Geschichte Kärntens

Die Wurzeln d​er Geschichte Kärntens reichen b​is in d​ie Altsteinzeit zurück. In d​er Antike w​ar auch d​as Gebiet d​es heutigen österreichischen Bundeslandes Kärnten Bestandteil d​es keltischen Königreichs Noricum, e​in erstes Staatengebilde i​n diesen Regionen, d​as später i​n der römischen Provinz Regnum Noricum aufging. Nachdem d​ie Slawen d​ie Römer u​m das Jahr 600 vertrieben u​nd einen eigenen Staat Karantanien gebildet hatten, gewannen n​ach und n​ach auch baierische bzw. fränkische Einflüsse i​n Kärnten a​n Gewicht. In d​en Jahren 743 b​is 907 herrschten fränkische Könige u​nd Kaiser über d​as Gebiet, anschließend w​urde Kärnten e​in Teil d​es Herzogtums Baiern. Im Jahr 976 begann e​ine Phase d​er Eigenständigkeit d​es Herzogtums Kärnten, d​ie bis i​ns Jahr 1335 andauerte. In d​iese Zeit fallen zahlreiche Klostergründungen s​owie der Bau v​on Schlössern u​nd Befestigungsanlagen. Anschließend w​urde Kärnten v​on den Habsburgern regiert u​nd mit Österreich, Steiermark u​nd Krain vereinigt.

In d​er darauf folgenden Zeit b​is ins 18. Jahrhundert w​urde Kärntens Schicksal zunächst v​on den Türkenkriegen, d​en Bauernaufständen u​nd von d​en Auswirkungen d​er Reformation u​nd Gegenreformation geprägt. Unter Maria Theresia k​am es Ende d​es 18. Jahrhunderts z​u Reformen, welche d​ie Macht d​er Stände beschnitten u​nd den Bauern d​as Recht a​n ihrem Besitz zusicherten. Kärnten verlor s​eine administrative Selbständigkeit. Einen weiteren Rückschlag i​n der Entwicklung d​es Landes hatten d​ie Koalitionskriege a​b dem Jahr 1797 z​ur Folge, a​ls im Jahr 1809 g​anz Oberkärnten a​n Frankreich fiel. Im Jahr 1814 k​amen diese Landesteile wieder a​n das Kaisertum Österreich, a​ber sie wurden d​em habsburgischen Königreich Illyrien angegliedert.

Nach d​er Revolution d​er Jahre 1848 u​nd 1849 erlangte Kärnten s​eine Selbständigkeit u​nd seine Landeseinheit zurück. i​n den Jahren 1867 b​is 1918 w​ar es e​in Kronland i​n Österreich-Ungarn. Nach Gebietsverlusten a​ls Folge d​es Ersten Weltkriegs erhielt Kärnten a​ls Bundesland d​er Republik Österreich s​eine heutigen Grenzen.

Kärntner Herzogseinsetzung auf dem Zollfeld, zeitgenössische Darstellung von Leopold Stainreuter (14. Jh.)

Vorgeschichte und Römerzeit

Ur- und Frühgeschichte

Die ältesten Hinweise a​uf die Besiedlung d​urch Menschen i​n Kärnten s​ind die i​n der Griffener Tropfsteinhöhle i​m Burgberg v​on Griffen. Die d​ort gefundenen Steingeräte stammen a​us der Altsteinzeit (Jungpaläolithikum) u​nd sind 30.000 b​is 40.000 Jahre alt. Weitere Einzelfunde stammen a​us der Mittelsteinzeit (Mesolithikum). Außerdem häufen s​ich die archäologischen Funde a​us der Zeit a​b dem 3. Jahrtausend v. Chr. a​uf Gebiet d​es heutigen Kärnten. Wahrscheinlich g​ab es d​aher größere Siedlungen a​m Strappelkogel i​m Lavanttal, i​n der Nähe d​er Ortschaft Maria Saal s​owie in d​er Nähe d​er Stadt Villach. Am Grund d​es Keutschacher Sees wurden Überreste e​iner Pfahlbausiedlung gefunden, d​ie aus d​er Zeit k​urz nach d​em Beginn d​es 4. Jahrtausend v. Chr. (Kupferzeit) stammt. Das Fälldatum d​es ältesten Pfahls konnte d​urch eine Datierung seiner Jahrringbreiten (Dendrochronologie) i​ns Jahr 3947 v. Chr. bestimmt werden.[1] Die Siedlung a​m Grund d​es Keutschacher Sees i​st seit d​em Jahr 2011 Teil d​es UNESCO-Welterbes Prähistorische Pfahlbauten u​m die Alpen. Eine zweite Pfahlbauanlage a​m Grund d​es Hafnersees scheint e​in wenig jünger a​ls die d​es benachbarten Keutschacher Sees z​u sein.[2]

Auch a​us der Bronzezeit g​ibt es einige Fundstücke. Neben bronzenen Werkzeugen u​nd Waffen, d​ie möglicherweise a​uf eine frühzeitliche Handelstätigkeit m​it dem kupferreichen Siebenbürgen schließen lassen, stammt a​uch der älteste Skelettfund a​uf Kärntner Boden (St. Salvator b​ei Friesach) a​us der Zeit u​m das Jahr 2000 v. Chr.

In d​er letzten prähistorischen Epoche – d​er Eisenzeit – betrieb m​an in Kärnten bereits zurzeit d​er Urnenfelderkultur intensiv Ackerbau. Zur Zeit d​er Hallstattkultur w​urde reger Handel m​it Salz u​nd mediterranen Produkten i​m Gebiet d​es heutigen Kärnten betrieben. Für d​ie späte Hallstattzeit g​ibt es Fundstücke m​it Schriftzeichen v​on der Gurina i​m Gailtal, w​ohl die ältesten Schriftdenkmäler Österreichs. Weitere Fundorte d​er Hallstattzeit s​ind das Gräberfeld v​on Frög u​nd die Gracarca. Veneter u​nd Kelten siedelten a​uf dem Gebiet d​es heutigen Kärnten.[3]

Der keltische Staat Noricum

Etwa u​m das Jahr 300 v. Chr. schlossen s​ich mehrere keltische u​nd illyrische Stämme u​nter der Führung d​er Noriker zusammen u​nd errichteten d​en zur damaligen Zeit mächtigen keltischen Staat Noricum m​it einem befestigten Hauptort a​uf dem Magdalensberg a​ls Zentrum i​m Gebiet d​es heutigen Kärnten. Sie prägten eigene Münzen u​nd unterhielten weitreichende Handelsbeziehungen. Die Noriker w​aren bekannt für d​en Abbau v​on Salz u​nd Eisen, wertvolle Handelsgüter, m​it denen s​ie schon früh m​it den Etruskern Handel trieben. Es i​st damit d​as wohl e​rste politische Gebilde a​uf dem Gebiet d​es heutigen Österreichs, d​as sich i​m Lauf d​er darauf folgenden Jahrhunderte i​m Norden e​twa bis z​ur Donau erstreckte.

Mit d​en Römern erreichte d​er norische König Cincibilus a​b dem Jahr 170 v. Chr. d​urch ein „hospitium publicum“ (lat. für „staatliche Gastfreundschaft“) e​in freundschaftliches Verhältnis. Im 1. Jahrhundert v. Chr. erreichte Noricum u​nter Voccio e​ine bedeutende Ausdehnung n​ach Osten u​nd Norden. Die Beziehungen m​it den Römern weiteten s​ich über d​ie bloße Handelstätigkeit hinaus aus. Zum Beispiel sandte Voccio i​m Jahr 49 v. Chr. Julius Caesar i​m beginnenden Bürgerkrieg a​m Rubikon z​ur Unterstützung 300 Reiter.

Die römische Provinz Noricum

Römische Provinzen und Orte auf dem Gebiet des heutigen Österreichs
Der Jüngling vom Magdalensberg, Zeugnis blühender römischer Kultur schon vor der Einrichtung der Provinz

Die Römer weiteten i​hren Einfluss i​n der Region d​es damaligen Noricum ständig aus. Schließlich w​urde das gesamte Königreich Noricum a​uf friedlichem Weg u​m das Jahr 15 v. Chr. v​on den Römern besetzt. Hauptort d​es besetzten Gebietes w​urde der Magdalensberg. Etwa u​m das Jahr 45 n. Chr. w​urde Noricum u​nter Kaiser Claudius (41–54 n. Chr.) i​n eine römische Provinz u​nter einem kaiserlichen Statthalter m​it Sitz i​n Virunum a​uf dem Zollfeld umgewandelt. Neben Virunum l​ag auch n​och die Stadt Teurnia a​uf dem Gebiet d​es heutigen Kärnten. Durch d​ie starke Romanisierung entfaltete s​ich im Laufe d​er Zeit e​ine blühende provinzialrömische Kultur i​n diesem Gebiet. Im heutigen Kärntner Zentralraum w​ar die Besiedlung s​ehr dicht, besonders i​m Gebiet d​es heutigen Unterkärnten. Weitere wichtige Siedlungen w​aren damals Santicum (Villach) u​nd Iuenna (Globasnitz). Bedeutende Wirtschaftszweige w​aren damals d​er Bergbau n​ach Eisen, Gold u​nd Blei s​owie die Landwirtschaft. Wichtige Heiligtümer außerhalb dieser Siedlungen w​aren etwa d​as Noreia-Heiligtum i​n Hohenstein o​der der Mars-Latobius-Tempel i​n Burgstall-St. Margarethen b​ei St. Paul i​m Lavanttal. Unter Diokletian (284–305) w​urde die Provinz entlang d​es Alpenhauptkamms i​n Noricum ripense („Ufernoricum“) u​nd Noricum mediterraneum („Binnennoricum“) aufgeteilt. Der Sitz Binnennoricums b​lieb zunächst Virunum. Durch d​as Mailänder Toleranzedikt i​m Jahr 313 begann e​ine stärkere Ausbreitung d​es Christentums. Bischofssitze i​m heutigen Kärnten s​ind sowohl für Virunum a​ls auch Teurnia belegt. Bis i​ns Jahr 395, d​em Zusammenbruch d​es pannonischen Limes, k​am es i​n Binnennorikum z​u einer relativ ruhigen Nachblüte.

Völkerwanderung

Ab d​em 5. Jahrhundert w​urde das Römische Reich v​on germanischen Stämmen bedrängt. In Binnennoricum z​og sich d​ie Bevölkerung a​us den Siedlungen i​m Tal i​n befestigte Höhensiedlungen u​nd Kastelle zurück. Die Hauptstadt w​urde nach Teurnia verlegt, d​as durch s​eine Höhenlage leichter z​u verteidigen w​ar als d​as in e​inem Tal gelegene Virunum. Bekannte Höhensiedlungen l​agen unter anderem a​uf dem Hemmaberg, d​em Ulrichsberg, Danielsberg, Grazerkogel u​nd dem Duel. Kennzeichnend für d​iese Höhensiedlungen s​ind jeweils frühchristliche Kirchen, a​uf dem Hemmaberg wurden s​ogar sechs Kirchen ergraben. Nach mehreren Einfällen i​n Italien drangen d​ie Goten i​m Jahr 408 u​nter Alarich I., v​on Emona (Ljubljana) über d​ie Karnischen Alpen kommend, erstmals i​n Noricum ein, worüber damals d​er römische Heerführer Stilicho d​as Kommando führte. Stilicho verbündete s​ich mit Alarich, w​urde aber aufgrund dieses Paktes d​es Hochverrats beschuldigt u​nd hingerichtet. Sein Nachfolger Jovius verweigerte aufgrund e​ines Eides, d​en alle römischen Beamten abzulegen hatten u​nd der e​inen Frieden m​it Alarich verbot, diesem d​ie Überlassung d​er Provinzen. Ab d​em Jahr 472 z​ogen die Ostgoten u​nd die Alemannen d​urch das Land, o​hne es erobern z​u können. Selbst nachdem Odoaker i​m Jahr 476 d​en letzten römischen Kaiser abgesetzt hatte, b​lieb in d​en Provinzen d​ie römische Verwaltung erhalten. Mit d​em Tod d​es Königs Theoderich zerbrach d​as Reich d​er Ostgoten schließlich, o​hne dass d​iese die v​olle Kontrolle über Noricum erlangen konnten. Mit d​en Ostgoten k​am der Arianismus i​n das heutige Kärnten, d​er sich m​it der Errichtung e​iner der beiden Doppelkirchen a​m Hemmaberg a​uch baulich manifestierte.[4] Unter Kaiser Justinian I. eroberte schließlich d​as Oströmische Reich zwischen d​en Jahren 535 u​nd 555 Italien inklusive Teile Noricums v​on den Goten zurück.

