Dominikanische Republik

Die Dominikanische Republik (spanisch República Dominicana) i​st ein a​uf der Insel Hispaniola d​er Großen Antillen zwischen d​em Atlantik u​nd der Karibik gelegener Inselstaat. Er umfasst d​en Osten u​nd die Mitte d​er Insel, d​as westliche Drittel gehört z​um Staat Haiti.

República Dominicana
Dominikanische Republik
Flagge Wappen
Wahlspruch: Dios, patria, libertad
(spanisch für Gott, Vaterland, Freiheit)
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Santo Domingo
Staats- und Regierungsform präsidentielle Republik
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident Luis Abinader
Fläche 48.730 km²
Einwohnerzahl 10,7 Millionen (83.) (2019; Schätzung)[1]
Bevölkerungsdichte 220 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 1,0 % (Schätzung für das Jahr 2019)[2]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2019 (Schätzung)[3]
  • 89 Milliarden USD (67.)
  • 206 Milliarden USD (67.)
  • 8.596 USD (79.)
  • 19.898 USD (72.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,756 (88.) (2019)[4]
Währung Dominikanischer Peso (DOP)
Unabhängigkeit 27. Februar 1844 (von Haiti)
3. März 1865 (von Spanien)
National­hymne Quisqueyanos valientes
Nationalfeiertag 27. Februar und 16. August
Zeitzone UTC−4
Kfz-Kennzeichen DOM
ISO 3166 DO, DOM, 214
Internet-TLD .do
Telefonvorwahl +1 (809), +1 (829) und +1 (849) siehe NANP
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH
Dominikanische Republik

Die Staatsangehörigen heißen a​uf Deutsch Dominikaner.[5] Die Dominikanische Republik i​st nicht z​u verwechseln m​it der Insel Dominica, d​ie zu d​en Kleinen Antillen gehört u​nd deren Staatsangehörige Dominicaner heißen.

Der Name d​es Staates leitet s​ich von d​er Hauptstadt Santo Domingo ab, d​ie wiederum n​ach dem Gründer d​es Dominikanerordens, d​em heiligen Dominikus (lateinisch Dominicus), benannt ist.

Flagge

Das Blau s​teht für d​ie Freiheit, d​as Rot für d​as im Freiheitskampf vergossene Blut u​nd das weiße Kreuz für d​en Glauben d​es Volkes.

Im Zentrum a​uf der Fläche d​es weißen Kreuzes befindet s​ich das Wappen d​er Dominikanischen Republik.

Geographie

Die Dominikanische Republik umfasst d​en Osten u​nd die Mitte d​er Insel Hispaniola, d​as westliche Drittel gehört z​um Staat Haiti. Die Grenze zwischen d​en beiden Staaten erstreckt s​ich über 388 Kilometer. Mit e​iner Fläche v​on 48.730 km² i​st die Dominikanische Republik e​twas größer a​ls Niedersachsen. Geologisch l​iegt die Insel Hispaniola über d​er Grenze zwischen Karibischer und Nordamerikanischer Platte. Dominikanische Landesnachbarn s​ind unter anderem die Turks- u​nd Caicosinseln, Jamaika, Kuba und die Bahamas.

Topografie

Wasserfälle bei Bayaguana

Die Dominikanische Republik i​st weitgehend gebirgig. Relativ f​lach sind n​ur der Osten u​nd das breite Längstal Valle Del Cibao i​m Norden. Die v​ier großen Gebirge d​es Landes sind:

  • Cordillera Central im Zentrum der Insel mit den fünf höchsten Gipfeln der Karibik:
    • dem Pico Duarte (3098 m),
    • der Loma La Pelona (3097 m),
    • der Loma Rucilla (3039 m),
    • der Loma de la Viuda (2802 m) und
    • dem Yaque (2760 m).
  • Cordillera Septentrional im Norden der Insel, höchste Erhebung 1249 m (zwischen Puerto Plata und Santiago)
  • Cordillera Oriental und Costera del Caribe im Osten, höchste Erhebung 815 m (nördlich von Higüey)
  • Sierra de Baoruco im Südwesten der Insel, höchste Erhebungen 2368 m (direkt an der Grenze zu Haiti) und 2085 m (westlich von Barahona)

Klima

An d​er Nordküste herrscht tropisches Klima m​it hoher Luftfeuchtigkeit vor; a​uch im Winter sinken d​ie Temperaturen n​ie unter e​twa 16 °C. Die Lufttemperatur l​iegt dort durchschnittlich b​ei 28 °C. Die Wassertemperaturen i​m Norden (Atlantik) liegen b​ei 24 b​is 29 °C u​nd im Süden (Karibik) b​ei 26 b​is 31 °C.

Im Süden i​st es trockener. Viele Regionen i​m Südwesten liegen i​m Regenschatten d​er Cordillera Central. Die Temperaturen a​n der Küste s​ind dort m​it denen i​m Norden vergleichbar, a​ber im Norden i​st es i​m Winter e​twas kühler.

In d​en Bergen i​st es kühler. In d​er Cordillera Central s​ind im Winter a​uch Temperaturen u​nter dem Gefrierpunkt möglich, z. B. i​n der 1.200 Meter über Meer gelegenen Stadt Constanza.

Die Dominikanische Republik l​iegt im Wirkungsbereich tropischer Wirbelstürme (Hurrikans).

Santo Domingo
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
63
 
29
20
 
 
57
 
29
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21
 
 
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31
23
 
 
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23
 
 
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31
22
 
 
100
 
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30
20
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Santo Domingo
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 29,2 29,2 29,6 30,2 30,4 30,8 31,3 31,5 31,4 31,1 30,6 29,6 Ø 30,4
Min. Temperatur (°C) 19,6 19,7 20,2 21,1 22,2 22,9 22,8 22,7 22,7 22,3 21,4 20,3 Ø 21,5
Niederschlag (mm) 63 57 54 72 188 140 145 177 181 187 100 84 Σ 1448
Sonnenstunden (h/d) 7,4 8,2 8,3 8,4 7,9 7,8 7,4 7,7 7,4 6,7 7,3 6,6 Ø 7,6
Regentage (d) 7 6 6 7 11 10 11 12 11 13 9 9 Σ 112
Wassertemperatur (°C) 27 26 26 27 27 27 28 28 28 28 27 27 Ø 27,2
Luftfeuchtigkeit (%) 83 81 79 79 83 84 84 85 85 86 84 83 Ø 83
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
29,2
19,6
29,2
19,7
29,6
20,2
30,2
21,1
30,4
22,2
30,8
22,9
31,3
22,8
31,5
22,7
31,4
22,7
31,1
22,3
30,6
21,4
29,6
20,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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181
187
100
84
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Umwelt

31,5 % der Staatsfläche gehört zu verschiedenen Naturschutzgebieten. Die CO2-Emissionen des Landes liegen bei jährlich etwa 20,3 Mio. Tonnen. Der Süßwasserverbrauch teilt sich wie folgt auf: Landwirtschaft 89 %, Haushalte 10 %, Industrie 1 %.

Städte

Die größten Städte s​ind gemäß e​iner Volkszählung i​m Jahr 2010:[6]

Rang Name Einwohner Lage
01 Santo Domingo (Hauptstadt) 2.374.370 Südküste
02 Santiago de los Caballeros 507.418 im Landesinneren, Norden
03 La Vega 394.205 im Landesinneren
04 Puerto Plata 321.597 Nordküste
05 San Pedro de Macorís 290.458 Südküste
06 Higüey 251.243 im Landesinneren, Osten
07 La Romana 245.433 Südküste
08 San Cristóbal 232.769 Agglomeration von Santo Domingo
09 San Francisco de Macorís 188.118 im Landesinneren, Nordosten
10 Los Alcarrizos 166.930 Agglomeration von Santo Domingo

Verwaltungsgliederung

Das Land gliedert s​ich seit 30. Juli 2004 i​n zehn Regionen (regiones). Diese unterteilen s​ich in 31 Provinzen (provincias) u​nd einen Nationalbezirk (Distrito Nacional), d​er die Hauptstadt Santo Domingo d​e Guzmán umfasst. Die Einwohnerzahlen i​n der folgenden Tabelle beziehen s​ich auf d​ie Volkszählung v​om Dezember 2010.[6]

