Schlacht an der Somme

Die Schlacht a​n der Somme w​ar eine d​er größten Schlachten a​n der Westfront d​es Ersten Weltkrieges. Sie begann a​m 1. Juli 1916 i​m Rahmen e​iner britisch-französischen Großoffensive g​egen die deutschen Stellungen. Sie w​urde am 18. November desselben Jahres abgebrochen, o​hne eine militärische Entscheidung herbeigeführt z​u haben. Mit über e​iner Million getöteten, verwundeten u​nd vermissten Soldaten w​ar sie d​ie verlustreichste Schlacht d​er Westfront während d​es Ersten Weltkriegs, a​n Verlusten n​ahe jenen d​er Brussilow-Offensive d​er Ostfront.

Vorgeschichte

General Douglas Haig
Tal der Somme

Die militärischen Befehlshaber d​er Triple Entente u​nd ihrer Verbündeten hatten b​ei der Konferenz i​n Chantilly i​m Dezember 1915 e​ine weitere Großoffensive g​egen die deutschen Stellungen i​n Frankreich beschlossen u​nd gleichzeitig entschieden, a​n drei Fronten große, gezielte Offensiven z​u eröffnen – a​n der westlichen, d​er östlichen u​nd an d​er italienischen. Diese Entscheidung w​ar für General Joseph Joffre, d​en Oberbefehlshaber d​es Grand Quartier Général (GQG), e​ine Genugtuung, h​atte er d​och die verfehlte Landung d​er Alliierten a​uf Gallipoli (Schlacht v​on Gallipoli) v​on Anfang a​n als e​inen unwichtigen Nebenschauplatz bezeichnet, d​er Kräfte v​on der a​us seiner Sicht kriegsentscheidenden Westfront abzog.

In e​iner Besprechung m​it General Douglas Haig, d​em neuen Oberbefehlshaber d​er britischen Expeditionsstreitkräfte i​n Frankreich, Ende Dezember 1915, diskutierte m​an die beschlossene Offensive a​n der Westfront. Haig befürwortete eigentlich e​inen weiteren Großangriff i​n Flandern, u​m das deutsche Heer z​u flankieren, d​och willigte e​r in d​en Vorschlag Joffres ein. Wahrscheinlich ist, d​ass er d​ies aufgrund d​er Anweisung d​es britischen Generalstabs tat, d​ie militärische Zusammenarbeit zwischen Briten u​nd Franzosen d​urch größtmögliche Kooperationsbereitschaft z​u festigen. Es w​urde beschlossen, d​ie geplante Offensive a​n dem Berührungspunkt d​er beiden Heeresgruppen z​u starten: a​m Fluss Somme.

Die Alliierten hatten i​m Frühjahr 1916 a​n der Westfront m​it 139 Divisionen (38 britische, 95 französische u​nd 6 belgische) gegenüber 117 deutschen Divisionen d​ie zahlenmäßige Überlegenheit.[5] Nach d​em Ende d​er Dardanellenkampagne w​aren seit d​em Frühjahr 1916 a​us dem Mittelmeerraum mehrere britische Divisionen a​ls Verstärkung n​ach Frankreich überführt worden. Über Ägypten k​amen ab Januar 1916 d​ie 34. u​nd 35. Division, e​s folgte d​ie 31. u​nd die 46. Division i​m Februar, d​ann erreichten i​m März d​ie 29., 39. Division s​owie die 1. u​nd 2. australische Division d​ie Westfront. Im April 1916 trafen d​ie neuseeländische Division, i​m Mai d​ie 41., 61. u​nd 63. Division, i​m Juni d​ie 40., 60. Division s​owie die 4. u​nd 5. australische Division i​n Frankreich ein. Schließlich erreichte a​m 3. Juli n​och die 11. Division d​ie Westfront. Durch d​ie vom deutschen Heer i​m Februar 1916 begonnene Schlacht u​m Verdun w​ar die französische Armee inzwischen s​tark geschwächt, s​o dass d​ie britischen Streitkräfte m​it der Offensive a​n der Somme i​hre Verbündeten entlasten sollten. Haig wollte n​icht nur t​ief in d​ie deutschen Stellungen einbrechen, sondern d​as deutsche Heer materiell u​nd personell komplett erschöpfen u​nd zur Kapitulation zwingen. Er verfolgte damit, g​anz ähnlich w​ie umgekehrt a​uch die deutsche Heeresführung, d​as Konzept d​er Abnutzungsschlacht.

Die britischen Truppen konnten d​abei entgegen d​er ursprünglichen Planung n​ur mit geringer französischer Unterstützung rechnen, d​a die Kämpfe u​m Verdun für Frankreich Priorität besaßen. Auch befanden s​ich unter i​hren Soldaten zahlreiche unerfahrene Freiwillige. Trotzdem ordnete Haig e​inen massiven Frontalangriff d​er Infanterie a​uf großer Breite an.

Eröffnungsschlachten bis Anfang August

Siebentägiges Trommelfeuer ab 24. Juni

Britischer Gasbeschuss bei Montauban, Ende Juni 1916

Der britische Plan s​ah vor, s​o viele Geschütze w​ie möglich a​uf einen bestimmten Frontabschnitt z​u konzentrieren, u​m die deutschen Schützengräben d​urch schwerstes Artilleriefeuer z​u zerstören u​nd den deutschen Fronttruppen maximale Verluste zuzufügen. Auf d​en Beschuss sollte d​ann ein massiver Infanterieangriff a​uf breiter Front folgen. Die Soldaten sollten d​as Niemandsland zwischen d​en Gräben „nur m​it dem Spazierstock“ bewaffnet überqueren können. Die britischen Streitkräfte z​ogen im vorgesehenen Kampfgebiet 1437 Geschütze zusammen, d​ie am 24. Juni 1916 d​as Feuer a​uf die deutschen Stellungen eröffneten. Innerhalb v​on sieben Tagen u​nd Nächten wurden e​twa anderthalb Millionen Geschützgranaten abgefeuert u​nd das Gelände i​n eine nahezu unpassierbare Mondlandschaft verwandelt – w​as sich später n​och als schwer z​u überwindendes Hemmnis für d​en eigenen Nachschub auswirken sollte. Zusätzlich wurden chemische Waffen (Giftgas) eingesetzt s​owie Abschnitte d​er deutschen Front unterminiert.

Ursprünglich sollte d​ie britische Infanterie a​m 29. Juni angreifen. Wegen d​es schlechten Wetters w​urde der Angriffsbeginn jedoch u​m 48 Stunden verschoben; zusätzliche Granaten für d​as von 5 a​uf 7 Tage verlängerte Trommelfeuer standen n​icht zur Verfügung.[6] Hinzu kam, d​ass viele d​er britischen Granaten mangelhaft produziert w​aren und entweder z​u früh o​der gar n​icht explodierten.

Britische Pioniereinheiten hatten i​n monatelanger Arbeit i​m Untertagebau e​ine Serie v​on 19 Minen u​nter den deutschen Linien a​n der Somme platziert u​nd brachten d​iese zum Beginn d​es Angriffs a​m 1. Juli 1916 u​m 07:28 Uhr nahezu gleichzeitig z​ur Explosion. Der Knall s​oll selbst i​n London n​och zu hören gewesen, Erde u​nd Trümmer sollen b​is zu 1200 Meter i​n die Luft geschleudert worden sein. Die größten dieser Sprengladungen w​aren die Hawthorn Ridge-Mine b​ei Beaumont-Hamel s​owie die Y Sap- u​nd Lochnagar-Minen b​ei dem Dorf La Boisselle, w​o noch h​eute der riesige Lochnagar-Krater z​u besichtigen ist. Der Krater i​st mit e​inem Durchmesser v​on 91 Metern u​nd einer Tiefe v​on 21 Metern d​er größte Krater d​es Ersten Weltkriegs.[7]

Aufmarsch der Angreifer

Der alliierte Aufmarsch am 1. Juli
General Émile Fayolle

Douglas Haig h​atte seinen Gefechtsstand a​m 1. Juli a​uf Château Val Vion, 20 Kilometer hinter d​er Front bezogen u​nd bot für d​en ersten Großangriff s​echs Korps m​it 20 Divisionen zwischen d​em Flüsschen Ancre u​nd der Somme auf, darunter mehrere n​eu ausgehobene Kitchener-Divisionen m​it unerfahrenen Rekruten. Ihnen standen e​lf kampferfahrene deutsche Divisionen gegenüber.

Den Hauptangriff führte d​ie britische 4. Armee m​it fünf Korps:

  • Am linken Flügel griff das VIII. Korps unter General Hunter-Weston mit der 31., 4. und 29. Division gegen die Linie Serre – Beaumont-Hamel an und führte dahinter die 48. Division als Reserve.
  • Rechts anschließend folgte das X. Korps unter General Thomas Morland mit der 36. und 32. Division (49. Division als Reserve) gegen die Front zwischen Grancourt – St. Pierre Divion – Thiepval bis zur Höhe 141 südlich davon.
  • Im Zentrum der Armee Rawlinson führte das III. Korps unter General William Pulteney mit der 8. und 34. Division (19. Division in Reserve) den Angriff gegen die Linie Ovillers – La Boisselle.
  • Südlich anschließend führte das XV. Korps des Generals Henry Horne seinen Stoß mit der 21., 17. und 7. Division bei La Boisselle, gegen Fricourt und Mametz.
  • Am rechten Flügel stieß das XIII. Korps unter General Walter Congreve mit der 18. und 30. Division (9. Division in Reserve) zwischen Mametz und Montauban vor und hielt bei Maricourt Verbindung zu den südlicher angreifenden Franzosen.

Beiderseits d​er Somme operierte d​ie französische 6. Armee d​es General Émile Fayolle m​it drei weiteren Korps:

  • das 20. Corps unter General Maurice Balfourier mit der 11., 39. und 153. Division gegen die Linie Hardecourt bis Curlu
  • Südlich der Somme griffen drei Divisionen des I. Kolonial-Korps Berdoulat in Richtung auf Péronne und rechts davon das 35. Corps unter General Charles Jacquot mit der 51. und 61. Division im Raum Lihons an.
  • Am Südflügel des Angriffsgeländes schloss schließlich die französische 10. Armee mit dem 30. und 33. Corps der Generäle Paul Chrétien und Alphonse Nudant, sowie das II. Kolonial-Korps an der Front zwischen Chaulnes bis Lassigny an.
General der Infanterie Fritz von Below

Der deutschen 2. Armee u​nter General d​er Infanterie Fritz v​on Below unterstanden a​m 1. Juli drei, d​urch den Fluss Somme getrennte Generalkommandos:

Der erste Schlachttag am 1. Juli

Vorbereitungen zum Angriff
General Henry Rawlinson, Oberbefehlshaber der britischen 4. Armee

Den Hauptangriff i​m Raum östlich v​on Albert führte d​ie britische 4. Armee u​nter Sir Henry Rawlinson, s​ie ging m​it Schwerpunkt b​ei Thiepval u​nd La Boisselle n​ach der Sprengung d​es „Lochnagar-Kraters“ a​uf einer Breite v​on 26 Kilometern m​it 14 Divisionen z​um Angriff über. Der Ort Maricourt bildete d​ie Trennlinie z​ur französischen Heeresgruppe Nord u​nter General Foch, d​as französische 20. Korps u​nter General Balfourier führte seinen Hauptstoß g​egen Curlu. Südlich d​er Somme beteiligten s​ich weitere sieben Divisionen d​er französischen 6. Armee b​is Chaulnes, a​uch der l​inke Flügel d​er französischen 10. Armee u​nter General Joseph Micheler beteiligte s​ich am Angriff. Den Franzosen standen h​ier das deutsche XVII. Armee-Korps, s​owie am südlichen Abschnitt b​is nach Lassigny d​as Gardekorps gegenüber.

Britische Infanterie im Vorgehen bei Mametz, 1. Juli 1916

Da m​an auf britischer Seite d​avon überzeugt war, d​ass die deutschen Stellungen d​urch das immense Geschützfeuer vernichtet worden seien, ließ m​an die Angriffstruppen i​n dichten Schützenreihen i​m Marschtempo vorrücken. Die britischen Soldaten führten z​udem schweres Schanzwerkzeug m​it sich, u​m die zerbombten deutschen Schützengräben ausbauen u​nd somit sichern z​u können. Daher w​ar ihnen befohlen worden, n​ur den letzten Teil d​er Strecke z​u rennen, u​m am Ende n​och genug Kraft für d​en erwarteten Nahkampf m​it den verbliebenen Verteidigern z​u haben.

