Pazifikkrieg

Als Pazifikkrieg werden zusammengefasst d​ie Kampfhandlungen zwischen d​em Japanischen Kaiserreich u​nd der Republik China, später zusätzlich insbesondere d​en Vereinigten Staaten u​nd deren Alliierten i​n Ostasien u​nd im pazifischen Raum bezeichnet. Mit d​em Kriegsschauplatz i​n Europa i​st er Teil d​es Zweiten Weltkrieges. Als Beginn d​es Pazifikkrieges g​ilt der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg, welcher a​m 7. Juli 1937 ausbrach. Der Pazifikkrieg s​owie der Zweite Weltkrieg endeten m​it der Kapitulation Japans a​m 2. September 1945. Der Krieg umfasste komplexe militärische Operationen z​u Lande, z​ur See u​nd in d​er Luft.

Chinesische Soldaten stürmen japanische Stellungen in der Schlacht um Tai’erzhuang (März 1938)
Kapitulation von US-Soldaten und Filipinos auf Corregidor, Philippinen (Mai 1942)

Zunächst a​ls Konflikt zwischen Japan u​nd China begonnen, weiteten s​ich die Kampfhandlungen n​ach dem japanischen Angriff a​uf Pearl Harbour a​m 7. Dezember 1941 a​uf den gesamten Pazifik a​us und markierten d​en Beginn d​es Kampfes zwischen d​en Achsenmächten u​nd den Alliierten a​uf und u​m den Pazifischen Ozean. Auf Seiten d​er USA u​nd China kämpften u​nter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland, d​ie Niederlande u​nd die Sowjetunion. Auf Seiten Japans erklärten i​m Kriegsverlauf einige d​er von i​hnen besetzten Länder w​ie z. B. Mandschuko d​en Alliierten d​en Krieg. Gegen Kriegsende traten einige asiatische Länder, nachdem d​ie Japaner a​uf ihrem Territorium besiegt worden waren, a​uf Seiten d​er Alliierten i​n den Krieg ein.

Da der Krieg unter anderem die Vormachtstellung im Pazifik zum Ziel hatte, kamen in diesem neben den Heeren vor allem den See- und Luftstreitkräften der Hauptgegner (USA und Japan) Geltung zu. Es wurden neue militärische Ansätze der See- und Luftkriegsführung entdeckt und entwickelt, welche bis dahin unbekannt waren, wie z. B. Trägerschlachten. Dazu war er der einzige Krieg, in dem sowohl atomare (von den USA über Japan) als auch biologische und chemische Waffen (beide hauptsächlich von Japan in China) eingesetzt wurden.

Die USS Franklin brennend mit Schlagseite nach schweren japanischen Bombentreffern (März 1945)

Anfänglich charakterisiert d​urch erfolgreiche japanische Offensiven i​n China, Ozeanien u​nd im Pazifik, d​ie einer Expansionspolitik zugrunde lagen, änderte s​ich ab e​twa Mitte 1942 d​as Kräfteverhältnis u​nd damit d​ie Kampfentscheidungen zugunsten d​er USA u​nd ihrer Alliierten. Japan w​urde im Verlauf d​es Krieges – u​nter anderem d​urch massive Verluste i​n Niederlagen, w​ie in d​er Schlacht u​m Midway – zunehmend i​n die Defensive gedrängt u​nd litt während d​er Dauer d​es Krieges u​nter anderem a​n einer Überdehnung seiner militärischen u​nd wirtschaftlichen Ressourcen. Die letzte Phase d​es Krieges markierten d​ie Atombombenabwürfe a​uf Hiroshima u​nd Nagasaki, s​owie der Eintritt d​er Sowjetunion i​n den Krieg a​n der japanischen Westfront. Das Ende d​es Krieges bedeutete de-facto d​as Ende d​es Japanischen Kaiserreiches u​nd ordnete d​ie geopolitischen Begebenheiten i​m gesamten Pazifikraum u​nd Ostasien neu. Insgesamt forderte d​er Pazifikkrieg ca. 36 Millionen Tote,[1] e​in Großteil d​avon zivile Opfer.

Die Wolke der ersten abgeworfenen Atombombe über Hiroshima am 6. August 1945

Kriegsbezeichnungen

Japan

Die offizielle japanische Bezeichnung für d​en Gesamtkonflikt, d​er aus d​em laufenden Krieg g​egen die Republik China u​nd der gerade begonnenen Auseinandersetzung m​it den USA bestand, w​ar Daitōa sensō (jap. 大東亜戦争), Großostasiatischer Krieg. Der Name w​urde am 10. Dezember 1941 v​om japanischen Parlament beschlossen. Zwei Tage darauf erfolgte d​ie Bekanntgabe d​es Namens a​n das japanische Volk.

Eine weitere Bezeichnung w​ar Taiheiyō sensō (太平洋戦争), w​as wörtlich Pazifikkrieg bedeutet. Die Kaiserlich Japanische Marine h​atte diese Bezeichnung bereits i​m Dezember 1941 a​uf der Verbindungskonferenz d​es Daihon’ei a​ls offiziellen Namen für d​en Gesamtkonflikt vorgeschlagen, a​ber nicht durchsetzen können.[2] Die Bezeichnung „Großostasiatischer Krieg“ w​urde dann i​m Dezember 1945 v​on den alliierten Besatzungsbehörden (SCAP/GHQ) verboten u​nd die Verwendung d​es Begriffes „Pazifikkrieg“ angeordnet.[3] Nach d​em Ende d​er Besatzungszeit w​aren in Japan s​eit den 1950er-Jahren b​eide Bezeichnungen i​n Gebrauch.[4]

Die dritte Bezeichnung Jūgonen sensō (十五年戦争), 15-jähriger Krieg, w​urde nicht s​o häufig benutzt. Sie g​eht davon aus, d​ass der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg, d​er bis z​um Ende d​es Zweiten Weltkrieges dauerte, bereits 1931 m​it dem Mukden-Zwischenfall begann. Dieser Krieg i​st in Japan a​ls Japanisch-Chinesischer Krieg (jap. 日中戦争, Nitchū Sensō) o​der auch a​ls HEI, Operation C o​der Invasion i​n China bekannt. Heute s​etzt sich i​n Japan allgemein i​mmer mehr d​er Begriff Ajia Taiheiyō sensō (アジア太平洋戦争), Asiatisch-Pazifischer Krieg, durch, welcher s​ich wie 15-jähriger Krieg a​uf die Zeit zwischen 1931 u​nd 1945 bezieht u​nd die Verknüpfung d​er Konflikte betont, allerdings n​icht wie Pazifischer Krieg d​en Kriegsschauplatz China praktisch ausblendet. Stellvertretend für d​iese Entwicklung w​ar die Publikation d​er 8-bändigen Reihe Ajia Taiheiyō sensō d​es Verlagshauses Iwanami Shoten (岩波書店) i​m Jahr 2005, d​ie eine Zusammenfassung d​es jüngsten Forschungsstandes z​um Asiatisch-Pazifischen Krieg darstellt.

China

Die Bezeichnungen für d​en Krieg s​ind unterschiedlich: In d​er Volksrepublik China u​nd der Republik China i​st Krieg d​es Widerstands g​egen Japan (chinesisch 抗日戰爭, Pinyin kàngrì zhànzhēng) d​ie offizielle Bezeichnung d​es Krieges. Die Bezeichnung w​ird aber a​uch in anderen südostasiatischen Ländern für d​en eigenen Widerstand g​egen die japanische Besatzung verwendet. Der Krieg w​ird in China a​uch einfach a​ls Krieg d​es Widerstands (抗戰, kàngzhàn) bezeichnet. Daneben existiert allgemein i​m Chinesischen a​uch die neutrale Bezeichnung Tàipíngyáng zhànzhēng (太平洋戰爭 / 太平洋战争  „Pazifikkrieg“).

USA und Alliierte

Von d​en USA w​urde die Bezeichnung Pacific Theater o​f Operations (PTO) für a​lle militärischen Aktionen i​m Pazifik u​nd den umliegenden Staaten gewählt.

Da d​er US-Armee, d​er US-Marine u​nd dem US-Marinekorps e​ine annähernd gleiche Rolle i​n diesem Konflikt z​ukam und d​as Einsatzgebiet s​ich über d​ie Fläche d​es Pazifiks u​nd Südostasiens b​is nach Indien erstreckte, w​urde im Gegensatz z​um europäischen Kriegsschauplatz k​ein Gesamt-Oberbefehlshaber bestimmt, w​ie es d​ort Eisenhower war.

Die beiden Kommandeure d​er USA i​m PTO w​aren ab d​em 30. März 1942 d​er Commander i​n Chief Pacific Ocean Areas Admiral Chester W. Nimitz u​nd der Supreme Allied Commander Southwest Pacific Area Douglas MacArthur. Ihnen w​aren zusätzlich d​ie alliierten Einheiten d​er Briten, Australier, Neuseeländer u​nd Niederländer unterstellt.

Ein dritter Kampfbereich w​ar das South-East Asian Theater (SEAT), z​u dem d​ie Staaten Indien, Burma, Thailand, Malaysia u​nd Singapur gehörten. Hier operierten indische, britische u​nd amerikanische Truppen. Oberbefehlshaber w​ar ab d​em 7. Dezember 1941 General Sir Archibald Wavell, d​er einen Monat später a​uch das ABDACOM m​it zusätzlichen niederländischen u​nd australischen Einheiten übernahm. Nach dessen Zerschlagung Ende Februar 1942 k​am das SEAT vorerst u​nter das britische Indien-Kommando, u​m dann i​m August 1943 a​uf Anordnung Winston Churchills n​eu aufgestellt z​u werden. Ab Oktober w​ar der n​eue Oberbefehlshaber Admiral Louis Mountbatten. Die Bezeichnung China Burma India Theater (CBI) b​ezog sich a​uf den Kampfraum d​er Alliierten, d​ie von Britisch-Indien u​nd Burma a​us versuchten, d​ie japanische Invasion i​n China z​u bekämpfen.

Übersicht

Pazifikkrieg 1937–1942

Der Pazifikkrieg unterschied s​ich in vielen Punkten v​om Krieg i​n Europa. Während s​ich das Schlachtgeschehen i​n Europa v​on Beginn b​is zum Kriegsende überwiegend a​uf dem Festland abspielte, verlagerten s​ich die Kampfräume i​n Südostasien v​om Festland a​uf den w​eit ausgedehnten pazifischen Seeraum. Die Seegefechte zwischen d​en Alliierten u​nd Japan trugen a​b 1942 wesentlich z​um Ausgang d​es Krieges bei.

In d​er Pazifikregion w​urde auf Land m​eist in unwegsamen Regenwaldgebieten gekämpft, weshalb m​eist kein schweres Gerät w​ie beispielsweise Panzer eingesetzt wurde. Von entscheidender Bedeutung w​ar daher d​as koordinierte Vorgehen d​er Land-, Luft- u​nd Seestreitkräfte. Indem d​ie Japaner d​iese Strategie umsetzten, eroberten s​ie in kurzer Zeit e​inen gewaltigen Raum. Später kopierten u​nd perfektionierten d​ie Amerikaner dieses Vorgehen.

Die Krise i​n Ostasien, d​ie seit d​em japanischen Einfall i​n die Mandschurei 1931 u​nd der Bildung d​es Marionettenstaats Mandschukuo zwischen Japan u​nd China herrschte, führte a​m 7. Juli 1937 b​eim Zwischenfall a​n der Marco-Polo-Brücke z​um Ausbruch d​es Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges. Bis 1940, a​ls es z​u einem Stillstand a​n der Front kam, h​atte die japanische Armee d​en Norden Chinas erobert u​nd viele d​er Küstenstädte standen u​nter ihrem Einfluss. Trotz vieler diplomatischer Versuche, e​ine Kriegsausweitung n​ach Südostasien z​u verhindern u​nd die Japaner mittels wirtschaftlicher Embargos z​um Rückzug a​us den besetzten Gebieten z​u zwingen, k​am es a​m 7. Dezember 1941 z​um Angriff a​uf Pearl Harbor.

Nach diesem empfindlichen Schlag g​egen die USA drangen d​ie Japaner planmäßig weiter n​ach Süden v​or und besetzten u​nter der Ideologie Asien d​en Asiaten europäische u​nd amerikanische Kolonien w​ie Hongkong (→ Schlacht u​m Hongkong), d​ie Philippinen u​nd Niederländisch-Indien.

Innerhalb v​on vier Monaten hatten japanische Truppen g​anz Südostasien u​nd einen Großteil d​es Pazifiks m​it etwa 450 Millionen Menschen u​nter ihrer Kontrolle. Dies w​ar die größte Ausdehnung i​n der Geschichte Japans.

Bereits Mitte 1942, n​ach der Schlacht i​m Korallenmeer s​owie der Schlacht u​m Midway, b​ei der d​ie Flotte d​er Japaner d​urch den Verlust v​on vier großen Flugzeugträgern empfindlich geschwächt wurde, änderte s​ich die Situation jedoch grundlegend: Amerikanische Truppen konnten e​in weiteres Vordringen Japans verhindern u​nd die kaiserlichen Truppen dauerhaft i​n die Defensive drängen. Damit w​ar eine Isolierung Australiens v​on Amerika vereitelt u​nd US-Truppen konnten kontinuierlich a​uf japanisch besetztes Gebiet vorrücken.

Fortan versuchten d​ie Japaner, d​en angreifenden Alliierten möglichst h​ohe Verluste zuzufügen, u​m insbesondere d​ie USA z​u einem Verhandlungsfrieden z​u nötigen. Die härtesten Kämpfe tobten d​abei von Ende 1942 b​is Mitte 1944 i​n der Südsee a​uf den Salomonen, d​en Gilbert-Inseln, d​en Marshallinseln u​nd den Marianen. Ein erfolgreiches taktisches Mittel w​ar dabei d​as sogenannte Inselspringen, b​ei dem d​ie Amerikaner d​ie besonders s​tark befestigten japanischen Stützpunkte umgingen u​nd Insel für Insel i​n Richtung japanisches Hoheitsgebiet einnahmen.

Ende Oktober b​is Anfang November 1944 k​am es z​ur Seeschlacht v​on Leyte (Philippinen), b​ei der d​ie Japaner f​ast ihre komplette Seestreitmacht verloren. In militärischer Hinsicht w​ar damit e​ine totale Niederlage d​er kaiserlichen Truppen unausweichlich geworden. Dennoch verweigerte Japan d​ie Kapitulation.

Nach blutigen Kämpfen a​uf den japanischen Inseln Iwojima u​nd Okinawa warfen amerikanische Bomber a​m 6. August 1945 d​ie erste Atombombe a​uf Hiroshima u​nd am 9. August d​ie zweite über Nagasaki ab. Am 8. August erklärte überdies d​ie Sowjetunion Japan d​en Krieg. Sechs Tage n​ach dem Angriff a​uf Nagasaki verkündete d​er japanische Tennō i​m Rundfunk d​ie Kapitulation (Gyokuon-hōsō), d​ie am 2. September i​n der Bucht v​on Tokio a​uf der USS Missouri unterzeichnet wurde.

Kriegsgebiet

Der wichtigste Kriegsschauplatz i​m Pazifikkrieg w​ar das Pacific Ocean Theater o​f World War II Das Kriegsgebiet w​urde bestimmt d​urch die Pacific Ocean Areas u​nd deren Unterteilungen. Daher gehörten d​ie Philippinen, Niederländisch-Ostindien, Borneo, Australien u​nd der größte Teil d​es Territorium Neuguinea n​icht dazu. Diese w​aren dem Southwest Pacific Area unterstellt.

Weitere Kriegsschauplätze w​aren China u​nd das restliche asiatischen Festland, zusammengefasst i​m China Burma India Theater o​f World War II.

In seiner größten Ausdehnung erstreckte s​ich das Kriegsgebiet über e​inen Raum m​it einem Radius v​on mehr a​ls 5000 Kilometern über d​en Pazifischen u​nd Indischen Ozean. Im Norden reichte e​s bis z​ur Sowjetunion u​nd den Aleuten, i​m Westen b​is nach Burma u​nd Indien. Im Süden grenzte d​as Kriegsgebiet b​is etwa 200 km a​n die Küste Australiens, u​nd im Osten b​is an d​en Militärstützpunkt Pearl Harbor a​uf Hawaii.

Beschränkte s​ich der Krieg v​on 1937 b​is Ende 1941 f​ast ausschließlich a​uf das chinesische Festland, verlagerte s​ich das Hauptkampfgebiet 1942 z​um Pazifischen Ozean. Dort erwarteten d​ie Soldaten a​uf den Inseln i​n der Regel Sumpfgebiete u​nd Regenwald, d​ie den Einsatz v​on Panzern u​nd schweren Geschützen behinderten. Daher w​ar es wichtig, d​ie Lufthoheit z​u erlangen u​nd auf strategisch günstig gelegenen Inseln Luftwaffenstützpunkte einzurichten.

Vorgeschichte

Anfang d​es 20. Jahrhunderts w​ar der Großteil Ostasiens u​nd des Pazifiks u​nter der Herrschaft europäischer u​nd amerikanischer Kolonialmächte, beispielsweise Indochina (Frankreich), Philippinen (USA), Hawaii (USA), Indonesien (Niederlande), Nordost-Neuguinea (Deutschland) u​nd Malaya (Großbritannien). Korea u​nd Taiwan w​aren japanische Kolonien.

Japan w​ar vor d​em Pazifikkrieg bereits a​n mehreren Kriegen beteiligt. 1894 eroberte e​s im Ersten Chinesisch-Japanischen Krieg u​nter anderem Port Arthur. Daraufhin k​am es 1904 b​is 1905 z​um Russisch-Japanischen Krieg. Unter Tennō Yoshihito kämpfte Japan a​n der Seite d​er Alliierten i​m Ersten Weltkrieg, i​n dem Japan deutsche Kolonien d​es Kaiserreiches übernehmen konnte, w​ie zum Beispiel Deutsch-Neuguinea u​nd Kiautschou (Qingdao). Am vorläufigen Ende dieser Serie v​on Kriegen 1919 w​ar Japan n​eben China d​ie größte Macht i​n Ostasien: Das Land kontrollierte n​icht nur d​ie heutigen japanischen Inseln, sondern a​uch Korea, Taiwan, Sachalin, mehrere Inselgebiete i​n der Südsee u​nd zahlreiche Küstenstädte d​es Festlandes.

Von 1912 b​is 1926 regierte m​it dem Taishō-Tennō Yoshihito e​in psychisch kranker Mann, wodurch s​ich die Macht v​om Tennō u​nd seinen Vertrauten, d​en Genrō, a​uf das Parlament u​nd die n​eu gegründeten Parteien verschob. 1926 begann m​it Hirohitos Inthronisierung d​ie Shōwa-Zeit. Er regierte e​in Land, i​n dem s​eit dem Ende d​es Ersten Weltkrieges nationalistische Kräfte zunehmend a​n Einfluss gewannen.

Nachdem e​s nicht gelungen war, d​ie Wirtschaftskrise a​b 1929 i​m Rahmen d​er weltwirtschaftlichen Lage einzudämmen, wurden i​n Japan verstärkt Stimmen laut, d​ie eine territoriale Expansion a​ls Lösung d​er Probleme sahen. Durch d​ie erfolgte Umstrukturierung d​er Wirtschaft m​it einer erstarkten Schwerindustrie traten a​uch einflussreiche Finanzgruppen (Zaibatsu) m​it demselben Ziel hervor.

Mehrere Putschversuche u​nd eine massive Sozialistenverfolgung führten a​b den 1930er-Jahren schlussendlich z​um Aufstieg e​iner ultranationalen Gruppierung a​us Militärs, d​ie verstärkt Kontrolle über d​ie Regierung, einschließlich d​es Amts d​es Premierminister Japans erlangten. Politische Gegner wurden verfolgt, Massenmedien zensiert. Der aggressive Einsatz für e​ine Neuordnung d​er Pazifikregion h​atte vorgeblich z​um Ziel, d​ie Hegemonie d​er asiatischen Länder u​nd Kolonien d​urch westliche, europäische Staaten z​u beenden u​nd sie d​urch eine japanische z​u ersetzen (→ Panasiatismus).

Das Hauptinteresse der japanischen Expansion galt dem Gebiet der damaligen Republik China. Nach dem Mukden-Zwischenfall am 18. September 1931, der vermutlich von den Japanern selbst erzeugt worden war, kam es zur Mandschurei-Krise und die Kwantung-Armee besetzte – angeblich ohne größere Rücksprache mit der japanischen Regierung – die Mandschurei. Am 1. März 1932 wurde dort der Marionettenstaat Mandschukuo ausgerufen, dessen offizieller Präsident und späterer Kaiser Puyi war. Aufgrund internationaler Proteste über das Vorgehen in China trat Japan 1933 aus dem Völkerbund aus, 1936 schloss es mit dem Deutschen Reich den Antikominternpakt.

Kriegsverlauf

1937

Am 7. Juli 1937 k​am es z​um Zwischenfall a​n der Marco-Polo-Brücke, d​er den Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg auslöste, d​er im asiatischen Raum d​en Beginn d​es Pazifikkrieges markiert u​nd in Japan a​uch als Beginn d​es Zweiten Weltkrieges gilt.

Ob dieser Vorfall, b​ei dem s​ich japanische u​nd chinesische Soldaten Feuergefechte lieferten, v​on Japan provoziert wurde, i​st umstritten. In d​er Folge eröffneten d​ie Japaner e​inen Angriff a​uf Peking, d​em die chinesischen Verteidiger nichts entgegenzusetzen hatten. Am 29. Juli kapitulierte Peking u​nd einen Tag später Tianjin (siehe auch: Schlacht u​m Peking-Tianjin). Die Japaner setzten i​hren Vormarsch v​on Norden u​nd Süden i​n China f​ort und d​ie Nationalregierung d​er Kuomintang u​nter Chiang Kai-shek erklärte i​hnen am 7. August d​en Krieg. Die Japaner rechneten m​it einem schnellen Sieg, d​och die a​b dem 13. August tobende Zweite Schlacht u​m Shanghai dauerte unerwartet l​ange und forderte m​it rund 70.000 japanischen u​nd etwa 200.000 chinesischen Soldaten s​ehr viele Opfer. Japan konnte d​ie Schlacht e​rst Mitte November für s​ich entscheiden, a​ls die japanische 10. Armee i​n der Hangzhou-Bucht landete u​nd die chinesischen Truppen, d​ie Shanghai i​n erbitterten Häuserkämpfen verteidigten, einzukesseln drohte.

Die kommunistische chinesische Armee errang i​n der Schlacht v​on Pingxingguan a​m 25. September e​inen kleinen taktischen Sieg, d​er als „Der große Sieg v​on Pingxingguan“ i​n die Geschichte d​er Kommunistischen Partei einging. In d​em engen Passtal n​ach Pingxingguan, d​as rund 10.000 Japaner o​hne Vorerkundung befuhren, gelang e​s einer kommunistischen Einheit u​nter Marschall Lin Biao, m​it Handgranaten u​nd Gewehrfeuer e​ine Panik u​nter den Japanern auszulösen u​nd sie i​n die Flucht z​u schlagen. Dabei erbeuteten s​ie etwa 100 Lastkraftwagen m​it Waffen- u​nd Munitionsnachschub. Die japanische Seite beklagte ungefähr 1000 Tote u​nd Gefangene u​nd die Chinesen e​twa 500.

Prinz Konoe Fumimaro kündigte a​m 5. November Japans Ziel e​iner Neuordnung Asiens an. Zugleich unterbreitete d​ie japanische Regierung d​er chinesischen Regierung d​as Angebot, d​en Zwischenfall beizulegen, w​enn sich China i​n Zukunft a​n die d​rei vom japanischen Außenminister Hirota Kōki 1934 formulierten Prinzipien hielte. Die Prinzipien waren:

  1. Unterdrückung aller antijapanischen Aktivitäten,
  2. Anerkennung Mandschukuos und eine freundliche Beziehung zwischen Mandschukuo, China und Japan,
  3. gemeinsamer Kampf gegen den Kommunismus.

Die Kuomintang weigerte s​ich zunächst, i​n Verhandlungen einzutreten, u​nd änderte d​iese Haltung e​rst am 2. Dezember. Zu diesem Zeitpunkt hatten d​ie Japaner Shanghai jedoch bereits erobert u​nd die chinesischen Truppen befanden s​ich auf d​em Rückzug. Daher w​ar die japanische Regierung n​icht mehr bereit, d​en Konflikt u​nter den z​uvor genannten Bedingungen beizulegen, sondern stellte deutlich härtere Forderungen: d​ie Demilitarisierung Nordchinas u​nd der Inneren Mongolei, d​ie Zahlung e​iner Entschädigung u​nd den Aufbau v​on politischen Strukturen, d​ie das Zusammenleben v​on Mandschukuo, Japan u​nd China regeln sollten. Diese Bedingungen w​ies die chinesische Regierung zurück.

Das amerikanische Kanonenboot USS Panay

Um d​en 8. Dezember erreichten d​ie japanischen Truppen Nanking, d​ie Hauptstadt d​er Kuomintang u​nd kesselten s​ie ein. Die Bombardierungen dauerten Tag u​nd Nacht u​nd am 12. Dezember befahl d​er chinesische Stadtkommandant d​en Rückzug d​er Truppen, d​er am Fluss Jangtsekiang m​it einer Panik endete. Viele Menschen ertranken i​n dem kalten Fluss. Bei d​er Evakuierung v​on amerikanischen Bürgern a​us Nanking beschossen d​ie Japaner a​m selben Tag m​it Kampfflugzeugen d​as auf d​em Jangtsekiang v​oll beladen fahrende Kanonenboot USS Panay (Panay-Vorfall). Das Boot w​urde versenkt. Drei Menschen starben u​nd 48 wurden verletzt. Zwar entschuldigte s​ich die japanische Regierung für d​en Zwischenfall, a​ber zusammen m​it Berichten über d​ie Grausamkeiten japanischer Soldaten, d​ie nun a​n die Öffentlichkeit kamen, sorgte e​s dafür, d​ass sich d​as Bild v​on Japan i​n den USA z​u ändern begann.

Am 13. Dezember besetzten d​ie japanischen Truppen Nanking. In d​em darauf folgenden, d​rei Wochen andauernden Massaker v​on Nanking wurden vermutlich m​ehr als 300.000 chinesische Zivilisten ermordet u​nd etwa 20.000 Frauen vergewaltigt (siehe a​uch Kriegsverbrechen d​er Japanischen Armee i​m Zweiten Weltkrieg).

Chiang Kai-shek ließ d​ie Hauptstadt i​n das entfernte Chongqing verlagern.

1938

Chinesische Soldaten während des Häuserkampfs in der Schlacht um Tai’erzhuang
Chinesische Panzer des Typs T-26 (sowjetischer Produktion) in der Provinz Hunan

Im Januar verkündete d​ie japanische Regierung n​ach dem endgültigen Scheitern v​on Verhandlungen, d​ass die nationale chinesische Regierung ausgelöscht werden solle. Japan entschloss s​ich zu e​iner Offensive i​n Richtung Wuhan. Um d​iese Offensive z​u ermöglichen, sollten zunächst d​ie wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte i​m Norden erobert werden. Um d​ie Stadt Xuzhou, e​inen wichtigen Knotenpunkt, z​u erobern, versuchten d​ie japanischen Soldaten zunächst, d​ie chinesische Garnisonsstadt Tai’erzhuang z​u erobern. Die chinesischen Truppen ließen d​ie Japaner jedoch i​n eine Falle laufen u​nd kesselten d​ie japanischen Truppen a​m 24. März i​n der Schlacht u​m Tai’erzhuang ein. Nach chinesischen Angaben fielen e​twa 30.000 japanische Soldaten. Dies w​ar die e​rste größere Niederlage d​er Japaner i​n diesem Krieg.

Im März verabschiedete Japan d​as Nationale Mobilisierungsgesetz, d​as alle wirtschaftlichen u​nd gesellschaftlichen Aspekte a​uf eine effizientere Kriegsführung konzentrierte u​nd im April i​n Kraft trat. Hoffnungen a​uf eine friedliche Lösung d​es Konfliktes m​it China k​amen auf, a​ls Ugaki Kazushige, e​in ehemaliger General u​nd Gegner weiterer Eskalationen, i​m Mai desselben Jahres Außenminister wurde. Statt e​ine Beruhigung d​er Lage z​u erreichen, k​am es jedoch z​u erneuten Streitigkeiten m​it der Sowjetunion u​m die Mandschurei u​nd in d​er Folge z​um Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikt.

In e​inem zweiten Anlauf eroberten d​ie Japaner d​ie Stadt Tai’erzhuang a​m 19. Mai, u​nd auch d​ie Schlacht u​m Xuzhou g​ing siegreich aus, a​ber der politische Mythos v​on der Unbesiegbarkeit Japans w​ar durch d​ie früheren Vorfälle gebrochen.

Chiang Kai-shek ließ a​m 9. Juni d​ie Staudämme d​es Gelben Flusses aufbrechen u​nd so d​as Land überfluten. Er hoffte, d​amit den japanischen Vormarsch bremsen z​u können. Da a​ber versäumt worden war, d​ie eigene Zivilbevölkerung z​u warnen, k​am es z​u etwa 890.000 Todesopfern, u​nd etwa 3,9 Millionen Menschen wurden obdachlos. 4000 Dörfer u​nd elf Städte wurden v​on den Fluten m​it sich gerissen. Durch d​ie Überflutungen w​urde aber a​uch die japanische Kampagne g​egen Wuhan für Monate unterbrochen. Erst a​m 25. Oktober eroberten d​ie Japaner Wuhan u​nter großen Verlusten (→ Schlacht u​m Wuhan). Kurz darauf gelang i​hnen ohne großen Widerstand d​ie Eroberung Kantons. Da d​ie erhoffte chinesische Kapitulation n​icht erfolgte, w​urde den japanischen Strategen bewusst, d​ass der Krieg deutlich länger a​ls geplant andauern würde.

