Staedtler
Die Staedtler Mars GmbH & Co. KG (Eigenschreibweise STAEDTLER) mit Sitz in Nürnberg ist eines der ältesten Industrieunternehmen und einer der ältesten Hersteller von Schreibgeräten in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt rund 2200 Mitarbeiter[3] und ist europaweit einer der größten Hersteller von Blei- und Farbstiften. Etwa 80 Prozent der Schreibgeräte werden in Nürnberg hergestellt. Im Jahre 1834 wurde der von Johann Sebastian Staedtler entwickelte Buntstift auf Ölkreidebasis weltweit erstmals auf den Markt gebracht.
Staedtler | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 3. Oktober 1835 |
Sitz | Nürnberg |
Leitung | Axel Marx |
Mitarbeiterzahl | 2800[1] |
Umsatz | ca. 226 Millionen Euro[2] |
Branche | Schreibwarenhersteller |
Website | staedtler.de |
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 3. Oktober 1835 von Johann Sebastian Staedtler als eine Fabrik zur Herstellung von Bleistiften gegründet. Bereits sein Vorfahre Friedrich Staedtler war als „Bleiweißstiftmacher“ tätig und wurde 1662 in den Büchern der Stadt Nürnberg urkundlich erwähnt. Johann Sebastian Staedtler selbst konnte im Handwerksbetrieb seines Vaters, dem Bleistiftmacher Paulus Staedtler, Kenntnisse in der handwerklichen Fertigung von Bleistiften sammeln und erfolgreich auf die industrielle Produktion übertragen.
Um 1840 produzierte das Unternehmen bereits über 50 verschiedene Bleistiftsorten und ab 1856 runde und sechskantige Zedernholzstifte in jeweils 48 Farben. 1866 wird die Jahresproduktion von über zwei Millionen Stiften erreicht.
1895 erfolgt beim kaiserlichen Patentamt in Berlin die Anmeldung der Marke Minerva, 1900 die der Marke Mars, 1901 der Marke Noris, unter der die Schulbleistifte von Staedtler bis heute vermarktet werden.
In den zwanziger Jahren expandierte Staedtler, es kam zur Gründung von Niederlassungen in New York/USA 1922, Osaka/Japan 1926 und London/UK 1929. 1937 wurde die Produktpalette um mechanische Schreibgeräte erweitert, die Firma in Mars Bleistift- und Füllhalterfabrik umbenannt. 1949 begann Staedtler mit der Herstellung von Kugelschreibern. 1978 wurde der Konkurrent Eberhard Faber übernommen (mittlerweile wieder im Besitz von Faber-Castell). Unter dem Markennamen Marsmatic vertreibt Staedtler eine eigene Serie von Tuschefüllern, die vorwiegend zum technischen Zeichnen verwendet werden. Staedtler stellt Fallminenstifte (für Minen mit typisch 2,00 mm Durchmesser) und 0,5-mm-Druckbleistifte, sowie Minen dafür her.
Die Staedtler-Stiftung ist eine öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts. Sie hält sämtliche Anteile der Staedtler-Gruppe. Sie fördert wissenschaftliche Forschung an inländischen Universitäten – insbesondere der FAU Erlangen-Nürnberg – und Fachhochschulen sowie kulturelle Einrichtungen. Es werden z. B. jährlich Promotionspreise verliehen und kulturelle Projekte gefördert. Dazu gehören z. B. das Literaturhaus Nürnberg e. V. oder Projekte des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.
Staedtler hat weltweit 10 Produktionsstätten, davon vier im EU-Raum, 24 Vertriebsniederlassungen und vertreibt seine Produkte in über 150 Ländern.
Erfindungen
Johann Sebastian Staedtler ist der Erfinder des Farbstifts auf Ölkreide-Basis. Am 26. Februar 1834 kündigte er im „Korrespondenten von und für Deutschland“ dem „hochverehrten Handelsstande so wie auch den Herren Künstlern“ an, „dass es mir endlich durch viele Nachforschen gelungen ist, Röthelstifte hervorzubringen, welche in Hinsicht ihrer Güte alle früheren Sorten weit übertreffen, sich gleich den Bleistiften aufs Feinste spitzen lassen, vortrefflich schreiben, die Farbe unverändert halten und stets von gleicher Härte bleiben.“
Am 30. April 1954 erfolgte der Eintrag des Warenzeichens „Lumocolor“. 1967 präsentierte Staedtler als erster Hersteller einen Faserschreiber für die Tageslichtprojektion mit wasserlöslicher Spezialtinte in acht leuchtenden Farben, den Staedtler Lumocolor. Ende der 60er Jahre entwickelte Staedtler den Lumocolor permanent Faserschreiber mit wasserfester Tinte für die Overheadprojektion. Ab 1974 wurde das Lumocolor-Sortiment mit den „Overhead-Breitschreibern“ mit Keilspitze ergänzt. Staedtler hatte ab Ende der 70er Jahre fünf verschiedene Spitzen sowie ein umfangreiches Sortiment an Folien entwickelt. Die Staedtler Box – eine innovative und zwischenzeitlich patentierte Multifunktionspackung – wurde 1999 für Lumocolor konstruiert und im Jahr 2000 im Markt eingeführt. Bis zum Jubiläumsjahr 2004 wurden u. a. der Staedtler Lumocolor permanent special für viele besondere Anwendungen wie z. B. zum Schreiben und Markieren auf Teflon oder nano-technisch behandelten Oberflächen und der Staedtler Lumocolor permanent compact vorgestellt.
Im Jahre 2013 präsentierte Staedtler auf der Messe Paperworld erstmals seine Weltneuheit „Fotomalset“. Mittels einer App können beim „Fotomalset“ individualisierbare und personalisierte Malbücher aus eigenen Fotos erstellt und online bestellt werden. Der Vertrieb startete im Mai 2013 über die Integration der Malbuchfunktion in Hotel-Apps.
Siehe auch
- Staedtler Fimo Modelliermasse, Fimo Modelliermasse der ehemaligen Eberhard Faber GmbH
Literatur
- Richard Winkler: Staedtler. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 18 (Digitalisat). (Zur Familie Staedtler)
Einzelnachweise
- Website von Staedtler, abgerufen 7. November 2018
- Informationen bei IHK Nürnberg über das Unternehmen, u. a. auch Umsatz 2009
- Kurzprofil des Unternehmens STAEDTLER Mars GmbH & Co. KG (Memento des Originals vom 11. Oktober 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)