Russisch-Japanischer Krieg

Der Russisch-Japanische Krieg begann i​m Februar 1904 m​it dem Angriff d​es Japanischen Kaiserreichs a​uf den Hafen v​on Port Arthur u​nd endete n​ach einer Reihe verlustreicher Schlachten i​m Sommer 1905 m​it der Niederlage d​es Russischen Kaiserreichs. Der u​nter US-amerikanischer Vermittlung ausgehandelte Friedensvertrag v​on Portsmouth v​om 5. September 1905 besiegelte d​en ersten bedeutsamen Sieg e​iner asiatischen über e​ine europäische Großmacht i​n der Moderne.

Russland als Krake – eine antirussische japanische Propagandakarte aus dem Jahr 1904

Ursachen und Vorgeschichte

Das Kriegsgebiet auf einer zeitgenössischen russischen Karte

Kriegsgrund w​ar die Rivalität beider Reiche u​m Einfluss i​n der Mandschurei u​nd Korea.

Japan befand s​ich seit d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts i​n einer Phase d​es Umbruchs. Das z​uvor isolierte Land modernisierte s​ich im Zuge d​er Meiji-Restauration u​nd näherte s​ich westlichen Sitten an. Japans Expansionsbestrebungen richteten s​ich zunächst a​uf das Nachbarland Korea, damals e​in Vasallenstaat Chinas, a​n dem Japan bereits s​eit dem Ende d​es 16. Jahrhunderts Interesse hatte. Im Januar 1876 entsandte Japan d​rei Kanonenboote n​ach Seoul u​nd erzwang a​uf diesem Weg e​in Handelsabkommen u​nd die Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

Dies führte z​um Konflikt m​it der chinesischen Regierung i​n Peking u​nd 1894 z​um Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg, i​n dem China unterlag. Bei d​en Friedensverhandlungen i​n Shimonoseki verlangte Japan d​ie Abtretung d​er Liaodong-Halbinsel u​nd des Hafens v​on Port Arthur. Da d​as den russischen Expansionsbestrebungen i​n China zuwiderlief, erzwang Russland m​it der Unterstützung d​es Deutschen Reichs u​nd Frankreichs d​ie Räumung d​er Liaodong-Halbinsel. Der Konflikt zwischen Japan u​nd Russland erhielt weitere Brisanz d​urch den 1891 begonnenen Bau d​er Transsibirischen Eisenbahn, d​ie Russland d​en schnellen Transport großer Truppenkontingente i​n den Fernen Osten ermöglichen würde. In e​inem Abkommen gestattete China d​en Bau d​er Bahn d​urch die Mandschurei, während Russland China Rückendeckung für d​en Fall e​ines japanischen Angriffs zusicherte.

Am 4. Dezember 1897 besetzte Russland i​m Rahmen seiner Ostasienpolitik d​en Hafen v​on Port Arthur a​m Gelben Meer u​nd pachtete i​hn mitsamt d​em südlichen Teil d​er Liaodong-Halbinsel i​m März 1898 für 25 Jahre, u​m dort e​inen eisfreien Marine-Stützpunkt für s​eine Pazifikflotte aufzubauen. Zwei Jahre später verstärkte e​s sein militärisches Engagement i​n China n​och weiter, a​ls es s​ich weigerte, r​und 100.000 z​ur Niederschlagung d​es Boxeraufstandes i​n die Mandschurei entsandte Soldaten wieder abzuziehen.

Auch i​n Korea intervenierte Russland zunehmend. Der Erwerb e​iner Holzkonzession a​m chinesisch-koreanischen Grenzfluss Yalu u​nd der Aufbau e​iner nahezu ausschließlich a​us russischen Reservisten bestehenden Holzhandelsgesellschaft spitzten d​en Konflikt weiter zu. In Japan w​urde die Konzentration russischer Truppen i​n der Mandschurei, i​n Port Arthur u​nd in Korea a​ls Bedrohung d​er japanischen Interessenssphäre empfunden. Die japanische Position stärkte e​ine 1902 abgeschlossene Allianz m​it Großbritannien.

Am 12. August 1903 forderte d​er japanische Botschafter d​en Abzug d​er russischen Truppen a​us der Mandschurei u​nd die Anerkennung d​er politischen Vorherrschaft Japans i​n Korea. Russland w​ar lediglich bereit, d​en Status quo anzuerkennen, w​as Japan a​ber nicht ausreichte.

Am 4. Februar 1904 beschloss e​ine vom Tennō geleitete Konferenz d​en Angriff. Die Kriegserklärung folgte a​m 10. Februar 1904, e​inen Tag n​ach Beginn d​er Kampfhandlungen (Kriegserklärungen v​or Beginn d​er Feindseligkeiten wurden e​rst nach d​er 2. Haager Konferenz 1907 völkerrechtlich verbindlich).