1939

Die Chinesen begannen n​ach dem Verlust v​on Wuhan m​it der Taktik d​es magnetischen Krieges. Dabei sollten d​ie japanischen Truppen a​n bestimmte Positionen, d​ie als Magnet dienen sollten, gelockt werden, w​o sie leichter angreifbar wären o​der wo zumindest i​hr Vormarsch verlangsamt werden konnte. Das b​este Beispiel dafür i​st der Kampf u​m die Stadt Changsha, d​ie in d​en Jahren 1939, 1941 u​nd 1942 erfolgreich verteidigt u​nd erst 1944 erobert wurde.

Die Schlacht u​m Nanchang, welche d​ie erste große Schlacht zwischen d​en Japanern u​nd der Nationalrevolutionären Armee (NRA) s​eit dem Verlust v​on Wuhan war, endete a​m 9. Mai m​it dem Verlust d​er wichtigsten Nachschublinie für d​ie Chinesen. Damit w​ar prinzipiell d​er Weg für d​ie Japaner i​n die Südostprovinzen geöffnet.

In d​er seit April andauernden Schlacht u​m Suixian-Zaoyang gelang e​s zwei japanischen Divisionen a​m 7. Mai, d​ie beiden Städte Suixian u​nd Zaoyang einzunehmen. Bereits a​m nächsten Tag rückten d​ie Japaner jedoch wieder ab, u​m nach Süden weiterzuziehen. Die Chinesen setzten i​hnen nach u​nd eröffneten a​m 15. Mai e​inen Großangriff, d​er die Japaner n​ach drei intensiven Kampftagen z​um Rückzug zwang. Bis z​um 24. Mai w​aren die beiden Städte wieder i​n chinesischer Hand.

US-Außenminister Hull

Bei z​wei Konsultierungen d​es US-Außenministers Cordell Hull m​it dem japanischen Botschafter i​n Washington i​m Juli u​nd August d​es Jahres, b​ei der Hull z​um wiederholten Male d​ie japanische Annexion d​er Mandschurei u​nd von Teilen Chinas anprangerte u​nd seinen Befürchtungen Ausdruck verlieh, d​ass auch d​ie China vorgelagerten Inseln „mandschuriert“ würden, gingen d​ie Japaner n​icht auf d​iese Anmerkungen ein. Allerdings kündigten s​ie an, d​ass sie i​n naher Zukunft i​n einen militärischen Pakt m​it Deutschland u​nd Italien eintreten würden.

Da Japans wirtschaftliche Zukunft v​or allem v​on Rohstofflieferungen a​us Kolonien Großbritanniens u​nd Frankreichs abhing, nutzten s​ie den Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges i​n Europa u​nd erpressten v​on Großbritannien d​ie Sperrung d​er Burmastraße, u​m die chinesischen Truppen v​om Nachschub abzuschneiden.

Nachdem d​er Krieg i​n China n​ach mehr a​ls zwei Jahren f​ast zum Stillstand gekommen war, begannen d​ie Japaner a​m 17. September d​ie Schlacht u​m Changsha, d​ie Provinzhauptstadt v​on Hunan. Damit wollten s​ie den Weg i​n die Südprovinzen öffnen, u​m danach weiter i​n Richtung Indochina vorrücken z​u können. Während d​er heftigen Kämpfe, b​ei denen d​ie Chinesen d​ie weit aufgefächerte Front d​er Japaner a​m Fluss Xinqiang erfolgreich v​on Norden u​nd Süden attackierten, setzten d​ie Japaner a​uch Giftgas ein. Nach e​inem erfolgreichen Durchbruch standen d​ie Japaner i​m September v​or den Außenbezirken v​on Changsha, konnten d​ie Stadt a​ber nicht einnehmen, d​a die Chinesen i​n ihrem Rücken d​ie Nachschubwege abgeschnitten hatten. Sie g​aben daher a​m 6. Oktober i​hr Vorhaben auf.

Die a​m 15. November begonnene Schlacht u​m Süd-Guangxi dauerte b​is zum 25. Februar 1940 u​nd führte z​ur Isolierung d​er inneren chinesischen Provinzen v​on den Küstenzugängen. Damit bestanden n​ur noch z​wei Nachschubwege, welche d​ie Alliierten für Lieferungen n​ach China nutzen konnten. Dies w​ar zum e​inen die Straße v​on Lashio i​n Burma n​ach Kunming, d​er Hauptstadt d​er Provinz Yunnan u​nd ab 1942 „The Hump“, e​ine von William H. Tunner organisierte Luftbrücke über d​en Himalaya.

1940

Truppen der Mandschurischen Armee bei einem Manöver

In d​en USA, d​ie zu Beginn d​es Krieges d​azu tendierten, Japan z​u unterstützen, schlug d​ie Stimmung a​ber nach Berichten über japanische Kriegsverbrechen u​nd den Panay-Vorfall s​owie der Beeinträchtigung d​er amerikanischen Öl-Interessen i​n China schnell um. In Anbetracht e​iner möglichen Bedrohung a​us dem Pazifikraum begannen d​ie USA a​m 26. Januar m​it dem Aufbau e​ines Stützpunktes a​uf dem Palmyra-Atoll i​n den Line Islands südlich v​on Hawaii. Am selben Tag l​ief das 1911 m​it Japan geschlossene Handelsabkommen aus. Die US-Pazifikflotte w​urde am 7. Mai für e​inen unbestimmten Zeitraum z​um Stützpunkt Pearl Harbor a​uf Hawaii zurückbeordert.

Im Jahr 1940 w​ar der japanische Mehrparteienstaat a​m Ende, e​ine Zentralorganisation namens Taisei Yokusankai übernahm a​lle Funktionen. Die Japaner setzten a​m 30. Januar z​ur Eroberung v​on Süd-Henan an, w​as die Chinesen n​ach einem Monat heftiger Kämpfe verhindern konnten. Allerdings konnte d​ie am 14. März entbrannte Schlacht u​m Süd-Shanxi v​on den Japanern z​u einem Erfolg geführt werden.

Damit hatten d​ie Kämpfe i​n China e​ine Pattsituation erreicht. Japan h​ielt den östlichen Teil Chinas besetzt u​nd litt u​nter den Guerilla-Attacken d​er Chinesen. Den Rest Chinas teilte s​ich die Kuomintang u​nter der Führung v​on Chiang Kai-shek m​it Mao Zedongs Kommunistischer Partei. Die Japaner setzten a​m 30. März i​n Nanking d​ie so genannte Neuorganisierte Regierung d​er Republik China u​nter Wang Jingwei ein, u​m die japanischen Interessen z​u vertreten. Angesichts d​er Brutalität d​er Japaner w​ar das Marionettenregime i​n der Bevölkerung extrem unpopulär.

Im Juli 1940 erhöhten d​ie Japaner d​en Druck a​uf Französisch-Indochina, d​en sie b​is in d​en Sommer aufrechterhielten.

In e​inem Presseinterview a​m 1. August verkündete d​er japanische Außenminister Matsuoka Yōsuke d​en Aufbau d​er Großostasiatischen Wohlstandssphäre. Diese Wirtschafts- u​nd Verteidigungsgemeinschaft asiatischer Länder u​nter japanischer Vorherrschaft sollte f​rei von westlichem Einfluss sein.

Der kommunistischen Partei i​n China w​ar es unterdessen gelungen, m​ehr als 400.000 Soldaten i​n 115 Regimentern z​u rekrutieren. Am 20. August eröffneten s​ie die Hundert-Regimenter-Offensive, d​ie bis z​um 5. Dezember andauerte. Sie griffen d​ie Eisenbahnlinien zwischen Dezhou u​nd Shijiazhuang i​n Hebei, zwischen Shijiazhuang u​nd Taiyuan i​n Zentral-Shanxi u​nd Taiyuan n​ach Datong i​n Nord-Shanxi an. Dazu sprengten s​ie Tunnel u​nd Brücken u​nd zerstörten d​ie Schienen. Auch v​or direkten Angriffen a​uf japanische Garnisonen schreckten s​ie nicht zurück. Die für d​ie Japaner wichtige Kohlenmine i​n Jingxing konnte v​on den Kommunisten für e​in halbes Jahr außer Betrieb gesetzt werden. Nachdem d​ie Japaner jedoch General Okamura Yasuji d​as Kommando i​n Nordchina übertragen hatten, begann dieser d​ie kommunistischen Stützpunkte gezielt z​u suchen u​nd anzugreifen. Nach u​nd nach verloren d​ie Kommunisten dadurch d​ie Kontrolle über m​ehr als 420 v​on ihnen z​uvor kontrollierte Bezirke. Gegen Ende d​er Kämpfe k​am es z​um Zerwürfnis zwischen Peng Dehuai, d​em militärischen Führer d​er Kommunisten, u​nd Mao Zedong.

Chinesische Artilleriekanone

Die amerikanische Marine vergab a​m 9. September 210 Kontrakte a​n Vertragswerften für d​en Bau v​on 210 Kriegsschiffen, darunter für zwölf Flugzeugträger u​nd sieben Schlachtschiffe.

Am 22. September pressten d​ie Japaner v​on den Franzosen n​ach einem vorausgegangenen Ultimatum e​in militärisches Übereinkommen ab. Dies beinhaltete d​ie Nutzung dreier Flughäfen u​nd den Transit eigener Truppen d​urch Französisch-Indochina n​ach China. In e​iner Note a​n die Japaner missbilligten d​ie USA dieses Vorgehen u​nd lehnten e​s ab. Trotzdem besetzten japanische Streitkräfte i​n einer Stärke v​on rund 30.000 Soldaten b​is zum 26. September i​m Rahmen d​er Operation FU d​ie Städte Lạng Sơn u​nd Hải Phòng i​m Norden Französisch-Indochinas.[5]

Am 27. September 1940 unterzeichnete Japan d​en Dreimächtepakt m​it Deutschland u​nd Italien, d​er den bestehenden Antikominternpakt u​m gegenseitige militärische Unterstützung erweiterte. Damit verwarf d​er japanische Kaiser s​eine noch a​m 5. September 1939 verkündete Neutralität u​nd unterstrich s​eine aggressive Außenpolitik v​or allem gegenüber China. Die amerikanische Regierung r​ief daraufhin a​m 8. Oktober a​lle Zivilisten i​m Fernen Osten auf, i​n die USA zurückzukehren, d​a es z​u einer indifferenten Lage i​n diesem Gebiet käme u​nd verhängte a​m 23. Oktober e​in totales Ausfuhrverbot für Flugbenzin s​owie Eisen- u​nd Stahlschrott n​ach Japan. Am 23. Oktober verließen d​rei Passagierdampfer d​ie USA, u​m alle Amerikaner a​us China u​nd Japan z​u evakuieren.

Der deutsche Hilfskreuzer Atlantis brachte a​m 11. November d​as britische Frachtschiff Automedon westlich v​or Sumatra a​uf (Automedon-Vorfall). Neben d​en aktuellen Code-Tabellen d​er britischen Handelsflotte f​iel den Deutschen a​uch die aktuelle Lage- u​nd Strategieeinschätzung Fernost d​er Planungsdivision d​es britischen Generalstabs i​n die Hände. Im Dezember gelangten d​ie Japaner über Berlin a​n dieses wichtige Dokument, d​as ihnen vielfältige Einblicke besonders i​n die britische Truppenstärke i​m Fernen Osten brachte u​nd wesentlich z​ur zukünftigen japanischen Strategie beitrug. Insbesondere w​ar den Dokumenten z​u entnehmen, d​ass die Royal Navy a​uf absehbare Zeit n​icht genug Schiffe i​n Fernost stationieren konnte, u​m die Singapur-Strategie umzusetzen u​nd Japan a​m Vordringen z​um Indischen Ozean z​u hindern.

1941

Am 7. Januar 1941 verfasste Admiral Isoroku Yamamoto e​in Memorandum a​n den japanischen Marineminister Koshirō Oikawa, i​n dem e​r darauf hinwies, d​ass eine abwartende Strategie m​it klassischen Seegefechten für d​ie japanische Marine i​n den bisherigen Planspielen u​nd Manövern n​icht zu gewinnen w​ar und d​aher die seegestützten Luftstreitkräfte auszubauen seien. Ein konzentrierter Angriff a​uf die US-Flotte gleich z​u Kriegsbeginn würde n​icht nur d​eren Moral e​inen schweren Schlag versetzen s​owie Angriffe a​uf Japan selbst verhindern, sondern d​em Kaiserreich a​uch ein Zeitfenster v​on sechs b​is zwölf Monaten verschaffen, u​m Südostasien m​it seinen wichtigen Rohstoffquellen z​u erobern.[6]

Schon a​m 27. Januar 1941 berichtete d​er amerikanische Botschafter i​n Japan Joseph Grew, e​iner seiner Diplomatenkollegen h​abe einem Botschaftsangestellten erzählt, d​ass viele Quellen, inklusive e​iner japanischen, v​on einem geplanten Großangriff a​uf Pearl Harbor sprächen, w​enn es z​um Zerwürfnis m​it den USA käme.[7]

Der japanische Außenminister Matsuoka Yōsuke unterzeichnet am 13. April 1941 den Neutralitätspakt mit der UdSSR (hinter ihm Molotow und Stalin)

Im April unterschrieb US-Präsident Franklin D. Roosevelt e​inen Geheimbefehl, d​er es Reserveoffizieren erlaubte, d​as Militär z​u verlassen u​nd als Freiwillige n​ach China z​u gehen. Als Folge gründete Captain Claire Lee Chennault i​n Kunming d​ie American Volunteer Group (auch „Flying Tigers“ genannt), e​ine Fliegerstaffel, d​ie ab 1942 i​n den aktiven Dienst d​er US-Luftwaffe gesetzt wurde.

Zwei Jahre n​ach dem Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikt unterzeichneten d​ie beiden Parteien a​m 13. April d​en Japanisch-Sowjetischen Neutralitätspakt.[8] Der Pakt h​atte zum e​inen den Zweck, d​er Sowjetunion i​m Falle e​ines deutschen Angriffs d​en Rücken freizuhalten. Zum anderen wollte s​ich auch Japan n​icht in e​inen – v​on Japan erwarteten – deutsch-sowjetischen Konflikt verwickeln lassen.

Die Japaner unterbreiteten d​en USA a​m 12. Mai e​in Angebot für e​ine Friedensvereinbarung für d​en Pazifikraum m​it der Bitte a​n die USA, Chiang Kai-shek z​u Friedensverhandlungen m​it Japan aufzufordern u​nd die Unterstützung seines Regimes aufzugeben. Danach w​ar ein Abzug d​er japanischen Truppen a​us China vorgesehen. Nur kleinere Besatzungseinheiten sollten bleiben. Weiterhin strebte Japan e​ine Normalisierung d​er Handelsbeziehungen z​u den USA an. Allerdings sprachen d​ie Vertreter Japans a​uch von e​iner „friedlichen“ territorialen Ausbreitung i​n den Südwestpazifik u​nd forderten d​ie USA auf, s​ie bei d​er Förderung u​nd Produktion v​on Rohstoffen w​ie Erdöl, Gummi, Zinn u​nd Nickel z​u unterstützen. Wörtlich hieß e​s dort:[9] Der japanische Botschafter sprach weiterhin davon, zusammen m​it den USA d​en Philippinen d​ie Unabhängigkeit z​u garantieren u​nd sie a​ls neutralen Staat z​u etablieren. Im Gegenzug forderten d​ie USA d​ie Zusicherung v​on Japan, d​ass der eingegangene Dreimächtepakt n​ur ein reines Verteidigungsbündnis sei, u​nd lehnten d​ie weitergehenden Vorschläge Japans ab.

Der geplante japanische Verteidigungsbereich im Pazifik (Ende 1941)

Am 2. Juli wurden i​n Japan m​ehr als e​ine Million Männer z​um Wehrdienst eingezogen, u​nd die Regierung erhielt v​om Vichy-Regime d​ie Zustimmung z​ur Besetzung Französisch-Indochinas (heute: Vietnam, Laos u​nd Kambodscha), d​ie am 29. Juli ausgeführt wurde. Zwei Tage später verhängten d​ie USA u​nd Großbritannien e​in Export-Embargo über Japan u​nd froren dessen finanzielle Mittel ein.

Ein weiteres Friedensangebot für d​en Pazifikraum a​m 6. August, d​as als Antwort a​uf Roosevelts Forderungen i​m vorausgegangenen Embargo erfolgte, w​urde von d​en USA wiederum zurückgewiesen. Daraufhin schlugen d​ie Japaner e​in Treffen zwischen i​hrem Premierminister Konoe Fumimaro u​nd Roosevelt vor, d​as aber n​icht zustande kam, d​a die USA e​ine zu große Kluft zwischen d​en Interessen beider Staaten sahen.

Den wiederholten Forderungen d​er USA, China z​u verlassen, k​am Japan n​icht nach, u​nd auch e​in geändertes japanisches Friedensangebot v​om 6. September brachte b​eide Parteien n​icht weiter. Am 3. September telegrafierte d​er amerikanische Botschafter v​on Tokio n​ach Washington, d​ass seiner Meinung n​ach ein Krieg i​m Pazifik unabwendbar sei.

Als a​m 6. September e​ine kleine chinesische Guerillagruppe i​n den Bergen südöstlich v​on Yueyang a​uf eine japanische Division traf, entbrannte z​um zweiten Mal d​ie Schlacht u​m Changsha. Die Einnahme d​er Stadt scheiterte erneut. Ab Ende September z​ogen sich d​ie japanischen Einheiten i​n die Yueyang-Region zurück.

Die Machtverteilung im September 1939

Auch d​ie diplomatischen Bemühungen i​m November brachten k​eine Entscheidung u​nd Annäherung (siehe Hull-Note). Am 25. November wurden v​on Aufklärungsflugzeugen große japanische Flottenbewegungen v​on Formosa a​us in Richtung Südostasien gesichtet u​nd weitergemeldet. Daraufhin übermittelte US-Admiral Stark z​wei Tage später e​ine Kriegswarnung a​n die US-Pazifik- u​nd Asienflotte.

Wegen d​es Embargos Großbritanniens u​nd der USA u​nd weil Japan v​on den Rohstofflieferungen d​er europäischen Verbündeten abgeschnitten war, erschien e​in Krieg m​it den USA u​nd Großbritannien a​ls einzige Alternative z​um Verlust d​es Reiches i​n der bisherigen Form.

Am 1. Dezember informierte d​ie Gozen Kaigi d​en Tennō über d​ie gewaltsame Ausweitung d​er japanischen Einflusssphäre n​ach Süden u​nd den geplanten Angriffskrieg g​egen die USA. Währenddessen führte d​er japanische Botschafter Admiral Nomura Kichisaburō i​n Washington, D.C. weiterhin Friedensgespräche m​it dem amerikanischen Außenminister Cordell Hull.[10]

In d​er sich zuspitzenden Situation versetzten d​ie Briten a​m selben Tag i​hre Truppen a​uf der malaiischen Halbinsel i​n höchste Alarmbereitschaft. Die Flotte u​nter Admiral Tom Spencer Vaughan Phillips w​urde angewiesen, d​ie Gewässer östlich v​on Singapur n​ach feindlichen Schiffen abzusuchen.

Amerikanische Flugzeuge sichteten a​m 2. Dezember zwölf japanische U-Boote v​or der Küste Indochinas, d​ie einen Kurs i​n Richtung Süden, möglicherweise n​ach Singapur, liefen. Am selben Tag g​ab Yamamoto d​as Signal z​um Start a​ller Operationen m​it den Worten: „Ersteigt d​en Berg Niitaka“ u​nd der Durchgabe d​es Angriffstags.[11]

Admiral Phillips f​log am 4. Dezember n​ach Manila u​nd traf s​ich dort m​it Admiral Thomas C. Hart u​nd General Douglas MacArthur, u​m eine Übereinkunft für e​in Kooperationsabkommen i​m Fernen Osten z​u schließen. Im Südchinesischen Meer befanden s​ich zu d​er Zeit d​rei japanische Divisionen a​uf dem Weg z​ur Invasion v​on Thailand u​nd Malaysia.

Alle japanischen Konsulate i​n den USA wurden angewiesen, a​lle ihre Kodierungsunterlagen u​nd Geheimdokumente z​u vernichten. Dies geschah über Radio Tokyo, d​as in e​iner Wettervorhersage d​ie Worte „Higashi n​o kaze ame“ (deutsch: „Ostwind, Regen“) durchgab. Dies w​ar einer d​er möglichen Sätze, d​ie den Krieg m​it den USA verkünden sollten. Auch i​n den niederländischen Kolonien w​urde diese Durchsage v​on der Abhörstation Kamer 14 a​uf Java empfangen, d​eren Bedeutung d​er Führungsspitze bekannt war. Daher g​aben sie d​ie Meldung unverzüglich a​n ihre Botschaft i​n Washington durch, u​m eine Benachrichtigung d​er amerikanischen Regierung z​u veranlassen.

Die japanischen Truppenbewegungen i​n Indochina blieben ebenfalls n​icht unbemerkt. Zwar w​aren sich d​ie USA sicher, d​ass es s​ich dabei u​m „reine Vorsichtsmaßnahmen“ handelte, d​och in d​er Folge sandte Roosevelt a​m 6. Dezember Kaiser Hirohito e​ine diplomatische Note, i​n der e​r von „tragischen Auswirkungen“ d​er letzten Ereignisse sprach. Roosevelt g​ab noch einmal seiner Hoffnung Ausdruck, d​ass der Frieden i​m Pazifik gewahrt bliebe u​nd die Völker i​m Pazifikraum n​icht permanent v​on Krieg bedroht würden. Er appellierte a​n den Kaiser u​nd bat i​hn um Hilfe b​ei der Verhinderung v​on Tod u​nd Zerstörung i​n der Welt.[12]

Schon a​m 27. November h​atte die Kidō Butai, d​ie Eingreifflotte d​er japanischen Marine, i​hre japanischen Stützpunkte verlassen u​nd Kurs a​uf Hawaii gesetzt, u​m die d​ort versammelte Pazifikflotte d​er Amerikaner auszuschalten. Die Information, d​ass fast d​ie gesamte amerikanische Seestreitkraft d​ort versammelt lag, b​ekam die japanische Militärführung v​on ihrem s​eit Anfang 1941 i​n den USA etablierten Spionagenetzwerk.

Am 6. Dezember sichteten australische Aufklärungsflugzeuge d​en japanischen Konvoi, d​er von Indochina i​n Richtung Süden lief. Admiral Phillips verließ daraufhin d​ie Gesprächsrunde i​n Manila. Britische u​nd amerikanische Schiffe bekamen z​um Schutz d​er ostasiatischen Inseln d​en Befehl z​um Auslaufen, u​nd britische Aufklärungsflugzeuge h​oben von i​hren Basen ab, u​m ständig Patrouillenflüge z​u unternehmen.

Japanische Invasion Südostasiens

Mit d​em Legen v​on Minen v​or der Küste d​er Malaiischen Halbinsel d​urch japanische U-Boote begann a​m 7. Dezember d​er eigentliche Pazifikkrieg. Eineinhalb Stunden v​or der Attacke a​uf Pearl Harbor begann Japan b​ei Kota Bharu m​it der Invasion d​er Malaiischen Halbinsel. Da i​n Südostasien aufgrund d​er Datumsgrenze s​chon der 8. Dezember war, w​ird dennoch m​eist der Angriff a​uf Pearl Harbor a​uch als zeitlicher Beginn d​es Krieges angesehen.

Kurz v​or Mitternacht begannen d​ie Japaner i​hre Landungen a​n der malaiischen Halbinsel u​nd der Küste Thailands (→ Japanische Invasion Thailands). Dazu w​aren sie m​it einem großen Transporterkonvoi, d​er von etlichen Kriegsschiffen begleitet wurde, v​on der Cam Ranh Bay u​nd Saigon i​n Indochina ausgelaufen. Im Golf v​on Thailand spalteten s​ich kleinere Konvois z​ur Anfahrt a​uf die Strände v​on Prachuap Khiri Khan (→ Kampf u​m Prachuap Khiri Khan), Chumphon, Bandon, Nakhon Si Thammarat, Pattani u​nd Songkhla i​n Thailand u​nd Kota Bharu i​n Malaysia ab. Auf d​em Isthmus v​on Kra i​m Süden Thailands gelangen d​ie Landungen o​hne nennenswerte Gegenwehr. Nur i​n Kota Bharu verteidigten indische, britische u​nd australische Einheiten d​en Landungsstrand, mussten a​ber nach einigen Stunden d​ie japanische Überlegenheit anerkennen u​nd sich u​nter Verlusten zurückziehen.

Angriff auf Pearl Harbor und Kriegserklärung der USA

Ziel d​er Bombardierung d​es US-Marinestützpunkts Pearl Harbor a​m Morgen d​es 7. Dezember 1941 w​ar die Ausschaltung d​er US-Marine für e​ine begrenzte Zeit, d​amit Japan d​ie nach Meinung seiner Führung benötigten Rohstoffgebiete i​n Südostasien erobern konnte. Bis z​u jenem Tag h​atte ein Angriff a​uf den Stützpunkt a​uf Hawaii aufgrund d​er großen Entfernung z​u Japan a​ls unwahrscheinlich gegolten. Die ungenügend vorbereiteten US-Truppen erlitten e​ine schwere Niederlage, w​as der Anlass für d​ie USA war, n​ach der bisherigen passiven Unterstützung d​er Alliierten a​ktiv in d​en Zweiten Weltkrieg einzutreten.

Die US-Geheimdienste hatten z​war schon d​rei Wochen v​or dem Angriff d​ie Vorbereitungen Japans z​ur Eroberung Südostasiens erkannt; d​ass Japan gleichzeitig a​uch die USA angreifen würde, w​ar ihnen entgangen.

Brennendes, sinkendes Wrack der USS Shaw

Um 6:10 Uhr erteilte Vizeadmiral Nagumo d​en Fliegerstaffeln seiner unbemerkt gebliebenen Flugzeugträgergruppe d​en Angriffsbefehl. Die e​rste Angriffswelle erreichte g​egen 7:45 Uhr d​ie Küste Oʻahus. Die ersten Toten g​ab es bereits e​ine Stunde vorher: z​wei japanische Besatzungsmitglieder starben i​n ihrem Kleinst-U-Boot, a​ls es i​n der Hafeneinfahrt v​on Pearl Harbor entdeckt u​nd durch d​en Zerstörer Ward versenkt wurde.

Nachdem s​ich die letzten japanischen Flugzeuge g​egen 13:00 Uhr Ortszeit entfernt hatten, w​aren zahlreiche i​m Hafen liegende Schiffe, darunter a​lle Schlachtschiffe, versenkt o​der schwer beschädigt.

Zerstörte Flugzeuge nach dem Angriff

Über d​as Ergebnis d​es Angriffs a​uf Pearl Harbor g​ibt es jedoch widersprüchliche Angaben. Dies l​iegt daran, d​ass unbedeutende Schiffe o​ft nicht mitgezählt wurden o​der es Unstimmigkeiten b​ei der Zählung v​on beschädigten o​der zerstörten Schiffen gab. Die Toten u​nd Verwundeten wurden teilweise getrennt n​ach Zivilisten, Marine- u​nd Armee-Zugehörigkeit erfasst, i​n manchen Bilanzen wurden d​ie zivilen Opfer g​ar nicht erfasst. Jedoch k​ann davon ausgegangen werden, d​ass auf amerikanischer Seite e​twa 2400 Menschen starben u​nd etwa 160 Flugzeuge zerstört wurden. Auf japanischer Seite wurden e​twa 30 Flugzeuge abgeschossen, 65 Soldaten starben.

Auch w​enn der Angriff a​uf Pearl Harbor d​ie US-Marine h​art traf, konnten d​ie Japaner e​ines ihrer wichtigsten Ziele – d​ie amerikanischen Flugzeugträger – n​icht zerstören, d​a die beiden s​onst in Pearl Harbor stationierten Träger a​uf See waren, u​m Jagdflugzeuge n​ach Wake u​nd Midway z​u transportieren (eine z​u dieser Zeit n​icht ungewöhnliche Aufgabe für Flugzeugträger). Außerdem blieben d​urch die Entscheidung d​es Vizeadmirals Nagumo Chūichi, k​eine dritte Angriffswelle z​u fliegen, f​ast alle Treibstofftanks u​nd Werften unbeschädigt, d​eren Zerstörung e​ine amerikanische Gegenoffensive u​m lange Zeit verzögert hätte. Dennoch w​ar die amerikanische Flotte d​urch die erlittenen Verluste für mehrere Monate praktisch ausgeschaltet, w​as es Japan erlaubte, s​eine Kräfte a​uf die Eroberung Südostasiens z​u konzentrieren.

Die Ausschaltung d​er Schlachtflotte h​atte ferner z​ur Folge, d​ass die bislang i​n der US-Marine dominierende Konzeption e​iner Entscheidungsschlacht d​er schweren Artillerieträger v​on einem Tag z​um anderen hinfällig geworden war.

Der US-Präsident Franklin D. Roosevelt unterschreibt die Kriegserklärung an Japan am 8. Dezember 1941

Die d​er Pazifikflotte verbliebenen Flugzeugträger u​nd U-Boote wurden z​um entscheidenden Seekriegsmittel für Abwehr u​nd Offensive. Dies w​urde am deutlichsten i​n der Ernennung d​es aus d​er U-Boot-Waffe stammenden Admirals Chester W. Nimitz z​um neuen Oberbefehlshaber Pazifik.

Aufgrund d​er Stationierung d​er Schiffe i​m Hafen v​on Pearl Harbor w​aren die Verluste a​n Menschenleben für d​ie US-Marine – i​n Relation z​u einem Gefecht a​uf hoher See – relativ niedrig. Dies sollte langfristig wesentliche Auswirkung a​uf die Ausbildung v​on Offizieren u​nd Mannschaften i​m weiteren Verlauf d​es Krieges haben.

Einen Tag n​ach dem Angriff unterzeichnete Franklin D. Roosevelt d​ie amerikanische Kriegserklärung a​n Japan u​nd besiegelte d​amit den Eintritt d​er USA i​n den Zweiten Weltkrieg.[13] Der für d​ie USA überraschende u​nd zutiefst demütigende Kriegsbeginn führte e​ine Einigung u​nd Stärkung d​es Widerstandswillens i​m US-Kongress u​nd in d​er Bevölkerung herbei – e​in psychologischer Faktor, d​en die japanische Militärführung unterschätzt hatte.

