Czernowitz
Czernowitz, auch Tschernowitz (ukrainisch Чернівці Tscherniwzi; russisch Черновцы Tschernowzy, rumänisch Cernăuți, polnisch Czerniowce, jiddisch טשערנאָװיץ Tschernowitz, hebräisch צֶ׳רנוֹבִיץ Tschernowitz), in der Westukraine ist die Hauptstadt der Oblast Tscherniwzi und die traditionelle Hauptstadt der Bukowina.
Czernowitz | |||
Чернівці Tscherniwzi | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Tscherniwzi | ||
Rajon: | Kreisfreie Stadt | ||
Höhe: | 248 m | ||
Fläche: | 153,0 km² | ||
Einwohner: | 242.300 (2005) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.584 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 58000- | ||
Vorwahl: | +380 372 | ||
Geographische Lage: | 48° 18′ N, 25° 56′ O | ||
KOATUU: | 7310100000 | ||
Verwaltungsgliederung: | 3 Stadtrajone | ||
Bürgermeister: | Oleksij Kaspruk | ||
Adresse: | площа Центральна 1 58000 м. Чернівці | ||
Website: | www.city.cv.ua | ||
Statistische Informationen | |||
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Geographie
Czernowitz liegt in 248 m Seehöhe in einem von Hügeln durchzogenen Gebiet mit Wäldern und Feldern. Die Stadt erstreckt sich überwiegend am rechten Ufer des Pruth, an dem sich die Stadtbezirke Rajon Perschotrawnewyj und Rajon Schewtschenko befinden. Am linken Flussufer befindet sich der ehemals jüdische Stadtteil Sadhora im Rajon Sadhora.
Geschichte
Eine befestigte Siedlung am linken Ufer des Pruths stammt aus der Zeit der Kiewer Rus bzw. ihres Teilfürstentums Galizien-Wolhynien. Sie wurde unter Rurikiden-Fürst Jaroslaw Osmomysl gegründet, der zwischen 1153 und 1187 regierte. In den Chroniken wird die Stadt in ihrer Anfangszeit Tschern (Schwarze Stadt) genannt. Dies kann auf die schwarze Farbe der Stadtmauern oder auf die Schwarzerde zurückgehen. Nach der mongolischen Invasion der Rus wurden die Herrscher von Galizien-Wolhynien 1259 gezwungen, die noch verbliebenen Festungen, darunter auch Tschern, zu zerstören. Die Reste der altrussischen Festung wurden jedoch bis ins 17. Jahrhundert weiterhin zu Verteidigungszwecken genutzt. Nach 1259 verlagerte sich die Bebauung auf das strategisch günstigere, höhere rechte Pruth-Ufer.
Von 1359 bis 1774 gehörten die Stadt und ihre Umgebung zum Fürstentum Moldau. Aus dieser Zeit stammt auch die erste urkundliche Erwähnung der Stadt (8. Oktober 1408[1]) in einem Handelsbrief zwischen dem moldauischen Fürsten Alexandru cel Bun (Alexander der Gute)[2] und Kaufleuten aus Lemberg (damals im Königreich Polen).
Bukowina
1774 wurde Czernowitz wie die gesamte Bukowina von Österreich besetzt und 1775 offiziell Teil der Habsburgermonarchie. In dieser vorerst zum Königreich Galizien und Lodomerien gehörig, hatte die Stadt 1816 erst 5.400 Einwohner.[3] Die Kreuzerhöhungsbasilika war 1814 das erste gemauerte Gebäude. 1849 wurde das Herzogtum Bukowina als eigenes Kronland mit der Landeshauptstadt Czernowitz konstituiert, 1861 der Bukowiner Landtag eingerichtet. In der 1867 gebildeten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gehörte das Land bis 1918 zu „den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern“ (Cisleithanien) mit deren gemeinsamer k.k. Regierung in Wien.
1875 wurde von Kaiser Franz Joseph I. anlässlich der 100-jährigen Zugehörigkeit zu Österreich eine Universität mit deutscher Unterrichtssprache gegründet, die Franz-Josephs-Universität Czernowitz. Sie umfasste 1893 eine griechisch-orientalisch theologische, eine rechts- und staatswissenschaftliche und eine philosophische Fakultät und besaß eine Bibliothek mit 50.000 Bänden, einen botanischen Garten, ein chemisches Labor und ein naturhistorisches Museum. 1892/93 unterrichteten 40 Lehrer 281 Studierende.[3]
Der Großteil der ostjüdischen Bevölkerung hatte sich schon von Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts aus Galizien kommend in der Bukowina angesiedelt und verwendete statt des Jiddischen immer stärker die deutsche Sprache. Die deutschsprachige Kultur von Czernowitz wurde hauptsächlich von der jüdischen Bevölkerung getragen.[4] Im Jahr 1880 waren um die 30 Prozent der Bevölkerung von Czernowitz Juden.[5]
Bistumssitz
Nach Radautz war Czernowitz Bistumssitz der griechisch-orthodoxen Diözese.