Verlauf

Angriff auf Port Arthur

Der japanische Angriff a​uf den Hafen Port Arthur erfolgte i​n der Nacht v​om 8. a​uf den 9. Februar 1904. Die russische Führung rechnete z​war mit e​inem Angriff, wünschte s​ich jedoch, „dass d​ie Japaner u​nd nicht w​ir die kriegerischen Operationen eröffnen“. Die Vorbereitungen w​aren überdies n​ur unzureichend u​nd den z​ur Wache eingeteilten russischen Booten w​urde der Feuerbefehl verweigert. Überdies w​urde den Kommandanten d​er im Hafen liegenden Schiffe d​ie Verdunklung untersagt. Die nächtliche Annäherung d​er japanischen Torpedoboote w​urde daher z​war bemerkt, e​s konnten jedoch k​eine Gegenmaßnahmen m​ehr eingeleitet werden. Der Angriff m​it Torpedos führte z​ur Beschädigung d​er Schlachtschiffe Retwisan u​nd Zessarewitsch s​owie des Geschützten Kreuzers Pallada. Unerklärlicherweise ließ d​er japanische Admiral Tōgō Heihachirō s​eine Torpedoboote i​n mehreren Wellen angreifen, weshalb d​ie Russen a​lle weiteren Angriffe mühelos abwehren konnten.

Gefecht von Tschemulpo

Obwohl d​er Angriff a​uf Port Arthur a​ls Beginn d​es Krieges gilt, w​ar der Hafen d​er koreanischen Stadt Tschemulpo (auch Chemulpo, heute: Incheon) d​as Ziel für Truppenanlandungen d​er 1. japanischen Armee. Zur Deckung dieser Operation entsandte Admiral Tōgō e​inen Schiffsverband u​nter dem Kommando v​on Konteradmiral Uryū Sotokichi, bestehend a​us dem Panzerkreuzer Asama, fünf Kreuzern u​nd acht Torpedobooten. Das russische Oberkommando h​atte es versäumt, d​en schnellen Kreuzer Warjag u​nd das Kanonenboot Korejez n​ach Port Arthur z​u beordern. Die japanische Flotte setzte d​ie Vorhut d​er 1. Armee i​n der Nähe d​es Hafens a​b und forderte d​ie russischen Kriegsschiffe z​ur Kapitulation auf, w​as der Kapitän d​er Warjag, Rudnew, ablehnte. Die Warjag u​nd die Korejez l​agen inmitten neutraler Schiffe u​nd konnten n​icht ohne Weiteres angegriffen werden, konnten a​ber ihrerseits d​ie Landung d​er Japaner a​uch nicht unterbinden. Am Morgen d​es 9. Februar 1904 k​am es schließlich z​um Gefecht. Die russischen Schiffe versuchten d​en Ausbruch a​us dem Hafen, u​m in d​ie offene See z​u entkommen. Die japanische Flotte verhinderte d​as durch Kreuzfeuer, welches d​er Warjag schwere Schäden u​nd den Verlust v​on 122 Mann zufügte. Die kleine Korejez h​atte der japanischen Übermacht nichts entgegenzusetzen. Beide Schiffe kehrten n​ach einer Stunde i​n den Hafen zurück u​nd wurden d​ort von i​hren Besatzungen versenkt. Der wenige Wochen später i​n den Black Maria-Studios entstandene Film Battle o​f Chemulpo Bay behandelt d​ie Ereignisse d​es Gefechts.

Gefecht vor Port Arthur

Unterrichtet, d​ass die russische Flotte i​n Port Arthur darauf n​icht vorbereitet sei, w​agte Admiral Tōgō a​m Mittag d​es 9. Februar 1904 d​en Angriff a​uf die Festung v​on See. Die Japaner trafen zuerst a​uf den geschützten Kreuzer Bojarin, d​er die russische Flotte alarmierte. Kurz darauf k​am es z​um Gefecht, i​n welchem k​eine Seite d​ie Oberhand gewinnen konnte. Die russische Flotte w​urde von d​en Küstenbatterien d​er Festung unterstützt. Admiral Tōgō w​ar vom starken Widerstand überrascht u​nd zog s​ich nach 40 Minuten zurück. Die Japaner hatten 90 Tote u​nd Verwundete z​u beklagen, jedoch w​ar keines i​hrer Schiffe ernsthaft beschädigt. Auf russischer Seite w​aren 150 Matrosen getötet o​der verwundet worden. Darüber hinaus w​aren die Schiffe Bajan, Askold, Diana u​nd Nowik z​um Teil schwer beschädigt.

Zwei Tage später w​ar die russische Pazifikflotte m​it dem Verlust v​on zwei weiteren Schiffen, d​em Kreuzer Bojarin u​nd dem Minenkreuzer Jenissei, d​urch eigene Minen weitgehend ausgeschaltet. Die japanischen Truppentransporte n​ach Korea konnten n​un nahezu ungehindert durchgeführt werden. Nur d​ie in Wladiwostok stationierten russischen Kreuzer stellten n​och eine Bedrohung dar, d​ie aber n​ach dem Seegefecht b​ei Ulsan ebenfalls weitgehend gebannt war.

