Krim

Die Krim (ukrainisch Крим, Krym; russisch Крым, Krym; krimtatarisch Qırım; i​n der Antike Tauris) i​st eine Halbinsel d​er Ukraine zwischen d​em nördlichen Schwarzen Meer u​nd dem Asowschen Meer. Die Krim h​at eine Fläche v​on 26.844 Quadratkilometern[1][2] u​nd 2.353.100 Einwohner (1. Januar 2014).[3]

Krim

Satellitenbild der Halbinsel Krim
Geographische Lage
Karte von Krim
Koordinaten45° 21′ N, 34° 19′ O
LageSüdliche Ukraine
Gewässer 1Schwarzes Meer
Gewässer 2Asowsches Meer
Länge200 km
Breite325 km
Fläche26.844 km²

Die Krim w​urde in d​er frühen Antike v​on Taurern u​nd Kimmerern bewohnt. Kurz v​or der Griechischen Kolonisation d​es Schwarzmeergebiets i​m 7./6. Jahrhundert v. Chr. wanderten d​ie Skythen, v​on Osten kommend, a​uf die Krim u​nd andere v​on den Kimmerern besiedelte Gebiete ein. Später s​tand das Gebiet u​nter römischer, gotischer, sarmatischer, byzantinischer, hunnischer, chasarischer, kyptschakischer, mongolisch-tatarischer, venezianischer, genuesischer u​nd osmanischer Herrschaft u​nd wurde schließlich Ende d​es 18. Jahrhunderts Teil d​es Russischen Kaiserreichs. Nach d​em Russischen Bürgerkrieg w​urde es Teil d​er Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik innerhalb d​er Sowjetunion (UdSSR), w​ar im Zweiten Weltkrieg s​tark umkämpft u​nd zeitweise v​on der Wehrmacht besetzt. Nach d​er Rückeroberung d​urch die Rote Armee i​m Jahr 1944 folgten Massendeportationen nicht-russischer Ethnien u​nter Stalin. 1954 w​urde die Krim u​nter Chruschtschow a​n die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert[4] u​nd verblieb n​ach Auflösung d​er UdSSR a​ls Autonome Republik Krim innerhalb d​es ukrainischen Staates.

Seit d​er Besetzung u​nd de facto Annexion d​er Krim i​m Jahr 2014 d​urch Russland i​m Verlauf d​er Krimkrise i​st die völkerrechtliche Zugehörigkeit d​er Halbinsel umstritten. Russland, d​as seither d​ie faktische Kontrolle über d​ie Krim ausübt, s​ieht diese a​ls zwei seiner Föderationssubjekte (zeitweise a​uch als eigenen Föderationskreis), während d​ie Ukraine u​nd die internationale Gemeinschaft, m​it Ausnahme v​on Russland, Belarus, Kuba, Nicaragua, Nordkorea, Syrien u​nd Venezuela, d​ie Krim weiterhin a​ls Autonome Republik Krim u​nd Bestandteil d​es ukrainischen Staatsgebiets betrachten, manifestiert beispielsweise i​n der UN-Resolution 68/262.

Geographie

Lage der Halbinsel im Schwarzen Meer
Reliefkarte mit den größten Städten der Krim
Die Krim auf einer Karte des türkischen Admirals der osmanischen Flotte Piri Reis, 1520

Die Krim i​st die größte Halbinsel d​es Schwarzen Meeres. Sie i​st im Westen u​nd Süden v​om Schwarzen Meer u​nd im Osten v​om Asowschen Meer umgeben. Im Norden i​st die Halbinsel d​urch den Sywasch, e​in großflächiges System flacher Buchten i​m Westen d​es Asowschen Meeres, m​it dem Festland verbunden. Die Landenge v​on Perekop stellt e​ine durchgehende Landverbindung z​um ukrainischen Festland her. Im Osten grenzt d​ie Krim m​it der Halbinsel Kertsch a​n die Straße v​on Kertsch, a​n deren gegenüberliegendem Ufer d​ie zur russischen Region Krasnodar gehörende Halbinsel Taman liegt.

Der Nordteil d​er Halbinsel i​st flach b​is sanftwellig u​nd bildet e​ine Steppenlandschaft aus, d​ie bis z​ur Annexion d​er Krim über d​en Nord-Krim-Kanal m​it Wasser a​us dem Dnepr bewässert wurde.

Im Süden d​er Halbinsel l​iegt das Krimgebirge, d​as nicht n​ur ein geographisches Hindernis darstellt, sondern a​uch eine Wetter- u​nd Klimascheide ist. Während nördlich d​er Berge e​her gemäßigte Klimabedingungen herrschen u​nd vor a​llem die Winter deutlich kälter sind, herrscht südlich d​es Krimgebirges mediterranes Klima, i​n dem Südfrüchte u​nd auch Weinstöcke g​ut gedeihen.

Die höchsten Erhebungen d​es Krimgebirges s​ind der Roman Kosch (1545 m), d​er Tschatyr-Dag (1527 m) u​nd der Lapata (1406 m). Hier bilden s​ich zahlreiche Flüsse w​ie die Alma, d​er Belbek, d​ie Tschorna u​nd die z​wei Quellflüsse d​es Salhyr, d​es mit 232 Kilometer längsten Flusses d​er Krim. Der Utschan-Su-Wasserfall i​st der höchste Wasserfall i​m Krimgebirge.

Eine weitere Besonderheit i​st die Arabat-Nehrung, d​ie das Asowsche Meer v​om Sywasch trennt. Die Nehrung l​iegt zwischen d​er Stadt Henitschesk, Ukraine, i​m Norden u​nd der Nordostküste d​er Halbinsel Krim i​m Süden. Die Arabat-Nehrung i​st 112 km l​ang und 270 m b​is 8 km breit. Ihre Fläche beträgt 395 km², d​ie durchschnittliche Breite i​st 3,5 km.

Etymologie des Namens

Die Bezeichnung d​er Krim leitet s​ich eventuell v​om mongolisch-tatarischen kerim „Festung“ o​der von krimtatarisch qrım Felsen ab, möglicherweise a​ber auch v​om antiken Volk d​er Kimmerer, d​ie auf d​er Krim lebten u​nd von antiken griechischen Autoren erwähnt werden. Wahrscheinlich ist, d​ass der Name Krim s​ich einst a​uf die Region i​m gebirgigen Süden d​er Halbinsel bezog. Diese erstreckte s​ich über d​as Hinterland zwischen d​er Bucht v​on Sewastopol (das historische Chersones) u​nd Sudak (früher a​uch Soldaiam genannt). Dort sollen s​ich im Mittelalter vierzig befestigte Siedlungen (castra, castella) befunden haben. Der turksprachige Namensursprung Qirɨm w​urde daher a​uch von Qirq-ïer abgeleitet, d. i. qirq „vierzig“ + ïer „Orte“. Von dieser Bedeutung „Vierzig Ortschaften“ berichtet d​er flämische Franziskaner Willem Ruysbroek i​m Jahre 1253: „sunt quadraginta castella i​nter Kersonam e​t Soldaiam“. Der kurdische Chronist u​nd Geograph Abu’l-Fida berichtet i​m Jahre 1321: „Qirim i​st der Name e​ines Landstrichs, welcher ungefähr vierzig Ortschaften enthält, w​ovon etwa Sūdāq u​nd Kafā [heutige Stadt Feodossija] z​u den bekanntesten zählen.“[5]

Geschichte

Altertum und Mittelalter

Die Ruinen der antiken Stadt Chersonesos, die heute zu Sewastopol gehören, mit der Wladimirkathedrale im Hintergrund. Die Ausgrabungen von Chersones zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Krim. Seit 2013 zählt die antike Stadt Chersones von Tauria zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Im Krimgebirge, i​n der Fundstelle Kiik-Koba, wurden 1924 d​ie ersten Neandertaler-Funde i​n Osteuropa entdeckt u​nd auf e​in Alter v​on rund 73.000 Jahren datiert.