Blüte
1895 vermerkte ein Lexikon für Czernowitz eine neue griechisch-orientalische Domkirche (vollendet 1864), eine armenisch-katholische Kirche (1875), eine neue Jesuitenkirche, den Israelitischen Tempel Czernowitz, eine griechisch-orientalische erzbischöfliche Residenz und 54.000 Einwohner (27.000 Deutsche, 10.000 Ruthenen, 8.000 Polen und 8.000 Rumänen), darunter 17.000 Juden. (In der Literatur wird für alle Gebiete im östlichen Altösterreich darauf hingewiesen, dass die Einwohner mit jiddischer Muttersprache zumeist Deutsch als Muttersprache angegeben haben, da Jiddisch nicht als eigenständige Sprache anerkannt war.) Zur Wirtschaft wurden eine Bierbrauerei, zwei Dampfmühlen, eine Sägemühle, eine Ölfabrik, eine Maschinenfabrik und reger Handel insbesondere nach Russland und Rumänien festgehalten. An Schulen wurden ein Obergymnasium, eine Oberrealschule, eine Staatsgewerbeschule, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt und eine landwirtschaftliche Lehranstalt registriert, für die Kultur das Landesmuseum und ein Theater angeführt.[3] 1897 wurde auch die Straßenbahn Czernowitz eröffnet; diese verkehrte bis 1967.
In Czernowitz entstand eine multikulturelle Stadtbevölkerung, die aus Juden, Deutschen, Rumänen, Ukrainern und Polen bestand. Die im öffentlichen Leben und in der Wirtschaft dominierende Sprache war das Deutsche. In Czernowitz, und auch in anderen Teilen der Bukowina, bildete sich eine spezifische, deutschsprachige Kultur heraus, die insbesondere in den Städten präsent war und bis in die 1940er Jahre existierte. Es gab auch ein prosperierendes Kulturleben[6] und zahlreiche deutschsprachige Presseerzeugnisse.
Im Ersten Weltkrieg war die Stadt zwischen August 1914 und August 1917 dreimal für insgesamt rund 19 Monate von der russischen Armee besetzt.[7] Die dritte Besetzung dauerte vom 18. Juni 1916 bis zum 3. August 1917.[8]
In Czernowitz geboren oder aufgewachsen sind unter anderem die Schriftsteller und Dichter Paul Celan, Rose Ausländer, Selma Meerbaum-Eisinger, Klara Blum, Alfred Margul-Sperber, Ludwig Adolf Staufe-Simiginowicz, Immanuel Weissglas, Gregor von Rezzori, Aharon Appelfeld, der Komponist Ludwig Rottenberg oder der Opernsänger Joseph Schmidt. Auch das jiddische Kulturleben in der Stadt blühte; 1908 fand in der Stadt die internationale Konferenz für die jiddische Sprache statt. Mit Olha Kobyljanska lebte in Czernowitz auch eine der bedeutendsten ukrainischen Schriftstellerinnen.
Rumänien (1918–1940)
Österreich-Ungarn zerfiel Ende Oktober 1918. Galizien schloss sich der entstehenden Zweiten Polnischen Republik an; der Widerstand der Ukrainer (Ruthenen) Ostgaliziens, die ihre Westukrainische Republik ausriefen (zu der Teile der Bukowina gehören sollten), wurde von Polen schließlich militärisch niedergekämpft (die von den Ukrainern verlangte Teilung Galiziens fand erst ab 1944 statt). Die Bukowina ging daraufhin im Königreich Rumänien auf, was ebenfalls von den Ukrainern des ehemaligen Kronlandes nicht gewünscht war. Der Anschluss an Rumänien wurde mit der Furcht vor der Vereinnahmung durch Sowjetrussland begründet und am 28. November 1918 (nach julianischem Kalender 15. November) in der Residenz des bukowinischen Erzbischofs und Politikers Basil von Repta erklärt. Rumänien war die Bukowina von der Triple Entente in einem geheimen Vertrag schon im August 1916 zugesagt worden, um das Land zum Kriegseintritt gegen Österreich-Ungarn zu bewegen.[9]
Am 10. September 1919 wurde die Übernahme des Landes durch Rumänien im Vertrag von St. Germain sanktioniert.[10] Czernowitz wurde auf Rumänisch Cernăuţi genannt. Großrumänien, wie es ab 1919 hieß, führte an der Universität mit Beginn des Wintersemesters 1919/20 Rumänisch als Unterrichtssprache ein, was zur Abwanderung der meisten deutschen Professoren führte. Der rumänische Staat versuchte, die gesamte Bukowina kulturell zu rumänisieren, was jedoch nur begrenzt erfolgreich war.