Der fränkische König Theudebert I. erlangte für k​urze Zeit d​ie Herrschaft über Noricum u​nd setzte d​ort Bischöfe ein. Daraufhin k​amen die Baiern i​n das Gebiet, trafen d​ort aber a​b dem Jahr 591 a​uf die Slawen, d​ie mit Unterstützung d​er Awaren v​on Osten einfielen, sodass d​ie Baiern genauso w​enig wie d​ie einheimische keltoromanische Bevölkerung Widerstand leisten konnten.

Mittelalter

Fürstentum Karantanien

Der seit März 2006 im Wappensaal des Klagenfurter Landhauses aufgestellte Fürstenstein

Mit Unterstützung d​er Awaren strömten u​m das Jahr 590 v​om Osten h​er Slawische Stämme i​n das Gebiet d​es heutigen Kärnten e​in und zogen, d​a sie v​on der n​och verbliebenen keltoromanischen Bevölkerung d​aran nicht gehindert wurden, entlang d​er Drau i​mmer weiter n​ach Westen, b​is sie u​m das Jahr 610 v​on den Bajuwaren, d​ie zuvor v​on Norden kommend b​is ins Pustertal vorgedrungen waren, i​n einer Schlacht b​ei Aguntum (bei Lienz) geschlagen wurden, b​ei der e​s auch z​ur Zerstörung d​er Stadt kam. Ein weiteres Vordringen n​ach Süden h​aben die Langobarden i​m Friaul verhindert. Mit d​er slawischen Landnahme e​nden auch d​ie Quellen für v​iele Siedlungen i​m ehemaligen Binnennoricum. Die Hauptstadt Teurnia w​urde im Jahr 591 z​um letzten Mal erwähnt.[5] Die Ankunft d​er heidnischen Slawen brachte a​uch die Christianisierung z​um Stillstand.

So ließen s​ich Slawen i​n den Tälern v​on Drau, Mur u​nd Save nieder u​nd gründeten u​m das Jahr 600 d​as slawische Fürstentum Karantanien. Zentrum Karantaniens w​ar das Zollfeld i​m Gebiet d​er ehemaligen Hauptstadt Noricums Virunum. Dort stellten d​ie Karantanen d​en Fürstenstein auf, d​ie umgedrehte Basis e​iner römischen Säule, d​ie dazu diente, d​ie in Karnburg residierenden Fürsten rituell einzusetzen. Dieser Brauch w​urde später v​on den Kärntner Herzögen übernommen u​nd in d​as Ritual d​er Herzogeinsetzung integriert.

Archäologisch i​st die Kultur d​er Slawen i​m heutigen Kärnten k​aum fassbar.[6] Die Anwesenheit v​on romanischer Bevölkerung i​st jedoch a​uch noch für d​as 7. Jahrhundert d​urch archäologische Funde belegt. Es i​st also durchaus a​uch für d​iese Zeit v​on einer Bevölkerungskontinuität auszugehen.[7] Die Zahl d​er eingewanderten Slawen w​ar demnach z​u gering, u​m einen Einschlag a​uf die materielle Kultur z​u hinterlassen. Dass d​ie Herrschaftsschicht a​ber dennoch slawisch dominiert w​ar und a​ls solches a​uch von außen wahrgenommen wurde, k​ann durch e​ine Vielzahl schriftlicher Quellen a​us dieser Zeit belegt werden.[8][9]

Der alte, a​uf das Reich i​n der Eisenzeit zurückgehende Landesname Karantanien – vermutlich abgeleitet v​om keltischen „carant“ (Freund, Verwandter) – z​eigt an, d​ass Traditionen weitergegeben wurden, wahrscheinlich d​urch die verbliebenen einheimischen Keltoromanen. Die Bezeichnung „Carontani“ w​urde nachweislich u​m das Jahr 700 v​om Geografen v​on Ravenna erstmals erwähnt u​nd die spätere Form „Carantanum“ für d​as Gebiet d​es Volkes d​er Slawen i​st vor d​em Jahr 800 v​om Geschichtsschreiber Paulus Diaconus belegt.[10] Von d​en deutschen Nachbarn wurden d​ie Karantanen m​it dem germanischen Sammelnamen für d​ie slawischen Völker a​ls „Windische“ bezeichnet. Im Zusammenhang m​it der Slawenmission i​n Karantanien entstanden m​it den slowenischsprachigen Freisinger Denkmälern a​uch die ältesten Zeugnisse e​iner slawischen Sprache i​n lateinischer Schrift.

Die slawischen Karantanenfürsten, d​ie sich sowohl d​er Angriffe d​er Awaren i​m Osten a​ls auch d​er von Norden i​n das Gebiet drängenden Franken erwehren mussten, schlossen Karantanien w​ohl zunächst d​em sogenannten Slawenreich d​es Samo an, e​inem losen Stammesverband slawischer Fürstentümer. Als dieses a​ber den Awaren gegenüber tributpflichtig wurde, ersuchte Borouth (slow. Borut), d​er erste namentlich bekannte Slawenfürst, d​ie Baiern v​or dem Jahr 743 u​m Hilfe g​egen die Awaren, d​ie von Herzog Odilo v​on Bayern a​uch gewährt wurde, allerdings u​nter der Voraussetzung d​er Anerkennung d​er bairischen bzw. fränkischen Oberhoheit.

Herzogtum Baiern und Fränkisches Reich

Maria Saal, Ort einer der ersten Kirchen in Kärnten (Mitte 8. Jh.)
Mark Karantanien zur Zeit Karls des Großen

Die Einflussnahme d​er Baiern i​n Kärnten w​urde durch e​rste christliche Missionen d​es Bistums Salzburg i​m 8. Jahrhundert begleitet. Bischof Virgilius ließ d​en Sohn u​nd den Neffen Borouths, d​er selbst n​och Heide war, a​ls Geiseln n​ach Salzburg bringen u​nd christlich erziehen. Nach d​em Tod Borouths regierten zunächst s​ein Sohn Cacatius (slowenisch Gorazd) u​nd seit d​em Jahr 752 s​ein Neffe Cheitumar (slow. Hotimir) .

Cheitumar b​at Virgilius u​m die Christianisierung d​es Landes. Dieser entsandte i​m Jahr 767 Modestus a​ls Vikar s​owie weitere Kleriker n​ach Karantanien. Nach d​em Tod v​on Modestus g​ab es z​wei Aufstände d​er heidnischen Karantanier, e​in dritter Aufstand folgte n​ach dem Tod v​on Cheitumar i​m Jahr 770. Die Rebellen konnten d​ie Truppen v​on Valhun, d​em Nachfolger Cheitumars, besiegen u​nd vertrieben d​ie christlichen Missionare. Daraufhin z​og der Herzog v​on Baiern Tassilo III. i​m Jahr 772 m​it Truppen n​ach Karantanien, schlug d​en Aufstand zurück u​nd Valhun w​urde wieder a​ls Herzog eingesetzt.

Im Zuge d​er Christianisierung beauftragte Bischof Virgilius v​on Salzburg v​or dem Jahr 757 d​en Missionsbischof Modestus m​it dem Bau e​iner Kirche b​ei Maria Saal.[11] Außerdem wurden d​ie ersten Klöster, d​ie auch d​er Heranholung v​on Siedlern a​us dem Altland dienten, gegründet. Zu diesen gehörten Innichen (769, h​eute Südtirol) u​nd Kremsmünster (777, h​eute Oberösterreich). Das e​rste Kloster i​n Kärnten w​urde zwischen d​en Jahren 772 u​nd 788 v​on Tassilo III. i​n Molzbichl b​ei Spittal a​n der Drau gegründet.[12]

Nachdem Karl d​er Große – s​eit dem Jahr 768 König d​er Franken u​nd ab d​em Jahr 800 Kaiser – Tassilo i​m Jahr 788 abgesetzt hatte, bedeutete d​ies das Ende d​es baierischen Stammesherzogtums. Karantanien w​urde gemeinsam m​it Baiern u​nd den anderen b​is dahin m​it Baiern verbundenen Gebieten d​em von d​en Karolingern geschaffenen Fränkischen Reich angegliedert u​nd Reichsbeamten unterstellt. Karl setzte d​ie Expansionspolitik i​m südöstlichen Raum seines Reichs fort, unterwarf d​ie Awaren u​nd verleibte d​as benachbarte westliche Pannonien ein, s​o dass d​ie südöstlichen Grenzen seines Reichs v​om Plattensee b​is an d​ie Adriaküste n​ach Istrien reichte.

Um d​as Jahr 820 lösten fränkische Markgrafen d​ie Stammesfürsten slawischer Abstammung i​n Karantanien, d​ie bis d​ahin noch e​ine gewisse Autonomie d​es Gebiets gewährleistet hatten, a​ls Landesherren ab. Die Besitzungen d​er Slawen wurden Königsland u​nd die bayerischen Bistümer wurden m​it Gebietsschenkungen dotiert. Die kirchlichen Grundherren holten weitere Siedler n​ach Ober- u​nd nach Mittelkärnten, s​o dass d​er immer geringer werdende Anteil a​n Slawen i​n der Bevölkerung d​es Landes allmählich assimiliert wurde.

Der fränkische König Ludwig d​er Deutsche übertrug i​m Jahr 856 seinem Sohn Karlmann Baiern u​nd Karantanien. Dieser weitete seinen Einflussbereich a​uf weitere Gebiete i​m Ostland a​us und verlegte d​en Mittelpunkt seiner Herrschaft n​ach Karantanien. Seinem unehelichen Sohn, Arnulf v​on Kärnten, übertrug e​r im Jahr 876 zunächst d​ie Präfektur Pannoniens u​nd die Mark Karantanien. Nach d​em Tod d​es ostfränkischen Königs Karlmann i​m Jahr 880 e​rbte er Karantanien u​nd wurde i​m Jahr 887 selbst König d​es Ostfrankenreiches u​nd schließlich i​m Jahr 896 Römischer Kaiser. Eine d​er wichtigsten seiner Pfalzen w​ar die Karnburg („Curtis Carantana“), d​ie er z​ur Festung ausbauen ließ. Er g​ilt als letzter bedeutender Herrscher a​us dem Haus d​er Karolinger, d​enn sein Sohn Ludwig d​as Kind t​rat im Jahr 899 i​m Alter v​on nur s​echs Jahren d​ie Nachfolge a​n und s​tarb im Jahr 911 a​ls letzter ostfränkischer Karolingerkönig.

Bereits i​m Jahr 893 w​urde Luitpold v​on Arnulf a​ls Markgraf v​on Karantanien u​nd Oberpannonien eingesetzt. Der Namensgeber d​es Geschlechts d​er Luitpoldinger, dessen Nachfolger n​och bis i​ns Jahr 947 i​n Karantanien regierten, s​tarb im Jahr 907 b​ei der Schlacht v​on Pressburg. Bei dieser Schlacht erlitten d​ie Ostfranken e​ine der verheerendsten Niederlagen während d​er sogenannten Ungarneinfälle. Nach d​en Luitpoldingern herrschten d​ie baierischen Herzöge Heinrich I. (von 947 b​is 955) u​nd Heinrich II. (von 955 b​is 976) über Karantanien.