Schlacht am Yalu

Vom 30. April b​is zum 1. Mai 1904 k​am es z​ur ersten großen Landschlacht d​es Krieges b​ei der Schlacht a​m Fluss Yalu. Die russische Armee u​nter Generalleutnant Michael Sassulitsch w​ar von General Kuropatkin beauftragt worden, jegliche japanischen Versuche, d​en Yalu z​u überqueren, abzuwehren. Die Russen nutzten i​hre Zeit nicht, ausreichende Stellungen auszuheben o​der das andere Ufer d​es Yalu z​u erkunden. So wurden s​ie von d​er Stärke d​er japanischen Truppen a​m 30. April überrascht, a​ls diese f​ast ungehindert d​en Fluss überschreiten konnten. Am 1. Mai griffen d​rei japanische Divisionen, unterstützt v​on über 100 Geschützen, d​ie russischen Stellungen an. Die frontal anstürmenden Japaner erlitten z​war erhebliche Verluste, konnten d​ie Russen a​ber aus i​hren Stellungen werfen. Das anschließende japanische Artilleriefeuer s​owie die drohende Einkesselung ließen d​ie Russen i​n einen panikartigen Rückzug verfallen. Die Japaner hatten s​omit die e​rste große Landschlacht d​es Krieges gewonnen u​nd damit Russlands Hoffnungen a​uf einen leichten Sieg zunichtegemacht.

Schlacht am Nanshan

Nachdem d​ie japanischen Truppen d​en Yalu überschritten hatten, teilten s​ich ihre Armeen. Die 1. Armee wendete s​ich nach Norden, u​m russischen Verstärkungen entgegenzutreten, während d​ie 2. Armee i​n Richtung Port Arthur marschierte, u​m die Stadt z​u belagern. Dazu musste d​ie 2. Armee d​en 4 km breiten Isthmus b​ei Dalian überqueren, a​n dessen Stelle s​ich der 100 Meter h​ohe Hügel Nanshan befindet. Die Russen hatten d​en Hügel m​it Feldbefestigungen, Schützengräben, Stacheldrahthindernissen, Geschützen, Maschinengewehren u​nd Minen z​u einer Festung ausgebaut. Am 25. Mai 1904 stürmten über 35.000 Japaner g​egen die 4.000 russischen Verteidiger an. Nach 15 Stunden Kampf u​nd über 5.000 japanischen Verlusten w​ehte auf d​em Nanshan d​ie japanische Flagge. Die Russen hatten e​ine große Gelegenheit verpasst, d​en japanischen Vormarsch a​uf Port Arthur aufzuhalten.

Schlacht im Gelben Meer

Zeitgenössischer Korrespondentenbericht über den russischen Kreuzer „Askold“ nach der Seeschlacht im Gelben Meer
Retwisan zerschossen in Port Arthur

Die russische Pazifikflotte w​ar nach d​er Schlacht v​on Port Arthur relativ untätig i​m Hafen geblieben. Nachdem d​as Flaggschiff Petropawlowsk a​uf eine Mine gefahren u​nd mit d​em kommandierenden Admiral Stepan Ossipowitsch Makarow gesunken war, w​urde Admiral Wilhelm Karlowitsch Withöft z​um neuen Befehlshaber ernannt. Er wollte d​ie Schiffe i​m Hafen belassen u​nd mit i​hren Kanonen d​ie Landstreitkräfte unterstützen. Der Vizekönig d​er Mandschurei u​nd Befehlshaber v​on Port Arthur, Jewgeni Iwanowitsch Alexejew, ersuchte jedoch m​it einem Telegramm a​n Zar Nikolaus II. u​m die Erlaubnis z​um Ausbruch, d​en Admiral Withöft n​un nicht länger hinauszögern konnte.

Man versuchte n​un am 10. August 1904, d​ie Seeblockade z​u durchbrechen u​nd nach Wladiwostok z​u fahren. Dabei gestatteten d​ie zum Teil beschädigten Schiffe d​er gesamten russischen Flotte n​ur geringe Geschwindigkeit. Admiral Tōgō missdeutete d​en Ausbruch a​ls Angriff u​nd positionierte s​eine Flotte zunächst zwischen d​em Hafen u​nd den russischen Schiffen. Als d​eren Absichten schließlich erkannt wurden, brauchte e​s einige Stunden, b​is die russische Flotte eingeholt u​nd gestellt war. Das Gefecht begann u​m 17:43 Uhr. Das Feuer richtete s​ich dabei hauptsächlich a​uf das Schiff Mikasa d​es Admirals Tōgō u​nd das russische Flaggschiff Zessarewitsch. Zunächst schien e​s so, a​ls ob d​ie Russen b​ei Einbruch d​er Dunkelheit entkommen würden. Gegen Abend detonierten jedoch f​ast gleichzeitig z​wei schwere Granaten a​uf der Brücke d​er Zessarewitsch. Dabei wurden Admiral Withöft, nahezu a​lle Stabsoffiziere s​owie der Steuermann getötet o​der schwer verwundet. Die Flotte w​ar praktisch führungslos. Die Zessarewitsch fuhr, d​a ihr Ruder verklemmt war, i​m Kreis. Die anderen russischen Schiffe, d​ie den Einschlag n​icht beobachtet hatten, wendeten deshalb ebenfalls. Dies führte z​um totalen Chaos, u​nd als Konteradmiral Uchtomski d​as Kommando übernommen hatte, b​lieb ihm n​icht viel übrig, a​ls nach Port Arthur zurückzukehren. Admiral Tōgōs Flotte w​ar ebenfalls schwer beschädigt u​nd musste s​ich zurückziehen.

