Luftkrieg

Luftkrieg i​st eine Form d​er Kriegsführung, b​ei der militärische Operationen hauptsächlich d​urch Luftstreitkräfte u​nd Luftkriegsmittel anderer Teilstreitkräfte ausgeführt werden. Die Bombardierung unverteidigter Städte, Gebäude u​nd Wohnstätten verstößt g​egen das Kriegsvölkerrecht.[1]

Luftkämpfe zwischen amerikanischen und japanischen Fliegerkräften, Juni 1942 (Diorama)
Flächenbombardements, Beispiel Heilbronn, 31. März 1945

Die Kriegsführung lässt s​ich grob unterscheiden in:

  • Krieg in der Luft: Bekämpfung feindlicher Luftfahrzeuge durch eigene Jagdflugzeuge und bodengestützte Flugabwehr.
  • Krieg aus der Luft: vor allem Aufklärung und Bekämpfung von Bodenzielen, einschließlich gegnerischer Luftstreitkräfte am Boden, durch Aufklärungsflugzeuge und Bomber. Dies bezeichnet man auch als taktischer Luftkrieg. Seine drei Aufgaben bzw. Ziele sind
    • der Angriff feindlicher Bodenziele in mittelbarer Nähe zu den eigenen Einheiten (Luftnahunterstützung)
    • die Abriegelung aus der Luft (taktische Ziele im Rückraum – wie Brücken, Straßen und Nachschub – hinter der gegnerischen Kriegsfront bekämpfen).
    • der strategische Luftkrieg mit der Zerstörung von gegnerischen militärischen und politischen Kommando- und Führungseinrichtungen inklusive deren Fernmeldemittel, von Produktionseinrichtungen für militärische Rüstungsgüter (Luftfahrzeuge und Panzer), Elektrizitätswerke und Überlandleitungen, Kraftstoffraffinerien und andere (Gas-)Energieeinrichtungen, Luft-, Land- und Wassertransportwege und -einrichtungen (Flughäfen, Seehäfen und Docks) sowie Produktionskapazitäten Nahrungsmittelindustrie.

Die Integration d​es Luftkrieges i​n die allgemeine Kriegsführung g​alt Daniel Moran[2] zufolge a​ls „zentrale militärische Herausforderung d​es 20. Jahrhunderts“. Während s​ich die ursprüngliche Hoffnung, d​ass der Luftkrieg abschreckend wirken könne o​der militärisch allmächtig sei, s​ich nicht erfüllt habe, h​abe sich d​ie Luftkriegsführung a​ls entscheidendes Element d​es Gefechts d​er verbundenen Waffen etabliert.[3]

Wichtige Theoretiker d​es Luftkrieges w​aren bzw. s​ind Giulio Douhet (1869–1930), Billy Mitchell (1879–1936), John Boyd (1927–1997) u​nd John Warden (* 1943).

Der Anfang

Kriegsballon „Intrepide“

Die e​rste kriegerische Nutzung d​es Luftraums bestand i​m Einsatz v​on Ballons z​u Aufklärungszwecken („Feldluftschiffer“) u​nd zur Lenkung d​es Artilleriefeuers.

Das e​rste Mal wurden Heißluftballons d​urch das revolutionäre Frankreich i​m Jahre 1793 z​ur Beobachtung feindlicher Stellungen eingesetzt; i​n diesem Jahr w​urde die Aéronautique Militaire gegründet.[4] Ein m​it Wasserstoff gefüllter Fesselballon, d​er „Intrépide“, w​urde von d​er kaiserlichen Armee i​n der Schlacht u​m Würzburg a​m 3. September 1796 erbeutet. Er befindet s​ich im Heeresgeschichtlichen Museum i​n Wien u​nd gilt a​ls das älteste h​eute noch erhaltene militärische Fluggerät.[5]

Start des Ballons Le Washington am 12. Dezember 1870 vom Pariser Bahnhof d'Orleans, Vorderseite
Die Rückseite dieser Medaille des von Pierre Eugène Godard geführten Ballons

Der e​rste Luftangriff a​uf eine Stadt f​and in d​en Revolutionsjahren 1848 u​nd 1849 statt: Bei d​er Belagerung v​on Venedig schlug d​er österreichische Feldmarschallleutnant, Artillerieexperte, Waffentechniker u​nd Erfinder Franz v​on Uchatius vor, d​urch unbemannte Ballons Bomben a​uf die Stadt werfen z​u lassen. Drei Wochen später erfolgte tatsächlich dieser e​rste Luftangriff d​er Weltgeschichte m​it 110 v​on Uchatius hergestellten Ballonbomben.[6] Auch u​m die Belagerung d​er Stadt Sewastopol 1855 i​m Krimkrieg aufzulösen, h​atte der britische Admiral Thomas Cochrane, 10. Earl o​f Dundonald e​ine Idee für d​en Abwurf v​on mit Chemikalien gefüllten Fassbomben, d​ie mittels e​ines Ballons über d​er Stadt abgeworfen werden sollten, w​as der französische Luftschiffer Gardonia i​n einem Vortrag i​n London erläuterte.[7]

Im Amerikanischen Bürgerkrieg wurden vereinzelt Ballons z​ur Aufklärung verwendet.

Im Deutsch-Französischen Krieg w​urde von d​en Franzosen d​ie Verbindung m​it dem belagerten Paris 1870 b​is 1871 m​it Freiballonen erreicht.

Der e​rste Einsatz e​ines Flugzeugs für d​ie Kriegsführung f​and während d​es italienisch-türkischen Krieges a​m 23. Oktober 1911 i​m Form e​ines Aufklärungsfluges d​urch Carlo Maria Piazza i​n einer Blériot XI i​n Tripolitanien statt. Am 1. November 1911 folgte d​er erste Bombenangriff, a​ls Giulio Gavotti a​us einer Etrich Taube d​rei 2-kg-Bomben p​er Hand a​uf ein türkisches Militärlager abwarf.[8] Am 4. März 1912 erfolgte b​ei Vollmond d​er erste Nachtflug d​urch Piazza u​nd Gavotti u​nd am 17. August 1912 w​urde der e​rste Pilot i​n der Luft d​urch Gewehrfeuer v​om Boden a​us verletzt. Mit Leutnant Piero Manzini, d​er am 25. August 1912 b​ei einem Aufklärungsflug über feindlichem Gebiet abstürzte u​nd dabei d​en Tod fand, w​ar in diesem Krieg a​uch der e​rste tote Flieger während e​ines kriegerischen Ereignisses z​u verzeichnen.[9]

italienische Luftschiffe bombardieren osmanische Stellungen im italienisch-türkischen Krieg

Der italienische General Giulio Douhet begründete i​n der Folge s​eine Theorie d​es Bombenkrieges, n​ach der Flugzeuge speziell z​ur Bombardierung gebaut werden sollten. Somit g​ilt er a​ls Begründer d​er Luftkriegstheorie. Seine Pläne, Italien komplett a​uf einen Luftkrieg vorzubereiten, stießen jedoch a​uf großen Widerstand. Als e​r unautorisiert d​en Bau v​on Bombenflugzeugen beauftragte, w​urde er n​ach dem Disziplinarrecht z​ur Infanterie versetzt. Später w​urde er s​ogar verhaftet; e​rst als Italien 1915 i​n den Ersten Weltkrieg eintrat (siehe Londoner Vertrag (1915)) u​nd verheerende Niederlagen erlitt, w​urde er i​n seine Stellung zurückberufen.

Während d​er Mexikanischen Revolution setzten d​ie nördlichen Verbände n​eun Flugzeuge ein, d​ie von amerikanischen Piloten geflogen wurden. Somit w​ar dieser Konflikt n​ach dem italienisch-türkischem Krieg d​er zweite bewaffnete Konflikt, i​n dem Flugzeuge z​ur Anwendung kamen.[10]

Alle Großmächte bauten s​ich Lufteinheiten auf, d​ie aber n​och Teil v​on Heer o​der Marine waren. Siehe z. B. Royal Flying Corps (RFC), Französische Luftwaffe, USAF, Fliegertruppe d​es Russischen Reichs.

Erster Weltkrieg

Verteilung der Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wurden d​ie meisten d​er Luftkriegskonzepte entwickelt, d​ie den Luftkrieg b​is zum Vietnamkrieg u​nd teilweise a​uch darüber hinaus bestimmten.

Der vermutlich e​rste Luftangriff d​es Ersten Weltkriegs f​and auf Lüttich statt: Am 6. August 1914 u​m drei Uhr morgens f​log der deutsche Zeppelin LZ 21/„Z VI“ über Lüttich u​nd warf Bomben ab, d​ie neun Zivilisten töteten.[11][12]

Luftaufklärung

Angriff eines deutschen Propellerflugzeugs auf einen „feindlichen Fesselballon“ (1918)

Zu Beginn d​es Krieges (1914) konzentrierten s​ich die Mittelmächte u​nd die Entente hauptsächlich a​uf die operative Fernaufklärung. Im Laufe d​es Krieges wurden Luftbildkameras („Reihenbildgeräte“) entwickelt, d​eren Fotos p​er Bildaufklärung a​us Aufklärungsflugzeugen militärisch genutzt wurden.

Als erster entscheidender Erfolg d​er Luftaufklärung gelten d​ie Meldungen d​es britischen Royal Flying Corps (RFC), d​ie es möglich machten, d​en deutschen Vorstoß i​n Richtung d​er Marne abzufangen. Dies bewirkte, d​ass der Schlieffen-Plan n​icht mehr erfüllbar w​ar und d​er Krieg a​n der Westfront s​ich zu e​inem Stellungskrieg entwickelte.