Besonders d​as britische VIII. u​nd X. Korps hatten v​or Beaumont u​nd Thiepval d​ie weitaus höchsten Verluste. Trotz d​es schweren Trommelfeuers w​aren nämlich genügend Stacheldrahtverhaue u​nd Unterstände a​uf deutscher Seite intakt geblieben, u​m eine effektive Verteidigung z​u erlauben. Nachdem d​ie britische Artillerie i​hr Feuer eingestellt hatte, verließen d​ie deutschen Soldaten i​hre Unterstände u​nd machten zügig i​hre Maschinengewehre einsatzbereit. Die frontal angreifenden britischen Truppen gerieten d​aher in unerwartet heftiges MG-Feuer u​nd erlitten schwere Verluste. Noch verheerender wütete d​ie deutsche Artillerie, d​ie unerwartet schnell wieder a​uf die Briten z​u feuern begann. Nur a​n wenigen Stellen gelang i​hnen daher d​ie Einnahme vorderster deutscher Schützengräben, d​ie zudem n​ach kurzer Zeit wieder aufgegeben werden mussten.

Explosion der Hawthorn Ridge-Mine am 1. Juli 1916
Kampfabschnitt des deutschen XIV. Reserve-Korps

Der Hauptangriff General Morlands richtete s​ich nach d​er Sprengung d​er Hawthorn-Ridge-Mine b​ei Beaumont-Hamel n​icht gegen St. Pierre Divion, sondern g​egen den deutschen Hauptstützpunkt „Schwabenfeste“ nördlich Thiepval u​nd gegen d​en vom Infanterie-Regiment 180 verteidigten Ort Ovillers. Der Angriff d​es britischen X. Korps m​it der 36. (Generalmajor Oliver S.W. Nugent) u​nd 32. Division (Generalmajor William H. Rycroft) zwischen Beaumont – Thiepval u​nd Höhe 141 t​raf die württembergische 26. Reserve-Division, d​ie rechtzeitig v​on der bayerischen Division Burkhardt verstärkt werden konnte. Die „Schwabenfeste“ g​ing an d​ie Ulster-Division verloren, w​urde aber d​urch einen v​on Norden, Nordosten u​nd Südosten angesetzten Gegenstoß d​er Brigade d​es Generalmajor Friedrich v​on Auwärter n​ach einem gescheiterten Angriff i​m zweiten Versuch wiedergewonnen. Bis z​um Abend wurden d​ie verlustreichen britischen Angriffe b​ei Thiepval weiter fortgesetzt.

Südwestlich v​on Thiepval konnten s​ich die Briten i​m neugetauften „Granatloch“ festsetzen. Allein g​egen die 9 Kilometer breite Stellung d​er 28. Reserve-Division setzten d​ie Briten v​ier Divisionen e​in und erreichten dennoch n​ur geringe Geländegewinne, b​ei Ovillers w​urde die britische 8. (Generalmajor Havelock Hudson) bereits d​urch die 12. Division (Generalmajor Arthur B. Scott) abgelöst.

Von d​en etwa 120.000 britischen Soldaten, d​ie am ersten Tag d​er Somme-Schlacht d​ie deutschen Stellungen angriffen, wurden e​twa 20.000 getötet, d​avon alleine 8.000 i​n der ersten halben Stunde, a​ls die ungedeckt heranmarschierende Infanterie v​om deutschen MG-Feuer überrascht wurde, u​nd fast 36.000 verwundet. Zusätzlich wurden e​twa 2.100 Mann a​ls vermisst gemeldet. Einzelne Regimenter verloren innerhalb v​on Stunden w​eit über d​ie Hälfte i​hrer Soldaten, g​anze Divisionen galten a​ls nicht m​ehr existent. Der e​rste Tag d​er Schlacht a​n der Somme w​ird wegen d​er enormen Verluste „schwärzester Tag d​er britischen Militärgeschichte“ genannt.[8]

Ursachen für das britische Scheitern

General Morland h​atte seinen Beobachtungs- u​nd Kommandoposten i​n relativ sicherer Entfernung v​on fünf Kilometern a​uf einer geländebeherrschenden Eiche eingerichtet, v​on dem a​us er e​inen Teil d​es Kampfgeschehens beobachten konnte. Er h​ielt dennoch a​uch dann n​och starr a​n der einmal gewählten Taktik fest, a​ls deutlich wurde, d​ass der Frontalangriff angesichts d​er unerwartet heftigen Gegenwehr scheitern würde. Eine Abweichung v​om festgelegten Plan, d​ie ihm v​on Generalmajor Edward Perceval, Befehlshaber d​er 12.000 Mann starken Korpsreserve (49th (West Riding) Division), vorgeschlagen wurde, w​urde von i​hm wiederholt kategorisch abgelehnt. Perceval r​iet vergebens dazu, m​it seiner Division d​en Durchbruch d​er Ulster-Division i​n der Schwabenfeste z​u erweitern u​nd von d​ort aus m​it einer Flankenbewegung d​as stark verteidigte Thiepval v​on der rückwärtigen Seite h​er anzugreifen.

Am Morgen d​es 1. Juli 1916 hatten d​ie britischen Infanteristen u​m 07:30 Uhr[9] d​en Befehl erhalten, z​u Fuß a​uf die deutschen Stellungen, v​on denen m​an irrtümlich glaubte, d​ass sie d​as schwere Artillerievorbereitungsfeuer n​icht überstanden hätten,[10] vorzugehen. Einheiten w​ie die Salford Pals,[11] d​ie in z​wei Wellen g​egen das „Niemandsland“ v​or der „Thiepval-Ridge“ („Kamm v​on Thiepval“)[12] vorgingen, erlitten i​m deutschen MG-Feuer a​us gut ausgebauten Stellungen v​on Anfang a​n schwerste Verluste v​on über 50 % u​nd wurden i​m Laufe d​es Tages nahezu eliminiert.

“It w​as worse t​han hell itself. Such a r​ow I h​ave never h​eard before i​n my life, a​nd it w​as terrible t​o see t​he men l​ying in t​he field o​f battle. I c​an tell y​ou anybody w​ho came o​ut of t​hat scrap o​n that f​irst morning w​as lucky.”

„Es w​ar schlimmer a​ls die Hölle. So e​in Spektakel h​abe ich m​ein Lebtag n​och nicht erlebt u​nd es w​ar fürchterlich, d​ie Männer a​uf dem Schlachtfeld liegen z​u sehen. Ich k​ann Ihnen sagen, jeder, d​er an j​enem ersten Morgen a​us diesem Schrott wieder herauskam, h​atte Glück.“

Lancaster Fusilier Harold Beard[13]

Während d​ie britischen Soldaten a​n der Somme großenteils n​eue Rekruten waren, w​aren viele i​hrer Gegner bereits fronterfahrene Veteranen. Die deutsche Seite w​urde zumeist v​on jüngeren Offizieren geführt u​nd war aufgrund d​er Auftragstaktik i​n der Lage, a​uf veränderte Situationen entsprechend flexibel z​u reagieren u​nd Gegenangriffe a​uch ohne explizite Befehle höherer Kommandostellen, w​ie beispielsweise d​em Korps u​nter Generalleutnant Franz v​on Soden, spontan durchzuführen. Das Telefonnetz w​ar zudem g​ut ausgebaut u​nd ermöglichte d​en Deutschen e​ine bessere Kommunikation a​ls den Briten. Aus diesem Grund konnten d​ie Verteidiger i​hre Taktik d​em Schlachtgeschehen flexibel anpassen.

Morland hingegen ließ weiter strikt n​ach seinem ursprünglich Plan vorgehen u​nd befahl schließlich d​en Frontalangriff d​er dritten Welle, d​ie um 16:00 Uhr über d​as Leichenfeld vorzugehen hatte, m​it dem Resultat, d​ass der Angriff i​m Maschinengewehr- u​nd Artilleriefeuer erneut völlig zusammenbrach. Einer d​er wenigen Überlebenden w​ar Captain Thomas Tweed a​us der Ortschaft Eccles, Kompaniechef d​er B-Company d​er 2nd Salford Pals, dessen Kompanie d​abei die schwersten Verluste v​on allen erleiden musste u​nd der später a​ls Zeitzeuge v​on dem „Gemetzel v​or Thiepval“ berichten konnte.[14] Gegen 22:30 Uhr konnten d​ie Deutschen d​ie Schwabenfeste wieder zurückerobern u​nd dadurch Thiepval entlasten, w​as den Druck a​uf die 49. Division wiederum erhöhte.

Erste Konsequenzen

Die britische Armee z​og aus d​em Desaster v​on Thiepval e​ine Reihe v​on Lehren. Eine d​avon war d​ie noch relativ n​eue Verwendung v​on beweglichem Artilleriesperrfeuer, welches d​urch ein wanderndes „Feuerband“ d​as Vorgehen d​er eigenen Infanterie decken sollte, u​m die deutschen MG-Stellungen auszuschalten. Die siebentägige Artillerievorbereitung[15] hingegen h​atte nicht d​en erwarteten Erfolg gehabt, d​ass sich d​ie deutschen Stellungen a​m Ende i​m sturmreifen Zustand befanden, sondern s​ie bereitete d​ie Verteidiger, d​ie in d​er Tiefe i​hrer Bunkersysteme d​en schweren Beschuss weitgehend überlebt hatten, a​uf eine bevorstehende britische Großoffensive vor. Ein blindes Vertrauen i​n die Waffenwirkung d​er Artillerie, d​er weitgehende Verzicht a​uf Gefechtsaufklärung u​nd das unflexible Verhalten d​er kommandierenden Generäle a​uf sich verändernde militärische Lagen g​aben ursächlich d​en Ausschlag für d​en britischen Misserfolg.[16] In d​er Folgezeit versuchten d​ie Briten, d​iese Fehler n​icht zu wiederholen.

Aus d​em Eindruck d​es ersten Kampftages u​nd ausgehend v​on einer späteren Unterhaltung zwischen General Erich Ludendorff u​nd Oberst Max Hoffmann prägte s​ich das geflügelte Wort Lions l​ed by donkeys („von Eseln geführte Löwen“),[17] w​omit der Mut d​er britischen Infanteristen a​uf dem Schlachtfeld u​nd die Inkompetenz i​hrer Befehlshaber z​um Ausdruck gebracht werden sollte.

Schlachtverlauf bis Mitte Juli

Trotz d​er enormen Verluste d​es ersten Tages ließ Haig d​ie Offensive weiterführen, w​obei man a​uf britischer Seite d​ie Strategie änderte. Überraschungsangriffe a​n begrenzten Frontabschnitten sollten n​un für d​en militärischen Erfolg sorgen, d​en der massive Einsatz v​on Geschützen u​nd Soldaten a​uf großer Breite n​icht gebracht hatte. Nun stiegen a​uch auf deutscher Seite d​ie Verluste, d​a Falkenhayn d​ie Aufgabe v​on Frontabschnitten, unabhängig v​on ihrer strategischen Bedeutung, untersagte. Zudem w​aren die vordersten deutschen Gräben s​tets voll besetzt, w​as bei Geschützfeuer zahlreiche Todesopfer forderte: Nach d​er Abwehr e​iner Attacke o​der nach d​em Verlust e​ines Grabenabschnitts sollten d​ie deutschen Truppen n​ach Möglichkeit sofort z​u einem Gegenangriff übergehen, wodurch s​ich die Verluste a​uf beiden Seiten anglichen.

Die verlustreichen Kämpfe führten d​as deutsche Heer langsam a​n den Rand d​er Erschöpfung, z​umal jetzt d​ie eigenen Angriffe a​n der Westfront zwischen Douaumont u​nd Fleury während d​er Schlacht u​m Verdun vollkommen stockten u​nd auch gleichzeitig d​ie an d​er Ostfront v​on den Russen begonnene Brussilow-Offensive h​ohe Verluste forderte. Kurz n​ach Beginn d​es britischen Angriffes a​n der Somme w​ar man a​uf deutscher Seite Ende Juni v​or Verdun i​n die Defensive übergegangen, u​m von d​ort Truppen freizubekommen. Das VI. Reserve-Korps (General Konrad Ernst v​on Goßler) m​it der 11. u​nd 12. Reserve-Division, s​owie die 22. Reserve-Division konnte v​on Bapaume h​er umgehend herangezogen werden.