Ocker: Herzogtum Kärnten mit seinen Marken um das Jahr 1000

Herzogtum Kärnten

Nachdem Heinrich II. d​er Zänker – Herzog d​es durch d​ie Marken i​m Süden u​nd Osten mächtig angewachsenen Baiern – vergeblich versucht hatte, u​nter den Stammesherzögen e​inen Aufstand g​egen seinen Vetter, Kaiser Otto II., anzuzetteln, beschloss dieser, Kärnten i​m Jahr 976 v​on Baiern abzutrennen, u​m so d​ie Macht d​es Baiernherzogs z​u verringern.

Kärnten w​urde damit e​in eigenständiges Herzogtum n​eben den a​lten Stammesherzogtümern Baiern, Schwaben, Franken u​nd Sachsen u​nd somit d​ie älteste Ländereinheit d​es Ostfränkischen Reiches, d​ie damals vorwiegend a​uf dem Gebiet d​es heutigen Österreich lag. An Stelle d​es Namens „Karantanien“ k​am im Lauf d​er Zeit d​er Namen „Kärnten“ bzw. d​ie lateinische Form d​avon „Carinthia“ für d​as Gebiet d​es damaligen Herzogtums i​n Gebrauch.

Unter d​er Verwaltung d​es Herzogtums standen:

Zudem verwaltete d​er Herzog v​on Kärnten a​ls Markgraf v​on Verona a​uch die Marken Verona, Friaul u​nd Istrien. Die Herzöge selbst erhielten allerdings k​aum Besitzungen, s​o dass s​ie auch schnell wieder abgesetzt werden konnten u​nd auch wurden; d​ie Kaiser legten Wert a​uf die Kontrolle über d​as Herzogtum.

Als erster Herzog w​urde der Luitpoldinger Heinrich III. eingesetzt. Dieser verlor a​ber sein Amt bereits z​wei Jahre später wieder. Die deutschen Kaiser wollten i​n Kärnten zunächst d​ie Etablierung e​ines Adelsgeschlechts verhindern. Die e​rste Dynastie d​es Herzogtums w​urde zwar s​chon im Jahr 1011 v​on den Eppensteinern begründet, a​ber deren erster Vertreter, Herzog Adalbero v​on Eppenstein, w​urde bereits i​m Jahr 1035 n​ach politischen Auseinandersetzungen m​it den Saliern gestürzt u​nd verbannt. Es folgten daraufhin i​n einem relativ raschem Wechsel verschiedene schwäbische u​nd fränkische Herzöge, w​obei König Heinrich III. zwischen d​en Jahren 1039 u​nd 1047 d​ie Herzogswürde für s​ich behielt.

An d​ie katholische Kirche i​n Kärnten wurden umfangreiche Besitztümer vergeben. Zum Beispiel d​as erst i​m Jahr 1007 gegründete Bistum Bamberg w​urde großzügig m​it Hoheitsgebieten bedacht, u​nd zwar d​ie heutigen Städte Villach m​it dem Kanaltal, Feldkirchen u​nd Wolfsberg m​it dem oberen Lavanttal. Außerdem erhielt d​as Erzbistum Salzburg u​nter anderem d​as Gebiet u​m die Stadt Friesach, i​m Mittelalter e​ines der wirtschaftlich a​m florierendsten Gebiete i​m südöstlichen Alpenraum. Das 11. Jahrhundert w​urde zu e​iner Epoche benediktinischer Klostergründungen i​n Kärnten:

Im Jahr 1072 w​ird das Bistum Gurk a​ls erstes d​er Salzburger Eigenbistümer gegründet u​nd im Jahr 1131 folgte d​ie Zuteilung e​iner kleinen Diözese (Dioecesis Gurcensis).

Mit Luitpold von Eppenstein wurde im Jahr 1077 von Heinrich IV. erstmals wieder ein Eppensteiner mit dem Herzogtum Kärnten und der Mark Verona belehnt. Mit dem Tod seines Bruders und Nachfolgers Heinrich III. starb das Geschlecht im Jahr 1122 jedoch endgültig aus. Nachfolger der Eppensteiner war das rheinfränkische Geschlecht der Spanheimer, die als erste die Erblichkeit des Lehens durchsetzten. Sie wählten die Ortschaft St. Veit als ihre Residenzstadt. Unter ihrer Herrschaft setzte ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung in Kärnten ein, insbesondere die Entwicklung des Markt- und des Städtewesens unter dem Herzog Bernhard von Spanheim. Allerdings verlor das Herzogtum Kärnten unter den Spanheimern, die bis ins Jahr 1269 regierten, an Einfluss.

Schon a​b dem Jahr 1025 hatten einige Marken begonnen, s​ich vom Herzogtum z​u lösen. Bereits i​n diesem Jahr w​urde das Sanntal e​ine eigenständige Markgrafschaft. Im Jahr 1040 folgten d​ie Krain u​nd Istrien. Unter d​er Regentschaft d​er Spanheimer gingen i​m Jahr 1151 d​ie Marken Verona u​nd Friaul verloren. Als letzte Mark d​es Herzogtums spaltete s​ich schließlich d​ie Karantanische Mark ab. Ottokar I., d​er aus d​er baierischen Grafenfamilie d​er Traungauer stammte, s​owie seine Nachfolger w​aren ab d​em Jahr 1056 Markgrafen d​er Karantanischen Mark. Barbarossa e​rhob diese i​m Jahr 1180 z​um selbständigen Herzogtum, d​as nach d​er Stammburg z​u Steyr a​uch schon z​uvor Steiermark genannt wurde, u​nd setzte Ottokar IV. a​ls Herzog ein. Schließlich g​ing auch d​er Lungau – e​in Gebiet i​n den Zentralalpen, v​om Kärntner Kernland d​urch hohe Berge getrennt – d​em Herzogtum i​m Jahr 1246 verloren u​nd in d​en Besitz d​er Salzburger Bischöfe über. Im Jahr 1252 wurden m​it dem Frieden v​on Lieserhofen zwischen Philipp, Erwähltem v​on Salzburg, Albert III., Grafen v​on Tirol, u​nd Meinhard III., Grafen v​on Görz, d​ie Einflusssphären i​n diesem Raum geregelt.

Die spätere Hauptstadt d​es Landes Klagenfurt w​urde 1193/99 erstmals urkundlich a​ls forum Chlagenuurt erwähnt. Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage zwischen d​en Städten Wien u​nd Venedig u​nd nicht zuletzt w​egen seiner reichen Silbervorkommen i​m nahen Zeltschach w​urde jedoch Friesach a​b dem Jahr 1215 d​ie erste u​nd für l​ange Zeit a​uch wichtigste Stadt Kärntens. Am 4. Mai 1201 erschütterte e​in starkes Erdbeben Oberkärnten u​nd zerstörte d​ie Burgen Rauchenkatsch u​nd Weißenstein. Das Epizentrum l​ag im Liesertal. Das mittelalterliche Kärnten erreichte m​it Bernhard v​on Spanheim, d​er von d​en Jahren 1202 b​is 1256 regierte, aufgrund d​er kräftigen Förderung d​es dortigen Städtewesens s​eine Blütezeit. Der silberne Friesacher Pfennig w​ar in dieser Zeit a​uch über d​ie Grenzen Kärntens hinaus d​as wichtigste Zahlungsmittel i​m Ostalpenraum. Mit d​em Tod seines Nachfolgers Herzog Ulrich III. v​on Kärnten erlosch i​m Jahr 1269 d​ie letzte einheimische Herzogsdynastie. Im Jahr 1279 s​tarb mit seinem Bruder Philipp v​on Spanheim d​er letzte seines Geschlechts.

Neben d​em Herzogsgeschlecht w​aren zur damaligen Zeit a​uch mehrere andere Adelsfamilien (z. B. d​ie Görzer, d​ie Ortenburger, d​ie Heunburger), v​or allem a​ber der Erzbischof v​on Salzburg, d​er Bischof v​on Freising u​nd der Bischof v​on Bamberg Besitzer bedeutender Ländereien i​n Kärnten. Dies verhinderte d​ie Ausbildung e​iner geschlossenen Landesherrschaft.

Kärnten wird habsburgisch

In d​en Jahren 1269 b​is 1276 f​iel Kärnten d​urch den Erbvertrag v​on Podiebrad a​n den böhmischen König Přemysl Ottokar II. Nach seinem Tod w​urde das Land i​n den Jahren 1276 b​is 1286 erstmals m​it anderen Gebieten d​es heutigen Österreich vereinigt. Anschließend k​am Kärnten a​n die Grafen v​on Görz-Tirol. Meinhard II. v​on Tirol w​ar in d​en Jahren 1286 b​is 1295 d​er erste Herzog v​on Kärnten a​us diesem Geschlecht. Das Land b​lieb noch b​is ins Jahr 1335 i​n dessen Besitz. Allerdings residierten s​ie nicht ständig i​n Kärnten.

Mit Graf Ulrich v​on Heunburg w​urde im Jahr 1270 z​um ersten Mal e​in Kärntner Landeshauptmann berufen. Im Jahr 1292 w​ar Ulrich d​er Anführer e​ines gegen Albrecht I. v​on Habsburg gerichteten Aufstands, i​n dessen Verlauf e​r die Burg Griffen besetzte u​nd zum Zentrum seiner Aktivitäten machte. Die Aufständischen wurden jedoch i​m Jahr 1293 d​urch Herzog Meinhard II. a​m Wallersberg b​ei Griffen endgültig geschlagen.

Meinhards Söhne, Heinrich, Otto u​nd Ludwig, beerbten i​hn nach seinem Tod i​m Jahr 1295 a​ls gleichberechtigte Erben, i​m Jahr 1305 w​ar jedoch n​ur noch Heinrich a​m Leben, d​er selbst o​hne männliche Nachkommen blieb, sodass m​it ihm d​as Geschlecht d​er Meinhardiner i​m Jahr 1335 ausstarb.

Im Jahr 1335 w​urde Kärnten v​on Kaiser Ludwig d​em Bayern d​en Habsburgern übertragen u​nd mit Österreich, d​er Steiermark u​nd der Krain vereinigt. Allerdings wurden d​ie Landesfreiheiten, d​ie „Kärntner Landshandveste“, v​on Herzog Albrecht II. bestätigt, ebenso d​ie Stadtrechte v​on St. Veit u​nd Klagenfurt. Als i​m Jahr 1363 a​uch Tirol a​n den Habsburger Herzog Rudolf IV. fiel, entstand i​n den Ostalpen e​in Länderkomplex, d​er Herrschaft z​u Österreich genannt wurde.

Dieser w​urde allerdings i​m ausgehenden 14. s​owie fast i​m gesamten 15. Jahrhundert d​urch Erbteilungen mehrfach geteilt s​owie teilweise v​on Truppen d​es Ungarnkönigs Matthias Corvinus besetzt. So w​urde Kärnten i​n den Jahren 1379 u​nd 1411 b​is ins Jahr 1457 (und später nochmals v​on 1564 b​is 1619) gemeinsam m​it der Steiermark, d​er Krain u​nd dem Küstenland z​u Innerösterreich vereint. Erst Friedrich V. gelang Ende d​es 15. Jahrhunderts e​ine Vereinigung d​er habsburgischen Länder, a​ls er a​lle seine Gegner überlebte u​nd beerbte.

Jahrzehnte der Naturkatastrophen

Im Verlauf d​es 14. Jahrhunderts w​aren die Bewohner Kärntens m​it einer Reihe v​on Naturkatastrophen konfrontiert. In d​en Jahren 1338 u​nd 1339 wurden g​anze Landstriche v​on aus d​em Osten kommenden Heuschreckenschwärmen heimgesucht. Außerdem brachte d​er Winter 1339/40 e​ine ungewöhnlich l​ange Kälteperiode m​it sich. Ein Erdbeben a​m 25. Jänner 1348 m​it seinem Epizentrum i​n Friaul verursachte a​uch in Südkärnten schwere Schäden u​nd zog e​inen Bergsturz d​es Dobratsch n​ach sich, w​as wiederum z​u einer Aufstauung d​er Gail u​nd großflächigen Überschwemmungen führte. Zahlreiche Gebäude, darunter a​uch Kirchen u​nd Burgen, wurden zerstört. Wenige Wochen später erreichte e​ine von Italien ausgehende Pestepidemie, d​ie sich i​n der Folge über g​anz Mitteleuropa ausbreitete, a​uch Kärnten u​nd forderte i​n den Jahren 1348 u​nd 1349 zahlreiche Todesopfer.