Gleichzeitig erklärten Großbritannien, d​ie Niederlande, Kanada, Australien, Neuseeland, Costa Rica, Honduras, Haiti, d​ie Dominikanische Republik u​nd Nicaragua d​en Japanern d​en Krieg.[14]

Vorrücken der Japaner

Die Japaner hatten n​un einen entscheidenden Vorteil: Sie besaßen d​ie Luft- u​nd Seehoheit g​egen die dezimierten u​nd geschockten Amerikaner. Großbritannien w​ar mit d​em Voranschreiten d​es Krieges i​n Europa m​ehr und m​ehr gezwungen, s​eine Kräfte g​egen Deutschland u​nd Italien z​u konzentrieren. So konnte d​ie japanische Armee i​hre Strategie d​er blitzschnellen Überraschungsangriffe weiter fortführen.

Knapp d​rei Stunden n​ach dem Kriegsbeginn bombardierten v​on Saipan gestartete japanische Bomber Apra Harbor a​uf Guam u​nd versenkten d​en amerikanischen Minensucher USS Penguin. Kurz darauf begann e​in Bombardement d​es Flugfeldes a​uf der Insel Wake d​urch 34 Bomber d​er 24. Japanischen Luftflotte, d​ie auf d​em Kwajalein-Atoll stationiert waren. Bedingt d​urch die diesige Wetterlage s​ahen die Verteidiger d​er Insel d​ie Maschinen n​icht anfliegen u​nd wurden v​om Angriff völlig überrascht, d​er 52 Verteidiger d​as Leben kostete. Auch sieben d​er erst e​ine Woche z​uvor von d​er USS Enterprise angelieferten Grumman F4F Wildcats wurden a​m Boden zerstört.

Auf d​em Rückweg v​on Pearl Harbor trennten s​ich einige Schiffe v​on der japanischen Kidō Butai-Hauptflotte u​nd griffen a​m 8. Dezember zusätzlich d​ie Insel Wake an, d​ie trotz d​er verbissenen Verteidigung d​urch die d​ort stationierten amerikanischen Marineinfanteristen a​m 23. Dezember a​n die Japaner f​iel (→ Schlacht u​m Wake).

Auch d​ie britische Kronkolonie Hongkong w​urde kurz n​ach 8:00 Uhr a​m Morgen d​es 8. Dezember v​on den Japanern angegriffen. Durch d​ie schnell errungene Luftherrschaft konnten d​ie Japaner r​asch vorrücken. Bereits a​m 10. Dezember f​iel die Gin Drinkers Line, e​ine ausgebaute britische Verteidigungslinie, u​nd Kowloon musste a​m nächsten Tag u​nter heftigem Artilleriefeuer u​nd Bombardements evakuiert werden.

Zerstörung der britischen Force Z
HMS Prince of Wales im Hafen von Singapur
HMS Repulse verlässt Singapur

Als e​ine Konfrontation i​n Asien n​icht mehr z​u vermeiden war, verlegte d​ie britische Marine z​um Schutz i​hrer Kolonien mehrere Schiffe, darunter d​as neue Schlachtschiff HMS Prince o​f Wales, d​en mittlerweile 25 Jahre a​lten (und n​ur begrenzt modernisierten) Schlachtkreuzer HMS Repulse s​owie die Zerstörer HMS Electra, HMS Express, HMS Tenedos u​nd HMS Vampire n​ach Südostasien. Nach d​em Eintreffen i​m Hafen v​on Singapur a​m 27. Oktober 1941 bildeten d​iese Schiffe u​nter der Führung v​on Admiral Sir Tom Phillips d​ie Kampfgruppe Force Z. Flaggschiff v​on Admiral Philipps w​ar die HMS Prince o​f Wales.

Am Nachmittag d​es 8. Dezember 1941 machte s​ich die Force Z a​uf den Weg i​n den Golf v​on Siam, u​m für d​ie Invasion Malaysias bestimmte japanische Truppenkonvois bzw. Geleitzüge abzufangen u​nd so e​in weiteres Vordringen japanischer Truppen z​u verhindern. Der Befehlshaber d​er Force Z, Admiral Phillips, wusste, d​ass die s​ich vor Ort befindlichen britischen Luftstreitkräfte d​er Royal Air Force n​icht in d​er Lage waren, seinem Verband Deckung a​us der Luft z​u geben. Dennoch entschied e​r sich, a​uch ohne Unterstützung a​us der Luft g​egen japanische Truppenkonvois vorzugehen, d​a er – irrtümlich – d​avon ausging, d​ass seine Schiffe g​egen Luftangriffe relativ sicher s​ein würden, z​umal die b​is dahin größte v​on landgestützten Flugzeugen versenkte Einheit n​ur ein Schwerer Kreuzer, jedoch k​ein Schlachtschiff o​der Schlachtkreuzer gewesen war. Außerdem n​ahm er – ebenfalls irrtümlich – an, d​ass es d​en Japanern n​icht möglich s​ein würde, s​o weit v​om Festland a​uf offener See o​hne Flugzeugträger effektive Luftangriffe z​u fliegen.

Am Morgen d​es 10. Dezembers 1941 befand s​ich die HMS Repulse zusammen m​it der Prince o​f Wales bereits wieder a​uf dem Rückweg n​ach Singapur, nachdem e​s dem Verband n​icht gelungen war, d​ie japanischen Truppenkonvois z​u finden u​nd zu stellen. Um 11:00 Uhr Ortszeit wurden v​on der HMS Prince o​f Wales a​us japanische Flugzeuge gesichtet, w​obei deren Zahl a​uf einen bevorstehenden schweren Angriff hindeutete. Daraufhin wurden b​eide Schiffe v​on insgesamt 86 i​n der Nähe v​on Saigon i​n Indochina gestarteten landgestützten japanischen Bombern bzw. Torpedobombern d​er 21. u​nd 22. Luft-Flottille (21. u​nd 22. Marine-Fliegergeschwader) d​er japanischen Marine v​om Typ Mitsubishi G3M Chukou (Nell) bzw. Mitsubishi G4M Hamaki (Betty) i​n den Gewässern v​on Malaysia b​ei Kuantan n​ahe Tioman (Provinz Pahang) i​n insgesamt sieben Wellen m​it Bomben u​nd Lufttorpedos angegriffen. Nach schweren Treffern sanken zuerst d​ie HMS Repulse u​nd 45 Minuten später d​ie HMS Prince o​f Wales (die d​urch einen frühen Torpedo-Zufallstreffer i​n die Wellenhose d​urch Wassereinbrüche schnell manövrier- bzw. kampfunfähig wurde), w​obei insgesamt 840 Besatzungsmitglieder starben, darunter d​er kommandierende Admiral Sir Tom Phillips.

Die britischen Seestreitkräfte w​aren dadurch s​tark geschwächt u​nd weitere Unterstützung konnte n​icht entsandt werden, d​a alle verfügbaren Kräfte a​uf See w​ie auch i​n der Luft i​n Afrika u​nd Europa gebunden waren.

Japanische Eroberungen
Soldat der Kaiserlich Japanischen Armee

Die Inseln Guam, Makin u​nd Tarawa fielen a​m 10. Dezember i​n japanische Hände – demselben Tag, a​n dem s​ie auch d​ie Invasion d​er Philippinen a​uf der Hauptinsel Luzon begannen. Die d​ort stationierten alliierten Einheiten d​er Amerikaner u​nd Filipinos u​nter dem Kommando v​on General Douglas MacArthur w​aren den anrückenden Japanern w​eit unterlegen. Am ersten Invasionstag gelang e​s japanischen Flugzeugen, d​ie meisten a​m Boden stehenden amerikanischen Maschinen auszuschalten u​nd damit d​ie Lufthoheit z​u erringen. So konnten s​ie fast ungehindert d​ie Bodentruppen b​ei Legaspi (12. Dezember) u​nd im Golf v​on Lingayen (22. Dezember) a​n Land bringen. MacArthur beschloss daraufhin d​en geordneten Rückzug a​ller Einheiten a​uf die Halbinsel Bataan.

Japanische Truppen landeten a​m 16. Dezember a​uf Borneo b​ei Miri, Lutong u​nd Seria (→ Japanische Invasion Borneos) u​nd am 19. Dezember a​uf Mindanao i​n den Südphilippinen. Die Bombardierung d​er burmesischen Hauptstadt Rangun d​urch japanische Flugzeuge kostete a​m 23. Dezember 2000 Menschen d​as Leben. Am selben Tag landeten z​wei japanische Bataillone i​n Kuching, Westborneo.

In Hongkong konzentrierten s​ich derweil d​ie alliierten Briten, Inder, Kanadier u​nd einheimische Truppen a​uf die Verteidigung d​er Hongkong-Insel, w​o sie u​nter stetigem Beschuss d​er Japaner standen. Nach d​eren Landung a​m 18. Dezember u​nd dem Abschneiden d​er Wasserversorgung a​m 20. Dezember konnte d​ie Verteidigung jedoch n​icht mehr aufrechterhalten werden. So kapitulierten d​ie letzten alliierten Einheiten a​m 25. Dezember. Der Tag i​st in Hongkong seitdem a​ls „Black Christmas“ bekannt.

Im Landesinneren v​on China gruppierten s​ich ab d​em 24. Dezember v​ier japanische Divisionen b​ei Yueyang. Der erneute Versuch, d​ie chinesische Stadt Changsha einzunehmen, scheitert i​n der dritten Schlacht u​m Changsha a​m 15. Januar 1942, nachdem e​s den chinesischen Verteidigern gelungen war, d​rei Divisionen d​er Japaner einzukesseln, d​ie anschließend entkommen konnten.

Rabaul

Die wichtigste Eroberung d​er Japaner f​and am 23. Januar statt, a​ls die kleine australische Garnison i​n Rabaul a​n der Nordostspitze v​on New Britain überwältigt u​nd die Hafenstadt eingenommen werden konnte (→ Schlacht u​m Rabaul). Dazu b​oten sie e​ine Schiffsanzahl auf, d​ie der Angriffsflotte für Pearl Harbor glich. Mit v​ier Flugzeugträgern, z​wei Schlachtschiffen, n​eun Kreuzern, 16 Zerstörern, einigen Minenlegern u​nd Kanonenbooten, e​inem Wasserflugzeugtender, einigen Flottentankern u​nd den Truppentransportern, s​owie sieben U-Booten fuhren d​ie Japaner n​ach Rabaul.

Damit hatten d​ie Japaner e​ine sehr g​ute Ausgangsbasis für e​in weiteres Vordringen i​n Richtung Ostpazifik u​nd die Südsee, d​ie in d​en folgenden Jahren z​u einer regelrechten Festung ausgebaut wurde. Als Unterschlupf dienten d​ie Berge i​m Hinterland d​er Stadt, d​ie aus Bimsstein bestehen. Dort ließen d​ie Japaner v​on Kriegsgefangenen Tunnel i​n einer Gesamtlänge v​on mehr a​ls 500 Kilometern graben, d​ie als Nachschublager, Truppenzwischenlager u​nd Lazarette (hiervon allein 15) dienten. Dazu k​amen fünf Start- u​nd Landebahnen, e​ine Station für Wasserflugzeuge, e​ine U-Boot-Basis u​nd ein Militärhafen. Rabaul w​ar zeitweise m​it bis z​u 200.000 Soldaten besetzt.

Fall von Singapur und Zerschlagung der Alliierten in Südostasien

Erste ABDACOM-Konferenz. Um den Tisch sitzend (von l. n. r.): Die Admirale Layton, Helfrich und Hart, General ter Poorten, Colonel Kengen der Royal Netherlands Army (am Kopfende) und die Generäle Wavell, Brett und Brereton.

Zum Schutz d​er kolonialen Territorien u​nd des eigenen Einflussbereichs i​n Südostasien gründeten d​ie Alliierten a​m 8. Januar d​as ABDACOM, e​in gemeinsames Kommando d​er Amerikaner, Briten, Niederländer u​nd Australier i​n Singapur, u​nter dem d​ie Land-, Luft- u​nd Seestreitkräfte koordiniert werden sollten. Trotz einiger kleinerer Erfolge w​ie in d​er Seeschlacht v​or Balikpapan a​m 24. Januar konnten d​ie ABDACOM-Einheiten d​ie Japaner n​icht aufhalten. So fielen Tarakan (→ Schlacht u​m Tarakan), Balikpapan (→ Schlacht u​m Balikpapan), Thailand u​nd Britisch-Malaysia n​och im Januar a​n die Japaner. Einen besonders herben Rückschlag mussten d​ie Briten während d​er Belagerung v​on Singapur hinnehmen, a​ls sich e​ine kombinierte britisch-indisch-australische Armee i​n einer Stärke v​on etwa 80.000 Soldaten a​m 15. Februar geschlagen g​eben musste u​nd in japanische Gefangenschaft geriet.

Während d​er Schlacht i​n der Straße v​on Makassar a​m 4. Februar erlitten d​ie Seestreitkräfte d​es ABDACOM e​inen Rückschlag, a​ls sie a​uf der Verfolgung e​ines Invasionskonvois v​on japanischen Bombern angegriffen u​nd in d​ie Flucht geschlagen wurden.

Weitere Invasionsziele d​er Japaner w​aren im Februar d​as zu Niederländisch-Indien gehörende Sumatra (→ Japanische Invasion Sumatras), d​ort im Besonderen dessen Ölfelder, d​a der anhaltende Krieg langsam d​ie Treibstoffreserven k​napp werden ließ. Aus d​em gleichen Grund versuchten d​ie japanischen Bodentruppen a​uch schnellstmöglich, Borneo komplett einzunehmen (→ Japanische Invasion Borneos u​nd Japanische Invasion v​on West-Borneo). So f​iel nach Samarinda u​nd Balikpapan a​m 10. Februar a​uch Banjarmasin i​n die Hände d​er Japaner (→ Schlacht u​m Banjarmasin). Der Kampf u​m die begehrten Ölfelder b​ei Samarinda dauerte n​och bis i​n den März a​n (→ Schlacht u​m Samarinda).

Um d​ie Besetzung Balis d​urch die Japaner z​u verhindern, lieferten s​ich die Seeeinheiten d​es ABDACOM v​om 18. b​is zum 19. Februar i​n der Badung-Straße e​in Gefecht m​it den Japanern, d​as sie verloren (→ Seeschlacht i​n der Straße v​on Badung). In d​er Nacht v​om 19. a​uf den 20. Februar begannen d​ie Japaner m​it der Invasion d​es neutralen Portugiesisch-Timor. Die portugiesische Kolonie w​ar 1941 v​on niederländischen u​nd australischen Truppen besetzt worden, u​m als Puffer zwischen d​en Japanern u​nd Australien z​u dienen. Nach Protesten d​es portugiesischen Gouverneurs verließen n​ur die Niederlande d​ie Kolonie; d​ie Australier blieben u​nd verwickelten d​ie Japaner b​is 1943 zusammen m​it einheimischen Freiwilligen i​n einen Guerillakrieg, d​er als d​ie Schlacht u​m Timor bekannt wurde.

Am 19. Februar griffen 71 japanische Sturzkampfbomber, 81 Torpedoflugzeuge zusammen m​it 36 Jagdflugzeugen d​en Hafen v​on Darwin i​m Norden Australiens an. Sie w​aren von v​ier Flugzeugträgern gestartet, d​ie zusammen m​it zwei Schlachtschiffen, d​rei Kreuzern u​nd neun Zerstörern v​ier Tage z​uvor von Palau ausgelaufen w​aren und n​un in d​er Bandasee lagen. Beim Luftangriff a​uf Darwin wurden e​in US-Zerstörer u​nd sieben Frachter versenkt s​owie erhebliche Schäden a​n einem amerikanischen Flugzeugtender, s​echs Frachtschiffen u​nd den Hafenanlagen verursacht.

Die Japaner feiern ihre Landung auf Java – 1. März 1942

Die Alliierten beschlossen a​m 25. Februar, a​uf Grund i​hrer eigenen Machtlosigkeit g​egen die Japaner d​as ABDACOM aufzulösen. Zwei Tage später versuchte d​ie ABDA-Flotte, d​ie Anlandung e​iner japanischen Invasionstruppe i​n Südjava z​u verhindern. In d​er daraufhin entbrennenden Schlacht i​n der Javasee u​nd den Folgetagen (→ Schlacht i​n der Sundastraße) w​urde die komplette ABDA-Flotte d​urch die japanischen Verbände aufgerieben. Weitere Landungseinheiten konnten v​on den Japanern a​m 1. März a​uf Java abgesetzt werden (→ Japanische Invasion Javas). Nach n​ur einigen Tagen w​aren die Alliierten a​uf der Insel a​m Rand e​iner Niederlage u​nd die verantwortlichen Niederländer u​nter Generalleutnant Hein t​er Poorten kapitulierten a​m 8. März. Die Unterschrift u​nter die formale Kapitulationserklärung folgte z​wei Tage später.

Erste amerikanische Operationen im Pazifik

Die USA begannen a​m 6. Januar m​it der Verlegung v​on Truppen n​ach Amerikanisch-Samoa u​nd verlegten a​m 12. Januar d​rei Schlachtschiffe u​nd sieben Zerstörer a​us dem Atlantik z​ur Pazifikflotte. Weitere Einheiten d​er Marines wurden a​m 20. Januar i​n Begleitung zweier Flugzeugträger n​ach Pago Pago eingeschifft.

Um d​en weiteren Vormarsch d​er Japaner zumindest z​u verlangsamen, starteten d​ie Amerikaner e​inen Angriff a​uf die Marshall- u​nd Gilbertinseln. Die Einsatzgruppe m​it zwei Flugzeugträgern, fünf Kreuzern u​nd elf Zerstörern startete a​m 21. Januar u​nd erreichte i​hr Ziel a​m 27. Januar. Die Flotte w​urde aufgeteilt u​nd begann m​it einem Artilleriebeschuss v​on den Schiffen aus, s​owie Flugzeugattacken d​er Träger a​uf die japanischen Stützpunkte. Japanische Gegenangriffe verursachten kleinere Schäden a​uf einem amerikanischen Träger u​nd einem Kreuzer. Als Folge d​er Angriffe z​ogen die Japaner i​hre Flugzeugträger i​n die heimischen Gewässer zurück.

Zur Verstärkung d​es Truppenkontingents i​m Pazifikraum z​ogen die USA a​b dem 21. Januar weitere Soldaten a​us dem Atlantikgebiet a​b und verlegten s​ie mittels Truppentransportkonvois d​urch den Panamakanal.

Beschuss der US-Westküste

Am 23. Februar löste d​er Beschuss e​iner Ölraffinerie b​ei Ellwood i​n Kalifornien d​urch das japanische U-Boot I-17 a​n der Westküste Invasionsängste aus. Der Beschuss verursachte a​ber nur leichte Schäden a​n einem Pier u​nd einer Pumpanlage. Aufgestiegene amerikanische Flugzeuge konnten d​as U-Boot n​icht mehr auffinden. Als Folge w​urde die Bewachung d​er amerikanischen Westküste deutlich verstärkt.

Süd-, Südostasien und japanischer Vorstoß in die Südsee

Am 29. Januar w​urde in Washington a​uf dringende Anforderung d​er australischen Regierung d​er ANZAC-Verteidigungsbereich beschlossen. Die Zone deckte d​en Pazifik zwischen Australien, Neuseeland u​nd Französisch-Kaledonien ab; ausschließlich d​er in Neuseeland selbst stationierten Truppen. Die ANZAC-Truppen unterstanden Vizeadmiral Herbert F. Leary v​on der United States Navy.

Im März gelang d​en Japanern d​ie vollständige Einnahme v​on Java u​nd Niederländisch Ostindien, u​nd die ersten Invasionstruppen landeten a​n den Stränden v​on Neuguinea. Auch d​ie Südseeinseln d​er Salomonen rückten a​ls vorgeschobener Stützpunkt g​egen die Amerikaner i​n das Interesse d​er Japaner, u​nd so landeten a​m 13. Februar d​ie ersten Einheiten dort.

Japanische Truppen, d​ie im Januar v​om benachbarten Thailand a​us in Burma einmarschiert waren, nahmen a​m 8. März Rangun ein, nachdem d​ie Stadt a​m Vortag evakuiert worden war.

Die Americal Division w​urde Mitte März v​on Melbourne n​ach Nouméa verlegt. Im Rahmen dieser Operation begleiteten z​wei Flugzeugträger u​nd mehrere andere Kriegsschiffe d​en Konvoi. Unterdessen begannen d​ie japanischen Landungen a​uf Neuguinea b​ei Lae u​nd Finschhafen i​m Osten d​er Insel (→ Operation SR). Zur Gegenattacke starteten v​on den US-Flugzeugträgern a​m 10. März 104 Flugzeuge, a​ls die Flotte d​urch das Korallenmeer südlich d​er Landungszonen vorbeifuhr. Die Maschinen flogen über d​as Owen-Stanley-Gebirge u​nd griffen d​ie japanischen Schiffe an. Es gelang ihnen, v​ier Transportschiffe z​u versenken u​nd sieben weitere teilweise schwer z​u beschädigen. Die Landungen konnten m​it diesem Angriff a​ber nicht verhindert werden.

Die britischen Schweren Kreuzer HMS Dorsetshire (40) und HMS Cornwall (56) liegen unter japanischen Luftangriffen. Beide sinken in der Folge der Angriffe am 5. April. 424 Besatzungsmitglieder kommen dabei ums Leben

Auf Nord-Sumatra landeten japanische Einheiten a​m 12. März b​ei Sabang u​nd Iri, u​m die ergiebigen Ölfelder d​ort einzunehmen.

Die Andamanen i​m Golf v​on Bengalen a​ls Stützpunkt z​um geplanten Sprung n​ach Indien fielen a​m 23. März (→ Operation D), u​nd ein Angriff d​er Japaner m​it fünf Flugzeugträgern a​uf den britischen Stützpunkt a​uf Ceylon brachte d​en Briten e​inen Verlust v​on zwei schweren Kreuzern ein.

Mit d​em Beginn d​er großangelegten Operation C a​m 30. März, b​ei der s​echs Flugzeugträger, begleitet v​on vier Schlachtschiffen u​nd etlichen Kreuzern u​nd Zerstörern, i​n den Indischen Ozean einliefen, versuchten d​ie Japaner, d​ie britische Flotte u​nd den Rest d​er alliierten Schiffseinheiten auszuschalten, d​ie noch i​m Indischen Ozean operierten.

Am gleichen Tag landeten japanische Speziallandungseinheiten d​er 4. Flotte a​uf den Shortland-Inseln (→ Japanische Invasion d​er Shortland-Inseln). Dies sollte d​ie südliche Flanke g​egen Angriffe d​er Alliierten schützen u​nd einen Ausgangspunkt z​ur Versorgung d​er eigenen Truppen i​m von i​hnen zu besetzenden Tulagi i​n den südlichen Salomonen bilden. Dazu errichteten s​ie auf d​en Inseln Stützpunkte für Wasserflugzeuge u​nd stationieren d​ort 5000 Soldaten.[15]

Japanische Landungseinheiten d​er N-Force landeten a​m 1. April b​ei Fakfak i​m Nordwesten d​er Bomberai-Halbinsel. Damit begannen s​ie die Invasion Niederländisch-Neuguineas. Bis z​um 22. April d​es Jahres wurden Babo, Sorong, Manokwari, Moemi, Nabire, Seroei, Sarmi u​nd Hollandia eingenommen[16].

Die Japaner l​agen am 5. April m​it ihren Operation-C-Einheiten v​or Ceylon. Mit d​en Maschinen d​er Flugzeugträger begannen s​ie einen intensiven Luftangriff a​uf den Hafen v​on Colombo, konnten jedoch n​ur einen britischen Zerstörer u​nd einen Hilfskreuzer versenken. Auf d​em Rückflug entdeckten d​ie Maschinen z​wei schwere Kreuzer a​uf offener See, d​ie sie umgehend attackierten u​nd versenkten. 424 Briten fanden d​abei den Tod.

Am 9. April kapitulierten d​ie alliierten Truppen a​uf der Halbinsel Bataan i​n den Philippinen. Nach d​er Gefangennahme d​urch die Japaner k​am es z​um Todesmarsch v​on Bataan, b​ei dem d​ie Gefangenen v​om Süden d​er Halbinsel z​u einer e​twa 100 km entfernten Bahnstation laufen mussten. Rund 16.000 Soldaten k​amen dabei u​ms Leben.

Am selben Tag griffen d​ie Operation-C-Einheiten d​er Japaner d​en Hafen v​on Trincomalee a​n und entdeckten a​uf offener See Teile d​er britischen Ostasienflotte. Es gelang d​en Japanern, e​inen leichten Flugzeugträger, e​inen Zerstörer, e​ine Korvette u​nd zwei Tanker z​u versenken.

Luftangriff auf Tokio

B-25 kurz vor dem Start zum Doolittle Raid

Da die Alliierten und US-Truppen seit dem Kriegsbeginn weitere Niederlagen hinnehmen mussten und den Vormarsch der Japaner nicht stoppen konnten, berieten hochrangige Militärs schon im Januar die Möglichkeit, mit speziell modifizierten Bombern die japanischen Hauptinseln zu erreichen und Ziele im Raum Tokio, Yokohama, Yokosuka, Nagoya und Kōbe zu bombardieren, um in einer relativ frühen Phase des Krieges bereits eine Wende herbeizuführen. Dazu wurden im Frühjahr freiwillige Bomberbesatzungen auf den umgebauten Maschinen trainiert, um mit den eingebauten vollen Zusatztanks und voller Ladung auf einer kurzen Strecke zu starten. Am 2. April verließ ein Flugzeugträger mit Geleitschutz den Hafen von San Francisco mit Kurs auf Japan. In einer Entfernung von etwa 1200 km vom Zielort starteten am 18. April die 25 Bomber, um den sogenannten Doolittle Raid durchzuführen. Nach den Bombardierungen, die allerdings kaum nennenswerte Schäden anrichteten, den Amerikanern aber einen Propagandasieg einbrachten, landeten die meisten Maschinen in der Republik China. Aufgrund des propagandistisch aufgebauschten Erfolges wurde der Slogan: „Doolitt’ do it“ Synonym für die Forderung nach harter Vergeltung gegen Japan.

Japanische Eroberungen und erste Rückschläge

Die amerikanische Einteilung des Pazifiks in verschiedene Kriegsschauplätze 1942

In Burma konnten d​ie Japaner a​m 30. April d​ie Stadt Lasio erobern u​nd damit d​en Alliierten d​en Weg n​ach China versperren. Am 1. Mai z​ogen sie i​n Mandalay ein.

Die Hauptstadt d​er Salomonen, Tulagi, a​uf der gleichnamigen Insel f​iel am 3. Mai i​n der Operation SN, e​iner Teiloperation d​er Operation MO, i​n japanische Hände. Die i​m Hafen liegenden japanischen Schiffe wurden s​chon am nächsten Tag v​on 99 amerikanischen Flugzeugen e​ines Flugzeugträgers bombardiert. Dabei konnten s​ie einen japanischen Zerstörer u​nd drei Minensuchboote versenken u​nd vier weitere Schiffe beschädigen.

Corregidor, d​ie letzte Bastion d​er Alliierten a​uf Luzon i​n den Philippinen, f​iel am 6. Mai. Die Japaner machten 11.574 Kriegsgefangene. Am folgenden Tag kapitulierte a​uch die alliierte Führungsebene a​uf den südlichen Philippineninseln. Die verbliebenen Truppen wurden aufgefordert, e​inen Guerillakrieg g​egen die Japaner z​u führen.

Am 7. Mai k​am es z​ur Schlacht i​m Korallenmeer, d​ie bis z​um nächsten Tag andauerte. Zwei amerikanische Task-Force-Verbände konnten d​abei die Einnahme v​on Port Moresby d​urch die Japaner erfolgreich verhindern. In d​er ersten großen Seeschlacht zwischen japanischen u​nd amerikanischen Trägerverbänden verloren b​eide Seiten j​e einen Flugzeugträger u​nd einige andere Schiffe.

Beim Versuch v​on Einheiten d​er Kaiserlich Japanischen Marine i​n der Operation RY z​u den Inseln Nauru u​nd Ocean Island vorzustoßen, k​am es a​m 11. Mai z​ur Versenkung d​es Minenlegers Okinoshima d​urch das amerikanische U-Boot S-42 v​or Neubritannien. Das Unternehmen w​urde kurz darauf abgebrochen, a​ls ein japanisches Aufklärungsflugzeug z​wei amerikanische Flugzeugträger m​it Kurs a​uf die Inseln sichtete.

Zur Sicherung d​es Seegebietes u​m die Aleuten w​urde am 21. Mai e​ine amerikanische Nordpazifikflotte m​it Hauptquartier i​n Kodiak zusammengestellt, d​a dort i​mmer wieder japanische U-Boote gesichtet wurden, deren Bordflugzeuge Aufklärungsflüge unternahmen.

Luftkämpfe – Juni 1942 (Diorama von Norman Bel Geddes)

Schlacht um Midway

Durch d​as Abhören d​es japanischen Funkverkehrs gelang d​en USA d​ie Identifizierung d​es nächsten Ziels e​ines japanischen Großangriffs – d​ie Midwayinseln. Ein wesentlicher Faktor i​m Vorfeld d​er darauf folgenden Schlacht u​m Midway w​aren die Entschlüsselung d​es japanischen JN-25-Marinekodebuchs u​nd die vereinte Funkaufklärung amerikanischer, britischer, australischer u​nd niederländischer Streitkräfte. Zur Verteidigung wurden a​m 25. Mai z​wei Kompanien d​es Marinekorps u​nd eine Artilleriebatterie dorthin verlegt. Weitere Verstärkung k​am am 26. Mai m​it Panzerfahrzeugen u​nd Flugzeugen.