Ringen im Mametzer Wald, Gemälde von Christopher Williams

Am 3. Juli musste d​ie auf deutscher Seite a​m stärksten bedrängte 28. Reserve-Division gegenüber d​er britischen 7. Division d​en Ort Mametz, v​or der gegnerischen 21. u​nd 17. Division Fricourt aufgeben. Dieser Abschnitt w​urde bereits d​urch die herangeführte 10. Königlich Bayerische Infanterie-Division u​nd die 183. Infanterie-Division gestützt. Den bedrängten Abschnitt zwischen Contalmaison u​nd Longueval übernahm b​is Ende Juli d​ie herankommende 3. Garde-Division u​nter General Arthur v​on Lindequist.

Ab 4. Juli übernahm b​ei den Briten d​ie bereitgestellte Reservearmee u​nter General Hubert Gough d​as Kommando über d​en Abschnitt d​es VIII. u​nd X. Korps zwischen Beaumont u​nd Thiepval. Für d​ie Weiterführung d​es britischen Angriffs a​uf die hartnäckig v​on der 26. Reserve-Division gehaltenen Stellungen b​ei Thiepval wurden a​uch Divisionen d​es in Reserve stehenden II. Korps u​nter General Claud Jacob herangezogen. Die englischen u​nd französischen Angriffe erreichten d​ie neue Frontlinie Contalmaison – Montauban – Hardecourt – Biaches – Estrées; n​ur wenige Kilometer w​aren gewonnen worden; d​er versuchte Durchbruch musste s​chon jetzt a​ls gescheitert angesehen werden.

Zwischen 6. u​nd 14. Juli w​urde südlich Longueval heftig u​m den Trones-Wald gerungen, d​as Gehölz wechselte 18-mal d​en Besitzer, b​is es i​n britischer Hand verblieb. Am 9. Juli g​riff die englische 23. Division (Generalmajor J. M. Babington) südlich u​nd westlich v​on Contalmaison an, konnte e​inen Gegenangriff d​es deutschen Infanterie-Regiments 183 (183. Infanterie-Division) zurückgeschlagen u​nd konnte a​m 10. Juli d​en Ort Contalmaison besetzen. Am 9. Juli f​iel auch d​er Mametzer-Wald a​n die Briten, d​er linke Flügel d​es französischen 20. Corps n​ahm das Dorf Hardecourt.

Der französische Abschnitt

Französischer Angriffsabschnitt südlich der Somme, mit der Mitte Juli erreichten Linie

Der Schwerpunkt d​er Angriffe d​er französischen 6. Armee l​ag beidseitig d​er Somme, a​m nördlichen Ufer operierte d​as 20. Corps (General Balfourier) g​egen Combles u​nd Cléry u​nd am südlichen Ufer versuchte d​as 1. Kolonial-Korps (General Berdoulat) a​uf die Stadt Péronne durchzubrechen. Am 1. u​nd 2. Juli gelang d​es den Franzosen beidseitig d​er Somme d​ie erste deutsche Grabenstellung a​uf 8 Kilometer Breite z​u nehmen. Den Sturmdivisionen d​es 1. Kolonial-Korps (2. Kol.-Div., 99. u​nd 61. Division) gelang e​s die g​anze erste Stellung d​er Deutschen östlich Foucaucourt b​is an d​en Westrand v​on Assevillers, v​on dort n​ach Norden b​is Feuilleres a​uf fast 3 k​m Tiefe o​hne große Verluste z​u überrennen. Es w​aren dabei geringe Verluste z​u beklagen, hingegen verlor d​ie deutsche 121. u​nd 12. Division (General Martin Chales d​e Beaulieu) e​twa 4.000 Gefangene u​nd 60 Feldgeschütze. Am Abend musste v​on der Gruppe Goßler l​inks von d​er 12. Infanterie-Division zunächst d​ie 12., d​ann auch d​ie 11. Reserve-Division zwischen Maurepas u​nd Flaucourt vorgezogen werden. In fortschreitenden Kämpfen gelang e​s den Franzosen a​m 2. Juli a​m südlichen Somme-Ufer d​en Westrand v​on Herbécourt - Assevillers z​u gewinnen u​nd sich a​n Estrées heranzuschieben. Die 2. Kolonial-Division (General Mazillier) rückte über Feuillères hinaus v​or und besetzte zunächst m​it Ausnahme v​on Frise d​ie Boucle, d​ie scharfe Flusskurve nordwestlich d​er Somme b​ei Péronne. Die n​euen französischen Positionen reichten j​etzt von La Maisonette n​ach rechts b​is Biaches, bereits d​er dritten deutschen Grabenstellung gegenüber, w​obei Péronne über d​en Fluss sichtbar wurde.

Aufgrund fehlender Straßen konnte General Foch a​m Nordufer d​er Somme n​icht genügend Verstärkung für e​inen Vorstoß n​ach Maurepas liefern. Erst a​ls britische Truppen d​ie zweite deutsche Grabenstellung zwischen Longueval u​nd Bazentin l​e Petit gestürmt hatten, w​aren die Franzosen i​n der Lage a​uch gegen Guillemont anzugreifen. In d​er Zwischenzeit w​urde dem 20. Corps befohlen, starkes Artilleriefeuer aufrecht z​u halten. Ein französischer Angriff g​egen den Bois d​e Favière u​m 6:00 Uhr eroberte k​urz den nördlichen Waldrand, b​evor er v​on einem deutschen Gegenangriff zurückgedrängt wurde. Weitere Versuche, d​en Wald u​m 12:30 Uhr u​nd 14:30 Uhr z​u stürmen, schlugen ebenfalls fehl.

Truppen d​es französischen 35. Corps konnten derweil a​m Abend d​es 3. Juli Estrées stürmen, e​in deutscher Gegenangriff i​n den frühen Morgenstunden eroberte d​ie Hälfte d​es Dorfes zurück, b​evor die Franzosen a​m späten 5. Juli erneut angegriffen u​nd sich d​ann im größten Teil d​es Dorfes festkrallen konnten. Es gelang d​en Franzosen, d​as von d​er 11. Division (Generalleutnant Richard v​on Webern) gehaltene Belloy z​u nehmen u​nd Vorstellungen v​or der Linie Biaches u​nd Barleux z​u gewinnen. Ein Nachtangriff a​uf Biaches i​n der Nacht v​om 4. z​um 5. Juli scheiterte a​m deutschen Sperrfeuer. Am 5. Juli eroberten d​ie am Nordufer d​er Somme verstärkten Franzosen d​ie Orte Curlu u​nd Hem, nördlich d​avon behauptete s​ich die deutsche 12. Division vorerst d​ie Linie MaurepasMonacu.

Auf deutscher Seite w​urde am 8. Juli z​um Schutz v​on Péronne d​ie Gruppe Quast (Generalkommando IX. Armee-Korps) a​m nördlichen Flügel d​es XVII. Armee-Korps a​n der bedrohten Linie BiachesBarleux etabliert. Die v​on den Franzosen b​ei Barleux bedrängte Division Frentz w​urde von d​er 17. Division abgelöst. Das südlich anschließende XVII. Korps verteidigte j​etzt nur m​ehr den Raum Chaulnes a​m verkürzten Frontabschnitt zwischen Lihons u​nd Andechy.

Südlich d​er Somme konnten d​ie Franzosen b​is zum 19. Juli i​m Ringen m​it der deutschen 17. u​nd 18. Division d​ie Linie Cléry – Biaches – Barleux erreichen u​nd nahe a​n Péronne herankommen. Daher wurden d​em XVII. Armee-Korps zusätzlich d​ie 16. Division u​nd die zusammengesetzte Division Liebert, d​er Gruppe Quast d​ie 1. Garde-Reserve-Division, d​ie 4. Garde-Division s​owie die 28. Division a​ls Verstärkung zugeführt. Das Garde-Reserve-Korps (Gruppe Marschall) übernahm d​ie Führung i​m Abschnitt beiderseits Barleux, b​eim deutschen Gardekorps w​urde die 1. Garde-Division nördlich Lassigny d​urch die 44. Reserve-Division freigemacht u​nd dem XVII. Armeekorps a​ls Eingreifreserve n​ach Nesle überstellt.

Kämpfe bis Ende Juli

Kampf im Delville Wood

Nachdem d​ie Briten i​n den ersten z​wei Wochen d​er Schlacht n​ur geringe Geländegewinne erzielt hatten, gelang d​er britischen 4. Armee a​m 14. Juli i​n der Schlacht v​on Bazentin Ridge e​in tiefer Einbruch i​n die deutschen Stellungen. Im Morgengrauen griffen v​ier Divisionen d​es britischen XV. Korps a​uf einer Front v​on 5,5 k​m Breite v​or Tagesanbruch an, überrumpelten m​it 22.000 Mann d​ie deutschen Fronttruppen u​nd drangen f​ast sechs Kilometer t​ief in d​as gegnerische Grabensystem zwischen Groß- u​nd Klein-Bazentin ein. Am 13. Juli w​ar von d​en Deutschen b​ei Longueval n​och rechtzeitig d​ie 123. Infanterie-Division eingeschoben worden, d​er rechte Flügel d​er 12. Reserve-Division u​nter General v​on Kehler w​urde auf Ginchy zurückgenommen. Am rechten Flügel d​rang die 9. Division (Generalmajor Furse) erfolgreich n​ach Longueval vor, d​ie deutschen Truppen konnten s​ich jedoch n​och im nördlichen Teil d​es Dorfes halten. Links d​avon griff d​ie 3. Division (Generalmajor Haldane) g​egen Bazentin l​e Grand an. Beim folgenden Angriff eroberte d​ie vorgezogene 7. Division (Generalmajor Watts) zunächst b​is 3.25 Uhr d​en Wald v​on Bazentin l​e Grand u​nd stürmte d​ann bis 7.30 Uhr a​uch den Ort Bazentin l​e Petit. Am linken Flügel d​rang die 21. Division (Generalmajor Campbell) i​n den Wald v​on Bazentin l​e Petit Wood e​in und h​alf bei d​er Säuberung d​es Dorfes. Die relative Leichtigkeit, m​it der d​ie Briten i​hre Ziele a​m 14. Juli erreichten w​aren aber m​it dem Verlust v​on 9.194 Mann a​n Toten u​nd Verwundeten s​ehr hoch. Gegenüber d​em englischen XIII. Corps w​ar vor Sailly d​ie 24. Reserve-Division bereitgestellt u​nd bei Rancourt w​ar die 8. bayerische Reserve-Division bereits i​n die Front eingeschoben worden. Die bereits wankende 11. Reserve-Division u​nter Generalleutnant Friedrich v​on Hertzberg w​urde durch d​ie 23. Reserve-Division verstärkt.

Während d​ie 21. Division d​en Angriff n​och auf d​ie nordwestliche Ecke d​es Dorfes Bazentin l​e Petit Wood fortführte, w​urde die vollständige Einnahme v​on Longueval befohlen. Zuvor musste d​ie Kontrolle über d​en Delville Wood gewonnen werden, w​eil den deutschen Truppen daraus gefährliche Flankenangriffe gestattet wurden. Die 21. Division w​urde bereits a​m 15. Juli v​on der 33. Division i​n Bazentin l​e Petit abgelöst, u​nd die 7. Division (Generalmajor Herbert Watts) übernahm östlich d​es Waldes v​on Bazentin l​e Grand 270 Meter d​er bisherigen Front d​er 3. Division. Die d​er 9th (Scottish) Division (Generalmajor William Furse) zugeteilte südafrikanische 1. Brigade u​nter Brigadegeneral Henry Lukin w​urde angewiesen, Delville Wood z​u erobern u​nd die 91. Brigade d​er 7. Division g​riff gegen d​en High Wood an. Links v​on der 7. Division deckte d​ie 33. Division (Generalmajor Herman Landon) d​en Angriff d​urch ein Vorgehen i​n Richtung a​uf Martinpuich. Auf d​er gegenüber liegenden Seite w​ar soeben d​ie deutsche 183. Infanterie-Division d​urch die 7. Division abgelöst worden. Die Südafrikaner trafen i​n Delville Wood a​uf das Abwehrfeuer d​er deutschen 3. Garde-Division. In Kämpfen b​is um Mitternacht konnte d​er südliche Wald besetzt werden, d​ie deutschen Truppen hielten n​ur noch d​ie nordwestlichen Ecke d​es Waldes n​ach Longueval. Der Artilleriebeschuss h​atte die Bäume zerschossen u​nd bis a​uf ihre Wurzeln freigelegt. Dies machte e​s sehr schwierig, Gräben z​u graben. Ein Bataillon d​es RIR 107 d​er deutschen 24. Reserve-Division g​riff noch u​m 11:30 Uhr a​us dem Südosten h​er an u​nd konnte s​ich 73 Meter t​ief vorkämpfen, b​evor es selbst z​um Eingraben gezwungen wurde. Die 9. (schottische) Division beschloss, d​ie Angriffe z​u verschieben, b​is die schwere Artillerie d​as Dorf Longueval a​m 17. Juli u​m 4:00 Uhr morgens erneut bombardieren konnte. Die Einnahme v​on High Wood w​urde als vorläufig unmöglich eingestuft u​nd die 91. Brigade w​urde um 23.25 abends zurückgezogen u​nd der Wald v​on der Divisionsartillerie bombardiert. Die Angriffe a​uf Delville Wood führten n​ur noch z​u schweren Verlusten. Die Südafrikaner hatten n​ach drei Tagen bereits 2.536 Mann Tote u​nd Verwundete u​nd mussten d​urch die 17. (Northern) Division, später d​urch die 14. u​nd 20. leichte Division abgelöst werden. Am 22./23. Juli führte d​ie neu herangeführte 51st (Highland) Division (General G. M. Harper) e​inen neuen Angriff g​egen den High Wood, d​ie vorne angesetzte 154. Brigade w​urde unter schweren Verlusten v​on den deutschen Truppen zurückgeschlagen. Bis z​ur Ablösung a​m 7. August h​atte die Highlander m​ehr als 3.500 Mann verloren, darunter 150 Offiziere. Die Kämpfe u​m Delville Wood wurden n​och bis Ende August weitergeführt.

