Salzburg
Salzburg (in bairisch-österreichischer Mundart Soizbuag ausgesprochen) (lat. Salisburgum) ist die Landeshauptstadt des gleichnamigen Landes der Republik Österreich. Mit 155.416 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021)[2] ist sie nach Wien, Graz und Linz die viertgrößte Stadt Österreichs. Sie liegt im Salzburger Becken. Prägend für die Stadt sind die Stadtberge, die durch das Stadtgebiet fließende Salzach und die von weitem sichtbare Festung Hohensalzburg. Der Nordwesten der Statutarstadt Salzburg grenzt an Freilassing in Deutschland (Freistaat Bayern, Landkreis Berchtesgadener Land), das übrige Stadtgebiet an den Bezirk Salzburg-Umgebung, landläufig „Flachgau“ genannt.
Statutarstadt Salzburg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Statutarstadt | |
Kfz-Kennzeichen: | S | |
Fläche: | 65,65 km² | |
Koordinaten: | 47° 48′ N, 13° 2′ O | |
Höhe: | 424 m ü. A. | |
Einwohner: | 155.416 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 2367 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 5020, 5023, 5026, 5061, 5071, 5081, 5082 | |
Vorwahl: | 0662 | |
Gemeindekennziffer: | 5 01 01 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Mirabellplatz 4 5020 Salzburg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Harald Preuner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019) (40[1] Mitglieder) |
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Lage von Salzburg | ||
Die Altstadt von Salzburg bei Nacht | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Im Jahr 488 begann am selben Ort der Niedergang der römischen Stadt Iuvavum. Salzburg wurde 696 als Bischofssitz neu gegründet und 798 zum Sitz des Erzbischofs. Die Haupteinnahmequellen Salzburgs bildeten Salzgewinnung und -handel sowie zeitweise der Goldbergbau. Die Festung Hohensalzburg stammt im Kern aus dem 11. Jahrhundert. Sie ist eine der größten mittelalterlichen Burganlagen in Europa und ein Wahrzeichen der Stadt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Stadt von Erzbischof Wolf Dietrich und dessen Nachfolgern als Residenzstadt prunkvoll ausgestattet. Zu dieser Zeit wurde im Süden der Stadt auch das Schloss Hellbrunn samt Schlosspark, Wasserspielen und Alleen errichtet. Als bekanntester Salzburger gilt der 1756 hier geborene Komponist Wolfgang Amadeus Mozart, weshalb die Stadt den Beinamen „Mozartstadt“ und der Flughafen den Namen „Salzburg Airport W. A. Mozart“ trägt. Das historische Zentrum der Stadt steht seit 1996 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Heute ist Salzburg ein bedeutender Messe- und Kongressstandort mit vielen Handels- und Dienstleistungsbetrieben sowie einem leistungsfähigen Tourismusbereich. Daneben ist die Stadt durch die Salzburger Festspiele international bedeutsam, was ihr den weiteren Beinamen „Festspielstadt“ einbrachte. Die Stadt Salzburg bildet auf Grund ihrer verkehrsgünstigen Lage den Kern der grenzüberschreitenden „EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein“. Zudem ist sie Knotenpunkt für wichtige Straßen- und Schienenrouten im West–Ost-Verkehr (Innsbruck–Salzburg–Wien) sowie transalpin bzw. Nord–Süd (München–Salzburg–Villach).
Geographie
Lage
Die Stadt Salzburg liegt am Nordrand der Alpen, in der Mitte des Salzburger Beckens. Der historische Altstadtkern befindet sich an der Salzach und wird von Festungs- und Mönchsberg sowie dessen westlichem Ausläufer, dem Rainberg, begrenzt.
Östlich des Altstadtkerns erheben sich am rechten Salzachufer der Kapuzinerberg und der kleine Bürglstein, im Süden der Stadt der Hellbrunner Berg und der Morzger Hügel, westlich des Stadtteils Altliefering der kleine Grafenhügel. Im Südwesten begrenzt der von einer Seilbahn erschlossene 1973 m hohe Untersberg die Stadt. Landschaftlich dominant sind im Westen der Hohe Stauffen und im Süden die Salzburger Kalkhochalpen mit Göll, Hagengebirge und Tennengebirge. Im Osten bildet der 1288 m hohe Stadtberg Gaisberg und die Osterhorngruppe die Grenze des Salzburger Beckens. Nördlich der Stadt erreicht der Fuß des Plainberges mit der Wallfahrtsbasilika Maria Plain das Stadtgebiet. Nordöstlich schließt sich die Hügellandschaft des Flachgaus zum Alpenvorland an, mit dem Haunsberg als letztem Alpenausläufer. Ein geschlossener Auwaldgürtel entlang von Salzach und Saalach reicht im Norden bis in das Stadtgebiet hinein.
Der Auwald westlich der Saalach und das dahinter liegende Hügelland, der Högl, gehören bereits zum Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern. Im Nordwesten grenzt das bayerische Freilassing, nur durch die Saalach getrennt, an den Salzburger Stadtteil Liefering-Rott.
Die Altstadt im Salzburger Becken liegt 420 bis 426 m hoch. Der höchste Punkt des Stadtgebietes ist die Gaisbergspitze mit 1288 m, die Saalachmündung am Böschungsfuß ist mit 404 m der tiefste Punkt. Das Gemeindegebiet umfasst 65,65 km², davon sind 2238 Hektar Bauland (34,0 %), 503 ha Verkehrsfläche (7,7 %), 1080 ha Wald (16,5 %) und 342 ha Gewässer (5,2 %).[3]
Stadtteile
Die Stadt gliedert sich unabhängig von den historischen Katastralgemeinden in 24 Stadtteile und drei angrenzende Landschaftsräume. Den historischen Kern der Stadt bildet die Altstadt links und rechts der Salzach (Stadtteil Salzburger Altstadt), an die die alten, zeitlich bis ins Mittelalter zurückreichenden Vorstädte „Mülln“ und „Nonntal“ anschließen.
Um 1900 entstand westlich der Altstadt der Stadtteil „Riedenburg“. Auf dem Gebiet der abgerissenen rechtsufrigen Bastionen und Kasernen bildete sich das Andräviertel (Neustadt). Westlich des Hauptbahnhofes entstand der Stadtteil „Elisabeth-Vorstadt“. Im Nordteil von Mülln entwickelte sich der Stadtteil „Lehen“.
Die Stadtteile Aigen, Parsch, Itzling und Gneis sind im Wesentlichen nach 1900 gebaut worden. Die einst selbständigen Dörfer, später Vororte Maxglan im Westen, Liefering im Nordwesten, Gnigl im Osten und Morzg im Süden wurden in der Zwischenkriegszeit zu Stadtteilen. In dieser Zeit bildete sich allmählich der durchgehend bebaute Siedlungsstreifen entlang der Moosstraße in Leopoldskron-Moos.
Nach 1950 entstand als jüngster Siedlungskern Salzburg-Süd mit den Teilen Josefiau, Herrnau und Alpensiedlung. Als Ausbau alter Umstadtdörfer stammen auch die Stadtteile Langwied, Kasern, Taxham und Schallmoos aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, ebenso im Norden der Stadtteil Itzling Nord als junger Siedlungssplitter, der sich nahtlos an den Siedlungsraum der Gemeinde Bergheim anschließt. Südlich von Gneis liegen die ebenfalls jungen kleinen Siedlungen Eichethofsiedlung und Birkensiedlung. Sie werden unter dem Namen Gneis Süd zusammengefasst. Südlich des Flughafens befindet sich der Stadtteil Maxglan West, zu dem die Kendlersiedlung und die kleinen ehemaligen Weiler Pointing und Loig gehören. Die Kendlersiedlung setzt sich in den schon zur Gemeinde Wals-Siezenheim gehörenden Häusern der Glansiedlung fort. Die Häusergruppen Pointing und Loig schließen an das Walser Himmelreich an. Außerhalb der Siedlungsräume liegen im Stadtgebiet von Salzburg die geschlossenen Landschaftsräume Hellbrunn, sowie Gaisberg und Heuberg am Fuß des Stadtbergs Gaisberg.[4]
Katastralgemeinden
Salzburg ist in 14 Katastralgemeinden aufgeteilt (Fläche Stand 31. Dezember 2019[5]):
- Salzburg (878,46 ha)
- Aigen I (834,65 ha)
- Gnigl (282,85 ha)
- Itzling (276,86 ha)
- Leopoldskron (869,35 ha)
- Liefering I (664,67 ha)
- Maxglan (621,59 ha)
- Morzg (983,22 ha)
Am Stadtrand befinden sich:
- Bergheim II (149,65 ha)
- Gaisberg I (427,86 ha)
- Hallwang II (294,08 ha)
- Heuberg I (28,75 ha)
- Siezenheim II (203,05 ha)
- Wals II (50,16 ha)
Die Namen der Stadtteile als funktionelle Einheiten entsprechen großteils den gleichnamigen Katastralgemeinden, deren Grenzen weitestgehend im frühen 19. Jahrhundert (vor 1830) festgelegt wurden. Die Bezeichnung Aigen I besagt, dass die einstige Gemeinde Aigen 1939 zum weitaus größten Teil in die Stadt Salzburg eingemeindet wurde. Der verbleibende sehr kleine Teil wurde unter der Bezeichnung Aigen II als sehr kleine eigene Katastralgemeinde der Nachbargemeinde Elsbethen zugeteilt.[6]
Geschichte
Frühgeschichte und bayerische Zeit
Das Gebiet der Stadt ist seit der Jungsteinzeit bis heute durchgehend besiedelt. In der La-Tène-Zeit war es ein Verwaltungszentrum der keltischen Alaunen im Königreich Noricum. Die Bevölkerung auf den Stadtbergen wurde nach dem römischen Einmarsch 15 v. Chr. entsprechend der römischen Stadtplanung in den Raum der Altstadt übersiedelt. Die neue Stadt war seit Kaiser Claudius als Municipium Claudium Iuvavum eine der wichtigsten Städte der nun römischen Provinz Noricum. Nach der Aufgabe der Provinz Noricum 488 zu Beginn der Völkerwanderung verblieb ein Teil der romanokeltischen Bevölkerung im Land. Im 6. Jahrhundert folgte die Landnahme durch die Bajuwaren. Bischof Rupert erhielt um 696 n. Chr. die Reste der Römerstadt von Herzog Theodo II. von Bayern geschenkt, um das Land im Osten und Südosten zu missionieren. Er erneuerte das Kloster St. Peter und gründete das Benediktinen-Frauenstift Nonnberg. Das Land Salzburg und seine Grafschaften bekamen durch den aufblühenden Salzbergbau und die weiträumige Missionstätigkeit bald immer mehr Einfluss und Macht innerhalb Bayerns.[7]
996 wurde Salzburg durch Kaiser Otto III. das Markt-, Münz- und Mautrecht verliehen, 1120/30 ist bereits ein Stadtrichter urkundlich erwähnt. Das älteste bekannte Stadtrecht stammt aus dem Jahr 1287.[8]
Fürsterzbischöfliche Residenzstadt
Seit der Schlacht bei Mühldorf 1322 war das Erzbistum mit dem Mutterland Bayern verfeindet. In der Folge wurde Salzburg ein eigenständiges Erzstift im römisch-deutschen Reich. Die wirtschaftliche Blüte der Stadt im 15. Jahrhundert führte zu einem selbstbewussten Bürgertum mit zunehmenden Rechten und Pflichten. Erzbischof Leonhard von Keutschach, der wirtschaftlich sehr erfolgreich war, beendete diese Autonomie gewaltsam. Wenige Jahre nach Martin Luthers Thesenanschlag stand die Mehrheit der Stadtbevölkerung dem Protestantismus nahe, die unbeugsamen Protestanten wurden bis 1590 dann alle des Landes verwiesen. Die Kritik an der autoritären Macht des Erzbischofs nahm unter Keutschach weiter zu. 1525 belagerten aufständische Knappen und Bauern die Festung Hohensalzburg, in der sich Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg verschanzt hatte. Erst mit Hilfe von erkauften Truppen des Schwäbischen Bundes konnten die Aufständischen zum Rückzug gezwungen werden. Das Erzstift zählte um 1600 durch Salz- und Goldbergbau zu den reichsten Fürstentümern im römisch-deutschen Reich. Damals gestaltete Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau den Altstadtkern neu.[9] Der große spätromanische Dom wurde abgerissen und durch Markus Sittikus im frühbarocken Stil wieder aufgebaut.[10]
Paris von Lodron gelang es durch eine kluge Neutralitätspolitik, Salzburg aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) herauszuhalten. Die Stadt wurde zu einer der am besten befestigten Städte Europas ausgebaut.[11] (Siehe auch Beitrag Befestigungen der Stadt Salzburg).
Salzburg wurde bald zu einem Zentrum der Gegenreformation, in dem Klöster, ein Priesterseminar und zahlreiche Barockkirchen gebaut wurden, ein Großteil der Bewohner war in Laienbruderschaften zusammengeschlossen.[12] In den Jahren zwischen 1675 und 1690 fanden in Salzburg die Zauberbubenprozesse statt, in deren Folge über 150 Personen wegen angeblicher Hexerei hingerichtet wurden. Ein Großteil von ihnen waren Buben und Jugendliche.[13][14]
Im Jahre 1732 wurden unter Erzbischof Leopold Anton von Firmian der Großteil der im Land verbliebenen Protestanten zur Emigration gezwungen (Salzburger Exulanten).
Unter Erzbischof Hieronymus Franz Josef Colloredo von Wallsee und Mels wurde Salzburg in den Jahren 1772 bis 1800 zu einem Mittelpunkt der Spätaufklärung, in dem Wissenschaft und Künste eine Blütezeit fanden.[15]
Teil Österreichs
1803 wurde Salzburg auf Anordnung von Napoleon Bonaparte ein säkularisiertes Kurfürstentum, 1805 zusammen mit Berchtesgaden dem neuen Kaisertum Österreich zugeschlagen und 1810 wieder an das Königreich Bayern angegliedert.[16] 1800, 1805 und wieder 1809 war Salzburg dabei von napoleonischen Truppen besetzt und geplündert worden.
1816 fiel das Land Salzburg mit dem Vertrag von München zum größten Teil erneut an das Kaisertum Österreich und damit unter die Habsburger Regierung. Salzburg war zuerst eine wenig bedeutende Kreisstadt des Kronlandes Oberösterreich, in die sich neben einigen Kurgästen nur wenige Maler und Literaten verirrten. Diese aber waren von der Schönheit der Stadt verzaubert und ihre Berichte machten Salzburg immer mehr zum Ziel von Touristen. Am 30. April des Jahres 1818 brach ein Brand aus, der vier Tage lang in der Stadt wütete. Rund hundert Häuser wurden zerstört. 1860 begann der Abriss der Stadtbefestigungen, sie dienten vor allem als Baumaterial für die neue Salzachbeschlachtung. Im gleichen Jahr bejubelten die Salzburger die Eröffnung der Bahnlinien Wien – Salzburg und Salzburg – München. Dies sorgte für ein starkes Wachstum der Stadt und ließ Handel und Gewerbe aufblühen.[17]
Das Ende des Ersten Weltkriegs brachte auch für Salzburg eine Zeit des Hungers, die Wirtschaft erholte sich nur allmählich.
In der Zeit zwischen 1935 und 1939 wurden verschiedene Nachbarorte eingemeindet. In der Zeit des NS-Regimes kam es ab 1938 zu Verhaftungen und Deportationen politischer Gegner sowie von Juden und anderen Minderheiten. Kriegsgefangene erhielten das Wirtschaftsleben aufrecht. 1944/45 beschädigten Fliegerbomben der USA große Teile der Stadt. Oberst Hans Lepperdinger rettete 1945 die Stadt durch Befehlsverweigerung, indem er sie kampflos an die US-Amerikaner übergab. Salzburg war nach Kriegsende Sitz des US-Oberkommandos. In den ersten Nachkriegsjahren war die Stadt vom Elend der Flüchtlinge geprägt. Nur allmählich konnten die Barackenwohnungen durch den Bau neuer Stadtteile ersetzt werden. 1962 wurde die 1810 aufgelöste Universität wiedergegründet. In der Folgezeit wurde Salzburg zur wirtschaftlich erfolgreichen Handels-, Messe- und Tourismusstadt.[18]
- Die Entwicklung der Stadt Salzburg, dargestellt als Zeitreihe von je 30 Jahren[19]
- Ende 1800
- Ende 1830
- Ende 1860
- Ende 1890
- Ende 1920
- Ende 1950
- Ende 1980
- Ende 2010
Die Grafik rechts zeigt die zunehmende Entkoppelung von bebauter Fläche und der jeweiligen Zahl der Einwohner nach etwa 1970. Trotz einer kaum noch steigenden Einwohnerzahl wächst der Flächenbedarf für Neubauten (auch) in der Stadt Salzburg weiter stark an. (Daten: jeweilige Summe der bebauten Flächen und Übernahme der jeweiligen Einwohnerzahlen)
Einwohner
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Bevölkerungszahl der Stadt Salzburg von 1550 bis 2021[20][21][22]
Um das Jahr 1550 hatte die Stadt Salzburg etwa 8.000 Einwohner. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl nur leicht, in der zweiten Hälfte stark an. Im Jahre 1795, kurz vor dem Ende des Erzstifts, wurden 16.837 Bewohner gezählt. Am Ende der napoleonischen Zeit, die von Besatzung, Plünderung und Erniedrigung geprägt war, sank die Einwohnerzahl im Jahre 1817 auf 12.037, nach 1860 stieg sie mit dem Wirtschaftsaufschwung rasch an und erhöhte sich nach dem Ersten Weltkrieg weiter. 1934 lebten bereits 40.232 Bewohner im damals noch kleinen Stadtgebiet.
Mit den Eingemeindungen der Jahre 1935 und 1939 stieg die Einwohnerzahl dann sprunghaft auf 77.170 an. Der Zweite Weltkrieg verursachte große Verluste unter den aus Salzburg stammenden Soldaten und in der Zivilbevölkerung. Durch die US-amerikanische Besatzung bis 1955 erhöhte sich die Zahl der Bewohner nach dem Krieg wieder.