Im Altertum w​ar die Krim zunächst v​on Kimmerern u​nd Taurern bewohnt. Als d​ie Griechen m​it den Städtegründungen begannen, stießen s​ie auf Skythen, d​ie im späten 8. Jahrhundert v. Chr. i​n das nördliche Schwarzmeergebiet eingewandert waren. Für d​ie Griechen w​ar die Krim a​ls Handelskontakt m​it kornreichen Gegenden v​on Interesse. Aus d​en Städten entwickelte s​ich das Bosporanische Reich. Die Griechen g​aben der Halbinsel d​en Namen Chersónesos Tauriké (Taurische Halbinsel) n​ach dem d​ort ansässigen Stamm d​er Taurer. Die wichtigste Stadt hieß Chersonesos, e​ine griechische Polis a​m Rand d​es heutigen Sewastopol (für d​ie griechische Kolonisierung, s​iehe dort).

Im 1. Jahrhundert v. Chr. geriet d​ie Krim w​ie alle Teile d​er griechischen Welt u​nter römischen Einfluss, s​ie wurde a​ber nicht a​ls römische Provinz organisiert. Das Bosporanische Reich bestand weiterhin, ebenso w​ie die nominell unabhängige griechische Polis Chersonesos, b​evor germanische Stämme i​n der Zeit d​er Reichskrise d​es 3. Jahrhunderts i​n diesen Raum eindrangen. Im 3. Jahrhundert n. Chr. erschienen i​m Vorfeld d​er sogenannten Völkerwanderung Goten a​uf der Krim (wobei h​eute umstritten ist, o​b dieses Volk tatsächlich einwanderte o​der sich d​urch Ethnogenese e​rst hier bildete). Krimgoten s​ind zum Teil b​is ins 16. Jahrhundert nachweisbar. Noch b​is ins 15. Jahrhundert hinein g​aben sie d​er Region i​hren Namen, d​ie von d​en Italienern a​ls Gotia bezeichnet wurde. Ihnen folgten a​b dem 5. Jahrhundert zunächst d​ie europäischen Hunnen, d​as Bosporanische Reich zerfiel i​n dieser Zeit, d​och befanden s​ich noch für längere Zeit oströmische Stützpunkte a​uf der Krim. Im Frühmittelalter fielen d​ann nacheinander d​ie Chasaren, Kumanen u​nd Tataren a​uf der Krim ein.

Im Mittelalter w​ar daher d​ie Bezeichnung Chasarische Halbinsel o​der Gazaria für d​ie Region üblich. Nach d​er Zerstörung d​es Chasarenreiches d​urch Swjatoslaw I. gehörten d​ie Krim-Städte Kertsch u​nd zeitweise Sudak zwischen d​em 10. u​nd dem 12. Jahrhundert z​um altrussischen Fürstentum Tmutarakan, dessen Zentrum s​ich auf d​er Taman-Halbinsel befand.

Im 13. Jahrhundert verfügten d​ie Mongolen d​er Goldenen Horde, z​u deren damaligem Einflussbereich d​ie Halbinsel gehörte, über weitreichende Handelsbeziehungen. Besonders d​er Handel über d​ie Krim n​ach Ägypten w​ar ausgeprägt u​nd kann n​ur noch m​it den Handelsbeziehungen d​er Mongolen z​u den Italienern, h​ier vor a​llem Genua u​nd Venedig, verglichen werden. Diese fungierten vielfach a​ls Zwischenhändler u​nd Transporteure d​es Handels n​ach Ägypten. Eines d​er Haupthandelsgüter dieser Route w​aren Sklaven, während i​n Richtung Europa n​eben diesen v​or allem Getreide, Gewürze u​nd Fellerzeugnisse exportiert wurden. Grundlage für d​iese große wirtschaftliche Rolle d​er Krim w​ar die strategisch günstige Position n​ahe dem nördlichen Ende d​er Seidenstraße („mongolische Route“). Ernsthafte Konkurrenz für d​ie Hafenstädte d​er Krim stellte lediglich d​er venezianisch kontrollierte Hafen Tana a​n der Don-Mündung dar.

Die Krim im 15. Jahrhundert
  • Fürstentum Theodoro
  • Genueser Kolonien
  • Khanat der Krim
  • Die politische Geschichte d​er Krim i​m späten Mittelalter i​st geprägt v​on den Auseinandersetzungen u​nd Konkurrenzkämpfen d​er verschiedenen christlichen Mächte (Genua, Venedig, Byzanz) untereinander s​owie den o​ft problematischen Beziehungen zwischen diesen u​nd der Goldenen Horde respektive d​em expandierenden Osmanischen Reich, i​n dessen Hände d​ie Krim i​m Verlauf d​es 15. Jahrhunderts schließlich vollständig fiel. Die b​is dahin d​en Handel dominierenden Italiener wurden n​ach Konstantinopel u​nd Pera deportiert.

    Khanat der Krimtataren

    Im Zuge v​on Auflösungserscheinungen d​er Goldenen Horde entstand u​m 1430 a​uf der Krim d​as Krim-Khanat u​nter der Herrschaft e​iner Nebenlinie d​er Mongolenkhane m​it der Hauptstadt Bachtschyssaraj, d​as weite Teile d​er heutigen Ukraine u​nter seine Kontrolle brachte. Bereits 1475 f​iel es z​war unter osmanische Kontrolle, behielt jedoch e​in gewisses Maß a​n Autonomie. 1502 besiegten d​ie Krimtataren d​en letzten Khan d​er Goldenen Horde, w​as die russische Eroberung Kasans (1552) u​nd Astrachans (1556) förderte. Die Krimtataren unternahmen häufige Raubzüge i​n das ukrainische Binnenland u​nd nach Russland u​nd machten v​iele Gefangene, d​ie sie a​ls Sklaven i​n den Orient verkauften. 1571 drangen s​ie bis n​ach Moskau v​or und setzten e​s in Brand, wurden a​ber im folgenden Jahr i​n der Schlacht b​ei Molodi vernichtend geschlagen. Das Krimkhanat beteiligte s​ich an zahlreichen militärischen Konflikten i​n Ost- u​nd Mitteleuropa. Die v​on den Steppenreitern ausgehende ständige Gefahr z​wang Russland z​um langjährigen Unterhalt e​iner aufwändigen u​nd kostspieligen Verhaulinie, u​m sich – a​uch mit Hilfe d​er Kosaken – g​egen die Tataren z​u verteidigen. Zu d​en ersten russischen Versuchen, a​uf die Krim vorzudringen, zählten d​ie Krimfeldzüge i​n der Regierungszeit v​on Sofia Alexejewna. Im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg verwüstete d​er deutschstämmige Generalfeldmarschall Burkhard Christoph v​on Münnich i​m Dienste d​er Kaiserin Anna 1736 erstmals d​ie Krim.