Für 1925 werden „etwa 90.000 Einwohner“ auf einem Stadtgebiet von 52 km² angegeben, davon 40 % Juden und je 20 % Deutsche, Rumänen und Ukrainer. Tschernowitz war damals Hauptstadt des gleichnamigen rumänischen Kreises (Județ) und Sitz zahlreicher Behörden, darunter einer Eisenbahndirektion. Die Wirtschaft umfasste zu dieser Zeit neben Mühlen, Brauereien und Spiritusfabriken auch Unternehmen der Lederwarenindustrie.[7]
Die Ober- und Mittelschicht der Czernowitzer Juden fühlte sich auch nach 1918 noch mit Österreich und dessen Hauptstadt Wien verbunden und wehrte die Rumänisierungsversuche Groß-Rumäniens bis zum Einmarsch der Sowjets im Jahr 1940 ab.[4]
Sowjetunion (1940–1941)
Wie im sogenannten Ribbentrop-Molotow-Pakt zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion am 24. August 1939 vereinbart, wurde die Stadt am 28. Juni 1940 von der Sowjetunion besetzt und der Großteil der deutschen Bevölkerung, etwa 25.000, nach Verhandlungen mit Deutschland anschließend „heim ins Reich“ geholt. Die Stadt wurde nun russisch Tschernowizy/Черновицы, am 9. August 1944 wurde sie dann per Ukas in Tschernowzy/Tscherniwzi umbenannt.[11] Die neuen sowjetischen Herrscher behandelten reiche Stadtbürger, darunter auch viele Juden, als Klassenfeinde, etwa 3500 Juden wurden in Güterzügen nach Sibirien und in andere entlegene Gebiete der Sowjetunion deportiert.[12]
Rumänien (1941–1944)
Von 1941 bis 1944 gehörte Czernowitz wieder zu Rumänien, das mit dem Deutschen Reich verbündet war. In dieser Zeit kam es zur Ermordung und Deportation eines großen Teils der jüdischen Gemeinde. Die ersten Einheiten der rumänischen Armee drangen am 5. Juli 1941 in die Stadt ein, nachdem sie zuvor in Storoschynez und in der südlichen Umgebung von Czernowitz tausende Juden umgebracht hatten. Am nächsten Tag erschienen die ersten Mitglieder des deutschen Einsatzkommando 10b und begannen mit der Verhaftung und Ermordung von Juden. Im September 1941 betrug die Zahl der Juden in Czernowitz nach deutschen Quellen 45.759 (über 58 % der Einwohner) und nach rumänischen Quellen 41.118 (52 %). Jüdische Männer und Frauen wurden unter der Aufsicht rumänischer Polizisten ohne Bezahlung zu schwerer sklavenähnlicher Arbeit gezwungen. Im September 1941 wurden Pläne zur Einrichtung eines Ghettos für die Juden diskutiert.
Von August 1941 bis Juni 1942 war Traian Popovici (1892–1946) Bürgermeister von Czernowitz. Für seinen Einsatz, mit dem er das Leben vieler Juden rettete, ehrte ihn die israelische Gedenkstätte Yad Vashem postum mit dem Titel Gerechter unter den Völkern. Am 10. Oktober 1941 erhielt er den auf Ion Antonescu zurückgehenden Befehl, in der Stadt ein Ghetto einzurichten, dem er sich trotz heftigen Einspruchs nicht widersetzen konnte. Corneliu Calotescu (1889–1970), der Militärgouverneur von Bukowina, verkündete die Entscheidung, ab 14. Oktober alle Juden aus der Stadt zu deportieren. Dieser Befehl wurde am 15. Oktober dahingehend geändert, 15.000 bis 20.000 Juden zu behalten, die als „ökonomisch wertvoll“ galten, da sie für die industrielle Produktion benötigt würden. Während Calotescu drängte, Abstriche an der Liste der von der Deportation auszunehmenden „wertvollen“ Juden, darunter 256 Ärzte, vorzunehmen, wurden Popovici und seine Rathausangestellten beschuldigt, von den Juden korrumpiert zu sein, weil sie eine möglichst umfangreiche Liste präsentierten.[13]
Mitte Oktober 1941 begann die Deportation der Juden aus dem Ghetto mit Güterzügen über die Zwischenstation Otaci oder Mărculești Richtung Transnistrien. Bis zum 15. November 1941, als die Deportationen plötzlich gestoppt wurden, waren 33.891 Juden aus Czernowitz deportiert worden und einer Schätzung zufolge knapp über 20.000 in der Stadt verblieben.[14] Im Februar 1942 lebten über 21.000 Juden in Czernowitz, davon besaßen 16.391 eine von der Popovici-Verwaltung ausgestellte Bleibebescheinigung, die übrigen rund 5000 Juden waren als „ökonomisch nutzlos“ eingestuft. Um sie zu schützen, stellte Popovici auch ihnen Bescheinigungen aus. Weil Popovici damit seine Befugnisse überschritten hatte, wurde er im Juni 1942 abgesetzt und gegen einen überzeugten Antisemiten ausgetauscht.[15] Im Juni 1942 wurden die Deportationen nach Transnistrien wieder aufgenommen,[16] der erste Güterzug verließ Czernowitz am 8. Juni mit 1781 Juden. Mit dem vierten Zug am 26. Juni waren 11.110 Juden deportiert. Am 13. Oktober 1942 wurden die Deportationen ausgesetzt. Die Situation für die verbliebenen Juden entspannte sich, als im März oder April 1943 Gouverneur Calotescu abgesetzt wurde.[17]
Sowjetunion (1944–1991)
Als am 29. März 1944 die Rote Armee die Stadt erneut einnahm und wieder die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik installierte, wurden die noch verbliebenen deutschen Bewohner der Stadt vertrieben, auch ein Großteil der rumänischsprachigen Bevölkerung verließ Czernowitz. Es siedelten sich nun tausende Ukrainer und Russen in der Stadt an. Die ehemals deutschsprachige Kultur der Stadt verschwand fast vollständig.
