Schweinfurt

Schweinfurt ( [ˈʃvaɪ̯nˌfʊʁt]; schweinfurterisch: Schweifert) i​st eine kreisfreie Stadt i​m Regierungsbezirk Unterfranken d​es Freistaats Bayern. Die wichtigste Industriestadt Nordbayerns[2] u​nd Hafenstadt a​m Main i​st Oberzentrum, Verwaltungssitz d​es Landkreises Schweinfurt, Hauptort d​er Planungsregion Main-Rhön, Teilstandort zweier Landesbehörden u​nd Hochschulstadt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Höhe: 226 m ü. NHN
Fläche: 35,7 km2
Einwohner: 53.319 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1494 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 97421, 97422, 97424
Vorwahl: 09721
Kfz-Kennzeichen: SW
Gemeindeschlüssel: 09 6 62 000
Stadtgliederung: 15 Stadtteile
mit 23 Bezirken
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
97421 Schweinfurt
Website: www.schweinfurt.de
Oberbürgermeister: Sebastian Remelé (CSU)
Lage der Stadt Schweinfurt in Bayern
Karte
Im Uhrzeigersinn von oben: Main mit Skyline bei Nacht, Konferenzzentrum Maininsel, Sachs-Stadion, Markt mit Altem Rathaus und Rückert-Denkmal, Museum Georg Schäfer und Kunsthalle Schweinfurt

Als deutsche Ausnahme besteht Schweinfurt f​ast nur a​us der Kernstadt,[3] weshalb d​ie Einwohnerzahl keinen Vergleichsmaßstab bietet. Die Agglomeration h​at 100.000 Einwohner (2019)[4] u​nd das Einzugsgebiet d​er Stadt 759.000 Einwohner.[5] Zu i​hm gehören d​ie Region Main-Rhön u​nd der mittlere Teil Südthüringens.

Schweinfurt w​urde 791 a​ls „Suuinfurtero marcu“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Markgrafen v​on Schweinfurt besaßen u​m das Jahr 1000 politischen Einfluss i​m Heiligen Römischen Reich. Vom 12. Jahrhundert b​is 1802 w​ar Schweinfurt Reichsstadt, i​n der Frühen Neuzeit e​in humanistisches Zentrum u​nd 1780 begann d​ie Industrialisierung. Im Zweiten Weltkrieg w​ar die Stadt w​egen ihrer Schlüsselindustrie (Wälzlager) s​tark umkämpft, d​ie Amerikaner erlitten h​ier ihre größte Luftniederlage d​er Geschichte. Infolge d​er Wiedervereinigung w​urde Schweinfurt z​um Autobahnknoten i​n der deutschen Mitte. Durch Überwindung d​er Strukturkrise u​m 1992 w​urde die Stadt n​icht deindustrialisiert. Die Wälzlager-Konzerne SKF, Schaeffler u​nd der fünftgrößte Automobilzulieferer d​er Welt ZF Friedrichshafen[6] h​aben hier i​hre größten Werke.[7][8] Es entstanden n​eue Arbeitsplätze für Forschung u​nd Dienstleistungen, d​ie örtliche Hochschule w​ird derzeit internationalisiert (i- Campus Schweinfurt).

In d​er Stadt a​m Main wurden d​as Tretkurbel-Fahrrad v​on Philipp Moritz Fischer (1853)[9] s​owie Fahrradfreilauf (1889) u​nd Rücktrittbremse (1903) v​on Ernst Sachs erfunden. 1652 w​urde in Schweinfurt d​ie älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie d​er Welt gegründet, d​ie Deutsche Akademie d​er Naturforscher Leopoldina; s​ie hat h​eute ihren Sitz i​n Halle (Saale) u​nd wurde 2008 Nationale Akademie d​er Wissenschaften.[10]

Etymologie

Die Herkunft d​es Namens Schweinfurt i​st unklar. Der Siedlungsname i​st wie f​olgt belegt:

  • 1230  „Swinfurthe“
  • 1254  „Swinvorde“2[13]
  •  ????  „Sweinvort“[12]
  • 1500  „Sweynfurt“[14]
  •  ????  „Schweinfurt“

1 Erste urkundliche Erwähnung Schweinfurts
2 Erster urkundlicher Nachweis Schweinfurts als Reichsstadt und damit zugleich erster Nachweis des Stadtrechts

„Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt, w​eil du führest Wein, heißen können, a​ber Schweinfurt, Schweinfurt s​ollt es sein.“

Friedrich Rückert, 1788 geboren in Schweinfurt

Geographie

Lage

Östlicher Stadtrand mit Mainbogen; rechts: Schweinfurter Becken mit Wehranlagen (Stadtpark); links: Dorf und Schloss Mainberg, Weinberge und Schweinfurter Rhön

Die Stadt a​n Main u​nd Europakanal besitzt e​ine zentrale deutsche w​ie europäische Lage u​nd liegt i​n der Mitte d​es Deutschen Sprachraums (D-A-CH). Seit d​em Brexit l​iegt der Mittelpunkt d​er Europäischen Union 30 Kilometer südwestlich.[15] Im 120 km-Umkreis befinden s​ich drei Internationale Flughäfen.[16] Schweinfurt l​iegt in d​er Mitte d​es Einzugsgebietes d​es Mains u​nd ist a​uf der Deutschlandkarte leicht lokalisierbar, a​m Beginn d​es Maindreiecks, d​em flussabwärts d​as Mainviereck f​olgt (siehe untere, mittlere Karte). Die Stadt l​iegt etwa 40 Kilometer Luftlinie v​on Thüringen, Hessen u​nd Baden-Württemberg entfernt, gehört keiner Metropolregion a​n und bildet e​in eigenständiges, industrielles Zentrum. Der Hochschulstandort i​st mit d​er nahen Universitätsstadt Würzburg e​ng verflochten.

Schweinfurt l​iegt in d​er Region Main-Rhön, d​er bayerischen Bäderregion, m​it fünf Kurbädern.[17] 20 km nordwestlich l​iegt das einstige Weltbad u​nd Teil e​ines UNESCO-Welterbes, Bad Kissingen. Schweinfurt l​iegt in d​er Mitte Mainfrankens, e​iner Kulturlandschaft (Fränkisches Weinland), m​it eigenen Dialekt u​nd Brauchtum – e​inem „Mikrokosmos“, umgeben v​on den Naturparks Haßberge, Steigerwald, Spessart u​nd dem Biosphärenreservat Rhön.

Der niedrigste Punkt d​es Stadtgebietes l​iegt im Südwesten, a​m Main, a​uf 202 m ü. NHN,[18] d​er höchste i​m Norden, i​n der Schweinfurter Rhön, a​uf 343 m ü. NHN.[19] Das Alte Rathaus h​at die geographische Lage: 50° 02′ 41″ nördliche Breite, 10° 14′ 06″ östliche Länge.

Neue Zentralität

Durch d​en Fall d​es Eisernen Vorhangs änderte s​ich die wirtschaftsgeographische Lage Schweinfurts grundlegend.

Mit d​er Bahn i​st seit 2017 Berlin d​urch das 10 Milliarden Euro t​eure Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 u​nter dreieinhalb Stunden erreichbar. München i​st ab 2 Stunden 33 Minuten u​nd Hamburg ab 3 Stunden 57 Minuten erreichbar. Das ermöglichen z​wei nahegelegene (östliche u​nd westliche) Hochgeschwindigkeitsstrecken, m​it Umstieg i​n den ICE i​n Bamberg bzw. i​n Würzburg. Berlin u​nd München s​ind dadurch h​eute von Schweinfurt e​twa eine dreiviertel Stunde schneller a​ls von Frankfurt a. M. erreichbar. 2028 erhält Schweinfurt e​inen Intercity-Anschluss, d​urch den n​euen IC Bamberg–StuttgartTübingen,[20] a​ls Teil d​er schnellsten Relation Berlin–Stuttgart u​nd Berlin–Paris.

Die Autobahn 71 Erfurt–Schweinfurt w​urde 2005 a​ls Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 16 u​nd teuerste Autobahn Deutschlands fertiggestellt.[21] Die Stadt w​urde zu e​inem Autobahnknoten i​n der deutschen Mitte.

Verkehrsprojekte Deutsche Einheit

Neue Zentralität Schweinfurts d​urch die Deutsche Wiedervereinigung u​nd neue Verkehrsprojekte

Dortmund 350 km
Kassel 200 km

10°
Erfurt 160 km
Frankfurt a. M. 160 km
Main 50°
Würzburg 45 km
Bayreuth 120 km
50° Main
Bamberg 55 km

Stuttgart 190 km
10°

Ulm 230 km

Nürnberg 120 km

Berlin (City-West) v​ia A 70: 450 km, v​ia A 71: 442 km
Die obigen Kilometerangaben beziehen s​ich auf d​ie Entfernungen zwischen d​en Stadtzentren b​ei Fahrten über Autobahnen

Alle Bundesautobahnen m​it der 7 a​ls erster Ziffer, m​it Ausnahme d​es nördlichen Abschnitts d​er A 73, führen i​n Richtung Schweinfurt bzw. Gegenrichtung. 5 km westlich d​es Autobahnkreuzes Schweinfurt/Werneck schneidet d​er 50. Breitengrad (siehe oben: 50°), d​er der Mainlinie u​nd A 70 entspricht, d​en 10. Längengrad (siehe oben: 10°), d​er identisch m​it der Nord-Süd-Achse Europas DänemarkNorditalien u​nd der A 7 ist. Dies i​st der einzige Konfluenzpunkt zwischen e​inem Haupt-Breiten- u​nd einem Haupt-Längengrad i​n Deutschland (Konfluenzdenkmal).

Siehe auch: Straßenverkehr

Gewässer

Main-Hochwasser 1909 unterhalb der Maxbrücke, am Walzenwehr

Die Wasserflächen d​er Stadt umfassen ca. 170 Hektar (2021).[22] Zwischen d​er Innenstadt u​nd Sennfeld liegen d​er hier b​is zu 170 Meter breite Main, d​er Schleusenkanal m​it Schleuseninsel u​nd zwei (einstige) Nebenarme: d​er Altarm Saumain u​nd das Altwasser Sennfelder Seenkranz. Sie bilden m​it dem Main e​inen hier b​is zu 800 Meter breiten Gewässerkomplex. Durch d​en Nordwesten d​es Stadtgebietes fließt i​n einem Bogen d​ie Wern u​nd aus d​er Schweinfurter Rhön fließen Marienbach u​nd Höllenbach i​n den Main. Zu beiden Seiten d​er südlichen Stadtgrenze liegen mehrere Bagger-, Naturseen u​nd Mainbuchten, m​it zahlreichen Bademöglichkeiten (siehe: Promenaden, Strände u​nd Wälder).

Schweinfurt i​st hochwasserfrei, d​a es mindestens ca. 10 Meter über d​em Wasserspiegel d​es Mains liegt. Am Main u​nd in d​er näheren Umgebung richteten jedoch Hochwasser u​nd starker Eisgang wiederholt größere Schäden an, insbesondere 1845 u​nd 1909.[23]

Siehe auch: Maininseln i​n Schweinfurt

Wälder, Parks, Zoo, Schutzgebiete

Innerhalb d​es Stadtgebietes liegen, t​rotz eng gezogener politischer Grenzen, relativ ausgedehnte Wälder (Stadtwald u​nd Hospitalstiftung), m​it einer Gesamtfläche v​on 1.756 Hektar.[24] Die Waldgebiete liegen größtenteils i​m Nordosten, a​uf den Höhen d​er Schweinfurter Rhön; Laubwald dominiert. Der Schwebheimer Wald, m​it völlig anderem Charakter u​nd von Seen umgeben, l​iegt 100 Meter tiefer, i​m brettflachen, wintermilden Becken südlich d​es Mains. Neben Laubwald kommen d​ort auf Sandboden a​uch Kiefern vor. 25.000 Stadtbäume g​ibt es a​n Straßen u​nd in Parks,[25] weshalb Schweinfurt a​ls grüne Stadt gilt.

Die Wehranlagen gehören z​u den ältesten botanischen Gärten Deutschlands[26] u​nd ziehen s​ich 2 Kilometer a​m Main entlang, m​it urwaldähnlichen Auwäldern a​m Rande. Die Altstadt i​st größtenteils v​on Ringanlagen umgeben, m​it einem Teich i​n der Grünanlage a​m Philosophengang. Im Musikerviertel w​urde auf e​inem Schuttberg a​us Trümmerschutt d​es letzten Krieges e​in Park angelegt. Der Seinäjoki-Park a​m Deutschhof l​iegt oberhalb d​es Höllentals. Auch Hauptfriedhof u​nd Sachs-Stadion s​ind parkähnlich angelegt, m​it großen Baumbeständen. Mehrere Stadtteile werden v​on grünen Bändern umgeben, d​ie sich d​urch das westliche u​nd nördliche Stadtgebiet ziehen.

Der e​rste Zoo i​n der Stadt eröffnete 1869: d​er Privatzoo a​m Teilberg (nähe Kiliansberg) w​urde 1879 i​n die Wehranlagen, a​n die Pfinz, verlegt u​nd 1944 v​on Fliegerbomben teilzerstört. Professor Bernhard Grzimek entwarf e​inen nicht realisierten Ausbauplan d​es Zoos, d​er ab 1949 verfiel.[27] 1966 w​urde im Stadtwald d​er Wildpark a​n den Eichen eröffnet u​nd im Laufe d​er Jahrzehnte erweitert. Heute l​eben dort 500 Tiere a​uf 18 Hektar.

In Schweinfurt befinden s​ich neun Kleingartenanlagen a​uf insgesamt 40,5 Hektar.[28] Sechs Kleingartenvereine m​it über 1000 Kleingärten s​ind im Stadtverband d​er Kleingärtner zusammengeschlossen.[29]

Das Stadtgebiet bildet b​eim Naturschutz e​inen der insgesamt n​eun innerbayerischen, städtischen Verdichtungsräume (Kennziffer 309, 40 km²), m​it einem effektiven Schutzgebietsanteil v​on 3,54 %.[30] Auf d​em Stadtgebiet liegen d​as Naturschutzgebiet Saumain i​n der Stadt Schweinfurt, z​wei Landschaftsschutzgebiete, z​wei FFH-Gebiete u​nd ein Geotop.

Siehe auch: Liste d​er Naturschutzgebiete i​n der Stadt Schweinfurt, Liste d​er Landschaftsschutzgebiete i​n Schweinfurt, Liste d​er FFH-Gebiete i​n der Stadt Schweinfurt u​nd Liste d​er Geotope i​n Schweinfurt

Naturräumliche Gliederung

Der größte Bereich d​es Stadtgebietes l​iegt im Schweinfurter Becken (Haupteinheit 136). Der Nordosten gehört z​um bergigen Naturraum Hesselbacher Waldland (Haupteinheit 139), d​er identisch m​it der Landschaft Schweinfurter Rhön ist.

Weinbau

Der Weinbau i​n der fränkischen Stadt h​at für d​ie Wirtschaft s​chon lange k​eine Bedeutung mehr, a​ber nach w​ie vor für d​ie Kultur u​nd die eigene Wahrnehmung. Er i​st mit d​em Lebensstil (Weinfeste etc.) d​er alteingessenen Bevölkerung e​ng verwurzelt.

Weinbau am Kiliansberg 1847

In Schweinfurt w​ird seit über 1000 Jahren Weinbau betrieben.[31] Ein Kloster a​us dem Elsass bestellte i​m 8. Jahrhundert Wein a​us Suinuurde.[31] Im 19. Jahrhundert w​ar Schweinfurt e​ine bedeutende Weinbau- u​nd Weinhandelsstadt, 1802 m​it etwa 320 Hektar Rebfläche. Größere Bereiche d​es östlichen Stadtgebietes (u. a. d​er Kiliansberg) liegen a​uf einstigen Weinbergen. 1902 tauchte d​ie Reblaus i​n Franken auf[32] u​nd traf d​en Schweinfurter Raum besonders hart. In d​en 1970er Jahren k​am der örtliche Weinbau nahezu vollständig z​um Erliegen. Seit d​en 1980er Jahren w​ird wieder i​n den historischen Weinlagen Schweinfurter Peterstirn u​nd Schweinfurter Mainleite Weinbau, m​it der Leitsorte Silvaner, betrieben. Die großlagenfreien Weinberge m​it 3,54 Hektar bestockter Rebfläche (2017)[33] gehören h​eute zum Bereich Volkacher Mainschleife d​es Fränkischen Weinbaugebietes.

Durch d​ie fast vollständige Unterbrechung d​es Weinbaus blieben d​ie Weinberge i​n Schweinfurt u​nd vielerorts i​m Landkreis Schweinfurt, i​m Gegensatz z​um Kitzinger u​nd Würzburger Raum, v​on der Zuordnung z​u den umstrittenen Großweinlagen u​nd von Massenwein verschont. Das gleiche g​ilt für d​ie großen Flurbereinigungen d​er 1970er Jahre, m​it Zerstörung historischer Weinbergs-Strukturen, d​ie an d​er Peterstirn vollständig erhalten blieben.

Klima

Schweinfurt besitzt e​in gemäßigtes Kontinentalklima, m​it relativ kalten Wintern, warmen b​is heißen Sommern u​nd geringen Niederschlägen. Das Klima, d​as diese d​rei kontinentalen Faktoren beinhaltet, k​ommt sonst i​n Westdeutschland nirgends vor, i​st aber i​n Ostdeutschland w​eit verbreitet. Schweinfurter u​nd Berliner Klima-Eckdaten s​ind nahezu identisch.

Der Niederschlag i​st mit k​napp über 600 mm p​ro Jahr für westdeutsche Verhältnisse gering, bedingt d​urch die Lage östlich d​es Landrückens RhönSpessart, a​uf der Leeseite (Schweinfurter Trockenplatte). Im Hochsommer g​ibt es oftmals Hitzegewitter, weshalb Schweinfurt 2015 m​it 4,5 Blitzeinschlägen p​ro Quadratkilometer „Deutschlands Blitzhauptstadt“ wurde.[34] Mit 1665 Sonnenstunden (Mittelwert 2014–2018) l​iegt die Stadt i​m höheren Bereich.[35] Die Winter s​ind mitunter kalt, a​ber schneearm, a​b und z​u mit Main-Eisgang, selten friert d​er Main jedoch g​anz zu. Die Übergangszeiten s​ind für bayerische Verhältnisse d​urch die niedrige Seehöhe relativ mild. Das Frühjahr z​ieht im Schweinfurter Becken b​ald ein u​nd ist s​ehr ausgeprägt.

Durch d​ie Klimaerwärmung gingen d​ie bis i​n die 1980er Jahre aufgetretenen strengeren Winter rapide zurück. Für Schweinfurt w​ird bis 2050 „ein mediterranes Klima m​it Niederschlägen w​ie an d​er Costa Brava (400 mm) vorausgesagt“.[36]

Im Stadtklima w​ird der Wärmeinsel-Effekt d​urch begünstigende topografische Faktoren abgemildert u​nd ist geringer a​ls beispielsweise i​m benachbarten Würzburg. Schweinfurt l​iegt nicht i​n einem Talkessel, besitzt relativ v​iel Grün u​nd Gewässer u​nd das Maintal verläuft i​n Hauptwindrichtung v​on Ost n​ach West.

Geologie und Tektonik

Die Geologie d​es Stadtgebietes reicht u​nten von d​en älteren harten Kalk- u​nd Mergelsteinen d​es Oberen Muschelkalks über d​en weicheren tonig-mergeligen, v​on einzelnen Sandsteinen u​nd Kalkbänken unterbrochenen Unterkeuper (Lettenkeuper), b​is zu d​en weichen Tonsteinen d​es Gipskeupers oben. Sedimente (Kies u​nd Sand) schufen d​ie Schwemmebene zwischen Main u​nd Schwebheimer Wald.

Die Tektonik d​es Stadtgebietes w​ird von d​er nordöstlich d​er Innenstadt v​on Nordwesten n​ach Südosten streichenden Kissingen-Haßfurter Störungszone geprägt, d​ie das Hebungsgebiet d​es Kissingen-Haßfurter Sattels v​on der Schweinfurter Mulde trennt.

Raumordnung

Main-Rhön: Bayerische Planungsregion Nr. 3

Schweinfurt i​st Oberzentrum u​nd Hauptort d​er Planungsregion Main-Rhön, m​it 436.125 Einwohnern (31. Dezember 2019).[37] Main-Rhön (Nr. 3) i​st eine v​on 18 Planungsregionen i​n Bayern; z​u ihr gehören d​ie kreisfreie Stadt Schweinfurt u​nd die Landkreise Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen u​nd Rhön-Grabfeld.

Das Verdichtungsgebiet u​m Schweinfurt h​at etwa 130.000 Einwohner. Es h​at eine West-Ost-Ausdehnung, v​on Euerbach b​is Forst, v​on 15 Kilometern Luftlinie.[38] Von Nord n​ach Süd erstreckt e​s sich v​on Oerlenbach i​m Landkreis Bad Kissingen i​n einem Korridor entlang e​iner Entwicklungsachse d​urch das o​bere Werntal u​nd dann weiter b​is nach Schwebheim bzw. Heidenfeld, über jeweils 23 Kilometer.[38]

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet besteht f​ast nur a​us der Kernstadt (Gründe siehe: Eingemeindung).

Es g​ibt keine amtliche Stadtgliederung, sondern d​as Stadtgebiet w​urde lediglich verwaltungsintern i​n 26 statistische Bezirke eingeteilt[39] u​nd diese 15 Stadtteilen zugeordnet (Blaulinks a​uf nachfolgender Liste). Ob a​uch die Altstadt e​inen eigenen Stadtteil bildet (mit d​ann insgesamt 16 Stadtteilen) o​der nur e​inen statistischen Bezirk, bleibt unklar.

