Regierung von Oberbayern
Die Regierung von Oberbayern ist eine staatliche Mittelbehörde mit Sitz in München mit etwa 2.000 Mitarbeitern aus über 25 wissenschaftlichen Fachrichtungen. Sie koordiniert für die Bayerischen Staatsministerien auf oberbayerischer Ebene, berät und beaufsichtigt 34 nachgeordnete staatliche Behörden und vergibt Fördergelder für private und öffentliche Vorhaben in Höhe von über 500 Millionen Euro jährlich.[1][2]
Regierung von Oberbayern | |
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Staatliche Ebene | Regierung |
Stellung | Landesmittelbehörde |
Aufsichtsbehörde | Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration |
Hauptsitz | München |
Regierungspräsident | Konrad Schober |
Bedienstete | ca. 2.000 |
Netzauftritt | www.regierung.oberbayern.bayern.de |
Organisation
Die Behörde gliedert sich in folgende Bereiche:[3]
- Präsidium mit den Stabsstellen P, S und Z
- Bereich 1A: Sicherheit, Kommunales und Soziales
- Bereich 1B: Asyl, Zentrale Ausländerbehörde
- Bereich 2: Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr
- Bereich 3: Planung und Bau
- Bereich 4: Schulen
- Bereich 5: Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
- Bereich 6: Ernährung und Landwirtschaft
- Gewerbeaufsichtsamt
Am 1. Februar 2022 übernahm Konrad Schober die Leitung der Regierung von Oberbayern. Regierungsvizepräsidentin ist seit dem 1. November 2020 Sabine Kahle-Sander.[4]
Aufgaben und zentrale Zuständigkeiten
Die Regierung ist die Mittelbehörde im dreistufigen Verwaltungsaufbau zwischen den bayerischen Staatsministerien und den Behörden der Unterstufe (z. B. Landratsämter).[5] Die Regierung bündelt und koordiniert die fachlichen Interessen der bayerischen Staatsministerien für den Regierungsbezirk Oberbayern. Die Behörde übt die staatliche Aufsicht über eine Vielzahl nachgeordneter Behörden und Gebietskörperschaften aus; sie ist auch Widerspruchsbehörde. Es werden 508 verwaltungsrechtliche Leistungen erbracht.[6] Die Aufgaben umfassen unter anderem die Vergabe staatlicher Fördermittel für private und öffentliche Vorhaben.
Für Bayern oder Teile Bayerns zentralisierte Aufgaben für die Regierung von Oberbayern sind:[7]
- Bergamt Südbayern (Zuständigkeitsbereich: Oberbayern, Niederbayern, Schwaben)
- Futtermittelüberwachung Bayern (Zuständigkeitsbereich: Bayern)
- Landeseisenbahnaufsicht Südbayern (Zuständigkeitsbereich: Oberbayern, Niederbayern, Schwaben)
- Landesprüfungsamt (Zuständigkeitsbereich: Bayern)
- Luftamt Südbayern (Zuständigkeitsbereich: Oberbayern, Niederbayern und Schwaben)
- Oberversicherungsamt Südbayern (Zuständigkeitsbereich: Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben)
- Vergabekammer Südbayern (Zuständigkeitsbereich: Oberbayern, Niederbayern und Schwaben)
- Vertreter des öffentlichen Interesses in der Verwaltungsgerichtsbarkeit (Sachgebiet Z3) mit Außenstelle beim Verwaltungsgericht München
- Zentrale Arzneimittelüberwachung Bayern (ZAB; GMP/GCP) (Zuständigkeitsbereich: Bayern)
- Zentrale Ausländerbehörde Oberbayern
Geplante Verlagerung und Ausgliederung eines Regierungsbezirks München
Im Januar 2020 gab die bayerische Staatsregierung bekannt, dass zur Entlastung des Ballungsraums Münchens und zur Stärkung des ländlichen Raums im Rahmen der Heimat- und Verlagerungsstrategie der bayerischen Staatsregierung von 2015[8] weitere Behörden-Verlagerungen geplant sind. Zudem soll bis zum Jahr 2023 aus dem bisherigen Regierungsbezirk Oberbayern ein eigener Regierungsbezirk München ausgegliedert werden. Davon soll insbesondere die Regierung von Oberbayern stark betroffen sein: Von den bisherigen Stellen sollen nur 600 in der Landeshauptstadt bleiben, je 500 Arbeitsplätze sollen nach den Plänen der bayerischen Staatsregierung in den Raum Ingolstadt und in den Raum Rosenheim verlagert werden.[9][10]
Geschichte
Die Behörde entstand mit der Neuordnung Bayerns im Jahr 1808 als Königliches Generalkommissiariat des Isarkreises. Die Umbenennung des Isarkreises zum Regierungsbezirk Oberbayern erfolgte 1837.[11]