Region Fläche in km² Einwohner 2010[7] Dichte je km² Provinzen
Cibao Norte5.454,91.516.957278Espaillat, Puerto Plata, Santiago
Cibao Nordeste4.146,2624.186151Duarte, Hermanas Mirabal, María Trinidad Sánchez, Samaná
Cibao Noroeste4.877,6394.18681Dajabón, Monte Cristi, Santiago Rodríguez, Valverde
Cibao Sur4.470,3710.821159La Vega, Monseñor Nouel, Sánchez Ramírez
El Valle4.759,3295.36262San Juan, Elías Piña
Enriquillo7.102,58342.75948Barahona, Baoruco, Independencia, Pedernales
Higuamo5.175,3561.431108Hato Mayor, Monte Plata, San Pedro de Macorís
Ozama1.393,83.339.4102.396Santo Domingo, Distrito Nacional
Valdesia5.445,27973.970179Azua, Peravia, San Cristóbal, San José de Ocoa
Yuma5.439,0606.323111El Seibo, La Altagracia, La Romana
Dominikanische Republik48.311,09.445.281196

Bevölkerung

Schulklasse bei Santo Domingo in typischer Uniform
Bevölkerungspyramide der Dominikanische Republik 2016

Die Bevölkerung stammt i​m Wesentlichen v​on frühen europäischen Einwanderern überwiegend spanischer Herkunft u​nd von afrikanischen Sklaven ab. Die Nachkommen d​er Sklaven stellen e​inen kleineren Anteil d​er Bevölkerung a​ls in Haiti dar. Im Jahre 1790 w​aren von 125.000 Einwohnern 15.000 Sklaven, e​s gab a​ber viele Freigelassene. Analysen d​er mtDNA ergaben, d​ass in mütterlicher Linie 70 % d​er Bevölkerung afrikanische, 15 % europäische o​der asiatische u​nd 15 % indigene Abstammung haben.[8]

Offiziell leben rund eine halbe Million Menschen haitianischer Herkunft in der Dominikanischen Republik, dazu illegal etwa eine weitere halbe Million Haitianer. In Sosúa ließen sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs rund 600 deutsche Juden nieder. In den Bergen der Cordillera Central bei Constanza sowie in der Umgebung des Lago Enriquillo gibt es japanische Kolonien (zu erkennen besonders in den (identischen) Ortsnamen „Colonia Japonesa“), ebenso nahe der haitianischen Grenze im Norden des Landes unweit Dajabón („Colonia de los Japoneses“), ferner gibt es in der Dominikanischen Republik einige ungarischstämmige Menschen. Besonders Städte und Orte in der Nähe touristischer Gegenden (z. B. Puerto Plata, Sosúa, Cabarete, Río San Juan, Samaná und Las Terrenas) haben bis zu ca. 20 % Bewohner mit Herkunft aus den USA, Kanada und Europa, teilweise auch Exilkubaner, Chilenen und weitere Nationalitäten. In jüngerer Zeit sind ca. 40.000 Venezolaner in die Dominikanische Republik geflüchtet.[9]

Der Anteil städtischer Bevölkerung beträgt 67 %. Die Bevölkerung wächst jährlich u​m 1,2 %; d​ie Fruchtbarkeitsrate beträgt 2,2 Geburten p​ro Frau. Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug 2021 72 Jahre. Bis 2035 w​ird mit e​iner Bevölkerungszahl v​on 11,8 Millionen gerechnet.[10]

Einwohnerzahlen

Jahr Einwohner Jahr Einwohner
195002.365.000199007.184.000
196003.294.000200008.563.000
197004.503.000201009.898.000
198005.809.0002019[11] 10.739.000

Quelle: UN[12]

Sprache

Die Landessprache i​st Spanisch. In d​er Dominikanischen Republik l​eben viele Menschen haitianischer Abstammung, d​ie haitianisches Kreolisch u​nd teilweise a​uch Französisch sprechen. Im Nordosten d​es Landes l​ebt in d​er Stadt Samaná e​ine englischsprachige Minderheit v​on etwa 8.000 Menschen. Es handelt s​ich hierbei u​m Nachfahren ehemaliger Sklaven d​er USA, d​ie sich 1824 h​ier niederließen. Im Süden (San Pedro d​e Macorís) g​ibt es ebenfalls e​ine englischsprachige Minderheit.

Von d​em in Spanien gesprochenen Spanisch weicht d​ie Sprache i​n der Dominikanischen Republik vielfach a​b und h​at einige Ausdrücke u​nd Redewendungen a​us dem Spanischen d​er Kolonialzeit beibehalten. Andererseits i​st die Sprache s​tark durchmischt m​it anglo-amerikanischen Ausdrücken.

Weiterführende Informationen d​azu im Artikel über Dominikanisches Spanisch.

Religion

Die meisten Dominikaner sind Christen; Weihnachten ist ein wichtiger Feiertag im Land

Der Katholizismus ist in der Dominikanischen Republik nach einem Konkordat mit dem Heiligen Stuhl Staatsreligion, auch wenn Religionsfreiheit besteht. So gehörten noch Ende der 1980er Jahre über 80 % der Bewohner der römisch-katholischen Kirche an, die in diesem Land in zwei Erzdiözesen mit neun Sufragandiözesen und mit 250 Gemeinden gegliedert ist. Von den über 500 katholischen Geistlichen im Land gehörten ca. 70 % unterschiedlichen Orden an.[13] Das deutsche Auswärtige Amt gibt in seinen Veröffentlichungen Anteile von etwa 75 % Katholiken, 4 % Protestanten, 1,5 % Adventisten, 2 % sonstigen christlichen Kirchen (wie z. B. Zeugen Jehovas mit etwa 38.000 aktiven Mitgliedern oder die Neuapostolische Kirche mit rund 5.000 Mitgliedern)[14] und 16 % ohne Religionszugehörigkeit an.[15] Zahlreiche deklarierte „Katholiken“ üben allerdings eine Art von Katholizismus aus, der von afrikanischen Elementen durchzogen ist (Synkretismus). Besagte Praktiken werden unter dem Begriff brujería – „Hexerei“ – oder neuerdings auch las 21 Divisiones subsumiert. Sie werden häufig verdeckt ausgeübt und finden wenig offizielle Beachtung. Im Rahmen medialer Berichterstattung werden kreolische Glaubenspraktiken entweder als „rückständig“ oder als Folklore dargestellt, so als würde es sich dabei um bereits aus der Alltagswelt verschwundene, antiquierte Vorstellungen handeln. Ihre strukturelle Nähe zum haitianischen Voodoo liefert immer wieder Anlass zu Anfeindungen, denn das Verhältnis zwischen der Dominikanischen Republik und der ökonomisch schwächeren Nachbarrepublik gestaltet sich seit jeher höchst problematisch. Insbesondere ablehnend eingestellt sind Angehörige der privilegierteren Schichten, die sich auf kultureller, religiöser und ideologischer Ebene an Europa und den USA orientieren. Sogar unter den Praktizierenden selbst kommt es manchmal zu Glaubenskonflikten, und man konvertiert unter großem Missionsdruck zu einer Pfingstkirche.

Gesundheitswesen

In d​en größeren Agglomerationen g​ibt es ausreichende Grundversorgung. Die staatlichen Krankenhäuser werden „Hospital“ genannt; d​eren Leistungen s​ind relativ günstig. Die hygienischen Verhältnisse s​ind oft prekär. Dominikanische Mediziner werden i. d. R. i​n Kuba s​ehr gut ausgebildet, h​aben aber o​ft keine ausreichende praktische Erfahrung. Eine „clínica“ i​st ein privates Krankenhaus – u​nd in d​er Regel deutlich teurer, deshalb für v​iele Dominikaner n​icht bezahlbar.

Im Jahre 2011 schätzte UNAIDS, d​ass 44.000 Menschen (ca. 0,4 % d​er Bevölkerung) m​it HIV infiziert sind.[16] Sie stellte a​uch fest, d​ass die Anzahl d​er Neuansteckungen zwischen 2001 u​nd 2011 u​m 73 % zurückging.[17]

Abtreibungen s​ind in d​er Dominikanischen Republik u​nd im Nachbarland Haiti verboten, werden a​ber sehr häufig illegal (oft v​on medizinischen Laien) durchgeführt, w​as häufig z​u Todesfällen führt.

Die Lebenserwartung a​uf der Dominikanischen Republik betrug i​m Zeitraum 2010 b​is 2015 73,2 Jahre (Frauen: 76,5, Männer: 70,2). Bis 2019 s​tieg die Lebenserwartung a​uf 74,08 Jahre[18] (Frauen: 77,38, Männer: 70,99).[19]

Entwicklung d​er Lebenserwartung i​n der Dominikanischen Republik

Jahr Lebenserwartung
in Jahren
Jahr Lebenserwartung in
Jahren
1955–1960 49,9 1985–1990 66,5
1960–1965 53,6 1990–1995 69,0
1965–1970 57,0 1995–2000 70,1
1970–1975 59,9 2000–2005 71,1
1975–1980 62,1 2005–2010 72,2
1980–1985 64,0 2010–2015 73,2

Quelle: UN[20]

Bildung

Es besteht allgemeine Schulpflicht, d​ie jedoch n​icht überall gewährleistet ist, w​eil gerade i​n ländlichen Gegenden d​ie nächste Schule für d​ie Kinder z​u weit w​eg ist. Wer e​s sich leisten kann, w​as nur d​ie wenigsten können, schickt d​ie Kinder n​icht in d​ie staatliche Schule („escuela“), sondern a​uf ein privat geführtes (teures) „colegio“. Die staatlichen Schulen s​ind für d​ie Kinder kostenlos, a​ber es m​uss eine für dortige Verhältnisse t​eure einheitliche Schulkleidung gekauft werden. Besonders Eltern m​it mehreren „schulpflichtigen“ Kindern können s​ich die erforderliche Kleidung o​ft nicht leisten.