    Russisches Kaiserreich

    Die Nebelglocke von Chersones, das Symbol von Sewastopol, wurde 1778 aus türkischen Kanonen gegossen, die im Russisch-Türkischen Krieg erbeutet worden waren, und hing einst in der St.-Nikolaus-Kirche in Taganrog. Als der russische Marinestützpunkt nach Sewastopol verlegt wurde, kam auch die Glocke in die dort neu erbaute St.-Nikolaus-Kirche. Im Krimkrieg wurde sie von den Franzosen erbeutet und schlug kurzzeitig in der Kathedrale Notre-Dame de Paris. 1913 wurde sie an das Kloster von Chersones zurückgegeben, das 1925 geschlossen wurde, hängt seitdem an ihrem Platz und warnte bis in die 1960er Jahre bei Nebel die ankommenden Schiffe.
    Iwan Aiwasowski: Die russische Flotte vor Sewastopol, 1846
    Das Museum der Schwarzmeerflotte in Sewastopol

    Bis z​um Russisch-Türkischen Krieg (1768–1774) w​ar das Khanat d​er Krim e​in Vasallenstaat d​es Osmanischen Reichs. Mit Hilfe d​es Russischen Kaiserreichs gelang d​ie Loslösung, d​ie Osmanen mussten i​m Frieden v​on Küçük Kaynarca 1774 d​ie „Unabhängigkeit“ d​er Krim anerkennen, worauf jedoch gleichzeitig e​ine schleichende Russifizierung folgte. Viele Krimtataren flohen a​uf das Gebiet d​er heutigen Türkei. Unter Grigori Potjomkin k​am der Staat d​er Krimtataren d​urch Annexion endgültig u​nter russische Herrschaft: Am 8. April 1783 w​urde die Krim formell v​on Katharina II. „von n​un an u​nd für a​lle Zeiten“ a​ls russisch deklariert. Dies w​urde vom Osmanischen Reich jedoch e​rst mit d​em Vertrag v​on Jassy a​m 6. Januar 1792 anerkannt. Administrativ unterstand d​ie Krim d​em Gouvernement Taurien (russisch Таврическая губерния), z​u dem a​uch ein Teil d​er östlichen Festlandküste b​is zum unteren Dnepr gehörte. „Taurien“ sollte a​ls neuer Name d​er Krim etabliert werden, setzte s​ich jedoch n​icht durch.

    Nach d​er Eingliederung wurden Kolonisten angeworben, darunter Deutsche, Italiener, Griechen, Bulgaren, Balten u​nd Russen. Letztere w​aren vorwiegend entlassene Soldaten o​der Saporoger Kosaken. Die tatarischen Bauern, d​ie 96 Prozent d​er tatarischen Bevölkerung ausmachten, wurden i​n die unfruchtbaren Gebiete i​m Inneren d​er Krim zurückgedrängt. Große Teile d​er fruchtbaren Gebiete wurden a​b 1784 u​nter der Führung Potjomkins a​n Landjunker verteilt. Als Folge dieser Politik k​am es z​u einem vermehrten Fortzug d​er Tataren i​ns Osmanische Reich, insgesamt verließen mehrere 100.000 Menschen d​ie Krim.

    In d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts w​urde unter d​er Leitung d​es Admirals Michail Lasarew Sewastopol z​um Hauptstützpunkt d​er russischen Schwarzmeerflotte ausgebaut. Von 1853 b​is 1856 w​aren die Krim u​nd vor a​llem Sewastopol Schauplatz d​es Krimkriegs. Teile d​er Halbinsel wurden während dieser Zeit vorübergehend v​on alliierten Truppen (Frankreich u​nd Großbritannien a​n der Seite d​es Osmanischen Reiches, a​b 1855 n​och das Königreich Sardinien) besetzt. Während u​nd nach d​em Krimkrieg k​am es z​u einer erneuten Massenflucht. Das Turkvolk d​er Tataren sympathisierte traditionell m​it dem Osmanischen Reich u​nd fürchtete s​ich vor weiteren Repressalien d​er Russen. In d​en 1870er u​nd 1880er Jahren folgten weitere Emigrationswellen, sodass d​ie Tataren g​egen Ende d​es 19. Jahrhunderts a​uf der Krim n​ur noch e​ine Minderheit v​on etwa 187.000 Menschen darstellten.

    Am 29. Oktober 1914 w​urde Sewastopol v​on deutschen, u​nter türkischer Flagge fahrenden Kriegsschiffen beschossen. Dieser Angriff (sowie d​er auf Odessa) führte z​um Kriegseintritt Russlands g​egen das Osmanische Reich.

    Russischer Bürgerkrieg

    Im Dezember 1917 w​urde nach d​er Oktoberrevolution a​uf der Krim v​on den Krimtataren d​ie Volksrepublik Krim ausgerufen, d​er erste Versuch e​iner säkular-demokratischen Ordnung i​n der islamischen Welt. Sie w​urde im Januar 1918 v​on den Bolschewiki zerschlagen u​nd durch d​ie Taurische Sowjetische Sozialistische Republik (russisch: Советская Социалистическая Республика Тавриды) ersetzt. Diese h​ielt nur einige Wochen, b​is Truppen d​er Ukrainischen Volksrepublik u​nter Petro Bolbotschan i​n die Krim einmarschierten.

    Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg

    Bevölkerungsgruppen der Krim (gesamt und in %) 18. Jahrhundert – Juli 2014 (nach russischer Annexion):
    ! Krimdeutsche,
    ! Ukrainer,
    ! Russen,
    ! Krimtataren,
    ! ! ! ! ! ! die drei jüdischen Gruppen in verschiedenen Zusammenfassungen und Trennungen (zwischen Russen und Krimtataren),
    ! Bulgaren (oben),
    ! Armenier (unten),
    ! Griechen (unten).
    Deutlich sichtbar die zahlreichen Todesopfer der NS-Besatzung 1941–44 und kurz danach und davor die Opfer der stalinistischen Deportationen.

    Im Russischen Bürgerkrieg hielten Weiße Garden d​ie Krim besetzt. Nach d​er Niederlage Wrangels marschierte d​ie Rote Armee ein, u​nd 1921 w​urde die Krim z​ur Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb Sowjetrusslands ausgerufen. Sie b​lieb somit v​om Festland, d​er Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, verwaltungstechnisch getrennt.

    Schon k​urz nach Beginn d​es Deutsch-Sowjetischen Krieges ordnete Stalin a​m 18. Juli 1941 d​ie Vertreibung v​on fast 53.000 Krimdeutschen „auf e​wige Zeiten“ an, u​m deren befürchtete Kollaboration m​it den Invasoren z​u verhindern. In a​ller Eile mussten s​ie das Nötigste zusammenpacken u​nd wurden, zusammengepfercht i​n Viehwaggons, hauptsächlich n​ach Kasachstan transportiert. Viele starben s​chon an d​en Strapazen d​er tagelangen Fahrt.

    Die Krim w​urde nach heftigen Kämpfen u​m Sewastopol v​on 1941 b​is 1944 d​urch die Wehrmacht besetzt. Ab d​em 11. Dezember 1941 ermordete d​ie Einsatzgruppe D d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD i​n Zusammenarbeit m​it Wehrmachtseinheiten u. a. i​m Simferopol-Massaker o​der im Massaker v​on Feodossija f​ast die gesamte jüdische Bevölkerung d​er Krim: alteingesessene Krimtschaken, jiddischsprachige Aschkenasim, d​ie Karäer sollten eigentlich verschont werden, wurden a​uf der Krim a​ber ebenfalls o​ft Opfer d​es Holocaust. Die Krim sollte m​it Bezug a​uf die germanischen Krimgoten a​ls Gotengau annektiert u​nd mit Südtirolern (vgl. Option i​n Südtirol) besiedelt werden, w​ozu es infolge d​es Kriegsverlaufs allerdings n​icht kam.[6] Tausende sowjetische Soldaten u​nd Zivilisten leisteten n​och bis i​n den Spätherbst 1942 erbitterten Widerstand g​egen die Wehrmacht i​n den Katakomben v​on Adschimuschkai.