Mit etwa 15.000 Flüchtlingen, vor allem Volksdeutschen, die in Salzburg eine neue Heimat fanden, erhöhte sich bis 1947 die Einwohnerzahl auf 99.244, der folgende Wirtschaftsaufschwung brachte bis 1970 wiederum große Bevölkerungszuwächse. Während zwischen 1979 und 1990 die Einwohnerzahl etwa gleich blieb, wuchs sie in den folgenden 18 Jahren um weitere 12.000 an.[20][21]
Im Ballungsraum Salzburg leben rund 367.000 Menschen (2019).[23] Der Einwohnerstand betrug am 1. Jänner 2021 155.416 Einwohner.[24]
Bevölkerungsstruktur
Die durchschnittliche Kinderzahl der 36.396 Familien beträgt derzeit 0,97.[25] Trotz des erwarteten Zuzugs von Personen aus dem Stadtumfeld und von Migranten geht die Stadtplanung davon aus, dass die Bevölkerungszahl mittelfristig stagnieren oder sinken wird.[26]
77 % der Bewohner der Stadt Salzburg wurden in Österreich geboren, weitere
- 4,1 % in Bosnien und Herzegowina,
- 4,0 % in Serbien oder Montenegro,
- 3,9 % in Deutschland,
- 2,9 % in den übrigen EU-Staaten,
- 2,0 % in der Türkei.
Den höchsten Anteil der außerhalb Österreichs Geborenen hat mit 36,9 % die Elisabeth-Vorstadt, in Schallmoos wurden 35,0 % der Bewohner nicht in Österreich geboren. Einen hoher Anteil an Nichtösterreichern lebt auch in Lehen, im Süden dieses Stadtteils bekennen sich 15 % zum Islam.
Den niedrigsten Ausländeranteil hat der Stadtteil Leopoldskron-Moos.[27] Im Jahr 2006 waren 13 % der Bevölkerung der Stadt unter 15 Jahre alt, 69 % zwischen 15 und 64 Jahre, 18 % älter als 64 Jahre. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 15 war im Äußeren Maxglan und in Maxglan-West am höchsten (21 %), jener der Senioren in Riedenburg (22 %). Der höchste Anteil an Erwachsenen im Erwerbstätigenalter war in der Rechten Altstadt (80 %) zu finden.[28]
Religionsbekenntnisse
Salzburg ist durch die katholische Kirche geprägt. Bis zur Auflösung des Fürsterzbistums Salzburg im Jahr 1800 (bzw. 1803) bildeten Kirche und Staat eine Einheit. Die Schwierigkeiten der evangelischen (siehe Salzburger Exulanten) und der jüdischen Gemeinde sowie der Täufer zeugen davon. Zahlreiche Kirchtürme beherrschen das Bild der Stadt, die bis ins 19. Jahrhundert die Bezeichnung Das deutsche Rom trug.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es, bedingt durch Krieg, Vertreibung und Migration, zu einer größeren Vielfalt an Religionen.
Die Katholiken waren 2001 mit 55,4 %[29] der Stadtbevölkerung die mit Abstand größte kirchliche Gemeinschaft. Seit 2001 hat die Anzahl Katholiken (wie auch in anderen Teilen Österreich) abgenommen.[30] Die zweitgrößte Gruppe waren die Salzburger ohne religiöses Bekenntnis, 17,1 % der Bevölkerung, und bei weiteren 6,5 % war das Bekenntnis unbekannt.[31]
Die Muslime waren mit 6,8 %[29] der Stadtbevölkerung die drittgrößte Gruppe. An vierter Stelle stand die Evangelische Kirche A.B. in Österreich und die Evangelische Kirche H.B. in Österreich, zu der sich 6,7 % der Einwohner bekannten. Diese Glaubensgemeinschaft ist in drei Pfarrgemeinden mit den zugehörigen Kirchen in der Neustadt, in Gneis und in Taxham gegliedert. Zu den Gemeinschaften des orthodoxen Christentums (Serbisch-Orthodoxe Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche und Russisch-Orthodoxe Kirche) gehörten 5,3 % der Bevölkerung. Die russisch-orthodoxe Kirche Maria Schutz steht in Lehen, die rumänisch-orthodoxe Kirche im Osten von Schallmoos.
Zu den Glaubensgemeinschaften der Altkatholiken, der Methodisten, der Neuapostolischen Kirche, der Mormonen-Gemeinde, der Zeugen Jehovas, des Bundes evangelikaler Gemeinden, der Christengemeinschaft und der Freien Christengemeinde – Pfingstgemeinde bekannten sich insgesamt 1,6 % der Stadtbevölkerung. Daneben bestehen Gemeinden der Mennoniten (Friedensgemeinde) und der Baptisten.[32]
Die katholische Kirche steht mit den orthodoxen Kirchen, der evangelischen Kirche, der altkatholischen Kirche und den Methodisten in ökumenischen Arbeitskreisen im Dialog; regelmäßig werden gemeinsame Gottesdienste gefeiert.
Zu weiteren Religionsgemeinschaften, wie der buddhistischen Gemeinde, den Bahai, der hinduistischen Gemeinschaft und der Gemeinschaft der Sikhs bekannten sich insgesamt 0,7 % der Stadtbevölkerung. In der Salzburger Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde finden mehrmals im Jahr Gottesdienste statt.
Neben den drei Moscheen der Muslime in Schallmoos, Itzling und der Neustadt gibt es einen Gurdwara der Sikhs in Schallmoos. Buddhistische Gebetsräume befinden sich in der rechten Altstadt, in Lehen und Liefering.
Politik
Kommunalpolitik nach 1880
In der Zeit vom Erwachen der politischen Kräfte bis zum Ende der Monarchie war die Stadt politisch zunehmend antiliberal geprägt. Sie besaß starke klerikale und deutsch-nationale Kräfte, die vielfach zersplittert und untereinander verfeindet waren. Robert Preußler war 1914 der erste Sozialdemokrat im Salzburger Gemeinderat. Überhöhte Ausgaben führten um 1890 beinahe zum finanziellen Ruin der Stadt. Mit dem Zerfall der Monarchie endete die Abhängigkeit des Gemeinderats von der kaiserlichen Zentralmacht. Die Zahl der Gemeinderatsmitglieder wurde von 30 auf 40 erhöht. Christlichsoziale, Sozialdemokraten und Deutschnationale besaßen in der Folge einen ähnlich hohen Stimmenanteil. Während der autoritären Zeit des Ständestaates und im Nationalsozialismus besaß die kommunale Verwaltung kaum Freiheiten und war weisungsgebunden.
Kommunalpolitik nach 1945
Die erste Nachkriegszeit war von einer engen Zusammenarbeit der SPÖ mit ihrem Bürgermeister Anton Neumayr, der ÖVP und der KPÖ geprägt. Von 1957 bis 1970 führte der populäre Alfred Bäck die Stadtregierung.
1972 traten erstmals Salzburger Bürgerinitiativen (zunächst erfolglos) zur Wahl an. Vorgesehen war die Verbauung von Freisaal und von Teilen des Landschaftsgartens der Hellbrunner Allee. Ein Kompromiss sah den weitgehenden Erhalt des Grünraumes und die Errichtung der Universität Freisaal vor. Neue Konflikte zwischen Wohnbau und Landschaftsschutz, die bis heute andauern, brachte 1976 die geplante Erweiterung des Straßennetzes. „Was jahrelang als Gemeinwohl gefeiert wurde – nämlich Menschen ein Dach über dem Kopf zu schaffen, entartete und wurde zum Krebsgeschwür der Stadtlandschaft“.[33]
1965 hatte der Kunsthistoriker Hans Sedlmayr auf die Demolierung und Aushöhlung der Altstadt hingewiesen. Der kulturbewusste Landeshauptmann Hans Lechner sorgte 1967, unterstützt durch die Bürgerinitiativen, für einen ersten Ensembleschutz. 1980 erreichten die Bürgerinitiativen um den Schauspieler Herbert Fux, den Maler Wilhelm Kaufmann und Richard Hörl einen verbesserten Schutz der Altstadt.[34]
Der stark zunehmende innerstädtische Verkehr blieb ein umstrittenes Kapitel der Stadtpolitik. Die Innenstadtgenossenschaft ging nach 1960 gegen die Pläne zur Errichtung einer Fußgängerzone in der Altstadt und gegen die „Abschnürung vom Verkehr“ vor. Im Zuge der Neuorientierung mit einem Vorrang des öffentlichen Verkehrs wurden, maßgeblich initiiert von der Bürgerliste, zwischen 1970 und 1994 in 22 Straßenzügen eigene Busspuren errichtet.
Seit 1999 wird der Bürgermeister der Stadt Salzburg direkt vom Volk gewählt. Bürgermeister war seitdem bis 20. September 2017 Heinz Schaden (SPÖ). Erster Stellvertreter blieb nach der Wahl 2009 Harald Preuner (ÖVP). Martin Panosch wurde zweiter Stellvertreter für die SPÖ, Claudia Schmidt (ÖVP) neue Stadträtin, Johann Padutsch (Bürgerliste) bleibt Stadtrat. Am 20. September 2017 übernahm der bisher erste stellvertretende Bürgermeister Harald Preuner das Amt des Bürgermeisters, Neuwahlen wurden für den 26. November 2017 festgelegt.[35][36] Preuner erreichte bei der Bürgermeisterwahl mit 35,0 % die meisten Stimmen, aber nicht die nötigen 50 Prozent. In der Stichwahl am 10. Dezember 2017 setzte er sich mit 50,32 % (294 Stimmen Vorsprung) gegen Bernhard Auinger (SPÖ) durch.
Stadtverwaltung
Der Gemeinderat setzt sich aus 40 Mitgliedern zusammen. Neben einem Bürgermeister besteht die Stadtregierung aus zwei Bürgermeister-Stellvertretern und zwei Stadträten, die gemäß der Stimmenstärke der jeweiligen Parteien (Proporzsystem) ernannt werden. Der Stadtsenat ist als ständiger Ausschuss des Gemeinderates vor allem für Rechts- und Finanzfragen zuständig und besteht aus zwölf Mitgliedern. Das Stadtrecht sieht Bürgerbegehren auf Antrag von Bürgern und Bürgerbefragungen auf Antrag des Gemeinderates vor.
Gemeinderats- wahlen |
30.10. 1949 | 18.10. 1953 | 20.10. 1957 | 14.10. 1962 |
8.10. 1967 | 8.10. 1972 | 2.10. 1977 |
3.10. 1982 | 4.10. 1987 | 4.10. 1992 |
7.3. 1999 | 7.3. 2004 | 1.3. 2009 |
9.3. 2014 | 10.3. 2019 |
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Wahlbeteiligung (%) | 79,3 | 86,5 | 77,6 | 78,5 | 79,7 | 70,7 | 73,2 | 71,4 | 62,3 | 55,2 | 60,5 | 64,8 | 57,5 | 49,7 | 48,2 |
SPÖ | 15 | 15 | 16 | 16 | 19 | 17 | 16 | 15 | 21 | 12 | 13 | 19 | 15 | 15 | 11 |
ÖVP | 12 | 14 | 13 | 14 | 13 | 14 | 14 | 12 | 9 | 11 | 11 | 11 | 11 | 8 | 16 |
FPÖ* | 12 | 10 | 10 | 9 | 8 | 9 | 8 | 6 | 6 | 6 | 8 | 4 | 5 | 5 | 3 |
Bürgerliste | — | — | — | — | — | — | 2 | 7 | 4 | 7 | 6 | 6 | 7 | 6 | 6 |
KPÖ | 1 | 1 | 1 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 1 |
Sonstige** | — | — | — | — | — | — | — | — | — | ABP: 2 LM: 2 | ABP: 2 | — | TAZL: 2 | NEOS: 5 SALZ: 2 | NEOS: 2 SALZ: 1 |
* „FPÖ“ einschließlich ihrer Vorläuferin „WDU“; ** ABP: Österreichische Autofahrer- und Bürgerinteressenpartei, LM: Liste Masopust, TAZL: Liste Tazl & BZÖ, SALZ: Bürger für Salzburg
E-Government
Über das E-Government-Portal der Stadt Salzburg können Bürger Anträge online ausfüllen und elektronisch an die zuständige Behörde schicken. Diese Form der Antragsstellung vereinfacht den Behördenweg und das Verfahren kann schneller erledigt werden. Die Formularlösungen decken u. a. die Bereiche „Bauen und Wohnen“, „Kulturförderungen“ sowie „Natur & Umwelt“ ab.[37]
Städtepartnerschaften
Die erste Städtepartnerschaft wurde 1964 mit der alten Hauptstadt der Champagne, Reims, geschlossen. Diese Kulturstadt war wie Salzburg lange Zeit ein wichtiges geistiges Zentrum Europas. 1967 kam Atlanta dazu,[38] ist es aber heute nicht mehr.[39]
1973 folgte als Partner Verona mit seiner Weltkulturerbe-Altstadt. Die Städtepartnerschaft Salzburg-León (Nicaragua) besteht seit 1984. Salzburger Entwicklungsprojekte unterstützen diese Stadt ebenso wie seit 1984 die Partnerregion Singida in Tansania. Singida, bis 1918 zu Deutsch-Ostafrika gehörend, liegt abseits des Tourismus im Zentrum von Tansania rund 200 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dodoma und ist auf Hilfe besonders angewiesen. Busseto in Italien ist seit 1988 ein Partner und in seiner musikalischen Tradition Salzburg besonders verbunden. Eine weitere Partnerschaft besteht seit 1989 mit Vilnius in Litauen, einem Zentrum weltlicher und religiöser Kultur in Osteuropa.
Dresden, die Hauptstadt Sachsens, weist seit 1991 auf den kulturellen Austausch Salzburgs mit dem Osten Deutschlands hin. Kawasaki in Japan wurde 1992 als Partnerstadt aufgenommen. Im Südtiroler Meran, seit 2000 Partnerstadt, treffen sich Bodenständigkeit und südliche Lebensart. Salzburg vertieft seit 2004 durch die Städtefreundschaft mit Shanghai die vielfältigen Verbindungen zur Volksrepublik China.[39]
Wappen
Das Wappen zeigt in Rot eine gezinnte silberne Stadtmauer, deren Seitenteile perspektivisch zurücktreten und in deren Mittelteil sich ein Stadttor mit offenen Torflügeln und hochgezogenem Fallgatter befindet; hinter der Stadtmauer ein sechseckiger silberner Turm mit goldenem Dach, flankiert von zwei schmaleren, niedrigeren, gezinnten silbernen Rundtürmen mit goldenen Spitzdächern.
Die älteste erhaltene Darstellung des Salzburger Stadtwappens, auf einem Stadtsiegel, stammt aus dem Jahr 1249 und fand in dieser Form bis ins 15. Jahrhundert Verwendung. Das heutige Stadtwappen ist eine Weiterentwicklung des später entstandenen spätgotischen Stadtsiegeltyps. Wurde bis vor etlichen Jahren ein detailreiches Wappen verwendet, so ist heute ein stark stilisiertes gebräuchlich.[20]
Sehenswürdigkeiten
Die gesamte bebaute Altstadt, die Neustadt, Mülln, der Mönchs- und der Kapuzinerberg sowie Teile von Nonntal wurden am 5. Dezember 1996 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.[40]
Kirchen und Klöster
Das älteste bestehende Kloster im deutschen Sprachraum ist Stift Sankt Peter mit seiner berühmten Stiftskirche. Das Benediktinen-Frauenstift Nonnberg ist das weltweit älteste ununterbrochen bestehende Frauenkloster mit der Stiftskirche Nonnberg. Die erste Barockkirche nördlich der Alpen, der Salzburger Dom, wurde von 1614 bis 1628 errichtet. Von Bedeutung ist die Kollegienkirche, ein Hauptwerk des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach. Nach Plänen von Erlachs entstanden in Salzburg auch die Dreifaltigkeitskirche, die Markuskirche, Kath. Pfarrkirche Maxglan, hl. Maximilian, und die Johannsspitalkirche. Zu den im gotischen Stil erhaltenen Kirchen zählen in Salzburg neben der Kirche Nonnberg die Franziskanerkirche (früher das Kloster der Petersfrauen) und die Bürgerspitalkirche St. Blasius. Alte, später barockisierte Kirchen sind die Michaelskirche, die Imbergkirche und die Pfarrkirche Mülln. Die Kajetanerkirche und die Erhardkirche in Nonntal wurden in der Barockzeit von Giovanni Gaspare Zuccalli entworfen.[41]
Festung Hohensalzburg
Die ältesten Teile der Festung Hohensalzburg stammen aus dem Jahr 1077, als sich während des beginnenden Investiturstreits der papsttreue Gebhard vor kaisertreuen Truppen zu schützen suchte. Die Ringmauer um die Burg wurde in der Zeit der ersten Bauernunruhen und der ersten Bedrohung durch die Türken 1465–1485 erneuert und um 1500 durch Leonhard von Keutschach verstärkt. Er stattete die Burg mit prunkvollen Fürstenzimmern aus und erbaute den Reißzug, die weltweit älteste erhaltene Standseilbahn. Paris Lodron baute die mittelalterliche Burg zur Festung aus, indem er sie mit einem starken Außenring aus Artilleriebasteien versah. Er ließ die Hasengrabentorbastei, die Hasengrabenbasteien und die beiden Nonnbergbasteien erbauen sowie die sogenannte Katze erheblich verstärken. Die Festung ist mit über 7.000 m², einschließlich der Basteien mit über 14.000 m² bebauter Fläche, eine der größten Burgen Europas.
Schlösser und andere Profanbauten
In der Zeit des Manierismus und des Barock ließen mehrere Salzburger Fürsterzbischöfe am Rand der Stadt prunkvolle Sommerresidenzen errichten. Die älteste ist Schloss Freisaal, das von Erzbischof-Administrator Prinz Ernst von Bayern 1549 als Wasserschloss erbaut wurde.