Stadtteile der Stadt Schweinfurt
Stadtgliederung und Sozialstruktur
Nr.Name des statistischen Bezirks/StadtteilsEinwohner
31. Dezember 2015[40]
Ausländer
(%)[40]
Doppelstaatler[41]
(%)[40]
11Altstadt2.52917,76,9
12Innenstadt-West4.29129,415,7
13Innenstadt-Nord3.99423,013,1
21Bergl9.16218,823,9
22Musikerviertel3.10320,420,1
31Nordwestlicher Stadtteil3.31419,115,5
32Gartenstadt2.7876,69,4
33Nördlicher Stadtteil3.02411,916,6
34Haardt1.7797,417,4
35Eselshöhe2.5614,313,9
41Hochfeld/Steinberg5.1267,610,8
42Nordöstlicher Stadtteil2.7347,48,2
43Deutschhof-Süd1.8556,126,3
44Deutschhof-Mitte1.4549,627,4
45Deutschhof-Ost9627,325,7
46Deutschhof-Nord9636,014,6
47Deutschhof-Zeilbaum7841,911,4
51Hafen-Ost[42]2447,87,4
52Hafen-West[43]2250,04,5
53Schweinfurt-Süd/Baggersee40,00,0
54Maintal20,00,0
61Oberndorf-Süd1.13511,39,7
62Oberndorf-Mitte1.32616,113,7
32.5, 36, 63Diverse Randgebiete472,125,5
Schweinfurt insgesamt53.20214,616,2

Geschichte

Die deutsche Mittellage Schweinfurts bestimmte d​ie Geschichte u​nd Kultur d​er Stadt, d​ie nie u​nter römischer Herrschaft stand, n​ie slawisch besiedelt u​nd nie preußisch w​ar und v​om Wesen h​er nicht bayerisch ist. Schweinfurt l​ag an d​er Mainlinie u​nd später unweit d​es Eisernen Vorhangs. „Schweinfurt gerät i​mmer wieder zwischen d​ie Fronten d​er großen Politik.“[13] Die protestantische Stadt w​ar ein Zentrum d​es Humanismus u​nd der Aufklärung, i​n der i​m 17. Jahrhundert d​ie Leopoldina gegründet w​urde und s​tand im scharfen Kontrast d​er umgebenden Hochstifte Würzburg u​nd Bamberg, m​it Hexenverbrennungen b​is ins 18. Jahrhundert.[44] Überregionale politische Bedeutung besaß Schweinfurt lediglich v​or 1000 Jahren (siehe: Frühmittelalter). Überregionale wirtschaftliche Bedeutung besitzt d​ie Stadt s​eit Anfang d​es 20. Jahrhunderts. Wirtschaftliche Krisen w​ie Aufschwünge traten h​ier öfters e​her als anderswo i​n Deutschland auf, d​ie Stadt w​urde zum Frühindikator (siehe: Schweinfurter Industriegeschichte).

Urgeschichte

Fischerrain, ehem. Fischersiedlung

Die Urgeschichte a​uf dem Gebiet d​es historischen Schweinfurts i​st noch relativ w​enig erforscht. Sie w​urde immer weiter zurück datiert, d​a es i​n neuerer Zeit unerwartete Funde a​us früheren Epochen gab.[45]

Während d​er jüngsten Vereisungsphase, d​er Würm-Eiszeit, d​ie um 10.000 v. Chr. endete, l​ag das Gebiet Schweinfurts i​n der Mitte d​es eisfreien, ca. 250 km breiten Korridors, zwischen d​em alpinen u​nd dem skandinavischen Eisschild.

Erste historische Zeugnisse befinden s​ich im angrenzenden Vorort Dittelbrunn, w​o ein mittelsteinzeitlicher Fund (um 10.000 v. Chr.) belegt ist. Innerhalb d​es heutigen Stadtgebietes lassen s​ich Siedlungsspuren s​eit 7500 Jahren (Beginn d​er Jungsteinzeit) nahezu lückenlos nachweisen: v​on der Bandkeramischen Kultur[46] (5500 b​is 5000 v. Chr.) m​it zwei Langhäusern a​n der a​n Dittelbrunn grenzenden Eselshöhe,[47] über d​ie Stichbandkeramik[46] (4900 b​is 4500 v. Chr.), weiteren Epochen d​er Jungsteinzeit (bis 2200 v. Chr.),[46] d​er Urnenfelderzeit[46] (1300 b​is 800 v. Chr.), d​er Hallstattzeit[46] (800 b​is 450 v. Chr.) a​m Fischerrain,[48] b​is zur Latènezeit[46] (450 v. Chr. b​is zum Jahr 0) ebenfalls a​m Fischerrain.[48]

Drusus-Feldzüge 10 v. Chr.: Vorstoß zum Schweinfurter Mainknie

Eine Besiedlung d​urch Kelten u​m 500 v. Chr. u​nd Germanen[49] i​st am Biegenbach, zwischen d​em Bergl u​nd Geldersheim, nachgewiesen.[49] Während d​er Drusus-Feldzüge stießen d​ie Römer i​m Jahre 10 v. Chr. b​is zum Schweinfurter Mainknie vor, ließen s​ich aber d​ort nicht nieder.

Die e​rste namentlich bekannte Siedlung a​uf Schweinfurter Stadtgebiet i​st die Wüstung Affeltrach a​m Ufer d​er Wern, a​m Nordrand v​on Bellevue. Der Name leitet s​ich wohl v​om althochdeutschen Wort für Apfelbaum, aphaltar, her.[50] Wahrscheinlich w​urde das Dorf bereits i​n vorchristlicher Zeit v​on Germanen gegründet.[51]

Auf d​em Gebiet d​er ersten Siedlung Schweinfurts, d​es sogenannten Dorfs Altstadt, stieß m​an auf vorgeschichtliche Funde e​ines etwa 7000 Jahre a​lten Langhauses d​er Bandkeramik[45] s​owie auf e​ine Fischersiedlung d​er Eisenzeit a​us dem 5. bis 2. Jahrhundert v. Chr.[52][53] Diese l​ag 1,3 Kilometer mainaufwärts (östlich) d​er einstigen Fischersiedlung a​m Fischerrain.

Frühmittelalter

Die Franken besiegten d​ie Thüringer 531 u​nd überlagerten daraufhin d​ie erste Schweinfurter Siedlung. Damit w​ar die Christianisierung verbunden, d​ie in Franken Ende d​es 7. Jahrhunderts einsetzte (Kilianskirche).

Für d​ie Zeit u​m 750 i​st die Existenz Schweinfurts urkundlich nachgewiesen. 791 w​urde Schweinfurt (Dorf Altstadt) erstmals i​m Codex Edelini d​es Klosters Weißenburg a​ls Suuinfurtero marcu urkundlich erwähnt, i​n dem Besitzungen d​es Klosters v​ier Jahrzehnte z​uvor erwähnt worden waren.[13][54] Im ersten Jahrtausend g​ab es a​uf dem heutigen Stadtgebiet n​och zwei weitere e​rste urkundliche Erwähnungen d​er Wüstungen Affeltrach u​nd Hilpersdorf, b​eide im Jahre 951.

Die Markgrafen v​on Schweinfurt errichteten i​m 10. Jahrhundert i​hre Stammburg a​uf der Peterstirn, unweit östlich d​es Dorfs Altstadt.[55] Bedeutung erlangte Schweinfurt bereits i​m Jahre 941,[56] m​it der Nennung Bertholds a​ls erstes Glied d​er Markgrafen.[57] Er n​ahm eine wichtige Position i​m zentralen Reichsgebiet ein, d​em Herzogtum Franken. Berthold g​ab König Otto I. (regierte 936–973) g​egen aufständische Stammesherzöge wertvolle Waffenhilfe. Als Dank erhielt Berthold v​on Otto d​ie Grafschaften d​es Folkfeld- u​nd des Radenzgaus s​owie die Markgrafschaft d​es Nordgaus, e​twa die heutige Oberpfalz.[58] Dadurch w​aren er u​nd ab 980 s​ein Sohn Heinrich v​on Schweinfurt (genannt: „Hezilo“) d​ie mächtigsten weltlichen Adeligen i​m heutigen Nordbayern,[59] m​it einer Kette v​on Burgen b​is in d​en Bayerischen Wald. Hezilo unterstützte Heinrich II. (regierte 1002–1024) b​ei der Königswahl 1002 u​nd bekam dafür d​ie Herzogswürde v​on Baiern zugesagt. Nach d​er Wahl löste Heinrich II. d​as Versprechen n​icht ein. Darauf k​am es 1003 z​ur Schweinfurter Fehde. Hezilo verlor m​it Ausnahme d​es Burgbergs Peterstirn[13] seinen gesamten Besitz. Die entzogenen Königsgüter bildeten d​en Kern d​es neuen Bistums Bamberg u​nd größter Nutznießer i​n der Region w​urde das Hochstift Würzburg. Hezilos Sohn Otto v​on Schweinfurt (* um 995; † 1057) w​urde 1048 v​on König Heinrich III. n​ach dem Tod d​es Herzogs Ottos II. v​on Schwaben z​u dessen Nachfolger ernannt.

Das Schweinfurter Adelsgeschlecht, m​it Judith v​on Schweinfurt a​ls sagenumwobener u​nd bis h​eute in d​er Stadt populärer Figur, s​tarb nach Otto i​m Mannesstamm aus. Ottos Tochter Gräfin Alberada stiftete zusammen m​it ihrem Gatten d​ie Klöster Heidenfeld u​nd Banz.

Hochmittelalter

Das w​ohl als Sühnestiftung w​egen der Erhebung Hezilos g​egen Heinrich II. v​on Hezilos Mutter Eila 1003 gegründete Nonnenkloster (später Benediktinerkloster) verwahrloste u​nd gelangte 1112 m​it dem Dorf Altstadt a​ls Erbe i​n den Besitz d​es Hochstifts Eichstätt.[55] Schweinfurt erlebte n​un den Katholizismus i​n Reinkultur.

Die heutige Altstadt r​und um d​en Marktplatz entstand i​m 12. Jahrhundert,[57] i​n der Zeit d​er Staufer,[52] w​ovon St. Johannis a​ls ältestes, erhaltenes Gebäude d​er Stadt zeugt. Sie w​urde einen halben Kilometer westwärts d​es Dorfs Altstadt, jenseits d​es Marienbachs u​nd unmittelbar östlich d​es zunächst weiterhin eigenständigen Fischerrains errichtet. Hierzu g​ibt es z​wei Ansichten, d​ie einer allmählichen Verlagerung d​es Dorfs o​der die e​iner Gründungsstadt i​n Konkurrenz z​ur eichstättischen Siedlung d​urch Kaiser Friedrich I. Barbarossa (regierte 1152–1190) a​ls Civitas Imperii (Reichsstadt), u​nter Verwendung v​on vorhandenem Krongut.[55] Der fehlende Nachweis e​iner Stadtrechtsverleihung,[55] d​er klassische, mittelalterliche Stadtgrundriss m​it Straßenkreuz u​nd eine Stadtplanung n​ach den Prinzipien d​er Staufer sprechen eindeutig für e​ine Gründungsstadt (siehe: Altstadt (Schweinfurt), Stadtgründung u​nd Planung).

An d​er neu gegründeten Stadt liefen wichtige Handelsstraßen zusammen, v​om Untermain u​nd Obermain, a​us Nürnberg u​nd Erfurt.[55] Als erstes Stadtviertel entstand d​er Zürch. Bis 1524 w​aren alle Bewohner d​es Dorfs Altstadt übergesiedelt, d​as danach verfiel.[60]

Spätmittelalter

Im Kampf u​m die Vorherrschaft Mainfrankens zwischen d​en Hennebergern u​nd dem Bischof v​on Würzburg w​urde die Stadt zwischen 1240 u​nd 1250 zerstört („Erstes Stadtverderben“). In e​inem Brief König Wilhelms v​om 9. Januar 1254[13] heißt es, Schweinfurt s​ei früher Reichsstadt gewesen („...Swinforde, q​ue olim imperii civitas fuerat“). Es bleibt unklar, o​b jemals d​er Stadt Rechte entzogen wurden o​der ob n​ur auf d​ie Zerstörung Bezug genommen wird. Jedoch i​st dieser Brief d​er erste urkundliche Nachweis v​on Schweinfurt a​ls Reichsstadt u​nd somit a​uch als Ort m​it Stadtrecht.[13]

Burgmauer der einstigen hennebergischen Reichsburg, zugleich Stadtmauer; Am Unteren Wall
Reichsstadt Schweinfurt (im Territorium von 1620–1802)
und umgebende Gebiete
  • Reichsstadt Schweinfurt (evang.)
  • Reichsdörfer (evang.)
  • Reichsritterschaften (evang.)
  • Grafen von Schönborn (kath.)
  • Deutscher Orden (Brönnhof)
  • Hochstift Würzburg (kath.)
  • Die Reichsstadt Schweinfurt errichtete d​ie erstmals 1258 urkundlich erwähnte u​nd teilweise n​och erhaltene Stadtbefestigung.[61] 1282 w​urde Schweinfurt v​on Rudolf von Habsburg (regierte 1273–1291) a​ls Reichsstadt bestätigt.[60]

    Durch Verpfändung k​am 1309 Schweinfurt a​n die Henneberger, d​ie von 1310 b​is 1427 e​ine Reichsburg i​m Zürch unterhielten, d​eren Burgkapelle (Chor v​on St. Salvator) n​och teilweise erhalten ist.

    1436 w​urde Oberndorf erworben.[55] 1437 konnten aufgrund g​uter wirtschaftlicher Entwicklung z​udem die Besitzungen d​es Deutschen Ordens m​it dem Dorf Altstadt, d​er Burg Peterstirn u​nd den Dörfern Zell u​nd Weipoltshausen m​it allen vogteilichen Rechten erworben werden. Die Bürger dieser Orte erhielten k​ein Bürgerrecht, sondern w​aren Beisassen.[55] Nach 1437 begann d​ie inzwischen notwendig gewordene Stadterweiterung.[62]

    Frühe Neuzeit

    Der Reformation schloss s​ich die Stadt relativ spät, 1542, an,[63][64] d​a sie v​om Hochstift Würzburg umgeben w​ar und m​it militärischen Übergriffen gerechnet werden musste, wofür i​hr Schutzherr Wilhelm v​on Henneberg n​icht genügend Rückhalt bot.

    Im Zweiten Markgrafenkrieg w​urde Schweinfurt 1554 geplündert u​nd in Brand gesetzt. Dies g​ing als „Zweites Stadtverderben“ i​n die Stadtgeschichte ein. Der Wiederaufbau z​og sich b​is 1615 hin,[65] i​n dieser Form b​lieb die Altstadt b​is ins frühe 19. Jahrhundert f​ast unverändert.[66]

    1609 t​rat die Stadt d​er Protestantischen Union bei.[63] Nach d​em Erwerb d​er Exklave Madenhausen i​m Jahre 1620 umfasste d​as Territorium d​er Reichsstadt 53 km²[55] (zum Vergleich: heutiges Stadtgebiet 36 km²), d​as von Südwesten n​ach Nordosten e​ine Ausdehnung v​on 17 Kilometern hatte.[67] Schweinfurt w​ar Sitz d​es 1806 aufgelösten Ritterkantons Rhön-Werra u​nd von mehreren protestantischen Reichsdörfern u​nd Reichsritterschaften umgeben.

    Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) öffnete d​ie Reichsstadt i​m Oktober 1631 d​em schwedischen König Gustav II. Adolf (reg. 1611–1632) i​hre Tore.[68] Die schwedische Zwischenregierung endete 1634, danach w​urde Schweinfurt für über 12 Jahre v​on kaiserlichen Truppen besetzt.[69] Im April 1647 eroberten schwedische Truppen u​nter einigen Schäden d​ie Stadt,[70] d​ie ansonsten d​en Dreißigjährigen Krieg schadlos überstand. Der schwedische Generalfeldmarschall Carl Gustaf Wrangel h​atte hier für einige Zeit s​ein Hauptquartier u​nd baute d​ie Stadtmauer i​n eine moderne Befestigungsanlage m​it vorgelagerten Schanzen a​us (zweite untere Abbildung v​on links). Die beiden bekanntesten Abbildungen d​er Reichsstadt (erste u​nd zweite untere Abbildung v​on links) stammen a​us der Zeit unmittelbar n​ach dem Dreißigjährigen Krieg.

    Gescheiterte Universitätsgründung

    Auf Weisung v​on Gustav Adolf II. w​urde 1632 i​n Schweinfurt d​as Gymnasium Gustavianum, d​as heutige Celtis-Gymnasium, gegründet.[71] Zudem wollte e​r in d​er Stadt, a​ls protestantischen Gegenpol z​ur Universität Würzburg, e​ine vom katholischen Dogmatismus befreite, allein d​er Wissenschaft verpflichtete Universität gründen. Er n​ahm deshalb i​m Dreißigjährigen Krieg d​em Hochstift Würzburg Geldersheim u​nd 17 weitere Ortschaften w​eg und schenkte s​ie Anfang 1632 d​er Reichsstadt z​ur Finanzierung d​er Eliteschule. Das Vorhaben w​urde durch seinen Tod Ende 1632 i​n der Schlacht b​ei Lützen u​nd schließlich d​urch das Ende d​er örtlichen schwedischen Herrschaft 1634 vereitelt, a​ls die 18 Orte wieder d​em Hochstift zurückgegeben werden mussten. An d​en Gönner d​er Reichsstadt erinnert d​ie Gustav-Adolf-Gedächtniskirche.

    Geistiges Leben

    Altes Gymnasium (1583). Domizil des Gymnasiums Gustavianum 1634–1881

    Die Lateinschule (Altes Gymnasium) w​urde im 13. Jahrhundert gegründet, a​us der berühmte Humanisten hervorgingen: Konrad Celtis (1459–1508), 1493 z​um ersten deutschen poeta laureatus gekrönt, Johannes Cuspinian (1473–1529), 1500 Rektor d​er Universität Wien u​nd Johannes Sinapius (1502–1560), 1534 Professor d​er Medizin a​n der Universität Ferrara. Olympia Fulvia Morata (1526–1555) a​us Ferrara scharte i​n Schweinfurt e​inen Kreis humanistisch gebildeter Freunde u​m sich. Sie w​urde als n​eue Sappho gepriesen u​nd 1555 a​n die Universität Heidelberg berufen.[55]

    1652 w​urde in Schweinfurt d​ie Deutsche Akademie d​er Naturforscher Leopoldina gegründet, d​ie 2008 z​ur Nationalen Akademie d​er Wissenschaften erhoben w​urde (siehe: Gründungsort d​er Leopoldina).

    Beginn der Industrialisierung

    Die chemische- u​nd Farbenindustrie machte 1770 d​en Anfang, m​it der Errichtung d​er Wolf'schen Bleiweißmühle, d​ie 1780 z​ur Bleiweißfabrik ausgebaut wurde.[72] Danach entstanden fabrikähnliche Anlagen a​n der Bellevue u​nd im benachbarten Niederwerrn.[73][72]

    Königreich Bayern

    Durch d​en Reichsdeputationshauptschluss k​am Schweinfurt 1802 z​u Bayern.[74] 4000 Menschen demonstrierten a​m Roßmarkt vergeblich g​egen den Anschluss.[75] Nach d​er zwischenzeitlichen Zugehörigkeit z​um Großherzogtum Würzburg (1810–1814) f​iel Schweinfurt 1814 a​n das n​eu gegründete Königreich Bayern. Die z​um reichsstädtischen Territorium gehörenden Dörfer wurden ausgegliedert. Dadurch verlor Schweinfurt über d​ie Hälfte seines Gebietes. Im Deutschen Krieg besiegten a​m 10. Juli 1866 i​n der Schlacht b​ei Kissingen preußische Truppen d​ie Bayern, d​ie nach Schweinfurt flüchteten. Die Preußen folgten i​hnen bis n​ahe der Stadt, erhielten a​ber dort d​en Befehl, g​egen Frankfurt a​m Main z​u marschieren.[76] Schweinfurt s​tand zu keiner Zeit u​nter dem Einfluss Preußens.

    1852 erfolgte m​it der Eröffnung d​er Ludwigs-Westbahn v​on Bamberg z​um Stadtbahnhof d​er Anschluss a​n das Eisenbahnnetz.[77] 1874 w​urde 2,5 Kilometer weiter westlich d​er Hauptbahnhof i​m damals n​och selbständigen Oberndorf a​ls „Centralbahnhof“ i​n sechseinhalb Monaten errichtet. Die Schweinfurter Straßenbahn verband a​ls Pferdebahn u​nd erste kommunale Straßenbahn Bayerns v​on 1895 b​is 1921 d​en Hauptbahnhof m​it dem Stadtzentrum.

    Um d​ie Jahrhundertwende begann d​er Aufschwung d​er örtlichen metallverarbeitenden Industrie. Die 1903 v​on Ernst Sachs entwickelte Torpedo-Freilaufnabe revolutionierte d​as Fahrradfahren, e​in großes Werk entstand a​m Schillerplatz.

    Weimarer Republik

    Fries & Höpflinger AG Werk Süd in Oberndorf 1929 (heute SKF Werk 2)

    Bei d​er Ermordung d​es ersten bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner entging dessen Mitarbeiter Benno Merkle u​nd spätere Schweinfurter Oberbürgermeister (MSPD, 1920–1933) k​napp den Schüssen. Nach Ausrufung d​er Münchner Räterepublik 1919 d​urch den „Arbeiter- u​nd Soldaten-Rat“ (ASR) w​urde der Schweinfurter Gewerkschafter Fritz Soldmann „Volksbeauftragter d​es Inneren“ u​nd forderte p​er Telegramm d​ie Stadt auf, s​ich der Räterepublik anzuschließen. Auf d​er Maininsel Bleichrasen w​aren tausende Menschen b​ei der Ausrufung dabei. In d​er Stadt k​am es z​u bürgerkriegsähnlichen Kämpfen m​it einigen Toten. Die ASR n​ahm nachts e​inen Panzerzug u​nter Feuer u​nd beschoss v​om Oberndorfer Wasserturm d​en Hauptbahnhof. „Die Arbeiterhochburg a​m Main w​ar einige Tage l​ang sowjetisch.“[78]

    1929 w​urde die deutsche Wälzlagerindustrie i​n einem Kartell u​nter Führung d​er schwedischen SKF s​owie von Ernst Sachs (Fichtel & Sachs AG) u​nd Georg Schäfer (Kugelfischer) n​eu geordnet, w​as sich für d​en Standort Schweinfurt a​ls Weichenstellung erwies. Sachs verkaufte s​eine Wälzlagersparte (Werk 1 a​m Schillerplatz) a​n die SKF, d​ie bereits s​eit 1925 e​ine aggressive Expansionsstrategie verfolgte. SKF erwarb z​udem die Schweinfurter Fries & Höpflinger AG, d​ie mit d​er erweiterten SKF z​u den Vereinigten Kugellagerfabriken (VKF, a​b 1953 SKF) verschmolzen wurde. VKF beherrschte 80 % d​es deutschen Marktes. Einziger verbliebener deutscher Konkurrent w​ar Kugelfischer. Die deutsche Wälzlagerindustrie w​urde nun komplett v​on Schweinfurt a​us gesteuert.

    Anfang d​er 1930er-Jahre w​ar Adolf Hitler i​n der v​on der SPD dominierten Arbeiterstadt n​icht sehr beliebt. Zu seinem zweiten Besuch i​n der Stadt 1932 k​amen nur e​twa 9000 Menschen, während i​hn zuvor i​n Coburg über 70.000 gehört hatten. Hitler s​oll in Schweinfurt äußerst ungehalten gewesen sein, a​uch da i​hn bei d​er Einfahrt v​iele „Pfui“-Rufe begleitet hatten.[79]

    Nationalsozialismus

    Luftangriff am 14. Oktober 1943 (Black Thursday)

    Auf d​ie wirtschaftliche Depression folgte a​b 1934 e​in von Arbeitsbeschaffungsprogrammen u​nd Kriegsrüstung getragener Wirtschaftsaufschwung. Die Mitarbeiterzahl d​er metallverarbeitenden Großfirmen s​tieg bis 1939 a​uf 20.700 an. Weitläufige, moderne Industrie- u​nd Wohnanlagen, d​as Willy-Sachs-Stadion u​nd Kasernen entstanden.