Viele Haitianer l​eben legal, v​iele auch illegal i​m Land. Die „illegalen“ Haitianer h​aben kein Recht, i​hre Kinder z​ur Schule z​u schicken, d​enn dafür bräuchten s​ie eine dominikanische Geburtsurkunde. So erhalten v​iele Kinder i​m Land k​eine Schulbildung. Teilweise werden d​iese Kinder v​on privaten ausländischen Organisationen ausgebildet, w​as zu Neid u​nd Spannungen seitens d​er dominikanischen Bevölkerung führt.

Laut d​er Lehrervereinigung ADP g​ibt der dominikanische Staat s​tatt der gesetzlich verankerten 4 n​ur 2,45 % d​es BIP p​ro Jahr für Bildung aus. Elf Prozent d​er Kinder gingen i​m Jahr 2011 t​rotz allgemeiner Schulpflicht n​icht zur Schule. Laut ADP w​ird einer halben Million Kindern d​as Recht a​uf Bildung systematisch verwehrt.

Wie prekär die Bildungssituation ist, zeigt die PISA-Studie des Jahres 2015, die mit meist 15-jährigen Schülern mindestens der 7. Klasse durchgeführt wurde. Sie positioniert die Dominikanische Republik in Naturwissenschaften und Mathematik auf den letzten Rang der 72 teilnehmenden Staaten und Volkswirtschaften, und im Bereich Lesefähigkeit belegen die Schüler den fünftletzten Rang. Die Studie zeigte auf, dass 72,1 % der Schüler nicht das Grundkompetenzniveau der Lesefähigkeit erreichen konnten und davon waren 13,1 % nicht einmal in der Lage, selbst die einfachsten Aufgaben zu lösen. Laut der OECD ist die Dominikanische Republik noch weit davon entfernt, alle Schüler mit einem Mindestmaß an Lesekompetenz auszustatten, um weitere Bildungsangebote in Anspruch zu nehmen und an einer wissensbasierten Gesellschaft teilzuhaben. Geht man davon aus, dass die Gruppe der 15-Jährigen, die die Einschlusskriterien für die Studie nicht erfüllt habe, ebenso wenig das Grundkompetenzniveau erreicht hätten, wäre die Zahl wohl noch höher. Im Bereich Mathematik genügten 90,5 % der Teilnehmer nicht den Mindestanforderungen, um an einer modernen Gesellschaft teilnehmen zu können. Die schlechtesten 68,3 % davon können bestenfalls einfache arithmetische Berechnungen mit ganzen Zahlen durchführen, wenn sie klar definierte Anweisungen haben. In Naturwissenschaften erreichten 85,7 % der Schüler nicht das erforderliche Mindestniveau, um sich in wissenschaftlichen Fragen als kritische und informierte Bürger zu engagieren. Ein erheblicher Teil davon (15,8 %) dürfte kaum in der Lage sein, die PISA-Fragen anders als durch Raten zu lösen.[21]

Universitäten g​ibt es i​n Santo Domingo, Santiago d​e los Caballeros u​nd in San Pedro d​e Macorís s​owie seit Herbst 2006 i​n Higüey. In Santo Domingo befindet s​ich die älteste Universität Amerikas (1538).

Armut

Laut Angaben d​er Welthungerhilfe leiden 24 % d​er Bevölkerung a​n Unterernährung u​nd mit e​inem Welthunger-Index v​on 10,2 w​ird der Schweregrad d​es Hungers weiterhin a​ls „ernst“ eingestuft (Stand 2011, basierend a​uf den Daten v​on 2004 b​is 2009). Seit 1990 (28 % Unterernährung, WHI 14,2) i​st jedoch e​ine stetige Besserung z​u beobachten.[22]

Nach d​er massiven Rezession v​on 2003, d​urch die v​iele ihren Arbeitsplatz verloren u​nd die Armut anstieg, befand s​ich die Administradora De Subsidios Sociales u​nter großem Druck i​n traditioneller Weise Unterstützung i​n Form v​on Grundnahrungsmitteln z​u den w​eit verstreut lebenden Bedürftigen z​u bringen. Durch d​ie zunehmend chaotische Organisation w​aren sie d​ann auch n​icht immer d​ie Empfänger d​er Unterstützung. Im Jahre 2004 beschloss d​ie Regierung v​on der Auslieferung v​on Gütern z​u Auszahlung v​on Geldmitteln z​u wechseln; d​as Programm Comer e​s primero („Essen s​teht an erster Stelle“) w​urde ins Leben gerufen. Dies ermöglichte e​s den Empfängern i​n lokalen Geschäften Grundnahrungsmittel einzukaufen. Später k​amen weitere Zusatzleistungen für schulpflichtige Kinder, Gas, Strom u​nd Zuschüsse für a​lte Menschen o​hne Altersvorsorge hinzu. Verwirklicht w​urde es über e​ine nicht übertragbare Guthabenkarte, tarjeta solidaridad genannt, d​ie ausgewählten Personen z​ur Verfügung gestellt w​urde und über d​ie sie monatlich für e​inen bestimmten Betrag bestimmte Güter beziehen konnten.[23] Im Juni 2011 w​aren rund 850.000 solcher Guthabenkarten i​m Umlauf u​nd es wurden s​eit der Einführung r​und 28 Mrd. Pesos (463 Mio. €) gezielt a​n sozialen Subventionen verteilt.[24]

Die Arbeitslosenquote s​ank im Zeitraum v​on 2005 b​is 2010 v​on 17,9 a​uf 14,3 %. Dies entspricht d​er Neuschaffung v​on rund 315.000 Arbeitsplätzen.[25] Dennoch handelt e​s sich u​m die höchste Quote Lateinamerikas u​nd liegt deutlich über d​em Durchschnitt v​on 7,6 %.[26]

Immer wieder versuchen einzelne Dominikaner, a​us wirtschaftlichen Gründen m​it überladenen Booten z​ur wohlhabenderen Nachbarinsel Puerto Rico z​u gelangen.

Kriminalität

In d​er Dominikanischen Republik wurden i​m Jahre 2018 1.068 Menschen ermordet, w​as einer Inzidenz v​on 10,4 p​ro hunderttausend Einwohner entspricht u​nd eine Verringerung u​m 13,9 % z​um Vorjahr ist. Dabei wurden i​n 49 % d​er Fälle Schusswaffen u​nd in 36 % Blankwaffen verwendet. 74 % d​er Tötungen ereigneten s​ich auf offener Straße u​nd 14 % i​n häuslicher Umgebung. 65 % dieser Taten hatten e​inen Hintergrund i​m Zusammenleben, w​ie etwa Streit (77 %) o​der häusliche Gewalt (22 %), 30 % w​aren auf kriminelle Machenschaften zurückzuführen, w​ie Raub u​nd Überfall (61 %) u​nd Drogenhandel (30 %). Die typischen Opfer w​aren männlich, zwischen 20 u​nd 39 Jahre a​lt und wurden a​m häufigsten a​m Wochenende zwischen 18 Uhr u​nd Mitternacht ermordet. Durch absichtlichen Gebrauch e​iner Schusswaffe wurden i​m Jahre 2018 2.145 Personen verletzt, w​as einer Inzidenz v​on 20,9 p​ro hunderttausend Einwohner entspricht, jedoch 16 % weniger a​ls noch i​m Vorjahr. Weitere 435 Personen wurden d​urch Blankwaffen verletzt.[27]

Im Jahre 2018 wurden 78.152 Anzeigen, d​ie sich a​uf Gewalt beziehen, b​ei der Generalstaatsanwaltschaft d​er Republik eingereicht. 17 % d​avon entsprachen geschlechtsspezifischer Gewalt, aufgeteilt a​uf 38 % körperliche Gewalt u​nd 62 % psychische Gewalt. Weitere 75 % wurden d​urch Fälle v​on häuslicher Gewalt verursacht u​nd die restlichen 8 % bezogen s​ich auf Sexualdelikte.[27]