Wolf Dietrich von Raitenau baute 1606–1607 Schloss Mirabell, ursprünglich Schloss Altenau, als Landsitz. Markus Sittikus von Hohenems ließ in den Jahren 1613–1615 die große Schlossanlage Hellbrunn mit dem Landschaftsgarten errichten. Den von Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun begonnenen Bau des Schlosses Kleßheim im Nordwesten der Stadt setzte nach dessen Tod Leopold Anton von Firmian fort. Der Nachfolger von Johann Ernst, Reichsfürst Franz Anton von Harrach, unterbrach die Arbeiten an Schloss Kleßheim und gab dem bekannten Barockbaumeister Johann Lucas von Hildebrandt stattdessen den Auftrag zum Ausbau des Schlosses Mirabell zu einem stattlichen Barockschloss. Leopold Anton von Firmian ließ Schloss Leopoldskron mit dem großen Schlossweiher für sich und seinen Neffen Laktanz erbauen.[42]
Der Landschaftsgarten Hellbrunn entlang der Hellbrunner Allee zieht sich vom Grünraum Freisaal nach Süden bis zum Schloss und Park hin. Im Wasserparterre des Schlosses befinden sich die Wasserspiele Hellbrunn. Am Hellbrunnerberg stehen das Monatsschlössl und das aus dem Fels herausgearbeitete Steintheater. Die beiden architektonischen Achsen von Hellbrunn wurden als Alleen gestaltet. In der Schlossachse führt der Fürstenweg zur Salzach, die große Gartenachse ist auf Schloss Goldenstein ausgerichtet. Auch das Schloss Anif wurde über Landschaftsachsen einbezogen. Entlang der Hellbrunner Allee liegen kleine, bald nach der Fertigstellung von Schloss Hellbrunn erbaute Adelsschlösser, die den Landschaftsgarten gliedern. Die Kayserburg erinnert an den Erbauer Hauptmann Kayser, die Frohnburg an Freifrau von Frohburg. Schloss Herrnau hat seinen Namen von den Wiesen und Wäldern der Herren-Au. Der Name des Lasserhofes leitet sich vom Geschlecht der Lasser ab. Schloss Emslieb und Schloss Emsburg im Süden der Allee erinnern an den Miterbauer dieser Schlösser, Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems.[43]
Schloss Aigen ist ein altes Salzburger Landschloss am Gaisbergfuß, dessen naturnaher Schlosspark wegen seiner Quellen vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert bekannt war. Kleine Ansitze auf dem Mönchsberg sind das Johannesschlössl und das Marketenderschlössl. Schlossartige Wehrbauten sind das von Paris Lodron erbaute Franziskischlössl auf dem Kapuzinerberg und das alte Schloss Neuhaus auf dem Kühberg.[42]
Weitere Besonderheiten unter den Profanbauten sind die Alte und die Neue Residenz mit dem Glockenspiel; in letzterer befindet sich das Salzburg Museum. Bemerkenswert sind die Alte Universität mit Sacellum und Großer Aula sowie das im Kern sehr alte Rathaus. Gegenüber der Alten Universität stehen das Festspielhaus mit Felsenreitschule und die Pferdeschwemme. Dort befindet sich auch das Sigmundstor, der älteste Straßentunnel Österreichs. Auf dem Mönchsberg findet sich die Edmundsburg.
Plätze und Gassen der Altstadt
In der zentralen Getreidegasse, die für den Handel schon früh eine wichtige Rolle spielte, steht das Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart. Weitere Straßen und Plätze der Altstadt sind der Domplatz mit der Mariensäule, an den Kapitelplatz und Kapitelgasse und der Residenzplatz mit dem Residenzbrunnen grenzen. Auch der Mozartplatz mit dem Mozartdenkmal und dem Zaun des Anstoßes (Wackersdorf-DenkMal)[44][45][46], der Waagplatz, der Alte Markt mit dem Florianibrunnen, die Sigmund-Haffner-Gasse und der angrenzende kleine Rathausplatz sind sehenswert. Kaigasse, Krotachgasse und die Pfeifergasse links der Salzach sowie die Steingasse und die Linzer Gasse auf der Neustadtseite haben ebenfalls ihren historischen Charakter bewahrt. Die Griesgasse zwischen Anton-Neumayr-Platz und Staatsbrücke, die Juden- und die Herrengasse sind ebenfalls bedeutende Altstadtteile.[42]
Im Mai 2018 präsentierte das Stadtarchiv eine Liste mit mehr als 60 Straßen und Plätzen mit nationalsozialistisch belasteten Namen. 46 davon tragen die Namen prominenter NSDAP-Mitglieder.[47]
Friedhöfe
Kulturhistorisch bedeutend sind die beiden großen Friedhöfe der Salzburger Altstadt. Der Petersfriedhof neben der Klosterkirche St. Peter ist der älteste erhaltene Friedhof der Stadt. Den Sebastiansfriedhof ließ Fürsterzbischof Wolf Dietrich nach dem Vorbild des italienischen Campo Santo neu gestalten. In der Mitte des Friedhofs befindet sich sein Mausoleum. Der größte Friedhof von Stadt und Land Salzburg ist der 1879 erbaute Kommunalfriedhof in Gneis. Das bislang einzige Krematorium des Landes Salzburg wurde hier 1931 eröffnet. Der später erweiterte große Friedhof in Aigen wurde 1891 anstelle des kleinen Kirchhofes eingeweiht. Mehrmals erweitert wurde der aus dem Mittelalter stammende Friedhof Maxglan. Kleine Friedhöfe sind meist um Vorstadtkirchen angelegt worden. Im idyllisch gelegenen Klosterfriedhof im Benediktinen-Frauenstift Nonnberg werden seit Jahrhunderten verstorbene Ordensangehörige beerdigt. Im Soldatenfriedhof in Nonntal wurden zwischen 1803 und 1882 viele Salzburger Soldaten bestattet. In Aigen befindet sich seit 1893 der Jüdische Friedhof.
Architektur
Romanik und Gotik
Die romanischen und gotischen Kirchen, die frühen Klosterbauten und die Fachwerkhäuser prägten lange die mittelalterliche Stadt. Der unter Bischof Konrad III. erbaute kunstvolle dreischiffige konradinische Dom war die damals größte Basilika nördlich der Alpen. Der Hallenchor der Franziskanerkirche, begonnen von Hans von Burghausen und vollendet durch Stephan Krumenauer, ist eines der ansehnlichsten Werke süddeutscher Bürgergotik. Erst gegen Ende der Gotik entstanden die Stiftskirche Nonnberg, die Margarethenkapelle im Petersfriedhof, die Georgskapelle und die herrschaftlichen Säle im Hohen Stock auf der Festung Hohensalzburg.
Renaissance und Barock
Wolf Dietrich von Raitenau begann, inspiriert von Vincenzo Scamozzi, mit dem Umbau der mittelalterlichen in eine nach architektonischen Idealen der Spätrenaissance geprägte Stadt, das „deutsche Rom“. Der vorgesehene gewaltige Dombau von Vincenzo Scamozzi kam, bedingt durch den Sturz des Fürsterzbischofs, nie zur Ausführung. Der folgende Dombau unter Leitung von Santino Solari war der erste frühbarocke Kirchenbau in Salzburg. Er war bahnbrechend für eine Vielzahl weiterer Kirchenbauten im süddeutsch-österreichischen Raum. Markus Sittikus und Paris Lodron setzten den Umbau der Stadt mit bedeutenden Werken wie dem Lustschloss Hellbrunn, der Fürstenresidenz, dem Universitätsgebäude, dem Festungsgürtel sowie vielen anderen Bauten fort. Giovanni Antonio Daria leitete im Auftrag von Guidobald von Thun den Bau des großen Residenzbrunnens. Giovanni Gaspare Zuccalli schuf im Auftrag desselben Erzbischofs die Erhardkirche und die Kajetanerkirche im Süden der Altstadt.
Vollendet wurde die Neugestaltung der Stadt mit Bauten von Johann Bernhard Fischer von Erlach unter dem „Stifter“ Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun. Nach Ernst Thun erlahmte der weitere Ausbau der Stadt, weshalb keine Kirchen im Stil des Rokoko gebaut wurden. Sigismund Graf Schrattenbach setzte mit dem Bau des Sigmundstores und der Marienstatue am Domplatz durch die Brüder Hagenauer einige neue Impulse. Mit der Aufteilung des früheren Erzstifts Salzburg an Oberösterreich, Bayern (Rupertigau) und Tirol (Zillertal, Matrei in Osttirol) begann eine lange Zeit des städtebaulichen Stillstands. Erst in der Gründerzeit wurde die Bautätigkeit der Stadt wieder neu belebt. Die Baumeisterdynastie Jakob Ceconi und Carl Freiherr von Schwarz hatten damals wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Stadt.
Klassische Moderne und Nachkriegsmoderne
Bauten der klassischen Moderne sowie im Speziellen der Nachkriegsmoderne sind in Salzburg öfters anzutreffen. Beispiele dafür sind das Zahnwurzenhaus (ein Wohnhaus in der Linzer Gasse 22 in der rechten Altstadt), das Freibad in Leopoldskron (gebaut 1964) und das ursprüngliche, 1957 errichtete Kongresshaus, das mittlerweile einem Neubau gewichen ist.[48] Hinsichtlich des Bekanntheitsgrades herausragend ist aus dieser Architekturepoche das 1960 eröffnete Große Festspielhaus von Clemens Holzmeister.
Zeitgenössische Architektur
In der Altstadt ist ohne Verlust des historischen Ensembles eine aussagestarke zeitgenössische Architektur schwer umsetzbar. Trotzdem wurden mit dem Neubau des Mozarteums direkt am barocken Mirabellgarten (Architektur: Robert Rechenauer), dem 2011 eröffneten Unipark Nonntal (Architektur: Storch Ehlers Partner – ausgezeichnet mit dem Architekturpreis des Landes Salzburg 2012), dem 2001 neu gebauten Makartsteg (Architektur: Halle1),[49] oder dem Wohn- und Atelierhaus der Architekten Christine und Horst Lechner[50] in der Priesterhausgasse (Architekturpreis 2010) im UNESCO-Welterbe und Altstadtschutzgebiet gelungene Beispiele geschaffen. Besonders umstritten ist bis heute etwa das Heizkraftwerk Mitte an der Grenze der Schutzzonen.
In den letzten Jahren entstanden auch außerhalb der Altstadt dominante moderne Bauwerke: Etwa das Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität (Architektur: Wilhelm Holzbauer) im Rahmen der gesamten Neugestaltung Univiertel Nonntal/Akademiestraße sowie die Neue Mitte Lehen (Architektur Halle1), die diesem Stadtteil einen neuen Impuls geben soll, sind Beispiele auch stadtplanerisch motivierter zeitgenössischer Architektur in Salzburg. Der aufwändige, der Blob-Architektur zuordenbare Glasbau des Hangar-7 (Architektur: Volkmar Burgstaller) am Flughafen Salzburg oder der Europark (Architektur: Massimiliano Fuksas) in Taxham gehören zu den auch wirtschaftlich erfolgreichen Bauten der Moderne in Salzburg.
Darüber hinaus gibt es auch experimentelle Ansätze zur zeitgenössischen Architektur an der Bauakademie Salzburg der Gruppe soma. Ein Beispiel zeitgenössischer Technik-Architektur ist das von Max Rieder und Erich Wagner in unmittelbarer Nähe zum Weltkulturerbe-Schutzgebiet in skulpturaler Formensprache errichtete Wasserkraftwerk Sohlstufe Lehen, das 2014 mit dem Europäischen Betonbaupreis ausgezeichnet wurde.[51][52]
- Wohnskulptur in Leopoldskron
- Hangar-7
- Wohn- und Atelierhaus Lechner in der Altstadt
- Unipark Nonntal der Universität Salzburg
- Neue Mitte Lehen: Stadtbibliothek
- Umbau und Erweiterung der Bauakademie Salzburg
Kultur
Geschichte
Schon unter Erzbischof Arn von Salzburg bestand eine frühe Musiktradition, die Salzburger Komponisten standen mit Gelehrten um Karl den Großen in enger Verbindung. 870 bat Papst Johannes VIII. angesichts des guten Rufes der Musikstadt Salzburg den Erzbischof um eine Orgel und einen Organisten für den Vatikan. Unter Fürsterzbischof Eberhard II. wirkte Neidhart von Reuental. 1424 weilte Oswald von Wolkenstein bei Eberhard III. Unter Pilgrim II. von Puchheim lebte am Salzburger Hof der Mönch von Salzburg, dessen volksliedhafte geistliche und weltliche Lieder bis heute bekannt sind.
Unter Fürsterzbischof Matthäus Lang von Wellenburg wirkten die Komponisten Heinrich Fink, Caspar Clanner und als „König der Organisten“ Paul Hofhaimer. Auch der frühe protestantische Kirchenliedautor Paul Speratus lebte hier bis zu seiner Vertreibung. 1591 gründete Fürsterzbischof Wolf Dietrich die Hofkapelle und Chormusik mit zusammen 78 Musikern neu. Am 27. Jänner 1614 eröffnete Markus Sittikus das neue Hoftheater und wurde so zum Ahnherrn der festlichen Musik- und Theaterstadt Salzburg, in der die ersten Opernaufführungen außerhalb Italiens stattfanden. Äußerst glanzvoll war 1628 das Einweihungsfest für den Salzburger Dom unter der musikalischen Leitung von Stephano Bernardi, der auch eigene Werke zur Aufführung brachte.
Der von Fürsterzbischof Max Gandolf geförderte Komponist Georg Muffat war 1678–1687 Hoforganist. Als Hofkapellmeister und Leiter der Sängerknaben wirkte damals Heinrich Ignaz Franz Biber, dessen Sohn als Kapellmeister von Leopold Mozart abgelöst wurde. Vor Mozart wirkten außerdem der Komponist Johann Ernst Eberlin und dessen Schüler Anton Cajetan Adlgasser in der Stadt. Zwei Schüler von Johann Michael Haydn, dem bekanntesten Salzburger Kirchenmusiker, waren Carl Maria von Weber und Sigismund von Neukomm. Mit dem Ende des selbständigen Fürstentums Salzburg endete 1805 die Tradition der fürstlichen Hofkapelle.[53]
Im Jahr 1841 wurde der Dommusikverein und Mozarteum und 1847 die Salzburger Liedertafel gegründet, die beide bis an dessen Lebensende unter der Leitung von Alois Taux standen. 1842 leitete die Einweihungsfeier für das erste Mozartdenkmal die Tradition der Mozart-Festspiele ein, welche maßgeblich gefördert von Joseph Friedrich Hummel und Lilli Lehmann, 1920 zur Gründung der Salzburger Festspiele führte. Der Franziskaner Pater Peter Singer komponierte viele geistliche Werke. Um 1880 wirkte im Salzburger Hoftheater der Liederkomponist Hugo Wolf. Franz Xaver Gruber, ein Enkel des gleichnamigen bekannten Komponisten Franz Xaver Gruber gründete 1921 den Domchor mit ehrenamtlichen Sängern, der unter seinem Nachfolger Joseph Messner einen guten Ruf erhielt. Die Internationale Stiftung Mozarteum wurde 1870, die Musikschule Mozarteum 1880 gegründet. Im Mozarteum wirkten Clemens Krauss, Bernhard Paumgartner, Klaus Ager und Gerhard Wimberger. Nach dem Ersten Weltkrieg löste sich das Mozarteumorchester Salzburg vom Konservatorium. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkten dort die Komponisten Cesar Bresgen und Carl Orff.[53]
Das älteste Orchester in Salzburg ist das Mozarteumorchester Salzburg. Es entstand aus dem Orchester der Lehrer und fortgeschrittenen Studenten der Akademie Mozarteum. Als Symphonieorchester von Stadt und Land Salzburg widmet es sich vorrangig der Musik der Wiener Klassik. Die Camerata Salzburg, ein Kammerorchester, wurde 1952 von Bernhard Paumgartner gegründet und später über 20 Jahre lang von Sándor Végh geleitet. 1998 gründete Elisabeth Fuchs mit jungen Musikern die Junge Philharmonie Salzburg und leitet sie seither. Das Österreichische Ensemble für Neue Musik mit Sitz in Salzburg wurde 1975 von Klaus Ager und Ferenc Tornai gegründet und anfangs von Klaus Ager geleitet.[54]
Mozart und Salzburg
Wolfgang Amadeus Mozart kam 1756 als Sohn des Hofkomponisten und Vizekapellmeisters Leopold Mozart und dessen Frau Anna Maria Pertl im Haus Getreidegasse 9 zur Welt. Leopold wirkte in der fürsterzbischöflichen Hofkapelle von Sigismund Graf Schrattenbach, die unter der Leitung von Johann Michael Haydn stand. Schrattenbach förderte die Familie Mozart sehr. Mit sieben Jahren machte Wolfgang Amadeus auf Konzertreisen als Wunderkind auf sich aufmerksam.
Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1769 in Salzburg zum unbesoldeten Hofkonzertmeister und unter dem neu gewählten Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo 1772 zum Konzertmeister der Kapelle ernannt. Das musikalische Leben war für den freiheitsliebenden Mozart in der kleinen Stadt aber zu beengt. Sie wurde ein „Bettelort“, wo sein Genie nicht „verschlänzen“ durfte.[54] Auch war die Aufführung großer Musiktheater in Salzburg nicht möglich. Colloredo zeigte zudem wenig Verständnis, Mozart ständig für Tourneen zu beurlauben. Dieser kündigte daher 1781 den Salzburger Dienst und setzte seine Laufbahn in Wien fort, wo er 1791 starb. In der breiten Öffentlichkeit wurden der Name und die Musik Mozarts erst lange nach seinem Tod bekannt. Der Schriftsteller Julius Schilling regte als erster 1835 an, Mozart in Salzburg ein Denkmal zu errichten, das 1842 fertiggestellt wurde. Als die Statue auf dem Mozartplatz feierlich eingeweiht wurde, kannten den Komponisten nur sehr wenige Besucher. Dennoch zählte die Feierlichkeit lange Zeit zu den größten, die die Stadt je erlebt hatte. Mit Schifffahrten, Fackelzügen und anderen Attraktionen entstand ein regelrechtes Volksfest zu Ehren Wolfgang Amadeus Mozarts. Die erste Gesamtausgabe der Werke Mozarts wurde erst 1907 von der Stiftung Mozarteum vollendet. Heute erinnern viele Orte und Institutionen Salzburgs an den Musiker. Aus den Internationalen Musikfesten, die in Salzburg zu Ehren Mozarts ab 1877 stattfanden, entstanden 1920 die Salzburger Festspiele.[55]
Salzburger Festspiele
Die größte Veranstaltungsreihe Salzburgs mit Konzerten, Opern, Liederabenden und Schauspielen findet seit 1920 im Rahmen der Salzburger Festspiele statt. Diese entwickelten sich aus Mozartfesten und Internationalen Musikfesten im Salzburg des 19. Jahrhunderts. Die Festspielgemeinde wurde 1917 nach jahrelangen Initiativen von Heinrich Damisch gegründet, die Leitung der Festspiele übernahm Max Reinhardt unterstützt von Hugo von Hofmannsthal. Die erste Aufführung der Festspiele fand am 22. August 1920 mit dem Jedermann von Hofmannsthal in der Inszenierung von Reinhardt vor dem Dom statt. Die Kulisse des Domplatzes ist nach wie vor Spielstätte des Hofmannsthal’schen Mysterienspiels. Heute verfügen die Festspiele über drei Festspielhäuser, das 1925 eröffnete Festspielhaus, heute Haus für Mozart genannt, die 1926 erstmals bespielte Felsenreitschule und das 1960 fertiggestellte und eröffnete Große Festspielhaus. Auch der Große Saal des Mozarteums, das Salzburger Landestheater und die Pernerinsel in Hallein werden regelmäßig bespielt. Weitere Spielstätten der Salzburger Festspiele verteilen sich über das ganze Stadtgebiet.[56]
1956 wurde die Mozartwoche der Internationalen Stiftung Mozarteum gegründet, die jeweils Ende Jänner/Anfang Februar stattfindet – rund um Mozarts Geburtstag am 27. Jänner. Von Herbert von Karajan begründet, bestehen seit 1967 als Ergänzung zu den Festspielen die Osterfestspiele und seit 1973 die Pfingstfestspiele; letztere sind seit dem Tod Karajans überwiegend der Barockmusik gewidmet. 1992 wurde auch die Pernerinsel in Hallein als Spielstätte der Salzburger Festspiele adaptiert.
Klassische Musik
Konzertsäle für klassische Musik sind neben dem Wiener und dem Großen Saal des Mozarteums, die Große Aula der Universität, der Yamaha Saal im Orchesterhaus des Mozarteumorchester Salzburg sowie für Kammermusikdarbietungen der Solitär im Gebäude der Universität Mozarteum. Das dortige Große Studio dient Theateraufführungen.
Der Marmorsaal des Schlosses Mirabell ist seit 1954 Spielstätte der Salzburger Schlosskonzerte. Die über 250 Kammerkonzerte im Jahr stehen seit 1991 unter der musikalischen Leitung des Solo-Geigers Luz Leskowitz.
Außerhalb der Festspielzeit zählt die Internationale Stiftung Mozarteum mit den Dialogen zu den bekannten Veranstaltern. Sie dient vorrangig der zeitgenössischen Werkinterpretation, der Mozartwoche Salzburg und weiteren Konzerten im Großen Saal.
Zu den Konzerten der Salzburger Kulturvereinigung gehören neben bekannten Konzertreihen vor allem die Salzburger Kulturtage und verschiedene Opern- und Ballettabende, wie das Oper im Berg Festival. Die Aspekte Salzburg widmen sich der zeitgenössischen Musik. Sie gestalten hier vor allem das Internationale Festival für zeitgenössische Musik.
Reich ist das Angebot an Kammermusikveranstaltungen in Salzburg. Regelmäßige Konzerte werden hier im Rahmen der Salzburger Festungskonzerte, der Salzburger Schlosskonzerte im Schloss Mirabell und der Konzerte der Salzburger Hofmusik angeboten. Das Salzburger Adventsingen, von Tobi Reiser 1950 gegründet, ist über Salzburg hinaus bekannt. Es bietet jährlich im Großen Festspielhaus vorweihnachtlich-volksmusikalische Chor- und Instrumentalmusik samt Hirtenspiel.[57]
Jazzmusik und alternative Musik
Das Festival Salzburger Jazz-Herbst fand zwischen 1996 und 2013 statt. Dabei wirkten internationale Stars des Jazz ebenso wie österreichische Musiker mit. Die Veranstaltungsreihe Jazz & The City findet seit 2000 jedes Jahr im Oktober bei freiem Eintritt an verschiedenen Plätzen und in Sälen, Lokalen und Clubs statt.
Aus der 1981 gegründeten Konzertreihe Jazz im Theater entstand im Jahr 2002 das Jazz-Lokal Jazzit. Der alternative Jazzclub bietet daneben Raum für experimentelle elektronische Musik. Seit 1983 existiert der Jazzclub Life Salzburg, der sich hauptsächlich traditionellen Formen des Jazz widmet.
Die ARGE-Kultur Salzburg, aus der ARGE Rainberg entstanden und später als ARGE Nonntal bekannt, wollte ursprünglich in ein Gebäude am Rainberg einziehen. Sie versteht sich als Protestbewegung gegen eine abgehobene Festspielkultur. Sie ist mit ihren angeschlossenen Vereinen ein wichtiger alternativer Kulturträger.
Das Rockhouse wurde 1993 eröffnet und bietet jährlich etwa 200 Veranstaltungen an. Die sechs Proberäume werden gerne von Salzburger Bands benutzt. Für Kinder und Jugendliche werden Musikworkshops gestaltet.
Die Akkordeon-Initiative Akkorde – On – Stage Salzburg mit dem Akkordeon-Orchester Viel-Harmonie besteht seit 2004. Als Gegenpol zur eher volksmusikbezogenen Ziehharmonika werden verschiedene zeitgemäße Stilrichtungen dargestellt.
Die JIMS – summer academy for Jazz and Improvised Music Salzburg wurde 2008 eingestellt.
Museen
Die beiden größten und meistbesuchten Museen Salzburgs sind das Salzburg Museum und das Haus der Natur Salzburg. Das Salzburg Museum, 1834 als Provincialmuseum gegründet, wurde 1846 in das Eigentum der Stadt Salzburg übergeführt. 1850 übernahm Kaiserinwitwe Caroline Augusta die Patronanz über das Museum. Das einstige Carolino-Augusteum übersiedelte 2007 als Salzburg Museum in die Neue Residenz.[58] Das Museum widmet sich vorrangig der Kunst- und Kulturgeschichte von Stadt und Land Salzburg. Angeschlossene Museen sind das Panorama Museum für das Sattler-Panorama, das Volkskunde Museum im Monatsschlössl Hellbrunn, das Spielzeug Museum im ehemaligen Bürgerspital sowie das Domgrabungsmuseum am Residenzplatz und das Festungsmuseum.[59]
Das Haus der Natur, 1924 vom Zoologen Eduard Paul Tratz gegründet, widmet sich vorrangig den Bereichen Natur und Technik. Ende 2008 wurden die einstigen Museumsräume des Salzburger Museums Carolino Augusteum in das Haus der Natur eingegliedert, das vergrößerte Museum wurde Ende Juni 2009 wieder eröffnet.
Wichtig ist auch das Salzburger Barockmuseum in der Orangerie des Mirabellgartens und das Dommuseum Salzburg. Letzteres zeigt neben regelmäßigen Sonderschauen die großteils rekonstruierte ehemalige fürsterzbischöfliche Wunderkammer. Die ebenfalls rekonstruierte Sammlung der Ölgemälde der Salzburger Fürsten ist in der Residenzgalerie der Alten Residenz ausgestellt. Die dortigen fürsterzbischöflichen Prunkräume sind unabhängig von der Galerie ebenfalls zu besichtigen. Kleine, sehenswerte Museen, die dem Schaffen Mozarts gewidmet sind, sind in seinem Geburts- und in seinem Wohnhaus eingerichtet.
Das Museum der Moderne Salzburg mit seinen Standorten am Mönchsberg und im Rupertinum widmet sich der Darstellung der zeitgenössischen bildnerischen Kunst. Im Rupertinum befindet sich auch eine der beiden für die Österreichische Fotografie wichtigen Institutionen Salzburgs: die von Otto Breicha gegründete „Sammlung Fotografie und Medien“ mit der „Österreichischen Fotogalerie“, die 1983 gegründet wurden. Die zweite Institution ist der kurz davor – 1981 – gegründete, seit 2012 in Lehen gelegene Fotohof.
Am 16. Mai 2014 wurde das Domquartier Salzburg eröffnet. Besucher erhalten dort erstmals die Möglichkeit, auf den Spuren der einstigen Fürsterzbischöfe zu wandeln. In den beteiligten Museen – Residenzgalerie, Salzburgmuseum, Dommuseum und dem neuen Museum St. Peter – werden auf 15.000 Quadratmetern rund 2.000 Exponate präsentiert.[60]
Literatur
Eine der ältesten literarischen Schilderungen der Stadt Salzburg ist das Loblied, das der Nürnberger „Meistersinger“ Hans Sachs im Jahr 1549 auf die Stadt Salzburg schrieb. In Salzburg wohnten lange der Mundartdichter Franz Stelzhamer und Sylvester Wagner. In den späten Jahren der Monarchie lebten hier der Impressionist Hermann Bahr, der Novellen- und Romanautor Franz Karl Ginzkey, der Librettist, Lyriker, Dramatiker und Mitbegründer der Festspiele Hugo von Hofmannsthal, der Epiker Thomas Mann, der Essayist Stefan Zweig sowie der Roman- und Reisebuchautor Erik Wickenburg. Der Lyriker Georg Trakl, einer der wichtigsten Vertreter des lyrischen Expressionismus, schrieb viele bildhafte Gedichte über Salzburg, wo er sein kurzes Leben großteils verbrachte. Im Gedenken an den Künstler wurde 1952 der Georg-Trakl-Preis für Lyrik geschaffen. In Salzburg lebten auch Alja Rachmanowa, Johannes Freumbichler, dessen literarisches Werk erst durch seinen ebenfalls lange hier lebenden Enkel Thomas Bernhard bekannt wurde, die Lyrikerin Erna Blaas und Georg Rendl. Gerhard Amanshauser und sein Sohn Martin Amanshauser sind durch Gedichte und Romane beliebt. In Salzburg lebten außerdem viele Jahre die bekannten Dichter H. C. Artmann und Peter Handke. Geboren wurden hier unter anderem Bodo Hell, Kathrin Röggla und Karl-Markus Gauß. Ebenfalls in Salzburg leben bzw. lebten Christine Haidegger und der Schriftsteller Walter Kappacher.
Seit 1991 tritt das Literaturhaus Salzburg im Eizenbergerhof in Lehen als Vermittler anspruchsvoller Gegenwartsliteratur auf. Dort wird unter anderem jährlich im Frühjahr das Festival „Europa der Muttersprachen“ und im Herbst das „Krimifest Salzburg“ organisiert. Im Literaturhaus arbeiten neben dem Trägerverein auch die Literatureinrichtungen erostepost, Grazer Autorenversammlung/Salzburg, prolit & Edition Eizenbergerhof, Salzburger Autorengruppe und das Salzburger Literaturforum Leselampe mit der Literaturzeitschrift SALZ. Das Literaturgeschehen wird seit 1977, durch Adolf Haslinger gegründet, vom Salzburger Literaturarchiv verwaltet.[54]
Seit 2008 existiert auch das jährlich im Frühjahr stattfindende Literaturfest, bei dem an verschiedenen Orten in der Stadt von namhaften Autoren literarische Werke dargeboten werden.
Theater
Das Salzburger Landestheater wurde 1775 von Fürsterzbischof Colloredo unter dem Namen Hoftheater als Bildungseinrichtung für die Salzburger gegründet und 1893 als Stadttheater wiederbelebt. Im Eigentum von Land und Stadt Salzburg, erfüllt es mit Oper, Operette mit Schauspiel, Tanztheater und Kindertheater seit über 240 Jahren einen wichtigen kulturellen Auftrag. Mit der Gründung des Salzburger Marionettentheaters erneuerte Anton Aicher 1913 im Geist der Barockzeit eine alte Salzburger Tradition. Das Marionettentheater führt seither Opern von Mozart und anderen Komponisten sowie Märchenstücke auf.
Neben den Aufführungen des Landestheaters und der Salzburger Festspiele finden in der Spielsaison fast täglich Schauspiel-Aufführungen im Schauspielhaus Salzburg, der ehemaligen „Elisabethbühne“ statt. Das Haus ist das größte freie Ensembletheater Österreichs, das jährlich mit etwa zehn Schauspielen und einem Kinderstück zwei Theatersäle bespielt. Angeschlossen sind eine Schauspielschule und ein Verlag für Kindermusicals. Auch im Toihaus, im Kleinen Theater, im Theater an der Salzach und im Republic der Szene Salzburg werden regelmäßig Schauspiele aufgeführt, gelegentlich aber auch im Oval, der Bühne im Europark. 1970 wurde von der Salzburger Kulturvereinigung das Salzburger Straßentheater gegründet, das jährlich zur Festspielzeit auf einer von Pferden gezogenen Kleinbühne in Stadt und Land Salzburg viele Besucher mit Darbietungen erfreut.
Bildende Kunst
Die Malerei des Mittelalters wurde in Salzburg wesentlich von Mönchen geprägt. Das Antiphonar des Klosters St. Peter, heute in der Österreichischen Nationalbibliothek, ist eine der bedeutendsten Leistungen der mittelalterlichen Buchmalerei im Alpenraum. In der Stadt entstanden viele romanische und gotische Buchmalereien von europäischem Rang. Bedeutend sind die hochmittelalterlichen Fresken und das gotische Glasfenster (Clanerfenster) in der Stiftskirche Nonnberg. Namhafte Künstler der Spätgotik waren die Salzburger Bürger Rueland Frueauf der Ältere und dessen Sohn sowie Conrad Laib.
Hans Bocksberger der Ältere ist ein früher Maler der Neuzeit. Von ihm stammen auch Ansichten der frühneuzeitlichen Stadt Salzburg. Auch von dessen Regensburger Zeitgenossen Albrecht Altdorfer sind Bilder der Stadt erhalten. Die ersten und bekanntesten Barockmaler im süddeutsch-österreichischen Raum waren der Salzburger Johann Michael Rottmayr mit Gemälden in der Residenz, der Kajetanerkirche und der Dreifaltigkeitskirche sowie Martino Altomonte mit einem Residenzgemälde. Der dritte bedeutende Salzburger Maler dieser Zeit war Paul Troger, der Hochaltarbild und Kuppelfresko der Kajetanerkirche malte. Sein Deckenfresko in der Sebastianskirche ging verloren. In der Romantik erfolgte die „Wiederentdeckung“ Salzburgs maßgeblich durch Maler. Vor allem waren Ferdinand Olivier und Adrian Ludwig Richter, später Johann Fischbach tief beeindruckt von der Ästhetik der prunkvollen aber auch modrig wirkenden Stadt und ihrer umgebenden Landschaft. Ihre Bilder verklärten Salzburg und wurden gemeinsam mit Schilderungen von Reiseschriftstellern zur frühen Grundlage für den aufkommenden Fremdenverkehr. Auch Andreas Nesselthaler, Rudolf von Alt und Hubert Sattler malten Bilder der Stadt und ihrer Umgebung. In dieser Zeit wirkte der in Salzburg geborene Hans Makart, dessen üppige Bilder großen Einfluss auf die jüngere Malergeneration ausübten. Dazu gehörte der Salzburger Landschaftsmaler Franz Kulstrunk. Sein Hauptwerk "Die Stadt Salzburg im Jahre 1916" ist ein monumentales Panorama und baugeschichtliches Porträt der Stadt und ihrer Erweiterung zwischen Gründerzeit und Belle Époque.[61]
Nach dem Ersten Weltkrieg war in Salzburg Anton Faistauer künstlerisch tätig, der in der Morzger Kirche und im Salzburger Festspielhaus großflächige Fresken schuf. Oskar Kokoschka gründete nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Festung Hohensalzburg die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg. In Salzburg lebten und wirkten ebenfalls die Maler Eduard Bäumer und Wilhelm Kaufmann.
Die mittelalterliche Bildhauerkunst war in Salzburg fast durchwegs sakral. Namhafte Bildhauer der Spätgotik waren hier Michael Pacher und Veit Stoß. Michael Pacher schuf für die Franziskanerkirche einen der größten und schönsten Flügelaltäre Mitteleuropas, von dem nur die Madonnenskulptur erhalten ist. Aus der Schule von Veit Stoß stammt der kleine Flügelaltar der Johanniskapelle am Nonnberg. Die darstellungsfreudige Barockzeit gab den Künstlern vielfältige Aufgaben. Der namhafteste Bildhauer der Barockzeit in Salzburg war Bernhard Michael Mandl. Angeregt von italienischen Künstlern schuf Mandl eigenständige Skulpturen. Zu seinen Werken gehören der Rossebändiger der Marstallschwemme sowie Peter und Paul vor der Fassade des Domes. Die Kunst des frühen 18. Jahrhunderts wurde in Salzburg von Georg Raphael Donner geprägt, zu dessen Frühwerken die Marmorstiege im Schloss Mirabell zählt. Bedeutende Künstler waren Sebastian Stumpfegger, Johann Georg Hitzl und Anton Pfaffinger. Die barocke Formensprache wurde über das Rokoko vielfach bis ins frühe 19. Jahrhundert weitertradiert. Johann Baptist Hagenauer schuf in Salzburg bekannte Werke wie die Marienstatue am Domplatz sowie die künstlerische Ausgestaltung des Sigmundstores. Ein Salzburger Künstler des Spätklassizismus war Johann Piger.
