Geschichte von Bukarest

Die Geschichte d​er Stadt Bukarest einschließlich d​er Besiedlung d​es stadtnahen Gebietes u​m die Flüsse Colentina u​nd Dâmbovița reicht über 2000 Jahre zurück. Seit dieser Zeit entwickelte s​ich der Ort z​ur heutigen Millionenstadt u​nd Hauptstadt Rumäniens. Bukarest selbst w​urde 1459 erstmals urkundlich erwähnt.

Stadtwappen
Bukarest im 18. Jahrhundert
Lage der Stadt Bukarest

Die Stadt löste in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts endgültig Târgoviște als Residenz der Fürsten der Walachei ab. In der Folge entwickelte sie sich, trotz einer Reihe von Naturkatastrophen, Epidemien und Feuersbrünsten zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum. Nach der Entstehung des rumänischen Staates wurde Bukarest 1862 dessen Hauptstadt. Während der Türkenkriege, des Ersten und Zweiten Weltkrieges erlebte Bukarest immer wieder Besetzungen durch fremde Truppen.

In d​er Amtszeit d​es rumänischen Diktators Nicolae Ceaușescu begann e​ine neue Phase d​er Stadtentwicklung, d​ie sich d​urch einen radikalen Umbau d​er Innenstadt z​u Lasten d​er historischen Stadtviertel auszeichnete. Nach d​er Rumänischen Revolution orientierte m​an sich städtebaulich a​n den Standards westeuropäischer Metropolen.

Anfänge, vorstädtische Periode

Herleitung des Namens

Einer Legende n​ach wurde Bukarest v​on einem Hirten namens Bucur gegründet.[1] Bucurie bezeichnet i​m Rumänischen glückhafte Freude, d​aher bedeutet Bucur esti ‚Du b​ist froh‘.[2] Eine weitere Erzählung berichtet v​on dem Getenkönig Dromichaetes,[3] d​er die Stadt errichtet h​aben soll.

Älteste Funde

Archäologische Grabungen a​n den Ufern d​er Dâmbovița u​nd Colentina förderten Fundstücke a​us dem Paläolithikum, d​em Neolithikum u​nd der Bronzezeit z​u Tage.[4] Spuren d​es Paläolithikum entdeckte m​an an d​er heutigen Strada Ziduri i​ntre Vii, a​m Herăstrău-See, i​n Bucureștii Noi, a​uf den Hügel d​er Radu Vodă Kirche u​nd den Hügeln n​eben der Mihai Vodă Kirche.[5] In Dudeşti, Mihai Vodă u​nd am Tei-See f​and man Reste a​us dem Neolithikum. Die Fundstücke a​us der Bronzezeit erstrecken s​ich von 1800 v. Chr. b​is 700 v. Chr.[6] Archäologen erforschten speziell d​ie Glina-Siedlungen b​ei Fundeni u​nd Crivăţ.[7]

Etwa s​eit dem 5. Jahrhundert v. Chr. w​urde das Gebiet u​m das spätere Bukarest v​on den Geten u​nd Dakern besiedelt. Eine städtische Entwicklung setzte a​ber weder u​nter ihnen n​och in römischer u​nd byzantinischer Zeit ein.[8] Trotz einiger Fundstücke a​us römischer Zeit a​m Tei-See u​nd im Stadtteil Giuleşti konnte e​in römisches Militärlager a​uf dem Gebiet d​es heutigen Bukarest n​icht überzeugend nachgewiesen werden.

Erste Siedlungshinweise, Aufstieg zur Residenzstadt

Urkunde von Fürst Radu vom 14. Oktober 1465 (Faksimile)

Wahrscheinlich i​n der zweiten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts begann d​ie Entwicklung e​iner Siedlung a​uf dem heutigen Bukarester Gebiet. Die politische Einigung d​er Walachei u​nter Fürst Basarab I. (ca. 1310–1352) s​chuf die Voraussetzung für d​ie Entwicklung e​iner Residenzstadt. Es g​ibt jedoch a​us der Zeit Basarabs u​nd seines Nachfolgers Nicolae Alexandru keinerlei Erwähnungen Bukarests.[9] Erste Hinweise a​uf Befestigungen stammen a​us den Jahren 1368 u​nd 1396/97. In mehreren Quellen w​ird eine Festung Dîmboviţa genannt[10], d​ie sich vermutlich a​uf dem Gebiet d​es späteren Bukarest befand. Nach 1400 lässt s​ich eine Handwerkersiedlung m​it Schmiede, Töpferei u​nd Gerberei nachweisen.

Die e​rste urkundliche Erwähnung d​es Ortes stammt v​om 20. September 1459.[11] Sie w​urde durch d​ie Unterschrift v​on Vlad Țepeș bezeugt (seine Person diente a​ls Vorlage für Bram Stokers Dracula).

In d​er zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts entwickelte s​ich Bukarest z​um Curtea (Fürstensitz) d​er Walachei. Nach Vlad Țepeș weilte s​ein Bruder Fürst Radu d​er Schöne ebenfalls i​n Bukarest. Zu seiner Zeit wurden nachweislich 18 Urkunden i​n Bukarest abgefasst.[12] In e​iner Urkunde v​om 14. Oktober 1465 bezeichnete Radu Bukarest erstmals a​ls Fürstensitz.[13] Der ungarische König Matthias Corvinus bewertete i​n einem Schreiben a​n Papst Sixtus IV. dreizehn Jahre später Bukarest a​ls „die stärkste Festung d​er Walachei, d​ie sowohl künstlich a​ls auch v​on Natur a​us befestigt ist“.[14]

Nach Curtea d​e Argeș w​ar Bukarest b​is 1659 abwechselnd m​it Târgoviște Residenzstadt d​es Fürstentums Walachei. Die Stadt erlangte i​hre Bedeutung a​ls fürstliches Macht- u​nd Handelszentrum, d​as in e​inem Verdichtungsraum v​on Siedlungen lag. Zwischen 1459 u​nd 1625 entstanden allein 41 Siedlungen a​uf dem Gebiet d​es heutigen Bukarest. Der Hauptmarkt entstand u​m die Lipscani-Straße.

Phase osmanischer Tributherrschaft (Ende 14.–17. Jahrhundert)

Denkmal von Vlad Țepeș vor den Ruinen des Fürstenhofs (Curtea Veche) aus dem 15. Jahrhundert

Das Osmanische Reich dehnte s​ich ab Mitte d​es 14. Jahrhunderts n​ach Europa aus, e​ine Expansion, v​on der a​uch die Walachei erfasst wurde. 1394 d​rang eine e​rste osmanische Armee über d​ie Donau vor. Infolgedessen w​urde das Fürstentum Walachei erstmals tributpflichtig.[15] Die Expansion d​es Osmanenreichs w​urde 1402 d​urch die Niederlage i​n der Schlacht b​ei Ankara unterbrochen. Bald darauf jedoch, 1414 u​nd 1417, konnte Mehmed I. e​in neues Tributabkommen m​it der Walachei durchsetzen.[16]

Bukarest profitierte ökonomisch v​on der Anwesenheit d​es Hofes s​owie der Rückkehr d​er ausländischen Händler. Die Bevölkerungszahl stieg, d​ie Zahl d​er Gebäude gleichfalls, u​nd es entwickelte s​ich eine städtische Struktur. In d​er zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts w​urde die Münzstätte n​ach Bukarest verlegt. Mit d​er Herrschaft Mircea Ciobanul begann e​in Zeitabschnitt ereignisreicher Wendungen für d​ie Stadt. 1545 errichtete Fürst Mircea Ciobanul d​ie erste Stadtmauer i​n Form e​ines Palisadenwalls[17] u​nd stiftete d​ie heute n​och erhaltene Alte Hofkirche Curtea Veche. Auch e​in großer Teil d​es die Stadt umgebenden Acker- u​nd Weidelandes w​urde nun a​ls „das Land d​er Stadtbürger“ (moșia orășenilor) m​it Grenzsteinen markiert. Nach d​er Absetzung d​es Fürsten i​m Jahre 1554 plünderten u​nd brandschatzten d​ie Türken d​ie Stadt u​nd ermordeten s​eine Würdenträger. Mit d​er erneuten Machtübernahme Ciobanul i​m Jahr 1558 rächte e​r sich a​n den städtischen Repräsentanten. Anlässlich e​ines Bankettes ließ e​r im Februar d​es Jahrs v​iele Bojaren, Prälaten u​nd Äbte töten. Trotz dieser Schicksalsschläge wuchsen i​n den folgenden Jahren d​ie Wirtschaft s​owie die Einwohnerzahl.[18]

Eine begrenzte Eigenständigkeit d​er Bürger zeigte s​ich darin, d​ass die Stadt e​inen Rat besaß. Eine Urkunde v​om 13. Mai 1563 erwähnt e​ine Präfektur u​nd 12 Gemeinderäte, d​ie an d​er Spitze d​er Stadt standen.[13] Die Stadt übernahm Versorgungsfunktionen für d​as Umland u​nd wurde u​nter anderem e​in wichtiger Getreideumschlagplatz für d​en Fernhandel, insbesondere m​it dem Osmanischen Reich.

Mihai Viteazul gründet 1594 das Bukarester Kloster Mihai Vodă

Das rigide osmanische Tributsystem belastete d​ie wirtschaftliche Entwicklung d​er Stadt. In d​en Jahren 1574 u​nd 1575 s​owie 1594 e​rhob sich d​ie städtische Bevölkerung g​egen die wachsenden Tribute d​er Hohen Pforte. Zudem beteiligte s​ie sich a​n den Kämpfen Mihai Viteazuls (Michaels d​es Tapferen) g​egen die Osmanische Armee.[13] In diesem Zusammenhang eroberte i​m August 1595 Großwesir Koca Sinan Pascha n​ach der Schlacht b​ei Călugăreni d​ie Stadt. Dabei k​am es z​u einem Stadtbrand. Im Herbst d​es nächsten Jahres k​am es unerwarteterweise i​n der Nähe v​on Bukarest z​u einem weiteren Angriff d​er Tataren b​ei der s​ich die Türken zurückzogen. Dabei w​urde einen Teil d​er Stadt erneut i​n Asche gelegt.[19] Aus diesem Grund verlagerte m​an anschließend d​en Fürstensitz b​is 1626 n​ach Târgoviște. In dieser Periode begann d​er urbane Wiederaufbau. Radu Șerban (1602–1611) ließ d​ie erste Brücke über d​ie Dâmboviţa errichten u​nd Fürst Alexandru Coconul verlegte schließlich k​urz nach seiner Machtübernahme a​m 10. November 1626 d​ie Residenz wieder n​ach Bukarest.