Behördenleiter waren:[12]
- 1808–1810: Joseph Maria von Weichs, Generalkommissär des Isarkreises
- 1810–1819: Ferdinand von Schleich, Generalkommissär des Isarkreises
- 1819–1831: Gabriel Bernhard von Widder, Generalkommissär und Präsident der Regierung
- 1832–1840: Carl Graf von Seinsheim, Generalkommissär und Präsident der Regierung, ab 1837 Regierungspräsident
- 1840–1847: Joseph Hörmann von Hörbach
- 1847–1848: Bernhard von Godin
- 1848–1849: Theodor von Zwehl
- 1849–1852: Wilhelm von Benning
- 1852:August Lothar Graf von Reigersberg
- 1853–1870: Philipp Freiherr von Zu Rhein
- 1870:Alois von Hermann
- 1870–1875: Theodor von Zwehl
- 1876–1880: Hugo von Herman
- 1880–1882: Maximilian von Feilitzsch
- 1882–1894: Sigmund von Pfeufer
- 1894–1897: Friedrich von Ziegler
- 1897–1902: Julius von Auer
- 1902–1905: Josef Nikolaus von Schraut
- 1905–1917: Anton von Halder
- 1917–1924: Gustav von Kahr
- 1924–1933: Ludwig von Knözinger
- 1933–1934: Robert Rauck, vertretungsweise
- 1934–1943: Heinrich Gareis, von 1934 bis 1940 mit der Leitung der Geschäfte betraut, ab 18. April 1940 Regierungspräsident
- 1943–1945: Franz Mayr
- 1945–1949: Ludwig Osthelder
- 1949–1950: Richard Balles
- 1950–1952: Heinrich Kneuer
- 1952–1962: Johann Mang
- 1962–1974: Adam Deinlein
- 1975–1994: Raimund Eberle
- 1994–2005: Werner-Hans Böhm
- 2005–2016: Christoph Hillenbrand
- 2016–2018: Brigitta Brunner
- 2018–2022: Maria Els
- seit 2022: Konrad Schober
Dienstgebäude und Dienstsitze
Das repräsentative Dienstgebäude in München, Maximilianstraße 39, in dem sich die Hauptverwaltung befindet, entstand 1856–1864 im Zuge der Anlage der Maximilianstraße durch den Architekten Friedrich Bürklein in dem für die Straße charakteristischen neugotischen, sogenannten Maximilianstil. Weitere Dienststellen in München befinden sich in der Bayerstraße, Lazarettstraße, Heßstraße und Hofmannstraße.
Weitere Dienstsitze sind in Ingolstadt,[13][14], im Flughafen Memmingen und im Flughafen München.
Sonstiges
Die Regierung gibt unter anderem folgende Amtsblätter heraus:[15]
- Oberbayerisches Amtsblatt (OBABl; seit 1774) – Amtliche Bekanntmachungen der Regierung von Oberbayern, des Bezirks Oberbayern, der Regionalen Planungsverbände und der Zweckverbände in Oberbayern
- Oberbayerischer Schulanzeiger (OSA; seit April 1920)
Siehe auch
Einzelnachweise
- Bezirksregierung. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 22. Januar 2020.
- Die ROB als Arbeitgeberin. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Organisationsplan der Regierung von Oberbayern. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Sabine Kahle-Sander. Regierung von Oberbayern, abgerufen am 6. Februar 2022.
- Über uns. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 15. Januar 2020.
- BayernPortal: Regierung von Oberbayern. Leistungen. Bayerisches Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Januar 2021.
- Zentrale Zuständigkeiten der Regierung von Oberbayern. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Behördenverlagerungen 2015. In: www.stmfh.bayern.de. Abgerufen am 15. Januar 2020.
- Behörden-Verlagerung: 3.000 Stellen und einige Überraschungen. In: www.br.de. Abgerufen am 15. Januar 2020.
- Söder will München zum achten Regierungsbezirk in Bayern machen. In: www.sueddeutsche.de. Abgerufen am 15. Januar 2020.
- Geschichte. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Die Regierungspräsidenten von Oberbayern von 1808 bis heute. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- BayernPortal: Regierung von Oberbayern Dienststelle Ingolstadt. Bayerisches Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. August 2020.
- Dienst- und Außenstellen. Regierung von Oberbayern, abgerufen am 25. August 2020.
- Amtliche Bekanntmachungen der Regierung von Oberbayern. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.