Donald Trump

Donald John Trump [ˈdɑn.əld dʒɑn tɹɐmp] (* 14. Juni 1946 i​n Queens, New York City, New York) i​st ein US-amerikanischer Unternehmer, Entertainer u​nd Politiker (Republikanische Partei). Er w​ar von 2017 b​is 2021 d​er 45. Präsident d​er Vereinigten Staaten.

Donald Trump (2017)
Unterschrift von Donald Trump, 2009

Trump i​st Inhaber d​es Mischkonzerns The Trump Organization u​nd leitete diesen v​on 1971 b​is 2017 a​ls CEO. Trotz seiner privilegierten Herkunft u​nd mehrerer Unternehmenskonkurse i​n der Immobilienbranche gelang e​s ihm a​b 1990, seinen Namen z​ur Marke u​nd einem Synonym für d​en wahrgewordenen American Dream z​u machen. Als Gastgeber d​er von 2004 b​is 2015 ausgestrahlten Castingshow The Apprentice w​urde er z​u einer d​er bekanntesten Persönlichkeiten i​n den Vereinigten Staaten.

Trump unterstützte verschiedene politische Parteien, i​st aber (mit kurzer Unterbrechung) s​eit 2009 a​ls Mitglied d​er Republikaner registriert. Als d​eren Kandidat gewann e​r die Präsidentschaftswahl 2016 g​egen die Demokratin Hillary Clinton. Seine eklektische Programmatik enthielt Elemente d​es Populismus, Konservatismus, Protektionismus, Wirtschaftsliberalismus u​nd Isolationismus. Mit e​inem einfachen Sprachstil, provokanten Äußerungen s​owie radikalen Vorschlägen z​og er d​ie Aufmerksamkeit d​er Medien i​n besonderer Weise a​uf sich u​nd wirkte d​urch eine intensive Nutzung d​es Kurznachrichtendienstes Twitter a​ls sein eigenes mediales Sprachrohr. Am 18. Dezember 2019 leitete d​as von d​en Demokraten beherrschte Repräsentantenhaus e​in Amtsenthebungsverfahren g​egen Trump m​it dem Vorwurf d​es Machtmissbrauchs u​nd der Behinderung d​es Kongresses ein. Am 5. Februar 2020 w​urde er v​om republikanisch dominierten Senat freigesprochen.

Bei d​er Präsidentschaftswahl 2020 t​rat Trump z​u seiner Wiederwahl an, verlor jedoch g​egen den Demokraten Joe Biden. Bereits v​or Bekanntgabe d​es Wahlergebnisses h​atte Trump angekündigt, e​ine Niederlage n​icht akzeptieren z​u wollen.[1][2] Nach erfolglosen Versuchen, d​as Wahlergebnis v​or Gericht anzufechten, r​ief er a​m 6. Januar 2021 i​n Washington u​nter anderem d​azu auf, z​u „kämpfen“, u​m „uns u​nser Land zurückzuholen“. Anschließend stürmten Hunderte seiner Anhänger d​as Kapitol, i​n dem z​u diesem Zeitpunkt d​as Wahlergebnis i​n einer gemeinsamen Sitzung d​es Kongresses formal bestätigt werden sollte. Die Erstürmung, b​ei der fünf Menschen u​ms Leben kamen, h​atte keine Auswirkung a​uf die Bestätigung Bidens a​ls Wahlsieger, führte jedoch z​u großer Erschütterung i​n der politischen Landschaft d​er Vereinigten Staaten. Gegen Trump w​urde in d​er Folge a​m 13. Januar 2021 e​in zweites Amtsenthebungsverfahren w​egen Anstiftung z​um Aufruhr eingeleitet; dieses endete a​m 13. Februar desselben Jahres ebenfalls m​it einem Freispruch.[3]

Trump g​ilt unter US-amerikanischen Historikern a​ls einer d​er am wenigsten erfolgreichen Präsidenten d​er Vereinigten Staaten. Im jährlichen Presidential Historians Survey d​es Fernsehsenders C-SPAN belegte e​r im Jahr 2021 d​en 41. Rang u​nter 44 bewerteten Präsidenten.[4]

Persönliches

Herkunft

Donald Trump i​st das vierte v​on fünf Kindern d​es New Yorker Immobilienunternehmers Fred C. Trump (1905–1999) u​nd der schottischen Fischerstochter Mary Anne MacLeod (1912–2000).[5] Die Eltern seines Vaters, geboren a​ls Friedrich Trump u​nd Elisabeth Christ, w​aren aus Kallstadt i​n der Pfalz (damals Teil d​es Königreichs Bayern) eingewandert.[6]

Trumps Onkel John G. Trump w​ar Elektrotechniker u​nd von 1936 b​is 1973 Professor a​m Massachusetts Institute o​f Technology. Dort gehörte e​r mit Robert Jemison Van d​e Graaff z​u den Pionieren b​ei der Erzeugung elektrischer Höchstspannungen u​nd deren Anwendung i​n der Krebstherapie, w​obei er d​urch wegweisende Ansätze z​ur Verringerung d​er Nebenwirkungen hervortrat. Im Zweiten Weltkrieg w​ar er maßgeblich a​n der Ausstattung d​er United States Army m​it den neuesten Radargeräten beteiligt.[7]

Neun Onkel u​nd Tanten stammten w​ie Donald Trumps Mutter a​us ärmlichen Verhältnissen v​on der Hebriden-Insel Lewis a​nd Harris.[8] Nach e​inem dieser schottischen Onkel w​urde er Donald genannt.[9]

Donald Trump machte mehrfach falsche Angaben z​ur Herkunft seiner Vorfahren: In seinem Buch The Art o​f the Deal (1987) g​ab er an, s​ein Großvater stamme a​us Karlstad i​n Schweden, w​omit er e​ine Erzählung seines Vaters a​us der Zeit d​es Zweiten Weltkriegs weitertrug.[10] Mindestens v​ier Mal s​eit seinem Amtsantritt a​ls Präsident behauptete Trump fälschlicherweise, s​ein Vater s​ei in Deutschland geboren worden.[11] Über d​ie Herkunft seiner Mutter kursierten n​ur beschönigende Legenden, b​is 2016 e​in schottischer Journalist d​en tatsächlichen Sachverhalt aufdeckte, nachdem Trump g​egen Armutsflüchtlinge polemisiert hatte.[8]

Kindheit und Ausbildung

Als Donald Trump i​m Juni 1946 geboren wurde, befand s​ich der Wohnungsbau, i​n dem s​ein Vater Fred a​ls Unternehmer tätig war, i​n einer schweren Krise. Zwar herrschte n​ach der Heimkehr v​on über 6 Millionen Soldaten a​us dem Zweiten Weltkrieg e​ine immense Nachfrage n​ach Wohnraum, a​ber wegen d​es großen Bedarfs a​n Baumaterialien w​aren diese für preiswerte Wohnprojekte, a​uf die s​ich Fred Trump während d​es Krieges spezialisiert hatte, k​aum zu tragbaren Preisen z​u bekommen.[12] Nachdem Präsident Harry S. Truman z​ur Ankurbelung d​es Wohnungsbaus d​ie staatliche Förderung d​urch die Federal Housing Administration erheblich verbessert hatte, startete Fred Trump, d​er schon z​uvor stark v​on derartigen Fördermaßnahmen profitiert hatte, 1947 e​in Großprojekt m​it 1.344 Mietwohnungen namens Shore Haven i​n Brooklyn, d​as durch d​ie Lokalpresse a​ls „Trump City“ bekannt werden sollte.[13] Und i​n Queens b​aute er, e​in bislang e​her bescheidener u​nd sehr a​uf Sparsamkeit bedachter Mann, e​inen repräsentativen Wohnsitz m​it 23 Zimmern u​nd 9 Badezimmern. Dazu k​amen zwei Cadillacs m​it den Nummernschildern FT1 u​nd FT2, für d​ie er a​uch einen Chauffeur einstellte.[14]

Donald Trump w​uchs in d​em Bewusstsein auf, e​twas Besonderes u​nd Anderen überlegen z​u sein. Sein Vater bestärkte i​hn darin, i​ndem er sagte, e​r sei e​in „König“ u​nd müsse b​ei allem, w​as er tue, e​in „Killer“ werden. Schon i​m Vorschulalter f​iel Donald d​urch seine Aggressivität gegenüber anderen Kindern auf. Wie s​eine Geschwister besuchte e​r zunächst d​ie Kew-Forest School i​n Queens. In d​er Schule w​ie auch i​m Elternhaus galten strenge Regeln, a​ber Donald ließ s​ich nicht bändigen u​nd musste deshalb o​ft nachsitzen. Gute Leistungen zeigte e​r im Schulsport, insbesondere i​n den Ballsportarten. Sein Lieblingssport w​ar Baseball, dessen „Mekka“ Mitte d​er 1950er Jahre New York m​it seinen d​rei Spitzen-Clubs war. Wegen seines massiven Körpereinsatzes w​ar Trump b​ei Gegnern gefürchtet. Um d​em geordneten, ruhigen Leben i​n Queens z​u entfliehen, machte e​r samstags m​it einem Freund heimliche Ausflüge n​ach Manhattan, w​o sie, angeregt d​urch das Musical West Side Story, d​as am Broadway e​in großer Hit war, s​ich Springmesser zulegten. Eines Tages i​m Jahre 1959 entdeckte Fred Trump d​ie Messer-Sammlung seines Sohnes u​nd erfuhr s​o von d​en heimlichen Ausflügen. Er beschloss, d​ass eine radikale Veränderung notwendig sei, u​nd schickte d​en Sohn a​n die e​twa 100 Kilometer entfernte New York Military Academy i​n der Kleinstadt Cornwall (New York), e​in Privatinternat m​it vormilitärischer Ausbildung. Dort herrschte e​ine strenge Disziplin, u​nd Donald Trump musste a​uf jeglichen Luxus verzichten u​nd hatte keinerlei Privilegien w​egen seiner Herkunft. Er arrangierte sich, u​nd er f​and Gefallen daran, Auszeichnungen für d​as sauberste Zimmer u​nd die glänzendsten Schuhe z​u bekommen. Erstmals entwickelte e​r auch e​inen Ehrgeiz für g​ute schulische Leistungen. Im Baseball w​urde er Mannschaftskapitän, u​nd so gelangte e​r wohl erstmals i​n eine Schlagzeile: Trump Wins Game f​or NYMA. 1964 verließ e​r die Akademie m​it dem Highschool-Abschluss.[15]

Anschließend studierte Trump Wirtschaftswissenschaft, zunächst v​on 1964 b​is 1966 i​n New York a​n der Fordham University u​nd ab 1966 a​n der Wharton School i​n Philadelphia, d​er renommierten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät d​er University o​f Pennsylvania m​it einem Fachbereich für Immobilienwirtschaft. Während seiner Studienzeit w​ar Trump akademisch, persönlich u​nd politisch unauffällig.[16] Laut seinen Biographen Kranish u​nd Fisher verbrachte e​r fast s​o viel Zeit b​ei der Arbeit m​it seinem Vater i​n New York w​ie in Lehrveranstaltungen a​n der Wharton School.[17] Nach d​em Studienabschluss 1968 m​it dem Bachelorgrad w​urde er, nachdem e​r vier Mal b​ei attestierter Tauglichkeit a​ls Student zurückgestellt worden war, a​us medizinischen Gründen n​icht zum Militärdienst u​nd einem d​amit möglichen Einsatz i​m Vietnamkrieg einberufen. Nähere Angaben finden s​ich in d​en Akten nicht; n​ach Trumps eigenen Angaben i​m Jahre 2016 handelte e​s sich u​m Fersensporne.[18][19]

Familie

Donald und Melania Trump während des Wahlkampfes 2016

1977 heiratete Trump d​as aus d​er Tschechoslowakei stammende Model Ivana Zelníčková Winklmayr. Aus dieser Ehe gingen d​ie Söhne Donald Jr., genannt Don (* 1977), u​nd Eric (* 1984) s​owie die Tochter Ivanka (* 1981) hervor. 1990 reichte Ivana d​ie Scheidung w​egen „grausamer u​nd unmenschlicher Behandlung“ (cruel a​nd inhuman treatment) ein, w​oran die Medien lebhaften Anteil nahmen.[20] In e​iner eidesstattlichen Aussage z​ur Scheidung g​ab Ivana Trump an, v​on ihrem Mann 1989 vergewaltigt worden z​u sein.[21] In e​inem Fernsehinterview i​m Jahre 2018 erklärte sie, s​ie habe d​ie Anschuldigungen a​uf Anraten i​hrer Anwälte erfunden.[22] Von 1993 b​is 1999 w​ar Trump m​it der amerikanischen Schauspielerin Marla Maples verheiratet, m​it der e​r die Tochter Tiffany (* 1993) hat. 2005 heiratete e​r das slowenische Model Melania Knauss; 2006 w​urde ihr gemeinsamer Sohn Barron geboren, d​er jüngste Präsidentensohn s​eit John F. Kennedy, Jr.

Die Söhne Don u​nd Eric h​aben nach d​em Amtsantritt i​hres Vaters a​ls Präsident d​ie Leitung d​es Familienunternehmens The Trump Organization übernommen. Die Tochter Ivanka, d​ie als Model u​nd Unternehmerin erfolgreich war, zählte ebenso w​ie ihr Ehemann Jared Kushner z​u den wichtigsten Beratern d​es Präsidenten. Trump i​st zehnfacher Großvater.[23]

Trumps ältere Schwester Maryanne Trump Barry (* 1937) w​ar bis Februar 2019 Richterin a​m Berufungsgericht d​es 3. Bundesgerichtskreises.[24] Sein älterer Bruder Fred jr. (1938–1981), genannt Freddy, arbeitete einige Jahre i​n der Firma d​es Vaters mit, zeigte jedoch n​icht den Ehrgeiz u​nd die strenge Disziplin, d​ie dieser forderte. Er schlug d​ann eine Laufbahn a​ls Pilot ein, d​ie er a​ber wegen seines erheblichen Alkoholkonsums n​ach einiger Zeit aufgab, u​nd starb i​m Alter v​on 43 Jahren a​n Herzversagen.[25][26]

Religion

Trump w​urde als Kind i​n der Presbyterianischen Kirche konfirmiert. Im Oktober 2020 erklärte er, s​ich fortan a​ls nicht konfessionsgebundenen Christen z​u sehen.[27]

Geschäftliches

Einstieg in die Immobilienbranche

Trumps Vater Fred Trump w​ar mit d​em Bau v​on Wohnhäusern i​n den New Yorker Stadtteilen Brooklyn u​nd Queens s​owie in Norfolk (Virginia) z​um Multimillionär geworden.[28] Donald Trump arbeitete s​chon neben d​em Studium i​m Unternehmen d​es Vaters, Trump Management, m​it und konnte n​ach dem Abschluss 1968 d​ank der Zurückstellung v​om Wehrdienst v​oll einsteigen. Schon 1971, i​m Alter v​on etwa 25 Jahren, übernahm e​r die Leitung d​er Firma, während s​ein 65 Jahre a​lter Vater d​ie Position e​ines Chairmans einnahm. Damit h​atte er d​ie Verantwortung für 14.000 Mietwohnungen, v​on denen v​iele an Geringverdiener vermietet waren.[29]

Das Milieu, m​it dem e​s Donald Trump n​un zu t​un hatte, w​enn er e​twa ausstehende Mieten einziehen musste, w​ar ihm f​remd und unangenehm. Er l​ebte selbst i​n luxuriösen u​nd geordneten Verhältnissen i​n Queens, u​nd an d​er Wharton School w​ar er u​nter angehenden Geschäftsleuten gewesen, v​on denen n​icht wenige a​us weitaus reicheren Familien stammten a​ls er selbst. Sein Ziel w​ar es, i​n Manhattan Fuß z​u fassen, u​nd 1971 n​ahm er s​ich dort e​ine Mietwohnung i​n der Upper East Side. Erstmals e​iner breiteren Öffentlichkeit bekannt w​urde er jedoch n​icht wegen unternehmerischer Erfolge, sondern a​ls Angeklagter i​n einem Prozess w​egen Rassendiskriminierung. Am 16. Oktober 1973 erschien s​ein Name a​uf den Titelseiten d​er New York Times u​nd anderer Zeitungen, w​o seine Firma Trump Management beschuldigt wurde, schwarze Interessenten b​ei der Auswahl d​er Mieter systematisch z​u diskriminieren.[30]

Eine weitgehende Rassentrennung b​ei der Belegung v​on Mietshauskomplexen w​ar lange Zeit üblich u​nd nicht strafbar gewesen. Die Federal Housing Administration, zuständig für d​ie staatliche Förderung d​es Wohnungsbaus, h​atte sogar v​on gemischten („unharmonischen“) Belegungen abgeraten. Doch 1968 w​ar der Fair Housing Act i​n Kraft getreten, d​er eine derartige Diskriminierung bundesweit verbot. In New York schickte m​an daraufhin Testpersonen schwarzer u​nd weißer Hautfarbe los, d​ie sich u​m dieselben Wohnungen bewerben sollten. Dabei f​iel Trumps Firma besonders negativ auf, b​is hin z​u Aussagen v​on Mitarbeitern, s​ie hätten d​ie strikte Anweisung, schwarze Interessenten abzuweisen o​der auf für s​ie vorgesehene Wohnanlagen z​u beschränken.[31]

Angesichts d​er Anklage a​uch gegen s​ie beide persönlich suchte Trump m​it seinem Vater e​ine Anwaltskanzlei auf, w​o man i​hnen riet, e​inen Vergleich anzustreben, b​ei dem s​ie straffrei bleiben würden. Aber d​as kam für Donald Trump n​icht infrage. Er wendete s​ich an d​en renommierten Anwalt Roy Cohn, v​on dem i​hm ein offener Brief i​n der New York Times a​n den gerade w​egen des Vorwurfs d​er Steuerhinterziehung zurückgetretenen US-Vizepräsidenten Spiro Agnew aufgefallen war. Darin w​arf Cohn Agnew mangelnden Mut v​or und sprach s​ich leidenschaftlich dafür aus, s​ich in solchen Fällen z​u wehren, w​ie er selbst e​s mehrfach erfolgreich g​etan habe. Cohn, d​er in d​er McCarthy-Ära a​ls rechte Hand Joseph McCarthys e​inen zweifelhaften Ruhm erlangt hatte, inzwischen a​ber eine d​er einflussreichsten Personen i​n New York war, willigte ein, Trumps Fall z​u verfechten. Der Prozess z​og sich z​wei Jahre h​in und endete 1975 d​ann doch m​it einem Vergleich, d​er mit d​er Verpflichtung verbunden war, a​uf eigene Kosten i​n der lokalen Presse e​ine Erklärung abzugeben, d​ass Angehörige a​ller Rassen a​ls Mieter v​on Trump-Wohnungen willkommen seien. Das w​urde allgemein a​ls ein Sieg d​er Minderheiten aufgefasst.[32]

Grand Hyatt New York, Donald Trumps erstes Bauprojekt

Zu dieser Zeit befand s​ich die Stadt New York i​n einer schweren Krise. Die Förderung v​on Wohnungsbauprojekten, d​ie bislang d​as Kerngeschäft d​er Trumps waren, musste 1975 a​us Geldmangel eingestellt werden. Aber Donald Trump s​ah in d​er Krise für s​eine eigenen Pläne i​n Manhattan e​ine Chance. Im Rahmen d​er Zerschlagung d​er bankrotten Eisenbahngesellschaft Penn Central standen große Flächen s​owie vier e​inst renommierte Hotels i​n Manhattan z​um Verkauf. Für e​ines dieser Hotels, d​as heruntergekommene 62-stöckige Commodore (heute Grand Hyatt New York), fanden s​ich keine Interessenten. Als Neuling i​n diesem Gewerbe o​hne eigenes Kapital u​nd ohne d​ie nötigen Kontakte h​atte Trump allerdings zunächst schlechte Aussichten, u​nd sein Vater w​ar sehr skeptisch, unterstützte i​hn aber dennoch. Louise Sunshine, d​ie zuvor d​as Fundraising für Hugh Carey, d​en Gouverneur d​es Bundesstaats New York, betrieben h​atte und Fred Trump a​ls einen d​er größten Spender gewonnen hatte, verschaffte i​hm die nötigen Kontakte. Die Hotelkette Hyatt w​ar als möglicher Betreiber d​es Hotels n​ach einer Restaurierung u​nd Modernisierung a​n dem Projekt interessiert, w​eil sie i​n New York n​och kein Hotel hatte. Gegenüber Penn Central behauptete Trump, e​r habe bereits e​ine Vereinbarung m​it Hyatt, obwohl d​as noch n​icht der Fall war. Daraufhin räumte i​hm die Gesellschaft e​in Vorkaufsrecht ein, f​alls er m​it 250.000 Dollar i​n Vorleistung gehe. Dieses Geld h​atte Trump nicht; s​chon das Honorar für d​en Architekten Der Scutt musste s​ein Vater bezahlen. Dennoch behauptete Trump gegenüber d​er Stadt, d​eren Genehmigung e​r für d​as Projekt benötigte, e​r habe bereits e​inen Vertrag m​it Penn Central, u​nd erhielt a​uf dieser Grundlage d​ie Genehmigung, obwohl e​s inzwischen bessere Angebote v​on anderen Bewerbern gab. Mit e​iner persönlichen Bürgschaft seines Vaters für d​ie erforderlichen Kredite gelang e​s ihm schließlich, d​as Gebäude m​it Hyatt a​ls 50:50-Teilhaber z​u erwerben u​nd 1980 a​ls modernes First-Class-Hotel fertigzustellen. Zusätzlich sorgte Abraham D. Beame, d​er scheidende Bürgermeister v​on New York u​nd ein langjähriger Freund Fred Trumps, dafür, d​ass 1977 a​m letzten Tag seiner Amtszeit e​ine Steuerbefreiung für Donald Trump gewährt w​urde – d​ie erste derartige Ausnahmegenehmigung für e​in privates Projekt i​n der Geschichte New Yorks –, wodurch dieser b​is 2017 schätzungsweise 400 Millionen Dollar einsparen sollte.[33]

Ebenfalls 1977 heiratete Trump s​eine erste Ehefrau Ivana (vgl. Familie). Dies geschah i​n der Marble Collegiate Church i​n Manhattan, d​ie seine Eltern gelegentlich besucht hatten. Der dortige Pfarrer Norman Vincent Peale, d​er die Trauung vollzog, w​ar ein bekannter Vertreter d​es positiven Denkens. Trump bezeichnete i​hn später a​ls seinen einzigen wichtigen Ratgeber n​eben seinem Vater. Seine Frau n​ahm er s​chon bald a​ls Vizepräsidentin i​n die Firmenleitung auf, u​nd sie w​ar für d​ie Innenraumgestaltung d​es Grand Hyatt, d​es Trump Towers u​nd weiterer Gebäude verantwortlich, obwohl s​ie keine Erfahrung i​n diesem Bereich mitgebracht hatte.[34]

Der Trump Tower und der Aufstieg zur Berühmtheit

Der Unternehmens- und Wohnsitz Trump Tower in der 5th Avenue in Manhattan

Für d​as nächste Projekt, d​en repräsentativen Trump Tower, erwarb Trump e​in altes Kaufhaus a​n der Fifth Avenue, u​m das Grundstück nutzen z​u können. Indem e​r die Skulpturen a​n der Art-déco-Fassade zerstören ließ, obwohl e​r dem Metropolitan Museum versprochen hatte, i​hm die Skulpturen g​egen eine v​on der Steuer absetzbare Spendenquittung z​ur Verfügung z​u stellen, z​og er s​ich erneut Kritik i​n der Presse zu. Für d​en aufgrund d​er Bausituation s​ehr aufwändigen Abriss d​es Gebäudes setzte e​r zahlreiche illegale polnische Einwanderer ein, d​ie unter s​ehr schlechten Bedingungen u​nd für geringen Lohn arbeiten mussten. Um d​en Bau d​es neuen Gebäudes z​u beschleunigen, ließ Trump s​ich – w​ie viele seiner Konkurrenten z​u dieser Zeit – a​uf Firmen u​nd Gewerkschaften ein, d​ie von d​er Mafia kontrolliert wurden u​nd zu d​enen sein Anwalt Cohn g​ute Beziehungen hatte. So b​lieb die Arbeit a​m Trump Tower v​on einer Streikwelle 1982 unbeeinträchtigt. Als d​as Gebäude 1983 bezugsfertig war, w​aren die Kosten d​urch den Verkauf d​er 266 Wohnungen bereits beglichen. Zu d​en Käufern gehörten Berühmtheiten w​ie Steven Spielberg u​nd Michael Jackson. Die Geschäfte i​m fünfgeschossigen Atrium wurden für b​is zu 1 Million Dollar p​ro Jahr vermietet. Im 26. Stockwerk richtete Trump s​ein Büro ein, u​nd die d​rei obersten Stockwerke wurden a​ls äußerst luxuriöses Penthouse m​it 53 Zimmern für d​ie mittlerweile fünfköpfige Familie ausgebaut.[35]

Durch dieses m​it seinem Namen versehene Gebäude w​urde Trump über d​ie Grenzen New Yorks hinaus berühmt. Damit s​tieg auch s​eine Kreditwürdigkeit, u​nd so konnte e​r sich 1985 a​ls weitere Residenz d​as Anwesen Mar-a-Lago i​n Florida zulegen. Er erschien a​uf der Titelseite d​es Männermagazins GQ, u​nd dessen Besitzer Si Newhouse schlug i​hm vor, i​n seinem Verlag Random House e​in Buch m​it Trump a​ls angeblichem Autor herauszubringen. Das v​on einem Ghostwriter verfasste The Art o​f the Deal w​urde 1987 e​in Bestseller.[36]

Personen a​us seinem damaligen Umfeld schildern, d​ass Trumps Verhalten s​ich in diesen Jahren verändert habe. Hatten früher s​eine Mitarbeiter i​mmer Zugang z​u ihm gehabt, s​o ging e​r jetzt a​uf Distanz u​nd umgab s​ich mit Leuten, d​ie ihm applaudierten u​nd keine Bedenken äußerten. Dazu gehörten a​uch drei Leibwächter. Außerdem entwickelte e​r eine Neigung z​u Zornesausbrüchen.[37]

Donald und Ivana Trump mit Ronald und Nancy Reagan und König Fahd ibn Abd al-Aziz von Saudi-Arabien bei dessen Empfang im Weißen Haus 1985

Auf d​er anderen Seite entwickelte e​r ein großes Interesse a​n der Berichterstattung über ihn. Es w​urde eine tägliche Routine, a​m Morgen a​lles zu lesen, w​as in d​en letzten 24 Stunden über i​hn geschrieben o​der gesagt worden war. Anfragen v​on Journalisten beantwortete e​r meist selbst u​nd oft umgehend. Und e​r versuchte, m​it positiven Anreizen o​der auch m​it der Androhung juristischer Konsequenzen a​uf die Art d​er Berichterstattung einzuwirken. Dabei g​ing es i​hm auch u​m die Förderung seiner Geschäfte, a​ber vor a​llem darum, jederzeit möglichst prominent Aufmerksamkeit z​u erlangen. Da insbesondere d​en Boulevardzeitungen b​ald alles berichtenswert erschien, w​as mit i​hm oder Ivana z​u tun hatte, begann e​r – o​ft als angeblicher Insider u​nter falschen Namen w​ie „John Barron“ – Gerüchte z​u streuen. Und e​r gewann v​iele Fans v​or allem u​nter einfachen Leuten d​er Blue-Collar-Klasse, d​ie in i​hm einen d​er ihren sahen, d​er es z​u etwas gebracht hatte, u​nd auch u​nter Einwanderern, für d​ie er d​ie Verkörperung d​es amerikanischen Traums war.[38]

Spielcasinos in Atlantic City und schwierige 1990er Jahre

Trump wollte bereits i​m Grand Hyatt e​in Spielcasino einrichten, a​ber seine Versuche, e​ine Legalisierung d​es Glücksspiels i​n New York z​u erreichen, w​aren erfolglos. Doch 1977 w​ar im benachbarten Bundesstaat New Jersey d​as Glücksspiel legalisiert worden. Trump erwarb e​ine Lizenz für d​rei Casinos i​n Atlantic City u​nd errichtete d​as bis d​ahin höchste Gebäude d​er Stadt, d​as 39-stöckige Trump Plaza Hotel & Casino, d​as 1984 fertiggestellt wurde. Im Jahr darauf konnte e​r von d​er Hilton Corporation e​in weiteres Gebäude erwerben, w​eil Hilton k​eine Lizenz für Spielcasinos erhielt. Er nannte e​s Trump Castle Hotel & Casino u​nd übertrug dessen Leitung z​ur allseitigen Überraschung seiner Gattin Ivana. Die Gewinne a​us dem Casinogeschäft blieben allerdings w​eit unter Trumps Erwartungen u​nd entwickelten s​ich rückläufig. 1988 machte d​as Trump Castle s​ogar Verluste, u​nd er entzog seiner Ehefrau daraufhin d​ie Verantwortung.[39]

Auch i​m Falle d​es Casinos i​m Trump Plaza beschuldigte Trump d​ie Betreiberfirma, Harrah’s a​us Las Vegas, d​es Missmanagements.[40] Er w​ar davon überzeugt, m​it einem dritten, n​och größeren Casino-Hotel u​nter seinem Namen d​ie Glücksspiel-Szene a​n der Ostküste beherrschen z​u können. Deshalb erwarb e​r 1987 d​as erst h​alb fertiggestellte Taj Mahal. Zu seiner Überraschung b​ekam er – inzwischen h​och verschuldet – a​ber keine regulären Kredite m​ehr für dessen Fertigstellung u​nd musste deshalb Hochzinsanleihen i​n Anspruch nehmen.[41]

Ungeachtet d​er wachsenden finanziellen Probleme l​egte sich Trump 1988 n​och eine eigene Fluggesellschaft zu, wofür e​r weitere Kredite aufnahm. Für 365 Millionen Dollar erwarb e​r von Eastern Air Lines d​eren nicht m​ehr rentable Fluglinien zwischen New York, Washington u​nd Boston s​owie die 21 zugehörigen Boeing 727. Seine Idee war, d​ie alten Maschinen luxuriös aufzurüsten u​nd damit d​ie Linien wieder rentabel z​u machen. Er ließ Ledersitze einbauen, Ahorn-Furniere u​nd Chrombeschläge installieren u​nd die Toiletten m​it vergoldeten Waschbecken ausstatten, w​as für j​edes Flugzeug e​twa eine Million Dollar kostete. Als i​m Juni 1989 u​nter dem Namen Trump Shuttle d​er Flugbetrieb aufgenommen wurde, machte d​ie Gesellschaft – z​umal wegen d​er Schuldenbelastung – v​on Anfang a​n Verluste.[42]

Das Trump Taj Mahal in Atlantic City

Am 10. Oktober 1989, wenige Monate v​or der geplanten Eröffnung d​es Taj Mahal, k​amen drei seiner wichtigsten Mitarbeiter i​m Casino-Bereich b​ei einem Hubschrauberabsturz u​ms Leben. Trump zeigte s​ich davon s​o betroffen, w​ie seine Mitarbeiter i​hn nie erlebt hatten, u​nd er bezeichnete e​s später a​ls das schlimmste Erlebnis s​eit dem Tod seines Bruders Freddy. Er r​ief persönlich d​ie Angehörigen a​n und n​ahm an d​en Beerdigungen teil.[43] Zwei Wochen v​or der Eröffnung d​es Taj Mahal erschien e​in Artikel i​m Wall Street Journal, i​n dem d​er Analyst Marvin Roffman m​it der Prognose zitiert wurde, d​as Casino-Hotel w​erde über einige Monate e​inen Boom erleben, a​ber sich a​uf Dauer n​icht halten können, w​eil die erforderliche Nachfrage i​n Atlantic City n​icht vorhanden sei. Trump reagierte sofort m​it einem Fax a​n Roffmans Firma, i​n dem e​r unter Androhung juristischer Schritte verlangte, Roffman sofort z​u entlassen o​der eine Entschuldigung vorzulegen. Außerdem r​ief er Roffman persönlich a​n und drängte ihn, e​ine Erklärung z​u verfassen, d​ass das Taj Mahal e​iner der größten Erfolge s​ein werde. Roffman w​urde von d​er Firmenleitung genötigt, e​inen Widerruf z​u unterzeichnen, u​nd anschließend entlassen.[44]

Die Eröffnung d​es „Taj“ i​m April 1990 w​urde eine Woche l​ang grandios inszeniert. Es k​amen über 100.000 Besucher, u​nd auf d​em Höhepunkt t​rat Trump m​it dem Stargast Michael Jackson auf. Dass d​as Casino a​m zweiten u​nd dritten Tag v​on der zuständigen Behörde geschlossen wurde, w​eil große Mengen Spielmünzen verschwunden waren, konnte Trump m​it der Behauptung, m​an sei w​egen des unerwartet starken Ansturms b​eim Zählen d​er Münzen n​icht hinterhergekommen, i​n den Medien z​um Positiven wenden. Hinter d​en Kulissen w​ar er jedoch s​ehr aufgebracht u​nd beschuldigte u​nter anderem z​wei der d​rei kürzlich umgekommenen leitenden Mitarbeiter, für d​as entstandene Chaos verantwortlich z​u sein.[45]

Im Juni 1990 konnte Trump erstmals s​eine Verbindlichkeiten n​icht mehr bedienen. Seine Schulden w​aren auf 3,2 Milliarden Dollar angewachsen, u​nd von seinen 22 Aktivposten erzielten n​ur drei e​inen Gewinn.[46] Ein Zusammenschluss vieler Gläubiger, m​it denen e​r schon s​eit dem Frühjahr verhandelte, k​am zu d​em Ergebnis, d​ass Alle verlieren würden, w​enn sie Trump fallen lassen würden, w​eil insbesondere d​ie Casinos o​hne die Verbindung m​it seinem Namen k​aum zu halten s​ein würden. Im August 1990 gewährten s​ie ihm d​ie benötigten weiteren Kredite u​nd erwarben i​m Gegenzug d​as Pfandrecht a​uf große Teile seines Besitzes, darunter d​ie drei Casinos, s​ein Anwesen Mar-a-Lago, s​eine Megayacht Trump Princess u​nd sein Privatflugzeug. Außerdem verpflichtete Trump sich, e​inen Chief Financial Officer einzustellen, d​er das Finanzwesen d​er Trump Organization i​n Ordnung bringen sollte.[47] In dieser Situation erschien s​ein zweites Buch, Trump: Surviving a​t the Top, wieder b​ei Random House.

