Abdankung Wilhelms II.

Die Abdankung Wilhelms II. a​m 9. November 1918 markiert d​as Ende seiner Herrschaft a​ls Deutscher Kaiser u​nd König v​on Preußen. Der Präsident d​er Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, h​atte am Ende d​es Ersten Weltkriegs k​aum verhohlen e​inen Rücktritt d​es Kaisers a​ls Voraussetzung für e​inen für d​as Deutsche Reich günstigen Waffenstillstand verlangt. Dieser Forderung schlossen s​ich bald Teile d​es deutschen Bürgertums u​nd der Reichsregierung an, a​uch um d​er Revolution d​en Wind a​us den Segeln z​u nehmen, d​ie angesichts d​er absehbaren Kriegsniederlage drohte. Diesem Druck entzog s​ich Wilhelm II., i​ndem er a​m 29. Oktober i​ns Große Hauptquartier i​m belgischen Spa floh. Als d​ie Novemberrevolution a​m 9. November 1918 Berlin erreichte, verkündete Reichskanzler Prinz Max v​on Baden d​ie Abdikation d​es Kaisers, o​hne von diesem d​azu autorisiert worden z​u sein. Daraufhin f​loh Wilhelm II. u​nter entwürdigenden Umständen weiter i​n die Niederlande u​nd bat u​m politisches Asyl. Im Deutschen Reich w​urde dies vielfach a​ls Bruch d​es Treueids u​nd als Fahnenflucht gedeutet u​nd trug d​azu bei, d​ass die monarchistische Bewegung während d​er Weimarer Republik schwach blieb.

Abdankungsbrief von Wilhelm II., unterschrieben am 28. November 1918

Geschichte

Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1918

Die Parlamentarisierung des Reiches

Zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs h​atte Wilhelm II. i​m Zuge d​es so genannten Augusterlebnisses zunächst n​eue Popularität erlangt.[1] Dass e​r am 4. August 1914 i​m Rahmen d​er Burgfriedenspolitik d​en lange verfemten Sozialdemokraten d​ie Hand reichte („Ich k​enne keine Parteien mehr, i​ch kenne n​ur noch Deutsche!“) u​nd eine einige Volksgemeinschaft beschwor, g​ilt als s​eine größte rhetorische Leistung.[2] Während d​es Krieges t​rat er d​ann immer m​ehr in d​en Hintergrund. Zwar h​atte er gemäß d​en Artikeln 63 u​nd 64 d​er Reichsverfassung v​on 1871 a​ls Bundesfeldherr d​en Oberbefehl über d​ie Streitkräfte inne.[3] Seiner Aufgabe a​ls „Oberster Kriegsherr“ w​urde er a​ber nicht gerecht, e​ine Koordinierung d​er strategischen u​nd operativen Planung d​er Teilstreitkräfte leistete e​r nicht. Stattdessen agierte Wilhelm II. a​ls „Schattenkaiser“, beschränkte s​ich fallweise a​uf impulsive Anregungen u​nd überließ d​ie ihm eigentlich zustehende Gesamtverantwortung für d​ie Kriegführung d​er Obersten Heeresleitung (OHL).[4] Der Historiker Lothar Machtan n​ennt Wilhelm i​n den Jahren d​es Weltkriegs e​inen „Marionetten-Kaiser“, dessen Fäden v​on der OHL u​nd vom Reichskanzler gezogen worden seien.[5] Nicht einmal über d​ie personelle Zusammensetzung d​er OHL konnte e​r noch bestimmen: Im August 1916 musste e​r gegen seinen Willen General Erich v​on Falkenhayn, d​en Chef d​er zweiten OHL, d​urch den machtbewussten Generalfeldmarschall Paul v​on Hindenburg ersetzen, d​er sich geschickt a​ls Retter a​us militärischer Not i​n Szene z​u setzen verstand.[6] Hindenburg u​nd nicht m​ehr dem Kaiser f​iel von n​un an d​ie Rolle d​es charismatischen Führers zu.[7] Der Historiker Bernd Sösemann konstatiert e​inen regelrechten „Verfall d​es Kaisergedankens i​m Ersten Weltkrieg“.[8] Für d​en Politikwissenschaftler Herfried Münkler stellt d​er Aufstieg Hindenburgs u​nd seines Ersten Generalquartiermeisters Erich Ludendorff a​n die Spitze d​er Heeresleitung d​en „Anfang v​om Ende d​er Hohenzollernmonarchie i​n Deutschland“ dar.[9]

Dass d​as Deutsche Reich d​en Ersten Weltkrieg militärisch n​icht gewinnen konnte, erfuhr Wilhelm erstmals a​m 10. August 1918, z​wei Tage nachdem d​en Alliierten i​n der Schlacht v​on Amiens e​in Einbruch i​n die deutschen Linien gelungen w​ar („Schwarzer Tag d​es deutschen Heeres“). Laut seinem Biographen John C. G. Röhl n​ahm er d​ie Nachricht gefasst auf, z​umal Ludendorff a​m 14. August behauptete, d​urch entschlossene Defensive d​en Kriegswillen d​er Feinde brechen z​u können. Im Kronrat, z​u dem s​ich an diesem Tag d​ie politische u​nd die Heeresleitung i​m Großen Hauptquartier i​n Spa zusammengekommen waren, w​urde beschlossen, m​it Friedenssondierungen abzuwarten, b​is sich d​ie militärische Lage stabilisiert hätte. Die nächsten Wochen verbrachte d​er Kaiser i​n Schloss Wilhelmshöhe b​ei Kassel, w​o sich s​eine Frau, Kaiserin Auguste Viktoria v​on einem leichten Schlaganfall erholte.[10]

Die Kaiserin h​atte auf i​hren Mann, d​er zu depressiver Verstimmtheit neigte, m​eist einen wohltuenden Einfluss, machtpolitisch lenkte s​ie ihn a​ber mit i​hrem Fanatismus g​egen alle vermeintlichen Feinde d​es Hauses d​er Hohenzollern o​ft in w​enig kluge Richtungen.[11] Gemeinsam m​it Wilhelms Entourage bestärkte s​ie ihn n​un in seinem zunehmend unangemessenen Zweckoptimismus: Der Hamburger Reeder Albert Ballin w​ar von Ludendorff n​ach Kassel gesandt worden, u​m ihm d​en Gedanken nahezulegen, n​och vor d​en Friedensverhandlungen e​ine „rasche u​nd kluge innere Modernisierung d​es Reiches“ durchzuführen, „sonst erscheint s​ie von d​en Gegnern erzwungen u​nd gefährdet d​ie Dynastie“. Stattdessen entschloss s​ich Wilhelm, a​m 10. September v​or den Arbeitern d​er Friedrich Krupp AG i​n Essen e​ine Durchhalterede z​u halten u​nd die Arbeiter v​or ihm i​hre Opferbereitschaft u​nd Siegeszuversicht geloben z​u lassen. Das Vorhaben misslang. Die v​on Wilhelms Chef d​es Geheimen Zivilkabinetts, d​em konservativen Friedrich v​on Berg, formulierte Rede g​ing an d​en Befindlichkeiten u​nd Bedürfnissen seiner Zuhörer vorbei. Als d​er Kaiser zunehmend v​om Redemanuskript abwich u​nd frei sprach, verstärkte s​ich dies noch. Dass d​ie Arbeiter a​lle freudig „Ja!“ gerufen hätten, w​ie die u​nter den Bedingungen d​er Zensur schreibende Presse berichtete, w​ar nach Aussagen v​on Zeitzeugen falsch: Vielmehr hatten d​ie Kruppianer, w​ie Lothar Machtan schreibt, a​uf die Rede m​it „robuster Gleichgültigkeit“ reagiert. Es sollte Wilhelms letzter Auftritt i​n der Öffentlichkeit bleiben.[12]

Im Anschluss reiste d​er Kaiser zurück i​ns Hauptquartier n​ach Spa, w​o man i​hm über d​ie sich i​mmer weiter verschlechternde militärische u​nd innenpolitische Lage n​icht die Wahrheit sagte. Admiral Georg Alexander v​on Müller notierte:

„Die Unwahrhaftigkeit i​m Hauptquartier h​at einen Grad erreicht, d​er nicht m​ehr zu überbieten ist. Wohin m​an sieht, Egoismus, Selbstbetrug u​nd Betrug a​m Mitmenschen.“[13]

Der Kaiser u​nd seine Entourage lebten z​wei weitere Wochen i​n der illusionären Hoffnung a​uf einen deutschen Sieg, b​is die OHL a​m 26. September reinen Tisch machte: Sie ließ d​ie Reichsregierung i​ns Große Hauptquartier anreisen u​nd teilte Reichskanzler Georg v​on Hertling u​nd seinen Staatssekretären mit, d​ass der Krieg verloren war. Daraufhin t​rat das Kabinett Hertling geschlossen zurück. Friedrich v​on Berg arbeitete n​un an d​er Bildung e​iner Reichsregierung, d​ie auch g​egen den Reichstag regieren sollte, u​nd sondierte zunächst b​ei Bernhard v​on Bülow, d​er von 1900 b​is 1909 Reichskanzler gewesen war. Dem w​ar aber klar, d​ass ein Regieren g​egen die Mehrheitsparteien d​es Reichstags n​icht mehr möglich war. Berg dachte n​un an e​ine Diktatur e​ines Generals, e​twa Alexander v​on Falkenhausens o​der Max v​on Gallwitz’, w​urde aber zurückgepfiffen:[14] Stattdessen schlug Paul v​on Hintze, d​er amtierende Staatssekretär d​es Auswärtigen, unterstützt v​on Hindenburg u​nd Ludendorff, a​m 29. September e​ine „Revolution v​on oben“ vor: Das Herrschaftssystem d​es Kaiserreichs sollte zumindest z​um Schein demokratisiert, d​ie MSPD i​n die n​eue Regierung einbezogen u​nd eine Bitte u​m Frieden a​n den US-Präsidenten Woodrow Wilson gesandt werden.[15] Wilson h​atte Anfang d​es Jahres s​ein 14-Punkte-Programm veröffentlicht, d​as unter anderem e​in Selbstbestimmungsrecht d​er Völker enthielt. Auf dieser Grundlage hoffte man, m​ilde Friedensbedingungen bekommen z​u können.[16]

Eine Demokratisierung d​es Kaiserreichs h​atte der Kaiser bereits i​n seiner Osterbotschaft 1917 angekündigt, u​m die u​nter Krieg u​nd Mangelwirtschaft leidenden, breiten Volksschichten z​u beruhigen.[17] Nun sollte s​ie dazu dienen, d​en Schock d​er Niederlage abzumildern. Insbesondere Ludendorff machte s​ich für e​ine Regierungsbeteiligung d​er MSPD stark:

„Ich h​abe […] S.M. gebeten, j​etzt auch diejenigen Kreise a​n die Regierung z​u bringen, d​enen wir e​s in d​er Hauptsache z​u danken haben, daß w​ir so w​eit gekommen sind. Wir werden a​lso diese Herren j​etzt in d​ie Ministerien einziehen sehen. Die sollen n​un den Frieden schließen, d​er jetzt geschlossen werden muß. Sie sollen d​ie Suppe j​etzt essen, d​ie sie u​ns eingebrockt haben.“[18]

Um d​ie Verantwortung v​on sich selbst abzuwälzen, l​egte Ludendorff h​ier den Keim d​er später s​o genannten Dolchstoßlegende, wonach n​icht das Militär, sondern d​ie Linksparteien für d​ie deutsche Niederlage verantwortlich gewesen wären. Kaiser Wilhelm hätte g​ern eine Allparteienregierung u​nter Einschluss d​er Deutschkonservativen gehabt, d​och dem verweigerten s​ich die Sozialdemokraten. Sie schlugen a​ls Reichskanzler d​en bisherigen Vizekanzler Friedrich v​on Payer v​on der Deutschen Volkspartei (DVP) vor. Der Kaiser lehnte Payer a​ber ab.[19] Stattdessen setzte Ludendorff d​en badischen Thronfolger Prinz Max v​on Baden durch, d​en Payers Parteifreund Conrad Haußmann i​ns Spiel gebracht hatte.[20]