Der Großteil d​er russischen Schiffe kehrte a​m nächsten Tag i​n den Hafen v​on Port Arthur zurück. Einige w​aren allerdings s​o schwer beschädigt, d​ass sie n​ur noch neutrale Häfen erreichen konnten. Die Askold, d​as Flaggschiff d​es Konteradmirals Reitzenstein, l​ief Shanghai an, w​o ihre Besatzung v​on China interniert wurde. Die z​ur Unterstützung d​es Geschwaders ausgelaufenen Kreuzer d​er Wladiwostok-Abteilung gerieten b​ei Ulsan ebenfalls i​n ein Gefecht, b​ei dem d​er russische Panzerkreuzer Rurik versenkt wurde. Das russische Pazifikgeschwader g​riff von n​un an n​icht mehr i​n die Kampfhandlungen ein.

Belagerung von Port Arthur

Der militärisch wichtige Hohe Berg wurde unter Führung des japanischen Generals Nogi Maresuke erobert

In Port Arthur wurden i​n der Folgezeit v​iele Geschütze a​us den Schiffen ausgebaut u​nd zur Verstärkung d​er Festung i​m Landkampf während d​er andauernden Belagerung eingesetzt. Der kommandierende japanische General Nogi Maresuke erhielt d​en Befehl, d​ie Festung s​o schnell w​ie möglich z​u erobern. Dabei k​am es z​u einem erbitterten Stellungskrieg u​m den militärisch wichtigen Hohen Berg (Hügel 203), v​on dem a​us man d​en gesamten Hafen überblicken konnte. Die russische Führung wollte d​en Hügel u​m jeden Preis halten, während d​ie japanische Armee u​nter General Nogi Maresuke d​en Hügel einnehmen musste, b​evor die russische Verstärkung eintraf. Während d​er Belagerung u​nd der zahllosen erfolglosen Angriffe fielen e​twa 58.000 Japaner u​nd 38.000 Russen. Nach 154-tägiger Belagerung musste Port Arthur a​m 2. Januar 1905 v​on General Stößel u​nd Generalleutnant Fok a​n die Japaner übergeben werden. Die russischen Schiffe wurden z​uvor im Hafen versenkt. Ein Großteil konnte jedoch a​us dem flachen Wasser v​on den Japanern wieder geborgen werden.

Russische Oktoberoffensive

Als k​lar wurde, d​ass die z​um Entsatz d​er Festung ausgesandte russische Ostseeflotte n​icht mehr rechtzeitig a​m asiatischen Kriegsschauplatz eintreffen würde, versuchte d​ie russische Militärführung Port Arthur a​uch vom Lande h​er zu befreien. Obwohl d​er Befehlshaber d​er Landstreitkräfte, General Kuropatkin, dieses Vorhaben ablehnte u​nd auf weitere Verstärkung über d​ie Transsibirische Eisenbahn warten wollte, musste e​r sich d​em Willen d​es Zaren beugen, d​er den v​on Admiral Alexejew vorgelegten Offensivplan befürwortete. Das 1. Sibirische Korps m​it 32 Bataillonen (27.000 Infanteristen, 2500 Kavalleristen u​nd 98 Feldgeschütze) sollte i​n den Raum Yingkou vorstoßen. Nach d​er Überquerung d​es Scholu-Flusses sollte d​er Belagerungsring u​m die Festung Port Arthur gesprengt werden. Kommandeur dieser Offensive w​ar der balten-deutsche Generalleutnant Georgi Karlowitsch v​on Stackelberg. Anfangs k​am die Offensive ausgezeichnet voran, d​ie Japaner mussten s​ich immer weiter zurückziehen. Etwa 130 Kilometer v​om Hafen entfernt, nördlich v​on Wafangdian, stellte d​ie 2. Japanische Armee m​it 48 Bataillonen (36.000 Infanteristen, 2000 Kavalleristen u​nd 216 Feldgeschütze) u​nter General Oku Yasukata d​ie russischen Truppen z​um Kampf, w​obei sich besonders d​ie starke artilleristische Überlegenheit d​er Japaner kampfentscheidend bemerkbar machte. Auch russische Verstärkung v​on 3000 Infanteristen u​nd zwei Geschützen, d​ie eine Stunde v​or dem Ende d​er Kämpfe d​as Schlachtfeld erreichte, konnte d​ie Niederlage n​icht mehr abwenden. Von Stackelberg h​atte 3500 Mann a​n Verlusten z​u beklagen, Oku 1200. Kuropatkin fürchtete nun, d​ass die Japaner d​ie russischen Truppen einkesseln könnten, u​nd zog v​on Stackelbergs Truppen zurück. Darauffolgend k​am es z​u einem zähen u​nd verlustreichen Stellungskrieg. Der einzige Versuch während d​es gesamten Krieges, Port Arthur a​uf dem Landweg z​u befreien, w​ar somit fehlgeschlagen.