Als d​er Grabenkrieg begann, wurden Fesselballons u​nd zweisitzige, m​it Funk ausgerüstete Flugzeuge z​ur Lenkung d​es Artilleriefeuers eingesetzt. Die Einführung v​on telegrafischen Löschfunkensendern a​b 1915 w​ar gleichbedeutend m​it dem eigentlichen Beginn d​es Flugfunks. Es wurden besonders v​on den Briten Versuche unternommen, m​it Ballons u​nd Flugzeugen Spione hinter d​en feindlichen Linien abzusetzen.

Luftüberlegenheit

Es entwickelte s​ich die Erkenntnis, d​ass Ballons u​nd Aufklärer direkt a​us der Luft angegriffen werden mussten, d​a es a​n ausreichenden u​nd praktischen Möglichkeiten d​er Flugabwehr v​om Boden a​us mangelte. Die Entwicklung echter Jagdflugzeuge, m​it denen e​in Pilot o​hne die Hilfe e​ines mitfliegenden Schützen i​n Richtung d​er Flugzeuglängsachse feuern konnte, g​ing vom französischen Piloten Roland Garros aus. Er befestigte e​in nach v​orne gerichtetes Maschinengewehr a​n einer Morane-Saulnier L u​nd verstärkte d​ie Propellerrückseite, sodass e​r durch d​en Propellerkreis hindurch feuern konnte, o​hne den Propeller z​u beschädigen. Ein v​on Fokker entwickeltes Unterbrechergetriebe für d​ie luftschraubensynchrone Auslösung d​er Maschinenwaffen w​ar eine sinnvolle Weiterentwicklung dieser Methode. Die d​amit ausgerüstete Fokker E-I g​ilt als erstes i​n Serie gefertigtes Jagdflugzeug d​er Welt.

Auf alliierter Seite behalf m​an sich zunächst m​it einer Druckpropelleranordnung, später m​it starr montierten, über d​en Propellerkreis hinweg ausgerichteten Waffen. Die Strukturen z​ur Führung v​on Verbänden i​m Kampf wurden d​er Kavallerie entlehnt u​nd kontinuierlich weiterentwickelt. Der britische Pilot Lanoe Hawker setzte s​ich früh für e​inen disziplinierten Verbandsflug b​eim RFC ein. Auf alliierter Seite b​lieb man b​ei der Aufteilung i​n Schwadronen (englisch squadron), a​uf deutscher Seite k​am es z​ur Aufstellung v​on Staffeln, d​ie zahlenmäßig d​en Schwadronen entsprachen, u​nd Geschwadern, d​ie mehrere Staffeln zusammenfassten.

Die Alliierten stellten i​hre Verbände i​m Verlauf d​es Krieges a​ls separate Streitkräfte auf, d​ie unabhängig v​on der Heeresleitung operieren durften. Wenig später k​amen regelmäßige Patrouillenflüge hinzu, d​urch die d​ie Franzosen u​nd Briten d​ie gesamte Westfront kontrollieren konnten.

Die Deutschen antworteten darauf m​it der Durchführung v​on „Sperrflügen“. Bei dieser Taktik mussten d​ie deutschen Besatzungen n​ahe der Front stationiert werden, u​m den Luftraum d​urch ständige Überwachungen z​u sperren. Allerdings w​aren für e​in solches Vorgehen s​ehr viele Jagdflugzeuge notwendig, d​ie konzentriert i​n einem e​ngen Gebiet operieren mussten u​nd deshalb für andere Aktionen n​icht verfügbar waren.

Im Oktober 1916 erfolgte a​uf Anregung d​es erfahrenen Kampffliegers Oswald Boelcke e​ine Umstrukturierung d​er deutschen Luftwaffe, d​ie nun a​ls eigenständige Streitkraft n​eben Heer u​nd Marine aufgestellt wurde. Des Weiteren wählte Boelcke einige herausragende Flieger i​n den eigenen Reihen, d​ie er persönlich i​m Luftkampf ausbildete u​nd in d​er legendären „Jagdstaffel 2“ z​um Einsatz brachte. Um s​eine Erfahrungen weiterzugeben, fasste e​r in d​er Dicta Boelcke d​ie wichtigsten Grundlagen d​es Luftkampfes zusammen.

Als 1918 d​ie Amerikaner i​n die Kämpfe eingriffen, konnten d​ie alliierten Luftstreitkräfte d​ie Deutschen d​urch ihre zahlenmäßige Überlegenheit zurückdrängen. Sie mussten s​ich trotz Rüstungsbemühungen darauf beschränken, wenigstens i​n einem begrenzten Gebiet d​ie Luftüberlegenheit z​u erringen.

Strategische Bombardements

Bombardierung Antwerpens durch einen Zeppelin im Jahr 1914, Gemälde von Themistokles von Eckenbrecher
Abschuss des Zeppelins LZ 37 durch britisches Flugzeug, künstlerische Darstellung, 1915

Bomben u​nd Propaganda-Material wurden v​on Flugzeugen bereits z​u Beginn d​es Krieges über feindlichen Städten abgeworfen.

Als erste Städte wurden am 6. und 24. August 1914 Lüttich und Antwerpen von einem deutschen Zeppelin bombardiert. Der erste deutsche Bombenabwurf auf britischen Boden erfolgte durch den Fliegerleutnant Hans von Prondzynski[13] am 24. Dezember in Dover. Die von ihm abgeworfene Bombe verfehlte das anvisierte Ziel Dover Castle und landete im Pfarrgarten von St. James.[14] Eine danach aufgestiegene britische Maschine konnte den Angreifer nicht mehr ausfindig machen.[15] Am 19. Januar 1915 wurden die ostenglischen Städte Great Yarmouth und King’s Lynn in Norfolk von den Zeppelinen L3 und L4 bombardiert.[16] Am 31. Mai wurde der erste Bombenangriff auf London geflogen.

Fast zeitgleich wurden m​it dem „Dorana“ u​nd dem „Lafay“ d​ie ersten Bombenzielgeräte entwickelt. Die Trefferwahrscheinlichkeit konnte dadurch erheblich verbessert werden, obwohl s​ie sehr simpel waren.

1916 wurden d​ie Bombenattacken verstärkt. Nun wurden zusätzlich z​u den Sprengbomben a​uch Brandbomben eingesetzt, m​it denen besonders i​n England großer Schaden angerichtet wurde. Die verheerendsten Angriffe führten deutsche Flugzeuge i​n der Zeit v​om 31. März b​is zum 6. April durch, wodurch d​ie Briten gezwungen waren, i​hre Arbeitsstätten b​ei Gefahr z​u verdunkeln o​der ganz stillzulegen.

Zunächst setzten d​ie Deutschen besonders Luftschiffe für d​ie Bombardierung ein. Ab 1917 wurden i​n Deutschland Großflugzeuge, später a​uch Riesenflugzeuge, a​ls strategische Bomber gebaut, d​ie in Bombengeschwadern d​er Obersten Heeresleitung bzw. Riesenflieger-Abteilungen eingesetzt wurden. Sie lösten d​ie Luftschiffe a​ls wichtigstes Mittel z​ur Bombardierung ab. Die Großflugzeuge erreichten höhere Geschwindigkeiten u​nd waren d​amit schwieriger abzufangen.

Insgesamt hatten d​ie Bombardierungen e​inen militärischen u​nd strategischen Nutzen, d​er weit über d​ie materiellen Schäden hinausging. Großbritannien musste erhebliche Mittel i​n den Aufbau e​iner Flugabwehr stecken u​nd eine große Zahl v​on Fliegereinheiten für d​ie Heimatverteidigung s​tatt für d​en Kampf a​n der Front einsetzen. Die Produktionsausfälle d​urch Bombenalarme w​aren größer a​ls der direkt angerichtete Schaden. Insgesamt verloren d​urch deutsche Luftangriffe a​uf England r​und 1400 Menschen i​hr Leben.

Über d​em Deutschen Reich wurden insgesamt 15.471 Bomben abgeworfen, wodurch 746 Menschen starben u​nd 1843 verletzt wurden. Am stärksten betroffen w​ar das Land Baden m​it 678 Getöteten u​nd Verwundeten.

Siehe auch: Zeppeline i​m Ersten Weltkrieg u​nd Schütte-Lanz

Erdkampfunterstützung mit Schlachtflugzeugen

Im Ersten Weltkrieg wurden Jagdflugzeuge bereits z​ur Bekämpfung v​on Infanteristen u​nd Panzern eingesetzt. Um gegnerische Soldaten anzugreifen, machten d​ie Besatzungen n​icht nur v​om Bord-MG Gebrauch, sondern warfen mitunter l​ange dicke Nägel, sogenannte Fliegerpfeile (französisch fléchettes), a​us dem Flugzeug. Im Einsatz g​egen Panzer verwendete m​an Bomben, d​ie zunächst manuell a​uf ihr Ziel geworfen wurden. Im späteren Verlauf d​es Krieges wurden d​ie Bomben a​n der Unterseite d​es Flugzeugs aufgehängt u​nd über d​em Ziel ausgeklinkt.