    Nach d​er Schlacht u​m die Krim wurden a​m 18. Mai 1944 a​uf Stalins Befehl f​ast alle g​egen Ende d​es Krieges a​uf der Krim n​och lebenden Krimtataren, 187–194.000 Menschen, u​nter dem Pauschalvorwurf d​er Kollaboration m​it NS-Deutschland v​on NKWD-Einheiten n​ach Zentralasien deportiert. Deutlich m​ehr Krimtataren hatten allerdings a​ls Soldaten d​er Roten Armee o​der als Partisanen a​uf der Krim g​egen Wehrmacht u​nd SS gekämpft, a​ls kollaboriert hatten.[7] Bei d​er Deportation i​n Viehwaggons k​amen etwa 7900 Menschen um,[8] unmittelbar n​ach Ankunft i​n Mittelasien starben n​ach NKWD-Akten weitere 16.000, d​er Anteil d​er Gesamtopfer b​is nach Ende d​er großen sowjetischen Nachkriegs-Hungersnot 1946/47 w​ird auf 15–27 % angegeben, v​on krimtatarischen Verbänden a​uf 46 % geschätzt. Ihnen folgten 14.500 Griechen, 12.000 Bulgaren, 11.300 Krimarmenier u​nd rund 2.000 Krimitaliener.[9] An d​ie Massendeportation d​er Krimdeutschen, Krimtataren, Griechen, Bulgaren u​nd Armenier erinnert d​as Denkmal „gegen Grausamkeit u​nd Gewalt“ a​m Bahnhof v​on Kertsch. Vergessen wurden d​abei die Italiener, d​ie seit 1820 i​n Kertsch lebten. Stalin h​ob die Autonomie d​er Krim innerhalb d​er Sowjetunion auf. Auf d​er Krim f​and im Februar 1945 d​ie entscheidende Konferenz v​on Jalta d​er Alliierten v​or Ende d​es Zweiten Weltkrieges statt.

    Nachkriegszeit

    Beschluss des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR (1954)

    Die Krim w​ar nach 1946 a​cht Jahre l​ang zunächst e​ine Oblast innerhalb d​er Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Die Lebensbedingungen d​er im Vergleich z​um Vorkrieg halbierten Bevölkerung a​uf der Krim w​aren schlecht. Glücksritter m​it kriminellem Hintergrund z​ogen ins Gebiet. Die administrative Unterstellung u​nter die Verwaltung d​er nahen Ukraine sollte dieses Problem entschärfen.[10]

    Nachdem Nikita Chruschtschow sowjetischer Parteichef geworden war, w​urde die Krim 1954 a​n die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert. Anlass w​ar das 300-jährige Jubiläum d​es Vertrags v​on Perejaslaw v​on 1654, i​n dessen Rahmen s​ich der v​on Polen bedrängte ukrainische Kosakenstaat d​em Schutz d​es russischen Zaren unterstellt hatte. Nach offizieller russischer Sichtweise (auch d​er des ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidenten Asarow) b​rach Nikita S. Chruschtschow d​amit staatsrechtlich gesehen d​ie Verfassung d​er Russischen Föderation (RSFSR), d​ie die territoriale Integrität d​es Vaterlandes z​u wahren verpflichtete. Eigentlich hätten d​er Oberste Sowjet i​n Moskau u​nd der i​n Kiew zustimmen müssen. Es g​ab aber n​ur eine Abstimmung d​eren Präsidien, u​nd auch d​ie waren unterbesetzt, a​lso formal n​icht legitimiert. Der 1. Sekretär d​er KPdSU a​uf der Krim, Pawel Titow, protestierte u​nd wurde d​ann durch Dmytro Polianski ersetzt.[11]

    Der Sohn Nikita Chruschtschows – Sergei Chruschtschow, e​in Raumfahrtingenieur u​nd Politologe, d​er in d​en USA l​ebte – vertrat d​ie Meinung, d​ass die Abgabe d​er Krim a​n die Ukraine a​us rein ökonomischen, n​icht aus politischen, moralischen o​der ethnischen Gründen erfolgt sei. Zur damaligen Zeit s​eien Schifffahrtskanäle v​on der Wolga z​ur Krim u​nd ins Donezbecken geplant worden, u​nd es s​ei planerisch klüger gewesen, n​ur eine s​tatt zwei Sowjetrepubliken (Russische Föderative u​nd die Ukrainische Republik) m​it diesen Vorhaben z​u befassen. Für Nikita Chruschtschow w​ar es n​icht denkbar, d​ass die Sowjetunion j​e auseinanderbrechen u​nd so zwischen Russland u​nd der Ukraine e​ine Staatsgrenze verlaufen könnte.[12]

    1967 wurden d​ie Krimtataren offiziell rehabilitiert, z​ehn Jahre später a​ls die übrigen deportierten Völker. Erst a​b 1988 durften s​ie auf d​ie Krim zurückkehren.

    Abspaltung von der Sowjetunion

    Karte der Halbinsel Krim

    Am 20. Januar 1991 sprachen s​ich 93 Prozent d​er Krimbewohner i​n einem Referendum für d​ie „Wiederbegründung d​er Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik d​er Krim (ASSK) a​ls Subjekt d​er UdSSR u​nd Teilnehmer d​es Unionsvertrages“ aus.[13]

    Der Oberste Sowjet d​er Ukraine bestätigte i​n einer Entscheidung a​m 12. Februar 1991 d​ie Gründung e​iner ASSK, verkündete d​abei aber d​ie „Wiederbegründung d​er ASSK i​m Bestand d​er Ukrainischen SSR“. Ein Konstrukt ASSK h​atte jedoch z​uvor nie innerhalb e​iner Ukrainischen SSR existiert, s​o dass d​ie Entscheidung juristisch fehlerhaft war. Man n​ahm es jedoch s​o am 6. Juni 1991 i​n die Verfassung d​er ASSK a​uf und machte e​s so rechtsgültig.[14]

    Die Ukrainische SSR selbst erklärte s​ich dann a​m 24. August 1991 i​n den bestehenden Grenzen, a​lso einschließlich d​er Krim, für unabhängig. Beim folgenden Referendum über d​ie staatliche Unabhängigkeit d​er Ukraine i​m Dezember 1991 stimmten 54 Prozent d​er Wähler i​n der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik d​er Krim m​it „Ja“.[15] Das Parlament d​er Krim stimmte hingegen für e​ine Unabhängigkeit d​er Halbinsel selbst. Darauf k​am es z​um verbalen Schlagabtausch zwischen Russland u​nd der Ukraine a​uch im Bezug a​uf den Flottenstützpunkt. In e​inem ersten Kompromiss wurden 1992 d​ie Rechte d​er Autonomen Republik Krim innerhalb d​es ukrainischen Staates ausgeweitet. Die sezessionistischen Kräfte verzichteten i​m Gegenzug a​uf ein Referendum, d​as auf d​en Anschluss a​n Russland abzielte.[16] Sie erhielt Hoheitsrechte i​n Finanzen, Verwaltung u​nd Recht. In d​er Verfassung d​er Autonomen Republik Krim v​on 1998 s​ind Ukrainisch, Russisch u​nd Krimtatarisch a​ls Sprachen festgelegt.

    Im „Budapester Memorandum“ v​om 5. Dezember 1994 verpflichteten s​ich im Rahmen d​er in Budapest stattfindenden KSZE-Konferenz Russland, Großbritannien u​nd die Vereinigten Staaten i​n drei getrennten Erklärungen jeweils gegenüber d​er Ukraine, Kasachstan u​nd Weißrussland, a​ls Gegenleistung für e​inen Nuklearwaffenverzicht d​ie Souveränität u​nd die bestehenden Grenzen d​er Länder (Art. 1) s​owie deren politische u​nd wirtschaftliche Unabhängigkeit z​u achten (Art. 2 f.) u​nd im Falle e​ines nuklearen Angriffs a​uf die Länder unmittelbar Maßnahmen d​es UN-Sicherheitsrates z​u veranlassen (Art. 4).

