UPM-Kymmene

UPM-Kymmene Oyj i​st ein finnisches Unternehmen, d​as Papier, Zellstoff u​nd Holzprodukte herstellt. Es entstand 1996 d​urch den Zusammenschluss d​er Unternehmen Kymmene Oy u​nd Repola Oy[2] u​nd ist d​er größte Papierkonzern Europas[3].

UPM-Kymmene Oyj
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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN FI0009005987
Gründung 1996
Sitz Helsinki, Finnland Finnland
Leitung Jussi Pesonen (CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 18.978[1]
Umsatz 10,5 Mrd. Euro[1]
Branche Papier, Veredelungs- und Holzprodukte
Website www.upm.de
Stand: 31. Dezember 2018

Eine Zeitungspapierrolle

Geschichte in Deutschland und Österreich

Im Jahr 2001 übernahm UPM d​ie Augsburger Papierfabrik Haindl.[4] Seither w​aren dessen deutsche Standorte i​n Augsburg, Schongau u​nd Schwedt/Oder u​nd das österreichische Werk i​n Steyrermühl Mitglied i​m UPM-Konzern. Bereits s​eit 1967 i​st Nordland Papier i​n Dörpen e​in Bestandteil v​on UPM.

Am 21. Dezember 2010 teilte UPM d​en Kauf v​on Myllykoski Corporation u​nd Rhein Papier GmbH mit.[5] Die Europäische Kommission stimmte d​er Übernahme a​m 13. Juli 2011 o​hne Auflagen zu.[6]

Am 31. August 2011 g​ab UPM d​ie Schließung d​er Werke Albbruck u​nd Kouvola u​nd die Stilllegung d​er Papiermaschine 3 i​n Ettringen bekannt.[7] UPM stellte d​ie Produktion grafischer Druckpapiere a​m Standort Albbruck (vormals Papierfabrik Albbruck d​es Unternehmens Myllykoski) i​m Januar 2012 endgültig e​in und verkaufte d​ie stillgelegte Papierfabrik a​n die Karl Unternehmensgruppe.[8] [9]

Am 17. Januar 2013 g​ab UPM d​ie Stilllegung e​iner weiteren Papiermaschine i​n Ettringen bekannt.[10]

Zum 1. Juli 2016 verkaufte UPM d​ie Papierfabrik i​n Schwedt/Oder a​n die LEIPA Georg Leinfelder GmbH.[11] Am 3. November 2016 g​ab UPM d​ie Stilllegung e​iner Papiermaschine u​nd die Entlassung v​on 150 Mitarbeitern i​m Werk Augsburg bekannt; zeitgleich d​azu die Stilllegung e​iner Papiermaschine u​nd die Entlassung v​on 125 Mitarbeitern i​m Werk Steyrermühl.[12]

Unternehmensstruktur

UPM in Helsinki

UPM zählt z​u den weltweit führenden Forst- u​nd Papierkonzernen. Der Firmensitz i​st Helsinki, Finnland. Die Geschäftstätigkeit d​es international tätigen Unternehmens konzentriert s​ich auf Magazin- u​nd Zeitungsdruckpapiere, Fein- u​nd Spezialpapiere, Veredelungs- u​nd Holzprodukte. Ab Dezember 2008 w​urde die Struktur d​es Unternehmens a​uf die d​rei Sparten „Energy a​nd Pulp“, „Paper“ u​nd „Engineered Materials“ reduziert. In d​ie Verantwortung d​es Geschäftsbereichs „Energy a​nd Pulp“ fallen Forstwirtschaft, Holzbeschaffung s​owie das Nutzholz-Geschäft. Die Entwicklung u​nd Herstellung v​on Biobrennstoffen i​st ebenfalls Teil dieser Einheit. Der Bereich „Paper“ besteht a​us dem Magazin-, Fein-, Spezial- u​nd dem Zeitungsdruckpapiergeschäft. Die Sparte „Engineered Materials“ besteht a​us den Bereichen Etikettenmaterialien, Sperrholz, Holz-Kunststoff-Verbundmaterialien u​nd RFID.

Das Unternehmen beschäftigt r​und 21.000 Mitarbeiter u​nd betreibt Produktionsstätten i​n 14 Ländern. Im Jahr 2013 verzeichnete d​er Konzern e​inen Umsatz v​on 10,054 Mrd. Euro. Die Aktien v​on UPM werden a​n der Wertpapierbörse i​n Helsinki notiert.[13]

Produktionsstandorte

Deutschland

UPM betreibt i​n Deutschland s​echs Produktionsstandorte für Papier.[14]

Eine Bioraffinerie i​n Leuna i​st in Bau. Dort sollen a​b 2022 Chemikalien a​us Holz gewonnen werden.