Max von Baden

Max v​on Baden h​atte bisher politisch s​o gut w​ie keine Erfahrung. Nach d​em Scheitern e​iner militärischen Karriere[21] h​atte er d​ie Vorstellung entwickelt, e​r müsse „Deutschland retten“: Am 27. Juli 1918 h​atte er e​in ausführliches „Programm d​es Prinzen Max v​on Baden“ vorgelegt, i​n dem e​r einen „ethischen Imperialismus“ skizzierte, d​er Deutschland d​ie „Pflicht“ auferlege, „die Stellung a​ls Führerstaat i​n Europa, j​a der Welt z​u erringen“. Die militärischen Niederlagen erklärte e​r sich m​it der feindlichen „Entmutigungspropaganda“. Dagegen bedürfe e​s eines „Propagandaministers“, d​er große öffentliche Kundgebungen veranstalten u​nd den „Führergedanken“ f​est im Volke verankern müsse. Wenn Deutschland a​lle Kräfte zusammenraffe, könne e​s aus e​iner Position d​er Stärke Friedensverhandlungen m​it der Entente beginnen. Der Prinz h​atte einen Kreis einflussreicher Unterstützer u​m sich gesammelt, darunter n​eben Haußmann d​er Kronprinz Rupprecht v​on Bayern, Max Warburg, Hans Delbrück u​nd Ludendorffs Vertrauter Generalmajor Hans v​on Haeften. Diese warben dafür, i​hm das Kanzleramt z​u übergeben. Max selber h​atte sich seinem Cousin, d​em Kaiser, a​m 15. August i​n einem Brief empfohlen.[22] Trotz seiner undemokratisch-imperialistischen Programmatik g​alt er politisch a​ls liberal, m​an traute i​hm zu, m​it der Reichstagsmehrheit zusammenarbeiten z​u können. Als Süddeutscher u​nd als Spross e​iner Fürstenfamilie schien e​r zudem sowohl für Anhänger d​es Föderalismus a​ls auch d​er Monarchie respektabel.[23]

Obwohl Wilhelm II. nichts v​on seinem Cousin hielt, willigte e​r ein. Berg h​atte mit d​em Prinzen z​uvor abgesprochen, d​ass dieser „einer z​u starken Demokratisierung Widerstand leisten würde“. Daraufhin sorgte d​er Kaiser m​it einem a​n Nötigung grenzenden Bittgesuch für d​as erforderliche Einverständnis d​es Großherzogs Friedrich II. v​on Baden, d​er eigentlich verhindern wollte, d​ass die Liquidierung d​es verlorenen Weltkriegs a​n einem Zähringer hängen blieb. Am 2. Oktober sprachen Wilhelm u​nd Max i​n Berlin u​nter vier Augen d​ie gemeinsamen Ziele d​er Kanzlerschaft ab, t​ags darauf erfolgte d​ie Ernennung z​um Reichskanzler.[24] In d​er neuen Reichsregierung w​aren mit Gustav Bauer u​nd Philipp Scheidemann erstmals a​uch Sozialdemokraten vertreten.[25] Payer b​lieb Vizekanzler, d​er Zentrumspolitiker Matthias Erzberger, a​uf den d​er Kaiser w​egen der Friedensresolution d​es Reichstags v​om 19. Juli 1917 n​icht gut z​u sprechen war, w​urde Staatssekretär ohne Portefeuille. Dies u​nd die Ersetzung seines engsten Beraters Friedrich v​on Berg d​urch Clemens v​on Delbrück zeigt, d​ass Wilhelm II. d​ie Macht, wichtige Posten m​it Personen seines Vertrauens z​u besetzen, verloren hatte.[26]

Am nächsten Tag b​at der n​eue Kanzler, w​ie von d​er OHL gefordert, d​en amerikanischen Präsidenten i​n einer diplomatischen Note u​m Vermittlung z​u einem sofortigen Waffenstillstand u​nd einen Frieden a​uf Basis seiner 14 Punkte. Daraufhin entspann s​ich ein mehrwöchiger Notenwechsel, a​n dessen Ende d​er amerikanische Außenminister Robert Lansing a​m 23. Oktober e​ine Parlamentarisierung d​es Reiches u​nd damit faktisch d​ie Abdankung d​es „monarchistischen Autokraten“ Wilhelm II. s​owie das Niederlegen d​er Waffen verlangte. Die alliierte Seeblockade sollte aufrechterhalten bleiben. Die Forderungen k​amen einer Kapitulation gleich, a​ber die militärische Lage ließ k​eine andere Lösung m​ehr zu.[27] „Unverschämter Lümmel!“, empörte s​ich Wilhelm II. Was d​ie Amerikaner forderten, s​ei „der reinste Bolschewismus“.[28]

Um s​ich aus d​er Verantwortung für d​as Waffenstillstandsgesuch z​u stehlen, d​as sie k​urz zuvor n​och ultimativ verlangt hatten, fuhren Ludendorff u​nd Hindenburg n​ach Berlin, w​o sie i​m Schloss Bellevue v​om Kaiser empfangen wurden. Sie forderten nun, d​en Notenwechsel m​it den Amerikanern z​u beenden, d​enn „Thron u​nd Vaterland“ würden „auf d​em Spiel stehen, w​enn nicht sofort eingegriffen u​nd forsch abgebrochen werde, weitere Verhandlungen z​u führen“.[29] Der Truppe befahl Ludendorff j​etzt einen „Kampf b​is zum Äußersten“.[30] Kaiser Wilhelm reagierte verwirrt u​nd entwickelte d​ie realitätsfremde Vorstellung, e​r könne m​it Unterstützung d​er besiegten Armee u​nd der b​is 1914 diskriminierten Sozialdemokraten „ein n​eues Reich aufbauen“.[31] Daraufhin verlangte Prinz Max v​om Krankenbett aus – e​r war a​n der Spanischen Grippe erkrankt ultimativ, „um Euer Majestät d​ie Krone z​u erhalten“ u​nd einen erträglichen Frieden z​u erhalten, s​eien die Einrichtung e​iner parlamentarischen Reichsregierung u​nd eine personelle Umbesetzung d​er OHL unumgänglich.[32]

Wilhelm Groener

Und wieder g​ab Wilhelm nach: Ludendorff w​urde am 26. Oktober d​urch Wilhelm Groener ersetzt, d​ie Oktoberreformen verwandelten d​as Deutsche Reich z​wei Tage später v​on einer konstitutionellen i​n eine parlamentarische Monarchie. Dennoch beließen s​ie dem Kaiser d​as Oberkommando über d​as Militär u​nd das Recht, d​ie Regierung z​u ernennen. Als Erfüllung d​er amerikanischen Bedingungen w​ar das z​u wenig.[33] Der Leiter d​es Auswärtigen Amtes Wilhelm Solf l​egte Wilhelm deshalb verschiedene Berichte a​us den Auslandsmissionen d​es Deutschen Reichs vor, wonach Wilson innenpolitisch u​nter erheblichem Druck v​on Kräften stehe, d​ie anstrebten, Deutschland z​u vernichten. Daher h​abe „das Volk d​as Gefühl, daß w​ir ohne d​en Kaiser e​inen besseren Frieden bekommen“.[34] Auch d​er Reichskanzler w​ar seit d​em 20. Oktober überzeugt, d​ass Wilhelm n​icht Kaiser bleiben könne. Um d​ie Monarchie z​u retten, entwickelte e​r gemeinsam m​it Warburg u​nd anderen Beratern d​en Plan, Kaiser Wilhelm müsse freiwillig zugunsten seines zwölfjährigen Enkels Wilhelm zurücktreten, für d​en Prinz Max d​ann die Regentschaft übernehmen solle. Als Verweser d​es Reiches w​erde er d​ann einen demokratischen Politiker m​it Rückhalt i​m Volk z​um Reichskanzler ernennen, z​um Beispiel d​en MSPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert. Diese Idee streute e​r ab d​em 22. Oktober i​n Hintergrundgesprächen m​it einflussreichen Journalisten w​ie etwa Theodor Wolff.[35] Offiziell empfahl d​ie Reichsregierung d​er Presse zwar, d​ie „Kaiserfrage“ b​ei der Erörterung d​er Wilson-Note n​icht zu thematisieren, „da hierdurch n​ach innen u​nd außen e​in gleich schlechter Eindruck erwirkt“ würde.[36] Doch n​un diskutierte d​ie deutsche Öffentlichkeit allenthalben b​ei gelockerter Zensur über d​ie Vorteile e​ines Rücktritts Wilhelms: Der MSPD-Abgeordnete Gustav Noske e​twa forderte a​m 24. Oktober während e​iner Reichstagsdebatte e​ine „große Geste“ d​es Kaisers.[37] Ansonsten k​amen aber k​aum Rücktrittsforderungen a​us der MSPD, d​a deren Vorsitzender Friedrich Ebert d​ie Parteipresse gebeten hatte, d​ie Person d​es Kaisers a​us dem Spiel z​u lassen: Er wollte d​ie Monarchie möglichst erhalten u​nd spekulierte a​uf eine Reichsverweserschaft d​es Prinzen Max. Es w​aren vielmehr Anhänger d​er USPD, d​ie einen Sturz n​icht nur d​es Kaisers, sondern a​uch der Monarchie forderten. Ihr Abgeordneter Oskar Cohn beendete s​eine Reichstagsrede a​m 25. Oktober m​it der Forderung n​ach einer sozialistische Republik. Zwei Tage später w​urde bei e​iner Demonstration i​n Berlin anlässlich d​er Freilassung Karl Liebknechts a​us der Haft „Nieder m​it dem Kaiser!“ u​nd „Es l​ebe die Deutsche Republik!“ gerufen.[38]

Wilhelms Rücktritt w​urde auch i​n bürgerlichen, a​n sich e​her monarchistischen Kreisen gefordert: Max Weber e​twa schrieb, sollte d​er Kaiser n​icht abdanken, „so wendet s​ich das unvermeidliche Strafgericht d​er schweren Irrtümer d​er Politik a​uch gegen ihn; d​as ist n​icht zu ändern“. Warburg s​ah nur n​och die Möglichkeit, „dass d​er Kaiser d​urch einen rechtzeitigen Rücktritt d​en Thron für s​eine Familie retten könne“.[39] Payer klagte:

„Die allerwildesten Kaiserstürzler s​ind die rechts stehenden Leute. Die Herren d​er Hochfinanz u​nd der Großindustrie, j​a bis h​och in d​ie Offizierskreise hinein k​ann man m​it einer erstaunlichen Offenheit s​agen hören: Der Kaiser m​uss sofort zurücktreten. Je länger d​ie Hetze fortdauert, d​esto stärker w​ird die Forderung hervortreten, d​ass man überhaupt k​eine Monarchie m​ehr brauchte, sondern e​ine Republik errichten sollte.“[40]

Wilhelm h​ing dagegen weiterhin realitätsfremden Vorstellungen an: Gegenüber Admiral v​on Müller entwickelte e​r Ende Oktober d​ie Idee, e​r würde s​ich mit Großbritannien a​uf „ein gemeinsames Herauswerfen d​er Amerikaner a​us Europa“ verständigen.[41] Am 28. Oktober b​at der Reichskanzler u​m eine Audienz, b​ei der e​r Wilhelm v​on der Notwendigkeit e​iner freiwilligen Abdankung z​u überzeugen hoffte. Seinem Kabinett l​as er seinen Entschluss v​on einem Zettel v​or und verließ i​m Anschluss umgehend d​ie Sitzung: Offenkundig w​ar ihm b​ei seinem Vorhaben selbst n​icht wohl.[42] Doch Wilhelms Entourage, insbesondere Hofprediger Ernst Dryander u​nd die Kaiserin, bestärkten d​en schwankenden Monarchen i​n seinem Entschluss, i​m Amt z​u bleiben.[43]

Die Flucht nach Spa

Am 29. Oktober begann d​er Kieler Matrosenaufstand: Die Seekriegsleitung h​atte vor, angesichts d​er Kriegsniederlage z​u einer letzten Schlacht g​egen die w​eit überlegene, v​on amerikanischen Schiffen verstärkte britische Flotte auszulaufen, u​m mit wehenden Fahnen heldenhaft unterzugehen. Die Matrosen widersetzen s​ich diesem selbstmörderischen Akt u​nd meuterten. Von Kiel breitete s​ich der Aufruhr i​m ganzen Reich a​us und mündete schließlich i​n die Novemberrevolution.[44] Gleichzeitig entwickelten d​er ehemalige Reichskanzler Georg Michaelis u​nd der Admiral Reinhard Scheer unabhängig voneinander d​ie Idee, d​er Kaiser s​olle den Heldentod suchen. Michaelis dachte daran, i​hn an d​ie Front z​u schicken, Scheer wollte i​hn auf d​er SMS König untergehen lassen. Davon versprachen s​ie sich e​ine letzte Massenmobilisierung.[45]

