Straßburger Münster
Das Liebfrauenmünster zu Straßburg (französisch Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg) ist ein römisch-katholisches Gotteshaus und gehört zu den bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architekturgeschichte sowie zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Wie die Stadt Straßburg allgemein verbindet auch das Liebfrauen-Münster deutsche und französische Kultureinflüsse.
Das Münster wurde 1176 bis 1439 aus rosa Vogesensandstein an der Stelle eines abgebrannten Vorgängerbaus aus den Jahren 1015 bis 1028 errichtet, der seinerseits ein 1007 abgebranntes Gotteshaus aus karolingischer Zeit ersetzt hatte. Das neue Gebäude wurde von Nordosten nach Südwesten errichtet und entstand zunächst im romanischen, dann im gotischen Stil. Von mindestens 1647 bis 1874 war das Münster mit seinem 142 Meter hohen Nordturm das höchste Bauwerk der Menschheit und das höchste im Mittelalter vollendete Gebäude. Zu den bekannten Architekten, die am Münster gewirkt hatten, zählen unter anderem Erwin von Steinbach und Ulrich Ensinger. Das Gebäude wurde in den Jahren 1870 und 1944 durch Bombardements beschädigt, der Figurenschmuck und die Innenausstattung wurden im Laufe des reformatorischen Bildersturms, der Rekatholisierung 1681 und der Französischen Revolution zum Teil erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Für den Bau und die Instandhaltung des Münsters ist seit spätestens 1281 offiziell das Frauenhaus (Œuvre Notre-Dame) verantwortlich (siehe auch Frauenhausmuseum).
Das Straßburger Münster ist mit seiner charakteristischen asymmetrischen Form (der Südturm wurde nie gebaut) bis heute das Wahrzeichen des Elsasses. Es ist auch vom drei Kilometer entfernten deutschen Rheinufer, von den Vogesen und dem Schwarzwald (sogar vom Karlsruher Turmberg) aus sichtbar. Von der südpfälzischen Trifelsblick-Hütte bei Gleisweiler ist der Münsterturm bei guter Fernsicht deutlich zu erkennen.
Zu den berühmtesten Ausstattungsstücken des Münsters zählen die Astronomische Uhr und der „Engelspfeiler“. Auch die Kanzel, das Taufbecken, die Schwalbennestorgel sowie die Glasfenster und die Wandteppiche mit dem Marienleben gelten als hervorragende Beispiele abendländischer Kunst.
Am Straßburger Münster, dem Mittelpunkt des geistlichen und religiösen Lebens der Stadt, wirkten zahlreiche bedeutende Prediger und Pfarrer sowohl des Katholizismus als auch verschiedener Strömungen der Reformation. Das Münster ist Bischofskirche des Erzbistums Straßburg.
Baugeschichte und Baumeister
Vorgängerbauten
Der zentral auf der Illinsel gelegene Hügel südlich der Schnittstelle von Cardo (heute: Rue du Dôme) und Decumanus (heute: Rue des Hallebardes) der römischen Garnisonstadt Argentoratum diente bereits in der Antike zunächst als Herkules-und-Mars-Tempel, noch früher vermutlich als druidisches Heiligtum.[1] Bereits im 4. Jahrhundert soll an der Stelle der Tempelruine ein erstes christliches Heiligtum aus Holz errichtet worden sein. Um 510 ließ König Chlodwig I. ein steinernes Gebäude errichten, das 675 von Bischof Arbogast unter der Schirmherrschaft des Thronerben Dagobert vergrößert wurde. Um 775 wurde das Gotteshaus im karolingischen Stil erweitert, 873 jedoch wurde es zum großen Teil vom Feuer zerstört. Diese Vorgängerbauten des heutigen Münsters sind archäologisch nicht fassbar, der genaue Standort ist unbekannt.
Romanik und Frühgotik
1007 schlug in die inzwischen wiederhergestellte Kirche ein Blitz ein. Der Schaden wurde wohl zunächst repariert, denn erst 1015 leitete Bischof Wernher den Bau einer überaus groß dimensionierten, dreischiffigen Basilika ein. Diese wurde von mehreren Bränden, zuletzt 1176, beschädigt. Das Wernher-Münster wurde renoviert und mit neuen Glasfenstern versehen. Im Sommer 2012 gruben Archäologen anlässlich von Bauarbeiten auf dem südlich vom Münster gelegenen Schlossplatz (Place du Château) in 3 Metern Tiefe einen Kalkofen von gewaltigen Ausmaßen (7 Meter Durchmesser) aus, der vermutlich beim Bau des Wernher-Münsters eingesetzt wurde, womöglich aber bereits aus dem 8. Jahrhundert stammt.[2]
Westfassade, Entwurf aus dem späten 13. Jahrhundert. | Tatsächliche Westfassade, nach mehreren aufeinander folgenden Plänen gebaut. Nota bene: die Proportionen des Turms stimmen nicht, dieser ist in Wirklichkeit 10 Meter höher als die Fassade |
Um 1190 begann man in spätromanischem Stil einen Neubau. Die Krypta wurde westwärts erweitert und es entstanden Apsis, Chor und Querschiff, allesamt noch dem Grundriss des Vorgängerbaus entsprechend. Aus dieser Übernahme der Fundamente des Vorgängerbaus ergeben sich Unregelmäßigkeiten wie die für eine Einwölbung nötig gewordenen Mittelpfeiler im Querhaus. Welche Bauteile außer den Fundamenten noch vom Bau Wernhers übernommen wurden, ist unklar. Sicher können nur ein Pilaster in der nördlichen Kapelle seitlich der Apsis sowie zwei Pilaster in der Krypta dem ottonischen Bau zugeordnet werden. Eine Datierung des gesamten östlichen Teils der Krypta in das 11. Jahrhundert wurde vielfach diskutiert und zuletzt in Frage gestellt.
Die Apsis ist zwar noch ein ungegliedertes Halbrund mit ungegliederter Halbkuppel, aber Spitzbogenfenster und spitzbogige Blenden sind schon gotische Elemente, die man etwa beim Wormser Dom bis zu dessen Weihe 1181 nicht verwendet hatte.
Die Erneuerung erfasste dann zunächst das Nord-, danach das Süd-Querhaus. Am Querhaus ist außer den Portalen unten und den Giebelkanten oben schon fast alles frühgotisch, nicht zuletzt die spitzbogigen Kreuzrippengewölbe im Inneren. Bemerkenswert ist das Ringelmaßwerk der beiden Rosenfenster im südlichen Querhausgiebel. So fein wie hier und der etwa zehn Jahre vorher geschaffenen Westrose der nahe gelegenen Thomaskirche sind die Streben in nordfranzösischen Rosenfenstern aus der Zeit noch nicht.
Hochgotik
Um 1245 wurde der Bau des Langhauses im hochgotischen Stil unternommen. Die befensterten Triforien sind nach der französischen Phaseneinteilung der Gotik ein Kennzeichen des Rayonnantstils. Das Langhaus des Wernherbaus (und vielleicht auch einen bereits begonnenen spätromanischen Langhausneubau) riss man ab. 1275 war das neue Langhaus vollendet. Am 2. Februar 1276 legten die Bauleute die Fundamente und am 25. Mai 1277 den Grundstein der Westfront des Straßburger Münsters. Erwin von Steinbach begann im Auftrag des Bischofs Konrad III. von Lichtenberg mit dem Bau der Fassade, gefolgt nach seinem Tod am 17. Januar 1318 von seinem Sohn Johannes (sein anderer Sohn Gerlach arbeitete derweil an der Stiftskirche Niederhaslach). Die ursprünglich zweitürmig geplante Fassade wurde nur bis zur Fertigstellung des sogenannten Rosengeschosses in Anlehnung an den ursprünglichen Entwurf ausgeführt. Schon in der Art der Abgrenzung zwischen Eingangs- und Rosengeschoss sind Unterschiede zwischen Plan und Ausführung zu erkennen, ebenso bei den Turmfenstern. Die daraufgesetzten Turmgeschosse weichen noch stärker ab. 1365 waren die Türme bis zur Höhe der heutigen Plattform auf 66 Metern errichtet. Dann verband Meister Michael von Freiburg 1383–88 sie durch ein dazwischen gesetztes Glockengeschoss,[3] so dass ein gleichmäßig hoher, querriegelartiger Fassadenblock entstand. Die Gliederung der Fassade in neun große Rechtecke erinnert an Notre-Dame de Paris, während der Entwurf Steinbachs mehr dem an Amiens orientierten Entwurf des Kölner Doms entsprach. 1399 begann unter der Leitung von Ulrich Ensinger der Bau der achteckigen Freigeschosse des nördlichen Turms, auf die der Kölner Architekt Johannes Hültz 1429 bis 1439 den durchbrochenen Turmhelm setzte, der das Straßburger Münster zu einer Höhe von 452 Rheinischen Fuß (142 m) brachte.[4] Wiederholt gab es Planungen für den Ausbau des Südturmes, die jedoch nie realisiert wurden.