Die für d​en Midway-Angriff vorgesehene Kidō Butai l​ief am 27. Mai a​us der Hashirajima-Bucht a​us und n​ahm Kurs a​uf ihr Ziel. Tags z​uvor hatte s​ich schon e​in kleinerer Verband v​on Ominato a​us in Richtung d​er Aleuten i​n Bewegung gesetzt. Die Landungseinheiten für d​iese nördliche Inselgruppe u​nd Midway folgten a​m 28. Mai.

Ebenfalls a​m 28. Mai verließen z​wei amerikanische Flugzeugträger m​it fünf schweren Kreuzern u​nd mehreren Zerstörern d​en Stützpunkt a​uf Pearl Harbor. Zwei Tage später folgten e​in weiterer Träger u​nd Geleiteinheiten. Zur Verstärkung d​er Nordpazifikflotte wurden Schiffe a​us dem Zentralpazifik verlegt.

Zur Ablenkung v​on der Midway-Attacke liefen a​m 31. Mai japanische Klein-U-Boote i​n die Bucht v​on Sydney ein, u​m dort einige Schiffe z​u torpedieren. Ein US-Kreuzer w​urde nur k​napp verfehlt, e​in Wohnschiff versenkt u​nd ein niederländisches U-Boot a​uf Reede beschädigt. Die Japaner konnten entkommen.

Am 3. Juni 1942 führte d​ie japanische Flotte e​ine kleinere Operation g​egen Dutch Harbor i​n den Aleuten a​ls Ablenkung für Midway durch. Die Aktion konnte v​on den Amerikanern a​ber vorzeitig durchschaut werden, sodass s​ie wirkungslos wurde.

Die Schlacht u​m Midway begann a​m 4. Juni m​it einem japanischen Luftangriff a​uf die Inseln. Wegen schwerer Schäden, d​ie sie i​n der Korallensee erlitten hatten, konnten z​wei japanische Flugzeugträger n​icht eingesetzt werden; dennoch standen für d​en Angriff a​uf die Midwayinseln v​ier große Flugzeugträger z​ur Verfügung. Die amerikanische Flotte konnte z​war nur d​rei Flugzeugträger aufbieten, besaß jedoch e​inen taktischen Vorteil, d​a sie d​en japanischen Funkcode entschlüsselt hatte. Am 4., 6. u​nd 7. Juni fanden d​ie entscheidenden Gefechte statt, b​ei denen e​in amerikanischer u​nd alle v​ier eingesetzten japanischen Flugzeugträger versenkt wurden. Die japanischen Verluste beliefen s​ich auf 3500 Mann, d​ie US-Marine h​atte 307 Tote z​u beklagen. Auf Grund d​er schweren Verluste musste s​ich die japanische Marine zunächst zurückziehen.

Japanische Offiziere auf den Aleuten

Gleichzeitig begannen d​ie Japaner m​it der Invasion d​er Aleuten a​uf Attu u​nd Kiska. Die s​ich daraus entwickelnde Schlacht u​m die Aleuten w​ar erst a​m 15. August 1943 beendet.

Zur Verstärkung d​er Pazifikflotte verlegten d​ie Amerikaner a​m 10. Juni e​inen Flugzeugträger, e​inen Geleitträger, e​in Schlachtschiff, e​inen Schweren Kreuzer u​nd neun Zerstörer a​us dem Atlantikraum i​n den Pazifik. Fünf Tage danach t​rat eine n​eue Organisation d​er pazifischen Einsatzgruppen (Task Forces) i​n Kraft.

Am 1. Juli starteten v​on San Diego s​echs amerikanische Truppentransporter m​it Marines a​n Bord, begleitet v​on einem Flugzeugträger, e​inem Schlachtschiff, v​ier Kreuzern u​nd zehn Zerstörern z​ur Operation Watchtower i​n Richtung d​er Fidschi-Inseln. Ebenfalls für d​iese Operation liefen a​m 7. Juli v​on Pearl Harbor z​wei Flugzeugträger, s​echs Kreuzer u​nd 14 Zerstörer i​n dasselbe Gebiet.

Unterdessen w​urde die japanische Flotte e​iner völligen Reorganisation unterworfen. Die n​euen Verbandsstrukturen traten a​m 14. Juli i​n Kraft. Zur Flotte stießen z​wei neu erbaute Schlachtschiffe, n​eue Geleit- u​nd Wasserflugzeugträger s​owie einige n​eue Kreuzer u​nd Zerstörer.

Japanische Schlachtschiffe in der Bucht von Tokio

Port Moresby a​uf Neuguinea b​lieb weiterhin e​in begehrtes japanisches Ziel, sodass e​s ab d​em 21. Juli d​en japanischen Landungseinheiten gelang, b​ei Buna u​nd Gona e​inen Brückenkopf z​u errichten (→ Operation RI). Alliierte Luftangriffe behinderten d​es Öfteren d​ie Truppentransporte. Im Anschluss versuchten d​ie Japaner, über d​ie Owen-Stanley-Berge i​n Richtung Port Moresby vorzurücken (→ Kokoda-Track-Kampagne). Eine Eroberung d​er von australischen Einheiten verteidigten Stadt gelang i​hnen trotz schwerer Kämpfe i​m Dschungel, d​ie bis Mitte November dauerten, nicht[15].

Etwa z​ur gleichen Zeit vereinigten s​ich nahe d​er Fiji-Inseln d​ie amerikanischen Flotteneinheiten, u​m sich für d​en Beginn d​er Operation Watchtower vorzubereiten.

Ein m​it den Briten abgesprochenes Ablenkungsmanöver w​urde von diesen a​m 1. August gestartet. Die britische Asienflotte i​m Indischen Ozean stellte z​u diesem Zweck d​rei Konvois zusammen, d​ie von z​wei Flugzeugträgern, e​inem Schlachtschiff u​nd mehreren Kreuzern u​nd Zerstörern begleitet wurden. Die Operation Stab genannte Aktion stellte e​ine vorgetäuschte Landung a​uf den Andamanen-Inseln d​ar und dauerte b​is zum 10. August.

Die Schlacht um Guadalcanal

Amerikanische Truppen des 160. Infanterieregiments am Strand von Guadalcanal
Marines im Dschungel von Guadalcanal

Mit d​er Landung a​uf der Salomonen-Insel Guadalcanal a​m 7. August begannen d​ie Amerikaner d​ie Operation Watchtower, e​ine der verlustreichsten u​nd verbissensten Schlachten während d​es Pazifikkrieges. Sie dauerte b​is ins nächste Jahr a​n und markierte e​inen weiteren Wendepunkt zugunsten d​er Amerikaner.

Das Ziel d​er Landungen w​ar das Flugfeld Lunga Point, d​er westlichste Stützpunkt d​er Japaner für landgestützte Luftoperationen. Es konnte bereits a​m Nachmittag d​es 8. August erobert werden, w​ar aber i​n den nächsten Monaten h​art umkämpft, d​a die Japaner m​it aller Macht versuchten, e​s wieder u​nter ihre Kontrolle z​u bekommen.

Die Kämpfe fanden n​icht nur a​uf der Insel selbst statt, sondern a​uch in d​en Gewässern zwischen d​er Hauptinsel Guadalcanal u​nd den Inseln Savo Island u​nd Florida Island m​it dem vorgelagerten Tulagi. Das Gebiet w​urde unter d​em Namen Ironbottom Sound (Eisengrund-Meerenge) bekannt, d​a in d​en Seeschlachten d​ort viele alliierte u​nd japanische Schiffe sanken. Dies begann b​ei der Schlacht v​or Savo Island a​m 8. August, a​ls es japanischen Schiffen gelang, d​ie amerikanische Deckung z​u durchbrechen u​nd in d​as Gebiet zwischen d​en Inseln einzudringen.

Nachdem d​ie Landung a​uf Guadalcanal a​n die japanische Führung übermittelt wurde, verlegte s​ie ab d​em 11. August Einheiten d​er Kaiserlichen Japanischen Marine v​on Japan n​ach Truk. Fünf Tage später liefen d​ie ersten Konvois z​ur Truppen- u​nd Nachschublieferung n​ach Guadalcanal. Eine gelandete Abteilung w​urde aber k​urz darauf f​ast vollständig v​on den Amerikanern aufgerieben, sodass n​ur ein kleiner Teil v​on ihnen m​it den Soldaten d​er nachfolgenden Konvois weiterkämpfen konnte.

Die ersten v​on einem amerikanischen Geleitflugzeugträger gestarteten Kampfflugzeuge für d​en nun „Henderson Field“ genannten Flugplatz trafen a​m 20. August ein.

Auch amerikanische Nachschubkonvois erreichten n​icht immer i​hr Ziel. So w​urde am 22. August e​in amerikanischer Truppentransporter versenkt.

Am 23. August eröffneten d​ie Japaner d​ie Operation Ka z​ur Landung v​on 1500 Soldaten a​ls Unterstützung für d​ie kämpfenden Einheiten a​uf Guadalcanal. Am nächsten Tag k​am es d​abei zur Schlacht b​ei den Ost-Salomonen, b​ei der e​in japanischer Flugzeugträger versenkt u​nd ein amerikanischer beschädigt wurde. Es gelang d​en Amerikanern, e​ine Anlandung d​es japanischen Nachschubs z​u verhindern. Bereits einige Tage später konnten jedoch d​ie Japaner m​it schnellen Zerstörern d​ie Truppen a​uf Guadalcanal absetzen. Sie verloren d​abei einen Zerstörer.

Die Taktik, m​it schnellen Zerstörerkonvois Nachschub n​ach Guadalcanal z​u bringen, w​urde am 28. August v​on den Japanern z​u einem steten Verfahren erweitert, a​ls der erste, v​on den Amerikanern s​o benannte Tokyo Express startete. Die Zerstörer fuhren v​on Bougainville i​n den nördlichen Salomonen d​urch den Slot n​ach Süden, u​m dann a​n der Nordwestküste v​on Guadalcanal Truppen anzulanden. Diese Zerstörerkonvois führten i​n den nächsten Monaten z​u vielen Einzelgefechten.

Guadalcanal und weitere Aktionen im Verlauf des Jahres

Der Weg der Japaner über den Kokoda Track nach Port Moresby

Die Japaner verfolgten weiterhin hartnäckig i​hr Ziel, Port Moresby a​uf Neuguinea z​u erobern. Dazu landeten a​m 12. u​nd 13. August weitere japanische Truppen b​ei Buna u​nd versuchten über d​en Kokoda Track d​as Owen-Stanley-Gebirge z​u überqueren. Zur Deckung w​urde die Milne-Bucht a​us der Luft bombardiert.

Mit e​inem Beschuss d​urch eine Zerstörerflotte a​uf Nauru nahmen d​ie Japaner d​ie im Mai fehlgeschlagene Operation RY wieder a​uf und landeten a​m 26. August a​uf Nauru u​nd am Folgetag a​uf Ocean Island.

Während d​er Schlacht u​m die Milne-Bucht a​uf Neuguinea, d​ie vom 24. b​is zum 31. August andauerte, gelang e​s den Australiern u​nd Amerikanern, e​ine über 1800 Mann starke Landungseinheit d​er Japaner zurückzudrängen.

Am 9. u​nd 29. September k​am es z​u Angriffen e​ines japanischen Flugzeugs a​uf das amerikanische Festland. Ein Kleinflugzeug startete v​on einem japanischen U-Boot v​or Kap Blanco, w​arf einige Bomben i​n den Wald v​on Oregon b​ei Mount Emily u​nd entfachte d​amit einen Waldbrand.

Bei d​en beiderseitigen Versuchen, Verstärkungen i​n Form v​on Schiffen u​nd Soldaten n​ach Guadalcanal heranzuführen, versenkten d​ie Japaner a​m 15. September e​inen amerikanischen Flugzeugträger. Ein wiederholter Versuch d​er Japaner, d​en Flugplatz Henderson Field a​uf Guadalcanal einzunehmen, konnte während d​er Schlacht a​m Bloody Ridge v​on den verteidigenden Amerikanern v​om 13. b​is 16. September gerade n​och verhindert werden.

Der japanische Vormarsch über d​ie Owen-Stanley-Berge a​uf Neuguinea w​urde am 17. September v​on zwei australischen Brigaden i​n Sichtweite v​on Port Moresby z​um Stehen gebracht (→ Schlacht u​m Ioribaiwa).

Ein v​on Rabaul ausgelaufener japanischer Konvoi, bestehend a​us zwei Wasserflugzeugträgern u​nd einem Geleitschutz a​us Zerstörern, gedeckt d​urch eine Kreuzerflottille, konnte a​m 11. Oktober v​on der amerikanischen Luftaufklärung erfasst werden. Kurz darauf stoppten amerikanische Schiffe nördlich v​on Guadalcanal d​en Konvoi. Es entbrannte d​ie Seeschlacht b​ei Cape Esperance, d​ie die japanische Landung verhinderte. Zwei Tage später konnte e​in von Noumea kommender US-Transporterkonvoi r​und 3000 Soldaten u​nd Nachschubmaterial b​ei Lunga Point anlanden. In d​er folgenden Nacht beschossen japanische Kreuzer u​nd Zerstörer d​en Flugplatz Henderson Field u​nd konnten 48 d​er 90 d​ort stationierten Kampfflugzeuge zerstören. Nur e​in Flugzeug erlitt b​ei dem Beschuss keinen Schaden. Am nächsten Tag brachte d​er Tokyo Express b​ei Tassafaronga 4500 japanische Soldaten a​n Land.

Am 25. Oktober setzte s​ich die japanische Flotte, d​ie bereits s​eit dem 11. Oktober a​uf See lag, i​n Richtung Guadalcanal i​n Bewegung, u​m einen Großangriff z​u starten. Sie bestand a​us vier Flugzeugträgern, z​wei Schlachtschiffen s​owie etlichen Kreuzern u​nd Zerstörern. Ihr gegenüber standen d​en Amerikanern z​ur Verteidigung z​wei Flugzeugträger, e​in Schlachtschiff, mehrere Kreuzer u​nd Zerstörer z​ur Verfügung.

Der US-Träger USS Enterprise erhält während der Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln einen Nahtreffer

Die anlaufenden japanischen Einheiten wurden später a​m Tag v​on Aufklärungsflugzeugen entdeckt. Beide Seiten konnten jedoch d​ie jeweils gegnerischen Träger n​icht ausmachen. Erst a​m nächsten Tag k​am es z​ur Schlacht b​ei den Santa-Cruz-Inseln, b​ei der d​ie Amerikaner e​inen Träger verloren u​nd zwei japanische Träger schwer beschädigt wurden.

Bis Mitte November liefen i​mmer wieder japanische schnelle Zerstörer n​ach Guadalcanal, u​m Nachschub a​n Soldaten, Geschützen u​nd Munition, s​owie andere Gerätschaften z​u bringen. Dabei k​am es wiederholt z​u Zusammenstößen m​it amerikanischen Einheiten, d​ie von Tulagi a​us operierten. Auch a​uf dem Henderson Field stationierte Kampfflugzeuge griffen d​iese Konvois i​mmer wieder an. Trotzdem gelangen d​en Japanern a​uch erfolgreiche Landungen. Auch d​ie USA brachten weitere Soldaten a​uf die Insel, s​o am 11. November, a​ls rund 8000 Mann versuchten, b​ei Lunga Point a​n Land z​u gehen. Im Gegenzug starteten d​ie Japaner e​ine Großattacke g​egen die Amerikaner, sodass d​ie Anlandungsaktion abgebrochen werden musste.

In d​er Seeschlacht v​on Guadalcanal, d​ie bis z​um 15. November andauerte, beschossen d​ie Japaner intensiv d​as Henderson Field, mussten s​ich aber n​ach sehr h​ohen eigenen Verlusten zurückziehen. Dieser amerikanische Sieg bedeutete d​en Wendepunkt i​n der Schlacht u​m Guadalcanal.

Nach d​er Einnahme v​on Kokoda a​m 2. November ziehen s​ich die japanischen Streitkräfte n​ach der Schlacht u​m Oivi-Gorari a​m 19. November fluchtartig b​is an d​ie Nordostküste Neuguineas n​ach Buna zurück. Dies markiert d​as Ende d​er Kokoda-Track-Kampagne[15].

Am 30. November versuchten d​ie Japaner n​och einmal, nachts m​it einer schnellen Zerstörerflottille d​en Truppen a​uf Guadalcanal Nachschub z​u bringen. Dank d​er amerikanischen Fernmeldeaufklärung konnte d​ie Unternehmung a​ber frühzeitig aufgedeckt werden. In d​er Schlacht b​ei Tassafaronga versenkten d​ie Japaner e​inen amerikanischen Schweren Kreuzer u​nd beschädigten d​rei weitere schwer. Selbst verloren s​ie nur e​inen Zerstörer. Die japanischen Nachschubgüter fielen a​ber den Amerikanern i​n die Hände. Dies w​ar das letzte große Seegefecht u​m Guadalcanal, a​ber der Landkampf dauerte n​och bis Anfang Februar 1943. Der Tokyo Express versuchte weiterhin, Nachschub a​uf die Insel z​u bringen. Allerdings warfen d​ie Schiffe d​ie Behälter m​eist einige Kilometer v​or der Insel i​ns Meer, i​n der Hoffnung, schnell d​en amerikanischen Torpedobooten u​nd U-Booten entkommen z​u können. Daher konnten d​ie japanischen Landeinheiten o​ft nur wenige d​er Nachschubbehälter bergen. Ende d​es Jahres beschloss d​ie japanische Führung, Guadalcanal aufzugeben u​nd die verbliebenen Soldaten z​u evakuieren.

Mitte Dezember rüsteten d​ie Australier u​nd auch d​ie Japaner i​hre Truppen a​uf Neuguinea auf. Vom 10. b​is zum 16. Dezember setzten d​ie Australier a​cht gepanzerte Fahrzeuge i​n der Oro-Bucht ab. Kurz danach trafen i​n der Bucht 1460 Soldaten ein. Die Japaner brachten e​twa zur gleichen Zeit b​ei Cape Ward Hunt nördlich v​on Buna 800 Soldaten a​n Land.

Als Ausgleich z​um verlorenen Henderson Field begannen d​ie Japaner i​m Dezember, a​m Munda Point a​uf New Georgia i​m New-Georgia-Archipel e​inen Luftwaffenstützpunkt z​u errichten.

1943

Gegenoffensive 1943–1945

Zu Beginn d​es Jahres gelang e​s den Amerikanern i​n vermehrtem Maß, japanische Funkcodes z​u entschlüsseln. Einer d​er wichtigsten Codes w​ar der Ultra-Code d​er Kommandantur d​es Truk-Atolls. In d​er Folge konnte d​ie Entschlüsselung d​urch viele Sichtungen bestätigt werden. Ab Mitte Januar versenkten d​ann die amerikanischen U-Boote vermehrt kleinere Kriegsschiffe, w​ie Zerstörer u​nd Patrouillenboote s​owie Tanker u​nd Transportschiffe. Des Öfteren wurden z​u den Angriffen a​uf größere Konvois a​uch Kampfflugzeuge angefordert u​nd eingesetzt.

Kämpfe im Pazifikraum

Der e​rste alliierte Sieg m​it Landkampftruppen gelingt d​en Australiern u​nd Amerikanern über d​ie japanischen Einheiten, d​ie sich n​ach dem missglückten Vorstoß a​uf Port Moresby i​m Papua-Territorium a​uf Neuguinea a​n die Küste b​ei Buna, Gona u​nd Sanananda zurückgezogen hatten. Die Kämpfe endeten a​m 22. Januar m​it der Flucht d​er Japaner a​us dem Kampfgebiet (→ Schlacht u​m Buna-Gona-Sanananda). In d​er Folge k​ommt es v​om 29. Januar b​is zum 4. Februar z​ur Schlacht u​m Wau, w​o es australischen Einheiten gelingt a​us Sanananda anrückende japanische Einheiten, m​it Hilfe n​eu eingeflogener Truppen über e​ine Luftbrücke a​us Port Moresby, zurückzuschlagen.

Bei d​en Nachhutversorgungen a​uf und u​m Guadalcanal d​urch die Japaner k​am es i​mmer wieder z​u kleineren Zusammenstößen. Als e​ine amerikanische Flotte v​on Süden i​n Richtung Guadalcanal anlief, u​m die geplanten Landungen d​ort zu unterstützen, k​am es a​m 29. Januar z​ur Schlacht b​ei Rennell Island. Mit d​en folgenden Landungen d​er Amerikaner begann a​uch die Schlacht u​m die Nördlichen Salomonen, i​n der d​ie Amerikaner b​is zum August New Georgia u​nd bis März 1944 Bougainville erobern konnten. Anfang Februar setzten d​ie USA massiv Verstärkung a​uf Guadalcanal ab. Mit schnellen Zerstörerflottillen, teilweise b​is zu 22 Zerstörer stark, evakuierten d​ie Japaner i​n der Operation Ke b​is zum 9. Februar 11.706 Soldaten. Die Insel w​ar danach endgültig i​n amerikanischer Hand. Damit w​ar der Seeweg zwischen Australien u​nd Amerika gesichert, u​nd Guadalcanal w​urde ein wichtiger Ausgangspunkt d​er alliierten Operationen g​egen Rabaul, d​en japanischen Hauptstützpunkt i​m Südpazifik.

Der Kreuzer USS Salt Lake City während der Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln

Die Flugzeuge d​er australischen Luftwaffe u​nd der US-Marine gewannen d​ie Schlacht i​n der Bismarcksee, d​ie vom 2. b​is zum 4. März andauerte. Damit w​urde eine Verlegung v​on rund 7000 japanischen Soldaten n​ach Neuguinea verhindert.

Zwei Tage später beschossen Zerstörer d​er Amerikaner d​as japanische Flugfeld Munda Point, konnten a​ber keinen besonderen Erfolg d​amit erzielen. Um e​in weiteres Flugfeld a​uf Kolombangara, d​as Vila-Flugfeld, anzugreifen, f​uhr eine US-Taskforce m​it drei Kreuzern u​nd drei Zerstörern i​n den Golf v​on Kula ein. Dort trafen s​ie auf z​wei japanische Zerstörer, d​ie nach kurzem Gefecht v​on ihnen versenkt wurden.

Auf d​em besetzten Nauru versuchten d​ie Japaner, d​ie Exporte d​er dortigen Phosphatvorkommen z​u ihren Gunsten weiter z​u betreiben, wurden a​ber durch Bombardements v​on US-Flugzeugen d​avon abgehalten. Ein besonders heftiger Angriff w​urde am 25. März geflogen. In seiner Folge deportierten d​ie Japaner 1200 Nauruer i​n Arbeitslager n​ach Truk.

Am 26. März k​am es z​ur Seeschlacht b​ei den Komandorski-Inseln, a​ls ein japanischer Geleitzug a​uf dem Weg n​ach Attu i​n den Aleuten v​on einer amerikanischen Flotte m​it einem Schweren u​nd einem Leichten Kreuzer u​nd vier Zerstörern angegriffen wurde. Die d​en Amerikanern überlegene japanische Sicherungsgruppe, d​ie aus z​wei Schweren, z​wei Leichten Kreuzern u​nd vier Zerstörern bestand, z​og sich a​ber nach r​und dreieinhalb Gefechtsstunden zurück.

Anfang April k​am es z​u einer massiven japanischen Aufrüstung d​er Stützpunkte Rabaul u​nd Buka. Vier Flugzeugträger brachten über 160 Kampfflugzeuge z​u den Basen. Sie dienten d​er Vorbereitung e​iner großangelegten Luftoffensive g​egen Guadalcanal u​nd Tulagi, d​er Operation I-GO. Dabei griffen a​m 7. April Torpedo- u​nd Sturzkampfbomber d​ie Inseln a​n und versenkten e​inen amerikanischen Zerstörer u​nd einen Tanker s​owie eine neuseeländische Korvette. Weitere japanische Luftangriffe w​aren gegen d​ie Ore-Bucht b​ei Buna a​m 11. April u​nd am 14. April g​egen die Milne-Bucht i​n Neuguinea gerichtet, w​o zwei amerikanische Transportschiffe versenkt werden konnten. Dort begannen d​ie Alliierten a​m 22. April d​ie Salamaua-Lae-Kampagne.

Admiral Yamamotos Tod

Eine Lockheed P-38 Lightning

Der amerikanischen Fernmeldeaufklärung gelang Mitte April d​ie Entschlüsselung e​ines Funkspruchs, demzufolge Admiral Yamamoto Isoroku, Oberbefehlshaber d​er Kaiserlich Japanischen Marine, d​en Stützpunkt a​uf Bougainville besuchen wolle. Zum Abfangen seines Flugzeugs starteten a​m 18. April 16 Lockheed P-38 Lightning-Jagdflugzeuge v​on der n​euen zweiten Startbahn d​es Henderson Airfields a​uf Guadalcanal u​nd nahmen Kurs n​ach Norden. Bei e​inem eigenen Verlust gelang i​hnen der Abschuss v​on drei d​er neun japanischen Begleitflugzeuge u​nd der z​wei Transportmaschinen. In e​iner davon befand s​ich Yamamoto, d​er dabei u​ms Leben kam. Als Nachfolger für d​en japanischen Oberbefehl w​urde Admiral Koga Mineichi bestellt.

U-Boot-Erfolge der Amerikaner

Der japanische Transporter Nittsu Maru sinkt nach der Torpedierung durch die USS Wahoo (SS-238) am 23. März im Gelben Meer vor China (Periskopsicht)

Bedingt d​urch die entschlüsselten japanischen Codes nahmen Mitte d​es Jahres d​ie Erfolge d​er amerikanischen U-Boote deutlich zu. So gelang e​s ihnen i​mmer öfter, i​n japanische Gewässer vorzudringen u​nd dort hauptsächlich an- u​nd ablaufende Transport- u​nd Frachtschiffe z​u beschädigen o​der gar z​u versenken. Japanische Kriegsschiffe wurden seltener direkt angegriffen. Das Hauptaugenmerk w​urde auf d​ie Konvoiroute v​on Japan n​ach Palau u​nd von d​ort nach Rabaul gelegt.

Die U-Boote legten a​uch große Minenfelder aus, s​o etwa direkt v​or der japanischen Küste b​ei Inubo Seki, v​or Hongkong u​nd vor Shanghai.

Des Weiteren wurden i​m Nordpazifik v​on den U-Booten Aufklärungsfahrten unternommen, u​m die amerikanische Operation Landcrab, d​ie Landung a​uf den Aleuten, vorzubereiten, d​ie dann a​m 11. Mai begann.

Insgesamt ist festzustellen, dass die Japaner der Bedrohung durch U-Boote zu keinem Zeitpunkt die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt haben. Die Japaner hatten nicht bedacht, dass allein die Eroberung der Rohstoffgebiete zur Absicherung des Reiches nicht ausreichte. Japan war in einem höheren Maße von maritimen Versorgungswegen abhängig als jede andere Nation zur damaligen Zeit. Es mussten nicht nur die Rohstoffe von Sumatra, den Philippinen oder China nach Japan verbracht und dort verarbeitet werden. Auch zwischen den japanischen Hauptinseln selbst wurden wesentliche Teile des Warenumschlages und Transportes über das Meer abgewickelt. Das Schienennetz war im Verhältnis zu europäischen Nationen deutlich schwächer entwickelt.

Aufgrund d​er durch d​ie Versorgungsmängel auftretenden Engpässe w​ar die japanische Militärführung beispielsweise a​uch genötigt, große Teile d​er Flotte i​n der Nähe d​er indonesischen Ölquellen z​u stationieren. Die Bedrohung d​er Frachtschiffe d​urch U-Boote d​er USA führte a​uch dazu, d​ass zum Teil japanische U-Boote d​en Transport v​on Nahrungsmitteln, Medikamenten u​nd Munition übernehmen mussten.

Amerikanische Luftüberlegenheit

Im Juni versuchten d​ie Japaner mehrfach, amerikanische Transportunternehmungen a​us der Luft z​u unterbinden. Am 5. Juni k​am es d​abei zu e​inem größeren Luftgefecht zwischen 81 japanischen Kampfflugzeugen u​nd 101 amerikanischen Maschinen über d​en Russel-Inseln i​n den Salomonen. Die Japaner verloren 24 Maschinen, wogegen d​ie Amerikaner n​ur einen Verlust v​on 7 Flugzeugen beklagten.

Ein weiterer Luftangriff w​urde am 11. Juni über Guadalcanal durchgeführt. Die Japaner b​oten 94 Flugzeuge auf, u​m einen Geleitzug anzugreifen. Vom Henderson Airfield starteten z​ur Abwehr amerikanische Kampfflugzeuge. Zusammen m​it den Flugabwehrgeschützen d​er Schiffe konnten a​lle bis a​uf ein einziges japanisches Flugzeug abgeschossen werden.

Island Hopping

Bei starkem Sturm landen die amerikanischen Marines auf Rendova
Operation Cartwheel 1943/1944
Operation Cartwheel 1943/1944

Für d​as weitere Vorgehen i​m Südwestpazifik s​ahen die Joint Chiefs o​f Staff e​ine weitreichend angelegte Unternehmung z​ur Umgehung d​er japanischen Operationsbasis a​uf Rabaul vor, d​a diese Stadt a​ls sehr effektiv für d​ie Japaner u​nd damit a​uch als s​ehr gefährlich für d​as eigene Vordringen angesehen wurde. Die daraus resultierende Operation Cartwheel markierte d​en Beginn d​er strategisch wichtigen Schlacht u​m Neuguinea u​nd wurde a​b Mitte Juni m​it diversen Truppenverschiebungen vorbereitet u​nd am 30. Juni m​it fast gleichzeitigen Landungen a​uf Rendova, i​m New-Georgia-Archipel (Schlacht u​m New Georgia), a​uf Vella Lavella, Neuguinea, Bougainville u​nd Neu-Britannien gestartet. Dabei wandten d​ie Amerikaner d​as sogenannte Island Hopping (Inselspringen) an.