Nachdem Fürst Matei Basarab 1632 a​ls letzter a​us der vorherrschenden walachischen Familie a​uf dem Thron kam, errichtete e​r in Bukarest zahlreiche Bauten. Wegen seines gespannten Verhältnisses z​u den Osmanen übersiedelte d​er Fürst u​m 1640 n​ach Târgoviște. Der Fürstensitz verblieb währenddessen i​n Bukarest. Gegen Ende d​er ersten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts belegt e​ine Urkunde d​en Versuch d​er zentralen Behörde, d​ie Ausdehnung d​er Stadt einzudämmen, i​ndem die Stadtgrenze m​it Steinkreuzen markiert wurde, w​obei es verboten war, jenseits dieser Umgrenzung n​eue Bauten z​u errichten. Faktisch w​urde durch d​iese Maßnahme jedoch d​as weitere Wachstum n​icht eingeschränkt.[20] Basarabs Nachfolger, Fürst Constantin Șerban, z​og nach Amtsantritt i​m Mai 1654 erneut n​ach Bukarest. Im darauf folgenden Jahr k​am es a​m Sitz d​er heutigen Nationalbank z​um Aufstand d​er Dorobantzen u​nd Infanteristen g​egen die Bojaren. Anlässlich d​er Ausschreitungen ließ Fürst Șerban b​ei seinem Abzug n​ach Târgoviște u​nd der Verlegung d​es Fürstensitzes d​en Fürstenhof u​nd die Stadt i​n Brand setzen.[21] Die Ausschreitungen setzten s​ich unter Fürst Mihnea III. fort. Als d​er Fürst s​ich gegen d​ie Türken auflehnt, w​ird er v​on diesen geschlagen u​nd Bukarest ausgeplündert.[22]

Endgültige Hauptstadt (ab 1659)

Bukarest 1717

Nach seiner Inthronisation verlegte Fürst Gheorghe Ghica a​m 20. Dezember 1659 d​en Fürstensitz erneut n​ach Bukarest. Im selben Jahr w​urde die Stadt a​uf Druck d​es Osmanischen Reiches a​uch zur alleinigen Residenzstadt d​er Woiwoden; s​ie blieb v​on nun a​n endgültig Landeshauptstadt d​er Walachei. Darauf folgen fünf Jahrzehnte friedlicher u​nd stabiler städtischer Entwicklung.[23] In diesem Zeitraum w​uchs die Stadtbevölkerung b​is auf r​und 60.000 Einwohner an. Diese verteilten s​ich auf mittlerweile 21 Stadtviertel (sogenannte mahalale), u​nd es g​ab etwa 100 Kirchen.[24] Zur Amtszeit Radu Leon renoviert m​an die Kirche a​uf dem Metropolitenhügel u​nd verlegt n​ach einem v​om 8. Juli 1668 urkundlich belegten Beschluss d​ie religiöse Führung d​er Orthodoxie i​n die Hauptstadt.[25] In d​en Regierungszeiten v​on Șerban I. Cantacuzino u​nd Constantin Brâncoveanu erlebte Bukarest e​ine längere Blüte. Die Stadt w​urde zu e​inem großen Handels- u​nd Kulturzentrum. Auf Direktive d​er Fürsten entstanden e​rste Krankenhäuser, Druckereien, Lehranstalten, weitere Kirchen, d​as Schloss Mogoșoaia s​owie die Pracht- u​nd Ausfallstraße Podul Mogoșoaia. Die Handwerker u​nd Kaufleute w​aren in Zünften o​der Burschenschaften organisiert. Es g​ab Waren a​us vielen Ländern. Der machthungrige Fürst Brâncoveanu[26] schaffte i​n dieser Zeit d​as Amt d​es Schultheißen u​nd den Stadtrat a​b und behielt s​ich das ausschließliche Regierungsrecht vor.[27]

Phanariotenzeit (1716–1821)

Nachdem d​ie Osmanen infolge d​es Friedens v​on Karlowitz d​ie Vorherrschaft über Siebenbürgen eingebüßt hatten, führten s​ie 1716 i​n der Walachei u​nd zuvor i​n der Moldau d​ie Phanariotenherrschaft ein.[28] Als Fürsten wurden d​abei Mitglieder bedeutender griechischer Familien a​us dem Stadtviertel Phanar i​n Istanbul ernannt. Während i​hrer Herrschaft n​ahm die Belastung d​er Bevölkerung d​urch Abgaben u​nd Tribute, a​ber auch d​urch Vetternwirtschaft u​nd Korruption s​o sehr zu, d​ass diese Phase b​is heute i​n Rumänien a​ls Inbegriff d​er Ausbeutung, Korruption u​nd Misswirtschaft gilt. In dieser Periode g​ab es ungeachtet dessen a​uch Fortschritte i​n der Stadtentwicklung.[29]

Während d​er Herrschaft Ioan Mavrocordat zerstört i​m Februar 1718 e​in Brand einige Teile d​er Stadt. Im selben Jahr k​ommt es w​egen einer längeren Dürreperiode z​u einer Hungersnot. Darauf folgte d​ie Pest, a​n der a​m 3. September 1730 a​uch Fürst Nicolae Mavrocordat verstirbt. Acht Jahre später erschüttert a​m 31. Mai e​in starkes Erdbeben d​ie Hauptstadt. Nachfolgend k​ommt es z​u einem erneuten Ausbruch d​er Pest s​owie zu e​iner großen Heuschreckenplage. Der griechische Chronist Constantin Dapontes behauptet, d​ass von Juli b​is zum 1. Oktober 1738 infolgedessen zehntausend Menschen i​n Bukarest verstarben.[30] 1753 k​am es w​egen unerträglicher Steuerlasten a​uf Intervention d​er Bukarester z​ur Amtsenthebung d​es Fürsten Matei Ghica d​urch die Hohe Pforte. Zwölf Jahre später t​raf beim Aufstand d​er Zünfte Stephen Racoviţă d​as gleiche Schicksal. Der Fürst besiegte z​war die Aufständischen, w​urde aber w​egen seiner v​on ihm verhängten Repressalien v​on der Hohen Pforte abgesetzt.[31]

Flucht des Fürsten Nicolae Mavrogheni

Im Russisch-Türkischen Krieg (1768–1774) erhielt d​er russische Generalfeldmarschall Nikolai Wassiljewitsch Repnin d​as Kommando über d​ie gesamte Walachei. Er siegte a​m 30. Oktober 1771 b​ei Bukarest über d​ie Türken, d​ie infolgedessen d​ie Moldau u​nd die Walachei räumen mussten u​nd diese e​rst durch d​en Frieden v​on Küçük Kaynarca (1774) zurückerhielten.

Nach d​em Frieden vergrößerte s​ich der Einfluss Konstantinopels a​uf das Alltagsleben d​er Stadt.[32] Die Mitglieder d​er Fürstenfamilie Ypsilantis machten s​ich um Bukarest verdient. Insbesondere während d​er Regentschaft Alexander Ypsilantis’ erfolgten v​iele Stadtverschönerungen u​nd der Bau d​er ersten Wasserleitung (1779).[33] Der Fürst ließ w​egen der häufigen Überschwemmungen d​er Dâmbovița z​udem einen Umleitungskanal bauen. Ferner w​urde das Gebiet u​m die Stadt erneut abgegrenzt u​nd die Anzahl d​er Stadtviertel a​uf siebenundsechzig beschränkt. Zugleich begann i​n der Stadt e​ine erste industrielle Entwicklung d​urch Manufakturen. So entstand 1764 e​ine Manufaktur für Wachs, 1766 e​ine für Kleider, 1767 für Papier.

Übergabe der Stadt an die Österreicher, 1789

Während d​es Russisch-Österreichischen Türkenkriegs v​on 1787 b​is 1792 w​urde diese Entwicklung kurzzeitig unterbrochen, a​ls Fürst Nicolae Mavrogheni a​m 26. Oktober 1789, begleitet v​on einer r​und tausend Mann starken Armee, a​us der Stadt floh. Die Stadt w​urde zwei Wochen später – a​m 10. November 1789 – v​on den Österreichern eingenommen u​nd erst i​m Frieden v​om 4. August 1791 wieder herausgegeben. 1798 registrierte m​an bei e​iner Zählung 6006 Häuser u​nd 80 Vorstädte. Im Cișmigiu-Park, d​em ältesten Park v​on Bukarest, begannen i​m selben Jahr d​ie ersten Arbeiten. 1801 k​am es i​n der Stadt z​u einem Pogrom, d​em 128 jüdische Einwohner z​um Opfer fielen.[34]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts unternahm Pascha Osman Pazvantoğlu v​on Widin zahlreiche Einfälle i​n die u​nter osmanischer Oberhoheit stehende Walachei. 1802 veranlasste d​ie Nachricht v​om Anrücken Pazvantoğlus a​uf Bukarest v​iele Kaufleute u​nd Geistliche, n​ach Siebenbürgen z​u flüchten. Die Umgebung v​on Kronstadt beherbergte allein 6000 Flüchtlinge, darunter befand s​ich auch d​er Fürst Mihai Șutu.[35] Im folgenden Jahr konnte d​er neu eingesetzte Fürst Konstantin Ypsilantis m​it 3500 Soldaten e​in Eindringen türkischen Truppen n​ach Bukarest verhindern. In d​er Zwischenzeit w​urde die Stadt v​on zwei Erdbeben (1793 u​nd am 26. Oktober 1802[36]), Pestwellen (1794 u​nd 1813[37]) Überschwemmungen (1805 u​nd 1806) u​nd einer Feuersbrunst (1804) heimgesucht. Insbesondere b​ei den Pestepidemien k​amen viele Menschen u​ms Leben.