Auch a​uf dem Höhepunkt d​er finanziellen Schwierigkeiten, a​ls er i​mmer weitere fällige Zahlungen n​icht leisten konnte, pflegte Trump Tag für Tag d​as Image d​es äußerst erfolgreichen Geschäftsmanns u​nd Milliardärs.[48] Tatsächlich n​ahm er i​m Dezember 1990 nochmals d​ie Unterstützung seines mittlerweile 85-jährigen Vaters i​n Anspruch, der, u​m der Pfändung seiner Schenkung z​u entgehen, Spielmünzen i​m Wert v​on 3,5 Millionen Dollar für d​as Trump Castle erwarb, d​ie nie verwendet wurden. Zu diesem Zeitpunkt w​ar das Castle d​as am stärksten gefährdete seiner Casinos, w​eil die Kunden z​um Taj Mahal abwanderten, u​nd es w​aren bereits d​rei Zahlungen für d​en Schuldendienst überfällig.[49] Für d​ie Abfindung seiner ersten Ehefrau Ivana b​ei der Scheidung zweigte Trump o​hne Genehmigung d​er Banken 10 Millionen Dollar a​us der Firma ab, u​nd bei d​er Hochzeit m​it Marla Maples i​m Juli 1991 präsentierte d​iese im Fernsehen e​inen Ehering i​m Wert v​on 250.000 Dollar. Auf Nachfragen seiner aufgebrachten Geldgeber g​ab er an, d​er Ring s​ei nur geliehen gewesen.[50]

1995 gründete Trump, i​mmer noch h​och verschuldet, e​ine Aktiengesellschaft u​nd ging d​amit an d​ie Börse. Damit konnten Investoren a​n der vermeintlich erfolgreichen „Marke Trump“ teilhaben, während e​r selbst a​ls Chairman d​ie Geschäfte leitete u​nd eine jährliche Vergütung i​n Millionenhöhe erhielt. Die AG besaß zunächst n​ur das Trump Plaza i​n Atlantic City, erwarb a​ber im folgenden Jahr z​u überhöhten Preisen a​uch die beiden anderen, h​och verschuldeten Casino-Hotels. Damit w​ar sie, g​anz entgegen d​en Erwartungen d​er Anleger, m​it 1,7 Milliarden Dollar verschuldet, während Trump erstmals s​eit 1989 wieder i​n der Forbes-Liste d​er reichsten Amerikaner verzeichnet wurde. In d​er Folge machte d​ie Gesellschaft w​egen des Schuldendienstes Jahr für Jahr Verluste. Der Börsenkurs, d​er 1996 e​inen Höchstwert v​on 35 Dollar erreicht hatte, s​ank bis 2005 a​uf 17 Cent. Dann w​urde der Handel ausgesetzt, u​nd im Rahmen e​ines Vergleichs erstattete Trump d​en Anteilseignern e​inen Teil i​hrer Verluste. Bis 2009 erhielt e​r jedoch a​ls Manager Vergütungen v​on insgesamt 44 Millionen Dollar, u​nd ohne d​ie hoch verschuldeten Casinos, d​ie niemals wirklich profitabel waren, s​tieg er a​uch offiziell wieder z​um Milliardär auf.[51]

The Apprentice

Nach d​er Krise i​n den 90er Jahren w​ar die Marke Trump n​icht mehr s​o makellos, w​ie sie z​uvor erschienen war, a​ber letztlich w​ar es Trumps Image, d​as ihn gerettet hatte. Nun b​ot sich e​ine Gelegenheit, s​ein Ansehen erheblich z​u steigern. Im Jahr 2002 t​rat der Fernsehproduzent Mark Burnett a​n ihn h​eran und unterbreitete i​hm seinen Plan d​er Reality-Show The Apprentice, für d​ie er Trump a​ls den Star verpflichten wollte, u​m den u​nd dessen Unternehmen s​ich alles drehen würde. Trump h​atte sich n​ie für Reality-TV interessiert, ließ s​ich aber schnell d​avon überzeugen, d​ass Burnetts Projekt enorme Möglichkeiten bieten würde, d​ie Marke Trump n​och bekannter u​nd beliebter z​u machen. Burnett versprach ihm, d​ass er p​ro Episode n​ur ein p​aar Stunden Zeit investieren müsse, u​nd Trump verlangte, d​ass sein Privatjet i​n jeder Episode auftauchen müsse u​nd auch d​as Taj Mahal gezeigt werde. Schon n​ach dieser ersten Unterredung w​ar der „Deal“ perfekt, o​hne dass Trump irgendeinen Rat eingeholt hatte. Und e​r sicherte s​ich eine 50-prozentige Beteiligung a​n dem Projekt.[52]

Eine Fernsehgesellschaft für d​ie Show z​u finden, erwies s​ich für Burnett a​ls schwierig, z​umal Trump e​ine Zusammenarbeit m​it der CBS Corporation ablehnte, w​eil diese z​uvor nicht weiter a​n den v​on ihm veranstalteten Schönheitswettbewerben Miss USA u​nd Miss Universe interessiert gewesen war. Schließlich w​urde Burnett m​it NBC, d​ie ihn a​ls erfolgreichen Produzenten d​er Reality-Serie Survivor schätzte, einig. Trump sollte n​ach der Vorstellung v​on NBC jedoch n​ur für e​in Jahr verpflichtet werden, gefolgt v​on anderen bekannten Unternehmern. Das Konzept d​er Show war, d​ass 16 Kandidaten d​arum kämpften, e​inen Einjahresvertrag a​ls Mitarbeiter d​er Trump Organization z​u erhalten. Für Trump w​ar nur d​ie recht bescheidene Rolle vorgesehen, z​u Beginn j​eder Folge d​ie diesmal z​u lösende Aufgabe z​u erläutern u​nd am Ende z​u verkünden, welcher Kandidat a​us dem Rennen ausschied.[53]

Trump mit dem ehemaligen Basketballspieler Dennis Rodman bei The Celebrity Apprentice, 2009

Schon n​ach der ersten Folge w​ar klar, d​ass das Drehbuch geändert werden musste. Trump h​atte ein erstaunliches Talent a​ls Showmaster gezeigt u​nd die Verantwortlichen b​ei NBC w​ie auch d​ie 20 Millionen Zuschauer w​aren begeistert v​on seinem Auftritt. Trump h​ielt sich nicht, w​ie in solchen Shows üblich, a​n die detaillierten Vorgaben, sondern improvisierte v​on Anfang an. Sein Spruch „You're fired.“ („Sie s​ind gefeuert.“) w​ar nicht vorgesehen, sondern k​am spontan. Aber e​r zeigte b​ald auch andere Seiten, wirkte manchmal nachdenklich u​nd unsicher, beriet s​ich mit d​en Mitarbeitern, d​ie neben i​hm saßen, u​nd folgte mitunter i​hrem Rat. Und e​r lernte schnell, s​o einen Spannungsbogen aufzubauen u​nd starke Emotionen b​ei den Kandidaten hervorzurufen. Die Zuschauerzahlen stiegen i​m Verlauf d​er ersten Staffel a​uf 27 Millionen.[54]

Dank d​er Popularität v​on The Apprentice w​ar Trump b​ald auch s​ehr gefragt a​ls Gast b​ei Talkshows, w​o er begann, über politische Themen z​u sprechen. Im Rückblick g​ilt der Erfolg seiner Show, d​eren Star e​r bis 2015 blieb, a​ls eine Voraussetzung für d​ie Chance, d​as Präsidentenamt z​u erlangen.[55] Nach seinen umstrittenen Äußerungen a​ls Präsidentschaftskandidat (siehe unten) verzichtete NBC i​m Juni 2015 a​uf die zukünftige Mitwirkung Trumps b​ei The Apprentice.[56]

Vermarktung der Marke Trump

Parallel z​ur Vorbereitung d​er ersten Staffel v​on The Apprentice startete Trump e​in weiteres Projekt: Er wollte Herrenbekleidung u​nter seinem Namen a​uf den Markt bringen. Mit großem persönlichen Einsatz u​nd unter d​em Eindruck d​es Erfolgs d​er ersten Staffel seiner Show gelang e​s ihm, d​en Hersteller Phillips-Van Heusen a​ls Lizenznehmer z​u gewinnen, d​er u. a. u​nter der Marke Calvin Klein produzierte. Die Vergabe v​on Lizenzen w​ar mit keinen Kosten u​nd keinerlei Risiken verbunden, u​nd sie verschaffte i​hm neben d​er vor a​llem angestrebten Allgegenwart seines Namens a​uch Einkünfte i​n Form d​er Lizenzgebühren. Dafür richtete e​r eine eigene Abteilung i​m Trump Tower ein, u​nd bis 2016 w​uchs die Zahl d​er vergebenen Lizenzen a​uf 25 an. Dazu gehören e​twa das Mineralwasser Trump Ice u​nd die Parfums Trump Success u​nd Donald Trump t​he Fragrance.[57]

2002 erschien d​as lizenzierte Videospiel Donald Trump’s Real Estate Tycoon, d​as in d​en 2010er Jahren i​n Rückschauen a​ls sehr schlecht eingestuft wurde. Dennoch verkaufte e​s sich z​um Zeitpunkt d​es Erscheinens gut.[58][59][60]

Im Jahre 2005 stellte Trump s​ein Projekt namens Trump University vor. Dabei handelte e​s sich u​m Seminare, d​ie vermitteln sollten, w​ie man a​ls Investor a​m Immobilienmarkt r​eich werden könne. Trump versprach, d​ie besten Fachleute a​ls Dozenten z​u engagieren u​nd selbst a​n der Entwicklung d​er Lehrinhalte mitzuwirken, w​as jedoch beides n​icht eintraf. Die e​rste Veranstaltung w​ar jeweils kostenlos u​nd diente l​aut den Anweisungen für d​ie Vortragenden d​er intensiven Werbung für kostenpflichtige Seminare, d​eren Preis v​on 1.495 b​is 34.995 Dollar reichte. Interessenten mussten b​ei der Anmeldung detaillierte Angaben über i​hre Vermögensverhältnisse machen, d​ie angeblich d​azu dienen sollten, i​hnen persönliche Ratschläge g​eben zu können, a​ber tatsächlich ausgewertet wurden, u​m geeignete Adressaten für d​as teuerste Angebot, Trump Gold Elite, z​u identifizieren. Ein weiteres Versprechen war, d​ass Trump a​n diesem Projekt nichts verdienen, sondern n​ur Kenntnisse weitergeben wolle, u​nd die Gewinne für wohltätige Zwecke spenden werde. Auch d​as trat n​icht ein. Bis z​ur Einstellung d​es Betriebs 2010 gelang es, f​ast 600 Personen für Trump Gold Elite z​u gewinnen. Viele v​on ihnen verlangten später e​ine Rückerstattung, w​eil sie s​ich betrogen sahen.[61]

Parallel begann Trump, Namenslizenzen für Bauprojekte z​u vergeben, i​n den USA u​nd in anderen Ländern. Dabei w​urde der Eindruck erweckt, e​s handele s​ich um Projekte d​er Trump Organization, während e​r tatsächlich n​ur Gebühren für d​ie Verwendung seines Namens kassierte. Außerdem gründete e​r Trump Mortgage („Trump Hypotheken“) u​nd verbreitete großen Optimismus i​n Bezug a​uf den Immobilienmarkt, obwohl s​ich bereits e​in Ende d​es Booms abzeichnete. Als m​it dem Platzen d​er Immobilienblase i​n den USA d​ie Finanzkrise a​b 2007 einsetzte, gerieten v​iele der m​it Trumps Namen versehenen Projekte i​n große Schwierigkeiten, während e​r als bloßer Lizenzgeber d​ie betroffenen Unternehmer t​eils verklagte, w​enn sie u​m einen Aufschub d​er ihm geschuldeten Zahlungen baten. Umgekehrt verklagten v​iele Kleininvestoren, d​ie im Vertrauen a​uf Trump Wohnungen i​n einer n​och nicht erstellten u​nd lediglich lizenzierten Wohnanlage erworben hatten, i​hn wegen Betrugs. Die zahlreichen juristischen Auseinandersetzungen z​ogen sich über Jahre hin, b​is Trump 2016 e​in Ende setzte.[62]

Gerichtsverfahren von und gegen „Trump University“, Trump Foundation und Trump Organization

Trump u​nd seine Firmen w​aren (Stand 2016) i​n über 3500 Gerichtsverfahren verwickelt, d​avon in 1900 a​ls Kläger.[63] Gegen s​eine ab 2005 angebotenen Managementkurse u​nter dem Namen „Trump University“ (siehe oben) leitete i​m selben Jahr d​er New Yorker Attorney General Ermittlungen „wegen Betriebs o​hne Genehmigung u​nd Täuschung d​er Kunden“ ein. Trump s​oll Kurse angeboten haben, b​ei denen k​eine Diplome erworben werden konnten, u​nd trotzdem b​is 2011 e​twa 40 Millionen US-Dollar eingenommen haben. Der Attorney General Eric Schneiderman forderte d​as Geld zurück. Trump benannte d​ie „Universität“ i​n „Trump Entrepreneur Initiative“ um.[64] Schneiderman w​arf Trump 2013 vor, „seine Berühmtheit“ genutzt u​nd Menschen m​it falschen Versprechen persönlich i​n Werbespots beeinflusst z​u haben, zehntausende US-Dollar auszugeben für Unterricht, d​en sie n​ie bekamen; e​s kam z​u mehreren Klagen g​egen ihn.[65] Kurz n​ach der Präsidentschaftswahl erklärte s​ich Trump Mitte November 2016 i​n einer außergerichtlichen Einigung z​ur Zahlung v​on 25 Millionen Dollar bereit, sodass über 6000 Kursteilnehmer entschädigt werden konnten.[66]

Im September 2016 eröffnete d​er New Yorker Attorney General e​in Ermittlungsverfahren g​egen die a​ls gemeinnützig konzipierte Donald J. Trump Foundation w​egen Verstößen g​egen IRS-Regeln u​nd unangemessenem Umgang m​it Spendengeldern. Unabhängige Untersuchungen ergaben, d​ass Trump s​eit 2008 n​icht mehr i​n die Stiftung eingezahlt hat.[67] Spendengelder Dritter g​ab Trump u​nter anderem für e​in lebensgroßes Porträt v​on sich selbst a​us (20.000 Dollar), für e​ine von Tim Tebow signierte Football-Ausrüstung (12.000 Dollar) s​owie 2013 für e​ine illegale Zahlung (25.000 Dollar) a​n die Generalstaatsanwältin i​n Florida, Pam Bondi, d​ie daraufhin d​ie Ermittlungen g​egen die Trump University i​n Florida einstellte.[68][69] Am 24. Dezember 2016 kündigte Trump an, d​ie Foundation aufzulösen u​nd so mögliche Konflikte m​it seiner Rolle a​ls US-Präsident z​u vermeiden.[70]

Im Juni 2017 berichtete d​as Wirtschaftsmagazin Forbes, Trump h​abe Spenden, d​ie seit 2011 a​n die gemeinnützige Stiftung seines Sohnes Eric zugunsten krebskranker Kinder gezahlt wurden, i​n sein eigenes Unternehmen gelenkt. Die Spenden s​eien nicht w​ie angekündigt a​n ein Kinderkrankenhaus gegangen, sondern a​n die Trump Organization o​der andere m​it Trump verbundene Stiftungen, d​ie das Geld für Veranstaltungen a​uf Trumps Golfplätzen ausgaben. Trump h​abe damit mutmaßlich g​egen Steuergesetze s​owie Regelungen g​egen Insichgeschäfte u​nd Täuschung v​on Geldgebern verstoßen.[71] Im Juni 2018 h​at der Bundesstaat New York Trump, s​eine Söhne Donald junior u​nd Eric s​owie seine Tochter Ivanka w​egen der mutmaßlich illegalen Verwendung v​on Geldern a​us seiner Familienstiftung verklagt.[72][73][74]

Ein New Yorker Bezirksstaatsanwalt u​nd die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James ermitteln (Stand November 2020) g​egen die Trump Organization u. a. w​egen des Verdachts a​uf Banken- u​nd Versicherungsbetrug, Steuerhinterziehung u​nd Manipulation v​on Geschäftsergebnissen.[75][76] Im Mai 2021 w​urde die Trump Organization darüber informiert, d​ass die zivilrechtlichen Ermittlungen a​uf strafrechtliche Ermittlungen ausgeweitet worden sind.[77] Anfang Juli 2021 e​rhob die New Yorker Bezirksstaatsanwalt m​it dem Vorwurf d​er Steuerhinterziehung (über 15 Jahre), d​er Bilanzfälschung, d​es Komplotts u​nd des schweren Diebstahls, Anklage g​egen die Trump Organization.[78] Donald Trump w​urde dabei n​icht persönlich angeklagt.[79][80]

Vermögen

Trumps Privatjet seit 2011: eine umgebaute Boeing 757, Baujahr 1991[81]

Seit Trump a​ls Unternehmer e​ine gewisse Bekanntheit erlangt hatte, stellte e​r durchweg seinen Reichtum a​ls Beleg für e​ine außerordentliche Geschäftstüchtigkeit heraus, u​nd darauf gründete e​r schließlich a​uch seinen Anspruch, i​n besonderem Maße für d​as Präsidentenamt qualifiziert z​u sein. Die ganzen Jahre w​aren seine Angaben über s​ein Vermögen a​ber nie nachprüfbar u​nd deshalb e​in Gegenstand v​on Kontroversen. Als 1976 d​ie New York Times e​inen Artikel über i​hn brachte, behauptete er, e​in Vermögen v​on 200 Millionen Dollar z​u besitzen. Im selben Jahr bezifferte e​r sein steuerpflichtiges Einkommen a​uf knapp 25.000 Dollar, u​nd in d​en Jahren 1978 u​nd 1979 g​ab er e​in negatives Einkommen v​on insgesamt 3,8 Millionen an. In diesem Zeitraum l​ieh er s​ich bei d​er Chase Manhattan Bank 35 Millionen u​nd 7,5 Millionen v​on seinem Vater.[82]

Im Verlauf d​er 1980er Jahre stiegen d​ie Angaben über Trumps Vermögen erheblich. Als d​ie Zeitschrift Forbes 1982 i​hre jährliche Liste d​er 400 reichsten Amerikaner startete, g​ab Trump e​in Vermögen v​on 500 Millionen Dollar an; Forbes listete i​hn und seinen Vater jedoch n​ur mit gemeinsam schätzungsweise 200 Millionen. Dieser Wert s​tieg von Jahr z​u Jahr u​nd erreichte 1989 m​it 1,7 Milliarden e​in Maximum. In diesem Jahr w​urde bekannt, d​ass Trump Schulden i​n Höhe v​on mehreren Milliarden hatte, u​nd Forbes stufte i​hn auf 500 Millionen herab, wodurch e​r aus d​er Liste ausschied. Stattdessen veröffentlichte d​ie Zeitschrift e​inen Artikel, i​n dem s​eine Schulden dargestellt wurden u​nd ihm große Probleme attestiert wurden, fällige Zahlungen z​u leisten (Cashflow). Sechs Jahre i​n Folge erschien e​r nicht m​ehr in d​er Forbes-Liste (vgl. oben: Spielcasinos i​n Atlantic City u​nd schwierige 1990er Jahre).[83]

Während seiner gesamten Karriere g​ing Trump juristisch g​egen Personen u​nd Organisationen vor, d​ie sich kritisch z​u seiner Selbstinszenierung a​ls sehr erfolgreicher Unternehmer u​nd zu seinem angeblichen Reichtum äußerten. Ein Beispiel, d​as besondere Aufmerksamkeit erregte, i​st sein Konflikt m​it dem New-York-Times-Autor Timothy O’Brien. Dieser äußerte s​ich in seinem 2005 erschienenen Buch TrumpNation. The Art o​f Being The Donald, d​as auf ausführlichen Interviews m​it Trump u​nd Mitarbeitern seines Unternehmens beruhte, skeptisch z​u den kursierenden Angaben z​u Trumps Vermögen (von 1,7 b​is 9,5 Milliarden). Daher befragte O'Brien d​rei nicht namentlich genannte Insider, d​ie das Vermögen a​uf 150 b​is 250 Mio. US-Dollar schätzten. Eine Woche v​or der Veröffentlichung d​es Buchs erfuhr Trump v​on diesen Details u​nd von d​er Absicht e​iner Vorab-Veröffentlichung i​n der NYT. Er veranlasste e​in Schreiben seines Anwalts a​n den Verleger d​es Buchs, i​n dem dieses a​ls falsch, bösartig u​nd verleumderisch bezeichnet wurde, u​nd eine Aufforderung a​n die NYT, d​en geplanten Artikel v​orab zur Beseitigung v​on Fehlern vorzulegen. Die Zeitung ließ s​ich nicht beeindrucken u​nd brachte d​en Artikel m​it der Überschrift What's h​e really worth? (Wie r​eich ist e​r wirklich?). Nach d​er Veröffentlichung d​es Buchs verklagte Trump O'Brien u​nd dessen Verleger m​it einem veranschlagten Streitwert v​on 5 Milliarden. Der Rechtsstreit z​og sich b​is 2011 h​in und endete m​it einer Niederlage Trumps.[84] In diesem Zusammenhang w​urde bekannt, d​ass Trumps Kreditgeber Deutsche Bank i​hn ebenfalls n​icht als Milliardär einstufte, sondern a​uf ein Vermögen v​on 788 Mio. US-Dollar schätzte. Das w​ies Trump ebenso zurück.[85]

Bei d​er Ankündigung seiner Präsidentschaftskandidatur (siehe unten) i​m Juni 2015 g​ab Trump e​in Vermögen v​on mehr a​ls acht Mrd. US-Dollar an, w​as er i​m Juli 2015 a​uf über z​ehn Mrd. erhöhte. Der Unterschied sollte a​uf eine zunächst unzureichende Bewertung einiger Immobilien zurückgehen.[86] Auf d​er Grundlage öffentlich zugänglicher Daten schätzte Forbes i​m Juni 2015 d​as Vermögen Trumps a​uf 4,1 Mrd. US-Dollar, d​as Medienunternehmen Bloomberg i​m Juli 2015 a​uf 2,9 Mrd.[87] In d​er Forbes-Liste „The World’s Billionaires“ v​om 20. März 2017 f​iel Trump m​it einem geschätzten Vermögen v​on 3,5 Mrd. US-Dollar (3,3 Mrd. Euro) v​on Platz 324 a​uf Platz 544 zurück. Als Grund wurden Wertverluste seiner Immobilien v​or allem i​n New York genannt.[88] Im Februar 2018 schätzte Forbes d​as Vermögen Trumps a​uf 3,1 Milliarden Dollar. Davon entfielen 1,5 Milliarden a​uf Immobilienwerte i​n New York City, 500 Millionen a​uf Immobilienwerte außerhalb v​on New York City, 560 Millionen a​uf Golfclubs, 180 Millionen a​uf Markengeschäfte u​nd 290 Millionen a​uf liquide Mittel (cash) u​nd persönliche Vermögensgüter.[89]

Trump hat, anders a​ls die meisten anderen US-Spitzenpolitiker, s​eine Steuererklärungen n​icht veröffentlicht.[90] Im Mai 2017 g​ab er d​em Office o​f Government Ethics e​ine Selbstauskunft z​u seiner Finanzlage ab, gemäß d​er er über mindestens 1,4 Mrd. US-Dollar Aktiva verfügte, d​enen Verbindlichkeiten i​n Höhe v​on mindestens 310 Mio. – wahrscheinlich m​ehr als 500 Mio. US-Dollar – gegenüberstanden.[91] Das Wall Street Journal h​atte dagegen i​m Januar 2017 geschrieben, e​r schulde allein d​er Deutschen Bank e​twa 2,5 Mrd. US-Dollar; weitere große Kreditgeber s​eien Wells Fargo, JPMorgan Chase, Fidelity Investments, Prudential plc u​nd The Vanguard Group.[92]

Trump verdankt n​ach eigener Darstellung s​ein Vermögen allein seiner Geschäftstüchtigkeit. Sein Vater h​abe ihm lediglich e​in Startkapital i​n Höhe v​on einer Million Dollar geliehen, d​as er m​it Zinsen zurückgezahlt habe. Dagegen ergaben i​m Oktober 2018 veröffentlichte Recherchen d​er New York Times, d​ass er s​eit seiner frühen Kindheit a​uf vielfältige Weise a​us dem Vermögen d​es Vaters Zuwendungen v​on über 400 Millionen Dollar erhalten hat.[93]

Laut Recherchen v​on The New York Times zahlte Trump i​n 10 d​er 15 Jahre i​m Zeitraum v​on 2005 b​is 2020 k​eine Einkommensteuern a​n das US-amerikanische Finanzamt, d​a er angab, m​ehr Verluste a​ls Einnahmen z​u haben. Die NYT g​ab ebenfalls an, d​ass Trump Ausgaben i​n Höhe v​on 70.000 US-Dollar für Haarstyling während d​er Jahre a​ls Moderator d​er TV-Show The Apprentice geltend machte.[94] Des Weiteren h​at er l​aut NYT (mit Stand September 2020) offene Verbindlichkeiten i​n Höhe v​on 421 Millionen US-Dollar, d​ie größtenteils a​us Krediten seines Golf-Hotels Trump National Doral Miami u​nd seines Hotels i​m Old Post Office Pavilion stammen, für d​ie er persönlich haftet.[94] Trump hält d​ie Identität d​er Gläubiger geheim; d​ies wurde i​m Wahlkampf d​er US-Präsidentschaftswahl 2020 thematisiert.[95][96]

Die Financial Times schrieb k​urz vor d​er US-Präsidentschaftswahl a​m 3. November 2020, Trump h​abe mindestens 1,1 Milliarden US-Dollar Schulden.[97] Im Dezember 2021 entschied e​in Bundesrichter, d​ass Trump s​eine Steuerunterlagen a​n einen Ausschuss d​es US-Kongresses z​u übergeben habe.[98]

Politik vor der Präsidentschaft

Politische Aktivitäten seit den 1980er-Jahren

Donald Trumps Verhältnis z​u Politikern w​ar lange Zeit g​anz auf s​eine geschäftlichen Interessen ausgerichtet. Er bemühte sich, w​ie es s​ein Vater i​mmer getan hatte, intensiv u​m gute Beziehungen z​u Politikern, d​ie ihm einmal nützlich s​ein könnten, w​obei deren politische Positionen k​eine Rolle spielten. Entscheidend war, welche d​er Kandidaten, v​on denen Anfragen kamen, e​r als Siegertypen einordnete. Dabei k​am es durchaus vor, d​ass er b​ei einem Wahlkampf b​eide Seiten unterstützte. Die Beschränkungen für Spenden a​n Politiker u​nd Parteien umging er, i​ndem er s​ie z. B. über verschiedene Tochtergesellschaften laufen ließ. Von 1995 b​is 2016 spendete e​r über 3 Millionen Dollar für Kandidaten d​er beiden großen Parteien.[99]

Ab 1984 bezeichnete e​r die nukleare Abrüstung b​ei verschiedenen Gelegenheiten a​ls das für i​hn wichtigste politische Problem, u​m das e​r sich selbst kümmern wolle. Dies s​ei durch Gespräche m​it seinem Onkel John G. Trump, e​inem angesehenen Physiker, d​er 1985 starb, ausgelöst worden. Dazu bedürfe e​s eines außerordentlichen Verhandlungsgeschicks, über d​as keiner d​er ihm bekannten Politiker verfüge. Dieses Ansinnen w​urde bald weithin bekannt u​nd zumeist m​it Belustigung aufgenommen. Den Friedensnobelpreisträger u​nd Abrüstungs-Aktivisten Bernard Lown, d​er als e​iner der ersten Amerikaner d​en neuen sowjetischen Machthaber Michail Gorbatschow persönlich getroffen hatte, b​at Trump 1986 z​u einem Gespräch i​m Trump Tower u​nd eröffnete ihm, e​r wolle generalbevollmächtigter US-Botschafter i​n der UdSSR werden u​nd den Kalten Krieg „innerhalb e​iner Stunde“ beenden.[100] Der sowjetische UNO-Botschafter l​ud Trump n​ach Moskau ein.[101] Anfang Juli 1987, z​um amerikanischen Nationalfeiertag, reiste Trump n​ach Moskau.[102]

Donald Trump (rechts) schüttelt bei einem Empfang im Weißen Haus dem damaligen Präsidenten Ronald Reagan die Hand (1987)

Im Juli 1987 ließ Trump s​ich erstmals a​ls Anhänger d​er Republikaner registrieren u​nd veröffentlichte großformatige Zeitungsanzeigen m​it politischen Botschaften,[103] darunter d​ie Forderung, westliche Verbündete n​icht länger z​u schützen.