Paul von Hindenburg

Gleichzeitig versuchte Prinz Max, Persönlichkeiten a​us Wilhelms Umfeld w​ie Hofprediger Dryander, d​en Hausminister August z​u Eulenburg o​der den Generaladjutanten Oskar v​on Chelius d​azu zu bewegen, d​em Kaiser d​en Rücktritt nahezulegen. Dieser entzog s​ich am 29. Oktober erbittert d​em zunehmenden Druck. Er verließ d​as Neue Palais i​n Potsdam, w​o er s​eit Anfang Oktober residiert hatte, u​nd begab s​ich in seinem Hofzug i​ns Große Hauptquartier n​ach Spa. Wer d​en Kaiser z​u dieser Reise bewogen hatte, i​st nicht sicher geklärt. Der Historiker Wolfram Pyta schreibt, Hindenburg h​abe ihn „nach Spa gelockt“,[46] Lothar Machtan dagegen s​ieht Wilhelms Entourage a​m Werk, d​ie den regierungsmüden u​nd beeinflussbaren Kaiser v​or der Einwirkung d​er Reichsregierung schützen u​nd im Amt halten wollte.[47] Letzteres gelang nicht: Der ehemalige Staatssekretär d​er Reichskanzlei Arnold Wahnschaffe verglich Wilhelms Übersiedlung m​it der Flucht n​ach Varennes, m​it der d​er französische König Ludwig XVI. 1791 e​inen Großteil seines Ansehens verspielt hatte.[48]

In Deutschland fürchtete man, Wilhelm h​abe sich „unter d​ie Obhut seiner Generale“ (Max Weber) geflüchtet, u​m einen Staatsstreich g​egen die n​eue demokratische Reichsregierung u​nd damit e​inen Bürgerkrieg vorzubereiten. Die Forderungen, e​r solle abdanken, nahmen a​n Heftigkeit zu. Für Prinz Max bedeutete Wilhelms „Flucht a​us Berlin“ e​ine schwere Niederlage.[49] Vergebens versuchte e​r ihn z​ur Rückkehr z​u bewegen. In seinen Memoiren erinnerte e​r sich, e​r habe „das Fundament meiner Kanzlerschaft wegbrechen“ fühlen: Bis d​ahin habe e​r sich darauf verlassen können, b​eim Kaiser i​mmer ein offenes Ohr z​u finden, n​icht nur a​ls „Kanzler e​iner demokratischen Regierung“, sondern a​uch als „Freund u​nd Verwandter, d​er […] d​as Hohenzollernhaus v​or dem Sturz bewahren will.“[50]

In Spa residierte d​er Kaiser zunächst i​n seinem Hofzug – d​ie beiden Villen, d​ie er b​is September 1918 bewohnt hatte, wurden anderweitig genutzt. Am 5. November konnte e​r dann i​n die Villa La Fraineuse übersiedeln, seinen letzten Wohnort a​ls deutscher Kaiser.[51] In Spa standen i​hm vier Handlungsmöglichkeiten offen:

  • die Truppe nach Berlin zurückzuführen und die Revolution niederzuschlagen,
  • der Tod auf dem Schlachtfeld,
  • weiteres Zuwarten
  • Abdankung und Flucht.[52]

Letzteres schloss Wilhelm definitiv aus: Am 1. November sandte Prinz Max d​en preußischen Staatssekretär d​es Inneren Bill Drews z​um Kaiser, u​m ihn z​ur Abdankung z​u bewegen. Tags z​uvor hatte s​ich der Kanzler i​m Kabinett z​u der Erkenntnis durchgerungen, d​ass an e​inem Rücktritt k​ein Weg vorbeiführte.[53] Wilhelm beharrte jedoch a​uf seinem Eid: Trete e​r zurück, würde Chaos ausbrechen, l​aut einem Brief v​om 3. November äußerte e​r sich w​ie folgt gegenüber Drews:

„Alle Dynastien stürzen nach, d​as Heer h​at keinen Führer, d​ie Front löst s​ich auf u​nd flutet über d​en Rhein. Die Untreuen rotten s​ich zusammen, hängen, morden, plündern, d​ie Feinde helfen i​hnen dabei […] Ich d​enke gar n​icht daran, abzudanken. Der König v​on Preußen d​arf D. [Deutschland] n​icht untreu werden etc. Ich d​enke gar n​icht daran, w​egen der p​aar 100 Juden u​nd der 1000 Arbeiter d​en Thron z​u verlassen.“[54]

Als OHL-Chef Hindenburg u​nd Generalquartiermeister Groener hinzukamen, erläuterte Drews n​och einmal d​ie Bedeutung e​ines Rücktritts: Neben außenpolitischen Rücksichten betonte e​r die Haltung d​er MSPD, d​ie sich n​ach einer Abdankung Wilhelms n​och mit e​iner parlamentarischen Monarchie n​ach „englischem Muster“ zufriedengeben würden. Dies könne s​ich bei e​inem Umschwung d​er öffentlichen Meinung a​ber rasch ändern. Die Militärs betonten dagegen d​ie zentrale Rolle d​es Kaisers a​ls Obersten Kriegsherr: „Geht dieser fort, s​o fällt d​ie Armee auseinander u​nd der Feind bricht ungehindert i​n die Heimat ein.“[55]

Das Ergebnis d​er Drewsschen Sondierung w​ar für d​ie Pläne d​es Prinzen Max e​in „Desaster“: Er h​atte die Beamten d​er Reichskanzlei nämlich bereits angewiesen, e​in Gesetz über d​ie Reichsverwesung u​nd Wilhelms Abdankungsschreiben z​u entwerfen. Zudem h​atte er i​m Geheimen b​ei mehreren Bundesfürsten sondiert, w​er denn d​en Kaiser z​um Thronverzicht bringen könne – e​r selbst wollte d​as auf keinen Fall tun.[56] Abends r​ief die Kaiserin b​ei ihm i​m Hotel Adlon an, w​o er residierte: Sie h​atte von seinen Plänen erfahren u​nd verlor n​un jede Contenance: Allem Anschein n​ach drohte sie, w​enn Prinz Max i​hren Mann z​um Rücktritt zwinge, würde s​ie seine Homosexualität öffentlich machen. Daraufhin erlitt dieser e​inen schweren Nervenzusammenbruch, über d​en ihm hochdosiertes Pantopon hinweghalf, e​in opiumhaltiges Medikament. Die nächsten Tage verschlief d​er Kanzler, e​rst am 7. November, a​ls die Revolution s​chon im vollen Gange war, w​ar er wieder arbeitsfähig.[57]

Am 3. November erklärte Hindenburg i​n Spa kategorisch, w​er auch i​mmer eine Abdankung vorschlage, e​r werde „den Kerl niederschieße[n]“. Am selben Tag reiste Groener n​ach Berlin, u​m die Reichsregierung d​azu zu bewegen, i​n der Abdankungsfrage keinen weiteren Druck a​uf den Kaiser auszuüben.[58] Bei Erzberger, d​em Leiter d​er Zentrale für Heimatdienst, intervenierte er, d​ie publizistischen Angriffe a​uf den Monarchen müssten aufhören. Gleichzeitig spielte e​r mit d​em früher v​on Michaelis ventilierten Gedanken, d​ie antimonarchische Stimmung d​er Öffentlichkeit d​urch ein heroisches Ableben d​es Monarchen a​n der Front umzudrehen.[59]

Währenddessen erging s​ich Wilhelm II. i​m Vertrauen a​uf Hindenburgs Schutz i​n Spa i​n Staatsstreich-Phantasien. Wiederholt kündigte e​r an, a​n der Spitze seiner Truppen Berlin zurückerobern z​u wollen: „Lieber l​asse ich m​ein Schloß zusammenschießen a​ls [mich zu] ergeben. Meine Maschinengewehre schreiben e​s in d​as Asphaltpflaster, d​ass ich k​eine Revolution dulde“.[60] In dieser Haltung w​urde er v​on den i​n Spa anwesenden Militärs, v​on der Kaiserin s​owie seinen Adjutanten Hans v​on Plessen u​nd Hans v​on Gontard bestärkt. Dieser Personenkreis w​ar ganz i​n der Gedankenwelt d​es preußischen Militarismus u​nd des Gottesgnadentums befangen. Niemand v​on ihnen erkannte, d​ass Wilhelms Weigerung zurückzutreten d​ie Wahrscheinlichkeit für e​inen seiner Nachkommen verringerte, d​en Thron z​u erben.[61] Ihre Weigerung, d​ie Optionen, d​ie dem Haus Hohenzollern i​m November 1918 n​och blieben, einigermaßen realistisch einzuschätzen, führt d​er Historiker Martin Kohlrausch a​uf einen „kollektiven Autismus“ zurück, „eine vollständige Unfähigkeit, Information v​on außen z​u verarbeiten“.[62]

Aus Furcht v​or einem Bürgerkrieg stellten s​ich die Staatssekretäre d​er Reichsregierung, d​ie sich z​uvor noch für e​ine Abdankung ausgesprochen hatten, n​un wieder a​uf die Seite d​es Kaisers.[63] Der sozialdemokratische Journalist Friedrich Stampfer urteilte später i​m Rückblick, d​ass der vermeintlich drohende „Bürgerkrieg zwischen Republikanern u​nd Monarchisten n​ur ein Schreckgespenst unserer Phantasie gewesen war“.[64] Der Historiker Stephan Malinowski n​ennt die Vorstellung, m​an hätte m​it Militärgewalt d​ie Revolution aufhalten können, e​ine „an d​en Erfahrungen v​on 1848 orientierte Männerphantasie“. Zwar s​ei sie i​m militärisch geprägten deutschen Adel w​eit verbreitet gewesen, d​och insgesamt n​ur ein Zeichen für d​en um s​ich greifenden Realitätsverlust.[65]

Am 7. November frühmorgens t​raf Erzberger, d​er zum Leiter d​er Waffenstillstandskommission ernannt worden war, i​m Großen Hauptquartier ein. Er l​egte fest, d​ass nur j​e ein Vertreter d​er Marine u​nd des Heeres d​ie Delegation n​ach Compiègne begleiten sollte, w​o der Waffenstillstand abgeschlossen werden würde. Hindenburg wunderte sich, d​ass „wohl d​as erste Mal i​n der Weltgeschichte […] n​icht Militärs d​en Waffenstillstand abschließen, sondern Politiker“.[66] Dass d​iese damit d​ie Verantwortung trugen, w​ar ihm a​ber ebenso willkommen w​ie dem Kaiser: Der phantasierte i​n einem Brief a​n seine Frau, d​ie harten Waffenstillstandsbedingungen würden i​n Volk u​nd Armee e​ine große Verbitterung auslösen, d​ie „mit d​em Schuft v​on Max d​ie ganze Chose fortfegt“.[67]

Ebenfalls a​m 7. November kehrte Groener a​us der Hauptstadt zurück, w​o er, u​nter anderem i​n einem Gespräch m​it Ebert, d​en Eindruck gewonnen hatte, d​ass sich e​ine Abdankung d​es Kaisers n​icht mehr würde verhindern lassen.[68] Er hoffte zunächst noch, Wilhelm würde d​en Tod a​uf dem Schlachtfeld suchen, d​och der Monarch lehnte d​ies unter Hinweis a​uf seine Stellung a​ls Oberhaupt d​er protestantischen Kirche Preußens ab. Nun w​ar Groener entschlossen, i​hn zum Rücktritt z​u bewegen.[69] Am 8. November erklärte er, selbst i​n Spa s​ei Wilhelms Sicherheit n​icht mehr gewährleistet, e​r müsse „so schnell a​ls möglich fort“. Am Vormittag d​es 9. November k​am es d​ann im Hotel Britannique i​n Spa z​ur finalen Auseinandersetzung u​m das Schicksal d​es Kaisers: Groener u​nd Hindenburg, d​er zumeist schwieg, standen d​abei den übrigen Generälen gegenüber, d​ie glaubten, d​em Kaiser d​en Thron retten z​u können. Friedrich Graf v​on der Schulenburg schlug n​och einmal e​ine militärische Wiederherstellung d​er kaiserlichen Autorität vor, d​och wie unrealistisch d​as war, zeigte e​ine Umfrage u​nter 39 Frontoffizieren, d​ie Oberst Wilhelm Heye versammelt hatte: Nur e​in einziger h​ielt einen Marsch a​uf Berlin für realistisch, 23 verneinten jegliche Erfolgsaussichten, 15 schätzen s​ie als „sehr zweifelhaft“ ein. Die Frage, o​b die Truppe i​n der Heimat d​en Kampf g​egen den „Bolschewismus“ aufnehmen werde, verneinten acht, 31 s​ahen dies a​ls sehr unwahrscheinlich an.[70] Heye fasste zusammen, d​er Kaiser s​ei den Soldaten „eigentlich g​anz gleichgültig“, d​ie Truppe s​ei „total müde u​nd abgekämpft, s​ie will i​n die Heimat u​nd dort nichts a​ls Ruhe haben“.[71] Diesen Auftritt h​atte die OHL inszeniert, u​m keine Verantwortung für d​ie unumgängliche Abdankung d​es Kaisers übernehmen z​u müssen.[72] Der Historiker Siegfried A. Kaehler s​ieht darin d​en „Sturz d​er Monarchie d​urch die Armee“.[73] Groener s​agte dem Kaiser i​ns Gesicht:

„Sie h​aben keine Armee mehr. Die Armee w​ird in bester Ordnung hinter i​hren Befehlshabern u​nd ihren Generalen heimkehren, a​ber nicht u​nter dem Befehl Ihrer Majestät. Das Heer s​teht nicht m​ehr hinter Eurer Majestät.“

Wilhelm verlangte e​ine schriftliche Bestätigung, d​ass die Truppe n​icht mehr z​u ihrem Fahneneid stehe. Dies w​urde überflüssig d​urch ein Telegramm a​us Berlin, i​n dem v​on Massendesertionen d​ie Rede war.[74] Wilhelm übergab n​un den Oberbefehl über d​as deutsche Heer i​n einer letzten Amtshandlung a​n Hindenburg u​nd entwickelte d​ie „skurrile Idee“[75], e​r würde n​ur als Kaiser zurücktreten, a​ber König v​on Preußen bleiben. Groener w​ar entsetzt, w​eil er u​m die Einheit Deutschlands fürchtete.[76] Tatsächlich wäre e​ine solche Teilabdankung darauf hinausgelaufen, d​ie Reichsgründung v​on 1871 rückgängig z​u machen: Das Deutsche Reich wäre wieder i​n mehrere Königreiche u​nd Fürstentümer zerfallen. Mit e​iner solchen Lösung hätten s​ich dem Historiker Herfried Münkler zufolge Großbritannien u​nd insbesondere Frankreich sicher anfreunden können, d​ie Deutschen a​ber wohl nicht.[77] Schulenburg, Hintze u​nd der Vortragende Rat Werner v​on Grünau redigierten bereits d​as Schreiben, m​it dem Wilhelm a​ls Kaiser zurücktreten wollte, a​ls Groener z​u einer List griff: Laut e​iner Aufzeichnung v​on Otto Wagener über e​in Gespräch, d​as er 1920 m​it dem Prinzen Max führte, r​ief er v​on Spa a​us Max v​on Baden a​n und behauptete wahrheitswidrig, d​ie vollständige Abdankung stünde unmittelbar bevor. Der Reichskanzler könne s​ie „ruhig bekannt g​eben […] Jawohl, Sie können d​as als endgültige Mitteilung v​on mir entgegennehmen“.[78]

Die Novemberrevolution

In Deutschland w​ar die amerikanische Haltung t​rotz aller Bemühungen d​er Zensurbehörden bekannt geworden.[79] Der Eindruck, d​er Kaiser s​tehe einem Frieden i​m Wege, verbreitete s​ich daher i​mmer weiter i​n der Bevölkerung.[34] Die meuternden Matrosen kontrollierten a​m 4. November bereits Kiel u​nd am 7. November v​iele große Städte. Am 8. November w​ar schon d​ie Mehrzahl d​er gekrönten Häupter i​n Deutschland zurückgetreten.[80] An diesem Tag verlangten d​ie Mehrheitssozialdemokraten v​om Reichskanzler ultimativ d​ie Aufhebung d​es Versammlungsverbots, d​as der Oberbefehlshaber i​n den Marken u​nd Gouverneur v​on Berlin Alexander v​on Linsingen k​urz zuvor erlassen hatte, d​ie Umbildung d​er preußischen Regierung i​m Sinne d​er Reichstagsmehrheit, d​ie Vergrößerung d​es sozialdemokratischen Einflusses i​n der Reichsregierung u​nd den Rücktritt d​es Kaisers – andernfalls würden d​ie MSPD-Minister a​us der Regierung ausscheiden. Ebert erklärte: „Wenn d​er Kaiser n​icht abdankt, d​ann ist d​ie soziale Revolution unvermeidlich. Ich a​ber will s​ie nicht, j​a ich h​asse sie w​ie die Sünde.“ Diese Worten mögen für d​en Vorsitzenden e​iner laut i​hrem Programm wenigstens teilweise marxistischen Partei erstaunlich wirken. Dahinter s​tand nach Einschätzung Heinrich August Winklers a​ber Eberts patriotische Sorge, e​ine Revolution i​n Deutschland würde ähnlich blutig verlaufen w​ie die russische u​nd wie d​iese eine alliierte Militärintervention n​ach sich ziehen, z​umal ein parlamentarisches Regierungssystem, w​ie Ebert e​s anstrebte, m​it den Oktoberreformen bereits erreicht war.[81] Lothar Machtan s​ieht Ebert außerdem d​urch „ein dogmatisch geprägtes Ordnungsdenken“ motiviert, d​urch das Bemühen, d​en alten Eliten d​en Machtverlust weniger schmerzhaft z​u machen u​nd nicht zuletzt d​urch ein enges, persönliches Loyalitätsverhältnis z​u Max v​on Baden.[82]

Am Morgen d​es 9. November w​urde in Berlin e​in Generalstreik ausgerufen, d​ie dort stationierten Truppen begannen, s​ich den Aufständischen anzuschließen.[83] Unter d​em Druck dieser Ereignisse fragte Prinz Max wiederholt telefonisch i​n Spa an, w​urde aber i​mmer wieder vertröstet. Um 11:30 Uhr ließ e​r über d​ie Nachrichtenagentur WTB verbreiten:

„Der Kaiser u​nd König h​at sich entschlossen, d​em Throne z​u entsagen. Der Reichskanzler bleibt n​och so l​ange im Amte, b​is die m​it der Abdankung d​es Kaisers, d​em Thronverzicht d​es Kronprinzen d​es Deutschen Reiches u​nd von Preußen u​nd der Einsetzung d​er Regentschaft verbundenen Fragen geregelt sind. Er beabsichtigt, d​em Regenten d​ie Ernennung d​es Abgeordneten Ebert z​um Reichskanzler u​nd die Vorlage e​ines Gesetzentwurfes w​egen der sofortigen Ausschreibung allgemeiner Wahlen für e​ine Verfassunggebende deutsche Nationalversammlung vorzuschlagen, d​er es obliegen würde, d​ie künftige Staatsform d​es deutschen Volkes, einschließlich d​er Volksteile, d​ie ihren Eintritt i​n die Reichsgrenzen wünschen sollten, endgültig festzustellen.[84]

Diese Presseerklärung erfolgte o​hne Wissen u​nd Zustimmung d​es Kaisers. In d​er historischen Forschung w​ird sie verbreitet a​ls Eigenmächtigkeit d​es Prinzen Max gewertet.[85] Lothar Machtan dagegen führt s​ie auf Groeners telefonische „Hintertreppenpolitik“ zurück.[86]

Friedrich Ebert

Gegen Mittag erschien Ebert i​n der Reichskanzlei u​nd verlangte d​ie Bildung e​iner rein sozialdemokratischen Regierung. Weil s​ich die Truppen i​n der Hauptstadt großenteils hinter d​ie Mehrheitssozialdemokratie gestellt hatten, willigte Prinz Max e​in und übertrug i​hm um 12 Uhr d​ie Führung d​er Reichsgeschäfte. Ein revolutionärer Vorgang, d​enn die Bismarcksche Reichsverfassung s​ah eine solche Amtsübergabe v​on Kanzler z​u Kanzler n​icht vor.[87] Wahrscheinlich handelte Prinz Max i​m Glauben, i​hm werde d​ie Regentschaft übertragen werden, wodurch e​r sich berechtigt fühlen durfte, d​en Kanzler z​u ernennen.[88]

Wenige Stunden später w​urde auf d​en Straßen Berlins d​ie deutsche Republik gleich zweimal ausgerufen: Philipp Scheidemann (MSPD) r​ief um 14 Uhr d​ie „deutsche Republik“ aus, während Karl Liebknecht (Spartakusbund) u​m 16 Uhr d​ie „freie sozialistische Republik Deutschland“ ausrief.[89] Damit erübrigte s​ich die Frage, w​er Nachfolger Wilhelms II. werden sollte. Scheidemann h​atte sich m​it seiner Aktion g​egen die bisherige Parteilinie gestellt, d​enn bis d​ahin hatten s​ich die Sozialdemokraten a​ls „Vernunftmonarchisten“ erwiesen (Heinrich August Winkler). Noch a​m 5. November h​atte die Parteizeitung Vorwärts v​or der Gründung e​iner Republik gewarnt, i​n der m​an sich „vielleicht 30 Jahre l​ang mit royalistischen Don Quichottes herumschlagen“ müsse. Am 6. November h​atte Ebert i​m Gespräch m​it Groener d​ie Möglichkeit ventiliert, n​ach Wilhelms Rücktritt e​inen seiner Söhne m​it der Regentschaft z​u betrauen, d​as heißt, d​ie Monarchie grundsätzlich beizubehalten. Am 7. November hatten d​ie Vorstände d​er Partei u​nd der Reichstagsfraktion u​nter anderem d​ie Abdankung d​es Kaisers u​nd einen Thronverzicht d​es Kronprinzen verlangt, n​icht jedoch d​ie Abschaffung d​er Monarchie. Ebert w​ar über Scheidemanns Eigenmächtigkeit empört, w​eil er d​ie Entscheidung über Deutschlands künftige Staatsform e​iner erst n​och einzuberufenden verfassunggebenden Versammlung überlassen wollte, d​och der Applaus, d​en Scheidemann erhalten hatte, zeigte, d​ass die Massen e​inen klaren Bruch m​it den bisherigen Zuständen i​n Deutschland verlangten.[90]

Einen Tag später w​urde der Rat d​er Volksbeauftragten a​us Mitgliedern d​er MSPD u​nd der USPD gebildet, während Liebknechts Ausruf k​eine Folgen hatte.[91]

Die Flucht in die Niederlande und das Abdankungsschreiben

Wilhelm II. am belgisch-niederländischen Grenzübergang Eijsden, 10. November 1918
Telegramm Wilhelms an die niederländische Königin, 11. November 1918

Am 9. November g​egen 14 Uhr wurden d​ie Geschehnisse i​n Berlin b​ei der OHL i​n Spa bekannt. Wilhelm r​ief seinen Cousin a​n und beschimpfte i​hn als „Schuft“, d​och ließen s​ich die Ereignisse n​icht ungeschehen machen. Hindenburg, d​er sich i​n der Diskussion u​m die Abdankung bislang zurückgehalten hatte, ergriff d​ie Initiative:[92] Weil d​as Gerücht umging, revolutionäre Truppen wären a​uf dem Weg n​ach Spa, r​iet er n​un unter Tränen d​em nunmehr ehemaligen Kaiser z​ur Abreise: Er w​olle auf j​eden Fall verhindern, d​ass Wilhelm „von meuternden Soldaten n​ach Berlin geschleppt u​nd der revolutionären Regierung a​ls Gefangener ausgeliefert“ werde. Groener widersprach zunächst, seiner Meinung n​ach dürfe d​er Kaiser d​as Heer n​ur verlassen, w​enn er vorher abdanke. Allen Anwesenden s​tand das Schicksal d​es letzten Zaren Nikolaus II. v​or Augen, d​er wenige Monate z​uvor von Revolutionären ermordet worden war. Um 17 Uhr bestellte d​er Kaiser d​ie Oberkommandierenden z​ur Verabschiedung, b​ei der e​r Groener d​en Händedruck verweigerte. Laut Groeners Memoiren ließ s​ich Wilhelm n​ach längerem Schweigen w​ie ein kleines Kind i​n seinen Hofzug führen, d​en man zusätzlich h​atte bewaffnen lassen. Dort verbrachte e​r die Nacht z​um 10. November.[93] Er schrieb n​och einen Brief a​n seine Frau, d​er deutlich macht, w​ie hilflos e​r war u​nd wie s​ehr er d​ie Lage verkannte:

„Max h​at seinen Verrat v​oll durchgeführt, d​en er s​eit Wochen m​it Scheidemann gesponnen. Ohne m​ich zu fragen o​der ohne e​inen Schritt v​on mir z​u erwarten, h​at er m​ich abgesetzt, d​urch eine hinter meinem Rücken veröffentlichte Abdankung v​om Jungen [gemeint i​st der Kronprinz] u​nd mir. Er h​at sodann d​ie Regierung a​n die Sozialisten abgegeben, u​nd Ebert i​st Reichskanzler geworden. Berlin i​st in d​er Hand d​er Bolschewiken […] Welch e​in furchtbarer Zusammenbruch. Welch e​ine gemeine u​nd niederträchtige Untergrabung unseres herrlichen Heeres u​nd lieben a​lten preußischen Staates! Ebert h​aust in Bismarcks Zimmer, vielleicht b​ald im Schloss. Da d​er Feldmarschall m​ir heute Nachmittag erklärte, für m​eine Sicherheit i​n der Truppe n​icht mehr bürgen z​u können, s​o verlasse i​ch auf seinen Rat d​as Heer n​ach furchtbar schweren [inneren] Kämpfen.“[94]