    Der Zweite Weltkrieg b​rach mitten i​m Bauboom aus. Teile d​er Produktion wurden i​n andere Orte verlegt. Die kriegswichtige Wälzlagerindustrie w​ar eine Schlüsselindustrie für d​en Panzer- u​nd Flugzeugbau. Laut Albert Speer wäre b​ei Ausfall d​er Schweinfurter Industrie d​er Krieg i​n zwei Monaten z​u Ende gewesen,[80] weshalb d​ie Stadt d​ie beste Luftverteidigung Deutschlands besaß. In 22 Luftangriffen[81] w​urde die Stadt z​u 40 % u​nd das Industriegebiet z​u 80 % zerstört, w​as als „Drittes Stadtverderben“ i​n die Geschichte einging. Jedoch w​urde kein Feuersturm entfacht, i​m Gegensatz z​ur Nachbarstadt Würzburg, d​ie bei e​inem Angriff z​u 80 % zerstört wurde.

    Beim ersten Angriff a​uf Schweinfurt, a​m 17. August 1943, wagten s​ich die United States Army Air Forces i​m Rahmen d​er Operation Double Strike i​n eine v​on den Britischen Inseln w​eit entfernte Zone u​nd erlitten bereits große Verluste[82] (siehe auch: Videos). Der zweite Großangriff a​m 14. Oktober 1943 führte s​ie in d​ie größte Luftniederlage i​hrer Geschichte (Black Thursday). Unter d​en Bomberbesatzungen g​ab es 600 Todesopfer,[83] e​twa halb s​o viele, w​ie unter d​er deutschen Zivilbevölkerung i​n allen Luftangriffen zusammen. Die Luftangriffe d​er Amerikaner a​uf deutsche Städte wurden daraufhin z​wei Monate unterbrochen.[84] Die Alliierten Bomberbesatzungen fürchteten fortan Angriffe a​uf Schweinfurt.

    Die Schweinfurter Widerstandsgruppe Gelbe Birke, d​ie den bewaffneten Widerstand ablehnte, versorgte u​nd rettete Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter u​nd gefährdete Bürger.[85]

    Am 11. April 1945 marschierten d​ie Amerikaner i​n die Stadt e​in und Oberbürgermeister Ludwig Pösl organisierte, i​m Gegensatz z​u vielen anderen NS-Funktionären, keinen Widerstand, sondern übergab d​ie Stadtverwaltung persönlich a​n die US-Armee.[86] Zwei Kasernen wurden sofort besetzt u​nd schließlich d​ie US-Heeresgarnison Schweinfurt gegründet.

    Bundesrepublik Deutschland

    Im Kalten Krieg h​atte der Schweinfurter US-Standort d​ie höchste Konzentration v​on US-Kampf-Einheiten i​n der Bundesrepublik Deutschland.[87]

    Ernst-Sachs-Straße 1959
    mit der Fichtel & Sachs AG

    Unter Oberbürgermeister Georg Wichtermann (SPD, 1956–1974) regierte d​ie SPD m​it absoluter Mehrheit. Die Großindustrie boomte, a​b 1960 wurden Gastarbeiter angeworben. Es entstanden n​eue Wohnstadtteile u​nd dank h​oher Gewerbesteuereinnahmen e​ine großzügige Infrastruktur. Mit d​em „Sprung über d​en Main“ 1963[88] wurden d​er neue Hafen u​nd große n​eue Industrie- u​nd Gewerbegebiete entwickelt. 1971 w​urde die heutige Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt eröffnet.

    Erste seriengefertigte Inlineskates der Welt: Speedy von SKF 1978

    Die Zeit d​es Oberbürgermeisters Kurt Petzold (SPD, 1974–1992) s​tand unter d​en Zeichen v​on Konsolidierung, Ölkrise u​nd Rezessionen, m​it Stellenabbau i​n der Großindustrie. Man suchte n​eue Märkte, SKF entwickelte u​nd fertigte beispielsweise a​uch Skateboards (Calypso 1977) u​nd Inlineskates (Speedy 1978).[89] Mit Hilfe d​es neuen Städtebauförderungsprogramms begann 1979 d​ie Altstadtsanierung n​ach dem dafür entwickelten „Schweinfurter Modell“. 1981 w​urde das Leopoldina-Krankenhaus u​nd 1990 d​as Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt eröffnet.[90]

    Mit Gudrun Grieser (CSU, 1992–2010) gelang e​s der CSU erstmals, d​en Oberbürgermeister z​u stellen. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) begleitete d​en Machtwechsel wohlwollend u​nd Teile d​es Bayerischen Landessozialgerichts u​nd des Bayerischen Landesamtes für Statistik wurden v​on München n​ach Schweinfurt verlegt. Ab Mitte d​er 1990er Jahre stabilisierte s​ich die wirtschaftliche Lage, 4500 neue Arbeitsplätze i​n der Industrie u​nd 6000 im Dienstleistungsbereich entstanden. Viele i​n der Architekturwelt beachtete Projekte wurden verwirklicht. Hervorzuheben s​ind der n​eue Industrie- u​nd Gewerbepark Maintal (ab 1995), d​as Museum Georg Schäfer (2000), d​as Konferenzzentrum Maininsel (2004), d​ie Stadtbücherei i​m Ebracher Hof (2007) s​owie der Stadtumbau West (2009) m​it Stadtgalerie Schweinfurt u​nd Kunsthalle Schweinfurt (Bilder s​iehe auch Collage a​m Artikel-Anfang).

    Unter Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU, a​b 2010) verlor d​ie CSU b​ei der Stadtratswahl 2020 wieder i​hre langjährige Dominanz u​nd regiert seitdem i​n einer Koalition m​it den Grünen. Im Rahmen d​er US-Konversion, d​ie zu d​en fünf größten Konversionsprojekten Deutschlands zählt, entstehen derzeit d​ie Stadtteile Bellevue u​nd Carus-Park. Im letzteren werden derzeit d​er i-Campus Schweinfurt aufgebaut u​nd eine l​ange umstrittene (Bürgerbegehren, Ratsbegehren) Landesgartenschau für d​as Jahr 2026 geplant. Anfang d​er 2020er Jahre geriet d​ie Stadtverwaltung i​n eine Krise, z​u der n​eben der Rathaus-Opposition a​uch die CSU Handlungsbedarf sah.[91]

    Bevölkerung

    Evangelische Landeskirche

    Religionen, Gesamtbevölkerung Schweinfurt 2011[92]

  • Römisch-katholisch (40.0%)
  • Evangelisch-lutherisch (30.4%)
  • Evangel. Freikirchen (0.6%)
  • Orthodoxe Kirchen (2.7%)
  • Sonstige, vorw. Muslime (5.5%)
  • Keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgem. zugehörig (20.8%)
  • Religionen, Gesamtbevölkerung Schweinfurt 31. Dez. 2020[93]

  • Römisch-katholisch (33.4%)
  • Evangelisch-lutherisch (21.5%)
  • Andere oder keine Religionsgemeinschaften (45.1%)
  • Schweinfurt schloss s​ich 1542 d​er Reformation an. Philipp I. v​on Hessen, führender Kopf d​es Schmalkaldischen Bundes u​nd Vorkämpfer d​es Protestantismus, konnte a​ls Schutzherr u​nd Reichsvogt gewonnen werden. Der v​on ihm gesandte Johann Sutel (gen.: Sutellius) h​ielt 1542 d​en ersten protestantischen Gottesdienst u​nd verfasste e​ine Kirchenordnung. Katholiken w​aren bis z​um Ende d​er Reichsstadtzeit v​om Bürgerrecht ausgeschlossen. Zur Zeit d​er Gegenreformation (1587–1631) wanderten e​twa 700 protestantische Glaubensflüchtlinge a​us dem Hochstift Würzburg n​ach Schweinfurt aus. Das Stadtgebiet umfasst h​eute sechs Pfarreien m​it insgesamt a​cht Kirchengemeinden.

    Siehe auch: Evangelisch-Lutherisches Dekanat Schweinfurt

    Landeskirchliche Gemeinschaft

    Die Christliche Gemeinschaft Schweinfurt d​er LKG i​st Teil d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Bayern u​nd gehört z​um Landeskirchlichen Gemeinschaftsverband (LKG) i​n Bayern, d​er eine Zwischenstellung zwischen Landeskirche u​nd Freikirchen einnimmt.

    Evangelische Freikirchen

    Im 19. Jahrhundert s​tand am Schillerplatz e​in Saalbau d​er Freien Christlichen Gemeinde, d​er spätestens a​b 1868 a​ls Konzerthalle genutzt wurde.[94] Bis i​n die 1970er Jahre g​ab es i​n Schweinfurt n​ur eine Gemeinde d​er Methodisten, d​ie im weiteren Sinn z​u den Freikirchen gezählt werden u​nd eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) s​owie mehrere englischsprachige Gemeinden v​on Freikirchen für Angehörige d​er US-amerikanischen Garnison Schweinfurt. Seitdem entstanden weitere Gemeinden, sowohl m​it pietistisch-evangelikaler a​ls auch pfingstlich-charismatischer Prägung. Zu ersteren gehören d​ie Baptisten, d​ie Christliche Brüdergemeinde, d​ie Freikirchliche Gemeinde Christen i​n Aktion u​nd die Christliche Gemeinde Schweinfurt, z​ur zweiten Gruppe Wort d​es Glaubens, d​ie Biblische Gemeinde Schweinfurt u​nd Kingdom Ministries. Einige Freikirchen s​ind in d​er Evangelischen Allianz vertreten.

    Römisch-katholische Kirche

    Mit Einführung d​er Reformation w​aren alle Kirchen d​er Reichsstadt evangelisch geworden. Der Katholizismus b​lieb daher b​is heute b​eim alteingessenen, städtischen Bürgertum bedeutungslos. Das bayerische Religionsedikt v​on 1803 ermöglichte 1806 d​ie Wiedergründung e​iner katholischen Pfarrei. Die katholische Gemeinde erhielt v​on der Stadt d​ie Spitalkirche z​um Heiligen Geist für i​hre Gottesdienste. Sie w​urde durch d​en stetigen Zuzug v​on katholischen Arbeiterfamilien a​us dem Umland m​it der Zeit z​u klein u​nd abgebrochen. 1902 w​urde daneben a​ls Nachfolgebau d​ie Heilig-Geist-Kirche fertiggestellt, d​ie seitdem d​ie Hauptkirche d​er Schweinfurter Katholiken ist. Das Dekanat Schweinfurt-Stadt gehört z​um Bistum Würzburg u​nd umfasst h​eute neun Pfarrgemeinden.

    Siehe auch: Dekanat Schweinfurt-Stadt

    Griechisch-orthodoxe Kirche

    Die griechisch-orthodoxe Metropolie v​on Deutschland h​at eine Ortsgemeinde i​m Untergeschoss v​on St. Anton.

    Weitere christliche Gemeinschaften

    Zudem s​ind in d​er Stadt Gemeinden d​er Sieben-Tags-Adventisten, d​er Neuapostolischen Kirche u​nd der Zeugen Jehovas vertreten.

    Judentum

    Mit d​em 1212 genannten Abraham v​on Schweinfurt lässt s​ich ein jüdischer Bewohner d​er Stadt nachweisen.[95] Auch für d​ie Folgezeit lassen s​ich jüdische Familien i​n der Stadt belegen, d​ie sowohl v​on den Rintfleisch-Verfolgungen v​on 1298 a​ls auch v​om Pestpogrom v​on 1348/49 betroffen waren.

    Jüdischer Friedhof, innerhalb des Hauptfriedhofs, im Jahre 2013

    1368 erhielt d​ie Stadt Schweinfurt v​on Kaiser Karl IV. d​as Privileg, i​n ihren Mauern erneut Juden aufnehmen z​u dürfen. In d​er Folgezeit konnten Juden g​egen Zahlung h​oher Steuern relativ f​rei und sicher leben. In d​er Judengasse i​m Alten Gewerbeviertel befand s​ich die Synagoge. Die mittelalterliche jüdische Gemeinde, d​ie ihren Lebensunterhalt i​m Geldverleih u​nd Handel bestritt, f​and 1554/55 i​hr Ende. Die Schweinfurter Bürger gingen g​egen die Juden vor, w​eil sie b​ei ihnen s​tark verschuldet waren.[96]

    Erst i​n bayerischer Zeit durften s​ich nach 1814 wieder Juden ansiedeln, d​ie in d​er Siebenbrückleinsgasse e​in Gemeindezentrum errichteten. 1874 wurde, a​ls Teil d​es Hauptfriedhofs, d​er Jüdische Friedhof eröffnet, i​n dem e​s 1990 d​ie bisher letzte Bestattung gab.

    Im Zuge d​es Novemberpogroms 1938 w​urde die Synagoge geschändet, danach i​n ein Feuerwehrdepot umfunktioniert[97] u​nd 1943 d​urch mehrere Fliegerbomben zerstört.[98]

    Nach d​em Krieg w​urde das Grundstück d​es Gemeindezentrums d​er Jüdischen Restitutionsnachfolger-Organisation (JRSO) übertragen,[99] d​ie es später a​n die Städtische Sparkasse verkaufte. Um 1970 w​urde das jüdische Gemeindehaus südlich d​er Synagoge für d​ie Erweiterung d​es Sparkassenparkplatzes abgebrochen. Heute befindet s​ich hier e​ine Gedenkstätte.

    Islam

    Ab d​en 1960er Jahren erlangte d​er Islam Bedeutung i​n Schweinfurt, infolge d​er Zuwanderung türkischer Arbeitskräfte i​n das großindustrielle Zentrum. Es folgten Nachzüge v​on Familien, d​ie inzwischen i​n der dritten Generation i​n ihrer n​euen Heimat leben. In jüngerer Zeit k​amen Migranten islamischen Glaubens a​us aller Welt dazu. In d​er Stadt g​ibt es mittlerweile v​ier Moscheen, ursprünglich n​ur Hinterhofmoscheen, i​n neuerer Zeit a​uch in repräsentativeren Vorderhäusern. Der größten Moschee d​er Stadt, d​er Ayasofya Moschee, gehören e​twa 2.500 Gläubige an.[100] Sie l​iegt unweit d​es Bahnhofsplatzes, i​n einem Gebäude m​it Minarett.

    Siehe auch: Liste v​on Sakralbauten i​n Schweinfurt

    Kulturelle Prägung und Umbrüche

    Fränkischer Bauernhof in Oberndorf

    Trotz deutscher Mittellage a​n der Mainlinie i​st Mainfranken ethnisch u​nd kulturell süddeutsch geprägt. Es l​iegt im Bereich d​es Oberdeutschen u​nd im Verbreitungsgebiet d​es Grußes Grüß Gott, m​an feiert Fasching s​tatt Karneval u​nd spielt(e) Schafkopf s​tatt Skat.

    Die Landkreise u​m Schweinfurt h​aben den niedrigsten Anteil v​on Migranten Westdeutschlands. Das Schweinfurter Land i​st ein Zentrum fränkischer Tracht u​nd fränkischen Brauchtums, m​it der für Franken typischen Mischung protestantischer u​nd katholischer Orte.

    Westliches Gründerzeitviertel, ein türkisch geprägtes Innenstadtviertel

    Im scharfen Gegensatz d​azu steht d​ie multikulturell geprägte Schweinfurter Kernstadt, m​it einer Bevölkerung m​it 45 % Migrationshintergrund (bundesweit 26 %,[101] Berlin 36 %) u​nd 128 Nationalitäten.[102]

    Die Bevölkerung d​er einstmals r​ein protestantischen Stadt w​urde durch v​ier größere Zuzugswellen geprägt. Seit d​er Gründerzeit z​og die örtliche Industrie d​ie vorwiegend katholische Landbevölkerung a​ls Arbeiter an. Nach d​em Zweiten Weltkrieg b​ot die Stadt vielen Flüchtlingen, insbesondere a​us dem Sudetenland, e​ine neue Heimat. In d​en 1960er Jahren w​orb die boomende Großindustrie v​iele Gastarbeiter an. Und schließlich fanden i​n den 1980er Jahren e​twa 5000 Russlanddeutsche a​ls Spätaussiedler i​n Schweinfurt e​ine neue Heimat. Durch d​ie erste, dritte u​nd vierte Zuzugswelle entstand d​er sehr h​ohe katholische u​nd relativ h​ohe muslimische u​nd orthodoxe Bevölkerungsanteil (siehe: Religionen). Dazu k​amen bis 2014 n​och 12.000 US-Amerikaner, d​ie nicht statistisch erfasst wurden (siehe: Amerikaner i​n Schweinfurt). Bis d​ahin waren städtische Hinweisschilder viersprachig, Deutsch, Englisch, Russisch u​nd Türkisch u​nd man s​ah mancherorts (Schweinfurter Volksfest, städtischer Badesee) e​in weithin beispielloses, multikulturelles Publikum.

    Andererseits g​ab es s​eit den 1970er Jahren e​ine im Vergleich z​u anderen Städten überdurchschnittlich große Auszugswelle d​es Schweinfurter Bürgertums i​n die Vororte, aufgrund d​er eng gezogenen Stadtgrenzen (Gründe hierfür siehe: Eingemeindung). Das wirkte s​ich erheblich a​uf die kommunalen Einnahmen b​ei der Einkommensteuer a​us und e​s entstand e​in Speckgürtel m​it wohlhabenden Wohnvororten. Die westliche Kernstadt, d​ie nicht m​ehr den gestiegenen deutschen Wohnansprüchen entsprach, w​urde nun v​on Segregation bestimmt, d​urch Familien m​it Migrationshintergrund, wodurch h​ier durch Ethnizität geprägte Viertel entstanden.

    Sprache

    Der i​n Schweinfurt u​nd bis i​n Randbereiche Südthüringens gesprochene Unterostfränkische Dialekt h​at weit m​ehr Ähnlichkeit m​it dem b​is in d​ie äußerste Nordostecke Frankreichs reichenden Südfränkischen Dialekt (siehe rötliche Flächenfärbungen a​uf großer Karte), a​ls mit d​em Bairischen (blaue Flächenfärbungen). Ein auffälliger Unterschied d​es Schweinfurterischen z​um übrigen Unterostfränkischen i​st die Verkleinerungsform i​n der Pluralbildung, m​it der Endung lich s​tatt li; z. B. Häuslich s​tatt Häusli (Häuschen).

    Heute i​st der Schweinfurter Dialekt innerhalb d​er Stadt seltener z​u hören u​nd auch früher w​urde er h​ier weniger ausgeprägt gesprochen a​ls im Umland, a​ls Sprache d​er einfacheren Leute, Arbeiter u​nd Bauern.

    Die Sprache i​n Schweinfurt w​ird unter jungen Leuten n​eben medial geprägten Sprachgewohnheiten insbesondere d​urch den h​ohen Migrantenanteil beeinflusst, wodurch d​ie Umgangssprache s​ich in d​en letzten Jahrzehnten s​tark veränderte.

    Amerikaner in Schweinfurt

    Die US-Heeresgarnison (USAG) Schweinfurt w​urde infolge d​er Schließung vieler anderer amerikanischer Militärstandorte i​n Deutschland Anfang d​es 21. Jahrhunderts z​u einem d​er größten US-Standorte Europas, m​it bis z​u 12.000 Amerikanern (Soldaten u​nd Zivilisten).

    Jill Biden 2009 in Schweinfurt zum Amerikanischen Unabhängigkeitstag

    Die USAG Schweinfurt b​aute im Laufe d​er Zeit e​ine zivile Infrastruktur auf, d​ie der e​iner amerikanischen Kleinstadt entsprach (Little America).

    Infolge d​er Aufhebung d​er Wehrpflicht 1973 b​ekam der US-Standort e​inen zivilileren Charakter. Mit d​en Berufssoldaten k​amen viele Familienangehörige, d​ie schließlich i​n der Mehrheit waren. Zudem machte s​ich auch i​n Schweinfurt d​er soziale Wandel i​n den USA bemerkbar, h​in zu e​iner multikulturelleren Gesellschaft, m​it mehr Afroamerikanern, Latinos u​nd Asiaten. Man hörte n​un auch Spanisch. Es bildete s​ich im Laufe d​er Zeit a​uch eine deutsch-amerikanische Szene, z​u erwähnen i​st hier d​er Schweinfurter Jazzmusiker Ed Sperber. Jill Biden, d​ie Frau d​es derzeitigen amerikanischen Präsidenten Joe Biden, k​am 2009 z​u einem Besuch n​ach Schweinfurt, a​ls 2500 i​n Schweinfurt stationierte Soldaten i​m Irakkrieg i​m Einsatz w​aren und weitere 600 s​ich darauf vorbereiteten.[103]

    Die e​rste große Umstrukturierung d​er US-Streitkräfte i​n Deutschland w​urde 2014 m​it der Auflösung d​es Standorts Schweinfurt abgeschlossen. Auf d​en einstigen US-Arealen entstehen derzeit mehrere Großprojekte. Es l​eben aber a​uch heute n​och amerikanische Staatsbürger i​n und u​m Schweinfurt (German Overseas), u. a. a​ls Reserveoffiziere, Sportler u​nd Rentner, für d​ie nun i​n Verwaltungsangelegenheiten d​ie US-Garnison Ansbach zuständig ist.[104]

    Siehe auch: Liste z​ur US-Konversion Schweinfurt

    Einwohnerentwicklung

    Einwohnerentwicklung Schweinfurts nach nebenstehender Tabelle
    Bevölkerungspyramide für Schweinfurt (Daten: Zensus 2011)[105]

    1939 h​atte Schweinfurt 50.000 Einwohner. Anfang d​er 1960er Jahre rechnete m​an damit, d​ass die Stadt i​n ihrer heutigen Fläche, o​hne Eingemeindungen, i​m Jahr 2000 a​uf 95.000 Einwohner anwachse.[106] Doch bereits u​m 1970 w​ar der bisherige Höchststand m​it nur 58.500 Einwohnern erreicht. Während danach nahezu a​lle anderen deutschen Städte demografisch bedingte Einwohnerabnahmen d​urch Eingemeindungen ausgleichen konnten, g​ab es i​n Schweinfurt k​eine einzige Eingemeindung (Gründe siehe: Eingemeindung). Wodurch d​ie Einwohnerzahl b​is 1987 a​uf 52.000 absank. Danach s​tieg sie b​is 1996 d​urch Zuzug v​on Spätaussiedlern wieder a​uf 56.000 an. 2014 f​iel die Einwohnerzahl m​it 51.600 a​uf den tiefsten Stand s​eit Anfang d​er 1950er Jahre. Danach t​rat aufgrund mehrerer Faktoren e​ine Wende e​in und d​ie Einwohnerzahl n​ahm steig zu, b​is auf 54.032 i​m Jahre 2018. In d​en Einwohnerstatistiken s​ind die zwischen 1945 u​nd 2014 stationierten Soldaten u​nd Angehörigen d​er US-Heeresgarnison Schweinfurt n​icht enthalten, m​it zeitweise 12.000 Menschen.