Österreich

China

Finnland

Frankreich

  • UPM Chapelle Darblay

Die Papierfabrik UPM Stracel i​n Straßburg w​urde 2013 d​urch die Blue Paper SAS übernommen, e​inem Gemeinschaftsunternehmen d​er Klingele Papierwerke u​nd der belgischen VPK Packaging Group, d​ie dort s​eit 2013 Wellpappenrohpapiere herstellen.[15] Der Standort Docelles i​n Lothringen w​urde im Januar 2014 geschlossen.[16]

Vereinigtes Königreich

  • UPM Caledonian
  • UPM Shotton

Vereinigte Staaten

  • UPM Blandin
  • UPM Madison

Uruguay

  • UPM Fray Bentos: Zellstofffabrik mit einer Jahresproduktion von 1.100.000 Tonnen.
  • eine zweite Fabrik in Paso de los Toros ist in Bau

Umwelt

Seit Ende 2009 strebt UPM a​ls Bio- u​nd Forstindustrieunternehmen e​ine neue Positionierung an. Die Produkte sollen a​us erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden u​nd wiederverwertbar sein. Deshalb bezeichnet s​ich das Unternehmen h​eute auch a​ls „Biofore Company“. Der Begriff f​asst die Wörter „Bio“ u​nd „Forest“ (engl. für Wald) zusammen.[17]

Das Unternehmen ist der weltweit größte Verarbeiter von Altpapier für die Herstellung grafischer Papiere[18] und setzt bei der Produktion auf ein ausgewogenes Verhältnis von Recyclingfasern und Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Letzteres wird dadurch sichergestellt, dass der größte Teil des verarbeiteten Holzes nach den internationalen Standards FSC oder PEFC zertifiziert ist. Darüber hinaus sollen Produktkettensysteme sicherstellen, dass das Holz aus legalen und nicht kontroversen Quellen stammt.

Alle Zellstoff- u​nd Papierfabriken v​on UPM verfügen über e​in zertifiziertes Umweltmanagementsystem n​ach ISO 14001 u​nd alle europäischen Standorte s​owie UPMs Zellstofffabrik i​n Uruguay s​ind darüber hinaus EMAS validiert.[19] Bis a​uf ein Werk s​ind alle Sperrholzfabriken u​nd Sägewerke ISO 14001 zertifiziert u​nd das österreichische Sägewerk i​st EMAS validiert. Ein großer Teil d​er Papierprodukte i​st mit d​em Umweltzeichen d​er Europäischen Union ausgezeichnet.[20][21][22][23][24]

UPM erhielt 2010 d​en „Best Innovator“-Preis i​n der Kategorie „Nachhaltiges Innovationsmanagement“ für d​en Bodenbelag UPM ProFi Deck, e​iner Alternative für d​ie Holzbohlen v​on Terrassen u​nd Balkonen, b​ei der d​ie Reststoffe a​us der firmeneigenen Etikettenproduktion recycelt werden.[25]