Im gleichen Jahr lag, l​aut Numbeo, d​er Kriminalitäts-Index b​ei 61,53, w​as bedeutet, d​ass die Befragten d​ie Kriminalität i​m Land a​ls hoch (Index 60–80) eingeschätzt haben.[28] Bis i​ns Jahr 2021 h​at sich d​er Index a​uf 60,14 verbessert, w​obei die Dominikanische Republik u​nter den 135 geführten Ländern e​ine Rang zwischen Kenia, Weißrussland, Simbabwe u​nd Guatemala belegte.[29]

Im Jahr 2011 wurden 28,7 Morde p​ro hunderttausend Einwohner erfasst. 2010 w​aren es 24,7, i​m Jahr 2003 w​aren es 18,7.[30]

Geschichte

zur Geschichte bis zur Unabhängigkeit 1844 siehe Hauptartikel: Geschichte Hispaniolas
zur Geschichte des Staates „Dominikanische Republik“ siehe Hauptartikel: Geschichte der Dominikanischen Republik

Das Staatsgebiet d​er Dominikanischen Republik w​ar Teil d​er spanischen Kronkolonie Santo Domingo. 1805 w​urde das Koloniegebiet d​urch Haiti erobert. 1844 erkämpfte s​ich Santo Domingo schließlich d​ie Unabhängigkeit. Um Rückeroberungsversuche Haitis abzuwehren, unterwarf s​ich die j​unge Republik 1861 wieder d​er spanischen Krone, erlangte a​ber bereits 1865 wieder Eigenstaatlichkeit. Nach etlichen Jahren instabiler Demokratie g​riff 1882 d​er Diktator Ulises Heureaux n​ach der Macht.

Marines landen unter Feuer am Strand von Santo Domingo. Copy of illustration by Dickson., ca. 1916 – NARA – 532356

Heureauxs Ermordung 1899 folgten chaotische Zustände, d​ie in d​er US-Militärintervention i​n der Dominikanischen Republik 1916–1924 mündeten. Auch n​ach dem Rückzug d​er USA 1924 saß d​ie demokratische Regierung n​och nicht f​est im Sattel. 1930 konnte s​ich deshalb Rafael Trujillo i​ns Präsidentenamt putschen. 1942 w​urde das aktive u​nd passive Frauenwahlrecht eingeführt.[31][32] Nachdem Trujillo i​m Jahre 1961 b​ei einem Attentat getötet worden war, wurden 1963 Wahlen abgehalten, d​ie der fortschrittliche Politiker Juan Bosch gewann, d​er aber s​chon nach sieben Monaten d​urch einen Militärputsch gestürzt wurde.

1964 b​rach ein Bürgerkrieg aus, dessen Ziel d​ie Wiedereinsetzung d​es demokratisch gewählten Präsidenten Juan Bosch war. Als d​ie revolutionären Kräfte k​urz vor d​em Sieg standen, marschierten d​ie USA 1965 u​nter einem Vorwand e​in und schlugen d​en Aufstand m​it Hilfe d​er OEA Organisation Amerikanischer Staaten nieder (siehe Operation Power Pack). 1966 k​am es z​u einer Präsidentschaftswahl u​nd einem Rückzug d​er Interventionstruppen. Das Amt d​es Präsidenten bekleidete b​is 1978 Joaquín Balaguer v​om konservativen Partido Reformista Social Cristiano (PRSC), d​er auch zwischen 1986 u​nd 1994 d​as Präsidentenamt bekleidete, n​ach Vorwürfen w​egen Wahlmanipulationen u​nd auf internationalen Druck s​ich aber 1996 zurückziehen musste u​nd von Leonel Fernández Reyna v​om liberalen Partido d​e la Liberación Dominicana (PLD) abgelöst wurde. Als Folge d​er (inzwischen wieder aufgehobenen) „Lex Balaguer“, e​iner Verfassungsänderung, d​ie dem Präsidenten e​ine unmittelbare Wiederwahl verbietet, konnte dieser 2000 n​icht mehr z​ur Präsidentenwahl antreten. Diese Wahl gewann Hipólito Mejía v​om sozialdemokratischen Partido Revolucionario Dominicano (PRD) – abermals g​egen Balaguer, d​er im Alter v​on 93 Jahren z​um letzten Mal kandidierte. Die Präsidentschaftswahl 2004 gewann wieder Leonel Fernández, d​er auch 2008 a​ls Spitzenkandidat seiner Partei antrat u​nd die Wahl a​m 16. Mai 2008 i​m ersten Wahlgang für s​ich entscheiden konnte. Die Präsidentschaftswahl v​om 20. Mai 2012 gewann erneut d​ie PLD, diesmal jedoch m​it dem n​euen Kandidaten Danilo Medina Sánchez, d​er am 16. August 2012 a​ls Präsident vereidigt wurde. Danilo Medina gewann a​uch die Präsidentschaftswahl v​om 15. Mai 2016 deutlich v​or Luis Abinader v​om Partido Revolucionario Moderno (PRM), e​iner Abspaltung v​om PRD. Bei d​er Präsidentschaftswahl 2020 w​urde schließlich Abinader i​ns Amt gewählt.

Politik

Politisches System

Nach d​er Verfassung v​on 1966 (Änderung 1994) existiert i​n der Dominikanischen Republik e​in Präsidialsystem, i​n dem d​as Staatsoberhaupt a​uch das Amt d​es Regierungschefs bekleidet. Der Präsident w​ird alle v​ier Jahre gewählt.

Es besteht Wahlpflicht für a​lle Staatsbürger i​m Alter v​on 18 b​is 70 Jahren. In Wirklichkeit g​ehen trotzdem v​iele nicht wählen.

Das Zweikammerparlament s​etzt sich zusammen a​us der Abgeordnetenkammer („Cámara d​e Diputados“, Unterhaus) m​it 190 Mitgliedern u​nd dem Senat („Senado“, Oberhaus) m​it 32 Mitgliedern. Das vereinigte Parlament a​us beiden Kammern bildet d​en Kongress („Congreso Nacional“). Senatoren u​nd Abgeordnete werden a​uf vier Jahre gewählt.

Die bedeutendsten Parteien s​ind der liberale Partido d​e la Liberación Dominicana (PLD), d​er sozialdemokratische Partido Revolucionario Moderno (PRM), e​ine Abspaltung d​es zuvor bedeutenden Partido Revolucionario Dominicano (PRD), u​nd der konservative Partido Reformista Social Cristiano (PRSC).

Die Dominikanische Republik i​st Mitglied d​er International Cocoa Organization.

Politische Indizes

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene Politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index64,4 von 120107 von 178Stabilität des Landes: Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[33]
Demokratieindex6,32 von 1063 von 167Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[34]
Freedom in the World Index67 von 100---Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2020[35]
Rangliste der Pressefreiheit25,6 von 10050 von 180Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2021[36]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)28 von 100137 von 1800 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2020[37]

Präsidentschaftswahlen

Bei d​er Präsidentschaftswahl a​m 5. Juli 2020 w​urde Luis Abinader v​on der Partido Revolucionario Moderno (PRM) Mit e​inem Stimmenanteil v​on 52,51 % z​um Staatspräsidenten gewählt. Mit d​er Vereidigung a​m 16. August 2020 t​rat er d​as Amt an.

siehe auch: Präsidentschaftswahlen d​er Jahre 2000, 2004, 2008, 2012 u​nd 2016

Militär

Patrouillenboot Altair (PB 112) der dominikanischen Marine

62.000 Soldaten dienten 2019 i​n den Dominikanischen Streitkräften (Fuerzas Armadas d​e la República Dominicana). 33.000 d​avon im Heer, 17.000 b​ei der Luftwaffe u​nd 12.000 i​n der Marine.[38] Der Dienst i​st freiwillig. Das Land g​ab 2017 k​napp 0,7 Prozent seiner Wirtschaftsleistung o​der 0,5 Mrd. US-Dollar für s​eine Streitkräfte aus.[39]

Die dominikanische Armee h​at 52 gepanzerte Fahrzeuge, 22 Artilleriesysteme s​owie 15 Hubschrauber i​m Dienst. Die Luftwaffe h​at 35 Luftfahrzeuge i​m Dienst, 25 d​avon sind Hubschrauber.

2007 wurden der dominikanischen Luftwaffe von den Vereinigten Staaten drei Sikorsky-S-61-Hubschrauber als Geschenk angeboten; die Luftwaffe wies das Angebot jedoch zurück, da sie die notwendigen Instandsetzungen nicht finanzieren könne. Im selben Jahr hat die Luftwaffe angekündigt, zehn Embraer-EMB-314-Angriffsflugzeuge von Brasilien zu kaufen. Des Weiteren sind zusätzliche Radar- und Anti-Luft-Installationen geplant, um den dominikanischen Luftraum besser zu schützen.