Zwischen 1495 und 1505[5] entstand an der Nordseite des Querschiffs das Laurentiusportal, ein reich geschmücktes Werk der Spätgotik, erbaut von Jakob von Landshut und ausgestattet mit lebensgroßen Figuren von Hans von Aachen (1502–03).
18. bis 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert ersetzte Dombaumeister Gustave Klotz den im Deutsch-Französischen Krieg durch preußisches Artilleriefeuer Ende August 1870 schwer beschädigten romanischen Vierungsturm durch den heutigen wesentlich größeren. 1875 erhielt das Chorgewölbe seine prächtige Ausmalung im neubyzantinischen Stil, gefertigt durch Eduard von Steinle.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Straßburger Münster bei den Luftangriffen der United States Air Force auf Straßburg am 11. August 1944 und am 25. September 1944 schwer beschädigt.[6]
Nordturm
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts neigte sich der Nordturm zusehends nach Osten. Dadurch war die Stabilität der Westfassade bedroht und der Turm drohte auf das Münster zu stürzen. Beim Freilegen der Fundamente wurden auch die Fundamente des ottonischen Wernher-Münsters ausgegraben und es stellte sich heraus, dass diese für den Neubau weiterverwendet und lediglich in der Breite – aber ungenügend – verstärkt worden waren, so dass sie unter dem enormen Gewicht des Nordturms nachgaben.[Anm. 1] Als Johann Knauth (1864–1924) 1905 Dombaumeister wurde, galt der Nordturm als akut einsturzgefährdet.[7] Knauth erstellte 3 Vorschläge zur Sanierung der Fundamente.[8]
1910 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben und Firmen zur Mitarbeit bei der Sanierung aufgefordert, gewonnen haben die Firmen Th. & Ed. Wagner und Eduard Züblin (1850–1916) & Comp,[8] in Straßburg, angenommen. Nachdem die Fundamente bis auf die Rheinschotter ausgegraben worden waren, wurde dieser Kies zunächst mit injiziertem Beton weiter verfestigt. Um das Fundament des absinkenden südöstlichen Pfeilers des Nordturms wurde ein knapp fünf Meter breiter und vier Meter hoher Fundamentring aus Stahlbeton gegossen, der nach außen eine zusätzliche Ummantelung aus Eisenbeton als Widerlager erhielt. Der historische Pfeiler wurde im Bereich unmittelbar über dem Fundament mit einem etwa 10 Meter hohen Eisenbetonmantel umgeben, der auf hydraulischen Pressen ruhte, der das gesamte Gewicht des Pfeilers aufnahm und dessen Last exakt gleichmäßig auf den Fundamentring übertrug. Damit war es möglich, das marode mittelalterliche Fundament herauszunehmen und darunter ein stabiles Betonfundament zu setzen. Nachdem dieses ausgehärtet war, konnte das Gewicht des Pfeilers darauf abgesetzt und der Betonmantel, der den Pfeiler umgab entfernt werden. Diese Sanierung dauerte Jahre und war erst 1926 abgeschlossen.[9][8]
Weitere Restaurierungsmaßnahmen
Umweltverschmutzung greift den verwendeten Sandstein stark an und macht ihn brüchig. Auch nachwirkende Schäden der Bombardierung vom August 1944 sowie Beschädigungen durch die Orkane von 1999 setzten dem Gebäude stark zu. Deshalb musste in den letzten Jahrzehnten umfangreich restauriert werden. Dies geschah durch den französischen Staat, der Eigentümer des Münsters ist, und die Münsterbaustiftung Fondation de l’Œuvre Notre-Dame:
- Um 1990 und 2008–2010 wurden der Vierungsturm, dessen Aufsatz und der Dachbereich des südlichen Querschiffs restauriert,
- 1997–1999 die Südfassade des Westwerks,
- 1999–2009 stufenweise der Turm vom Sockel bis zur Spitze,
- 2004–2009 das nördliche Seitenschiff,
- 2004 der Chorbereich im Innern,
- 2005–2013 folgten die Glasfenster des unteren Bereichs des Langhauses und
- 2013 die Katharinenkapelle an der Südseite. Weiter wurde mit der Restaurierung der Fassade des südlichen Querhauses begonnen.
Architektur
Gliederung des Gebäudes
Von einer exakten Ostorientierung weicht die Gebäudeachse um 30° gegen den Uhrzeigersinn ab. Während bei mehreren anderen Kathedralen Teile der mittelalterlichen Umbauung im Laufe der Neuzeit entfernt wurden, ersetzte man beim Straßburger Münster das östlich anschließende Stiftsgebäude im 18. Jahrhundert durch das Grand séminaire[10] östlich des Chors hinzu.
Indem Chor und Vierung, stilistisch eh die altertümlichsten Teile dieses Kirchenbaus, auf noch älteren Fundamenten stehen, besteht der Chor architektonisch nur aus der Apsis. Innen rund, ist sie äußerlich rechteckig. Die nachträgliche Rechteckumbauung diente ebenso wie flankierenden rechteckigen Kapellen dazu, die Ostpartie der Kathedrale architektonisch in das Domherrenkloster einzubinden.[11] Die gesamte Ostpartie wirkt auf den ersten Blick romanisch schwer, ist aber reich an gotischen Details, darunter mehrere grazile Fialtürmchen, der (jüngere) Narthex des Nordportals und die schon erwähnten südlichen Rosenfenster. Die nördlichen Rosenfenster sind hingegen so robust wie die frühgotischen seitlichen Rundfenster an den Chorempore von Notre-Dame de Paris. Insgesamt sind die Glasflächen der Ostpartie geringer als die des hochgotischen Langhauses, sodass sie zu den dunkleren Teilen des Kirchenraums gehört.
Das Mittelschiff ist überdurchschnittlich breit, aber nicht überdurchschnittlich hoch. Die Gurtbögen seiner Gewölbe sind nicht so zart wie seine Rippen. Auf die Fenster der Triforiengalerien wurde schon verwiesen. Der Lettner wurde im 17. Jahrhundert entfernt, ebenso der anschließend errichtete, baldachinbekrönte Hochaltar. Fragmente des Lettners werden heute im Frauenhausmuseum und in The Cloisters aufbewahrt; Apostelbüsten aus dunkel bemaltem Lindenholz vom ehemaligen barocken Hochaltar wurden 2006 entlang der Chorabschlusswand aufgestellt.
Ebenfalls im Frauenhausmuseum werden die Fassadenrisse der diversen Planungsstadien der Westfassade aufbewahrt. Sie gehören zu den ältesten Architekturentwürfen im deutschsprachigen Raum. Die Westfassade, 1277 begonnen, zeigt eine Dreiportalgliederung, die Portale mit breiten Gewänden und hohen, mit Fialen besetzten Wimpergen, beim Mittelportal bis ins mittlere Geschoss reichend, wo die große Fensterrose anschließt. Vor das Mauerwerk der Westfassade wurde ein freistehendes Gerüst dünner Stäbe und maßwerkverzierter Bögen gesetzt, das wegen der Ähnlichkeit mit Harfensaiten, wie schon erwähnt, als „Harfenmaßwerk“ bezeichnet wird und welches wesentlichen Anteil an der ungewöhnlichen Wirkung der Fassade hat.