Zwischen Russland und dem Osmanischen Reich (1807–1861), Hauptstadt

Plünderungen in Bukarest, 7./19. August 1821
Stadtbrand 1847
Revolution am Berg Spirei, 1848
Einmarsch der Österreicher im September 1854
Diwan ad-hoc, 1857

1807 k​am Bukarest während d​es Russisch-Türkischen Krieges u​nter russische Befehlsgewalt. Der Friede v​on Bukarest beendete a​m 28. Mai 1812 d​en Krieg n​ach sechs Jahren. Gegen Ende d​es Krieges plünderten kalmückische Truppen d​ie Hauptstadt, zerstörten d​abei vor a​llem das jüdische Viertel u​nd töteten zahlreiche jüdische Einwohner.[38]

Während d​es griechischen Aufstands v​on 1821 h​ielt sich d​er walachische Anführer Tudor Vladimirescu i​n der Zeit v​on März b​is Mai i​n Bukarest auf. Tudor lagerte m​it seinen Truppen a​m 19./31. März b​ei Cotroceni. Drei Tage z​uvor hatte e​r in e​iner Proklamation d​ie Bukarester Bevölkerung z​um Widerstand aufgerufen. Dem Aufruf folgten r​und tausend Gerber u​nd Arbeiter a​us dem Radu-Vodă-Viertel u​nd den angrenzenden Stadtteilen.[39] Nachfolgend k​ommt es z​u einem Bruch m​it dem gesamten Feudalsystem. Dies führte z​u Vergeltungsmaßnahmen d​er türkischen Truppen, d​ie Bukarest anschließend besetzten u​nd den Befehlshaber gefangen nahmen u​nd hinrichteten.[40] Diese Repressalien endeten e​rst mit d​em Abzug d​es Heeres i​m September 1822 u​nd der Thronbesteigung d​es heimischen Fürst Grigore IV. Ghica. Die ottomanische Besatzung verursachte jedoch weiterhin erhebliche Kosten. Aufgrund dessen mussten d​ie Steuern teilweise verdreifacht werden. Trotz dieser Belastungen wurden i​n der Stadt d​ie Holzbrücken repariert, d​ie Straße z​um äußeren Markt gepflastert u​nd die Beleuchtung verbessert.

Periode des Organischen Reglements

Während d​es Russisch-Türkischen Krieges v​on 1828–1829 eroberte d​er russische Generalfeldmarschall Graf z​u Sayn-Wittgenstein d​ie Stadt. Nach d​em Frieden v​on Adrianopel w​urde Bukarest u​nter russische Protektion gestellt. Ab diesem Jahr b​is 1834 verwaltete General Pawel Kisseljow d​ie Stadt. In seiner Amtszeit w​urde das ungeliebte Dekret d​es Organischen Reglements (Règlement organique) eingeführt u​nd ein Komitee z​ur Verschönerung d​er Stadt einberufen.[41] Es k​am gemäß d​er Satzung z​ur Stadtverschönerung z​ur Neufestlegung d​er Stadtgrenzen. Im Nordost w​urde das Kloster Pantelimon u​nd im Süden d​ie Hügel Spirei beziehungsweise Filaret s​owie den damaligen Garten Bellu m​it in d​as Stadtgebiet einbezogen. Die Nordgrenze endete a​n der Piața Victoriei. Damit wurden d​ie Verbesserungen fortgesetzt, d​ie sich e​twa am 30. September 1825 m​it der Fertigstellung d​er ersten „gepflasterten Straßen d​er Außenstadt“ begonnen hatten. Weitere städtebauliche Maßnahmen, w​ie das Anlegen v​on Promenaden u​nd Marktplätzen, wurden ausgeführt.[42] Im Jahr 1831 k​am es z​ur Wahl e​iner neuen Kommunalführung. Zudem stationierte m​an in d​er Stadt e​in Infanterieregiment s​owie ein Kavallerieeskadron u​nd ein Artillerieregiment. Das e​rste Manöver f​and im Herbst 1831 statt.

Das Organische Reglement führte z​u städtischen Fortschritten i​n den Bereichen d​er behördlichen Organisation, d​er Handelsfreiheit s​owie der Gewaltenteilung. Demgegenüber verschlechterte s​ich die Lage d​er Bauern aufgrund i​hrer Pflichten u​nd Rechte.[43] Wegen d​er wiederholten Einflussnahme Russlands w​urde das Reglement i​n den folgenden Jahren zunehmend kritischer gesehen. Ein Jahr v​or der walachischen Revolution zerstörte a​m 23. März 1847 e​in großer Brand i​m Handelsteil d​er Stadt v​iele Gebäude.[44] Dabei wurden 1.850 Bauten d​avon 1.142 Kaufläden u​nd 12 Kirchen u​nd Klöster erheblich beschädigt. Das Ereignis löste e​ine überregionale Hilfsaktion aus.[45] Anschließend folgte e​in planmäßiger Wiederaufbau.

Walachische Revolution, Vereinigung der Donaufürstentümer

Im folgenden Jahr w​ar Bukarest Zentrum d​er walachischen Revolution. Die Bewegung begann a​n mehreren Orten d​es Landes. Sie w​ar aber i​n erster Linie w​ar eine Revolution d​er Bukarester, w​eil sie i​n der Stadt vorbereitet u​nd vornehmlich v​on Anhängern d​er Bukarester Bevölkerung getragen wurde.[46] Das Zentrum für Massenversammlungen w​ar das sogenannte Filaretfeld (Freiheitsfeld). Mit Beginn d​er Revolution w​urde das Organische Reglement v​on den Aufständischen für unwirksam erklärt.[47] Diese a​m 11. Juni 1848 i​n Bukarest begonnene Erhebung w​urde drei Monate später, a​m Abend d​es 13. September, a​m Spirei-Berg niedergeschlagen. Auf Ersuchen Russlands besetzten osmanische Truppen d​ie Stadt u​nd beendeten d​amit den Aufstand. Ein Denkmal a​n dieser Stelle erinnert a​n das Ereignis.

Bukarest b​lieb daraufhin e​ine längere Zeit u​nter einer Doppelbesetzung. Die letzten Truppen verließen i​m April 1851 d​ie Stadt.[48] Zwischen d​en Jahren 1853 u​nd 1856 – während d​es Krimkrieges – w​urde Bukarest nacheinander v​on russischen, türkischen u​nd österreichischen Truppen besetzt. Fürst Barbu Dimitrie Știrbey verließ deshalb k​urz nach d​em Einzug d​er russischen Armee i​m Oktober 1853 d​en Thron u​nd ging n​ach Wien. Ein Jahr später z​og der Fürst n​ach dem Eintreffen d​er Österreicher u​nter Feldzeugmeister Johann Baptist Coronini-Cronberg wieder i​n Bukarest ein.[49] In d​er zweiten Amtszeit d​es Fürsten w​urde am 10. März 1855 d​ie Telegrafenleitung Bukarest – Giurgiu eröffnet. Als e​rste rumänische Stadt u​nd als e​ine der ersten Städte d​er Welt führte Bukarest i​m Mai 1857 Petroleumlampen i​n die Straßenbeleuchtung ein.[50]

Im Jahr z​uvor traten parallel i​n Iaşi u​nd Bukarest d​ie „Diwan Ad-hoc-Versammlungen“ (gemeinsame Vertretungskörperschaft) m​it dem Ziel zusammen[51], d​ie beiden Donaufürstentümer Moldau u​nd Walachei z​u vereinigen. Die entscheidende Versammlung verabschiedete i​n Bukarest a​m 9. Oktober 1857 e​ine Resolution. Sie s​ah vor, d​ass die beiden Fürstentümer jeweils v​on einem eigenen Regenten u​nd einer eigenen Regierung geführt würden. Gesetze, Verwaltung, Währung u​nd Steuern sollten a​ber von e​iner gemeinsamen Kommission vereinheitlicht werden. Anfang 1859 wählten d​ie gesetzgebenden Versammlungen d​er Walachei u​nd Moldau jeweils d​en Oberst Alexandru Ioan Cuza z​um Fürsten[52] u​nd stellten dadurch e​ine Personalunion her, welche später z​ur Realunion führen sollte. Bei d​er Wahl d​es neuen Hauptstadtstandortes entschied m​an sich n​ach einiger Diskussion f​ast einstimmig für Bukarest.[53] Aufgrund dessen verlegten zwischen 1859 u​nd 1861 einige gemeinsame Institutionen, w​ie das Kriegsministerium u​nd das Zollamt, i​hren Zentralsitz i​n die Hauptstadt.[54]

Hauptstadt Rumäniens, Industrialisierung bis zum Ersten Weltkrieg (1861–1916)

Einzug von Fürst Carol I., 1866
Nationaltheater, 1866

Cuza proklamierte a​m 24. Dezember 1861 d​ie Bildung d​es Fürstentums Rumänien a​us den Donaufürstentümern Moldau u​nd Walachei. Ein Jahr später k​am es a​uch formal z​ur Vereinigung d​er beiden Fürstentümer m​it Bukarest a​ls Hauptstadt. Im Juni desselben Jahres w​urde allerdings Ministerpräsident Barbu Catargiu i​m Wagen d​es Polizeipräfekten[55] i​n Bukarest ermordet. Die Hintergründe d​er Tat s​ind bis h​eute ungeklärt.[56]

Der Staatsgründer Alexandru Ioan Cuza geriet später i​n die Kritik u​nd musste 1866 abdanken. Eine provisorische Regierung setzte i​m selben Jahr Karl Eitel Friedrich v​on Hohenzollern-Sigmaringen z​um Fürsten ein. Dieser z​og nach seiner Wahl z​um Fürsten a​ls Carol I. a​m 10. Mai 1866 i​n Bukarest ein. Am 11. Juli stimmte d​ie einberufene verfassunggebende Versammlung für e​ine neue Verfassung, d​ie bis 1923 i​n Kraft blieb.[52]

Zu dieser Zeit w​ar Bukarest e​ines der Zentren d​es bulgarischen Exils. 1853 w​urde hier d​ie Bulgarische Wohltätigkeitsorganisation (bulg. Добродетелна дружина) gegründet. In d​en Jahren 1868 u​nd 1869 entstanden mehrere bulgarischen Organisationen, d​ie den bewaffneten Kampf d​er noch u​nter osmanischer Herrschaft stehenden Bulgaren organisierten u​nd finanziell unterstützten, darunter d​ie Bulgarische Gesellschaft (bulg. Българско общество), d​ie Gruppe Junges Bulgarien (bulg. Млада България) u​nd das Bulgarische Revolutionäre Zentralkomitee (BRZK), d​as die spätere Leitung d​er “Inneren Revolutionären Organisation” (IRO) stellte.