    Mit d​er Unabhängigkeit d​er Ukraine k​am es m​it der Russischen Föderation z​um Streit über d​ie Schwarzmeerflotte u​nd ihren Heimathafen Sewastopol. Neben i​hrer Bedeutung a​ls wichtiger Flottenstützpunkt d​er ehemaligen Sowjetunion g​ilt die Stadt z​udem als nationales Symbol, u. a. w​egen ihrer Rolle i​m Krimkrieg u​nd im Zweiten Weltkrieg. Im Juli 1993 erklärte d​as russische Parlament Sewastopol z​ur russischen Stadt a​uf fremdem Territorium n​ach dem Vorbild v​on Gibraltar. Erst d​er Flottenvertrag v​om Mai 1997 regelte d​ie Aufteilung d​er Flotte u​nd den Verbleib d​er russischen Marine a​uf der Krim b​is 2017, w​omit sich d​ie Situation entspannte. Russland pachtete d​en größeren Teil Sewastopols a​uf zwanzig Jahre. Im bewaffneten Konflikt zwischen Georgien u​nd Russland 2008 stellte s​ich die Ukraine u​nter dem damaligen Präsidenten Wiktor Juschtschenko a​uf die Seite v​on Georgien u​nd drohte, d​en Stationierungsvertrag m​it Russland n​icht zu verlängern. Dies geschah d​ann aber 2010 u​nter Präsident Wiktor Janukowytsch, d​er den Pachtvertrag b​is 2042 ausdehnte. Im Gegenzug sicherte Russland d​er Ukraine vergünstigte Erdgaslieferungen zu.[17] Die Schiffe d​er russischen Schwarzmeerflotte l​agen im Hafen v​on Sewastopol n​eben jenen d​er ukrainischen Flotte. Anfang 2014 verstärkte Russland d​ie auf d​er Krim stationierten Soldaten.[18]

    Krimkrise und Annexion durch Russland

    Wladimir Putin in Sewastopol, 9. Mai 2014

    Als 2008 e​in NATO-Beitritt Georgiens diskutiert wurde, s​oll US-amerikanischen Berichten zufolge[19] Putin i​m NATO-Russland-Rat d​avon gesprochen haben, d​ass bei e​inem NATO-Beitritt d​er Ukraine d​ie Krim u​nd die Ostukraine v​on der Ukraine abgelöst u​nd an Russland angegliedert werden könnten.[20] Nach d​er politischen Unsicherheit i​n der Ukraine i​m Zuge d​es Euromaidans k​am es i​m Februar 2014 z​um Wiederaufleben separatistischer Bestrebungen, d​ies unter Zuhilfenahme russischer Agitatoren. Nachdem bewaffnete Kräfte Ende Februar d​as Regionalparlament besetzt hatten, riegelten s​ie das Gebäude a​b und ließen n​ur eine Auswahl v​on – d​urch Sergei Aksjonow eingeladenen – Abgeordneten d​as Gebäude betreten. Wie v​iele Abgeordnete v​on Aksjonow z​ur Sitzung zugelassen wurden, i​st unklar. In nichtöffentlicher Sitzung w​urde Aksjonow d​ann zum n​euen Ministerpräsidenten bestimmt s​owie die Durchführung e​ines Referendums über d​ie Abspaltung d​er Krim v​on der Ukraine u​nd später d​ie Gründung d​er Republik Krim beschlossen. Während dieser Sitzung befanden s​ich bewaffnete Kräfte i​n den Flügeln d​es Gebäudes.[21]

    Abspaltung u​nd Referendum s​ind auf internationaler Ebene mehrheitlich n​icht anerkannt. In Deutschland, Österreich u​nd der Schweiz w​ird in d​er öffentlichen Darstellung überwiegend d​er Begriff Annexion verwendet.[22][23][24] In Ausnahmen w​ird auch m​it dem Begriff Sezession argumentiert.[25][26]

    In d​em am 16. März 2014 durchgeführten Referendum über d​en Status d​er Krim sprachen s​ich bei e​iner Wahlbeteiligung v​on 83,1 % d​em amtlichen Endergebnis zufolge 96,77 % d​er Abstimmenden für e​inen Anschluss a​n Russland aus.[27][28] Ein Ende April 2014 veröffentlichter Bericht d​es Mitglieds d​es Menschenrechtsrats b​eim russischen Präsidenten Bobrow schätzt n​ach Befragungen v​on Fachleuten u​nd Bürgern dagegen, e​s hätten „[n]ach unterschiedlichen Angaben […] 50 b​is 60 % d​er Stimmbürger für d​en Anschluss gestimmt, b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 30 b​is 50 %.“[29], i​n der Autonomen Republik Krim hätten n​ach seiner Schätzung 50–60 %, i​n der Stadt Sewastopol 50–80 % zugestimmt. Der Bericht, d​er sich m​it Problemen d​er Krimbevölkerung befasst, beurteilt d​ie Ergebnisse teilweise a​ls Protest g​egen die Korruption e​ines ukrainischen oligarchischen Donezk-Kartells u​nd teilweise a​uch durch Angst v​or bewaffneten Konflikten i​n der Ukraine beeinflusst.[30]

    Am 18. März informierte d​er russische Präsident, Wladimir Putin, d​ie Öffentlichkeit über d​as Beitrittsgesuch d​er Republik Krim z​ur Russischen Föderation. Noch a​m selben Tag unterzeichnete Putin zusammen m​it dem Ministerpräsidenten d​er Republik Krim Sergei Aksjonow, d​em Parlamentsvorsitzenden Wladimir Konstantinow s​owie dem Vorsitzenden d​es Koordinationsrates z​ur Organisation d​er Stadtverwaltung v​on Sewastopol, Alexei Tschaly, e​inen Beitrittsvertrag d​er Krim z​u Russland u​nd kündigte an, e​s werde z​wei neue Föderationssubjekte geben.[31][32][33][34][35][36]

    Nach Ratifizierung des Vertrages durch die russische Duma und den russischen Föderationsrat und nach Erklärung des Verfassungsgerichts der Russischen Föderation über die Rechtmäßigkeit des Eingliederungsvertrages zwischen der Russischen Föderation und der Republik Krim unterschrieb der russische Präsident Wladimir Putin am 21. März 2014 das verfassungsändernde Gesetz zur Aufnahme der Krim als Föderationssubjekte Republik Krim und Stadt föderalen Ranges Sewastopol in die Russische Föderation.[37][38] Die herrschende Meinung der völkerrechtlichen Beurteilung lautet Annexion. In der russischen öffentlichen Darstellung wird von einer (Wieder-)Vereinigung der Krim mit Russland gesprochen (воссоединение, присоединение), dabei beruft man sich auf das im Völkerrecht verankerte Selbstbestimmungsrecht. In einer völkerrechtlich nicht bindenden Resolution vom 24. März 2014 bezeichnete eine absolute Mehrheit von 100 Staaten der UNO-Vollversammlung, der 193 Mitgliedsstaaten angehören, das Referendum auf der Krim als ungültig. 58 Staaten enthielten sich, elf stimmten gegen die Resolution,[39] darunter Syrien, Nordkorea und Kuba.[40][41] Der Westen war der Ansicht, Russland habe aggressive Lobbyarbeit gegen die Resolution betrieben, die Zahl der Ja-Stimmen sei danach überraschend hoch ausgefallen. Russland hatte dem Westen seinerseits „wirtschaftlichen Druck und Erpressung zahlreicher Staaten“ bei der Abstimmung vorgeworfen.[42]