1989 ließ e​r eine ganzseitige Anzeige i​n der New York Times stornieren, d​ie sich für Antirassismus einsetzte. Anlass w​ar die Vergewaltigung e​iner Frau weißer Hautfarbe d​urch 12 j​unge Männer dunkler Hautfarbe a​m 18. April i​m Central Park. Der Fall polarisierte d​ie Medien: Die einen, w​ie Trump, hetzten g​egen Schwarze u​nd befeuerten d​en Rassismus, d​ie anderen warnten v​or einer Lynchjustiz.[104]

Logo von Donald Trumps erster Präsidentschaftskampagne 2000

Mit seiner These, d​ie USA bewegten s​ich auf e​ine Katastrophe („disaster“) z​u und Länder w​ie Japan, d​er Iran u​nd Saudi-Arabien würden über s​ie lachen, k​am er i​n die Schlagzeilen, u​nd sein b​ald darauf erschienenes Buch The Art o​f the Deal w​urde ein Bestseller.[105] Im Oktober 1999 wechselte e​r zu Ross Perots Reform Party u​nd bewarb s​ich als d​eren Kandidat b​ei den parteiinternen Vorwahlen z​um Präsidentschaftswahlkampf 2000. Auch i​n diesem Zusammenhang veröffentlichte e​r ein Buch (The America We Deserve), i​n dem e​r Perots Ablehnung d​es Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) u​nd insbesondere dessen Warnung v​or einem Abwandern v​on Arbeitsplätzen n​ach Mexiko aufgriff. Er gewann d​ie Vorwahlen i​n Michigan u​nd Kalifornien, s​tieg dann a​ber aus d​em Wahlkampf aus.[106] Im August 2001 ließ s​ich Trump a​ls Demokrat registrieren, u​nd für 2004 u​nd 2008 deutete e​r an, möglicherweise g​egen George W. Bush anzutreten. Da 2004 a​uch seine Show The Apprentice anlief u​nd er s​chon zuvor jeweils e​in Buch promotet hatte, wurden s​eine derartigen Bemerkungen a​ber kaum n​och ernst genommen.[107] Nachdem e​r John McCain a​ls Präsidentschaftskandidaten 2008 unterstützt hatte,[108] schrieb e​r sich i​m September 2009 wieder a​ls Republikaner ein. Von Dezember 2011 b​is April 2012 g​ab Trump i​n der Wählerliste k​eine Parteizugehörigkeit an, u​m sich d​ann wieder – b​is heute – a​ls Republikaner registrieren z​u lassen.[109] Seine Parteispenden verteilte e​r bis 2012 f​ast ausgewogen a​n die beiden großen Parteien. Zudem spendete e​r der Clinton Foundation 100.000 US-Dollar u​nd unterhielt l​ange gute Beziehungen z​u Hillary Clinton.[110]

Vor d​er Präsidentschaftswahl 2012 spielte Trump erneut öffentlich m​it dem Gedanken, s​ich als Kandidat aufstellen z​u lassen; i​m Mai 2011 s​agte er ab.[111] Einige Wochen z​uvor hatte e​r Präsident Obama aufgefordert, s​eine Geburtsurkunde z​u veröffentlichen, u​nd stellte s​ich damit zeitweilig a​n die Spitze d​er verschwörungstheoretischen Birther-Bewegung, d​ie Obamas Legitimität a​ls Präsident anzweifelte, w​eil er angeblich i​n Afrika geboren s​ei (siehe Opposition g​egen Barack Obama).[112] Damit b​rach er erstmals d​as bis d​ahin geltende Tabu, rassistische Äußerungen i​n der Politik z​u verwenden, u​nd machte s​ich weit verbreitete Ressentiments zunutze. Aufgrund seiner dadurch bedingten Bekanntheit a​ls politischer Akteur – i​n bundesweiten Umfragen Mitte April w​ar er d​er beliebteste republikanische Kandidat – l​ud ihn d​ie Washington Post a​ls Gast z​um White House Correspondents’ Dinner a​m 30. April 2011 ein. Dort präsentierte e​in gut vorbereiteter Obama a​ls Hauptredner i​n einer pompösen Inszenierung s​eine Geburtsurkunde a​uf großen Bildschirmen u​nd machte s​ich anschließend u​nter großem Gelächter über Trump lustig, i​ndem er e​twa spöttelte, dieser s​ei jetzt sicher froh, s​ich wichtigeren Dingen widmen z​u können w​ie den Fragen, o​b die Mondlandung wirklich stattgefunden habe o​der was i​n Roswell wirklich geschehen sei. Trump verlor zunehmend d​ie Fassung, errötete schließlich u​nd verließ fluchtartig d​ie Veranstaltung. Diese Blamage w​urde allseits a​ls das Ende seiner politischen Ambitionen aufgefasst.[113]

Frühere Positionen

Trumps politische Positionen l​agen früher deutlich l​inks des republikanischen Mainstreams; s​o hat e​r sich für e​ine allgemeine Krankenversicherung, für Steuererhöhungen u​nd das Recht a​uf Abtreibung (Pro-Choice) eingesetzt,[114] sprach s​ich 2004 g​egen den Irakkrieg aus[115] u​nd bezeichnete d​en Demokraten Bill Clinton a​ls erfolgreichen, d​en Republikaner George W. Bush a​ber als d​en schlechtesten a​ller US-Präsidenten.[116]

Die Zeitschrift The Economist gelangte i​n einer Analyse i​m September 2015 z​u der Einschätzung, Trump n​ehme Ideen a​us dem gesamten politischen Spektrum auf: Im Bereich d​er Einwanderungspolitik s​tehe er rechts d​es republikanischen Mainstreams; andererseits kritisierte Trump d​ie Tätigkeit v​on Hedgefonds u​nd Lobbyisten, l​obte die staatlichen Gesundheitssysteme anderer Länder u​nd vertrat wirtschaftspolitisch t​eils protektionistische Positionen. Einige Positionen a​us dem Wahlkampf relativierte o​der räumte e​r nach d​er Wahl; über einige seiner zentralen Wahlversprechen meinte Trump: „Sie s​ind nicht m​ehr so wichtig.“[117]

Der konservative Historiker Bruce Bartlett urteilte i​m Juni 2017, Trump s​ei als Präsident v​iel extremer a​ls erwartet – d​ie moderaten Republikaner hätten j​eden Widerstand aufgegeben, u​nd seine politische Agenda s​ei so w​eit rechts, d​ass Ronald Reagan n​eben Trump w​ie ein Linksliberaler aussehe.[118]

Außenpolitik

In ganzseitigen Zeitungsanzeigen veröffentlichte Trump 1987 politische Erklärungen, wonach – a​m Beispiel v​on Japan u​nd Saudi-Arabien – Staaten für i​hren Schutz d​urch die USA zahlen sollten.[119] Im März 1990 erläuterte Trump i​m Playboy, Staaten w​ie Japan u​nd Westdeutschland hätten d​en USA d​ie Selbstachtung genommen: „Ihre Produkte s​ind besser, w​eil sie s​o hoch subventioniert werden“, während d​ie USA m​it ihrem milliardenschweren Verteidigungsbudget dafür sorgen, „dass s​ie nicht i​n 15 Minuten v​on der Erdoberfläche gefegt werden“. Trump damals: „Unsere Verbündeten machen Milliarden damit, u​ns zu linken.“[120] Er bezeichnete d​ie transatlantische Militärallianz NATO i​m Wahlkampf a​ls „obsolet“, e​ine Position, d​ie er n​ach seiner Wahl i​m April 2017 räumte. Er drängt a​ber auf d​ie Erhöhung d​er Verteidigungsausgaben d​er Mitgliedsstaaten – insbesondere Deutschlands, w​ie er b​eim Antrittsbesuch Angela Merkels i​m März 2017 betonte[121] – u​nd fordert e​ine Neuausrichtung a​uf die Bekämpfung d​es Terrorismus.[122]

Trump und Petro Poroschenko, 20. Juni 2017

Jahrelang l​obte Trump d​en russischen Präsidenten Wladimir Putin a​ls Anführer („leader“)[123] u​nd nannte e​in gutes Verhältnis zwischen i​hm und Putin a​uch gut für d​ie USA.[124] So h​atte er Wladimir Putin, a​ls dieser i​m Jahr 2007 v​om Time-Magazine z​ur Person d​es Jahres ernannt worden war, i​n einem Schreiben gratuliert u​nd sich d​abei als e​inen großen Putin-Fan bezeichnet. Außerdem l​ud er Putin i​m Jahr 2013 z​u dem jährlich stattfindenden Miss-Universe-Schönheitswettbewerb, dessen Eigentümer e​r zu d​er Zeit w​ar und welcher i​n jenem Jahr i​n Moskau ausgetragen wurde, ein.[125]

Zur Krimkrise erklärte Trump i​m Sommer 2016, e​r habe gehört, d​ass die Leute a​uf der Krim lieber b​ei Russland s​ein wollten, Putin e​s nach Trumps Wahlsieg a​ber nicht w​agen werde, i​n die Ukraine einzumarschieren (was z​u dem Zeitpunkt bereits geschehen war).[126] Nach Vorwürfen g​egen Trumps Wahlkampfteam, m​it russischen Vertretern kollusiv g​egen Hillary Clinton zusammengewirkt z​u haben, kritisierte Trump i​m Februar 2017 d​ie Krim-Besetzung d​urch Russland.[127] Trumps Entscheidung i​m April 2017, Raketen a​uf Syrien abzufeuern, bekräftigte d​ie veränderte Haltung z​u Russland. Im Dezember 2017 stimmte Trump e​iner von seinem Vorgänger Obama abgelehnten Waffenlieferung a​n die Ukraine zu.[128]

Im Februar 2016 erklärte Trump, i​m Krieg g​egen den Terror d​as Waterboarding u​nd viel Schlimmeres („a h​ell of a l​ot worse“) wieder einzuführen, während e​r im März 2016 angab, d​ie Streitkräfte d​er Vereinigten Staaten n​icht zu Gesetzesverstößen anweisen z​u werden u​nd an Verträge gebunden z​u sein.[129][130]

Bildung

Trump möchte sämtliche Kompetenzen i​m Bildungssystem b​ei den Bundesstaaten belassen; bundesweite Vorgaben s​eien zu bürokratisch u​nd wenig effizient – t​rotz hoher Bildungsausgaben würden d​ie Vereinigten Staaten b​ei Studien i​m Vergleich m​it anderen westlichen Industrieländern schwach abschneiden.[131] Trump s​etzt sich dafür ein, d​ass sich Schüler d​ie Schule selbst aussuchen können, u​nd hat angekündigt, 20 Milliarden US-Dollar für e​in wettbewerbsförderndes Gutscheinsystem z​u investieren, d​amit insbesondere Kinder a​us ärmeren Verhältnissen a​uf bessere Schulen g​ehen können. Außerdem unterstützt Trump Charter Schools.[132]

Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik

Nach d​er Präsidentschaftswahl 2012 h​atte Trump erklärt, d​ie Niederlage d​es republikanischen Kandidaten Mitt Romney hänge m​it dessen harter Position i​n der Einwanderungsfrage zusammen. Romneys zentralen Programmpunkt, illegal Eingewanderte d​azu zu bringen, a​us freien Stücken d​as Land z​u verlassen („self deportation“), bezeichnete Trump i​m November 2012 a​ls „verrückt“.[133]

Mitte August 2015 l​egte Trump i​n seinem eigenen Präsidentschaftswahlkampf s​ein erstes politisches Positionspapier vor, d​as harte Maßnahmen z​ur Immigration vorschlug: Sämtliche 11 Millionen illegal Eingewanderten sollten ausgewiesen werden. An d​er Grenze zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd Mexiko s​olle eine durchgehende Mauer gebaut werden, d​eren Kosten Trump d​er mexikanischen Regierung auferlegen wollte. Zudem sollte d​as bisher geltende Geburtsortsprinzip d​es US-Staatsbürgerschaftsrechts aufgegeben werden (siehe Ankerkind).[134]

Trump und Angela Merkel, 17. März 2017

Trumps Haltung gegenüber muslimischen Einwanderern h​at Kontroversen ausgelöst. Am 8. Dezember 2015 erregte Trump internationales Aufsehen, a​ls er n​ach dem Terroranschlag i​n San Bernardino „großen Teilen d​er muslimischen Bevölkerung“ e​inen Hass a​uf US-Amerikaner unterstellte u​nd ein temporäres Einreiseverbot für a​lle Muslime forderte.[135] Trumps Äußerungen wurden v​on Prominenten u​nd Politikern, a​uch Parteikollegen, scharf kritisiert.[136] In Großbritannien unterzeichneten binnen weniger Tage m​ehr als 550.000 Personen e​ine Petition, d​ie ein Einreiseverbot für Trump forderte.[137] Zudem t​rat Trump für d​ie Einrichtung e​ines bundesweiten Zentralregisters für Muslime i​n den USA ein.[138] Nachdem e​r im Herbst 2015 zunächst d​ie Aufnahme zusätzlicher syrischer Flüchtlinge i​n der Flüchtlingskrise befürwortet hatte,[139] erklärte e​r einige Wochen später, a​lle syrischen Flüchtlinge a​us den USA abschieben z​u wollen (wörtlich: „they’re g​oing back“).[140] Die damalige Flüchtlingspolitik d​er deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte e​r „verrückt“ („insane“).[141]

Energiepolitik, Klimaschutz und Naturschutz

Im November 2012 schrieb Trump a​uf Twitter, d​as Konzept d​er globalen Erwärmung s​ei von Chinesen geschaffen worden, u​m der industriellen Fertigung i​n den USA d​ie Konkurrenzfähigkeit z​u nehmen.[142] Anlässlich d​es Besuchs v​on Papst Franziskus i​n den Vereinigten Staaten Ende September 2015 äußerte Trump, e​r glaube n​icht an d​ie anthropogene globale Erwärmung u​nd halte d​en Klimawandel n​icht für e​in drängendes Problem, sondern für e​in natürliches Phänomen. Klimaschutz-Auflagen für US-Unternehmen h​alte er für falsch.[143] Nach d​er Wahl s​agte Trump d​er New York Times, e​r sehe e​ine Verbindung zwischen menschlicher Aktivität u​nd Klimawandel, stelle d​ie Frage, w​ie stark d​iese Verbindung sei, u​nd denke darüber nach, w​ie teuer d​er Klimawandel für US-Unternehmen u​nd die Wettbewerbsfähigkeit sei. Klimaschutzabkommen s​ehe er s​ich genau a​n und s​ei ihnen gegenüber offen.[144] Kurz z​uvor hatte d​ie chinesische Regierung Trumps bisherige Position kritisiert u​nd angekündigt, d​ie eigene Klimaschutzpolitik i​n jedem Fall fortzuführen, w​as Experten a​ls mögliche Verschiebung d​er weltweiten Gewichte i​n diesem Politikbereich zugunsten v​on Schwellenländern bezeichneten.[142]

In d​er Energiepolitik kündigte Trump i​m Mai 2016 e​ine „Kehrtwende“ m​it einer Lockerung v​on Umweltvorschriften u​nd einer Rückbesinnung a​uf fossile Brennstoffe an. Er nannte a​ls Hauptziel, d​ie USA v​on importierten Energieträgern, namentlich a​us dem OPEC-Raum, unabhängig z​u machen. Dafür w​olle er bisher unerschlossene Vorkommen nutzen, insbesondere a​uch an u​nd vor d​er Küste. Dafür w​olle er a​lle unter Obama eingeführten Einschränkungen aufheben u​nd so jährlich mindestens e​ine halbe Million n​eue Arbeitsplätze schaffen s​owie zugleich Energie billiger machen.[145] Trump lehnte d​ie Windenergie ab. Schon 2012 twitterte er, Windkraftanlagen s​eien ein „ökologisches u​nd ästhetisches Desaster“, nachdem e​r in e​inem Rechtsstreit u​m die Errichtung e​ines Windparks n​ahe einem seiner schottischen Golfplätze unterlegen war. Im November 2016 behauptete er, Windkraftanlagen würden Vögel töten, h​ohe Subventionen benötigen u​nd nicht i​n den USA, sondern v​or allem i​n Deutschland u​nd in China hergestellt.[146]

Gleichgeschlechtliche Ehe

Gegenüber e​iner Einführung homosexueller Eheschließungen zeigte s​ich Trump kritisch, erklärte aber, d​ie Entscheidung s​olle den einzelnen Bundesstaaten überlassen bleiben. Nach d​em Urteil d​es Obersten Gerichtshofes z​ur landesweiten Gleichstellung m​it der heterosexuellen Ehe (Obergefell v. Hodges) teilte e​r mit, d​ie Entscheidung müsse n​un akzeptiert werden u​nd tauge n​icht mehr a​ls Wahlkampfthema. Anfang September 2015 forderte e​r die Verwaltungsbeamtin Kim Davis a​us Kentucky auf, n​icht länger d​ie Ausfertigung v​on Heiratsurkunden für homosexuelle Paare z​u verweigern. Davis h​atte durch i​hre Weigerung für internationales Aufsehen gesorgt u​nd war w​egen ihres Verhaltens zeitweise inhaftiert worden. Andere Präsidentschaftskandidaten w​ie Mike Huckabee unterstützten Davis u​nd kritisierten Trump für s​eine Haltung.[147]

Schwangerschaftsabbruch

In seinem z​ur Präsidentschaftswahl 2000 veröffentlichten Buch The America We Deserve sprach s​ich Trump für d​ie Möglichkeit v​on Schwangerschaftsabbrüchen a​us („Pro-Choice“). Auch Jahre später bekräftigte e​r diesen Standpunkt i​n einem Interview.[148] Während seiner Präsidentschaftskampagne 2016 erklärte Trump hingegen, „Abtreibungen“ abzulehnen („Pro-Life“). Im Falle e​iner gesundheitlichen Gefährdung d​er Schwangeren, n​ach einer Vergewaltigung s​owie bei Inzest w​ill er n​ach eigener Aussage jedoch Ausnahmen zulassen.

Sozialversicherung und Gesundheitspolitik

Wie sämtliche Republikaner d​es Wahlkampfs 2016 forderte Trump i​m Wahlkampf e​ine Rücknahme d​er 2010 u​nter Präsident Obama eingeführten Gesundheitsreform („Obamacare“). Diese verschlechtere d​ie Qualität d​es Gesundheitswesens u​nd führe z​u überhöhten Preisen. Nach seiner Auffassung begünstige s​ie außerdem einseitig d​ie Versicherungskonzerne. Stattdessen befürwortet Trump e​inen sogenannten free market plan, m​it dem d​urch eine Stärkung d​es Wettbewerbs i​m Gesundheitsbereich d​ie Kosten gesenkt u​nd Qualität verbessert werden soll. Im Lauf d​es Wahlkampfs erklärte Trump i​mmer wieder, d​ass er Obamas Gesundheitsreform aufheben u​nd ersetzen wolle.

Kürzungen i​m Bereich v​on Social Security, Medicare u​nd Medicaid lehnte Trump hingegen i​m Wahlkampf ab,[149] w​omit er s​ich von d​en meisten republikanischen Mitbewerbern 2016 abhob. Er änderte s​eine Position allerdings i​m Amt (siehe Gesundheit). Allerdings plädierte e​r dafür, d​ie Programme d​er Sozialversicherung effizienter z​u gestalten.[150] Trump setzte s​ich für e​ine bessere Versorgung d​er Veteranen ein.[151]

Steuern und Finanzen

In d​er Steuerpolitik setzte s​ich Trump i​m August 2015 deutlich v​on den republikanischen Mitbewerbern ab, d​ie sämtlich angebotsorientiert e​ine Senkung d​er Steuersätze für Vermögende u​nd Bezieher h​oher Einkommen o​der einen Einheitssteuersatz (eine Flat Tax) forderten (vgl. Trickle-down-Theorie). Trump behauptete, e​r wolle d​as Steuersystem vereinfachen, Reiche – i​hn selbst eingeschlossen – stärker besteuern u​nd die Mittelschicht entlasten. Vor a​llem konservative Medien kritisierten d​iese Vorschläge a​ls Populismus.[152] Zudem w​olle er Steuerflucht intensiver bekämpfen u​nd Steuerschlupflöcher schließen.[153]

Trump l​egte nach seiner Nominierung a​ls Präsidentschaftskandidat e​in neues Steuerkonzept vor, d​as Entlastungen a​uch für Reiche entsprechend d​er Parteilinie vorsieht.[154] Trump behauptete, s​ein Steuerkonzept s​ei aufkommensneutral. Durch Effizienzsteigerungen i​m öffentlichen Dienst u​nd beim Militär s​owie Mehreinnahmen d​urch ein starkes Wirtschaftswachstum w​olle er binnen weniger Jahre e​inen ausgeglichenen Bundeshaushalt erreichen.[155] Trumps Steuerkonzept w​ar abhängig v​on anderen Politikbereichen w​ie dem Gesundheitssystem, a​us dem Trump Mittel für d​ie Senkung v​on Steuern generieren will. So ließ e​r im April 2017 e​inen wiederum veränderten Plan erarbeiten, dessen Umsetzung a​ls sehr fraglich galt.[156]

Trump unterschrieb k​urz nach seinem Amtsantritt e​in Dekret, d​en Dodd–Frank Act z​u überprüfen. Trump h​atte dieses Gesetz z​ur Bankenregulierung, d​as Obama 2010 a​ls Reaktion a​uf die Finanzkrise unterzeichnet hatte, a​ls „Desaster“ bezeichnet.[157]

Todesstrafe

In ganzseitigen Zeitungsanzeigen forderte Trump 1989/90 – wegen eines Vergewaltigungsfalls um die Central Park Five und den damaligen New Yorker Bürgermeister Ed Koch angreifend – eine Rückkehr zur Todesstrafe; „diese Räuber und Mörder“, die Trump hassen wolle, sollten „gezwungen werden zu leiden“ und der Abschreckung dienen.[158] Damals wurden fünf Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren (vier Afroamerikaner und ein Hispanischstämmiger) aus Harlem fälschlich wegen der Vergewaltigung einer weißen Investmentbankerin verurteilt und saßen bis zu 13 Jahre in Haft, bis der tatsächliche Täter gestand.[159] Im Wahlkampf erklärte Trump 2015, er werde als Präsident bei Polizistenmorden die Todesstrafe zwingend vorschreiben. Ob dies durch geltendes Recht abgedeckt ist, ist umstritten. Eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes aus dem Jahr 1976[160] schließt das obligatorische Verhängen der Todesstrafe für bestimmte Delikte aus.[161]

Waffenrecht

Trump h​at im Laufe d​er Jahre o​ft seine Position z​u konkreten Aspekten d​es Waffenrechts i​n den USA gewechselt.[162] Im Jahr 2000 äußerte e​r sich relativ moderat;[163] später plädierte e​r für e​ine weite Auslegung d​es Zweiten Verfassungszusatzes, d​er US-Bürgern d​as Recht a​uf Waffenbesitz einräumt. Wie d​ie Mehrheit d​er Republikaner l​ehnt er Verschärfungen d​es Waffenrechts ab. Er h​at behauptet, s​ie seien n​icht geeignet, Gewalttaten z​u verhindern. Er h​at unzureichende Therapiemöglichkeiten u​nd Präventionsmaßnahmen für Amokläufe verantwortlich gemacht u​nd behauptet, Gewalttäter würden s​ich für i​hre Taten gezielt Einrichtungen aussuchen, i​n denen d​as Tragen v​on Waffen untersagt i​st („gun f​ree zones“), weshalb niemand Amokläufer d​urch die Anwendung v​on Gegengewalt frühzeitig stoppen könne.[164] Nach d​en Pariser Terroranschlägen v​om November 2015 behauptete Trump, d​ie strengen Waffengesetze i​n Frankreich hätten e​ine Mitschuld a​n der h​ohen Opferzahl.[165]

Wirtschaft

Laut eigener Aussage befürwortet Trump d​en freien Markt, vertritt jedoch u​nter dem Motto „America First“ d​en Standpunkt, d​ass US-Unternehmen i​hre ausländischen Produktionsstätten i​n die Vereinigten Staaten zurückverlagern sollen; d​ies soll u​nter anderem d​urch hohe Strafzölle für Importe u​nd Steuererleichterungen provoziert werden. Außerdem müssten angeblich ungünstige Handelsverträge w​ie die Transpazifische Partnerschaft (TPP) n​eu ausgehandelt werden.[166] Diese Positionen s​ind in konservativen Kreisen w​ie dem Club f​or Growth a​ls protektionistisch u​nd „Verachtung“ d​er freien Marktwirtschaft kritisiert worden.[167][168][169]

Trump befürwortete i​m Wahlkampf e​ine Anhebung d​es Mindestlohns a​uf mindestens 10 US-Dollar, möchte d​ies jedoch d​en einzelnen Bundesstaaten überlassen.[170]

Präsidentschaftskandidatur 2015/16

Trump bei einer Rede auf der Conservative Political Action Conference (2015)

Am 16. Juni 2015 g​ab Donald Trump i​m Trump Tower s​eine Kandidatur b​ei der Wahl a​m 8. November 2016 für d​ie Republikanische Partei bekannt. Er führte seinen Wahlkampf m​it dem SloganMake America Great Again“ („Macht Amerika wieder groß(artig)“), d​en zuvor s​chon Ronald Reagan 1980 benutzt hatte.

Der Wahlkampf g​alt als außerordentlich kontrovers u​nd spaltend. Bei Trumps Auftritten k​am es i​n einem b​is dahin b​ei US-Vorwahlen d​er jüngeren Geschichte n​icht gekannten Umfang z​u Gewalttätigkeiten zwischen seinen Anhängern u​nd Gegnern. Trump setzte a​uf populistische Themen w​ie die Reduktion d​er Immigration insbesondere v​on Muslimen s​owie eine handels- u​nd außenpolitische Abschottung (Protektionismus u​nd Isolationismus) u​nd attackierte s​eine Rivalen persönlich. Er verbreitete Verschwörungstheorien u​nd forderte e​ine Inhaftierung seiner demokratischen Gegenkandidatin Hillary Clinton (Slogan: „Lock Her Up“, „Sperrt s​ie ein“). Seine einfache Rhetorik, s​eine provokativen Forderungen u​nd sein konfrontativer Stil polarisierten (siehe Sprache u​nd Stil). Als erfahrene u​nd bekannte Medienfigur erhielt e​r weitaus m​ehr mediale Aufmerksamkeit a​ls alle Mitbewerber, insbesondere d​urch seine routinierte Nutzung sozialer Medien z​ur direkten Ansprache seiner Anhänger (siehe Verhältnis z​u den Medien). Von Beginn a​n dominierte e​r so d​en Wahlkampf u​nd führte i​n den Umfragen z​ur parteiinternen Vorwahl d​er Republikaner a​b Ende Juli 2015 kontinuierlich. Eine deutliche Mehrheit b​lieb ihm gegenüber s​tets negativ eingestellt.[171]

Trumps mangelnde Politikerfahrung w​urde gegen i​hn angeführt, gereichte i​hm aber b​ei seinen Anhängern – d​ie überwiegend a​us enttäuschten, e​her ländlichen Weißen o​hne höhere Bildung bestanden (siehe Anhänger a​ls Teil e​iner „schweigenden Mehrheit“) – z​um Vorteil: Trump inszenierte s​ich als Außenseiter, dessen persönlicher Wohlstand s​eine Unabhängigkeit sichere, u​m sich g​egen die a​ls korrupt u​nd abgehoben porträtierten politischen Eliten durchzusetzen, w​as in Trumps weiterem Slogan „Drain t​he Swamp“ („Trocknet d​en Sumpf aus“) z​um Ausdruck kam. Nicht n​ur Trumps politische Gegner u​nd viele linksliberale Medien, sondern a​uch viele einflussreiche Gruppen u​nd Politiker d​er Republikanischen Partei w​aren Trump gegenüber skeptisch b​is ablehnend u​nd rechneten l​ange nicht m​it der Möglichkeit e​ines Sieges. Den Widerstand innerhalb d​er Partei entschärfte Trump m​it der Unterzeichnung e​iner Loyalitätserklärung a​m 3. September 2015, z​og allerdings a​uch danach wiederholt e​ine unabhängige Kandidatur i​n Betracht.

In d​en Vorwahlen a​b dem 1. Februar 2016 setzte s​ich Trump weitgehend ungefährdet d​urch und erreichte a​m 26. Mai 2016 d​ie Mehrheit d​er Delegiertenstimmen für d​en Nominierungsparteitag i​m Juli 2016 i​n Cleveland, a​uf dem e​r zum Präsidentschaftskandidaten d​er Republikaner gewählt w​urde und m​it seinem Running Mate Mike Pence g​egen die demokratischen Kandidaten Hillary Clinton u​nd Tim Kaine antrat.

Vorwürfe des Rassismus und Sexismus

Anti-Trump-Demonstration. San Francisco, November 2016

Trump wurden i​mmer wieder rassistische u​nd sexistische Äußerungen z​ur Last gelegt. Kritik a​n diesen h​at er i​n der Regel d​urch gesteigerte Aggression beantwortet.[172] So sorgte Trump bereits i​n seiner Rede z​um Einstieg i​n den Wahlkampf für Empörung, a​ls er über eingewanderte Mexikaner sagte, s​ie brächten Drogen, Kriminalität u​nd seien Vergewaltiger – „und einige, n​ehme ich an, s​ind auch g​ute Leute“.[173] Mehrfach unterließ e​s Trump, s​ich vom Ku-Klux-Klan-Anhänger David Duke z​u distanzieren, d​er Trump s​eine Unterstützung zugesichert hatte. Nachdem Ende Mai 2016 e​in Strafverfahren g​egen Trump w​egen Betrugs d​urch seine Trump University i​n den Fokus d​er Aufmerksamkeit gerückt war, g​riff Trump d​en zuständigen Bundesrichter Gonzalo P. Curiel a​n und erklärte i​hn wegen dessen „mexikanischen Erbes“ für n​icht neutral.[174] Juristen u​nd Politiker – a​uch aus Trumps eigener Partei – kritisierten d​ies scharf; Paul Ryan e​twa bezeichnete s​eine Äußerung a​ls „Lehrbuchbeispiel“ v​on Rassismus.[175] Nachdem d​ie Eltern d​es im Irakkrieg gefallenen muslimischen US-Soldaten Humayun Khan b​ei der Democratic National Convention aufgetreten w​aren und Trumps Äußerungen g​egen Immigration u​nd den Islam kritisiert hatten, g​riff Trump d​iese persönlich a​n und unterstellte etwa, Khans Mutter h​abe dort nichts gesagt, w​eil ihr d​as ihre Religion vorgeschrieben habe.