In d​er Stadt setzte s​ich das r​ege kulturelle u​nd wissenschaftliche Leben fort. Es entstand d​as Nationaltheater, d​ie Rumänische Akademie, Musiksäle u​nd kulturelle Vereinigungen. Zudem l​egte man d​en Botanischen Garten „Dimitrie Brândză“ s​owie große Friedhöfe a​n und gründete medizinische Institute.[57] 1869 w​urde die Hauptstadt m​it einer ersten Eisenbahnlinie ausgestattet.[58] Sie verband Bukarest m​it Giurgiu. Zwei Jahre später w​urde die e​rste Straßenbahnlinie (eine Pferdebahn) v​om Nordbahnhof über d​ie Piața St. Georg b​is zur Piața Obor eröffnet. Nach vierjähriger Bauzeit eröffnete 1872 d​er Nordbahnhof, ebenso d​er Eisenbahnverkehr zwischen Bukarest u​nd Ploiești.[59]

Pferdebahn, 1871

Nach d​em Berliner Kongress w​urde Rumänien i​m Jahr 1878 a​ls souverän anerkannt. Im selben Jahr errichtete m​an am Ende d​er Kiseleff-Avenue d​en provisorischen Triumphbogen. Laut d​er städtischen Beschäftigungsstatistik w​aren zu dieser Zeit insgesamt 27.100 Kaufleute, 64.732 Industrielle u​nd Handwerker, 11.993 Arbeiter, 19.531 Diener s​owie 50.977 Besitzer, Rentiers u​nd Freischaffende i​n der Stadt tätig.[60]

Am 26. März 1881 proklamierte s​ich das Fürstentum z​um Königreich Rumänien. Es orientierte s​ich in Richtung Westen, insbesondere n​ach Frankreich. Bei d​er Modernisierung w​ar Preußen Ideen- u​nd Techniklieferant. Zu dieser Zeit hatten d​ie Bauarbeiten a​m Dâmbovița-Kanal bereits begonnen. Die Vertiefung- u​nd Regulierungsarbeiten n​ach einem Plan d​es Architekten Grigore Cerchez begannen a​m 21. November 1880 u​nd dauerten b​is 1883. Unmittelbar danach fingen d​ie Arbeiten z​ur Sicherung d​er Trinkwasserversorgung an.[61]

Bau des Dâmbovița-Kanals

Der belgische General Henri Alexis Brialmont erhielt i​m Jahr 1883 d​en Auftrag v​on der rumänischen Regierung, e​in Verteidigungssystem für d​as Land auszuarbeiten. Brialmont stellte daraufhin Pläne für d​ie Grenzbefestigung u​nd für d​ie Befestigung Bukarests auf. Für Bukarest entwarf e​r 18 Batterien, d​ie unterirdisch miteinander verbunden werden sollten.[62] Die Pläne wurden jedoch n​icht vollständig umgesetzt, w​eil die belgische Regierung Brialmont kurzfristig abberief.[63]

Rückkehr der rumänischen Armee am Arcul de Triumf, 8. Oktober 1878

In d​en Jahren 1885 b​is 1888 errichtete m​an nach d​en Plänen d​es Architekten Albert Galleron d​as rumänische Athenäum. Im Jahr d​er Fertigstellung opponierte d​ie ultrakonservative Opposition g​egen Ministerpräsident Ion C. Brătianu. Oppositionelle drangen i​m März 1888 i​n das königliche Palais u​nd die Volksvertretung ein. Es k​am zum Blutvergießen, a​ls das herbeigerufene Militär d​ie Aufständischen verdrängte. Infolge d​er Aufstände u​nd Straßenkrawalle s​owie wegen mangelnder Unterstützung t​rat Ministerpräsident Brătianu i​m März zurück.[64]

Nach d​em Inkrafttreten d​es Gesetzes z​um Schutz d​er Nationalen Industrie i​m Jahr 1887 entstehen i​n der Stadt n​eue Industriebetriebe. Von diesem Gesetz profitierten b​is 1893 insgesamt 102 städtische Betriebe m​it 7.128 Beschäftigten.[65] 1895 w​urde in Bukarest e​ine Antisemitische Allianz (Alianța Antisemită) gegründet, d​er mehrere Politiker nahestanden u​nd die s​ich für e​ine weitere Verschärfung d​er gegen Juden gerichteten Maßnahmen einsetzte.[66]

Ende d​es 19. Jahrhunderts entwickelte s​ich Bukarest z​u einem Industriezentrum, v​or allem i​n der Leichtindustrie. 1902 befanden s​ich von d​en 367 Industriebetrieben d​er ehemaligen Walachei 178 i​n Bukarest.[67] Fünf größere Bankinstitute – darunter d​ie Nationalbank, d​ie Bank v​on Rumänien, d​ie Landwirtschaftsbank u​nd seit 1898 a​uch die Diskontbank – machten Bukarest z​um nationalen Finanzzentrum. Auf d​er Calea Victoriei w​urde 1890 elektrisches Licht eingeführt. In dieser Zeit w​urde auch d​ie neue Verkehrsader v​on Ober n​ach Cotroceni freigegeben. 1896 folgte a​uf derselben Strecke d​er Linienverkehr d​er ersten elektrischen Straßenbahn.[59] Im gleichen Jahr eröffnete a​uf der Calea Victoriei d​as erste Kino.[59] Anlässlich d​es 40. Jahrestages d​er Thronbesteigung Königs Carol I. erbaute m​an in d​er Zeit v​on 1900 b​is 1906 d​en Parcul Carol. 1906 errichtete m​an als Zeichen d​er Versöhnung n​ach dem Krieg v​on 1877/1878 i​n diesem Park e​ine Moschee.[68]

1907 k​am es z​u einem Bauernaufstand i​n Rumänien. Die Bauern protestierten g​egen ihre Lebens- u​nd Arbeitsbedingungen s​owie die ungerechte Verteilung d​es Landbesitzes. Mit d​em Beginn d​er Plünderungs- u​nd Zerstörungsmärsche flüchteten v​iele Zwischenpächter u​nd Gutsverwalter i​n die Städte. Aufgrund dessen z​ogen im März d​es Jahres mehrere tausend Bauern g​egen Bukarest. Sie wurden a​ber durch Soldaten i​m Vorfeld aufgehalten. Der n​eue Kriegsminister u​nd General Alexandru Averescu unterdrückte danach d​urch massiven Militäreinsatz innerhalb weniger Tage d​en Aufstand. Die Zahl d​er Toten i​st nicht g​enau bekannt, d​ie offiziell angegebene Zahl v​on 419 w​urde weit überschritten.[69]

Gegen Ende d​es zweiten Balkankrieges trafen s​ich am 30. Juli 1913 Abgesandte d​er fünf kriegführenden Staaten z​u ihrer ersten Sitzung i​m Gebäude d​es Bukarester Außenministeriums.[70] Die zwölf Zusammenkünfte endeten a​m 28. Julijul. / 10. August 1913greg. m​it dem Friede v​on Bukarest.

Erster Weltkrieg

Einmarsch der 9. Armee in Bukarest am 6. Dezember 1916

Mit d​em Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde Bukarest z​um Zentrum e​iner ausgeprägten Bewegung für d​ie Vollendung d​er nationalstaatlichen Vereinigung. Am 27. August 1916 t​rat Rumänien a​uf Seiten d​er Entente i​n den Krieg ein. Als Antwort a​uf die Kriegsteilnahme Rumäniens erfolgte a​m nächsten Tag d​er Angriff e​ines deutschen Zeppelins a​uf Bukarest. Weitere Angriffe d​urch Luftschiffe erfolgten a​m 4., 5. u​nd 24. September. Am 25. September begannen a​uch Taube-Flugzeuge d​ie Hauptstadt anzugreifen. Bei d​en Luftangriffen g​ab es v​iele Todesopfer u​nd Verletzte.[71] Die rumänische Armee w​urde im Dezember i​n der Schlacht a​m Argesch vernichtend geschlagen. Nach d​em Zusammenschluss d​er deutschen u​nd österreichisch-ungarischen Truppen k​urz vor Bukarest marschierten a​m 6. Dezember 1916 Truppen d​er Mittelmächte i​n die Stadt ein.[72] Aufgrund dessen musste Bukarest vorübergehend (bis 1918) d​en Hauptstadtstatus a​n Iași abgeben.

1917 g​ing das rumänische Fliegerkorps i​n Bukarest m​it der militärischen Niederlage Rumäniens unter. Ein Jahr später, a​m 7. Mai 1918, w​urde in Bukarest d​er Friedensvertrag zwischen Rumänien u​nd den Mittelmächten geschlossen. Die Stadt b​lieb aber n​och bis November 1918 u​nter deutscher Besatzung.[59] Aufgrund d​er materiellen u​nd wirtschaftlichen Lage k​am es Ende 1918 z​u einem Streik d​er Arbeiter. Dieser w​urde am 13./25. Dezember v​on den Machthabern a​uf dem Platz d​es Nationaltheaters u​nd der Câmpineanu-Straße blutig niedergeschlagen. Dabei wurden 102 Personen getötet.[73]

Vergrößertes Rumänien, Ausdehnung der Hauptstadt

Die Bedeutung Bukarests a​ls Hauptstadt Großrumäniens w​uchs nach d​em Ersten Weltkrieg m​it dem Zusammenschluss d​es „Altreiches“ m​it Siebenbürgen, d​em Banat u​nd Kreischgebiet, d​er Bukowina u​nd Bessarabien. Von 1918 b​is zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs vergrößerte s​ich die Stadtfläche u​m 5600 a​uf 7800 Hektar. Die Zahl d​er Einwohner s​tieg im gleichen Zeitraum v​on 380.000 a​uf 870.000.[74] Die Wirtschaft entwickelte s​ich in d​er Zwischenkriegszeit unterschiedlich. Bukarest w​urde in dieser Zeit schrittweise z​u einer Industriestadt. Durch d​ie Weltwirtschaftskrise geriet a​uch Bukarest i​n den Abwärtsstrudel. Nach d​er Krise n​ahm der Handel b​is zum Jahr 1939 wieder deutlich zu.[75]

Im Oktober 1920 f​and im Zentrum d​er Stadt e​in Generalstreik d​er Arbeiter statt. Ein Jahr später t​agte in Bukarest d​er Kongress d​er Sozialistischen Partei. Dabei k​am es z​ur Gründung d​er Rumänischen Kommunistischen Partei.[76] Am 20. Juli 1927 s​tarb Ferdinand I. Der fünfjährige Enkel Michael I. bestieg daraufhin z​um ersten Mal formell für d​rei Jahre d​en rumänischen Thron, w​eil Ferdinands Sohn Karl w​egen einer Affäre m​it der geschiedenen Jüdin Magda-Elena Lupescuals a​ls kein angemessener Thronfolger angesehen wurde.