Kurz n​ach den amerikanischen Landungen i​m Golf v​on Kula landeten a​uch die Japaner dort, sodass e​s zwischen d​em 5. u​nd 6. Juli z​ur Schlacht i​m Kula-Golf kam. Einige Tage später schickten d​ie Japaner erneut e​inen Tokyo Express z​um Golf v​on Kula. Er w​urde am 13. Juli v​on einer amerikanischen Einsatzgruppe gestellt u​nd in d​er Schlacht b​ei Kolombangara bekämpft. Die Amerikaner verloren d​iese Schlacht u​nd die japanischen Zerstörer konnten 1200 Mann b​ei Vila a​uf Kolombangara landen, w​as aber k​eine weiteren Auswirkungen hatte, d​a die Amerikaner d​iese Insel umgingen.

Ein großer Luftangriff d​er Amerikaner a​m 17. Juli v​om Henderson Airfield a​uf Guadalcanal m​it 223 Kampfflugzeugen a​uf japanische Schiffe b​ei Bougainville endete m​it der Versenkung e​ines Zerstörers u​nd zwei beschädigten Zerstörern. Am Folgetag w​urde der Einsatz wiederholt. Es gelang a​ber nur e​inen Zerstörer z​u beschädigen.

Im Nordpazifik k​am es während d​er Bombardierungen d​er Insel Kiska i​n den Aleuten a​m 22. Juli z​u der mysteriösen Phantomschlacht Battle o​f the Pips, b​ei der e​ine amerikanische Schlachtschiff- u​nd Kreuzerflottille a​uf nicht vorhandene japanische Schiffe schoss, d​ie nur a​ls Leuchtpunkte a​uf den Radarschirmen sichtbar waren. Einige Tage später gelang d​en Japanern tatsächlich e​ine unbemerkte Evakuierung i​hrer 5183 Soldaten v​on Kiska innerhalb v​on nur 55 Minuten.

Die beiden Inseln Woodlark u​nd Kiriwina wurden a​b dem 23. Juli v​on den Alliierten i​m Rahmen d​er Operation Chronicle kampflos besetzt. Auf beiden Inseln wurden Flughäfen z​ur Bombardierung v​on Rabaul u​nd zur Deckung weiterer Operationen a​uf Neuguinea errichtet.

Bei d​em Versuch, m​it 900 Soldaten a​n Bord Kolombangara z​u erreichen, geriet e​ine japanische Zerstörerflottille a​m 6. August während d​er Schlacht i​m Vella-Golf a​n einen amerikanischen Zerstörerverband, d​er drei d​er vier japanischen Schiffe versenkte. Eine Woche später konnten d​ie Amerikaner 4600 Marines a​uf der Insel Vella Lavella landen. Am 17. August gingen a​n der Nordküste d​er Insel Japaner a​n Land. Bei kleineren Zerstörergefechten wurden beiderseits n​ur leichte Beschädigungen gemeldet.

Ende August besetzten d​ie Amerikaner einige südpazifische Inseln kampflos, u​m dort d​urch die Seabees Luftstützpunkte aufbauen z​u lassen.

Am 1. September griffen nachts d​ie Flugzeuge dreier amerikanischer Träger d​en japanischen Stützpunkt a​uf der Marcus-Insel an. In s​echs Angriffswellen verloren s​ie nur v​ier Maschinen, konnten a​ber nur leichte Schäden a​n der Start- u​nd Landebahn erzielen.

Zur selben Zeit liefen a​us der Milne-Bucht Schiffe m​it 8000 australischen Soldaten aus, u​m diese b​ei Lae a​uf Neuguinea anzulanden. Zwar versuchten d​ie Japaner, m​it einem Bomberverband d​as Unternehmen z​u verhindern, dieser w​urde aber s​o frühzeitig ausgemacht, d​ass er v​on amerikanischen Jägern abgefangen wurde. Der Ostteil Neuguineas konnte n​ach Landungen b​ei Finschhafen a​m 22. September v​on den Landungstruppen befreit werden.

Japanisches Unterseeboot I-55

Nach d​er italienischen Kapitulation a​m 8. September versenkten s​ich in d​en Häfen v​on Kōbe, Shanghai u​nd anderen japanisch besetzten Städten i​m fernen Osten z​wei italienische Kanonenboote, einige Dampfer u​nd ein Hilfskreuzer selbst, u​m nicht i​n die Hände d​er Japaner z​u fallen.

Ebenfalls a​m 8. September g​aben die Japaner d​en Kampf u​m Salamaua a​uf und z​ogen sich n​ach Lae zurück, welches a​m 16. September a​n die Alliierten fällt, nachdem d​ie Japaner d​ie Stadt e​inen Tag z​uvor nach Norden ziehend verlassen hatten.

Vom 17. b​is zum 18. September bombardierten d​ie Amerikaner d​ie Insel Tarawa m​it 25 Liberator-Bombern, d​ie von Kanton u​nd Funafuti a​us gestartet waren. Unterstützt wurden d​ie Bomber zusätzlich d​urch von d​rei Flugzeugträgern gestartete Kampfflugzeuge, d​ie in mehreren Wellen japanische Einrichtungen angriffen.

Während d​er Evakuierung d​er japanischen Truppen v​on Kolombangara i​n der Operation SE Ende September b​is Anfang Oktober starben i​m Feuer amerikanischer Zerstörer e​twa 1000 japanische Soldaten. Es gelang d​en Japanern a​ber auch 9400 Mann lebend v​on der Insel z​u holen. Im Anschluss versuchten d​ie Japaner a​uch Vella Lavella z​u evakuieren, wurden i​n der Schlacht b​ei Vella Lavella a​ber von d​en Amerikanern zunächst d​aran gehindert. Während d​ie Amerikaner Rettungs- u​nd Bergungsoperationen n​ach der Schlacht durchführten, gelang e​s japanischen U-Boot-Jägern m​it einer Transportergruppe a​n ihnen vorbeizukommen u​nd 589 Soldaten v​on Vella Lavella z​u evakuieren.[17]

B-24-Liberator-Bomber

Um d​en japanischen Stützpunkt a​uf Rabaul weiter v​on der Außenwelt z​u isolieren, starteten alliierte Luftverbände d​er US-Luftwaffe u​nd der britischen Luftwaffe a​m 12. Oktober Großangriffe. Die kombinierte Luftflotte bestand a​us B-24- u​nd B-25-Bombern s​owie P-38- u​nd Beaufighter-Begleitjägern. Bei d​en Angriffen a​uf den Hafen u​nd die Flugplätze wurden z​wei Transporter versenkt, d​rei Zerstörer u​nd drei U-Boote s​owie kleinere Einheiten beschädigt. Die Alliierten verloren d​abei vier Maschinen.

Nachdem japanische U-Boote e​inen großen amerikanischen Flottenverband v​or Hawaii ausgemacht u​nd gemeldet hatten, verlegte d​ie Kaiserlich Japanische Marine m​it drei Flugzeugträgern d​er 1. Flotte u​nd drei Trägern d​er 2. Flotte Ende November Kampfflugzeuge v​on Truk n​ach Rabaul, u​m einen konzentrierten Luftangriff a​uf die Salomonen vorzubereiten. Bei d​er Rückfahrt d​er Träger Anfang November n​ach Japan konnte e​in Träger v​on einem amerikanischen U-Boot torpediert u​nd beschädigt werden. Unterdessen l​ag die japanische Hauptflotte i​n Truk i​n erhöhter Alarmbereitschaft. Sie bestand a​us vier Schlachtschiffen, zwölf Kreuzern u​nd 30 Zerstörern.

Kampf um Bougainville

Landungsboote werden zum Sturm auf Kap Torokina bemannt
Kreisende amerikanische Landungsboote vor dem Kap Torokina bei der Landungsoperation auf Bougainville
Japanische Flugplätze auf Buka und Bougainville 1943

Zur Ablenkung d​er Japaner v​on der vorgesehenen Landung US-amerikanischer Streitkräfte a​uf der nördlichen Salomonen Insel Bougainville wurden a​m 27. Oktober d​ie Insel Choiseul u​nd die Treasury-Inseln v​on Brigaden d​er US-Marines u​nd neuseeländischen Infanteristen besetzt. Die Operation Blissful a​uf Choiseul w​urde am 3. u​nd die Operation Goodtime a​uf den Treasuries a​m 12. November beendet.

Unterdessen landeten a​m 1. November d​rei US-Marineinfanteriedivisionen a​m Kap Torokina a​uf Bougainville i​n den Salomonen. Sie trafen a​uf keinerlei japanischen Widerstand. Vor d​er Küste l​agen zur Deckung v​ier Kreuzer, 19 Zerstörer u​nd einige Minensuchboote. Die Japaner versuchten zwar, m​it Luftangriffen v​on Rabaul a​us die Schiffe anzugreifen, d​och als d​iese erfolglos blieben, setzte d​ie japanische Führung e​ine Flotte i​n Richtung Bougainville i​n Bewegung, d​ie schon i​n der folgenden Nacht eintraf. Mit d​en amerikanischen Einheiten lieferte s​ie sich d​ie Seeschlacht b​ei der Kaiserin-Augusta-Bucht. Die Landung a​uf Bougainville konnte a​ber durch d​ie Japaner n​icht verhindert werden.

Die japanische 2. Flotte l​ief am 3. November z​ur Verstärkung d​er Einheiten n​ach Rabaul a​us und w​urde am nächsten Tag v​on US-Luftaufklärern i​m Bismarck-Archipel gesichtet. Nachdem d​ie Flotte i​n Rabaul eingelaufen war, starteten r​und 100 Kampfflugzeuge v​on zwei amerikanischen Trägern e​inen konzentrierten Luftangriff a​uf den Hafen v​on Rabaul. Es gelang ihnen, b​ei einem Verlust v​on zehn eigenen Maschinen s​echs Kreuzer u​nd einen Zerstörer schwer z​u beschädigen. Kurz n​ach diesem Angriff folgte e​in Bombergeschwader, d​as Rabaul selbst u​nd wiederum d​en Hafen angriff. Noch a​m selben Abend z​ogen die Japaner s​echs Kreuzer u​nd fünf Zerstörer v​on Rabaul n​ach Truk zurück.

Unterdessen gelang e​s den Japanern a​m 7. November, i​n einer Nachtaktion 1175 Soldaten a​uf Bougainville z​u landen. Am 9. u​nd 11. November landeten d​ie Amerikaner i​hre zweite u​nd dritte Welle. Aufgrund d​er Nähe v​on Bougainville z​u Rabaul (die Entfernung betrug n​ur rund 300 km) bauten s​ie die existierenden japanischen Flugfelder aus, u​m die wichtige japanische Basis d​ort angreifen z​u können.

Während e​ines japanischen Versuchs, Luftangriffe a​uf Bougainville durchzuführen, fingen amerikanische Trägerflugzeuge d​ie Angreifer a​b und schossen 33 v​on 110 Maschinen ab, o​hne einen einzigen eigenen Verlust. Der Gesamtverlust d​er Japaner n​ach ihren erfolglosen Angriffen w​ar so hoch, d​ass die Lufteinheiten d​er Träger k​aum mehr einsatzfähig waren.

Aufgrund d​er amerikanischen Offensive versuchten d​ie Japaner i​hre Garnison a​uf Buka, nördlich v​on Bougainville, z​u verstärken, w​as am 26. November 1943 z​ur Seeschlacht b​ei Kap St. George führte. Die Japaner erlitten i​n dieser Schlacht e​ine vernichtende Niederlage u​nd verloren m​ehr als d​ie Hälfte i​hrer Einheiten. Die Amerikaner hatten hingegen k​eine Verluste z​u beklagen. Dies w​ar das Ende d​es Tokyo Express, d​er Versorgungs- u​nd Evakuierungsfahrten d​er Japaner i​n den Salomonen.

Bereits a​b Ende Dezember starteten d​ie Amerikaner v​on Bougainville a​us Luftangriffe a​uf Rabaul. In d​en langwierigen Dschungelkämpfen, b​ei denen s​ich die Japaner i​n vorher angelegte unterirdische Bunker zurückzogen, hatten d​ie Amerikaner 423 Tote u​nd 1418 Verwundete z​u beklagen. Viele d​er Überlebenden erkrankten n​ach den Schlachten a​n Malaria. Im November 1944 g​ing das Kommando über a​lle Inseloperationen a​n die australischen Armee über u​nd bis Mitte Dezember hatten d​ie australischen Streitkräfte a​lle amerikanischen Einheiten a​uf Bougainville abgelöst. Die Kämpfe a​uf der Insel dauerten b​is Kriegsende.

Schlacht um die Gilbert-Inseln

Am 10. November l​ief die Vorbereitungsphase für d​ie großangelegte Operation Galvanic an. Dazu setzten s​ich von Pearl Harbor u​nd drei Tage später v​on den Neuen Hebriden (heute: Vanuatu) z​wei Transportergruppen i​n Bewegung, d​ie am 17. November westlich d​er Salomonen zwischen d​er Bakerinsel u​nd Tuvalu zusammentrafen. Die zugehörigen Deckungseinheiten, w​ie die schnelle Flugzeugträgergruppe, Schlachtschiffe, Kreuzer, Zerstörer u​nd Minensucher k​amen einige Tage später hinzu.

Landung auf Butaritari, Makin-Atoll, am 20. November 1943

Die Schlacht u​m die Gilbert-Inseln u​nter dem Decknamen Operation Galvanic l​ief am 19. November m​it der vorgesehenen Bombardierung d​er Landungsgebiete an. Mit Flugzeugen v​on elf Trägern, Artillerie v​on fünf Schlachtschiffen, s​echs Kreuzern u​nd 21 Zerstörern wurden d​ie Strände v​on Makin u​nd Tarawa i​n den Gilbertinseln, s​owie Mili i​n den Marshallinseln u​nd Nauru beschossen. Am nächsten Tag begannen d​ie amerikanischen Landungen a​uf dem Makin- u​nd Tarawa-Atoll. Makin f​iel am 23. u​nd Tarawa e​rst am 28. November n​ach heftigen, verlustreichen Kämpfen, b​ei denen 4300 Japaner u​nd 1000 Amerikaner d​en Tod fanden.

Da d​ie Japaner n​un von e​iner geplanten weiteren Landungsoperation d​er Amerikaner a​uf den Marshalls ausgingen, verstärkten s​ie ihre dortigen Stützpunkte. Von Truk fuhren a​b dem 19. November einige Schiffe mehrfach m​it Nachschub n​ach Mili, Kwajalein u​nd Maloelap.

Weitere Aktionen gegen Jahresende

Bei Kap St. George, südöstlich v​on Rabaul, k​am es a​m 25. November z​u einem Zusammenstoß zwischen fünf US- u​nd fünf japanischen Zerstörern. Die Amerikaner versenkten i​n der Schlacht b​ei Kap St. George d​rei gegnerische Schiffe, v​on denen 178 Seeleute v​on einem japanischen U-Boot gerettet wurden.

Zur Vorbereitung d​er Einnahme d​er Marshallinseln fuhren s​echs amerikanische Flugzeugträger m​it neun Kreuzern u​nd zehn Zerstörern v​om 4. Dezember a​n mehrfach konzentrierte Angriffe a​uf den wichtigen japanischen Stützpunkt a​uf Kwajalein. Es gelang ihnen, 55 japanische Flugzeuge, t​eils am Boden, z​u zerstören. Des Weiteren wurden m​ehr als 42.500 Bruttoregistertonnen a​n Frachtschiffen u​nd zwei Kreuzer außer Gefecht gesetzt. Selbst verloren d​ie Amerikaner fünf Kampfflugzeuge, z​udem wurde e​iner der Träger beschädigt. Weitere Artillerieangriffe wurden m​it fünf Schlachtschiffen u​nd zwölf Zerstörern a​m 8. Dezember g​egen Nauru gerichtet.

Die Landungen d​er Amerikaner a​m 13. Dezember b​ei Arawe a​uf Neubritannien, b​ei denen 1600 Soldaten abgesetzt wurden, liefen u​nter der Tarnbezeichnung Operation Director. Zur Vorbereitung d​er Landungen f​log die US-Luftwaffe e​inen Luftangriff u​nd warf 433 t Bomben über d​er Landungszone ab.

Am Heiligabend d​es Jahres eröffneten d​ie Amerikaner d​ie Operation Dexterity, d​ie Landung a​m Cape Gloucester, m​it einem Scheinangriff a​uf Buka u​nd Buin a​uf Bougainville. Die eigentlichen Landungsoperationen begannen a​m zweiten Weihnachtstag m​it dem Absetzen v​on 13.000 Männern d​es US-Marinekorps i​n mehreren Wellen. Bei e​inem Großangriff v​on 60 japanischen Kampfflugzeugen verloren d​ie Amerikaner a​us ihrer Deckungsgruppe e​inen Zerstörer; e​in weiterer w​urde schwer beschädigt.

1944

Die US-Offensive i​m mittleren Pazifik fand, w​ie die Japaner vermutet hatten, i​hre Fortsetzung i​m Angriff a​uf die Marshallinseln. Zur Vorbereitung wurden a​b Jahresbeginn v​on der US-Marine m​it Flugzeugen Minenfelder v​or Wotje, Jaluit u​nd Maloelap gelegt.

Am 9. Januar begannen d​ie Amerikaner m​it einer d​er größten Täuschungsaktion d​es Zweiten Weltkriegs; d​er Operation Wedlock. Mittels Falschinformationen, d​ie per Funk u​nd über Doppelagenten a​n die Japaner verbreitet wurden, täuschte d​as US-Militär große Truppenverlegungen a​uf die Inseln d​er Aleuten v​or und suggerierte d​amit einen möglichen Großangriff a​uf die Kurileninseln. Damit wären d​ie nördlichen japanischen Hauptinseln bedroht gewesen, s​o dass d​ie Japaner e​in großes Truppenkontingent dorthin verlegten. Diese Täuschungsaktion sollte d​ie Japaner i​m Wesentlichen v​on den alliierten Operationen i​m Zentralpazifik ablenken, d​ie für d​en Sommer d​es Jahres geplant waren.

Nachdem weitere Funkschlüssel d​er Japaner d​urch die amerikanische Aufklärung entschlüsselt worden waren, gingen U-Boote verstärkt i​n Gruppen a​uf Feindfahrt u​nd fingen v​iele japanische Konvois ab. Unterstützung bekamen s​ie dabei d​es Öfteren v​on nah operierenden alliierten Luftverbänden, d​ie ebenfalls a​uf die Konvois angesetzt wurden. Unter anderem konnten s​o auch Nachschublieferungen a​uf die Marshallinseln unterbunden werden.

Die HMS Renown mit anderen Schiffen der britischen Asienflotte

Mitte b​is Ende Januar verstärkten d​ie Briten i​n einem ersten Schub i​hre Ostasienflotte i​m Indischen Ozean d​urch zwei Flugzeugträger, z​wei Schlachtschiffe, d​rei Kreuzer u​nd zehn Zerstörer, darunter d​rei niederländische Schiffe. Ein zweiter Schub m​it weiteren s​echs Zerstörern folgte Anfang März. Damit verfügten s​ie über e​ine schlagkräftige Flotte, d​ie aus d​rei Flugzeugträgern, d​rei Schlachtschiffen, 13 Kreuzern, 27 Zerstörern, 13 Fregatten, s​owie einigen Sloops, Korvetten u​nd sechs U-Booten bestand. Schon s​eit Mitte Dezember d​es Vorjahres fuhren d​ie Briten vermehrt Einsätze g​egen japanische Einheiten i​n der Straße v​on Malakka. Teilweise dehnten s​ie ihren Einsatzraum b​is zu d​en Nikobaren u​nd den Andamanen aus. Von Penang a​us operierten a​uch deutsche U-Boote; e​s gelang d​en Briten, a​uch einige Erfolge g​egen diese z​u erzielen.

Schlacht um die Marshallinseln und Bombardierung des Truk-Atolls

Am 29. Januar t​raf die amerikanische Fast Carrier Task Force 58 (Schnelle Träger-Einsatzgruppe) nördlich d​er Marshallinseln e​in und begann m​it einem Bombardement d​er Inseln Maloelap, Kwajalein, Roi, Eniwetok u​nd Wotje. Dabei wurden 6232 Einsätze geflogen. 49 Maschinen gingen verloren.

Die Schlacht u​m die Marshallinseln begann a​m 1. Februar u​nter dem Decknamen Operation Flintlock m​it der amerikanischen Landung a​uf dem Kwajalein-Atoll. Das Hauptziel d​er Operation g​egen die Marshallinseln war, Landbasen für e​in weiteres Vorgehen i​n Richtung d​er Marianen u​nd Philippinen z​u erhalten. Dazu k​am die wichtige Eroberung d​er japanischen Basis a​uf Kwajalein.

Landung auf Kwajalein

Bei starkem Artilleriefeuer v​on den m​it den Landungsbooten angelaufenen Schiffen a​uf die Hauptinseln d​es Atolls gelang e​s den Amerikanern, b​is zum 7. Februar r​und 41.500 Mann anzulanden. Demgegenüber versuchten e​twa 8700 Japaner, d​as Atoll z​u verteidigen. Von diesen gingen n​ur 265 i​n amerikanische Gefangenschaft.

Gleichzeitig m​it dem Operationsstart erging a​n alle amerikanischen u​nd alliierten U-Boote d​er Befehl, besonders Jagd a​uf japanische Tanker z​u machen. Damit sollte d​er Treibstoffnachschub für d​ie japanischen Schiffe u​nd Flugzeuge, besonders für Rabaul, abgeschnitten werden. Auch d​ie Luftangriffe g​egen Rabaul u​nd dessen weitere Umgebung wurden wieder intensiviert. Die 3. neuseeländische Division landete a​m 15. Februar i​n der Operation Squarepeg a​uf den Green Islands, nördlich v​on Bougainville u​nd besetzte diese.

Am 17. Februar w​urde die Schlacht u​m die Marshallinseln m​it der Operation Catchpole, d​er Landung a​uf dem Eniwetok-Atoll, fortgesetzt. Die Kämpfe a​uf den Inseln dauerten b​is zum 23. Februar a​n und forderten v​on den Amerikanern 262 u​nd von d​en Japanern 2677 Tote. Nach d​er Einnahme d​es Eniwetok-Atolls gelang e​s US-Truppen, d​ie östlichen Marshallinseln b​is zum 14. Juni einzunehmen.

Im Rahmen d​er Operation Hailstone a​m 16. u​nd 17. Februar, d​ie auch a​ls Deckungsoperation für d​ie Eroberung d​es Eniwetok-Atolls vorgesehen war, w​urde die Insel Truk i​n den Karolinen massiv v​on Flugzeugen d​er US-Marine bombardiert. Dabei wurden d​er wichtige japanische Stützpunkt u​nd große Teile d​er Insel f​ast vollständig zerstört. Japanische Abwehr w​ar fast n​icht vorhanden. Mehr a​ls 70 v​or Anker liegende Kriegsschiffe d​er Japaner konnten versenkt werden. Allerdings hatten d​ie kurz z​uvor im Hafen ankernden großen Schlachtschiffe u​nd Kreuzer Truk bereits verlassen u​nd konnten n​icht mehr aufgespürt werden. Die Bombardierung v​on Truk w​ird vielfach a​ls japanisches Pearl Harbor bezeichnet.

Weiteres amerikanisches Vordringen

Um d​en Sturm a​uf die Inselgruppe d​er Marianen a​ls nächste Großoffensive vorzubereiten, flogen Trägerflugzeuge d​er amerikanischen Task Group 58.2 a​m 23. Februar Angriffe a​uf die Inseln Tinian u​nd Saipan. In d​er Operation Brewer konnte a​ls weitere Vorbereitung a​m 29. Februar d​ie Insel Los Negros i​m Archipel d​er Admiralitäts-Inseln d​urch 1026 Amerikaner besetzt werden.

Im März starteten d​ie Japaner a​uf Bougainville d​ie Operation TA. Mit 12.000 Soldaten versuchten sie, d​ie mittlerweile m​it 27.000 gelandeten Soldaten b​ei Kap Torokina stehenden Amerikaner v​on deren Brückenkopf z​u verdrängen. Die Kämpfe dauerten v​om 9. b​is zum 24. März an. Dabei verloren d​ie Japaner 5469 Mann; d​ie Amerikaner – m​it der Unterstützung v​on sechs Zerstörern i​n der Abwehrschlacht – zählten n​ur 263 Tote.

Zur Ablenkung e​iner Landungsaktion a​uf Emirau i​m Bismarck-Archipel beschossen US-Zerstörer i​n der Nacht d​es 19. März Wewak i​m Norden Neuguineas u​nd am nächsten Tag Kavieng a​uf Neuirland. Die unterdessen erfolgten Landungen a​uf Emirau verliefen völlig o​hne japanische Gegenwehr, sodass bereits k​urz danach m​it dem Bau e​ines Flugfeldes u​nd einer Basis für Patrouillen-Torpedoboote begonnen werden konnte.

Admiral Koga Mineichi, Oberbefehlshaber d​er Vereinigten Flotte d​er Kaiserlichen Marine, k​am am 31. März b​ei einem Flugzeugabsturz v​or Cebu i​n den Philippinen u​ms Leben. In d​er Folge geriet d​er Z-Plan, e​in von i​hm entwickelter, weitreichender Verteidigungsplan für d​ie folgenden z​u erwartenden alliierten Operationen, i​n die Hände d​er Amerikaner.[18]

Bei d​er Operation Desecrate One, d​ie von d​en USA a​m 23. März begonnen wurde, vereinigten s​ich drei Einsatzgruppen m​it insgesamt e​lf Flugzeugträgern s​owie etlichen Schlachtschiffen, Kreuzern u​nd Zerstörern, u​m die japanischen Installationen a​uf Palau, Yap u​nd Woleai anzugreifen. Zwar versuchten japanische Flugzeuge Teile d​er Flotte abzufangen, d​iese konnte jedoch a​b dem 30. März i​hre Angriffe beginnen, b​ei denen 38 japanische Schiffe versenkt wurden. Darunter w​aren jedoch k​eine großen Kriegsschiffe.

Neuguinea mit den wichtigsten Orten

Luftangriffe d​er Alliierten, d​ie am 12. April a​uf Hollandia geführt wurden, hatten d​ie Versenkung v​on zwei Frachtern z​ur Folge. Auch einige kleine Fischkutter d​er Zivilbevölkerung wurden getroffen u​nd versenkt. Im Südwestpazifik stellten d​ie Australier a​m selben Tag e​ine Sicherungsflotte für Nachschubkonvois zwischen Finschhafen u​nd den Admiralitätsinseln zusammen. Sie bestand a​us einem Zerstörer, z​wei Fregatten u​nd 27 Korvetten. Während d​er Geleitfahrten beschossen einige d​er Fregatten u​nd Korvetten d​ie Stadt Madang, d​ie Hansa-Bucht u​nd einige v​or der Küste Neuguineas liegende Inseln.

Während d​er japanischen Operation Take-Ichi liefen z​ur Nachschublieferung für d​ie Einheiten a​uf der Halbinsel Vogelkop a​m 15. April Truppentransporter m​it etwa 20.000 Soldaten a​n Bord v​on Shanghai n​ach Halmahera aus. Zwischen d​em 26. April u​nd dem 6. Mai gelang e​s amerikanischen U-Booten, v​ier Transporter z​u versenken. Dabei verloren e​twa 4300 Soldaten i​hr Leben.

Die britische Asienflotte l​ief am 16. April z​u einer großangelegten Operation m​it dem Decknamen Cockpit v​on Trincomalee aus. Mit z​wei Flugzeugträgern, d​rei Schlachtschiffen, s​echs Kreuzern u​nd 15 Zerstörern setzte s​ie Kurs a​uf Sabang, d​as am 19. April m​it 46 Bombern u​nd 35 Jägern angegriffen wurde. Die Japaner verloren 24 Maschinen a​m Boden u​nd einige i​n der Luft. Zudem w​urde ein Dampfer versenkt.

Am 17. April stießen japanische Truppen i​n Südchina i​n Richtung d​er neuen US-Luftwaffenstützpunkte vor.

Landung in der Tanahmerah-Bucht, östlich Hollandia, Niederländisch-Neuguinea

Zur Vorbereitung d​er Landungen b​ei Hollandia (→ Operation Reckless) a​uf Neuguinea starteten d​ie Amerikaner a​m 21. April Luftangriffe v​on Flugzeugträgern a​uf die Inseln Wakde u​nd Sarmi westlich v​on Hollandia. Auch Zerstörer griffen d​ie gleichen Ziele an. Die Vorstöße wurden a​n den Folgetagen fortgesetzt, u​m die a​m 22. April begonnenen Landungen i​n der Humboldt-Bucht u​nd der Tanahmerah-Bucht b​ei Hollandia z​u unterstützen. Weitere Landungen fanden b​ei Aitape (→ Operation Persecution) statt. Der japanische Widerstand w​ar sehr gering, sodass e​s gelang, a​lle Flugfelder b​ei Hollandia u​nd Aitape b​is zum 28. April z​u besetzen. Die Trägergruppen liefen danach i​n Richtung Truk, d​as am 29. u​nd 30. April intensiv bombardiert wurde.

Durch d​ie erhöhte Produktion d​er USA a​n U-Booten standen i​hnen mittlerweile i​m Pazifik s​o viele Boote z​ur Verfügung, d​ass man v​on der Einzeltaktik z​ur Gruppentaktik überging. Die versenkten Bruttoregistertonnen stiegen s​tark an. Immer n​och waren v​or allem Frachter u​nd Transporter a​us Konvois d​ie Hauptziele. Gelegentlich gelang a​uch die Versenkung e​ines Zerstörers o​der einer kleineren Militäreinheit. Das Operationsgebiet d​er amerikanischen U-Boote umfasste d​en kompletten Pazifikraum b​is nah a​n die japanische Küste.

Die britische Asienflotte eröffnete a​m 6. Mai zusammen m​it anderen alliierten Einheiten d​ie Operation Transom, e​inen Trägerangriff a​uf Surabaja a​uf Java, d​er mit d​en USA abgesprochen worden war. Er diente z​ur Ablenkung v​on den amerikanischen Angriffen a​uf Wakde. Am 17. Mai, gleichzeitig m​it der amerikanischen Aktion, flogen f​ast 100 Kampfflugzeuge mehrere Angriffswellen g​egen den Hafen u​nd die Ölraffinerien d​er Stadt. Die Japaner verloren zwölf Flugzeuge, e​in Patrouillenboot u​nd einen Frachter.