Ukraine (seit 1991)
Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 gehört die Stadt als Tscherniwzi zur unabhängig gewordenen Ukraine. Am 21. März 2014 entsandte die OSZE im Zusammenhang mit der Krimkrise Beobachter in die Stadt.[18][19]
Sportgeschichte
Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in Czernowitz eine Reihe von Sportvereinen, von denen viele ihre Ursprünge in der k.u.k. Monarchie hatten und in denen sich die einzelnen Nationalitäten wiederfanden. Dazu zählten Dowbusch (ukrainisch), Dragoș Vodă (rumänisch), Hakoah (jüdisch), Jahn (deutsch), Makkabi (jüdisch) und Polonia (polnisch). Die steigende Bedeutung des Sports nach dem Ersten Weltkrieg hatte zudem zu der Gründung von Sportvereinen für Arbeiter (IASK) und Bahnarbeiter (CFR) geführt, die ebenfalls am überregionalen Meisterschaftsbetrieb teilnahmen. Neben Fußball war Eishockey die wichtigste Sportart, die zudem durch den rumänischen Meistertitel 1937/38 gekrönt wurde.
Bedeutendster Sportverein ist heute der FSK Bukowina Czernowitz.
Bevölkerung
In Czernowitz lebten Ukrainer/Ruthenen, Rumänen/Moldauer, Polen, Juden, Roma, Österreicher und Bukowinadeutsche. Ihre kulturelle Blüte erlebte die Stadt während ihrer Zugehörigkeit zu Österreich-Ungarn als Hauptstadt des Kronlandes Bukowina. Czernowitz war für seine Malerei und Literatur berühmt – und ist es bis heute für seine Architektur. Im Jahr 1890 hatte die Stadt 54.171 Einwohner (27.256 Deutsche, 10.384 Ruthenen, 7.624 Rumänen, 7.610 Polen), darunter 17.356 Israeliten.[20]
Das Deutsche, begünstigt durch seine Stellung als Amtssprache, bildete sich im 19. Jahrhundert als allgemeine Umgangssprache in Czernowitz heraus und wurde auch als Sprache zur interethnischen Kommunikation verwendet. Um 1900 sprachen 52,4 % der Stadtbewohner Deutsch als Muttersprache; 14,3 % Rumänisch, 19,8 % Ukrainisch und 13,1 % Polnisch.[21] Bei der österreichischen Volkszählung wurden jiddischsprachige Juden allerdings zur deutschsprachigen Bevölkerung dazugezählt. Bis 1918 stieg der Anteil der Deutschsprachigen weiter an; Deutsch war die unangefochten dominierende und offizielle Sprache der multikulturellen Stadt. Als Czernowitz nach dem Ersten Weltkrieg an Rumänien fiel, verlor Deutsch seinen offiziellen und privilegierten Status. Rumänien versuchte, die rumänische Sprache durch eine staatliche Rumänisierungspolitik – mit mäßigem Erfolg – als einzige Amtssprache durchzusetzen. Nach dem Ersten Weltkrieg stellten Deutsche (etwa 15 %) und die zumeist ebenfalls deutschsprachigen Juden (38 %) zusammen aber noch immer die Mehrheit der Stadtbevölkerung, der Anteil der Rumänen lag trotz einsetzender Rumänisierung lediglich bei 27 %, der der Ukrainer bei etwa 10 %.[22] Bei der rumänischen Volkszählung von 1930, die Deutsch und Jiddisch wieder separat führte, wurde für das „Munizip Cernăuți“ eine Bevölkerungszahl von rund 112.000 ermittelt. Davon gaben 29,1 % der Einwohner Jiddisch als Muttersprache an, 25,9 % Rumänisch, 23,3 % Deutsch, 11,3 % Ukrainisch und 7,4 % Polnisch.[23] Jiddische und deutsche Muttersprachler machten zusammen 52,4 % der Stadtbevölkerung aus. In einem Zeitzeugenbericht wurde beschrieben, dass Deutsch auch in den 1930er-Jahren die allgemeine Umgangssprache in Czernowitz blieb und sogar von Nicht-Muttersprachlern häufig untereinander gesprochen wurde.[24]
Durch die Ermordung der Juden, den Zweiten Weltkrieg und die Umsiedlung und Vertreibung ganzer Volksgruppen, vor allem der Deutschen und der Rumänen, ging die multikulturelle Tradition nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend verloren. Ukrainer stellten nun die mit weitem Abstand größte Bevölkerungsgruppe der Stadt dar, hinzu kamen zahlreiche zugewanderte Russen. Viele Juden, die den Holocaust überlebt hatten, emigrierten in der Folgezeit. Die jüdische Gemeinde von Czernowitz in der Diaspora hält heute noch durch die Zeitung Die Stimme weltweit untereinander Kontakt. Bis heute finden sich zahlreiche Spuren der jüdischen Gemeinde, z. B. ein großer, 1866 eingerichteter Friedhof. Manche als Sakralbauten errichtete Gebäude werden heute für andere Zwecke benutzt, zum Beispiel der Rest der Synagoge, in dem ein Kino untergebracht worden ist.[25] 1989 stellten Ukrainer 66,5 % der Bevölkerung, Russen waren mit 17,8 % die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe, danach folgten Rumänen/Moldauer mit 7,5 % und Juden (6,1 %).[26] Mit der Unabhängigkeit der Ukraine erhöhte sich der Anteil der ethnischen Ukrainer in der Stadt bis 2001 auf etwa 80 %.