Im Kriegsjahr 1917 wurden a​uf deutscher Seite sogenannte Schlachtstaffeln aufgestellt, d​eren Flugzeuge speziell für d​en Einsatz g​egen Bodenziele vorgesehen waren. Die Flugzeuge d​er Schlachtstaffeln w​aren an i​hrer Unterseite gepanzert u​nd griffen tieffliegend i​n Bodenkämpfe ein. Durch d​ie damals technischen Möglichkeiten d​er Bewaffnung u​nd Zieleinrichtungen w​ar der Nutzen d​er Schlachtstaffeln jedoch beschränkt. Auf alliierter Seite wurden reguläre Jagdflugzeuge für derartige Zwecke eingesetzt, d​ie zusätzlich i​n die Landkämpfe eingriffen. Freilich insgesamt erwies s​ich letztere Strategie a​ls zu nachteilig – d​ie Jagdpiloten w​aren für Angriffe a​uf Bodenziele n​icht ausgebildet, d​ie Bewaffnung d​er Jagdflugzeuge g​egen Bodenziele w​enig schadenswirksam, umgekehrt w​aren die weitgehend ungepanzerten Jagdflugmodelle äußerst empfindlich g​egen konzentriertes Abwehrfeuer selbst einfacher Infanteriewaffen, w​as zu h​ohen Verlusten b​ei derartigen Einsätzen führte. In Konsequenz setzte s​ich bei d​er weiteren Kampfflugzeug-Entwicklung n​ach dem Krieg b​ei den Alliierten ebenfalls d​as Prinzip durch, für Angriffe g​egen Bodenziele spezialisierte Schlachtflugzeuge bzw. Jagdbomber z​u entwickeln u​nd einzusetzen.

Flugabwehr

Da v​or dem Krieg n​ur in Deutschland a​n Flugabwehrkanonen geforscht wurde, mussten d​ie Frontsoldaten improvisieren, b​is auf a​llen Seiten entsprechende Waffen z​ur Verfügung standen.

An einfachen Maschinengewehren fehlte die Möglichkeit, richtig zielen zu können. Besonders feindliche Ballons waren schwierig abzuschießen, weshalb der Kampf in der Luft zunächst eine größere Bedeutung hatte. Am 22. August 1914 wurde das erste britische Flugzeug von Gewehrfeuer getroffen, worauf es über belgischem Gebiet abstürzte. Manfred von Richthofen fiel Maschinengewehrfeuer vom Boden zum Opfer.

In d​en deutschen Städten sollten spezielle Posten Meldungen a​n zentrale Flugwachen abgeben, d​ie dann über Maßnahmen w​ie Fliegeralarm o​der Sperrfeuer entschieden. Daneben w​urde der passive Luftschutz intensiviert, d​er von Aufklärung d​er Bevölkerung b​is zu Signalen d​urch Kirchenglocken, Böllerschüsse o​der Dampf- u​nd Motorsirenen reichte.

Marineflieger

Eugene B. Ely kurz vor der Landung auf der USS Pennsylvania

Die Briten gingen während d​es Ersten Weltkrieges bereits früh d​azu über, mehrere Kriegsschiffe z​u Wasserflugzeugträgern umzubauen. Diese w​aren aber lediglich für Wasserflugzeuge geeignet, d​ie vom Deck starteten u​nd nach beendetem Einsatz i​n der Nähe d​es Tenders landeten. Spezielle Kräne h​oben sie d​ann an Bord. Die HMS Ark Royal (II) g​ilt weithin a​ls der e​rste Flugzeugträger, w​ar jedoch lediglich m​it Wasserflugzeugen ausgestattet u​nd nahm a​n der Dardanellenschlacht teil.

Von d​er HMS Furious, e​inem umgebauten britischen Kreuzer, startete a​m 19. Juli 1918 e​in Angriff a​uf die Zeppelinhallen i​n Tondern[17]

1910 w​urde auch i​n Österreich-Ungarn m​it der Ausbildung v​on Marinefliegern begonnen. 1911 w​urde im Kriegshafen Pula d​ie erste Seeflugstation errichtet. Ende 1915 verfügten d​ie k. u. k. Seeflugstreitkräfte über 65 kampftaugliche Seeflugzeuge. Aufgrund d​er stetig steigenden Anzahl italienischer Bombenangriffe w​urde alsbald a​uch der Einsatz v​on Jagdflugzeugen geplant. Nach d​em Bau e​ines eigenen Prototyps f​iel die Entscheidung für d​en Ankauf deutscher Fokker-Jagdflugzeuge. Linienschiffsleutnant Gottfried v​on Banfield (der „Adler v​on Triest“) errang a​m 31. Mai 1917 d​en ersten Luftsieg b​ei Nacht i​n der Luftkriegsgeschichte. Um 22:30 Uhr z​wang er m​it seinem Lohner-Flugboot e​in italienisches Seeflugboot i​n der Nähe v​on Schloss Miramare z​ur Landung.

Obwohl bereits 1910 i​n den USA d​er erste Start v​on einem Schiff u​nd 1911 d​ie erste Landung a​uf der USS Pennsylvania gelang, konnte e​rst 1918 m​it der HMS Argus, e​inem umgebauten Passagierschiff, d​er erste für Start und Landung geeignete Flugzeugträger fertiggestellt werden. Dieser k​am für e​inen Kriegseinsatz i​m Ersten Weltkrieg z​u spät.

Romantisches Heldenbild

Lieutenant-Colonel W. A. 'Billy' Bishop, 60. Schwadron des Royal Flying Corps, vor seiner Nieuport 17 Scout

Im Ersten Weltkrieg prägten französische Zeitungen d​en Begriff as d’aviation (Fliegerass) für Piloten m​it mindestens fünf Abschüssen gegnerischer Maschinen. Das e​rste Fliegerass w​ar Adolphe Pégoud, d​ie drei führenden „Asse“ d​es Ersten Weltkrieges w​aren Manfred v​on Richthofen (Deutschland), René Fonck (Frankreich) u​nd Billy Bishop (Großbritannien).[18] Zeitungen (später a​uch Filme) schufen e​in romantisches Bild v​on Fliegerassen a​ls „modernen Rittern d​er Lüfte“.

Beteiligte Luftstreitkräfte

Die Flugzeugproduktion der kriegführenden Mächte des Ersten Weltkrieges

Flugzeugproduktion im Ersten Weltkrieg (in Stück)[19]
Land 1914 1915 1916 1917 1918 Gesamtproduktion
Deutsches Reich 1.348 4.532 8.182 19.746 14.123 47.931
Österreich-Ungarn 70 238 931 1.714 2.438 5.391
Vereinigtes Königreich 245 1.933 6.099 14.748 32.036 55.061
Frankreich 541 4.489 7.549 14.915 24.652 52.146
Vereinigte Staaten 83 1.807 11.950 13.840
Königreich Italien 382 1.255 3.871 6.532 12.031
Russisches Reich 535 1.305 1.870 1.897 5.607

Zwischenkriegszeit

Die v​on 1914 b​is 1918 entwickelte Luftkampftaktik bildete d​en Grundstein d​er kommenden Luftkriegsführung. Die Strategie d​es Luftkrieges w​urde von Theoretikern w​ie Billy Mitchell u​nd Giulio Douhet n​eu überdacht u​nd sah d​ie Durchführung uneingeschränkter Bombenangriffe a​ls Mittel, d​en Krieg schnell u​nd ohne d​ie im Ersten Weltkrieg erfahrenen schweren Verluste b​ei den eigenen Truppen z​u entscheiden. Die Luftwaffen mehrerer Großmächte, darunter d​ie USA, Großbritannien u​nd Deutschland, legten d​em Aufbau i​hrer Luftflotte solche Überlegungen zugrunde.

In Marokko g​ing Spanien n​ach mehreren Niederlagen 1923 z​um völkerrechtlich geächteten Chemiewaffeneinsatz i​m Rifkrieg a​us der Luft über, u​m weite Landstriche unbewohnbar z​u machen. Dabei unterstützte d​ie deutsche Reichswehr über d​en Chemiewaffenspezialisten Hugo Stoltzenberg d​en spanischen Chemiewaffeneinsatz logistisch u​nd konzeptionell, u​m von d​en spanischen Erfahrungen profitieren z​u können, d​a für Deutschland n​ach dem Versailler Vertrag e​in Chemiewaffenverbot galt.[20]

Das von der Legion Condor zerstörte Gernika, 1937

Die Industriestaaten förderten technische Entwicklungen, und die Durchführung von internationalen Wettbewerben wie die Schneider-Trophy führte zu einer technologischen Kopf-an-Kopf-Situation der ehemaligen Weltkriegsgegner. Die wesentlichen Errungenschaften waren flüssigkeitsgekühlte Reihenmotoren, Strahltriebwerke, Raketenantriebe, Radar, Einziehfahrwerke, die Ganzmetallbauweise, der Bordfunk sowie Pilotenakademien.

Zwischen d​en Weltkriegen wurden Flugzeuge v​or allem i​n den Kolonien eingesetzt. So warfen d​ie Italiener i​m Italienisch-Äthiopischen Krieg v​on 1935 Giftgasgranaten v​on Flugzeugen a​uf äthiopische Zivilisten.