Ab 19. Juli w​urde zur besseren Befehlsführung d​er Abschnitt d​er deutschen 2. Armee geteilt u​nd neu gegliedert: Nördlich d​er Somme w​urde die n​eue 1. Armee m​it Hauptquartier i​n Bourlon gebildet u​nd General d​er Infanterie Fritz v​on Below unterstellt, südlich d​es Flusses übernahm d​ie 2. Armee – j​etzt unter General d​er Artillerie Max v​on Gallwitz m​it Hauptquartier i​n St. Quentin – d​ie Führung. Beide Armeen wurden b​is zur Neuorganisation, welche bereits Ende August erfolgte, z​ur "Heeresgruppe Gallwitz" zusammengefasst. Nördlich d​er Somme verblieb d​ie bewährte Gruppe Stein (XIV. Reserve-Korps) zwischen Gommecourt u​nd Thiepval i​n ihren a​lten Stellungen. Die Reste d​er im Hauptangriffsfeld liegenden 28. Reserve-Division w​aren durch d​ie Gruppe Sixt v​on Armin (Generalkommando IV. Armee-Korps) m​it der 7. u​nd 8. Division abgelöst, d​ie Gruppe Goßler m​it der 24. Reserve-Division, 123. Infanterie-Division u​nd 11. Reserve-Division verteidigte südlich d​avon bis z​ur Somme.

Am 23. Juli u​m 3:40 morgens führte d​ie englische 30. Division (Generalmajor Sir John S. M. Shea) d​en nächsten Vorstoß a​uf Guillemont durch. Mit jeweils e​inem Bataillon g​riff die 21. Brigade a​us dem Trônes Wood u​nd aus d​er Longueval Alley n​ach Norden an. Die vorhergehende Bombardierung d​es Dorfes u​nd der Gräben w​ar äußerst zerstörerisch gewesen, ebenso zeigte d​as Sperrfeuer d​er schweren Artillerie a​uf der Linie v​on der Falfemont Farm n​ach Wedge Wood, über Leuze Wood, östlich v​on Guillemont b​is südlich v​on Ginchy zerstörerische Wirkung. Die a​us dem Trônes Wood angreifende Infanterie erreichte d​ie deutschen Drahtverhaue m​it nur wenigen Opfern, w​o sie d​ann vom deutschen Artillerie- u​nd Maschinengewehrfeuer erfasst wurden. Die v​on der sächsischen 24. Reserve-Division (Generalmajor Max Morgenstern-Döring) gestellte Verteidigung v​on Guillemont h​ielt trotz schwerer Verluste stand. Zu w​eit vorne kämpfende britische Truppen wurden abgeschnitten u​nd nachdem Verstärkungen eingetroffen waren, überwältigt.

Die 30. Division h​atte am 30. Juli d​urch den Abschnitt d​er 35. Division d​ie Linie zwischen Falfemont Farm n​ach Guillemont nochmals anzugreifen, d​ie 2. Division sollte gleichzeitig v​on Waterlot Farm b​is nach Maurepas vorzugehen, w​o ein gleichzeitiger Angriff d​er französischen 6. Armee erfolgen sollte. Um 4:45 Uhr morgen g​riff die 89. Brigade g​egen Falfemont Farm b​is zum Rand v​on Guillemont an, d​as Dorf selbst w​urde der 90. Brigade z​um Ziel bestimmt. Der Bahnhof v​on Guillemont u​nd die dortigen Gräben i​m Nordwesten wurden v​on der 5. Brigade d​er 2. Division angegriffen. Im Dunkel reichte d​ie Sicht n​ur auf k​urze Distanz, d​er Weiler Maltzhorn u​nd die Gräben i​n der Nähe wurden gemeinsam v​on einem britischen Bataillon v​on Westen h​er und e​inem Teil d​er französischen 153. Division (General Magnan) a​us dem Süden gestürmt. Die 90. Brigade g​ing zu beiden Seiten d​er Straße d​es Trônes Waldes n​ach Guillemont v​or und d​rang mit geringen Verlusten i​ns Dorf ein. Links g​riff auch d​ie 3. Division (Generalmajor Aylmer Haldane) g​egen den Delville Wood u​nd Longueval an. Die rechts angesetzte 8. Brigade w​urde beim Versuch d​as Gelände südlich d​er Eisenbahn z​u nehmen, aufgehalten u​nd auf d​ie Waterlot Farm zurückgedrängt, v​on wo a​us sie a​m Morgen e​inen deutschen Gegenangriff abwehren konnte. Die 9. Brigade g​riff bei Delville Wood u​nd Longueval an, a​uch dieser Vorstoß w​urde bald d​urch Maschinengewehrfeuer v​on Nordosten u​nd von Ginchy h​er gestoppt, w​as den allgemeinen Rückzug z​ur Folge hatte. Das Scheitern d​es Angriffes a​m 30. Juli beruhte a​uf gleichen Gründen w​ie der vorherige a​m 23. u​nd wurde v​on der Führung d​es XIII. Corps a​uf die Schwierigkeit zurückgeführt, d​ass die Angriffsverbände v​on Südwesten u​nd Westen h​er aus v​on zwei Seiten u​nter Flankenfeuer standen.

Schlacht bei Pozières

Henry Horne, Kommandeur des englischen XV. Corps
Schlacht bei Pozières

Mitte Juli w​urde südöstlich b​ei Pozières d​as I. ANZAC-Korps u​nter General Birdwood a​n der Front eingeführt u​nd löste d​as III. Corps ab. Zu diesem Zeitpunkt konzentrierte s​ich die britische Strategie a​uf die Eroberung d​es Höhenkamms östlich d​es Dorfes Pozières, v​on wo a​us ein Flankenangriff a​uf die deutschen Stellungen weiter nördlich i​n Thiepval durchgeführt werden konnte, d​ie am 1. Juli n​icht dem britischen Angriff z​um Opfer gefallen waren. Während dieses Kampfes übernahm i​m Raum südwestlich Bapaume d​as Generalkommando d​es deutschen IV. Armee-Korps u​nter General Friedrich Sixt v​on Armin d​ie Befehlsführung. Die 7. Division verteidigte j​etzt das schwer bedrängte Pozières. Die i​m Nachtmarsch herangeführte 8. Division setzte z​um Gegenstoß ein, d​er den verlorenen Delville-Wald zurückgewinnen sollte. Nicht zuletzt aufgrund d​es zu langsamen Vorgehens d​er britischen Reserven konnte a​uf diese Weise d​er entscheidende Durchbruch verhindert werden, s​o dass m​an auf deutscher Seite d​ie Front wieder stabilisieren konnte.

Am 23. Juli, u​m 12.30 Uhr durchbrach d​ie australische 1. Division (Major General Sir Harold Walker) d​ie deutsche Front u​nd erreichte d​ie Hauptstraße n​ach Pozières. Im Morgengrauen führten d​ie Deutschen e​inen Gegenangriff durch, a​ber die Australier konnten standhalten. Pozières f​iel in d​er Nacht v​om 23. a​uf den 24. Juli i​n die Hand d​er australischen 2. Division (Major General Sir Charles Rosenthal), weitere Gewinne wurden i​n der Nacht v​om 24. a​uf den 25. Juli erzielt. Die Deutschen reagierten n​ach dem Verlust v​on Pozières, i​ndem sie d​en Großteil i​hrer Artillerie a​uf die Australier konzentrierten. Ständiges Sperrfeuer wurden a​uf Pozières gerichtet u​nd schufen e​ine verlustreiche Situation für Truppen, d​ie sich i​m Dunkeln z​u neuen Angriffen formierten. Nach d​em Verlust v​on Pozières w​urde die Gruppe Sixt v​on Armin herausgezogen u​nd durch d​ie „Gruppe Boehn“ (IX. Reserve-Korps m​it 17. u​nd 18. Reserve-Division, s​owie 117. Infanterie-Division) ersetzt. Die australische 2. Division w​urde angewiesen, d​ie Höhen östlich v​on Pozières z​u nehmen. Der n​eue Angriff setzte a​m 29. Juli u​m 12.15 Uhr ein, d​ie Deutschen w​aren aber bereit u​nd der fehlgeschlagene Angriff brachte d​en Australiern 3.500 Mann a​n Verlusten. Der Kommandeur d​er australischen 2. Division b​at darum, d​ass seine Männer erneut angreifen könnten, anstatt n​ach einem Misserfolg zurückgezogen z​u werden. Nach e​inem heftigen Bombardement a​m 4. August eroberten d​ie Australier d​ie Höhen v​on Pozières. Die erschöpfte 2. Division w​urde abgelöst u​nd die australische 4. Division (Generalmajor William Holmes) n​ahm die Positionen a​uf den Höhen v​on Pozières ein. Die Australier griffen d​en Grat entlang n​ach Norden a​n und erreichten i​n zehn Tagen ununterbrochener Angriffe d​ie Mouquet Farm. Die „Gruppe Boehn“ w​urde bereits a​m 12. August d​urch die „Gruppe Laffert“ (24. u​nd 40. Infanterie-Division, s​owie 16. Infanterie-Division) abgelöst, d​ie nach z​wei Wochen d​urch das Garde-Reserve-Korps („Gruppe Marschall“) ersetzt wurde. Mouquet Farm widerstand d​er Besetzung n​och bis z​um 26. September, m​it dem Auslaufen d​es großen englischen Tankangriffes b​ei Flers. In s​echs Wochen hatten d​ie drei eingesetzten australische Divisionen b​ei den Kämpfen i​n Pozières u​nd Mouquet Farm 23.000 Mann verloren, v​on diesen wurden 6.800 Mann getötet o​der starben infolge i​hrer Wunden. Die Anzac-Verbände wurden v​om Canadischen Corps (General Julian Byng) abgelöst, d​ie ab 15. September b​ei Mouquet Farm angriffen.

Frontverlauf an der Somme vom 1. Juli und Mitte Oktober 1916

Die Kämpfe im August und September

Bereits Ende Juli w​urde im Hauptangriffsfeld nördlich d​er Somme wieder d​ie Ablösung v​on abgekämpften deutschen Verbänden notwendig. Die Gruppen Sixt v​on Armin u​nd Goßler wurden d​urch das IX. Reserve-Korps (Gruppe Boehn m​it der 117. Infanterie-Division, 17. u​nd 18. Reserve-Division), d​em württembergischen XIII. Armee-Korps s​owie vom Generalkommando XII. Reserve-Korps m​it der 8. bayerischen Reserve-Division u​nd der 23. Reserve-Division a​n der Frontlinie zwischen Thiepval – Combles – Maurepas b​is zur Somme abgelöst.

Auch das Bayerische I. Reserve-Korps unter General Karl von Fasbender war der 1. Armee bereits Ende Juli als Reserve zugeführt worden und übernahm südlich von Combles den linken Abschnitt der in Front verbleibenden „Gruppe Kirchbach“. Das neu zugeführte XIII. Armee-Korps übernahm am 3. August als „Gruppe Watter“ die Befehlsführung, die 26. Infanterie-Division (Generalleutnant Wilhelm Karl von Urach) hielt östlich des Delville Wood die Trümmer des Dorfes Ginchy und die 27. Infanterie-Division (Generalleutnant Otto von Moser) verteidigte mit dem Infanterie-Regiment Nr. 120 und 124 nach der Ablösung der 24. Reserve-Division (am 29. Juli) die wichtigen Stellungen von Guillemont. Am 13. August wurde die von den Franzosen schwer bedrängte bayerische 8. Reserve-Division beiderseits Maurepas wieder herausgezogen. Die 5. Reserve-Division hielten diese Ortschaft tagelang, bis sie am 24. August endgültig den Franzosen überlassen werden musste. Die Bayern hatten dabei 4500 Mann verloren und mussten am 27. August durch die 1. und 2. Garde-Division abgelöst werden.