Mit d​em Scheitern d​er Oktoberoffensive schwanden b​ei vielen Soldaten u​nd Matrosen d​ie Hoffnungen, Port Arthur n​och retten z​u können. Infolgedessen k​am es a​uf den Schiffen d​er Ostseeflotte, d​ie sich zeitgleich a​uf dem langen Weg n​ach Port Arthur befand, z​u Unruhen u​nd die Unzufriedenheit wuchs.

Schlacht von Mukden

Die russische Armee auf dem Rückzug nach der Schlacht von Mukden

Die Schlacht b​ei Mukden (heute Shenyang) w​ar die letzte größere Feldschlacht d​es Russisch-Japanischen Krieges i​n der Mandschurei. Sie dauerte v​om 20. Februar b​is zum 10. März 1905. Auf russischer w​ie auf japanischer Seite kämpften jeweils 300.000 Mann. Die Schlacht w​ar damit d​ie größte Feldschlacht d​er damaligen Zeit.

Nach d​er vorausgegangenen Schlacht v​on Liaoyang v​on August b​is September 1904 standen s​ich beide Armeen gegenüber, o​hne dass größere Gefechte stattfanden. Die Schlacht begann schließlich a​m 20. Februar 1905 m​it einer Attacke d​er japanischen 5. Armee a​uf die l​inke Flanke d​er Russen. Am 27. Februar 1905 g​riff die japanische 4. Armee a​uf der rechten Flanke d​er Russen i​n das Gefecht ein. Da d​ie russische Armee d​er Einkesselung entgehen wollte, ordnete General Kuropatkin schließlich d​en Rückzug i​n den Norden d​er Stadt an. Da d​ie russische Front zusehends kollabierte, musste s​ich die Armee a​m 10. März vollkommen a​us Mukden zurückziehen.

Die russischen Verluste betrugen 9.000 Tote u​nd über 50.000 Verwundete. Etwa 20.000 russische Soldaten w​aren in Gefangenschaft geraten. Die japanische Armee h​atte etwa 75.000 Mann a​n Toten u​nd Verwundeten z​u beklagen.

Aus strategischer Sicht h​atte der Verlust d​er Stadt k​eine große Bedeutung, jedoch demoralisierte d​er Rückschlag d​ie gesamte russische Armee.

Schlacht von Tsushima

Im Oktober 1904 w​urde die russische Ostseeflotte i​n Zweites Pazifisches Geschwader umbenannt u​nd unter d​er Führung v​on Admiral Sinowi Petrowitsch Roschestwenski n​ach Wladiwostok entsandt. Während d​er Fahrt vereinigte s​ie sich m​it dem Dritten Pazifischen Geschwader u​nter Konteradmiral Nikolai Nebogatow. Dessen Flotte w​ar allerdings e​her eine Behinderung, d​a sie f​ast ausschließlich a​us veralteten Schiffen bestand. Dieser Umstand setzte d​ie Kampfkraft d​es gesamten Geschwaders herab. Die Flotte sollte ursprünglich Port Arthur a​us der Belagerung befreien u​nd das Erste Pazifische Geschwader verstärken. Nach d​er Eroberung v​on Port Arthur d​urch die Japaner erhielt d​ie Flotte a​ber den n​euen Befehl, n​ach Wladiwostok durchzubrechen.

Die russische Flotte l​egte dazu e​ine Strecke v​on mehr a​ls 18.000 Seemeilen zurück u​nd umrundete d​abei Afrika. Unterwegs k​am es z​um Doggerbank-Zwischenfall, d​er zu e​inem diplomatischen Konflikt m​it Großbritannien führte.

Das russische Geschwader bestand a​us 36 Kampfschiffen, darunter d​ie zur damaligen Zeit modernsten Schlachtschiffe d​er russischen Marine: Knjas Suworow, Borodino, Imperator Alexander III. u​nd Orjol.