Unter den Künstlern des 20. Jahrhunderts sticht mit seinen Skulpturen Giacomo Manzù heraus.[54] Auch die „Salzburg Foundation“ ist mit zahlreichen Skulpturen von Manfred Wakolbinger, Anselm Kiefer, Mario Merz, Marina Abramović, Markus Lüpertz, James Turrell, Stephan Balkenhol, Tony Cragg, Christian Boltanski, Jaume Plensa, Brigitte Kowanz und Erwin Wurm in der Stadt vertreten.[62]
- Deckengemälde der Dreifaltigkeitskirche von Johann Michael Rottmayr
- Bernhard Michael Mandl: Rossebändiger der Marstallschwemme
- Die Raphael-Donner-Stiege im Schloss Mirabell
- Die Chorkapellen der gotischen Franziskanerkirche
- Von der Salzburg Foundation aufgestellte Skulptur „Connection“ von Manfred Wakolbinger
- Markus Lüpertz: Mozart – eine Hommage
Kino und Film
1921 stellte die Salzburger Stiegl-Brauerei in Maxglan landwirtschaftliche Gebäude der neu gegründeten Firma Salzburger-Kunstfilm zur Verfügung. Dort errichtete die Filmproduktionsgesellschaft ein Labor und ein Filmatelier. Der erste Dokumentarfilm war „Die Festspiele 1921“, der erste Spielfilm „Die Tragödie des Carlo Prinetti“ (1924). Das Maxglaner Kino war damals das zweitgrößte Kino Österreichs außerhalb der Bundeshauptstadt Wien.[63]
Das Mozartkino in der Kaigasse wurde 1905 im Hotel Kasererbräu eingerichtet. Zuletzt wurde es 1987 erweitert. Der Vorläufer des Elmo Kinos entstand 1947 im Turnsaal der Volksschule Plain. 1949 bauten Alfred und Else Morawetz an der Lehener Brücke ein neues Gebäude mit einem Saal für 100 Besucher. 1977 kam ein zweiter Saal, vier Jahre später ein dritter und vierter und nach 1980 ein fünfter Saal hinzu, der größte davon mit 435 Sitzplätzen. Im Jahr 2012 musste das Elmo Kino jedoch aufgrund finanzieller Probleme zusperren. Am Beginn der Steingasse befindet sich Das Kino, dessen Programmschwerpunkt auf Kulturfilmen und Retrospektiven liegt. Jeden Herbst findet hier zudem ein Bergfilmfestival statt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die jährlich wiederkehrenden überregionalen musikalischen Veranstaltungen sind die Mozartwoche im Jänner, das Aspekte Festival im März, die Osterfestspiele Salzburg zu Ostern, die Begegnungen im Mai, des Weiteren zu Pfingsten die Salzburger Pfingstfestspiele, im Juni/Juli das Internationale Cantus MM Musik & Kultur Festival und im Juli und August die Salzburger Festspiele. Im Herbst finden die Salzburger Kulturtage, der Jazz-Herbst, das „Krimifest“ und das Dialoge Festival statt.
Weitere jährliche Veranstaltungsreihen sind das Literaturfest im Mai und die Sommerszene im Juli. Beliebte Volksfeste sind die Salzburger Dult um Pfingsten und der Rupertikirtag im September. Bekannt sind auch die jährlichen Christkindlmärkte, auf denen es auch handwerkliche Erzeugnisse gibt. Die bedeutendsten sind am Domplatz, am Mirabellplatz, auf der Festung Hohensalzburg und in Hellbrunn. Das „Winterfest“ ist ein Festival für zeitgenössische Zirkuskunst im Volksgarten Salzburg.
Dialekt
Salzburg gehört zum Sprachraum Bairisch-Österreichisch, insbesondere zu den mittelbairischen Dialekten.[64] Obwohl Dialekt von jungen und alten Leuten in Salzburg geredet wird, merken zwei Professoren der Sprachwissenschaft an der Universität Salzburg, Irmgard Kaiser und Hannes Scheutz, dass der Prozentsatz von Dialektsprechern in der Stadt im Laufe der letzten paar Jahre sinkt.[65][66] Immer mehr junge Schüler reden Standarddeutsch, aber Scheutz findet, das habe mehr mit Medienkonsum als mit der Erziehung zu tun.[67]
Umwelt und Ökologie
Geologie
Die Stadt befindet sich unmittelbar am Nordrand der Alpen. Der Gaisberg mit dem Kühberg, der Kapuzinerberg und der Festungsberg sind Teile der Kalkvoralpen. Ihre schroffen Nordabhänge bilden den nördlichen Alpenrand, der in ostwestlicher Richtung durch die Stadt verläuft. Das Hügelland im Norden gehört zur Flyschzone und damit zum Alpenvorland.[68]
Das Salzburger Becken wurde durch den eiszeitlichen Salzachgletscher ausgeschürft. Danach wurde das zuerst von einem See ausgefüllte Becken großteils wieder mit Sedimenten aufgefüllt. Nur der Mönchsberg, der Rainberg und der Hellbrunner Berg sind Reste von verfestigten Schottern (Konglomeraten) der letzten Zwischeneiszeit. Das Salzburger Becken besteht salzachnahe aus einer tiefer liegenden Alluvialebene. Oberhalb der linksufrig markanten, von Nord nach Süd durchs Stadtgebiet ziehenden Terrassenkante schließt sich die Friedhofsterrasse an, auf der sich in Liefering und Morzg ertragreiche frische Böden bildeten, während in Schallmoos und im Leopoldskroner Moos einst ausgedehnte Moorgebiete vorhanden waren.[69]
Klima
Das Klima in Salzburg ist kühlgemäßigt. Der Einfluss des ozeanischen Klimas ist stärker als der des kontinentalen Klimas. Die mittlere Jahrestemperatur im Zeitraum zwischen 1971 und 2000 betrug 9 °C. Im Jänner liegt die Durchschnittstemperatur bei −0,8 °C, während sie im Juli auf 18,6 °C ansteigt. Die Niederschlagsmenge ist durch die Nordstaulage vergleichsweise hoch. Sie betrug im genannten Zeitraum durchschnittlich 1184 mm.[70] Der niederschlagsreichste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 160 mm, die niederschlagsärmsten Monate sind Jänner, Februar und März mit weniger als 70 mm. In Salzburg herrschen durch die Nähe zum Alpenraum ausgeprägte Föhnlagen mit warmem und trockenem Südwind. Bedingt durch das Salzachtal wehen die Winde in der Stadt überwiegend in südlicher und nördlicher Richtung. Starkwinde kommen vor allem aus Nordwesten.
Naturdenkmale und Schutzgebiete
Im Stadtgebiet finden sich 41 Naturdenkmale, großteils alte, landschaftsprägende oder kulturell bedeutsame Bäume. Zu den geschützten Landschaftsteilen zählt auch die 1615 angelegte Hellbrunner Allee. Sie ist eine der ältesten erhaltenen herrschaftlichen Alleen Europas und der größte Altholzbestand des Landes außerhalb der Gebirgsregion. Für den Artenschutz von holzbewohnenden Käfern, Fledermäusen und Spechten ist sie von besonderer Bedeutung. Die Kopfweiden am Almkanal mit über 500 Bäumen[71] sind die einzigen alten Kopfweiden im Land Salzburg. Die ununterbrochene Kopfweidentradition reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Felsensteppe am Rainberg beherbergt eine besonders trockenheitsliebende Pflanzen- und Tierwelt.[72]
Seit langem kaum genutzte Waldbestände sind die Itzlinger Au, der Kühberg[73] und das Naturwaldreservat Gaisberg. Ein gut erhaltener Moorrest ist das Samer Mösl im Nordosten der Stadt.
Große Teile des Grünraumes in der Stadt sind Landschaftsschutzgebiete, etwa der Kapuzinerberg, der Mönchsberg und der Rainberg. Auch der Grünraum um Hellbrunn und die Hellbrunner Allee, die kultivierte Moorlandschaft des Leopoldskroner Mooses, der Landschaftsraum um den Leopoldskroner Weiher und der Grünraum um die Salzachseen sind Landschaftsschutzgebiete.
Grünlanddeklaration
Im Jahr 1985 hat die Stadt Salzburg als Antwort auf die fortschreitende Zerstörung der wertvollen Stadtlandschaften eine Grünlanddeklaration beschlossen und damit eine unverrückbare Bauland-Grünlandgrenze festgelegt. In einer Erneuerung der Deklaration 2008 wurde diese rechtlich verankert und die Dauer der Deklaration auf 30 Jahre konkretisiert. Der Flächenverbrauch für den Siedlungsbau soll mit diesem Instrument gebremst und gleichzeitig die bauliche Entwicklung innerhalb der Siedlungsgrenze durch Nachverdichtung und Nutzung unbebauten Baulandes gefördert werden.[74]
Freizeit
Sportstätten
In der Stadt Salzburg befinden sich 59 Turn- und Sporthallen sowie 39 Fußballplätze. Ebenfalls im Stadtgebiet etabliert sind 22 Tennisanlagen mit 68 Frei- und 18 Hallenplätzen. Fünf Freibäder und der Badesee Liefering stehen im Sommer zur Verfügung. Das Paracelsusbad neben dem Kurhaus ist ein ganzjährig genutztes Hallenbad. Elf Stockbahnen, drei Squash-Anlagen, eine Eisarena, drei Minigolf-Anlagen und sieben Sportschießstätten bereichern das Angebot. Eine wichtige Sportstätte, die für viele verschiedene Sportarten genutzt wird, ist die Sporthalle Alpenstraße mit einem Fassungsvermögen von 2200 Besuchern.
10 km vom Zentrum Salzburgs entfernt befindet sich in östlicher Richtung der Salzburgring, eine im Jahr 1969 eröffnete permanente Rennstrecke.
Sportvereine
Die meisten Sportvereine Salzburgs sind in die Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und der christlich geprägten Sportunion zusammengeschlossen. Der Salzburger Turnverein wurde 1861 gegründet, der Maxglaner Turnverein 1902. Der älteste reine Sportclub im Bundesland Salzburg ist der Salzburger AK 1914 aus dem Nonntal. Der ASK Salzburg im Stadtteil Maxglan besteht seit 1922.
Erfolgreichster Fußballverein Salzburgs war der 1933 gegründete SV Austria Salzburg. Im Jahr 2003 übersiedelte der Verein in das Stadion Wals-Siezenheim, in dem auch drei Spiele der Fußball-EM 2008 ausgetragen wurden. 2005 wurde der Verein in FC Red Bull Salzburg umbenannt, welcher in den darauffolgenden fünf Jahren drei Mal den Österreichischen Meistertitel erringen konnte. Der SV Austria Salzburg gründete sich als „moralischer“ Nachfolger neu und spielte erst in Nonntal und später in Maxglan. Der 1977 als Salzburger EC gegründete Eishockeyverein EC Red Bull Salzburg spielt seit 2004 in der ersten Liga. Die Damenmannschaft Ravens Salzburg gewann in der Saison 2005/06 den Meistertitel. Im American Football gewannen die Salzburg Lions 1984 den erstmals gespielten österreichischen Meistertitel dieser hier jungen Sportart. Heute spielen sie als Salzburg Bulls in der zweitklassigen Division I Amateursport auf hohem Niveau.
Rollstuhltanzen kann man beim Salzburger Rollstuhltanzsportverein WheelChairDancers.[75]
Die Leistungstanzpaare des Vereins sind Mitglieder der Nationalmannschaft und repräsentieren Österreich bei internationalen Wettkämpfen. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Hannover ertanzte ein Paar die Bronzemedaille.[76]
Seit Frühling 2004 findet jährlich der Salzburg-Marathon der AMREF statt. Bei den Lauffestspielen durch die Altstadt und die alten Alleen nehmen Läufer aus über 30 Nationen teil. Die Straßen-Radweltmeisterschaft wurde 2006 in Salzburg und Umgebung ausgetragen. An den vier Renntagen wohnten mehr als 330.000 Besucher dem Großereignis bei. Salzburg hat sich für die Olympischen Winterspiele 2010 und 2014 beworben, konnte die Jury jedoch nicht überzeugen.
Öffentliche Gärten und Parkanlagen
Weitum bekannt ist im Norden des weitläufigen Schlossparks von Hellbrunn der große Renaissancegarten mit seinen geometrischen Wegen und Teichanlagen. Im Süden befindet sich am Anifer Alterbach der einst sakral geprägte Wildnispark. Zu den bekannten Gärten gehört auch der barocke Mirabellgarten mit dem Heckentheater, dem Zwergelgarten und dem Bastionsgarten. An den Mirabellgarten grenzt in der Neustadt direkt der Kurgarten an. Der erhaltene Erdkern ist der letzte Überrest der einstigen großen Lodronschen St.-Vitalis-Bastion.
Aus alten Gartenanlagen hervorgegangen ist der Baron-Schwarz-Park im Stadtteil Schallmoos. Er wurde anstelle des Gartens des Schallmooshofes und des späteren weitläufigen Gartens der Baron-Schwarz-Villa angelegt. Der Minnesheimpark in Gnigl ist der Rest des einstigen Gartens des Lodronschen Schlosses Minnesheim. Der Preuschenpark in Aigen-Abfalter war früher der Garten der Villa Preuschen, des früheren Abfalterhofes. Der Stölzlpark in Maxglan-Burgfried war im frühen 20. Jahrhundert der Garten des Villenbesitzers und späteren Maxglaner Bürgermeisters Stölzl.
Der Volksgarten in Parsch, früher Franz-Josefs-Park genannt, wurde anlässlich des 50. Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. neu gestaltet. Anstelle der Brothäuslau errichtet ist er bis heute ein Naherholungsraum für die Salzburger. In die gleiche Zeit fiel die Anlage des Kernbereiches des Donnenbergparks in Nonntal. Er entstand, mehrfach erweitert aus dem Garten des Seniorenheimes Versorgungshaus Nonntal.
Das Erholungsgebiet Salzachsee nahe der Salzachseesiedlung ist ein parkartig gestalteter Raum. Er wurde auf einer großen 1967 rekultivierten Mülldeponie angelegt und mit einem Badesee sowie weiteren kleinen Baggerseen der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. In Lehen befindet sich stadteinwärts der Lehener Park, ein Rest der einstigen Au. 1996 übergab die Salzburg AG den Dr.-Hans-Lechner-Park in Schallmoos der Salzburger Bevölkerung.[26]
Gastronomie
In Salzburg stark vertreten ist die traditionelle regionale und österreichische Küche, die sowohl in bodenständiger Variante als auch in gutbürgerlicher Umgebung und teilweise in gehobener Atmosphäre anzutreffen ist. Etliche solcher Gaststätten genießen auch in weiterem Umkreis einen guten Ruf. In der Altstadt befinden sich neben einigen gehobenen und bürgerlichen Restaurants auch zahlreiche Szenelokale und Bars mit jugendlichem Publikum, die sich besonders entlang der Salzachkais angesiedelt haben.
Ein Aushängeschild angestammter Salzburger Gastronomie ist das 1621 gegründete Augustiner Bräu Kloster Mülln – im Volksmund „Bräustübl“ genannt. Hier wird Bier ausschließlich in Steinkrügen direkt aus dem Holzfass ausgeschenkt. Die historischen Räumlichkeiten umfassen mehrere Säle, einen Biergarten sowie Geschäfte für Brot- und Fleischwaren etc. für eine typische Jause. Das traditionsreiche Bierlokal, das altbayrischen Charakter aufweist, ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Salzburger, sondern gilt auch als touristischer Anziehungspunkt.
Kulinarische Spezialitäten
1890 erfand der Salzburger Konditor Paul Fürst die Mozartkugel, eine Schokoladenkugel mit einem Marzipankern. Sie wurde zum kulinarischen Wahrzeichen der Stadt, und Mozartkugeln werden seitdem von verschiedenen Herstellern angeboten. Typisch sind auch die Salzburger Nockerln, eine gebackene Süßspeise aus gezuckerten und aufgeschlagenen Eiern. Beliebt ist auch die Bosna, ein Imbiss, der aus Schweinsbratwürsteln in einem Weißbrotwecken mit gehackten Zwiebeln und Currygewürz besteht und erstmals 1949 angeboten wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt Salzburg ist das Wirtschaftszentrum einer Region, die im Norden bis nach Oberösterreich und im Westen bis in die bayerischen Landkreise hineinreicht. Sie ist damit der wirtschaftliche Motor des Bundeslandes. Die Wirtschaftskraft der Stadt liegt, gemessen an der Bruttowertschöpfung des gesamten Landes Salzburg, bei rund 43 %.[77]
Im Jahr 2001 hatten 7.838 Betriebe mit zusammen 100.055 Beschäftigten in 10.210 einzelnen Arbeitsstätten hier ihren Standort. 2001 wurden in Salzburg 10.729 mehr Arbeitskräfte beschäftigt als zehn Jahre vorher, das entspricht einer Steigerung von 12 %. Die Zahl der Arbeitsstätten wuchs von 1991 bis 2001 um 24,8 %, von 8.182 auf 10.210. Salzburg besitzt dabei eine ausgeprägt kleinbetriebliche Struktur.[77]
Nicht wenige in Salzburg Beschäftigte sind Pendler. 44.082 oder 57 % der nach Salzburg einpendelnden Beschäftigten stammen aus dem Flachgau, 13 % aus dem Tennengau. Aus den restlichen Salzburger Gauen kommen 9 %. Aus Oberösterreich – vor allem aus den Bezirken Braunau und Vöcklabruck – pendeln über 14 % der hier beschäftigten Nichtsalzburger ein, aus den übrigen Bundesländern 7 %. Der Anteil der aus Salzburg auspendelnden Beschäftigten liegt bei 15.027 Personen, die überwiegend in stadtnahen Betrieben im Flachgau arbeiten.[78]
Unternehmen
Salzburg ist der Sitz bekannter internationaler Unternehmen. Der größte Wirtschaftsbetrieb in Salzburg ist mit einem Konzernumsatz von 22,4 Milliarden Euro im Jahr 2017 die Porsche Holding.[79] Sie ist im Kraftwagen-Import, -Export -Handel und in der Verwaltung von Grundstücken und Immobilien tätig.