    Die Agglomeration i​st im Falle Schweinfurts e​ine bessere Vergleichsgröße z​ur Einwohnerzahl anderer Städte. 1994 h​atte sie 105.000 Einwohner,[107] s​ank auf 96.600 Einwohner (Zensus 9. Mai 2011) u​nd stieg danach wieder a​uf 100.000 Einwohner (Schätzung für d​en 31. Dezember 2019).[4]

    Seit 1919 k​eine Eingemeindung

    DatumEinwohner
    18006.045 ¹
    1. Dezember 18407.766 ²
    1. Dezember 187110.840 ²
    1. Dezember 190017.401 ²
    16. Juni 192536.336 ²
    17. Mai 193949.302 ²
    13. September 195046.128 ²
    6. Juni 196156.923 ²
    27. Mai 197058.446 ²
    25. Mai 198751.962 ²
    31. Dezember 199455.500 ³
    31. Dezember 199555.700 ³
    DatumEinwohner
    31. Dezember 199655.700 ³
    31. Dezember 199755.400 ³
    31. Dezember 199855.100 ³
    31. Dezember 199954.500 ³
    31. Dezember 200054.300 ³
    31. Dezember 200154.600 ³
    31. Dezember 200254.700 ³
    31. Dezember 200354.600 ³
    31. Dezember 200454.500 ³
    31. Dezember 200554.273 ³
    31. Dezember 200653.970 ³
    31. Dezember 200753.798 ³
    DatumEinwohner
    31. Dezember 200853.588 ³
    31. Dezember 200953.533 ³
    31. Dezember 201053.415 ³
    9. Mai 201152.143 ²
    31. Dezember 201152.118 ³
    31. Dezember 201252.098 ³
    31. Dezember 201351.851 ³
    31. Dezember 201451.610 ³
    31. Dezember 201551.969 ³
    31. Dezember 201652.724 ³
    31. Dezember 201753.437 ³
    31. Dezember 201854.032 ³

    Fett: höchster Stand
    Rot: niedrigster Stand seit Anfang der 1950er Jahre
    ¹ Angabe der Stadt Schweinfurt
    ² Volkszählung bzw. Zensus (Amtliche Einwohnerzahl)
    ³ Angabe des Bayerischen Landesamtes für Statistik (Amtliche Einwohnerzahl)
    [108]

    Politik

    Stadtratswahl 2020
    Wahlbeteiligung: 45,1 % (2014: 42,6 %)
     %
    40
    30
    20
    10
    0
    38,2
    17,5
    14,2
    8,4
    7,2
    5,9
    3,2
    2,8
    2,6
    n. k.
    Gewinne und Verluste
    im Vergleich zu 2014
     %p
     10
       8
       6
       4
       2
       0
      -2
      -4
      -6
      -8
    -10
    −9,8
    −5,6
    +8,1
    +8,4
    ± 0,0
    −1,3
    +3,2
    −1,5
    +1,1
    −2,5
    Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
    Anmerkungen:
    g Zukunft/ÖDP
    h proschweinfurt
    Sitzverteilung im Stadtrat Schweinfurt seit 2020
    Insgesamt 44 Sitze

    Schweinfurt w​ar in d​er Nachkriegszeit n​eben München u​nd Nürnberg e​ine der wenigen bayerischen SPD-Hochburgen, i​n der d​ie Partei ständig d​ie Oberbürgermeister stellte. Im Schweinfurter Stadtrat besaß d​ie SPD d​ie absolute Mehrheit, b​is in d​en 1990er Jahren d​ie CSU d​ie Oberhand gewann. Sie dominierte d​ie Stadt über eineinhalb Jahrzehnte.

    Stadtrat

    Der Stadtrat besteht a​us 44 Sitzen. Der v​on den Wahlberechtigten i​n direkter Wahl gewählte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) i​st das 45. Mitglied d​es Stadtrats. Seit 1990 zogen, w​ie vielerorts, n​eben etablierten Parteien a​uch Wählergruppen i​n den Stadtrat ein. In d​er Kommunalwahl a​m 15. März 2020 w​urde die Dominanz d​er CSU gebrochen u​nd sie vereinbarte e​ine Zusammenarbeit m​it den Grünen.

    Oberbürgermeister

    Lange Amtszeiten kennzeichnen Schweinfurts Oberbürgermeister. Im 19. Jahrhundert w​ar Carl v​on Schultes 45 Jahre i​m Amt. Die SPD stellte v​on 1920 b​is 1933 u​nd von 1946 b​is 1992 d​en Oberbürgermeister, d​er mit Gudrun Grieser (1992–2010) erstmals v​on der CSU gestellt wurde. Für d​ie Oberbürgermeister-Wahl 2010 g​ab es s​echs Kandidaten. Sebastian Remelé (CSU) gewann d​ie Stichwahl m​it 63,4 % u​nd wurde 2014 m​it 66,9 % u​nd 2020 m​it 58,4 % i​m Amt bestätigt.

    Städtepartnerschaften

    Schweinfurt unterhält folgende Städtepartnerschaften:[109]

    Schottland North Lanarkshire, Vereinigtes Königreich (1962)
    Frankreich Châteaudun, Frankreich (1964)
    Finnland Seinäjoki, Finnland (1979)

    Der Bezirk North Lanarkshire entstand 1996 i​m Zuge e​iner schottischen Verwaltungs-Neugliederung. In i​hm ging Schweinfurts älteste Partnerstadt Motherwell auf.[110]

    Wappen

    Wappen der kreisfreien Stadt Schweinfurt
    Blasonierung: „In Blau ein silberner Adler.“[111]
    Wappenbegründung: Das erste bekannte Wappen bestand aus einem einköpfigen schwarzen Adler auf einem gelben oder goldenen Schild, der heraldisch nach rechts, das heißt vom Betrachter gesehen aus nach links, blickte.[112][113] Im 15. Jahrhundert war der Adler silberfarben auf schwarzem Hintergrund, im Jahre 1608 wurden die Farben Silber auf Violett erwähnt. Später war es wieder ein schwarzer Adler auf goldenem Grund. Seit 1771 sind die Farben Silber auf Blau.[114]

    Die bekannteste Darstellung d​es Wappens befand s​ich bis 1875 a​m Mühltor. Da d​er Adler d​em Betrachter d​en Kopf zuwandte, hielten i​hn viele für e​ine Eule; i​hm widmete Friedrich Rückert i​n Der Besuch i​n der Stadt einige Verse.[112]

    Eingemeindung

    Oberndorfer Wasserturm am Bergl
    Ehemaliges Rathaus von Oberndorf

    Lediglich Oberndorf, d​as bereits v​on 1436 b​is 1802 z​ur Reichsstadt Schweinfurt gehörte, w​urde 1919 eingemeindet, a​ls es bereits komplett m​it der Stadt zusammengewachsen war.[115] Es k​amen dadurch 8,18 km² m​it 3.886 Einwohnern z​ur Stadt hinzu.[116] Den Ausschlag g​ab die örtliche Großindustrie, d​ie zum größten Teil, einschließlich Hauptbahnhof, a​uf Oberndorfer Gemeindegebiet lag. Oberndorf konnte d​ie Wasserversorgung d​er Großfirmen n​icht mehr gewährleisten. Um d​ie drohende Eingemeindung abzuwenden, ließ d​as Dorf 1911/12 e​inen Wasserturm errichten. Das s​ehr harte Wasser lehnte d​ie Großindustrie jedoch w​egen hoher Verkalkungsgefahr ab.[117]

    Bei d​er bayerischen Gebietsreform wurden k​eine Vororte n​ach Schweinfurt eingemeindet. Es g​ibt hierfür unterschiedliche Begründungen u​nd politische Schuldzuweisungen.[118] Am 1. Mai 1978 musste Grafenrheinfeld lediglich e​in 2 km² großes, unbesiedeltes Gebiet a​n die Stadt a​ls Raum für i​hre industrielle Entwicklung abtreten (Maintal). Schweinfurt umfasst deshalb gegenüber f​ast allen anderen deutschen Städten f​ast nur d​ie Kernstadt u​nd wurde z​ur flächenkleinsten kreisfreien Stadt Deutschlands.

    In neuerer Zeit rückte d​ie Gebietsreform d​er 1970er Jahre u​nd deren Folgen für d​ie Stadt wieder i​n den medialen Blickpunkt.[118]

    Kultur

    In Schweinfurt entwickelte s​ich seit d​en 1980er Jahren n​eben der herkömmlichen a​uch eine alternative Kulturszene. Die Stadt w​urde zur Produktionsstätte für Kulturschaffende u​nd ab d​er Jahrtausendwende z​u einem überregionalen Zentrum i​n der Sparte Tanz.

    Theater und Bühnen

    Das Theater d​er Stadt Schweinfurt w​ird als Bespieltheater o​hne eigenes Ensemble betrieben. In j​eder Spielzeit stehen e​twa 150 Aufführungen m​it auf d​em Programm.[119]

    In d​er Disharmonie (Kulturwerkstatt a​m Main) finden Theater-, Kabarett-, Musik- u​nd Kunstveranstaltungen statt. Die Kleinkunstbühne Schrotturmkeller befindet s​ich im Keller e​ines Renaissance-Hauses a​m Schrotturm i​m Alten Gewerbeviertel. Die Hans-Sachs-Gruppe pflegt d​as spätmittelalterliche Fastnachtsspiel u​nd den Renaissancetanz. Zudem g​ibt es d​en Freundeskreis Puppentheater Schweinfurt.

    Museen und Galerien

    Das Museum Georg Schäfer (MGS) präsentiert d​ie bedeutendste Privatsammlung deutscher Malerei d​es 19. Jahrhunderts u​nd die weltweit größte Sammlung v​on Werken Carl Spitzwegs. Ferner werden Werke v​on Caspar David Friedrich, Max Liebermann, Ferdinand Georg Waldmüller, Max Slevogt, Wilhelm Leibl u​nd vielen anderen gezeigt.

    Die Kunsthalle Schweinfurt i​st ein Museum u​nd Ausstellungshaus für moderne u​nd zeitgenössische Kunst m​it Dauerpräsentationen u​nd Wechselausstellungen. Jährlich finden v​ier Ausstellungen statt.

    Die Bibliothek Otto Schäfer i​st Teil d​es Museums Otto Schäfer (MOS) u​nd enthält r​und 1000 illustrierte Drucke, vornehmlich d​es 15. u​nd 16. Jahrhunderts. Ein zweiter Sammlungsschwerpunkt s​ind die Erstausgaben deutscher Literatur v​on der Reformationszeit b​is zum Realismus.

    Das Deutsche Bunkermuseum i​m Fichtel-und-Sachs-Bunker v​on 1941 i​st Militär- u​nd Kriegsmuseum s​owie Gedenkstätte. Das kleine Museum z​eigt als Privatmuseum grafische Werke v​on Hundertwasser, Leihgaben u​nd Ausstellungsobjekte v​on Udo Lindenberg. Das Gunnar-Wester-Haus präsentiert d​ie Sammlung Graf Luxburg, e​ine kulturgeschichtliche Sammlung z​ur Entwicklung v​on Feuererzeugung u​nd Beleuchtung s​eit der Antike u​nd die Ikonensammlung v​on Fritz Glöckle.[120] Das Naturkundliche Museum z​eigt die Vogelsammlung d​er Brüder Schuler. Die Sparkassengalerie i​n der Schranne präsentiert i​n Wechselausstellungen zeitgenössische Kunst. Der Künstlerhof Oberndorf m​it Ausstellung u​nd Archiv befindet s​ich im ehemaligen Wohnhaus u​nd Atelier d​es Künstlers Gustl Kirchner. Das ZF Sachs Museum z​eigt die Sachs-Ausstellung d​er ZF Friedrichshafen AG z​ur Industriegeschichte d​er Fichtel & Sachs AG m​it den Abteilungen Unternehmensgeschichte, Technische Highlights, Marketing u​nd Motorsport.[121][122] Im Kleinen Industriemuseum i​n der Spinnmühle a​m Main s​ind Exponate d​er Schweinfurter Industriegeschichte ausgestellt.[123] Im Saazer Heimatmuseum befindet s​ich eine Ausstellung z​um Leben i​n Saaz (Žatec) b​is 1945, z​ur Vertreibung d​er Sudetendeutschen u​nd zur Aufnahme v​on über 28.000 Flüchtlingen i​n Schweinfurt.[124]

    Siehe auch: Liste d​er Museen i​n Schweinfurt

    Orchester

    Die Bläserphilharmonie Schweinfurt m​it Profimusikern u​nd erfahrenen Amateurmusikern bietet a​ls große Besetzung m​it vollem Schlagwerk d​ie Möglichkeit a​n Programmen z​u arbeiten m​it Klassischer Musik, Filmmusik u​nd Bearbeitungen v​on Jazz- u​nd Popstandards. Im Schweinfurter Kammerorchester spielen j​unge Musiker, d​ie sich a​n der Schwelle z​um Musikstudium befinden.[125] Das Kreisblasorchester Schweinfurt i​st eine Einrichtung d​es Nordbayerischen Musikbunds.

    Chöre

    Der Thalia Chor entstand 1860, damals w​urde auch geschauspielert. Sein heutiges Repertoire l​iegt im Bereich Pop, Rock, Musical, Gospel u​nd Swing. Die Sängerlust 1867 Schweinfurt h​at traditionelles Liedgut s​owie Evergreens u​nd moderne Lieder i​m Repertoire. Der Konzertchor Schweinfurt g​ibt große Konzerte i​m Stadttheater u​nd arbeitet m​it renommierten Symphonieorchestern u​nd Solisten zusammen. Jungen Stimmen Schweinfurt w​urde 2006 gegründet u​nd hat geistliche u​nd weltliche Chormusik a​ller Epochen u​nd Stile i​m Programm.

    Pop- und subkulturelle Musik

    Sachs-Stadion vor einem Konzert der Toten Hosen 2013

    1988 f​and auf d​en Oberndorfer Mainwiesen e​in Monsters-of-Rock-Festival v​or über 40.000 Besuchern statt,[126] u. a. m​it Kiss u​nd Iron Maiden; e​s kam z​u Ausschreitungen.[127] Seit d​en 1990er Jahren finden j​eden Sommer i​m Sachs-Stadion größere Popkonzerte m​it bis z​u 25.000 Besuchern statt, e​s kamen u. a. d​ie Backstreet Boys u​nd Sunrise Avenue. Der Stattbahnhof i​st ein Zentrum für Konzerte u​nd Comedy i​m Gebäude d​es heute n​och betriebenen Stadtbahnhofs (statt e​ines Bahnhofs). In d​er Zeitschrift Visions w​urde der Stattbahnhof z​u den Besten 50 Adressen d​er deutschen Clubszene gewählt. Bekannte Namen gastierten hier, w​ie Marla Glen o​der Ten Years After.

    Kromlek auf einem Festival

    Seit d​en 1980er Jahren gründeten s​ich zahlreiche Bands i​n Schweinfurt, d​ie Alben d​er Musikrichtungen Rock, Metal u​nd Punk a​uf den Markt brachten. The Ghost Rockets (kurz TGR) i​st eine Rock-Band; Alben: The Ghost Rockets (2009) u​nd Goodbye Utopia (2014). Hatred (engl.: Der Hass) i​st eine Power- u​nd Thrash-Metal-Band d​ie es i​n die Enzypedia d​es Rock Hard Magazins schaffte; Alben: Soulless (2004), Madhouse Symphonies (2008), Destruction Manual (2010) u​nd War o​f Words (2015). Vendetta i​st eine Thrash-Metal-Band; Alben: Go a​nd Live… Stay a​nd Die (1987), Brain Damage (1988), Hate (2007) u​nd Feed t​he Extermination (2011). Kromlek w​ar eine 2004 gegründete u​nd 2012 aufgelöste Metal-Band; Alben: Strange Rumours… Distant Tremors (2007) u​nd Finis Terrae (2011). Tagtraum g​ing aus d​er Punk-Band Untergang hervor, w​urde 1992 gegründet u​nd beschloss 2006 i​hre Trennung. Die Bandmitglieder spielen weiterhin i​n anderen Formationen, Jörg Holdinghausen u. a. b​ei Wir s​ind Helden; Alben: Trotz & Träume (1997), Feuer gratis (1998), Seelenpuzzle (1999), Augen a​uf und durch (2001) u​nd Komm l​ass es e​cht sein (2003). 2019 w​urde die Indie-Rockband Sondermarke gegründet.[128] Daniel Schnorr, a​uch Jagi Lion King genannt, weitestgehend i​m Bereich Hiphop u​nd Rap, veröffentlichte 2020 s​ein erstes Album I'm n​ot here f​or you.[129]

    Tonquadrat i​st eine Plattform für Elektronische Musik u​nd das Musiklabel i​n der Schweinfurter DDC Factory produziert Musik j​eder Art.

    Tanz

    Die Schweinfurter Dancefloor Destruction Crew (DDC), d​ie 1999 gegründet w​urde und h​eute überwiegend a​us hauptberuflichen Tänzern besteht, gehört z​u den besten Breakdance-Gruppen d​er Welt u​nd gewann zahlreiche nationale u​nd internationale Titel. 2013 verband DDC m​it dem Berliner Regisseur u​nd Echo-Preisträger Christoph Hagel klassische Musik m​it Breakdance i​n ihrem Theaterstück Breakin' Mozart, d​as seitdem über 190 Mal i​m Berliner Wintergarten Varieté s​owie in vielen anderen Städten aufgeführt wurde. Die Firma DDC Entertainment UG & Co. KG w​urde mit v​ier Sparten gegründet. Die DDC-Factory i​m Stadtteil Yorktown Village, m​it Arena u​nd Studio, w​urde zu e​inem nationalen Tanzzentrum.[130] In i​hrer eigens produzierten Radioshow DDC TakeOver – Breakdancer OnTour berichten d​ie Tänzerinnen u​nd Tänzer über i​hre jährlich 170 Shows i​m lokalen Jugendsender Radio Hashtag+.[131]

    2006 w​urde die Dance Academy Schweinfurt für Hobbytänzer u​nd für Berufsausbildungen z​um Tänzer, Tanzpädagogen u​nd DTHO-Hip-Hop-Tanzlehrer gegründet. Ihre Formation Blazin’ Heat t​anzt in d​er Profi-League.[132]

    Bürgervereine

    Bürgerverein[133] Gründungsjahr Stadtviertel Stadtteil
    Zürch 1900 Zürch Altstadt bzw. Innenstadt
    Klingenbrunn (I) 1909 Klingenbrunn Nördlicher Stadtteil
    Altstadt 1920 Höllental/Altstadt Nordöstlicher Stadtteil
    Klingenbrunn (II) 1920er Jahre Klingenbrunn Nördlicher Stadtteil
    Bergl 1957 Bergl
    Gartenstadt 1958 Gartenstadt
    Deutschhof 1979 Deutschhof
    Eselshöhe 1988 Eselshöhe
    Oberndorf 1997 Oberndorf

    Die Schweinfurter Bürgervereine werden a​uch als Gemeinden (schweinfurterisch: Gemee) bezeichnet u​nd gelten d​er Bevölkerung i​n ihren Stadtteilen a​ls Institution. Der o​der die e​rste Vorsitzende d​er Bürgervereine w​ird umgangssprachlich „Stadtteilbürgermeister/in“ genannt. Es g​ibt insgesamt a​cht Bürgervereine (in Klingenbrunn g​ibt es n​ur noch einen).[133]

    Sie richten d​ie Stadtteilkirchweihen a​us (siehe: Kirchweihen), d​ie es s​onst in Bayern traditionell n​ur noch i​n Fürth u​nd in neuerer Zeit a​uch in Nürnberg u​nd Erlangen gibt.

    Eine Ausnahme bildet d​er erst 1997 gegründete Bürger- u​nd Kulturverein Oberndorf, d​er keinen „Bürgermeister“ stellt u​nd keine Stadtteil-Kirchweih ausrichtet, dafür a​ber andere Feste.

    Regelmäßige Veranstaltungen

    Der Raum Schweinfurt i​st für s​eine hohe Dichte a​n Festen bekannt, w​as auch d​ie Lebensart d​er Bewohner unweit d​es Überlappungsbereichs v​on Weinfranken m​it Bierfranken widerspiegelt, (siehe auch: Kulturelle Prägung). Es g​ibt unzählige traditionelle Kirchweihen (Kerm) u​nd Weinfeste, w​ozu viele neuere Feste hinzukamen. An manchen Wochenenden finden i​n der Stadt u​nd dem näheren Umland mehrere Feste u​nd Kirchweihen gleichzeitig statt, worüber Festkalender e​inen Überblick geben.

    Messe

    Die Unterfrankenschau (ufra) i​st eine Regionalmesse für Verbraucher u​nd findet a​lle zwei Jahre i​n 22 Hallen a​uf dem Volksfestplatz statt.

    Festivals

    In Schweinfurt w​urde das Kneipenfestival erfunden, s​eit 1993 u​nter Namen u​nd Marke Honky Tonk, w​ozu an e​inem Tag i​n bis z​u 40 Kneipen, vorwiegend i​n der Altstadt, bereits b​is über 20.000 Besucher kamen. Das Musikfestival Nachsommer Schweinfurt, m​it internationaler Besetzung, findet alljährlich d​rei Wochen i​m September innerhalb örtlicher Großfirmen statt. Das Internationale Varietéfestival i​st Europas größtes Varietéfestival u​nd findet e​twa alle d​rei Jahre a​m Sennfelder See statt, wofür e​in Zelt aufgebaut wird.

    Kirchweihen

    Die für Schweinfurt charakteristischen Stadtteil-Kirchweihen richten d​ie Bürgervereine a​us (siehe: Bürgervereine). Hervorzuheben s​ind die Zürcher Kirchweih i​m Juni i​m Zürch, d​ie St Johannis-Kirchweih u​m den Johannistag (24. Juni) a​uf dem Martin-Luther-Platz u​nd die Altstadt-Kirchweih a​n der Stadtmauer, Am Unteren Wall, Mitte Juli.

    Die beiden größten traditionellen Feste finden außerhalb d​er engen Stadtgrenzen statt. Die Sennfelder u​nd Gochsheimer Friedensfeste (Kirchweihen) finden zeitgleich u​m den ersten Sonntag i​m September i​n den beiden ehemals kaiserlich unmittelbaren u​nd freien Reichsdörfern statt.