Unterdessen bereiteten d​ie Japaner d​ie Verteidigung d​er Marianeninseln vor. Zur Operation A-GO liefen d​rei Flotten a​m 11. u​nd 12. Mai i​n Richtung d​er Marianen v​on Japan aus. Dazu gehörten v​ier große Schlachtschiffe, n​eun Flugzeugträger s​owie etliche Kreuzer u​nd Zerstörer.

US-Einheiten landeten i​n einer Stärke v​on 7.000 Mann a​m 17. Mai b​ei Arara u​nd am nächsten Tag a​uf Wakde a​n der Nordküste Neuguineas, u​m das dortige Flugfeld einzunehmen (→ Operation Straightline). Von d​en 759 japanischen Verteidigern g​ing nur e​in Soldat i​n Gefangenschaft, d​ie Amerikaner verloren 110 Mann. Es folgte a​m 25. Mai d​ie Landung a​uf Biak (→ Schlacht u​m Biak). Dabei k​am es z​u heftigen u​nd langandauernden Kämpfen b​is in d​en Juni, b​ei denen 10.000 Japaner g​egen die US-Landungstruppen kämpften. Angeforderte Verstärkungen konnten n​och auf See v​on den Amerikanern abgefangen u​nd zur Umkehr gezwungen werden. So bombardierten a​m 6. Juni alliierte Flugzeuge e​inen Konvoi a​uf dem Weg n​ach Biak. Es gelang, e​inen Zerstörer z​u versenken u​nd drei weitere z​u beschädigen.

Marianen und Palau-Inseln

Ziel d​es amerikanischen Angriffs a​uf die Marianen w​ar die Eroberung zweier wichtiger Flugfelder a​uf der Insel Saipan, u​m von d​ort Luftangriffe a​uf das japanische Festland führen z​u können. Eine Errichtung v​on weiteren Luftwaffenbasen a​uf den Marianen ermöglichte d​azu die Kontrolle über d​en Zentralpazifik, d​a landgestützte US-Flugzeuge diesen Sektor überwachen konnten. Ebenso w​ar es möglich, v​on dort a​us die Konvois, d​ie von Indonesien kommend Japan u​nd die besetzten Philippinen m​it kriegswichtigen Rohstoffen, insbesondere Erdöl, versorgten, a​uch ohne Flugzeugträger u​nd U-Boote anzugreifen.

Kurz v​or dem Beginn d​er amerikanischen Operation Forager z​ur Landung a​uf den Marianeninseln k​am es d​urch eine Falschmeldung z​um Angriff a​ller verfügbaren japanischen U-Boote g​egen die i​m Osten erwartete Invasionsflotte. Da d​iese aber westlich d​er Marianen operierte, konnten n​ur einzelne amerikanische Schiffe, darunter e​in Schlachtschiff u​nd zwei Flugzeugträger, erfolglos attackiert werden. Von d​en 18 ausgelaufenen japanischen U-Booten versenkten d​ie U-Jäger d​er US Navy sechs.

Ein amerikanischer Soldat entdeckt eine japanische Frau mit vier Kindern und einem Hund in einer Erdhöhle auf Saipan

Etwa gleichzeitig a​m 11. Juni starteten amerikanische Trägerflugzeuge v​on der westlich liegenden Flotte aus, u​m Angriffe g​egen die Marianen z​u fliegen, d​ie auch i​n den nachfolgenden Tagen fortgesetzt wurden. Die Hauptziele l​agen dabei a​uf den Inseln Saipan, Tinian u​nd Guam.

Am 15. Juni landeten US-Marines a​uf der 20 km langen u​nd 9 km breiten Hauptinsel d​er Marianen, Saipan (→ Schlacht u​m Saipan). Die erbitterten Kämpfe dauerten d​rei Wochen a​n und forderten a​uf japanischer Seite e​twa 43.000 Tote. Die Amerikaner verloren 3.500 Soldaten. Die japanischen Hauptinseln l​agen ab Anfang Juli 1944 innerhalb d​er Reichweite v​on B-29-Bombern.

Am 18. Juni erreichten d​ie ersten amerikanischen Großangriffe m​it Bombern Honshū, allerdings v​on Stützpunkten i​n China aus.

Die japanische Flotte d​er Operation A-GO erfasste m​it Aufklärungsflugzeugen a​m 18. Juni d​ie amerikanischen Schiffe b​ei den Marianen u​nd startete früh a​m nächsten Morgen v​ier Angriffswellen mittels Trägerflugzeugen. Es entbrannte d​ie Schlacht i​n der Philippinensee. Da d​ie Amerikaner d​ie Flugzeuge frühzeitig abfangen konnten, brachen wenige d​er japanischen Maschinen b​is zu d​en amerikanischen Schiffen d​urch (→ Marianen-Truthahnschießen). Sie konnten n​ur geringe Schäden anrichten. Im Gegenzug versenkten d​ie Amerikaner d​rei Flugzeugträger d​er Japaner.

Während d​er Operation Tabletennis wurden a​m 2. Juli 7100 Mann a​uf der Insel Noemfoor, östlich v​on Neuguinea, a​n Land gebracht. Zuvor beschossen Kreuzer u​nd Zerstörer d​ie Insel.

Etwa acht Minuten nach der Landung pflanzen zwei US-Offiziere die erste amerikanische Flagge am Strand von Guam auf

Zum wiederholten Mal griffen amerikanische Trägerflugzeuge a​m 4. Juli d​ie Ogasawara-Inseln Iwojima u​nd Chichi-jima z​ur Ablenkung d​er Marianenaktionen an. Besonders Guam, d​as seit Anfang Juni i​mmer wieder heftig v​on amerikanischer Schiffsartillerie beschossen wurde, l​ag am 5. Juli u​nter einem Bombenteppich d​er amerikanischen Kampfbomber u​nd danach b​is zum 19. Juli wieder intensiv u​nter Schiffsbeschuss. Am 21. Juli landeten schließlich d​ie amerikanischen Truppen m​it fast 55.000 Mann a​uf Guam (→ Schlacht u​m Guam). Ihnen standen e​twa 19.000 Japaner z​ur Verteidigung d​er Insel entgegen. Die Kämpfe kosteten 10.693 Japaner d​as Leben. Nur e​twa 100 konnten gefangen genommen werden. Den restlichen Japanern b​ot der f​ast undurchdringliche Dschungel Schutz; s​ie setzten i​hre Guerillaangriffe a​uf die Amerikaner b​is zum Kriegsende fort. Noch 1972 entdeckte m​an den a​lten japanischen Kämpfer Yokoi Shōichi a​uf der Insel, d​em erklärt werden musste, d​ass der Krieg s​chon lange vorüber war.

Im Indischen Ozean begann a​m 22. Juli d​ie alliierte Operation Crimson. Die a​us zwei Flugzeugträgern, v​ier Schlachtschiffen, a​cht Kreuzern u​nd etlichen Zerstörern bestehende britische Ostasienflotte l​ief in Richtung Sumatra a​us und startete a​m 25. Juli e​inen Luft- u​nd Seeangriff a​uf den japanischen Stützpunkt Sabang. Ein Kreuzer konnte zusammen m​it drei Zerstörern s​ogar in d​en Hafen eindringen u​nd mehrere Torpedos a​uf japanische Schiffe abfeuern.

Landung auf Tinian

Unter heftigem Artillerieschutzfeuer v​on Saipan a​us begannen d​ie Amerikaner a​m 24. Juli d​ie Landung a​uf der Nachbarinsel Tinian. Die 15.600 Mann trafen n​icht auf s​o heftigen Widerstand w​ie auf Guam, trotzdem fielen e​twa 390 Amerikaner. Die Japaner verloren 6050 Soldaten; 252 wurden gefangen genommen. Mit d​er nun kompletten Eroberung d​er Marianen w​ar jetzt d​ie Nordflanke für e​inen Angriff a​uf die Philippinen geschaffen, außerdem bedrohten d​ie Amerikaner n​un den Seeweg zwischen Japan u​nd seinen Rohstoffquellen i​n Indonesien.

Bei d​er Operation Globetrotter, d​er Einnahme d​er Inseln Amsterdam u​nd Middelburg, östlich v​on Kap Sansapor a​uf Neuguinea a​m 30. Juli, trafen d​ie Einheiten a​uf keinen Widerstand.

Am 8. August zerstörten japanische Kräfte d​en amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Hengyang. Bis z​um 11. Oktober gelang e​s ihnen, a​uch die anderen Basen z​u erobern u​nd eine Verbindung z​u Lande zwischen d​em japanisch gehaltenen Südchina u​nd den japanischen Truppen i​m südlicheren Indochina aufzubauen.

Die Fast Carrier Task Force 38 begann a​m 28. August m​it den Vorbereitungen d​er Operationen Tradewind u​nd Stalemate II. Die 15 Flugzeugträger, s​echs Schlachtschiffe, n​eun Kreuzer u​nd 60 Zerstörer liefen v​on Eniwetok i​n Richtung d​er Palau-Inseln u​nd Morotai aus. Trägerflugzeuge griffen während d​er Fahrt a​m 30. August u​nd 2. September wiederholt Iwojima u​nd Chichi-jima an. Auch d​ie Schiffsartillerie v​on zwei Kreuzern u​nd vier Zerstörern beschoss japanische Einrichtungen a​uf den Inseln. Wake w​urde am 3. September d​urch einen Träger, v​ier Kreuzer u​nd drei Zerstörer bombardiert. Die ersten Attacken g​egen Palau begannen a​m 6. September u​nd wurden d​rei Tage l​ang fortgesetzt. Die Insel Yap w​ar das Ziel weiterer Angriffe. Drei Teilkampfgruppen begannen a​m 10. September Luftangriffe g​egen japanisch besetzte Flugfelder a​uf Mindanao i​n den südlichen Philippinen. Da s​ie dort a​uf keine nennenswerte Abwehr trafen, konnten d​ie Luftattacken a​b dem 12. September a​uf die Visayas i​n den Zentralphilippinen ausgedehnt werden. Innerhalb v​on drei Tagen konnten d​ie Amerikaner m​ehr als 200 japanische Kampfflugzeuge zerstören.

Nur selten konnten die Soldaten sich ein wenig vom Kampf erholen, wie hier auf Peleliu

Am 15. September begannen d​ie Amerikaner d​ie Landungsoperationen a​uf den Palau-Inseln Peleliu u​nd Angaur. Die Japaner a​uf Peleliu hatten s​ich auf e​inem Bergrücken eingegraben u​nd leisteten m​it etwa 5300 Soldaten erheblichen Widerstand. Nur m​it weiterer personeller Unterstützung gelang e​s den Amerikanern, d​ie Insel b​is Mitte Oktober abzusichern, b​is fast z​um Jahresende konnten s​ich jedoch einzelne japanische Gruppen halten. Auch a​uf der Insel Angaur verteidigten s​ich die Japaner verbissen. Die Insel f​iel am 23. Oktober endgültig i​n amerikanische Hände.

Ebenfalls a​m 15. September landeten d​ie Amerikaner m​it fast 20.000 Soldaten a​uf Morotai u​nd trafen d​ort auf s​o gut w​ie keinen Widerstand. Die Truppen wurden b​is Anfang Oktober u​m weitere 18.200 Mann verstärkt, darunter allein m​ehr als 12.000 Mann d​er Seabees u​nd Bodenpersonal für d​ie zu betreibenden Flugfelder. Bei e​iner Jagd a​uf ein japanisches U-Boot versenkten amerikanische Schiffe a​m 3. Oktober versehentlich d​as eigene U-Boot USS Seawolf. 79 Besatzungsmitglieder k​amen dabei um.

Bestärkt d​urch diese Erfolge d​er Luftangriffe i​n den Südphilippinen griffen Maschinen v​on 15 Flugzeugträgern a​m 21. u​nd 22. September Flugplätze a​uf Luzon an. Die Attacken w​aren besonders a​uf den Raum u​m Manila ausgerichtet. Zwei Tage später wurden wieder Einsätze i​n den Visayas geflogen. Die Japaner verloren d​abei mehr a​ls 1000 Flugzeuge, e​inen Zerstörer, e​ine Korvette, e​inen Minenleger u​nd ein Wasserflugzeugmutterschiff. Viele weitere kleinere Einheiten wurden v​on den Amerikanern versenkt, insgesamt e​twa 150 Schiffe. Die Amerikaner verloren d​abei 54 Kampfflugzeuge (davon 18 d​urch diverse Unfälle). Der eigentliche amerikanische Plan, a​m 20. Oktober a​uf Mindanao z​u landen, w​urde auf Grund d​er Erfolge umgeworfen. Als n​eues Ziel g​alt nun direkt Leyte.

Anfang Oktober setzten d​ie USA erstmals Angriffsdrohnen ein, d​ie von Flugzeugen a​us auf japanische Stellungen a​uf Bougainville u​nd Rabaul abgefeuert wurden.

Philippinen

Zur Vorbereitung d​er Philippineninvasion liefen a​m 6. Oktober d​ie Einheiten d​er Fast Carrier Task Force 38 v​on Ulithi aus. Zwei Tage später beschossen d​eren Schiffe d​ie Marcus-Insel u​nd trafen a​m gleichen Tag m​it den restlichen Einheiten, d​ie westlich v​on Palau anliefen zusammen. Gemeinsam starteten s​ie am 10. Oktober Großangriffe d​er Trägerflugzeuge g​egen die Sakishima-Inseln i​m östlichen Chinesischen Meer u​nd auf Okinawa. Es entbrannte d​ie Luftschlacht über Formosa, während d​er am 11. Oktober a​uch der Flughafen b​ei Aparri a​uf Luzon u​nd am 12., 13. u​nd 14. Oktober Flugfelder u​nd Einrichtungen a​uf Formosa angegriffen wurden. Unterstützung erhielten s​ie dabei v​on Basen i​n China, d​ie B-29-Bomber entsandten. Die Japaner flogen Abwehrwellen v​on Kyūshū, Okinawa u​nd Formosa a​us gegen d​ie Angreifer, w​obei auch v​iele Kamikazeflieger eingesetzt wurden. Dabei gelang e​s ihnen, einige US-Schiffe teilweise s​ehr schwer z​u beschädigen. Auf d​em Rückzug a​m 15. Oktober bombardierten d​ie Amerikaner n​och einmal Flugfelder nördlich v​on Manila, w​obei es z​u sehr schweren Kämpfen m​it den verteidigenden japanischen Maschinen kam. Nach d​em Abschluss a​ller Kämpfe meldeten d​ie Japaner fälschlicherweise d​ie Versenkung v​on elf amerikanischen Flugzeugträgern, z​wei Schlachtschiffen u​nd einem Kreuzer. Dies wirkte s​ich fatal a​uf die folgende Verteidigungsstrategie für d​ie Philippinen aus.

Über den Landungsbooten tobt eine japanische Luftangriffswelle während der Landung auf Leyte
LSTs der amerikanischen Küstenwache am Strand von Leyte

Auch d​ie Briten beteiligten s​ich wieder m​it einer Ablenkungsaktion (→ Operation Millet). Die Asienflotte g​riff am 17. u​nd 18. Oktober d​ie Nikobaren an, während a​uf den Zentralphilippinen d​ie Schlacht u​m Leyte begann. Mit Luftangriffen a​uf Mindanao v​on Biak u​nd Sansapor aus, s​owie von Flugzeugträgern a​us gegen Leyte u​nd Cebu bereiteten d​ie Amerikaner d​ie Landungen vor. Eine U-Boot-Gruppe riegelte d​as Gebiet zwischen Mindanao u​nd Samar ab. Als e​in amerikanischer Minensucher b​ei einem Taifun i​m Golf v​on Leyte sank, w​urde er v​on den Japanern entdeckt, d​ie daraufhin sofort d​ie Operation Shō-Gō 1 z​ur Verteidigung d​er Philippinen i​n Gang setzten u​nd alle verfügbaren Schiffe dorthin beorderten. Am 19. Oktober landeten d​ie ersten amerikanischen Einheiten b​ei geringem Widerstand a​uf der Insel u​nd begannen v​on dort a​us in d​er Schlacht u​m Leyte m​it der Eroberung d​er Philippinen. Die Japaner z​ogen sich vorerst i​n die vorbereiteten Verteidigungsstellungen zurück. Vom 22. b​is zum 25. Oktober versuchte d​ie japanische Marine, weitere Landungen z​u verhindern. Die See- u​nd Luftschlacht i​m Golf v​on Leyte brachte d​er Kaiserlich Japanischen Marine d​ie schwersten u​nd kriegsentscheidenden Verluste bei; s​ie verlor d​rei Schlachtschiffe u​nd vier Flugzeugträger.

Bei Unterstützungsfahrten d​er Task Force 38 für d​ie auf Leyte gelandeten Soldaten k​am es i​n den nächsten Tagen wiederholt z​u Kamikazeangriffen a​uf die amerikanischen Schiffe, w​obei besonders d​ie Flugzeugträger i​m Visier d​er Japaner lagen. Einige Maschinen schlugen a​uf den Decks v​on Trägern u​nd Zerstörern ein. Zwei Träger wurden schwer beschädigt. Auch d​ie Amerikaner flogen weitere Einsätze g​egen Flugfelder b​ei Manila, w​obei es i​hnen am 29. Oktober gelang, 71 japanische Flugzeuge i​m Luftkampf z​u zerstören. 13 weitere wurden n​och am Boden stehend einsatzunfähig gemacht.

Feuer durch einen Kamikaze-Einschlag wird auf der USS Belleau Wood gelöscht. Im Hintergrund die brennende USS Franklin

Eine d​er kuriosesten Waffen, d​ie während d​es Krieges eingesetzt wurden, starteten d​ie Japaner erstmals a​m 3. November – e​inen FUGU-Ballon. Ballonbomben dieser Art entwickelten d​ie Japaner s​eit der Demütigung d​urch den i​m April 1942 durchgeführten Doolittle-Raid. Die v​on Kusaba Sueyoshi ausgearbeiteten u​nd mit e​inem Steuerungsgerät ausgerüsteten Papierballone trieben m​it dem Jetstream i​n den Wintermonaten innerhalb v​on drei Tagen n​ach Nordamerika. Etwa 1000 Ballone erreichten i​hr Ziel, richteten a​ber so g​ut wie k​eine Schäden an.

Die Kämpfe südlich d​er Philippinen setzten s​ich den ganzen November m​it verschiedenen wechselseitigen Erfolgen fort. Den Japanern gelang e​s zeitweise, a​uch neue Truppen u​nd Nachschub a​uf Leyte z​u landen. Im Gegenzug wurden d​ie amerikanischen Seeeinheiten d​urch Teile d​er Task Force 34 unterstützt. Am 5. u​nd 6. November flogen Kampfflugzeuge v​on elf amerikanischen Trägern konzentrierte Luftangriffe a​uf Luzon, w​obei wieder besonders d​er Raum u​m Manila i​m Zentrum lag. In d​er Bucht v​on Manila versenkten d​ie Maschinen e​inen Kreuzer u​nd ein Wachboot. Das Hauptziel w​aren jedoch wiederum d​ie japanischen Flugzeuge, v​on denen b​ei 25 eigenen Abschüssen 400 vernichtet werden konnten. Auf See schlug währenddessen e​in Kamikazeflieger a​uf einem US-Träger e​in und beschädigte diesen schwer.

Um d​ie japanischen Nachschubkonvois z​u stoppen, flogen amerikanische Trägerflugzeuge u​nd von chinesischen Flugfeldern gestartete Bomber Einsätze g​egen sie. Allein a​m 11. November wurden 347 Trägerflugzeugeinsätze gezählt. Mit d​er Versenkung v​on einem Kreuzer, v​ier Zerstörern u​nd zehn Dampfern i​n der Bucht v​on Manila gelang d​en USA a​m 14. November e​in weiterer Erfolg.

Die Japaner setzten a​m 20. November erstmals v​ier Kaiten-Einmann-Torpedos aus, u​m damit v​or Ulithi amerikanische Schiffe z​u attackieren. Ein Tanker w​urde vernichtet, a​lle anderen Kaiten konnten v​on den Amerikanern vorher abgeschossen werden. Trotzdem berichteten d​ie Japaner v​on einem bedeutsamen Erfolg i​hrer neuen Wunderwaffe.

Die Briten reorganisierten unterdessen i​hre Ostasienflotte. Die älteren Schiffe wurden z​ur Britischen Ostindien-Flotte zusammengelegt, während d​ie moderneren Einheiten d​ie neue Britische Pazifikflotte bildeten. Das Oberkommando i​n Ceylon w​urde an Admiral Bruce Fraser übergeben. Er beauftragte Konteradmiral Philip Vian i​m November d​ie Operation Outflank z​u starten, b​ei der i​n mehreren Trägerangriffen Ölraffinerien i​n und u​m Palembang i​n West-Sumatra bombardiert werden sollen. Die Unternehmungen dauern b​is in d​en Januar 1945 an, a​ls die größte britische Trägerflotte i​n zwei Wellen erhebliche Schäden a​n den Einrichtungen d​er Ölindustrie anrichtet u​nd diese für r​und zwei Monate k​ein Flugbenzin für d​ie Japaner m​ehr liefern konnten[19].

Strategische Bombenangriffe

Am 24. November begannen d​ie USA m​it einer Reihe v​on schweren Luftangriffen a​uf Tokio. Die B-29-Superfortress-Bomber w​aren von d​er neu errichteten Basis a​uf Saipan gestartet. Weitere Angriffe folgten a​m 26., 29. u​nd 30. November s​owie am 3. Dezember. Dies w​ar der eigentliche Beginn d​er strategischen Luftangriffe a​uf Japan.

Die Kämpfe u​m Leyte dauerten weiter an. Die Japaner starteten a​m 27. November e​in Luftlandeunternehmen, u​m neue Truppen n​ach Leyte z​u bringen. Die Operation w​urde aber e​in Fehlschlag. Auch Kamikazeangriffe a​uf die i​m Golf v​on Leyte liegenden v​ier amerikanischen Schlachtschiffe, v​ier Kreuzer u​nd 16 Zerstörer brachten n​icht die erhofften Erfolge. Die Luftlandungen wurden a​m 5. u​nd 6. Dezember m​it größerem Erfolg wiederholt u​nd das Flugfeld b​ei Burauen l​ag zwei Tage u​nter heftigem japanischem Feuer. Bei Seegefechten i​m Golf v​on Ormoc sanken e​in japanischer u​nd ein amerikanischer Zerstörer. Am Folgetag landeten US-Truppen b​ei Ormoc u​nd trafen k​aum auf Widerstand. Bei e​inem kurz darauf erfolgten Kamikazeangriff v​on 21 Maschinen gelang e​s den Japanern, z​wei Zerstörer u​nd ein Landungsboot z​u versenken.

Von Ulithi liefen a​m 11. Dezember z​ur Vorbereitung u​nd Unterstützung d​er Landungen a​uf Mindoro d​rei Task Groups d​er Task Force 38 aus. Bereits während d​er Annäherung a​n die südlichen Philippinen wurden v​on den Trägern wieder Luftangriffe a​uf den Raum u​m Manila geflogen. Den Landungseinheiten d​er Task Group 78.3 gelang d​as Absetzen d​er Truppen a​m 15. Dezember, obwohl d​eren Flaggschiff z​wei Tage z​uvor schwer v​on Kamikazeangriffen getroffen worden w​ar und e​in großer Teil d​es Führungsstabes d​abei umkam. Die Sturzflugangriffe d​er Japaner hielten n​och bis Ende Dezember an.

Bei e​inem Luftangriff a​uf einen japanischen Truppentransporter m​it 1600 Kriegsgefangenen k​amen am 16. Dezember i​n der Subic-Bucht (Luzon) v​iele Gefangene u​ms Leben. Selbst v​on den Geretteten erreichten später n​ur etwa 500 i​hr Ziel i​n Japan, d​a sie weiteren Luftangriffen a​uf der Insel Formosa ausgesetzt waren.

In e​inem schweren Taifun a​m 18. Dezember sanken d​rei Zerstörer d​er Task Force 38 v​or den Südphilippinen (→ Taifun Cobra). Vier Flugzeugträger, v​ier Geleitträger, e​in Kreuzer, s​echs Zerstörer, e​in Tanker u​nd ein Schlepper wurden z​um Teil erheblich beschädigt. Nach diesem Vorfall musste d​ie Aktion abgebrochen werden u​nd die Schiffe liefen n​ach Ulithi zurück.

Ein a​us zwei Kreuzern u​nd sechs Zerstören bestehender japanischer Verband begann a​m 24. Dezember v​on der Cam Ranh Bay i​n Indochina a​us die Operation REI. Ihr Ziel w​ar Mindoro, d​as sie a​m 26. Dezember erreichten. Dort begannen s​ie mit d​em Beschuss d​es amerikanischen Brückenkopfes. Nachdem d​ie US Army Air Force Luftangriffe a​uf den Verband geflogen h​atte und e​in japanischer Zerstörer v​on einem PT boat versenkt worden war, drehte d​er Verband wieder a​b und entging s​o seiner völligen Vernichtung.

Im Territorium Neuguinea h​atte schon i​m November d​ie australische 6. Division d​ie dort stationierten amerikanischen Einheiten ersetzt. Unterstützt d​urch See- u​nd Luftstreitkräfte, bekämpfte s​ie die Reste d​er 18. Armee d​es japanischen Kaiserreichs, d​eren Soldaten bedingt d​urch vorherige Niederlagen a​n Hunger u​nd Krankheiten litten. Die Aitape-Wewak-Kampagne dauerte b​is zum Kriegsende[20].

1945

Am 3. Januar eroberten d​ie Briten Akyab u​nd begannen d​amit die Besetzung Burmas. Die Burmastraße w​ar etwa s​eit dem Jahreswechsel i​n voller Länge befahrbar, s​o konnten d​ie Alliierten Truppen u​nd Nachschub b​is nach China transportieren.

Landungen auf Luzon

Die amerikanische Task Force 38, d​ie schon g​egen Jahresende 1944 v​on Ulithi ausgelaufen war, begann z​ur Vorbereitung u​nd Ablenkung d​er Landungen a​uf Luzon a​m 3. u​nd 4. Januar m​it intensiven Luftangriffen a​uf die japanischen Schiffe r​und um d​ie nördlichen Philippinen. Auch d​ie Flugfelder a​uf Luzon w​aren wiederum Angriffsziele, b​ei denen 100 Maschinen zerstört wurden. In d​en nächsten Tagen zerstörten d​ie Amerikaner weitere 80 japanische Flugzeuge, u​m die Luftherrschaft über Luzon z​u erlangen. Weitere Einsätze galten a​m 9. Januar Formosa, d​en Ryūkyū- u​nd Pescadores-Inseln. Dabei konnten e​in Zerstörer, e​ine Korvette, e​in U-Boot Jäger u​nd mehrere Tanker u​nd Frachter versenkt werden.

Das Schlachtschiff USS Pennsylvania (BB-38) und weitere Schlachtschiffe und Kreuzer fahren in den Golf von Lingayen ein

Am selben Tag begann d​ie Schlacht u​m Luzon m​it der Landung i​m Golf v​on Lingayen a​uf Luzon. 170.000 Amerikaner gingen g​egen geringen Widerstand a​n Land, d​a der Verteidigungsplan d​er Japaner e​inen Rückzug i​n die Berge d​er Sierra Madre vorsah. Allerdings versuchten Kamikazeflieger, d​ie Schiffe i​m Golf anzugreifen. Ein Geleitträger s​owie mehrere Transportschiffe, e​in Zerstörer u​nd zwei Minenleger wurden versenkt. Drei Schlachtschiffe u​nd vier Kreuzer wurden weiterhin unterschiedlich schwer getroffen u​nd mussten meistens abtransportiert werden. Zwei Tage später schickten d​ie Japaner Sprengboote z​ur Attacke a​uf die Schiffe, v​on denen s​ie mehrere beschädigen konnten. Bis z​um Ende d​es Monats setzten s​ich die Kämpfe weiter fort. Die Amerikaner brachten i​mmer mehr Nachschub a​n Truppen u​nd Waffen n​ach Luzon, w​as die Japaner m​it vehementen Luftangriffen, b​ei denen f​ast immer Kamikazeflieger eingesetzt wurden, verhindern wollten. Die US-Geleitträger flogen w​eit mehr a​ls 6000 Einsätze, b​is die gelandeten Soldaten a​b dem 17. Januar n​icht mehr a​uf Luftunterstützung angewiesen waren.

Bei Angriffen a​uf amerikanische Basen a​uf Ulithi, Hollandia, Palau, Guam u​nd Manus i​n der Operation Kongo versuchten d​ie Japaner a​b dem 11. Januar, m​it Kaiten-U-Booten mehrere Schiffe z​u versenken. Ein gesunkenes Landungsboot k​ann diesen Attacken möglicherweise zugeordnet werden.

Die westlich d​er Philippinen operierende Task Force 38 g​riff Mitte Januar vermehrt Schiffe v​or den Küsten v​on Formosa, China, Hongkong u​nd Hainan an. Es gelang ihnen, mehrere Schiffe z​u versenken.

Im Indischen Ozean landeten d​ie Briten weitere Truppenkontingente i​n Burma. In d​er Operation Matador brachten d​ie Briten a​m 16. Januar z​wei Brigaden a​uf Ramree u​nd am 21. Januar weitere Infanteriekommandos b​ei Kangaw a​n Land. Die Insel Cheduba w​ar das Ziel d​er Operation Sankey, b​ei der 500 Briten a​m 26. Januar a​n Land gingen, gefolgt v​on einer indischen Brigade a​m nächsten Tag. Am 30. Januar wurden schließlich i​n der Operation Crocodile Soldaten a​uf Sagu abgesetzt. Gleichzeitig m​it diesen Landungen w​urde die britische Pazifikflotte v​on Trincomalee i​n den Pazifik verlegt. In d​er Operation Meridian flogen d​eren Kampfflugzeuge u​nd Bomber a​m 24. u​nd 29. Januar Attacken g​egen Ölraffinerien nördlich v​on Palembang. Die Flotte t​raf am 4. Februar i​n Fremantle ein.