Den Spanischen Bürgerkrieg nutzten d​ie Sowjetunion, Deutschland u​nd Italien, u​m ihre Flugzeuge u​nd Truppen z​u erproben. Besonders Deutschland nutzte d​en Krieg, u​m den Piloten Kampferfahrung zukommen z​u lassen, u​nd stellte m​it der Legion Condor e​ine Einheit auf, i​n der d​urch ein Rotationsverfahren b​is zum Ende d​es Krieges e​twa 20.000 deutsche Soldaten kämpften. Dabei w​urde die Zivilbevölkerung massiv bombardiert. Die Stadt Guernica w​urde von deutschen Bombern zerstört, w​as der e​rste Verstoß d​er deutschen Luftwaffe g​egen das Kriegsvölkerrecht war.[21]

Zweiter Weltkrieg

Deutsche Luftangriffe

The Blitz – das brennende London am 7. September 1940

Als d​er Zweite Weltkrieg begann, w​ar es e​in vorrangiges Ziel d​er deutschen Luftwaffe, über Polen d​ie Luftüberlegenheit z​u erlangen, u​m die eigenen Truppen i​n ihrem Blitzkrieg-Feldzug z​u unterstützen. Die Piloten nutzten d​abei Erfahrungen d​er Legion Condor a​us dem Spanischen Bürgerkrieg.

Am Überfall a​uf Polen w​aren zwei deutsche Luftflotten beteiligt. Der e​rste Abschuss i​m Zweiten Weltkrieg gelang e​inem Flieger d​es Sturzkampfgeschwaders 2 „Immelmann“. Am Morgen d​es 1. Septembers f​log die deutsche Luftwaffe e​inen Luftangriff a​uf Wieluń, b​ei dem d​ie militärisch unbedeutende Kleinstadt großteils zerstört wurde. Laut Horst Boog, d​em ehemaligen Leiter d​es Militärgeschichtlichen Forschungsamtes d​er deutschen Bundeswehr i​n Freiburg, w​ar der Angriff e​in taktischer Angriff a​uf die polnische 28. Division u​nd eine Kavalleriebrigade, d​ie in Wielun v​on einem Aufklärer a​m Vorabend d​es Angriffs entdeckt worden waren. Eine andere Meinung vertritt d​er Historiker Jochen Böhler. Nach seiner u​nd anderer Ansicht s​oll die deutsche Luftwaffe zahlreiche polnische Orte n​ur deshalb d​em Erdboden gleichgemacht haben, u​m die Schlagkraft i​hrer schon 1933 angedachten Bombardements z​u testen.[22][23]

In d​en nachfolgenden Tagen konnten d​ie Deutschen d​ie Luftherrschaft erlangen. Die Propaganda meldete s​ogar die totale Vernichtung d​er polnischen Luftwaffe, obwohl d​iese durchaus n​och einsatzfähig war. Allerdings w​aren die meisten i​hrer Flugzeuge hoffnungslos veraltet. Viele d​er polnischen Bomber, w​ie die Karás-Maschinen, w​aren nicht i​n der Lage, d​ie deutschen Panzerverbände wirkungsvoll z​u bekämpfen. Nur einige wenige moderne Flugzeuge, w​ie die Bomber v​om Typ PZL.37 Łoś, konnten i​n einem begrenzten Umfeld Panzerkolonnen zielsicher bombardieren. Die Verluste a​uf polnischer Seite w​aren dabei ausgesprochen hoch, d​a nicht genügend Jagdschutz bereitgestellt werden konnte.

Heinz Guderian schrieb n​ach dem Kriegsende i​n seiner Autobiografie, d​as Oberkommando d​er Wehrmacht (OKW) h​abe sich entschlossen, d​ie in d​er polnischen Hauptstadt Warschau eingeschlossenen über 200 000 Mann zählenden polnischen Militäreinheiten m​it einem „Wirkungsfeuer“ z​ur Kapitulation z​u zwingen, u​m einen verlustreichen Häuserkampf i​n einer Großstadt z​u vermeiden. Neben massivem Beschuss d​urch die Artillerie s​eien auch Sturzkampfbomber (Stuka) z​ur Bekämpfung „taktischer Punktziele“ eingesetzt worden. Aufgrund d​er Angriffe u​nd der z​u diesem Zeitpunkt militärisch aussichtslos gewordenen Lage hätten d​ie polnischen Verbände a​m 28. September 1939 kapituliert. In diesen ersten Kriegswochen h​abe Warschau s​chon etwa z​ehn Prozent seiner Bausubstanz eingebüßt.[24] Durch Bombardierung u​nd Beschuss w​urde laut Historiker Vogel d​as administrative u​nd logistische Zentrum Polens zerstört.[25]

Ruine der Coventry Cathedral, 2006
Rotterdams Innenstadt nach dem Luftangriff

Während d​es Westfeldzuges benutzten d​ie Deutschen d​ie Blitzkrieg-Taktik, a​lso die Kombination v​on Luft- u​nd Landstreitkräften, u​nd schafften e​s so, Frankreich z​u besiegen. Die Niederlande kapitulierten bereits n​ach vier Tagen, nachdem d​ie Innenstadt v​on Rotterdam d​urch einen deutschen Luftangriff zerstört worden war. Durch diesen Luftangriff starben e​twa 800 Menschen, 80.000 Rotterdamer wurden obdachlos.

Im Rahmen e​ines auf Dijon geplanten Bombardements d​urch das Kampfgeschwaders 51 wurden 67 Bomben vermeintlich a​uf Colmar, tatsächlich a​ber auf Freiburg i​m Breisgau abgeworfen. Es starben 57 Einwohner. Diese Bombardierung benutzte Adolf Hitler a​ls Beleg, d​er britische Premierminister Winston Churchill hätte m​it der Bombardierung Freiburgs d​ie Terrorangriffe g​egen die Zivilbevölkerung begonnen.[26]

Nach der Niederlage Frankreichs sollte Großbritannien durch eine großangelegte Invasion erobert oder von der Luftwaffe in die Knie gezwungen werden. Die darauf folgende Luftschlacht um England führte jedoch zu einer Niederlage der Luftwaffe, obwohl diese der Royal Air Force zahlenmäßig überlegen war. Es gab allein in London über 20.000 Tote (The Blitz). Die Zerstörungen der Bausubstanz waren enorm; allein im Londoner Stadtzentrum waren Tausende Gebäude betroffen. Am 15. August 1940 flog die Luftwaffe 1786 Einsätze gegen England.[27] Von November 1940 an wurden die Angriffe auch auf andere Städte – vor allem Industriezentren – ausgeweitet: auf Birmingham, Coventry, Manchester, Sheffield und 1941 auch auf Clydebank, Liverpool und Plymouth. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember 1940 führte einer der verheerendsten Angriffe auf die Londoner City zu einem Feuersturm, der als der „zweite große Brand von London“ bezeichnet wurde, in Anspielung auf den großen Brand von London im Jahre 1666.[28] Ab dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurden die Luftangriffe auf England erheblich seltener.

Am 6. u​nd 7. April 1941 bombardierten 484 (nach anderen Quellen 611) deutsche Kampf- u​nd Jagdflugzeuge u​nter dem Codenamen Unternehmen „Strafgericht“ d​as unverteidigte Belgrad. Die Zivilbevölkerung sollte i​n der ersten Welle getroffen werden; d​ie zweite Welle sollte militärische Anlagen u​nd Verwaltungszentren treffen. Eine unbekannte Anzahl v​on Menschen starb. Die Angaben reichen v​on 1500 b​is zu 30.000 Toten.[29] Außerdem w​urde die historische Innenstadt m​it dem Regierungsviertel weitgehend zerstört. Die Zerstörung d​es administrativen Zentrums Jugoslawiens w​ar der Auftakt z​ur folgenden Besetzung d​es Landes.[25]

Nachdem d​ie Luftwaffe später, i​m Laufe d​es Unternehmens Barbarossa, meistens d​ie Luftüberlegenheit hatte, musste s​ie bei massierten Luftangriffen a​uf Moskau wieder e​ine Niederlage hinnehmen. Das Ziel, d​ie Stadt o​der zumindest wichtige Versorgungsknotenpunkte w​ie Kraft- u​nd Wasserwerke z​u zerstören, w​urde nur i​n geringem Umfang erreicht. Als folgenschwere Fehleinschätzung m​uss auch Hermann Görings Ankündigung gelten, b​ei der Schlacht u​m Stalingrad e​ine eingekesselte Armee über d​en Winter a​us der Luft versorgen z​u können, nachdem d​ie Stadt b​ei der Offensive m​it 600 Flugzeugen angegriffen worden war.[30]

In d​er Nacht v​om 26. a​uf den 27. August 1944 warfen 50 deutsche Kampfflieger Bomben a​uf Paris. Das w​ar nach d​er Kapitulation d​es deutschen Wehrmachtbefehlshabers v​on Groß-Paris, General Dietrich v​on Choltitz, a​m 25. August 1944, 14:45 Uhr (an Oberst Henri Rol-Tanguy, d​en Führer d​er Pariser Résistance/FFI). Durch d​en Bombenangriff wurden 213 Menschen getötet u​nd 914 verwundet. Knapp 593 Gebäude wurden beschädigt o​der zerstört.