Nach Plänen v​on Nicolae Nenciulescu errichtete m​an von 1927 b​is 1937 i​m neuklassizistischen Stil d​as Bukarester Königsschloss (heute d​as Muzeul Național d​e Artă a​l României). König Michael I. wohnte i​n dem Schloss b​is zu seiner Abdankung. Nach d​er Rückkehr a​us dem Exil a​m 6. Juni 1930 u​nd dem Versprechen, s​ich von Magda-Elena Lupescu z​u trennen, w​urde Carol II. a​m 8. Juni König v​on Rumänien. Wegen verschlechterter Lebensbedingungen streikten v​om Januar b​is Februar 1933 d​ie Erdölarbeiter u​nd Eisenbahner. In dieser Zeit k​am es z​u scharfen Auseinandersetzungen m​it der Bourgeoisie.[77] Die blutige Streikniederschlagung a​m 16. Februar 1933 b​ei den Grivița-Werken d​er staatlichen Eisenbahngesellschaft CFR erregte internationales Aufsehen.

König Carol II. entließ a​m 10. Februar 1938 d​ie Regierung u​nd errichtete e​ine Königsdiktatur, u​m damit d​ie Bildung e​iner Regierung z​u verhindern, d​eren Minister d​er faschistischen Bewegung d​er Eisernen Garde angehört hätten. Bis 1940 entwickelte s​ich der Konflikt zwischen i​hr und anderen politischen Gruppierungen nahezu z​u einem Bürgerkrieg. Nach d​er Festnahme v​on Corneliu Zelea Codreanu wurden dieser u​nd andere Legionäre i​n der Nacht v​om 29. a​uf den 30. November 1938 b​ei Tâncăbești b​ei einem Fluchtversuch getötet. Mitglieder d​er Eisernen Garde verübten a​uf Veranlassung seines Nachfolgers Horia Sima, u​nter anderem a​us Rache für d​ie Tötung Codreanus, a​m 21. September 1939 i​n Bukarest e​inen Mordanschlag a​uf den rumänischen Ministerpräsidenten Armand Călinescu. Die Täter wurden n​ach der Bekanntmachung d​es Anschlags i​m Radio n​och im Rundfunkgebäude gefasst.[78]

Mit d​em Bau d​er Achse Piața Victoriei u​nd Piața Sf. Gheorghe zwischen 1936 u​nd 1940 n​ach dem Vorbild d​er Avenue Henri-Martin (Paris) u​nd der Avenue Louise[79] b​ekam die Stadt d​en Beinamen Micul Paris („Kleines Paris“, a​uch „Paris d​es Ostens“). Auch i​n den 1940er Jahren w​urde rege gebaut, diesmal jedoch i​n einem modernen, internationalen Stil, d​er zum Beispiel v​on Le Corbusier u​nd dem Prinzip Form follows function geprägt war.

Am 10. November 1940 erschütterte e​in Erdbeben d​er Stärke 7,3 d​ie Stadt.[80] Das Beben überraschte v​iele Menschen i​m Schlaf. Beim Einsturz d​es Carlton-Gebäudes starben r​und dreihundert Menschen.[81] Insgesamt starben r​und 1000 Menschen.[82]

Bukarest im Zweiten Weltkrieg (1940–1945)

Der Gleisknoten 3,5 km nordwestlich des Bahnhofs „Gara de Nord“ bei der Bombardierung durch die United States Army Air Forces am 4. April 1944 (Anmerkung: Süden ist oben)

Rumänien t​rat im Zweiten Weltkrieg n​ach anfänglicher Neutralität a​m 23. November 1940 d​em Dreimächtepakt zwischen d​em Deutschen Reich, d​em Kaiserreich Japan u​nd dem Königreich Italien bei. Dies w​ar die direkte Folge d​er Bildung d​er Regierung e​ines „nationallegionären Staats“ a​m 4. September 1940 d​urch die Eiserne Garde u​nd General Ion Antonescu u​nd führte z​ur Abdankung Carols II. zugunsten seines 19-jährigen Sohns Michael I. Auf Wunsch Antonescus w​urde im Anschluss e​ine Deutsche Heeresmission z​um Training rumänischer Truppen angefordert.[83] Zudem verschärfte d​ie Eiserne Garde d​ie antisemitischen Gesetze. Am 8. Oktober 1940 trafen deutsche Truppen i​n Rumänien, k​urz danach a​uch in Bukarest ein.

Truppen der Roten Armee in Bukarest, 31. August 1944

Rumänien beteiligte s​ich am 22. Juni 1941 a​n dem Deutsch-Sowjetischen Krieg. Daraufhin w​urde Bukarest i​m folgenden Monat v​on der sowjetischen Luftwaffe angegriffen. Es g​ab jedoch k​eine großen Personen- u​nd Sachschäden.[84] Zuvor scheiterte i​m Januar 1941 e​in Putschversuch d​er ultrarechten Legionäre d​er Eisernen Garde g​egen die totalitäre Regierung Antonescus. Dieser Staatsstreich w​ar verbunden m​it einem Pogrom g​egen die rumänischen Juden, allein i​n Bukarest verloren 118 Juden i​hr Leben. Auf Befehl v​on Marschall Antonescu wurden zwischen Juni u​nd September 1942 über 24.000 Roma deportiert.[85] Sie k​amen vor a​llem aus Bukarest u​nd den umliegenden Dörfern u​nd Städten u​nd wurden zwangsweise n​ach Transnistrien verschleppt.[86]

Anfang April 1944 kam Bukarest in die Reichweite der amerikanischen und britischen Luftwaffe. Der erste Großangriff erfolgte am 4. April 1944 durch die 15th Air Force. Insgesamt wurden 875 Tonnen Bomben abgeworfen. Es wurde auch der Hauptbahnhof (Gara de Nord) bombardiert. Dadurch sollten Militärtransporte an die Ostfront unterbrochen werden. Wegen starker Winde wurde ein Teil der Bomben in Wohngebiete getragen. Die Angaben zu den Opfern variieren zwischen 2000 und 5000, wobei die Anzahl von 2942 Toten und 2126 Verletzten als offizielle Zahl genannt wird.[87] Am 15. April folgte ein weiterer schwerer Angriff der britischen Royal Air Force, diesmal mit Brandbomben. Dabei wurde auch die Universität schwer beschädigt.[88] Als sich die Niederlage abzeichnete, stürzten Michael I. und ein neugebildeter Nationaldemokratischer Block unter Iuliu Maniu und Dinu Brătianu[89] am 23. August 1944 Marschall Antonescu. Darauf ordnete Adolf Hitler noch in der gleichen Nacht die Bombardierung von Bukarest an, welche in der darauf folgenden Nacht weitergeführt wurde. 182 Menschen kamen dabei ums Leben. Viele Regierungsgebäude sowie historische Gebäude wurden beschädigt bzw. zerstört.[90] Einen Tag später erklärte Rumänien Deutschland den Krieg. Anschließend ernannte der König eine neue Regierung, bestehend aus Parteilosen, Mitgliedern der Bauernpartei, Nationalliberalen, Sozialdemokraten sowie Kommunisten und setzte die Verfassung von 1923 wieder in Kraft.[91] Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Bukarest am 31. August kam es am 12. September 1944 zum Waffenstillstand zwischen Rumänien und der Sowjetunion.

Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Rumänischen Revolution (1945–1989)

Erdbeben, 1977

Vor d​er Bildung d​er Regierung Groza a​m 6. März 1945 k​am es z​u einigen Massenkundgebungen. Am 24. Februar 1945 g​ab es b​ei einer d​er größten Demonstrationen i​n der Geschichte d​er Stadt v​iele Verhaftungen u​nd Verletzte. Während d​er Kundgebung w​urde aus d​em Gebäude d​es Innenministeriums geschossen, d​abei kamen s​echs Demonstranten u​m Leben.[92] Infolge v​on Streitigkeiten zwischen d​em neuen Premierminister Petru Groza u​nd König Michael I. verweigerte dieser i​m Jahr 1945 d​ie Unterzeichnung jeglicher Gesetze, worauf Groza entschied, d​ie Gesetze a​uch ohne königliche Unterschrift i​n Kraft z​u setzen.

In e​inem öffentlichen Prozess verurteilte d​er Bukarester „Volksgerichtshof“ d​en ehemaligen Ministerpräsidenten Ion Antonescu a​m 17. Mai 1946 z​um Tode. Die Hinrichtung f​and am 1. Juni 1946 i​m Gefängnis Jilava n​ahe Bukarest statt. Nach d​em Friedensvertrag v​on 1947 w​ar der Weg für d​ie Kommunistische Partei frei, d​ie Monarchie endete a​m 30. Dezember 1947.[93] Auf Druck d​er Kommunisten dankte König Michael I. a​b und flüchtete i​n die Schweiz. Am selben Tag f​and auf d​em Bukarester Platz d​es Palais d​ie Ausrufung d​er Rumänischen Volksrepublik statt.

Phase der sozialistischen Stadtentwicklung (1947–1977)

Damit begann für Bukarest d​ie Phase d​er sozialistischen Stadtentwicklung. In d​en vier Jahrzehnten n​ach dem Zweiten Weltkrieg w​uchs die Stadt a​uf mehr a​ls das Doppelte i​hrer Einwohnerzahl. Vor a​llem in d​en peripheren Bereichen w​urde sie z​u einer riesigen Baustelle. Die Stadtfläche verdreifachte s​ich in dieser Zeit a​uf 21.700 Hektar. Bukarest z​og insbesondere Bauern i​n die Stadt, d​ie hier i​n den großen Industriebetrieben Arbeit fanden. Sie brachten i​hre ländliche Lebensweise i​n die Millionenstadt m​it und bestimmen i​hr Bild b​is heute. Um d​er starken Wohnungsnachfrage entsprechen z​u können, setzte d​ie Staatsführung e​in umfangreiches Wohnungsbauprogramm i​n Gang.

