Bapaume

Bapaume (niederländisch: Batpalmen) i​st eine französische Stadt m​it 3748 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Arrondissement Arras i​m Département Pas-de-Calais i​n der Region Hauts-de-France. Das Adjektiv bzw. d​er Name d​er Bewohner lautet Bapalmois.

Zerstörungen in Bapaume
Bapaume
Bapaume (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Pas-de-Calais (62)
Arrondissement Arras
Kanton Bapaume (Hauptort)
Gemeindeverband Sud-Artois
Koordinaten 50° 6′ N,  51′ O
Höhe 108–137 m
Fläche 5,78 km²
Einwohner 3.748 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 648 Einw./km²
Postleitzahl 62450
INSEE-Code 62080
Website http://www.bapaume.fr/

Bapaume: Blick vom Rathausturm

Geschichte

Im Deutsch-Französischen Krieg kam es am 3. Januar 1871 nahe der Stadt zur Schlacht bei Bapaume zwischen der französischen Nordarmee und dem VIII. Armeekorps Preußens, die unentschieden endete. Im Ersten Weltkrieg besetzten deutsche Truppen ab dem 26. September die Stadt. Sie wurde am 17. März 1918 von britischen Truppen besetzt, am 24. März von deutschen Truppen und Ende August von neuseeländischen Truppen (siehe hier). Sie wurde fast völlig zerstört. Die Region zählte zu den heftig umkämpften Gebieten (u. a. Schlacht an der Somme 1916). Bapaume lag in der zone rouge; nach dem Krieg mussten unzählige Blindgänger, Antipersonenminen, Waffenteile, Leichenteile etc. aus dem Boden entfernt werden. Das Rathaus (erbaut 1610) wurde 1917 durch einen Sprengkörper der Deutschen (mit Zeitzünder) zerstört und 1935 unter Bürgermeister Abel Guidet wieder aufgebaut.

„Zu den gehässigen Erfindungen gehörten die Zeitbomben, die man in den Kellern von unbeschädigten Gebäuden vergrub. Sie waren durch eine Metallwand in zwei Teile geteilt. Die eine Kammer war mit Sprengstoff, die andere mit einer Säure gefüllt. Nachdem man diese Teufelseier versteckt hatte, fraß die Säure in wochenlanger Arbeit die Metallwand durch und zündete. Eins von ihnen jagte das Rathaus von Bapaume in die Luft, gerade als sich in ihm die Spitzen der Behörden zu einer Siegesfeier vereint hatten.“

Auf d​em Rathausplatz befindet s​ich seit 2016 e​in Gedenkstein a​n das damalige Fliegerass Oswald Boelcke,[2] d​er am 28. Oktober 1916 b​ei Bapaumes während e​ines Luftkampf-Trainings abgestürzt war.

Westlich v​on Bapaume w​ar der Flugplatz Bapaume-Grévillers. Bürgermeister Guidet arbeitete i​n der Résistance mit; e​r wurde i​n das KZ Groß-Rosen verschleppt u​nd starb d​ort am 27. November 1944. Seit 1948 g​ibt es i​m Ort e​in Denkmal; e​s zeigt i​hn liegend i​m Moment d​er Verhaftung. Im Rathaus befindet s​ich eine Urne m​it Erde a​us Groß-Rosen u​nd ein Gemälde m​it seinem Porträt.

Städtepartnerschaft

Bapaume pflegt e​ine Partnerschaft m​it der Stadt Moers a​m Niederrhein.

Literatur

Commons: Bapaume – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. In Stahlgewittern. 2. Auflage, Klett-Cotta, 2005, S. 145.
  2. Ein Gedenkstein für das Fliegerass Oswald Boelcke, Luftwaffe.de, 18. November 2016.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.