Im Gegensatz zu den meisten Kathedralen weist das Straßburger Münster nur eine geringe Zahl von Kapellen auf: nördlich des Langhauses die Laurentiuskapelle (15. Jahrhundert), südlich die Katharinenkapelle (14. Jahrhundert)[12], östlich vom nördlichen Querschiff die Johannes-der-Täufer-Kapelle (13. Jahrhundert), östlich vom südlichen Querschiff die Andreaskapelle (12. Jahrhundert). Die in deren Nähe befindliche Sakristei wurde 1744 vom Stadtarchitekten Joseph Massol angefügt.
Das Münster weist insgesamt fünf Rosetten auf: jeweils zwei kleine an der äußeren Wand der Querschiffe und eine große über dem Hauptportal der Westfassade. Die Westrosette gehört zwar zu den größten ihrer Art, aber im Unterschied etwa zu den Querhausrosetten von Notre-Dame de Paris finden die Glasflächen keine Fortsetzung außerhalb ihres Außenrings. Zwischen ihr und der Fensterreihe unterhalb liegt dunkle Wand.
Maße
Die Innen- und Außenausmaße des Münster sind wie folgt:[13][14]
- Außenlänge gesamt: 112 Meter
- Innenlänge gesamt: 103 Meter
- Innenhöhe des Mittelschiffs: 32 Meter
- Innenbreite des Mittelschiffs: 16 Meter
- Innenhöhe der Seitenschiffe: 19 Meter
- Breite der Westfassade: 51,5 Meter
- Höhe der Westfassade: 66 Meter
- Durchmesser der Fassadenrosette: 13,6 Meter
- Höhe des Vierungsturmes: 58 Meter
- Höhe des Nordturms: 142 Meter
Städtebauliche Einbindung
Der Münsterplatz gehört zu den schönsten europäischen Stadtplätzen. Dominiert von der Westfassade des Münsters, stehen hier zahlreiche, teilweise vier- bis fünfgeschossige Fachwerkhäuser im Stile alemannisch-süddeutscher Architektur. Charakteristisch sind die steilen Dächer mit bis zu vier Dachgeschossen. An der Nordseite des Münsterplatzes steht das bekannte, reich verzierte Kammerzellhaus.
Bauplastik
Die Skulpturen des 13. Jahrhunderts gehören zu den entwicklungsgeschichtlich bedeutsamsten, qualitätvollsten und eindrücklichsten Bildwerken aus dem damaligen deutschen Reichsgebiet. Schwerpunkte sind das Südquerhaus und die Westportale. Darüber hinaus ist das spätgotische Portal des nördlichen Querhauses beachtenswert. Bei der gesamten Ausstattung des Münsters mit Bauskulptur ist zu beachten, dass viele entfernte oder zerstörte Plastiken teils durch genaue Kopien, meist aber durch freie Nachschöpfungen im 19. Jahrhundert ersetzt wurden.
Südquerhausportal
Um 1225–1230 kam eine Bildhauerwerkstatt nach Straßburg, um das bestehende, noch romanische Doppelportal und seine zwei Tympanonfelder mit Reliefs und Gewändefiguren auszustatten. Die Apostelstatuen des Figurengewändes wurden in der französischen Revolution zerstört, die Mittelfigur des Salomo und die Türstürze mit Reliefs der Grabtragung und Himmelfahrt Mariens erlitten das gleiche Schicksal, wurden aber im 19. Jahrhundert durch freie Nachschöpfungen ersetzt.[15] Die Originale der Statuen von Ecclesia und Synagoge sind am Portal durch Kopien ersetzt, die Originale stehen im Frauenhausmuseum. Die Tympana zeigen mit Marientod und Krönung Marias noch den originalen Zustand.[16] Die Madonna unter der Uhr ist eine freie Erfindung des 19. Jahrhunderts.
Weltgerichtspfeiler
Die gleiche Werkstatt schuf das oft als Engelspfeiler ungenau benannte Figurenensemble mit der Darstellung des Jüngsten Gerichtes um die hohe Mittelstütze der Halle des südlichen Querschiffes. Die Kunstgeschichte kennt keine Parallelbeispiele für eine solche eigenwillige Anordnung eines Weltgerichts im Kircheninneren. 12 Figuren sind in drei Ebenen um den achteckigen, mit vier Diensten bestückten Pfeiler aufgestellt. Zuunterst stehen die vier Evangelisten mit ihren Symboltieren. In der mittleren Ebene folgen vier Engel mit Posaunen. Darüber Christus als thronender Weltenrichter, begleitet von Engeln, die seine Leidenswerkzeuge halten (oder hielten).
Die Bildhauerwerkstatt des Südquerhauses
Die Skulpturen des Südquerhauses entstanden fast gleichzeitig in einer Hüttenwerkstatt, deren Steinmetze zuvor wohl in Sens und Chartres (Nordvorhlle der Kathedrale) gearbeitet hatten.[17] Mit ihr erreicht die im französischen Kernland entstandene gotische Bildhauerkunst das Elsass. Der pathoserfüllte Ausdruck und die Beweglichkeit der in fein fließende Stoffe gehüllten Figuren ist jedoch durchaus eigenständig und nicht allein aus französischen Vorbildern erklärbar. Der Erfindungsreichtum und die subtile Ausführungsweise dürfte auf die prägende Kraft eines leitenden Meisters zurückgehen, einer künstlerisch überragenden Persönlichkeit. Es gibt in Frankreich verwandte Werke, doch keine, die sicher den in Straßburg arbeitenden Händen zuzuweisen wären.
Die Skulpturen an den Portalen der Westfassade
Die Plastiken an den Portalen der Westfassade entstanden zwischen 1277 und 1298, sind aber zum Teil Kopien der ins Frauenhaus verbrachten Originale oder freie Ergänzungen des 19. Jahrhunderts. Das Mittelportal ist der in biblischen Bildern vergegenwärtigten Heilsgeschichte gewidmet. An den Gewänden stehen 14 Prophetenfiguren. Das teilweise erneuerte Tympanon schildert in vier Zonen die Leidensgeschichte Christi vom Einzug in Jerusalem links unten bis zur Himmelfahrt Christi ganz oben, umrahmt von Archivolten mit 70 biblischen und anderen Szenen (19. Jahrhundert). Auch die Madonna am Trumeau ist ein solcher neugotischer Ersatz.
Im Zentrum des linken, nördlichen Westportals steht die Kindheitsgeschichte Jesu (19. Jh.). Die Gewändefiguren stellen die über das Laster triumphierenden Tugenden dar (Kopien). Am rechten, südlichen Portal der Westfassade besetzen die zehn Klugen und Törichten Jungfrauen, rechts angeführt von Christus, links vom „Fürsten der Welt“, einer weltlichen Verführergestalt, dessen Rücken von ekelerregendem Getier bedeckt ist, das Gewände. Sie stammen vom bedeutendsten Bildhauer an den Westportalen, dessen Stil erkennen lässt, dass er zuvor am Stephanusportal der Kathedrale Notre-Dame de Paris beteiligt war. In den Sockelfeldern dieser Statuen werden Monatsdarstellungen und Tierkreismotive von Vierpässen gerahmt. Das Tympanon mit dem Weltgericht wie auch die Archivolten sind wieder Werke des 19. Jahrhunderts.