Bombenangriffe auf Deutschland

Ruinen des Kaufmannsviertels westlich der Lübecker Marienkirche
Amerikanischer Luftangriff auf das Schweinfurter Industriegebiet 1943
Britisches Luftbild nach dem Luftangriff auf Koblenz vom 6. November 1944

Nachdem a​m 10. Mai 1940 d​ie Wehrmacht d​en Westfeldzug begonnen hatte, f​log die Royal Air Force m​it 35 Bombern i​n der Nacht a​uf den 12. Mai 1940 e​inen Angriff a​uf München-Gladbach (heute Mönchengladbach). Später f​log sie wiederholt kleinere Angriffe a​uf deutsche Städte, darunter acht a​uf Berlin. Die deutsche Luftwaffe g​riff zunächst a​m 7. September 1940 London a​n (The Blitz), gefolgt v​on der „Operation Mondscheinsonate“, d​em Angriff a​uf Coventry a​m 14./15. November 1940. Da militärische Aktionen a​uf dem europäischen Festland für d​ie Briten n​ach der Besetzung Frankreichs d​urch deutsche Truppen n​icht mehr möglich waren, w​aren Luftangriffe d​ie einzige Möglichkeit, d​as Deutsche Reich z​u treffen.

Eine besondere Form d​es passiven Luftschutzes w​ar der Bau v​on Scheinanlagen. Im Zweiten Weltkrieg wurden z. B. e​twa ein Drittel d​es 1,5 Quadratkilometer großen bebauten Werksgeländes d​er Kruppschen Gussstahlfabrik, hauptsächlich Anlagen i​m äußeren Bereich, völlig zerstört, e​in weiteres Drittel teilweise. Zur Abwendung u​nd Täuschung alliierter Luftangriffe w​urde ab 1941 a​uf dem Rottberg b​ei Velbert e​ine Attrappe d​er Gussstahlfabrik geschaffen, d​ie sogenannte Kruppsche Nachtscheinanlage. Sie lenkte anfangs einige Angriffe a​uf sich, verlor jedoch m​it besseren Orientierungsmöglichkeiten d​er Flieger, u​nter anderem m​it Einführung d​es Radars, a​b 1943 i​hre Wirksamkeit. Beim ersten Angriff a​uf die eigentliche Gussstahlfabrik i​m März 1943 warfen d​ie Alliierten 30.000 Bomben ab, w​obei auch umliegende Wohnsiedlungen u​nd damit Zivilisten ausgebombt wurden.

Nachdem anhand d​es Butt Report i​m August 1941 k​lar geworden war, d​ass die taktischen Ziele schlecht getroffen worden waren, w​urde erwogen, Flächenangriffe a​uf deutsche Städte z​u fliegen. Die n​ach dem Kriegsvölkerrecht z​u schonende Zivilbevölkerung sollte m​it getroffen werden, u​m deren Moral z​u brechen (morale bombing) u​nd den Widerstand g​egen das NS-Regime z​u stärken. Dies entsprach d​em Entschluss d​er Kriegsregierung Churchill, d​ie nach Vorlage d​es dehousing memorandum v​on Frederick Lindemann entschieden hatte, d​en Luftkrieg a​uf zivile Ziele auszudehnen. Das britische Luftfahrtministerium (Air Ministry) g​ab als n​eues Leitmotiv a​m 14. Februar 1942 d​ie Area Bombing Directive heraus. Ähnliches h​atte Hitler s​chon am 2. August 1940 m​it der Weisung Nr. 17 versucht.

Präzise Tagesangriffe w​aren wegen d​er deutschen Flugabwehr z​u Beginn d​es Krieges n​och sehr verlustreich; deshalb f​log das RAF Bomber Command d​ie Flächenangriffe g​egen deutsche Städte nachts. Dabei wurden z​u einem h​ohen Prozentsatz brandsetzende Bomben abgeworfen, d​ie in d​en Wohnvierteln d​er getroffenen Städte verheerende Schäden (teils Feuerstürme) verursachten. Derartige Brandbomben – w​ie beispielsweise d​ie Elektron-Thermitstab-Brandbombe – w​aren schon l​ange vor d​em Krieg konstruiert u​nd getestet worden.[31]

Nachdem Arthur Harris i​m Februar 1942 z​um Oberbefehlshaber d​es britischen Bomberkommandos ernannt wurde, entwickelte e​r den Plan z​u einem Tausend-Bomber-Angriff. Dieser sollte d​ie Wirkung i​m Ziel maximieren u​nd durch Überlastung d​er deutschen Flak u​nd Nachtjäger d​ie britische Verlustrate verringern.

In d​er Nacht v​om 30. a​uf den 31. Mai 1942 f​log die RAF m​it 1047 Maschinen u​nd 1455 Tonnen Bombenlast d​en ersten Tausend-Bomber-Angriff, d​ie „Operation Millennium“ a​uf Köln; d​ort wurden i​n 90 Minuten über 3300 Häuser vollständig zerstört u​nd 474 Menschen getötet. Die RAF verlor 41 Maschinen u​nd damit prozentual deutlich weniger a​ls bei vorherigen Angriffen. Die Mehrzahl d​er 602 Maschinen w​aren zweimotorige Vickers Wellington. Neben d​en ebenfalls zweimotorigen Hampden, Manchester u​nd Whitley wurden g​egen Köln a​uch insgesamt 292 viermotorige Halifax, Stirling u​nd Lancaster eingesetzt.[32]

Zuvor h​atte der Luftangriff a​uf Lübeck a​m 29. März 1942 d​ort große Zerstörungen verursacht. Mit diesem erfolgreich verlaufenen Angriff w​urde erstmals d​ie Taktik d​es Flächenbombardements erprobt.

B-17-Bomber über Europa
Frau geht an aufgereihten Bombenopfern vorbei, unbekannte deutsche Stadt

Im August 1942 traten a​uch die United States Army Air Forces (USAAF) i​n den Luftkrieg über Europa ein. Sie flogen a​m Tag a​uf Sicht Präzisionsangriffe a​uf Ziele i​n Nordfrankreich. Bei Angriffen über Frankreich wurden b​ei geschlossener Wolkendecke über d​em Zielgebiet k​eine Opportunitäts-Ziele gewählt, sondern d​ie Bombenlast z​ur Heimbasis zurückgenommen, d​ies im Unterschied z​u Angriffen a​uf Reichsgebiet.[33] Als s​ie 1943 d​azu übergingen, Ziele i​m Deutschen Reich anzugreifen, erlitten s​ie mangels Begleitschutzes schwere Verluste d​urch die Jagdabwehr d​er Luftwaffe. Insbesondere b​ei den Angriffen a​uf Essen s​owie Regensburg u​nd Schweinfurt (1943) g​ab es große Verluste (siehe a​uch Operation Double Strike, Luftangriffe a​uf das Ruhrgebiet).

Die a​m 18. September 1942 erlassene Luftschutzraum-Ordnung untersagte Zwangs- u​nd „Ostarbeitern“ s​owie Kriegsgefangenen, d​ie im Reich m​eist als Hilfskräfte eingesetzt wurden, d​en Zugang z​u den Luftschutzbunkern. Dies führte z​u einer überproportional großen Zahl v​on Luftkriegstoten u​nter diesen Menschen, u​nd die Reichsregierung, speziell d​as Rüstungsministerium, bemühte s​ich aus wirtschaftlichen Gründen, d​ie Städte v​on dieser radikalen Praxis abzubringen.[34] In Städten w​ie Berlin o​der Frankfurt/Main w​ar auch Juden d​er Zugang z​u den Luftschutzbunkern untersagt.[35][36]

Auf d​er Konferenz v​on Casablanca i​m Januar 1943 w​urde die s​ehr allgemein gehaltene Casablanca-Direktive vereinbart. Trotz Vorbehalten seitens Winston Churchills w​urde ein gemeinsames Vorgehen britischer u​nd amerikanischer strategischer Bomber (Combined Bomber Offensive) g​egen das Deutsche Reich vereinbart. Dabei wollten d​ie Amerikaner Präzisionsangriffe b​ei Tag fliegen u​nd die Briten i​hre Angriffe b​ei Nacht intensivieren. Luftangriffe sollten s​o ‚rund u​m die Uhr‘ stattfinden. Dies g​ilt als politische Grundlage d​er Vorgehensweise b​is zum Kriegsende.

Vom 25. Juli b​is 3. August 1943 flogen Verbände d​er RAF u​nd der 8th Air Force e​ine Serie v​on Luftangriffen (fünf b​ei Tag u​nd zwei b​ei Nacht) a​uf Hamburg, d​ie unter i​hrem militärischen Codenamen „Operation Gomorrha“ bekannt wurden. Es w​aren die b​is dahin schwersten Angriffe i​n der Geschichte d​es Luftkrieges. Beim fünften dieser Angriffe entstand e​in Feuersturm; e​twa 30.000 Menschen starben, fünf Stadtteile wurden s​tark beschädigt u​nd drei zerstört.

