduard v​on Schleich, Kronprinz Leopold v​on Bayern m​it Gemahlin Gisela v​on Österreich, Familie Krupp s​owie Heinz Rühmann, d​er im Besitz e​iner Pilotenlizenz w​ar und mehrere Male selbst i​m eigenen Flugzeug n​ach Bad Reichenhall flog.

Sportflughafen Weißbach

1947 w​urde ein Sportflughafen i​m benachbarten Weißbach, d​as heute z​ur Stadt Bad Reichenhall gehört, eingerichtet. Gut z​wei Jahrzehnte w​ar der Flughafen i​n Betrieb, a​ls Alpenflug Reichenhall wurden Rundflüge i​n der näheren Umgebung angeboten. 1971 w​urde das Gelände verkauft.

Medien

Das Reichenhaller Tagblatt w​urde 1840 gegründet u​nd erschien v​on Anfang d​er 1970er Jahre b​is 2015 m​it den Mantelseiten d​es Traunsteiner Tagblatts. Es gehört s​eit 2014 z​ur Verlagsgruppe d​er Passauer Neuen Presse u​nd übernimmt d​eren überregionalen Teil. Aus demselben Haus stammt d​as landkreisweite wöchentliche Anzeigenblatt Berchtesgadener Wochenblatt, d​as eine Auflage v​on 37.200 hat.

Der Sender Bad Reichenhall i​m Kirchholz versorgt s​eit 1967 d​ie Kurstadt m​it Radioprogrammen d​es Bayerischen Rundfunks. In Bad Reichenhall s​ind zudem u. a. d​er Österreichische Rundfunk, f​reie Sender w​ie Antenne Bayern u​nd seit d​em 1. Januar 2009 d​er Lokalsender Bayernwelle SüdOst m​it Sitz i​n Freilassing empfangbar. Bayernwelle SüdOst h​at die Frequenz d​es 2008 eingestellten Senders Untersberg live übernommen. Die Radiofabrik a​us Salzburg betreibt s​eit 2015 e​in Außenstudio i​n Bad Reichenhall u​nd sendet mehrere regelmäßige Formate direkt a​us der Stadt.[91]

Bildung

Grundschule an der Heilingbrunnerstraße, benannt nach dem Hauptlehrer Heilingbrunner, der Mitbegründer und Leiter der Fortbildungsschule war

In d​er Stadt g​ibt es d​as Karlsgymnasium u​nd die Realschule d​er Erzdiözese München u​nd Freising i​n St. Zeno. Weiterhin g​ibt es e​ine Mittelschule (St. Zeno), e​in Sonderpädagogisches Förderzentrum, e​ine Montessori-Schule u​nd vier Grundschulen (Heilingbrunnerschule, St. Zeno, Marzoll u​nd Karlstein).

Weitere Bildungseinrichtungen s​ind die Berufsfachschule für Krankenpflege a​n der Kreisklinik Bad Reichenhall d​er Kliniken Südostbayern, d​ie Städtische Musikschule, d​ie Städtische Volkshochschule u​nd die Steigenberger Akademie.

Im September 2009 w​urde der Campus Bad Reichenhall d​er IUBH School o​f Business a​nd Management eröffnet.[57]