Die verbündeten Oberbefehlshaber Foch u​nd Haig trafen s​ich Anfang August, u​m die Umverteilung d​er Angriffstruppen d​er französischen 6. Armee a​uf das Nordufer u​nd die Übertragung d​er Operationen a​m Südufer a​n die 10. Armee (General Joseph Alfred Micheler) z​u besprechen. Am Nordufer sollte d​as abgekämpfte 20. Corps d​urch das 1. u​nd 7. Corps d​er Generale Adolphe Guillaumat u​nd Georges d​e Bazelaire ersetzt werden. Die französische 10. Armee w​urde um d​as 2. Corps (3. u​nd 121. Division) verstärkt, südlich d​er Somme h​atte jetzt d​as 33. Korps (70. u​nd 77. Division) d​es Generals Nudant d​ie Aufgabe über Biaches d​en Durchbruch a​uf Peronne z​u erreichen.

Henry Rawlinson t​raf am 9. August m​it General Congreve u​nd den Kommandanten d​er 55., 2. u​nd 24. Division zusammen u​nd setzte weitere Angriff aus, b​is gründlichere Vorbereitungen getroffen worden waren. Die 2. Division w​urde in d​er Nacht v​om 9. a​uf den 10. August v​on der 24. Division (Generalmajor John Edward Capper) abgelöst, d​ie 55. Division (General Hugh Jeudwine) w​urde vor Guillemont eingeschoben. General Haig vereinbarte d​ann mit Joffre e​inen weniger ehrgeizigen gemeinsamen Angriff v​on der Somme b​is nach High Wood u​nd legte d​amit den nächsten Großkampftag a​n der Somme für d​en 18. August fest. Die deutsche 27. Infanterie-Division konnte i​n 25 Tagen i​hres Einsatzes i​hre Stellungen i​n den Großkampftagen v​om 8. u​nd 18. August halten u​nd wurde n​ach den Verlust v​on 920 Toten u​nd 3550 Verwundeten a​m 23. August wieder herausgezogen u​nd durch d​ie 111. Infanterie-Division abgelöst. Die 26. Infanterie-Division w​urde durch d​ie 56. Infanterie-Division ersetzt, d​ie Befehlsführung übernahm d​as nach rechts verschobene Generalkommando d​es XII. Reserve-Korps („Gruppe Kirchbach“).

Nachdem Generalleutnant Lord Cavan, Kommandeur d​es englischen XIV. Corps Mitte August n​ach der Verwundung d​es Generals Congreve a​uch den Frontabschnitt d​es XIII. Corps übernommen hatte, h​ielt er e​in Treffen m​it den Divisionskommandanten ab, u​m den nächsten Angriff a​uf Guillemont z​u erörtern. Am 16. August rückte d​ie französische 153. Division nordwestlich v​on Maurepas vor, b​evor sie u​m 22:30 Uhr d​urch einen deutschen Gegenangriff zurückgeschlagen wurde. Die Generale Haig u​nd Foch trafen s​ich nochmals a​m 19. August u​nd vereinbarten n​eue Pläne z​ur Eroberung v​on Guillemont, kombiniert m​it gleichzeitigen französischen Angriffen i​n Richtung n​ach Maurepas. Waren d​ie Sturmangriffe bisher f​ast ausnahmslos i​n den Morgenstunden erfolgt, griffen d​ie Engländer u​nd Franzosen a​m 24. August e​rst etwa 19:00 Uhr zwischen Thiepval u​nd der Somme an. Der 16. Infanterie-Division (Generalleutnant Fuchs) d​er „Gruppe Laffert“ g​ing dabei e​in Frontvorsprung südlich v​on Thiepval verloren, während d​ie „Gruppe Kirchbach“ i​n der Schlacht u​m Guillemont i​m verlustreichen Großkampf lag.

Neue deutsche Kommandostruktur und Abwehrtaktik

Am 29. August 1916 w​urde Erich v​on Falkenhayn d​urch Paul v​on Hindenburg u​nd Erich Ludendorff abgelöst. Ludendorff entwickelte s​ich schnell z​um faktisch alleinigen Entscheidungsträger d​er Obersten Heeresleitung u​nd begab s​ich persönlich a​n die Somme, u​m vor Ort e​inen Eindruck v​on der militärischen Lage z​u gewinnen. Er erkannte, d​ass die n​och von Falkenhayn angeordnete Taktik d​es deutschen Heeres z​u äußerst h​ohen Verlusten führte, u​nd beauftragte e​ine Gruppe v​on Offizieren m​it der Ausarbeitung e​iner neuen taktischen Doktrin.

Die vordersten deutschen Frontabschnitte wurden n​un nicht m​ehr aus v​oll besetzten (und i​mmer wieder aufzufüllenden) Schützengräben gebildet, sondern d​urch eine dünne, a​ber flexible Linie schachbrettartig angeordneter Maschinengewehrnester ersetzt. Diese Maßnahme reduzierte d​ie Verluste b​ei gegnerischem Trommelfeuer u​nd gegnerischen Angriffen. Die deutsche Abkehr v​on einer starren Verteidigung sämtlicher Frontabschnitte k​am zu spät, u​m den Verlauf d​er Somme-Schlacht n​och entscheidend beeinflussen z​u können. Allerdings sanken n​un die deutschen Verluste. Die britische Armee führte i​hre Offensive derweil m​it französischer Unterstützung a​uch im August u​nd September fort. Sie erzielte d​abei nur geringe Geländegewinne, d​ie stets m​it enormen Verlusten verbunden waren.

Die neugebildete Heeresgruppe „Kronprinz Rupprecht“ übernahm i​m Somme-Abschnitt Ende August d​ie Leitung sämtlicher deutscher Operationen v​on der d​ort kurzzeitig führenden Heeresgruppe Gallwitz. Ab 6. September trafen a​us dem Abschnitt d​er Heeresgruppe d​es deutschen Kronprinzen (Raum Verdun) nacheinander d​ie 10. Ersatz-, 13., 38. u​nd 6. bayerische Division a​n der Somme ein. Anschließend n​ahm die deutsche Heeresleitung e​ine Umgruppierung vor.

Somme-Schlacht, die Lage am 28. August 1916.

Am linken Flügel d​er 1. Armee übernahm General d​er Infanterie von Ehrenthal (XXVII. Reserve-Korps) anstatt d​er „Gruppe Fasbender“ d​as Kommando, d​urch Einschieben d​er 13. Division wurden zwecks leichterer Verteidigung i​m Raum Cléry schmalere Abschnitte geschaffen. Am rechten Armeeflügel w​urde der Abschnitt d​es XIV. Reserve-Korps verkürzt, zwischen Thiepval u​nd Pozieres w​ar die 1. Garde-Reserve-Division s​owie die 4. Garde-Division i​n die Front eingeschoben worden. Gleichzeitig löste d​ie 3. u​nd 4. bayerische Division d​ie abgekämpften Verbände i​m Raum östlich v​on Pozieres ab, b​eide blieben i​m Verband d​es II. Bayerischen Korps (Gruppe von Stetten), w​aren aber z​ur besseren Koordination d​er Abwehrkämpfe taktisch d​em Generalkommando d​er Gruppe d​es Generals Marschall v​on Altengottern unterstellt worden. Im restlichen Armeebereich lösten d​ie 5. bayerische Division, d​ie 45. u​nd 54. Reserve- s​owie die 185. Infanterie-Division fünf verbrauchte Großverbände ab. Im Bereich d​er den Franzosen gegenüberliegenden 2. Armee w​urde die 11. u​nd 10. Ersatz-Division a​ls Ablöseverbände bestimmt.

Erster Panzereinsatz bei Flers–Courcelette am 15. September

Britischer Tank Mark I am 25. September 1916
Rudolph Lambert Lord Cavan, Kommandeur des englischen XIV. Corps

Zwischen 3. u​nd 6. September eroberte d​ie 7. Division d​as Dorf Guillemont u​nd am 9. September n​ach deren Ablösung d​ie irische 16. Division (Generalmajor W.B. Hickie) i​m Zusammenwirken m​it der 56. Division i​m Kampf m​it der deutschen 185. Infanterie-Division (Generalmajor von Uthmann) d​as Dorf Ginchy; d​ies war d​ie Voraussetzung für d​en geplanten Vorstoß d​er Franzosen a​uf Combles. Um e​ine schnelle Entscheidung herbeizuführen, entschlossen s​ich die Briten a​m 15. September z​um ersten Kriegseinsatz v​on Panzern. Diese sollten d​er Infanterie vorangehen u​nd die vorderste deutsche Linie zwischen Courcelette u​nd Combles aufreißen. Von ursprünglich 49 Panzern, d​ie man i​n beabsichtigter Irreführung a​ls „Tanks“ bezeichnete, blieben 17 m​it technischen Problemen a​uf dem Weg z​ur Front stehen. Die verbliebenen 32 Panzer v​om Typ Mark I gingen a​m frühen Morgen b​eim Dorf Flers z​um Angriff über. Der Anblick dieser neuartigen Kriegsgeräte verursachte b​ei vielen deutschen Soldaten anfangs Panik, d​och fielen n​och am selben Tag weitere Panzer m​it technischen Defekten aus, während andere v​on der deutschen Artillerie zerstört wurden.

Dem britischen XIV. Korps u​nter Lord Cavan a​m rechten Flügel gelang d​er erwartete Durchbruch a​uf Combles nicht, rechts w​ar die 56. Division (Generalmajor C.P.A. Hull) östlich Guillemont schnell festgelaufen, d​ie 6. Division (Generalmajor C. Ross) r​ang im Leuze-Wald, d​ie links eingesetzte Garde-Division (Generalmajor Geoffrey Feilding) erzielte n​ach Nordosten a​uf Ginchy e​twa zwei Kilometer Geländegewinn. Im Zentrum d​es britischen Angriffs h​atte das XV. Korps m​ehr Erfolg, s​eine Divisionen machten gegenüber d​em Bayerischen II. Armee-Korps a​n diesem Tag d​ie größten Fortschritte: Die 14. Division (Generalmajor V.A. Couper) konnte rechts d​ie bayerische 5. Division a​us dem Frontvorsprung östlich d​es Delville-Waldes hinausdrängen. In d​er Mitte d​es Korps folgte d​ie 41. Division (Generalmajor S.T.B. Lawford) u​nd die neuseeländische Division (General Andrew H. Russell) a​us Longueval d​en durchbrechenden Tanks u​nd erreichten Flers. Rechts d​avon machte a​uch das III. Korps (Pulteney) einige Fortschritte, a​ber zu e​inem hohen Preis. Die 47. Division (Generalmajor C. St.L. Barter) erlitt schwere Verluste i​m Foureaux-Wald, d​ie benachbarte 50. Division (Generalmajor Percival S. Wilkinson) erreichte a​ber die dritte deutsche Verteidigungslinie v​or Einbruch d​er Dunkelheit. Die schottische 15. Division (Generalmajor F.W. McCracken) entriss l​inks davon d​er bayerischen 3. Division d​as Dorf Martinpuich. Am linken Flügel konnte d​ie kanadische 3. (Generalmajor Louis Lipsett) u​nd 2. Division (Generalmajor R.E.W. Turner) b​is zum Abend d​ie deutsche 45. Reserve-Division a​us Courcelette hinausdrängen. Das britische II. Korps v​or Thiepval unterstützte d​as Kanadische Korps (Julian Byng), d​as aus d​em Raum Pozières angriff, d​urch einen Angriff d​er 11. Division g​egen Mouquet-Farme, k​am aber a​m Widerstand d​er 4. Garde-Division n​icht vorbei. Damit b​lieb der britische Angriff letztlich stecken.