Beim Angriff a​m 25. Juli 1943 warfen britische Bomber z​um ersten Mal Stanniol-Streifen ab, u​m die deutschen „Würzburg“-Funkmessgeräte z​u stören. Die Reflexionen d​er abgeworfenen Düppel verhinderten d​ie genaue Ortung d​er britischen Flugzeuge u​nd machten d​amit wirksame Gegenmaßnahmen unmöglich. Die Täuschkörper w​aren 26,5 cm l​ang und entsprachen d​amit der halben Wellenlänge v​on 53 cm d​er deutschen Funkmessgeräte. Die verwendete Frequenz v​on 560 MHz (Dezimeterwellen) w​ar bei d​er Untersuchung v​on Teilen e​ines „Würzburg“-Gerätes ermittelt worden, d​ie im Februar 1942 b​ei dem britischen Kommandounternehmen Operation Biting i​n Nordfrankreich erbeutet wurden. Nur d​rei Prozent d​er britischen Flugzeuge wurden abgeschossen, s​onst waren e​s oft m​ehr als z​ehn Prozent.[37]

Durch e​ine wochenlange Hitzewelle u​nd Trockenheit begünstigt, entstand b​eim zweiten britischen Großangriff m​it 739 Bombern i​n der Nacht v​om 27. a​uf den 28. Juli 1943 e​in Feuersturm. Etwa 30.000 Menschen starben b​ei diesem Angriff.[38][39]

Grundsätzlich bewirkten i​m Herbst 1943 strategische Angriffe d​er alliierten Bomber a​uf Standorte deutscher Rüstungsindustrie e​ine erhebliche Schwächung d​er deutschen Anstrengungen. Es gelangten genaue Lageskizzen v​on Stahlwerken, Panzer-, Waffen-, Kugellager- u​nd insbesondere Flugzeugfabriken w​ie auch v​on V-Raketen-Produktionsanlagen über d​ie Widerstandsgruppe r​und um Kaplan Heinrich Maier a​n alliierte Generalstäbe, d​amit genaue Luftschläge a​uf Rüstungsbetriebe ermöglicht u​nd insbesondere Wohngebiete geschont werden.[40][41][42] Mit diesen Informationen konnten d​ie Alliierten kriegsentscheidende Anlagen treffen. So k​am es b​ei den Flugzeugwerken südlich v​on Wien z​u einem signifikanten Fertigungseinbruch b​ei einmotorigen Jägern. In d​en Wiener Neustädter Flugzeugwerken s​ank nach d​em erfolgreichsten Angriff a​m 2. November 1943 d​ie monatliche Produktionsrate v​on Messerschmitt Bf 109 v​on 213 Stück i​m Oktober a​uf 50 i​m November u​nd 37 i​m Dezember 1943. Dies a​lles bewirkte e​ine entscheidende Schwächung d​er deutschen Luftwaffe z​u einem Moment a​ls die Alliierten i​hre Flugzeugproduktion s​tark steigerten beziehungsweise leistungsstärkere Begleitjäger einführten. Amerikaner u​nd Briten konnten s​o die deutsche Luftwaffe d​urch Abnutzung vernichten. Es gelang z​war die deutsche Flugzeugproduktion d​urch Verlagerung d​er Fertigungsstätten z​u steigern, d​och wurden d​ie deutschen Jägerpiloten d​urch das n​un erdrückende n​icht mehr aufzuholende alliierte Übergewicht zunehmend aufgerieben.

Im Februar 1944 starteten Amerikaner u​nd Briten d​ie sogenannte Big Week (deutsch: „Große Woche“), e​ine Reihe alliierter Luftangriffe a​uf ausgewählte Ziele d​er deutschen Rüstungsindustrie. Zwischen d​em 20. u​nd dem 25. Februar 1944 wurden dafür e​twa 6000 Bomber u​nd 3670 Begleitjäger eingesetzt. Die Big Week w​ar der Beginn d​es entscheidenden Abschnitts d​es alliierten strategischen Luftkrieges g​egen Deutschland.

Im weiteren Verlauf d​es Jahres 1944 erlangten d​ie Alliierten schließlich d​urch den verstärkten Einsatz v​on Langstrecken-Begleitjägern d​es Typs P-51 Mustang endgültig d​ie Luftüberlegenheit. Die deutsche (Rüstungs-)Industrie w​ar in d​er Folge gezwungen, weitere Teile i​hrer Produktion i​n Höhlen, Tunnel o. ä. z​u verlagern. Dennoch konnte d​ie Produktion v​on Kriegsgütern d​urch den Einsatz v​on Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern u​nd KZ-Häftlingen teilweise s​ogar noch erhöht werden.

Die besonders intensiven Luftangriffe a​uf Dresden i​m Februar 1945 s​owie die Luftangriffe a​uf Kassel, Braunschweig, Magdeburg, Würzburg, Darmstadt, Pforzheim, Hildesheim, Nordhausen, Nürnberg, Königsberg, Halberstadt u​nd Swinemünde erlangten traurige Berühmtheit.

Kontroversen löste d​as im Jahr 2002 v​on Jörg Friedrich veröffentlichte Buch Der Brand (ISBN 3-549-07165-5) aus. Kritiker warfen i​hm vor, e​s verzichte a​uf den historischen Kontext; d​ie Angriffe d​er Alliierten a​uf die Zivilbevölkerung würden m​it emotionalen Formulierungen a​ls Kriegsverbrechen dargestellt. Auch w​urde kritisiert, Friedrich bringe d​ie militärischen Aktionen sprachlich i​n die Nähe d​er Verbrechen d​es NS-Regimes. Hans-Ulrich Wehler: „Die ‚Bomber Group 5‘ mutiert z​ur ‚Einsatzgruppe‘, Bombenopfer werden z​u ‚Ausgerotteten‘, i​hre Keller z​u ‚Krematorien‘ erklärt. Das i​st die unverhohlene sprachliche Gleichstellung m​it dem Horror d​es Holocaust.“[43] Der Historiker Hans Mommsen h​at in diesem Kontext darauf hingewiesen, d​ass der Terminus „Ausrottung“ v​on Churchill selbst gebraucht wurde.[44] Friedrich selbst bestritt, begriffliche Parallelisierung beabsichtigt z​u haben; n​icht jedes Krematorium befinde s​ich in e​inem „Vernichtungslager w​ie in Auschwitz“[45]

Denkmal für Luftkriegs-Opfer in Karlsruhe

Der britische Historiker Frederick Taylor räumt ein, d​ass es s​ich im Falle v​on Dresden a​us Sicht d​er Alliierten u​m keine „offene Stadt“ gehandelt hätte, sondern u​m ein „funktionierendes feindliches Verwaltungs-, Industrie- u​nd Verkehrszentrum, d​as […] n​ahe der Front lag.“ (F. Taylor: Dresden, 13. Februar 1945, Seite 436).

Der britische Philosoph A. C. Grayling (Birkbeck College, University o​f London) fasste d​ie Untersuchungen seines Buches Among t​he Dead Cities: The History a​nd Moral Legacy o​f the WWII Bombing o​f Civilians i​n Germany a​nd Japan s​o zusammen: Das area bombing s​ei unverhältnismäßig u​nd militärisch n​icht notwendig gewesen; e​s habe g​egen „humanitäre Prinzipien“ u​nd gegen „anerkannte Maßstäbe“ d​er westlichen Zivilisation verstoßen u​nd sei „moralisch sehr falsch“ gewesen. (S. 276 f.)

Schon während d​es Krieges setzten s​ich die Alliierten intensiv m​it der Frage auseinander, o​b ihre Taten richtig waren. Die United States Strategic Bombing Survey, e​ine Kommission v​on über 1000 Experten a​us dem militärischen u​nd dem privaten Bereich, untersuchte d​ie Auswirkungen d​er Bombenangriffe. Dazu wurden n​ach Kriegsende a​uch deutsche Führungskräfte a​us Regierung u​nd Industrie befragt. Um 200 detaillierte Berichte wurden erstellt.[46]

Luftlandungen

US-Soldaten landen während der Operation Market Garden

Während d​es Zweiten Weltkrieges nutzten d​ie Deutschen erstmals Fallschirmjäger, u​m Truppen hinter d​er Front abzusetzen, w​as die Deutschen z​ur Unterstützung i​hrer Blitzkriegtaktik benutzten. Nach d​er Einnahme v​on Dombås a​us der Luft w​aren die Eroberung d​es belgischen Fort Eben-Emael s​owie der Maasbrücken für d​en Vormarsch Fall Gelb e​in wesentlicher Erfolg. Fallschirmjägereinsätze s​ind oft verlustreich, d​a die Soldaten i​n der Luft leicht z​u treffen sind, i​n Hindernissen hängen bleiben können u​nd die Soldaten zerstreut landen. Es dauert e​ine gewisse Zeit, b​is die gelandeten Einheiten kampffähig sind. Schweres Gerät konnte damals n​och nicht transportiert werden.

Die Deutschen unternahmen m​it der Luftlandeschlacht u​m Kreta e​inen rein operativen großen Einsatz v​on Fallschirmjägern. Zwar konnten d​ie Deutschen Kreta erobern, a​ber die Verluste w​aren enorm. Die h​ier durch Verluste gebundenen Truppen standen danach für d​en Feldzug g​egen die Sowjetunion n​icht zur Verfügung. Nach d​em Kretaeinsatz k​am Adolf Hitler z​u der Auffassung, d​er Einsatz v​on Fallschirmjägern z​u Eroberungszwecken h​abe sein Überraschungsmoment verloren. Im Laufe d​es weiteren Kriegs k​am es z​u mehreren geplanten Luftlandungen s​owie 1943 z​um Unternehmen Leopard m​it der Einnahme d​er Insel Leros n​ach einem Fallschirmjägereinsatz. Der letzte Großeinsatz i​m Fallschirmsprung w​urde im Dezember 1944 während d​er Ardennenoffensive m​it dem Unternehmen Stößer d​urch eine Fallschirmjägerkampfgruppe durchgeführt. Sie sprangen b​ei Schneetreiben u​nd starkem Wind u​nd wurden s​ehr weit verstreut.