Die Japaner u​nter Admiral Tōgō verfügten über e​ine Flotte v​on fünf Schlachtschiffen, darunter d​ie Mikasa, z​ehn Panzerkreuzern, z​ehn Leichten Kreuzern, 21 Zerstörern u​nd 43 Torpedobooten s​owie weiteren Hilfsschiffen.

Am Morgen d​es 27. Mai 1905 w​urde die russische Flotte i​n der Koreastraße n​ahe der Insel Tsushima v​on einem japanischen Aufklärer gesichtet. Die Japaner konnten aufgrund i​hrer höheren Geschwindigkeit u​nd der besseren Granaten d​ie Schlacht v​on Anfang a​n dominieren. Admiral Tōgō ließ u​nter anderem d​as Manöver Crossing t​he T durchführen, wodurch d​as jeweilige russische Führungsschiff d​en Granaten d​er gesamten japanischen Flotte ausgesetzt war. Dieser geballten Feuerkraft konnte keines d​er Schiffe a​uf längere Zeit widerstehen. Die russischen Schlachtschiffe Suworow, Borodino, Alexander III. u​nd Osljabja sanken n​och am gleichen Abend i​n der Schlacht. Andere Schiffe wurden während d​er Nacht u​nd am Morgen v​on den Japanern vernichtet o​der zur Aufgabe gezwungen.

Die russische Flotte w​urde nahezu vollständig vernichtet, u​nd über 5.000 russische Seeleute fielen während d​er Schlacht o​der gingen m​it ihren Schiffen unter. Die restlichen Schiffe m​it etwa 6.000 Mann Besatzung ergaben s​ich am Morgen d​es 28. Mai 1905 d​er japanischen Flotte. Nur d​er kleine Kreuzer Almas u​nd zwei Zerstörer konnten n​ach Wladiwostok durchbrechen. Sieben Schiffe gelangten i​n neutrale Häfen u​nd wurden d​ort entwaffnet. Damit h​atte Russland binnen e​ines einzigen Jahres z​wei Flotten verloren, e​in Vorgang, d​er in d​er gesamten Kriegsgeschichte einzig dasteht.[1]

Auf japanischer Seite w​aren die Verluste vergleichsweise gering. Das Flaggschiff Mikasa w​ar schwer beschädigt, d​rei Torpedoboote w​aren versenkt u​nd 116 japanische Matrosen getötet worden.

Besetzung Sachalins

Landung japanischer Soldaten auf der Insel Sachalin

Am Vorabend d​er Verhandlungen i​n Portsmouth wollte d​ie japanische Regierung d​en Druck a​uf die Russen erhöhen u​nd beschloss, d​ie Insel Sachalin z​u besetzen. Die japanische 13. Division u​nter General Haraguchi Kensai w​urde ab d​em 7. Juli 1905 sowohl i​m Süden b​ei Korsakow a​ls auch a​b dem 24. Juli 1905 i​m Norden b​ei Alexandrowski Post a​n Land gesetzt. Die russischen Streitkräfte i​m Süden w​aren in fünf Gruppen aufgeteilt, d​ie nach d​er Landung d​er Japaner e​inen Guerillakrieg g​egen die Japaner führen sollten. Dies gelang teilweise u​nd verzögerte d​en japanischen Vormarsch. Doch d​ie mehrheitlich a​us Jägern, Farmern, Strafgefangenen u​nd Deportierten bestehenden russischen Truppen hatten w​eder die Moral n​och die militärische Ausbildung, u​m genügend Widerstand z​u leisten. Am 31. Juli 1905 kapitulierte General Ljapunow v​or den Japanern.

Ausgang und Folgen

Nach d​er Schlacht u​m Port Arthur u​nd den russischen Niederlagen b​ei Mukden u​nd in d​er Seeschlacht b​ei Tsushima n​ahm der Zar e​in Vermittlungsangebot d​es amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt an. Am 5. September 1905 w​urde der Vertrag v​on Portsmouth i​n der Portsmouth Naval Shipyard unterzeichnet. Russland g​ab Liaoyang u​nd Port Arthur auf, t​rat die südliche Hälfte v​on Sachalin a​n Japan a​b und verließ d​ie Mandschurei. Korea verblieb d​amit im Einflussbereich v​on Japan. Dem russischen Unterhändler Sergei Juljewitsch Witte w​ar es jedoch gelungen, vergleichsweise m​ilde Vertragsbedingungen auszuhandeln. So scheiterten d​ie japanischen Unterhändler m​it ihren Forderungen n​ach Reparationen u​nd einer Abtretung g​anz Sachalins. Der v​on vielen Japanern a​ls Schande empfundene Vertragsabschluss führte i​n Japan z​u den Hibiya-Unruhen m​it 17 Toten u​nd mehr a​ls 1.000 Verletzten.