Juden in Czernowitz[27] | |||
Jahr | Ges.-Bev. | Juden | Anteil |
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1857 | ca. 22.000 | 4.678 | 21,6 % |
1869 | ca. 34.000 | 9.552 | 28,2 % |
1880 | ca. 46.000 | 14.449 | 31,7 % |
1890 | ca. 54.000 | 17.359 | 32,0 % |
1900 | ca. 68.000 | 21.587 | 31,9 % |
1910 | ca. 87.000 | 28.613 | 32,8 % |
Czernowitz (Stadt) |
Czernowitz (Landgemeinden) | |||
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Jahr | Rumänen | Ukrainer | Rumänen | Ukrainer |
1860 | 9.177 | 4.133 | 20.068 | 6.645 |
1870 | 5.999 | 5.831 | 28.315 | 35.011 |
1880 | 6.431 | 8.232 | 8.887 | 23.051 |
1890 | 7.624 | 10.385 | 11.433 | 34.067 |
1900 | 9.400 | 13.030 | 13.252 | 25.476 |
1910 | 13.440 | 15.254 | 18.060 | 22.351 |
Sehenswürdigkeiten
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit von Czernowitz ist die ehemalige Residenz des orthodoxen Metropoliten der Bukowina, ein imposanter Ziegelbau auf dem „Bischofsberg“. Der Bau wurde 1864, in der Amtszeit von Bischof Eugen Hakman begonnen, der kurz vor seinem Tod 1873 erster Metropolit von Czernowitz wurde.[28] Vollendet wurde das Bauwerk 1882. Seit sowjetischer Zeit ist darin die Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz untergebracht. Zuvor befand sich die 1875 gegründete Universität in der heutigen Universytetska Straße 12, wo heute die Mathematische Fakultät untergebracht ist. Am 29. Juni 2011 wurde der Gebäudekomplex in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.[29]
Des Weiteren sind der Kuppelbau der im Stile der Sankt-Petersburger Isaakskathedrale gebauten, 1864 vollendeten griechisch-orthodoxen Kathedrale am Franz-Josephs-Platz und das Theater hervorzuheben.
Der bedeutendste Platz ist der Austria-Platz mit dem 1875 errichteten, 1918 verschollenen und erst 2003 teilweise wiederaufgefundenen Austria-Monument, einer Marmorfigur der Austria auf einem mit Bronzereliefs und Inschriften ausgestatteten Sockel.[30]
Im Jahr 1904 wurde mit dem Bau des vom Wiener Architekturbüro Fellner & Helmer geplanten neuen Theatergebäudes in Czernowitz begonnen. Seine Front wird, wie bei vielen anderen Theatern dieser Zeit, durch eine Portalbogenarchitektur hervorgehoben. Die Eröffnung erfolgte nach nur 14 Monaten Bauzeit am 3. Oktober 1905 als „Czernowitzer deutsches Stadttheater“. Von 1907 bis 1922 stand vor dem Theater ein Denkmal von Friedrich Schiller.
1922 wurde es zum „Rumänischen Nationaltheater“. Seit 1940 bzw. 1944 ist es das „Ukrainische musikalisch-dramatische Olha-Kobyljanska-Theater“. Seit 1980 steht ein Denkmal der ukrainischen Nationaldichterin Olha Kobyljanska vor dem Gebäude. Das Theater liegt inmitten eines damals neu entstandenen Stadtteils am ehemaligen „Elisabeth-Platz“, heute „Theaterplatz“, und ist von einer Parkanlage umgeben. Ein fast baugleicher „Zwilling“ ist das Stadttheater Fürth in Bayern.
Die Einkaufsstraße Wulyzja Olhy Kobyljanskoii (Olha–Kobyljanska–Straße), die frühere „Herrengasse“, war schon im 19. Jahrhundert die Flaniermeile der Stadt und bewahrt das geschlossene Straßenbild der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute.
Museen
- Regionales Staatliches Museum für Volksarchitektur und Brauchtum (Чернівецький обласний державний музей народної архітектури та побуту), eröffnet 1986
- Museum der Militärgeschichte der Bukowina (Музей військової історії Буковини), eröffnet 2008[31]
- Museum für jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina im ehemaligen Jüdischen Nationalhaus am Theaterplatz, eröffnet 2010[32]
Musik
Zeitungen
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Stadt wird von Unternehmen der Nahrungsmittel-, Textil- und Holzindustrie bestimmt.