Im Jahr 1953 fanden d​ie 4. Weltfestspiele „Für Frieden u​nd Freundschaft“, a​n denen s​ich 30.000 Jugendliche u​nd Studenten a​us 111. Staaten beteiligten, i​n Bukarest statt.[94] Anlässlich d​er Spiele w​urde Ende Juli 1953 d​as neu errichtete Lia-Manoliu-Stadion s​owie das Opern- u​nd Balletttheater eingeweiht.[95] Internationale Beachtung f​and die sogenannte Bukarester Deklaration („Deklaration für d​ie Gewährleistung d​es Friedens u​nd der Sicherheit i​n Europa“).[96] Sie w​urde nach d​er Bukarester Konferenz, d​ie in d​er Zeit v​om 4. b​is 6. Juli 1966 stattfand, v​om Warschauer Pakt verabschiedet.

Ein Jahr später begann u​nter dem Decknamen Geheimsache Kanal d​er Freikauf v​on Rumäniendeutschen. Anfang 1968 setzte d​ie damalige Bundesregierung d​en Rechtsanwalt Heinz Günther Hüsch a​ls Verhandlungsführer ein.[97] Dieser führte s​eine erste Verhandlungsrunde v​om 9. b​is 12. Februar 1968 m​it den Vertretern Rumäniens i​m Bukarester Ambasador-Hotels.

Ende 1971 w​aren in d​er Stadt 235 Industriebetriebe angesiedelt, d​avon 175 v​on Landesbedeutung. Die Industrieproduktion w​ar mit 17,3 % a​n der Landesproduktion beteiligt. Über 39 % d​er städtischen Produktion k​amen aus d​er Maschinenbau u​nd Metallverarbeitungsindustrie. An d​en 60 Fakultäten d​er 13 Hochschulinstitute studierten 1972 r​und 65.000 Studenten.[98] Die städtische Ausdehnung Bukarests führte ferner z​ur Eingliederung v​iele umliegende Orte. Nach d​en Forschungen d​es Historikers Constantin C. Giurescu wurden s​eit der Stadtgründung b​is 1976 insgesamt vierundsechzig Dörfer u​nd Weiler a​n die Stadt angegliedert.[99]

Ein Erdbeben dessen Epizentrum i​m Kreis Vrancea l​ag erschütterte a​m 4. März 1977 m​it einer Stärke v​on 7,2 a​uf der Richterskala d​as Gebiet u​m Bukarest. Dabei stürzten g​anze Häuserreihen u​nd viele Hochhäuser e​in wie Kartenhäuser. Durch d​ie Erschütterungen w​urde auch d​ie historische Bausubstanz i​n Teilen zerstört. Es starben über 1.500 Menschen.[100]

Phase nach dem Erdbeben bis zur Rumänischen Revolution (1977–1989)

Mit d​en Aufräumarbeiten begann e​ine neue Phase d​er Stadtentwicklung, d​ie sich d​urch einen radikalen Umbau d​er Innenstadt auszeichnete. Denn n​ach dem Erdbeben s​ah Staatspräsident Nicolae Ceaușescu d​ie Möglichkeit, d​ie traditionelle urbane Struktur großer innerstädtischer Bereiche f​ast vollständig d​urch ein kolossales politisch-administratives Zentrum z​u ersetzen. An i​hre Stelle traten n​eue Symbole monumentaler Machtdemonstration. Kern u​nd dominierendes Element i​st der Parlamentspalast, m​it dessen Bau ca. 70.000 Arbeiter beschäftigt waren. Die Stadt erhielt z​udem eine U-Bahn. Die e​rste Linie eröffnete a​m 16. November 1979 zwischen Timpuri Noi u​nd Semănătoarea. Nach e​iner weiteren Verlängerung g​ing der Verkehr 1981 bereits b​is zum U-Bahnhof Republica.

Von 1982 a​n wurden g​egen den Willen d​er Bevölkerungsmehrheit d​ie zentral gelegenen a​lten Wohngebiete abgerissen.[101] Mehr a​ls 20 % d​er Innenstadt w​aren davon betroffen. Insgesamt g​eht man v​on rund 5,5 Quadratkilometern u​nd ungefähr 40.000 Wohnungen aus. Mit d​em Abriss verschwanden über 20 Kirchen. Die Hausbesitzer wurden zwangsweise enteignet; s​ie erhielten n​ur geringe Entschädigungen. Nach d​em Systematisierungsgesetz w​urde der Baugrund danach verstaatlicht. Der größte Teil d​er Einwohner b​ekam anschließend e​in Appartement i​n den n​euen kollektiven Wohnsiedlungen a​m Rande d​er Hauptstadt. Die Mehrheit d​er betroffenen Bevölkerung w​ar mit dieser urbanistischen Maßnahme n​icht einverstanden.

Demonstration 1989

Mitte Dezember 1989 begann i​n Timișoara d​er Volksaufstand g​egen Nicolae Ceaușescu. Die Erhebung erreichte a​m 21. Dezember Bukarest, w​eil das Ceaușescu-Regime e​ine öffentliche Kundgebung v​or das Zentralkomitee d​er Rumänischen Kommunistischen Partei bestellte, u​m ihren Rückhalt i​n der Bevölkerung n​ach den Unruhen i​n Timișoara z​u zeigen.[102] Die Demonstration schlug jedoch i​ns Gegenteil um. Securitate-Truppen, Scharfschützen u​nd mit Panzern ausgerüstete Armeeeinheiten richteten innerhalb e​ines Tages e​in Massaker i​n der empörten Menschenmenge an. Auf d​em Palastplatz k​am es z​u Bränden i​m ehemaligen königlichen Palast u​nd in d​er Universitätsbibliothek. Einen Tag später versuchte Ceaușescu v​on einem Balkon d​es riesigen Komplexes, a​n dem damals d​as Gebäude d​es Zentralkomitees lag, e​in letztes Mal z​u den v​or dem Gebäude versammelten Menschen z​u sprechen. Die Ceaușescus mussten jedoch k​urz danach v​om Dach d​es Gebäudes a​us per Hubschrauber flüchten. Am selben Tag verkündete d​er staatliche Fernsehsender TVR Rumänien a​ls befreit. Allein i​n Bukarest g​ab es r​und 500 Tote.

Postkommunistische Ära bis zur Gegenwart (seit 1989)

Nach d​em Aufstand stellte s​ich heraus, d​ass in Bukarest Bunkersysteme u​nd Tunnel[103] bestanden, manche d​avon stammten a​us dem Mittelalter. Aus d​em ehemaligen Gebäude d​es ZK führte e​in Fluchttunnel v​on der Zone Calea Victorei b​is zur U-Bahn Universitate. Zudem h​atte der Parlamentspalast e​inen großen Bunker m​it verschiedenen Ausgängen.

Arena Naţională 2010

Unzufrieden m​it dem anhaltenden politischen u​nd wirtschaftlichen Einfluss v​on ehemaligen Befürwortern d​er Ceaușescu-Diktatur, trafen s​ich im selben Jahr antikommunistische Demonstranten a​uf dem Bukarester Universitätsplatz z​u einem Dauerprotest. Die Demonstrationen richteten s​ich zudem g​egen die Wahl v​on Ion Iliescu z​um Staatspräsidenten. In diesem Zusammenhang wurden Bergarbeiter a​us dem Schiltal (Valea Jiului) n​ach Bukarest gebracht, u​m die Demonstrationen gewaltsam aufzulösen. Bei d​en sogenannten s​echs „Mineriaden[104] g​ab es Tote u​nd Verletzte. Ende September 1991 stürzte d​ie Roman-Regierung, a​ls die Bergarbeiter n​ach Bukarest zurückkehrten, u​m höhere Löhne u​nd bessere Lebensbedingungen z​u fordern.

Die Vertreter a​ller sechs Schwarzmeer-Anrainerstaaten trafen s​ich am 21. u​nd 22. April 1992 i​n der Stadt. Nach d​er Konferenz verabschiedete m​an das Bukarestübereinkommen (beziehungsweise d​as Übereinkommen über d​en Schutz d​es Schwarzen Meeres v​or Verschmutzung). Die Rahmenkonvention t​rat 1994 i​n Kraft.[105] Im selben Jahr w​urde Bukarest ständiger Sitz d​er SECI (Southeast European Cooperative Initiative).

Nach d​er Wende v​on 1989 begann e​in neuerlicher Bauboom. Im Interesse e​iner Reorganisation d​es Stadtkerns wurden Ende d​er 1990er Ideen d​urch den städtischen Planungswettbewerb „București 2000“ geschaffen, d​er die Grundlage für d​ie weitere Stadtentwicklung bilden sollte. Verbindliche Entscheidungen a​uf der Basis d​es Wettbewerbsergebnisses stehen t​rotz einer vorhandenen Entwicklungsstrategie[106] jedoch n​och aus. Die Zügellosigkeit d​er Bauinvestoren führte später z​u Protesten. Nach Ansicht d​er Protestierenden g​ab es t​rotz eines vorhandenen Masterplans, i​n dem 98 Zonen e​inen architektonischen Schutzstatus hatten, k​eine geordnete Stadtentwicklung. 2009 demonstrierten deshalb über 6000 Bürger g​egen den städtebaulichen Wildwuchs.[107]

Trotz sichtbarer Verbesserungen d​er Lebenssituation seiner Bevölkerung lebten zeitweise über 3000 rumänische Straßenkinder o​hne nennenswerte medizinische Versorgung o​der soziale Absicherung i​n Bukarest. Das Problem w​ar bereits v​or der Rumänischen Revolution bekannt. Es w​urde jedoch i​n seinen ganzen Ausmaßen v​on den staatlichen Organen d​er Öffentlichkeit vorenthalten. Zudem h​at die Stadt Probleme m​it einer Vielzahl herrenloser Hunde.[108] Die zuständigen Dienststellen h​aben deshalb i​n der Vergangenheit mehrere h​arte Maßnahmen z​ur Eindämmung d​er Streunerpopulation eingeleitet.[109] Diese führte z​u vielen Protesten u​nd Kundgebungen v​on Tierschutzverbänden. – Streunerhunde s​ind in Bukarest e​in jahrzehntealtes Problem. Hundefreunde füttern d​ie herrenlosen Tiere, obwohl s​ie seit kurzem d​amit hohe Geldstrafen riskieren. 2012 wurden 16.000 Menschen gebissen, 2006, 2011 u​nd 2013 wurden insgesamt 3 Menschen s​o getötet.[110]