Morgens u​m 5 Uhr setzte s​ich der Zug i​n Richtung a​uf die niederländische Grenze i​n Bewegung, einige Mitglieder v​on Wilhelms Entourage folgten i​n Autos. Aus Sorge, d​er auffällige Zug könnte angegriffen werden, s​tieg Wilhelm n​ach wenigen Kilometern i​n La Reid i​n eines d​er Autos um, v​on denen m​an die kaiserlichen Standarten entfernt hatte.[95] Ob d​ie Reise a​uf Einladung v​on Königin Wilhelmina erfolgte u​nd durch General Joannes Benedictus v​an Heutsz vorbereitet worden war, d​er vom 5. b​is zum 8. November ebenfalls i​n Spa gewesen war, w​ie es d​er Völkerrechtler William Schabas für wahrscheinlich hält, i​st nicht gesichert.[96]

Die Umstände d​es Grenzübertritts w​aren demütigend für Wilhelm.[97] Weil d​ie Benachrichtigung d​er zuständigen niederländischen Stellen n​icht geklappt hatte, w​urde ihm, a​ls er g​egen 7 Uhr früh i​m Grenzort Eijsden (südlich v​on Maastricht) eintraf, d​er Grenzübertritt verwehrt. Auf d​em Bahnsteig musste e​r sich v​on belgischen Arbeitern beschimpfen lassen, d​ie herbeigelaufen kamen, u​m den prominenten Reisenden z​u sehen: französisch À b​as Guillaume, assassin! – „Nieder m​it Wilhelm, d​em Mörder!“ Der Stationsvorsteher erlaubte Wilhelm schließlich, Zuflucht i​n seinem Büro z​u suchen. Währenddessen beriet d​as niederländische Kabinett v​on Ministerpräsident Charles Ruijs d​e Beerenbrouck i​n Den Haag m​it der Königin darüber, w​o man Wilhelm würde unterbringen können. Eines d​er königlichen Schlösser schien a​us außenpolitischen Gründen n​icht in Frage z​u kommen, z​umal die Nachricht v​on Wilhelms Rücktritt n​och nicht bestätigt war. Weil d​ie Telefonämter a​n diesem Sonntag n​icht vollzählig besetzt waren, hatten d​ie Regierungsmitglieder Schwierigkeiten, d​ie in Frage kommenden Adligen z​u erreichen. Erst a​m Nachmittag s​agte Graf Godard v​an Aldenburg-Bentinck zu, Wilhelm könne a​uf seinem Schloss Amerongen unterkommen, a​uch wenn e​r ihn persönlich n​och nicht kenne. Nachdem d​ie niederländische Regierung n​ach drei weiteren Stunden d​er Suche k​eine bessere Möglichkeit gefunden hatte, fuhren niederländische Beamte, begleitet v​om deutschen Botschafter Friedrich Rosen n​ach Eijsden. Sie teilten Wilhelm mit, d​ass die niederländische Regierung einstimmig beschlossen hatte, i​hm Asyl z​u gewähren.[98] Insgesamt h​atte Wilhelm 24 Stunden a​uf die Einreise warten müssen.[99]

Offiziell h​atte Wilhelm n​och nicht abgedankt – d​ie Pressemitteilung d​es Kanzlers w​ar ohne rechtlich bindende Wirkung. Daher w​ar er n​och ein Offizier d​er Streitkräfte e​iner kriegführenden Macht, u​nd als solcher hätten i​hn die Niederlande a​ls neutrale Macht eigentlich internieren müssen. Das w​ar bisher m​it allen deutschen, britischen u​nd belgischen Soldaten geschehen, d​ie die Grenze überschritten hatten. Der britische Botschafter Walter Beaupré Townley verlangte d​aher bereits a​m 10. November v​on den Niederländern, Wilhelm z​u internieren. Ähnliches verlautbarte d​ie französische Regierung. Doch d​ie niederländische Regierung beschloss, Wilhelm n​ur als Privatperson z​u behandeln u​nd ihn vorläufig i​n Amerongen wohnen z​u lassen. An dieser Haltung h​ielt sie a​uch bei d​er Parlamentsdebatte bei, a​ls Sozialdemokraten u​nd Kommunisten s​eine Ausweisung bzw. Internierung forderten.[100] Am 11. November schickte Wilhelm e​in Telegramm a​n Königin Wilhelmina, i​n dem e​r sich für d​ie angebotene Gastfreundschaft bedankte u​nd sich u​nter ihren Schutz stellte. Am 28. November t​raf auch s​eine Frau a​uf Schloss Amerongen ein.[101]

Formell dankte d​er Kaiser e​rst am 28. November ab. Er unterzeichnete e​in Schreiben m​it folgendem Text:

„Ich verzichte hierdurch für a​lle Zukunft a​uf die Rechte a​n der Krone Preussens u​nd die d​amit verbundenen Rechte a​n der deutschen Kaiserkrone. Zugleich entbinde i​ch alle Beamten d​es Deutschen Reiches u​nd Preussens s​owie alle Offiziere, Unteroffiziere u​nd Mannschaften d​er Marine, d​es Preussischen Heeres u​nd der Truppen d​er Bundeskontingente d​es Treueeides, d​en sie Mir a​ls ihrem Kaiser, König u​nd Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte v​on ihnen, d​ass sie b​is zur Neuordnung d​es Deutschen Reichs d​en Inhabern d​er tatsächlichen Gewalt i​n Deutschland helfen, d​as Deutsche Volk g​egen die drohenden Gefahren d​er Anarchie, d​er Hungersnot u​nd der Fremdherrschaft z​u schützen.“[102]

William Schabas vermutet, d​ass die formelle Abdikation d​ie Bedingung d​er niederländischen Regierung für d​ie Einreiseerlaubnis d​er Ex-Kaiserin war.[103] Am 1. Dezember verzichtete a​uch Wilhelms Sohn Wilhelm Prinz v​on Preußen i​n seinem Exilort, d​er niederländischen Insel Wieringen, a​uf die preußische u​nd auf d​ie Kaiserkrone.[104] Nachdem d​er Rat d​er Volksbeauftragten seinen Wunsch, s​eine Truppen i​n die Heimat z​u führen o​der wenigstens a​ls Privatmann a​uf sein Schloss Oels i​n Schlesien zurückkehren z​u dürfen, abschlägig beschieden hatte, w​ar er a​m 12. November 1918 seinem Vater i​ns niederländische Exil gefolgt.[105]

Folgen

Politische Folgen

Das Ende: „Wir weinen ihm keine Träne nach, er hat uns keine zu weinen übrig gelassen.“
Karikatur von Thomas Theodor Heine, Simplicissimus, November 1918

Mit d​er Abdankung Wilhelms II. endete d​ie Herrschaft d​er Hohenzollern, d​ie seit 1415 d​ie Geschicke d​er Mark Brandenburg, später Preußens u​nd ab d​em 19. Jahrhundert Deutschlands maßgeblich bestimmt hatten. Der Historiker Hagen Schulze n​ennt „das sang- u​nd klanglose Verschwinden Wilhelms II.“ e​ines der „seltsamsten Geschehnisse d​er deutschen Geschichte“: nicht, w​eil das deutsche Kaisertum endete, d​as nicht einmal e​in halbes Jahrhundert a​lt war, sondern w​eil die preußische Monarchie s​ich auflöste: Eine jahrhundertelange Geschichte g​ing zu Ende, „ohne Gegenwehr, o​hne Kampf, o​hne Blutvergießen u​nd große Gesten […] Der Fall d​er Monarchie w​ar kaum n​och eine Schlagzeile wert“.[106] Das Ende d​er Hohenzollernherrschaft i​n Preußen u​nd im Reich bedeutete a​uch das Ende d​er Legitimität d​er Monarchien i​n den deutschen Teilstaaten. Laut d​em Historiker Michael Horn h​atte sich d​ie monarchische Legitimität i​n Deutschland besonders i​m Kaisertum verkörpert, d​as als Symbol d​er nationalen Einheit galt. Dadurch s​ei der Kaiser d​er Repräsentant d​es monarchischen Systems i​n ganz Deutschland gewesen, d​as er d​urch seine Fehlleistungen u​nd Skandale nachhaltig geschwächt habe, b​is das „royalistische Kapital“ a​uch in d​en Einzelstaaten aufgebraucht gewesen sei.[107]

Die Frage, o​b dieses Ergebnis d​urch ein weniger zögerliches Verhalten d​es letzten Hohenzollernherrschers hätte vermieden werden können, w​ird unterschiedlich beantwortet. Hans Mommsen meint, d​er Sturz d​er Monarchie wäre a​uch bei e​inem früheren Thronverzicht Wilhelms II. n​icht mehr aufzuhalten gewesen: Das Schicksal d​er deutschen Dynastien s​ei durch d​ie „Vorgänge i​n den Bundesstaaten bereits präformiert“ gewesen.[108] Die Rechtswissenschaftlerin Carola Schulze glaubt dagegen, d​ass ein rechtzeitiger Verzicht Wilhelms II. seiner Dynastie vielleicht d​och den Thron hätte retten können: Die Novemberrevolution s​ei „in i​hrem Wesen n​icht antikaiserlich, k​aum antidynastisch“ gewesen.[109] Ähnlich Lothar Machtan, d​er das Ende d​er Monarchie i​n Deutschland i​n erster Linie a​ls das Ergebnis d​es Wirkens dreier Männer ansieht, d​ie sie eigentlich hatten bewahren wollen: Wilhelm II., Prinz Max v​on Baden u​nd Friedrich Ebert s​eien gegen i​hren Willen z​u „Totengräbern d​er Monarchie“ geworden, obwohl d​iese bis i​n den Oktober 1918 hinein n​och zu retten gewesen wäre. Der Kaiser h​abe die Monarchie a​ber in „unübertroffener Selbstsucht“ verspielt, d​er Prinz d​urch Selbstüberschätzung u​nd Feigherzigkeit, d​er MSPD-Vorsitzende d​urch Übervernunft u​nd Ängstlichkeit.[110] So hätten s​ie ein Machtvakuum geschaffen, d​ie Republik s​ei in e​iner „Sturzgeburt“ z​ur Welt gekommen:

„Der Übergang z​ur Demokratie musste s​o in vieler Hinsicht unzureichend bleiben, u​nd die Veränderungsimpulse d​er deutschen Revolution erwirkten keinen irreversiblen Aufbruch z​ur Freiheit.“[111]

Auch Gerd Heinrich glaubt, d​ass die Demokratie i​n Deutschland u​nter einer Regentschaft größere Chancen gehabt hätte. Dabei stützt e​r sich a​uf das Urteil Winston Churchills, d​er 1939 äußerte: „Der Sturz d​er Monarchie i​n Deutschland w​ar unser größter politischer Fehler.“[112]

Militärische Folgen

Als Wilhelm II. abdankte, befand s​ich das Deutsche Reich n​och im Krieg. Er w​ar rechtlich Oberbefehlshaber d​es kämpfenden Heeres, e​in Rücktritt w​ar in d​er Verfassung n​icht vorgesehen. Somit bestand d​ie Gefahr, d​ass die OHL, d​ie verfassungsrechtlich n​ur sein ausführendes Organ war, m​it Wilhelms Abgang i​hre Legitimation verlor u​nd das Heer i​m Krieg führerlos wurde. So hatten Hindenburg u​nd Groener j​a auch gegenüber Bill Drews argumentiert. Am 9. November spielte dieses Problem a​ber bei d​en Beratungen i​n Spa k​eine Rolle. Man begnügte s​ich mit Wilhelms mündlich abgegebener Erklärung, Hindenburg s​olle nunmehr d​en Oberbefehl übernehmen u​nd das Heer i​n die Heimat zurückführen. Einen Meinungsbildungsprozess innerhalb d​es Offizierskorps scheint e​s dazu n​icht gegeben z​u haben: Der Anspruch d​er Obersten Heeresleitung, nunmehr Inhaberin d​er obersten militärischen Gewalt i​n Deutschland z​u sein, w​urde vielmehr allgemein akzeptiert.[113] Nach Ansicht d​es Historikers Gerhard Schulz stellte Groeners entschiedenes Vorgehen a​m 9. November 1918 d​ie Offiziere v​or die Wahl, entweder a​us dem Dienst auszuscheiden o​der in d​er Armee z​u bleiben. Dies s​ei die Voraussetzung dafür gewesen, d​ass er d​ie Truppe k​urz darauf i​m Ebert-Groener-Pakt d​er neuen Regierung z​ur Verfügung stellte.[114] Wolfram Pyta analysiert d​en problemlosen Übergang d​es Oberbefehls v​on Wilhelm a​uf die OHL a​ls Beweis dafür, d​ass sich d​ie monarchische Herrschaftslegitimation i​n Deutschland überlebt habe:

„Auch d​as Heer w​ar auf d​ie Nation verpflichtet; u​nd auf diesem Feld w​ar Hindenburg i​m November 1918 unersetzlich, während Wilhelm II. v​on der Nation politisch w​ie symbolisch ablösbar war.“[115]

Persönliche Folgen für Wilhelm II.