An zweiter Stelle folgt mit 10,88 Mrd. Euro[80][81] die SPAR Österreichische Warenhandels AG. Das Unternehmen ist im Lebensmitteleinzelhandel und in Entwicklung und Betrieb von Shoppingcentern eines der führenden österreichischen Unternehmen.
Die größte und älteste österreichische Bausparkasse ist die Wüstenrot Versicherungs-AG. Bedeutend sind die beiden Kraftwagen-Importfirmen BMW Austria und Mercedes-Benz Österreich.
Die größte Spedition Salzburgs ist die Lagermax Lagerhaus und Speditions AG, die neben der Güterbeförderung einen Paketdienst, Fahrzeuglogistik und Expressdienste anbietet.
Die größte private Brauerei Österreichs ist die Stieglbrauerei. Sie wurde 1492 in der Altstadt gegründet und befindet sich seit 1863 im Stadtteil Maxglan. Im Jahr 2005 wurde die Stieglbrauerei erweitert und das zu dieser Zeit modernste Sudhaus eingeweiht.[82]
Mit der Unito Versand & Dienstleistungen ist die weltweit agierende Otto Group in Salzburg. Das zweitgrößte Bauunternehmen Österreichs, die Porr, hat eine Niederlassung in Salzburg, in der auch weitere Konzernunternehmen wie die Teerag-Asdag vertreten sind.
Einkaufszentren
Die beiden überregionalen Einkaufszentren Salzburgs sind die Geschäfte der Altstadt (Umsatz 2005: 206 Mio. Euro) und der Europark in Taxham. Der Europark ist, gerechnet auf den Umsatz pro Quadratmeter, das erfolgreichste Einkaufszentrum Österreichs. Zudem erreichte es 2007 als erstes Shoppingcenter Österreichs die Auszeichnung der ICSC als Bestes Shopping Center der Welt.
Regionale Zentren sind die Shopping Arena, früher Shopping Center Alpenstraße, (SCA mit 135 Mio. Euro Umsatz), das Zentrum Im Berg (ZIB) samt Umgebung (66 Mio.) und der Bahnhofsbereich (56 Mio.). Einschließlich der lokalen Einkaufszentren wurde salzburgweit auf 217.514 m² Verkaufsfläche ein Jahresumsatz von 909 Mio. Euro erzielt.
Im Jahr 2009 wurde in der Nähe des Salzburger Flughafens das Designer Outlet auf einer Gesamtfläche von 28.000 m² eröffnet.[77]
Tourismus
Der Tourismus ist für die Stadt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.[83] Mit über drei Millionen Nächtigungen im Jahr 2017 liegt sie nach Wien unter Österreichs Städten an zweiter Stelle.[84] Der wachsende Kongress- und Messetourismus sowie neue Flugverbindungen begünstigen diese Entwicklung.[85]
Der Gesamt-Tourismus-Umsatz in der Stadt Salzburg beträgt rund 800 Mio. Euro. Der Anteil des Tourismus am lokalen Bruttosozialprodukt liegt einer Schätzung nach bei rund 20 %. Über 8.000 Arbeitsplätze werden durch den Tourismus in der Stadt gesichert.[86]
Im Tourismusbereich selbst arbeiten zwar nur 5,6 % der Salzburger, seine Wirkungen auf andere Dienstleistungsbranchen, vor allem den Handel sind aber hoch. Die Festspiele haben pro Jahr einen gesamtwirtschaftlichen Nutzen von rund 276 Mio. Euro und einen Beschäftigungseffekt von etwa 5000 Arbeitsplätzen (etwa 220 Mitarbeiter im Jahresschnitt). Neben den Festspielen tragen Mozartwochen, Osterfestspiele, Pfingstfestspiele & Barock und das Salzburger Adventsingen zur Attraktivität Salzburgs bei. Daneben sorgen Besuchermagneten wie die Festung Hohensalzburg (rund 1,14 Mio. Besucher), Mozarts Geburts- und Wohnhaus (rund 500.000 Besucher) und Schloss Hellbrunn (rund 300.000 Besucher) für hervorragende Ergebnisse. Auch das Messe- und Kongresswesen hat für den Tourismus der Stadt Salzburg Bedeutung, es führt zu verbesserten Auslastungen der Beherbergungskapazitäten außerhalb der Hauptsaison.[77]
Messen
Salzburg erlangt durch das Messezentrum als Messestadt immer mehr Bedeutung. 1973 gründeten die Stadt Salzburg, das Land Salzburg und die Wirtschaftskammer Salzburg die „Salzburger Ausstellungs Zentrum Ges.m.b.H.“, heute Messezentrum Salzburg GmbH.[87] Die Messezentrum Salzburg GmbH steht jeweils zu einem Anteil von 39,3 % im Eigentum des Landes Salzburg und der Stadt Salzburg sowie zu einem Anteil von 21,4 % im Eigentum der Wirtschaftskammer Salzburg.[88]
Mit der A1-Anschlussstelle „Messe“ (Exit 291) verfügt das Messegelände über eine eigene Autobahnauffahrt und -abfahrt, die direkt in die Parkareale mit rund 3.300 Parkplätzen leitet.[89]
Das Messezentrum Salzburg mit seinen zehn Messehallen und einer Ausstellungsfläche von insgesamt 36.625 m² sowie der 2.545 m² großen Salzburgarena zählte 2011 rund 630.000 Besucher.[90] Dabei werden von der Betreibergesellschaft Messezentrum Salzburg GmbH und den Gastveranstaltern etwa 32 Fach- und Publikumsmessen jährlich angeboten.[91]
Im Herbst 2011 wurde der Bau einer neuen Kongressmessehalle mit einer Ausstellungsfläche von 15.163 m² abgeschlossen. Im August 2012 eröffnete zudem ein 4.600 m² großer Tagungsbereich.[87]
Verkehr
Verkehrsentwicklung
Die Verkehrsentwicklung in der Stadt Salzburg ist von der stetigen Zunahme im privaten Kfz-Verkehr gekennzeichnet. Der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegte Anteil der Wege sank dagegen zwischen 1995 und 2004 von 21 % auf 16 %, ein Wert der im mitteleuropäischen Vergleich unterdurchschnittlich ist. Zugenommen hat aber der Radverkehr zwischen 1995 und 2008 von 12 % auf 20 %.[77] Im Jahr 2017 lag der Motorisierungsgrad (Personenkraftwagen pro 1000 Einwohner) bei 557.[92]
Der folgende Graph zeigt einen Vergleich der österreichischen Landeshauptstädte in sieben umwelt-relevanten Bereichen, welcher 2020 durch die Umweltorganisation Greenpeace durchgeführt wurde (je mehr Punkte umso besser):[93]
- Verkehrsmittelwahl: Anzahl der Wege im Personenverkehr, die umweltfreundlich zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichem Verkehr zurückgelegt werden.
- Luftqualität: Belastung mit Stickstoffdioxid und Feinstaub.
- Radverkehr: Länge des Radnetzes, Anzahl der City-Bikestationen, Anzahl der Verkehrsunfälle.
- Öffentlicher Verkehr: Preis, zeitliche und räumliche Abdeckung.
- Parkraum: Preis für das Parken, Anteil der Kurzparkzonen.
- Fußgänger: Flächen der Fußgängerzonen und der verkehrsberuhigten Zonen, Anzahl der Verkehrsunfälle.
- Auto-Alternativen: Anzahl Elektro-Autos, Anzahl der Elektro-Ladestationen, Anzahl der Car-Sharing-Autos.
- Durchschnitt: Summe der sieben Einzelwertungen geteil durch sieben.
Vom frühen Mittelalter bis 1859 war die hölzerne Stadtbrücke, an der Stelle der heutigen Staatsbrücke, die einzige Brücke über die Salzach. Damals lag die nächste Brücke knapp 20 km nördlich in Laufen sowie im Süden in der Stadt Hallein. Zuerst in der Mitte der Stadtbrücke, später am linken Salzachufer, wurde von Mautnern die Brückenmaut eingehoben. 1859 wurde als zweite Brücke in der Stadt die erste Karolinenbrücke eröffnet, ein Jahr später die Eisenbahnbrücke. Nach der Autobahnbrücke sind die Lehener, Karoliner und Staatsbrücke die drei wichtigsten Querungen der Salzach.
Spezielle Verkehrsregulierungsmaßnahmen
Ein seit langem bestehendes Problem stellen die Zufahrten von Kraftfahrzeugen in die Fußgängerzone in der Altstadt dar. Aufgrund häufiger Nichtbeachtung von Fahrverboten trat am 21. Juni 2010 die „Pollerregelung“ in Kraft. Diese Regelung sorgte vor allem bei Anrainern zu Beschwerden, da ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt und von den verantwortlichen Politikern nicht angehört wurden. Insgesamt 36 Verkehrspoller sollen illegale Zufahrten in die Altstadt verhindern. Die Poller sind zum Teil fest montiert und an manchen Stellen per Fernbedienung versenkbar. Letztere können auch mit einem Polizeischlüssel, einer Codekonsole und am Mozartplatz mit dem Euroschlüssel versenkt werden. Während der Lade- und Lieferzeit von 6:00 Uhr bis 10:00 Uhr sind die Poller stets versenkt. In der Fußgängerzone wurde die Ladezeit bis 11:00 Uhr ausgedehnt.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens im Sommer wurde 2012 eine sogenannte „Mittagsregelung“ eingeführt. Vom 16. Juli bis 17. August wurden die Zufahrten Neutor, Müllner Hügel und Staatsbrücke in den Bereich der linken Altstadt montags bis freitags von 10:00 bis 14:00 Uhr untersagt. Ausnahmen bestanden unter anderem für Anrainer und Hotelgäste.[94]
Die Maßnahme wurde höchst unterschiedlich bewertet und öffentlich heftig diskutiert.[95]
Seit 2016 wird versucht bei Schlechtwetter-bedingten hohen Verkehrsaufkommen den Verkehr mit „Pförtner“-Ampeln mit verlängerten Rot-Phasen in der Linzer Bundesstraße, Innsbrucker Bundesstraße und Münchner Bundesstraße, Umleitung der Autos per Überkopf-Hinweisen auf der Autobahn, verstärkter Beschilderung zu den Park & Ride-Parkplätzen und speziellen Park & Ride Tickets zu regulieren.[96]
Fußgänger- und Fahrradverkehr
Besonders in der Innenstadt sind viele Ziele zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell erreichbar. Ein Großteil der Altstadt ist als Fußgängerzone ausgewiesen. Eine wichtige Rolle spielt das Fahrrad, dessen Anteil am Gesamtverkehr bei 18 % und damit österreichweit (nach Innsbruck und Bregenz gleichauf mit Graz) im Spitzenfeld liegt.[97] Im Juni 2017 beschloss die Stadt, eine „Radverkehrsstrategie 2025+“ zu erstellen, nach der der Radverkehrsanteil bis 2025 auf 28 % steigen soll und welche die Stadtverwaltung zu Investitionen in die Infrastruktur für den Radverkehr verpflichtet.[98][99]
Seit 1991 arbeitet in der Stadtverwaltung ein eigener Radverkehrskoordinator. Heute sind in der Stadt über 170 km Radwege vorhanden.[100] Besonders die Fahrradwege entlang der Salzach sind stark genutzt. Sie erlauben eine Durchquerung der gesamten Stadt ohne Kreuzung mit dem Kraftfahrverkehr. Brücken werden unterquert, Stege über den Fluss ermöglichen ein problemloses Wechseln der Salzachseiten.[101]
Auch das seit Ende 2005 von Gewista betriebene teils kostenlose Fahrradleihsystem Citybike mit einer Verleihstation am Ferdinand-Hanusch-Platz[102][103][104] trägt zum hohen Fahrradverkehrsaufkommen bei. Am Hauptbahnhof, am Bahnhof Itzling und anderen Standorten wurden gesicherte Fahrradgaragen errichtet.[105]
Öffentlicher Personennahverkehr
Die Stadt besitzt seit 1940 ein später oft erweitertes Oberleitungsbus-Netz. Der Oberleitungsbus Salzburg, von der Salzburg AG unter dem Namen Obus betrieben, ist der Hauptträger des öffentlichen Verkehrs in der Stadt Salzburg. Die Obusverbindungen werden durch ein dichtes Netz an Autobuslinien ergänzt, die Tangentialverbindungen herstellen und nicht ans Obusnetz angebundene Gebiete erschließen. Das Netz ist hauptsächlich sternförmig ausgerichtet. Dadurch fehlen einige wichtige Querverbindungen.[106]
Insgesamt betreibt die Salzburg AG ein Netz mit zwölf Obuslinien auf einer Streckenlänge von 124 Kilometern. Mit 120 Obussen werden pro Jahr 5,3 Millionen Kilometer zurückgelegt und 41,5 Millionen Fahrgäste pro Jahr befördert.[107] Die Umlandgemeinden sind durch ein gut ausgebautes Regionalbusnetz der Postbus GmbH erreichbar. Die Verkehrsträger sind im Salzburger Verkehrsverbund aufeinander abgestimmt und in einem gemeinsamen Tarifsystem zusammengefasst.
Salzburg ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt in Österreich. Der Hauptbahnhof Salzburg wird von täglich etwa 28.000 Reisenden frequentiert[108]. Über die Westbahn gelangt man in den Osten Österreichs und in die Bundeshauptstadt Wien. Die Tauernbahn erreicht den Süden des Landes. München und Innsbruck sind über die Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg mit Salzburg verbunden. Vom Salzburger Hauptbahnhof bestehen somit zahlreiche nationale und internationale Fernverkehrsverbindungen. Mit Zügen der ÖBB bestehen im 2-Stunden-Takt Verbindungen nach Budapest, München und Zürich. Die Deutsche Bahn betreibt außerdem EC-Verbindungen nach Stuttgart und Dortmund. Zusätzlich ist der Bahnhof ein wichtiger Haltepunkt im Nachtzugnetz der ÖBB. So kann man von Salzburg aus Ziele in Italien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Kroatien und der Schweiz erreichen[109].
Die von Salzburg ausgehenden Bahnstrecken dienen auch dem Regionalverkehr und bieten zahlreichen Pendlern eine Möglichkeit, nach Salzburg zu gelangen. Zu den wichtigsten Nahverkehrsträgern zählt die S-Bahn Salzburg, die sich immer mehr auch als innerstädtisches Verkehrsmittel durchsetzt. Auf dem Abschnitt zwischen Salzburg Hauptbahnhof und Freilassing wurden in den letzten Jahren zahlreiche Haltestellen neu errichtet. Die Haltestelle Taxham Europark wurde am 17. Juni 2006 eröffnet. Im Dezember 2009 wurden mit den S-Bahn-Haltestellen Mülln-Altstadt und Aiglhof zwei Verkehrsknotenpunkte in den dichtest verbauten Stadtteilen in Betrieb genommen. Bis zum Jahr 2014 wurden der dreigleisige Ausbau von Saalachbrücke bis Freilassing fertiggestellt, sowie mit der Haltestelle Liefering (2013) eine weitere innerstädtische Verkehrsstation in Betrieb genommen werden. Auch die Haltestellen entlang der Tauernbahn im Süden des Hauptbahnhofes (Salzburg-Süd, Aigen, Gnigl, Parsch und Sam) wurden großteils neu gestaltet.[110]
Die Salzburg AG betreibt auf der Bahnstrecke Salzburg–Lamprechtshausen und der Bahnstrecke Bürmoos–Ostermiething zwei wichtige S-Bahn-Linien im Zentralraum Salzburg. Die S1 verkehrt dabei vom Lokalbahnhof über Oberndorf und Bürmoos nach Lamprechtshausen, die S11 bedient die Ostermiethinger Zweigstrecke.
Von Ende 2008 bis Ende 2014 wurde der Salzburger Hauptbahnhof weitgehend neu gestaltet. Durch den Ersatz der bisherigen Kopfbahnsteige durch zusätzliche Durchgangsbahnsteige wurde der Bahnhof dabei zu einem Durchgangsbahnhof ausgebaut, um mehr Züge abfertigen zu können. Besonderes Augenmerk galt neben der Barrierefreiheit der Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz, wobei auch die historische Dachkonstruktion über dem Mittelbahnsteig erhalten bleibt.[111]
Seit dem Jahr 2021 wird unter dem Projektnamen S-Link die Regionalstadtbahn Salzburg errichtet. Diese wird in der ersten Ausbaustufe den Hauptbahnhof unterirdisch mit dem Mirabellplatz verbinden. Nach Vollendung der Ausbaustufen zwei bis vier soll die Stadt Hallein erreicht werden.
Güterverkehr per Bahn
Der Güterbeförderung dienen der im Osten des Hauptbahnhofs gelegene Frachtenbahnhof sowie der große Rangierbahnhof zwischen den Stadtteilen Gnigl und Schallmoos. Gleisstränge für den Güterverkehr führen von den Hauptbahnen auch in die Gewerbegebiete von Gnigl, Schallmoos, Itzling sowie nach Maxglan, bei letzterem handelt es sich um die sogenannte Stieglbahn. Dem Hauptbahnhof Salzburg vorgelagert, hat sich mit dem Container-Terminal Salzburg eine hochfrequente Anlage des Kombinierten Verkehrs, mit einem Jahresumschlag von über 150.000 Ladeeinheiten Container/Auflieger entwickelt.
PKW-Verkehr
Die höchsten Verkehrsbelastungen finden sich innerstädtisch im Norden der Vogelweiderstraße (50.000 Kfz je Tag), der Lehener Brücke (43.000 Kfz), der Fürbergstraße (34.000) und der Alpenstraße (33.000). In den wichtigen Radialstraßen der Stadt wuchs der Verkehr zwischen 1961 und 2005 um etwa 300 %. Zum Erhalt der Luftgüte sind in Vollziehung des EU-Rechtes Maßnahmen gegen den zunehmenden Individualverkehr erforderlich.[77]
Das tourismusbedingte Spitzenverkehrsaufkommen belastet zusätzlich das Verkehrssystem der Stadt. In der Festspielzeit müssen daher zur Vermeidung eines Zusammenbruchs des Innenstadtverkehrs alle Fahrzeuge ohne Salzburger Kennzeichen auf große Parkplätze an der Peripherie umgeleitet werden. Sowohl im Süden der Alpenstraße als auch im Osten beim Messegelände befinden sich große Park-and-ride-Parkplätze. Die gesamte Innenstadt ist außerhalb der Fußgängerzone eine gebührenpflichtige Kurzparkzone.[112] Von dort ist das Zentrum mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
Im Knoten Salzburg laufen die Autobahnen A1 und A10 zusammen. Anschlussstellen im Stadtgebiet sind Salzburg Nord, Messezentrum, Salzburg Mitte, Kleßheim, Siezenheim (Halbanschluss), Flughafen, Salzburg West und Salzburg Süd. Im Planungsstadium befindet sich der Autobahn-Halbanschluss Hagenau. Der Abschnitt zwischen Salzburg Nord und Salzburg West ist auch als Stadtautobahn wichtig.