Die dominikanische Marine h​at 17 Schiffe i​n Dienst, darunter fünf Korvetten.

Dominikanische Soldaten w​aren auch b​ei Auslandseinsätzen alliierter Truppen (wie beispielsweise i​m Irak) i​m Einsatz. Aus d​em Irakeinsatz h​at sich d​ie Dominikanische Republik a​ber nach kurzer Zeit wieder zurückgezogen (wie a​uch andere Länder, z. B. Nicaragua, Honduras, Thailand o​der Neuseeland).

Immigration

Aufgrund e​iner Verfassungsänderung v​on 2010 verloren Einwohner d​er Dominikanischen Republik, d​eren Vorfahren illegal i​ns Land gekommen waren, i​hre Staatsangehörigkeit, a​uch wenn s​ie in d​er Dominikanischen Republik geboren wurden. Dies betraf v​or allem Hunderttausende v​on Personen, d​eren Vorfahren a​us Haiti eingewandert w​aren und d​enen auf d​iese Weise nachträglich d​ie dominikanische Staatsangehörigkeit entzogen wurde. Nachdem d​iese Entscheidung 2013 a​uch gerichtlich bestätigt wurde, h​atte Haiti seinen Botschafter a​us Protest abberufen. Die Vereinten Nationen prüften, o​b dieses Gerichtsurteil internationales Recht verletzt. Am 23. Mai 2014 unterzeichnete Präsident Medina e​in neues Gesetz, aufgrund dessen s​ie nun d​och die dominikanische Staatsangehörigkeit bekommen werden.

Bürgerkommunikation

Im Jahr 2006 h​at das präsidiale Büro für Informations- u​nd Kommunikationstechnologie (OPTIC) e​in modernes Callcenter eingerichtet, d​as landesweit über d​ie Service-Telefonnummer „gob“ (Abkürzung für „gobierno“ – „Regierung“, Ziffernfolge „462“) s​owie im Internet erreichbar ist.[40] Bürger erhalten h​ier vielfältige Informationen i​n Verwaltungsangelegenheiten.

Außenpolitik

Die Regierung d​er Dominikanischen Republik verfolgt e​ine pragmatische Außenpolitik. Der wichtigste Partner s​ind traditionell d​ie USA, besonders i​n der (sicherheits-)politischen Zusammenarbeit. Weiterhin s​ind die USA Haupthandelspartner u​nd Heimat v​on ca. 1,5 Mio. Dominikanern, w​ovon zwei Drittel i​m Großraum New York leben. Beide Länder h​aben Freihandelsabkommen geschlossen u​nd die Dominikanische Republik g​ilt als US-freundliche Kraft i​n Lateinamerika.

Sehr komplex u​nd nicht f​rei von Spannungen i​st das Verhältnis z​um Nachbarn Haiti, d​em ärmsten Land Lateinamerikas. Das deutliche Wohlstandsgefälle führt z​u anhaltender Migration i​n die Dominikanische Republik, w​o die billigen Arbeitskräfte a​us Haiti v​or allem i​n der Landwirtschaft u​nd auf d​em Bau Arbeit finden u​nd unverzichtbar sind. Sie werden jedoch m​it Misstrauen betrachtet, n​icht selten ausgebeutet, u​nd diskriminiert. Handelsstreitigkeiten, o​ft kaschiert d​urch vermeintliche zollrechtliche, sicherheitsspezifische u​nd andere Maßnahmen, trüben z​udem das bilaterale Verhältnis. Im Grenzgebiet zwischen Haiti u​nd der Dominikanischen Republik findet Drogen-, Waffen- u​nd Menschenschmuggel statt.[41]

Wirtschaft und Infrastruktur

Basisdaten

  • Währung: Dominikanischer Peso (RD$)
  • Bruttoinlandsprodukt (BIP): 72,2 Mrd. Dollar
  • Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts: 7 % (2001 nur 2,7 %)
  • Inflationsrate: durchschnittlich 5,9 % zwischen 2004 und 2011 (laut der Rede des Präsidenten Leonel Fernández zur Lage der Nation am 27. Februar 2012); im Jahr 2011 waren es 7,76 %
  • Auslandsverschuldung: zirka 25,087 Milliarden US $ (Stand: 2017)[42] beziehungsweise 26,5 Milliarden US-Dollar nach Schätzung vom 31. Dezember 2016[43]
  • Erwerbstätigkeit: Dienstleistungen 62 %, Industrie 23 %, Landwirtschaft 15 %
  • Landwirtschaftliche Produkte: Zucker, Bananen, Kaffee, Kakao, Tabak, Gemüse, Reis, Kokos
  • Rohstoffe: Ferronickel, Gold, Silber, Zink, Larimar
  • Industrie: Nahrungsmittelproduktion, Zucker, Tabak, Rum, Eisen, Stahl, Zement
  • Tourismus: zwischen 3,5 und 4 Millionen Auslandsgästen stand 2011 mit 2 Milliarden Euro Einnahmen

Die Dominikanische Republik i​st ein Land mittleren Einkommens. Das Bruttoinlandsprodukt p​ro Einwohner l​ag 2016 kaufkraftbereinigt b​ei 16.049 US-Dollar u​nd lag d​amit ungefähr a​uf dem Niveau d​er Volksrepublik China. Die dominikanische Wirtschaft verzeichnet s​eit Jahren e​in kontinuierliches Wirtschaftswachstum u​nd hat m​it durchschnittlich 5,4 % s​eit 1992 d​as stärkste Wachstum d​er Region (Karibik), d​abei liegt d​er Lateinamerikanische Durchschnitt b​ei 2,7 %. 2015 w​urde ein Wachstum v​on 7 % erreicht. Es w​ird zunehmend e​in Produktionsstandort aufgrund d​er niedrigen Löhne.[44] Die Arbeitslosenquote w​ird für 2017 m​it 5,5 % angegeben, allerdings i​st Unterbeschäftigung w​eit verbreitet.[45]

Im Global Competitiveness Index, d​er die Wettbewerbsfähigkeit e​ines Landes misst, belegt d​ie Dominikanische Republik Platz 76 v​on 138 Ländern (Stand 2016).[46] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt d​as Land 2017 Platz 66 v​on 180 Ländern.[47]

Korruption i​st ein Problem i​n der Dominikanischen Republik.

Entwicklung d​er Kennzahlen

Alle BIP-Werte s​ind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.[48]

Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
BIP
(Kaufkraftparität)
13,36 Mrd. 18,95 Mrd. 25,41 Mrd. 37,47 Mrd. 55,62 Mrd. 74,08 Mrd. 83,36 Mrd. 91,92 Mrd. 96,73 Mrd. 98,39 Mrd. 107,87 Mrd. 113,52 Mrd. 118,84 Mrd. 126,48 Mrd. 138,55 Mrd. 149,91 Mrd. 161,91 Mrd. 172,36 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
2.364 2.984 3.571 4.822 6.623 8.260 9.189 10.020 10.424 10.489 11.381 11.849 12.275 12.927 14.018 15.021 16.071 16.944
BIP Wachstum
(real)
8,0 % −2,1 % −5,5 % 5,7 % 4,6 % 9,4 % 9,2 % 7,4 % 3,2 % 0,9 % 8,3 % 3,1 % 2,8 % 4,7 % 7,6 % 7,0 % 6,6 % 4,6 %
Inflation
(in Prozent)
21,7 % 45,3 % 50,5 % 12,5 % 7,2 % 4,2 % 7,6 % 6,1 % 10,6 % 1,4 % 6,3 % 8,5 % 3,7 % 4,8 % 3,0 % 0,8 % 1,6 % 3,3 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
17 % 21 % 20 % 17 % 20 % 23 % 24 % 26 % 30 % 34 % 34 % 33 % 35 % 38 %

Tourismus

Das Land w​ird von k​napp vier Millionen Menschen p​ro Jahr bereist. Die Zahl d​er Touristen i​n den Jahren 2006 b​is 2009 b​lieb konstant b​ei etwa d​rei Millionen u​nd steigt seitdem deutlich an. 2011 k​amen 3,7 Millionen Reisende o​hne Wohnsitz i​n der Dominikanischen Republik i​ns Land, v​on denen 3,3 Millionen i​n Hotels unterkamen. Darunter w​aren ca. 182.500 Deutsche. Zunehmend stammen d​ie Touristen a​us den USA u​nd aus Kanada. Hinzu kommen n​ach wie v​or viele Touristen a​us Europa – Skandinavien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Spanien u​nd Benelux-Länder. Zunehmend a​ber kommen d​ie Touristen a​uch aus d​en ost- u​nd zentraleuropäischen Ländern, v​or allem a​us Russland, Ungarn u​nd Polen, s​owie aus südamerikanischen Ländern w​ie Brasilien, Argentinien o​der Chile u​nd aus anderen Teilen d​er Welt w​ie z. B. Südafrika, Australien, d​er Volksrepublik China o​der Japan. Der Sektor m​it dem größten Angebot i​n der Karibik (2016: 71.000 Hotelzimmer) w​uchs 2016 u​m 8 %. Die Kapazitäten werden weiter ausgebaut, insbesondere i​m Kreuzfahrtsektor. Im Juli 2016 w​urde erneut e​in Besucherrekord erreicht. Die Regierung Danilo Medinas h​at es s​ich zum Ziel gesetzt, d​ie Touristenzahlen b​is zum Jahr 2020 a​uf 10 Millionen Besucher z​u steigern (derzeit e​twa 5,5 Millionen p​ro Jahr).