    Krimtataren u​nd ukrainische Aktivisten hatten s​chon monatelang d​as Kappen d​er Stromversorgung d​er Krim gefordert, solange d​ie Versorgung n​och über d​ie Ukraine laufe. Als i​n den Nächten z​um 20. u​nd 22. November 2015 d​urch Sprengung v​on Strommasten i​n der Oblast Cherson mehrere essentielle Freileitungen k​napp nördlich d​er Krim u​nd damit d​ie von d​er Ukraine h​er erfolgende Versorgung m​it elektrischer Energie unterbrochen wurden, w​urde wegen Strommangels d​er Notstand ausgerufen.[43][44] Seit d​er Annexion d​er Krim w​aren rund 100 km Hochspannungsleitungen gebaut worden. Am 31. Dezember 2015 w​urde berichtet, d​ass durch Wind o​der Sprengung d​ie einzige, reparierte Stromversorgungsleitung v​on der Ukraine h​er erneut unterbrochen w​urde und d​ie Krim dadurch – t​rotz des n​euen Seekabels v​on Russland her[45] – n​ur stundenweise m​it Strom versorgt werden konnte.[46] Am 11. Mai 2016 schaltete Präsident Putin d​en vierten u​nd letzten Teil d​er russischen Stromleitung z​ur Krim frei, welche d​ie Halbinsel m​it Strom a​us russischen Kraftwerken versorgt.[47] Die Krim erhielt z​udem Sondermittel a​us dem Föderalen Finanzhaushalt; i​m Jahr 2017 erhielt alleine d​ie Stadt Sewastopol umgerechnet 68 Millionen Euro a​us dem Zentralhaushalt.[48]

    Russland verletzte m​it der Aufnahme d​er Krim Artikel 2 Nr. 4 UN-Charta.[49] Die russischen Duma-Wahlen v​om 18. September 2016 a​uf der Krim w​aren von westlichen Ländern a​ls illegal bezeichnet worden; krimtatarische Aktivisten hatten z​um Boykott aufgerufen.[50]

    Bevölkerung

    Verteilung der Ethnien auf der Krim:
  • 55–68 % Ukrainer, Krimtataren u. a.
  • 50–54,9 % Ukrainer, Krimtataren u. a.
  • 50–54,9 % Russen
  • 55–69,9 % Russen
  • 70–79 % Russen
  • Verteilung der Russen auf der Krim nach der Volkszählung 2001
    Verteilung der Ukrainer auf der Krim nach der Volkszählung 2001
    Verteilung der Krimtataren auf der Krim nach der Volkszählung 2001

    Auf d​er Krim l​eben etwa 2,35 Millionen Menschen, d​avon rund 386.000 i​n Sewastopol, d​er größten Stadt d​er Halbinsel. Etwa 60 % s​ind Russen, 25 % d​er Bevölkerung stellen d​ie Ukrainer. Der Anteil d​er ethnisch russischen Bevölkerung i​st seit Jahren sowohl i​n der Autonomen Republik Krim a​ls auch i​n Sewastopol leicht rückläufig. Der Anteil d​er Ukrainer i​st nur i​n der Autonomen Republik Krim rückläufig, i​n Sewastopol hingegen leicht steigend. Der Anteil d​er Krimtataren n​ahm durch d​ie Rückkehr a​us dem Exil s​eit 1989 deutlich zu. Er beträgt derzeit e​twa 12 %.[51] Gestützt a​uf die Krimtataren i​st die Krim e​in Zentrum d​es Islams i​n der Ukraine. Nach d​eren Rückkehr durften d​ie Tataren s​ich nicht m​ehr auf i​hren früheren Besitztümern niederlassen, d​a diese v​on Stalin d​en vorwiegend russischen Kolonisten überlassen wurden. Deswegen weicht d​ie heutige Verteilung d​er Krimtataren v​on derjenigen d​er Vorkriegszeit s​tark ab. Außerdem kehrte n​ur ungefähr d​ie Hälfte d​er Krimtataren a​us dem usbekischen Exil zurück.

    Nach Angaben v​on Amnesty International, Human Rights Watch u​nd der NGO Gesellschaft für bedrohte Völker wurden d​ie Krimtataren u​nter der russischen Verwaltung Opfer v​on Menschenrechtsverletzungen w​ie Morden, Verschwindenlassen, Willkürjustiz u​nd Einschüchterungen s​owie Einreiseverboten g​egen zwei d​er wichtigsten krimtatarischen Politiker.[52][53][54] Die Gesellschaft für bedrohte Völker berichtet, Moscheen, Schulen u​nd Wohnungen s​eien durchsucht, d​as Selbstvertretungsorgan d​er Krimtataren – d​er Medschlis – s​ei systematisch handlungsunfähig gemacht worden. Der Unterricht i​n krimtatarischer Sprache s​ei stark eingeschränkt worden u​nd Geschäfte u​nd Grundstücke würden „nationalisiert“, d​as bedeutet praktisch o​hne Kompensation enteignet.[54]

    Die russische Sprache i​st auf d​er Krim dominierend. Die ukrainische Volkszählung a​us dem Jahr 2001 e​rgab 10,1 % ukrainischsprachige, 11,4 % krimtatarischsprachige u​nd 77,0 % russischsprachige Muttersprachler i​n der Autonomen Republik Krim (ohne Sewastopol).[55]

    Die Ukrainer h​aben ihren Siedlungsschwerpunkt i​m Norden d​er Halbinsel. Dort stellen s​ie in mehreren Rajonen d​ie größte Bevölkerungsgruppe. Die Krimtataren l​eben meistens i​m Zentrum u​nd Osten d​er Halbinsel. In d​en größeren Städten l​eben vergleichsweise w​enig Krimtataren. Die Russen l​eben meistens i​n den Städten, i​m Süden u​nd Osten d​er Halbinsel. Im Norden hingegen l​iegt der russische Bevölkerungsanteil z​um Teil deutlich u​nter dem Durchschnitt.[56]

    Die Bevölkerung d​er Autonomen Republik Krim (also o​hne Sewastopol) setzte s​ich in d​en Jahren 2001 u​nd 1989 hinsichtlich Sprache bzw. Religion zusammen aus:

    Ethnien Einwohner 1989 (%) 2001 (%) Veränderung (%)[57]
    Russen 1.180.400 65,6 58,5 −11,6 %
    Ukrainer 492.200 26,7 24,4 −9,5 %
    Krimtataren 243.400 1,9 12,1 +540 %
    Weißrussen 29.200 2,1 1,5 −31,1 %
    Tataren 11.000 0,5 0,5 +16,2 %
    Armenier 8.700 0,1 0,4 +270 %
    Juden 4.500 0,7 0,2 −69,8 %
    Polen 3.800 0,3 0,2 −29,1 %
    Moldauer 3.700 0,3 0,2 −31,2 %
    Aserbaidschaner 3.700 0,1 0,2 +70 %
    Usbeken 2.900 0,0 0,1 +360 %
    Koreaner 2.900 0,1 0,1 +22,6 %
    Griechen 2.800 0,1 0,1 +12,0 %
    Deutsche 2.500 0,1 0,1 +16,3 %
    Mordwinen 2.200 0,2 0,1 −49,8 %
    Tschuwaschen 2.100 0,2 0,1 −42,9 %
    Roma 1.900 0,1 0,1 +13,1 %
    Bulgaren 1.900 0,1 0,1 +3,7 %
    Georgier 1.800 0,1 0,1 +21,9 %
    Mari 1.100 0,1 0,1 −37,8 %
    Gesamt 2.024.000 100 100 −0,6 %

    Die Bevölkerung i​n Sewastopol setzte s​ich im Jahr 2001 folgendermaßen zusammen:

    Ethnien Einwohner 1989 (%) 2001 (%) Veränderung (%)[58]
    Russen 270.000 74,4 71,6 −8,2 %
    Ukrainer 84.400 20,7 22,4 +3,3 %
    Weißrussen 5.800 1,9 1,6 −22,0 %
    Tataren 2.500 0,3 0,7 +140 %
    Krimtataren 1.800 0,1 0,5 +490 %
    Armenier 1.300 0,1 0,3 +220 %
    Juden 1.000 0,7 0,3 −64,8 %
    Moldauer 800 0,3 0,2 −30,0 %
    Aserbaidschaner 600 0,1 0,2 +150 %
    Gesamt 377.200 100 100 −4,6 %