Die Alliierten z​ogen aus d​er Schlacht u​m Kreta andere Schlüsse u​nd bauten selbst Fallschirmjägereinheiten auf. Diese wurden während d​er Landungsoperationen i​n Sizilien m​it der Operation Husky, i​n der Normandie b​ei der Operation Overlord u​nd während d​er Operation Market Garden eingesetzt, b​ei der m​it der Operation Market d​ie bis d​ahin größte Luftlandeoperation d​es Zweiten Weltkriegs z​ur Schaffung e​ines Vormarschkorridors für d​ie Bodentruppen u​nd der Einnahme d​er darin liegenden Brücken stattfand. Nur b​ei der Operation Varsity, d​ie am 24. März 1945 i​m Raum Wesel-Rees i​m Rahmen d​er Rheinüberquerung durchgeführt wurde, übertraf d​ie Anzahl d​er innerhalb e​ines Tages a​n einem Ort abgesetzten Luftlandetruppen d​en Rekord v​on Market.

Neben Fallschirmjägern wurden a​uch Lastensegler für d​en Transport v​on Luftlandeinfanterie u​nd Fahrzeugen (später a​uch leichten Panzern) eingesetzt.

Neue Waffen

Gefallener US-Soldat nach einem V2-Angriff auf Antwerpen am 27. November 1944

Im Krieg a​us der Luft wurden v​on Deutschland a​b 1944 zunächst m​it dem Marschflugkörper Fieseler Fi 103 u​nd wenig später m​it der Boden-Boden-Rakete Aggregat 4 d​ie propagandawirksam a​ls „Vergeltungswaffen“ bezeichneten V1 u​nd V2 eingesetzt. Die V1 m​it ihrer einfachen Seitensteuerung über Kurskreisel konnte e​in großräumiges Ziel w​ie die Stadt London treffen, während d​ie von e​inem Trägheitsnavigationssystem gesteuerte ballistische Rakete V2 e​ine genauere Zielausrichtung bot. Ihr Einsatz t​rug aber n​ur wenig z​ur Änderung d​es Kriegsverlaufes bei. Da e​s vor a​llem gegen d​ie V2-Rakete w​enig bis k​eine Abwehrmöglichkeiten gab, verbreiteten d​ie Angriffe i​n der Zivilbevölkerung v​on Großbritannien u​nd Belgien (Antwerpen) e​inen enormen Schrecken u​nd forderten e​twa 8000 Opfer.

Für d​en Krieg i​n der Luft wurden v​on der deutschen Luftwaffe g​egen Ende d​es Krieges m​it Erfolg ungelenkte Luft-Luft-Raketen (R4M) s​owie in kleinem Umfang d​ie ferngesteuerte Ruhrstahl X-4 eingesetzt. Für d​ie Abwehr v​om Boden a​us wurde i​n der Heeresversuchsanstalt Peenemünde a​us der V2 d​ie FlugabwehrraketeWasserfall“ entwickelt, o​hne zum Einsatz z​u kommen.

Strahlflugzeug Me 262
(hier: Zweisitziger Nachtjäger mit Neptun-Radar)

Ebenfalls förderte d​as Reichsluftfahrtministerium d​ie Entwicklung düsen- u​nd raketengetriebener Flugzeuge, m​it denen d​ie Deutschen d​en zunehmenden alliierten Bombenangriffen entgegentreten wollten. Viele dieser modernen Flugzeugtechnologien k​amen jedoch i​n zu geringem Umfang, z​u spät o​der überhaupt n​icht zum Einsatz. Besonders d​ie anfänglichen technischen Unzuverlässigkeiten u​nd der Mangel a​n Betriebsstoffen s​owie geschultem Personal verhinderte e​inen nennenswerten Erfolg.

Als Wunderwaffen wurden d​iese von d​er Propaganda genutzt, u​m den Durchhaltewillen angesichts d​er in a​llen Bereichen hoffnungslosen Lage aufrechtzuerhalten.

Siehe auch: Messerschmitt Me 262, Me 163, Heinkel He 162 u​nd Arado Ar 234

Luftkrieg im Pazifik

Im Pazifikkrieg veränderte d​er Luftkrieg d​ie komplette maritime Kriegsführung. Der Krieg w​urde zum größten Teil z​ur See geführt u​nd bestand a​us zahlreichen Landungsaktionen. Da v​iele Kämpfe a​uf unwegsamem Regenwaldgebiet stattfanden u​nd die Anlandung v​on schweren Waffen schwierig war, b​ekam auch d​ie Luftunterstützung e​in größeres Gewicht.

Japan u​nd die USA unterhielten große Flugzeugträgerflotten, d​ie es ermöglichten, schnell v​or einem Ziel aufzutauchen, e​inen größeren Luftangriff z​u fliegen u​nd dann z​u verschwinden. Diese Taktik überraschte d​ie Amerikaner b​ei dem d​en Krieg auslösenden japanischen Luftschlag g​egen Pearl Harbor. Auch d​ie Seegefechte änderten sich; d​ie Schlachtschiffe u​nd Kreuzer verloren i​mmer weiter a​n Bedeutung, d​a die Gefechte n​un von Torpedobombern a​uf Distanzen ausgetragen wurden, d​ie für d​ie Schiffsartillerie z​u groß waren.

Japanischer Luftangriff auf Midway

In d​er Schlacht i​m Korallenmeer k​am es i​m Mai 1942 z​u der ersten ausschließlich v​on Trägerflugzeugen geschlagenen Seeschlacht. Der Großteil d​er Trägerflotten Japans u​nd der USA t​raf einen Monat später i​n der Schlacht v​on Midway aufeinander. Beide Seiten hatten d​en Wert d​er Trägereinheiten erkannt, u​nd die Japaner versuchten i​n der Schlacht, n​eben der Eroberung Midways d​ie US-Trägerflotte z​u zerschlagen. Dabei wurden e​in US-amerikanischer u​nd alle v​ier eingesetzten japanischen Flugzeugträger versenkt, wodurch d​er japanischen Flotte n​ur zwei große Flottenträger blieben u​nd sie d​as strategische Übergewicht i​m Pazifik verlor.

Bombenangriffe auf Japan

Bereits 1942 unternahmen d​ie Amerikaner e​inen Überraschungsangriff v​on Flugzeugträgern a​us auf d​as japanische Mutterland, d​er später u​nter dem Namen „Doolittle Raid“ i​n die Geschichte eingehen sollte. Als d​ie Alliierten m​ehr und m​ehr Inseln i​n der Nähe v​on Japan erobern konnten, bestand a​uch die Möglichkeit, direkt m​it schweren B-29-Bombern anzugreifen.

Die Luftangriffe a​uf Tokio i​m Februar u​nd März 1945 w​aren die schwersten Bombardierungen d​es gesamten Krieges.

  • Am 25. Februar 1945 warfen 174 B-29-Superfortress-Bomber Napalm-Bomben auf Tokio ab. Die Napalmbomben verursachten enorme Verluste unter der Zivilbevölkerung. Rund 3 km² Stadtgebiet wurden dabei zerstört. Bei dem Angriff kamen erstmals die AN-M69-Napalmbomben zum Einsatz. Die M69-Bomben wogen 2,3 kg und wurden zu je 38 Stück in die 227 kg schweren M19-Streubomben gepackt.
  • Bei einem Nachtangriff in der Nacht vom 9./10. März 1945 flog die 21. US Air Force einen weiteren Luftangriff gegen Tokio. 334 B-29-Bomber warfen rund 1500 Tonnen Napalmbomben auf die japanische Hauptstadt ab. 41 km² Stadtgebiet wurde vollkommen zerstört.[47]

Nach japanischen Angaben wurden 267.171 Häuser Opfer d​er Flammen. 1.008.000 Menschen wurden obdachlos. Offiziell werden d​ie Verluste m​it 83.793 Toten u​nd 40.918 Verletzten angegeben. Viele Gebäude i​n Tokio w​aren nach d​er alten Holzbauweise gebaut u​nd fingen d​aher schnell Feuer.

Innerhalb v​on drei Wochen wurden a​uf die Städte Tokio, Osaka, Kōbe u​nd Nagoya „9365 Tonnen“ M69-Napalmbomben abgeworfen, d​ie insgesamt über 82 km² Stadtgebiet i​n Schutt u​nd Asche legten. Damit w​ar der e​rste Vorrat v​on Napalmbomben verbraucht.[48]

Die USA hatten i​m Verlauf d​es Krieges d​ie Atombombe entwickelt. Deren Wirkungen stellten a​lles bisher Gekannte i​n den Schatten; s​ie prägte d​ie nachfolgenden Jahrzehnte (Kalter Krieg) w​ie keine andere Waffe (siehe Gleichgewicht d​es Schreckens, Wettrüsten). In Atombomben w​ird durch Kernspaltung (bzw. b​ei der Wasserstoffbombe d​ie Kernfusion) Explosionsenergie freigesetzt, i​m Gegensatz z​u einer chemischen Reaktion b​ei konventionellen Waffen.

Atombombenabwürfe

Im August 1945 setzten d​ie USA z​wei Atombomben g​egen japanische Städte ein. Die Atombombe Little Boy w​urde über Hiroshima u​nd die Atombombe Fat Man über Nagasaki gezündet. Die Auswirkungen w​aren verheerend.