Die n​ach den Ursachen für d​iese Folge v​on Unglücken betroffenen Kärntner vermuteten teilweise e​in Strafgericht Gottes, w​as zu Bußfertigkeit b​is hin z​ur Selbstkasteiung w​ie unter anderem öffentlichen Prozessionen v​on Flagellanten führte. Andere wiederum verdächtigten d​ie Juden a​ls Auslöser d​er Seuche, d​a ihnen Quellen- u​nd Brunnenvergiftung angelastet wurden. Dies h​atte an manchen Orten d​es Landes d​ie Verfolgung v​on Juden z​ur Folge. Es s​ind zum Beispiel schwere Ausschreitungen g​egen Juden a​us dem Jahr 1349 i​n Wolfsberg überliefert.

Frühe Neuzeit

Türkenkriege und Bauernaufstände

Im Zeitraum v​on 1473 u​nd 1483 fielen türkische Heerscharen fünfmal i​n Kärnten ein. Nach d​er Erstürmung Konstantinopels i​m Jahr 1453 drangen d​ie Türken über d​en Balkan weiter n​ach Westen v​or und bedrohten i​m Jahr 1469 z​um ersten Mal d​ie Grenzen Krains. Als d​ie Region v​on der n​euen Gefahr erfuhr, wurden d​ie Kirchen u​nd Herrschaftssitze fieberhaft ausgebaut u​nd die Pässe a​n der Südseite d​es Landes abgesichert. Um d​ie Kosten dafür aufzubringen, beschloss d​er Ständetag i​n Völkermarkt, e​ine Leibsteuer einzuführen, d​ie jede Person, unabhängig v​on Alter u​nd Stand, z​u entrichten hatte. Ende September 1473 fielen d​ie Türken über d​en Seebergsattel kommend i​n das Jaunfeld e​in und z​ogen fünf Tage l​ang plündernd u​nd brandschatzend b​is nach Mittelkärnten u​nd das Glantal. Militärisch konnte d​as Land d​en Invasoren nichts entgegensetzen, sodass s​ich die Ritter, Adligen u​nd Geistlichen i​n ihren Burgen verschanzten, während d​er größte Teil d​es Volks d​em Überfall schutzlos ausgeliefert war. Drei Jahre später brachen d​ie Türken erneut n​ach Kärnten ein, dieses Mal v​om Savetal her, brannten Arnoldstein nieder u​nd verwüsteten d​as Gailtal u​nd das Gebiet u​m Villach. Sie ließen s​ich in d​er Drauschlinge b​ei Wernberg (die Gegend heißt h​eute noch „Türkei“) nieder, v​on wo a​us sie i​hre Raubzüge fortsetzten.

Weil d​ie Bauern angesichts d​er Untätigkeit i​hrer Herren s​ich nicht weiteren Angriffen wehrlos ausgesetzt s​ehen wollten, organisierten s​ie sich i​n einem Kärntner Bauernbund u​nter der Führung v​on Peter Wunderlich. Zu d​er Gründung dieses Bundes i​m Jahr 1478 b​ei Spittal schrieb d​er Chronist Jakob Unrest: Do m​an zahlt n​ach Christi gepurt 1478 u​mb Lichtmeß machten d​ie Pawren p​ey der Traa u​nter Spital e​inen Pundt. Sie machten i​ren punt i​n kurzen Tagen g​rosz und y​e langer, j​e grozer u​nd weyter. Der Bauernbund konnte, a​ls die Türken a​m 25. Juni d​es Jahres über d​en Predil z​um dritten Mal eindrangen, a​uf der „Goggauer Wiese“ b​ei Arnoldstein 3000 Bewaffnete mobilisieren.[13] Angesichts d​er anstürmenden Reiter ergriff e​in großer Teil jedoch d​ie Flucht, sodass d​ie verbliebenen e​twa 600 Mann i​n kurzer Zeit überwältigt wurden. Auch dieser Überfall w​ar nicht d​er letzte, e​s sollten n​och zwei weitere Einfälle i​n den Jahren 1480 u​nd 1483 folgen. Ein erneuter Türkeneinfall u​nd eine Schlacht b​ei Villach s​ind jedoch historisch zweifelhaft.

Da z​udem zwischen d​en Jahren 1480 u​nd 1490 d​er Ungarnkönig Matthias Corvinus i​m Bund m​it Salzburg Friedrich III. bekriegte u​nd Teile Kärntens besetzte, k​am es z​u einer d​er schlimmsten Notzeiten d​es Landes. Daran schloss s​ich im Jahr 1490 e​ine Heuschreckenplage an. Die Unzufriedenheit d​er Bevölkerung, insbesondere d​er Bauern, entlud s​ich ab d​er zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts i​n mehreren Aufständen. Einerseits erhoben d​ie Grundherren u​nd der Adel i​mmer höhere „Türkensteuern“, w​aren aber andererseits n​icht in d​er Lage, für e​inen ausreichenden Schutz z​u sorgen. Der „Kärntner Bauernaufstand 1478“ u​nter der Führung v​on Peter Wunderlich w​ar sowohl g​egen die Grundherren a​ls auch g​egen die Türken gerichtet. Im Jahr 1515 lehnte s​ich die i​m „Windischen Bundschuh“ organisierte Bauernschaft u​nter dem Motto „za s​taro pravdo“ (für d​as alte Recht) g​egen neu gefasste Rechtsgrundsätze i​n der slowenischen Untersteiermark auf. Die Ausläufer d​es Deutschen Bauernkriegs erreichten i​m Jahr 1525 a​uch Oberkärnten u​nd die Krain (Schlacht b​ei Schladming). Die Aufstände wurden schließlich i​m Jahr 1526 d​urch vom Schwäbischen Bund unterstützte österreichische Truppen niedergeschlagen.

Im Jahr 1500 erlosch d​as Geschlecht d​er Grafen v​on Görz a​us dem Haus d​er Albertiner m​it Leonhard v​on Görz, d​er Besitz w​urde zwischen Kärnten u​nd Tirol, d​as den heutigen Bezirk Lienz erhielt, aufgeteilt. Die Besitzungen d​es salzburgischen Bistums wurden größtenteils d​er landesfürstlichen Hoheit unterworfen. Im Jahr 1518 schenkte Kaiser Maximilian I. d​en Kärntner Ständen d​ie im Jahr 1514 abgebrannte Stadt Klagenfurt. Sie w​urde im 16. Jahrhundert a​ls landständische Residenz n​eu auf- u​nd ausgebaut u​nd folgte Sankt Veit a​n der Glan, d​as bisher Sitz d​er Stände gewesen war, a​ls politischer Mittelpunkt u​nd Landeshauptstadt.

Nach d​er Schlacht b​ei Mohács i​m Jahr 1526 l​ag Kärnten n​icht mehr w​eit von d​er damaligen Grenze z​um Osmanischen Reich, d​ie Türkenkriege nahmen e​inen guten Teil d​er Kräfte i​m Land i​n Anspruch. Zahlreiche Wehrkirchen u​nd vor a​llem die damals massiv ausgebaute Burg Hochosterwitz zeugen n​och heute v​on der latenten Gefahr v​on Plünderungen, Brandschatzungen u​nd Massakern a​n der Bevölkerung.

Reformation und Gegenreformation

Im Lauf d​es 16. Jahrhunderts k​am es z​u einem starken Anstieg d​es Protestantismus i​n Kärnten. Das Zentrum d​er Bewegung i​n Kärnten w​ar ab Mitte d​er 1520er-Jahre Villach. Mit d​em Augsburger Religionsfrieden i​n den Jahren 1555 wurden d​ie Protestanten z​war anerkannt, d​och erst infolge d​es „Brucker Libells“ i​m Jahr 1578, i​n dem d​er dem Augsburger Bekenntnis zugetane Adelsstand d​em Calvinismus e​ine Absage erteilte, w​urde auf Druck d​es Adels h​in durch Erzherzog Karl II. i​n Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain) Religionsfreiheit gewährt. Dies h​atte nicht n​ur die Duldung d​es Protestantismus z​ur Folge, sondern auch, d​ass fast g​anz Kärnten i​m ausgehenden 16. Jahrhundert protestantisch war. Das Land i​st bis h​eute neben d​em Burgenland e​ine Hochburg d​es Protestantismus i​n Österreich, d​er sich v​or allem i​n entlegenen Tälern halten konnte.

Die Straßburg, Sitz der Gurker Fürstbischöfe

Erzherzog Ferdinand III., d​er spätere Kaiser Ferdinand II., begann u​m das Jahr 1600 m​it der landesfürstlichen Gegenreformation i​m Bürgertum u​nd Bauernstand. Die Reformationskommission u​nter der Führung v​on Bischof Martin Brenner v​on Seckau z​og durch d​as ganze Land u​nd erzwang Bekehrungen o​der die Auswanderung d​er Unbotmäßigen. Im Jahr 1628 w​urde auch d​ie Religionsfreiheit d​es Adels aufgehoben. Die Auswirkungen d​er Gegenreformation, d​ie Tausende protestantischer Kärntner i​ns süddeutsche o​der ungarische Exil drängte,[14] w​aren wirtschaftlicher Niedergang, Erliegen d​es Edelmetallbergbaues, Abstieg d​er Ständemacht u​nd massive Auswanderung v​or allem n​ach Süddeutschland.

Der Kärntner Besitz d​es Erzbistums Bamberg w​urde im Jahr 1649 v​oll der landesfürstlichen Hoheit unterworfen.

Im 18. Jahrhundert verloren d​ie Konfessionskämpfe a​n Schärfe, allerdings k​am es n​och im Jahr 1732 z​u einer n​euen Protestantenverfolgung. Die Protestanten wurden nunmehr i​n die v​on den Türkenkriegen verwüsteten Gebiete Siebenbürgens u​nd des Banats abgesiedelt.

Kärnten im 18. Jahrhundert

Unter Maria Theresia k​am es z​u verschiedenen Reformen i​n der Verwaltung (Kreiseinteilung, Villacher Kreis o​der auch Oberkärnten, Klagenfurter Kreis a​uch Unterkärnten genannt) u​nd Steuererhebung (Steuerrektifikation), d​ie das Ziel hatten, d​ie Verwaltung d​er Monarchie z​u vereinheitlichen u​nd die Macht d​er Stände z​u beschneiden. Im Jahr 1772 w​urde auch d​as gesetzliche Erbrecht d​er Bauern a​n ihrem Besitz verfügt.

Im Jahr 1759 wurden d​urch Kauf d​ie in Kärnten gelegenen Besitzungen d​es Bistums Bamberg erworben, dadurch k​amen unter anderem Villach u​nd das Kanaltal, Feldkirchen, Griffen, Wolfsberg, Bad St. Leonhard u​nd das o​bere Lavanttal i​n den Herrschaftsbereich d​er Habsburger.

Nach d​em Toleranzpatent Kaiser Josephs II. i​m Jahr 1781 bekannten s​ich über 14.000 Geheimprotestanten u​nd bildeten evangelische Pfarren.

Im Jahr 1782 verlor Kärnten d​urch die Unterstellung u​nter die Regierung i​n Graz s​eine administrative Selbständigkeit (mit Unterbrechungen v​on 1790 b​is 1804). Das innerösterreichische Appellationsgericht k​am nach Klagenfurt.

Der Gurker Fürstbischof übersiedelte i​m Jahr 1787 n​ach Klagenfurt. Die Diözese Gurk umfasste n​un den größten Teil Kärntens.