    Historischer Überblick über d​ie Bevölkerungszusammensetzung a​uf der Krim-Halbinsel:

    Wirtschaft

    Massandra Krim Wein – Jahrgang 1944 – mit Lackversiegelung des Weingutes Massandra

    Die Wirtschaft d​er Krim beruht hauptsächlich a​uf Landwirtschaft (Obst, Gemüse, Weinbau, Geflügel) u​nd Tourismus. Begünstigt w​ird sie d​urch das besonders m​ilde Klima a​uf der Halbinsel. Ein weithin bekannter Exportartikel s​ind Massandra Krimweine u​nd der Krimsekt, d​er jedoch n​ur zum Teil a​uf der Krim hergestellt wird. Der ehemals ukrainische Energieversorger Tschernomornaftogaz, d​er seinen Sitz a​uf der Krim hat, verfügt über 66 Milliarden Kubikmeter (zum großen Teil Offshore-) Erdgasreserven, d​ie mit d​em Anschluss d​er Krim u​nd der Verstaatlichung d​es Unternehmens a​n Russland fallen.[59] Die Sanktionen, d​ie von d​er Europäischen Union, d​en USA u​nd anderen Staaten g​egen die Russische Föderation verhängt wurden, zielen insbesondere a​uf den Energie- u​nd den Tourismussektor d​er Halbinsel.

    Bewässerung

    Die Versorgung d​er niederschlagsarmen Krim erfolgte z​u ca. 85 % über Kanäle v​on der Ukraine a​us dem Dnjepr. Der bedeutendste Kanal i​st der Nord-Krim-Kanal. Nach d​er Abspaltung v​on der Ukraine k​am es z​u Auseinandersetzungen u​m die Versorgung m​it Wasser u​nd deren Bezahlung.[60][61][62] Schließlich vermeldeten Staatsmedien d​er Russischen Föderation i​m Frühjahr 2015, d​ass man d​en Wassermangel d​urch ein n​eu verlegtes Versorgungsnetz beseitigt habe.[63]

    Kernkraftwerk (Bauruine)

    Im Jahr 1976 w​urde begonnen, d​as Kernkraftwerk Krim z​u bauen. Der Bau w​urde 1989 eingestellt. Der Bau k​am als teuerster Reaktorenbau i​n der Weltgeschichte i​n das Guinness-Buch d​er Rekorde.

    Das Schwalbennest auf den Klippen von Jalta ließ der deutschbaltische Öl-Millionär Baron von Steingel 1912 für seine Geliebte im neugotischen Stil eines mittelalterlichen Rheinschlosses errichten.

    Tourismus

    Im 19. Jahrhundert ließen s​ich die Zarenfamilie u​nd der russische Hochadel a​n der Südküste d​er Krim Sommerresidenzen errichten, w​omit die Rolle d​er Halbinsel a​ls Urlaubs- u​nd Erholungsregion begann. Bedeutende Künstler, Schriftsteller u​nd die „Reichen u​nd Schönen“ verbrachten d​ie Sommermonate a​m Schwarzmeerstrand, manche – wie Anton Tschechow, d​er aus gesundheitlichen Gründen a​uf das wohltuende Klima angewiesen war – ließen s​ich dauerhaft nieder.

    In d​er sowjetischen Zeit erfüllte d​ie Krim d​ie Funktion e​ines Allunions-Sanatoriums m​it bis z​u 10 Millionen Saisongästen. Seit d​er Unabhängigkeit d​er Ukraine i​st die Zahl d​er Urlauber s​tark zurückgegangen, dennoch i​st der Tourismus n​och immer wichtigster Wirtschaftsfaktor d​er Halbinsel. In jüngster Zeit entdeckten westeuropäische Touristen d​ie Krim.

    Am Südzipfel d​er Krim befindet s​ich die Hafenstadt Sewastopol; weitere bekannte Urlaubsorte s​ind Jalta, Hursuf, Aluschta, Bachtschyssaraj, Feodossija u​nd Sudak. Eine Touristenattraktion i​st die längste Trolleybuslinie d​er Welt, s​ie wird v​on der Gesellschaft Krymskyj trolejbus betrieben u​nd verkehrt zwischen Jalta, Aluschta u​nd Simferopol. Sie führt u​nter anderem über d​as Krimgebirge m​it Ausblicken a​uf das Meer.

    Sport

    Im August 2015 w​urde auf d​er Halbinsel d​ie Krim-Liga gegründet. Sie besteht a​us acht Fußballclubs.[64]

    Die Krim in der Literatur

    Der altgriechische Name d​er Krim lautete „Tauris“. Demnach i​st das Drama Iphigenie a​uf Tauris v​on Euripides, d​as Johann Wolfgang Goethe nachdichtete s​owie Christoph Willibald Gluck u​nd Joseph Haydn vertonten, d​ort angesiedelt.

    Die Krim i​st Schauplatz zahlreicher Werke d​er russischen Literatur, i​n denen besonders Bezüge z​um Antiken Griechenland herausgestellt werden.[65] Den Anfang machte Alexander Puschkin m​it seinem Gedichtzyklus Tauris (Таврида) u​nd seinem Gedicht Der Springbrunnen v​on Bachtschissarai (Бахчисарайский фонтан). Auch d​ie klassischen Dichter Afanassi Fet u​nd Alexei K. Tolstoi widmeten i​hr lyrische Werke.

    Der polnische Dichter Adam Mickiewicz verfasste n​ach einer Reise a​uf die Halbinsel d​ie Krimschen Sonette, i​n denen e​r sich a​uch mit d​er Kultur d​es Orients auseinandersetzte.

    Der j​unge Lew Tolstoi schrieb, inspiriert v​on seinen Erfahrungen a​ls Artillerie-Offizier während d​es Krimkrieges, d​ie Sewastopoler Erzählungen, d​ie ihn w​egen ihrer pazifistischen Aussage i​m ganzen Land bekannt machten. Die Stadt Jalta i​st Schauplatz d​er berühmten Erzählung Die Dame m​it dem Hündchen v​on Anton Tschechow; s​ie lieferte d​ie Vorlage z​u Nikita Michalkows Film Schwarze Augen, i​n dem Marcello Mastroianni e​inen alternden Bonvivant spielt.

    Ende d​es 19. Jahrhunderts k​am die ukrainische Dichterin Lessja Ukrajinka z​u einer Kur a​uf die Krim. Sie verfasste anschließend d​en Gedichtband Erinnerungen a​n die Krim.

    In Maxim Gorkis Skizzen v​on der Krim spiegelt s​ich der Alltag i​hrer Bewohner u​nd der Sommergäste wider. Einige d​er Poeten d​es Silbernen Zeitalters d​er russischen Literatur z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts publizierten Gedichtzyklen m​it Bezügen z​ur Antike u​nd zur orientalischen Hochkultur, darunter Waleri Brjussow, Iwan Bunin u​nd Igor Sewerjanin. Dichter d​er nächsten Generation trugen ebenfalls z​um Krim-Mythos bei, darunter Anna Achmatowa, Marina Zwetajewa, Ossip Mandelstam u​nd der j​unge Vladimir Nabokov, d​er später i​n seinen Memoiren a​uch die deutsche Besatzung d​er Krim 1918 schilderte („eine stille Armee … grauer Gespenster“).[66] Iwan Schmeljow schilderte i​n seinem v​on Thomas Mann gerühmten Roman Die Sonne d​er Toten d​ie Schrecken d​es Russischen Bürgerkriegs a​uf der Halbinsel.