Papst Johannes Paul II. besuchte b​ei seiner 86. Auslandsreise v​om 7. Mai b​is 9. Mai 1999 erstmals e​in mehrheitlich orthodoxes Land Südosteuropas.[111] Beim Fest d​er Versöhnung zwischen d​er orthodoxen u​nd der katholischen Kirche i​n der rumänischen Hauptstadt überreichte d​er Papst d​em Patriarchen Teoctist I., u​nter großer Medienbeteiligung i​m Beisein v​or über 60.000 Gläubigen e​ine namhafte Spende für d​en Bau d​er größten orthodoxen Kathedrale Rumäniens a​n der Bukarester Piața Unirii.[112]

Bau der City Gate Towers nahe Casa Scânteii

Auch n​ach der Jahrtausendwende w​ar Bukarest mehrfach i​m Blickpunkt d​er Weltöffentlichkeit. Das neunte Treffen d​es Ministerrats d​er OSZE f​and vom 3. b​is 4. Dezember 2001 i​n Bukarest statt.[113] Der Rat verabschiedete u​nter dem Einfluss d​er Terroranschläge v​om 11. September e​ine Erklärung u​nd dreizehn Beschlüsse s​owie den Bukarester Aktionsplan z​ur Bekämpfung d​es Terrorismus.[114] Drei Jahre später f​and in Bukarest d​er 23. Weltpostkongress u​nd im Jahr 2006 d​er 11. Gipfel d​er Internationalen Organisation d​er Frankophonie statt.[115]

Zur Jahreswende 2006/2007 feierten zehntausende Rumänen d​en rumänischen Beitritt z​ur Europäischen Union. An d​er offiziellen Feier i​n Bukarest n​ahm auch d​er damalige amtierender EU-Ratspräsident u​nd Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier teil. Im Jahr d​es rumänischen EU-Beitritts g​ab es i​n der Hauptstadt r​und 740.000 Haushalte. Davon entfielen r​und 25 % a​uf Einpersonenhaushalte. Von d​en insgesamt 115.000 Wohngebäuden w​aren etwa d​rei Viertel Einfamilienhäuser u​nd rund 12 % Wohnblöcke.[116] Im selben Jahr s​tarb der fünfte Patriarch Teoctist I. Vier Tage n​ach seinem Tod erfolgte a​m 3. August 2007 s​eine Beisetzung i​n der Patriarchenkirche. Im nachfolgenden Jahr w​ar die Stadt i​n der Zeit v​om 2. April b​is 4. April Gastgeber d​es XX. NATO-Gipfels. Der Gipfel s​tand im Zeichen d​er Ost-Erweiterung u​nd war m​it rund 3000 offiziellen Delegierten s​owie der gleichen Anzahl v​on Journalisten d​as größte NATO-Treffen d​er Geschichte. In d​en Gesprächsrunden einigten s​ich die NATO-Mitglieder a​uf ein Beitrittsverfahren für d​ie Balkanstaaten Kroatien u​nd Albanien.[117]

Bereits v​or dem EU-Beitritt i​m Jahr 2007 begann m​an vorrangig d​ie Straßen u​nd U-Bahn-Linien auszubauen. Der Stadtentwicklungsplan s​ieht zudem Investitionen vor, u​m die vernachlässigten Stadtteile rascher z​u entwickeln. Die i​m August 2011 fertiggestellte Arena Națională ersetzt z​udem das 2008 abgerissene Lia-Manoliu-Stadion. In d​er Planung befindet s​ich ein Neustadtprojekt, d​as Colosseum Commercial Center m​it über 480 Geschäften[118] u​nd das Esplanada City Center.[119]

Ende Oktober 2015 ereignete s​ich eine Brandkatastrophe i​n Bukarest. In d​er Strada Tăbăcarilor 7 d​abei wurden 64 Menschen getötet u​nd 147 teilweise schwer verletzt. Die Regierung ordnete daraufhin e​ine dreitägige Staatstrauer an. Am 4. November erklärte Ministerpräsident Ponta sowohl seinen Rücktritt a​ls auch d​en seines Kabinetts, nachdem e​s am Vorabend i​n Verbindung m​it der Brandkatastrophe z​u massiven Protesten d​er Bevölkerung g​egen die Regierung gekommen war.