Fenster und Sonnenlicht
Zweimal im Jahr, ungefähr zur Zeit des Äquinoktiums, ist bei Sonnenlicht zur Mittagszeit ein „grüner Strahl“ zu beobachten, der durch ein grünes Segment (Fuß des Stammvaters Juda) in einem Buntglasfenster des südlichen Triforiums fällt und einen Lichtfleck auf dem Fußboden erzeugt. Mit dem Lauf der Sonne weiterwandernd, erreicht der Lichtfleck nach bogenförmigem Verlauf den Baldachin über der Kreuzigung an der spätgotischen Kanzel im Langhaus.[18]
Im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Auffassung handelt es sich hierbei nicht um ein mittelalterliches astrologisches Symbol, sondern um ein modernes, rein zufällig entstandenes Phänomen. Das grüne Glasstück im Fuße des Königs Juda, durch das der Lichtstrahl fällt, entstammt nämlich nicht dem Mittelalter, sondern wie alle Glasfenster des Südtriforiums der völligen Neuverglasung dieser Partie in den Jahren 1872 bis 1878. Der durch dieses Glasstück fallende Lichtstrahl wurde überhaupt erst rund hundert Jahre nach der Neuverglasung beobachtet, nämlich um das Jahr 1972. Die Erklärung liegt darin, dass erst in dieser Zeit das Glas so transparent geworden war, dass – anders als bei den anderen, dunkleren Glasscheiben – ein Sonnenstrahl durch diese Scheibe dringen konnte. Die Ursache war entweder witterungsbedingter Verlust der Bemalung des Glasstücks oder eine undokumentierte Reparatur des Fensters mit grünlichem, klarem Glas. Eine exakte Zeitnahme belegt zudem, dass der Lichtstrahl den Punkt über dem Kopf des gekreuzigten Christus erst ein bis zwei Tage nach dem Frühjahrs- und Herbst-Äquinoktium erreicht. Die rein zufällige Entstehung des Phänomens wäre demnach erwiesen, die symbolische Deutung hat sich aber bei vielen Besuchern des Münsters verbreitet.[19]
Eine im Mai 2018 erschienene Untersuchung von Oliver Wießmann, die sich eingehend mit dem Grünen Strahl im geistesgeschichtlichen Spektrum des Straßburger Münsters befasst, kommt auf 355 Seiten indes zu dem Ergebnis, dass der grüne Lichtstrahl eine absichtsvolle Inszenierung darstellt.[20] Der Baumeister Gustave Klotz habe sich bei der Rekonstruktion der Fenster des Südtriforiums 1872 nach alten Plänen des heute verschollenen Baumeisterarchivs gerichtet. Bereits im historischen Aufriss der Kanzel von 1484 sei konstruktiv der Kreisbogen angelegt, den der grüne Strahl über die Kanzelfiguren beschreibt. Deswegen erscheine der Aufriss dem heutigen Betrachter merkwürdig gestaucht. Der Strahl selbst sei zu verstehen als himmlische Leiter, auf welcher König Juda steht.[21] Ein weiterer Lichtstrahl bescheint zur Zeit der Wintersonnenwende ebenfalls den Baldachin über der Christusfigur.
Ausstattung
Zur Ausstattung gehören unter anderem:
- Bleiglasfenster, vorwiegend 14. Jahrhundert, einige spätes 12. Jahrhundert (nördliches Querschiff) sowie 13. Jahrhundert („Kaiserfenster“ im nördlichen Seitenschiff), manche 20. Jahrhundert (südliches Querschiff, Chor). Fenster aus der ehemaligen Dominikanerkirche in der Laurentiuskapelle und in der Andreaskapelle.
- Grabmal von Konrad von Lichtenberg in der Johannes-der-Täufer-Kapelle, um 1300. Gegenüber: Denkmal eines Kanonikus von Niclas Gerhaert van Leyden,1464.
- Reich verzierter Taufstein von Jodok Dotzinger im nördlichen Querschiff, 1453[22]
- Reich verzierte Kanzel von Hans Hammer nordöstlich des Mittelschiffs, 1486
- Skulpturengruppe „Christus am Ölberg“ im nördlichen Querschiff gegenüber vom Taufstein (zuvor in der Thomaskirche), 1498
- Apostelbüsten vom ehemaligen Hochaltar entlang der Chorwand, Holz, 17. Jahrhundert
- Wandteppiche „Marienleben“, Paris, 17. Jahrhundert, vom Domkapitel im 18. Jahrhundert erworben
- Altäre in den Kapellen (15. bis 19. Jahrhundert, großer Barockaltar von 1698, 1776 ausgemalt, in der Laurentiuskapelle)
- Grabmal Eucharius Dorsch im Kreuzgang mit totentanzähnlicher Gruppenszene, ca. 1480, beides 1715 zerstört[23]
Astronomische Uhr
Bemerkenswert ist die astronomische Uhr im südlichen Querschiff. Ihre Vorläuferin, die sogenannte „Dreikönigsuhr“, wurde 1353 vollendet und stand an der Westmauer gegenüber der heutigen Uhr. Sie hatte bereits ein Kalendarium, Anzeigen für Gestirne und die Heiligen Drei Könige als bewegte Figuren, die zu jeder Stunde zu einem Glockenspiel die Köpfe vor der Jungfrau Maria neigten. Von dieser Uhr ist heute lediglich die bewegliche Figur eines flügelschlagenden Hahns erhalten. In der Westmauer des Querschiffs zeigen alte Stützsteine den Standort der Uhr an.[24]
Im Jahr 1567 wurde durch den Stadtmagistrat der Bau einer neuen Uhr beschlossen. Mit der Konstruktion beauftragt wurden die drei Mathematiker Michael Herr, Christian Herrlin und Nikolaus Prugner, aber ihr Entwurf kam nicht zur Ausführung. Erst Conrad Dasypodius, ebenfalls Professor der Mathematik und Schüler Herrlins, schuf den endgültigen Plan, der durch die Gebrüder Josias und Isaak Habrecht ausgeführt wurde. Die Uhr, bereits mit astronomischen Anzeigen, Kalendarium und Planetarium versehen, wurde 1574 vollendet und lief bis 1789. Von dieser Uhr stammen das bis heute erhaltene Uhrengehäuse und ein Teil der Gemälde.[24]
Nach fast 50 Jahren Stillstand des Mechanismus wurde im Jahre 1836 Jean-Baptiste Schwilgué vom Stadtrat mit der Renovierung beauftragt. Die Arbeiten an der Uhr begannen am 24. Juni 1838 und dauerten bis 1842.[24] Schwilgué konstruierte ein völlig neues Uhrwerk, dessen Funktionen einmalig in der Welt sind. Die Uhr zeigt die Erdbahn, die Mondbahn und die Bahnen der Planeten Merkur bis Saturn an. Am erstaunlichsten ist das Räderwerk, das in der Silvesternacht abläuft und das Basisdatum für die beweglichen Feiertage errechnet. Den Rekord für langsam drehende Zahnräder stellt wohl der Teil der Uhr auf, der die Präzession der Erdachse nachbildet – eine Umdrehung in 25.800 Jahren. Sie ist aber auch die weltweit einzige Uhr, die 13 Uhr schlägt.
Ein Nachbau der Uhr befindet sich im Powerhouse Museum in Sydney.