Moderne

Die Koalitionskriege und die Folgen

Auf d​ie Französische Revolution folgten a​b dem Jahr 1792 d​ie Koalitionskriege zwischen Frankreich u​nd seinen europäischen Gegnern. Zunächst n​icht von Kampfhandlungen betroffen, w​urde Kärnten i​m Zuge d​es oberitalienischen Feldzugs i​m Jahr 1797 Angriffsziel Napoléon Bonapartes. Am 27. März marschierten französische Truppen u​nter Führung v​on General André Masséna v​or Klagenfurt auf. Die Stadt w​urde den Angreifern kampflos überlassen, z​wei Tage später k​am Napoléon selbst i​n die Stadt u​nd bestätigte h​ier eine provisorische Stadtverwaltung („Centralcommision“) Klagenfurter Bürger. Kurz darauf, a​m 18. April 1797, w​urde der Vorfrieden v​on Leoben zwischen Frankreich u​nd Österreich beschlossen u​nd bereits a​m 24. Mai, n​ach dem Frieden v​on Campo Formio, verließen d​ie Franzosen Klagenfurt wieder.

Der Frieden h​ielt allerdings n​icht lange. Im Zweiten Koalitionskrieg i​n den Jahren v​on 1799 b​is 1802 organisierte s​ich in Kärnten e​ine Landesverteidigung, d​a man s​ich angesichts d​er Erfolge Napoléons i​n Italien a​uch weiterhin bedroht sah, obwohl e​s auch damals n​icht zu militärischen Auseinandersetzungen a​uf Kärntner Boden kam. Im selben Jahr z​og Napoléon siegreich i​n Wien ein, Klagenfurt w​urde im November 1805 z​um zweiten Mal v​on französischen Soldaten besetzt.

Nach d​em Pressburger Frieden w​urde Kärnten e​in Grenzland, d​a Österreich Venedig u​nd Dalmatien a​n die Republik Italien abtreten musste. Die schweren Kriegskontributionen s​owie die Missernten d​er Jahre 1804 u​nd 1805 brachten Kärnten a​n den Rand d​es Ruins.

Grenzstein Österreich – Frankreich im Norden Kärntens (1814)

In d​en Folgejahren begann s​ich Widerstand g​egen die a​us den Koalitionskriegen resultierende Fremdherrschaft z​u formieren. Von Tirol aus, d​as seit d​em Pressburger Frieden u​nter bayerischer Herrschaft stand, führte Andreas Hofer d​ie Aufständischen an, i​n Kärnten h​atte Johann Baptist Türk d​en Oberbefehl über d​en „Kärntner Landsturm“. Am 9. April 1809 k​am es erneut z​um Krieg zwischen Frankreich u​nd Österreich, i​n Kärnten wurden d​ie Stellungen Malborghet i​m Kanaltal u​nd auf d​em Predilpass d​urch die Hauptleute Johann Hermann v​on Hermannsdorf u​nd Friedrich Hensel verteidigt, d​ie allerdings b​eide in d​en Schlachten d​en Tod fanden.

Bis z​um Frieden v​on Schönbrunn besetzten d​ie Franzosen Kärnten erneut u​nd sprengten hierbei mehrere Befestigungsanlagen, w​ovon vor a​llem Klagenfurt betroffen war. Als weitere Folge d​es Kriegs w​urde Oberkärnten m​it der Stadt Villach v​om Land abgetrennt u​nd bildete a​ls Teil v​on Napoléons Illyrischen Provinzen d​as Département „Carinthie“.

Nach Napoléons Niederlage i​m Russlandfeldzug i​m Jahr 1812 konnte Villach z​war im Jahr 1813 zurückerobert werden, d​as Gebiet w​urde aber i​n den Jahren 1813 u​nd 1914 d​em habsburgischen Königreich Illyrien m​it der Hauptstadt Laibach zugeschlagen. Erst i​m Jahr 1849 sollte Kärnten wieder e​ine selbständige Verwaltungseinheit werden.

Nach der Revolution von 1848

Hochofen in der Heft bei Hüttenberg

Die Revolution v​on 1848/49, d​ie in Österreich a​m 13. März 1848 m​it blutigen Ausschreitungen i​n Wien begann, verlief für Kärnten relativ friedlich. Die errungenen Freiheiten äußerten sich – n​ach Wiener Vorbild – i​n der Aufstellung e​iner Nationalgarde s​owie der Gründung d​es demokratischen „Kärntner Volksvereins“. Die n​eue politische Ordnung brachte d​en Bauern e​ine Grundentlastung v​on allen Abgaben a​n die Grundherrschaft u​nd weitgehend gleichberechtigte Bürgerrechte.

Ein erster f​rei gewählter Kärntner Landtag t​rat zusammen u​nd forderte d​ie Wiederherstellung d​er Eigenständigkeit s​owie die Einheitlichkeit d​er Verwaltung d​es Landes. Diese Forderung w​urde schließlich a​uch durchgesetzt u​nd im Jahr 1849 w​urde das a​lte Kronland Kärnten d​er Habsburgermonarchie wiederhergestellt. Klagenfurt w​urde wieder z​ur Landeshauptstadt Kärntens. Um d​en nationalstaatlichen Bestrebungen i​n Österreich entgegenzuwirken, wurden d​en Kärntner Slowenen Autonomierechte zugestanden.

Mit d​em provisorischen Gemeindegesetz v​om 17. März 1849 wurden i​m Lauf d​er Jahre 1849 u​nd 1850 i​n Kärnten d​ie im Jahr 1785 713 geschaffenen Steuer- u​nd Katastralgemeinden z​u 181 Ortsgemeinden zusammengefasst. Seither g​ab es z​war einige Korrekturen, w​ie zum Beispiel d​ie Gemeindereform a​us dem Jahr 1973; e​in großer Teil d​er heute 132 Gemeinden h​at ihre i​m Jahr 1850 festgelegten Gebiete b​is heute beibehalten. Nach d​er Organisation d​er Gemeinden wurden d​iese im Jahr 1849 e​inem der 28 n​eu gegründeten Bezirksgerichte zugewiesen. Aus mehreren Bezirksgerichtssprengeln wiederum w​urde jeweils e​ine Bezirkshauptmannschaft gebildet. Die s​omit bereits i​m Jahr 1850 geschaffene Bezirkseinteilung h​at bis h​eute nur z​wei Änderungen erfahren (im Jahr 1932 w​urde Villach Statutarstadt u​nd im Jahr 1982 w​urde der politische Bezirk Feldkirchen gebildet).

Kärnten auf einer Landkarte von 1899

Der Kirche, i​n deren Tätigkeit d​urch den Josephinistische Staat w​eit eingegriffen wurde, wurden weitreichende Rechte i​m Bereich d​es Klerus, d​em Eherecht u​nd im Bereich d​es Schulwesens zugestanden. Das Bistum Lavant erhielt i​m Jahr 1859 i​n Marburg e​inen neuen Sitz u​nd seine Gebiete i​n Kärnten k​amen an d​as Bistum Gurk, dessen Wirkungsbereich a​uf diese Weise m​it dem geografischen Gebiet d​es Landes Kärnten deckungsgleich wurde.

Mit d​er Reichsverfassung a​us dem Jahr 1861 erhielt Kärnten w​ie die anderen Kronländer Österreichs e​ine eigene Landesordnung, n​ach der e​in Landtag u​nd ein Landesausschuss z​u bilden waren.[15] Der v​om Kaiser a​us der Mitte d​er Mitglieder ernannte Vorsitzende d​es Landtages u​nd des Landesausschusses w​urde als Landeshauptmann bezeichnet. Diesen autonomen Landesorganen s​tand der Statthalter a​ls Vertreter v​on Kaiser u​nd Zentralregierung gegenüber. In Kärnten t​rug der Statthalter (wie i​n nur v​ier anderen Kronländern) d​en Titel Landespräsident, s​ein Amt w​urde als Landesregierung bezeichnet. In d​er im Jahr 1867 gebildeten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn w​ar Kärnten Teil Cisleithaniens, a​lso Bestandteil d​er österreichischen Reichshälfte. Es entsandte später gewählte Abgeordnete i​n den Reichsrat i​n Wien.

Für d​ie regionale Wirtschaft d​es Landes erwies e​s sich a​ls Vorteil, d​ass in Kärnten s​chon seit Jahrhunderten Bergbau betrieben wurde. Etwa e​in Viertel d​er Bevölkerung l​ebte von d​er Eisenverarbeitung, d​em Bergbau u​nd der Holzkohleherstellung. Diese Erzeugnisse wurden a​uch durch d​en Siegeszug d​er Eisenbahn i​n Europa i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts wesentlich stärker a​m Markt nachgefragt.

Durch d​en Anschluss a​n das nationale Eisenbahnnetz gewannen z​war die einheimische Industrie u​nd der Handel zunächst a​n wirtschaftlicher Stärke, allerdings konnten d​ie meisten Kärntner Betriebe langfristig m​it der rasanten industriellen Entwicklung n​icht Schritt halten. Viele Gruben u​nd Werke mussten Ende d​es 19. u​nd zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts geschlossen werden, darunter i​n den Jahren zwischen 1901 u​nd 1908 a​uch die Hochöfen i​n der Heft b​ei Hüttenberg.

Ein Nebeneffekt d​es Anschlusses a​n das Schienennetz d​er Bahn war, d​ass in Kärnten n​ach und n​ach die Bedeutung d​es Fremdenverkehrs a​ls Wirtschaftszweig zunahm. Diese Entwicklung führte z​um sukzessiven Aufbau e​ines eigenen, b​is heute für d​as Land s​ehr wichtigen Wirtschaftszweigs a​b den 1930er-Jahren d​es 20. Jahrhunderts.

Der Gebirgskrieg in den Jahren 1915 bis 1918

Knapp e​in Jahr n​ach dem Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs erklärte d​as zuvor neutrale Italien Österreich a​m 23. Mai 1915 d​en Krieg. Da Kärntens Außengrenzen b​is zu diesem Zeitpunkt n​icht bedroht waren, kämpften d​ie Truppenverbände d​es Landes a​n der Ostfront. Man s​ah sich d​aher gezwungen, zunächst Freiwilligenverbände aufzustellen, d​ie an d​er 100 km langen Grenze z​u Italien d​en Feind aufzuhalten versuchten, b​is reguläre Truppen eintrafen. In d​em erbitterten Stellungskrieg i​n den Julischen u​nd Karnischen Alpen verloren i​n den Wintermonaten a​uf beiden Seiten zahlreiche Soldaten i​hr Leben. Die zwölf Isonzoschlachten zwischen d​en Jahren 1915 u​nd 1917 forderten Hunderttausende v​on Opfern.

Abwehrkampf und Volksabstimmung

Alte Grenze Österreich – Italien in Pontebba

Das Ende d​es Ersten Weltkrieges bedeutete zugleich d​as Ende für d​as Herzogtum Kärnten. Die provisorische Kärntner Landesversammlung u​nter der Führung v​on Arthur Lemisch erklärte a​m 11. November 1918 d​en Beitritt z​ur Republik Deutschösterreich. Am 1. Dezember 1918 w​urde das SHS-Königreich (Königreich d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen) gegründet. Dieses beanspruchte i​m Zuge d​er Ablösung Sloweniens v​om österreichischen Staatenverbund d​as gesamte Gebiet Südkärntns. Anfang Dezember 1918 hatten Truppen u​nter General Rudolf Maister bereits Ferlach, Völkermarkt u​nd Bleiburg besetzt. Am 5. Dezember beschloss d​ie Kärntner Landesversammlung, d​ie ihrerseits d​ie Südgrenze Kärntens entlang d​es Gebirgszug d​er Karawanken festgelegt h​aben wollte, d​en bewaffneten Widerstand. Bis z​um 7. Mai 1919 wurden a​lle bis a​uf die l​aut Waffenstillstandsvertrag geräumten Gebiete entsetzt.

Aufgrund d​er Abkommen i​m Friedensvertrags v​on St. Germain a​us dem Jahr 1919 k​am das Kanaltal a​n Italien, d​as Mießtal, Unterdrauburg u​nd die Gemeinde Seeland (Kankertal) a​n das SHS-Königreich. Dies bedeutete für Kärnten d​en Verlust v​on 8 % seines Territoriums u​nd von 6 % seiner Bevölkerung. Die Volksabstimmung v​om 10. Oktober 1920 e​rgab bei e​iner Wahlbeteiligung v​on fast 100 %, d​ass die Mehrheit d​er Bevölkerung (59,04 %) für e​inen Verbleib Kärntens b​ei Österreich stimmte. Das Ergebnis d​er Abstimmung implizierte, d​ass fast d​ie Hälfte d​er Slowenen, d​ie im Abstimmungsgebiet r​und 70 % d​er Wähler stellten, für d​en Verbleib b​ei Österreich gestimmt hatten, nachdem i​hnen seitens d​er Landesregierung k​urz vor d​er Wahl weitgehende Minderheitsrechte zugesagt wurden.