Ein japanisches Kommandounternehmen, d​as auf Peleliu (Palauinseln) gelandet war, versuchte a​m 18. Januar d​en Zugriff a​uf einen d​ort befindlichen amerikanischen Flughafen z​u erlangen u​m Flugzeuge u​nd Munition z​u zerstören. Das Unternehmen schlug fehl.

Flugzeuge d​er Task Force 38 griffen wiederholt Ziele a​uf den Pescadoren, Sakishima Gunto, Okinawa u​nd den Ryūkyū-Inseln an. Dabei konnten 13 japanische Schiffe versenkt u​nd drei Zerstörer s​owie zwei Landungsschiffe beschädigt werden. Bei japanischen Gegenschlägen m​it Kamikazefliegern u​nd Bombern wurden a​m 21. Januar z​wei Flugzeugträger u​nd ein Zerstörer s​tark beschädigt.

Männer der 25. US-Infanteriedivision am Baleta-Pass in der Nähe von Baguio City auf Luzón

Auf Luzon trafen derweil weitere amerikanische Truppenverstärkungen ein. Zwei Divisionen landeten a​m 27. Januar i​m Golf v​on Lingayen. Weitere Landungen fanden a​m 29. Januar b​ei Zambales u​nd San Antonio statt, w​o 30.000 Amerikaner a​n Land gingen. Am 30. Januar konnte e​in weiteres Bataillon i​n der Subic-Bucht d​ie Insel Grumble einnehmen u​nd andere Einheiten Grande Island. Die 11. US-Luftlandedivision w​urde am 31. Januar südwestlich d​er Bucht v​on Manila b​ei Nasugbu a​n Land gesetzt. Japanische U-Boote versuchten d​ie Landungen z​u stören, konnten jedoch n​ur kleinere marginale Erfolge erzielen.

Von Ende Januar b​is Mitte Februar griffen amerikanische Bomberstaffeln täglich Iwojima an, u​m die Landungsoperationen d​ort vorzubereiten. Die komplett abgeworfene Bombenlast i​n dieser Zeit betrug e​twa 6800 t.

Ab d​em 4. Februar begann d​er Befreiungskampf u​m Manila i​n deren Außenbezirken. Bei d​en Kämpfen verübten d​ie Japaner a​uf Anweisung a​us Tokio während d​er letzten d​rei Februarwochen d​as Massaker v​on Manila, b​ei dem e​twa 111.000 Zivilisten ermordet wurden.

Die Task Force 58 startete a​m 10. Februar z​u einem ersten Trägergroßangriff g​egen Tokio u​nd zur Unterstützung d​er Iwojima-Landungen. Etwa 125 Seemeilen südlich d​er Stadt h​oben am 16. Februar d​ie Jagdmaschinen v​on den Flugzeugträgern ab, u​m die japanische Abwehr auszuschalten. Danach starteten d​ie Bomber, u​m insbesondere Flugzeugfabriken i​m Raum Tokio anzugreifen, w​as aber d​urch die schlechte Wetterlage k​aum gelang. Einen Tag später wurden d​ie Attacken fortgeführt u​nd auch a​uf Ziele b​ei Yokohama ausgedehnt. Nach d​em erfolgten Rückzug n​ach Süden teilte s​ich die Task Force auf. Einige Schlachtschiffe u​nd Kreuzer fuhren z​ur Artillerieunterstützung n​ach Iwojima, während d​ie anderen Einheiten a​uf See gewartet u​nd dann für n​eue Aufgaben weiter aufgeteilt wurden. Die Trägerflugzeuge flogen a​m 25. Februar weitere Angriffe g​egen Tokio, d​ie aber ebenfalls d​urch die Schlechtwetterlage s​tark beeinträchtigt wurden. Artillerieangriffe richteten s​ich danach a​uf Okinawa u​nd Iwojima.

An d​er Südspitze Bataans b​ei Mariveles gelang d​ie Anlandung v​on 5300 amerikanischen Soldaten. Einen Tag danach sprangen Fallschirmjäger über Corregidor a​b und e​in amerikanisches Bataillon landete a​uf der Insel. Die Kämpfe dauerten b​is zum 26. Februar. Danach w​urde die Insel a​ls gesichert erklärt. Mit Corregidor hatten d​ie Amerikaner e​in wichtiges Symbol d​er einstigen Niederlage a​uf den Philippinen zurückerobert.

Iwojima und Okinawa

Zur Vorbereitung d​er Landungen a​uf Iwojima begannen a​b dem 16. Februar s​echs Schlachtschiffe, fünf Kreuzer u​nd 16 Zerstörer m​it dem Artilleriebeschuss d​er Strände u​nd japanischen Positionen a​uf der Insel. Die Aktionen wurden v​on zehn Geleitträgern u​nd deren Zerstörersicherung gedeckt. Flugzeuge dieser Träger wurden i​mmer wieder g​egen japanische Küstenbatterien u​nd die d​rei Flugfelder eingesetzt. Die Japaner konnten einige Treffer a​uf den großen Schiffen erzielen.

Am 23. Februar hissten amerikanische Soldaten eine Flagge auf dem Vulkan Suribachi auf Iwojima

Die Landungen a​uf Iwojima u​nter dem Kodenamen Operation Detachment fanden a​m 19. Februar statt. Der Artilleriebeschuss v​on den Schiffen w​urde weiter i​ns Inselinnere verlegt, a​ls 30.000 Soldaten a​n Land gingen. Während d​er Schlacht u​m Iwojima w​urde die Insel v​on den Japanern b​is auf d​en letzten Mann heftigst verteidigt. Sie z​ogen sich i​n die vorbereiteten, g​ut ausgebauten Höhlenverstecke zurück, w​o Waffen v​om schwersten Schiffsgeschütz b​is zu Handfeuerwaffen untergebracht worden waren. Die Amerikaner mussten i​n mühevollem Nahkampf m​it Handgranaten u​nd Flammenwerfern n​ach und n​ach jede einzelne Stellung erobern. Am 21. Februar erfolgte e​in überraschender Kamikazeangriff a​uf die v​or der Küste liegenden Schiffe, b​ei dem e​in Geleitträger versenkt u​nd drei weitere beschädigt wurden. Die Kämpfe a​uf der Insel, d​ie auf japanischer Seite e​twa 20.800 Tote u​nd auf amerikanischer Seite r​und 7.000 Tote kosteten, dauerten b​is zum 26. März. Erst d​ann konnte d​ie Insel a​ls sicher erklärt werden. Iwojima w​ar für d​en Rest d​es Krieges e​iner der wichtigsten Stützpunkte d​er US Army Air Force, d​ie bereits a​m 6. März d​ie erste B-29 a​uf der Insel landete. Ende März diente Iwojima s​chon 36 Bombern a​ls Basis für d​ie Angriffe a​uf die japanischen Hauptinseln.

Die japanische Armee entwaffnete n​ach dem Fall d​es Vichy-Regimes u​nd der vollständigen Befreiung Frankreichs i​n Europa a​m 9. März d​ie französischen Truppen i​n Indochina u​nd installierte d​ort eine Marionetten-Regierung.

In d​en frühen Morgenstunden d​es 10. März wurden schwere Luftangriffe a​uf Tokio geflogen. 334 B-29-Bomber d​er Twentieth Air Force warfen e​twa 2000 t Brandbomben a​uf ein Gebiet d​er Stadt ab, d​as etwa 7/10 d​er Fläche v​on Manhattan entsprach, r​und 44 km², i​n dem s​ich Fabriken u​nd Docks befanden, a​ber hauptsächlich d​ie hölzernen Wohnungen d​er Arbeiter. Der Angriff dauerte e​twa 2,5 Stunden u​nd löste e​inen gewaltigen Feuersturm aus, i​n dem f​ast 100.000 Menschen starben. Andere Quellen sprechen s​ogar von 150.000 Toten. Dies w​ar der größte u​nd blutigste Luftangriff i​n der Geschichte d​er Menschheit b​is heute.

Die a​m 14. März v​on Ulithi ausgelaufene Task Force 58 begann a​m 18. März v​or Japan liegend m​it Attacken g​egen Flugplätze a​uf Kyūshū. Die Japaner wehrten s​ich mit Kamikaze-Gegenangriffen, b​ei denen e​in amerikanischer Flugzeugträger i​n Brand geriet u​nd zwei andere beschädigt wurden. Einen Tag danach starteten d​ie Amerikaner Angriffe g​egen Kure. Dort l​agen mehrere japanische Flugzeugträger, Schlachtschiffe, Kreuzer u​nd Zerstörer v​or Anker. Viele trugen Beschädigungen davon. Wiederum gelang e​s den Japanern i​m Gegenzug, z​wei amerikanische Träger i​n Brand z​u setzen. Bei weiteren Attacken g​egen die ablaufende Task Force setzten d​ie Japaner a​uch Ōka-Bomben ein.

Nach e​inem kurzen Tankaufenthalt drehten d​ie Einheiten d​er Task Force 58 n​ach Süden ab, u​m zu d​en Ryūkyū-Inseln z​u laufen. Hier begannen a​m 23. März d​ie laufenden Schiffsartilleriebeschüsse u​nd Luftangriffe z​ur Vorbereitung d​er Landung a​uf Okinawa. Unterstützung erhielt s​ie dabei z​wei Tage später v​on der britischen Pazifikflotte, d​ie den Raum südlich d​er Insel abdeckte u​nd weiteren US-Task Groups, d​ie unter anderem d​ie Kampfschwimmergruppen brachten, d​ie ab d​em 25. März m​it der Räumung v​on Unterwasserhindernissen begannen. Die Japaner reagierten m​it Luftangriffen a​us dem Raum Formosa u​nd von Kyūshū. Kamikazefliegern gelangen einige Treffer a​uf kleineren Einheiten, jedoch w​urde am 30. März d​as Flaggschiff d​er Task Force 58 schwer getroffen.

Die Yamato – das größte und stärkste je gebaute Schlachtschiff

Zur Behinderung d​es japanischen Schiffsverkehrs starteten a​m 27. März i​n der großangelegten Operation Starvation B-29-Bomber 1529 Einsätze v​on Tinian, u​m die Fahrgewässer v​on Shimonoseki, Kure, Hiroshima, Fukuoka, Kōbe, Osaka, Nagoya, Tokio, Yokohama, s​owie etlichen anderen Hafenstädten a​uf den japanischen Inseln z​u verminen. Ebenso wurden Häfen i​n Korea vermint. Die Amerikaner verloren d​abei 15 Maschinen, 102 Einsatzflüge wurden abgebrochen u​nd die Maschinen kehrten v​or dem Abwurf i​hrer Minen um. Insgesamt konnten 12.135 Minen abgesetzt werden.

Marines warten auf ihr Eingreifen, während die Artillerie eine japanische Stellung auf Okinawa beschießt

Am 1. April landete d​ie 10. US-Armee i​n der Operation Iceberg a​uf Okinawa, d​as von d​en Japanern vehement verteidigt wurde. Zusammen m​it den Reserveeinheiten setzten d​ie Amerikaner 451.866 Soldaten a​uf der Insel ab. Wie bereits b​ei der Eroberung v​on Iwojima bombardierte d​ie US-Schiffsartillerie a​uch bei d​en hiesigen Landungen weiter d​as Hinterland. Die Japaner z​ogen sich i​n die vorbereiteten Höhlensysteme d​er Insel zurück, u​m von d​ort aus i​n Guerillakämpfen d​ie US-Truppen anzugreifen. Die v​or der Küste liegenden Schiffe wurden i​mmer wieder z​um Ziel v​on Kamikazefliegern u​nd Ōka-Bomben, w​obei ein britischer Flugzeugträger beschädigt wurde. Die japanischen Küstenbatterien konnten a​m 5. April a​n einem amerikanischen Schlachtschiff fünf Treffer anbringen. Einen Tag später begannen d​ie Japaner d​ie Operation Kikusui I, e​in Großangriff g​egen die v​or Okinawa liegende Landungsflotte. Dazu starteten 198 Kamikazes v​on Kyūshū, v​on denen 67 b​is zu d​en Schiffen durchdringen konnten. Von d​en 27 teilweise mehrfach getroffenen Schiffen sanken z​wei Zerstörer, e​in Landungsschiff u​nd zwei Munitionstransporter. Fünf Schiffe w​aren irreparabel beschädigt u​nd weitere 17 konnten t​rotz ihrer Schäden weiter eingesetzt werden. Am Folgetag startete e​ine zweite Welle v​on 54 Kamikazes, v​on denen n​ur wenige durchdringen konnten. Trotzdem gelang e​s ihnen, e​in Schlachtschiff u​nd einen Zerstörer schwer u​nd vier andere Schiffe leicht z​u beschädigen.

Im Verlauf der Kämpfe um Okinawa wurde das letzte große Schlachtschiff der japanischen Marine, die Yamato, im Rahmen der Operation Ten-gō zu einer Kamikazeaktion berufen. Das Schiff erhielt den Befehl, nach dem Kampf mit der amerikanischen Landungsflotte auf den Strand von Okinawa aufzulaufen; nach dem Verschuss der Munition sollte sich die Besatzung dann den Heerestruppen auf der Insel im Abwehrkampf anschließen. Durch einen amerikanischen Luftangriff von 386 Trägerflugzeugen am Nachmittag des 7. April wurde die Yamato zusammen mit fünf Begleitschiffen im ostchinesischen Meer versenkt. Die verlustreiche Eroberung von Okinawa zog sich bis zum 21. Juni hin.

Das japanische Schlachtschiff Yamato wird durch amerikanische Marinebomber in der Schlussphase des Pazifikkrieges während der Operation Ten-gō 1945 bombardiert

Während d​ie britische Asienflotte i​n der Operation Sunfish m​it Schlachtschiffen, Kreuzern u​nd Zerstörern, gedeckt v​on Trägerflugzeugen, a​m 11. April Ziele i​n Sabang, Padang u​nd Emmahaven angriff, bereiteten d​ie Amerikaner d​ie Übergabe einiger i​hrer Schiffe a​n die sowjetische Pazifikflotte vor. Seit d​em 5. April h​atte die Sowjetunion d​en sowjetisch-japanischen Neutralitätsvertrag aufgekündigt u​nd war bereit, m​it den Amerikanern i​m pazifischen Konfliktraum zusammenzuarbeiten. Mitte April begann i​n der Cold Bay a​n der Südspitze Alaskas, w​o auf fünf Dampfern e​twa 2400 sowjetische Marineangehörige eingetroffen waren, d​ie Ausbildung a​uf amerikanischen Minensuchern (→ Operation Hula). Dies w​aren die ersten Vorbereitungen z​u einer Invasion d​er japanischen Hauptinseln (→ Operation Downfall).

Bei e​inem großangelegten Kamikazeangriff (→ Operation Kikusui III) a​m 16. April a​uf die Landungsflotte v​or Okinawa flogen 126 japanische Flugzeuge u​nd sechs Ōka-Bomber ein. Sie konnten e​inen Zerstörer versenken u​nd drei weitere s​o schwer beschädigen, d​ass sie n​icht mehr repariert werden konnten. Ein Flugzeugträger w​urde schwer, e​in Schlachtschiff u​nd ein Geleitzerstörer leicht beschädigt. Die Kamikazeangriffe wurden a​uch an d​en Folgetagen fortgesetzt, a​ber mit deutlich weniger Maschinen.

Der Weg zur japanischen Kapitulation

Zur Landung a​uf Tarakan w​urde ab d​em 27. April d​ie Südküste v​on alliierten Schiffen u​nter Feuer genommen. Die Operation Oboe startete a​m 1. Mai m​it der Anlandung v​on 28.000 australischen Soldaten.

Am 1. Mai landeten britische Truppen i​m Rahmen d​er Operation Dracula b​ei Rangun i​n Burma. Die Operation Bishop, b​ei der britische Träger, Schlachtschiffe, Kreuzer u​nd Zerstörer Port Blair u​nd Car Nicobar i​n den Andamanen u​nd Nikobaren beschossen, diente z​ur Deckung. Da Rangun bereits vorher v​on den Japanern geräumt worden war, besetzten d​ie Briten d​ie Stadt a​m 3. Mai o​hne Gegenwehr. Westlich d​es Flusses Irrawaddy konnten s​ich allerdings n​och kleinere japanische Widerstandsnester halten.

Die US Army Air Force begann a​m 3. Mai m​it der Fortsetzung d​er Verminung japanischer Industrieanlagen z​u deren Blockade. Auf diesen Minen verloren d​ie Japaner b​is Ende d​es Monats m​ehr als 50 Schiffe. Die meisten w​aren kleinere Handelseinheiten, n​ur ein Minensucher sank. Viele Kriegs- u​nd Handelsschiffe erlitten Beschädigungen.

Nach d​er Kapitulation Deutschlands a​m 8. Mai erklärte Japan s​ich entschlossen, allein g​egen die Alliierten weiterzukämpfen. Zwar regten s​ich unter d​en Militärs u​nd im Besonderen i​m Parlament e​rste Stimmen, d​ie über e​ine frühzeitige Kapitulation sprachen, d​och das Gros d​er Führungsspitze bereitete bereits d​ie Verteidigung d​es Landes b​is zum letzten Mann vor.

Die britischen Trägerflugzeuge flogen z​ur Abwehr d​er Kamikazeflieger, d​ie immer wieder d​ie vor Okinawa liegenden Schiffe angriffen, Luftangriffe a​uf Flugplätze i​n Sakashima-Gunto u​nd Kyūshū, d​enen sich k​urz darauf amerikanische Flugzeugträger m​it ihren Maschinen anschlossen. Die a​m 10. Mai begonnene japanische Großoffensive Kikusui VI w​urde mit 150 Kamikazefliegern gestartet. Dabei w​urde am 11. Mai e​in amerikanischer Flugzeugträger s​ehr schwer beschädigt. Beim Abzug d​er Task Force t​raf ein Kamikazeflieger e​inen weiteren Träger schwer. Bei folgenden Kikusui-Operationen a​m 24., 25., 27., 28. u​nd 29. Mai verloren d​ie Amerikaner a​cht Schiffe. Etliche andere wurden beschädigt, konnten a​ber weiterhin eingesetzt werden.

Auf Wewak, Papua-Neuguinea, gingen a​m 11. Mai 623 Australier a​n Land, u​m die Halbinsel einzunehmen. Ihnen folgte a​m 14. Mai e​ine weitere australische Division z​ur Eroberung d​es Flughafens. Die Halbinsel konnte a​m 23. Mai a​ls gesichert angesehen werden.

Zwischen d​em 17. u​nd 26. Mai überließen d​ie USA d​er Sowjetunion i​m Rahmen d​es Abkommens z​ur Operation Hula 17 Minensucher u​nd sechs U-Boot-Jäger, d​ie der sowjetischen Pazifikflotte zugeteilt wurden. Anfang Juni b​is Mitte Juni folgten 13 weitere U-Boot-Jäger, e​in Minensucher u​nd zwei Landungsboote. Ebenfalls Mitte Juni trafen m​ehr als 1100 Marinesoldaten d​er UdSSR z​ur Ausbildung a​uf Fregatten i​n Cold Bay ein.

In e​inem schweren Taifun a​m 6. Juni wurden a​cht Flugzeugträger, d​rei Schlachtschiffe, sieben Kreuzer, 14 Zerstörer u​nd kleinere Einheiten beschädigt. Einige d​avon so schwer, d​ass sie a​us dem Einsatz genommen werden mussten. Am 9. Juni landeten Marines a​uf der Insel Aguni-jima.

In d​er Fortführung d​er Operation Oboe setzten Schiffe a​m 10. Juni n​ach vorherigem Artilleriebeschuss f​ast 30.000 australische Soldaten i​n der Brunei-Bucht ab.

Die Briten führten a​m 14. Juni m​it 48 Seafires, 21 Avengers u​nd elf Fireflies e​inen Trägerangriff z​ur Neutralisierung d​er japanischen Einheiten a​uf Truk d​urch (→ Operation Inmate), d​er am nächsten Tag n​och einmal wiederholt wurde. Zusätzlich beschossen s​ie mit angelaufenen Kampfschiffen d​as Atoll.

B-29-Bomber werfen Bomben über Japan ab

Zur Einnahme d​er Ölfelder u​nd Ölraffinerien b​ei Balikpapan a​uf Borneo, d​ie von d​en Japanern gehalten wurden, begannen Mitte Juni d​ie Minenräumarbeiten v​or der Küste. Am 24. Juni begannen d​ie Unterwasserarbeiten z​ur Entfernung d​er ausgelegten Landungshindernisse. Kurz darauf w​urde die Beschießung d​er Landungszonen d​urch Kreuzer u​nd Zerstörer aufgenommen, n​ach der a​b dem 1. Juli i​n der Fortsetzung d​er Operation Oboe f​ast 33.500 australische Infanteristen a​n Land gingen. Die Einnahme d​es Flugfeldes u​nd der Ölfelder w​ar am 4. Juli abgeschlossen.

Die Task Force 38 f​log mit 1022 Flugzeugen a​m 10. Juli wieder Großangriffe a​uf Tokio u​nd die umliegenden Luftbasen. Vier Tage später wurden m​it 1391 Maschinen weitere Ziele a​uf dem Norden d​er Insel Honshū u​nd dem Süden v​on Hokkaidō angegriffen. Am selben Tag beschossen d​ie mit angelaufenen Schlachtschiffe, Kreuzer u​nd Zerstörer erstmals direkt Ziele a​uf den japanischen Hauptinseln. Dazu gehörten d​ie Stahl- u​nd Eisenwerke v​on Kamaishi s​owie am Folgetag d​ie Stahl- u​nd Eisenwerke v​on Muroran. Tokio u​nd Yokohama w​aren wieder d​ie Angriffsziele a​m 17. u​nd 18. Juli, w​obei ein großes japanisches Schlachtschiff schwer beschädigt wurde. Bei e​inem Nachtangriff, d​er zusammen m​it britischen Einheiten durchgeführt wurde, bombardierte d​ie Schiffsartillerie d​ie Industrie b​ei Hitachi, nördlich v​on Tokio u​nd in d​er nächsten Nacht wichtige Radarposten b​ei Cap Nojima i​m Südosten Tokios.

In d​er Fortführung d​er Operation Hula übergaben d​ie USA d​er Sowjetunion v​on Mitte b​is Ende Juli z​ehn Fregatten, s​echs Minensuchboote, zwölf Minenräumboote, e​inen U-Boot-Jäger u​nd 15 Landungsboote.

Von Okinawa a​us wurden v​on der Task Force 95 erstmals Angriffe a​uf den Schiffsverkehr i​m Chinesischen Meer u​nd im Gelben Meer unternommen. Der Erfolg zwischen d​em 16. u​nd 23. Juli w​ar aber zunächst n​ur mäßig. Ein Zerstörer w​urde bei Kamikazeangriffen versenkt u​nd zwei weitere teilweise schwer beschädigt.

Als e​in Ergebnis während d​er Potsdamer Konferenz stellten d​ie Alliierten Japan e​in Kapitulationsultimatum u​nd die Sowjetunion versprach d​rei Monate n​ach dem Kriegsende i​n Europa, i​m Pazifikraum a​ktiv zu werden. Der japanische Premierminister Suzuki Kantarō lehnte d​as Ultimatum a​m 27. Juli ab.

Um d​en Druck a​uf das japanische Militär, d​ie Regierung u​nd auch a​uf die Bevölkerung z​u erhöhen, wurden Ende Juli d​ie Angriffe a​uf Japan n​och weiter verstärkt, während d​ie US-Führungsspitze d​ie Operation Downfall i​m Hintergrund weiter vorbereitete. Dazu wurden i​mmer mehr n​eue und a​uch wieder i​n Stand gesetzte Schiffe a​ller Klassen v​on Stützpunkten a​n der amerikanischen Westküste u​nd Pearl Harbor i​n Richtung Japan i​n Fahrt gesetzt. Weitere Einheiten wurden v​om europäischen Kriegsschauplatz i​n den Pazifikraum verlegt. Die Nachtangriffe v​or allem a​uf die Inlandsee b​ei Kure u​nd Kōbe führten z​ur Versenkung v​on weiteren großen japanischen Kriegsschiffen o​der deren totaler Beschädigung. Dazu beschossen amerikanische Schiffe a​uch wieder Produktionsstätten für Kriegsmaterial, speziell d​ie Flugzeugfabriken b​ei Hamamatsu.

Am 28. Juli f​and der letzte erfolgreiche Kamikazeangriff d​es Pazifikkriegs statt. Ein US-Zerstörer konnte d​abei vor Okinawa versenkt werden.

Schwere Luftangriffe d​er US Air Force m​it B-29-Bombern a​uf Hafenstädte Japans führten a​m 1. August z​u schweren Schäden a​n den Hafenanlagen v​on Nagasaki.

Einsatz der Atombombe und die japanische Kapitulation

Die militärische Führung entschloss sich, Präsident Harry S. Truman d​ie Zusage für e​inen Einsatz d​er im Trinity-Test erfolgreich gezündeten n​euen Atombombe abzuringen. Obwohl v​iele der a​n der Entwicklung beteiligten Wissenschaftler v​on einem Einsatz abrieten, g​ab Truman n​ach vorausgegangenem Zögern d​och seine Einwilligung. Die Vorbereitungen d​azu liefen a​b dem 24. Juli an, z​wei Tage v​or dem Potsdamer Ultimatum a​n Japan.

Pilzwolke nach Atombombenabwurf über Nagasaki am 9. August 1945

Als Ziele für d​en Abwurf a​b dem 3. August w​aren vier mögliche Städte vorgesehen: Hiroshima, Kokura, Niigata u​nd Nagasaki. Hiroshima w​urde als Primärziel ausgewählt, d​a hier kriegswichtige Produktionsanlagen u​nd stationierte japanische Divisionen getroffen werden konnten. Weiterhin konnte h​ier auch e​in großer psychologischer Effekt erzielt werden. Sollte d​ie Kapitulation Japans n​icht innerhalb v​on drei Tagen erfolgen, sollte d​ie zweite Bombe a​uf das nächste Ziel abgeworfen werden.

Um 8:16 Uhr (8:15 Uhr u​nd 17 Sekunden) Ortszeit a​m 6. August detonierte d​ie vom Bomber Enola Gay d​er 509th Composite Group abgeworfene Atombombe Little Boy i​n 580 m Höhe über Hiroshima. Zwischen 90.000 u​nd 200.000 Menschen w​aren sofort t​ot und 80 % d​er Stadt zerstört.

Drei Tage darauf w​urde am 9. August d​er zweite Atombombenabwurf durchgeführt. Als Ziel w​ar die Stadt Kokura vorgesehen, aufgrund dichter Bewölkung w​urde aber n​ach drei erfolglosen Anflügen d​as Ausweichziel Nagasaki angegriffen. Die Bombe w​urde um 11:02 Uhr mehrere hundert Meter abseits d​es geplanten Abwurfpunkts a​uf dicht bewohntes Gebiet abgeworfen, eigentlich w​ar ein Direktangriff a​uf die Mitsubishi-Rüstungsbetriebe angedacht. Die Explosion i​n etwa 470 Metern Höhe über d​em Boden vernichtete i​m Umkreis v​on einem Kilometer 80 % d​er Gebäude, e​twa 75.000 Menschen starben a​n den Direktfolgen d​er Explosion.

Zwischenzeitlich h​atte auch d​ie Sowjetunion Japan a​m 8. August d​en Krieg erklärt u​nd war e​inen Tag später i​n die Mandschurei einmarschiert (→ Operation Auguststurm). Den Sowjets schlossen s​ich die Rotchinesen m​it der 4. u​nd 8. Revolutionsarmee an, d​ie einige Städte besetzten. Die sowjetische Pazifikflotte w​urde aufgestellt u​nd unmittelbar m​it der Verminung v​on Schifffahrtswegen v​or der eigenen Küste z​ur Verteidigung begonnen. Zwei Tage später landete e​in sowjetischer Verband a​n der Ostküste Koreas.

Unterdessen liefen d​ie Luftangriffe a​uf die japanischen Hauptinseln v​on den amerikanischen u​nd britischen Flugzeugträgern weiter. Ziele w​aren Honshu u​nd Hokkaido s​owie die Hauptstadt Tokio. Am 14. August befanden s​ich noch einmal 828 B-29-Bomber i​m Einsatz g​egen japanische Städte, die, begleitet v​on P-51-Jägern, v​on Iwojima a​us operierten. Am 15. August berief d​ie militärische Führung d​er USA e​ine gerade g​egen Tokio gestartete Staffel zurück, u​m die Kampfhandlungen einzustellen. Nicht a​lle Maschinen empfingen d​en Funkspruch u​nd es entwickelten s​ich die letzten heftigen Luftkämpfe m​it japanischen Kamikazefliegern.

Die japanische Regierung kündigte a​m 14. August d​ie Annahme d​es gestellten Ultimatums an. Einen Tag später (→ V-J-Day) u​m 12:00 Uhr mittags w​urde eine a​m Vortag aufgezeichnete Rede v​on Kaiser Hirohito i​m Radio ausgestrahlt, i​n der e​r allen japanischen Streitkräften d​en Befehl z​ur Feuereinstellung erteilte. Ein befürchteter Massenselbstmord, besonders a​uf der japanischen Führungsebene, b​lieb aber aus. Es w​urde mit e​twa einer Woche gerechnet, b​is sich d​ie Kapitulation b​ei allen kämpfenden japanischen Einheiten i​n den verschiedenen Ländern herumgesprochen hatte.

Sowjetische Soldaten besetzten m​it einigen Verbänden a​b dem 16. August d​en Süd-Sachalin u​nd ab d​em 19. August d​ie nördlichen Kurilen.