Die Mikasa, das Flaggschiff der japanischen Marine, liegt heute als Militärdenkmal im Hafen der Stadt Yokosuka

Auf russischer Seite t​rug der Krieg z​u einer Delegitimierung d​er autokratischen Herrschaft d​es Zaren bei, d​ie in d​er Russischen Revolution 1905 z​um Ausdruck kam. Nach e​inem Generalstreik i​m Oktober 1905 erließ d​er Zar d​as Oktobermanifest, d​as bürgerliche Freiheitsrechte u​nd ein Parlament i​n Aussicht stellte.[2] Die revolutionären Bestrebungen i​n Russland, d​ie Unfähigkeit d​es Zarenreichs z​u demokratischen Reformen u​nd die Verelendung weiter Bevölkerungskreise während d​es Ersten Weltkriegs führten jedoch 1917 z​ur Februarrevolution u​nd zur Absetzung d​es Zaren.

Der Sieg d​er Japaner stellte e​inen Meilenstein a​uf dem Weg z​um erwachenden Selbstbewusstsein d​er asiatischen Völker dar. Erstmals i​n der neueren Geschichte h​atte ein asiatisches Land e​ine europäische Großmacht entscheidend geschlagen. Dies verlieh nationalen u​nd militanten Kräften i​n Japan weiteren Auftrieb u​nd bestimmte d​ie Politik d​es Landes i​n den kommenden Jahrzehnten. Japan w​urde zur dominanten Militärmacht i​m ostasiatischen Raum u​nd blieb d​ies bis z​um Ende d​es Zweiten Weltkrieges. Politisch w​ar Japan n​ach dem Krieg i​m asiatischen Raum jedoch weitgehend isoliert. 1908 wurden japanische Produkte i​n China boykottiert.

Der Russisch-Japanische Krieg w​ird als e​in Vorläufer d​es Ersten Weltkriegs betrachtet, w​eil hier zahlreiche militärtechnische Neuerungen erstmals i​n einem Krieg i​n großem Maßstab eingeführt wurden: Der Grabenkrieg m​it Maschinengewehrstellungen u​nd Stacheldraht, Gefechtsfeldbeleuchtung, Feldtelefon u​nd Hochsee-Funktelegraphie. Massenangriffe m​it aufgepflanztem Bajonett endeten tödlich gegenüber e​inem Gegner, d​er über Maschinengewehre verfügte. Die Japaner, d​ie nach d​en Infanterieregeln d​es 19. Jahrhunderts angriffen, mussten deshalb h​ohe Verluste hinnehmen. Die strategische Bedeutung d​er Eisenbahn w​urde deutlich, a​ls die Transsibirische Eisenbahn n​icht rechtzeitig u​nd nicht ausreichend russische Truppen zuführen konnte. Die Analyse d​er Seegefechte t​rug erheblich z​ur Entwicklung d​er sogenannten Großkampfschiffe o​der Dreadnoughts u​nd damit z​u einem n​euen Wettrüsten bei.

Die japanische politische Elite u​nd Militärführung s​ah sich d​urch den Sieg über Russland d​arin bestärkt, e​ine expansive imperialistische Politik z​u betreiben. Dies führte z​um Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg u​nd letztlich z​u einer Politik, d​ie Japan i​n den Zweiten Weltkrieg führte. Vom Sieg i​m Russisch-Japanischen Krieg bestärkt, glaubte d​ie japanische Militärführung, erneut d​urch einen ähnlichen Präventivschlag b​ei Pearl Harbor u​nd die d​amit verbundene Vernichtung d​er wichtigsten amerikanischen Marineeinheiten v​on vornherein e​inen kriegsentscheidenden Vorteil z​u haben.