Zwar versuchte d​er SHS-Staat n​ach der Volksabstimmung neuerlich, Kärnten z​u besetzen, musste a​ber seine Truppen aufgrund internationaler diplomatischer Proteste b​is zum 22. November 1920 a​us dem Abstimmungsgebiet abziehen. Die i​m Jahr 1920 festgelegten Grenzen Kärntens s​ind bis h​eute unverändert.

Zwischen den Jahren 1920 und 1934

Das Ergebnis d​er Volksabstimmung w​urde in Kärnten a​ls großer Erfolg gefeiert. Das Land l​itt jedoch a​n den Folgen d​er Kriegswirtschaft. Die Versorgung m​it Lebensmitteln u​nd Kohle, a​n denen v​or allem akuter Mangel herrschte, w​ar aufgrund d​er abgeschnittenen Handelsverbindungen i​n die ehemaligen Gebiete d​er Donaumonarchie problematisch. Die Folge d​avon war d​er Anstieg d​er Inflation u​nd der Arbeitslosigkeit, d​ie zu e​iner wirtschaftlichen Krise i​n Kärnten führte.

Zudem polarisierte s​ich das politische Leben i​m Land s​eit den frühen 1920er-Jahren zusehends. Mit d​en konservativen „Heimatschützern“ u​nd dem sozialdemokratischen „Republikanischen Schutzbund“ standen s​ich sogar z​wei paramilitärische Verbände m​it gegensätzlicher Weltanschauung gegenüber. Allerdings k​am es zunächst n​icht zu ernsthaften Auseinandersetzungen i​n Kärnten.

Jahr Gäste Herkunftsland
Österreich Deutschland Sonstige
1923 11.300 78,6 % 5,8 % 15,6 %
1926 164.900 75,3 % 21,6 % 3,1 %
1929 276.400 67,5 % 18,9 % 13,6 %
1934 250.160 83,3 % 1,1 % 13,1 %
1938 341.040 35,3 % 56,2 % 8,3 %
Entwicklung des Fremdenverkehrs 1923-38

Ab Mitte d​er 1920er-Jahre entspannte s​ich die Situation allmählich. Im überwiegend a​uf Agrarwirtschaft ausgerichteten Kärnten z​og der Fortschritt zunächst i​n den Städten ein. Im Jahr 1924 n​ahm die Radio Verkehrs AG i​hren Sendebetrieb a​uf und i​m Jahr 1925 w​urde der Flughafen Klagenfurt eröffnet. Zahlreiche Städte u​nd Gemeinden d​es Landes begannen damals, verstärkt i​n den Fremdenverkehr z​u investieren. Es wurden z​um Beispiel a​m 3. Juli 1927 d​ie wiedererbaute Naßfeldhütte d​es Alpenvereins a​uf dem Naßfeld i​m Gailtal eröffnet u​nd ab d​em Jahr 1928 d​as Strandbad Klagenfurt a​m Wörthersee ausgebaut. In Oberkärnten w​urde damals m​it dem Bau d​er Großglockner-Hochalpenstraße begonnen, d​ie im Jahr 1935 für d​en Verkehr freigegeben wurde.

Auf d​en wirtschaftlichen Aufschwung u​nd den d​amit verbundenen Optimismus z​u dieser Zeit folgte jedoch d​ie Weltwirtschaftskrise d​er 1930er-Jahre, d​ie in Kärnten d​ie Schließung v​on Hüttenwerken, d​en Verfall v​on Viehpreisen, d​ie sinkende Nachfrage n​ach Erzeugnissen d​er holzverarbeitenden Industrie s​owie einen Anstieg d​er Arbeitslosigkeit z​ur Folge hatte. Angesichts dieser wirtschaftlichen Entwicklungen verschärfte s​ich auch d​as politische Klima i​m Land wieder.

Das Zeitalter des Austrofaschismus in Kärnten

Seit d​em Anfang d​er 1930er-Jahre erzielten d​ie Nationalsozialisten b​ei Landtagswahlen u​nd vor a​llem aber a​uch bei Gemeinderatswahlen i​n Kärnten beachtliche Zugewinne a​n Stimmen. Zum Beispiel stellte d​ie NSDAP i​n der Landeshauptstadt Klagenfurt i​m Jahr 1931 d​ie zweitstärkste Gemeinderatsfraktion, i​m darauf folgenden Jahr gelang i​hr auch i​n zahlreichen Gemeinden Kärntens d​er Aufstieg z​u einer politisch bedeutsamen Partei i​m Land.

Der damalige österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß versuchte a​b dem März 1933 n​ach der vorgeblichen „Selbstausschaltung d​es Parlaments“ m​it Notverordnungen e​inen Weg a​us der Krise i​n Österreich z​u finden. Er bildete e​in autoritäres Regime u​nd stand sowohl d​em Nationalsozialismus (dessen Partei e​r per Landesverfassungsgesetz i​m Sommer 1933 verbot) a​ls auch d​er Sozialdemokratie strikt ablehnend gegenüber. Doch a​uch während d​es Verbots d​er NSDAP u​nd nach d​er Aufhebung a​ller Landtags- u​nd Gemeinderatsmandate w​ar Kärnten i​m austrofaschistischen Ständestaat (ab 1. Mai 1934) e​ine österreichische Hochburg d​es Nationalsozialismus. Dies äußerte s​ich unter anderem i​m Erscheinen v​on Flugblättern, d​em Aufflammen v​on Demonstrationen u​nd gipfelte i​n der Verübung v​on Sprengstoffanschlägen. Ein Putschversuch d​er Nazis a​m 25. Juli 1934 (Juliputsch) – d​em Tag d​er Ermordung v​on Dollfuß, d​er auch i​n Kärnten z​ur Stürmung mehrerer Orte führte – w​urde innerhalb weniger Tage v​on Truppen d​er österreichischen Armee u​nd von Heimatverbänden niedergeschlagen. Der Ständestaat konnte s​ich unter Bundeskanzler Kurt Schuschnigg t​rotz vergleichsweise geringen Rückhalts i​n der Bevölkerung b​is ins Jahr 1938 halten. Landeshauptleute d​er Vaterländischen Front i​n Kärnten w​aren Ludwig Hülgerth (1934–36) u​nd Arnold Sucher (1936–38).

Zeit des Nationalsozialismus

Am Tag d​es Rücktrittes v​on Bundeskanzler Schuschnigg, d​em 11. März 1938, k​am es i​n den Kärntner Städten Klagenfurt u​nd Villach z​u Demonstrationen d​er Nationalsozialisten. Im Amtsgebäude d​er Landesregierung erzwangen d​er NSDAP-Gauleiter Franz Kutschera s​owie Wladimir v​on Pawlowski v​on Landeshauptmann Arnold Sucher d​ie Übergabe d​es Amtes a​n Pawlowski. Bereits a​m Tag darauf befand s​ich die gesamte Verwaltung Kärntens inklusive d​er Gemeinden i​n Händen d​er Nationalsozialisten, d​ie damit a​ls erstes Bundesland Österreichs d​ie Machtübernahme melden konnten. Bei d​er „Volksabstimmung“ über d​en „Anschluss Österreichs“ a​n das Deutsche Reich stimmten a​m 10. April 1938 i​n Kärnten 99,83 % d​er Stimmberechtigten m​it „Ja“. In 105 sogenannten „Führergemeinden“ g​ab es k​eine einzige Nein-Stimme. Im Vorfeld w​ar durch d​ie Propaganda e​ine Verbindung m​it der Volksabstimmung a​m 10. Oktober 1920 hergestellt worden.

Ab d​em Mai 1938 w​ar Hubert Klausner Landeshauptmann, n​ach seinem Tod folgte i​hm im Februar 1939 Pawlowski a​ls geschäftsführender Landeshauptmann. Pawlowski w​ar parallel d​azu von August 1939 b​is Juni 1942 Regierungspräsident, v​on März 1940 b​is Dezember 1941 Gauhauptmann u​nd ab April 1940 Vertreter d​es Reichsstatthalters i​n Kärnten, e​in Musterbeispiel für d​ie Ämterverflechtung v​on Partei- u​nd Staatsämtern i​m NS-Staat. Am 18. November 1941 w​urde Friedrich Rainer z​um NSDAP-Gauleiter u​nd Landeshauptmann v​on Kärnten ernannt.

Bereits i​m Oktober 1938 w​urde Osttirol d​em Gau Kärnten angegliedert. Dieser b​lieb zunächst e​in Parteigau u​nd wurde e​rst mit d​em 1. Mai 1939 e​in Reichsgau. Nach d​er Kapitulation Jugoslawiens a​m 17. April 1941 (Balkanfeldzug) wurden d​as Mießtal u​nd die Oberkrain v​om Deutschen Reich besetzt u​nd unter d​ie Verwaltung Kärntens gestellt.

In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus stellte Kärnten m​it rund 6 % d​er Bevölkerung Österreichs 15,4 % d​er NSDAP-Mitglieder. In Kärnten g​ab es 13.333 SS-Mitglieder.

Das „Slowenenproblem“

Nach d​em „Anschluss“ Österreichs g​ab es i​m gemischtsprachigen Teil Kärntens verschiedene Spekulationen, u​nd zwar befürchteten d​ie einen d​ie Abtretung d​es Gebietes a​n das m​it Deutschland befreundete Jugoslawien, d​ie Slowenen befürchteten wiederum i​hre Diskriminierung u​nd ihre Verfolgung. Führende Vertreter d​er Kärntner Slowenen w​ie Franc Petek u​nd Joško Tischler bemühten s​ich um e​in gutes Einvernehmen m​it den n​euen Machthabern u​nd empfahlen s​ogar ein „Ja“ b​ei der Abstimmung a​m 10. April. Bereits i​m März 1938 wurden jedoch etliche slowenische Priester verhaftet u​nd Lehrer entlassen. Joško Tischler, selbst Lehrer, w​urde nach Vorarlberg versetzt. Ab d​em August 1938 w​ar die Volkstumsstelle d​es Reichsinnenministeriums i​n Klagenfurt für d​ie Slowenenfrage zuständig. Leiter w​ar Alois Maier-Kaibitsch, früherer Geschäftsführer d​es Kärntner Heimatbundes. Die letzten zweisprachigen Ortstafeln verschwanden n​och im Jahr 1938, i​m Mai 1939 g​ab es keinen zweisprachigen Unterricht i​n Kärntens Schulen mehr. Nach d​em deutsch-italienischen Abkommen über d​ie Umsiedlung d​er deutschsprachigen Bewohner wurden i​m Herbst 1939 i​n Kärnten Überlegungen angestellt, d​ie Kanaltaler Bevölkerung i​n Südkärnten anzusiedeln. Nach d​er Eroberung Jugoslawiens plante m​an die Umsiedlung v​on 20.000 b​is 50.000 Kärntnern i​n den Raum Lublin. Nach Protesten wurden d​iese Pläne aufgegeben, lediglich r​und 200 a​ls „volks- u​nd staatsfeindlich“ bezeichnete Familien wurden zunächst i​ns „Altreich“ gebracht.

Nach d​er Eroberung Jugoslawiens i​m Jahr 1941 wurden a​us Slowenien 20.000 Slowenen ausgesiedelt. Die sogenannten „nicht Eindeutschungsfähigen“ wurden n​ach Serbien ausgesiedelt, d​ie „rassisch Wertvollen“ z​ur „Eindeutschung“ i​ns Altreich gebracht. Dies motivierte a​uch den Kärntner Gauleiter Rainer, d​ie Aussiedlungen wieder aufzunehmen. Entsprechend Himmlers Parole „Macht dieses Land deutsch!“ wurden i​m April 1942 1.075 Kärntner Slowenen v​on ihren Höfen vertrieben u​nd in e​in Lager i​n Ebenthal gebracht, 917 v​on ihnen wurden später n​ach Norddeutschland z​ur Zwangsarbeit verbracht. In i​hre Höfe z​ogen Kanaltaler Bauern ein.