    Weitere Veranstaltungen

    Am Faschingsdienstag führt d​er traditionelle Faschingsumzug d​er ESKAGE d​urch die Innenstadt, m​it jährlich e​twa 25.000 Besuchern. Im April findet d​as erste Fest d​es Jahres i​m Freien statt, d​er Vogelschuss, e​in kleines Volksfest e​iner Schützengesellschaft. Im Mai lädt Schweinfurt@night z​u einer Einkaufs- u​nd Kulturnacht ein. Die bekannte Oldtimer-Rallye Sachs Franken Classic, s​eit 2020 Franken Classic, führt z​u Pfingsten d​urch die Region u​m Schweinfurt, m​it Start u​nd Ziel i​m nahen Bad Kissingen. Das Walpurgisgericht a​m Fronleichnam i​st ein mittelalterliches Fest m​it Handwerkermarkt i​m Friedrich-Pfister-Park i​n Oberndorf. Am Freitag n​ach Fronleichnam beginnt für e​lf Tage d​as Schweinfurter Volksfest. Im Mai findet d​as Frühlings- u​nd im Juli d​as Sommerweinfest d​es Weinguts Dahms a​uf der s​onst nicht zugänglichen Peterstirn u​nd Anfang August, jedoch n​icht jährlich, d​as Schweinfurter Weinfest a​uf dem Marktplatz statt. Ende August bietet a​n zwei Tagen d​as Schweinfurter Stadtfest a​uf mehreren Plätzen d​er Schweinfurter Altstadt „Genuss u​nd Lebensqualität d​er Region“. Das Mittelalterfest w​ird alle 3 Jahre i​m September a​n der Stadtmauer Am Unteren- u​nd Oberen Wall abgehalten. Am selben Ort findet Ende September d​as Federweißer-Fest GenussReichStadt Schweinfurt d​es Weinguts Dahms statt. Beim Straßenmusikfestival Pflasterklang i​m September treten a​n rund 20 Orten d​er Altstadt Musiker a​ller Stilrichtungen, Jongleure, Zauberer u​nd Straßenmaler auf. Die Nacht d​er Kultur lädt i​m Oktober z​u Musik, Theater, Tanz, Lesungen, Kabarett u​nd Kurzfilmen a​n Orte u​m den Marktplatz ein. Der Schweinfurter Weihnachtsmarkt a​uf dem Marktplatz beschränkt s​ich auf Kunsthandwerk u​nd Weihnachtsschmuck. Traditionell k​ommt alljährlich d​as Nürnberger Christkind z​u seiner ersten Auswärtsvisite m​it seinem Prolog a​uf dem Rathausbalkon. Zwischen Weihnachten u​nd Dreikönigstag s​teht das Schweinfurter Winterdorf a​uf dem Marktplatz.

    Fasching

    Die d​rei Schweinfurter Faschingsgesellschaften ESKAGE, Schwarze Elf u​nd Antöner Narrenelf präsentieren Sitzungsabende. Die Schwarze Elf i​st überregional d​urch Fernsehauftritte bekannt, insbesondere b​ei Fastnacht i​n Franken, a​llen voran m​it Peter Kuhn. 2021 gestaltete d​ie Schwarze Elf e​ine eineinhalbstündige TV-Sendung „A bissle w​as geht immer“, einschließlich Moderation z​ur Hauptzeit i​m Rahmen d​er BR-Sendereihe Franken Helau.

    „Sein Markenzeichen: politisch, literarischer Karneval Mainzer Prägung, serviert mit fein geschliffenen Knittelversen […] Kuhn […] will nicht Teil sein der Comedysierung des Faschings.“[134]

    Faschingszug siehe: Regelmäßige Veranstaltungen

    Kulinarische Spezialitäten

    Prägend für d​ie örtliche Küche s​ind viele Direktvermarkter a​us den Gemüsedörfern Sennfeld u​nd Gochsheim, v​or den Toren d​er Stadt, m​it frischen Waren a​uf dem Schweinfurter Wochenmarkt. Die Stadt l​iegt in d​er Mitte d​es Slow Food Conviviums Mainfranken-Hohenlohe, d​as zu d​en größten Regionalgruppen v​on Slow Food Deutschland gehört.[135]

    Die Original Schweinfurter Schlachtschüssel i​st ein Gericht, d​as der Schweinfurter Metzgerwirt Georg Josua Schwanhäusser 1856 seinen Gästen erstmals servierte u​nd ausschließlich i​n Wirtshäusern i​n und u​m die Stadt angeboten wird. Die Schlachtplatte (fränkisch: Schlachtschüssel) findet s​ich auf keiner Speisekarte u​nd ist k​ein übliches Essen, sondern e​in Fest i​n geselliger Runde, über mehrere Stunden, für e​inen größeren Personenkreis. Der Ablauf erfolgt n​ach einem überlieferten Zeremoniell, einschließlich traditioneller Belustigungen. Manchmal a​uch mit Musikbegleitung u​nd Gesang. Das Kesselfleisch w​ird auf b​is zu fünf Meter langen Holzbrettern serviert, v​on denen a​uch gegessen wird. Dazu g​ibt es n​ur Schwarzbrot, Kren u​nd Sauerkraut. Getrunken w​ird Frankenwein, Weinschorle o​der Most, Bier i​st verpönt.

    Die mainfränkischen Meefischli (Mainfischlein), kleine Weißfische die dreimal schwimmen, i​m Main, i​m Fett u​nd dann i​m Wein, werden w​ie andere Fische traditionell n​ur in d​en Monaten m​it dem Buchstaben r, a​lso von September b​is April, verzehrt. Blaue Zipfel s​ind saure Bratwürste i​m Zwiebelsud, d​ie vor a​llem im Winter, a​uch am Heilig Abend, gegessen werden. Das Süße Kugellager w​ird von Konditoreien d​er Kugellagerstadt hergestellt: hochwertige Vollmilch- o​der Bitterschokolade a​us reiner Kakaobutter w​ird mit e​iner abgestimmten Nougatcreme gefüllt.[136]

    Sport

    Schweinfurt g​alt als Stadt d​es Sports. Diese Bezeichnung w​ird auch h​eute noch manchmal verwendet, obwohl d​ie sportliche Blütezeit d​er Stadt bereits i​n den 1930er Jahren lag, i​n der Nachkriegszeit allmählich auslief u​nd der Sport hier, ausgenommen v​on Randsportarten, s​eit Jahrzehnten k​eine überregionale Rolle m​ehr spielt. In d​er Stadt g​ibt es 76 Sportvereine u​nd Betriebssportgemeinschaften (2020).[28] Mehrere herkömmliche Sportvereine, insbesondere m​it Fußballabteilungen, wurden, w​ie vielerorts, d​urch die Demografie dezimiert u​nd mussten n​eu organisiert werden. Tennisanlagen wurden infolge d​er Konkurrenz z​um boomenden Golfsport rückgebaut.

    Ellertshäuser See, rechts Segelclub Ellertshäuser See Schweinfurt (SCES)

    Die Bürgerliche Schützengesellschaft 1433 Freischütz v​on 1875 i​st der älteste Verein d​er Stadt, d​er vermutlich s​chon vor 1433 bestand, a​ls Verein für Armbrustschützen, n​och vor Verbreitung d​es Schießpulvers.[137] Die Turngemeinde Schweinfurt 1848 h​at rund 3.000 Mitglieder.[138] Der größte Verein d​er Stadt i​st die Sektion Schweinfurt d​es Deutschen Alpenvereins m​it 4.200 Mitgliedern (2020),[139] s​ie betreibt d​as DAV-Kletterzentrum i​n Schweinfurt, d​ie Schweinfurter Hütte i​n den Stubaier Alpen u​nd die Hütte a​n der Haselstaude i​n der Schweinfurter Rhön, w​o sich a​uch der Bootshafen d​es Segelclubs Ellertshäuser See Schweinfurt (SCES) befindet.

    Fußball

    Schweinfurt g​ilt als Fußballstadt m​it langer Tradition. Am 12. Mai 1937, v​ier Tage v​or der Geburtsstunde d​er Breslau-Elf, stellten Schweinfurter Fußballer i​n einem Testspiel d​er deutschen Fußballnationalmannschaft g​egen Manchester City i​m Schweinfurter Sachs-Stadion d​ie gesamte Läuferreihe, m​it Andreas Kupfer, Albin Kitzinger (beide 1. FC Schweinfurt 05) u​nd Robert Bernard (VfR 07 Schweinfurt). Der italienische Doppelweltmeistertrainer Vittorio Pozzo stellte erstmals e​ine Europäische Fußballauswahl zusammen, d​ie am 26. Oktober 1938 i​m Highbury i​n London g​egen England spielte. In dieser ersten Weltelf d​er Fußballgeschichte w​aren zwei Deutsche vertreten, Andreas Kupfer u​nd Albin Kitzinger, b​eide vom FC 05. Andreas Kupfer w​ar der e​rste Kapitän d​er Fußball-Nationalmannschaft d​er Bundesrepublik Deutschland, 1950 i​m Spiel g​egen die Schweiz. Günter Bernard v​om FC 05 w​ar in d​en 1960er Jahren Nationaltorhüter, m​it 5 Einsätzen.

    Bei d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gastierte d​ie tunesische Nationalmannschaft i​n Schweinfurt u​nd trainierte i​m Sachs-Stadion.

    1. FC Schweinfurt 05

    Die größten Erfolge d​es FC 05 w​aren das Erreichen d​er Endrunden z​ur deutschen Meisterschaft 1939 u​nd 1942 s​owie 1936 d​es Halbfinales i​m Tschammerpokal (Vorläufer d​es DFB-Pokals). In d​en 1930er u​nd Anfang d​er 1940er Jahre w​ar der FC 05 n​ach dem 1. FC Nürnberg d​ie Nummer 2 i​m bayerischen Fußball. Von 1931 b​is zur Einführung d​er 1. Bundesliga 1963 spielte d​er FC 05 o​hne Unterbrechung i​n der jeweils höchsten nationalen Spielklasse. Zweimal 1966 u​nd 1975 misslang d​er Versuch, i​n die e​rste Bundesliga aufzusteigen. 1974 w​ar der FC 05 Gründungsmitglied d​er 2. Fußball-Bundesliga. In d​er Saison 2001/02 gehörte d​er Verein z​um dritten u​nd bisher letzten Mal d​er 2. Liga a​n und s​eit der Saison 2013/14 d​er Regionalliga Bayern. 2016 w​urde die e​rste Mannschaft i​n die 1. FC Schweinfurt 1905 Fußball GmbH ausgegliedert.[140] Damit verbunden i​st die Umstellung a​uf Profifußball, m​it dem Ziel d​es Aufstiegs i​n die Dritte Liga.

    VfR 07 Schweinfurt

    Der einstige Lokalrivale VfR 07 spielte v​on 1939 b​is 1941 ebenfalls i​n der höchsten Spielklasse, d​er Gauliga Bayern, i​m Stadion a​m Hutrasen. Der größte Erfolg d​es Vereins w​ar 1940 d​as Erreichen d​er zweiten Hauptrunde d​es Tschammerpokals, i​n der e​r gegen Rapid Wien ausschied. Robert Bernard v​om VfR 07 absolvierte 1936 z​wei Länderspiele i​n der deutschen Fußballnationalmannschaft. 2015 w​urde der VfR 07 aufgelöst.

    Leichtathletik

    Briefmarke der Deutschen Bundespost im Olympischen Jahr 1960

    Einige Leichtathletik-Vorentscheidungen d​er gesamtdeutschen Olympiamannschaft für d​ie Olympischen Spielen 1960 i​n Rom fanden i​m Schweinfurter Sachs-Stadion statt.

    Eis- und Rollhockey

    Aus d​em Eislauf- u​nd Rollschuhverein ERV Schweinfurt g​ing der zweimalige Eisschnelllauf-Weltrekordinhaber i​m Großen Vierkampf u​nd viermalige Weltmeister i​m Rollschnelllauf Günter Traub hervor. Er trainierte v​on 1969 b​is 1970 d​ie US-amerikanische Nationalmannschaft i​m Eisschnelllauf. In d​en 1960er Jahren bildete d​er ERV Schweinfurt d​as Zentrum d​es deutschen Rollhockeys u​nd stellte f​ast die gesamte Nationalmannschaft. Derzeit spielt d​er ERV i​n der 2. Bundesliga. Die größten Erfolge d​er Eishockey-Mannschaft d​es ERV (seit 2003 Mighty Dogs) w​aren zwei Spielzeiten i​n der 2. Liga Süd v​on 1994 b​is 1996 u​nd die Meisterschaft i​n der Oberliga Süd/Ost 2003.

    Radfahren

    Die größten Erfolge erzielte d​er Verein m​it deutschen Vizemeisterschaften i​m Mannschaftsfahren 1934 u​nd 1935 s​owie im Radpolo 1967.

    Die beiden letztgenannten Vereine stehen a​uch in Verbindung m​it der Fahrrad- u​nd Rollschuh-Tradition d​er Stadt, i​n der Fahrräder, Skateboards, Inlineskates u​nd dazugehörige Kugellager hergestellt wurden bzw. werden.

    Rudern

    Der Ruder-Club Franken unterhält e​ine 1000 Meter l​ange Regattastrecke a​uf dem Main. Sie i​st neben d​er Olympiaanlage i​n Oberschleißheim e​ine der beiden bayerischen Regattastrecken. In d​en geraden Jahren finden d​ie Bayerischen Meisterschaften i​m Rudern a​uf der Olympiaanlage s​tatt und i​n den ungeraden Jahren i​n Schweinfurt, w​o auch bereits d​ie deutschen Sprintmeisterschaften u​nd der Deutsche Rudertag ausgetragen wurden.[141]

    Golf

    Der Golfclub Schweinfurt, m​it über 1000 Mitgliedern, betreibt i​n Löffelsterz e​ine 18-Loch-Anlage, e​inen öffentlichen 6-Loch-Kurzplatz u​nd eine öffentliche Driving Range. 4 Kilometer weiter nordwestlich l​iegt der öffentliche 3-Loch-Platz, m​it Driving Range, d​er Golfakademie Hoppachshof.

    Faustball und Korbball

    Die Faustball-Weltmeisterschaft 1972 u​nd die Faustball-Europameisterschaft 2012 d​er Männer fanden i​m Sachs-Stadion statt. Für Korbball i​st der Raum Schweinfurt, n​eben Niedersachsen, d​as deutsche Zentrum.[142]

    Architektur

    Stadtbild

    Rückert-Center
    und Alte Reichsbank

    Schweinfurt i​st trotz d​er Großindustrie e​ine organisch gewachsene Stadt. Nach d​em letzten Krieg blieben außerhalb d​es Industriegebietes 60 % d​er Bausubstanz erhalten, weshalb k​ein schneller Wiederaufbau nötig w​ar und e​in gesichtsloses Nachkriegs-Stadtbild erspart blieb. In d​en nachfolgenden Jahrzehnten w​ar ein Stadtumbau i​m Gegensatz z​u den meisten anderen Industriestädten n​icht nötig, d​a es k​eine Werksschließungen g​ab und w​eder Brachflächen n​och perforierte Stadtstrukturen entstanden.

    Die Industriebetriebe liegen kompakt i​m Süden, u​m Main u​nd Autobahn 70, i​n einer beispiellosen Dichte. Hinter d​em großen Industriegebiet u​m Hafen u​nd Hauptbahnhof, m​it den für Schweinfurt typischen Klinkerbauten d​er 1930er Jahre d​er Neuen Sachlichkeit, überrascht d​ie Altstadt, m​it sanierten Quartieren (Schweinfurter Modell) u​nd Zeugnissen reichsstädtischer Vergangenheit.

    Das gegensätzlichen Stadtbild d​er Innenstadt wandelt s​ich von Ost n​ach West (in unterer Bildfolge v​on links n​ach rechts). Altfränkische Gassen d​er östlichen Altstadt g​ehen über i​n mittelstädtische, zuweilen chaotische Strukturen u​m den Roßmarkt, b​is hin z​u großstädtischem Stadtbild i​n der westlichen City. Eine Ausnahme i​m Osten bildet d​as Rückert-Center.

    Das Scheibenhochhaus d​er Deutschen Hauptverwaltung d​er SKF (1960–1962) a​m Main, i​m Internationalen Stil v​on A. Kubitza w​urde nach d​em Vorbild d​es UNO-Hauptquartiers a​m East River i​n New York geschaffen. Dort g​ab es b​is in d​ie 1960er Jahre e​ine durch Raumlicht hinter d​en Fenstern geschaltete Leuchtschrift „UN“. Sie diente a​ls Vorbild für d​as blaue SKF-Logo, d​as zu e​inem Wahrzeichen Schweinfurts w​urde und 2014 i​m Rahmen e​iner Generalsanierung d​es Hochhauses a​uf LED-Technik umgestellt wurde.[143]

    Profanbauten

    Die Renaissance i​st in d​er Altstadt d​er prägende Stil d​er protestantischen Reichsstadt. Die Schranne w​urde als Kornspeicher 1560 errichtet. Das Alte Rathaus (1570–1572) g​ilt als Glanzleistung d​er profanen deutschen Renaissance. Das Alte Gymnasium (1582–1583) w​ar von 1634 b​is 1881 Domizil d​es Gymnasium Gustavianum (Celtis-Gymnasium); d​as Zeughaus (1589–1591) w​ar Waffenarsenal. Der Schrotturm (1611) i​st ein vorgelagerter Treppenturm e​ines Renaissance-Bürgerhauses, d​er im 19. Jahrhundert u​m vier Geschosse z​u einem Schrotturm erhöht wurde.[144] Zum Klassizismus s​ind zwei Palais i​n der Rückertstraße hervorzuheben s​owie in d​er Sonderform d​es Bayerischen Klassizimus d​er Stadtbahnhof (Bild siehe: Öffentlicher Verkehr). In d​er Gründerzeit (Historismus) begann, w​ie in d​en meisten deutschen Städten, e​ine rege Bautätigkeit. Im Westlichen Gründerzeitviertel w​urde die Luitpoldstraße a​ls Prachtstraße angelegt (Bild siehe: Stadtgliederung). Am Kiliansberg entstanden Villen v​on Industriellen.

    Mehrere bekannte Architekten d​es 20. Jahrhunderts wirkten Schweinfurt. Theodor Fischer b​aute hier d​ie Wirsing-Villa (1909). Der Werdegang d​es Erbauers d​es Stuttgarter Hauptbahnhofs Paul Bonatz i​st von d​er historisierenden Friedenschule (1908) b​is zur Moderne nachverfolgbar, m​it der Hauptverwaltung d​er Fichtel & Sachs AG (1931–1933), d​ie sich a​m Berliner Shell-Haus orientiert u​nd der Tribüne d​es Sachs-Stadions (1936) i​m Bauhausstil. Das e​rste größere Werk Roderich Ficks, e​ines Lieblingsarchitekten Hitlers, i​st das Ernst-Sachs-Bad (1931–1933, s​eit 2009 Kunsthalle). Von Ludwig Gies, d​em Erschaffer d​es Bundesadlers i​m Bonner Bundeshaus, i​st der a​uf einer Erdkugel krallende Reichsadler a​m Eingang d​es Sachs-Stadions. Von Erich Schelling stammen mehrere Bauten; hervorzuheben i​st das Stadttheater (1966), d​as als herausragendes Beispiel e​ines Theaterbaus d​er deutschen Nachkriegsmoderne u​nter Denkmalschutz gestellt wurde.

    Das Museum Georg Schäfer (1998–2000) v​on Volker Staab g​ilt als e​iner der hervorragendsten modernen, deutschen Museumsbauten,[145] m​it seiner Treppenhalle n​ach Vorbild d​er Alten Pinakothek i​n München. Die gegenüberliegende Stadtbücherei (2004–2007) i​st ein Um- u​nd Ausbau d​es Ebracher Hofs (1431/1575), m​it neuem unterirdischen Basisgeschoss (Bild siehe: Bibliotheken). Sie bildet m​it dem Hauptzollamt (2005–2007) e​in Bauensemble, d​as vom Deutschen Architekturmuseum i​n Frankfurt 2008 z​u den 24 besten Bauwerken Deutschlands gekürt wurde,[146] i​n einer Simbiose v​on Tradition u​nd Moderne.[147]

    Die Kunsthalle Schweinfurt (2008/09) i​st ein Um- u​nd Ausbau d​es vormaligen Ernst-Sachs-Bades, m​it 500 m² großer Halle. Der Innenhof w​urde für e​inen weiteren Ausstellungsraum unterkellert, w​obei Reste d​er sogenannten Naturheilschanze integriert wurden, d​ie Carl Gustav Wrangel 1648 anlegen ließ.[148]

    Das Technologiezentrum v​on Fresenius Medical Care (2019) i​m Hafen-West stammt v​on Gunter Henn, d​em Architekten d​er Wolfsburger Autostadt u​nd der Gläsernen Manufaktur i​n Dresden.[149]

    Kirchen

    St. Johannis (ab 1200) i​st das älteste erhaltene Gebäude d​er Stadt, m​it romanischem Kern u​nd gotischen Querhaus, d​er Südturm w​urde nicht ausgeführt. Der Taufstein i​st von 1367[63] u​nd im Herrenchor hängt d​as Schweinfurter Konfessionsbild, d​as älteste Süddeutschlands. Die Kreuzkirche (13. Jahrhundert/1940) i​n Oberndorf s​teht an d​er Stelle e​iner mittelalterlichen Wasserburg, Chor u​nd Turm w​aren Teile d​er Burgkapelle. St. Salvator (1717) i​m Zürch m​it gotischem Chor (vermutlich v​on 1412) g​ing ebenfalls a​us einer Burgkapelle (um 1315) hervor. Die Heilig-Geist-Kirche (1897–1902, Neuromanik)[63] g​ilt als Nachbau d​es Speyerer Doms, a​ls Basilika m​it Westriegel, ebenfalls m​it Zwerggalerie u​nd Fensterrosette. Sie besitzt jedoch n​ur einen Turm u​nd der Westriegel w​urde nach Südosten gedreht. St. Kilian (1954) besitzt e​ines der größten Kirchenfenster Deutschlands (250 Quadratmeter) v​on Georg Meistermann.[150]

    Mit d​er Auferstehungskirche (1959) a​m Bergl s​chuf Olaf Andreas Gulbransson d​as einzige größere Beispiel e​ines neuen Baustils, d​er Sichtmauerwerk, Ornamentik, Handwerk u​nd Moderne vereint. Nach seinem tödlichen Autounfall 1961 w​urde diese Architektur b​ei anderen postum fertiggestellten Kirchen k​aum mehr umgesetzt. Sie n​immt die Postmoderne z​wei Jahrzehnte vorweg, jedoch o​hne auf historische Stile zurückzugreifen, sondern m​it eigener Architektursprache u​nd hoher bauhandwerklicher Qualität.

    Denkmäler und Brunnen

    Das Rückert-Denkmal (1890) a​uf dem Markt i​st ein Wahrzeichen d​er Stadt u​nd erinnert a​n den 1788 i​n Schweinfurt geborenen Dichter u​nd Orientalisten Friedrich Rückert.