Hauptorgel
Die Langhausorgel an der Nordseite des zweiten Mittelschiffjochs ist eine Schwalbennestorgel und hat die Funktion der Hauptorgel. Das Instrument befindet sich in einem gotischen Orgelprospekt aus dem Jahr 1385, in dem sich ursprünglich das 1716 von Andreas Silbermann geschaffene Werk mit 2.602 Pfeifen befand.[25] Das bis dahin kaum modifizierte Instrument wurde 1897 von Orgelbauer Heinrich Koulen im romantischen Stil radikal umgebaut und durch eine elektropneumatische Traktur an die Chororgel angeschlossen. Dieser Umbau konnte nicht überzeugen, daher wurde bereits 1935 wiederum ein neues Werk von E. A. Roethinger erstellt. Die Spieltrakturen dieser bereits leicht neoklassisch disponierten Orgel waren nun mechanisch mit Barkermaschinen für Récit, Grand Orgue und Pédale, das Rückpositiv blieb jedoch pneumatisch. 1981 baute Alfred Kern unter Verwendung fast aller vorhandenen Pfeifen die heute bestehende, technisch völlig neu konzipierte, vollmechanische Orgel. Die Trakturen sind hängend angelegt.[26][27]
|
|
|
|
- Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P
Chororgel
Im Chor, an der nördlichen Seite, befindet sich die Chororgel, die 1878 von Joseph Merklin geschaffen wurde. Das Instrument wurde seitdem mehrfach gravierend umgebaut, sodass von der originalen Klangsubstanz nur noch wenig vorhanden ist. Seit den letzten Modifikationen von Daniel Kern im Jahre 1989 besitzt es 24 Register auf drei Manualen und Pedal bei mechanischen Trakturen.[28]
|
|
|
|
- Koppeln: II/I, I/P, II/P, III/P
In der Krypta befindet sich ein Kleininstrument, das 1998 von Gaston Kern geschaffen wurde. Die rein mechanische Orgel hat acht Register auf zwei Manualen und Pedal.[29]
Glocken
Vor der Französischen Revolution hingen in der Kathedrale 13 Kirchenglocken. Die Stadt- und Uhrglocken hingen im Turm, die Kirchenglocken im Mittelbau der Fassade. Sechs Glocken konnten damals erhalten werden, darunter die große, 1427 gegossene Heiliggeist- oder Totenglocke (auch le bourdon oder le grand bourdon genannt). Sie ist ein Werk von Meister Hans Gremp und wiegt rund 8.500 Kilogramm.[30] Ihre Inschrift lautet:
- „Anno D[omi]ni MCCCCXXVII mense julii fusa sum per magistrum Joannem de Argentina – nuncio festa, metum, nova quædam, flebile læthum.“
- („Im Jahre des Herrn 1427 im Monat Juli wurde ich durch Meister Johann aus Straßburg gegossen. Ich verkündige Festtage, Furcht, etliche Nachrichten, beweinenswerten Tod.“)
Geblieben sind die sogenannte Zehnerglock’, die allabendlich ab 22 Uhr läutet und nicht zum Hauptgeläut gehört[31], sowie vier Uhrschlag-Glocken, von denen die beiden kleineren im Wechsel die Viertelstunden und die beiden größeren zur vollen Stunde nacheinander jeweils die Stundenzahl anzeigen.
In den Jahren 1975 und 1977 wurden sieben Glocken in der Heidelberger Glockengießerei gegossen und ergänzen die Gremp’sche Glocke.[32] Das Straßburger Münstergeläute zählt seitdem zu den schönsten Geläuten in Europa. Ab 1978 sprachen viele Experten, darunter der damalige Kölner Glockensachverständige Jakob Schaeben, von einem „Klangwunder“.[33] Das Geläut wurde konzipiert von den Glockensachverständigen Abbé Jean Ringue[34] und Hans Rolli. In den Jahren 1987, 1993 und 2004 wurden drei weitere Glocken hinzugefügt; die Apostelglocke von 1977 musste 2006 umgegossen werden. 2014 kamen dann vier weitere Glocken für den Vierungsturm hinzu.
Die sechzehn Läuteglocken bilden nun das umfangreichste Geläute in Frankreich und zusammen mit den vier Uhrglocken eines der schwersten Glockenensembles des Landes.
Die Tabelle führt im Folgenden alle Glocken auf, sortiert nach der Nummerierung der Läuteordnung.
Nr. |
Name |
Gussjahr |
Gießer, Gussort |
Durchmesser (mm) |
Masse (kg) |
Schlagton (HT-1/16) |
Glockenstuhl |
1 | Heiliggeistglocke, Totenglocke (le grand bourdon) | 1427 | Hans Gremp, Straßburg | 2.220 | ≈8.500 | as0 | +6Mittelbau |
2 | St.-Johannes-Glocke (le petit bourdon) | 1977 | Heidelberger Glockengießerei | 1.749 | 3.896 | b0 | +4|
3 | St.-Marien-Glocke | 1975 | 1.456 | 2.307 | des1 +6 | ||
4 | Hll. Apostelglocke (Simon Petrus, Hl. Paulus, Thomas und Hl. Markus) | 2006 | Glockengießerei André Voegelé, Straßburg und Bruder Michael, Maria Laach | 1.305 | 1.605 | es1 | +8|
5 | Hll. Märtyrerglocke (Hl. Laurentius, Hl. Stephan, Hl. Modeste Andlauer und Hl. André Bauer) | 1977 | Heidelberger Glockengießerei | 1.205 | 1.278 | f1 | +6|
6 | Hll. Papst- und Bischofsglocke (Hl. Papst Leo IX., Hl. Amandus, Hl. Arbogast, Hl. Martin und Hl. Bonifatius) | 1.123 | 1.122 | as1 | +8|||
7 | Hll. Mönchsglocke (Hl. Benedikt, Hl. Columban, Hl. Pirmin und Hl. Bernhard) | 1.006 | 795 | b1 | +7|||
8 | Hll. Frauenglocke (Hl. Odilia, Hl. Attala, Hl. Elisabeth von Ungarn und Hl. Maria Magdalena) | 898 | 571 | c2 | +6|||
9 | Zehnerglock’ | 1786 | Matthäus Ⅲ. Edel, Straßburg | 1.580 | ≈2.450 | ces1 +3 | |
10 | Heiligkreuzglocke | 1987 | Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei | 1.137 | 1.052 | ges1 +6 | |
11 | Friedensglocke | 2004 | Glockengießerei Bachert, Karlsruhe | 727 | 304 | es2 | +9Vierungsturm |
12 | Hll. Engel- und Erzengelglocke | 1993 | Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei | 558 | 153 | as2 | +8|
13 | Hll. Maternus-, Fridolinus-, Morandus- und Deodatusglocke | 2014 | Glockengießerei André Voegelé, Straßburg, und Bruder Michael, Maria Laach | 104 | b2 | ||
14 | Hll. Eugenia-, Aurelia-, Brigitta- und Walburgaglocke | 84 | c3 | ||||
15 | Hll. Florentius-, Ludanus-, Amarinus- und Landelinusglocke | 73 | des3 | ||||
16 | Hll. Adelheidis-, Richardis-, Irmgardis- und Kunigundisglocke | 55 | es3 | ||||
I | Stunden-Nachschlag-Glocke | 1595 | Johann Jakob Miller, Straßburg | 5.285 | h0 | Nordturm | |
II | Stundenglocke | 1691 | Jean Rosier und César Bonbon | 2.100 | c1 | ||
III | Große Viertelstundenglocke | 1787 | Matthäus III. Edel, Straßburg | 778 | ges1 | ||
IV | Kleine Viertelstundenglocke | 423 | b1 |
Historische Ereignisse
- Protestantischer Bildersturm
Der Stadt Straßburg war es im späten Mittelalter gelungen, sich von der Herrschaft des Bischofs zu befreien und zur Freien Reichsstadt aufzusteigen. Das ausgehende 15. Jahrhundert wurde von den Predigten Johann Geilers von Kaysersberg sowie von der aufkommenden Reformation geprägt. 1524 wurde das Münster vom Stadtrat dem protestantischen Glauben zugewiesen, dabei erlitt das Gebäude einige bilderstürmerische Schäden. 1539 wurde im Münster der erste urkundlich belegte Weihnachtsbaum der Welt aufgestellt.
- Französische Reunionspolitik
Nach der Besetzung der Stadt im Rahmen der Reunionspolitik Ludwigs XIV. am 30. September 1681 wurde das Münster wieder an die Katholiken zurückgegeben, das Kircheninnere gemäß der katholischen Liturgie umgestaltet und der 1252 entstandene Lettner 1682 herausgebrochen, um die Choranlage in Richtung Langhaus zu erweitern. In Anwesenheit von Fürstbischof Franz Egon von Fürstenberg und Ludwig XIV. wurde eine Messe im Münster abgehalten.