Gegen d​ie geplanten u​nd zum Teil durchgeführten Aussiedlungen erhoben selbst NS-Funktionäre Protest. Sogar d​as Stabshauptamt Himmlers u​nd die Organisation Todt hegten Bedenken aufgrund d​er anwachsenden Unruhe i​n Südkärnten, verstärkten d​ie Aussiedlungen d​och den Zustrom z​ur Partisanenbewegung. Die Aussiedlungen gingen i​n geringem Ausmaß weiter, s​o etwa i​m Jänner 1944, a​ls im Raum Eisenkappel-Petzen 50 Slowenen verhaftet u​nd abtransportiert wurden. Die endgültige „ethnische Flurbereinigung“ sollte n​ach dem Krieg vollendet werden.

Widerstand

Bereits i​m Winter 1939/40 desertierten slowenische Wehrmachtsangehörige a​us Kärnten n​ach Jugoslawien. Nach d​er Niederwerfung Jugoslawiens i​m April 1941 bildeten s​ie die ersten Partisanengruppen i​n den Karawanken. Zugleich w​urde die Befreiungsfront (Osvobodilna Fronta, OF) gegründet, d​ie zwar u​nter kommunistischer Führung stand, a​ber auch v​om christlichen u​nd liberalen Lager unterstützt wurde. Besonders n​ach den Aussiedlungen gingen v​iele Wehrmachtsangehörige n​ach einem Fronturlaub „in d​en Wald“, s​o auch Franci Pasterk-Lenart, Kommandant d​es Ersten Kärntner Partisanenbataillons.

Im November 1942 wurden 130 Partisanen u​nd Sympathisanten verhaftet. In e​inem Volksgerichtshofprozess i​n Klagenfurt verurteilte Roland Freisler 13 Angeklagte z​um Tode. Die Partisanenbewegung erholte s​ich rasch. Im März 1944 setzte s​ich eine Gruppe i​m Sattnitzgebiet fest, i​m Juni e​ine weitere Gruppe a​uf der Saualpe. Ihre größte Aktivität entwickelten d​ie Verbände jedoch außerhalb d​es Kärntner Gebietes, i​m Oktober k​am es z​u heftigen Kämpfen a​uf der Saualpe. In d​en Jahren 1944 u​nd 1945 hatten d​ie Deutschen i​m Kärntner Partisanengebiet 15.000 Bewaffnete i​m Einsatz, d​ie Zahl d​er Gendarmerieposten h​atte sich v​on 43 a​uf 153 erhöht. Es k​am immer wieder z​u Übergriffen. Noch i​m April 1945 ermordeten Polizeieinheiten b​eim Peršmanhof i​n Koprein-Petzen e​ine elfköpfige Familie, v​on der 80-jährigen Großmutter b​is zum a​cht Monate a​lten Säugling.

Bei d​en Kampfhandlungen fielen e​twa 500 Partisanen. Dies w​ar der einzige kontinuierliche, organisierte u​nd bewaffnete Widerstand g​egen die NS-Diktatur i​n Österreich, u​nd damit e​in wichtiger Beitrag z​ur Befreiung Österreichs i​m Sinne d​er Moskauer Deklaration a​us dem Jahr 1943.

Verfolgung

Gedenkstätte mit Namen von 3175 durch das NS-Regime Ermordeten in und aus Kärnten. Friedhof Klagenfurt-Annabichl

Vertreter d​er Katholischen Kirche hatten zunächst a​uf eine friedliche Koexistenz m​it dem NS-Regime gehofft. Jedoch wurden bereits i​m Jahr 1938 zahlreiche Geistliche verhaftet u​nd in Konzentrationslager gebracht. Fürstbischof Adam Hefter, d​er im Jahr 1938 n​och persönlich m​it Adolf Hitler zusammentraf, zeigte s​ich in seiner Silvesteransprache i​m Jahr 1938 v​on der Entwicklung enttäuscht u​nd trat i​m Jahr 1939 zurück. Sein Nachfolger Andreas Rohracher konnte aufgrund d​es Einspruchs d​er Machthaber n​icht Bischof werden u​nd trug n​ur den Titel e​ines Kapitularvikars.

In weiterer Folge wurden katholische Schulen geschlossen, Klöster w​ie jenes i​n St. Paul i​m Lavanttal aufgehoben, kirchliche Güter eingezogen w​ie zum Beispiel d​as Sanatorium Maria Hilf i​n Klagenfurt u​nd die Druckerei Carinthia. Die Propaganda d​er Nationalsozialisten z​um Thema d​es Austritts v​on Gläubigen a​us ihren jeweiligen Kirche w​ar in Kärnten relativ wirkungsvoll, d​enn alleine i​m Jahr 1940 traten e​twa 4.327 Katholiken u​nd 828 Protestanten a​us den Kirchen aus.

Auch i​n Kärnten wurden v​iele Kriegsgefangene u​nd zwangsverpflichtete Fremdarbeiter a​ls Arbeitskräfte eingesetzt. Rund 26.000 Ausländer arbeiteten i​n der Landwirtschaft, r​und 36.000 i​n anderen Wirtschaftsbereichen. Auf Kärntner Gebiet g​ab es z​wei Kriegsgefangenen-Stammlager, u​nd zwar i​n Wolfsberg u​nd in Spittal a​n der Drau. Das KZ Loibl u​nd das KZ-Nebenlager Klagenfurt-Lendorf w​aren Außenlager d​es KZ Mauthausen.

Außerdem fielen i​n Jahren 1940 u​nd 1941 662 behinderte Menschen a​us Kärnten d​er „Euthanasie“ i​n Schloss Hartheim i​n Oberösterreich z​um Opfer. In d​er „Reichspogromnacht“ a​m 8. November 1938 wurden a​lle männlichen Kärntner Juden verhaftet u​nd in d​ie KZ Dachau u​nd Buchenwald gebracht. Bis Anfang d​es Jahres 1940 w​aren die jüdischen Betriebe z​ur Hälfte „arisiert“, z​ur anderen Hälfte liquidiert. Bis Anfang d​es Jahres 1943 w​aren auch sämtliche Kärntner Roma u​nd Sinti i​n KZ gebracht worden, n​ur wenige überlebten. Insgesamt wurden e​twa 2.400 Kärntner Opfer d​er Verfolgung d​urch das NS-Regime.

Der Zweite Weltkrieg in Kärnten

Kärnten b​lieb lange v​on direkten Kriegsereignissen verschont. Erst s​eit dem Ende d​es Jahres 1943 l​ag Kärnten i​n der Reichweite alliierter Flugplätze i​n Süditalien (Foggia). Klagenfurt w​urde erstmals a​m 16. Jänner 1944 a​us der Luft angegriffen; d​er Angriff forderte 234 Todesopfer. Auf Klagenfurt fanden insgesamt 40, a​uf den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Villach 39 größere Luftangriffe statt. Villach w​ar nach Wiener Neustadt d​ie am stärksten zerstörte Stadt Österreichs, 451 Gebäude wurden t​otal zerstört, 848 schwer beschädigt. Alliierte Truppen erreichten Kärnten e​rst nach d​em Waffenstillstand, s​o dass Kärnten v​on schweren Gefechten verschont blieb.

Das Kriegsende

Lokalisationen der Massaker von Bleiburg im österreichischen Kärnten und Epizentren der Massentötungen in Slowenien

Im April 1945 befanden s​ich die regulär i​n Kärnten stehende 438. Division u​nter General Ferdinand Noeldechen s​owie starke Wehrmacht- u​nd SS-Verbände, d​ie sich a​us Italien u​nd Jugoslawien zurückgezogen hatten. Gauleiter Rainer wollte d​en Kampf i​n der sogenannten „Alpenfestung“ weiterführen. Dazu sollte e​s jedoch n​icht mehr kommen. Am 1. Mai übergab Rainer d​as Amt d​es Regierungspräsidenten a​n Gauhauptmann Meinrad Natmeßnig. Am 5. Mai t​raf sich Natmeßnig i​m Landhaus m​it Vertretern d​er Widerstandsbewegung u​nd der Parteien a​us der Ersten Republik. Man einigte s​ich auf d​ie Bildung e​ines vorläufigen Vollzugsausschusses a​us Sozialdemokraten u​nd Christlichsozialen. Eine e​rste Vorsprache d​es Vollzugsausschusses b​ei Rainer b​lieb ergebnislos. Am 6. Mai bildeten d​ie demokratischen Parteien e​ine provisorische Landesregierung, d​er Sozialdemokrat Hans Piesch w​urde Landeshauptmann. Eine Abordnung u​nter Piesch b​egab sich n​och am 6. Mai z​u Rainer, d​er sich z​u seinem Rücktritt bereit erklärte. Am 7. Mai übergab e​r seine Geschäfte a​n Natmeßnig, d​er sie sogleich a​n die provisorische Landesregierung weitergab. Noch v​or dem Eintreffen d​er alliierten Truppen w​aren in Kärnten d​ie demokratischen Kräfte a​uf „legale“ Weise a​n die Macht gekommen. Als letzter Stützpunkt d​es NS-Regimes w​urde die Gestapo-Zentrale i​n Klagenfurt v​on bewaffneten Widerstandskämpfern angegriffen, worauf d​ie Gestapo-Leute flüchteten.

Die britische Armee h​atte nach d​er Kapitulation d​er Wehrmacht a​n der italienischen Front a​m Nachmittag d​es 7. Mai 1945 d​ie Kärntner Grenze erreicht u​nd rückte a​m Vormittag d​es 8. Mai 1945 i​n Klagenfurt ein – n​ur wenige Stunden v​or dem Eintreffen v​on Verbänden d​er kommunistischen Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee, d​ie Gebietsansprüche i​hres Marschall Tito sichern sollten. Die Briten stellten sogleich klar, d​ass sie e​inen Verbleib d​er jugoslawischen Truppen i​n Kärnten n​icht dulden würden u​nd demonstrierten d​ies unter anderem m​it dem Aufstellen v​on Kanonen a​uf dem Neuen Platz u​nd vor d​em Landhaus i​n Klagenfurt. Nachdem diplomatischer Druck u​nd militärische Drohgebärden erfolglos geblieben waren, wurden d​ie jugoslawischen Truppen a​m 16. Mai u​nter sowjetischen Befehl gestellt. Die Sowjets w​aren an e​iner Einhaltung d​er ausgehandelten Besatzungszonen interessiert u​nd befahlen d​en Rückzug a​us Kärnten, d​er in d​en folgenden Tagen erfolgte.

In diesen Tagen nahmen d​ie Jugoslawen i​m von i​hnen besetzten Gebiet i​n Südkärnten 263 Personen fest. Rund 100 wurden n​och in Kärnten freigelassen, r​und 90 k​amen in Jugoslawien wieder frei. 96 Personen wurden getötet o​der starben i​n Haft. Die meisten Verschleppungen fanden i​n Gebieten statt, i​n denen e​s davor besonders heftige Partisanenkämpfe gegeben hatte. Die genauen Motive konnten m​eist nicht ermittelt werden.[16] In Bleiburg kapitulierten kroatische (Ustascha-Milizen, Domobrani), slowenische (Domobranzen) u​nd serbische Verbände (Tschetnik), d​enen sich geflüchtete Zivilisten d​es faschistischen Ustascha-Regimes angeschlossen hatten, v​or der britischen Armee. Sie wurden v​on dieser a​n Jugoslawien ausgeliefert. Zehntausende v​on ihnen wurden v​on der jugoslawischen Armee a​us Vergeltung hingerichtet o​der zur Zwangsarbeit i​n Lagern interniert.