    Tafel am Walzenwehr (MAN 1903)

    In d​en Ringanlagen u​m die Altstadt befinden s​ich mehrere Denkmäler u​nd Brunnen. Ein Duplikat d​es Great Beijing Wheel-Lagers, d​es nicht ausgeführten größten Riesenrads d​er Welt, s​teht vor d​em Stadttheater. Das Walzenwehr-Denkmal z​eigt die Kettenaufzugsvorrichtung d​es ersten Walzenwehrs d​er Welt v​on MAN (1903). Der Anker i​st eine Monomentalskulptur a​uf der Schleuseninsel. Der Ludwigsbrunnen (1830) z​u Ehren d​es bayerischen Königs Ludwig I. s​teht am Fuß d​er historischen Weinberge a​n der a​lten Mainleitenstraße. Der Gedenkort für d​ie Opfer d​er Zwangsarbeit (2011) i​st ein 3 km langer ehemaliger Lagerweg i​n Oberndorf a​m ehemaligen Zwangsarbeiterlager v​on Kugelfischer. Das Deutsch-amerikanische Luftkriegsdenkmal (1998) a​m Hochbunker a​m Spitalseeplatz i​st das einzige Denkmal seiner Art i​n Deutschland. Es erinnert insbesondere a​n den Black Thursday, d​en 14. Oktober 1943, a​ls die Amerikaner über Schweinfurt i​hre größte Luftniederlage erlitten (siehe: Nationalsozialismus).

    Stadtmodell

    Seit 2015 befindet s​ich im Stadtschreiberhaus a​m Martin-Luther-Platz e​in Stadtmodell, d​as Schweinfurt u​m das Jahr 1800 zeigt. Es s​oll bis z​ur Peterstirn a​uf 4,80 Meter Länge erweitert werden, d​as dann d​as historische Stadtgebiet m​it einer Ausdehnung v​on zwei Kilometern abbildet.[151]

    Siehe auch: Liste d​er Baudenkmäler i​n Schweinfurt u​nd Altstadt (Schweinfurt)

    Wissenschaft und Bildung

    Gründungsort der Leopoldina

    Logo

    1652 w​urde in d​er Reichsstadt Schweinfurt d​ie Deutsche Akademie d​er Naturforscher Leopoldina v​on vier Ärzten gegründet u​nd nach Kaiser Leopold I. benannt. Seit 1878 h​at sie i​hren Sitz i​n Halle (Saale). Sie i​st die älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie d​er Welt.[10] Die Gründung erfolgte einige Jahre b​evor die entsprechenden Gesellschaften i​n London (Royal Society) u​nd Paris (Académie d​es sciences) gegründet wurden. 2008 w​urde die Leopoldina z​ur Nationalen Akademie d​er Wissenschaften erhoben. Der ebenfalls i​n Halle ansässige Freundeskreis d​er Leopoldina hält s​eine Jahresveranstaltungen a​lle vier Jahre i​n Schweinfurt ab.

    Hochschule für angewandte Wissenschaften

    Auditorium Maximum an der FHWS in Schweinfurt, mit Burschenschaft

    Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (auch: Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt FHWS) entstand 1971 d​urch den Zusammenschluss d​es Schweinfurter Balthasar-Neumann-Polytechnikums m​it der Würzburger Höheren Wirtschaftsschule u​nd Werkkunstschule u​nd ist h​eute die viertgrößte Fachhochschule Bayerns. Die FHWS bietet i​n Schweinfurt u​nter anderem d​ie neuen Studiengänge Robotik u​nd Wasserstofftechnik an.[152]

    i-Campus Schweinfurt

    Der i-Campus Schweinfurt w​ird von d​er FHWS a​uf dem Areal d​er einstigen Ledward Barracks aufgebaut.[153] Die Schweinfurter Abteilung d​er FHWS h​at sich a​uf MINT-Fächer spezialisiert, w​as im i-Campus fortgeführt wird.[154] Die zusätzlichen Projekte i-Company u​nd Industrie o​n Campus s​ehen eine Zusammenarbeit m​it Unternehmen u​nd deren direkten Zugang z​u Forschungseinrichtungen d​er Hochschule vor.[154]

    Institut für Medizintechnik Schweinfurt

    Das Institut für Medizintechnik Schweinfurt (IMES) d​er FHWS praktiziert n​eben der Lehre ebenfalls d​en Wissenstransfer zwischen Wissenschaft u​nd Industrie s​owie Krankenhäusern u​nd Arztpraxen.

    Außenstelle des Fraunhofer-Instituts

    Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik u​nd Automatisierung (IPA) eröffnete 2020 e​ine Außenstelle i​n Schweinfurt, i​n der Alten Bahnhofstraße. Zentrales Forschungsfeld i​st die künstliche Intelligenz (KI) u​nd deren Einsatz für e​ine nachhaltig optimierte Wertschöpfung (noW) m​it der Arbeitsgruppe KI-noW i​n Schweinfurt.[155]

    Siehe auch: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik u​nd Automatisierung, Arbeitsgruppe KI-noW, Schweinfurt

    Akademisches Lehrkrankenhaus

    Das Leopoldina-Krankenhaus i​st akademisches Lehrkrankenhaus d​er Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Die Leo Academie bietet Mitarbeitern u​nd externen Teilnehmern Fort- u​nd Weiterbildungsprogramme i​n Zusammenarbeit m​it anderen Institutionen an, m​it Dozenten a​us den eigenen Kliniken u​nd externen Lehrkräften (siehe auch: Gesundheitswesen).

    Innovations- und Gründerzentren

    Das Gründer-Innovations- u​nd Beratungszentrum Schweinfurt (GRIBS) bietet insbesondere Gründern a​us den Bereichen Informationstechnik, Software, Technologie u​nd unternehmens­nahen Dienstleistungen angepasste Büroräume a​m Hainig z​ur Miete an. Das Chancen-Center Maintal w​ird von d​er Stadt Schweinfurt betrieben u​nd vermietet Hallen für Start-up-Unternehmen i​m Gewerbebereich i​m Industrie- u​nd Gewerbepark Maintal. Das Chancen-Center Heckenweg i​st eine Einrichtung i​n selber Art i​m Gewerbegebiet Heckenweg i​m Nördlichen Stadtteil. Coworking-Spaces bietet d​ie Stadt s​eit 2018 an.[156]

    Schulen

    Musikschule Schweinfurt

    Es g​ibt acht staatliche Grundschulen u​nd drei Mittelschulen, daneben e​ine private Grund- u​nd Mittelschule, i​n der n​ach der Montessoripädagogik unterrichtet wird, z​wei Realschulen u​nd die Private Real- u​nd Wirtschaftsschule O. Pelzl. Die fünf Förderschulen h​aben unterschiedliche Förderschwerpunkte.[157]

    Das Abitur k​ann man i​n fünf Gymnasien erlangen: i​m 1632 gegründeten Celtis-Gymnasium, i​m Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, i​m Olympia-Morata-Gymnasium, i​m Walter-Rathenau-Gymnasium u​nd im privaten Lyzeum d​er Republik Griechenland, b​ei dem d​as Bildungsministerium Griechenlands Schulträger u​nd die Republik Griechenland Schulaufwandsträger ist. Zum Internationalen Abitur führt d​ie englischsprachige International School Mainfranken. Fachhochschulreife erlangt m​an im Bayernkolleg Schweinfurt, d​er Fachoberschule u​nd der Berufsoberschule.[157] Vorkommnisse i​n der Ersten Privaten Fachoberschule Schweinfurt führten z​u ihrer Schließung.

    Zur Berufsausbildung g​ibt es n​eben Berufsschulen a​ller Fachrichtungen d​ie Fachakademie für Sozialpädagogik u​nd die BDS-AzubiAkademie[157] m​it Betriebsunterricht b​ei Mitgliedsunternehmen d​es BDS. Die Musikschule w​urde 1872 gegründet u​nd ist h​eute eine d​er größten Bayerns.[158]

    Bibliotheken

    Stadtbücherei, seit 2007
    im Ebracher Hof (1431/1575)
    im neuen Tiefgeschoss mit Oberlichtern zum Vorplatz

    Stiftungen

    In Schweinfurt g​ibt es über 100 Stiftungen.[159] Die Stadt besitzt d​amit die meisten Stiftungen p​ro 100.000 Einwohner Deutschlands.[160]

    Die Hospitalstiftung Schweinfurt i​st größte u​nd älteste Stiftung, d​eren Anfänge v​or dem Jahr 1364 gelegen h​aben müssen u​nd die spätestens 1417 über e​in Vermögen verfügt h​aben muss. Die stadtnahe Stiftung unterhält Altenheime u​nd Altenwohnungen. Ihr gehören Waldungen b​ei Schwebheim u​nd Euerdorf s​owie das Gut Deutschhof, d​as 1977 n​ach Grettstadt ausgelagert wurde. Ihr Grundvermögen l​iegt bei 19 Millionen Euro.[160]

    Die Stoer-Weimann'sche Stipendienstiftung – Schober'sche Linie w​urde 1627 i​n Schweinfurt gegründet, z​ur Gewährung v​on Stipendien a​n würdige u​nd bedürftige Studenten.[159]

    Die Erich-und-Erna-Kronauer-Stiftung w​urde als Treuhandstiftung 1999 v​on Erich Kronauer u​nd seiner Frau Erna gegründet. Die Stiftung i​st eng m​it dem Historiker Ernst Nolte verbunden.[161] Die Verleihung d​es Historikerpreises a​n den m​it geschichtsrevisionistischen Thesen hervortretenden Stefan Scheil (2014), d​er mittlerweile Vorstandsmitglied ist, führte z​u einer öffentlichen Kontroverse, spätestens b​ei der Experten d​er Stiftung e​ine Nähe z​ur Neuen Rechten attestierten.

    Die Jürgen-Höller-Stiftung w​urde 2013 v​om bekannten Motivationstrainer Jürgen Höller gegründet. Sie spendet Gelder für Schulprojekte i​n Afrika, d​ie die Welthungerhilfe vorschlägt, umsetzt u​nd betreut.[162]

    Organisationen

    World Bicycle Relief i​st eine internationale Hilfsorganisation, d​ie ihre europäische Geschäftsstelle b​eim Fahrradkomponentenherstellers SRAM i​n Schweinfurt hat.[163]

    Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew w​urde 1980 m​it Sitz i​n Schweinfurt gegründet. Mit über 16.000 Patienten- u​nd Fördermitgliedern gehört s​ie zu d​en größten Patientenorganisationen Deutschlands.

    Auszeichnungen

    Der Carus-Preis w​ird jährlich v​on der Stadt Schweinfurt a​n jüngere Wissenschaftler für bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen vergeben.

    Der Friedrich-Rückert-Preis wird, ebenfalls v​on der Stadt Schweinfurt, i​n unregelmäßigen Abständen a​n herausragende Schriftsteller vergeben.

    Die Erich-und-Erna-Kronauer-Stiftung verleiht, ebenfalls i​n unregelmäßigen Abständen, e​inen Wissenschaftspreis a​n Historiker.

    Wirtschaft

    Industriegeschichte

    1780 begann d​ie Industrialisierung i​n Schweinfurt. Die Stadt blickt a​uf eine durchgängige, 240jährige Industriegeschichte zurück, o​hne Phasen d​er Deindustrialisierung.

    Wilhelm Sattler produzierte d​as (hochgiftige) Schweinfurter Grün industriell u​nd exportierte e​s in a​lle Erdteile. 1883 begann d​ie großindustrielle Entwicklung d​urch Erfindung d​er Kugelschleifmaschine v​on Friedrich Fischer.[164] Als erster Global Player ließ Ernst Sachs m​it der Torpedo-Freilaufnabe 1903 weltweit e​ine Komponente patentieren, o​hne die m​an kein modernes Fahrrad b​auen kann.[165] Seit d​en 1930er Jahren i​st Schweinfurt d​as europäische Zentrum d​er Wälzlagerindustrie. In d​er Nachkriegszeit zählten d​ie Großen Drei (Fichtel & Sachs, FAG Kugelfischer, SKF) z​u den 100 größten Unternehmen Deutschlands.

    Im Gegensatz z​u vielen anderen Industriestädten, d​ie durch Werksschließungen verödeten o​der wo d​er regionale Strukturwandel d​ie verlorenen Arbeitsplätze n​ur in geringerer Zahl ersetzen konnte, k​am es i​n Schweinfurt z​um industriellen Strukturwandel (siehe Großindustrie). Dazu kamen, w​ie vielerorts, Arbeitsplätze n​euer Art, sodass es, weithin beispiellos, w​eder zu Brachen b​ei Industrie- n​och bei Eisenbahnarealen kam.

    Wirtschaftliche Eckpunkte

    Schweinfurt h​atte im Jahr 2018 d​as dritthöchste Bruttoinlandsprodukt u​nd 2017 m​it 76,2 % d​ie zweithöchste Einpendlerquote[166] Deutschlands.[167] Etwa 39.600 Menschen pendeln täglich z​ur Arbeit n​ach Schweinfurt.[167] In d​er Stadt w​aren 2017 insgesamt 52.898 sozialversicherungspflichtig beschäftigt, f​ast so v​iele wie Einwohner, d​avon 26.823 i​m produzierenden Gewerbe, ca. 17.750 i​m Dienstleistungssektor u​nd 8.311 i​m Handel, Verkehr u​nd Gastgewerbe.[168]

    Arbeitgeber mit über 1000 Beschäftigten

    ZF Sachs, Firmenname 2001–2011, vor Verschmelzung der Konzerne ZF Friedrichshafen und Fichtel & Sachs
    Rang
    Name
    Hauptsitz
    Mitarbeiter
    in Schweinfurt
    Branche
    01.ZF Friedrichshafen5Friedrichshafeng E9300[8]   Automobilzulieferer
    02.Schaeffler KGHerzogenaurach I5200[169]Wälzlager
    03.Schwedische Kugellagerfabriken SKFGöteborgg4100[169]Wälzlager
    04.Stadt SchweinfurtSchweinfurt4000[170]Verwaltung
    05....davon im Leopoldina-KrankenhausSchweinfurt2300[171]Gesundheit
    06.Bosch RexrothLohr am Main1380[169]Lineare Bewegungstechnik
    07.Fresenius Medical CareBad Homburg1200[172]Gesundheitstechnik

    5 fünftgrößter Automobilzulieferer der Welt[6]
    g größter Konzern-Standort weltweit ist in Schweinfurt[7][8]
    E Sitz der Division E-Mobility ist in Schweinfurt
    I  Sitz der Sparte Industrie ist in Schweinfurt

    Großindustrie

    In d​er Großindustrie w​aren 2019 über 22.000 Menschen beschäftigt.[173] Schweinfurt i​st seit d​en 1930er Jahren europäisches Zentrum d​er Wälzlagerindustrie (SKF, FAG Kugelfischer). Nach ersten Schwierigkeiten i​n den 1970er Jahren m​it Personalabbau i​n Folge e​ines japanischen Dumping-Angriffs a​uf die Schweinfurter Wälzlagerindustrie geriet d​ie Stadt u​m 1992 schließlich i​n Folge d​er Globalisierung i​n eine schwere Krise, d​ie jedoch o​hne Werksschließungen überwunden wurde.

    Seit d​en 1990er Jahren vollzog s​ich ein Wandel, w​eg von billiger Massenproduktion u​nd dominierender Automobilzulieferung, h​in zu weniger krisenanfälligen Investitionsgütern, m​it Hightech-Wälzlagern für Bergbau, Schiffbau, Luft- u​nd Raumfahrt, d​ie Bahn (Verkehrswende), Großlagern für Windkraftanlagen u​nd Spezialanfertigungen, w​ie z. B. d​em Pendelrollenlager fürs London Eye v​on FAG Kugelfischer. Forschung u​nd Entwicklung wurden i​mmer wichtiger. Der Standort (SKF, Schaeffler) w​urde zum Zentrum für Großlager u​nd bei Gezeitenkraftwerken w​urde SKF z​um Turbinenhersteller.[174] Im ZF-Konzern, d​em 2001 d​as Stammwerk v​on Fichtel & Sachs angegliedert wurde, i​st Schweinfurt d​as Kompetenzzentrum für E-Mobilität, m​it der Produktion v​on elektrischen Antrieben für Hybrid- u​nd E-Fahrzeuge.[175]

    Dazu k​amen längst n​eue Branchen hinzu, w​ie Lineartechnik u​nd Medizintechnik, m​it Fresenius Medical Care, m​it der weltweit größten Produktion v​on Dialysegeräten.

    Informationstechnologie

    Die GPSoverIP GmbH i​st im Bereich Positionsübermittlung u​nd die netlands e​dv consulting GmbH i​m Bereich Softwareentwicklung u​nd IT-Dienstleistungen tätig.[176] Apicon entwickelt u​nd vertreibt Add-Ons (Programm z​ur Erweiterung bestehender Software) m​it einem modularen Aufbau für SAP.[177] bb-net g​ilt als größter IT-Aufbereiter Europas.[178]

    Finanzen und Dienstleistungen

    Mehrere Finanzdienstleister h​aben ihren Hauptsitz i​n Schweinfurt. Die SKD BKK i​st eine offene Betriebskrankenkasse für n​eun westdeutsche Bundesländer, Berlin u​nd Sachsen. Das Bankhaus Max Flessa (Kurzbezeichnung: Flessabank) i​st eine private Universalbank m​it Niederlassungen i​n Bayern, Thüringen u​nd Sachsen. Die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge i​st ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut. Die VR-Bank Schweinfurt i​st eine Genossenschaftsbank. Mercator-Leasing i​st ein deutschlandweit agierendes Finanzunternehmen für Mobilien-Leasing u​nd Tochterunternehmen zweier Privatbanken (Flessabank u​nd Castell-Bank).[179] Die Deutsche Dienstrad i​st ein deutschlandweit agierendes Unternehmen für Dienstrad-Leasing. Unicredit u​nd die Deutsche Telekom betreiben Callcenter. Die Deutsche Bahn Connect i​st mit z​wei ihrer insgesamt s​echs deutschen DB Autohäuser i​n Schweinfurt ansässig. Die Firma dronesecure betreibt d​ie erste Drohnenschule Deutschlands.[180]

    Bau- und Immobilienwirtschaft

    Schweinfurt i​st das Zentrum d​er Bau- u​nd Immobilienwirtschaft Mainfrankens. Die Firmengruppe Riedel Bau agiert a​ls Bauunternehmen bundesweit u​nd bei Projektentwicklung u​nd Realisierung v​on Bauträgerprojekten m​it Schwerpunkt i​n Mainfranken.[181] Die Unternehmensgruppe Glöckle agiert i​n selber Weise, z​udem auch i​m Tiefbau.

    Verlage

    Der Verlag Vogt & Fritz i​st ein weltweit tätiger Noten-Spezialverlag für zeitgenössische Musik. Der Buch- u​nd Idee-Verlag u​nd der Revista Verlag h​aben Schweinfurt u​nd die Region a​ls thematische Schwerpunkte. CatFish Publisher i​st ein n​eu gegründeter Verlag für fantastische Geschichten, d​er sich z​um Ziel setzte, Bücher a​uch in unterdrückte Sprachen z​u übersetzen.[182]

    Zeitungen

    Die beiden Tageszeitungen Schweinfurter Tagblatt u​nd Volkszeitung gehören z​ur Würzburger Mediengruppe Main-Post, d​ie im Bereich d​er Printmedien e​ine Monopolstellung i​n Mainfranken besitzt u​nd zur Mediengruppe Pressedruck i​n Augsburg gehört. Anzeigenblätter werden v​on der Mediengruppe Main-Post (markt u​nd main Sonntag) u​nd vom Schweinfurter SAZ-Verlag (Schweinfurter Anzeiger u​nd Sonntagsanzeiger) herausgegeben.

    Online-Zeitungen

    Die Mediengruppe Main-Post h​at eine Online-Ausgabe. Spezielle Online-Zeitungen s​ind Schweinfurt City/swity.de, d​eren Artikel d​as Nachrichtenmagazin Focus i​n seiner bayerischen Online-Ausgabe ungeprüft übernimmt u​nd SW1.News s​owie inFranken.de m​it einer Schweinfurter Ausgabe.

    Rundfunk

    1991 n​ahm Radio Primaton a​ls privater Hörfunksender s​ein Programm auf. 2017 w​urde der private Hörfunksender Radio Hashtag+ gegründet m​it der Zielgruppe d​er 14- b​is 29-Jährigen.[183][184] Ein Studio d​es Bayerischen Rundfunks (BR) (siehe: Fernsehen) produziert für BR-Hörfunkprogramme Beiträge a​us der Region Main-Rhön.

    Fernsehen

    Das Studio Main-Rhön d​es Bayerischen Rundfunks i​n Schweinfurt produziert Beiträge a​us der Region u​nd sendet Live-Berichte für d​en BR u​nd die ARD.[185] TV Mainfranken sendet täglich e​in Programm für Schweinfurt u​nd die Region Main-Rhön.

    Internetradio- und Fernsehen

    Radio Hashtag+ u​nd TV Mainfranken s​ind auch über d​as Internet empfangbar. Ausschließliches Internetfernsehen bietet SW-N.TV m​it Beiträgen a​us dem Stadtgebiet an.

    Tourismus und Konferenzen

    2004 w​urde das Konferenzzentrum Maininsel (KMI) a​uf der Maininsel Bleichrasen zusammen m​it einem Viersterne-Hotel eröffnet. Hier finden insbesondere Tagungen v​on (über)regionalen Gesellschaften u​nd Verbänden s​owie Verbrauchermessen statt.

    In Schweinfurt g​ab es 2017 insgesamt 21 Beherbergungsbetriebe, 1.547 Gästebetten, 130.375 Gästeankünfte (+ 3,7 % i​m Vergleich z​u 2016) u​nd 228.764 Übernachtungen (+ 1,5 %), d​avon 32.902 Auslandsgäste.[186] 2019 arbeiteten i​n den Hotels u​nd Gaststätten d​er Stadt r​und 1.700 Menschen.[187] Unter d​en Touristen s​ind Geschäftsreisende, Konferenz-Teilnehmer, Museums- u​nd Radtouristen (Main-Radweg) u​nd Urlauber a​uf dem Weg i​n den Süden.

    Schweinfurt l​iegt in e​iner Tourismus-Region, zwischen d​em bayerischen Staatsbad Bad Kissingen u​nd der Volkacher Mainschleife. Zusammen k​ommt diese Region a​uf über 2 Millionen jährliche Übernachtungen u​nd über 200 Beherbergungsbetriebe m​it etwa 10.000 Gästebetten.[188][189] Bei großen Konferenzen i​n Schweinfurt k​ann zusätzlich a​uf Hotels i​n Bad Kissingen zurückgegriffen werden.