- Französische Revolution
Im Rahmen der Französischen Revolution wurden zahlreiche Portal- und Fassadenstatuen des Münsters beschädigt oder zerstört und sind seitdem durch Kopien ersetzt. Von Enragés aus dem Umkreis von Eulogius Schneider kam Ende April 1794 der Vorschlag, den Nordturm als Symbol für klerikale Arroganz und Verletzung des Prinzips der Gleichheit (Égalité) abzureißen. Dem widersetzten sich Straßburger Bürger, indem sie Mitte Mai den Nordturm mit einer riesigen Phrygischen Mütze aus bemaltem Blech bekrönten. Diese wurde später im städtischen Museum aufbewahrt und im September 1870 bei der Belagerung von Straßburg durch preußisches Artilleriefeuer vernichtet.[35][36]
- Zweiter Weltkrieg
Im Laufe des Zweiten Weltkriegs erhielt das Münster Symbolcharakter für beide Parteien. Adolf Hitler, der es am 28. Juni 1940 besichtigte, wollte aus dem Sakralbau ein „Nationalheiligtum des deutschen Volkes“ machen.[37] Am 2. März 1941 schworen sich Generalmajor Leclerc und die Soldaten seiner Division in Kufra (in Libyen), die „Waffen erst dann niederzulegen, wenn unsere schönen Farben wieder auf der Straßburger Kathedrale wehen“ („Le serment de Koufra“, Der Schwur von Koufra).[38] Diesen Schwur erfüllten sie am 23. November 1944.[39] Am 11. August 1944 erlitt das Gebäude Schäden, als es von britischen und amerikanischen Fliegerbomben getroffen wurde, endgültig behoben wurden diese erst 1990. 1956 stiftete der Europarat das berühmte Chorfenster von Max Ingrand, die „Straßburger Madonna“.
- Bildung des Erzbistums Straßburg
Im Rahmen eines feierlichen Besuchs erhob Papst Johannes Paul II. im Oktober 1988 das Bistum Straßburg zum Erzbistum.
- Islamistischer Attentatsplan
Im Jahr 2000 wurde in Frankfurt am Main eine Gruppe von algerischen Islamisten verhaftet, die geplant hatte, auf den Weihnachtsmarkt vor dem Münster einen Anschlag zu verüben.[40]
- Musikalische Würdigung
Der US-amerikanische Komponist Spencer Topel schrieb 2014 ein fast halbstündiges Werk für Kammerorchester, Details on the Strasbourg Rosace,[41] das seitdem mehrmals aufgeführt wurde.
Persönlichkeiten, die am Münster wirkten
- Johann Geiler von Kaysersberg – Prediger (katholisch)
- Johann Jakob Scheffmacher – Prediger (katholisch)
- Matthäus Zell – Prediger (lutherisch)
- Kaspar Hedio – Prediger (lutherisch)
- Johann Conrad Dannhauer – Pfarrer (lutherisch)
- Philipp Jacob Spener – Prediger (lutherisch)
- Truchsess Gebhard von Waldburg früherer Erzbischof von Köln, evangelischer Domdechant
- Franz Xaver Richter – Kapellmeister (katholisch)
- Ignaz Josef Pleyel – Kapellmeister (katholisch)
Berühmte Besucher
U.a. Victor Hugo und Johann Wolfgang von Goethe, der durch den Besuch des Münsters zu seiner Schrift „Von deutscher Baukunst“ (1772) angeregt wurde, drückten ihre Bewunderung für den aufwärtsstrebenden Elan seiner Architektur aus.
Turmbesteigung
Die Turmplattform in Höhe von 66 m ist über einen Wendelstein im südlichen Turmfundament begehbar; der Abgang erfolgt im Nordturmfundament. Auch Voltaire und der junge Goethe hatten diesen Aufstieg unternommen und ihren Namen in der rechten Ecke über dem Eingang zur Turmuhr[42] bzw. am südöstlichen Ecktürmchen des Nordturms eingeritzt.[43] Der Blick reicht bei guter Sicht im Osten bis zum Schwarzwald und den Bergen bei Baden-Baden bis zum Blauen, im Westen und Norden bis zu den Vogesen und dem Odilienberg sowie im Süden zu dem aus der Ebene aufragenden Kaiserstuhl und, in der Ferne, dem Jura.
In früherer Zeit, zumindest bis 1942, konnte über einen der vier Ecktürmchen der Nordturm sogar bis unterhalb der Turmspitze bestiegen werden. Man gelangte zunächst bis zum Umgang zwischen den Ecktürmchen (106 m), der auch noch viele Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zugänglich blieb[44], und danach bis zur Laterne unterhalb der Turmspitze.[45]
„Den 20. Juli [1824]. Nun stiegen wir auf den Turm bis zur Plattform, wo eine unvergleichliche Übersicht des Elsasses, des Schwarzwaldes und der Vogesen ist und wo man den fertigen Turm so recht in der Nähe betrachten kann, ein Wunderwerk von kühner und schöner Ausführung. Kerll fand alles so über seine Erwartung und fiel, ohne daß wir anderen daran dachten, über Hirts Ausspruch, daß dies alles Barbarei sei, so entsetzlich her, daß es eine Lust war. Durch die über 100 Fuß hohen Spiraltreppen in den ganz durchbrochenen Türmen gingen wir bis zur oberen Spitze in die Höhe, Kerll überwand glücklicherweise eine Anwandlung von Schwindel und führte alles so gut wie wir aus, der Dicke Brandt stieg sogar noch höher in die kleinen Oktogone, welche die Spitze bilden, aber die Treppen wurden zu schmal und ließen seinen Körper nicht mehr durch. Vor allem erstaunte ich wieder vor der Konstruktion der Spitze, deren schräg anstrebende Steinmassen fast gar kein Widerlager zu haben scheinen. Der Anblick im Innern dieser in einer Spitze sich vereinenden Steinmassen ist höchst überraschend. Da wo diese Spitze anfängt ist der Turm noch einmal zugewölbt. Auf den Graten dieses künstlichen Gewölbes ruhn horizontal große Steinplatten, auf diesen geht man oben unter der Spitze und übersieht den oberen Bau sehr schön. Auch das schönste frei stehende Säulchen und Ornament gibt durch die Gediegenheit des Steins den Chartakter des völligen Vertrauens auf seine Festigkeit. Wieviel anders ist dies am Kölner Dom, wo überall Gefahr droht und man sich niergends sicher fühlt. Als wir wieder bis zur Plattform hinabgestiegen waren, die schon an 300 Fuß hoch über der Stadt liegt, stärkten wir uns mit Bier, welches hier oben ausgeschenkt wird. Dieser prächtige erhabene Steinplatz ist überhaupt nicht bloß den kirchlichen Zwecken gewidmet, er ist allgemeiner Vergnügungsort. Überall in den herausgebauten schönen Balkons sind steinerne Tische und steinerne Banken zu fröhlichen Gelagen mit eingebaut. Man gibt Abendfeste mit Tanz und anderen Lustbarkeiten hier oben, und freut man sich dabei des alten Erwin von Steinbach, so wird das Werk ein wahres Monument.“
Illumination der Westfassade
Im Rahmen des Spectacle Son et Lumière (deutsch: „Klang- und Lichtvorführung“) wird in den Monaten Juli und August bei abendlicher Dunkelheit die Fassade mit den unterschiedlichsten Farben, mit Strahlern unterschiedlichster Lichtstärke aus sich ändernden Winkeln, punktförmig oder wellenartig, flächig ausgeleuchtet. Dadurch treten Strukturen aus dem Gesamtwerk hervor, die sonst kaum wahrzunehmen sind. Säulen, Gerippe, Rund- oder Spitzbögen werden einzeln sichtbar und sind in ihrer Verbindung untereinander zu erkennen.