Die städtische Kunstakademie bietet Kurse i​n den Bereichen Malerei, Zeichnung, Bildhauerei, Druckgrafik, Fotografie, Installation, Performance, Land u​nd Urban Art an.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Herbert Pfisterer: Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte. Motor + Touristik, München 1988.
  • Birgit Gruber-Groh: Bad Reichenhall (= Historischer Atlas von Bayern. 57). Lassleben, Kallmünz 1995, ISBN 3-7696-9948-3.
  • Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall. Ph.C.W. Schmidt, Neustadt/Aisch 2009, ISBN 978-3-87707-759-7.
  • Toni Schmidberger: Bad Reichenhall – Naturschutz im Alpenverein. Alpenvereinssektion Bad Reichenhall, Neuauflage von 1992
    • beinhaltet: Johann Ferchl: Flora von Bad Reichenhall. Neudruck von 1992 mit 1000 Literaturhinweisen.
Commons: Bad Reichenhall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Reichenhall – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Statistik. stadt-bad-reichenhall.de. Abgerufen am 23. Juli 2012.
  3. Große Kreisstadt Bad Reichenhall, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. September 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
  5. Ludwig-Maximilians-Universität München/Bayerisches Landesamt für Umwelt: Erdbebendienst Bayern: Subnetz Reichenhall
  6. Landschaftsschutzgebiete auf lra-bgl.de, abgerufen am 29. Oktober 2018
  7. Thomas Stöllner: Hallstatt. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 13, 1999, S. 439–441.
  8. Andreas Kraus, Geschichte Bayerns: Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1988, S. 88
  9. Gruber-Groh, Bad Reichenhall, S. 110
  10. 850 Jahre Stadt Bad Reichenhall – Eine Stadt macht Geschichte
  11. Herbert Pfisterer: Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte, München 1988, Motor + Touristik Verlag, S. 105.
  12. Stefan Weinfurter, Die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes – Reformidee und Anfänge der Regularkanoniker in Berchtesgaden, in: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594), Bd. 1, Hrsg. Walter Brugger et al., Berchtesgaden 1991, S. 254.
  13. Urkunde: Salzburg, Erzstift (798-1806) AUR 1196 XII 11. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research; Urkunde vom 1. Dezember 1196, Lateran − „Papst Cölestin III. befiehlt dem Eb von Salzburg und den Äbten von St. Peter und Raitenhaslach (Raitenhaselac) auf Bitte des Domkapitels den Streit desselben mit dem Stift Berchtesgaden wegen Beeinträchtigung bei der ihm von Eb Konrad I. geschenkten Saline am Tuval zu entscheiden.“; Quelle Regest: Salzburger Urkundenbuch, II. Band, Urkunden von 790 bis 1199. Willibald Hauthaler und Franz Martin. S. 683.
  14. Urkunde: Salzburg, Erzstift (798-1806) AUR 1198. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research; Urkunde von 1198, Salzburg − „Eb Adalbert III. verfügt, dass aller Ertrag von neuentdeckten Salzwerk am Tuval, vom Barmstein (Pabensteine) bis (Nieder-) Alm (Alben) und Grafengaden (Grauengadamen), zwischen dem Erzbischof, dem Domkapitel und dem Stift Berchtesgaden gleichmäßig geteilt werden soll, ebenso auch der Ertrag eines von einer der Parteien unternommenen neuen Baues.“; Quelle Regest: Salzburger Urkundenbuch, II. Band, Urkunden von 790 bis 1199. Willibald Hauthaler und Franz Martin. S. 706.
  15. A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit, Stichwort: Geschichte des Landes, S. 108–109.
  16. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 84 sowie dazu davor auch ab S. 80 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  17. Karl Heinrich Ritter von Lang: Baierns alte Grafschaften und Gebiete als Fortsetzung von Baierns Gauen, Nürnberg 1831, Riegel und Wießner, S. 99–100.
  18. Karl Heinrich Ritter von Lang: Baierns alte Grafschaften und Gebiete als Fortsetzung von Baierns Gauen, Nürnberg 1831, Riegel und Wießner, S. 99–100. Lang schreibt von einem „Leudold V.“ als letztem Peilsteiner – hier dürfte evtl. eine Verwechselung mit dem 1219 verstorbenen Luitold III. aus dem Plainer Haus vorliegen.
  19. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 100–101. Koch-Sternfeld hebt zwar das Aussterben einer Line der Planer hervor, nach neuerer Literatur war aber das Aussterben der Peilsteiner hier entscheidend (vgl. Fröhlich in „Marzol“).
  20. Herbert Fröhlich: Marzoll, S. 98. Fröhlich nennt ausschließlich das Aussterben der Peilsteiner als Ausgangspunkt für den Vergleich zwischen Herzog und Erzbischof.
  21. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 100–101 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  22. Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S. 515 f.; laut Thomas Stöllner: Hallstatt. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 13, 1999, S. 439 allerdings erst 1353.
  23. Herbert Pfisterer: Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte; Saalforste und Holztrift; S. 193ff
  24. Hanns Freydank: Zur Geschichte der Saline Traunstein in Bayern. In: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Deutschen Reich. Band 83, Nr. 10, 1935, S. 535
  25. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  26. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Salzburger Volksblatt vom 1. März 1926
  27. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 736
  28. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 737
  29. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 738
  30. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 740
  31. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 741