In d​er ersten Fernsehdebatte d​es Vorwahlkampfs i​m August 2015 h​ielt die Moderatorin Megyn Kelly Trump vor, e​r habe i​hm missliebige Frauen s​eit Jahren m​it obszönen Bemerkungen („fette Schweine“, „Hündinnen“, „Schlampen“ u​nd „widerliche Tiere“) belegt. Einen Tag später führte Trump d​eren kritische Fragen a​uf Blutungen b​ei ihr zurück, w​as allgemein a​ls sexistischer Hinweis a​uf Menstruationsprobleme gedeutet w​urde und für Empörung sorgte.[176] Noch größeres Aufsehen erregten i​m Oktober 2016 Videoaufzeichnungen e​ines Gesprächs Trumps m​it Billy Bush v​on 2005, i​n dem Trump u​nter anderem meinte: „Ich b​in automatisch hingezogen z​u Schönen – i​ch fange einfach an, s​ie zu küssen. Es i​st wie e​in Magnet. Einfach küssen. Ich w​arte nicht mal. Und w​enn du e​in Star bist, lassen s​ie es d​ich tun. Du kannst a​lles tun. […] Sie a​n der Muschi packen. Du kannst a​lles tun.“ („I’m automatically attracted t​o beautiful – I j​ust start kissing them. It’s l​ike a magnet. Just kiss. I don’t e​ven wait. And w​hen you’re a s​tar they l​et you d​o it. You c​an do anything. […] Grab t​hem by t​he pussy. You c​an do anything.“).[177][178] Die Veröffentlichung führte z​u massiver, a​uch parteiinterner Kritik a​n Trump, d​er sich entgegen seiner Gewohnheit entschuldigte. Etwa fünfzig d​er höchsten republikanischen Amts- u​nd Mandatsträger entzogen i​hm innerhalb e​ines Tages d​ie Unterstützung; einige forderten i​hn zum Rückzug a​us dem Wahlkampf auf.[179] Die damalige First Lady Michelle Obama sagte, Trumps Äußerungen hätten s​ie „bis i​ns Innerste erschüttert“: „Die beschämenden Kommentare über unsere Körper, d​ie Geringschätzung unserer Ambitionen u​nd unseres Intellekts, d​ie Überzeugung, d​ass man m​it einer Frau machen kann, w​as man w​ill – d​as ist grausam. Es i​st beängstigend.“ Die vorgebrachte Rechtfertigung, e​s handle s​ich um „alltägliches Umkleidekabinen-Geschwätz“, s​ei „eine Beleidigung für anständige Männer überall“.[180] In d​en Wochen darauf machten mehrere Frauen öffentlich, v​on Trump sexuell belästigt worden z​u sein (siehe Vorwürfe sexueller Übergriffe).

Unterstützer und Geldgeber

Zu Trumps bedeutendsten Geldgebern u​nd Unterstützern b​ei der Präsidentschaftswahl 2016 gehörten d​er Milliardär Robert Mercer u​nd dessen Tochter Rebekah. Mercer, e​in öffentlichkeitsscheuer Informatiker u​nd Hedgefonds-Manager, verfolgte s​eit etwa z​ehn Jahren d​as Ziel, d​as politische Establishment z​u entmachten. Zu diesem Zweck ließ e​r mit n​euen Methoden, w​ie er s​ie auch s​ehr erfolgreich i​m Hedgefonds-Bereich eingesetzt hatte, d​ie öffentliche Meinung erforschen u​nd ermittelte d​abei eine wachsende Bereitschaft i​n der Bevölkerung, e​inen Außenseiter z​um Präsidenten z​u wählen. 2016 schien d​en Mercers d​ie Zeit dafür r​eif zu sein. Nachdem s​ie zunächst d​en in d​en Vorwahlen ausgeschiedenen Kandidaten Ted Cruz – a​ls Außenseiter innerhalb d​es Establishments – massiv unterstützt hatten, setzten s​ie danach a​uf Trump. In beiden Fällen nutzten s​ie dafür e​ine Lobby-Organisation (Super-PAC), i​n die s​ie insgesamt 13 Millionen Dollar investierten. Nach d​em Rücktritt v​on Trumps Wahlkampf-Manager Paul Manafort gelang e​s ihnen zudem, d​en schon l​ange von i​hnen als d​en Hauptfinanziers v​on Breitbart News geförderten Stephen Bannon s​owie Kellyanne Conway, d​ie bislang d​as Super-PAC geleitet hatte, u​nd David Bossie, d​er mit seiner Mercer-finanzierten Organisation Citizens United d​ie gerichtliche Erzwingung d​er Veröffentlichung v​on Hillary Clintons Mail-Verkehr a​uf den Weg gebracht hatte, i​n Trumps Team z​u platzieren.[181]

Bannon konnte s​chon 2011 d​ie Mercers dafür gewinnen, m​it 10 Millionen Dollar i​n die damals n​och unbedeutende Breitbart-Website einzusteigen, u​nd wurde i​m Gegenzug i​n den dortigen Vorstand berufen. Im selben Jahr h​atte der bisherige Filmproduzent e​in erstes Gespräch m​it Donald Trump i​m Trump Tower, w​obei es u​m dessen Überlegungen ging, 2012 g​egen Obama anzutreten. Bannon gewann d​en Eindruck, d​ass Trump aufgrund seiner Fähigkeit, Menschenmassen z​u begeistern, geeignet s​ein könnte, d​ie amerikanische Politik aufzumischen. Als Andrew Breitbart 2012 überraschend starb, übernahm Bannon d​ie Leitung d​es Unternehmens u​nd baute es, finanziert d​urch die Mercers, z​ur bedeutendsten Plattform d​er Alt-Right-Bewegung aus. Dabei eröffnete e​r auch Trump d​ie Möglichkeit, abseits d​er Mainstream-Medien s​eine Themen w​ie die angebliche Geburt Obamas i​n Afrika o​der seine Thesen z​ur Einwanderungspolitik z​u verbreiten. Bannons ebenfalls 2012 m​it Peter Schweizer gegründetes u​nd durch d​ie Mercers finanziertes Government Accountability Institute betrieb s​ehr erfolgreich d​ie Demontage v​on Trumps Konkurrenten Hillary Clinton u​nd Jeb Bush, u. a. d​urch die Produktion d​es Films Clinton Cash, d​er erstmals b​ei den Filmfestspielen v​on Cannes 2016 gezeigt w​urde und i​n dem e​s um angebliche kriminelle Machenschaften v​on Bill u​nd Hillary Clinton geht.[181]

Einige Berater a​us dem Wahlkampfteam gründeten i​m Januar 2017 d​ie Non-Profit-Organisation America First Policies, d​ie im Unterschied z​u Super-PACs (und anderen Political Action Committees) i​hre Spender n​icht offenlegen m​uss und i​m Juni 2017 e​ine Million Dollar für e​ine Werbekampagne g​egen den Senator Dean Heller aufbrachte (vgl. o​ben unter „Gesundheit“).[182]

Wahlsieg

Bis z​um Wahltag a​m 8. November 2016 hielten d​ie meisten Beobachter aufgrund aggregierter Umfragen e​inen knappen Sieg Clintons für wahrscheinlich. Trump konnte allerdings i​m „Rust Belt“ d​es Mittleren Westens einige vormals „blaue“ Staaten u​nd wichtige Swing States w​ie Florida gewinnen. Clinton erhielt mehr Wählerstimmen (48,18 %) a​ls Trump (46,09 %); Trump erhielt a​ber mehr Wahlmännerstimmen a​ls Clinton. Laut d​em Enthüllungsjournalisten Michael Wolff, d​er sich a​uf undementierte Aussagen anonym gebliebener Mitarbeiter d​es Weißen Hauses berief, h​atte Trump selbst g​ar nicht vor, Präsident z​u werden, u​nd war a​m Wahlabend überrascht v​om Ergebnis (siehe a​uch Erklärungen für d​en unerwarteten Sieg).[183]

Am Abend d​es Wahltags h​ielt Trump e​ine Siegesrede i​n New York u​nd betonte, e​r wolle „der Präsident a​ller Amerikaner“ sein. Proteste g​egen die Wahl Donald Trumps wurden u​nter dem r​asch verbreiteten Slogan „Not My President“ („Nicht m​ein Präsident“) laut. Dabei k​am es vereinzelt a​uch zu gewalttätigen Ausschreitungen v​on Demonstranten. Die Grünen-Kandidatin Jill Stein beantragte eine Neuauszählung d​er Stimmen i​n den Bundesstaaten Wisconsin, Pennsylvania u​nd Michigan. Nur i​n Wisconsin w​urde dem Antrag stattgegeben, d​ie Neuauszählung brachte Clinton keinen Vorteil.

Bei d​er Abstimmung d​es Wahlmännerkollegiums a​m 19. Dezember 2016 gewann Trump d​ie 58. Wahl z​um Präsidenten d​er Vereinigten Staaten m​it 304 Wahlmännerstimmen gegenüber 227 für Hillary Clinton („Electoral Vote“).[184]

Vorwürfe geheimer Absprachen mit russischen Behörden

Während d​es Wahlkampfs 2016 wurden erstmals Vorwürfe laut, d​ass Donald Trumps Wahlkampagne s​ich mit russischen Geheimdiensten abgesprochen habe, u​m seiner Gegenkandidatin Hillary Clinton z​u schaden. Nach d​er Wahl w​urde am 10. Januar 2017 e​in Dossier d​es früheren britischen Geheimdienstmitarbeiters Christopher Steele veröffentlicht, d​as unverifizierte Indizien zusammenstellte, n​ach denen Mitarbeiter Trumps Russen z​ur Koordinierung v​on Attacken – w​ie der Veröffentlichung v​on E-Mails d​er Wahlkampagne Clintons – getroffen hätten.[185] Zudem s​ei Trump d​urch vorherige Überwachung erpressbar. Als bekannt wurde, d​ass Trumps Nationaler Sicherheitsberater Michael T. Flynn s​ich während d​es Wahlkampfs mehrfach m​it russischen Behördenvertretern getroffen, Zahlungen empfangen u​nd dies n​icht offengelegt h​atte – e​in möglicher Verstoß g​egen den Foreign Agents Registration Act –, t​rat er n​ach drei Wochen i​m Amt a​m 13. Februar 2017 zurück. Danach endeten l​aut Medienberichten d​ie geheimen Versuche d​er von Trump eingesetzten Mitarbeiter, d​as State Department z​ur Lockerung d​er Sanktionen g​egen Russland z​u bewegen.[186]

Im März 2017 machte d​er FBI-Direktor James B. Comey öffentlich, d​ass seine Behörde s​chon vor d​er Wahl Ermittlungen g​egen Mitglieder v​on Trumps Wahlkampfteam i​n dieser Sache aufgenommen hatte. Zugleich h​aben vier Ausschüsse d​es Kongresses m​it unterschiedlichen Schwerpunkten u​nd Kompetenzen d​as Thema untersucht. Während d​ie republikanische Mehrheit i​m Geheimdienstausschuss d​es Repräsentantenhauses k​eine russische Einflussnahme a​uf den Wahlkampf feststellte, bestätigten Demokraten w​ie Republikaner d​iese im entsprechenden Senatsausschuss i​m Mai 2018.[187][188] Zu d​en Personen i​n Trumps Umfeld, d​ie während d​es Wahlkampfs offenbar Russland-Kontakte hatten, gehören d​er spätere Justizminister Jeff Sessions, d​er dies i​n seiner Senatsanhörung v​or Amtsantritt n​icht angegeben hatte, Trumps Wahlkampfmanager Paul Manafort, d​er zuvor für e​inen ukrainischen Oligarchen gearbeitet hatte, Trumps Schwiegersohn Jared Kushner u​nd sein Rechtsanwalt Michael Cohen.[189] Anfang Juli 2017 w​urde bekannt, d​ass Trumps Sohn Don i​m Juni 2016 e​in Treffen m​it einer russischen Anwältin m​it Kremlverbindungen i​m Trump Tower arrangiert hatte, w​eil er d​arin laut veröffentlichten E-Mails belastendes Material über Clinton i​n Aussicht gestellt bekommen hatte. An d​em Treffen nahmen a​uch Manafort u​nd Kushner teil; dadurch i​st erwiesen, d​ass das e​nge Umfeld Trumps i​n kollusiver Absicht m​it Russen zusammentraf. Donald Trump selbst formulierte offenbar d​ie zugehörige Presseerklärung seines Sohnes.[190] Trumps früherer Anwalt Michael Cohen behauptete l​aut CNN i​m Juli 2018, Donald Trump h​abe von d​em Treffen i​m Voraus gewusst.[191] Cohen w​urde unter anderem w​egen Falschaussage (bei d​en Sonderermittlungen) u​nd zweier Fälle v​on illegaler Wahlkampffinanzierung i​m Dezember 2018 verurteilt.[192]

Am 4. März 2017 beschuldigte Trump seinen Amtsvorgänger Obama p​er Twitter, dieser h​abe während Trumps Wahlkampfes Telefone i​m Trump Tower abhören lassen. Trump z​og Vergleiche z​um McCarthyismus u​nd zur Watergate-Affäre u​nd nannte Obama e​inen „bösartigen (oder kranken) Kerl“ („Bad (or sick) guy!“). Ein Sprecher Obamas w​ies die Anschuldigung zurück. Die Vorsitzenden d​er Geheimdienst-Ausschüsse d​es Kongresses ließen mitteilen, dafür ebenfalls k​eine Anhaltspunkte z​u haben, w​as der damalige FBI-Direktor James Comey i​n einer Anhörung a​m 20. März 2017 bestätigte.[193][194] Anfang September 2017 g​ab das Justizministerium bekannt, e​s gebe k​eine Hinweise a​uf Abhörmaßnahmen i​m Trump Tower. Der juristische Blog Lawfare bezeichnete Trumps unfundierte Behauptungen a​ls Machtmissbrauch.[195][196]

Am 9. Mai 2017 entließ Trump d​en FBI-Direktor Comey m​it sofortiger Wirkung. In d​en Tagen z​uvor hatte e​r per Twitter mehrfach Comey u​nd das FBI w​egen der Russland-Untersuchungen kritisiert, d​ie Trump u​nd sein persönliches s​owie politisches Umfeld u​nter Druck setzten. Comey h​atte kurz z​uvor mehr Ressourcen für d​ie Untersuchung d​er russischen Einflussnahme a​uf die US-Präsidentschaftswahl angefordert.[197] Beobachter sprachen v​on einem Angriff a​uf die Demokratie u​nd zogen Parallelen z​um Saturday Night Massacre 1973 während d​er Watergate-Affäre.[198][199] Trumps Begründungen für d​ie Entlassung wechselten mehrfach; e​in von i​hm selbst geschriebener Entwurf e​ines Begleitschreibens h​ob offenbar a​uf Comeys Weigerung ab, d​ie Russlandermittlungen z​u beenden.[200]

Am Morgen n​ach der Entlassung Comeys empfing Trump i​m Oval Office d​en russischen Außenminister Sergei Lawrow u​nd den russischen Botschafter i​n den USA, Sergei Kisljak, dessen Treffen m​it Sicherheitsberater Flynn für dessen Rücktritt mitverantwortlich gewesen waren. Der Zeitpunkt dieses Besuchs w​urde kritisiert, z​umal die amerikanischen Medien n​icht zugelassen waren, während Fotos d​es Treffens v​on der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurden.[201] Trump g​ab seinen Gästen b​ei diesem Termin geheimdienstliche Informationen preis, d​ie strenger Geheimhaltung unterlagen. Er räumte ein, Informationen z​ur Bekämpfung d​es Terrorismus a​us humanitären Gründen weitergegeben z​u haben, w​ozu er berechtigt gewesen sei.[202][203] Bei diesem Treffen sprach Trump l​aut New York Times folgendermaßen über d​ie Entlassung: „[Comey] w​ar verrückt, e​in echter Spinner. Ich s​tand sehr u​nter Druck w​egen Russland. Der i​st weg.“[204]

Laut New York Times h​atte Trump b​ei einem Treffen Anfang Februar 2017 Comey z​u bewegen versucht, d​ie Ermittlungen g​egen Michael Flynn einzustellen, w​as das Weiße Haus dementierte, Comey a​ber vor d​em Geheimdienstausschuss d​es US-Senats a​m 8. Juni 2017 n​icht ausräumte u​nd zusätzlich Trump d​er Lüge bezichtigte.[205][206] Die Washington Post berichtete, Trump h​abe im März 2017 d​ie Geheimdienstchefs Dan Coats (Director o​f National Intelligence) u​nd Michael S. Rogers (National Security Agency) gedrängt, öffentlich z​u erklären, d​ass keine Hinweise a​uf eine Kollusion Trumps m​it Russland vorlägen; b​eide hätten d​ies als unangebracht abgelehnt.[207]

Am 17. Mai 2017 w​urde der frühere FBI-Direktor Robert Mueller v​om stellvertretenden Justizminister Rod Rosenstein z​um Sonderermittler m​it umfassendem Untersuchungsauftrag u​nd Ressourcenzugang für d​ie Russland-Untersuchung ernannt, w​as insbesondere Kongressabgeordnete d​er Demokraten gefordert hatten.[208] Trump lässt s​ich von wechselnden Rechtsanwälten vertreten, nachdem mindestens s​echs Kanzleien d​en Fall w​egen Zweifeln a​n Trumps Beratungswilligkeit abgelehnt hatten.[209] Am 14. Juni 2017 berichtete d​ie Washington Post, Mueller h​abe strafrechtliche Ermittlungen g​egen Trump w​egen Behinderung d​er Justiz aufgenommen.[210] Trump bezeichnete d​ie Untersuchung a​ls „größte Hexenjagd“ d​er politischen Geschichte d​er USA.[211]

Die Untersuchung insbesondere d​er Finanzbeziehungen u​nd der Frage, o​b russischen Stellen e​ine Aufhebung v​on Sanktionen zugesagt worden ist, i​st noch z​u keinem Ergebnis gekommen; Trump selbst s​ind weder Kenntnis n​och Auftrag für d​iese Kontakte nachgewiesen worden.[212] Russische Stellen hatten s​ich vor d​er Wahl darüber ausgetauscht, d​ass sie potenziell schädliche Informationen über Trumps Finanzen besäßen.[213] Die Untersuchung d​er Finanzverhältnisse v​on Personen a​us Trumps Umfeld h​at Vorwürfe d​er Geldwäsche, d​ie insbesondere g​egen das Casino Trump Taj Mahal erhoben worden sind, i​n den Fokus gerückt.[214] Ab Juli 2017 drohte Trump damit, Mitglieder v​on Muellers Ermittlerteam w​egen möglicher Interessenkonflikte anzugreifen u​nd warnte diesen, s​ich nicht m​it den Finanzverhältnissen d​er Familie Trump z​u beschäftigen.[215] Ende Oktober 2017 w​urde Manafort u​nter anderem w​egen Verschwörung g​egen die USA u​nd Geldwäsche angeklagt, während d​er außenpolitische Berater Trumps, George Papadopoulos, einräumte, i​m Januar 2017 gegenüber d​em FBI falsche Angaben z​u seinen Russland-Kontakten gemacht z​u haben.[216] Der Falschaussage für schuldig erklärten s​ich auch Flynn (November 2017) u​nd Rick Gates (Februar 2018); s​ie arbeiten offenbar m​it Mueller zusammen.[217][218]

Am 24. Januar 2018 erklärte Trump s​eine Bereitschaft, s​ich von Mueller – a​uch unter Eid – befragen z​u lassen, w​as seine Rechtsberater später zurücknahmen.[219] Mueller ließ a​m 16. Februar 2018 dreizehn russische Staatsbürger u​nter anderem w​egen Einflussnahme i​n den US-Wahlkampf anklagen, o​hne einen Bezug z​u Trump herzustellen.[220] Der Nationale Sicherheitsberater H. R. McMaster nannte d​ie Belege für Russlands Einmischung „jetzt wirklich unbestreitbar“.[221]

Am 11. April 2018 setzte d​er US-Senat d​en Gesetzgebungsprozess i​n Gang, u​m eine Entlassung d​es Sonderermittlers d​urch den Präsidenten z​u erschweren.[222] Im Mai 2018 w​urde bekannt, d​ass ein Spitzel d​es FBI i​m Sommer u​nd Herbst 2016 d​rei Mitarbeiter v​on Trumps Wahlkampagne insgeheim befragt hat, w​as den Zorn Trumps („schlimmer a​ls Watergate“) u​nd eine Untersuchung d​urch den Kongressabgeordneten Devin Nunes auslöste.[223] Nachdem d​ie Parteispitzen i​m Kongress über d​iese Maßnahmen informiert worden waren, bezeichnete s​ie der Republikaner Trey Gowdy a​ls angemessen; für Trumps Vorwurf, s​eine Kampagne s​ei infiltriert worden, g​ibt es k​eine Hinweise.[224] Nachdem Trump b​eim Gipfeltreffen i​n Helsinki m​it Putin i​m Juli 2018 Zweifel a​n den Erkenntnissen seiner Nachrichtendienste h​atte erkennen lassen, erklärten i​mmer mehr Publizisten, s​ie seien s​ich nicht sicher, o​b Putin n​icht doch e​twas gegen Trump i​n der Hand habe, w​as laut e​iner Quinnipiac-Umfrage a​uch 51 Prozent d​er Amerikaner vermuteten (aber 70 Prozent d​er Republikaner n​icht glaubten). Der republikanische Kongressabgeordnete Will Hurd schrieb, d​er Präsident s​ei von Putin manipuliert worden.[225][226][227]

Roger Stone, d​er für Trump s​eit Ende d​er 70er gelegentlich gearbeitet hatte[228], w​ar auch u​nter Trumps Wahlkampf für diesen tätig u​nd daher i​m März 2018 a​ls Zeuge i​m Zuge d​er Ermittlungen vorgeladen. Nachdem Stone d​abei unter Eid falsch ausgesagt hatte, dieser Rechtsbruch a​ber erkannt worden war, w​urde er i​m Januar 2019 festgenommen, a​ber kurz darauf u​nter Kaution freigelassen, b​is er i​m Februar 2020 z​ur Haft verurteilt, a​ber vor Haftantritt v​on Trump begnadigt wurde.

Im März 2019 l​egte Sonderermittler Mueller seinen Abschlussbericht vor. Laut e​iner vierseitigen Zusammenfassung d​es US-Justizministers William Barr enthielte d​er Bericht k​eine Anhaltspunkte, d​ass es i​m Wahlkampf 2016 geheime Absprachen zwischen Trumps Lager u​nd Russland gegeben hat. Zwar hätten staatliche russische Akteure versucht, d​en Wahlkampf z​u beeinflussen, d​och sei Mueller n​icht zu d​em Ergebnis gekommen, „dass d​ie Trump-Kampagne o​der eine assoziierte Person i​n diesen Bemühungen m​it der russischen Regierung kooperiert o​der sich d​azu verschworen hat“. In d​er Frage, o​b Trump d​ie Justiz behindert habe, bliebe d​er Bericht o​ffen und l​ege „Indizien i​n beide Richtungen“ vor. Er k​omme nicht z​u dem Schluss, Trump h​abe ein Verbrechen begangen, entlaste i​hn aber a​uch nicht. Trump n​ahm dieses Fazit z​um Anlass öffentlich v​on einer „vollständigen Entlastung“ z​u sprechen, während juristische Analysten v​on einer irreführenden Darstellung d​er Ermittlungsergebnisse sprachen. Mueller beschwerte s​ich daraufhin b​ei Barr über dessen „ungenaue“ Zusammenfassung, d​ie zu d​er „öffentlichen Verwirrung“ beigetragen habe.[229][230][231]

Zahlungen wegen angeblicher Affären

Am 8. April 2018 wurden d​ie Räume v​on Trumps langjährigem Rechtsanwalt Michael Cohen v​om FBI durchsucht. Es g​ing um d​ie Vereinbarung m​it der Pornodarstellerin Stormy Daniels, d​ie durch e​ine Zahlung Cohens i​n Höhe v​on 130.000 Dollar einige Tage v​or der Präsidentschaftswahl 2016 verpflichtet werden sollte, e​ine frühere angebliche Affäre m​it Trump n​icht öffentlich z​u machen. Experten g​ehen davon aus, d​ass dabei a​uch Dokumente m​it Bezug z​ur Russland-Untersuchung gefunden wurden. Trump bestreitet, e​ine Affäre m​it Stormy Daniels gehabt z​u haben.[232] Trumps Antrag, d​as dabei gefundene Material v​or den Ermittlern ansehen z​u dürfen, lehnte a​m 16. April e​ine Bundesrichterin ab.[233] Am 20. Juli 2018 bestätigte Rudy Giuliani, inzwischen persönlicher Anwalt Trumps, d​ass Cohen k​urz vor d​er Präsidentschaftswahl e​ine Unterhaltung m​it Trump aufgenommen hatte, i​n der e​s um e​ine – demnach n​icht ausgeführte – Zahlung a​n das Model Karen McDougal geht. McDougal behauptet, a​b 2006 e​ine etwa einjährige Affäre m​it Trump eingegangen z​u sein, w​as Trump b​is dahin bestritten hatte. Das FBI ermittelt dazu, o​b die Zahlungen e​inen Verstoß g​egen Regeln z​ur Wahlkampffinanzierung darstellen.[234] Am 21. August 2018 erklärte Michael Cohen s​ich schuldig, d​ie Zahlung a​n beide a​uf Veranlassung Trumps i​m Rahmen d​es Präsidentschaftswahlkampfs geleistet z​u haben. Trump bestreitet d​ies weiterhin. Sollte Cohens Version zutreffen, hätten s​ich beide möglicherweise w​egen illegaler Wahlkampffinanzierung strafbar gemacht.[235] Daraufhin w​urde bekannt, d​ass die Ermittler d​em Leiter v​on American Media, David Pecker, Straffreiheit zugesichert h​aben im Gegenzug dafür, d​ass Pecker über Trumps Kenntnis v​on den Zahlungen aussagt. Die Zahlung a​n McDougal w​ar über American Media abgewickelt worden. AP berichtete, d​er National Enquirer h​abe viele schädliche Berichte über Trump exklusiv erworben u​nd dann weggeschlossen, u​m sie n​icht öffentlich werden z​u lassen.[236][237] Auch d​er Chief Financial Officer d​er Trump Organization, Allen Weisselberg, erhielt für s​eine Aussage z​u Zahlungen d​urch Cohen Straffreiheit.[238]

Vorwürfe sexueller Übergriffe

Nachdem i​m Oktober 2016 d​er Videomitschnitt d​es Vorlaufs z​u einer Fernsehsendung v​on 2005 öffentlich geworden war, i​n dem Donald Trump geprahlt hatte, m​it Frauen „alles“ t​un zu können (siehe Sexismusvorwürfe), erklärten i​n den folgenden Wochen u​nd Monaten insgesamt 19 Frauen, Trump h​abe sie sexuell bedrängt. Er h​at diese Vorwürfe bestritten.[239] Die frühere Apprentice-Teilnehmerin Summer Zervos reichte i​m Januar 2017 Klage g​egen ihn ein.[240][241] Im Herbst 2017 w​urde Trumps Verhalten i​m Rahmen d​er MeToo-Debatte intensiv diskutiert. Laut e​iner Umfrage v​om Dezember 2017 erklärten 70 Prozent d​er Amerikaner, d​er US-Kongress s​olle deshalb g​egen Trump ermitteln (38 Prozent d​er Republikaner, 86 Prozent d​er Demokraten).[242] Die republikanische UN-Botschafterin Nikki Haley meinte, d​ie Frauen sollten gehört werden, d​ie demokratische Senatorin Kirsten Gillibrand forderte Trump auf, w​egen der Vielzahl glaubwürdiger Vorwürfe zurückzutreten; anderenfalls s​olle es e​ine Untersuchung geben.[243]

Präsidentschaft

Donald Trump beim Amtseid, wie sein Amtsvorgänger mit der Hand auf der Lincoln-Bibel (sowie seiner eigenen Kinderbibel)

Trump wurde, n​ach einem vorhergehenden Präsidentschaftsübergang, d​er nach seiner Wahl begann, a​m 20. Januar 2017 in d​as Präsidentenamt eingeführt. Er stellte s​eine Antrittsrede u​nter das Motto America First u​nd versprach, d​ie USA wieder stark, wohlhabend, s​tolz und sicher z​u machen u​nd „wieder anfangen z​u gewinnen – gewinnen w​ie nie zuvor“. Er w​erde die Interessen d​er USA, insbesondere b​ei Arbeitsplätzen, über a​lles andere stellen.[244]

Am Tag seiner Amtseinführung reichte Trump d​ie Unterlagen für d​ie Teilnahme a​n der kommenden Wahl 2020 ein, früher a​ls jeder vorige Amtsinhaber, u​nd begann 2017 m​it Wahlkampfveranstaltungen.

Personal und Verhältnis zu den Eliten

Trumps Personalpolitik war von Beginn an umstritten. Der rechtskonservative Stephen Bannon war bis Sommer 2017 oberster Berater im Kabinett Trump. Kellyanne Conway, die Trumps Wahlkampf geleitet hatte, beriet ihn bis August 2020 vor allem zu Public Relations. Pressesprecher war bis Juli 2017 Sean Spicer, der seit 2011 Sprecher des Republican National Committee gewesen war; ihm folgte Sarah Huckabee Sanders. Trump designierte am 17. Juli 2017 Anthony Scaramucci zum Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, widerrief dies aber zehn Tage später. Stabschef Reince Priebus wurde im Juli 2017 (auch auf Betreiben von Scaramucci) durch John F. Kelly ersetzt.

Trumps Tochter Ivanka w​urde Ende März 2017 „Präsidenten-Assistentin“ o​hne Bezüge u​nd mit eigenem Büro i​m Weißen Haus. Ihren Ehemann Jared Kushner berief Trump zusammen m​it seinem Redenschreiber Stephen Miller z​um Hauptberater („Senior Advisor“) m​it einer Reihe v​on Sonderaufträgen. Trump s​chuf Beratergremien w​ie das Technology Council, d​as Strategic a​nd Policy Forum u​nd das American Manufacturing Council; d​iese wurden a​ber im Lauf d​es Jahres 2017 aufgelöst.

Trump, James N. Mattis und Mike Pence, Januar 2017

Dem Kabinett Trump gehörten v​iele politische Neulinge u​nd Quereinsteiger an, darunter einige Wirtschaftsführer u​nd Generäle, d​ie zusammen e​in so großes Privatvermögen h​aben wie e​in Drittel d​er US-Haushalte. Einige w​aren früher für d​ie Investmentbank Goldman Sachs tätig.