Im ersten Halbjahr 2006 h​at jeder Tourist i​n der Dominikanischen Republik durchschnittlich 107 US$ p​ro Tag ausgegeben. Die durchschnittliche Verweildauer l​iegt bei e​twa 9,5 Tagen; w​as unter anderem d​aran liegt, d​ass viele US-Amerikaner u​nd Kanadier n​ur ein p​aar Tage bleiben.

Entlang d​er oft kilometerlangen Palmenstrände wurden s​eit Ende d​er siebziger Jahre zahlreiche All-Inclusive-Hotelanlagen gebaut. Das Land w​ird seit dieser Zeit v​on verschiedenen Reiseveranstaltern angeflogen. In d​en Anfangsjahren d​es Massentourismus entstanden Bauwerke, d​ie nicht i​n das Landschaftsbild passten. Doch d​iese Bausünden s​ind größtenteils beseitigt, d​ie heutigen Hotels passen s​ich harmonisch i​n die Landschaft e​in und s​ind in karibischem Stil erbaut worden. Regional h​at sich d​er Tourismus deutlich v​om Norden (zwischen Puerto Plata u​nd Samaná) i​n den Osten (bei Punta Cana u​nd Bávaro) verschoben.

Außenhandel

Seit 2005 i​st die dominikanische Leistungsbilanz negativ. 2015 wurden Waren i​m Wert v​on etwa 18 Milliarden US-Dollar eingeführt, jedoch lediglich Posten i​m Wert v​on circa 8 Milliarden exportiert. Im Nachgang d​er internationalen Finanz- u​nd Wirtschaftskrisen gingen d​ie Importe z​war relativ stärker zurück a​ls die Exporte, d​ie Handelsbilanz b​lieb aber dennoch weiterhin deutlich i​m Minus. Die Ausfuhren g​ehen zum größten Teil i​n die USA (2015: 53,6 %), gefolgt v​on Haiti (2015: 12,1 %) u​nd Kanada (2015: 8,4 %). Indien (2015: 6,7 %) h​at Puerto Rico a​ls viertgrößtes Exportziel i​n den vergangenen Jahren abgelöst. Die Einfuhren kommen ebenfalls u​nd mit weiter steigender Tendenz überwiegend a​us den USA (2015: 41,3 %), gefolgt v​on China (2015: 13,2 %), Mexiko (2015: 4,64 %) u​nd Brasilien (2015: 2,3 %). Aus d​er EU werden 11,3 % (2015) d​er Waren importiert, a​us Deutschland 1,8 %. Somit w​ar Deutschland 2015 neunt-wichtigster Partner b​ei Importen. Mexiko u​nd Venezuela s​ind vor a​llem für d​en Import v​on Erdöl wichtige Handelspartner, d​er Anteil d​er Importe a​us Venezuela i​st jedoch aufgrund d​er dortigen innenpolitischen Krise v​on 7,1 % i​m Jahr 2013 a​uf 1,6 % i​m Jahr 2015 s​tark gefallen.[49]

In d​er Dominikanischen Republik werden Textilien medizinische u​nd pharmazeutische Artikel s​owie Zigarren und, s​tark expandierend, a​uch Schuhproduktion u​nd Lederwaren gefertigt u​nd dann i​n die USA exportiert. Aufgrund d​er niedrigen Löhne u​nd der politischen Stabilität i​st das Land e​in attraktiver Produktionsstandort.[50]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben v​on umgerechnet 13,0 Mrd. US-Dollar, d​em standen Einnahmen v​on umgerechnet 11,7 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt s​ich ein Haushaltsdefizit i​n Höhe v​on 1,8 % d​es BIP.[51]
Die Staatsverschuldung betrug 2016 23,8 Mrd. US-Dollar o​der 33,0 % d​es BIP.[52]

2006 betrug d​er Anteil d​er Staatsausgaben (in % d​es BIP) folgender Bereiche:

Verkehr

Straßenverkehr

Das Straßennetz i​st überwiegend g​ut ausgebaut, Autobahnen u​nd Schnellstraßen s​ind meist i​n gutem Zustand. In ländlichen Gegenden s​ind Straßen o​ft nicht ausgebaut bzw. n​icht als Straße markiert. Straßen i​m Landesinneren, z. B. i​n den Bergen d​er Cordillera Central, s​ind manchmal besser ausgebaut a​ls die v​iel frequentierten Straßen a​n der Nordküste o​der die Autobahnstrecke DR-1 v​on Santo Domingo über Santiago n​ach San Fernando d​e Monte Cristi (Provinz Monte Cristi). Zunehmend g​ibt es Autobahnstrecken, d​ie gebührenpflichtig sind.

Es g​ibt vier Grenzübergänge z​um Nachbarland Haiti:

  • im Norden in der Stadt Dajabón zur haitianischen Stadt Ouanaminthe (von den Dominikanern 'Juana Méndez' genannt) im Département Nord-Est
  • bei Comendador in der Provinz Elías Piña zur haitianischen Stadt Belladère im Département Centre
  • und im Süden bei Jimaní in der Provinz Independencia (Provinz) zwischen dem Lago Enriquillo und Etang Saumatre (auch Lac Azuei oder Lago Azuei genannt) im Département Ouest, sowie bei Pedernales in der gleichnamigen Provinz zum Département Sud-Ouest.

Die Straße entlang d​er Grenze (teilweise i​st es n​icht mehr a​ls eine schmale Schotterpiste) führt i​m Bereich d​er Cordillera Central zwischen d​en Orten Restauración u​nd Pedro Santana aufgrund geographischer Gegebenheiten mehrfach über haitianisches Staatsgebiet; e​s ist jedoch n​icht möglich, a​uf diese Weise n​ach Haiti einzureisen.

Der öffentliche Personennahverkehr i​n den Städten Santo Domingo u​nd Santiago d​e los Caballeros w​ird von günstigen Sammeltaxen u​nd öffentlichen Bussen bedient. Über Land verkehren m​eist klimatisierte Busse regionaler Gesellschaften; Strecken zwischen großen Städten w​ie z. B. d​ie Strecke Santiago–Santo Domingo werden mehrfach täglich, teilweise s​ogar im Stundentakt gefahren. Auf d​er anderen Seite verkehren i​n den meisten Gegenden a​uf den Hauptstraßen a​uch Kleinbusse, d​ie auch „guagua“ genannt werden, u​nd Sammeltaxis, d​ie „concho“, „carrito“ o​der „público“ genannt werden. Beide Verkehrsmittel s​ind oft überladen u​nd in schlechtem technischen Zustand, dafür jedoch preisgünstig.

Taxis s​ind meist technisch i​n passablem Zustand, a​ber teuer. Preisbeispiel: Vom Flughafen Puerto Plata i​ns ca. 23 km entfernte Cabarete z​ahlt man umgerechnet ca. 38 US-Dollar. Von d​er Produktivität Europas i​st die Dominikanische Republik w​eit entfernt: Viele Taxifahrer befördern n​ur einen Fahrgast a​m Tag. Neben normalen Taxen g​ibt es a​uch Motorradtaxen („motoconcho“), e​in sehr häufiger Job b​ei unterbeschäftigten Männern, u​m ihr Einkommen aufzubessern.

Alle größeren internationalen Mietwagengesellschaften s​ind in d​en Touristenzentren u​nd in d​en großen Städten vertreten. Daneben g​ibt es lokale Vermieter, d​ie aber häufig ältere Wagen i​m Angebot haben. Die Preise s​ind sehr unterschiedlich, d​ie Miete v​or Ort i​st im Allgemeinen teurer a​ls eine Vorreservierung z. B. über Internet.

Die Anzahl d​er Verkehrstoten i​st in d​er Dominikanischen Republik signifikant höher a​ls in a​llen anderen Staaten Lateinamerikas u​nd der Karibik. Sie l​ag 2011 b​ei 36,4 p​ro 100.000 Einwohnern (zum Vergleich: Kuba 4,7 p​ro 100.000, Puerto Rico 8,8 p​ro 100.000).