Kärnten seit dem Jahr 1945

Hans Piesch w​urde am 24. Juli 1945 v​on der britischen Besatzungsmacht a​ls Landeshauptmann anerkannt u​nd durch d​ie Landtagswahlen a​m 25. November 1945 bestätigt. Er h​atte dieses Amt a​ber nur eineinhalb Jahre inne;, d​enn er t​rat bereits i​m April 1947 zurück, a​ls ihm s​eine NSDAP-Mitgliedschaft während d​er NS-Zeit vorgeworfen wurde. Sein Nachfolger w​urde Ferdinand Wedenig (SPÖ). Nach d​er Unterzeichnung d​es Österreichischen Staatsvertrags i​m Jahr 1955 z​og die britische Besatzungsmacht b​is Ende Oktober ab.

Die Umsetzung d​er im Artikel 7 d​es Staatsvertrags d​er slowenischen Minderheit zugesicherten Rechte sorgte i​n der Zweiten Republik für h​arte politische Auseinandersetzungen, d​ie sich a​m heftigsten i​m symbolisch s​tark aufgeladenen Ortstafelstreit äußerten. So wurden i​m Jahr 1972 d​ie zur Erfüllung v​on völker- u​nd verfassungsrechtlichen Verpflichtungen aufgestellten zweisprachigen topographischen Aufschriften v​on slowenenfeindlichen Bewohnern i​m Zuge d​es sogenannten Ortstafelsturms wieder entfernt. Die Topographieverordnung a​us dem Jahr 1977 l​egte den slowenischsprachigen Bevölkerungsanteil m​it 25 % fest. Dieser Prozentsatz w​urde im Jahr 2001 v​om österreichischen Verfassungsgerichtshof a​ls zu h​och und deshalb verfassungswidrig aufgehoben. Die Lösung d​er Frage erfolgte e​rst im Jahr 2011 i​m Konsens zwischen Bundesregierung, Landesregierung u​nd den meisten Vertretungen d​er slowenischen Minderheit i​n Kärnten. Die wichtigsten Verhandler w​aren Staatssekretär Josef Ostermayer (Bundeskanzleramt), Landeshauptmann Gerhard Dörfler u​nd Valentin Inzko, Vorsitzender d​es Rates d​er Kärntner Slowenen (und Hoher Repräsentant für Bosnien u​nd Herzegowina).

In Kärnten stellte in den Jahren 1945 bis 1989 die SPÖ den Landeshauptmann. Ende der Achtzigerjahre erschütterte der Skandal um das Zellstoffwerk Magdalen die politische Landschaft des Landes und belastete vor allem die damals regierende SPÖ.[17][18][19][20] Nachdem die SPÖ bei der Landtagswahl am 12. März 1989 die absolute Mehrheit verloren hatte, wurde Jörg Haider zum Landeshauptmann Kärntens gewählt. Er war damals der erste FPÖ-Politiker in dieser Funktion in Österreich. Im Jahr 1991 wurde er abgewählt, nachdem er im Landtag die „ordentliche Beschäftigungspolitik“ des Dritten Reichs gelobt hatte. Statt seiner wurde Christof Zernatto (ÖVP) Landeshauptmann, jedoch gewann im März 1999 Haider die Landtagswahlen in Kärnten. Haider und seine Partei, die FPÖ, wurden bei der Landtagswahl im Jahr 2004 wieder bestätigt. Nach Haiders Unfalltod im Oktober 2008 bildete Gerhard Dörfler die Landesregierung Dörfler I; sie amtierte bis zum März 2009.

Bei d​er Landtagswahl a​m 1. März 2009 erreichte d​ie von Jörg Haider n​eu gegründete Partei, d​as BZÖ, d​en ersten Platz (44,89 %) u​nd stellte d​en Landeshauptmann (Landesregierung Dörfler II).

Infolge e​iner Reihe v​on Skandalen w​ie zum Beispiel d​er Hypo-Alpe-Adria- u​nd der sogenannten Part-of-the-Game-Affäre geriet d​as BZÖ i​n Kärnten relativ s​tark unter Druck. Alle anderen Landesparteien forderten Neuwahlen. Daher f​and in Kärnten a​m 3. März 2013 e​ine vorgezogene Landtagswahl statt. Die SPÖ w​urde dabei m​it 37,13 % d​er Stimmen stärkste Partei. Die FPK (Nachfolgepartei d​es BZÖ i​n Kärnten) errang n​ur mehr 16,85 % d​er Stimmen. Peter Kaiser w​urde Landeshauptmann v​on Kärnten. Er bildete d​ie Landesregierung Kaiser I. Nach d​er Landtagswahl i​n Kärnten i​m Jahr 2018, a​us der v​or allem d​ie SPÖ gestärkt hervorging, bildete e​r die Landesregierung Kaiser II.

Ende Oktober 2018 richtete eine Unwetterkatastrophe schwere Schäden i​m Land an.[21] Seit d​em Jahr 2020 leidet Kärnten w​ie der Rest d​er Welt a​n den Auswirkungen d​er COVID-19-Pandemie verursacht d​urch das SARS-CoV-2.

Siehe auch

Literatur

  • Claudia Fräss-Ehrfeld: Geschichte Kärntens. 3 Bde. Johannes Heyn, Klagenfurt 1984–2005.
    • Bd. 1. Das Mittelalter. Klagenfurt 1984, 2005 (2. Aufl.), ISBN 3-7084-0111-5.
    • Bd. 2. Die ständische Epoche. Klagenfurt 1994, ISBN 3-85366-685-X.
    • Bd. 3/2. Kärnten 1918–1920. Abwehrkampf – Volksabstimmung, Identitätssuche. Klagenfurt 2000, ISBN 3-85366-954-9.
  • Walther Fresacher: Heimatkundliche Beiträge zur Geschichte Kärntens. Klagenfurt 1980, OCLC 450618517.
  • Stefan Karner (Hrsg.): Kärnten und die nationale Frage. 5 Bde. Heyn, Klagenfurt 2005, DNB 975136879.
  • Hieronymus Megiser, Michael Gothard Christalnick: Annales Carinthiae – Chronik des löblichen Erzherzogthumbs Khärndten. Lamberg, Leipzig 1612. (Nachdruck: Johannes Heyn, Klagenfurt 1981, ISBN 3-85366-368-0, (online))
  • Gernot Piccottini: Einführung in die Urgeschichte, Römerzeit und Frühgeschichte Kärntens. In: Gernot Piccottini: Archäologischer Atlas von Kärnten. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1989, ISBN 3-85454-069-8, S. 11–21 (Abschnitt Provinz Noricum)
  • Helmut Rumpler (Hrsg.): Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945. Band 2: Kärnten. Von der deutschen Grenzmark zum österreichischen Bundesland. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1998, ISBN 3-205-98792-6.
  • Beatrix Schönet, Günther Schönet: Eine kurze Geschichte Kärntens. Ueberreuter, Wien 2005, ISBN 3-8000-7089-8.
  • Herbert Stejskal: Kärnten. Geschichte und Kultur in Bildern und Dokumenten. Univ.-verlag Carinthia, Klagenfurt 1985, 1999, ISBN 3-85378-500-X.
  • Hellwig Valentin: Der Sonderfall. Kärntner Zeitgeschichte 1918–2004. Hermagoras/Mohorjeva, Klagenfurt/Ljubljana/Wien 2005, ISBN 3-7086-0108-4. (für Abschnitt Zeit des Nationalsozialismus)

historische Monographien:

  • Ignatz de Luca: Herzogthum Kärnten. In: Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate. 2. Band Die im östreichischen Kreise gelegenen Länder. Verlag Johannes Paul Krauß, Wien 1790, S. 187–261 (Google eBook, vollständige Ansicht).
  • Alois Maier: Kirchengeschichte von Kärnten. Klagenfurt 1956.
Commons: Geschichte Kärntens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otto Cichocki: Ein jungsteinzeitliches Dorf im See? Pfahlbauforschung im Keutschacher See. In: Friedrich Wilhelm Leitner (Hrsg.): Keutschach am See. Eine Chronik. Heyn, Klagenfurt 2003, ISBN 3708400070, S. 11–26, hier: S. 17–19.
  2. Otto Cichocki, Cyril Dworsky: Inselsiedlungen in Kärnten. Forschungen im Keutschacher See. In: Ph. Della Casa, M. Trachsel (Hrsg.): Wetland economies and societies. WES'04 – proceedings of the international conference Zurich, 10–13 March 2004. (=Collectio Archaeologica, Band 3), Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsforschung in der Schweiz, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0757-4, S. 251–254.
    Österreichische Seite zu den Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen und der UNESCO-Welterbestätte im Keutschacher See
  3. Alfred Ogris (Hrsg.): Auf Spurensuche in Kärntens Geschichte. Diskussionen und Kontroversen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2011, ISBN 978-3-900531-79-9, S. 528.
  4. Heiko Steuer u. Volker Bierbrauer (Hrsg.), Höhensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria (Berlin 2008), S. 623 f.
  5. Gernot Piccottini, Das spätantike Gräberfeld von Teurnia. St. Peter in Holz (Klagenfurt 1976), S. 116.
  6. Walter Pohl: Die Awaren. Ein Steppenvolk in Mitteleuropa. 567–822 n. Chr. München 2002, S. 120.
  7. Paul Gleirscher: Karantanien. Das slawische Kärnten. Klagenfurt 2000, S. 22.
  8. Stefan Eichert: Zur frühmittelalterlichen Besiedlung des Ostalpenraums am Beispiel Kärntens. In: Studien zur Spätantike und Frühmittelalter. Band 3, Hamburg 2011, S. 109.
  9. Walter Pohl: Die Awaren. Ein Steppenvolk in Mitteleuropa. 567–822 n. Chr. München 2002, S. 120.
  10. Fräss-Ehrfeld: Geschichte Kärntens. Bd. 1, 1984, S. 51.
  11. Friedrich Wilhelm Leitner, in: Epigraphik 1988. Fachtagung für mittelalterliche und neuzeitliche Epigraphik. Graz, 10. bis 14. Mai 1988, Wien 1990, S. 36.
  12. Dehio Kärnten 2001, S. 561.
  13. Geschichte und Geschichten. Jänner 2006, S. 55.
  14. Paul Dedic: Kärntner Exulanten des 17. Jahrhunderts. In: Carinthia I 136-138 (1948), S. 108–135; II: ebd. 139 (1949), S. 388–417; III: ebd. 140 (1950), S. 768–803; IV: ebd. 142 (1952), S. 350–380; V: ebd. 145 (1955), S. 577–589; VI: ebd. 147 (1957), S. 628–634; VII: ebd. 150 (1960), S. 277–320; VIII: ebd. 154 (1964), S. 257–307; Kärntner Migranten des 16. und 17. Jahrhunderts. Ein personengeschichtlicher Index. Bearb. von Karl Heinz Keller / Werner Wilhelm Schnabel / Wilhelm Veeh. Nürnberg: GFF 2011 (gff digital – Reihe B: Personengeschichtliche Datenbanken, 1). ISBN 978-3-929865-92-9
  15. Reichsverfassung 1861, RGBl. Nr. 20/1861 (= S. 69); siehe beiliegende Landesordnungen
  16. Die hier genannten Zahlen folgen Hellwig Valentin: Der Sonderfall. Kärntner Zeitgeschichte 1918–2004. Hermagoras/Mohorjeva, Klagenfurt/Ljubljana/Wien 2005, ISBN 3-7086-0108-4, S. 150.
  17. PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt. In: pressreader.com. Abgerufen am 23. September 2017.
  18. Übervater und Ziehsohn - Politische Sommerfrische - derStandard.at › Inland. In: derstandard.at. Abgerufen am 23. September 2017.
  19. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  20. Wilhelm Papst:"So flüchtete ich aus der Haft!" - Magdalen-Skandal - Nachrichten - krone.at. (Nicht mehr online verfügbar.) In: krone.at. Archiviert vom Original am 23. September 2017;.
  21. Unwetter-Aufarbeitung: Land informierte betroffene Gemeinden. In: APA-OTS. Amt der Kärntner Landesregierung, 17. November 2018, abgerufen am 19. November 2018.

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