- Vierungsturm 1851
- Tympanon des Hauptportals der Westfassade
- Nördliches Portal der Westfassade
- Hochgotische Gewändefiguren am Hauptportal der Westfassade
- Hochgotische Gewändefiguren am Hauptportal der Westfassade
- Außenansicht der Fensterrose
- Eingang des südlichen Querhauses
- Marientod, rechtes Tympanon des südlichen Querhauses
- Romanik, Gotik, Spätgotik: Nördliches Querhaus mit Laurentiusportal
- Anbetung der Könige am Laurentiusportal
- Mittelschiff mit Blick zur Chorapsis
- Romanische Chorapsis mit neubyzantinischem Fresko
- Glasfenster und Marientod in der Katharinenkapelle
- Glasfenster im nördlichen Langhaus
- Glasfenster des südlichen Langhauses von außen
- Glasfenster im südlichen Langhaus
- Kanzel
- Taufstein
Der frühere Kölner Erzbischof
Am 4. Dezember 1577 wurde Truchsess Gebhard von Waldburg zum Kölner Erzbischof gewählt. Eine Sage berichtet, dass die Augen der hübschen Mansfelderin den Kleriker verzauberten und verführten. Der Italiener Scotti fertigte einen Spiegel mit einem Bild der hübschen Mansfelderin auf der Rückseite und einer Abdeckung an. Er ließ sich dem Kurfürsten als fahrenden Scholar, der die schwarze Kunst versteht, anempfehlen. Ahnungslos ging der Geistliche auf den Vorschlag mit dem Zauberspiegel ein. Zu vorgerückter Stunde konnten an der großen Tafel alle nur ihr eigenes Konterfei sehen. Als er sich vor dem Kurfürsten verneigte wendete er blitzschnell und unbemerkt die Abdeckung. Jetzt konnte er allen am kurfürstlichen Hof die Geliebte zeigen. Lächelnd nahm Gebhard den Beifall zu seiner nunmehr stadtbekannten Liebschaft hin. Die hübsche Frau bekannte sich zur Lehre Martin Luthers. Rasch vergaß er das Zölibat und traf sich mit seiner Geliebten auf einem abgelegenen Schloss. 1582 bekannte sich auch der Kölner Erzbischof zur Reformation und heiratete Agnes von Mansfeld. Nach lutherischer Lehre dürfen alle Nonnen und Priester heiraten, weil Gottes Schöpfungsordnung die Ehe vorsieht. Gebhard siedelte nach Straßburg über und wurde evangelischer Domdechant am Hof von Herzog Friedrich von Württemberg. Seither können alle evangelischen Mitglieder von Stammtischen behaupten, Dank Gebhard wie die Katholiken in der Apostolischen Sukzession zu stehen. Am 5. November 1632 besetzte Oberst Hans Michael Rau Kallenberg von Meßstetten aus, um das umstrittene Testament des ehemaligen Erzbischofs mit militärischen Mitteln in Kraft zu setzen. Nach der Rechtsauffassung Wirtenbergs wurde die Herrschaft Kallenberg in einem gültigen Testament an den wirtenbergischen Herzog vererbt.
Literatur
nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet
Allgemein
- Georg Heinrich Behr: Strasburger Münster- und Thurn-Büchlein oder Kurtzer Begriff Der merkwürdigsten Sachen, so im Münster und dasigem Thurn zu finden : Mit neuen beygefügten Kupfern. Strasburg 1747 Digitalisat
- Sabine Bengel, Marie-José Nohlen, Stéphane Potier: Erbauer einer Kathedrale – 1000 Jahre Straßburger Münster. Verlag Nünnerich-Asmus, Oppenheim am Rhein 2019, ISBN 978-3-96176-085-5. Deutsche Übersetzung der französischen Originalausgabe Bâtisseurs de cathédrales – Strasbourg mille ans de chantiers. Verlag La Nuée bleue, Straßburg 2014, ISBN 978-2-8099-1251-7.
- Victor Beyer: Das Straßburger Münster. Glasmalereien einer bedeutenden Kirche. Verlag Josef Hannesschläger, Augsburg 1969.
- Benoît van den Bossche: Straßburg, das Münster. Fotografien von Claude Sauvageot. Schnell & Steiner, Regensburg 2001, ISBN 3-7954-1387-7. Vom ehemaligen Verlag der Mönche (Memento vom 29. April 2009 im Internet Archive) in Saint-Léger-Vauban, Département Yonne, Région Bourgogne (Burgund), Rezension und Inhaltsverzeichnis (PDF; 39 kB).
- Johann Wolfgang Goethe: Von deutscher Baukunst. In: Von Deutscher Art und Kunst. Einige fliegende Blätter. D.M. Ervini a Steinbach, Hamburg 1773.
- Louis Grodecki: Das Straßburger Münster und der Oberrhein. In: Romanische Glasmalerei. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-17-004433-8, S. 168–183.
- Reinhard Liess: Goethe vor dem Straßburger Münster. Zum Wissenschaftsbild der Kunst (= Seemanns Beiträge zur Kunstwissenschaft). Seemann, Leipzig 1985 (285 Seiten).
- Reinhard Liess: Die Fassade des Straßburger Münsters im Licht. Eine vergessene Wirklichkeit mittelalterlicher Bau- und Bildhauerkunst. In: Hans-Caspar Graf Bothmer u. a. (Hrsg.): Festschrift für Lorenz Dittmann. Frankfurt a. Main 1994, S. 223–255.
- Reinhard Liess: Zur Entwurfseinheit der Straßburger Münsterfassade. Architektur und Skulptur (= Bulletin de la Cathédrale de Strasbourg, XXIV). Strasbourg 2000, S. 23–118.
- HB (Hrsg.): Kunstführer Straßburg – Colmar – Elsaß. 1986, ISBN 3-616-06560-8, korrigierte ISBN 3-616-06520-8.
- Wilhelm Heinse: Zum Strassburger Münster. In: Aufzeichnungen 1768–1783. Texte (Die Aufzeichnungen. Frankfurter Nachlass, hrsg. von Markus Bernauer u. a., Bd. I.) München 2003, S. 446–450 (Kommentar dazu in: Bd. III, S. 402–403).
- Harald Keller: Der Engelspfeiler im Straßburger Münster. Reclam-Verlag, Stuttgart 1957.
- Wilhelm Pinder, Das Straßburger Münster, Bremen: Angelsachsen-Verlag, 1942 (2 Aufl.) Polona.
- August Raichle: Das Münster zu Straßburg (= Das kleine Kunstbuch). Mit einer Einführung von Alfred Stange. Knorr & Hirth-Verlag, Ulm 1954.
- Roland Recht: Das Straßburger Münster. Stuttgart 1971.
- Jean-Sébastien Sauvé: Der Berner Riss des Matthäus Ensinger für die Straßburger Münsterfassade. In: Insitu. Zeitschrift für Architekturgeschichte 5, 2013, Nr. 1, S. 5–16.
- Adam Walther Strobel: Das Münster in Straßburg geschichtlich und nach seinen Theilen geschildert. 10. Auflage, Straßburg 1871 (Volltext online).
- Ferdinand Werner: Der lange Weg zum neuen Bauen. Band 1: Beton: 43 Männer erfinden die Zukunft. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2016, ISBN 978-3-88462-372-5.
Astronomische Uhr
- Henri Bach, Jean-Pierre Rieb, Robert Wilhelm: Die drei astronomischen Uhren des Strassburger Münsters. Editions Ronald Hirlé, Strasbourg 1992, ISBN 3-7946-0297-8.
- Conrad Dasypodius: Warhafftige Ausslegung des Astronomischen Uhrwercks zu Strassburg. Strassburg 1578.
- Roger Lehni: Die Astronomische Uhr des Strassburger Münsters. Éditions la goélette, Saint-Ouen 2011, ISBN 2-906880-18-3.
Film
- Die Kathedrale. Baumeister des Straßburger Münsters (Le Défi des Bâtisseurs. La Cathédrale de Strasbourg). Dokumentarfilm in 3D mit computergestützten Animationen, Doku-Drama und Interviews, Deutschland, Frankreich, 2012, 89 Min., Buch und Regie: Marc Jampolsky, Produktion: Seppia Film, ZDF, arte, Indi Film, CFRT Binocle, Reihe: Menschheitsträume in 3D, Erstsendung: 15. Dezember 2012 bei arte, Bonusfilm Le Making-of, 20 Min., (französisch); Film-Daten mit Vorschau, 2:40 Min. (dt.)