Verkehr
Czernowitz ist ein wichtiger Verkehrsknoten im Südwesten der Ukraine, über den der größte Teil des Verkehrs des Landes in Richtung Rumänien abgewickelt wird.
Durch die Stadt führt die Europastraße 85 von Klaipėda in Litauen nach Alexandroupoli in Griechenland. Weitere wichtige Straßenverbindungen existieren in Richtung Iwano-Frankiwsk–Lemberg, Chmelnyzkyj und Wyschnyzja in den Karpaten.
Zudem führt durch die Stadt die internationale Eisenbahnstrecke von Lemberg bzw. Kiew nach Suceava–Bukarest.
Im Südosten der Stadt liegt der Internationale Flughafen Czernowitz.
Den städtischen Nahverkehr bewältigt neben mehreren Omnibuslinien ein 1939 als Ersatz für die Straßenbahn eröffnetes O-Bus-Netz. Fernbusse verkehren ab dem zentralen Busbahnhof im Süden der Stadt.
Städtepartnerschaften
Czernowitz listet folgende elf Partnerstädte auf:[33][34]
Stadt | Land | seit |
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Bălți | Moldau | 2013 |
Brjansk | Zentralrussland, Russland | |
Iași | Rumänien | 2012 |
Klagenfurt | Kärnten, Österreich | 1992 |
Konin | Großpolen, Polen | 1994 |
Nof HaGalil | Israel | 1997 |
Podolsk | Moskau, Russland | 2001 |
Salt Lake City | Utah, Vereinigte Staaten | 1989 |
Saskatoon | Saskatchewan, Kanada | 1991 |
Suceava | Rumänien | 2003 |
Timișoara | Rumänien | 2010 |
Persönlichkeiten
Filme
- Herr Zwilling und Frau Zuckermann. Deutschland 1998/1999, Dokumentarfilm, 132 Min., Regie: Volker Koepp
- Dieses Jahr in Czernowitz. Deutschland 2003/2004, Dokumentarfilm, 134 Min., Regie: Volker Koepp
- Czernowitz, einstige Kronstadt der K.K. Österreich-Ungarischen Monarchie. Deutschland 2006, Doku-Film, 80 Min., Produzenten: Oksana Czarny, geb. Nakonechna und Reinhold Czarny – RCP
- Bukovina Style – Czernowitz, Gestern und Heute. Deutschland 2008; medienpädagogisches Dokumentarfilmprojekt 36 Min. Regie: Stefan Koeck, Drehbuch und Redaktion: Michael Petrowitz
- 3.Generation – Auf den Spuren unserer Vorfahren. Deutschland, Ukraine, Russland 2017; Dokumentarfilmprojekt 62 Min. Produzenten und Drehbuch: Alexander Stoler, Sergij Kolesnikow, David Vataman und Regie: Anatoli Nat Skatchkov
Zitate
Bezeichnet wurde Czernowitz auch als Klein-Wien, Babylon des südöstlichen Europas, Jerusalem am Pruth, Alexandrien Europas und Tschernopol.[35][36]
„Czernowitz, das war ein Vergnügungsdampfer, der mit ukrainischer Mannschaft, deutschen Offizieren und jüdischen Passagieren unter österreichischer Flagge zwischen West und Ost kreuzte.“
Klimatabelle
Czernowitz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Czernowitz
Quelle: wetterkontor.de |
Benennungen
In der südhessischen Stadt Darmstadt wurde 1953 eine Straße nach der Stadt Czernowitz benannt, die Czernowitzer Straße.[37]
Literatur
- Gregor Gatscher-Riedl: k. u. k. Sehnsuchtsort Czernowitz: „Klein-Wien“ am Ostrand der Monarchie. Kral-Verlag, Berndorf 2017, ISBN 978-3-99024-690-0.
- Czernowitzer kleine Schriften. Schriftenreihe des Traditionsverbandes Katholischer Pennäler. 28 Publikationen (1995–2015): DNB 96268354X; darunter:
- Hugo Weczerka: Czernowitz. Städtebauliche Entwicklung in österreichischer Zeit. Traditionsverband Katholischer Czernowitzer Pennäler (Hrsg.), Innsbruck 2000.
- Raimund Lang: Czernowitz – mon amour! Traditionsverband Katholischer Czernowitzer Pennäler (Hrsg.), Innsbruck 2007.
- Ernst Trost: Das blieb vom Doppeladler. Auf den Spuren der versunkenen Donaumonarchie. Fritz Molden, München 1966; Deutscher Taschenbuchverlag, dtv 561, München 1969, S. 52 ff.
- Martin Pollack: Nach Galizien. Von Chassiden, Huzulen, Polen und Ruthenen. Eine imaginäre Reise durch die verschwundene Welt Ostgaliziens und der Bukowina. Christian Brandstätter, Wien 1984; 3. Auflage 1994, ISBN 3-85447-075-4, S. 131 ff.