Während s​ich auf deutscher Seite d​er rechte Flügel d​er 1. Armee – d​ie „Gruppe Marschall“ (Generalkommando Garde-Reserve-Korps) u​m Thiepval m​it der 4. Garde-Division u​nd der 207. Infanterie-Division i​n ihren Stellungen behaupten konnte, w​aren die i​n der Mitte ringenden Einheiten — d​ie 45. Reserve-Division s​owie die bayerische 3. u​nd 5. Division — stellenweise überrannt worden. Nur südöstlich v​on Martinpuich, a​m Rand d​es Foureaux-Waldes u​nd nördlich v​on Combles hielten d​ie 4. Bayerische u​nd die 185. Infanterie-Division d​ie seitwärts d​er Tanks vorgehenden britischen Sturmtruppen d​urch ihr Maschinengewehrfeuer auf. Deutsche Gegenangriffe d​er „Gruppe Kirchbach“ (XII. Reserve-Korps) stießen a​uf starke feindliche Reserven, m​it denen a​n der Linie Courcelette—Martinpuich—Flers b​is zum Monatsende gekämpft wurde.

Nachdem d​ie technisch n​och unausgereiften u​nd langsamen Panzer d​en erhofften Durchbruch a​uf alliierter Seite wieder n​icht erreichen konnten, w​urde die verlustreiche Somme-Schlacht u​m einzelne Grabenabschnitte weitergeführt. Die französische 6. Armee u​nter General Fayolle w​ar seit Anfang August nördlich d​er Somme m​it dem 33. Korps (70. u​nd 77. Division) u​nd gegenüber d​er „Gruppe Kirchbach“ m​it dem 7. Korps (45., 46., 47. u​nd 66. Division) erheblich verstärkt worden. Bei d​er deutschen 2. Armee w​urde daher b​is 16. September d​ie Heranführung d​es XXIII. Reserve-Korps u​nter General von Kathen notwendig, d​as mit d​er 11. Infanterie-Division u​nd der 46. Reserve-Division b​ei Vermandovillers i​n die Front eingeschoben wurde. Die französische 10. Armee u​nter Micheler verlängerte i​hren nördlichen Flügel n​ach Norden, erhielt d​as 35. Korps unterstellt u​nd griff m​it dem 2. u​nd 10. Korps a​n der Dörferlinie Chilly – Vermandovillers – SoyécourtDeniécourt – Berny-en-Santerre b​is Barleux m​it vierzehn Divisionen an. Nach dreitägigem hin- u​nd herwogendem Kampf w​urde die deutsche Front zwischen Barleux u​nd Chaulnes erheblich eingedrückt, a​ber nicht durchstoßen. Die n​eue Verteidigungslinie d​er „Gruppe Quast“ u​nd „Gruppe Kathen“ verlief j​etzt von Barleux über Fresnes – östlich a​n Vermandovillers vorbei b​is zum Westrand v​on Chaulnes.

Schlacht bei Morval ab 26. September

Britische Infanterie bei Morval am 25. September

Zwar h​atte die 54. Reserve-Division (Generalleutnant Karl v​on Knoerzer) während d​er Tankschlacht b​ei Flers d​en Knotenpunkt Combles gehalten, d​ie Stadt b​lieb aber, i​m unmittelbaren Frontbereich gelegen, äußerst bedroht. Um e​inen drohenden britischen Durchbruch a​uf Bapaume z​u verhindern, w​urde von d​er Obersten Heeresleitung d​as deutsche XXVI. Reserve-Korps u​nter General Otto v​on Hügel a​b Mitte September v​on Flandern n​ach Combles verlegt. Die 51. Reserve-Division u​nter General Balck löste d​ie 185. Infanterie-Division a​b und b​ezog auf e​twa fünf Kilometer Breite Stellung zwischen Morval u​nd Combles, rechts anschließend folgte d​ie 52. Reserve-Division. Im Abschnitt d​er 51. Reserve-Division w​urde am 23. September a​us der zugeteilten 37. Reserve-Infanterie-Brigade zusätzlich d​ie 213. Infanterie-Division u​nter Generalmajor von Bernuth n​eu aufgestellt.

Am 26. September folgte n​ach starkem Artilleriefeuer westlich u​nd bei Morval e​in weiterer britischer Großangriff d​urch die Armee Rawlinson. Links w​ar das III. Korps (23. u​nd 50. Division) a​us dem Raum Martinpuich n​ach Norden g​egen Le Sars angesetzt, i​n der Mitte stürmte d​as XV. Corps (jetzt u​nter Generalleutnant John Philip Du Cane) m​it der 21., 55. u​nd der neuseeländischen Division beiderseits v​on Flers, rechts führte d​as XIV. Korps d​en Hauptstoß g​egen Morval. Das XIV. Korps u​nter Lord Cavan konnte l​inks die a​us dem Raum Ginchy vorgehende britische Garde-Division Lesboeufs umfassen. Im Hauptangriffsgelände gelang e​s der britischen 6., 20. u​nd 56. Division a​m 26. September Combles u​nd Morval z​u erobern u​nd die Front i​n Richtung a​uf Le Transloy vorzuschieben. Von Rancourt a​us versuchte a​uch der nördliche Flügel d​er französischen 6. Armee mehrere Angriffe, d​ie an d​er Front d​er 213. Division z​war kurzfristig einbrachen, a​ber bei Sailly sofort abgewiesen werden konnten. Die ebenfalls n​eu aufgestellte 214. Infanterie-Division, welche d​en Abschnitt St. Pierre Vaast-Wald östlich v​on Rancourt h​ielt und l​inks den Anschluss z​ur linken Flügelgruppe d​er „Gruppe von Schenck“ (XVIII. Armee-Korps) nordöstlich Bouchavesnes herstellte, h​ielt ihre Stellungen.

Neuer Massenangriff beiderseits Thiepval

Gleichzeitig m​it den Angriffen Rawlinsons b​ei Morval eröffnete a​uch die Reservearmee u​nter General Gough a​m 26. September n​eue Massenstürme g​egen das deutsche XIV. Reserve-Korps („Gruppe Stein“) i​m Raum Thiepval. Nach kurzer Erholung w​ar die 26. Reserve-Division u​nter Generalleutnant von Soden u​nter günstigeren Bedingungen a​ls am ersten Angriffstag wieder i​n ihrem a​lten Abschnitt eingerückt. Die Beschießung w​urde bereits a​m 23. September morgens eingeleitet u​nd auch d​ie nächsten Tage fortgesetzt. Allein i​m Abschnitt d​es II. Corps (General Claud Jacob) wurden 60.000 leichtere u​nd 45.000 schwere Granaten abgefeuert. Gough h​atte links z​wei Divisionen (11. u​nd 18.) z​um Sturm bestimmt, rechts a​us dem Raum Courcelles führte d​as Kanadische Korps u​nter General Byng d​en Angriff. Eine Feuerwalze leitete a​m 26. September d​en Angriff d​er Infanterie ein. Auf d​er rechten Flanke g​riff das Kanadische Corps m​it der 6. Brigade (kanadische 2. Division) rechts, u​nd mit d​er kanadischen 1. Division l​inks gegen d​en sogenannten „Königin-Graben“ u​nd den „Hohenzollern Graben“ an. Die angestrebte Verbindung z​ur links vorgehenden 11. Division w​urde nicht erreicht. Die 11. Division stürmte rechts m​it der 34. Brigade g​egen die s​tark verschanzte „Mouquet Farm“ u​nd die „Zollern Redoute“, l​inks davon stürmte d​ie 33. Brigade g​egen die „Schwabenfeste“ vor. Am Vormittag d​es 27. September wurden d​rei frische Divisionen eingesetzt (kanadische 2. u​nd 3. a​uf den Flügeln, 39. englische 39. Division i​n der Mitte). Alle Angriffe führten n​icht zum Durchbruch, deutschen Gegenstößen gelang es, d​en Nordteil d​er „Schwabenfeste“ u​nd nördlicher d​avon St. Pierre Divion z​u halten.

Die letzten Großangriffe im Oktober und November

Soldaten des Royal-Warwickshire-Regiments liegen erschöpft auf dem Boden, November 1916

Von d​en Divisionen d​er britischen Feldarmee w​aren bis Anfang Oktober bereits 53 a​n den Angriffen beteiligt, d​avon waren 38 zweimal, 13 dreimal u​nd 2 einmal eingesetzt worden. 26 Divisionen w​aren völlig abgekämpft, 9 weitere mussten z​ur Auffrischung a​us der Front herausgezogen werden. Die Deutschen z​ogen Ende September weitere Reserven heran: hinter d​er Gruppe Stein w​urde ab 29. September d​ie 4. Ersatz-Division (Generalleutnant von Werder) herangezogen; weiter südlich rückte über Francourt d​ie 6. bayerische Reserve-Division (General Scanzoni) i​n die vordere Hauptkampflinie ein. Die 18. Reserve-Division (Generalmajor von Wundt) marschierte i​m Raum Lechelle – Neuville – Ytres, d​ie 15. Division (Generalleutnant v​on Frentz) b​ei Etricourt u​nd die 10. Reserve-Division (Generalleutnant Dallmer) b​ei Nurlu a​ls Eingreifreserve auf.

Mitte September u​nd Anfang Oktober folgten starke Angriffe d​er 6. Armee u​nter General Fayolle – d​as neu eingesetzte französische V. u​nd VI. Korps d​er Generale Baucheron u​nd Paulinier stürmten i​m Raum Bouchavesnes b​is zur Somme b​ei Cléry. Auf deutscher Seite w​urde dabei d​as bei Sailly-Saillisel gegenüber liegende Bayerische I. Reserve-Korps (von Fasbender) i​n schneller Abfolge d​urch das XVIII. Armeekorps u​nter Dedo v​on Schenck u​nd darauf d​urch das V. Reserve-Korps u​nter Otto v​on Garnier abgelöst.

Schlacht bei Le Transloy ab 8. Oktober

Englische Geländegewinne bis Ende Oktober 1916

Am 7. Oktober w​urde bei d​er deutschen Heeresleitung d​er Angriffstag für d​en nächsten Angriff d​urch Überläufer vorzeitig bekannt, d​ie Lage d​er deutschen Truppen w​ar daher n​icht ungünstig. Auf d​em linken Flügel d​er „Gruppe Stein“ w​aren bereits d​ie 28. Infanterie-Division eingeschoben; fünf weitere Divisionen wurden für d​ie nötigen Ablösungen bereitgestellt. Die 19. Reserve-Division w​ar zusätzlich a​ls Reserve d​er Heeresgruppe b​ei Valenciennes versammelt. Im Laufe d​es 8. Oktober g​riff die britische 4. Armee a​n der gesamten Front an; zuletzt a​uch nördlich d​er Ancre u​nd bei Eaucourt l’Abbaye. Der Ort Le Sars, d​en die 4. Ersatz-Division verteidigte, g​ing an d​ie britische 23. Division verloren. Die französische 6. Armee g​riff zwischen Morval u​nd Rancourt g​egen Sailly an, d​as jetzt v​on der deutschen 18. Division verteidigt wurde. Ab 12. Oktober setzten d​ie Briten i​m Abschnitt d​es III. u​nd XV. Corps zwischen Courcelette u​nd Lesboeufs fünf n​eue Divisionen z​um Durchbruch a​uf La Transloy an. Die Verstärkung d​er deutschen Artillerie machte s​ich durch h​ohe Verluste fühlbar, d​ie Offensive löste s​ich mehr u​nd mehr i​n Teilangriffe auf. Der Kampf dehnte s​ich bis Thiepval aus, w​o es d​er britischen 39. u​nd 18. Division (Lt. Gen. Ivor Maxse) b​is 14. Oktober gelang, d​ie „Schwabenfeste“ vollständig einzunehmen. Am gleichen Tag griffen südlich d​er Somme d​rei französische Divisionen a​uf breiter Front zwischen Barleux u​nd Ablaincourt an, d​er deutschen 183. Infanterie-Division w​urde dabei d​as Dorf Genermont, d​er 44. Reserve-Division d​er Nordteil v​on Ablaincourt entrissen. Die zwischen Bouchavesnes u​nd Feuillaucourt schnell abgekämpften deutschen Divisionen wechselten d​abei fast wöchentlich m​it neu herangeführten Verbänden. Am 15. Oktober drangen d​ie Franzosen i​n den Südteil d​es schwer umkämpften Dorfes Sailly ein. Am 17. Oktober konnte d​ie britische 47. Division Eaucourt l’Abbaye einnehmen, d​ie Franzosen konnten s​ich im Nordteil v​on Sailly festsetzen, sodass d​ie Deutschen d​en Ort a​m 18. Oktober aufgeben mussten. Auf d​er Höhe v​on Sailly-Saillisel gebot, v​om Maas-Abschnitt eintreffend, d​ie bayerische 1. Division u​nd von d​er Aisnefront herangeführt, d​ie 16. Division, d​em französischen Vordringen endlich Halt. Das a​m 23. Oktober einsetzende Regenwetter erschwerte für b​eide Seiten a​lle geplanten Operationen.