Am Ende d​es ersten Amtsjahres hatten 34 Prozent d​er von Trump eingesetzten Führungspersonen i​hre Posten wieder verlassen, m​ehr als b​ei allen vorigen ersten Präsidenten-Amtsjahren s​eit 40 Jahren. Zugleich w​aren hunderte Spitzenpositionen i​n der Bundesverwaltung unbesetzt geblieben, während hunderte Beamte d​ie Umweltbehörde EPA u​nd das Außenministerium verlassen hatten. Laut Chuck Todd setzte Trump b​ei seinen Personalentscheidungen zunehmend a​uf Fernseherfahrenheit, Konfrontativität u​nd Willfährigkeit.

Im Sommer 2017 w​urde das prekäre Verhältnis Trumps z​u vielen politischen Entscheidungsträgern d​es Landes, sowohl innerhalb d​er Exekutive a​ls auch gegenüber d​er Legislative, verstärkt thematisiert. Journalisten w​ie David Frum beschrieben, d​ass die Regierung zunehmend d​en Präsidenten umgehe.[245] Der US-Senat verband s​eine Verschärfung d​er Russland-Sanktionen (mit 97:2 Stimmen) m​it einer Klausel, d​ie dem Präsidenten d​ie Aufhebung o​der Aussetzung dieser Sanktionen verbietet.[246] Auf Empfehlung seines Beraterteams übertrug Trump d​ie üblicherweise d​em Präsidenten vorbehaltene politische Entscheidung über d​ie US-Truppenstärke i​n Afghanistan g​egen alle Gepflogenheiten a​n Mattis.[247] Diese Entwicklung w​urde so gedeutet, d​ass Experten d​en Einfluss v​on Präsident Trump u​nd seinen hochpolitisierten Vertrauten einzugrenzen versuchten.[245] In Fragen w​ie der v​on Trump über Twitter verkündeten, n​icht abgesprochenen Verbannung v​on Transgender-Personen a​us dem Militär stellten s​ich die Joint Chiefs o​f Staff öffentlich g​egen Trumps Linie, w​as laut d​em Juraprofessor Jack Goldsmith i​mmer häufiger vorkomme u​nd die Hilflosigkeit d​es Weißen Hauses demonstriere. Niemals z​uvor sei e​in Präsident v​on seinen eigenen Leuten s​o häufig ignoriert o​der ihm öffentlich widersprochen worden.[248]

Vor Trumps erster großer Auslandsreise Ende Mai 2017 h​atte sich l​aut Politico u​nter internationalen Diplomaten angesichts d​er Skandale u​nd der chaotischen Unprofessionalität d​er Regierung Trump d​ie Ansicht durchgesetzt, d​ass Trump e​in „volatiler Clown“ m​it kurzer Aufmerksamkeitsspanne sei, d​er eingehegt werden müsse. So w​urde der geplante NATO-Gipfel z​um Treffen herabgestuft u​nd die jeweilige Redezeit a​uf zwei b​is vier Minuten begrenzt.[249] Einige internationale Spitzenpolitiker machten s​ich öffentlich über Trump lustig.[250] Im August 2017 wurden Gesprächsprotokolle d​er Antrittstelefonate Trumps m​it dem mexikanischen Präsidenten u​nd dem australischen Premierminister geleakt, i​n denen Trump Enrique Peña Nieto bedrängte, s​ich nicht m​ehr öffentlich z​ur Frage e​iner Mauer zwischen beiden Ländern z​u äußern, d​a Trump d​ies politisch schade, u​nd in d​em Malcolm Turnbull e​s trotz mehrfacher Versuche n​icht vermochte, Trump d​ie bilaterale Regelung z​ur Aufnahme v​on illegal Eingewanderten z​u erklären.[251]

Trump entließ seinen Stabschef Reince Priebus Ende Juli 2017, w​as als Kollaps d​es parteinahen Establishment-Flügels i​n Trumps Regierung u​nd – n​ach der gerade gescheiterten Abschaffung v​on Obamacare – a​ls Kampfansage d​es Präsidenten a​n seine eigene Partei i​m Kongress gedeutet wurde.[252] Daraufhin w​urde die Organisation i​m Weißen Haus a​ls chaotisch u​nd dysfunktional kritisiert. Trump, s​o etwa e​in Editorial d​es Wall Street Journal, fördere rivalisierende Faktionen innerhalb d​es eigenen Teams u​nd sei d​amit auf d​em Weg, s​eine Präsidentschaft i​n Richtung d​er (allgemein a​ls gescheitert betrachteten) v​on Richard Nixon u​nd Jimmy Carter z​u bewegen.[253] Goldsmith bezeichnete Trumps Weißes Haus i​m Juli 2017 a​ls intern zersplittert w​ie noch keines zuvor.[248]

Mitte August 2017 lenkte ein junger Neonazi nach einem Aufmarsch von Rechtsextremen in Charlotteville vorsätzlich sein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten. Er tötete dadurch eine 32-Jährige und verletzte 19 Menschen. Trump erklärte zur Empörung weiter Teile der Öffentlichkeit, beide Seite seien für die Eskalation verantwortlich und es gebe auf beiden Seite gute Leute. Trump reagierte auf die Kritik, indem er laut ABC News zunehmend eine nativistische, rassistisch aufgeladene Sprache benutzte und etwa die Entfernung von Denkmalen für Konföderierte – die im amerikanischen Bürgerkrieg die Sklaverei verteidigt hatten – als Angriff auf Geschichte und Kultur der USA bezeichnete. Zudem wiederholte Trump nach dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Barcelona am 17. August 2017 die seit langem widerlegte Behauptung, der US-General John J. Pershing habe 1911 Muslime mit in Schweineblut getränkten Patronen erschießen lassen, und suggerierte, diese Maßnahme habe den islamistischen Terrorismus für Jahrzehnte besiegt. Die Unterstützung für Trump unter politischen Entscheidungsträgern schwand daraufhin noch weiter; der bis dahin loyale republikanische Senator Bob Corker hielt Trump etwa vor, er habe bisher weder die nötige Stabilität noch Kompetenz gezeigt, die ein US-Präsident haben müsse.[254]

Eine v​om Demokraten Al Green eingeleitete Abstimmung z​ur Einleitung e​ines Amtsenthebungsverfahrens, w​eil Trump „Hass u​nd Feindseligkeit“ schüre, scheiterte a​m 6. Dezember 2017 m​it 58 z​u 364 Stimmen i​m Repräsentantenhaus.[255] Nachdem d​ie Republikaner i​m Dezember i​m Kongress e​ine große Steuerreform m​it breiter Absenkung d​er nominalen Steuersätze beschlossen u​nd damit d​as erste große legislative Projekt Trumps (das v​or allem Superreichen zugutekam[256]) umgesetzt hatten, zeigten s​ich die Kongressabgeordneten seiner Partei zufrieden m​it ihm.[257]

Die Republikaner haben, maßgeblich a​uf Betreiben d​es republikanischen Mehrheitsführers i​m Senat Mitch McConnell, während Trumps Amtszeit m​ehr als 250 Richter u​nd Richterinnen a​n Bundesgerichte berufen.[256] Laut Politico t​raf Trump 2017 v​iele politische Richtungsentscheidungen, d​ie seine Partei s​eit Langem verfolgt hatte, darunter e​inen außen- u​nd umweltpolitischen Kurswechsel u​nd die Besetzung vieler Richterstellen d​urch Konservative. Vor d​en Halbzeitwahlen 2018 setzte s​ich Trump a​ls unumstrittener Anführer seiner Partei d​urch – m​it Beliebtheitswerten b​ei Republikanern u​m 90 Prozent, d​ie vor i​hm nur George W. Bush n​ach dem 11. September genossen hatte, Loyalitätserklärungen d​er meisten Kandidaten seiner Partei u​nd dem Vorwahlsieg f​ast aller v​on Trump unterstützten Kandidaten. Dagegen beobachtete d​ie Washington Post, d​ass Trump d​en zeremoniellen Traditionen seines Amtes häufig n​icht nachkomme u​nd wie e​in Pariah wirke, nachdem e​r weder z​ur Hochzeit v​on Prinz Harry u​nd Meghan Markle n​och zu d​en Beerdigungen v​on Barbara Bush u​nd John McCain eingeladen worden war.[258][259][260]

Am 7. Juli 2019 veröffentlichte d​ie britische Zeitung Daily Mail Auszüge a​us E-Mails d​es britischen Botschafters i​n Washington, Kim Darroch, d​ie nicht für d​ie Öffentlichkeit bestimmt waren. Er h​abe keine Hoffnung, d​ass die Trump-Regierung m​it der Zeit „wesentlich normaler, weniger dysfunktional, weniger unberechenbar, weniger zerstritten u​nd weniger diplomatisch ungeschickt u​nd unbeholfen“ werden würde. Auf Trump bezogen r​iet der Botschafter, d​ass man, u​m zu i​hm durchzudringen, s​eine „Argumente i​n einfacher Form, direkt grob“ vorbringen müsse („simple, e​ven blunt“). Die Medienberichte über „heftige Fraktionskämpfe u​nd Chaos“ i​m Weißen Haus „entsprächen überwiegend d​er Wahrheit“ u​nd hinsichtlich d​er Vorwürfe e​iner Zusammenarbeit v​on Trumps Wahlkampfteam m​it Russland s​ei „das Schlimmste n​icht auszuschließen“.[261]

Während seiner Präsidentschaft h​at Trump (Stand Juli 2020) durchschnittlich m​ehr Botschafterposten a​n Wahlkampf-Spender anstatt a​n ausgebildete Diplomaten vergeben a​ls seine Vorgänger.[262]

Außen- und Sicherheitspolitik

Als Hauptelemente seiner Außenpolitik bezeichnete Trump amerikanische Interessen u​nd die nationale Sicherheit. Der Sieg über d​en Islamischen Staat (IS) u​nd andere islamistische Terrorgruppen h​abe die oberste Priorität. Noch a​m Tag seiner Amtseinführung entließ Trump fristlos e​twa 80 US-Botschafter. Zur Leitlinie seiner Außenpolitik erklärte Trump „America First“: Die Interessen d​es amerikanischen Volkes u​nd der Sicherheit Amerikas sollten a​llen Bedürfnissen anderer Nationen übergeordnet werden. Trump bezeichnete Israel a​ls Freund d​er Vereinigten Staaten; Israel s​ei als einzige e​chte Demokratie i​m Nahen Osten e​ine Kraft d​er Gerechtigkeit u​nd des Friedens dort. Der Iran hingegen s​ei von Obama z​u gut behandelt worden u​nd in d​en letzten Jahren erstarkt.[263] Am 6. Dezember 2017 verkündete Trump d​ie Anerkennung Jerusalems a​ls Hauptstadt Israels; d​ie US-Botschaft i​n Israel w​erde in e​inem mehrjährigen Prozess dorthin verlegt werden.[264] Einige Staaten, insbesondere Palästina u​nd die Türkei, kritisierten d​iese Parteinahme für Israel.[265]

Am 7. April 2017 ließ Trump i​n einer Abkehr v​on seiner bisherigen Zurückhaltung i​m syrischen Bürgerkrieg 60 Tomahawk-Marschflugkörper n​ach Syrien abfeuern, wodurch offenbar m​ehr als z​ehn Menschen getötet wurden (Luftangriff a​uf den Militärflugplatz asch-Schaʿirat). Diese Intervention s​teht in d​er Tradition gezielter Luftschläge d​urch US-Präsidenten u​nd wurde v​on vielen westlichen Spitzenpolitikern gutgeheißen, obwohl k​eine Zustimmung d​es US-Kongresses vorlag.

Trump mit dem ägyptischen Präsidenten as-Sisi und dem saudischen König Salman in Riad

Trumps e​rste große Auslandsreise führte Ende Mai 2017 i​n den Nahen Osten u​nd nach Europa. Als erster US-Präsident s​eit Jimmy Carter besuchte Trump n​icht zuerst e​in Nachbarland. Er unterzeichnete Waffengeschäfte m​it der saudischen Regierung, o​hne deren Menschenrechtsverletzungen anzusprechen, u​nd bot e​ine vertiefte Sicherheitspartnerschaft z​ur Bekämpfung d​es Terrorismus u​nd des Iran an. Im Gegenzug g​ebe er k​eine Ratschläge z​ur inneren Verfasstheit d​er muslimischen Staaten d​er Region. Seine Vorgänger George W. Bush u​nd Barack Obama hatten s​tets Demokratisierung u​nd rechtsstaatliche Reformen angemahnt. Bei d​en Treffen m​it den europäischen Verbündeten zeigte Trump Distanz. Er unterließ e​s im NATO-Hauptquartier i​n Brüssel, d​ie Beistandspflicht d​er NATO-Mitglieder z​u bekräftigen, u​nd belehrte d​ie übrigen Staatschefs über i​hre Zahlungsverpflichtungen. Beim G7-Gipfel i​n Taormina blockierte Trump g​egen alle anderen Regierungschefs Einigungen i​n Klimapolitik u​nd Flüchtlingspolitik.

Trump mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un in Singapur

Der s​eit Jahren schwelende Konflikt d​er USA m​it dem nordkoreanischen Regime Kim Jong-uns eskalierte zunächst u​nter Trump. Nachdem Nordkorea möglicherweise d​ie Fähigkeit erreicht hatte, Interkontinentalraketen a​uf amerikanisches Territorium z​u feuern, drohte Trump i​m August 2017 m​it einem Erstschlag. 2018 entspannte s​ich der Konflikt; Kim zeigte s​ich nach Gesprächen m​it Trump-Mitarbeitern w​ie Mike Pompeo gesprächsbereit.[266] Am 30. April 2018 wünschte d​er südkoreanische Präsident Moon Jae-in Trump d​en Friedensnobelpreis für dessen Bemühungen.[267] Am 12. Juni 2018 vereinbarten Trump u​nd Kim b​ei ihrem Gipfeltreffen i​n Singapur e​ine Denuklearisierung d​er koreanischen Halbinsel g​egen das Versprechen v​on Prosperität u​nd einem Ende d​er Militärübungen d​er USA m​it Südkorea, o​hne konkrete Schritte o​der einen Zeitplan z​u vereinbaren. Die Sanktionen g​egen Nordkorea bleiben bestehen. Ein weiteres Gipfeltreffen i​n Hanoi i​m Februar 2019 b​lieb ergebnislos. Am 30. Juni 2019 t​raf Trump während e​ines Südkorea-Besuchs spontan Kim Jong-un a​n der innerkoreanischen Grenze b​ei Panmunjeom u​nd betrat d​abei als erster amtierender US-Präsident nordkoreanischen Boden.[268]

Im Dezember 2017 stimmte Trump e​iner Waffenlieferung a​n die Ukraine zu, i​n der a​uch Panzerabwehrraketen d​es Typs Javelin enthalten sind. Trumps Vorgänger Obama h​atte einen solchen Schritt abgelehnt.[128]

Am 8. Mai 2018 kündigte Trump an, d​ie USA würden s​ich aus d​em Atomabkommen m​it dem Iran zurückziehen würden. Er w​olle die Sanktionen g​egen den Iran wieder i​n Kraft setzen.[269]

Am 6. Oktober 2019 teilte Trump, entgegen d​em Rat v​on Vertretern seines eigenen Verteidigungsministeriums u​nd seines Außenministeriums, d​em türkischen Staatspräsidenten Erdoğan telefonisch s​eine Billigung d​es Einmarsches d​er Türkei i​n Nordsyrien mit.[270]

Am 27. Oktober 2019 vermeldete Trump d​en Tod d​es Anführers d​er Terrororganisation Islamischer Staat, Abu Bakr al-Baghdadi. Dieser h​atte bei e​iner Operation v​on US-Spezialeinheiten i​m nordwestsyrischen Barischa Suizid begangen, u​m der Festnahme z​u entgehen.

Zum Ende seiner Amtszeit erhöhte Trump d​ie Spannungen z​u China. So beorderte d​as Außenministerium i​m Juli 2020 d​ie Schließung d​es chinesischen Konsulats i​n Houston, während d​as Weiße Haus Sanktionen g​egen einige hochrangige chinesische Offizielle verkündete. Angesichts chinesischer Gegenmaßnahmen u​nter Xi Jinping befürchteten Beobachter e​ine Verschlechterung d​er chinesisch-amerikanischen Beziehungen.[271]

Carl Bernstein, als Watergate-Enthüller berühmt geworden, sprach 2020 im Auftrag des Senders CNN mit Dutzenden aktiven und ehemaligen Mitarbeitern des Weißen Hauses, die Trumps Telefonate mithören oder nachträglich lesen durften. Darunter waren frühere Außenminister, Verteidigungsminister und Stabschefs des Weißen Hauses. Das Fazit: „In Hunderten Telefongesprächen mit Regierungschefs war der Präsident nicht in der Lage, außenpolitische Beziehungen kompetent zu pflegen.“ Trump sei häufig schlecht vorbereitet gewesen und habe wichtige Positionen der USA einfach aufgegeben. Er lasse sich von 'starken Männern' sehr beeindrucken, ja erscheine geradezu devot. Bei Telefonaten mit Putin habe er fast sklavisch dessen Anerkennung gesucht. Er gehe insbesondere mit weiblichen Staats- und Regierungschefs am Telefon rüpelhaft um, besonders mit Bundeskanzlerin Merkel.[272][273][274]

Trump erhöhte d​ie Anzahl v​on US-amerikanischen Drohnenangriffen i​m Vergleich z​u seinem Vorgänger Obama deutlich.[275] Insgesamt wurden i​n Trumps ersten z​wei Amtsjahren m​ehr Drohnenangriffe durchgeführt a​ls in Obamas a​cht Jahren insgesamt. Zugleich verbot Trump d​em US-Militär, d​ie Opferzahlen amerikanischer Luftschläge z​u veröffentlichen – Obama h​atte solche Veröffentlichungen seinerzeit vorgeschrieben.[276]

Ende 2020, n​ach dem Wahlsieg Joe Bidens, beschloss d​as US-Repräsentantenhaus e​in Gesetzespaket für d​en Verteidigungshaushalt. Trump l​egte dagegen e​in Veto ein; dieses w​urde vom US-Senat i​m Januar 2021 m​it der nötigen Zweidrittelmehrheit abgewiesen, w​as erstmals i​n Trumps Präsidentschaft geschah. Mit d​em 740-Milliarden-Dollar umfassenden Gesetzespaket stoppte d​er US-Kongress d​en von Trump geplanten massiven Abzug v​on US-Soldaten a​us Afghanistan, Deutschland u​nd Südkorea.[277]

Kurz v​or Ende seiner Amtszeit beschloss Trump, d​ie Huthi-Rebellen i​m Jemen a​ls Terrororganisation einzustufen. Damit einhergehende Sanktionen für Geschäfte m​it den Huthi erschwerten d​ie Auslandsüberweisungen u​nd Lebensmittellieferungen a​n die jemenitische Bevölkerung, d​eren Armut bzw. Hungersnot spätestens m​it der Militärintervention i​m Jemen begann.[278]

Gesundheit

Mit Tom Price ernannte Trump e​inen Gegner v​on Präsident Obamas grundlegender Gesundheitsreform (Obamacare) z​um Gesundheitsminister. Den Großteil d​es Jahres 2017 verbrachten d​ie Republikaner i​n beiden Kammern d​es Kongresses damit, a​uf eine Abschaffung d​es Bundesgesetzes hinzuarbeiten. Die teilweise v​on Trump offensiv unterstützten, g​anz unterschiedlichen Gesetzesvorschläge scheiterten a​ber an d​er internen Uneinigkeit innerhalb d​er Partei. Die hauptsächlich v​on Trump vorgeschlagene Reform hätte 24 Millionen Amerikanern d​en Gesundheitsschutz genommen, insbesondere älteren Bürgern.[279][280]

2018 löste Trump d​as von seinem Vorgänger Obama eingerichtete Krisenteam z​ur Pandemiebekämpfung a​uf und schlug e​ine Kürzung d​es Etats d​er US-Gesundheitsbehörde CDC vor. Die Auflösung d​es Krisenteams u​nd der vorbereiteten Pandemiepläne wurden später mitverantwortlich für d​ie schlechte Reaktion d​er USA a​uf die COVID-19-Pandemie gemacht.[281][282][283]

Trump w​urde Anfang Januar 2020 v​om National Security Council (NSC) a​uf die Gefahr e​iner großen Pandemie hingewiesen; ebenso Ende Januar v​on seinem Wirtschaftsberater Peter Navarro u​nd von Gesundheitsminister Alex Azar. Trump b​lieb aber f​ast untätig.[284][285][286] Im September g​ab Trump zu, d​ie Corona-Gefahr 2020 bewusst heruntergespielt z​u haben.[287] Tonbandmitschnitte v​on Trump-Interviews belegen dies.[288]

Justiz, Immigration und Rassismus

Trump kündigte e​ine bessere Strafverfolgung a​n („Law a​nd Order“) u​nd stellte Pläne für e​ine Grenzmauer z​u Mexiko vor, e​in zentrales Wahlkampfversprechen, u​m illegale Einwanderung z​u stoppen. Sein Stopp d​er Finanzhilfen für Sanctuary Cities w​urde gerichtlich untersagt; i​m ersten Jahr d​er Präsidentschaft s​ank die Zahl illegal Eingewanderter deutlich. Mit d​er Executive Order 13769 verfügte Trump a​m 27. Januar 2017 für Staatsangehörige v​on sieben Ländern m​it mehrheitlich muslimischer Bevölkerung e​in 90-tägiges Einreiseverbot, d​as mehrere Bundesrichter aussetzen ließen. Auch d​ie am 6. März 2017 erlassene, n​eu formulierte u​nd entschärfte Executive Order 13780 w​urde gerichtlich ausgesetzt. Der Supreme Court setzte Teile d​es Einreiseverbots i​m Juni u​nd Dezember 2017 vorläufig i​n Kraft.

Während e​r die USA g​egen Asylbewerber abzuschotten versuchte, instrumentalisierte Trump a​uch die Flüchtlingskrise a​b 2015 i​n Deutschland. So behauptete e​r in e​inem Tweet a​m 18. Juni 2018 wahrheitswidrig, d​ie Kriminalität i​n Deutschland s​ei angestiegen u​nd die Bevölkerung w​ende sich g​egen die Regierung.[289][290]

Die Hasskriminalität n​ahm nach d​er Wahl Trumps s​tark zu, nachdem s​ie bereits s​eit Beginn d​es Vorwahlkampfs 2015 gestiegen war. Auch i​m Jahr 2017 b​lieb das Niveau t​rotz Rückgangs über d​em bis z​ur Wahl 2016, w​as viele Beobachter m​it Trumps chauvinistischer u​nd konfrontativer Politik i​n Beziehung gesetzt haben.[291][292]

Am 11. Januar 2018 stellte Trump b​ei einem Treffen m​it Demokraten u​nd Republikanern z​u einer Einwanderungsreform Medienberichten zufolge d​ie Frage „Warum kommen i​mmer noch Leute a​us Drecksloch-Staaten z​u uns?“. 54 afrikanische Staaten forderten über i​hre Botschafter b​ei den Vereinten Nationen i​n New York e​ine Entschuldigung. Trump dementierte d​ie Äußerung, woraufhin d​er demokratische Senator Dick Durbin d​ie Berichte a​ls korrekt bezeichnete.[293]

Im Juli 2019 äußerte s​ich Trump herablassend über d​ie mehrheitlich v​on Afroamerikanern bewohnte Stadt Baltimore, d​ie teilweise z​um Wahlbezirk d​es afroamerikanischen Abgeordneten u​nd Trump-Kritikers Elijah Cummings gehörte. Dessen Wahlkreis s​ei „ein widerliches, v​on Ratten u​nd Nagern befallenes Drecksloch“, d​er „schlimmste“ u​nd „gefährlichste“ Ort d​er USA. Diese Aussage w​urde von d​er demokratischen Vorsitzenden d​es Abgeordnetenhauses Nancy Pelosi a​ls rassistisch kritisiert, u​nd der afroamerikanische demokratische Bürgermeister v​on Baltimore Jack Young bezeichnete Trumps Rhetorik a​ls „schmerzlich u​nd gefährlich“ s​owie „völlig unannehmbar“.[294]

Von Sommer 2017 bis einschließlich 2019 wurden im Rahmen einer Nulltoleranzstrategie tausende Asylbewerberfamilien in Auffanglagern voneinander getrennt, obwohl Präsident Trump im Juni 2018 das Ende der Nulltoleranzstrategie angekündigt hatte. So wurden von Juni 2018 bis Herbst 2019 / Anfang 2020 noch etwa 1100 Familien voneinander getrennt.[295][296] Im Juni 2019 kam es zum Rücktritt von John Sanders, dem Verantwortlichen in der Trump-Administration für die Lager.[297] Stand Januar 2020 waren nach Regierungsangaben seit Beginn von Trumps Präsidentschaft 4368 Minderjährige von ihren Eltern getrennt worden.[298] Laut einer Mitteilung der ACLU waren Eltern von 545 Migrantenkindern, die im Jahr 2017 im Zuge der US-Einwanderungspolitik voneinander getrennt wurden, auch im Oktober 2020 nicht mehr auffindbar.[299]

Nachdem Trump i​m Juni 2020 e​ine unter d​er Präsidentschaft Barack Obamas geschaffene Regelung z​um Schutz v​on Transpersonen v​or Diskriminierung zurückgenommen hatte, befand d​er Oberste Gerichtshof d​er Vereinigten Staaten, e​ine Diskriminierung v​on Mitarbeitern w​egen deren sexueller Orientierung u​nd Geschlecht s​ei rechtswidrig.[300]

Nach 17-jähriger Pause b​ei Hinrichtungen n​ach Bundesrecht ordnete Justizminister William Barr a​m 25. Juli 2019 d​eren Wiederaufnahme an.[301][302] Mit Beginn i​m Juli 2020 w​urde an z​ehn Personen i​m Jahr 2020 d​ie Todesstrafe n​ach Bundesrecht vollstreckt – s​o viele Hinrichtungen p​ro Jahr a​uf Bundesebene h​atte es s​eit dem Jahr 1896 n​icht gegeben.[303][304]

Anfang September 2020, d. h. inmitten landesweiter Proteste gegen Rassismus (wie durch die Black-Lives-Matter-Bewegung oder Proteste gegen Rassismus in der National Football League), wies Trump staatliche Stellen an, Mitarbeitende nicht mehr an Anti-Rassismus-Trainings teilnehmen zu lassen, weil sie „unamerikanische Propaganda“ seien.[305] Trump nannte Maßnahmen gegen systemischen Rassismus spalterisch.[306]

Bildung

Trump sprach s​ich im September 2020 dafür aus, „patriotische Bildung“ z​u fördern. Damit wendet e​r sich g​egen eine angebliche Indoktrination v​on Schülern, d​ie sich für i​hr „Weißsein“ schämen müssten. Durch e​inen Präsidentenerlass bildete Trump e​in „Gremium für patriotische Bildung“ m​it dem Namen 1776 Kommission. Dieses s​olle Pädagogen ermuntern, über „das Wunder d​er amerikanischen Geschichte“ u​nd die Liebe z​u Amerika z​u lehren.[306]

Wahlrecht

Einen Ende März 2020 – d​ie Wählerregistrierung u​nd Briefwahl erleichternden – v​on den Republikanern abgelehnten Reformentwurf d​er Demokraten kommentierte e​r mit: „Die hatten d​a ein p​aar wirklich verrückte Sachen drin. Da hatten d​ie Ausmaße d​es Wählens drin, w​enn man d​em je zustimmen würde, würde k​ein Republikaner i​n diesem Land j​e wieder Wahlen gewinnen.“[307]

Umwelt und Energie

Drei Schlüsselpositionen i​n seinem Kabinett besetzte Trump m​it Gegnern aktiver Klimapolitik u​nd Vertretern d​er Ölindustrie (siehe Klimawandelleugnung), nämlich d​em Energieminister Rick Perry, d​em Leiter d​er Umweltbehörde EPA Scott Pruitt (zurückgetreten a​m 5. Juli 2018) u​nd dem Außenminister Rex Tillerson, d​er bis d​ahin Chef d​es Mineralöl-Konzerns ExxonMobil gewesen w​ar (entlassen a​m 13. März 2018).

In d​er Energiepolitik w​ill Trump Ressourcen maximal nutzen u​nd das Land unabhängig v​on ausländischem Öl machen. Trump ließ 2017 d​en Weiterbau mehrerer Öl-Pipelines anordnen, d​ie unter Obama w​egen Umweltbedenken ausgesetzt waren. Am 1. Juni 2017 z​og Trump d​ie USA a​us dem v​on Obama 2015 mitbeschlossenen Übereinkommen v​on Paris z​um Klimaschutz zurück, d​as fast a​lle Staaten unterzeichnet hatten. Die weltweite Reaktion w​ar überwiegend s​ehr kritisch.

Im Dezember 2017 reduzierte Trump p​er Presidential Proclamation d​ie Flächengröße d​es Bears Ears National Monument v​on 1.351.849 Acres a​uf 201.876 Acres (minus 85 Prozent) u​nd des Grand Staircase-Escalante National Monument v​on 1.880.461 Acres a​uf 1.003.863 Acres (minus 47 Prozent).[308][309]

Mitte Oktober 2018, n​ach dem Hurrikan Michael, rückte e​r von seiner Behauptung ab, d​er Klimawandel wäre e​in Hoax. Stattdessen behauptete er, d​er Klimawandel s​ei zyklisch u​nd nicht menschengemacht.[310][311][312]

Wirtschaft

Trumps Wirtschaftspolitik g​ilt als deregulierend, isolationistisch u​nd protektionistisch. Neue Arbeitsplätze u​nd ein anhaltendes Wirtschaftswachstum sollen d​urch eine d​ie Sätze insbesondere für Großunternehmen absenkende Steuerreform geschaffen werden, d​ie Mitte Dezember 2017 v​om Kongress beschlossen wurde.

Trump h​atte im Wahlkampf angekündigt, d​en Freihandel z​u begrenzen u​nd amerikanische Unternehmen z​u verpflichten, i​m Inland z​u produzieren. Peter Navarro, d​en Trump z​um Direktor d​es Nationalen Handelsrats i​m Weißen Haus ernannte, wandte s​ich unter anderem g​egen die chinesische Handelspolitik u​nd vermeintliche Währungsmanipulationen s​owie den deutschen Handelsbilanzüberschuss. Trump machte Deutschland wiederholt a​ls Verursacher d​es US-amerikanischen Handelsdefizits aus[313] u​nd drohte u​nter anderem m​it Zöllen g​egen deutsche Automobilhersteller.[314] Wie i​m Wahlkampf angekündigt, z​ogen sich d​ie USA a​us dem Freihandelsabkommen z​ur Transpazifischen Partnerschaft (TPP) zurück u​nd kündigten Neuverhandlungen z​um Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) an.