Flugverkehr
Der Flughafen Salzburg liegt im Stadtteil Maxglan im Westen der Stadt nur 3 km westlich der Salzach und des Stadtzentrums. Im Jahr 2014 wurden 1.819.520 Fluggäste abgefertigt. Die Tendenz ist aufgrund des starken Wintertourismus in der Region weiter steigend. Die Landesstraße B1 unterquert Lande- und Rollbahn und schließt zum westlich davon gelegenen Flughafengebäude an.
Schifffahrt, Wassersport
Der Fluss Salzach hat den Namen von den in früher Zeit darauf erfolgten Salztransporten. 1891 wurde aufgrund zahlreicher Untiefen und zu schwacher Motore die motorisierte Schifffahrt eingestellt.
Seit 2002 befährt die Amadeus Salzburg für stadtnahe Rundfahrten etwa von März bis November den Fluss. Das Jetboot nimmt 80 Passagiere auf und hat nur 38 cm Tiefgang, über 1000 PS Motorisierung lassen es bis zu 50 km/h schnell gleiten.[113]
Seit September 2016 bietet derselbe Betreiber Erich Berer einen Amphibienbus an, der über einen Feuerwehrsteg einbootet und 26 Passagiere am Schiffssteg aufnimmt.
Die Amadeus Salzach Insel Bar ist ein am linken Flussufer etwas unterhalb des Markartstegs liegender Schiffsrumpf, der fest vertäut an einem Steg liegt und als Gastlokal oder Veranstaltungsraum für 90 bis 140 Personen dient.[114]
Bootfahren mit Kanu, Kajak oder Ruderboot ist aufgrund einer Verordnung von 2001 von der Altstadt abwärts bis Lehen wegen zu großer Gefahr verboten. Das Verbot erstreckt sich vom Müllnersteg bis zum Traklsteg, der seit der Eröffnung des Flusskraftwerks Salzburg-Lehen 2013 im Unterwasser des Kraftwerks liegt. Die Salzburg AG als Kraftwerksbetreiber verweisen auf die Gefahr einer Sohlstufe, die bei Absenkung des Aufstaus bei Wartung des Kraftwerks eine gefährliche Wasserwalze bildet. Das Christian-Doppler-Gymnasium in Salzburg-Lehen hat als Anrainer des neuen „Stausees“ für seine Schüler ein Rennruderboot gekauft, darf es aber nicht einsetzen.[115]
10 km oberhalb Salzburg-Zentrum liegt das Kraftwerk Urstein der Salzburg AG in Anif (linksufrig) in seinem Staubereich auf Höhe Puch bei Hallein (rechtsufrig) ist seit einigen Jahren ein Ruderclub etabliert, hier ist Bootfahren erlaubt. 7 km südsüdwestlich von Salzburg-Zentrum liegt die Almwelle im Almkanal, eine Stelle mit ausgebauter Wasserwalze für Paddelbootsakrobatik.
Energie- und Wasserversorgung
Die Versorgung der rund 60.000 Stromkunden erfolgt zum überwiegenden Teil durch die Salzburg AG, ebenso wie die Versorgung mit Trinkwasser. Nur ein sehr geringer Teil der Einwohner, vor allem am Gaisberg, besitzt private Quellfassungen. Zwei große Hochbehälter am Mönchsberg und Kapuzinerberg mit je 25.000 Kubikmeter und verschiedene kleinere Hochbehälter gewährleisten mit die Versorgung mit Wasser. Der Hauptteil des Trinkwassers stammt aus den Tiefbrunnen von St. Leonhard und Glanegg am Fuß des Untersbergs. Bis vor wenigen Jahrzehnten versorgte noch die Fürstenbrunner Quelle vorrangig die Stadt mit Wasser. Die stets gleichbleibende Qualität von Tiefenwasser sprach jedoch für den Umstieg auf Grundwasser aus sehr tief liegenden Wasserhorizonten. Als Besonderheit existiert mit dem Almkanal ein schon seit dem Mittelalter bestehendes, zusätzliches Kanalsystem, das der Stadt Wasser vom Untersberg zuführt.
Abwasserinfrastuktur und Abfallentsorgung
Das städtische Kanalnetz wurde ab 1852 stetig erweitert und umfasst heute rund 380 km Netzlänge. 2005 wurde der Ausbau weitgehend abgeschlossen.[116] Nur rund 100 entlegene Gebäude, vor allem am Gaisberg, sind nicht an das Kanalnetz angeschlossen. Die Stadt Salzburg liegt im Einzugsgebiet des Reinhalteverbands (RHV) Großraum Salzburg. Dieser betreibt zur Reinigung der gesammelten Abwässer in Siggerwiesen in der angrenzenden Gemeinde Bergheim eine Abwasserreinigungsanlage (ARA). Die gereinigten Abwässer werden in die Salzach eingeleitet.
Die Abfallentsorgung der Stadt wird durch das Abfall-Service des Magistrats vorgenommen. In den Umweltschutzanlagen Siggerwiesen erfolgt die mechanisch-biologische Vorbehandlung von Hausabfällen durch die Salzburger Abfallbeseitigung GmbH (SAG). Seit 1994 wird Biomüll der Stadt getrennt gesammelt. Die Behandlung, bei der Biogas und Kompost gewonnen wird, erfolgt ebenfalls in Siggerwiesen.
Gesundheitswesen
Die beiden mit Abstand größten Spitäler sind die Christian-Doppler-Klinik (CDK) am Südrand von Liefering und das Landeskrankenhaus, auch: St.-Johanns-Spital, in Mülln. Sie sind seit 2004 mit weiteren Salzburger Krankenhäusern zur Dachgesellschaft Salzburger Landeskliniken (SALK) zusammengefasst.
Das St.-Johanns-Spital wurde 1695 durch Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es neu gestaltet und ausgebaut. Zuletzt wurde 2001 die Abteilung Chirurgie West errichtet. In über 1.000 Krankenbetten werden jährlich rund 48.000 Patienten in 19 Fachabteilungen und sieben Instituten stationär betreut.
Neben den beiden Spitälern bestehen das Unfallkrankenhaus der Unfallversicherungsanstalt am Äußeren Stein, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder neben der Kajetanerkirche, das Diakonissen-Krankenhaus in Aigen, das Dr.-Pierer-Sanatorium, die Privatklinik Wehrle sowie ein Sonderkrankenhaus und ein Genesungsheim für Alkohol- und Medikamentenabhängige.
Polizei
Als Sicherheitsbehörde für die Stadt fungiert die Landespolizeidirektion Salzburg. Ihr unterstellt als Dienststelle des Wachkörpers für das Stadtgebiet ist das Stadtpolizeikommando Salzburg.
Seniorenbetreuung
In Salzburg sind in 13 Seniorenheimen etwa 1600 Personen untergebracht. Gut 1000 von ihnen leben in den fünf größten, den Seniorenheimen Hellbrunn, Itzling, Liefering, Nonntal und Taxham, die alle von der Stadtverwaltung geführt werden. Zudem werden von der Diakonie im Aigner Diakonie-Zentrum und von der Caritas Salzburg je ein Haus für Senioren geleitet.[117][118] Neben den Heimverwaltungen bietet die Stadt Salzburg viele Seniorenveranstaltungen, Seniorenerholungsaktionen, einen Seniorenmittagstisch sowie Essen auf Rädern an.
Bildung und Forschung
Kinder- und Jugendbetreuung
In der Stadt Salzburg bestehen 30 Krabbelstuben mit mehr als 600 Plätzen und über 200 Tageselternplätzen. Über 65 % der Kinder im Kindergartenalter werden in den 31 Kindergärten der Stadt betreut. Auch die Nachmittagsbetreuung ist in diesen Kindergärten möglich.
Sechs Schülerheime mit 350 sowie vier Lehrlingsheime mit 240 Plätzen stehen Salzburger Schülern und Lehrlingen zur Verfügung. Mit 20 Studentenheimen für mehr als 2000 Bewohner bietet Salzburg auch auswärtigen Studenten die Möglichkeit, sich in Salzburg weiterzubilden. Die Schüler- und Studentenheime werden großteils von Vereinen wie dem Salzburger Studentenwerk und kirchlichen Organisationen getragen.[119]
In der Stadt Salzburg gibt es elf Jugendzentren[120] und das mobile Projekt „Streusalz – mobile Jugendarbeit in der Stadt Salzburg“, bei dem Jugendliche von Streetworkern betreut werden.[121]
Schulen
In den 24 Salzburger Stadtteilen befinden sich 21 städtische Volksschulen, neun städtische Neu Mittelschulen, vier städtische Sonderschulen[122] und sieben nicht-städtische Pflichtschulen.[123]
Drei der zwölf Gymnasien[124] werden von kirchlichen Institutionen geführt.
Mehrere höhere Schulen befinden sich im Stadtteil Nonntal, unter ihnen das Bundesgymnasium Nonntal, das BORG Nonntal, das Bundesrealgymnasium Akademiestraße, das Musik und Sport Realgymnasium und das Wirtschaftskundliche Bundesrealgymnasium. Mit dem Unipark-Nonntal wurde der Stadtteil Nonntal zu einer geschlossenen Einheit und der zentrale Bildungsstandort der Stadt. Weitere Gymnasien sind das Akademische Gymnasium Salzburg in Riedenburg, das Bundesgymnasium Zaunergasse in Maxglan, das Christian-Doppler-Gymnasium am Franz-Josef-Kai in Mülln und das Musische Gymnasium in Itzling.
Katholische Privatschulen sind das erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum in Parsch, das Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Liefering und das Gymnasium und Oberstufenrealgymnasium St. Ursula in Aigen. Eine weitere Privatschule ist die Rudolf-Steiner-Schule (Waldorf-Schule) mit mehr als 200 Schülern.
Englischsprachige Schulen sind die International Preparatory School an der Moosstraße und das Salzburg Seminar im Schloss Leopoldskron.[125]
Neben den allgemeinbildenden Gymnasien befinden sich in Salzburg sechs berufsbildende mittlere und höhere Schulen, die von mehr als 3500 Schülern besucht werden. Dazu zählen die Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule I und II, die Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe, genannt Annahof.[126]
Seit dem Jahr 1867 ist auch eine Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Salzburg beheimatet, mit circa 2700 Schülern und circa 300 Lehrkräften.
Katholische Privatschulen sind die Höhere Lehranstalt für Sozialmanagement, die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik und die Fachschule für wirtschaftliche Berufe.[127]
- Volksschule Nonntal
- Borromäum
- Christian-Doppler-Gymnasium
- HTBLuVA Salzburg
Akademien
Eine künstlerische Akademie ist die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst. Die Pädagogische Hochschule des Bundes bildet Volks- und Hauptschullehrer aus,[128] die Religionspädagogische Akademie katholische Religionslehrer. Die Werbedesign-Akademie Salzburg dient dem Studium des Kommunikationsdesigns. Angehenden Journalisten dient die Österreichische Medienakademie des Kuratoriums für Journalistenausbildung.
Im medizinischen Bereich bestehen die Hebammenakademie und die Akademien für ergotherapeutische und orthopädische Dienste. Für medizinisch-technische Laboratoriumsdienste, den radiologisch-technischen Dienst und den physiotherapeutischen Dienst gibt es ebenfalls Ausbildungsmöglichkeiten. Die Nährstoffakademie Salzburg widmet sich wissenschaftlich der angewandten Ernährungsmedizin.[129]
Universitäten
In Salzburg sind folgende Universitäten bzw. Hochschulen angesiedelt:
- Die älteste ist die Paris-Lodron-Universität Salzburg. Sie wurde 1622 gegründet, 1810 aufgelassen und 1962 mit den vier klassischen Fakultäten Katholische Theologie, Rechtswissenschaften, Geisteswissenschaften (heute: Kultur- und Gesellschaftswissenschaften) sowie Naturwissenschaften wiedergegründet. Sie ist mit 18.000 Studierenden und 2.700 Mitarbeitern in Forschung, Lehre und Verwaltung die größte Bildungseinrichtung in Stadt und Land Salzburg.[130]
- Die Salzburg Management Business School wurde 2001 eingerichtet.[131] Angeboten werden ausschließlich Universitätslehrgänge für Wirtschaftsstudenten, die akademischen Grade werden von der Universität Salzburg vergeben.
- Das bereits in den Jahren 1939 bis 1953 als Hochschule geführte Mozarteum wurde 1970 als Hochschule wiedergegründet.[132] Am Mozarteum werden Konzertfachstudien für Streicher, Bläser und andere Instrumentalisten angeboten. Auch pädagogisch orientierte Fächer sowie Studienmöglichkeiten in Schauspiel, Bühnenbild und Regie sind gegeben.
- Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) wurde 2003 zu zwei Drittel mit privaten und einem Drittel mit staatlichen Mitteln errichtet und bietet Studiengänge für Humanmedizin, Pflegewissenschaften sowie ein Postgraduate-Studium der Molekularen Medizin. Die klinische Ausbildung der Studierenden erfolgt an den Universitätskliniken Salzburg. Die PMU kooperiert bei der praktischen Ausbildung auch mit Krankenhäusern in Oberbayern, vor allem mit dem Klinikum Rosenheim.
Erwachsenenbildung
Einen großen Teil der Erwachsenenbildung vermittelt mit über 1000 Kursen die Salzburger Volkshochschule. Weiters sind das kirchliche Bildungshaus St. Virgil, das Katholische Bildungswerk, das Salzburger Bildungswerk und das Ländliche Fortbildungsinstitut in der Erwachsenenbildung aktiv. In der beruflichen Fortbildung, aber auch in der Erwachsenenbildung sind das Berufsförderungsinstitut der Kammer für Arbeiter und Angestellte und das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer tätig.[133]
Bibliotheken
Die Stadtbibliothek Salzburg (früher Stadtbücherei) zählt mit täglich über 1000 Besuchern zu den beliebtesten Serviceeinrichtungen der Stadt. Die früher großteils im Schloss Mirabell untergebrachte Bücherei übersiedelte Anfang 2009 in einen, vom Architekturbüro HALLE1 entworfenen, Neubau in Lehen.[134] Sie gliedert sich in die Abteilungen Hauptbücherei, Kinderbücherei, Mediathek und mobiler Bücherbus. Seit März 2009 ist es auch möglich, digitale Medien auf dem Online-Weg zu entlehnen.
Die Universitätsbibliothek, zu der auch die einzelnen Fakultätsbibliotheken und Fachbereichsbibliotheken zählen, ist vorrangig eine Bildungseinrichtung für Studenten, Akademiker, Lehrer und Wissenschaftler, die aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Die Universität Mozarteum besitzt ebenfalls eine umfangreiche eigene Bibliothek.
Eine weitere öffentlich zugängliche Fachbibliothek ist die 1985 von Robert Jungk gegründete Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen in der Strubergasse. Hier werden auch regelmäßig Buchvorstellungen, Workshops und Diskussionen organisiert.
Daneben bestehen etliche privat geführte Fachbibliotheken, die meist nur beschränkt zugänglich sind, so etwa die Bibliothek der Stiftung Mozarteum mit dem Schwerpunkt Mozart-Forschung, die Wilfried-Haslauer-Bibliothek (politologische Fachbibliothek), die Bibliothek im Stift St. Peter oder die Max-Reinhardt-Bibliothek im Schloss Leopoldskron.
Medien
Zu den wichtigsten Medien der Stadt Salzburg zählen die Salzburger Nachrichten. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in Stadt und Land Salzburg. Die Druckauflage der Zeitung betrug 2008 knapp 100.000 Exemplare.[135][136]
Das Salzburger Fenster (gegründet 1979) und die Stadt-Nachrichten (seit April 2002)[137] sind wöchentlich erscheinende Gratiszeitungen.
Die Straßenzeitung Apropos erscheint monatlich und wird von Menschen in sozialer Not verkauft. Die Zeitung – 1997 als Sozialprojekte gegründet und bis zur Umbenennung 2003 als Asfalter veröffentlicht – wird vorwiegend von professionellen Journalistinnen und Journalisten verfasst.[138]
Seit 2005 erscheint monatlich die Nachrichtenillustrierte Echo. Das Stadtmagazin Qwant ist auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet, erscheint seit 2017 vierteljährlich und ist gratis erhältlich.
Das ORF-Landesstudio Salzburg in Nonntal ist eine Außenstelle des Österreichischen Rundfunks. Das Bauwerk, 1972 vom Wiener Architekten Gustav Peichl entworfen, steht unter Denkmalschutz.[139] Im Studio werden die Sendungen von Ö2 und Radio Salzburg sowie die Fernsehnachrichtensendung Salzburg heute aufgenommen. Der überregionale Sendemast des ORF-Salzburg steht seit 1930 am Gipfel des Gaisberges. Weiters sendet in Salzburg mit Antenne Salzburg das zweitälteste Privatradio Österreichs. 1995 nahm es unter dem Namen Radio Melody seinen Sendebetrieb am Messezentrum auf.
Die 1998 gegründete Radiofabrik – Freier Rundfunk Salzburg ist das einzige Community Radio Salzburgs. Das Programm wird von freiwilligen Mitarbeitern gestaltet. Die Radiofabrik ist auch am Community TV FS1 beteiligt, das seit Februar 2012 nach einem ähnlichen Konzept sendet.