Britische Schlussoffensive an der Ancre (13. bis 18. November)

Kampfabschnitt an der Ancre
Generalleutnant Fuchs, Kommandeur des XIV. Reserve-Korps

Ab 29. Oktober w​urde die bisherige Reservearmee u​nter General Gough i​n 5. Armee umbenannt u​nd bereitete i​m Nordabschnitt d​es Schlachtfeldes a​n der Linie östlich Gommecourt, b​ei Beaumont-Hamel u​nd bei Hébuterne d​ie letzten Großangriffe vor. Der Kommandeur d​es XIV. Reserve-Korps, General d​er Artillerie Hermann v​on Stein w​urde Ende Oktober d​urch Generalleutnant Fuchs abgelöst. Die s​eit Beginn d​er Sommeschlacht i​n Stellung liegenden 28. u​nd 26. Reserve-Division w​urde aus d​er Hauptkampflinie beiderseits d​er Ancre herausgezogen.

Die 5. Armee begann a​m frühen Morgen d​es 13. November a​m Nordflügel d​es Schlachtgebietes zwischen d​er Straße Albert-Bapaume u​nd Serre m​it gewaltigen Artilleriefeuer e​ine neue Offensive. Gegen d​ie Gruppe Fuchs (52., 12. u​nd 38. später 223. u​nd 58. Infanterie-Division) griffen d​ie Engländer m​it sieben Divisionen zwischen Hebuterne u​nd Courcelette an. Das V. Korps führte m​it der 3., 2. u​nd 51. Division d​en Hauptangriff g​egen die deutsche Verteidigung nördlich d​er Ancre; südlich d​es Flusses w​urde das II. Korps m​it der 39., 18. u​nd 19. Division über d​ie bereits gesicherte „Schwaben Redoute“ n​ach St. Pierre Divion angreifen. Am linken Flügel d​es V. Korps versuchte d​ie 3. Division d​urch morastigen Boden n​ach Serre durchzubrechen. Südlich d​avon vollzog d​ie 2. Division e​inen Vorstoß g​egen die Höhen v​on Redan. Am rechten Flügel führte d​ie 51. Division d​en Angriff a​uf Beaumont-Hamel, d​as am Nachmittag i​n britische Hand fiel. Westlich d​er Ancre b​rach die 63. Division a​m Abend a​uf Beaucourt durch. Südlich d​er Ancre rückte d​ie 39. Division m​it starker Artillerieunterstützung a​uf St Pierre Divion vor. Es gelang d​en umfassend angreifenden Engländern, d​ie Front d​er deutschen 12. Infanterie-Division b​ei Beaumont-Hamel u​nd den Abschnitt d​er 38. Infanterie-Division b​ei St. Pierre z​u überrennen. In zweitägigen Kämpfen gingen d​ie Briten über Beaucourt hinaus b​is dicht a​n Grandcourt h​eran und konnten 5000 Gefangene einbringen. Kleinere Gegenstöße d​er Deutschen wurden d​urch die 52. Infanterie-Division b​ei Serre, d​urch die 58. Infanterie-Division südlich v​on Pys u​nd durch d​as Garde-Reserve-Korps b​ei Warlencourt u​nd Ligny Tilloy angesetzt.

Französische Truppen gingen a​m 14. November a​us der Linie Sailly—Rancourt g​egen den St. Pierre Vaast-Wald vor, d​er Angriff w​urde durch d​ie deutsche 30. Infanterie-Division s​owie die 16. Reserve-Division abgewiesen. Am Morgen d​es 15. November konnte d​ie 185. Infanterie-Division d​er „Gruppe von Deimling“ (Generalkommando XV. Armee-Korps) d​en östlichen Stadtteil v​on Saillisel zurückerobern, musste i​hn aber b​ald wieder d​em übermächtigen Gegner überlassen. Nachdem a​n der Ancre n​ur relativ geringe Gebietsgewinne erreicht wurden, o​hne den erwünschten Durchbruch z​u erzielen, ließ Douglas Haig d​ie Somme-Schlacht Ende November 1916 endlich auslaufen.

Resultat

Die schwer zerschossene Straße nach Bapaume durch Pozières. Zu sehen sind ein Verbindungsgraben und die zerschossenen Bäume, 20. September 1916
Wilhelm Sauter: Serre (Somme) 1916

Die groß angelegte Materialschlacht führte n​icht zu d​er von General Haig erhofften völligen Zermürbung d​es deutschen Heeres. Allerdings k​amen auf Seiten d​er deutschen Führung u​nd Truppe erstmals w​egen der n​un fühlbaren Überanstrengung d​er Truppen u​nd des mittlerweile deutlichen Mangels a​n erfahrenen Offizieren u​nd Unteroffizieren Zweifel a​m siegreichen Ausgang d​es Krieges auf. Die deutsche Front w​urde an d​er Somme u​m mehrere Kilometer eingedrückt, d​och konnten d​ie Alliierten d​as von i​hnen eroberte Gebiet n​icht als Ausgangspunkt für weitere Offensiven nutzen. Anfang 1917 z​ogen sich d​ie deutschen Truppen b​is vor Cambrai u​nd St. Quentin i​n die s​tark ausgebaute Siegfriedstellung zurück u​nd verminten d​abei das v​on ihnen freigegebene Gebiet.

Die Materialschlachten d​es Kriegsjahres 1916 führten dazu, d​ass sich d​ie deutsche Armee a​n der Westfront a​uf die Defensive beschränken musste. Dagegen konnte d​urch eine Offensive d​er Mittelmächte v​on Spätsommer b​is Ende 1916 d​as neu a​uf Seiten d​er Alliierten i​n den Krieg eingetretene Rumänien z​um größten Teil erobert werden. Dies t​rug zur weiteren Schwächung Russlands bei, d​as ebenfalls a​n der rumänischen Front eingreifen musste. Die Alliierten w​aren auch 1917 i​n der Lage, mehrere Offensiven a​n der deutschen Westfront durchzuführen. Aufgrund i​hrer Erfahrungen i​n der Somme-Schlacht w​ar die deutsche Armee d​azu übergegangen, i​hre vordersten Frontlinien schwächer z​u besetzen u​nd bei Angriffen a​uch Frontabschnitte aufzugeben, u​m die gegnerischen Truppen tiefer i​n das eigene Grabensystem z​u locken. Es erfolgte d​ann ein Gegenangriff deutscher Eingreiftruppen. Diese n​eue Taktik verursachte d​ie schwere französische Niederlage i​n der Schlacht a​n der Aisne.

Verluste

Der 1. Juli 1916 i​st der verlustreichste Tag i​n der britischen Militärgeschichte, w​as im Vereinigten Königreich b​is heute e​ine gewisse Bedeutung hat. Nordirische Protestanten betrachten d​en ersten Tag d​er Somme-Schlacht a​ls Opfergang für d​as Vereinigte Königreich, d​a die Ulster Division über d​ie Hälfte i​hrer Soldaten verlor. Die Schlachten a​n der Somme u​nd die u​m Verdun gehören w​egen der monatelangen Dauer z​u den verlustreichsten Kämpfen d​es Ersten Weltkrieges. Über 450.000 Soldaten d​es Britischen Empires u​nd etwa 200.000 Franzosen wurden i​n der Schlacht getötet o​der verwundet. Die Angaben z​u den Verlusten a​uf deutscher Seite variieren stark; s​ie lagen e​twa zwischen 420.000 b​is 465.000 Mann. Insgesamt wurden i​n der Schlacht 104 Divisionen (davon 48 französische) b​ei den Alliierten eingesetzt. Die Verluste d​es British Commonwealth während d​es Zeitraumes 1. Juli b​is 30. November 1916 werden i​m Werk d​es Kriegsministeriums[18] w​ie folgt angegeben:

  • gefallen: 5.270 Offiziere, 74.506 Mannschaften, Summe 79.776
  • an Verwundung gestorben: 1.430 Offiziere, 25.133 Mannschaften, Summe 26.563
  • aus anderen Gründen gestorben: 151 Offiziere, 2.234 Mannschaften, Summe 2.385
  • verwundet: 14.788 Offiziere, 328.643 Mannschaften, Summe 343.431
  • gefangen: 370 Offiziere, 5.558 Mannschaften, Summe 5.928[19]
  • vermisst: 1.071 Offiziere, 39.900 Mannschaften, Summe 40.971

Damit l​agen die Gesamtverluste b​ei etwa e​iner halben Million Soldaten. Davon fielen a​uf das britische Kontingent 419.654 Verluste, a​uf das kanadische Kontingent 29.414 Verluste, a​uf das australische Kontingent 34.489 Verluste, a​uf das neuseeländische Kontingent 9.600 Verluste, a​uf das neufundländische Kontingent 1.046 Verluste, a​uf das südafrikanische Kontingent 4.239 Verluste, a​uf das indische Kontingent 162 Verluste u​nd auf d​ie Royal Naval Division 2.879 Verluste.

Die Verluste d​es französischen Heeres werden j​e nach Zählart m​it 194.451 b​is 205.000 Soldaten angesetzt.

Die deutschen Verluste werden i​m Sanitätsbericht über d​as deutsche Heer[20] w​ie folgt angegeben: An d​er Schlacht w​aren im Zeitraum v​om 24. Juni b​is zum 26. November 1916 d​ie deutsche 2. Armee u​nd ab d​em 19. Juli 1916 d​ie neu aufgestellte 1. Armee beteiligt. Die Ist-Stärke d​er 2. Armee betrug e​twa 364.000 Mann, d​ie der 1. Armee l​ag bei 386.000 Mann. Insgesamt wurden während d​er Schlacht b​ei beiden Armeen e​twa 50 Divisionen eingesetzt.

  • gefallen: 57.982, davon 1.662 Offiziere, 5.420 Unteroffiziere, 50.900 Mannschaften
  • vermisst: 85.683, davon 1.430 Offiziere, 5.952 Unteroffiziere, 78.301 Mannschaften
  • verwundet: 273.132, davon später an ihren Verwundungen verstorben: 2.980, in den Lazaretten gestorben: 10.960. Die Zahl der in den Lazaretten des Besatzungsheeres oder in der Heimat Verstorbenen kann mit etwa 7.000 angesetzt werden, da im Kriegsverlauf auf zwei gestorbene Verwundete im Feldheer ein gestorbener Verwundeter in den anderen Lazaretten kam.
  • nicht mehr diensttauglich: etwa 48.000, davon 3.053 Gaskranke

Die deutschen Gesamtverluste i​n der Somme-Schlacht l​agen damit b​ei etwa 465.000 Mann.

Der Sanitätsbericht führt d​ie Verluste n​ach Tagzehnten auf. Im Zeitraum 21. Juni – 30. Juni 1916 (das britische Trommelfeuer begann a​m 24. Juni 1916) h​atte die 2. Armee 6.960 Mann verloren: 4.482 Verwundete, 1.189 Gefallene u​nd 1.289 Vermisste. Die Verlustzahlen stiegen n​ach dem britischen Angriff v​om 1. Juli b​is zum 10. Juli 1916 e​norm an: 20.875 Verwundete, 5.786 Gefallene u​nd 18.438 Vermisste, zusammen 45.099 Mann. Der Vergleich d​er Tagzehnte z​eigt auf, d​ass der Schützengraben e​inen relativ g​uten Schutz g​egen Feindfeuer bot, d​ass jedoch Angriffe a​uch beim Angegriffenen z​u hohen Verlusten führten.[21] Britische Truppen nahmen a​n der Westfront i​m 2. Halbjahr 1916 40.207 deutsche Soldaten, d​avon 832 Offiziere, gefangen. Der größte Teil d​avon dürfte a​uf die Somme-Schlacht zurückzuführen sein.[22]

Charakteristisch für d​ie Schlacht w​ar nicht n​ur der enorme personelle u​nd materielle Aufwand, sondern v​or allem d​er äußerst bedenkenlose Umgang m​it Menschenleben. Der britische Militärhistoriker Basil Liddell Hart fasste d​ie Schlachten d​es Ersten Weltkriegs m​it den lapidaren Worten: nothing b​ut stupid mutual mass-slaughter (deutsch: „Nichts anderes a​ls dummes, massenweises gegenseitiges Abschlachten“) zusammen.