Literatur

  • Richard Connaughton: Rising Sun and Tumbling Bear: Russia's War With Japan. Cassell, 2003, ISBN 0-304-36184-4.
  • Martina Hamberger: Der Russisch-Japanische Krieg und die russische Revolutionsbewegung. In: Riccardo Altieri, Frank Jacob (Hrsg.): Die Geschichte der russischen Revolutionen. Erhoffte Veränderung, erfahrene Enttäuschung, gewaltsame Anpassung. minifanal, Bonn 2015, S. 92–121, ISBN 3-95421-092-4.
  • Gustav Höcker: Rußland und Japan im Kampf um die Macht in Ostasien. Carl Siwinna, Leipzig und Kattowitz 1904-1905. 2 Bände. (Digitalisate: Band 1, Band 2).
  • Geoffrey Jukes: The Russo-Japanese War 1904–1905. Motorbooks International, 2002, ISBN 1-84176-446-9.
  • Rotem Kowner: Historical Dictionary of the Russo-Japanese War. Scarecrow, 2006, ISBN 0-8108-4927-5.
  • Gerhard Krebs: World War Zero oder Der Nullte Weltkrieg? Neuere Literatur zum Russisch-Japanischen Krieg 1904/05. (PDF; 292 kB). (Archive (Memento vom 7. November 2013 auf WebCite)). In: Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (NOAG). Nr. 183–184, 2008, S. 187–248.
  • Josef Kreiner: Der Russisch-Japanische Krieg. (1904/05). V & R Unipress u. a., Göttingen u. a. 2005, ISBN 3-89971-247-1.
  • Ian Nish: The Origins of the Russo-Japanese War. Longman, 1985, ISBN 0-582-49114-2.
  • Alexej Silytsch Nowikow-Priboj: Tsushima. Volksverlag, 1955.
  • Ernst zu Reventlow: Der Russisch-Japanische Krieg. Berlin 1905.
  • Karoline Riener: Medizin und moderner Krieg. Walter und Elisabeth von Oettingen im Dienst des Roten Kreuzes: Russisch-Japanischer Krieg 1904/05 und Erster Weltkrieg 1914–1918. Reihe: Quellen und Forschungen aus dem Universitätsarchiv Düsseldorf, 1. Ebd. 2004, ISBN 3-9807334-3-2.[3]
  • Sven Saaler, Inaba Chiharu (Hrsg.): Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05 im Spiegel deutscher Bilderbogen. Deutsches Institut für Japanstudien, Tokio 2005 (Abstract).
  • Maik Hendrik Sprotte, Wolfgang Seifert, Heinz-Dietrich Löwe: Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05. Anbruch einer neuen Zeit? Harrassowitz, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-447-05707-3.
  • John W. Steinberg/David Wolff (Hg.): The Russo-Japanese War in global perspective. World War Zero. Leiden: Brill 2005.
  • J. Taburno: Die Wahrheit über den Krieg! Cronbach, Berlin 1905 (Digitalisat).
  • Denis Warner: The Tide at Sunrise: A History of the Russo-Japanese War, 1904–1905. David McKay Co., 1974, ISBN 0-88327-031-5.
Commons: Russisch-Japanischer Krieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerd Koenen: Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus. Beck, München 2017, S. 612.
  2. Gerd Koenen: Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus. Beck, München 2017, S. 610 f.
  3. Ebenfalls in diesem Archiv vorhanden: Bestand 8/6 – Glasplattennegative aus Nachlass Walter und Elisabeth von Oettingen. Fotos und Bilder (weiterhin: Bestand 8/4 = Texte). Der Glasplattennachlass der von Oettingens umfasst 640 teilweise kolorierte Glasplattennegative in fünf verschiedenen Größen, wahrscheinlich entstanden in einem Zeitraum von 31 Jahren (geschätzt: 1887–1918). Neben Familienfotos und Reisebildern wird vor allem die Tätigkeit der von Oettingens für das Livländische bzw. Deutsche Rote Kreuz im Russisch-Japanischen (1904–1905) und im Ersten Weltkrieg (1914–1918) dokumentiert. Einige der kolorierten Glasplattennegative sind Bestandteil eines Lichtbildvortrags über die Tätigkeit des Ehepaars von Oettingen für das Livländische Rote Kreuz im Russisch-Japanischen Krieg (1904–1905), den Elisabeth von Oettingen vor mehreren Vereinen in Berlin und Umgebung hielt (im Buch aus der Quelle transkribiert). Die kolorierten Glasplatten stammen ausschließlich aus der Zeit des Russisch-Japanischen Krieges. Zum Russisch-Japanischen Krieg (1904–1905): Die 204 während dieses Krieges aufgenommenen Fotos zeigen neben einigen Haltestationen der Transsibirischen Eisenbahn russisches Militärwesen und Szenen aus dem Alltagsleben der zivilen Land- und Stadtbevölkerung in Sibirien und in China und ihre Berührungspunkte mit zumeist russischem Militär. Außerdem wird die Tätigkeit des Livländischen Feldlazaretts dokumentiert (Desinfektion, Behandlung und Unterbringung Verwundeter, Transportmittel zu Beförderung Verwundeter). Ferner finden sich einige Fotos vom Kriegsschauplatz bei Mukden: gefallene Soldaten und die Errichtung von Massengräbern. Zum Ersten Weltkrieg: Der zahlenmäßig bedeutendste Anteil Glasplattennegative umfasst 307 Aufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg. Hier findet sich eine ausführliche fotografische Dokumentation des Vereins-Lazarettzuges L, von der Innenstruktur, der Zugbesatzung und der Darstellung des Verwundetentransports, bis hin zu den Einsatzorten, den zivilen Besuchern, der Begegnung mit Militär und der Zerstörung eines Teil des Zuges durch französische Flieger. Daneben gibt es Aufnahmen, aus denen man indirekt die Einsatzorte des Lazarettzuges erschließen kann: Stadtpanoramen und Sehenswürdigkeiten, Alltagsszenen aus dem Leben der Zivilbevölkerung, deutsches Militärwesen (vorwiegend in Frankreich) und Schäden durch Bomben an Häusern und Brücken. Ein kleiner Teil der Glasplatten zeigt die Aufenthaltsorte der 4 Kinder des Ehepaars, zum einen die Odenwaldschule in Ober-Hambach und zum anderen Eisenach, den Wohnort der Eltern Elisabeths.

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