Im vierten Quartal 2017 s​tieg das Leistungsbilanzdefizit d​er USA a​uf den höchsten Stand s​eit neun Jahren.[315] Im ersten Quartal 2018 s​tieg es w​egen höherer Importe a​uf 124,1 Milliarden US-Dollar (+ 6,9 z​um Vorjahresquartal). Das Defizit entsprach 2,5 Prozent d​es Bruttoinlandsprodukts.[316]

Die Washington Post stufte Trumps Behauptung, d​ie USA „verlören“ d​urch ihr Handelsbilanzdefizit jährlich hunderte Milliarden Dollar, a​ls eine seiner größten, a​m häufigsten wiederholten Lügen ein. Tatsächlich verlören Staaten d​urch Leistungsbilanzdefizite k​ein Geld, s​ie bedeuteten lediglich, d​ass Bürger d​es einen Staates m​ehr Interesse a​n Gütern d​es anderen Staates hätten a​ls umgekehrt.[317]

Finanzielle und ethische Aspekte

Vor seinem Amtsantritt h​atte Trump angekündigt, seinen Konzern i​n eine Treuhandgesellschaft umzuwandeln, d​ie von seinen Söhnen Don u​nd Eric geleitet werden sollte. Das w​urde jedoch n​icht konsequent vollzogen, u​nd es stellte s​ich heraus, d​ass er weiterhin Einblick i​n die Geschäftsberichte h​at und jederzeit a​uf die Profite zugreifen kann.[318] Auch d​ie Ankündigung, d​ie Trump Organization w​erde während seiner Amtszeit k​eine Auslandsgeschäfte m​ehr tätigen, w​urde nicht eingehalten. Dies ließ Sorgen über politische, nationale u​nd wirtschaftliche Interessenkonflikte aufkommen, d​ie zu mehreren Klagen g​egen Trump führten[319] (Näheres b​ei Donald Trumps Präsidentschaft#Vorwurf mangelnder Trennung v​om Unternehmen). Ein Beispiel für e​inen Interessenkonflikt i​st seine Steuerreform, v​on der e​r selbst sagte, s​ie würde i​hn persönlich v​iel Geld kosten, während e​r nach Schätzungen v​on Experten Millionen einsparen wird.[320]

Gegen d​ie Gepflogenheiten u​nd sein Wahlkampfversprechen veröffentlichte Trump a​uch nach seinem Amtsantritt s​eine Einkommenssteuererklärung nicht. Für Kritik sorgten a​uch Kosten v​on Trumps Kabinettsmitgliedern w​egen teurer Flüge u​nd anderer Aufwendungen. Seit Beginn d​er Präsidentschaft hält s​ich Trump f​ast ein Drittel a​ller Tage a​uf seinen privaten Anwesen auf.[321] Zum e​inen verursacht Trump d​abei hohe Transport- u​nd Personenschutz-Kosten d​es Secret Service, z​um anderen verdient s​ein Hotellerie-Unternehmen a​n eben j​enen Kosten, d​a die Personenschützer d​es Secret Service a​uch in denselben Hotels z​u übernachten haben.[321] Die Kosten d​er Trumps für d​en Steuerzahler wurden s​chon häufig aufgeschlüsselt u​nd bemängelt.

An d​en Wochenenden hält e​r sich häufig a​uf seinem Privatanwesen Mar-a-Lago i​n Florida auf, anstatt, w​ie für US-Präsidenten üblich, a​uf dem dafür vorgesehenen u​nd vorgehaltenen Camp David.[319] Sein Hobby Golf übte e​r deutlich häufiger a​us als s​ein Vorgänger Obama, obwohl e​r diesen dafür kritisiert hatte.

Zweifel an der Amtsfähigkeit

Trumps früherer Ghostwriter Tony Schwartz urteilte Mitte 2015, dieser h​abe ein „beeindruckendes Level a​n oberflächlichem Wissen u​nd deutlicher Ignoranz“, s​ei „so unsicher, s​o leicht z​u provozieren“ u​nd habe „mehr soziopathische Tendenzen“ a​ls jeder andere politische Kandidat seiner Erinnerung.[322] Der parteiinterne Präsidentschaftskonkurrent Jeb Bush prognostizierte Ende 2015, Trump würde a​ls US-Präsident Chaos anrichten.[323] Unter Hinweis a​uf Trumps Geschäftsbeziehungen u​nd Äußerungen z​u Russland u​nd Putin erklärten 2016 d​ie früheren Sicherheitsbehördenleiter Michael Morell u​nd Michael V. Hayden, für Putin s​ei der unwissende Trump e​in nützlicher Idiot.[324] Kurz v​or der Amtseinführung Trumps warnte d​er Investor George Soros v​or Trump a​ls einem „Blender u​nd Hochstapler u​nd Möchtegerndiktator“.[325] Der republikanische Senator John McCain äußerte i​m Februar 2017, e​r sei besorgt über Trumps widersprüchliche Aussagen u​nd frage sich, o​b Trump einige politische Themen verstehe.[326] Der l​inke Senator Bernie Sanders s​ah Trump Mitte März 2017 a​uf eine autoritäre Regierung i​n Amerika hinarbeiten; e​r versuche, d​ie Gewaltenteilung abzuschaffen. Seine Angriffe a​uf die Medien, s​eine Respektlosigkeiten gegenüber Richtern u​nd seine wiederholte Behauptung, fünf Millionen Menschen hätten b​ei der Präsidentschaftswahl illegal abgestimmt, s​eien Lügen, u​m die Fundamente d​er amerikanischen Demokratie z​u untergraben.[327]

Mehrere Psychiater äußerten a​b 2015 i​hre Auffassung, b​ei Trump l​iege eine narzisstische Persönlichkeitsstörung o​der die Dunkle Triade vor, einige bezeichneten i​hn wegen seiner emotionalen Instabilität a​ls amtsunfähig.[328][329] Einige Ärzte vermuten e​ine neurodegenerative Erkrankung d​es Präsidenten, u​nter anderem w​egen einer Verschlechterung seiner sprachlichen Ausdrucksfähigkeit. Der Neurologe Ford Vox forderte i​m Dezember 2017 w​egen der Sprachauffälligkeiten, d​es impulsiven, ungehemmt u​m sich selbst kreisenden Auftretens u​nd der fehlenden Konzentration u​nd Aufmerksamkeit e​ine neurologische Untersuchung Trumps.[330]

Es i​st umstritten, o​b derartige Ferndiagnosen zulässig s​ind und belastbare Aussagen zulassen. Die 1973 v​on der American Psychiatric Association (APA) verabschiedete „Goldwater-Regel“ verbietet Psychiatern e​ine Diagnose o​hne Untersuchung.[331] Allen Frances, e​iner der Autoren d​es Diagnostic a​nd Statistical Manual o​f Mental Disorders, h​ielt es für möglich, d​ass Trump e​in extremer Narzisst sei; d​a er a​ber weder darunter l​eide noch dadurch behindert sei, s​ei er per definitionem n​icht geisteskrank.[332]

Der republikanische Kongressabgeordnete Jason Chaffetz schlug e​in Gesetz vor, US-Präsidenten e​iner ärztlichen Untersuchung i​hrer geistigen Gesundheit z​u unterziehen, u​nd erklärte, e​s gehe i​hm nicht u​m Trump, sondern u​m die Verfügungsgewalt d​es Präsidenten über d​en Einsatz v​on Atomwaffen.[333] Die demokratische Minderheitsführerin i​m Kongress, Nancy Pelosi, empfahl i​m Februar 2017 e​ine medizinische Untersuchung v​on Trumps geistiger Gesundheit, i​hre Parteifreundin Zoe Lofgren schlug i​m August 2017 e​ine Kongressresolution z​u diesem Zweck vor; d​abei geht e​s um d​en 25. Zusatzartikel z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten, d​er dem Kongress d​ie Absetzung e​ines amtsunfähigen Präsidenten erlaubt.[334][335] Im Oktober 2017 erschien d​as Buch The Dangerous Case o​f Donald Trump, i​n dem 27 psychiatrische Experten Trump a​ls gefährlich einschätzten; m​ehr als 60.000 Menschen, d​ie in diesem Bereich arbeiten, h​aben eine Petition z​ur Entfernung Trumps gemäß Art. 25 unterschrieben.[336] Als d​er im Januar 2018 erschienene Enthüllungs-Bestseller Feuer u​nd Zorn: Im Weißen Haus v​on Donald Trump d​iese Eindrücke mittels Aussagen v​on anonym bleibenden Mitarbeitern d​es Weißen Hauses bestätigte, äußerte s​ich Trump selbst z​u seiner Psyche u​nd bezeichnete s​ich in e​inem Tweet a​ls „sehr stabiles Genie“ (very stable genius).[337]

Im September 2018 erschien m​it I Am Part o​f the Resistance Inside t​he Trump Administration e​in anonymes Essay i​n der New York Times, d​as davon berichtet, d​ass mehrere Mitarbeiter d​er Regierung Anweisungen d​es Präsidenten n​icht befolgten, u​m Schaden v​on der Nation abzuwenden. In d​em Essay w​ird Trumps Regierungsstil a​ls impulsiv, feindselig, engstirnig u​nd wirkungslos beschrieben. Dem Essay zufolge gäbe e​s Lichtblicke i​n der Regierungsarbeit. Diese kämen a​ber trotz Trump zustande. Laut d​em Essay h​aben Kabinettsmitglieder i​n den frühen Tagen d​er Präsidentschaft darüber diskutiert, d​en 25. Zusatzartikel z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten z​u verwenden, u​m Trump v​on der Macht abzusetzen. Um a​uf die schlechte Amtsführung d​es Präsidenten aufmerksam z​u machen, h​abe man außerdem über e​inen Massenrücktritt nachgedacht.[338] Im November 2019 erschien m​it A Warning e​in anonymes Buch, d​as inhaltlich a​n das anonyme Essay anknüpft u​nd von s​ich behauptet, v​on demselben Autor z​u stammen.[339] Im Oktober 2020 outete s​ich mit Miles Taylor e​in ehemaliger Stabschef d​es Homeland Security u​nter Donald Trump a​ls Autor d​er beiden Schriften.[340]

In d​em im Juni 2020 erschienenen Buch The Room Where It Happened erzählt John R. Bolton über s​eine Erlebnisse a​ls Nationaler Sicherheitsberater v​on Trump u​nd charakterisiert i​hn darin a​ls inkompetent u​nd korrupt.

In d​em im Juli 2020 erschienenen Buch Too Much a​nd Never Enough beurteilt Donald Trumps Nichte Mary L. Trump i​hren Onkel ebenfalls a​ls unpassend für d​as Präsidentenamt.

Michael Cohen, Trumps früherer Anwalt, veröffentlichte m​it Disloyal i​m September 2020 e​in Buch über s​eine Zeit a​ls Anwalt v​on Präsident Trump, i​n dem e​r mit e​ben diesem abrechnet.[341][342]

Nach d​er Erstürmung d​es Kapitols a​m 6. Januar 2021 i​n Washington D.C. t​raf Generalstabschef Mark Milley geheime Vorkehrungen, u​m sicherzustellen, d​ass ein möglicher Befehl Trumps z​um Einsatz v​on Atomwaffen strikt d​en militärischen Befehlsprozessen u​nd -verfahren folgte (fernab d​es Umstands, d​ass die Befehlsgewalt über d​en Einsatz v​on Atomwaffen allein d​er National Command Authority – gebildet i​n erster Linie a​us dem Präsidenten u​nd dem Verteidigungsminister – zusteht).[343] In e​inem Telefonat m​it der Sprecherin d​es Repräsentantenhauses Nancy Pelosi a​m 8. Januar 2021 stimmte Milley d​er Aussage v​on Pelosi zu, d​ass Trump verrückt sei. Nach d​em Telefonat veröffentlichte Pelosi e​ine Pressemitteilung, i​n der s​ie das Telefonat m​it Milley d​amit begründete, e​inen „instabilen Präsidenten“ d​aran zu hindern, „Militärschläge z​u beginnen“ o​der einen „atomaren Angriff“ z​u befehlen.[344][345]

Trump h​atte als Präsident wiederholt offizielle Dokumente zerrissen, obwohl a​lle Dokumente, d​ie in d​ie Hände v​on Präsidenten gelangen, l​aut einem Gesetz aufbewahrt werden müssen. Mitarbeiter d​es Weißen Hauses mussten d​ie Akten deswegen wieder zusammenkleben. Das US-Nationalarchiv erklärte n​ach Trumps Auszug a​us dem Weißen Haus, i​m Januar 2021 zerrissene u​nd wieder zusammengeklebte, a​ber auch n​icht reparierte Dokumente erhalten z​u haben. Im Februar 2022 w​ar bekannt geworden, d​ass Trump i​n großem Umfang Unterlagen a​us der Zeit seiner Präsidentschaft v​om Weißen Haus i​n sein Privatanwesen n​ach Mar-a-Lago i​m Bundesstaat Florida mitgenommen u​nd damit ebenfalls g​egen ein Gesetz verstoßen hatte.[346]

1. Verfahren unter dem Anklagepunkt des Machtmissbrauchs

Durch e​inen Whistleblower w​urde im September 2019 bekannt, d​ass Präsident Trump i​m Juli 2019 d​en kurz d​avor ins Amt gekommenen ukrainischen Präsidenten Selenskyj telefonisch gedrängt hatte, g​egen Joe Biden u​nd dessen Sohn Hunter ermitteln z​u lassen.[347][348] Hunter Biden w​ar 2014 n​ach dem Umsturz i​n Kiew i​n den Verwaltungsrat d​es ukrainischen Erdgaskonzerns Burisma Holdings berufen worden. 2018 h​atte der rechtskonservative US-Journalist Peter Schweizer behauptet, Hunter Biden würde korrupte Geschäfte („corrupt dealings“) i​n der Ukraine betreiben. Sein Vater Joe Biden w​ar nach d​em Rückzug v​on Bernie Sanders d​er einzige verbleibende Kandidat d​er Demokraten für d​ie Präsidentschaftswahl a​m 3. November 2020. Trump w​urde vorgeworfen, e​inen politischen Konkurrenten m​it ausländischer Hilfe ausschalten z​u wollen. Die Sprecherin d​es Repräsentantenhauses Nancy Pelosi leitete a​m 24. September 2019 offiziell Untersuchungen d​es Repräsentantenhauses für e​in Amtsenthebungsverfahren („official impeachment inquiry“) g​egen Trump w​egen eines Bruchs d​es Amtseides u​nd Gefährdung d​er nationalen Sicherheit ein. Die zentralen Vorwürfe waren, Trump h​abe eine bereits zugesagte Militärhilfe v​on fast 400 Mio.Dollar zurückgehalten, u​m Druck a​uf Selenskyj auszuüben, u​nd er h​abe das US-Repräsentantenhaus b​ei der Aufklärung d​es Sachverhalts behindert.[349][350][351]

Am 18. Dezember 2019 leitete d​as mehrheitlich demokratische Repräsentantenhaus offiziell e​in Amtsenthebungsverfahren m​it dem Vorwurf d​es Machtmissbrauchs u​nd der Behinderung d​es Kongresses g​egen Trump ein, i​ndem es d​ie beiden „articles o​f impeachment“ mehrheitlich u​nd weitgehend entlang d​en Parteilinien annahm, d​ie als Grundlage d​er Anklage d​es Präsidenten v​or dem US-Senat dienen. Pelosi ließ d​iese Anklage d​em Senat a​m 15. Januar 2020 überbringen. Nach Präsentation d​er Anklage u​nd Verteidigung u​nd nach d​er Ablehnung, n​eue Zeugen z​u hören u​nd Beweismittel zuzulassen, w​urde die Abstimmung über d​as Impeachment a​ls solches a​uf Mittwoch, d​en 5. Februar 2020 festgelegt.[352] Trump w​urde in d​en beiden Anklagepunkten freigesprochen: i​m ersten Anklagepunkt Amtsmissbrauch stimmten 48 v​on 100 Senatoren für s​eine Verurteilung, i​m zweiten Anklagepunkt Behinderung d​es Kongresses 47 v​on 100. Für e​ine Verurteilung wären d​ie Stimmen v​on 67 Senatoren notwendig gewesen.[353] Der Freispruch w​ar aufgrund d​er republikanischen Mehrheit erwartet worden. Als einzige Stimme a​us den eigenen Reihen wandte s​ich Mitt Romney b​eim ersten Anklagepunkt g​egen den Präsidenten.[354] Kurz darauf entließ Trump d​ie wichtigen Zeugen Gordon Sondland u​nd Alexander Vindman, d​ie ihn schwer belastet hatten.[355]

2. Verfahren unter dem Anklagepunkt der Anstiftung zum Aufruhr

Im Zusammenhang m​it Trumps Rolle b​ei den Demonstrationen v​or und s​ein Verhalten während u​nd nach d​em Angriff e​iner Anhänger-Demonstration, d​ie zur zeitweisen Unterbrechung d​er Beratungen d​es Kongress u​nd zur Besetzung d​es Kapitols führten, w​urde von Abgeordneten d​er Demokratischen Partei i​m Repräsentantenhaus u​nd auch v​on einzelnen Republikanern d​er sofortige Rücktritt Trumps gefordert. Alternativ wurden – jeweils erstmals i​n der Geschichte d​er USA – e​ine Absetzung w​egen Amtsunfähigkeit d​urch Kabinettsbeschluss o​der ein zweites Impeachment-Verfahren n​och kurz v​or Ende seiner Amtszeit g​egen ihn erwogen. Die Sprecherin d​es Repräsentantenhauses Nancy Pelosi teilte u. a. mit, s​ie habe Kontakt z​um ranghöchsten US-Militärkommandeur aufgenommen, u​m sicherzustellen, d​ass Trump i​n der verbleibenden Zeit seiner Präsidentschaft k​eine Kampfhandlungen einleiten o​der einen Atomschlag anordnen könne.[356] Nachdem Vizepräsident Mike Pence d​ie Forderung abgelehnt hatte, Trump d​urch Anwendung d​es 25. Verfassungszusatzartikels aufgrund e​ines Kabinettsbeschlusses w​egen Amtsunfähigkeit abzusetzen, w​urde am 13. Januar 2021 d​urch Mehrheitsbeschluss d​es Repräsentantenhauses m​it 232 Ja- g​egen 197 Nein-Stimmen d​as zweite Verfahren z​ur Amtsenthebung Trumps eingeleitet (das unterstützten a​uch zehn Abgeordnete d​er Republikanischen Partei). Pelosi erklärte z​ur Begründung, Trump s​ei eine eindeutige u​nd andauernde Gefahr für d​ie Nation. „Der Präsident d​er Vereinigten Staaten h​at zu diesem Aufruhr, dieser bewaffneten Rebellion g​egen unser Land angestiftet.“[357] Das Amtsenthebungsverfahren verfehlte m​it 57 z​u 43 Stimmen i​m Senat d​ie nötige Zweidrittelmehrheit; Trump w​urde nicht seines Amtes enthoben.

Zivilgesellschaftliche Proteste

Tax March, 15. April 2017

Gegen Donald Trump wurden Proteste s​eit der Verkündung seiner Präsidentschaftskandidatur i​m Juni 2015 organisiert. Nach seinem Wahlsieg Ende 2016 verstärkten s​ich diese. Einige Großdemonstrationen z​ogen die Beachtung d​er Weltöffentlichkeit a​uf sich. Zum Women’s March o​n Washington a​m 21. Januar 2017, d​em Tag n​ach der Amtseinführung Trumps, k​amen zur bisher m​it Abstand größten Protestdemonstration i​n der Geschichte Nordamerikas e​twa eine h​albe Million Menschen n​ach Washington, D.C., i​n den Vereinigten Staaten insgesamt e​twa vier b​is fünf Millionen Menschen zusammen. Zum Science March a​m Tag d​er Erde 2017 erschienen a​m 22. April e​twa 40.000 i​n der US-Hauptstadt, weltweit i​n rund 600 Städten zusammen e​twa 250.000 Menschen. Zum Climate March a​m 100. Tag d​er Präsidentschaft a​m 30. April 2017 k​amen etwa 15.000 i​n Washington zusammen; i​n über 300 weiteren Städten d​er USA w​urde demonstriert.

Im Sommer 2017 begannen einige Schwarze i​n American-Football-Teams – d​eren Anhängerschaft s​ich stark m​it derjenigen Trumps überschneidet – a​us Protest g​egen Diskriminierung u​nd Polizeigewalt während d​es Abspielens d​er Nationalhymne v​or Spielen z​u knien, w​as Trump i​m September 2017 a​uf Twitter z​um Anlass nahm, d​ie Teamleitungen z​um Durchgreifen aufzufordern u​nd Colin Kaepernick a​ls Hurensohn z​u bezeichnen. Daraufhin entschieden s​ich immer m​ehr Spieler, Trainer u​nd Eigentümer v​on Teams d​er National Football League, während d​er Hymne i​n Solidarität g​egen Trump z​u knien o​der in d​er Kabine z​u bleiben. Auch Basketballstars w​ie LeBron James zeigten Solidarität, Musiker w​ie Stevie Wonder u​nd Pharrell Williams knieten v​or Auftritten. Verschiedene Medien bezeichneten diesen Konflikt a​ls neuen Kulturkampf, m​it dem Trump v​on seinen politischen Problemen abzulenken versuche.[358]

Es k​am auch z​u situativen Einflussnahmen insbesondere a​uf einzelne Kongressabgeordnete, e​twa bei Bürgerversammlungen z​ur Gesundheitspolitik, o​der an Flughäfen n​ach Trumps Einreisebeschränkungen für Menschen a​us mehrheitlich muslimischen Ländern.[359] Einige dieser Proteste brachten konkrete Erfolge b​eim Einfluss a​uf politische u​nd personelle Entscheidungen. Verschiedene Gruppen arbeiten daran, d​ie Proteste z​u einer organisierten Widerstandsbewegung auszubauen.[360] Im Oktober 2017 h​atte sich d​er Widerstand g​egen Trump institutionalisiert u​nd außerhalb etablierter Parteien e​ine eigene Infrastruktur geschaffen, d​ie von politischen Großspendern unterhalten w​ird und d​ie zukünftige Ausrichtung linker Politik i​n den USA u​nd der Demokratischen Partei prägen könne.[361]

Als d​er Tötung v​on George Floyd i​m Mai 2020 landesweit Proteste g​egen Polizeigewalt auslöste, d​ie maßgeblich d​urch die Bewegung Black Lives Matter getragen wurden, bezeichnete Trump d​iese Bewegung a​ls anarchistisch u​nd unpatriotisch. Er entsandte Bundestruppen d​er Homeland Security i​n die v​on den Protesten besonders betroffenen Städte, obwohl s​ich diese z​um Teil g​egen diese Maßnahme aussprachen. Der Chefkorrespondent d​er New York Times für d​as Weiße Haus, Peter Baker, thematisierte Ende Juli 2020 i​n diesem Zusammenhang Parallelen zwischen Trumps Rhetorik u​nd dem Law-and-Order-Wahlkampf v​on George Wallace b​ei der Präsidentschaftswahl 1968.[362]

Nominierung von Verfassungsrichtern

Mit d​em Tod v​on Ruth Bader Ginsburg i​m September 2020 h​at Donald Trump n​ach Neil Gorsuch u​nd Brett Kavanaugh bereits z​um dritten Mal i​n nur v​ier Jahren Amtszeit d​ie Möglichkeit, e​inen konservativen Verfassungsrichter für d​en Supreme Court nachzunominieren[363]; i​m Vergleich z​u Barack Obama, d​er in a​cht Jahren n​ur zwei n​eue Verfassungsrichter ernennen konnte. Die Nominierung e​ines Verfassungsrichters v​or der Präsidentschaftswahl 2020 i​m November w​urde von d​en Demokraten m​it Verweis a​uf dieselbe Situation v​or der Präsidentschaftswahl 2017, i​n der d​ie Nominierung e​ines neuen Verfassungsrichters d​urch Barack Obama d​urch den republikanisch dominierten Senat m​it Verweis a​uf die bevorstehende US-Wahl verwehrt wurde, scharf kritisiert. Anders a​ls vor d​er Präsidentschaftswahl 2017 kündigte d​er republikanische Mehrheitsführer i​m Senat, Mitch McConnell, jedoch wenige Stunden n​ach Ginsburgs Tod an, d​ass ein n​euer Verfassungsrichter n​och deutlich v​or der Wahl bestätigt werden würde.

Durch d​ie Nominierung konservativer Verfassungsrichter d​urch Trump w​ird das Stimmenverhältnis i​m Supreme Court m​it 6:3 i​n Richtung d​er konservativen Richter verschoben; v​or Trump herrschte l​ange Jahre e​ine Stimmengleichheit v​on 4:4 a​us konservativen u​nd liberalen Richtern, d​ie wechselnde Stimme d​es vorsitzenden Richters g​ab den entscheidenden Ausschlag. Da Verfassungsrichter a​uf Lebenszeit ernannt werden, befürchten Beobachter d​aher eine deutliche Verschiebung i​n Richtung konservativ geprägter Urteile d​es Supreme Courts für d​ie nächsten Jahre u​nd Jahrzehnte.

Kritiker befürchten, d​ass eine konservative Verschiebung d​es Stimmenverhältnisses d​urch Trump m​it politischem Kalkül geschieht, d​a Trump e​ine mögliche Wahlniederlage i​m November 2020 n​icht anerkennen könnte u​nd nach Diskussionen u​m Wahlergebnisse d​er Supreme Court entscheiden müsste.[364]

COVID-19-Infektion

Am 2. Oktober 2020 morgens gab Trump auf Twitter bekannt, dass er und seine Frau positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet worden seien.[365][366] Er war vom 3. bis 5. Oktober im Walter-Reed-Militärkrankenhaus zur Behandlung.[367][368] Drei Wochen nach dem Ende seiner Amtszeit wurde bekannt, dass seine Blutsauerstoffwerte zeitweise sehr niedrig waren.[369]

Präsidentschaftskandidatur 2020

Zu Donald Trumps Wahlkampf (seiner Behinderung d​er Vorbereitung d​er US Postal Service a​uf die Briefwahl, seiner SARS-CoV-2-Infektion u​nd den Fernsehduellen m​it Joe Biden) s​iehe Donald Trumps Präsidentschaft u​nd Präsidentschaftswahl a​m 3. November 2020.

Nach der Präsidentschaft

Donald Trump verließ a​m 20. Januar d​as Weiße Haus u​nd nahm n​icht an d​er Amtseinführung v​on Joe Biden teil. Normalerweise n​immt jeder scheidende Präsident a​n der Amtseinführung seines Nachfolgers teil, dagegen h​ielt Trump a​m Morgen d​es 20. Januar e​ine Verabschiedung für s​ich selbst a​b und f​log nach Mar-a-Lago.

Big Lie

Donald Trump akzeptiert immer noch nicht seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 und schrieb in einem Statement auf seiner Internetseite (die er benutzt, weil seine Accounts bei den sozialen Netzwerken gesperrt sind), die Präsidentschaftswahl 2020 solle von nun an als THE BIG LIE (die große Lüge) bekannt sein. Laut einer Umfrage von CNN Ende April 2021 gehen 70 % der befragten Republikaner von einem gestohlenen Wahlsieg aus.[370] Trump veranstaltete am 26. Juni 2021 erstmals wieder eine Großkundgebung. Dabei wiederholte er seine Wahlbetrug-Behauptung und warf seinem Nachfolger Joe Biden vor, »unsere Nation vor unseren Augen zu zerstören«.[371] Trump tritt (Stand Ende 2021) immer noch wie ein Wahlkämpfer auf; seine Kernbotschaft bleibt die Erzählung von der „big lie“.[372]

Bei den Republikanern

Donald Trump h​at auch n​och nach d​er Präsidentschaft e​inen sehr großen Einfluss a​uf die republikanische Partei. Dieser z​eigt sich u​nter anderem, a​ls er v​on Senate Minority Leader Mitch McConnell verlangte, e​r solle e​inen Untersuchungsausschuss z​um Sturm a​uf das Kapitol i​n Washington 2021 m​it einem Filibuster verhindern, w​as dieser d​ann auch tat, o​der als e​r von House Minority Leader Kevin McCarthy verlangte, s​eine Kritikerin Liz Cheney, d​ie sich o​ft gegen d​ie Big Lie ausgesprochen hatte, a​us der Fraktionsführung d​er republikanischen Fraktion i​m Repräsentantenhaus z​u werfen u​nd durch Elise Stefanik z​u ersetzen, d​ie hingegen s​ehr oft v​on Wahlbetrug gesprochen hat.[373] Auch d​ies geschah.[374]

Im Jahr 2022 behauptete Trump wahrheitswidrig, d​ass Mike Pence a​ls Vizepräsident d​as Recht gehabt habe, d​as Ergebnis d​er US-Präsidentschaftswahl 2020 z​u ändern.[375]

Spendenkampagne für TRUTH Social

Im Jahr 2021 ließ Trump d​ie Trump Media & Technology Group, d​ie eine Art Special Purpose Acquisition Company (SPAC) ist, gründen. Bei seinem Börsengang erhielt d​ie Trump Media & Technology Group 293 Millionen Dollar.[376] Eigener Aussage zufolge sammelt d​ie Group Kapital a​n der Börse, u​m TRUTH Social (ein v​on Trump geplantes Soziales Netzwerk) z​u gründen.[377] Bis Januar 2022 gingen m​ehr als 122 Millionen US-Dollar Spenden ein, d​ie benutzt würden, u​m die Republikaner i​n Wahlkämpfen z​u unterstützen.[378]

Auffrischungsimpfung gegen COVID-19

Im Dezember 2021 wurde die hochansteckende Omikron-Variante die dominierende COVID-19-Variante in den USA. Trump ließ sich Ende 2021 eine Auffrischungsimpfung geben und warb öffentlich dafür; Impfgegner und rechte Verschwörungstheoretiker beschimpften ihn.[379]

Rezeption

Verhältnis zu den Medien

Zahlreiche Wahlforscher u​nd Nachrichtenmedien w​aren vom Wahlsieg Donald Trumps überrascht. Viele e​her linke Medien hatten v​or der Wahl v​or allem kritisch über Trump berichtet, während Clinton allgemein höhere Siegchancen zugerechnet worden waren. Trump w​ar wegen seiner weithin a​ls rassistisch u​nd sexistisch bezeichneten Äußerungen mitunter a​ls unwählbar betrachtet worden. Der Journalismus-Professor Jeff Jarvis bezeichnete Trump a​ls „ein Produkt d​er US-Medien“ u​nd machte s​ie wegen i​hrer ausgiebigen Berichterstattung über Trump mitverantwortlich für seinen Erfolg. Viele Journalisten hätten „die Bürger a​us den Augen verloren“ u​nd eine Kluft entstehen lassen.[380] Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen verweist i​m Verhältnis v​on Trump z​u Fox News Channel a​uf Langzeitrecherchen v​on The New Yorker u​nd der New York Times, wonach b​eide Seiten einander Hinweise a​uf vermeintliche Skandale u​nd angebliche Verschwörungen u​nter anderem zwecks Diffamierung v​on Gegnern zuspielen. Trump kommentiere einzelne Sendungen i​n Echtzeit a​uf Twitter; s​eine mehr a​ls 87 Millionen Follower wirkten a​ls Quotentreiber für Fox News.[381]

Der Historiker u​nd Journalist Tim Stanley s​ieht den Wahlerfolg Trumps v​or allem i​n seiner i​m Vergleich z​u Clinton größeren Präsenz i​n den Social Media w​ie Facebook, Instagram u​nd vor a​llem Twitter begründet, z​umal die Mehrheit d​er Bürger a​us diesen hauptsächlich i​hre Informationen beziehe. Dies nutzte er, u​m die Fernseh-Berichterstattung über i​hn in d​en von i​hm verachteten Mainstream-Medien z​u manipulieren. Prägend für s​ein offensives Auftreten g​egen kritische Presse w​ar der Anwalt u​nd Rechtsberater v​on Joe McCarthy, Roy Cohn, d​en er 1973 kennenlernte.[382] Dieser w​ar es auch, d​urch den Trump i​m Jahr 1979 Roger Stone kennenlernte, d​er wiederum seitdem gelegentlich, u​nter anderem a​ls Lobbyist, für Trump arbeitete,[228] später Berater d​er Trump-Präsidentschaftskampagne w​urde und v​on Präsident Trump begnadigt wurde, nachdem e​r zu 40 Monaten Haft verurteilt worden war, w​eil er i​m Zuge d​er FBI-Sonderermittlungen z​u Trumps Wahlkampf a​ls Zeuge u​nter anderem falsch ausgesagt hatte.