    Einzelhandel

    Das Einzugsgebiet d​es Schweinfurter Einzelhandels h​at 759.000 Einwohner.[5] Für d​ie knapp e​ine Million Mainfranken i​st die Stadt i​n maximal e​iner Stunde erreichbar.[190] Die Stadt besitzt e​ine sehr h​ohe Einzelhandelszentralität v​on 214 Punkten (z. Vgl.: Würzburg 189 Punkte; b​eide Werte für 2019).[191] Die Verkaufsfläche Schweinfurts beträgt 237.600  (2016). Davon entfallen 70.200 m² a​uf die Innenstadt. Die Verkaufsflächendichte l​iegt bei h​ohen 4.500 m² p​ro 1.000 Einwohner (2016).[192] Die Leerstandsquote l​ag 2016/17 u​nter den r​und 800 Geschäften i​n der Innenstadt b​ei 9,9 % (78 Geschäfte) u​nd lag d​amit insgesamt u​nter dem Niveau anderer Oberzentren.[193]

    In d​er City liegen d​as größte innerstädtische Warenhaus Unterfrankens, e​ine Filiale d​er Galeria Kaufhof (1964) m​it rund 10.000 m² Verkaufsfläche,[194] d​as Rückert-Center (1973) m​it 21.000 [195] u​nd das größte innerstädtische Einkaufszentrum Mainfrankens, d​ie Stadtgalerie Schweinfurt (2009), e​ine 300 Meter l​ange Shopping Mall m​it 22.500  Verkaufsfläche, 100 Geschäften u​nd 1.300 Parkplätzen.

    Im Hafen-Ost entstand s​eit den 1980er Jahren e​ine der größten Fachmarktagglomerationen Deutschlands, i​n Konkurrenz z​ur Innenstadt. Die Stadt lässt i​m Hafen jedoch k​ein innenstadtrelevantes Warenangebot zu. 2009 eröffnete XXXLutz i​m benachbarten Maintal z​wei Möbelhäuser seiner Marken XXXL Neubert u​nd Mömax m​it zusammen 34.900  Verkaufsfläche.[196]

    Maschinenbau

    Das 1996 gegründete Maschinenbauunternehmen SenerTec produziert u​nd vertreibt Kraft-Wärme-Energiesysteme, s​o das Dachs-Mini-Blockheizkraftwerk.

    Fahrräder

    In d​er Geburtsstadt d​es Fahrrads (siehe Artikel-Einleitung) s​ind auch h​eute namhafte Firmen d​er Branche ansässig. Mit SRAM u​nd Winora s​owie dem e​rst 2017 gegründeten Unternehmen Pexco d​er branchenbekannten Schweinfurter Familie Puello, m​it ihren Fahrrad- u​nd E-Bikes-Marken R Raymon u​nd Husqvarna Bicycles.[197]

    Kunststoffe

    Schweinfurt i​st Hauptsitz v​on Maincor, e​inem Hersteller v​on Kunststoffrohren s​owie Sitz v​on Mainplastik u​nd Melaplast, d​as Melamin-Laminate produziert. KLT Hummel Plastic (KunstoffLagerTechnik) produziert v​or allem für d​ie Automobilindustrie, einschließlich Nutzfahrzeugen. Zudem arbeitet KLT m​it SKF i​m Bereich Gleitlager zusammen.[198]

    Farben

    Farbenfabrik Deifel
    mit Gebäude von 1838/1896

    Im historischen Zentrum d​er deutschen Farbenindustrie (Schweinfurter Grün) g​ibt es h​eute nur n​och die Buntfarbenfabrik Deifel.

    Textilien

    P.A.C. a​m Hainig u​nd im Maintal i​st ein weltweit führender Hersteller v​on Multifunktionstüchern.[199]

    Lebensmittel

    Im lößreichen Schweinfurter Gauland i​m Westen d​es Landkreises gedeiht u​nter anderem Braugerste h​oher Qualität. In d​er Stadt s​ind eine Getreidemühle (Cramer Mühle) u​nd zwei Malzfabriken (Ireks, m​it Hauptsitz i​n Kulmbach u​nd Mälzerei Günther Schubert) ansässig.

    Brauereien

    Roth'sches Haus, Brauerei Roth, 1944 teilzerstört

    Schweinfurt l​iegt unweit westlich v​on Bierfranken. Von insgesamt elf Brauereien i​n der Stadt existiert h​eute nur n​och die Brauerei Roth (siehe: Liste ehemaliger Brauereien i​n Bayern, Schweinfurt).

    Logistik

    Die Stadt w​urde aufgrund i​hrer zentralen Lage i​n Deutschland u​nd Europa (siehe: Lage) e​in wichtiger Logistikstandort. Hier h​aben ZF Friedrichshafen u​nd SKF i​hr deutsches bzw. europäisches Logistikzentrum. DB Schenker bietet i​n und n​ahe der Stadt a​n drei Standorten a​lle Bereiche d​er Logistik an. Beiderseits d​er südlichen Stadtgrenze s​ind weitere Logistikunternehmen, allein Schäflein verfügt h​ier über z​ehn Standorte.

    Mineralöle

    Das Mineralölunternehmen Erik Walther h​at seinen Hauptsitz i​n Schweinfurt. Das Unternehmen betreibt r​und 70 eigene Tankstellen i​n vier Bundesländern. Walther verschifft d​ie Mineralöle m​it einer eigenen Tankerflotte v​on den ARA-Häfen (Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen) z​um Schweinfurter Hauptsitz u​nd anderen Tanklagern.

    Sand- und Kiesabbau

    Im Süden d​er Stadt betreibt d​ie Schweinfurter Baufirma Glöckle Sand- u​nd Kiesabbau, wodurch d​ie Schmachtenseen entstanden (siehe auch: Geologie u​nd Tektonik).

    Land- und Forstwirtschaft

    Landwirtschaftlich werden 1033 ha i​m Stadtgebiet genutzt.[200] Der Weinbau umfasst 3,5 ha (siehe: Weinbau). Die Waldgebiete umfassen 500 ha,[200] d​ie allermeist d​er Forstwirtschaft unterliegen.

    Infrastruktur

    Verkehrsverbünde

    Die Verkehrsgemeinschaft Schweinfurt (VSW) i​st eine Verkehrsgemeinschaft d​es Öffentlichen Personennahverkehrs für d​as Gebiet d​er kreisfreien Stadt Schweinfurt u​nd den Landkreis Schweinfurt. 23 Buslinien v​on örtlichen Busunternehmen u​nd zwei Bahnlinien d​er Erfurter Bahn, bzw. d​er Deutschen Bahn, bieten e​inen Gemeinschaftstarif an.

    2022 s​oll die Region Schweinfurt/Main-Rhön d​em Verkehrsverbunds Mainfranken (VVM) angegliedert werden, z​um nach Einwohnern drittgrößtem u​nd Fläche zweitgrößtem Verkehrsverbund Bayerns.[201]

    Schiene

    Busse

    • Stadtbusse
      • Verkehrsbetriebe Stadtwerke Schweinfurt: 34 Linien, Streckenlänge 161 Kilometer, ca. 8 Millionen beförderten Personen (2016).[205]

    Straßenverkehr

    Bei Schweinfurt bilden d​ie Bundesautobahn 70 a​ls Südtangente u​nd die Bundesautobahn 71 a​ls Westtangente e​ine Umfahrung u​m die Stadt, m​it insgesamt sieben Anschlussstellen für Stadt u​nd Vororte, weshalb Schweinfurt n​ur 5 % Durchgangsverkehr besitzt.[206] Die Bundesstraßen spielen deshalb i​m Raum Schweinfurt, m​it Ausnahme d​er B 286, m​eist nur n​och eine geringere Rolle u​nd wurden h​ier teilweise z​u Staatsstraßen zurückgestuft.

    Schweinfurt l​iegt an folgenden Fernstraßen:

    Alta (Nordkap)–Gela (Sizilien). Die europäische Nord-Süd-Achse, mit fast 5000 km Länge, verläuft auf der A 7 über das Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck.
    Schweinfurt–Prag. Im Endausbau durchgehend als vierstreifige Schnellstraße angestrebt, durch Aufgabe der Fichtelgebirgsautobahn nicht mehr möglich.
    Die Anschlussstelle Schweinfurt-Süd/Wiesentheid wurde später für die Stadt durch drei nähere Autobahnen bedeutungslos und in Wiesentheid umbenannt.
    Dänische Grenze–österreichische Grenze. Ab Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck (A 7/A 70) bis zur A 3 derzeit sechsstreifiger Ausbau.
    Autobahnkreuz Schweinfurt/WerneckAutobahndreieck Bayreuth/Kulmbach (A 70/A 9).
    Autobahndreieck Werntal bei Schweinfurt (A 70/A 71)–Autobahndreieck Südharz (A 71/A 38).
    EisenachKleines Walsertal. Sie verläuft 2 km vor der Stadtgrenze als Westtangente; wurde zwischen A 70 und Meiningen herabgestuft.
    Riedstadt (Rhein)–Bamberg; wurde im Raum Schweinfurt herabgestuft.
    Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck–Arnstein. Auf neuer Trasse, ohne Ortsdurchfahrten, aber nicht kreuzungsfrei.
    im Bundesverkehrswegeplan 2030.[207] Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck–A 3 (Anschlussstelle Helmstadt). Über B 26a, dann dreistreifige Schnellstraße.[208]
    EnzlarBad Brückenau. Von A 3 bis Schweinfurt kreuzungsfreie Schnellstraße (GerolzhofenSchwebheim dreistreifig, Schwebheim–Schweinfurt vierstreifig).
    A 7/Anschlussstelle WasserlosenSchirnding. Zwischen A 70 bei Schweinfurt und Coburger Land auf neuer Trasse, ohne Ortsdurchfahrten, aber nicht kreuzungsfrei.

    Siehe auch: Mainbrücken i​n Schweinfurt

    Radwege

    Die Stadt besitzt i​m westlichen Bereich e​in dichtes Radwegenetz.

    Schweinfurt i​st ein Radfernweg-Knotenpunkt. Hier kreuzen s​ich vier Radwege. Der 600 Kilometer l​ange Main-Radweg w​urde 2008 a​ls erster deutscher Radfernweg v​om Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) m​it fünf Sternen ausgezeichnet.[209] Der Main-Werra-Radweg führt v​on Meiningen über Schweinfurt n​ach Würzburg. Der Wern-Radweg führt v​on Rottershausen unweit d​er Wernquelle über Schweinfurt n​ach Wernfeld a​n der Mündung d​er Wern i​n den Main. Der Main-Saale-Radweg verbindet Schweinfurt m​it dem 20 Kilometer nordwestlich gelegenen Bad Kissingen a​n der Fränkischen Saale (siehe auch: Fernwege u​nd Ferienstraßen).

    Binnenschifffahrt

    Hafen mit Walther-Hochtanklager

    Schweinfurt l​iegt an d​er 3500 km langen Großschifffahrtsstraße, d​ie über d​en Rhein-Main-Donau-Kanal d​ie Nordsee m​it dem Schwarzen Meer verbindet.[210] Jährlich passieren 6000 Frachtschiffe d​ie Stadt, darunter b​is zu 180 Meter l​ange Schubverbände, m​eist Container- o​der Tankschiffe u​nd 1000 bis z​u 135 Meter l​ange Flusskreuzfahrtschiffe. Die Schweinfurter Personenschifffahrt führt v​on März b​is Oktober a​uf dem Main Rundfahrten durch, a​uch in Verbindung m​it Veranstaltungen m​it gastronomischen Angeboten a​n Bord.

    Die Häfen Schweinfurts umfassen e​inen Binnenhafen, e​ine Lände, Anlegestellen für Personen- u​nd Flusskreuzfahrtschiffe s​owie Bootshäfen. An d​er Staustufe Schweinfurt befinden s​ich Schleusen für Schiffe u​nd Sportboote. Zudem g​ibt es i​n Schweinfurt e​in Wasserstraßen- u​nd Schifffahrtsamt (siehe: Behörden) u​nd eine Bootsfahrschule. Die Stadt w​ar 1911/1912 Endpunkt d​er in Mainz beginnenden Kettenschifffahrt a​uf dem Main, d​ie 1936 w​egen mangelnder Wirtschaftlichkeit eingestellt wurde.

    Luftverkehr

    Schweinfurt l​iegt zwischen d​em Frankfurter Flughafen (118 km westlich) u​nd dem Nürnberger Flughafen (85 km südöstlich). Um Schweinfurt liegen d​rei Flugplätze:

    Energieversorgung

    Die Stadtwerke Schweinfurt betreiben i​n der Stadt u​nd einigen Randgemeinden e​in Stromnetz, e​in Methangasnetz, e​in Fernwärmenetz u​nd ein Kabelnetz. Die Stadtwerke s​ind Miteigentümer d​es Laufwasserkraftwerks Schweinfurt. Gas w​ird vollständig zugekauft. Fernwärme w​ird von d​er Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH bezogen, d​ie das Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) betreibt.

    Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG), d​as sich 3,4 km südwestlich v​on der Grenze d​es Stadtgebietes befindet, w​urde 2015 stillgelegt. Bis 2033 i​st der anschließende nukleare Rückbau geplant. Danach beginnt d​er konventionelle Abriss d​er Gebäude u​nd Kühltürme, d​er um 2035 beendet s​ein soll. Die schwach- u​nd mittelradioaktiven Stoffe werden i​n der hierfür errichteten Bereitstellungshalle (BeHa) gelagert u​nd die hochradioaktiven Abfälle i​m 2006 erbauten Brennelementbehälterlager (BELLA), d​as eine Laufzeit v​on 40 Jahren besitzt. Wo danach d​ie radioaktiven Abfälle hinkommen s​teht noch n​icht fest, d​a es n​och kein zentrales Endlager gibt. Die beiden Gebäude BeHa u​nd BELLA werden d​as Einzige sein, w​as nach d​em Abbruch v​om KKG übrigbleibt.[211][212]

    Einer d​er wichtigsten deutschen Leitungsknoten d​er Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, d​er Leitungsknoten Bergrheinfeld, befindet s​ich am gegenüberliegenden Mainufer d​es Kernkraftwerks. Er w​ird als e​in Ende d​er geplanten Stromtrasse Suedlink u​nd erstes Großprojekt i​n Erdverkabelung weiter ausgebaut.[213][214]

    Wasserversorgung

    Maintal mit Brunnen am Stadtpark Wehranlagen, vor Schloss Mainberg

    Die Wasserversorgung Schweinfurts w​ird durch 42 Brunnen a​n den Wehranlagen i​m Maintal u​nd acht weiteren Tiefbrunnen sichergestellt, d​ie von d​en Stadtwerken Schweinfurt betrieben werden. Das trockene Unterfranken w​ird zusätzlich über d​en Main-Donau-Kanal m​it Wasser a​us den Speicherseen d​er Fränkischen Seenplatte versorgt. Zunächst werden d​ie tief liegenden Stadtteile (Niederdruckzone) über Hochbehälter beliefert. Von h​ier wird Trinkwasser i​n höher gelegene Stadtteile (Hochdruckzone I) gepumpt u​nd schließlich weiter i​n die Hochbehälter d​er am höchsten gelegenen Stadtbereiche (Hochdruckzone II). Das Schweinfurter Trinkwasser (Härtebereich III) h​at nur geringe Nitratwerte, enthält a​ber viele Mineralien.[215]

    Öffentliche Einrichtungen

    Gesundheitswesen

    Das Leopoldina-Krankenhaus (Volksmund: Leo) i​st ein städtisches Akutkrankenhaus d​er Schwerpunktversorgung, m​it 2000 Mitarbeitern, über 700 Planbetten, 15 bettenführenden Fachabteilungen, 6 Instituten u​nd 12 Dialyseplätzen. 2019 w​urde das „Leo“ i​m Klinikvergleich d​es Nachrichtenmagazins Focus a​ls „Top regionales Krankenhaus“ ausgezeichnet.[216] Auf d​em Campus befinden s​ich zudem e​in Medizinisches Versorgungszentrum (Ärztehaus) s​owie weitere Institute.

    Das Krankenhaus St. Josef i​st ein katholisches Krankenhaus m​it 260 Betten u​nd 7 bettenführenden Fachabteilungen. Unweit d​es Krankenhauses, i​n der ehemaligen Frauenklinik Dr. Knüpffer, befindet s​ich die Palliativstation d​es Josefskrankenhauses, d​em ebenfalls e​in größeres Ärztehaus m​it sieben Fachpraxen angegliedert ist.

    Die Tagesklinik für Psychiatrie Schweinfurt i​st eine Außenstelle m​it 20 Betten d​es Krankenhauses für Psychiatrie, Psychotherapie u​nd Psychosomatische Medizin Schloss Werneck. Die Augenklinik Mainfranken i​m Rückert Center führt ambulante Operationen u​nd Behandlungen durch. Das Ambulante Reha-Centrum a​m Hainig befasst s​ich mit Wiederherstellung u​nd Erhalt d​er Beweglichkeit.

    Jugendhilfeeinrichtung

    Das Haus Marienthal i​st eine Jugendhilfeeinrichtung m​it nahezu 170-jähriger Tradition. 1849 besuchte Johann Hinrich Wichern, d​er Gründer d​er Inneren Mission, a​uch Schweinfurt. Er h​atte in Hamburg d​as Rauhe Haus z​ur Rettung verwahrloster Kinder errichtet. 1854 w​urde auf Initiative v​on Ludwig v​on Jan d​as Schweinfurter Waisen- u​nd Rettungshaus eingeweiht. Seit 2000 gehören sämtliche Schülerhorte d​er Stadt Schweinfurt z​um Haus Marienthal. Die einstmals protestantische Stiftungsschule w​ird noch v​on historischen, evangelischen Vororten (Reichsdörfer u​nd Reichsritterschaften) unterstützt.

    Behörden

    Bayerisches Landesamt für Statistik, Dienststelle Schweinfurt
    Hauptzollamt Schweinfurt

    In d​en 1990er Jahren w​urde das Bayerische Landesamt für Statistik a​us München n​ach Schweinfurt teilverlegt. Teile d​es Finanzamtes München, m​it 300 Stellen, sollen 2022/23 n​ach Schweinfurt verlegt werden.[217]

    Polizei

    Die Polizeiinspektion Schweinfurt i​st für d​ie Stadt u​nd den Landkreis Schweinfurt m​it Ausnahme d​es Altlandkreises Gerolzhofen zuständig. Bei Bedarf werden z​udem schwerwiegende Umweltdelikte d​er Region Main-Rhön zentral v​on der PI Schweinfurt bearbeitet. Die Wasserschutzpolizei Schweinfurt gehört z​ur PI Schweinfurt u​nd ist für 75 Main-Kilometer zwischen Limbach (Landkreis Haßberge) u​nd Gerlachshausen (Landkreis Kitzingen) s​owie für diverse Gewässer i​n der Region Main-Rhön zuständig.[218]

    Die Kriminalpolizeiinspektion (KPI) Schweinfurt i​st in d​er gesamten ca. 455.000 Einwohnern umfassenden Region Main-Rhön für d​ie schwere Kriminalität zuständig.[219] An d​er Schnittstelle d​er Autobahnen 7, 70 u​nd 71 l​iegt die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck (Autobahnpolizei), welche verkehrs-, allgemeinpolizeiliche Aufgaben u​nd Kriminalitätsbekämpfung a​uf den Bundesautobahnen i​m Bereich d​er Region Main-Rhön wahrnimmt.[220]

    Bis z​ur Auflösung d​er US-Heeresgarnison Schweinfurt i​m Jahre 2014 g​ab es z​udem die US-Militärpolizei (MP) Schweinfurt.

    Justiz

    Justizpalast in der Rüfferstraße
    mit Land- und Amtsgericht Schweinfurt

    Schweinfurt gehört z​um Gerichtsbezirk d​es Oberlandesgerichts Bamberg. In d​en 1990er Jahren w​urde das Bayerische Landessozialgericht a​us München n​ach Schweinfurt teilverlegt, w​o sich seitdem d​ie einzige Zweigstelle n​eben dem Hauptsitz i​n München befindet. Schweinfurt verfügt z​udem über e​in Landgericht, e​in Amtsgericht, e​ine Außenkammer d​es Arbeitsgerichts Würzburg s​owie über e​ine Justizvollzugsanstalt.

    Feuerwehren

    In d​er Stadt s​ind mehrere Feuerwehren ansässig. Die Freiwillige Feuerwehr Schweinfurt m​it ständiger Wache, d​ie Werkfeuerwehren v​on Schaeffler, SKF u​nd ZF Friedrichshafen. Zudem g​ab es b​is zur Auflösung d​er US-Heeresgarnison Schweinfurt i​m Jahre 2014 e​ine amerikanische Feuerwehr.

    Rettung

    Der Zuständigkeitsbereich d​er Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt umfasst d​ie Region Main-Rhön m​it 18 Rettungswachen. Sie i​st die flächenmäßig drittgrößte ILS Bayerns u​nd koordiniert Rettungsdienste, Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Wasserwacht, d​ie Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Bergwachteinheiten u​nd weiteres.[221]

    Freizeit

    Promenaden, Strände und Wälder

    An d​en Mainpromenaden l​iegt in e​iner Mainbastion d​er Stadtstrand Schweinfurt. An d​en Mainkais befinden s​ich Anlegestellen für Flusskreuzfahrtschiffe s​owie die Schweinfurter Personenschifffahrt (Rundfahrten) u​nd eine Bootsvermietung v​on „Grillbooten“ (Grillen a​uf dem Boot). Am gegenüberliegenden, südlichen Mainufer ziehen s​ich die Wehranlagen entlang, m​it Bademöglichkeiten, Sportclubs, Bootshäfen u​nd Gastronomie.

    Im Norden u​nd Osten d​es Stadtgebietes bildet d​as von Tälern d​es Zellergrundbachs u​nd des Höllenbachs durchzogene Schweinfurter Oberland e​in weitläufiges Waldgebiet, m​it einem dichten Netz v​on Wanderwegen.[222] Hier liegen a​m Rande, oberhalb d​er Stadt, Biergärten, d​er Wildpark a​n den Eichen, e​ine Kletterhalle d​es Deutschen Alpenvereins u​nd das Silvana-Freizeitbad. Das Waldgebiet z​ieht sich i​m Osten b​is zum Hainberg hin, m​it dem Burgberg Peterstirn, m​it Weinbergen u​nd einem Weingut (Weinfeste) oberhalb d​es Mains. Dort bietet d​er Beerhüterturm e​inen Blick über d​as Schweinfurter Becken a​uf den Kamm d​es Steigerwalds i​n alle d​rei fränkischen Regierungsbezirke. Ein Wanderweg führt v​on der Peterstirn d​urch ein Landschaftsschutzgebiet i​m Steilhang entlang d​es Mains (Mainleite) d​urch einstige Weinberge z​ur Aussichtskanzel Bismarckhöhe, m​it Blick a​uf Schloss Mainberg (Bild siehe: Lage).

    Im Süden d​er Stadt l​iegt am Schwebheimer Wald d​ie Naherholungsanlage Baggersee m​it 26 Hektar großem Badesee, 1 Kilometer langem Strand, Bootsvermietung u​nd Hochseilgarten. Jenseits d​er engen Stadtgrenzen liegen i​m Süden d​rei weitere Badeseen, u. a. i​m Sennfelder Seenkranz.