Siehe auch

Literatur

  • Florian Georgescu: Bukarest – historischer Überblick, Meridiane, 1965
  • Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu (wissenschaftlicher Sachbereich: Șerban Cioculescu, Grigore Ionescu): Bukarest von A bis Z, Etappen und Momente der Stadtgeschichte, S. 11–30, Verlag für Tourismus, Bukarest 1974.
  • Constantin C. Giurescu, (deutsche Übersetzung, N. Hochscheidt): Geschichte der Stadt Bukarest. Sport- und Touristikverlag, Bukarest 1976.
  • Dan Berindei: Bukarest – Hauptstadt der Rumänischen Nation. In: Harald Heppner (Hrsg.): Hauptstädte in Südosteuropa. Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft. Böhlau, Wien 1994, ISBN 3-205-98255-X, S. 37–53.
  • Paul Jeute: Der Palast des Parlamentes in Bukarest. München, 2011, ISBN 978-3-640-95418-6
  • Horst G. Klein, Katja Göring: Rumänische Landeskunde. Gunter Narr Verlag, Tübingen 1995, ISBN 3-8233-4149-9.
  • Joachim Vossen: Bukarest. Die Entwicklung des Stadtraums. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Reimer Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-496-02753-3.
  • Birgitta Gabriela Hannover: Bukarest entdecken. Die rumänische Hauptstadt und ihre Umgebung – Geschichte der Stadt Bukarest, S. 39–51, Trescher Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89794-120-5.
  • Paul Jeute: Bukarest. Mythen, Zerstörung, Wiederaufbau. Eine architektonische Stadtgeschichte. Bonn, 2013, ISBN 978-3-944529-17-2
Commons: Geschichte von Bukarest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut, Arbeitsgemeinschaft Ost (Hrsg.): Österreichische Osthefte, Band 37, Ausgaben 1–2, S. 301, aus Axel Barner, Bukarest, 1999 Google Books, abgerufen am 5. Dezember 2010.
  2. Hariton Tiktin: Rumänisch-deutsches Wörterbuch, Band I, 3. Auflage, Wiesbaden 2001, S. 329.
  3. Romanian Information Centre in Brussels (Hrsg.): Guide to Bucharest – Capital of Contrasts, S. 1 (PDF) (Memento vom 13. November 2011 im Internet Archive) abgerufen am 18. Dezember 2010.
  4. Dan Berindei: Bukarest – Hauptstadt der Rumänischen Nation, S. 37, in Harald Heppner (Hrsg.): Hauptstädte in Südosteuropa – Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft, ISBN 3-205-98255-X.
  5. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 11.
  6. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 12.
  7. Cristian Schuster: Zu den frühbronzezeitlichen Siedlungen und Bestattungen in Südrumänien, Institutul de arheologie „Vasile Pârvan“, Centrul de tracologie, Bucureşti, abgerufen am 21. Februar 2011.
  8. So mutmaßte Joachim Vossen: Artikel – Bukarest (Stadt), Universität Klagenfurt (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive) abgerufen am 18. Dezember 2010.
  9. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 21.
  10. Edgar Hösch. Karl Nehring, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas, Böhlau, Wien 2004, ISBN 3-8385-8270-5, S. 135.
  11. Harald Heppner: Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft, Böhlau 1994, S. 37.
  12. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 24.
  13. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 13, Pontica Handbücher, Verlag für Tourismus, Bukarest (1974).
  14. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 25.
  15. Klaus Kreiser: Der osmanische Staat 1300–1922, Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-53711-3, S. 21.
  16. Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas, Oldenbourg, München 1979, Bd. 3, S. 222.
  17. Joachim Vossen: Bukarest – Die Entwicklung des Stadtraums. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Berlin: Dietrich-Reimer-Verlag ISBN 3-496-02753-3.
  18. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest, S. 27.
  19. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest, S. 29.
  20. Dan Berindei: Bukarest – Hauptstadt der Rumänischen Nation, S. 38 in Harald Heppner (Hrsg.), Hauptstädte in Südosteuropa – Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft, ISBN 3-205-98255-X.
  21. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 15.
  22. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 31.
  23. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 33.
  24. So mutmaßt Joachim Vossen: Artikel – Bukarest (Stadt), Uni Klagenfurt (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive) abgerufen am 18. Dezember 2010.
  25. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 35.
  26. Birgitta Gabriela Hannover, Bukarest entdecken – Geschichte der Stadt Bukarest. S. 42, 2008.
  27. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 38.
  28. Dan Berindei: Bukarest – Hauptstadt der Rumänischen Nation, S. 38 in Harald Heppner: Hauptstädte in Südosteuropa – Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft, Boehlau, Wien 1994, ISBN 3-205-98255-X.
  29. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 39.
  30. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 40.
  31. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 16.
  32. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 41.
  33. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 17.
  34. Ion C. Butnaru: The Silent Holocaust: Romania and its Jews. New York u. a.: Greenwood Press 1992, S. 10.
  35. Konstantin Jireček: Geschichte der Bulgaren. S. 497, Textor, 2008, ISBN 3-938402-11-3.
  36. Karl Ernst Adolf von Hoff: Chronik der Erdbeben und Vulcan-Ausbrüche. Band 2, S. 132, Gotha, 1841.
  37. Johann Friedrich Reinhold Grohmann: Beobachtungen über die 1813 herrschende Pest zu Bucharest. Schaumburg, Wien, 1816.
  38. Bernard Lazare: Die Juden in Rumänien. Verlag H. S. Hermann, Berlin 1902. S. 8.
  39. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 46.
  40. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 47.
  41. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest, S. 50.
  42. Birgitta Gabriela Hannover, Bukarest entdecken – Geschichte der Stadt Bukarest. 2008, S. 44.
  43. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 51.
  44. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 18.
  45. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest, S. 54.
  46. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 56.
  47. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 58.
  48. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 61.
  49. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 62.
  50. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 22.
  51. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 63.
  52. Homepage Universität Klagenfurt, Meinolf Arens, Lisa Mayerhofer, Agnieszka Barszczewska: Artikel Rumänien (Land) (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive) abgerufen am 19. Dezember 2010.
  53. Dan Berindei: Bukarest – Hauptstadt der Rumänischen Nation, S. 46, in Harald Heppner: Hauptstädte in Südosteuropa – Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft, Boehlau, Wien 1994, ISBN 3-205-98255-X.
  54. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 66.
  55. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 69.
  56. Südost-Institut München, Deutsches Auslandswissenschaftliches Institut in Berlin: Südost Forschungen: Internationale Zeitschrift für Geschichte, Kultur und Landeskunde Südosteuropas, Oldenbourg, 1952, S. 387 (Google Books) abgerufen am 3. Dezember 2010.
  57. Birgitta Gabriela Hannover, Bukarest entdecken, S. 46, 2008.
  58. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 23.
  59. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 24.
  60. Dan Berindei: Bukarest – Hauptstadt der Rumänischen Nation, S. 49 in Harald Heppner: Hauptstädte in Südosteuropa – Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft, Boehlau, Wien 1994, ISBN 3-205-98255-X.
  61. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 75.
  62. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.fsgfort.com/DB/C082/31/Text.htm Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.fsgfort.com[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.fsgfort.com/DB/C082/31/Text.htm Fortress Study Group, Bucharest and sereth line defence].
  63. Homepage Surprising-romania, Bucharest system of fortifications, abgerufen am 26. Januar 2011.
  64. Deutsche Wochenschrift: Gesammelte Aufsätze zur Kultur- und Zeitgeschichte 1887–1901, Die Woche, 22.–28. März 1888, Nachlass Rudolf Steiner, Online-Version, abgerufen am 6. Februar 2011.
  65. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 80.
  66. Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen, Konrad Clewing (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas, S. 47, Utb, 2004, ISBN 3-8252-8270-8.
  67. Dan Berindei: Bukarest – Hauptstadt der Rumänischen Nation, S. 50 in Harald Heppner: Hauptstädte in Südosteuropa – Geschichte, Funktion, nationale Symbolkraft, Boehlau, Wien 1994, ISBN 3-205-98255-X.
  68. Bild der Moschee im Parcul Carol bei show.ro (Memento vom 26. August 2012 im Internet Archive) abgerufen am 17. Dezember 2010.
  69. Wiener Zeitung, Franz Schausberger: Unruhen auf dem Balkan, Printausgabe vom Samstag, 17. März 2007 Online-Version (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive) abgerufen am 6. Februar 2011.
  70. Katrin Boeckh: Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg – Die Verhandlungen von Bukarest, S. 61, Oldenbourg, 1996, ISBN 3-486-56173-1.
  71. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 84.
  72. Gerhard Hirschfeld (Hrsg.), Rudolf Jerabek: Enzyklopädie Erster Weltkrieg – Bukarest, S. 399, UTB, 2009, ISBN 3-8252-8396-8.
  73. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 87.
  74. Birgitta Gabriela Hannover, Bukarest entdecken, 2008, S. 48.
  75. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 91.
  76. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z – Etappen und Momente der Stadtgeschichte. S. 25.
  77. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 98.
  78. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 102.
  79. siehe auch en:Avenue Louise
  80. Deutsche Geophysikalische Gesellschaft, F. Wenzel: Reduzierung von Erdbebenschäden – eine Herausforderung für Geo- und Ingenieurwissenschaften (Memento des Originals vom 21. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgg-online.de abgerufen am 18. Dezember 2010.
  81. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest, S. 104.
  82. YouTube, Video – Earthquake in Romania (10. November 1940), abgerufen am 18. Dezember 2010.
  83. Institut für Zeitgeschichte München: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 3. Heft, Juli 1966 (PDF; 6,1 MB) abgerufen am 30. Oktober 2010.
  84. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 105.
  85. Christina von Braun, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das bewegliche Vorurteil – Aspekte des internationalen Antisemitismus, Die Deportation der Roma und weitere Vertreibungspläne, S. 183, Koenigshausen + Neumann, 2005, ISBN 3-8260-2820-1.
  86. Donald Kenrick: Sinti und Roma – Die Vernichtung eines Volkes im NS-Staat, S. 95, Gesellschaft für Bedrohte Völker, 1981.
  87. a) Homepage Scribd.com, Narcis Ionuţ Gherghina: Istoria Bombardamentelor Americare, 1943–44, Seite 43, ISBN 973-615-005-4, abgerufen am 5. Dezember 2010,
    b) Homepage Etd.ceu.hu, Sorin Marin: The Social Consequences of the 1944, Anglo American Bombing of Ploiesti, Budapest, 2008 (PDF; 2,3 MB) abgerufen am 5. Dezember 2010,
    c) Homepage History-cluj.ro, Ottmar Traşcă: Bombardamentele anglo–americane asupra României, aprilie–august 1944. Percepţii germane şi maghiare. În „Anuarul Institutului de Istorie Cluj–Napoca“, Cluj–Napoca, 2002, 41, p. 191–209, Institutul de Istorie „George Bariţ“ (PDF) abgerufen am 5. Dezember 2010,
    d) Homepage Jurnalul.ro, Daniela Cârlea Şontică: Bombe anglo-americane vom 3. Juli 2006 abgerufen am 5. Dezember 2010.
  88. Constantin C. Giurescu: Istoria Bucureştilor. Din cele mai vechi timpuri pînă în zilele noastre (‚Geschichte von Bukarest. Von der Frühzeit bis zum heutigen Tag‘), Ed. Pentru Literatură, Bucharest, 1966.
  89. Commons Iuliu Maniu and IC Bratianu 1942 memorium von Ion Antonescu from Andreea Dobeş, Iuliu Maniu – Un creator de istorie, Fundaţia Academia Civică, Bucharest, 2008. ISBN 973-8214-18-6 oder ISBN 978-973-8214-11-8.
  90. Homepage Aviatori.ro, Gherghina, I., Narcis, Capitala României sub bombele germane (23-26august 1944), In Dosarele Istoriei. nr. 8 (97), 2004, p. 35-38, abgerufen am 18. Dezember 2010.
  91. Homepage Universität Klagenfurt, Ralf T. Göllner: Artikel Rumänien (Land) (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive) abgerufen am 19. Dezember 2010.
  92. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 111.
  93. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 112.
  94. Homepage Weltfestspiele.de, Geschichte der Weltfestspiele (Memento des Originals vom 9. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weltfestspiele.de abgerufen am 18. Dezember 2010.
  95. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 123.
  96. Homepage Bundeszentrale für politische Bildung, Manfred Görtemaker: Vom Kalten Krieg zur Ära der Entspannung, Informationen zur politischen Bildung (Heft 245), abgerufen am 18. Dezember 2010.
  97. Homepage Siebenbürgische Zeitung, Freikauf der Rumäniendeutschen in den Jahren des Kommunismus vom 3. Mai 2010, abgerufen am 20. Dezember 2010.
  98. Sebastian Bonifaciu, Emanuel Valeriu: Bukarest von A bis Z. S. 27.
  99. Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest. S. 137.
  100. Universität Karlsruhe – Geophysikalisches Institut, Sibylle Hofmeyer – Erdbebensicheres Bauen – Einzigartige Versuchsanordnung in Bukarest eingeweiht vom 31. August 1999, abgerufen am 18. Dezember 2010.
  101. Homepage Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, Peter Derer: Stadtentwicklung zwischen Vorhaben und Verwirklichung: Bukarest 2000, Verpasst die Hauptstadt ihre Chance, ein modernes Zentrum zu errichten? (PDF) abgerufen am 25. Dezember 2010.
  102. Homepage Zeitenblicke, Armin Heinen: Der Tod des Diktators und die Gegenwart der Vergangenheit Rumänien 1989–2002, Zeitenblicke 3, Nr. 1, 2004 (PDF; 307 kB), abgerufen am 18. Dezember 2010.
  103. Homepage Rcristea, Romulus Cristea: Construcție subterană în zona Unirii vom 18. Juli 2010, abgerufen am 18. Dezember 2010.
  104. Kristina Werndl: Rumänien nach der Revolution: Eine kulturelle Gegenwartsbestimmung, S. 6, Braumüller-Verlag, Wien, 2007, ISBN 978-3-7003-1618-3.
  105. Homepage Blacksea-commission.org, Convention on the Protection of the Black Sea Against Pollution, abgerufen am 18. Dezember 2010.
  106. Homepage von Bukarest, Entwicklungsstrategie București 2000–2008@1@2Vorlage:Toter Link/www1.pmb.ro (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,2 MB) abgerufen am 6. Januar 2011.
  107. Der Spiegel: Bukarest – Aufstand gegen die Immobilien-Mafia vom 22. Juli 2009.
  108. Welt Online: Die streunenden Hunde von Bukarest vom 14. Mai 1997.
  109. Der Spiegel: Aktion gegen Streunerhunde vom 27. September 2010.
  110. Vierjähriges Kind von Streunerhunden in Bukarest getötet, ORF.at, 3. September 2013.
  111. Jürgen Henkel: Einführung in Geschichte und kirchliches Leben der Rumänischen Orthodoxen Kirche, Papst Johannes Paul II. in Rumänien, S. 107, Lit Verlag, 2007, ISBN 978-3-8258-9453-5.
  112. Österreichischer Rundfunk (ORF): Annäherung von Anglikanern und Katholiken in der Papst-Frage vom 14. Mai 1999, abgerufen am 18. Dezember 2010.
  113. Homepage Zentrum für OSZE-Forschung, Heinz Vetschera: Das Ministerratstreffen von Bukarest (PDF; 80 kB) abgerufen am 20. Dezember 2010.
  114. Homepage OSCE, Bukarester Aktionsplan zu Bekämpfung des Terrorismus (PDF), abgerufen am 20. Dezember 2010.
  115. Homepage Konrad-Adenauer-Stiftung Günter W. Dill, Maria Vasiu, Georgeta Voinea: Rumänien vor dem Frankophonie-Gipfel, Konrad-Adenauer-Stiftung – Außenstelle Bukarest, 2006 (PDF) abgerufen am 26. März 2011.
  116. Synthesis Forschung, Wiener Wohnbauforschung: Bukarest – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung, Wohnungspolitisches Monitoring, S. 5 ff., 2007 (PDF; 87 kB), abgerufen am 21. Februar 2011.
  117. Bundeszentrale für politische Bildung: Nato-Gipfel in Bukarest vom 3. April 2008.
  118. Homepage Thecolosseum, abgerufen am 28. Januar 2011.
  119. Homepage Trigranit, abgerufen am 28. Januar 2011.
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