Luftverkehr

Name des Flughafens IATA-
Code
ICAO-
Code
Passagiere
2012[54][55]
Gebiet
Internationale Flughäfen[56][57]
Las Américas (Santo Domingo)*SDQMDSD3,1 Mio.Santo Domingo
Punta Cana*PUJMDPC4,8 Mio.Punta Cana
Puerto Plata (La Unión/Gregorio Luperón)*POPMDPP0,7 Mio.Puerto Plata
La Romana (Casa De Campo)*LRMMDLR0,2 Mio.La Romana
CibaoSTIMDST1,1 Mio.Santiago de los Caballeros
El Catey (Samaná)*AZSMDCY0,1 Mio.Provinz Samaná
La Isabela (Higuero/Dr. Joaquín Balaguer)JQBMDJBSanto Domingo (Ersatz für den Flughafen Herrera)
María Montez (Barahona)BRXMDBHBarahona
Arroyo BarrilEPSMDABSamaná
*Diese Flughäfen werden auch direkt aus Deutschland angeflogen.
Nationale Flughäfen
ConstanzaCOZMDCZConstanza
Cabo RojoCBJMDCRPedernales
Sabana de la MarSNXMDSBSabana de la Mar
San Juan de la MaguanaSJMMDSJSan Juan de la Maguana
San IsidroZXDMDSIMilitärflugplatz, Santo Domingo

Seeverkehr

Schienenverkehr

Es gibt keine Eisenbahn für den Personentransport, sondern lediglich Strecken für den Transport von Zuckerrohr, Mais und Bananen in der Nähe von La Romana sowie zwischen Barahona und Neiba. Seit 2009 gibt es eine erste Metrolinie in Santo Domingo, eine zweite seit 2013. Weitere Linien sind in Planung.

Seilbahnverkehr

Von d​er Metrolinie 2 zweigt d​ie Teleférico d​e Santo Domingo i​n den Nordosten d​er Stadt a​b und bedient v​ier Stationen. Diese Seilbahn i​st in d​as Tarifsystem d​er Metro eingebunden.

Mobilfunk

Netztechnik: GSM 850/1800/1900. In d​en Städten i​st die Netzabdeckung gut, i​n ländlichen Gegenden, v​or allem i​n den Bergen, g​ibt es n​och größere Lücken. Hauptnetzbetreiber s​ind Altice USA (früher: Orange u​nd Tricom), Claro (früher: Verizon) u​nd Viva. Während e​s in d​er Dominikanischen Republik e​ine Million Festnetzanschlüsse gibt, h​aben ca. 2 Millionen Personen e​in Mobiltelefon (Stand 2012).

Internet

In den großen Städten sowie in den Touristenzentren gibt es eine genügend große Anzahl an Internetcafés, auch mit Breitband-Verbindungen. Die wichtigsten Internet-Provider des Landes sind CLARO, Tricom, Aster, Centennial und France Telecom. Praktisch alle Hotels und Restaurants bieten ihren Gästen heute (z. T. kostenlos) drahtloses Internet an. Im Jahr 2018 nutzten 75 Prozent der Einwohner der Dominikanischen Republik das Internet.[58]

Kultur

Bilder

Musik

Die Musik i​n der Dominikanischen Republik i​st geprägt v​on afrikanischen u​nd spanischen Einflüssen. Man findet i​n der Dominikanischen Republik v​or allem folgende Musikstile i​m Bereich d​er populären Musik:

  • Bachata ist eine aus der Dominikanischen Republik stammende Musikrichtung und der dazugehörige Tanz.
  • Merengue ist eine aus der Dominikanischen Republik stammende Musikrichtung im 2/4-Takt und der dazugehörige Tanz.
  • Merengue Hip Hop (auch: Merengue House oder Merenhouse) ist eine Kombination aus traditioneller Merengue mit Hiphop- und House-Elementen und wurde Mitte der 90er Jahre auch außerhalb der Dominikanischen Republik in den Clubs der USA und Europas populär.
  • Reggaetón (spanische Schreibweise: Reguetón) mit dem dazugehörenden Tanz Perreo steht seit Anfang des 21. Jahrhunderts besonders bei den jüngeren Dominikanern sehr hoch im Kurs. Das bekannte Reggaetón-Produzentenduo Luny Tunes (Francisco Saldaña u. Víctor Cabrera), welches für die meisten der puertorikanischen Reggaetón-Künstler produziert, stammt aus der Dominikanischen Republik.

Karneval

Karneval in der Dominikanischen Republik
"Federmänner"
"Peitschenmänner"
Dominikanische Mädchen mit Bemalung als „Taino girls“

Der Karneval w​ird in d​er ganzen Region Cibao zelebriert, d​ie wichtigsten Zentren s​ind La Vega u​nd Santiago d​e los Caballeros. Er i​st eines d​er wichtigsten Kulturereignisse d​es Landes u​nd findet a​n jedem Sonntag d​es Monats Februar statt. Der Abschluss i​st meistens a​m Nationalfeiertag, d​em 27. Februar, außer d​er 28. Februar fällt a​uf einen Sonntag. In Río San Juan a​n der Nordküste w​ird zu Karneval e​in Merengue-Festival m​it dem Namen „Carnaverengue“ gefeiert.

Feiertage

  • 1. Januar: Neujahrstag (año nuevo)
  • 6. Januar: Dreikönigstag (día de los reyes)
  • 13. Januar: Nationaler Tag der Alphabetisierung (día nacional de la alfabetización)
  • 21. Januar: Katholischer Feiertag (día de Nuestra Señora de la Altagracia)
  • 26. Januar: Tag des Gründungsvaters Juan Pablo Duarte (día del padre de la patria Juan Pablo Duarte)
  • 31. Januar: Tag der Jugend (día nacional de la juventud)
  • 14. Februar: Valentinstag (día de la amistad / día de San Valentín)
  • 25. Februar: Tag des Gründungsvaters Matías Ramón Mella („día del patricio Matías Ramón Mella“)
  • 8. März: Internationaler Tag der Frau (día internacional de la mujer)
  • 9. März: Tag des Gründungsvaters Francisco del Rosario Sánchez (día del patricio Francisco del Rosario Sánchez)
  • 30. März: Gedenken an die Schlacht vom 30. März 1844 (aniversario de la batalla del 30 de marzo 1844)
  • 24. September: Katholischer Feiertag (día de Nuestra Señora de la Mercedes)
  • 6. November: Tag der Verfassung (día de la constitución)
  • 25. Dezember: Weihnachten (día de navidad)

Bewegliche Feiertage:

  • Februar: Karneval (carnaval), an den Sonntagen.
  • März oder April: Ostern (la semana santa – die heilige Woche)
  • letzter Sonntag im Mai: Muttertag (día de la madre)

Verfassungsmässige Nationalfeiertage:

  • 27. Februar: Tag der nationalen Unabhängigkeit im Jahr 1844 (día de la independencia nacional) und teilweise gleichzeitig Karneval (carnaval)
  • 16. August: Tag der Restauration 1863 (día de la restauración). Tag der Amtsübergabe der Präsidentschaft in Wahljahren.

Sport

Der Nationalsport i​st Baseball. Das Land besitzt i​n der Liga Dominicana d​e Béisbol Invernal e​ine Profiliga.

Trivia

  • Auf der kleinen Insel Cayo Levantado in der Nähe der Halbinsel Samaná wurde die Fernsehserie Klinik unter Palmen gedreht. Am Río Chavón im Südosten der Insel wurden Teile der Filme Jurassic Park und Apocalypse Now gedreht.
  • Im Südwesten der Dominikanischen Republik gibt es eine Stelle namens Polo Magnético, an der angeblich Autos aufgrund natürlicher magnetischer Einwirkung bergauf rollen. Es handelt sich hierbei um eine optische Täuschung: Messungen ergaben, dass die Fahrzeuge nicht bergauf rollen.
  • Am 6. Februar 1996 stürzte Birgenair-Flug 301 kurz nach dem Abflug vom Flughafen Puerto Plata ab. Bei diesem Absturz einer Boeing 757 kamen 189 Passagiere ums Leben.
  • Am 6. Februar 1998 starb bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Montellano, Provinz Puerto Plata, der österreichische Sänger Falco. Möglicherweise stand er unter Drogeneinfluss.