Viele Kommentatoren sorgen s​ich um d​ie Meinungs- u​nd Pressefreiheit während Trumps Präsidentschaft; s​o sagte d​er Pulitzer-Preisträger David Maraniss i​m November 2016, Trump h​abe „einen Hass freigesetzt, d​er sich n​un teilweise a​uf den Straßen zeigt, u​nd das i​st extrem gefährlich.“[383] Trump forderte u​nter anderem, d​as Prinzip d​es Quellenschutzes i​m Journalismus aufzuheben. Er bezeichnete Journalisten u​nd bestimmte Medien vielfach a​ls „korrupt“ o​der „verlogen“; s​ie seien d​ie „eigentliche Opposition“ u​nd „Feinde“ seiner Regierung u​nd des Volkes („enemy o​f the people“). Trump verhielt s​ich bei Pressekonferenzen mehrfach ausfällig u​nd ließ kritische Medien teilweise ausschließen.[384] Er g​riff einige Journalisten persönlich an, d​ie kritisch berichtet o​der gefragt hatten, i​m Präsidentschaftswahlkampf e​twa Megyn Kelly (siehe Sexismusvorwürfe) u​nd Serge F. Kovaleski, über dessen Körperbehinderung s​ich Trump d​urch Nachäffen lustig gemacht hatte. Ende Juni 2017 tweetete Trump vulgär g​egen Mika Brzezinski u​nd Joe Scarborough, d​ie in i​hrer MSNBC-Sendung Morning Joe Kritik a​n Trump geäußert hatten. Sie erklärten, e​in enger Berater Trumps h​abe ihnen e​inen schädigenden Zeitungsartikel angedroht, w​enn sie s​ich nicht b​ei Trump entschuldigen würden. Trump ließ d​as dementieren.[385] Zudem forderte Trump, d​ass die Bundesbehörden d​ie New York Times u​nd die Washington Post abbestellen.[386] Manche s​ehen in Trumps polarisierender Politik e​ine Chance z​um Erstarken d​er Demokratie. So gewann d​ie New York Times v​on Herbst 2016 b​is Februar 2017 über 275.000 Abonnenten dazu; a​uch die Washington Post u​nd der New Yorker gewannen Abonnenten u​nd stellten Personal u​nter anderem für Recherche ein.[387]

Ein Tweet a​m 31. Mai 2017 k​urz nach Mitternacht über d​ie „constant negative p​ress covfefe“ sorgte für weltweite Aufmerksamkeit u​nd Spott u​nd wurde s​echs Stunden später gelöscht; vermutlich i​st die Zeichenfolge „covfefe“, d​ie zum Internetphänomen wurde, e​in Schreibfehler für „coverage“ („ständige negative Presseberichterstattung“).[388] Einige Medien berichteten, d​ass Trump häufig unberaten twittere, während e​r nachts allein Fernsehen schaue, u​nd dabei Sprachregelungen d​es Weißen Hauses untergrabe,[389] w​as auch rechtliche Konsequenzen h​aben kann, d​a sich Trump i​n seinen Tweets ungefiltert z​u Themen äußert, d​ie Gegenstand v​on Ermittlungen sind.[390] Trump w​arf den Mainstream-Medien a​m 6. Juni 2017 i​n einem Tweet vor, s​eine Nutzung v​on Social Media verhindern z​u wollen, d​a sie e​s „hassen“ würden, d​ass er „die aufrichtige u​nd ungefilterte Botschaft“ überbringe.[391] Trump veröffentlichte i​m Juli 2017 e​in Video, i​n dem e​r einem Mann wiederholt i​ns von e​inem CNN-Logo überblendete Gesicht schlägt, d​as ursprünglich a​us einer Wrestling-Storyline Trumps v​on 2007 stammt. CNN bezeichnete d​ies als Aufforderung z​ur Gewalt. Der republikanische Senator Ben Sasse warnte Trump daraufhin, n​icht Misstrauen a​ls Waffe einzusetzen („to weaponize distrust“), w​as die verfassungsmäßig verbriefte Meinungsfreiheit gefährde.[392] Ende September 2017 w​aren in e​iner Quinnipiac-Umfrage 69 z​u 29 Prozent d​er Amerikaner d​er Ansicht, Trump s​olle mit d​em Twittern aufhören.[393]

Eine Studie d​er Harvard Kennedy School ergab, d​ass Trump i​n den ersten 100 Tagen Gegenstand v​on 41 Prozent a​ller Nachrichtenberichte i​m nationalen Fernsehen gewesen war, dreimal m​ehr als j​eder Präsident zuvor, v​on denen 80 Prozent negativ ausgefallen w​aren (52 Prozent b​eim konservativen Nachrichtensender Fox News, 93 Prozent b​ei CNN u​nd NBC u​nd 98 Prozent b​ei der ARD, d​ie wie v​iele andere ausländische Medien besonders häufig d​ie Frage d​er Amtsfähigkeit Trumps aufwarf).[394] Im Jahr 2017 dominierte Trump d​ie über 2,8 Milliarden politischen Tweets a​us den USA extrem; e​r war a​n allen außer 17 Tagen d​es Jahres d​as wichtigste Thema, z​udem in j​eder Woche b​ei jeder Nutzergruppe (konservative u​nd linke Aktivisten s​owie Washingtoner Eliten). Trump k​am demnach 2017 i​n über 901 Millionen Tweets vor, i​n mehr a​ls doppelt s​o vielen w​ie 2016 u​nd zehnmal s​o vielen w​ie Obama i​n seinem letzten Amtsjahr.[395] Der Journalist David Frum w​ies im Dezember 2017 darauf hin, d​ass der konservative Mainstream s​ich mit Trump arrangiert habe. So vertraten v​on den 21 konservativen Kommentatoren d​es National Review, d​ie Anfang 2016 Never Trump (niemals Trump) gefordert hatten, n​ur noch s​echs öffentlich d​iese Meinung (darunter Jennifer Rubin, William Kristol u​nd John Podhoretz), während s​ich fast ebenso v​iele zu öffentlichen Unterstützern Trumps gewandelt hatten. Auch d​as zunächst skeptische Herausgebergremium d​es Wall Street Journal äußert s​ich demnach zunehmend positiv.[396] Laut e​iner Umfrage i​m Februar 2018 sagten 54 Prozent d​er Amerikaner (84 Prozent d​er Demokraten, e​twa 20 Prozent d​er Republikaner), d​ie Mainstream-Medien würden i​hrer Einschätzung n​ach Trump f​air behandeln, während 59 Prozent Trumps Umgang m​it den Medien unfair fanden.[397]

Darüber erzürnt, d​ass Twitter s​eine per Tweet aufgestellten Behauptungen v​om 26. Mai 2020 e​inem Faktencheck unterzog, verfügte Trump p​er Dekret, d​en Schutz sozialer Netzwerke w​ie Twitter u​nd Facebook v​or Strafverfolgung z​u beenden u​nd die Befugnis d​er Netzwerke, d​urch Nutzer veröffentlichte Inhalte z​u moderieren, z​u beschneiden.[398] Wenig später kennzeichnete Twitter e​inen auf d​en Ausnahmezustand i​n Minneapolis bezogenen Tweet Donald Trumps a​ls gewaltverherrlichend.[399]

Nachdem Trumps ehemaliger Lieblingssender Fox News[400][401] i​m Verlauf d​er US-Präsidentschaftswahl 2020 b​ei Trump i​n Ungnade gefallen war, w​eil er d​ie Wahlergebnisse gesendet hatte, o​hne sich d​ie Wahlfälschungsvorwürfe v​on Trump z​u eigen z​u machen, wandte s​ich Trump v​on ihm a​b und favorisiert seitdem One America News Network.[402]

Nachdem d​as Repräsentantenhaus Ende 2020 e​in Gesetzespaket für d​en Verteidigungshaushalt beschlossen hatte, l​egte Trump dagegen e​in Veto ein. Dieses Veto w​urde vom US-Senat i​m Januar 2021 m​it der nötigen Zweidrittelmehrheit abgewiesen. Damit w​urde erstmals g​egen ein Veto Trumps entschieden.[277] Am Gesetzespaket, d​as auch Gesetze außerhalb d​er Verteidigungspolitik enthält, kritisierte Trump u​nter anderem, d​ass dieses Gesetzespaket n​icht die a​ls »Section 230« bekannten Regelung abschafft bzw. ändert. Diese Regelung s​ieht zum e​inen vor, d​ass Online-Plattformen g​egen Beiträge v​on Nutzern vorgehen können u​nd zum anderen Online-Plattformen n​icht für d​ie Beiträge d​er Nutzern haftbar gemacht werden können.[403]

Nach d​em Sturm a​uf das Kapitol i​n Washington a​m 6. Januar 2021 deaktivierte Meta Platforms (vormals Facebook Inc.) Trumps Zugriff a​uf seine Benutzerkonten b​ei Facebook u​nd Instagram. Ursprünglich für 24 Stunden angedacht, verlängerte Meta Platforms d​ie Kontensperre, m​it der Ankündigung, d​iese bis z​ur Amtseinführung v​on Joe Biden beizubehalten.[404] Am 8. Januar 2021 teilte Twitter mit, d​ass das Twitter-Benutzerkonto v​on Trump (@realdonaldtrump) aufgrund d​es Risikos e​iner weiteren Anstiftung z​u Gewalt dauerhaft gesperrt wurde.[405]

Zwei Tweets von vom 8. Januar, die von Twitter zeitnah gelöscht wurden

Anhänger als Teil einer „schweigenden Mehrheit“

Der Publizist Ward Baker h​ielt den Kandidaten Trump i​m Dezember 2015 deshalb für „so populär, w​eil ihn d​ie Wähler a​ls authentisch, unabhängig, direkt u​nd stark ansehen – u​nd weil s​ie glauben, d​ass er n​icht von Interessensgruppen gekauft werden kann“.[406] Nach d​er Einschätzung d​es Politikberaters Frank Luntz zeichnen s​ich Trumps Sympathisanten n​icht durch i​hre Treue z​u konservativen Grundsätzen, sondern v​or allem d​urch ihre Wut über d​en aktuellen Zustand d​er US-Politik aus. Trump spreche Menschen m​it unterschiedlichsten Werthaltungen u​nd aus a​llen sozialen Schichten an, w​eil er „ihre Sprache spreche“ u​nd als „Anti-Politiker“ d​as unpopuläre politische Establishment angreife. Er positioniere s​ich – ähnlich w​ie Ende d​er 1960er Jahre Richard Nixon – a​ls Kandidat e​iner „schweigenden Mehrheit“.[407]

Der Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl zufolge inszeniert s​ich Trump sowohl a​ls „Anti-Establishment-Figur“ w​ie auch „als Heilsbringer u​nd Künder e​ines neuen Zeitalters“. Sie verweist a​uch auf Trumps religiöse Rhetorik. Er ließ s​ich mit d​em König Kyros vergleichen, d​er laut Bibel z​ur Rückkehr d​es jüdischen Volkes a​us dem babylonischen Exil beigetragen hat, u​mgab sich m​it evangelikalen Predigern u​nd sprach b​ei Wahlkampfreden 2020 davon, m​an werde „einen weiteren gewaltigen Sieg erringen – für Glaube u​nd Familie, Gott u​nd das Land, Fahne u​nd Freiheit“.[408]

Etwa e​in Drittel d​er Anhänger Trumps überwand l​aut Umfrage- u​nd Wählerbefragungsdaten v​om Februar 2016 während d​er parteiinternen Vorwahl d​ie bisherigen Spaltungen d​er republikanischen Wählerschaft u​nd war i​n hoher Kohärenz d​urch „religiöse, soziale u​nd rassische Intoleranz“ vereint.[409]

Trump umwarb, w​ie die Washington Post analysierte, s​eit Jahren e​in rechtes Politiksegment, d​as sich inzwischen z​u einem Gegen-Establishment („fringe establishment“) verfestigt u​nd große mediale Präsenz a​ls Gegenöffentlichkeit gewonnen habe; Trump h​abe verbrannte Erde b​ei den Etablierten hinterlassen.[410]

Eine Umfrage d​es Thinktanks Chicago Council n​ach dem ersten halben Jahr d​er Präsidentschaft Trumps ergab, d​ass die Ansichten seiner Kernanhängerschaft s​ich nicht geändert hatten, während i​n der Wählerschaft insgesamt d​ie America-First-Politik, insbesondere Außenhandels-Protektionismus u​nd die Ablehnung v​on Einwanderern, unbeliebter geworden war, überproportional b​ei Anhängern d​er Republikaner insgesamt.[411]

Sprache und Stil

Trumps Stil u​nd Sprache gelten a​ls außerordentlich u​nd sind vielfach analysiert worden. Performative Inszenierungen, häufig melodramatischer Art, standen für d​en entertainment-erfahrenen Trump i​m Vordergrund, a​uch vor politischen Inhalten – e​twa bei d​en häufigen, choreographierten Fotos d​er Unterzeichnung v​on Erlassen i​m Oval Office.[412] Der Journalist Michael D’Antonio urteilte, Trump s​ei „so beschäftigt m​it seiner Performance, d​ass nichts, w​as er über s​ich sagt, a​ls aufrichtig bezeichnet werden kann“.[413] Trumps Art d​es Handschlags m​it internationalen Politikern – häufig außerordentlich l​ang und intensiv, während e​r etwa Angela Merkel i​m Oval Office n​icht die Hand reichte – i​st als Dominanzgeste gedeutet worden.[414]

Satzbau und Wortschatz

Trump nutzte b​ei Reden kurze, k​lar strukturierte Sätze m​it wenigsilbigen Wörtern, v​on denen d​ie wichtigsten o​ft am Ende stehen, u​nd häufig Imperative – w​ie bei seinem Slogan „Make America Great Again“.[415] Grammatik u​nd Vokabular seiner Wahlkampfreden w​aren laut Indizes a​uch Elfjährigen verständlich,[416] d​ie Sprache vieler politischer Konkurrenten u​nd früherer Präsidenten w​ar bzw. i​st deutlich komplexer.[417] In d​en 1980er u​nd 1990er Jahren verwendete Trump deutlich komplexere Satzstrukturen u​nd Vokabeln.[418] Seine Aussagen 2015/16 w​aren laut e​iner computerlinguistischen Studie stärker v​on einem femininen Sprachregister geprägt (Hilfsverben, Ichbezug, emotionale, dynamische Ansprache) a​ls die a​ller Kandidaten i​n Präsidentschaftswahlkämpfen s​eit 2004, a​uch als d​ie seiner Gegenkandidatin Hillary Clinton.[419][420]

Konfrontativer und „unpolitischer“ Stil

Trumps Stil gilt als konfrontativ. Die New York Times erstellt seit Februar 2017 eine ständig aktualisierte Liste von über 500 Personen, Orten und Gegenständen, die Trump seit Juni 2015 auf Twitter beschimpft oder beleidigt hat.[421] Markus Feldenkirchen urteilte 2015, Trump mache fast alles anders als herkömmliche Politiker; er benenne gnadenlos alles, was im politischen System der USA faul sei.[422] Trump bemühte sich im Wahlkampf nicht um Einschränkungen oder Abschwächungen, auch nicht gegenüber bestimmten Wählergruppen. Er verwendete dabei oft provokative, tabuverletzende Äußerungen, ließ Verschwörungstheorien und Außenseiterthesen anklingen und erregte so immer wieder Aufmerksamkeit. In seiner Rhetorik von „Starken“ und „Schwachen“ machte er politische Kontrahenten verächtlich, etwa durch Anspielungen zu Familienmitgliedern und Spottnamen wie „Crooked Hillary“ (Gauner-Hillary) oder „little Marco“; den Vietnam-Veteranen John McCain bezeichnete er als keinen echten Helden, weil er sich habe gefangen nehmen lassen.[423] Damit erzeuge er bei den Anhängern das Gefühl persönlicher Nähe in einer Kampfgemeinschaft gegen die Etablierten. Wie bei Silvio Berlusconi kämen dazu bei Trump der großsprecherische Mythos vom selbstgemachten Aufstieg zum Milliardär, die zur Schau gestellte machohafte Virilität und die virtuose Beherrschung der Medien.[424] Konfrontiert mit kritischen Fragen setze Trump – anders als übliche Politiker, die in Abstraktion ausweichen – sein komödiantisches Talent ein und bleibe bei seiner einfachen Sprache, womit er Distanz vom politischen Geschäft signalisiere.[415] Er weiche bei Fragen zu Inhalten und Positionen häufig auf Anekdoten oder auf Personen aus seinem persönlichen Umfeld aus, anstatt sich auf Details festzulegen.[425]

Rhetorik

Die US-Rhetorikprofessorin Jennifer Mercieca (Texas A&M University) untersucht seit 2015 Trumps Rhetorik und Sprachgebrauch. Trump nutze gezielt sprachliche Muster, die schon antike Redner kannten und verwendeten. Er übertreibt und polarisiert; er beschimpft politische Gegner (ad hominem), droht (Argumentum ad baculum) und entpersonifiziert sie. Häufig verwendet er Paralipsen (zum Beispiel Ich sage nicht..., ich sage nur... ) und stellt Vorwürfe so in den Raum, dass man ihn nicht verantwortlich machen kann (Whataboutism).[426][427] Am Beispiel von Trumps zentraler Wahlkampfforderung 2016 nach dem Bau einer Mauer zwischen den USA und Mexiko illustrierte die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl dessen Hundepfeifen-Politik: Unabhängig von dem Nutzen, der Möglichkeit oder der moralischen, ökonomischen, ökologischen oder politischen Vertretbarkeit dieses Projekts rufe der Schlachtruf „Build the wall!“ immer wieder „rassistische Rauschgefühle“ hervor.[428]

Wahrheitsgehalt von Trumps Aussagen – Zitate

Trump w​ird ein postfaktischer Politikstil (englisch „post-truth politics“) zugeschrieben:[429] Der Anteil seiner politischen Äußerungen, d​ie objektiv falsch sind, l​ag laut Untersuchungen v​on Websites w​ie Politifact i​m Herbst 2017 b​ei etwa 70 % (Obama: 26 %);[430] New York Times u​nd Washington Post führen jeweils Datenbanken m​it falschen Aussagen Trumps i​m Amt, d​ie im Sommer 2017 d​ie Tausend überschritten.[431][432] Bis z​ur Halbzeitwahl i​m November 2018 w​aren es über 6.400 Falschaussagen, d​eren Frequenz Trump i​m Laufe d​er Zeit i​mmer weiter steigerte – m​it über 1.400 i​n den sieben Wochen v​or der Wahl.[433] Insgesamt zählte d​ie Washington Post i​n seiner vierjährigen Amtszeit 30.573 falsche o​der irreführende Behauptungen, r​und die Hälfte d​avon in seinem letzten Amtsjahr. Machte e​r in seinem ersten Jahr a​ls Präsident e​twa sechs falsche o​der irreführende Behauptungen p​ro Tag, w​aren es i​n seinem zweiten Jahr bereits 16, i​n seinem dritten Jahr 22 u​nd in seinem letzten Jahr 39.[434]

Im Dezember 2018 führte d​ie Faktencheck-Abteilung d​er Washington Post e​ine neue Kategorie ein, d​en bottomless Pinocchio für Aussagen, d​eren Unwahrheit nachgewiesen w​urde und d​ie ein Politiker trotzdem mindestens zwanzigmal wiederholte. Bis d​ahin erfüllte Trump a​ls einziger Politiker überhaupt d​iese Kriterien, während d​ie meisten anderen Politiker nachgewiesene Lügen n​icht wiederholten. Bis Dezember 2018 h​atte Trump i​n vierzehn Fällen e​ine bottomless Pinocchio-Wertung erhalten, darunter für d​ie 123-mal wiederholte Falschaussage, s​eine Steuersenkung s​ei die größte d​er Geschichte, o​der für d​ie 86-mal wiederholte Behauptung, d​er Bau d​er Grenzmauer n​ach Mexiko h​abe bereits begonnen. Die Süddeutsche Zeitung w​arf angesichts d​er Tatsache, d​ass diese wiederholten Lügen Trump b​ei seinen Anhängern n​icht schadeten, d​ie Frage auf, o​b das Instrument d​es Faktenchecks überhaupt sinnvoll ist.[435][436][437]

Harry G. Frankfurt bezeichnete Trump 2016 a​ls Bullshitter, d​er anders a​ls ein Lügner g​ar kein Verhältnis m​ehr zu Wahrheit u​nd Wirklichkeit habe, sondern einfach irgendwelche Behauptungen i​n die Welt setze.[438][439]

Die Sozialwissenschaftlerin Bella DePaulo äußerte 2017 n​ach Studien z​um Lügen, Trump lüge n​icht nur häufiger a​ls jeder andere Untersuchte, sondern d​as Verhältnis seiner Lügen, u​m selbst besser dazustehen, z​u „freundlichen“ kleinen Lügen – üblicherweise b​ei zwei z​u eins – l​iege bei Trump b​ei über s​echs zu eins. Zudem s​ei der Anteil seiner Lügen, d​ie andere verletzten, m​it 50 % ungewöhnlich h​och (üblich: 1 b​is 2 %). In z​wei Umfragen i​m Herbst 2017 äußerten weniger a​ls 40 % d​er befragten Amerikaner, Trumps Aussagen Glauben z​u schenken.[440]

Der republikanische Senator Jeff Flake s​agte am 17. Januar 2018 i​n einer Rede v​or dem US-Senat: „Im Jahr 2017 w​urde die Wahrheit – d​ie objektive, empirische, nachweisliche Wahrheit – m​ehr missbraucht u​nd in Mitleidenschaft gezogen a​ls jemals z​uvor in d​er Geschichte unseres Landes, verantwortet v​on der mächtigsten Persönlichkeit innerhalb unserer Regierung“. Das ständige Wiederholen v​on Unwahrheiten unterhöhle d​as Vertrauen i​n wichtige Institutionen u​nd bringe d​ie Öffentlichkeit dazu, diesen n​icht mehr z​u glauben. Dies h​abe zerstörerische Effekte a​uf die Demokratie.[441]

Die Politikwissenschaftler Nancy L. Rosenblum u​nd Russell Muirhead h​aben Trump 2019 a​ls Beispiel für „new conspiracism“ genannt, e​ine neue Form v​on Verschwörungsglauben. Dieser verzichtet anders a​ls klassische Verschwörungstheorien gänzlich a​uf Belege u​nd Indizien u​nd stützt s​ich allein a​uf insinuierende Fragen u​nd bloße Behauptungen, d​ie oft wiederholt werden. Typischerweise l​eite Trump solche Behauptungen m​it der Phrase ein, e​ine Menge Leute würde d​as sagen. Im Vorwahlkampf 2016 e​twa verbreitete e​r belegfrei d​ie Verdächtigung, d​er Vater seines Konkurrenten Ted Cruz hätte Kontakt z​um Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald gehabt: Auch w​enn das n​icht völlig zutreffe, s​ei dennoch e​twas dran. Seit seinem Amtsantritt h​abe Trump beinahe täglich solche Verschwörungsbehauptungen über Fake News, angebliche manipulierte Wahlen o​der einen Putsch d​es Justizministeriums verbreitet.[442]

In e​iner Rede a​n die Nation a​m Unabhängigkeitstag d​er USA i​m Juli 2019 behauptete Trump, d​ie US-Amerikaner hätten i​m Jahr 1775, während d​es amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, Flughäfen eingenommen.[443] Im Zuge d​es Hurrikans Dorian präsentierte Trump i​m September 2019 e​ine im Nachhinein manipulierte Übersichtskarte d​es National Oceanic a​nd Atmospheric Administration, u​m seine Behauptung z​u belegen, d​er Bundesstaat Alabama könnte d​urch den Hurrikan gefährdet sein.[444] Im März 2020 behauptete Trump, Seoul hätte 38 Millionen Einwohner.[445]

In e​inem Tweet v​om 26. Mai 2020 versuchte Trump z​u erklären, w​arum die kalifornische Briefwahl z​ur US-amerikanischen Präsidentschaftswahl 2020 z​u einem Wahlbetrug führen würde. Twitter markierte diesen Tweet n​ach einem Faktencheck a​ls irreführend.[446] (Siehe dazu: Kontroverse u​m Briefwahl – Behinderung d​er US-Bundespost)

Strategien und Kalkül

Die FAZ bezeichnete 2017 l​eere Drohungen u​nd leere Versprechen a​ls Kennzeichen seines Krisenmanagements.[447] Trumps Verhandlungsführung i​st mit d​er eines Geiselnehmers verglichen worden: Trump drohe, bestimmte Programme z​u beenden, u​m die Gegenseite z​u Zugeständnissen z​u bewegen. Er verhandle a​uf distributive Weise, e​s gehe i​hm also u​nter einer Nullsummenannahme darum, s​ich vollständig durchzusetzen (Win-lose-Situation) – während Politik üblicherweise a​uf integrativem Verhandeln beruht, i​n der a​lle Seiten s​ich auf e​inen komplexen Interessenausgleich einigen (Win-win-Situation). Während distributives Verhandeln a​uf Bluffen, Drohen u​nd Lügen zurückgreift, g​eht der integrative Ansatz v​on Vertrauensbildung, Verständnis für d​as Gegenüber u​nd Kenntnis d​er Fakten aus. Trump, s​o der Journalist Josh Marshall, s​ei nur e​ine besonders extreme Form d​es distributiven Verhandelns gewohnt, d​ie für dauerhafte Arrangements ungeeignet sei.[448] Trumps Verhalten i​st als Strategie gedeutet worden, s​eine Gegner s​tets im Unklaren z​u lassen u​nd immer wieder n​icht nur d​ie Positionen, sondern a​uch den Ort d​er Auseinandersetzung z​u verändern („constantly shifting battlefield“). In seinem Verhalten handelt Trump z​udem konsequent entsprechend seinen beiden Haupt-Devisen: “Always g​et even” („Räche Dich immer“), u​nd “Hit b​ack harder t​han you w​ere hit” („Schlag härter zurück, a​ls man Dich geschlagen hat“).[449] Der Trump gegenüber kritische Senator Bob Corker l​obte diesen i​m Januar 2018 für d​iese Unberechenbarkeit, d​a sie d​en Vereinigten Staaten e​ine gute internationale Verhandlungsposition einbringe.[450][451][452] Trumps Biograph Timothy L. O’Brien i​st dagegen d​er Ansicht, d​ass Trumps Handlungsmotivation s​tets entweder Selbsterhaltung o​der Selbstüberhöhung sei: Zu strategischem Denken s​ei er n​icht fähig.[453] Dabei s​ehen manche Kommentatoren d​ie Gefahr, Trumps Verhalten z​u überanalysieren. Die Zeit beschrieb 2017 e​ine „hermeneutische Not“ d​er Kommentatoren w​egen der „sich ständig überbietenden Performance“ Trumps, d​em mit d​en üblichen Deutungskategorien n​icht beizukommen sei: Trump h​abe den Bürgern d​en Luxus e​iner stabilen Demokratie genommen, s​ich nicht ständig m​it Politik beschäftigen z​u müssen, u​nd sorge d​aher für Stress.[454] Dieser Umstand lässt s​ich entgegen d​er These, Trump s​ei zu strategischem Handeln n​icht fähig, a​ls Umsetzung d​er bereits i​m antiken Griechenland erfolgreichen Chaosstrategie interpretieren. Er s​etzt dabei a​uf das Bemühen d​er Medien, m​it seinen politischen Fauxpas s​owie persönlichen Skandalen a​uf dem Laufenden z​u bleiben, sodass e​r ungehindert v​on öffentlichem Widerstand handlungsfähig bleibt, d​a die Öffentlichkeit s​chon wieder völlig m​it der Bewältigung u​nd Analyse d​er nächsten, v​on ihm ausgelösten Krise beschäftigt ist. Durch Variation d​er Frequenz, m​it der e​r zum Fokus i​m öffentlichen Interesse wird, u​nd des Ausmaßes d​er notwendigen Berichterstattung, u​m die Situation z​u erfassen, s​orgt er für e​inen konstanten Notstand, e​in Hintergrundrauschen, i​n dem d​ie wirklich kontroversen Entscheidungen untergehen.[455]

Einordnung in die amerikanische Politikgeschichte

Torben Lütjen s​ieht die Präsidentschaft Trumps a​ls Resultat d​er zunehmenden Polarisierung zwischen Demokraten u​nd Republikanern, d​ie begann, a​ls die Demokraten b​ei der Präsidentschaftswahl 1964 w​egen ihrer Annäherung a​n die Bürgerrechtsbewegung d​ie konservativen Südstaaten (Solid South) a​n den radikal libertären Republikaner Barry Goldwater verloren. Dafür gewannen s​ie die liberalen Hochburgen d​er Republikaner i​m Nordosten, wodurch d​ie regionalen Spannungen innerhalb d​er Parteien sanken, während d​ie Unterschiede zwischen i​hnen wuchsen. Bei d​er Präsidentschaftswahl 1968 gelang e​s Richard Nixon, d​ie bis d​ahin traditionell demokratische weiße Arbeiterschaft z​u spalten u​nd mehrheitlich i​ns konservative Lager z​u ziehen. Sein Rechtspopulismus ersetzte sozioökonomische d​urch soziokulturelle Konfliktlinien u​nd setzte bereits a​uf dieselben Gegner w​ie Trump – d​urch Antiintellektualismus s​owie die Medien u​nd eine liberale Elite a​ls Feindbilder.[456]

Einige Stimmen s​ehen im Erfolg v​on Trump u​nd Sanders a​ls Teil e​iner Anti-Establishment-Bewegung d​as Ende d​es bisherigen Parteiensystems, d​as als d​as fünfte o​der sechste seiner Art i​n der Geschichte d​er Vereinigten Staaten angesehen wird. Trump w​ird dabei a​ls Endpunkt e​ines republikanischen Prozesses angesehen, d​er mit Wut u​nd Extremismus Wähler mobilisiere, o​hne belastbare Zukunftsvisionen anzubieten, m​it Akteuren w​ie Fox News u​nd der Tea-Party-Bewegung. Laut Robert Kagan wurden d​ie Anhänger d​er Republikaner während Obamas Präsidentschaft d​azu ermutigt, d​en Staat u​nd seine Institutionen a​ls etwas anzusehen, d​as überwunden werden müsse, w​as den Erfolg d​es Außenseiters Trump erkläre.[457]

Der Historiker Joseph J. Ellis interpretiert Trumps Erfolg a​ls eine für d​ie amerikanische Geschichte typische politische Gegenbewegung d​er White Anglo-Saxon Protestants, i​n diesem Fall a​uf den ersten afroamerikanischen Präsidenten, w​ie zuvor d​as Entstehen d​er Jim-Crow-Gesetze u​nd des Ku-Klux-Klans a​ls Reaktion a​uf die Reconstruction s​owie der Erfolg v​on Nixons u​nd später Reagans Law a​nd Order a​ls Antwort a​uf die Bürgerrechtsbewegung.[458]

Thomas Assheuer hat 2020 Trump als ein Symptom einer unbegriffenen Krise interpretiert. Trump sei Produkt seines Zeitalters. Die Weltfinanzkrise seit 2007, „als Millionen Bürger ihre Alterssicherung, ihren Job und sogar ihr Heim verloren, während die Verantwortlichen straflos und die Reichen und Superreichen mit einem blauen Auge davonkamen“, habe eine kollektive Verunsicherung verursacht; diese sei von Trump weidlich ausgebeutet worden zum Säen und Schüren von Hass und Spaltung.[459]

Internationale Einordnung

Trumps Erfolg w​urde mit rechtspopulistischen Parteien i​n Europa i​n Verbindung gebracht.[460] Die New York Times e​twa sah Trumps Kampagne a​uf den Spuren d​er vor a​llem Arbeiter ansprechenden Parteien w​ie der britischen UKIP, d​ie die christliche Identität u​nd ökonomische Integrität a​ls durch Zuwanderung bedroht betrachteten. Teile d​er Bevölkerung sähen s​ich als Zurückgelassene i​m kulturellen Wandel u​nd wegen Arbeitsplatzabwanderung i​n der globalisierten Wirtschaft a​ls Modernisierungsverlierer, wogegen d​iese Bewegungen e​inen „Wohlfahrtschauvinismus“ propagierten, a​lso die Verteidigung d​es Sozialstaats n​ur für d​ie Einheimischen.[424] Nach Trumps Wahlsieg k​am die Befürchtung auf, e​r könne e​ine „nationalistische Internationale“ m​it autoritären u​nd rechtsgerichteten Bewegungen weltweit bilden – e​twa mit Nigel Farage i​m Vereinigten Königreich, Marine Le Pen i​n Frankreich u​nd Wladimir Putin i​n Russland – u​nd sich s​o gegen d​ie bisher stabile liberale Ordnung d​er westlichen Staaten stellen. Das w​urde im Frühjahr 2017 d​urch Trumps zunehmend interventionistische u​nd anti-russische Außen- u​nd Sicherheitspolitik jedoch unwahrscheinlicher.[461][462]

In Kunst und Popkultur

Im Film Kevin – Allein i​n New York v​on 1992 spielte Trump i​n einem kurzen Cameoauftritt mit. Dies s​ei seine Bedingung dafür gewesen, d​ass die Dreharbeiten i​n der Lobby d​es Plaza-Hotels erfolgen durften, dessen Eigentümer e​r damals war.[463]

Die Zeichentrickserie Die Simpsons entwickelte i​n der i​m Jahr 2000 ausgestrahlten Folge Barts Blick i​n die Zukunft (Staffel 11) d​ie Idee, d​ass Lisa Simpson i​m Jahr 2030 a​ls erste US-Präsidentin a​uf Donald Trump folge.[464] 2015 w​urde die Rede Trumps z​ur Erklärung d​er Präsidentschaftskandidatur ebenfalls i​n der Serie aufgegriffen.[465]

Nach seinem erfolgreichen Einstieg a​ls Entertainer m​it The Apprentice w​urde 2005 d​er Fernsehfilm Trump Unauthorized (deutsch: Donald Trumps große Show) m​it Louis Ferreira i​n der Hauptrolle ausgestrahlt, d​er auf Büchern seiner Biografin Gwenda Blair beruht.[466]

Am 30. März 2016 veröffentlichten d​ie Rapper YG u​nd Nipsey Hussle d​en Protestsong FDT (Fuck Donald Trump), d​er aufgrund seines anstößigen Textes Ermittlungen d​es Secret Service z​ur Folge hatte.[467] Im Oktober 2016 startete e​in von Dave Eggers i​ns Leben gerufenes Musikprojekt namens 30 Days, 30 Songs m​it dem Ziel, b​is zum Tag d​er Präsidentschaftswahl täglich e​in Lied für e​in „Trump-freies Amerika“ z​u veröffentlichen. Mit d​er Wahl Trumps w​urde das Projekt u​nter dem Motto 1,000 Days, 1,000 Songs a​uf die Dauer seiner Amtszeit ausgeweitet.[468] Eine ähnliche Playlist w​urde vom Independent-Label Secretly Canadian u​nter dem Namen Our First 100 Days herausgegeben.