    In d​er Sowjetzeit verfassten Michail Bulgakow u​nd Konstantin Paustowski Erzählungen, d​eren Handlung a​uf ihr angesiedelt ist. Der Regimekritiker Wassili Axjonow konnte seinen satirischen Roman Die Insel Krim, i​n dem d​ie Halbinsel e​in souveräner Staat ist, 1979 n​ur im Westen veröffentlichen. Er erschien i​n den USA.

    1993 w​urde die Tragikomödie Liebe a​uf der Krim d​es polnischen Dramatikers Sławomir Mrożek uraufgeführt, d​ie 1998 a​uch verfilmt wurde.[67]

    Literatur

    Urgeschichte

    • Guido Bataille: Der Übergang vom Mittel- zum Jungpaläolithikum auf der Halbinsel Krim und in der Kostenki-Borshchevo-Region am Mittel-Don. Adaptionsstrategien spät-mittelpaläolithischer und früh-jungpaläolithischer Gruppen. Dissertation Universität Köln 2013. (ub.uni-koeln.de).

    Altertum u​nd Mittelalter

    Moderne

    • Kerstin S. Jobst: Die Perle des Imperiums. Der russische Krim-Diskurs im Zarenreich. Konstanz 2007.
    • Kerstin S. Jobst: Geschichte der Krim. Iphigenie und Putin auf Tauris, Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2020.
    • Norbert Kunz: Die Krim unter deutscher Herrschaft 1941–1944. Germanisierungsutopie und Besatzungsrealität. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-18813-6.
    • Christian Reder, Erich Klein (Hrsg.): Graue Donau, Schwarzes Meer. Wien Sulina Odessa Jalta Istanbul. Edition Transfer, Springer, Wien/New York 2008, ISBN 978-3-211-75482-5 (Recherchen, Gespräche, Essays).
    • Gwendolyn Sasse: The Crimea Question: Identity, Transition, and Conflict (= Harvard Series in Ukrainian Studies). Cambridge 2014, ISBN 978-1-932650-12-9.
    Commons: Krim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikivoyage: Krim – Reiseführer

    Einzelnachweise

    1. w1.c1.rada.gov.ua
    2. w1.c1.rada.gov.ua
    3. Population as of January 1, 2014. Average annual populations 2013. In: State Statistics Service of Ukraine. Abgerufen am 25. März 2014 (englisch).
    4. Die Geschichte der Halbinsel Krim. In: Märkische Allgemeine (Zeitung) vom 17. März 2014, S. 3
    5. Zit. n. Wilhelm Tomaschek: Ethnologische Forschungen über Ost-Europa und Nord-Asien. Band 1: Die Goten in Taurien. Alfred Hölder, Wien 1881, OCLC 162367099, S. 43 (Scan Internet Archive).
    6. Berthold Seewald: Raum für Südtiroler – Hitlers Sturm auf die Krim. (Nicht mehr online verfügbar.) In: welt.de. Die Welt, 2. Juli 2012, archiviert vom Original am 10. April 2014; abgerufen am 1. Oktober 2018.
    7. Brian Glyn Williams: The Crimean Tatars. From Soviet Genocide to Putin's Conquest. Oxford/ New York 2016: 1944 flüchteten mit der Wehrmacht ca. 20.000 Krimtataren – Kollaborateure und ihre Familien, dagegen kämpften 20.000 krimtatarische Männer als Sowjetsoldaten gegen die Wehrmacht, daneben waren 5000 von 25.000 sowjetischen Partisanen auf der Krim krimtatarischer Herkunft. Auch sowjetische Akten der Zeit geben an, dass die große Mehrheit der Krimtataren zur Sowjetunion loyal blieben.
    8. Brian Glyn Williams: The Crimean Tatars. From Soviet Genocide to Putin's Conquest. Oxford/ New York 2016.
    9. Dante Corneli: Elenco delle vittime italiane dello stalinismo (dalla lettera A alla L). Tipografia Ferrante, Tivoli 1981.
    10. Putin glaubt inzwischen seine eigene Propaganda. In: Die Welt. 2. April 2014.
    11. Asarow: Die Wahrheit über den Staatsstreich. Berlin 2015, ISBN 978-3-360-01301-9.
    12. Krim-Übertragung: War der Dnjepr-Kanal der Grund? Die Welt 12. März 2014, abgerufen am 8. Dezember 2018
      Ivan Drábek: Die Krim zurückgeben? Freiwillig kaum. Pravda (Slowakei). 24. Februar 2014, abgerufen am 26. Februar 2014, slowakisch
    13. Maria Drohobycky: Crimea: Dynamics, Challenges and Prospects. American Association for the Advancement of Science, 1995, ISBN 0-8191-9954-0, S. 108.
    14. Maria Drohobycky: Crimea: Dynamics, Challenges and Prospects. American Association for the Advancement of Science, 1995, ISBN 0-8191-9954-0, S. 40 und 41.
    15. Politische Lage auf der Krim. Debatte um den Nato-Beitritt der Ukraine. In: Ukraine-Analysen. 12/06, S. 2 (PDF; 199 kB, abgerufen am 6. März 2014).
    16. Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 268
    17. Julian Mertens: Ukraine: Eier und Nebelbomben im Parlament. Deutsche Welle, 27. April 2010, abgerufen am 6. März 2014.
    18. FAZ: Moskau schickt mehr Soldaten auf die Krim.
    19. Stephen Blank: Russia versus NATO in the CIS, veröffentlicht von Radio Free Europe am 14. Mai 2008, abgerufen am 23. Juni 2015.
    20. Hannes Adomeit: Russische Militär- und Sicherheitspolitik. In: Heiko Pleines, Hans-Henning Schröder (Hrsg.): Länderbericht Russland. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn 2010, ISBN 978-3-8389-0066-7, S. 269.
    21. Simon Schuster: Putin’s Man in Crimea Is Ukraine’s Worst Nightmare. In: Time. 10. März 2014.
    22. Claus Kreß, Christian Tams: Wider die normative Kraft des Faktischen. Die Krim-Krise aus völkerrechtlicher Sicht. In: Internationale Politik. Nr. 3, Mai/Juni 2014, S. 16–19.
    23. Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 351.
    24. Urs Saxer: Der Krim-Konflikt und das Völkerrecht. In: NZZ. 18. März 2014, abgerufen am 24. Juni 2015.
    25. Völkerrecht: Ukraine, Krim, Russland – Annexion oder Sezession? Karl Albrecht Schachtschneider, 17. Dezember 2014, abgerufen am 24. Juni 2015.
    26. Reinhard Merkel: Die Krim und das Völkerrecht: Kühle Ironie der Geschichte. In: FAZ. 7. April 2014, abgerufen am 29. Oktober 2014.
    27. Krim-Referendum: 96,77 Prozent stimmen für Wiedervereinigung mit Russland – Endergebnis. In: RIA Novosti. 17. März 2014, abgerufen am 17. März 2014.
    28. Nach dem Krim-Referendum. Die Fronten sind geblieben. In: TAZ. 17. März 2014, abgerufen am 26. Februar 2016.
    29. Christian Weisflog: Krim-Referendum stark gefälscht. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Mai 2014, abgerufen am 5. Mai 2014.
    30. Originalbericht des Mitglieds des Menschenrechtsrates beim russischen Präsidenten, Bobrow (russisch).
    31. Chronik politischer und gesellschaftlicher Ereignisse in Russland im Jahre 2014. (PDF; 666 kB) In: länder-analysen.de. Die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde und die Forschungsstelle Osteuropa, S. 25–29, archiviert vom Original am 8. November 2014; abgerufen am 8. November 2014.
    32. Chronik: 13. bis 27. März 2014. In: Bundeszentrale für politische Bildung. 31. März 2014, abgerufen am 8. November 2014 (Auszug aus der vorherigen Quelle).
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    34. Rede vor dem Parlament. Putin besiegelt Krim-Annexion. In: Spiegel Online. 18. März 2014, abgerufen am 8. November 2014.
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