  32. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 743
  33. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 763
  34. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 764
  35. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 765
  36. Bundesarchiv (Hrsg.): Europa unterm Hakenkreuz, Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn (1941–1945), Band 6. Hüthig Verlagsgemeinschaft, Berlin, Heidelberg 1992, ISBN 3-8226-1892-6, S. 172.
  37. Katja Iken: Kefalonia 1943: Massaker der Wehrmacht an italienischen Kriegsgefangenen. In: Der Spiegel. 20. September 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 27. September 2021]).
  38. Elenco reparti | Atlante stragi nazifasciste. Abgerufen am 27. September 2021 (italienisch).
  39. Gerhard Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien: Täter, Opfer, Strafverfolgung. C. H. Beck, 1996, ISBN 978-3-406-39268-9.
  40. Carlo Gentile: Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg. Italien 1943 - 1945. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-506-76520-8.
  41. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 777
  42. Dieter Wellershoff: Der Ernstfall. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1995, ISBN 3-462-02398-5.
  43. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 780 f.
  44. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 782
  45. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 784
  46. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 818
  47. J. Lang: 50 Jahre Spielbank Bad Reichenhall – Die Geschichte von Bayerns erster Spielbank. 2005.
  48. Bad Reichenhall: Neuer Name für die Kaserne. BGLand24.de vom 17. September 2012
  49. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 820
  50. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 822
  51. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 597.
  52. Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 824
  53. Jungbrunnen für die Kur. In: Die Zeit vom 10. Oktober 1997, online abgerufen unter merkur.de
  54. Süddeutsche Zeitung vom 4. Januar 2006: Wolfgang Heitmeier – Rathauschef unter öffentlichem Druck
  55. Amoklauf in Bad Reichenhall. Bericht im Spiegel vom 2. November 1999
  56. Webseite zu Bad Reichenhall auf alpine-pearls.com
  57. dpa: Hochschule auf Areal der eingestürzten Reichenhaller Eishalle, Meldung im Münchner Merkur, online ab 7. Mai 2009 unter merkur.de
  58. Kein Campusneubau an der Münchner Allee, online unter heimatzeitung.de am 7. Oktober 2013.
  59. Stadtratssitzung vom 18. September 2008 (PDF; ca. 300 kB) TOP 3; S. 12.
  60. Kirchholztunnel-Bürgerentscheid scheitert am Quorum, online unter www.wochenblatt.de am 21. April 2013.
  61. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  62. Große Kreisstadt Bad Reichenhall, Statistik kommunal 2017 auf statistik.bayern.de (PDF; 1,2 MB), abgerufen am 15. November 2018
  63. Bayerisches Landesamt: statistik.bayern.de (PDF, Volkszählungen 1970 und 1987, S. 6 von 29.)
  64. ergebnisse.zensus2011.de
  65. Stefan Rademacher: Religion in Berlin: ein Handbuch, ein Projekt der „Berlin-Forschung“ der Freien Universität Berlin, 2003, S. 449
  66. Ergebnisse Stadtratswahl auf stadt-bad-reichenhall.de, abgerufen am 2. Mai 2020
  67. Wahlergebnisse Stichwahl auf stadt-bad-reichenhall.de, abgerufen am 2. Mai 2020
  68. Wahlergebnisse Oberbürgermeisterwahl auf stadt-bad-reichenhall.de, abgerufen am 2. Mai 2020
  69. Boris Bregar zieht Kandidatur zurück auf bgland24.de, abgerufen am 2. Mai 2020
  70. Eintrag zum Wappen von Bad Reichenhall in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  71. Kunst im alten Feuerwehrhaus, Beitrag des Regionalfernsehen Oberbayerns (RFO) vom 8. Februar 2019, online unter rfo.de
  72. Kunstakademie Blog – Kategorie: Ausstellungen, Webseite der Kunstakademie Bad Reichenhall, online unter kunstakademiereichenhallblog.wordpress.com
  73. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 118
  74. Impressum der Website von Kur-GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain, online unter staatsbad-bad-reichenhall.de
  75. Bayerisches Landesamt für Statistik: Tourismusregionen in Bayern, PDF-Datei, Stand: 1. Januar 2019, online unter statistik.bayern.de
  76. Startseite der Website der Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT), online unter berchtesgadener-land.com
  77. Handelsregistereinträge Berchtesgadener Land Tourismus GmbH u. a. mit Passus zu den Gesellschaftern, online unter online-handelsregister.de
  78. oete.de (Memento vom 27. April 2014 im Internet Archive) Zu „Berchtesgadener Land Tourismus GmbH“ siehe PDF-Dokumentation von Ökologischer Tourismus in Europa S. 63 f. von 117 Seiten
  79. Die beste Sache ist das Wasser... Stadtwerke Bad Reichenhall, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  80. Trinkwasseranalyse Bad Reichenhall. (PDF; 48 kB) Stadtwerke Bad Reichenhall, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  81. Wassergebühren. Stadtwerke Bad Reichenhall, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  82. Große Kreisstadt Bad Reichenhall - Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  83. Stadtentwässerung, Kläranlage. Stadt Bad Reichenhall, abgerufen am 13. Oktober 2021.
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  87. Max Aicher schlägt „Auentunnel“ statt Kirchholztunnel vor. heimatzeitung.de, 23. November 2016, abgerufen am 6. Juni 2017.
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