Weblinks
Anmerkungen
- Dieser Bauschaden hatte – anders als oft kolportiert wird – nichts mit der Rheinbegradigung zu tun, die unter Johann Gottfried Tulla 1876 abgeschlossen worden war. Schon 1661 war festgestellt worden, dass die Eichenpfähle, auf denen das Fundament ruhte, weitgehend verfault waren (Werner, S. 286).
Einzelnachweise
- Anlage von Argentoratum im 4. Jahrhundert: Histoire de Strasbourg : quand Strasbourg était Argentorate. In: B&S Editions – Encyclopédie, 2010, (französisch).
- Nicolas Hecquet: Les fouilles archéologiques enfin dévoilées. In: rue89strasbourg.com, 29. August 2012, (französisch);
Benjamin Bouguignon: Strasbourg : les fouilles révèlent des fresques romaines. (Memento vom 13. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: lalsace.fr, 31. August 2012, (französisch). - Hans-Adalbert von Stockhausen: Der erste Entwurf zum Strassburger Glockengeschoss und seine künstlerischen Grundlagen. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 11./12. Bd., (1938–1939), S. 579–618, online, (registrierungspflichtig).
- Fotoserie und Lageplan: Hültz-Denkmal in Straßburg (Statue de Jean Hultz) in: archi-wiki.org, (französisch)
- Christine Kratzke, Uwe Albrecht (Hrsg.): Mikroarchitektur im Mittelalter. Ein gattungsübergreifendes Phänomen zwischen Realität und Imagination. Beiträge der gleichnamigen Tagung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg vom 26. bis 29. Oktober 2005. Leipzig 2008, S. 53.
- Eugène Riedweg: Strasbourg, ville occupée 1939–1945. La vie quotidienne dans la capitale de l'Alsace durant la Seconde Guerre mondiale. Éditions du Rhin, Steinbrunn-le-Haut 1982, ISBN 2-86339-009-0, S. 131–132.
- Werner, S. 286.
- Johann Knauth - Archives de la ville et de l'Eurométropole de Strasbourg. Abgerufen am 26. Dezember 2020 (fr-fr).
- Werner, S. 286.
- 48° 34′ 56″ N, 7° 45′ 7″ O
- Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911, S. 387 (Heidelberger historische Bestände – digital)
- Thomas Bauer, Jörg Lauterbach, Norbert Nußbaum: Arnold von Westfalen und Benedikt Ried. Innovativer Gewölbebau im Dienst frühneuzeitlicher Fürstenhöfe. Mit Seitenblicken auf Parallelentwicklungen im oberdeutschen Sakralbau. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2021. ISBN 978-3-88462-405-0, S. 123–127.
- Straßburger Münster. #2. Baugestalt. (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive). In: dombaumeisterev.de.
- Straßburger Münster. In: archINFORM.
- Quelle für diese Rekonstruktionen war ein Stich von Isaak Bruun von 1617, abgebildet bei Sauerländer, Gotische Plastik, S. 125.
- Ilona Dudziński: La (r)évolution gothique? – Neue Ergebnisse der Historischen Bauforschung zum Südquerhausportal des Straßburger Münsters. In: Insitu – Zeitschrift für Architekturgeschichte 11, 2019, Nr. 1, S. 23–40.
Ilona Dudziński: Das Portal des südlichen Querhauses des Straßburger Münsters. In: Société des Amis de la Cathédrale de Strasbourg, 13. Juli 2018: „... Einbindung der beiden (noch original vorhandenen) Tympana sowie der zum Teil ergänzten Türstürze ...“ - Willibald Sauerländer: Von Sens bis Straßburg. Ein Beitrag Zur kunstgeschichtlichen Stellung der Strassburger Querhausskulpturen. Walter De Gruyter, Berlin 1966, S. 68ff., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Maurice Rosart: Le Rayon Vert. (Memento vom 18. April 2016 im Internet Archive). In: cathedrale-strasbourg.fr, 28. August 2014, nur in französisch.
- Einige von unzähligen Hinweisen auf das Phänomen: dpa: „Grüner Strahl“ im Straßburger Münster, 18. März 2011.
(ud): Mystisches grünes Leuchten im alten Kirchenraum, in: Farbimpulse, 16. März 2011.
Le rayon vert de la cathédrale de Strasbourg, in: strasbourgphoto.com, 22. März 2020, mit Fotoserie, (französisch). - Oliver Wießmann, Der Grüne Strahl im Straßburger Liebfrauenmünster, Leipzig 2018, ISBN 978-3-943539-75-2.
- Gegenübergestellte Argumente: Zufall oder Absicht? In: der-gruene-strahl.de, 2018.
- Taufstein von Jodok Dotzinger in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums, siehe auch Foto: Inschriften auf dem Sockel in Wikimedia Commons.
- Hans Georg Wehrens: Der Totentanz im alemannischen Sprachraum. „Muos ich doch dran – und weis nit wan“. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2563-0; S. 79–80.
- Das Straßburger Münster und seine astronomische Uhr. Alsatia-Verlag, Kolmar i. Els. Um 1939. S. 38–40.
- Karl Baedeker: Strassburg. Freiburg 1973, S. 33.
- Die gotische Langhausorgel. (Memento vom 7. April 2016 im Internet Archive). In: decouverte.orgue.free.fr, 12. Juni 2013.
- Informationen zur Orgel. In: orguesfrance.com, (französisch).
- Die Chororgel von Joseph Merklin. (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive). In: decouverte.orgue.free.fr.
- Die Kryptaorgel. (Memento vom 21. September 2019 im Internet Archive). In: decouverte.orgue.free.fr, 2014.
- Le Bourdon solistisch (2:17 min) auf YouTube, 6. Januar 2009.
- Zehnerglock solistisch (7:02) auf YouTube, 23. Juni 2010.
- Geläut as0–b0–des1–es1–f1–as1–b1–c2 (3:59 min) auf YouTube, 26. Mai 2008.
- Jakob Schaeben: Das Klangwunder des neuen Münstergeläutes zu Straßburg. In: Kurt Kramer: Glocken in Geschichte und Gegenwart. Bd. 1, Badenia, Karlsruhe 1986, ISBN 3-7617-0238-8, S. 87–92.
- Jean Ringue (1922–2009), campanologue de la Cathédrale
- Rodolphe Reuss: La Cathédrale de Strasbourg pendant la Révolution. (1789–1802), 337 S., (französisch)
- Der aus Hertingen im Markgräflerland stammende Artillerist Johann (Hans) Christian Henn erhielt dafür ein besonderes Lob.
- Nazideutschland im Elsaß. (Memento vom 19. Februar 2012 im Internet Archive). In: provoweb.de, 2000.
- Rémi Porte: Le serment de Koufra, 2 mars 1941. In: Fondation Maréchal Leclerc, S. 3, (PDF; 313 kB), mit Foto des Schwursteins.
- Strasbourg. In: Fondation Maréchal Leclerc.
- Urteil gegen Straßburg-Islamisten. Mit Schnellkochtopf-Bombe gegen die „Feinde Gottes“. In: Der Spiegel, 10. März 2003.
- Details on the Strasbourg Rosace auf spencertopel.com, aufgerufen am 16. Mai 2020.
- Ein Blitzeinschlag zerbrach 1778 den Stein, auf dem Voltaire seinen Namen eingraviert hatte. Es blieb nur die Silbe „taire“ erhalten (C. Baedeker: Le Rhin de Bâle à Dusseldorf. Coblence 1852, S. 12).
- Karl Baedeker: Strassburg. Freiburg 1973, S. 35.
- Baedekers Autoreiseführer: Frankreich von Flandern bis Korsika. Stuttgart 1963, 4. Auflage, S. 406.
- Karl Baedeker: Das Elsaß. Straßburg und die Vogesen. Leipzig 1942, S. 22.
- Karl Friedrich Schinkel: Reisen nach Italien. Zweite Reise 1824. Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1994, ISBN 3-351-02269-7, S. 39.
davor | Höchstes Bauwerk der Welt | danach |
Marienkirche in Stralsund (151 m) | Straßburger Münster (142 m) 1647–1874 | St. Nikolai in Hamburg (147 m) |