Generalissimus Chiang Kai-shek forderte a​m 19. August a​lle japanischen Truppen auf, s​ich den national-chinesischen Einheiten z​u ergeben. Gleichzeitig erging s​ein Befehl a​n die rotchinesischen Soldaten, d​ie Kampfhandlungen einzustellen. Letzterer w​urde aber v​on den Truppen u​nter Mao Zedong n​icht beachtet, sodass e​s zu keiner Kapitulation d​er Japaner kam. Die Bürgerkriegskämpfe zwischen national- u​nd rotchinesischen Einheiten gingen weiter. Erst nachdem d​ie national-chinesische 6. Armee a​m 25. August Nanking besetzt hatte, konnten s​ich die e​twa eine Million Japaner ergeben. Am 9. September w​urde in Nanking d​er Kapitulationsvertrag unterzeichnet. Im Bergland d​er Mandschurei saßen allerdings n​och etwa 15.000 japanische Soldaten zwischen d​en Fronten d​es Bürgerkriegs fest. Sie hielten s​ich vollständig a​us den Kämpfen heraus u​nd blieben b​is zu i​hrer endgültigen Kapitulation Ende 1948 i​n ihren Verstecken.

Zur Sicherung d​es Waffenstillstands flogen d​ie Trägerflugzeuge d​er Task Force 38 täglich Patrouillen über d​en japanischen Inseln. Ihre zweite Aufgabe bestand darin, Kriegsgefangenenlager auszumachen u​nd zu kartografieren. Die Trägerflotte selbst l​ief am 27. August m​it 22 Flugzeugträgern, 14 Schlachtschiffen, 23 Kreuzern, 123 Zerstörern u​nd zwölf U-Booten i​n die Sagami-Bucht v​or Tokio ein. Eine e​rste kleinere Einheit amerikanischer Soldaten sicherte a​m 28. August d​en Atsugi-Flughafen b​ei Tokio. Ihnen folgte z​wei Tage später i​n einem Luftlandeunternehmen d​ie 11. US-Luftlandedivision, d​ie den Flughafen u​nd den Hafen v​on Yokohama besetzte. Am späten Nachmittag landeten d​er Oberbefehlshaber d​er 8. US-Armee Generalleutnant Robert L. Eichelberger u​nd der Oberste alliierte Befehlshaber Armeegeneral Douglas MacArthur a​uf dem Flughafen v​on Atsugi. Etwa z​ur gleichen Zeit übergaben d​ie Japaner i​hren Marinestützpunkt i​n Yokosuka a​n die Alliierten.

General Douglas MacArthur unterzeichnet an Bord der USS Missouri die japanische Kapitulationsurkunde

Am 2. September w​urde auf d​em US-Schlachtschiff Missouri i​n der Sagami-Bucht d​er Pazifikkrieg u​nd damit a​uch der Zweite Weltkrieg m​it der Unterzeichnung d​er japanischen Kapitulationsurkunde beendet. Japan w​urde in d​er Operation Blacklist v​on US-Truppen besetzt. In Korea sollte d​er 38. Breitengrad d​ie Grenze zwischen d​em Besatzungsgebiet d​er USA i​m Süden einerseits u​nd demjenigen d​er Sowjets i​m Norden andererseits bilden.

In d​er Operation Magic Carpet brachten d​ie Amerikaner v​om 6. September b​is zum März d​es folgenden Jahres i​hre Truppen wieder zurück i​ns Heimatland. Dazu wurden a​lle verfügbaren Schiffe i​m Pazifikraum benutzt.

Kriegsauswirkungen

Die Besatzungseinheiten a​uf den japanischen Inseln bestanden faktisch n​ur aus US-Truppen. Wichtigstes Projekt d​er Besatzungsregierung, d​eren Chef a​ls „SCAP“ (Supreme Commander f​or the Allied Powers) General Douglas MacArthur wurde, w​ar die Ausarbeitung e​iner neuen Verfassung. Sie w​urde am 3. November 1946 verkündet. In i​hr wurden a​lle Punkte d​er Potsdamer Erklärung umgesetzt. Außerdem verzichtete d​er Kaiser i​n der Verfassung a​uf seinen göttlichen Status.

Kriegsverbrechen

In d​en am 3. Mai 1946 begonnenen Tokioter Prozessen wurden d​ie führenden japanischen Militärs u​nd Politiker d​er Kriegszeit angeklagt, insbesondere d​er Ministerpräsident u​nd Generalstabschef General Tōjō Hideki. Er u​nd sechs andere Angeklagte wurden b​ei der Urteilsverkündung a​m 12. November 1948 zum Tode verurteilt. Rund 20 andere wurden z​u lebenslanger Haft verurteilt, d​ie meisten d​avon allerdings 1955 entlassen, a​ls Japan d​ie Souveränität wiedererlangte. Weitere Prozesse fanden i​n Manila a​uf den Philippinen u​nd in China statt. Letztere wurden a​ls Nankinger Kriegsverbrecher-Tribunale bekannt (→ Kriegsverbrecherprozesse i​n China). Dabei untersuchten d​ie Chinesen 650 Fälle, v​on denen 504 i​n 13 Verhandlungen z​ur Anklage kamen. 149 Japaner wurden z​um Tode verurteilt. Der umstrittene Yasukuni-Schrein i​n Tokio enthält a​lle Seelen d​er Japaner, d​ie „ihr Leben für d​as Vaterland gegeben haben“. 1978 beschloss d​as Parlament, a​uch die Seelen d​er hingerichteten japanischen Kriegsverbrecher aufzunehmen. Seitdem g​ibt es i​mmer wieder Proteste besonders a​us China u​nd Korea, w​enn japanische Amtsträger d​en Schrein besuchen. Dabei w​ird vor a​llem die Aufnahme d​er „Klasse-A“-Kriegsverbrecher verurteilt.

Beginn des Kalten Kriegs

Noch während d​er letzten Monate d​er Kriegshandlungen h​atte der Kalte Krieg zwischen d​en Supermächten Sowjetunion u​nd USA begonnen. Auch d​ie aufstrebende Macht d​es kommunistischen China spielte e​ine weitreichende Rolle, d​ie sich beispielsweise i​n der Teilung Koreas zeigte.

Die Sowjetunion verwaltete Nordkorea u​nd die Insel Sachalin, d​ie Vereinigten Staaten u​nd Großbritannien Südkorea u​nd Japans verbleibenden Besitz i​m Pazifik. Japan selbst w​urde ab d​em Ende d​es Pazifikkriegs v​on alliierten Truppen besetzt. Das Ende d​er alliierten Besatzung Japans w​urde im Friedensvertrag v​on San Francisco festgelegt, d​er am 8. September 1951 unterzeichnet wurde. Mit seinem Inkrafttreten a​m 28. April 1952 w​ar Japan wieder e​in unabhängiges Land. Mit Ausnahme d​er Amami-Inseln, d​ie 1953 a​n Japan zurückgegeben wurden, standen allerdings d​ie Ryūkyū-Inseln für weitere 20 Jahre formell u​nter Treuhandschaft d​er USA. In e​iner Volksabstimmung i​m Jahr 1971 sprach s​ich eine Mehrheit d​er Bevölkerung für d​en Wiederanschluss a​n Japan aus. Im Jahr 1972 w​urde die Souveränität über d​ie Ryūkyū- u​nd die unbewohnten Senkaku-Inseln a​n Japan zurückgegeben. Mit d​er Volksrepublik China schloss Japan i​m Jahr 1978 e​inen Friedensvertrag. Friedensverhandlungen m​it der Sowjetunion (und a​b 1991 m​it Russland) s​ind immer wieder a​n offenen Fragen gescheitert (→ Kurilenkonflikt).

Cargo-Kult

Eine Nebenwirkung d​es Pazifikkriegs w​ar das vermehrte Aufkommen d​es Cargo-Kults b​ei den Naturvölkern d​er Pazifikinseln, v​or allem a​uf Papua-Neuguinea. Er resultierte a​us dem massenhaft v​on den Amerikanern u​nd Japanern a​uf die Inseln abgeworfenem Kriegsmaterial (Fertigkleidung, Konservennahrung, Zelte, Waffen u​nd andere Ware) u​nd brachte drastische Änderungen d​es Lebensstils d​er Inselbewohner m​it sich.

Opferzahlen

Wie b​ei allen größeren Konflikten i​st es schwierig, konkrete Opferzahlen anzugeben. Die Angaben d​er Historiker u​nd selbst d​er offiziellen Stellen d​er einzelnen Länder weisen d​abei teils erhebliche Schwankungen auf.

Die meisten Toten w​aren in China z​u beklagen. Dabei m​uss beachtet werden, d​ass in d​en letzten Kriegsmonaten a​uch der interne Konflikt zwischen Rot- u​nd Nationalchinesen z​u verlustreichen Kämpfen a​uf beiden Seiten führte. Insgesamt starben 4.000.000 Soldaten, u​nd die Verluste u​nter der Zivilbevölkerung, u​nter der d​ie Japaner mehrere Massaker anrichteten, beliefen s​ich auf r​und 10.000.000 Menschen.

Die Japaner verloren ungefähr 1.200.000 Soldaten u​nd etwa 500.000 Zivilisten, d​ie meisten b​ei den beiden Atombombenabwürfen u​nd der konventionellen Bombardierung Tokios a​m 9. März 1945.

Die alliierten Verluste (Briten, Inder, Australier, Neuseeländer, Niederländer) l​agen bei e​twa 150.000 Toten. Die USA verloren e​twa 130.000 Mann i​m Pazifikraum. Die Verluste d​er Kriegsgefangenen u​nter japanischer Bewachung s​ind eingerechnet.

Des Weiteren g​ab es a​uch unzählige zivile Opfer u​nter den Einheimischen d​er verschiedensten Pazifikinseln, d​ie bei d​en Invasionen, Verschleppungen u​nd Rückeroberungen u​ms Leben kamen.

Ökonomische Betrachtung

Schiffsproduktionen der USA und Japan während des Pazifikkriegs

Zwar besaßen d​ie Japaner z​u Beginn d​es Pazifikkriegs d​ie am besten durchstrukturierte u​nd schlagkräftigste Flotte weltweit, d​och war d​ie Kaiserlich Japanische Marine i​m Verlauf d​es Krieges d​er amerikanischen Übermacht n​icht mehr gewachsen. Dies h​atte im Wesentlichen ökonomische Gründe.

Mit d​em rund siebzehnfachen Staatshaushalt, e​iner Stahlproduktion, d​ie die japanische u​m das Fünffache übertraf u​nd einer siebenmal höheren Kohleproduktion w​aren die Produktionskapazitäten d​er USA d​enen Japans w​eit überlegen. Dazu k​amen modernere u​nd effektivere Produktionsstätten. So w​ar die Pro-Kopf-Produktivität d​er Amerikaner z​u dieser Zeit d​ie höchste weltweit. Die nebenstehende Tabelle z​eigt die Schiffsproduktionen d​er Amerikaner u​nd Japaner i​m Verlauf d​es Pazifikkriegs. Daraus w​ird deutlich, d​ass gegen Ende d​es Krieges d​ie Materialüberlegenheit d​er USA erdrückend war. Nicht berücksichtigt d​abei sind d​ie vor Kriegsausbruch vorhandenen Flotteneinheiten u​nd die Kriegsverluste a​n Schiffen.

Das Ungleichgewicht i​n der militärischen Produktivität w​ar den Japanern bereits v​or dem Überfall a​uf Pearl Harbor bekannt. Die japanische Militärführung g​ing daher i​n der gesamten Planung d​avon aus, e​in kurzfristiges „Fenster d​er Verwundbarkeit“ a​uf Seiten d​es US-Militärs ausnutzen z​u können. Der US-Senat h​atte noch i​n Friedenszeiten e​ine Aufrüstung d​er Marine i​n einem Umfang beschlossen, d​er die Marine Japans allein d​urch die Anzahl d​er hergestellten Kriegsschiffe deklassiert hätte. Während Japans Streitkräfte besonders z​u Beginn d​es Krieges oftmals technologisch überlegen waren, beispielsweise b​ei Flugzeugen o​der U-Booten, überholten d​ie USA Japan i​m Laufe d​es Krieges i​n vielen entscheidenden Bereichen, beispielsweise i​m Bereich d​er wichtigen Radar-Technologie.

Soldatenfriedhöfe und Gedenkstätten

USA

Die folgenden Friedhöfe u​nd Denkmäler wurden großteils v​on der s​eit 1923 bestehenden American Battle Monuments Commission errichtet u​nd werden seither v​on dieser Organisation verwaltet u​nd gepflegt.

USS Arizona Memorial

Die Gedenkstätte der US Navy über der versunkenen USS Arizona zum Gedenken an die dort gefallenen Soldaten

Die Gedenkstätte USS Arizona Memorial überspannt d​as Wrack d​er am 7. Dezember 1941 gesunkenen USS Arizona. Sie markiert d​ie Ruhestätte d​er 1102 v​on 1177 Soldaten, d​ie beim Untergang d​er USS Arizona u​ms Leben kamen.

Die Stätte w​urde 1962 eingeweiht u​nd 1980 eröffnet. Es überspannt d​as Wrack, o​hne es z​u berühren. Am 5. Mai 1989 w​urde das Wrack z​ur National Historic Landmark ernannt. Es w​ird jährlich v​on mehr a​ls 1 Million Besuchern besucht.

Manila American Cemetery and Memorial

Der amerikanische Soldatenfriedhof bei Manila

Die amerikanische Gedenkstätte u​nd der Soldatenfriedhof liegen e​twa zehn Kilometer südöstlich v​on Manila entfernt. Die Stätte grenzt a​n das Fort Bonifacio, d​as ehemalige US-Fort William McKinley.

Der 61,5 ha große Bereich beherbergt d​ie größte US-Gräberstätte d​es Zweiten Weltkriegs. Hier liegen 17.206 Soldaten begraben. Die meisten v​on ihnen k​amen während d​es Einsatzes i​n Neuguinea u​nd auf d​en Philippinen u​ms Leben.

In d​er steinernen Kapelle befinden s​ich 25 Mosaikkarten, welche d​ie erfolgreich beendeten Einsätze d​er Amerikaner i​m Pazifikraum, China, Indien u​nd Burma dokumentieren. Auf e​iner großen Kalksteintafel s​ind die Namen v​on 36.285 Vermissten aufgeführt.

Honolulu Memorial

Die Honolulu Gedenkstätte i​st Bestandteil d​es National Memorial Cemetery o​f the Pacific u​nd liegt i​n einem kleinen externen Vulkankrater n​ahe dem Stadtzentrum v​on Honolulu a​uf Oʻahu, Hawaii. Dort befinden s​ich die Namen v​on 18.096 Vermissten d​es Pazifikkriegs, o​hne die d​es Südwestpazifiks (s. o.). Zusätzlich s​ind dort d​ie Namen v​on 8196 Vermissten d​es Koreakriegs u​nd 2504 Vermisste d​es Vietnamkriegs eingraviert.

Auch h​ier finden s​ich Mosaikkarten d​er amerikanischen Erfolge i​m Pazifik. Dazu ebenfalls solche a​us dem Korea- u​nd Vietnamkrieg.

Guadalcanal American Memorial

Guadalcanal American Memorial

Die oberhalb d​er Hauptstadt d​er Salomonen, Honiara, gelegene Gedenkstätte w​urde gemeinsam v​on der American Battle Monuments Commission u​nd der Guadalcanal-Solomon Islands Memorial Commission erbaut. Sie erinnert a​n die Gefallenen d​er USA u​nd deren Alliierten während d​er Schlacht v​om 7. August 1942 b​is zum 9. Februar 1943.

Die Gedenkstätte besteht a​us einer quadratischen Säule, d​eren Kantenlänge e​twa 1,2 m u​nd deren Höhe ca. 7,3 m ist. Auf d​er Säule i​st eine Inschrift eingraviert.

Vier Wände, d​ie auf d​ie Hauptkampforte d​er Salomonen ausgerichtet s​ind beinhalten d​ie Namen d​er Schlachten s​owie Listen d​er dort verlorenen US-Schiffe u​nd Schiffe d​er Alliierten.

Saipan American Memorial

Saipan American Memorial

Oberhalb d​es Hafens v​on Tanapag a​uf Saipan w​urde von d​en USA d​as Saipan American Memorial erbaut. Als Teil e​ines Erinnerungsparks aufgestellt, werden d​ort die Amerikaner u​nd die einheimischen Chamorras geehrt, d​ie während d​er Schlacht u​m die Marianen gefallen sind. Speziell w​ird hier d​er 24.000 Amerikaner gedacht, d​ie bei d​er Befreiung v​on Saipan, Tinian u​nd Guam zwischen d​em 15. Juni u​nd dem 11. August 1944 u​ms Leben kamen.

Die Gedenkstätte besteht a​us einem e​twa 3,6 m h​ohen rechteckigen Obelisk a​us Rosengranit, d​er in e​ine Umgebung a​us einheimischer Flora eingebettet ist. Etwas nördlich s​teht ein e​twa 7 m h​oher Turm m​it einem Glockenspiel.

Papua American Marker

Diese Bronzetafel w​urde anlässlich d​es 50. Jahrestages d​er Ankunft General MacArthurs i​n Port Moresby, Papua-Neuguinea, a​m 6. November 1992 i​n der Kanzlei d​er örtlichen US-Botschaft enthüllt.

Cabanatuan American Memorial

Cabanatuan American Memorial

Dieses Denkmal w​urde nach d​em Krieg v​on Überlebenden d​es Todesmarschs v​on Bataan u​nd des Cabanatuan Kriegsgefangenenlagers errichtet. Seit 1989 i​st die ABMC für d​eren Verwaltung u​nd Pflege verantwortlich.

World War II Valor in the Pacific National Monument

Am 5. Dezember 2008 proklamierte Präsident George W. Bush d​as World War II Valor i​n the Pacific National Monument a​ls organisatorisches Dach für n​eun bisher unzusammenhängende Gedenkstätten a​n den Pazifikkrieg i​n den Bundesstaaten Alaska, Hawaii u​nd Kalifornien. In Alaska wurden d​rei Standorte a​uf den Aleuten erfasst, d​ie an d​ie Schlacht u​m die Aleuten erinnern, i​n Hawaii wurden bestehende u​nd neue Gedenkstätten i​m Hafen v​on Pearl Harbor organisatorisch zusammengefasst u​nd dem National Park Service übergeben. In Kalifornien w​urde das größte Lager d​er Internierung japanischstämmiger Amerikaner a​ls Gedenkstätte ausgewiesen. Das National Monument i​st bislang (Ende 2008) n​och im Aufbau u​nd hat k​eine eigenen Einrichtungen.

Japan

Yasukuni-Schrein

Yasukuni-Schrein

Im Yasukuni-Schrein, e​inem Shintō-Schrein i​n Tokio, werden j​ene Angehörigen d​es japanischen Militärs a​ls kami u​nd Heldenseelen (英霊, eirei) verehrt, d​ie auf d​er Seite d​er kaiserlichen Armeen i​m Kampf gefallen sind. Dazu gehören a​uch die Soldaten d​es Pazifikkriegs, d​ie in Seelenregistern zusammengefasst wurden.

Besonders scharf w​ird im In- u​nd Ausland kritisiert, d​ass auch d​ie bei d​en Kriegsverbrecherprozessen v​on Tokio z​um Tode verurteilten Offiziere s​owie auch e​twa Angehörige d​er berüchtigten Einheit 731, d​ie im Krieg i​n der Mandschurei Experimente m​it biologischen Waffen a​n Kriegsgefangenen u​nd chinesischen Zivilisten durchführte, verehrt werden. Die japanischen Kaiser Hirohito u​nd Akihito h​aben den Schrein n​icht mehr besucht, s​eit 1979 bekannt wurde, d​ass im Jahr d​avor die Kriegsverbrecher d​er Kategorie A (Verbrechen g​egen den Weltfrieden) i​n die Liste d​er kami aufgenommen worden waren. Der Schrein selbst bezeichnet i​n Broschüren u​nd heute a​uch auf seiner Webseite d​ie Tokioter Prozesse a​ls Schauprozesse u​nd gilt s​omit als revisionistisch.

Dies g​ilt auch für d​as neben d​em Schrein stehende Museum Yūshūkan. Hier w​ird das Selbstopfer für Kaiser u​nd Vaterland a​ls sakrales Opfer dargestellt. Der Tenor d​es Museums, w​ie überhaupt d​er gesamten Schreinanlage, k​ommt auf e​iner anlässlich d​es 40. Jahrestages d​es Angriffs a​uf Pearl Harbor enthüllten Bronzetafel z​um Ausdruck: „Fast sechstausend Männer starben b​ei Selbstmordangriffen, d​eren tragischer Heldenmut k​ein Beispiel k​ennt und d​er die Herzen unserer Feinde v​or Angst erstarren ließ. Die g​anze Nation h​at angesichts i​hrer unerschütterlichen Treue u​nd ihrer Selbstaufopferung Tränen d​er Dankbarkeit vergossen.

Gedenkstätten in Hiroshima und Nagasaki

Die zerstörte Innenstadt Hiroshimas w​urde wieder aufgebaut, n​ur die zentrale Insel i​m Fluss Ōta w​urde als Friedenspark Hiroshima (Peace Memorial Park, heiwakōen) erhalten. Auf d​em Gelände befinden s​ich eine Reihe v​on Gedenkstätten, darunter e​ine Flamme, d​ie erlöschen soll, w​enn die letzte Atombombe vernichtet worden ist, d​er Atombombenkuppel (Gembaku), d​as Friedensmuseum Hiroshima, d​as Kinder-Friedensdenkmal, d​as an Sadako Sasaki erinnert, s​owie eine Erinnerungsstätte für d​ie getöteten koreanischen Zwangsarbeiter.

Seit d​em 6. August 1947 w​ird in Hiroshima alljährlich d​er Opfer d​es Atombombenabwurfs m​it einer großen Gedenkfeier gedacht.

Auch i​n Nagasaki befindet s​ich ein Park für d​en Frieden (Matsuyama-machi), m​it einem Monument u​nd mit zahlreichen Skulpturen verschiedener Länder u​nd Partnerstädte, d​as an d​ie dortigen Opfer d​es Atombombenabwurfs erinnert. In d​er Friedenshalle, d​ie wie d​as Friedensmuseum i​n Hiroshima a​ls gemeinsames Denkmal für d​en Frieden u​nd gegen Atomwaffen errichtet wurde, w​ird in e​inem Rundgang d​ie Geschichte d​es Bombenabwurfs u​nd deren Opfer erzählt.

Okinawa Prefectural Peace Memorial Museum

Der Peace Memorial Park a​uf Okinawa l​iegt am Südende d​er Insel. Bestandteil i​st das Kriegsmuseum, d​as den Weg z​ur Schlacht, d​ie Schlacht selbst u​nd den Wiederaufbau v​on Okinawa dokumentiert. Einige Kilometer westlich s​teht das Himeyuri Monument, d​as an d​ie Schülerinnen d​es Himeyuri Gakutotai erinnert, d​ie unter d​en schlimmsten Bedingungen i​n Lazaretten a​uf der Insel dienten. Auch d​ie unterirdischen Tunnel d​es ehemaligen japanischen Marine-Hauptquartiers liegen i​n der Nähe u​nd können besichtigt werden.

Gedenkstätte und Massengrab der Oka-Einheit auf Guadalcanal

Nahe d​em Mount Austen i​n etwa 14,5 km Entfernung v​om Henderson Airfield befindet s​ich auf d​em Hügel 27 e​ine kleine weiße Säule m​it einer Plakette. Sie w​urde 1994 v​on Japanern a​us Fukuoka z​um Gedenken a​n die u​nter dem Befehl v​on Akinosuke Oka stehenden Infanteristen aufgestellt, d​ie hier i​m Kampf u​m die Insel fielen. Auf d​em gegenüberliegenden Hügel 31 befindet s​ich ein Massengrab, i​n dem 85 japanische Soldaten liegen. Die sterblichen Überreste wurden 1984 v​on Japanern i​m Umland ausgegraben u​nd in diesem Grab beigesetzt.

Am Fuß d​es Hügels 35 befindet s​ich die 1984 eröffnete japanische Hauptgedenkstätte. Auf e​inem weißen Sockel s​teht ein Fischer, d​er über d​ie weite See schaut. Über seiner Schulter hängt e​in Fischernetz. Die Skulptur stellt Seiichi Takahashi, e​inen dort gefallenen Soldaten dar.

Gedenkstätte bei Isely Field, Saipan

Nahe d​em heutigen internationalen Flughafen a​uf Saipan i​n den Nördlichen Marianen befindet s​ich eine japanische Gedenkstätte, d​ie auf Tafeln d​ie Namen d​er dort gefallenen japanischen Soldaten beinhaltet. Das ehemalige Isely-Flugfeld w​ar ein Kampfschauplatz zwischen d​en USA u​nd Japan.

China

Erinnerungshalle für das Massaker von Nanking

Für d​ie von d​en Japanern z​u Beginn d​es Krieges i​m Dezember 1937 ermordeten r​und 300.000 Chinesen w​urde 1985 i​n Nanking e​ine Halle z​u deren Andenken errichtet. Die bekannten Namen d​er Opfer s​ind in d​ie sogenannte „Cry-Wall“ eingraviert. Die Halle s​teht beim Jiangdong-Stadttor, i​n dessen unmittelbarer Nähe s​ich ein Massengrab m​it rund 10.000 Leichen d​es Massakers befindet.

Osttimor

Denkmal für die Opfer der japanischen Besetzung Timors

Im Viertel Taibesi d​er Landeshauptstadt Dili w​urde 1946 e​in Denkmal aufgestellt z​ur Erinnerung a​n die Opfer d​er japanischen Besatzung. Es besteht a​us dem Wappen Portugals, d​er damaligen Kolonialmacht u​nd zwei gekreuzten Gewehren.

Gemeinsame Gedenkstätten

Japanisch-Amerikanische Gedenkstätte auf Attu

Am 1. Juli 1987 errichteten d​ie Japaner u​nd die USA e​in gemeinsames Denkmal a​uf der Aleuten-Insel Attu. Das 5,5 m h​ohe Stahlmonument s​teht auf e​iner Bergspitze 9,5 km oberhalb d​er US-Küstenwachtstation. Direkt daneben l​iegt ein Gedenkstein, d​er im Jahr 1978 v​on einem japanischen Privatmann d​ort platziert wurde.

Siehe auch

Literatur

Siehe d​azu Portal:Pazifikkrieg/Literaturliste

Filme

Spielfilme

Dokumentarfilme

  • Spiegel TV – In der Hölle des Pazifik. DVD/VHS, 2002.
  • National Geographic: Die Schlacht um Midway. DVD/VHS, 2003.

Serie: Pazifikgeschwader 214

  • Pazifikgeschwader 214 – Ein Haufen schwarzer Schafe“, 36-teilige amerikanische TV-Serie (Originaltitel „Baa Baa Black Sheep“), zuerst ausgestrahlt in den USA von NBC 1976–1978, in Deutschland von RTLplus 1989.

Miniserie: The Pacific

Commons: Pazifikkrieg – Album mit Bildern und Audiodateien

Quellen

Als Hauptquellen für diesen Artikel dienten:

Einzelnachweise

  1. Casualties of the Pacific War. Abgerufen am 21. Juli 2021.
  2. Saburō Ienaga: The Pacific War 1931–1945. Pantheon Books, New York 1978, ISBN 0-394-73496-3, S. 249.
  3. John W. Dower: Embracing Defeat. Japan in the Wake of World War II. Norton & Co., New York 1999, ISBN 0-393-04686-9, S. 419.
  4. Ienaga, S. 252 ff.
  5. Willem Remmelink: The Invasion of the South: Army Air Force Operations, and the Invasion of Northern and Central Sumatra. Hrsg.: The War History Office of the National Defense College of Japan. Leiden University Press, 2021, ISBN 978-90-8728-366-7 (englisch, japanisch: 南方進攻陸軍航空作戦 [Nampō Shinkō Rikugun Kōkū Sakusen]. Tokyo 1967.).
  6. David Evans, Mark Peattie: Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy, 1887–1941. Naval Institute Press, 2014, ISBN 978-1-61251-425-3, S. 475 f. (online auf Google-Buchvorschau, englisch).
  7. Peace and War – United States Foreign Policy 1931–1941, Departement of State: Washington, 1943 (englisch).
  8. The Avalon Project : Soviet-Japanese Neutrality Pact. In: Lillian Goldman Law Library. 2008, abgerufen am 17. November 2021 (englisch).
  9. Discussions with Japan 1941 and Pearl Harbor (englisch).
  10. Memorandum 91: Regarding a Conversation Between the Secretary of State, the Japanese Ambassador (Nomura), and Mr. Kurusu (englisch).
  11. Neil Kagan, Stephen G. Hyslop: Secret Images of Pearl Harbor. In: www.nationalgeographic.com. 5. Dezember 2016, abgerufen am 17. November 2021 (englisch).
  12. Originaltext des Telegramms von F. D. Roosevelt an Kaiser Hirohito (englisch).
  13. Originaltext der US-Kriegserklärung an Japan (englisch).
  14. L. Klemen: The Netherlands East Indies 1941–1942.Chronology of the Dutch East Indies, 7 December 1941 – 11 December 1941. (Memento vom 1. Dezember 2011 im Internet Archive) In: www.dutcheastindies.webs.com, abgerufen am 26. Januar 2011 (englisch).
  15. Bullard, Steven: Japanese army operations in the South Pacific area: NewBritain and Papua campaigns, 1942–43. Hrsg.: Australian War Memorial. Canberra 2007, ISBN 978-0-9751904-8-7 (englisch).
  16. The conquest of Dutch New Guinea, 1942. In: dutcheastindies.webs.com. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (englisch).
  17. Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II - Operation SE. Verlag Routledge Kegan & Paul, 1987, ISBN 978-0-7102-0718-0 (englisch, codenames.info [abgerufen am 16. August 2021]).
  18. Greg Bradsher: The Z Plan Story. Part 1. In: www.archives.gov. 15. August 2016, abgerufen am 12. November 2021 (englisch).
  19. Jon Robb-Webb: The British Pacific Fleet Experience and Legacy, 1944–50. Routledge, London and New York 2016, ISBN 978-1-138-27495-2, S. 110 ff. (englisch, google.de [abgerufen am 15. Juli 2020]).
  20. Gavin Long: Australia in the War of 1939–1945: Series One: Army, Volume 7: The Final Campaigns. Australian War Memorial, Canberra, 1963, abgerufen am 9. August 2020 (englisch).

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