Ebenfalls 1998 ging das Privatradio Welle 1 auf Sendung. Der ehemalige Regionalsender Salzburg TV mit Sitz außerhalb der Stadt befasste sich vor allem mit übergreifenden Themen aus Stadt und Land Salzburg, heute ist der Sender als Servus TV in Österreich und Deutschland und über Satellit zu empfangen. Ende 2010 bis Anfang 2012 sendete Salzburg Plus. Der aktuelle Regionalsender ist RTS–Regionalfernsehen Salzburg.
Seit dem 27. November 2007 ist das News-Portal Salzburg24 online, das vorrangig über regionale Nachrichten aus Salzburg, Oberösterreich und Bayern berichtet.
Fernsehen(HD) (über Antenne) | ||
UKW/DAB-Radiosender (Antenne) |
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Persönlichkeiten
Die Ernennung zum Ehrenbürger ist die höchste von der Stadt Salzburg zu vergebende Auszeichnung. Mit ihr verbunden sind alle Rechte eines Salzburger Bürgers ohne dessen Pflichten. Erstmals vergeben wurde die Ehrenbürgerschaft am 6. Mai 1829 an den Landschaftsmaler Johann Michael Sattler. Nach beinahe 100 Jahren wurde 1920 mit der Kammersängerin Lilli Lehmann die erste Frau zur Ehrenbürgerin der Stadt Salzburg erkoren.[140]
Neben den bereits im Kapitel Kultur genannten Personen sind für Salzburg vor allem Christian Doppler und Paracelsus von besonderer Bedeutung:
Christian Doppler wurde 1803 als Sohn einer wohlhabenden Steinmetzfamilie im Haus Makartplatz 1, direkt neben dem Wohnhaus Mozarts geboren. Er wurde 1850 als Universitätsprofessor für Experimentalphysik nach Wien berufen und wurde dort Begründer und Leiter des Physikalischen Instituts der Universität. Er entdeckte vor allem den heute vielfach angewandten Doppler-Effekt. Dopplers Entdeckungen bilden die Grundlage vieler wissenschaftlicher Arbeiten, etwa von Ernst Mach, Albert Einstein und Werner Heisenberg. Doppler starb lungenkrank während eines Genesungsurlaubs in Venedig im Jahr 1853.[141]
Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, ist am Salzburger Sebastiansfriedhof in der Linzer Gasse bestattet. 1524/25 war er im Kumpfmühlhaus in der Pfeifergasse 11 zu Hause. Paracelsus, der 1525 mit den Aufständischen sympathisiert hatte, floh im selben Jahr überstürzt aus Salzburg und kehrte erst 1540 zurück. Er wohnte im Haus Platzl 3 und starb dort 1541.[142]
Dreizehn Straßen in Salzburg sind bis heute nach Männern benannt, die gravierend in das NS-Regime verstrickt waren: Kuno Brandauer (1895–1980, Volkskundler, seit 1931 NSDAP-Mitglied),[143] Heinrich Damisch, Herbert Karajan, Erich Landgrebe, Hans Pfitzner, Ferdinand Porsche, Tobias Reiser, Gustav Resatz, Franz Sauer, Erich Schenk, Hans Sedlmayr, Josef Thorak und Karl Heinrich Waggerl. 46 Straßen sind nach NSDAP-Mitgliedern benannt; nur 37 Straßen sind nach Frauen benannt.[144] Die Empfehlung einer Historikerkommission, diese Straßen umzubenennen, wurde im Dezember 2021 vom Salzburger Gemeinderat mit Stimmen von ÖVP, FPÖ, SPÖ und Neos abgelehnt.[145]
Literatur
- Josef Brettenthaler: Salzburger Synchronik. Salzburg 2005, ISBN 3-85380-055-6.
- Paul Buberl: Die Denkmale des Gerichtsbezirkes Salzburg. Band 11. Wien 1916.
- Bernd Euler: Salzburg Stadt und Land. Hrsg.: Dehio Salzburg. Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2.
- Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs. Salzburg 1984, ISBN 3-7025-0197-5.
- Heinz Dopsch, Robert Hoffmann: Salzburg. Die ganze Geschichte der Stadt. 2., aktualisierte Auflage. Pustet, Salzburg/ Wien/ München 2008, ISBN 978-3-7025-0598-1.
- Lieselotte Eltz-Hoffmann: Die Kirchen Salzburgs. Salzburg 1993, ISBN 3-7025-0308-0.
- Franz Fuhrmann: Salzburg in alten Ansichten. Salzburg/Wien 1963, ISBN 3-7017-0291-8.
- Adolf Haslinger, Peter Mittermayr: Salzburger Kulturlexikon. Residenzverlag, 2001, ISBN 3-7017-1129-1.
- Robert Messner: Salzburg im Vormärz. Hrsg.: Verband der wissenschaftlichen Gesellschaft Österreichs. Wien 1993, ISBN 3-85369-930-8.
- Bernhard Paumgartner: Salzburg. Salzburg 1966.
- Historischer Atlas der Stadt Salzburg. In: Stadt Salzburg (Hrsg.): Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg. Nr. 11. Salzburg 1999.
- Hans Sedlmayr: Stadt ohne Landschaft: Salzburgs Schicksal morgen. Salzburg 1970, ISBN 3-7013-0445-9.
- Hans Tietze, Franz Martin: Österreichische Kunsttopographie Band IX. Die kirchlichen Denkmale der Stadt Salzburg. Wien 1912.
- Friederike Zaisberger: Geschichte Salzburgs. Wien 1998, ISBN 3-7028-0354-8.
- Franz Valentin Zillner: Geschichte der Stadt Salzburg. In: Sonderbände der Mitteilungen der Salzburger Landeskunde. Salzburg 1885, DNB 551619767 (Neuauflage: 1985).
- Gerhard Ammerer, Ingonda Hannesschläger, Jan Paul Niederkorn, Wolfgang Wüst (Hrsg.): Höfe und Residenzen geistlicher Fürsten. Strukturen, Regionen und Salzburgs Beispiel in Mittelalter und Neuzeit (Residenzenforschung. Band 24). Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7995-4527-3.
- Florian Stehrer: Das Gebilde, das wir Groß-Salzburg nennen wollen: Die Eingemeindungen der Umlandgemeinden durch die Stadt Salzburg. Stadtarchiv und Statistik der Stadt Salzburg, Salzburg 2019, ISBN 978-3-900213-41-1.
Filme
Aufgrund seiner historischen Bausubstanz bietet sich Salzburg als Kulisse für Filmprojekte an. Die folgende Liste zeigt nur eine kleine Auswahl der über 200 in Salzburg gedrehten Filme.
- 1943: Der kleine Grenzverkehr, Verfilmung des Romans Georg und die Zwischenfälle von Erich Kästner.[146]
- 1965: The Sound of Music, Verfilmung des Lebens der Familie Trapp.[147]
- 1993: Heidi, basierend auf einer Novelle von Johanna Spyri.[148]
- 2004: Jedermann, Verfilmung durch Christian Stückl.[149]
- 2004: Silentium (Film), Verfilmung des gleichnamigen Romans von Wolf Haas
- 2005: La traviata, Opernverfilmung mit Anna Netrebko im Großen Festspielhaus.[150]
- 2006: Mozart – Ich hätte München Ehre gemacht, verfilmte Biographie Wolfgang Amadeus Mozarts.[151]
- 2006: Le nozze di Figaro, italienischer Musikfilm, gedreht im Kleinen Festspielhaus.[152]
- 2009: Knight and Day, US-Actionkomödie mit Tom Cruise und Cameron Diaz
- 2013: Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm, Filmkomödie mit Dany Boon und Valérie Bonneton
- 2017: Die beste aller Welten, Spielfilm von Adrian Goiginger.
Weblinks
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- stadt-salzburg.at, Website des Magistrats Salzburg
- Salzburg im Österreich Lexikon
Einzelnachweise
- Liste: Verzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates der Amtsperiode 2019/2024. (PDF; 60 kB, 5 S.) In: stadt-salzburg.at. 14. Mai 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
- Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002–2021 nach Gemeinden (Gebietsstand 1.1.2021)
- Magistrat Salzburg, Archiv und Statistisches Amt (Hrsg.): Salzburg in Zahlen. Nr. 4, 2008.
- Magistrat Salzburg, Amt für Stadtplanung und Verkehr, Planerstellung unter Leitung von Senatsrat Dr. R. Medicus.
- Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
- Historischer Atlas der Stadt Salzburg, Stadtarchiv der Stadt, Salzburg 1999, Blatt I/16
- Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs, Band I/1. Salzburg 1984, ISBN 978-3-7025-0197-6, S. 437–462.
- Peter Kramml u. a.: Stadt Salzburg, Geschichte in Bildern und Dokumenten. Salzburg 2002, ISBN 3-901014-76-4, S. 12 und 14.
- Amt der Salzburger Landesregierung (Hrsg.): Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. S. 196–226 (Buch zur Salzburger Landesausstellung 1987).
- Eva Stahl: Leben und Spiele eines geistlichen Fürsten S. 153–293. Wien 1988, ISBN 3-85002-259-5.
- Reinhard Rudolf Heinisch: Paris Graf Lodron. Reichsfürst und Erzbischof von Salzburg. Wien 1991, ISBN 3-85002-312-5, S. 88 ff., 120 ff.
- Christian Greinz: Die fürsterzbischöfliche Kurie und das Stadtdekanat zu Salzburg. Salzburg 1929, S. 270 ff.
- Gerald Mülleder: Zwischen Justiz und Teufel. Die Salzburger Zauberer-Jackl-Prozesse (1675–1679) und ihre Opfer (Österreichische Hexenforschung. Publikationen des Österreichischen Arbeitskreises für interdisziplinäre Hexen- und Magierforschung. Band 2). LIT, Wien 2009, ISBN 978-3-7000-0939-9.
- Peter Klammer: Coitus cum diabolo. Die Mooshamer Hexenprozesse von 1688/89 (Historia Lungauiensis. Band 1). Peter Klammer Verlag, Mariapfarr 2006, ISBN 3-9502084-0-2.
- Adolph Bühler: Salzburg und seine Fürsten. Bad Reichenhall 1910, S. 199 ff.
- Pert Peternel: Salzburg-Chronik. Salzburg 1984, ISBN 3-7023-0167-4.
- Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert. Vom Salzachkreis zur EUregio. Samson 2006, ISBN 3-921635-98-5.
- Roland Floimair (Hrsg.): Von der Monarchie bis zum Anschluss. Salzburg 1993.
- Magistrat Salzburg, Amt für Stadtplanung und Verkehr
- Peter Kramml, Sabine Veits-Falk, Thomas Weidenholzer: Stadt Salzburg. Geschichte in Bildern und Dokumenten. Kostbarkeiten aus dem Stadtarchiv. Archiv der Stadt Salzburg, Salzburg 2002, ISBN 3-901014-76-4.
- Peter Kramml u. a.: Historische Atlas der Stadt Salzburg. Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg Nr. 11, Tafel I, 16 gestaltet von Guido Müller. Archiv der Stadt Salzburg, Salzburg 1999.
- Quellen: Stadtarchiv und Statistik Austria
- Eurostat Urban Audit: Metropolregionen (Larger Urban Zone). In: europa.eu, abgerufen am 22. April 2020.
- Statistik Austria
- Magistrat Salzburg, Archiv und Statistisches Amt (Hrsg.): Salzburg in Zahlen. Nr. 3, 2008.
- Magistrat Salzburg, Amt für Stadtplanung und Verkehr (Hrsg.): Räumliches Entwicklungsprogramm 2007.
- Magistrat Salzburg, Archiv und Statistisches Amt (Hrsg.): Salzburg in Zahlen. Nr. 3, 2005 (Zur Großzählung Salzburg des Jahres 2001).
- Räumliches Entwicklungskonzept der Stadt Salzburg, Plan 10.7. 2009 (Stand: 2006).
- Über 330.000 Muslime in Österreich (Memento vom 14. Juli 2006 im Internet Archive), archiviert am 14. Juli 2006.
- Vergleich zum Beispiel Daten für 2003 und 2008 für Bistum Salzburg.
- Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Statistik Austria, Volkszählung 2001.
- Christliche Kirchen und Gemeinschaften in Salzburg. Erzdiözese Salzburg, abgerufen am 13. Dezember 2009.
- Salzburger Nachrichten, 28./29. April 1984.
- Heinz Dopsch, Robert Hoffmann: Geschichte der Stadt Salzburg. Universitätsverlag A. Pustet, Salzburg 1996, ISBN 3-7025-0340-4, S. 588–629.
- Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden tritt zurück. In: kleinezeitung.at.
- Wie es nach dem Rücktritt des Bürgermeisters weitergeht. In: Salzburger Nachrichten, 18. September 2017, abgerufen am 20. September 2017.
- Stadt Salzburg – E-Government. Abgerufen am 14. Juni 2019.
- Atlanta’s Sister Cities (Memento vom 20. April 2009 im Internet Archive), archiviert am 20. April 2009.
- Salzburger Städtepartner. Stadt Salzburg, abgerufen am 14. Juni 2019.
- UNESCO Seite mit Begründung der Jury. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 27. Dezember 2008 (englisch).
- Lieselotte Eltz-Hoffmann: Die Kirchen Salzburgs. Verlag Anton Pustet, Salzburg 1993.
- Bernd Euler: Salzburg Stadt und Land. Hrsg.: Dehio Salzburg. Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 515 ff.
- Reinhard Medicus: Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung. In: Mitteilungen der Gesellschaft der Salzburger Landeskunde. Salzburg 2006, S. 405–426.
- Thomas Neff: Wackersdorfdenkmal. (Memento vom 10. Mai 2013 im Internet Archive) In: PLAGE – Plattform gegen Atomgefahren Salzburg. Stand: 2011, abgerufen am 14. Juni 2019.
- Das WAAhnMal (Memento vom 2. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 5,1 MB) In: PLAGE – Plattform gegen Atomgefahren Salzburg. 12. Juli 2000, abgerufen am 14. Juni 2019.
- Kirche unterstützt Mahnwache am Wackersdorfdenkmal - (Salzburger Nachrichten auf YouTube ca. 5 Min.)
- orf.at: „NS-Straßennamen: Umbenennungen weiter fraglich.“ In: salzburg.orf.at, 4. Mai 2018, abgerufen am 5. Mai 2018.
- docomomo.at. (PDF; 1,1 MB).
- Makartsteg. In: architektur im netz, nextroom.at.
- Architekturpreisträger Salzburg 2010 – Wohn & Atelierhaus Lechner. In: initiativearchitektur.at.
- Wasserkraftwerk Sohlstufe Salzach. In: architektur im netz, nextroom.at.
- ecsn.net, bauforum.at, a3verlag.com (Konkurs).
- Paul Becker: Stadt der Musik. Hrsg.: Kulturamt der Stadt Salzburg. Band VI. Salzburg 1961.
- Adolf Haslinger, Peter Mittermayr: Salzburger Kulturlexikon. Salzburg 2001, ISBN 3-7017-1129-1.
- Erich Schenk: Mozart – Eine Biographie. München 1978.
- Geschichte der Salzburger Festspiele. Salzburger Festspielfonds, abgerufen am 16. April 2017.
- Advent und Weihnachtsveranstaltungen. (Nicht mehr online verfügbar.) TSG Tourismus Salzburg GmbH, archiviert vom Original am 26. April 2009; abgerufen am 14. Juni 2019.
- Umsiedelung des Salzburg Museums in die Neue Residenz. Salzburg Museum, abgerufen am 28. Dezember 2008.
- Beschreibung der Salzburger Museen. Salzburg Museum, abgerufen am 28. Dezember 2008.
- Domquartier Salzburg öffnet seine Pforten. In: Salzburger Nachrichten. Abgerufen am 22. Mai 2014.
- Kulstrunk Panorama. (Memento vom 29. Januar 2016 im Internet Archive) In: Salzburg.com/wiki, 28. Januar 2016, abgerufen am 14. Juni 2019.
- Salzburg Foundation
- Christian Strasser: The Sound of Klein-Hollywood: Filmproduktion in Salzburg, Salzburg im Film. Wien 1993, ISBN 3-85437-047-4.
- Daniel Klaaß: Untersuchungen zu ausgewählten Aspekten des Konsonantismus bei österreichischen Nachrichtensprechern. Peter Lang, Frankfurt am Main 2009, ISBN 9783631585399, S. 38 (Abgerufen am June 27, 2020).
- Simone Reitmeier: Salzburg Mundart: Stirbt der Dialekt in naher Zukunft aus?. In: weekend.at. Weekend Online GmbH. Abgerufen am 26. Juni 2020.
- Jacqueline Winkler: Dialekte in ihrer heutigen Form sterben aus. In: salzburg24. Salzburg Digital GmbH. Abgerufen am 26. Juni 2020.
- Alois Pumhösel: Germanist: "Kinder vor Dialekt bewahren zu wollen ist absurd". In: Der Standard. STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. Abgerufen am 26. Juni 2020.
- H. Bögel und K. Schmidt: Kleine Geologie der Ostalpen. Verlag Ott, Thun 1976, ISBN 3-7225-6247-3, S. 46 ff.
- S. Prey: Geologische Karte der Umgebung der Stadt Salzburg. Verlag der geol. Bundesanstalten Österreichs, Wien 1969.
- Klimaspiegel & Temperaturen in Salzburg. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), abgerufen am 17. Dezember 2008.
- Reinhard Medicus: Die Kopfweiden am Almkanal. In: Bastei. Nr. 2, 2004 (Zeitschrift des Salzburger Stadtvereines).
- Reinhard Medicus: Der Rainberg in Natur- und Kulturgeschichte. In: Bastei. Nr. 1, 2004 (Zeitschrift des Salzburger Stadtvereines).
- Reinhard Medicus: Der Gniglerberg (Kühberg) in Natur- und Kulturgeschichte. In: Der Gardist. Der Gardist, 2008 (Zeitschrift der Salzburger Bürgergarde).
- Die Salzburger Grünlanddeklaration mit den Eckpunkten. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Salzburg:Online, 11. September 2007, archiviert vom Original am 24. Oktober 2007; abgerufen am 14. Juni 2019.
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