Gelbkreuz
Gelbkreuzgranaten, auch Gelbkreuzkampfstoff, waren Hautkampfstoff tragende Granaten, die im Ersten Weltkrieg verwendet wurden, um Giftgas über weitere Entfernungen zielsicher zum Einsatz zu bringen. Die Bezeichnung „Gelbkreuz“ stammt daher, dass die Granaten während des Ersten Weltkrieges mit Kreuzen oder Ringen in gelber Farbe gekennzeichnet waren.[1]
Für Gelbkreuzgranaten wurden S-Lost und N-Lost verwendet; ersteres ist auch unter dem Namen Senfgas bekannt. Loste sind in reiner Form bei Raumtemperatur Flüssigkeiten, die Bezeichnung als Gas trifft also nicht im strengen Sinne zu. Lewisit wäre ebenfalls dieser Kategorie hinzuzufügen, wurde aber erst am Ende des Ersten Weltkrieges entdeckt und kam in diesem nicht mehr zum Einsatz.[2]
Zu einem Angriff mit Gelbkreuz kam es erstmals in der Nacht vom 12. Juli 1917 bei einem Angriff der deutschen auf die britischen Truppen bei Ypern. Von diesem Angriff leitet sich auch der Name Yperit (Dichlordiethylsulfid) ab.
Siehe auch
- Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges
- Buntschießen
- Blaukreuz, siehe Nasen- und Rachenkampfstoff
- Grünkreuz
- Gelbkreuz 3 oder Rotkreuz, siehe Nesselstoff
- Weißkreuz, siehe Augenkampfstoff
- Liste chemischer Kampfstoffe
Literatur
- Jochen Gartz: Chemische Kampfstoffe, der Tod kam aus Deutschland. Pieper und The Grüne Kraft, Löhrbach 2003, ISBN 3-922708-28-5.
- Michael Höfer: Ein Überblick: Chemische Kampfstoffe. In: Chemie in unserer Zeit. Nr. 3, 2002, S. 148–155 (cci.ethz.ch/ archive.org [PDF; abgerufen am 19. November 2021]).
Einzelnachweise
- Brockhaus ABC Chemie. VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1965, S. 462.
- Bristol University – School of Chemistry: Entwicklung eines Lewisit-Gegenmittels.