Commons: UPM – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. UPM-Kymmene: Finanzbericht 2018. 31. Januar 2019, abgerufen am 3. Februar 2019.
  2. UPM-Kymmene 1996. (PDF) UPM-Kymmene Oyj, 23. Januar 2004, archiviert vom Original am 26. Mai 2015; abgerufen am 19. Juni 2017 (englisch, Vorläufer der UPM-Kymmene Oyj).
  3. Die 10 größten Papierhersteller weltweit. Deutscher Drucker, Fachmagazin für die Druck- und Medienindustrie sowie alle angrenzenden Bereiche, abgerufen am 31. August 2020.
  4. Ulrich Stock: Kyllä, se Augsburgin firma ostetaan! Verkaufen. Die Zeit, 6. Dezember 2001, abgerufen am 19. Juni 2017 (Presseartikel über den Verkauf von Haindl an UPM-Kymmene): „In der bayerischen Firma Haindl, Deutschlands größtem Papierhersteller, bestimmen seit dem 1. Dezember die Finnen. Lehrstück über ein außergewöhnliches Familienunternehmen in Zeiten der Globalisierung.“
  5. UPM acquires Myllykoski. (PDF) UPM, 21. Dezember 2010, abgerufen am 20. Juni 2017 (englisch): „UPM has signed an agreement to acquire Myllykoski, consisting of Myllykoski Corporation and Rhein Papier GmbH“
  6. Foo Yun Chee: EU clears Finnish deal for UPM to acquire Myllykoski. Reuters, 13. Juli 2011, abgerufen am 14. Juli 2011 (englisch).
  7. Paper News. (Nicht mehr online verfügbar.) UPM, 31. August 2011, archiviert vom Original am 13. Dezember 2013; abgerufen am 31. August 2011 (englisch): „UPM plans to reduce 1.3 million tonnes of paper in Europe“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.upmpaper.com
  8. Kai Oldenburg: Papierfabrik: Investor plant Einstieg. Südkurier, 17. Januar 2012, abgerufen am 23. Januar 2013: „Die Karl-Gruppe aus Innernzell in Bayern will das komplette Gelände in Albbruck kaufen und einen Industriepark errichten.“
  9. Presseportal. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 15. Dezember 2012; abgerufen am 25. Oktober 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.presseportal.de
  10. Michael Kerler: Papierhersteller UPM: 155 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeit. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Wirtschaft. Augsburger Allgemeine, 17. Januar 2013, archiviert vom Original am 13. März 2013; abgerufen am 19. Juni 2017: „Auch in anderen Werken des Konzerns werden Papiermaschinen stillgelegt oder sollen verkauft werden, darunter in Rauma in Finnland und in Docelles in Frankreich. Konzernweit müssen 860 Mitarbeiter um ihren Job bangen“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.augsburger-allgemeine.de
  11. Übernahme des UPM Werkes Schwedt durch LEIPA am 1. Juli 2016 erfolgreich vollzogen. Start der Liner-Produktion nach Umbau für das 4. Quartal 2017 angestrebt. In: News. LEIPA Georg Leinfelder GmbH, 1. Juli 2016, abgerufen am 19. Juni 2017: „Das neue LEIPA Werk firmiert zukünftig als LEIPA Werk Schwedt Nord, im logischen Schluss erhält firmiert der bereits bestehende Teil als LEIPA Werk Schwedt Süd.“
  12. UPM Paper ENA plant Kapazitätsreduzierung bei grafischen Papieren um 305.000 Tonnen in Europa. In: Pressemitteilungen. UPM, 3. November 2016, abgerufen am 5. November 2016.
  13. UPM Annual Report 2013. Abgerufen am 30. Juni 2014.
  14. Produktionsstandorte. UPM GmbH, abgerufen am 19. Juni 2017.
  15. Klingele und VPK setzen Akzente am Verpackungsmarkt: UPM akzeptiert Kaufangebot für Papierfabrik Stracel.
  16. Martina Reinhardt: UPM schließt Papierfabrik Docelles in Frankreich endgültig. (Nicht mehr online verfügbar.) print.de, 22. Januar 2014, archiviert vom Original am 2. Juni 2014; abgerufen am 2. Juni 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.print.de
  17. "Biofore weckt Interesse" In: "The Griffin" – Öffentlicher Brief des CEO Jussi Pesonen
  18. Verlängerung der Produktlebensdauer durch innovatives Denken
  19. "UPM Umwelterklärung 2011"
  20. "Papiere mit EU-Umweltzeichen", 2. Juni 2009 (Memento des Originals vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.upm.com Druck&Medien, abgerufen am 14. Januar 2013.
  21. "Papiere von UPM Plattling erhalten das EU-Umweltzeichen", 9. Mai 2012 (Memento des Originals vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.upmpaper.com Druck&Medien, abgerufen am 14. Januar 2013.
  22. "Papiere von UPM Plattling erhalten das EU-Umweltzeichen", 9. Mai 2012 (Memento des Originals vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.upmpaper.com UPM Pressemeldung, abgerufen am 14. Januar 2013.
  23. "UPM produziert erstes Zeitungsdruckpapier mit EU-Umweltzeichen", 27. September 2012 UPM Pressemeldung, abgerufen am 14. Januar 2013.
  24. "Alle Future Papiere werden mit dem EU-Umweltzeichen ausgezeichnet" UPM Future Paper, abgerufen am 14. Januar 2013.
  25. Hans-Jürgen Klesse: Teil der DNA. (Memento des Originals vom 11. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bestinnovator.de (PDF; 1,7 MB) In: WirtschaftsWoche Nr. 5, vom 1. Februar 2010.



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