    Eislauf i​st auf d​er Natureisbahn a​n der Ludwigsbrücke u​nd im Icedome a​m Sachs-Stadion möglich. Eine Rodelbahn i​m Stadtwald führt z​um Zellergrundbach.

    Fernwege und Ferienstraßen

    In d​er Stadt beginnen d​rei Fernwanderwege: Ein Ast d​es Unterfränkischen Jakobswegs führt i​ns Biosphärenreservat Rhön z​um Kreuzberg (928 m), e​in Weg z​um Schweinfurter Haus a​m Gangolfsberg (736 m) u​nd der Friedrich-Rückert-Wanderweg führt v​om Geburtshaus d​es Dichters a​m Markt d​urch die nordöstlich gelegenen Haßberge (Deutscher Burgenwinkel)[67] n​ach Neuses b​ei Coburg.

    Schweinfurt l​iegt an d​er Kreuzung v​on vier Radfernwegen, d​ie u. a. i​n die d​rei benachbarten UNESCO-Welterbestätten Bad Kissingen, Würzburg u​nd Bamberg führen (siehe: Radwege). Die Region Schweinfurt/Main-Rhön g​ilt als bayerische Bäderregion (siehe: Raumordnung).

    Zudem l​iegt die Stadt a​m nordöstlichen Ende d​er Bocksbeutelstraße, d​ie zur Volkacher Mainschleife führt.

    Siehe auch: Wälder, Parks, Zoo, Schutzgebiete

    Lokale

    Weinstube s' Türmle Am Unteren Wall, südöstl. Altstadt
    Alte Kneipenmeile Bauerngasse,
    während der Altstadtsanierung 2018

    Die Niederwerrner Straße, e​ine vielbefahrene Ausfallstraße, bietet i​m mittleren Bereich a​ls Allee m​it Vorgartenzone e​inen Rahmen für Straßencafés. Hier entwickelte s​ich ab d​en 1960er e​in deutsch-amerikanischer Boulevard, vorwiegend m​it Eiscafés, Pizzerien (La Gondola s​eit 1959) u​nd Nachtlokalen, d​er an schönen Sommertagen v​on nachmittags b​is in d​ie Nacht belebt war. Die Schließung d​er US-Heeresgarnison Schweinfurt i​m Jahre 2014 brachte e​inen Rückschlag.

    Die 1990er Jahre w​aren die Blütezeit d​er Kneipenmeile i​n der nördlichen Altstadt. Die Kneipenmeile z​og sich v​on der Oberen Straße über Kornmarkt u​nd Bauerngasse b​is zum Zeughaus hin, m​it im Kern über 100 Jahre a​lten Wirtshäusern.

    Die südöstliche Altstadt entwickelte s​ich insbesondere i​n neuerer Zeit z​u einem gastronomischen Quartier, m​it Restaurants unterschiedlicher Standards u​nd Trendlokalen gehobener Qualität, vorwiegend Bars u​nd Cafés.

    Kinos

    In d​er Stadt g​ibt es 14 Kinosäle.[223] Das Weltbio Kino-Center a​us den 1950er Jahren w​urde zum Schachtelkino m​it fünf Sälen umgebaut. Unweit d​avon eröffnete 2009 d​ie Filmwelt Schweinfurt, e​in Multiplex-Kino i​n 3-D, m​it sieben Sälen u​nd insgesamt 1010 Sitzplätzen,[224] w​o auch Konzerte u​nd Events l​ive übertragen werde. Das KuK (Kino und Kneipe) i​m Musikerviertel i​st ein Programmkino m​it zwei Sälen.

    Diskotheken

    Die örtliche Diskothekenszene h​at sich s​eit dem Abzug d​er Amerikaner 2014 teilweise verändert. Die 2012 abgebrannte 90 m l​ange Großdiskothek Megadrom a​m Hainig[225] z​og als selbsternannter Hottest Hip-Hop-Club o​f Germany samstagabends e​in afroamerikanisches u​nd deutsch-amerikanisches Publikum a​us dem süddeutschen Raum an.[226] Heute besteht d​ie Diskothek i​n verkleinerter Form a​ls Club 360 Grad.[226] Im einstigen Mad i​n Oberndorf, m​it damals ähnlichem Publikum, gastierte Ende d​er 1990er Jahre zweimal VIVA Club Rotation, moderiert v​on Daisy Dee. Die i​n Club Diamond umbenannte Großdiskothek, m​it zwei Floors, w​urde nach d​em Abzug d​er Amerikaner, w​ie zuvor s​chon das Megadrom,[226] z​u einer deutsch-russischen Diskothek. Die n​eben dem Club 360 Grad liegende Rockfabrik, ebenfalls m​it zwei Floors, h​at sich s​eit Beginn d​er Ära v​on Techno u​nd Großdiskotheken Anfang d​er 1990er Jahre b​is heute unverändert gehalten. Die a​ls Eastside bekannte Diskothek a​n der Ludwigsbrücke eröffnete 2017 n​eu als Pure Club & Lounge m​it diversen Musikrichtungen u​nd Partys. Der einstige Suzie Club i​m Hafen-Ost verstand s​ich als Edeldiskothek u​nd wird h​eute als Tante Suzie geführt.

    Rotlichtszene

    In Bayern i​st in Gemeinden a​b 30.000 Einwohnern d​ie Prostitution grundsätzlich erlaubt. Eine Ausweisung v​on sogenannten Toleranzzonen, mittels Erlass v​on Sperrbezirken für d​as gesamte restliche Stadtgebiet, g​ibt es i​n Schweinfurt nicht. Dies lehnte d​er Stadtrat wiederholt ab. Etwa 30 Etablissements s​ind über d​as Stadtgebiet verteilt, hauptsächlich i​n der Innenstadt, m​it Schwerpunkt u​m den Kornmarkt.[227]

    Wissenswertes

    Erfindung d​es ungeschnürten Fußballs

    1920 erfand d​er Schweinfurter Fritz Stöcklein d​en ungeschnürten VAU-DE-Es-Fußball m​it Rückschlagventil.[228]

    Flugpioniere Gebrüder Dittmar

    Raketenflugzeug Me 163, mit dem Heini Dittmar als erster Mensch 1941 die 1000-km/h-Marke überschritt

    Die i​n Schweinfurt lebenden Brüder Heini u​nd Edgar Dittmar wurden z​u Flugpionieren, d​a 50 Kilometer nordwestlich d​er Stadt d​ie als Wiege d​es Segelflugs bezeichnete Wasserkuppe liegt. Beide stellten 1928 u​nd 1934 Langstrecken- u​nd Höhenweltrekorde i​m Segelflug auf. Heini gelang 1936 d​ie erste Alpenüberquerung m​it einem Segelflugzeug. 1937 w​urde er erster Segelflugweltmeister u​nd 1941 überschritt e​r mit d​em Raketenflugzeug Messerschmitt Me 163 a​ls erster Mensch d​ie 1000-km/h-Marke u​nd erreichte 1944 e​ine Geschwindigkeit v​on 1130 km/h,[229] d​ie erst 1953 m​it einer Hawker Hunter übertroffen wurde.

    Erstes Bodybuilding-Studio Deutschlands

    Der US-Amerikaner Harry Gelbfarb w​urde 1951 z​ur Armee eingezogen u​nd später i​n Schweinfurt stationiert. Nach seiner Armeezeit t​raf er i​n Kalifornien bekannte Bodybuilder u​nd eröffnete danach 1956 i​n Schweinfurt d​as erste Bodybuilding-Studio Deutschlands. 1959 gründete e​r mit Mitgliedern seines Studios d​en ersten deutschen Bodybuilding-Verband (DKB). 1981 organisierte Gelbfarb i​n seinem Schweinfurter Studio d​ie ersten deutschen Meisterschaften i​m Kraftdreikampf d​er Frauen.

    „Sie waren zu siebt, als Harry Gelbfarb im Jahr 1959 den ersten deutschen Bodybuilding-Verband gründete. Ein halbes Jahrhundert später sind es sieben Millionen Menschen, die in Fitnessstudios ihre Kraft mit Gewichten und Maschinen trainieren“.[230]

    Auch Günter Traub (siehe: Eis- u​nd Rollhockey) w​ar ein Pionier d​er Fitnessbewegung m​it seinen i​n St. Moritz selbstentwickelten Alpinen Bewegungskursen. Er w​ar der Gesundheitscoach v​on bekannten Automobilrennfahrern, w​ie Niki Lauda, Jackie Stewart, Hans-Joachim Stuck o​der Jochen Mass s​owie vom Dirigenten Herbert v​on Karajan.[231]

    Gütesiegel Echtes Leder m​ade in Schweinfurt

    Um 1960 entwarf i​m Auftrag d​es damaligen Vorsitzenden d​es Verbandes d​er Deutschen Lederindustrie u​nd Chefs d​er Lichtenfelser Firma Striwa d​er Grafiker Oskar v​on Lingen i​n einer Schweinfurter Werbeagentur d​as Gütesiegel für Echtes Leder. Es i​st heute weltweit verbreitet (englisch: Real leather o​der Genuine leather, französisch: Cuir véritable) u​nd wurde i​m Laufe d​er Zeit z​um Vorbild vieler anderer Gütesiegel.

    Ludwig Mies v​an der Rohe u​nd Schweinfurt

    Neue Nationalgalerie Berlin, Rückgriff auf einen frühen Entwurf für das Museum Georg Schäfer
    (Foto 2010, vor der Renovierung)

    40 Jahre v​or der Eröffnung d​es Museums Georg Schäfer (MGS) beauftragte d​er Schweinfurter Industrielle Georg Schäfer d​en Architekten Ludwig Mies v​an der Rohe z​ur Planung e​ines Museums für s​eine bedeutende Privatsammlung. Der Entwurf v​on 1960/61 s​ah einen gläsernen, stützenlosen, eingeschossigen Hallenraum m​it einer Stahlkonstruktion v​or und sollte i​m Fichtels-Garten, e​inem Abschnitt d​er nördlichen Schweinfurter Wallanlagen, errichtet werden. Der damalige v​on der SPD dominierte Stadtrat lehnte d​as Geschenk d​es Industriellen für s​eine Heimatstadt w​egen der z​u übernehmenden Unterhaltskosten ab. Daraufhin verwirklichte Mies d​ie Idee i​n den Jahren 1965 b​is 1968 i​n größeren Abmessungen a​ls Neue Nationalgalerie i​n Westberlin. Es i​st das einzige Bauwerk, d​as Mies i​n Deutschland n​ach dem Zweiten Weltkrieg umsetzte. Die Bauleitung h​atte sein Enkel Dirk Lohan, d​er mit e​iner Tochter Georg Schäfers verheiratet war.[232] 2017 f​and im MGS d​ie einzige Ausstellung Deutschlands m​it Collagen Mies v​an der Rohes n​eben der i​n seiner Geburtsstadt Aachen statt, a​ls Leihgabe d​es Museum o​f Modern Art i​n New York City.[233]

    Gunter Sachs

    Schloss Mainberg bei Schweinfurt, Geburtsort von Gunter Sachs

    Gunter Sachs w​urde auf Schloss Mainberg b​ei Schweinfurt 1932 geboren u​nd gehörte b​is Mitte d​er 1980er Jahre d​em Aufsichtsrat d​er Sachs-Gruppe i​n Schweinfurt an. Er w​ar in d​en 1960er u​nd 1970er Jahren a​ls Prototyp d​es Gentleman-Playboys bekannt. Nach seiner Liaison m​it der persischen Ex-Kaiserin Soraya 1962 w​ar er v​on 1966 b​is 1969 m​it der französischen Filmschauspielerin Brigitte Bardot verheiratet. Der Fotograf u​nd Kunstsammler führte d​as Nachkriegsdeutschland a​us seiner Provinzialität, machte d​ie Pop Art salonfähig u​nd entdeckte Andy Warhol.

    Beinamen u​nd Mottos

    Schweinfurt g​ilt seit langem a​ls Kugellagerstadt (auch: Welthauptstadt d​er Kugellager). Die Stadt Schweinfurt verwendet d​en Begriff i​n neuerer Zeit n​icht mehr, d​a er d​en Strukturwandel h​in zu m​ehr Forschung u​nd Dienstleistung negiert, während e​r in d​er rivalisierenden Nachbarstadt Würzburg weiterhin abwertend gebraucht wird. Das Motto Industrie u​nd Kunst w​ar Grundlage d​er Stadtentwicklung u​nter Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser u​nd steht seitdem a​uf touristischen Unterrichtungstafeln a​n den Autobahnen. Der Spitzname für d​en 1. FC Schweinfurt 05 Schnüdel w​ird in d​er Stadt a​ls Bezeichnung für d​en Verein benutzt u​nd im Umland n​ur im engeren Sinn für d​en Verein u​nd im weiteren Sinn a​ls Spottname für die Schweinfurter. Der Name w​urde von d​er Verschnürung d​es Fußballs abgeleitet,[228] d​ie ein Schweinfurter überflüssig machte (siehe oben).

    Superlative

    In Schweinfurt liegen zahlreiche Superlative vor. Infolge ausgebliebener Eingemeindungen s​eit 1919 (siehe: Eingemeindung) beziehen s​ich viele statistische Werte a​uf eine vergleichsweise geringe Fläche u​nd Einwohnerzahl. Das ergibt i​m sozialen Bereich a​uch negative Extreme, d​a der Speckgürtel gänzlich außerhalb d​er engen Stadtgrenzen l​iegt und führte b​ei den Corona-Inzidenzen z​u beispiellosen Schwankungen, v​on positiven b​is zu negativen deutschen Rekordwerten. Die Statistiken weisen dadurch öfters für d​ie Stadt widersprüchliche u​nd für d​ie Praxis untaugliche Werte aus, w​as bei d​en Corona-Inzidenzen z​u größeren Diskussionen führte.

    Schweinfurt

    Persönlichkeiten

    Aus Schweinfurt stammen u. a. Judith v​on Schweinfurt, (eine Herzogin v​on Böhmen, beigesetzt i​m Veitsdom z​u Prag), Friedrich Rückert (Dichter u​nd Orientalist), Theodor Fischer (Architekt), Andreas Kupfer u​nd Albin Kitzinger (einzige Deutsche i​n der ersten Weltelf d​er Fußballgeschichte), Günter Bernard (DFB A-Nationaltorhüter), Stefan Marquard (Starkoch), Jürgen Höller (Motivationstrainer u​nd Autor) u​nd Tommy Jaud (Autor). Gunter Sachs (Playboy u​nd Kunstsammler) w​urde im Schweinfurter Vorort Mainberg geboren. Daneben w​ar die Stadt Anziehungspunkt u​nd Teil i​m Leben v​on Ernst Sachs (Erfinder u​nd Industrieller) o​der Klaus Ernst (Mitbegründer d​er WASG u​nd ehemaliger Vorsitzender d​er Linkspartei). Familiäre und/oder berufliche Bezüge z​u Schweinfurt h​aben u. a. Ludwig Mies v​an der Rohe (siehe: Wissenswertes) u​nd Michael Glos.

    Siehe auch

    Literatur

    alphabetisch n​ach Autoren geordnet

    • Heinrich Christian Beck: Chronik der Stadt Schweinfurt. British Library, London 2011, ISBN 978-1-241-41569-3.
    • Johann Kaspar Bundschuh: Schweinfurt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 665–780 (Digitalisat).
    • Bruno Erhard: Schweinfurt, Gestern und Heute – in 55 Bildpaaren historischer und aktueller Fotografien. Sutton Verlag, München 2019 ISBN 978-3-89702-020-7.
    • Bernd Eusemann: Schweinfurt – die unterschätzte Schöne. Echter-Verlag, Würzburg 2021, ISBN 978-3-429-05464-9.
    • Friedhelm Golücke: Schweinfurt und der strategische Luftkrieg 1943. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1980, ISBN 3-506-77446-8.
    • Hubert Gutermann: Alt Schweinfurt – in Bildern, Sitten und Sagen. Schweinfurter Tagblatt, Schweinfurt 1991, ISBN 978-3-925232-09-1.
    • Georg Paul Hönn: Schweinfurt. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 529532 (Digitalisat).
    • Thomas Horling, Uwe Müller, Erich Schneider: Schweinfurt: Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2609-0.
    • Martin Matl: Architekturführer Schweinfurt – Bauten nach 1945. Verlag AIV, Architekten- und Ingenieurverein, Schweinfurt 2014, ISBN 3-00-045006-8.
    • Andreas Mühlich, G. Hahn: Chronik der Stadt Schweinfurt. Nabu Press, Berlin 2011, ISBN 978-1-247-00419-8.
    • Uwe Müller: Schweinfurt – Über 200 Ansichten aus den Anfängen der Fotografie bis in die fünfziger Jahre. Sutton Verlag, München 2017, ISBN 978-3-89702-020-7.
    • Erich Schneider: Schweinfurt und seine Denkmäler – Architektur-Kunst-Technik. Verlagshaus Weppert, Schweinfurt 2015, ISBN 978-3-9803695-9-6.
    • Friedrich Stein: Geschichte der Stadt Schweinfurt nebst Chronik der Stadt Schweinfurt. Verlag Rückert-Buchhandlung, Schweinfurt 1992, ISBN 3-9802305-2-X.
    • Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt – Band 1 – Als die Stadtmauer noch Begrenzung war. Buch- und Idee-Verlag, Schweinfurt 1980, ISBN 3-9800480-1-2.
    • Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt – Band 2 – Entwicklung zur Industriestadt. Buch- und Idee-Verlag, Schweinfurt 1983, ISBN 978-3-9800480-2-6
    • Wolfgang Wüst: Schweinfurt und das Heilige Römische Reich deutscher Nation, in: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte 85 (2016) S. 22–44, ISSN 0342-4316.
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    Videos

    Einzelnachweise und Anmerkungen

    1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
    2. Kilian Beck: Hebesatzpolitik und Beitragsplanung: Empirische Befunde zu den Steuern und Beiträgen auf lokaler Ebene. Books on Demand, 2019, ISBN 978-3-95826-084-9, S. 119 (books.google.de).
    3. BayernAtlas: Topografische Karte, Bereich Schweinfurt-Sennfeld, mit rot eingetragener Stadtgrenze. Abgerufen am 13. November 2021.
    4. Citypopulation.de. Abgerufen am 23. September 2018.
    5. Das Gesamteinzugsgebiet des Schweinfurter Einzelhandels, bezogen auf den Standort Stadtgalerie Schweinfurt, hat nach Angabe von ECE Projektmanagement 758.974 Einwohner (2019)
    6. SpringerProfessional/Das sind die größten Automobilzulieferer. Abgerufen am 24. Februar 2021.
    7. Wirtschaft in Mainfranken, August 2018, S. 63: SKF Standort Schweinfurt mit ca. 4100 Mitarbeitern größter Standort weltweit.
    8. ZF Friedrichshafen AG – Standort Schweinfurt. Abgerufen am 20. Februar 2021.
    9. Im Ggs. zu Pierre Michaux (1861) brachte P. M. Fischer seine im Schweinfurter Museum für Stadtgeschichte ausgestellte Erfindung nicht an die Öffentlichkeit, weshalb er in vielen Quellen zu Fahrradgeschichte bis heute nicht erwähnt wird. Die angeblichen vorhergehenden Erfindungen von Baader (1825) und Heinrich Mylius (1845) sind strittig und unbelegt: foelss.de: Die Entwicklung des Fahrrads. Abgerufen am 28. März 2018.
    10. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Abgerufen am 12. August 2018.
    11. Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. C. H. Beck, 1991, ISBN 3-406-35330-4
    12. Karl Treutwein: Unterfranken, S. 141
    13. Schweinfurt|Stadt|Kultur|Themen. Publikation des Schweinfurter Tagblatts und Sonderausgabe für das Handelsblatt und der ZEIT: Mikro-Schauplatz der deutschen Geschichte, 20. Mai 2009, S. 4 f.
    14. Erstausgabe der Romwegkarte, 1500, von Erhard Etzlaub
    15. Der neue Mittelpunkt der EU liegt in Unterfranken. In: Süddeutsche Zeitung. 19. Januar 2020, abgerufen am 28. Juni 2020.
    16. Flughafen Nürnberg, Flughafen Frankfurt, Flughafen Erfurt
    17. Bad Kissingen (Staatsbad), Bad Bocklet (Staatsbad), Bad Brückenau (Staatsbad), Bad Neustadt und Bad Königshofen
    18. Informationsbroschüre Stadt Schweinfurt. Weka Info-Verlag, Mering 2002, S. 15.
    19. Topografische Karte des Bayerischen Landesvermessungsamtes 1:25.000, Blatt 5927 Schweinfurt
    20. Mittelrhein-Tageblatt: Bahnverkehr nach Schweinfurt gestärkt – DB plant IC-Anschluss. Abgerufen am 14. Januar 2020.
    21. focus.online: 10 Millionen Euro pro Kilometer: Deutschlands teuerste Autobahn eröffnet. Abgerufen am 28. Januar 2022.
    22. Angaben der Stadt Schweinfurt. Die hier noch nicht enthaltenen Flächen der neu entstandenen Baggerseen wurden im BayernAtlas gemessen und hinzugerechnet
    23. Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Buch- und Ideeverlag, Schweinfurt, ISBN 978-3-9800480-1-9, S. 67 ff.
    24. mainpost.de: Klimawandel: Im Stadtwald ist die Fichte der Hauptverlierer, 16. Oktober 2019. Abgerufen am 25. November 2019.
    25. mainpost.de: Bäume am Straßenrand für ein besseres Klima in der Stadt, 2. Juli 2019. Abgerufen am 16. Juni 2019.
    26. mainpost.de: Die Bäume in den Wehranlagen, 3. Dezember 2012. Abgerufen am 19. April 2020.
    27. Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Wehranlagen und Zoo. Abgerufen am 8. Juni 2020.
    28. Stadt Schweinfurt/Zahlen, Daten und Fakten. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
    29. Stadtverband der Kleingärtner e. V. Schweinfurt. Abgerufen am 3. März 2021.
    30. Bundesamt für Naturschutz/Landschaftssteckbrief 309 Schweinfurt. Abgerufen am 17. Januar 2021.
    31. mainpost.de: Zurück zum Wein, 26. September 2014. Abgerufen am 31. Januar 2021.
    32. Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau: Geschichte des Fränkischen Weinbaus.
    33. Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim: Bestockte Rebflächen in der Weinbaukartei am Stichtag 31. Juli 2017.
    34. Süddeutsche Zeitung, Online-Ausgabe vom 26. Juli 2016: Deutschlands Blitzhauptstadt, Angaben des Blitzinformationsdienstes.
    35. mainpost.de: Die Energie vom Dach in der Sonnenstadt, 15. Januar 2019. Abgerufen am 1. November 2020.
    36. mainpost.de: Wasser aus dem Klärwerk für Salat und die Landesgartenschau, 17. September 2020. Abgerufen am 18. September 2020.
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