- Andrei Corbea-Hoișie (Hrsg.): Jüdisches Städtebild Czernowitz. Frankfurt 1998.
- Andrei Corbea-Hoișie: Czernowitzer Geschichten. Über eine städtische Kultur in Mittelosteuropa. Böhlau, Wien 2003. ISBN 978-3-205-77034-3.
- Andrei Corbea-Hoișie: Politik, Presse und Literatur in Czernowitz 1890–1940. Kulturgeschichtliche und imagologische Studien. Stauffenburg, Tübingen 2013. ISBN 978-3-86057-498-0.
- Harald Heppner (Hrsg.): Czernowitz. Die Geschichte einer ungewöhnlichen Stadt. Böhlau, Köln 2000, ISBN 3-412-04900-X.
- Cecile Cordon und Helmut Kusdat (Hrsg.): An der Zeiten Ränder. Czernowitz und die Bukowina. Geschichte – Literatur – Verfolgung – Exil. Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2002, ISBN 3-901602-16-X.
- Florence Heymann: Le crépuscule des lieux. Identités juives de Czernowitz. Paris 2003.
- Gaby Coldewey (Hrsg.): Zwischen Pruth und Jordan, Lebenserinnerungen Czernowitzer Juden. Köln 2003.
- Kurt Scharr: Städtische Transformationsprozesse in der Westukraine seit der Unabhängigkeit 1991 am Beispiel der Entwicklung von Czernowitz. Eine Bestandsaufnahme. Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, Nr. 146 (2004), S. 125–146.
- Helmut Braun (Hrsg.): Czernowitz: Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole. Christian Links, Berlin 2005, ISBN 3-86153-374-X.
- Othmar Andrée: Czernowitzer Spaziergänge. Annäherungen an die Bukowina. 2008.
- Christel Wollmann-Fiedler: „Czernowitz ist meine Heimat“. Gespräche mit der Zeitzeugin Hedwig Brenner. Munda, Brugg, 2009, ISBN 978-3-9523161-5-3.
- Martin Pollack, Helmut Kusdat, Ioan-Constantin Lihaciu, Andrei Corbea-Hoișie, Gaby Coldewey, Isabel Röskau-Rydel, Jurko Prochasko, Mariana Hausleitner, Sergij Osatschuk: Mythos Czernowitz. Eine Stadt im Spiegel ihrer Nationalitäten. Deutsches Kulturforum östliches Europa e. V., Potsdam 2008, ISBN 978-3-936168-25-9.
- Victoria Popovici, Wolfgang Dahmen, Johannes Kramer (Hrsg.): Gelebte Multikulturalität. Czernowitz und die Bukowina. Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-56484-4.
- Ranner Gertrud, Halling Axel, Fiedler Anja (Hrsg.): …„und das Herz wird mir schwer dabei“. Czernowitzer Juden erinnern sich. Deutsches Kulturforum östliches Europa e. V., Potsdam 2009, ISBN 978-3-936168-28-0.
- Martin A. Hainz: Nostallergie. Die Czernowitzer Inkongruenzkompensationskompetenz. In: CAS Working Paper 1/2010 (https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/18654/CAS-WP_No_2-09.pdf?sequence=1&isAllowed=y)
- Dirk Schümer: Schwarze Milch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. September 2010, S. 44 (Bericht über das erste Poesiefestival in Czernowitz).
- Raimund Lang: Couleur in Czernowitz. WJK-Verlag, Hilden 2013
- Zvi Yavetz: Erinnerungen an Czernowitz. Wo Menschen und Bücher lebten. Beck, München 2007, ISBN 3-406-55747-3.
- Peter Rychlo, Oleg Liubkivskyj: Literaturstadt Czernowitz, 2., verbesserte Auflage. Czernowitz 2009.
- Ion Lihaciu: Czernowitz 1848–1918. Das kulturelle Leben einer Provinzmetropole. Parthenon Verlag, Kaiserslautern 2012, ISBN 978-3-942994-00-2.
Weblinks
- Czernowitz Bukowina. Wo Menschen und Bücher lebten. Umfangreiche private Website zu Czernowitz
- Vladislav Davidzon: Everything Is Regurgitated – Living off of Jewish memory in old Chernowitz, once the Jerusalem of Ukraine
- Helmut Braun: Eislaken auf Feldern – Eine Lange Nacht über die jüdische Kulturmetropole Czernowitz. In: Deutschlandfunk-Sendung „Lange Nacht“. 19. Februar 2000 .
- Luisa Hagen: Jüdisches Leben in Czernowitz in der longue durée (Universität Augsburg)
Einzelnachweise
- nach byzantinischer Zeitrechnung: 8. Oktober 6916. Da es nicht sicher ist, ob das moldauische Jahr am 1. September oder am 1. März beginnt, könnte es auch der 8. Oktober 1407 gewesen sein. Vgl. F. Kaindl: Geschichte von Czernowitz. Czernowitz 1908, Anm. 2/5.
- F. Kaindl: Geschichte von Czernowitz. Czernowitz 1908, S. 23.