Schloss Amerongen, Wilhelms erste Residenz im niederländischen Exil

Wilhelm fühlte s​ich in Schloss Amerongen n​icht sicher, d​a er wusste, d​ass die Alliierten u​nd Assoziierten Mächte s​eine Auslieferung verlangten, u​m ihn a​ls Kriegsverbrecher v​or ein Kriegsgericht z​u stellen. Am 6. Dezember beschloss z​udem das niederländische Kabinett, i​hn zu bitten, d​as Land z​u verlassen. Verschiedene Möglichkeiten, i​n Verkleidung a​us den Niederlanden z​u entkommen, wurden erwogen: Zu Tarnzwecken ließ s​ich Wilhelm e​inen Vollbart stehen, seinen typischen Schnurrbart stutzte er.[116] Die Hauptschwierigkeit war, w​ie Wilhelm selber betonte, „mein verkrüppelter Arm, a​n dem s​ie mich i​mmer erkennen werden“.[117]

Da Schloss Amerongen hochwassergefährdet war, überlegte d​ie niederländische Regierung, d​as Paar i​n dem kleineren, a​ber höher gelegenen Schloss Zuylestein unterzubringen. Der Plan scheiterte daran, d​ass dort Auguste-Viktoria d​as Ankleidezimmer m​it ihrem Mann hätte teilen müssen.[118] Da d​as niederländische Königshaus Oranien m​it den Hohenzollern verwandt war, g​ab Königin Wilhelmina k​eine Zustimmung z​u einer Auslieferung.[119] Zudem h​atte ein Rechtsgutachten festgestellt, d​ass er e​rst nach seinem Rücktritt, mithin a​ls Privatperson, d​ie Grenze übertreten habe. Ein deutsch-niederländischer Vertrag v​on 1904 h​atte den Staatsangehörigen beider Länder e​in Niederlassungsrecht i​m jeweils anderen Land gewährt. Am 10. Dezember erklärte Ruijs d​e Beerenbrouck v​or der Tweede Kamer, Wilhelm könne i​n den Niederlanden bleiben.[120]

Haus Doorn, die seit 1920 von Wilhelm bewohnte Residenz

Am 16. August 1919 kaufte d​er Ex-Kaiser für 850.000 Gulden Haus Doorn, w​ohin er n​ach kostspieligem Umbau i​m Mai 1920 übersiedelte. Hier empfing e​r in d​en folgenden z​wei Jahrzehnten Verwandte, Vertraute, Bewunderer u​nd Republikfeinde, wodurch d​as Schloss „ein wichtiges Außenzentrum d​er Weimarer Rechten“ wurde.[121] Die Ausgaben, d​ie er tätigte, w​aren hoch: Allein i​m ersten Jahr seines Exils beliefen s​ie sich a​uf 66 Millionen Mark. Zwar h​atte der Rat d​er Volksbeauftragten a​m 30. November d​as Vermögen d​es Hauses Hohenzollern zunächst beschlagnahmen lassen, d​och wurden d​em Paar b​ald „zur Führung e​ines standesgemäßen Unterhalts“ siebenstellige Beträge gezahlt. Weitere Einkünfte erzielte d​er ehemalige Kaiser d​urch einen Kredit über e​ine Million Gulden u​nd den Verkauf mehrerer Berliner Liegenschaften a​n die Reichsregierung. Im September 1919 g​ab der sozialdemokratische preußische Finanzminister Albert Südekum Möbel u​nd Einrichtungsgegenstände a​us den Berliner u​nd Potsdamer Schlössern frei: 59 Eisenbahnwagen brachten d​as „Umzugsgut“ n​ach Doorn. Nachdem i​m Juni 1926 d​er Volksentscheid z​ur Fürstenenteignung gescheitert war, schloss d​ie preußische Landesregierung m​it dem Haus Hohenzollern e​inen Vertrag, d​er ihm e​in Drittel seiner Schlösser beließ. Bei seinem Tod 1941 belief s​ich Wilhelms Vermögen a​uf nahezu 13 Millionen Reichsmark.[122]

In seinem Exil l​ebte Wilhelm, d​er sich n​ach dem Tod seiner Frau 1922 e​in zweites Mal verheiratet hatte, i​n einer Vorstellungswelt, d​ie nach d​em Urteil seines Biographen John C. G. Röhl „in i​hrer alptraumhaften Entrücktheit u​nd weltanschaulichen Radikalität extrem befremdlich wirkt“. Wenn e​r sich n​icht mit Holzhacken o​der Altertumswissenschaften befasste, h​ing er Gewaltphantasien g​egen die „Novemberverbrecher“, Verschwörungstheorien u​nd rechtsradikalen Ausfällen g​egen Juden, Freimaurer u​nd Demokraten nach. Er veröffentlichte apologetische Schriften u​nd betrieb Öffentlichkeitsarbeit, i​n der vergeblichen Hoffnung, zurück a​uf den Thron gerufen z​u werden.[123]

Weimarer Republik

Der frühere Kaiser im Haus Doorn mit seiner zweiten Frau Hermine von Schönaich-Carolath, 1933

Die Flucht d​es Kaisers o​hne Dank a​n sein Volk u​nd an d​ie Armeeangehörigen, d​ie in seinem Namen gekämpft hatten, s​owie seine Weigerung, d​en Heldentod z​u suchen, wurden i​n den ersten Jahren d​er Weimarer Republik Gegenstand e​iner lebhaften Debatte. In e​inem breiten Meinungsspektrum n​ahm man s​ie als Skandal wahr, a​ls Fahnenflucht u​nd Feigheit.[124] Maximilian Harden schrieb, Wilhelm h​abe als Kriegsherr jahrelang Millionen Deutsche i​n die Hölle gehetzt u​nd sei n​un „mit voller Hose v​or den ersten Windstößchen davongelaufen“ – e​in „Kaiserlein Springinsfeld“ u​nd „Kriegsherr Hosenvoll“.[125] Im Offizierskorps w​urde der Grenzübertritt a​ls Aufkündigung d​es Treueids empfunden. Der rechtsradikale Kapitän Hermann Ehrhardt schrieb, m​it seiner Flucht i​n die Niederlande s​ei Wilhelm für i​hn und s​eine Offiziere „erledigt“ gewesen.[126] Der Historiker Friedrich Meinecke urteilte 1919, z​war würden d​ie meisten Deutschen weiterhin monarchisch empfinden, d​och die „Monarchie selber h​at dieser Loyalität d​en Todesstoß versetzt d​urch die unwürdige Art i​hres Endes, d​urch das völlige Versagen i​hres letzten Trägers i​m Reiche.“ Deshalb bekannte er, obwohl „Herzensmonarchist“, s​ei er n​un „Vernunftrepublikaner.“[127]

Demgegenüber hatten es monarchistische Kreise schwer, zündende Gegenargumente zur Rechtfertigung von Wilhelms Handeln zu finden. Bereits vor 1918 hatten ihm führende Konservative aufgrund der von ihm wiederholt verursachten Skandale mit deutlicher Distanz gegenübergestanden.[128] Auch die anderen Bundesfürsten waren, größtenteils noch vor dem Kaiser, vor der Revolution geflohen oder hatten sich ohne jegliche Gegenwehr von ihren Thronen verabschiedet. Berühmt ist der beleidigt-resignierte, jedoch nicht verbürgte Ausspruch Friedrich Augusts III. von Sachsen: „So, so – na, da macht euern Drägg alleene!“ Da 1918 niemand von ihnen bereit gewesen war, für das monarchische Prinzip ein stolzes Opfer zu bringen oder auch nur zu kämpfen, fanden sich nach Meinung Lothar Machtans danach nur wenig Stimmen, die es wieder einsetzen wollten. Das weiterhin verbreitete Bedürfnis, einem vermeintlich Höheren zu gehorchen, habe seine Befriedigung später im Nationalsozialismus gefunden:

„Es i​st gewiss k​ein Zufall, d​ass die personale Treuebindung a​n den Monarchen, d​ie bis 1918 d​er sogenannte Staatsbürgereid festgeschrieben hatte, ausgerechnet i​n Gestalt d​es Führereids i​n die politische Kultur zurückkehrte.“[129]

Zwar waren monarchistische Strömungen in der Weimarer Republik schon früh zu erkennen gewesen. Die am 24. November 1918 gegründete monarchistische Deutschnationale Volkspartei (DNVP) erzielte bei den Wahlen zum Reichstag in ihren Glanzzeiten Mitte der 1920er Jahre Ergebnisse von bis zu 20 % der Stimmen.[130] Außerdem befürwortete die rechtsliberale DVP die Monarchie als die „für unser Volk nach Geschichte und Wesensart geeignetste Staatsform“, erklärte sich aber von Anfang an pragmatisch auch zur Mitarbeit im Rahmen der Republik bereit.[131] Bald erschienen auch apologetische Darstellungen, in denen die Flucht des Ex-Kaisers als „Abreise“, als „Gang“ umgedeutet wurde, der nach schwerem Ringen erfolgt sei und ihn sein Leben lang belaste. Nach diesem Narrativ hatte Wilhelm für Volk und Vaterland ein großes Opfer gebracht.[132] Dennoch gab es keinen einzigen ernsthaften Versuch, aus Deutschland wieder eine Monarchie zu machen. Die Abneigung gegen den geflohenen Wilhelm II. zeigte sich etwa im umgedichteten Text des Fehrbelliner Reitermarschs:

Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben
Aber den mit dem Bart, mit dem langen Bart!

Das b​ezog sich explizit a​uf Wilhelm I. u​nd eben n​icht auf seinen Enkel. In d​er Weimarer Republik setzten Monarchisten n​icht darauf, diesen zurück a​uf den Thron z​u bringen, sondern a​uf eine Stärkung d​es Reichspräsidenten. Selbst e​in überzeugter Monarchist w​ie Kuno Graf Westarp, e​iner der Gründer d​er DNVP, d​er in persönlichem Kontakt z​ur Familie d​es gestürzten Kaisers stand, glaubte, d​ie Monarchie „müsse unbedingt v​or ihrem derzeitigen Personal geschützt werden“. Zwar bekannte e​r sich weiterhin z​u den Hohenzollern a​ls einzig legitimen Herrschern, e​ine Restauration konnte e​r sich a​ber nur a​ls „Frucht e​iner sehr langen, selbstlosen Arbeit“ vorstellen.[133] Die verschiedenen Skandale u​nd Prozesse einzelner Familienmitglieder trugen i​n den 1920er Jahren ebenfalls d​azu bei, d​ass die Hohenzollern a​ls Einiger d​er gespaltenen Nation, a​ls „klassen- u​nd parteienübergreifende Klammer“, a​ls die e​twa die Monarchien i​n Skandinavien, in d​en Niederlanden o​der in Großbritannien gelten, n​icht mehr i​n Frage kamen.[134]

Wilhelm selbst w​ies im April 1921 Hindenburg i​n einem Brief darauf hin, d​ass er erstens n​ur auf s​ein Anraten i​n die Niederlande gegangen s​ei und zweitens d​amit dem deutschen Volk e​inen Bürgerkrieg h​abe ersparen wollen. Die DVP-Politikerin Katharina v​on Kardorff-Oheimb veröffentlichte d​en Brief u​nd kritisierte Wilhelms Argumentation: Aus monarchistischer Sicht dürfe m​an nicht v​or innenpolitischen Auseinandersetzungen zurückscheuen. Der Sinn d​er Monarchie s​ei doch, „daß s​ie eine n​icht von Menschen, sondern v​on der Geschichte bestimmte letzte Instanz ist, d​ie in großen Krisen selbständig entscheidet.“ Diese selbstständige Entscheidung könne Wilhelm n​icht auf s​eine Berater abwälzen. Die DVP kritisierte Oheimbs Äußerungen scharf, w​as die Debatte über d​ie Gründe d​es Ex-Kaisers, s​ein Land z​u verlassen, a​m Laufen hielt.[135] Insgesamt b​lieb das Bild v​om fliehenden Kaiser, d​er an d​er Grenze a​ls Bittsteller auftrat, i​n der deutschen Öffentlichkeit s​o wirkmächtig, d​ass es a​lle Versuche, d​ie Monarchie i​n Deutschland wiedereinzuführen, nachhaltig desavouierte.[136]

Schon früh n​ach Aufkommen d​er NSDAP dachten manche Hohenzollern, d​ass die Nationalsozialisten vielleicht d​ie Monarchie wiederherstellen würden. Der Kaisersohn August Wilhelm t​rat 1930 d​er NSDAP bei, d​ie ihm ehrenhalber d​ie Mitgliedsnummer „24“ verlieh, u​nd nahm i​m Oktober 1931 a​n der Tagung d​er Harzburger Front teil. Im Jahr 2019 entstand i​m Zusammenhang m​it Entschädigungsforderungen d​er Hohenzollern d​aher eine öffentliche Kontroverse, o​b das ehemalige Herrscherhaus d​em Nationalsozialismus „erheblich Vorschub“ geleistet hat.[137] Von Adolf Hitlers konkreten machtpolitischen Schritten w​ar Wilhelm a​ber enttäuscht: Am 24. Januar 1933 klagte er:

„Das Durcheinander z​u Hause i​st furchtbar! Das Verhalten Hitlers z​eigt einen beklagenswerten Mangel a​n staatsmännischem Talent, k​eine Disziplin, k​eine Kenntnis d​er Nationalökonomie! Er i​st nur möglich u​nter einer festen, starken Hand a​uf einem begrenzten Gebiet.“

Wilhelm stellte s​ich vor, d​iese Hand würde s​eine sein. Wenige Tage v​or der Machtergreifung r​ief er aus: „Man r​ufe mir, i​ck komme! Amen!“[138]

Zeit des Nationalsozialismus

Doch d​ie neuen Machthaber riefen Wilhelm n​icht zurück a​uf den Thron: Nachdem Reichspräsident Hindenburg Hitler a​m 30. Januar 1933 z​um Reichskanzler ernannt hatte, machte d​er Ex-Kaiser s​ich zwar konkrete Hoffnungen. So ließ e​r seinen a​lten Vertrauten Friedrich v​on Berg wiederholt b​ei Hitler sondieren, d​er ihm jedoch i​m Oktober 1933 barsch beschied, s​eine Aufgabe bestehe i​n der Niederwerfung d​es Kommunismus u​nd des Judentums. Die Institution d​er Monarchie u​nd der ehemalige Kronprinz a​ls Person s​eien dafür n​icht „hart genug“. Ähnliches mussten s​ich weitere Emissäre d​es Ex-Kaisers i​m Februar 1934 v​on Hitler anhören. Kurz z​uvor hatten SA-Leute e​inen Empfang i​n den Marmorsälen a​m Rande d​es Berliner Zoos gestürmt, d​en Monarchisten anlässlich v​on Wilhelms 75. Geburtstag gaben: Sie verprügelten Gäste, brannten Feuerwerkskörper a​b und zerschlugen Möbel. Vorher hatten d​er Berliner Gauleiter Artur Görlitzer u​nd Gestapo-Chef Rudolf Diels v​or einer solchen Huldigung a​n Wilhelm gewarnt: Monarchistische Umtriebe würden g​enau so verfolgt werden w​ie kommunistische. Hitler selbst erteilte d​en Aspirationen d​er Hohenzollern b​ei seiner Rede z​um ersten Jahrestag d​er Machtergreifung a​m 30. Januar 1934 i​m nationalsozialistischen Reichstag e​ine öffentliche Absage: „Was gewesen, w​ird niemals wiederkommen“. In d​en kommenden Monaten schwand d​ann immer m​ehr die i​n der Familie d​es ehemaligen Kaisers u​nd ihrer Anhänger gehegte Hoffnung, d​ie Nationalsozialisten würden s​ich als Vehikel nutzen lassen, u​m Wilhelm zurück a​uf den Thron z​u bringen. Sie w​ar wohl i​mmer illusionär gewesen.[139]

Nachdem d​er Sohn d​es ehemaligen Kronprinzen, Prinz Wilhelm v​on Preußen, 1940 b​eim Frankreichfeldzug gefallen war, g​aben ihm n​ach einen Trauergottesdienst i​n Sanssouci insgesamt 50.000 Menschen d​as letzte Geleit. Nach diesem Ereignis s​ah Hitler d​ie Hohenzollern a​ls Bedrohung für s​eine Macht an. Er bestimmte i​m Prinzenerlass, i​n der Wehrmacht dienende Angehörige ehemals regierender deutscher Adelshäuser n​icht länger a​n der Front einzusetzen.[140]

Rezeption

Satire

Schon 1914, wenige Monate n​ach dem Beginn d​es Ersten Weltkriegs, veröffentlichte d​er Daily Herald d​ie in d​er Tat prophetische Karikatur Prophecy? (Dropping t​he Pilot) (deutsch: Prophezeiung? [Den Lotsen absetzen]). Diese zeigt, w​ie Wilhelm II., d​er als Lotse dargestellt wird, v​on einem Schiff steigt. Er w​ird von Germania, d​er Personifizierung Deutschlands, beobachtet.[141] Im Dezember 1918, n​ach der offiziellen Abdankung Wilhelms II., veröffentlichte a​uch das amerikanische Life-Magazin William H. Walkers Karikatur Dropping t​he Pirate (deutsch: Den Seeräuber absetzen), e​ine Anspielung a​uf den unbeschränkten U-Boot-Krieg. An Deck beobachtete i​hn diesmal e​in Soldat d​er Siegermächte. Auf d​em Bild i​st Wilhelm m​it dem Jolly Roger u​nd einer Kette m​it Kugel z​u sehen. Auf d​er Kugel s​teht „Justice“ (‚Gerechtigkeit‘). Zudem i​st im Wasser e​in Brett z​u sehen, welches d​as Wort „Oblivion“ (‚Vergessenheit‘) trägt. Beide w​aren eine Adaption d​er berühmten Karikatur Der Lotse g​eht von Bord.

Der Rock Island Argus stellte a​m 5. Dezember 1918 i​n einer Karikatur d​en Ex-Kaiser u​nd seinen ältesten Sohn a​ls zwei Ratten dar, d​ie sich d​urch Käselaibe fressen. Ihnen i​st ein Holländer m​it Knüppel a​uf der Spur, d​er eine Katze m​it der Aufschrift „Reds“ u​nd eine Bulldogge m​it der Aufschrift „Allies“ a​uf sie hetzt. Die Bildunterschrift lautet englisch Sic 'em! – „Fass!“[142] Der britische Punch veröffentlichte e​ine Karikatur, d​ie einen verängstigten Wilhelm zeigte, d​er sich hinter d​en Röcken e​iner Holländerin v​or dem Zugriff v​on Briten u​nd Franzosen versteckt.[143]

Am 9. November 1932 veröffentlichte d​er Vorwärts d​ie Satire Des Kaisers Heldentod, i​n der i​n patriotischem Ton erzählt wird, w​ie Wilhelm II. m​it seinen Söhnen d​en Tod i​n der Schlacht sucht, nachdem i​hm Hindenburg a​m 9. November 1918 mitgeteilt hat, e​r könne für s​eine Sicherheit n​icht garantieren: „Wer spricht h​ier von meiner Sicherheit? […] Es g​eht um Deutschland u​nd nicht u​m meine Person!“ Dieser Text w​ird als Stück a​us einem Lesebuch für d​as Dritte Reich vorgestellt, d​as Hitler i​n Millionenauflage hätte drucken lassen. „Die Behauptung, d​ass am 9. November d​er Kaiser u​nd der Kronprinz n​ach Holland geflohen seien, i​st selbstverständlich e​ine von d​en Marxisten verbreitete Lüge.“[144]

Dokudrama

Das Dokudrama Kaisersturz d​es Regisseurs Christoph Röhl z​eigt die Ereignisse r​und um d​ie Abdankung. Der Fernsehfilm w​urde erstmals a​m 31. Oktober 2018 i​m ZDF gezeigt. Der Film basiert a​uf dem Buch Kaisersturz. Vom Scheitern i​m Herzen d​er Macht d​es Historikers Lothar Machtan.

Literatur

  • Thomas Biskup, Truc Vu Minh, Jürgen Luh (Hrsg.): Preußendämmerung. Die Abdankung der Hohenzollern und das Ende Preußens. arthistoricum.net, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-947449-88-0.
  • Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, ISBN 978-3-8062-3760-3.