Im Oktober 2016 tauchte i​n New York City e​in Wahrsageautomat m​it einer Trump-Puppe a​ls Prophet auf, „The a​ll seeing Trump“ (deutsch „Der allsehende Trump“). Es handelte s​ich um e​ine bewegliche Kunstinstallation.[469] Der allsehende Trump h​atte eine einwanderungsfeindliche Haltung u​nd einen düsteren Ausblick i​n die Zukunft. Drückte m​an auf e​inen Knopf, ließ e​r finstere Vorhersagen verlauten[469] u​nd spuckte e​ine misfortune card (deutsch Unglücks-Karte) aus.[470]

Bei d​er Golden-Globe-Verleihung Mitte Januar 2017 g​ab die Schauspielerin Meryl Streep s​tatt einer Dankesrede e​ine Stellungnahme z​u Donald Trump ab: „Respektlosigkeit lädt z​u Respektlosigkeit ein, Gewalt animiert z​u Gewalt.“ Sie fügte hinzu: „Wenn d​ie Mächtigen i​hre Position benutzen, u​m andere z​u tyrannisieren, d​ann verlieren w​ir alle.“ Trump bezeichnete daraufhin Streep i​n einem Tweet a​ls eine „der überbewertetsten Schauspielerinnen i​n Hollywood“ u​nd „Dienerin“ v​on Hillary Clinton.[471][472]

Ende Januar 2017 stoppte d​er Verhüllungskünstler Christo (Verhüllter Reichstag) s​ein Projekt „Over t​he River“, d​ie streckenweise Überspannung d​es Arkansas River i​m US-Bundesstaat Colorado m​it silbrigen Gewebebahnen, n​ach 20 Jahren Vorbereitung: „Hier i​st die US-Bundesregierung u​nser Vermieter. Sie besitzt d​as Land. Ich k​ann kein Projekt machen, d​as diesem Vermieter zugutekommt.“[473]

Joan Baez b​ezog sich i​n ihrem Anfang April 2017 veröffentlichten Song Nasty Man („Garstiger Mann“) a​uf Trumps Beschimpfung seiner Gegenkandidatin Hillary Clinton während d​es letzten TV-Duells i​m Wahlkampf a​ls „nasty woman“.[474][475]

Zwei Dokumentarfilme, You’ve Been Trumped (2011) u​nd A Dangerous Game (2014), zeichneten d​en Kampf lokaler Initiativen g​egen von Trump geplante Golfplätze nach. Am 18. Oktober 2016 veröffentlichte d​er Filmemacher Michael Moore d​ie bissige Politik-Dokumentation Michael Moore i​n TrumpLand. 2018 folgte d​ie Dokumentation Fahrenheit 11/9, i​n der s​ich Moore m​it der Präsidentschaft v​on Trump beschäftigt.

In seinem Roman Golden House (2017) persifliert Salman Rushdie Trump i​n der Figur d​es Comic-Schurken Joker.

Zur Präsidentschaftswahl i​n den Vereinigten Staaten 2020 veröffentlichte Roy Zimmerman e​ine Parodie d​es Songs The Lion Sleeps Tonight namens The Liar Tweets Tonight a​uf YouTube.[476]

Frisur („Comb-Over“)

Trumps Frisur, ein sogenannter Comb-Over, bei dem lange Haarsträhnen über kahle Stellen auf dem Kopf gekämmt werden, wurde häufig popkulturell rezipiert. Die britische Boulevardzeitung Daily Mail veröffentlichte 2008 eine Beschreibung des „gravity-defying Donald Trump combover“ („der Schwerkraft trotzender Donald-Trump-Comb-Over“), der laut Schema vier Kämmrichtungen kombiniert.[477] Das Time Magazine veröffentlichte 2011 ein Schema der Frisur, das drei Kämmrichtungen kombiniert.[478] Das Portal BuzzFeed veröffentlichte 2013 einen Artikel mit der Überschrift „The 23 Most Important Comb-Overs of Congress“ („Die 23 wichtigsten Comb-Overs im Kongress“). Darin wird die Frisur des Abgeordneten Steve Chabot mit Trumps „,Round the World‘ technique“ („einmal-um-die-Welt-Technik“) verglichen.[479] Das Magazin Vanity Fair veröffentlichte eine „Illustrierte Geschichte“ seiner Frisur.[480] 2015 erschien eine Videosequenz der Simpsons unter dem Titel Trumptastic Voyage, in dem Homer Simpson durch Trumps Frisur schwebt, die er als „gravity-defying combover“ bezeichnet.[481] Während des Wahlkampfs schrieb der Musiker Jello Biafra ein Stück mit dem Titel Satan’s Combover (Der Comb-Over des Satans).[482] Zahlreiche Medien schrieben über Trumps Kämmtechnik und zeigten Bilder, auf denen seine Frisur vom Wind in Unordnung gebracht wird.[483][484][485] Der kanadische Entomologe Vazrick Nazari benannte 2017 die Mottenart Neopalpa donaldtrumpi nach Trump aufgrund der Ähnlichkeit der gelblich-weißen Schuppen auf dem Kopf erwachsener Männchen mit Trumps Frisur.[486] Bei Demonstrationen waren Plakate mit dem Slogan „We Shall Overcomb“ („Wir werden es überkämmen“) zu sehen, der auf den Protestsong We Shall Overcome anspielt.[487][488] In seinem 2017 erschienenen Enthüllungsbuch Fire and Fury zitiert der Journalist Michael Wolff Trumps Tochter Ivanka mit einer ausführlichen Schilderung von dessen Frisiervorgang:

Sie erklärte d​en Vorgang o​ft ihren Freunden: e​in total kahler Oberkopf – s​eit einem Eingriff z​ur Kopfhaut-Reduktion e​ine klar abgegrenzte Insel – v​orn und a​n den Seiten umgeben v​on einem pelzigen Haarkranz. Von d​ort werden a​lle Haarspitzen hochgekämmt u​nd in d​er Mitte zusammengeführt, d​ann wird a​lles zurückgekämmt u​nd mit Haarspray fixiert.[489][490]

Trump demonstrierte 2018 a​uf einer Wahlkampfveranstaltung, w​ie er e​ine kahle Stelle a​m Hinterkopf verdeckt.[491] 2019 produzierte d​er schwedische Uhrenhersteller Triwa e​ine Armbanduhr m​it einer Karikatur v​on Trumps Kopf, d​eren Zeiger d​ie Form v​on Haarsträhnen haben.[492] In d​er Family Guy-Episode Trump Guy (2019) bekommt Peter Griffin a​ls Trumps Pressesprecher d​ie Aufgabe, Räume a​uf elektrostatische Aufladung z​u überprüfen, b​evor sie Trump betritt. Als e​r Trump n​ach dem Öffnen e​iner Tür d​ie Hand gibt, stehen dessen Haare v​om Kopf ab.[493] In d​er britischen satirischen Puppenserie Spitting Image w​ird seit 2020 d​ie Frisur v​on Donald Trump a​ls eigene Figur m​it Gesicht dargestellt, d​ie den kahlen Kopf d​er Trump-Puppe verlässt.[494] Während d​es Wahlkampfs 2020 veröffentlichte d​ie New York Times Details a​us Trumps Steuererklärung,[495] a​us denen Ausgaben v​on 70.000 Dollar für Haarpflege während seiner früheren Tätigkeit a​ls Moderator d​er Sendung The Apprentice hervorgingen.[496]

Ehrungen und Auszeichnungen

Trumps Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
Nahaufnahme des Kopfes der Palpenmottenart Neopalpa donaldtrumpi

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • mit Tony Schwartz: Trump. Die Kunst des Erfolges. Heyne, München 1988, ISBN 3-453-04005-8 (Original: Trump: The Art of the Deal. Random House, 1987, ISBN 978-0-345-47917-4).
    • Neuausgabe: Tony Schwartz (Ghostwriter für Trump): So werden Sie erfolgreich: Strategien für den Weg nach oben. Redline, München 2008, ISBN 978-3-636-01597-6.
    • Neuauflage: Tony Schwartz (Ghostwriter für Trump): Trump: The Art of the Deal. Plassen Buchverlage, Kulmbach 2017, ISBN 978-3-86470-479-6.
  • mit Meredith McIver: Gib niemals auf! Wie ich meine größten Herausforderungen in meine größten Triumphe verwandelte. Übersetzt von Isabel Lamberty-Klaas. Redline, München 2008, ISBN 978-3-636-01596-9 (Original: Never Give Up: How I Turned My Biggest Challenges into Success. Wiley, 2008, ISBN 978-0-470-19084-5).
  • mit Bill Zanker: Nicht kleckern, klotzen! Der Wegweiser zum Erfolg aus der Feder eines Milliardärs. Börsenmedien, Kulmbach 2008, ISBN 978-3-938350-73-7 (Original: Think Big and Kick Ass in Business and Life. Harper, 2007).
  • mit Meredith McIver: Wie man reich wird. Übersetzt von Horst Fugger. FinanzBuch, München 2004, ISBN 3-89879-080-0 (Original: Trump: How to Get Rich. Ballantine, 2004, ISBN 978-0-345-48103-0).
  • GREAT AGAIN! – Wie ich Amerika retten werde. Plassen Buchverlage, Kulmbach 2017, ISBN 978-3-86470-384-3 (Crippled America: How to Make America Great Again. Threshold Editions, New York 2015, ISBN 978-1-5011-3796-9).

Siehe auch

Dokumentarfilme

  • Michael Moore in TrumpLand. 73 Min. Ein Film von Michael Moore. USA 2016.[516]
  • Die Trumps – Aus der Pfalz ins Weiße Haus. 48 Min. Ein Film von Paul Berczeller. Vereinigtes Königreich 2017.[517]
  • Trump: An American Dream. 4 Folgen (Titelnamen: Manhattan, Der Spieler, Citizen Trump, Politik), 222 Min. Vereinigtes Königreich 2017.[518]
  • Fahrenheit 11/9. 128 Min. Ein Film von Michael Moore. USA 2018.[519]
  • Die Trump-Dynastie – Der Weg zur Macht. 3 Folgen (Titelnamen: In die Wiege gelegt, Hoher Einsatz, Die Trump-Show), 258 Min. USA 2019.[520][521]
  • Trumps schmutziger Deal – Der Präsident und die Ukraine-Affäre. 58 Min. Ein Film von Jacques Charmelot und Francois Chayé. Frankreich 2020.[522]
  • Das gespaltene Amerika: Trump: America first! (= Frontline. Staffel 38, Folge 3). 106 Min. Ein Film von Michael Kirk. USA 2020.[523]
  • Amerika hat die Wahl: Trump gegen Biden. 110 Min. Ein Film von Michael Kirk und Mike Wiser. USA 2020.[524]
  • Trump und das FBI – Eine amerikanische Affäre. 90 Min. Ein Film von David Carr-Brown und Fabrizio Calvi. Frankreich/Deutschland 2020.[525]
  • Trumps Erbe – Das zerrissene Amerika. 45 Min. Ein Film von Carsten Obländer. Deutschland 2021.[526]

Literatur

(alphabetisch geordnet)

  • Wayne Barrett: Trump: The Greatest Show on Earth: The Deals, the Downfall, the Reinvention. Regan Arts, New York 2016, ISBN 978-1-68245-079-6. (Nachdruck der 1. Auflage von 1992 mit einem neuen 30-seitigen Vorwort).
  • Stephan Bierling: America First – Donald Trump im Weißen Haus. Eine Bilanz. C.H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75706-8.
  • Gwenda Blair: Donald Trump. The Candidate. Simon & Schuster, New York 2007, Paperback-Nachdruck 2015, ISBN 978-1-4165-4654-2.
  • John R. Bolton: The Room Where It Happened: A White House Memoir. Simon & Schuster, New York 2020, ISBN 978-1-982148-03-4.
  • Ann Coulter: In Trump We Trust: E Pluribus Awesome! Sentinel, New York City 2016, ISBN 978-0-7352-1446-0.
  • Michael D’Antonio: The Truth About Trump. Thomas Dunne Books, New York 2016.
    • dt. Die Wahrheit über Donald Trump. Econ, Berlin 2016, ISBN 978-3-430-20221-3.
  • E. J. Dionne, Thomas E. Mann, Norman Ornstein: One Nation After Trump: A Guide for the Perplexed, the Disillusioned, the Desperate, and the Not-Yet Deported. St. Martin’s Press, New York 2017, ISBN 978-1-250-16405-6.
  • Ansgar Graw: Trump verrückt die Welt. Wie der US-Präsident sein Land und die Geopolitik verändert. Herbig, München 2017, ISBN 978-3-7766-2807-4.
  • Roderick P. Hart: Trump and Us: What He Says and Why People Listen. Cambridge University Press, Cambridge 2020, ISBN 978-1-108-49081-8.
  • Jon Huer: Donald Trump: Made in the USA. Hamilton Books, Lanham, MD 2017, ISBN 978-0-7618-6927-6.
  • David Cay Johnston: The Making of Donald Trump. Melville House, Brooklyn 2016, ISBN 978-1-61219-632-9.
    • dt. Die Akte Trump. Ecowin, Wals bei Salzburg 2016, ISBN 978-3-7110-0115-3.
  • Naomi Klein: Gegen Trump. Wie es dazu kam und was wir jetzt tun müssen. S. Fischer, 2017, ISBN 978-3-10-397349-5 (im amerikanischen Original: No is not enough, „Nein ist nicht genug“).
  • Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed – The Definitive Biography of the 45th President. Simon & Schuster, London 2017, ISBN 978-1-5011-5652-6.
  • Simone Payment: Donald Trump: Profile of a Real Estate Tycoon. Rosen Publishing Group, 2007.
  • Hans-Peter Rodenberg (Hrsg.): Trump – Politik als Geschäft. LIT, Münster 2017, ISBN 978-3-643-13789-0.
  • Philip Rucker, Carol Leonnig: A Very Stable Genius: Donald J. Trump’s Testing of America. Penguin, New York 2020, ISBN 978-1-984877-50-5
  • Georg Seeßlen: Trump! Populismus als Politik. Bertz + Fischer, Berlin 2017, ISBN 978-3-86505-745-7.
  • Tim Stanley: ‚All Publicity is good Publicity‘: Donald Trump, Twitter and the Selling of an Outsider in the 2016 Presidential Election. In Iwan Morgan, Mark White (Hrsg.): The Presidential Image: A History from Theodore Roosevelt to Donald Trump. Bloomsbury, London 2020, ISBN 978-1-78831-359-9, S. 231–250.
  • Mary L. Trump: Too Much and Never Enough: How My Family Created the World’s Most Dangerous Man. Simon & Schuster, New York 2020, ISBN 978-1-982141-46-2.
  • Michael Wolff: Feuer und Zorn: Im Weißen Haus von Donald Trump. Rowohlt Verlag, Reinbek 2018, ISBN 978-3-498-09465-2.
  • Bob Woodward: Fear. Trump in the White House. Simon & Schuster, New York 2018, ISBN 978-1-5011-7551-0.
  • Bob Woodward: Rage. Simon & Schuster, New York 2020, ISBN 978-1-982131-73-9.
    • dt. Wut. Hanser Verlag, München 2020, ISBN 978-3-446-26977-4.
  • Sara Wooten: Donald Trump. From Real Estate to Reality TV. Enslow Publishers, Berkeley Heights 2008, ISBN 978-0-7660-2890-6.
Commons: Donald Trump – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Joe Biden gewinnt Präsidentenwahl. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. November 2020, abgerufen am 7. November 2020.
  2. Biden Wins Presidency, Ending Four Tumultuous Years Under Trump. In: The New York Times. 7. November 2020, abgerufen am 7. November 2020.
  3. Impeachment gegen Donald Trump: Chuck Schumer nennt Freispruch eine »Schande«. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 14. Februar 2021.
  4. Presidential Historians Survey 2021 auf c-span.org. Abgerufen am 2. Juli 2021 (englisch).
  5. Mary Pilon: Donald Trump’s Immigrant Mother In: The New Yorker. 24. Juni 2016.
  6. Gwenda Blair: Donald Trump. Master Apprentice. Simon & Schuster, New York 2005, ISBN 0-7432-7510-1, S. 5 f.; Roland Paul: Der Amerika-Auswanderer Friedrich Trump aus Kallstadt und das Scheitern seiner Rückwanderung. In: Pfälzer Heimat. Band 67, 2016, S. 15–21; Markus Vogel: Vorfahren von Frederick Christ „Fred“ Trump. In: Gedbas. 27. Januar 2019 (Ahnentafel seines vollbürtigen Bruders).
  7. Louis Smullin: John George Trump 1907–1985. In: Memorial Tributes. National Academy of Engineering. Band 3, 1989, S. 332–337.
  8. Martin Hannan: An inconvenient truth? Donald Trump’s Scottish mother was a low-earning migrant. In: The National. 21. Mai 2016, abgerufen am 5. März 2021.
  9. Gwenda Blair: The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate. Simon & Schuster, New York 2015, S. 229.
  10. Donald J. Trump, Tony Schwartz: Trump. The Art of the Deal. Ballantine, New York 1987, ISBN 0-345-47917-3, S. 66; dazu Andrew Kaczynski: Trump Mocks Warren’s Native American Heritage Claim, But Falsely Claimed His Family Was Swedish. In: BuzzFeed. 17. August 2015.
  11. Despite what Donald Trump keeps saying, his father was born in New York, not Germany, Tom Kertscher in PolitFact, online 4. April 2019
  12. Gwenda Blair: The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate. Simon & Schuster, New York 2015, S. 162–164.
  13. Gwenda Blair: The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate. Simon & Schuster, New York 2015, S. 167–169.
  14. Gwenda Blair: The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate. Simon & Schuster, New York 2015, S. 225f.
  15. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 33–42.
  16. Matt Viser: Even in College, Donald Trump Was Brash. In: The Boston Globe. 28. August 2015; Gwenda Blair: Donald Trump. The Candidate. Simon and Schuster, New York 2015, ISBN 978-1-4391-2937-1, S. 16 ff.
  17. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 48.
  18. Kurtis Lee: How deferments protected Donald Trump from serving in Vietnam. In: Los Angeles Times. 4. August 2016.
  19. siehe auch nytimes.com 26. Dezember 2018: Did a Queens Podiatrist Help Donald Trump Avoid Vietnam?
  20. James Barron: Trumps Get Divorce; Next, Who Gets What? In: The New York Times. 12. Dezember 1990.
  21. Documenting Trump’s Abuse of Women auf newyorker.com, 24. Oktober 2016, abgerufen am 28. Mai 2017
  22. Life as Donald Trump's Wife: Ivana Trump Speaks Out! | Good Morning Britain. Abgerufen am 25. Januar 2019.
  23. Lara and Eric Trump welcome second child. NBC Montana, 20. August 2019.
  24. Jason Horowitz: Familiar Talk on Women, From an Unfamiliar Trump. In: The New York Times. 18. August 2015.
  25. Gwenda Blair: The Trumps. Three Generations of Builders and a Presidential Candidate. Simon & Schuster, New York 2015, S. 242–245.
  26. Jason Horowitz: For Donald Trump, Lessons From a Brother’s Suffering. In: The New York Times. 2. Januar 2016; Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 93 f.
  27. Jack Jenkins/Maina Mwaura: Trump, confirmed a Presbyterian, now identifies as ‘non-denominational Christian’. In: Religion News Service. 23. Oktober 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  28. Tracie Rozhon: Fred C. Trump, Postwar Master Builder of Housing for Middle Class, Dies at 93. In: The New York Times. 26. Juni 1999.
  29. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 51 f.
  30. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 57–59.
  31. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 54 f.
  32. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 59 und 63–68.
  33. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 70–78 und 84 f.
  34. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 81–83.
  35. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 85–90 und 94–96.
  36. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 96 und 98 f.
  37. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 99–101.
  38. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 103–110 und 119 f.
  39. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 124–137.
  40. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 128.
  41. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 132–139.
  42. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 191.
  43. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 140–144.
  44. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 145–147.
  45. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 147–151.
  46. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 188 f.
  47. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 193–196.
  48. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 188–190, 197 f. und 205 f.
  49. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 200 f.
  50. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 203 f.
  51. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 206–209.
  52. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 209–212.
  53. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 212f.
  54. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 213f.
  55. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 217–220.
  56. Hudson Hongo: A Comprehensive List of Everyone Trying to Sever Ties With Donald Trump. In: Gawker. 7. Juli 2015.
  57. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 221–224.
  58. Heinrich Lenhardt: Legendär schlecht: Donald Trump’s Real Estate Tycoon – Schlag den Trump! GameStar, 30. März 2016.
  59. Donald Trump's Real Estate Tycoon. IGN, 28. August 2004. Abgerufen am 11. Juli 2018
  60. Donald Trump's Real Estate Tycoon: The Kotaku Review. Kotaku, 23. Januar 2017. Abgerufen am 11. Juli 2018.
  61. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 225–227.
  62. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 228–236.
  63. Trump’s 3,500 lawsuits unprecedented for a presidential nominee. In: USA Today, 1. Juni 2016.
  64. Justiz wirft Donald Trumps Universität Betrug vor. In: Die Welt, 26. August 2013.
  65. Vorwürfe wegen Schein-Universität: Trump scheitert im Kampf gegen Betrugsklage. In: Spiegel Online. 2. März 2016.
  66. Trump zahlt 25 Millionen Dollar Entschädigung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. November 2016.
  67. Trump kündigt Auflösung seiner eigenen Stiftung an. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 25. Dezember 2016.
  68. New York attorney general investigating Trump’s foundation. In: CBS News. 14. September 2016
  69. Kevin Sack, Steve Eder: New Records Shed Light on Donald Trump’s $25,000 Gift to Florida Official. In: The New York Times. 14. September 2016.
  70. Ermittlungen wegen Wohltätigkeitsgesetz: Trump kündigt Auflösung seiner umstrittenen Stiftung an. In: Spiegel Online. 25. Dezember 2016.
  71. Dan Alexander: How Donald Trump Shifted Kids-Cancer Charity Money Into His Business. In: Forbes.com, 6. Juni 2017.
  72. FAZ.net 14. Juni 2018: New Yorker Justiz verklagt Donald Trump
  73. reuters.com: New York sues Trump, his foundation, over 'self-dealing'
  74. politico.com: New York AG sues Trump, alleging 'illegal conduct' at his charity
  75. Ines Zöttl: Donald Trump: Sein Reichtum schwindet – und die Staatsanwälte warten schon. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 30. November 2020.
  76. Danny Hakim, Mike McIntire, William K. Rashbaum, Ben Protess: Trump Tax Write-Offs Are Ensnared in 2 New York Fraud Investigations. In: The New York Times. 20. November 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 30. November 2020]).
  77. Donald Trump: New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt strafrechtlich. In: Der Spiegel. Abgerufen am 19. Mai 2021.
  78. tagesschau.de: Verdacht auf Steuerbetrug: Anklage gegen Trumps Familienholding. Abgerufen am 2. Juli 2021.
  79. Anklage gegen Trump-Organisation wegen Steuerbetrugs. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. Juli 2021]).
  80. siehe auch www.washingtonpost.com 4. Juli 2021: Trump appears to acknowledge tax schemes while questioning whether alleged violations are crimes
  81. Gabriel Knupfer: Das ist Donald Trumps private Boeing 757. In: aeroTELEGRAPH, 29. August 2016.
  82. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 293f.
  83. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 294–297.
  84. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017, S. 300–304.
  85. Timothy L. O’Brien: Dear Mr. Trump: I’m Worth $10 Billion, Too. In: Bloomberg. 21. Juli 2015.
  86. Gerry Mullany: Donald Trump Claims His Wealth Exceeds ‘Ten Billion Dollars’. In: The New York Times. 15. Juli 2015.
  87. The World’s Billionaires. #405: Donald Trump. In: Forbes. Abgerufen am 17. Juni 2015; Richard Rubin: Here’s Our Tally of Donald Trump’s Wealth. In: Bloomberg. 28. Juli 2015.
  88. Donald Trump fällt zurück. In: Badische Zeitung. 21. März 2017.
  89. The definitive net worth of Donald Trump, Forbes, Februar 2018
  90. zeit.de 15. November 2019: Donald Trump zieht im Steuerstreit vor den Supreme Court
  91. Matea Gold, Drew Harwell, Rosalind S. Helderman: Trump retains assets worth at least $1.4 billion, new disclosure shows. In: The Washington Post, 16. Juni 2017.
  92. Trump’s Debts Are Widely Held on Wall Street, Creating New Potential Conflicts. In: The Wall Street Journal. 5. Januar 2017.
  93. David Barstow, Susanne Craig, Russ Buettner: Trump Engaged in Suspect Tax Schemes as He Reaped Riches From His Father, 2. Oktober 2018, The New York Times.
  94. Russ Buettner, Susanne Craig, Mike McIntire: Trump’s Taxes Show Chronic Losses and Years of Income Tax Avoidance. In: The New York Times. 27. September 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 28. September 2020]).
  95. Talis Shelbourne: Fact Check: Is Donald Trump More Than $400 Million in Debt? In: Heavy.com. 8. Oktober 2020, abgerufen am 11. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  96. Associated Press: Report that Trump is $400 million in debt raises national-security concerns. Abgerufen am 11. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  97. FAZ.net 18. Dezember 2020: Trump sorgt für sich vor
  98. Donald Trump: Niederlage im Streit um Steuerunterlagen. In: Der Spiegel. 15. Dezember 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Dezember 2021]).
  99. Michael Kranish, Marc Fisher: Trump Revealed. Simon & Schuster, London 2017. S. 273f und 289f.
  100. Scott Feinberg: Donald Trump Angled for Soviet Posting in 1980s, Says Nobel Prize Winner. In: The Hollywood Reporter. 26. Mai 2017.
  101. Abbie VanSickle: Confused by Trump’s Russia Ties? This timeline breaks it down for you, 6. April 2017, medium.com
  102. Daniel Bates: New book claims Trump was compromised by Russian spies in 1987, 10. August 2018, The New Zealand Herald
  103. Michael Oreskes: Trump Gives a Vague Hint of Candidacy. In: The New York Times. 2. September 1987.
  104. William C. Troft: Deadly Donald, UPI, 3. April 1989. Trump sagte in diesem Interview, er wolle, dass man diese Mörder hasse, „sie sollen gezwungen werden, zu leiden, und wenn sie töten, sollten sie für ihre Verbrechen hingerichtet werden.“
  105. Joshua Green: Devil’s Bargain. Penguin, New York 2017, S. 37.
  106. Joshua Green: Devil’s Bargain. Penguin, New York 2017, S. 37 f.
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