- Meyers Konversations-Lexikon, 5. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1895, 4. Band, S. 459 f.
- Joseph W. Moser: Czernowitz – Die westliche Kulturmetropole im Osten der Donaumonarchie. In: Dagmar Lorenz und Ingrid Spörk (Hrsg.): Konzept Osteuropa – Der „Osten“ als Konstrukt der Fremd- und Eigenbestimmung in deutschsprachigen Texten des 19. und 20. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, 2011, ISBN 978-3-8260-4539-4, S. 13 und 14.
- Jews & Slavs – Festschrift Professor Jacob Allerhand, Israel Academy of Sciences and Humanities, 2001, S. 265
- Ion Lihaciu: Die Entwicklung der Musikszene in der Bukowina (pdf, 2011)
- Artikel „Czernowitz“ in: Der Große Brockhaus, 15. Auflage.
- Andrei Corbea-Hoisie: Czernowitzer Geschichten: über eine städtische Kultur in Mittelosteuropa, S. 150 (online). Böhlau 2003, ISBN 978-3-205-77034-3.
- Zbyněk A. Zeman: Der Zusammenbruch des Habsburgerreiches, Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1963, S. 205; Original: The Break-Up of the Habsburg Empire, Oxford University Press, 1961
- Johannes Uray (2011)
- УКАЗ от 9 августа 1944 года Об уточнении наименований городов: Тарнополь, Черновицы, Каменец-Подольск, Владимир-Волынск, Чертков Украинской ССР
- Helmut Braun (Hrsg.): Czernowitz: Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole. 2005, S. 176.
- Vladimir Solonari: Purifying the Nation. Population Exchange and Ethnic Cleansing in Nazi-Allied Romania. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2010, S. 216–218
- Jean Ancel: The History of the Holocaust in Romania. (The Comprehensive History of the Holocaust) University of Nebraska Press, Lincoln, und Yad Vashem, Jerusalem 2011, S. 270f, 279f
- Vladimir Solonari: Purifying the Nation, 2010, S. 218
- Helmut Braun (Hrsg.): Czernowitz: Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole. 2005, S. 73
- Vladimir Solonari: Purifying the Nation, 2010, S. 220f
- Krim-Krise: OSZE schickt 100 Beobachter in die Ukraine, Spiegel Online am 22. März 2014
- OSZE entsendet Beobachtermission in Ukraine, RIA Novosti am 22. März 2014
- Brockhaus’ Konversations-Lexikon. 14. Auflage, Bd. 4, Berlin und Wien 1898, S. 668.
- http://www.novadoba.org.ua/sites/default/files/files/razom_na_odniy_zemli/2.5.pdf
- Helmut Braun (Hrsg.): Czernowitz. Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole, ISBN 978-3-86153-374-0, S. 63.
- http://archive.org/stream/recensamntulgene02inst#page/120/mode/2up
- Carl Hirsch: A life in the twentieth century, S. 20
- Justyna Jabłońska: Cinemagogue in Chernivtsi. In: Brochure Multicultural remembrance and the permanence of traces. Chernivitsi in the Bukovina (Memento vom 10. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 3,8 MB), S. 4–14
- Helmut Braun (Hrsg.): Czernowitz. Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole, S. 78, ISBN 978-3-86153-374-0
- Ergebnisse der Volkszählungen der K. K. Statistischen Central-Kommission u. a., in: Anson Rabinbach: The Migration of Galician Jews to Vienna. Austrian History Yearbook, Volume XI, Berghahn Books/Rice University Press, Houston 1975, S. 46/47 (Table III)
- Der Metropolitensitz Czernowitz wurde eingerichtet, weil die zwei anderen der Donaumonarchie im transleithanischen, also ungarischen Teil des Reiches lagen. Der Erzbischof von Czernowitz war somit Oberhaupt aller cisleithanischen Orthodoxen, also auch der orthodoxen Dalmatiner. Wie die Sitze von Hermannstadt und Karlowitz war auch Czernowitz autokephal, bestätigt durch den Patriarch von Konstantinopel. Vgl. hierzu Hubert Jedin (Hrsg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. VI/2, Freiburg 1973, S. 156.
- Ukraine-Nachrichten: UNESCO hat das Universitätsgebäude von Tscherniwzi/Czernowitz in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen
- Austria-Forum: Die Austria-Statue von Czernowitz und ihre Vorgeschichte. 2015
- Website des Museums der Militärgeschichte der Bukowina
- Website des Museums für jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina
- Website der Stadt (engl. Version, abgerufen am 2. Januar 2013)
- побратими « Офіційний портал Чернівецької міської ради. Abgerufen am 11. Dezember 2016.
- Th. Faulhaber: Klein-Wien am Pruth. Facetten des alten k. k. Czernowitz
- Gregor von Rezzori: Ein Hermelin in Tschernopol. Roman. Goldmann-Verlag, München 1989, ISBN 3-442-07115-1.
- Straßenbenennung der Stadt Darmstadt (Memento vom 28. Mai 2016 im Internet Archive). Hier wurde Czernowitz irrig als ostdeutsche Stadt bezeichnet.