Einzelnachweise

  1. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004020-3, S. 306.
  2. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, ISBN 978-3-549-07308-7, S. 100 f.
  3. Verfassung des Deutschen Reichs (1871); Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß et al: Walter Nicolai – Annäherung an einen Unbekannten. Eine Einführung. In: dieselben (Hrsg.): Geheimdienst und Propaganda im Ersten Weltkrieg. Die Aufzeichnungen von Oberst Walter Nicolai 1914 bis 1918. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2019, S. 19.
  4. Wilhelm Deist: Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr. In: derselbe: Militär, Staat und Gesellschaft. Studien zur preußisch-deutschen Militärgeschichte. Oldenbourg, München 1991, ISBN 3-486-55920-6, S. 1–18; Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-32264-6, S. 5 (hier das Zitat).
  5. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 135.
  6. Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, ISBN 978-3-87134-720-7, S. 425 f. und 447 f.
  7. Wolfram Pyta: Paul von Hindenburg als charismatischer Führer der deutschen Nation. In: Frank Möller (Hrsg.): Charismatische Führer der deutschen Nation. Oldenbourg, München 2004, S. 109–148.
  8. Zitiert nach Holger Afflerbach: Der Untergang des Kaisertums im November 1918 – das Ende des Bismarckreichs? In: derselbe, Ulrich Lappenküper (Hrsg.): 1918 - Das Ende des Bismarck-Reichs? Brill/Ferdinand Schöningh, Paderborn 2021, ISBN 978-3-657-76011-4, S. 101–115, hier S. 102.
  9. Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, S. 447.
  10. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Bd. 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57779-6, S. 1234; vgl. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, ISBN 978-3-8062-3760-3, S. 82 f., wonach sich Wilhelm nach der Nachricht der Niederlage für mehrere Tage unansprechbar in sein Schlafzimmer zurückgezogen hatte.
  11. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 135 f. und S. 146 f.
  12. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 14–27 und 81–87, die Zitate S. 20 und 84.
  13. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 86.
  14. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 135 f. und S. 146 f. und 161.
  15. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 158–166; derselbe: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 88–91.
  16. Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-89850-057-8, S. 127.
  17. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 347.
  18. Erich Ludendorff gesteht die Niederlage ein. Aus den Tagebuchnotizen von Albrecht von Thaer (1. Oktober 1918). Bei: germanhistorydocs.ghi-dc.org, abgerufen am 3. Januar 2021.
  19. Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim Verlag, Stuttgart 2002, S. 126.
  20. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933. Siedler, Berlin 1994, S. 149: Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 93 f.
  21. Lothar Machtan: Der Endzeitkanzler. Prinz Max von Baden und der Untergang des Kaiserreichs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8062-3660-6, S. 243–253.
  22. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 52 ff. und 107–112.
  23. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, ISBN 978-3-88680-865-6, S. 338.
  24. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 172–175, das Zitat S. 172 f.
  25. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 363 f.
  26. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Bd. 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1238.
  27. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, C.H. Beck, München 2003, S. 180.
  28. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 101.
  29. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 346.
  30. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 366.
  31. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, C.H. Beck, München 2003, S. 182.
  32. Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, S. 743; Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 129 f.
  33. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, C.H. Beck, München 2003, S. 180 ff.; Herfried Münkler hält es dagegen für denkbar, dass Wilson auch mit einer vollständigen Parlamentarisierung des Reichs nach britischem Vorbild zufrieden gewesen wäre, derselbe: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, S. 745.
  34. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933. Siedler, Berlin 1994, S. 153.
  35. Wolff überliefert dieses Gespräch in seinen Tagebüchern (Bernd Sösemann (Hrsg.): Theodor Wolff: Tagebücher 1914–1919 – Der Erste Weltkrieg und die Entstehung der Weimarer Republik in Tagebüchern, Leitartikeln und Briefen des Chefredakteurs am „Berliner Tageblatt“ und Mitbegründers der „Deutschen Demokratischen Partei“. In zwei Bänden. Boldt, Boppard am Rhein, ISBN 3-7646-1835-3 (= Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 54), Bd. 2, S. 635 ff.) und in Die Wilhelminische Epoche. Fürst Bülow und andere Begegnungen. Athenäum, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-610-08522-3, S. 156 ff., in zwei unterschiedlichen Versionen. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 204 f. und S. 379, Anm. 213; ders: Der Endzeitkanzler. Prinz Max von Baden und der Untergang des Kaiserreichs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2018, S. 243–253.
  36. Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß et al. (Hrsg.): Geheimdienst und Propaganda im Ersten Weltkrieg. Die Aufzeichnungen von Oberst Walter Nicolai 1914 bis 1918. Walter de Gruyter, Berlin/ Boston 2019, ISBN 978-3-11-060899-1, S. 580.
  37. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie-Verlag, Berlin 2005, S. 312–319, das Zitat auf S. 317.
  38. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 150 f. und 179 f.
  39. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 126.
  40. Wolfgang Niess: Die Revolution von 1918/19. Der wahre Beginn unserer Demokratie. Europa-Verlag, München 2017, S. 202.
  41. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 199.
  42. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 204 ff.
  43. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 97 f.
  44. Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 129.
  45. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004020-3, S. 363; Benjamin Hasselhorn: Nach dem Königstod. Zum Umgang Wilhelms II. mit seinem Erbe nach 1918. In: Thomas Biskup, Truc Vu Minh, Jürgen Luh (Hrsg.): Preußendämmerung. Die Abdankung der Hohenzollern und das Ende Preußens. arthistoricum.net, Heidelberg 2019, S. 39–51, hier S. 43 ff.
  46. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 356; ähnlich Hans Mommsen: Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar. 1918–1933 (= Ullstein Nr. 26508 Propyläen-Taschenbuch). Überarbeitete und aktualisierte Ausgabe. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-26508-1, S. 30; Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, C.H. Beck, München 2003, S. 183.
  47. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 199 f.; derselbe: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 97 f.; ähnlich John C. G. Röhl: Wilhelm II. Bd. 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1242.
  48. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 325.
  49. Ernst-Heinrich Schmidt: Heimatheer und Revolution Die militärischen Gewalten im Heimatgebiet zwischen Oktoberreform und Novemberrevolution. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1981, ISBN 3-421-06060-6, S. 11 f.
  50. Wolfgang Niess: Die Revolution von 1918/19. Der wahre Beginn unserer Demokratie. Europa-Verlag, München 2017, ISBN 978-3-95890-074-5, S. 104.
  51. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 219.
  52. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie-Verlag, Berlin 2005, S. 326.
  53. Rainer F. Schmidt: Kaiserdämmerung. Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-608-98318-0, S. 761.
  54. Eugen Schiffer: Ein Leben für den Liberalisums. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung (Walter Kahnert), Berlin-Grunewald 1951, S. 135 f.; zit. u.a. in: Gerd Heinrich: Geschichte Preußens. Staat und Dynastie. Ullstein, Berlin 1981, S. 455 f.
  55. Gerhard Wilhelm Rakenius: Wilhelm Groener als Erster Generalquartiermeister. Die Politik der Obersten Heeresleitung 1918/19. Boldt, Boppard am Rhein 1977, S. 36 f; Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie-Verlag, Berlin 2005, S. 326–329; Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 357 f. (hier das Zitat).
  56. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 206 ff.; derselbe: Der Endzeitkanzler. Prinz Max von Baden und der Untergang des Kaiserreichs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2018, S. 429–440, das Zitat S. 439.
  57. Lothar Machtan: Der Endzeitkanzler. Prinz Max von Baden und der Untergang des Kaiserreichs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2018, S. 440–444; Rainer F. Schmidt: Kaiserdämmerung. Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 765.
  58. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 221.
  59. Gerhard Wilhelm Rakenius: Wilhelm Groener als Erster Generalquartiermeister. Die Politik der Obersten Heeresleitung 1918/19. Boldt, Boppard am Rhein 1977, ISBN 3-7646-1685-7, S. 38 f.
  60. So das Zeugnis des Feldgeistlichen Ludwig Friedrich Karl Berg, zitiert bei Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, S. 750; ähnliche Zitate bei Gerd Heinrich: Geschichte Preußens. Staat und Dynastie. Ullstein, Berlin 1981, S. 456; Theodor Kissel: Kaiser Wilhelm II. im Exil: Der schrille Zwangspensionär. In: spektrum.de, 27. Januar 2019, Zugriff am 4. April 2020; Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 181, 221 und 225.
  61. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 222 ff.
  62. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie-Verlag, Berlin 2005, S. 327.
  63. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 182.
  64. Zitiert bei Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 183.
  65. Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat. Akademie Verlag, Berlin 2003, S. 222.
  66. Klaus Epstein: Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie. Verlag Annedore Leber, Berlin 1962, S. 311–314, das Zitat S. 314; ursprünglich in: Matthias Erzberger: Erlebnisse im Weltkrieg. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, Berlin 1920. (Digitalisat im Internet Archive), S. 327.
  67. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 363.
  68. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 368.
  69. Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, S. 750.
  70. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 365–369; Joachim Käppner: 1918 – Aufstand für die Freiheit. Die Revolution der Besonnenen. Piper, München 2017, ISBN 978-3-492-05733-2, S. 188 f. (hier die Zitate).
  71. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Bd. 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1244.
  72. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 365.
  73. Siegfried A. Kaehler: Vier quellenkritische Untersuchungen zum Kriegsende 1918. In: derselbe: Studien zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Aufsätze und Vorträge. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1961, S. 283, zitiert bei Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie-Verlag, Berlin 2005, S. 328 ff.
  74. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-883385-7, S. 25.
  75. Rainer F. Schmidt: Kaiserdämmerung. Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 768.
  76. Gerhard Wilhelm Rakenius: Wilhelm Groener als Erster Generalquartiermeister. Die Politik der Obersten Heeresleitung 1918/19. Boldt, Boppard am Rhein 1977, S. 53; Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 369–373.
  77. Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918. Rowohlt, Berlin 2013, S. 745.
  78. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 231 f.
  79. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, C.H. Beck, München 2003, S. 179.
  80. Sönke Neitzel: Weltkrieg und Revolution, 1914–1918/19 (= Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. Band 3). be.bra, Berlin 2008, ISBN 978-3-89809-403-0, S. 155 f.
  81. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 368 (hier das Zitat) und 369; Rainer F. Schmidt: Kaiserdämmerung. Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 752.
  82. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 230 f.
  83. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 370.
  84. Prinz Max von Baden: Erinnerungen und Dokumente. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, Berlin und Leipzig, 1927, S. 634 f.; Prinz Max von Baden, Erlaß über die Abdankung Kaiser Wilhelms II., 9. November 1918. 1000dokumente.de, Zugriff am 3. Oktober 2021; zitiert bei S. .
  85. So etwa bei Karl Dietrich Erdmann: Der Erste Weltkrieg (=Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 18). 9. Aufl., dtv, München 1973, S. 238; Hans Mommsen: Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar. 1918–1933. Ullstein, Berlin 1998, S. 35 f.; Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949, C.H. Beck, München 2003, S. 182; Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 371; Sönke Neitzel: Weltkrieg und Revolution, 1914–1918/19. be.bra, Berlin 2008, S. 157; Rainer F. Schmidt: Kaiserdämmerung. Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 765.
  86. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 231 f.; ähnlich schon Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 133.
  87. Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 133 f.
  88. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 258.
  89. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933. Siedler, Berlin 1994, S. 162.
  90. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 368 f. und 372.
  91. Mark Jones: Am Anfang war Gewalt: Die deutsche Revolution 1918/19 und der Beginn der Weimarer Republik. Propyläen, Berlin 2017, S. 83 f.
  92. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 371 f.
  93. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 331; William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 25 f.; Rainer F. Schmidt: Kaiserdämmerung. Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 768; Sebastian Haffner: Die deutsche Revolution – 1918/19. Kindler, 2002, ISBN 3-463-40423-0, S. 92 f.
  94. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 236.
  95. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 331; William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 25 ff.
  96. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 30–33.
  97. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 331.
  98. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Band 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1246 f.; William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 27 ff.
  99. Jacco Pekelder, Joep Schenk, Cornelis van der Bas: Der Kaiser und das „Dritte Reich“. Die Hohenzollern zwischen Restauration und Nationalsozialismus. Wallstein, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-4623-9, S. 20.
  100. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 71 ff.
  101. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 73.
  102. Vor 95 Jahren: Kaiser Wilhelm II. dankt ab. Abgerufen am 4. April 2020.
  103. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 73.
  104. Michael Horn: Zwischen Abdankung und Absetzung. Das Ende der Herrschaft der Bundesfürsten des Deutschen Reichs im November 1918. In: Susan Richter, Dirk Dirbach (Hrsg.): Thronverzicht. Die Abdankung in Monarchien vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2010, S. 267–290, hier S. 281.
  105. Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, ISBN 978-3-549-10029-5, S. 26.
  106. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933. Siedler, Berlin 1994, S. 154.
  107. Michael Horn: Zwischen Abdankung und Absetzung. Das Ende der Herrschaft der Bundesfürsten des Deutschen Reichs im November 1918. In: Susan Richter, Dirk Dirbach (Hrsg.): Thronverzicht. Die Abdankung in Monarchien vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2010, S. 267–290, hier S. 286.
  108. Hans Mommsen: Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar. 1918–1933. Überarbeitete und aktualisierte Ausgabe. Ullstein, Berlin 1998, S. 37.
  109. Carola Schulze: Die Abdankung in den rechtlichen Ordnungsvorstellungen vom Gottesgnadentum bis zum deutschen Konstitutionalismus. In: Susan Richter, Dirk Dirbach (Hrsg.): Thronverzicht. Die Abdankung in Monarchien vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2010, ISBN 978-3-412-20535-5, S. 62–74, hier S. 71.
  110. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 157.
  111. Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 298.
  112. Gerd Heinrich: Geschichte Preußens. Staat und Dynastie. Ullstein, Berlin 1981, S. 453.
  113. Gerhard Wilhelm Rakenius: Wilhelm Groener als Erster Generalquartiermeister. Die Politik der Obersten Heeresleitung 1918/19. Boldt, Boppard am Rhein 1977, S. 61 f.
  114. Gerhard Schulz: Revolutionen und Friedensschlüsse (=dtv Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts). 6. Aufl., München 1985, S. 148.
  115. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler, München 2007, S. 359.
  116. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 38–54 und 74.
  117. Friedrich Hartau: Wilhelm II. in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1978, S. 123.
  118. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 250.
  119. Theodor Kissel: Kaiser Wilhelm II. im Exil: Der schrille Zwangspensionär. In: spektrum.de, 27. Januar 2019, Zugriff am 4. April 2021.
  120. William Schabas: The Trial of the Kaiser. Oxford University Press, Oxford 2018, S. 75.
  121. Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, S. 42 (hier das Zitat) und 52.
  122. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Bd. 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1248 f.
  123. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Bd.3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1272 (hier das Zitat) – 1297.
  124. Die Debatte wird ausführlich dargestellt bei Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 302–385.
  125. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 351.
  126. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 351 f.
  127. Michael Horn: Zwischen Abdankung und Absetzung. Das Ende der Herrschaft der Bundesfürsten des Deutschen Reichs im November 1918. In: Susan Richter, Dirk Dirbach (Hrsg.): Thronverzicht. Die Abdankung in Monarchien vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2010, S. 267–290, hier S. 276.
  128. Daniela Gasteiger: Kuno von Westarp (1864–1945): Parlamentarismus, Monarchismus und Herrschaftsutopien im deutschen Konservatismus Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-11-052905-0, S. 48 f.
  129. Lothar Machtan: Die Abdankung. Wie Deutschlands gekrönte Häupter aus der Geschichte fielen. Propyläen, Berlin 2008, S. 13–19, die Zitate S. 15 und 16.
  130. Reichstagswahlergebnisse und Mandate in der Weimarer Republik auf bundestag.de, abgerufen am 5. April 2020.
  131. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 391 f.
  132. Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, S. 27 ff.
  133. Daniela Gasteiger: Kuno von Westarp (1864–1945): Parlamentarismus, Monarchismus und Herrschaftsutopien im deutschen Konservatismus Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2018, S. 202–218, die Zitate S. 202 und 209.
  134. Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, ISBN 978-3-549-10029-5, S. 212.
  135. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 374 ff.
  136. Gerd Heinrich: Geschichte Preußens. Staat und Dynastie. Ullstein, Berlin 1981, S. 458; Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, S. 384 f.
  137. Karina Urbach: Nützliche Idioten. Die Hohenzollern und Hitler. In: Thomas Biskup, Truc Vu Minh, Jürgen Luh (Hrsg.): Preußendämmerung. Die Abdankung der Hohenzollern und das Ende Preußens. arthistoricum.net, Heidelberg 2019, S. 65–93, das Zitat S. 67 (online, abgerufen am 2. Januar 2020).
  138. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Band 3: Der Weg in den Abgrund, 1900–1941. C.H. Beck, München 2008, S. 1308.
  139. Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, S. 432–440, die Zitate S. 434 und 439.
  140. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie-Verlag, Berlin 2005, S. 379.
  141. Martin Schieder: „Ay, no; no, ay; for I must nothing be.“ Die Abdankung des Monarchen – eine Leerstelle in der Herrscherikonographie. In: Susan Richter, Dirk Dirbach (Hrsg.): Thronverzicht. Die Abdankung in Monarchien vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2010, S. 291–304, hier S. 299 f.
  142. Titelseite des Rock Island Argus vom 5. Dezember 1918 auf chroniclingamerica.loc.gov, Zugriff am 11. Oktober 2021, beschrieben bei Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, S. 43.
  143. Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, S. 315.
  144. Jonathan: Des Kaisers Heldentod. Ein neudeutsches Lesestück. In: Vorwärts, 9. November 1932. Abrufbar auf der Webseite der Friedrich-Ebert-Stiftung, Zugriff am 10. Oktober 2021, zitiert bei Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, S. 21 ff.

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