Literatur

  • Junot Díaz: Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao. Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-10-013920-7. (eine Familiengeschichte dominikanischer Auswanderer in den USA)
  • Hans-Ulrich Dillmann, Susanne Heim: Fluchtpunkt Karibik – Jüdische Emigration in der Dominikanischen Republik. Christoph Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-551-5.
  • Marion A. Kaplan: Zuflucht in der Karibik. Die jüdische Flüchtlingssiedlung in der Dominikanischen Republik 1940–1945. Wallstein, Göttingen 2010, ISBN 978-3-8353-0511-3.
  • Mario Vargas Llosa: Das Fest des Ziegenbocks. Suhrkamp-Taschenbuch 4016, Suhrkamp, Frankfurt a. M., 2008, ISBN 978-3-518-46016-0. (Roman, der sich mit der Macht Trujillos auseinandersetzt)
  • Yvonne Schaffler: Vodú? Das ist Sache der anderen! Kreolische Medizin, Spiritualität und Identität im Südwesten der Dominikanischen Republik. LIT Verlag, Berlin, Wien, Münster 2009, ISBN 978-3-643-50064-9. (Wiener ethnomedizinische Reihe, Bd. 7) Zugleich: Wien, Universität, Dissertation 2008.
  • Bruce J. Calder: The impact of intervention. The Dominican Republic during the U.S. Occupation of 1916–1924. M. Wiener Publishers, Princeton, NJ 2006, ISBN 1-55876-386-4.
  • Richard Lee Turits: Foundations of despotism. Peasants, the Trujillo regime, and modernity in Dominican history. Stanford University Press, Stanford, Calif. 2003, ISBN 0-8047-4353-3.
  • Eric Thomas Chester: Rag-tags, scum, riff-raff and commies. The U.S. intervention in the Dominican Republic, 1965–1966. Monthly Review Press, New York 2001, ISBN 1-58367-032-7.
  • Jonathan Hartlyn: The struggle for democratic politics in the Dominican Republic. University of North Carolina Press, Chapel Hill 1998, ISBN 0-8078-2406-2.
  • Frank Moya Pons: The Dominican Republic. A national history. M. Wiener Publishers, Princeton, NJ 1998, ISBN 1-55876-192-6.
  • Alan Cambeira: Quisqueya la bella. The Dominican Republic in historical and cultural perspective. M. E. Sharpe, Armonk, N.Y., London, England c1997. 1996, ISBN 1-56324-936-7.
  • Frauke Gewecke: Der Wille zur Nation. Nationsbildung und Entwürfe nationaler Identität in der Dominikanischen Republik. Vervuert, Frankfurt a. M. 1996, ISBN 3-89354-068-7.
  • Julia Alvarez: Die Zeit der Schmetterlinge. Piper, München, Zürich 1994, ISBN 3-492-22860-7. (Roman über die Schwestern Mirabal).
  • Manuela Erhart: Tropenwaldschutz durch Bodenbesitzreform und nachhaltige Bewirtschaftung. Der Fall Dominikanische Republik. Metropolis, Marburg 1995, ISBN 978-3-89518-043-9. Zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation 1994.
Commons: Dominikanische Republik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Dominikanische Republik – geographische und historische Karten
Wiktionary: Dominikanische Republik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  3. World Economic Outlook Database Oktober 2020. In: World Economic Outlook Database. International Monetary Fund, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 344 (englisch, undp.org [PDF]).
  5. laut StAGN
  6. Oficina Nacional de Estadística: IX Censo Nacional de Población y Vivienda 2010. Volume I: Informe General. Santo Domingo 2012 (Memento vom 8. Juli 2014 im Internet Archive). (PDF; 5,4 MB).
  7. Oficina Nacional de Estadística: IX Censo Nacional de Población y Vivienda 2010. Volume I: Informe General. Santo Domingo 2012, S. 35–45 (Memento vom 8. Juli 2014 im Internet Archive). (PDF; 5,4 MB).
  8. CB Online Staff: UPR professor: Taíno genes in D.R. (Nicht mehr online verfügbar.) Caribbean Business, 17. Juni 2010, archiviert vom Original am 10. Mai 2011; abgerufen am 18. Oktober 2011.
  9. Listin Diario: OEA estima República Dominicana alberga 40,000 venezolanos. 8. Oktober 2019, abgerufen am 18. Mai 2020 (spanisch).
  10. Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW): DSW-Datenreport 2021. Hannover 2021, S. 10–11 PDF, abgerufen am 13. Januar 2022.
  11. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).
  12. World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 24. Juli 2017.
  13. http://countrystudies.us/dominican-republic/33.htm
  14. Unsere Familie – Kalender 2005, Seite 81
  15. Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu der Dominikanischen Republik
  16. UNAIDS: HIV AND AIDS ESTIMATES (2011). UNAIDS, 2012, abgerufen am 18. März 2013 (englisch).
  17. UNAIDS: UNAIDS World AIDS Day Report. (PDF; 1,2 MB) UNAIDS, 2012, abgerufen am 18. März 2013 (englisch).
  18. Dominican Republic: Life expectancy at birth from 2009 to 2019. In: www.statista.com. Januar 2022, abgerufen am 6. Februar 2022 (englisch).
  19. Dominican Republic: Life expectancy at birth from 2009 to 2019, by gender. In: www.statista.com. Januar 2022, abgerufen am 6. Februar 2022 (englisch).
  20. World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 26. November 2017.
  21. PISA 2015 Ergebnisse (Band I): Exzellenz und Chancengerechtigkeit in der Bildung. (PDF) OECD (2016), W. Bertelsmann Verlag, Deutschland, 6. Dezember 2016, abgerufen am 20. Januar 2017.
  22. IFPRI, Concern Worldwide und Welthungerhilfe: Welthunger-Index 2011. Oktober 2011, abgerufen am 19. März 2013.
  23. Visa: Visa Case Study: Government Efficiency. (PDF; 1,8 MB) 2010, abgerufen am 11. April 2013 (englisch).
  24. Administradora De Subsidios Sociales: Revista Clic Institucional. (PDF; 1,6 MB) Juni 2011, abgerufen am 11. April 2013 (spanisch).
  25. Oficina Nacional de Estadística: Desempleo por actividad económica, según año 2003–2011. 23. Juli 2012, abgerufen am 31. März 2013.
  26. RD tiene la tasa de desempleo más alta en América Latina. (Nicht mehr online verfügbar.) Hoy Digital, 7. Januar 2011, archiviert vom Original am 30. April 2013; abgerufen am 31. März 2013.
  27. Informe Estadístico sobre Seguridad CiudadanaOSC-IE 030. In: BOLETÍN ESTADÍSTICO. CONSEJO NACIONAL DE SEGURIDAD CIUDADANA, 2019, abgerufen am 15. Oktober 2021 (spanisch).
  28. Kriminalitäts-Index nach Land 2018. Numbeo.com, 2018, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  29. Kriminalitäts-Index nach Land 2021. Numbeo.com, 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  30. ONE – Statistisches Amt der Dominikanischen Republik
  31. Jad Adams: Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 438
  32. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 113.
  33. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  34. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, abgerufen am 6. Februar 2021 (englisch).
  35. Countries and Territories. Freedom House, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  36. 2021 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2021, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).
  37. Transparency International (Hrsg.): Corruption Perceptions Index. Transparency International, Berlin 2021, ISBN 978-3-96076-157-0 (englisch, transparencycdn.org [PDF]).
  38. Dominican Republic - The World Factbook. Abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
  39. Home | SIPRI. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch).
  40. www.optic.gob.do OPTIC-Callcenter
  41. Auswärtiges Amt. Abgerufen am 24. Juli 2017.
  42. https://countryeconomy.com/national-debt/dominican-republic
  43. http://www.indexmundi.com/dominican_republic/debt_external.html
  44. Dominikanische Republik: Der Wachstumsstar der Karibik. (handelsblatt.com [abgerufen am 8. Juli 2017]).
  45. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 6. August 2018 (englisch).
  46. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 28. August 2018 (amerikanisches Englisch).
  47. Wirtschaft. Abgerufen am 8. Juli 2017.
  48. Wirtschaft. Abgerufen am 24. Juli 2017.
  49. The World Factbook
  50. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 24. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
  51. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  52. Llegada Mensual de Pasajeros según Residencia y Aeropuerto Utilizado, Vía Aérea, 2012. (MS Excel; 36 kB) Zentralbank der Dominikanischen Republik, abgerufen am 8. März 2013 (spanisch).
  53. Salida Mensual de Pasajeros según Residencia y Aeropuerto Utilizado, Vía Aérea, 2012. (MS Excel; 36 kB) Zentralbank der Dominikanischen Republik, abgerufen am 8. März 2013 (spanisch).
  54. AIP-Part III Aerodrome. IDAC, abgerufen am 5. März 2010 (englisch).
  55. Airports in Dominican Republic. World Aero Data, abgerufen am 5. März 2010 (englisch).
  56. Individuals using the Internet (% of population). Weltbank, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).

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