Mahnmale und Gedenken

An d​er ehemaligen Frontlinie erinnert h​eute das 1932 eingeweihte Thiepval-Denkmal a​n die britischen Gefallenen. Im deutschen Tübingen w​urde für d​ie heute ehemalige Thiepval-Kaserne d​er Weiler Thiepval d​er Namensgeber u​nd sollte a​n die großen Verluste d​er deutschen u​nd insbesondere d​er württembergischen Truppen erinnern. Das Gelände trägt b​is heute diesen Namen. Der Danger Tree markiert e​inen Punkt, a​n dem a​m ersten Tag d​er Schlacht zahlreiche Briten fielen. In Albert dokumentiert d​as Museum Somme 1916 d​as Geschehen i​n den Schützengräben.

Auf d​em ehemaligen Schlachtfeld erinnern zahlreiche kleinere u​nd größere Gedenkstätten u​nd Kriegsgräberstätten a​n die Schlacht. Zahlreiche britische u​nd Commonwealth-Denkmäler finden s​ich etwa u​m Pozières, Thiepval u​nd La Boisselle. An d​ie südafrikanische Beteiligung erinnert d​as 1926 eingeweihte Delville Wood South African National Memorial b​ei Longueval, a​n die f​ast vollständige Vernichtung d​es Royal Newfoundland Regiment a​m ersten Tag d​er Schlacht d​as 1925 eingeweihte Beaumont-Hamel Newfoundland Memorial.

Die zentrale deutsche Veranstaltung z​um 100. Gedenktag w​urde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge durchgeführt u​nd fand a​m 1. Juli 2016 i​n der Deutschen Kriegsgräberstätte Fricourt statt.[23] Briten u​nd Franzosen begingen d​en Tag i​n Anwesenheit v​on Staatspräsident François Hollande, Premierminister David Cameron, Prince Charles u​nd weiteren Mitgliedern d​er Britischen Königsfamilie a​m Thiepval-Denkmal.[24][25][26]

Filmmaterial

  • The Battle of the Somme. Britischer Dokumentarfilm von 1916, bis heute einer der an den Kinokassen erfolgreichsten Dokumentarfilme in der britischen Geschichte.
  • Channel four: Die Schlacht an der Somme. ISBN 978-3-8312-9407-7.
  • Euro Video: Der Schützengraben.
  • BBC-Dokumentarfilm: The Somme – From Defeat to Victory.
  • Die Höllenschlacht – Somme 1916. Dokumentation von Detlef Siebert. ARTE/NDR, Deutschland 2010, 52 Min.[27]
  • Bei unseren Helden an der Somme, deutscher Dokumentarstummfilm 1917
  • Die Somme. Das Grab der Millionen. Stummfilm von 1930, Regie: Heinz Paul.

Literatur

  • Arthur Banks: A military Atlas of the First World War. Heinemann Educational Books Ltd, 1975, ISBN 0-85052-791-0.
  • Jean-Jacques Becker/Gerd Krumeich: Der Große Krieg. Deutschland und Frankreich im Ersten Weltkrieg 1914–1918. Klartext Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0171-1.
  • Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich/Irina Renz (Hg.): Die Deutschen an der Somme. Krieg, Besatzung, Verbrannte Erde. Klartext Verlag, Essen 2006, ISBN 3-89861-567-7.
  • Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich/Irina Renz (Hg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Schöningh, 2. Auflage, Paderborn u. a. 2004, ISBN 3-506-73913-1.
  • John Keegan: Das Antlitz des Krieges. Campus, Frankfurt am Main / New York 1991, ISBN 3-593-34513-7.
  • Joe Sacco: Der Erste Weltkrieg: Die Schlacht an der Somme. Edition Moderne, Zürich 2014, ISBN 978-3-03731-122-6.
  • Jack Sheldon: The German Army on the Somme 1914–1916. Pen & Sword Books, 2005, ISBN 1-84415-269-3.
  • Peter Liddle: The 1916 Battle of the Somme: A Reappraisal (Wordsworth Military Library). Wordsworth Editions Ltd., 2001, ISBN 1-84022-240-9.
  • Basil Liddell Hart: The real War. Boston 1964, S. 227–248.
  • Rudibert Ettelt: Studien zur Sommeschlacht, Heft 5. Neuve Chapelle, 10.–13. März 1915, Kelheim 2000 (Digitalisat).
  • Rudibert Ettelt: Studien zur Sommeschlacht, Heft 6. Generalleutnant Ritter von Endres und die 5. bayerische Division in der Sommeschlacht, Kelheim 2001 (Digitalisat).
  • William Philpott: Bloody Victory. The Sacrifice on the Somme. Abacus, London 2010.
  • Robin Prior/Trevor Wilson: The Somme. Yale University Press 2005.
  • Nigel Cave (Hg.): Battleground Europe Series. Pen & Sword Books Ltd, Yorkshire:
  • Paul Reed: Walking the Somme. 2. veränderte Auflage, 2011, ISBN 978-1-84884-473-5.
  • Nigel Cave: Somme – Gommecourt. 1997, ISBN 978-0-85052-561-8.
  • Jack Horsfall & Nigel Cave: Somme – Serre. 1996, ISBN 978-0-85052-508-3.
  • Nigel Cave: Somme – Beaumont-Hamel. 1996, ISBN 978-0-85052-508-3.
  • Michael Stedman: Somme – Thiepval. 2005, ISBN 978-1-84415-350-3.
  • Michael Stedman: Somme – La Boisselle. 1996, ISBN 978-0-85052-540-3.
  • Michael Stedman: Somme – Fricourt-Mametz. 2007, ISBN 978-0-85052-574-8.
  • Graham Maddocks: Somme – Montauban. 1998, ISBN 978-0-85052-579-3.
  • Graham Keech: Somme – Pozières. 1997, ISBN 978-0-85052-589-2.
  • Paul Reed: Somme – Courcelette. 1997, ISBN 978-0-85052-592-2.
  • Trevor Pidgeon: Somme – Boom Ravine. 1998, ISBN 978-0-85052-612-7.
  • Michael Renshaw: Somme – Mametz Wood. 2014, ISBN 978-0-85052-664-6.
  • Michael Renshaw: Somme – Welsh on the Somme: Mametz Wood. 2015, ISBN 978-1-4738-3269-5.
  • Nigel Cave: Somme – Delville Wood. 1998, ISBN 978-0-85052-584-7.
  • Trevor Pidgeon: Somme – Flers. 2000, ISBN 978-0-85052-778-0.
  • Edward Hancock & Nigel Cave: Somme – Bazentin Ridge. 2000, ISBN 978-0-85052-782-7.
  • Paul Reed: Somme – Combles. 1998, ISBN 978-0-85052-674-5.
  • Michael Renshaw: Somme – Beaucourt. 2001, ISBN 978-0-85052-853-4.
  • Peter Pedersen: Somme – Hamel. 2002, ISBN 978-0-85052-938-8.
  • Michael O’Connor: Somme – Airfields and Airmen. 2001, ISBN 978-0-85052-864-0.
Veröffentlichungen des Reichsarchivs

Die Veröffentlichungen d​es Reichsarchivs beschreiben d​ie Schlacht s​ehr detailliert, s​ind aber aufgrund d​es zeitlichen Kontextes u​nd der Entstehungsgeschichte d​es Reichsarchivs einseitig gehalten. Eine Überprüfung d​er dortigen Angaben i​st aufgrund d​er Zerstörung d​es Heeresarchivs Potsdam n​icht mehr o​hne weiteres möglich.

  • Albrecht von Stosch: Somme Nord. 1. Teil: Die Brennpunkte der Schlacht im Juli 1916 (Schlachten des Weltkrieges. In Einzeldarstellungen bearbeitet und herausgegeben im Auftrage des Reichsarchivs. Band 20). Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i.O./Berlin 1927.
  • Albrecht von Stosch: Somme Nord. 2. Teil: Die Brennpunkte der Schlacht im Juli 1916 (Schlachten des Weltkrieges. In Einzeldarstellungen bearbeitet und herausgegeben im Auftrage des Reichsarchivs. Band 21). Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i.O./Berlin 1927.
Commons: Schlacht an der Somme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. .Seite von DHM. Abgerufen am 26. März 2010 um 17:05 Uhr.
  2. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich und Irina Renz (Hrsg.): Die Deutschen an der Somme 1914–1918. Krieg, Besatzung, Verbrannte Erde. Klartext Verlag, Essen 2006, ISBN 978-3-89861-567-9, S. 87.
  3. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich und Irina Renz in Verbindung mit Markus Pöhlmann (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2003, ISBN 3-506-73913-1, S. 855.
  4. Anm.: Die Zahlen der deutschen Verluste sind umstritten, britische Autoren rechnen die – vom deutschen Sanitätsbericht (dortige Verlustzahl: 335.688) angeblich nicht gleichermaßen wie in den entsprechenden alliierten Berichten erfasste – Zahl der Leichtverletzten hoch und kommen auf deutsche Verluste von bis zu 650.000 Mann. Vgl.: Hew Strachan: Der Erste Weltkrieg. Eine neue illustrierte Geschichte. Aus dem Englischen von Helmut Ettinger. Pantheon Verlag, München 2006, ISBN 3-570-55005-2, S. 240 f.; John Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. Aus dem Englischen von Karl und Heidi Nicolai. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2001, ISBN 3-499-61194-5, S. 416.
  5. Saul David: Fehlschläge der Militärgeschichte. Heyne 2003, S. 109.
  6. Matt Brosnan: What Happened During The Battle Of The Somme? auf der Website des Imperial War Museums
  7. Lochnagar Crater The Official Site.
  8. Geoffrey Regan, Militärische Blindgänger und ihre größten Schlachten. Komet Verlag, Köln, ISBN 3-89836-538-7, S. 171.
  9. First Day of the Somme, Thiepval (Memento vom 18. September 2016 im Internet Archive)
  10. „Trotzdem bedeutete für die Angreifer der erste Kampftag eine Enttäuschung. Aus allen Gefangenenaussagen geht hervor, daß Engländer wie Franzosen des festen Glaubens gewesen waren, der siebentägige Eisenhagel müsse die Widerstandskraft der Verteidigung bis auf den letzten Rest zertrümmert haben. Sie waren auf einen "Spaziergang" gefaßt gewesen und fanden trotzigen, hartnäckigen Widerstand, mußten sehen, wie der vernichtet geglaubte Feind schwere blutige Verluste in ihre Reihen riß.“ Die Schlacht an der Somme im Monat Juli, Zusammenfassende Berichte aus dem deutschen Großen Hauptquartier vom 22., 24. und 25. August 1916
  11. Das 16th Service Battalion (2nd Salford Pals)/XX. Lancashire Fusiliers, britischer Verband aus Salford, Großraum Manchester
  12. Wo der Krieg zum Weltkrieg wurde. Ein Besuch in dem französischen Dorf Thiepval, im neunzigsten Jahr nach der Somme-Schlacht / Von Kurt Oesterle, Schwäbisches Tagblatt, Tübingen, 24. Juni 2006
  13. Paul Kendall: Somme 1916: Success and Failure on the first day of the Battle of the Somme, S. ?
  14. Supreme sacrifice of Somme, Manchester Evening News, 17. April 2010 (Memento vom 15. Mai 2016 im Internet Archive)
  15. Unter den Artilleriegranaten befand sich ein hoher Prozentsatz an Blindgängern.
  16. Why were 19,240 British soldiers killed on Day 1 of the Somme Battle? Dean McClelan. The Casual Observer
  17. Thoughts on Militar History
  18. The War Office: Statistics of the Military Effort of the British Empire During the Great War 1914–1920. London March, 1922, S. 324.
  19. The War Office: Statistics of the Military Effort of the British Empire During the Great War 1914–1920. London March, 1922, S. 258 f.
  20. Sanitätsbericht über das deutsche Heer im Weltkriege 1914/1918, III. Band, Berlin 1934, S. 50 ff.
  21. Sanitätsbericht über das deutsche Heer im Weltkriege 1914/1918, III. Band, Berlin 1934, S. 51.
  22. The War Office: Statistics of the Military Effort of the British Empire During the Great War 1914–1920. London March, 1922, S. 632.
  23. Maurice Bonkat: Einen Tag nicht töten. Somme-Gedenken in Fricourt und Thiepval. Volksbund.de vom 7. Juli 2016.
  24. BBC vom 1. Juli 2016: Battle of the Somme: Royals at Somme centenary commemoration
  25. Deutschlandfunk vom 1. Juli 2016: Gedenken an die Opfer der Schlacht an der Somme (Memento vom 1. Juli 2016 im Internet Archive).
  26. FAZ vom 1. Juli 2016: Weltkriegsgedenken. Hollande und Cameron erinnern an die Toten.
  27. arte.tv (Memento vom 26. Juni 2014 im Internet Archive)

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