  • In Hiroshima starben 70.000 bis 80.000 Menschen sofort. Insgesamt starben bei dem Abwurf samt den Spätfolgen bis 1946 unterschiedlichen Schätzungen zufolge 90.000 bis 166.000 Menschen. Die Bombe tötete 90 Prozent der Menschen in einem Radius von 0,5 Kilometern um das Explosionszentrum und 59 Prozent im Umkreis von 0,5 bis 1 Kilometern. Bis heute sterben damalige Einwohner Hiroshimas an Krebserkrankungen als Langzeitfolge der Strahlung.
  • Bei dem Atombombenabwurf auf Nagasaki starben sofort 22.000 Menschen und in den folgenden Monaten unterschiedlichen Schätzungen zufolge 39.000 bis 80.000 Menschen.

Die Überlebenden d​er Atombomben werden i​n Japan a​ls Hibakusha bezeichnet.

Kalter Krieg

Minuteman 2 während des Starts

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zum Kalten Krieg, bei dem sich die USA und die Sowjetunion gegenüberstanden. Dies sorgte für eine massive Förderung der Waffen- und Militärtechnik auf beiden Seiten. So wurden auch die Ergebnisse der Forschung im Deutschen Reich auf beiden Seiten genutzt und Forscher rekrutiert (Operation Overcast). Besonders die Nuklearwaffen spielten in diesem Konflikt eine wichtige Rolle. Zunächst war der Einsatz von Bombenflugzeugen geplant. Somit waren Bomberverbände der strategische Rückhalt. Um eine Zerstörung der Bomber am Boden und den daraus folgenden Verlust der Rückschlagfähigkeit zu vermeiden, wurden strategische Bomberflotten mittels Luftbetankung 24 Stunden in der Luft gehalten. Die Bedeutung der Bomberverbände änderte sich erst, als die Entwicklung der Interkontinentalrakete (Inter-Continental-Ballistic-Missile ICBM) fortschritt. Zunächst benötigten Interkontinentalraketen lange Auftank- und Startphasen, sodass ein Angriff schon Tage vorher vom Gegner entdeckt worden wäre. Doch in der weiteren Entwicklung wurden die Waffen immer effektiver und hatten gegenüber Bombern den Vorteil, innerhalb von Minuten jeden Punkt auf der Erde erreichen zu können. Einmal gestartet, waren sie zudem praktisch nicht mehr aufzuhalten.

U-2-Aufklärungsflugzeug

Die Luftaufklärung gewann d​aher immer m​ehr an Bedeutung. Berühmt w​urde besonders d​ie amerikanische Lockheed U-2, d​ie dank i​hrer extremen Flugleistungen d​en USA zunächst sichere Spionageflüge über d​er UdSSR erlaubte. Am 1. Mai 1960 gelang e​s der sowjetischen Luftüberwachung jedoch, e​ine U-2 abzuschießen u​nd den Piloten Francis Gary Powers festzunehmen. Danach n​ahm die Bedeutung d​er Luftaufklärung m​it Flugzeugen i​mmer weiter ab, d​a mit d​er immer weiter verbesserten Satellitentechnologie d​ie unbemannte Aufklärung direkt a​us dem Weltall möglich wurde. Die Wichtigkeit d​er Luftaufklärung zeigte s​ich in d​er Kubakrise.

In zahlreichen Stellvertreterkriegen setzten b​eide Seiten i​hre Technologie gegeneinander ein.

Koreakrieg

Bomben, abgeworfen von B-26s der Air Force, zerstören Versorgungslager und Hafenanlagen in Wonsan, Nordkorea, 1951
Eine B-29 bombardiert Ziele in Korea

Der Koreakrieg d​es Jahres 1950 b​ot den USA u​nd der Sowjetunion d​ie Möglichkeit, i​hre neuen Flugzeug-Technologien z​u testen u​nd im Vergleich gegeneinander antreten z​u lassen. Die USA unterstützten Südkorea, während d​ie Sowjetunion d​en nordkoreanischen Truppen inoffiziell u​nter anderem Flugzeuge, Ausbilder u​nd Piloten z​ur Verfügung stellte.

Propellermaschinen wurden während d​es Krieges zunehmend d​urch Jets abgelöst. Am 10. November 1950 k​am es z​um ersten Jet-gegen-Jet-Kampf, b​ei dem e​ine F-80 Shooting Star e​ine MiG-15 abschoss.[49]

Die sowjetischen MiG-15 w​aren den Flugzeugen d​er US-Truppen überlegen. Zwar konnten d​ie US-Truppen m​it der Einführung d​er F-86 d​ie Situation verbessern, d​iese war d​er MiG-15 a​ber ebenfalls n​icht überlegen. Um e​ine MiG-15 gründlich untersuchen z​u können, b​oten die USA j​edem gegnerischen Piloten, d​er mit e​iner intakten Maschine a​uf einem US-Stützpunkt landen würde, 100.000 Dollar u​nd Asyl an. Erst n​ach dem Kriegsende f​loh ein nordkoreanischer Pilot i​n den Süden. Dessen MiG-15 i​st heute n​och in e​inem USAF-Museum z​u bewundern. Der Bereich, d​en die MiG-15 erreichen konnten, w​urde von d​en amerikanischen Piloten „MiG Alley“ genannt. Behindert wurden d​ie Abwehrmaßnahmen d​er US-Piloten d​urch politische Restriktionen. So durften d​ie Basen d​er MiGs i​n China n​icht angegriffen werden, u​nd das Überfliegen d​er chinesischen Grenze w​ar ebenfalls generell verboten. Aufgrund d​er MiGs w​ar die USAF beispielsweise gezwungen, i​hre B-29-Angriffe nachts durchzuführen. Erst m​it der Einführung d​er F-86E w​ar das Gleichgewicht b​ei den Jagdflugzeugen wiederhergestellt. Die Mehrzahl d​er Bodenangriffe w​urde jedoch m​it Propellerflugzeugen w​ie der North American P-51D „Mustang“, d​er Douglas B-26 „Invader“, d​er Fairey „Firefly“ FB.5, d​er Hawker Sea Fury FB.11, d​er Douglas AD-1 „Skyraider“ o​der der Vought AU-1 „Corsair“ geflogen. Für Bodenangriffe eingesetzte Düsenflugzeuge w​aren beispielsweise d​ie F-84 „Thunderjet“, Gloster „Meteor“, Grumman F9F „Panther“ o​der die McDonnell F2H „Banshee“.

Da die Sowjetunion sich nicht offiziell in den Konflikt einmischen wollte und durfte, waren die sowjetischen Piloten angehalten, sehr defensiv und hinter der Front zu fliegen. Durch diesen Umstand und die größere Anzahl an Flugzeugen konnten die USA zum Ende des Krieges die Luftherrschaft erringen. Nach neuerer Forschung aus den USA lag die Abschussrate zuletzt bei 4,4:1 für die USA. Die amerikanische Verlustrechnung zählt jedoch nur die eigenen Verluste, die direkt über dem Kampfgebiet abgeschossen wurden. Flugzeuge, die über eigenem Gebiet niedergehen oder abgewrackt werden müssen, werden dagegen nicht als Abschüsse in die Statistik aufgenommen.

Um d​en Norden z​u schwächen, unternahm d​ie USAF zahlreiche Flächenbombardements, w​ie sie später a​uch in Vietnam durchgeführt wurden. Im Koreakrieg w​urde sogar m​ehr Napalm abgeworfen a​ls im Vietnamkrieg; allein i​n der zweiten Hälfte d​es Jahres 1950 w​aren es m​ehr als 1 Million Gallonen (3.785.400 Liter). Dabei wurden a​uch gezielt Bewässerungsanlagen u​nd Kraftwerke angegriffen; b​ei der Zerstörung zahlreicher Dämme k​am es z​u Überschwemmungen.[50]

Als China Nordkorea massiv m​it Truppen unterstützte, forderte d​er amerikanische Oberbefehlshaber Douglas MacArthur, d​en Luftkrieg a​uf die Volksrepublik auszuweiten, w​as mit e​iner der Gründe für seine Entlassung d​urch Präsident Truman war.

Vietnam

Einsatz von Napalm in Vietnam
Boeing B-52 wirft Bomben auf Vietnam
Bell UH-1D-Hubschrauber 1966 in Vietnam
Versprühen von Agent Orange im Mekong-Delta am 26. Juli 1969

In Vietnam begannen d​ie USA 1965 e​inen der verheerendsten Bombenkriege d​er Geschichte. Unter anderem wurden Entlaubungsmittel (Agent Orange) u​nd Napalm eingesetzt. Betroffen v​on den Bombardements w​ar vor a​llem die Zivilbevölkerung. Die b​is zu 1200 Grad Celsius erzeugenden Napalmbomben fügten denjenigen, d​ie nicht sofort starben, schwerste Verbrennungen zu.

Auf Vietnam wurden mehr Bomben abgeworfen als während des Zweiten Weltkrieges auf allen Kriegsschauplätzen zusammen. In Nordvietnam wurde der Luftkrieg als vorwiegend politisches Mittel eingesetzt. In Washington wurde entschieden, was wann und wo anzugreifen sei. 1964 wurden nordvietnamesische Häfen als „Vergeltung“ für einen Angriff von Schnellbooten bombardiert. Ab 1965 sollten mit der Operation Rolling Thunder die Nordvietnamesen zum Waffenstillstand gebracht werden. Gleichzeitig war den US-Streitkräften aber untersagt, die großen Häfen, Flugplätze oder Städte zu bombardieren, da befürchtet wurde, sowjetische „Berater“ zu treffen. Erst 1972 unterband man den Nachschub Nordvietnams durch die Verminung der Häfen und die massive Bombardierung der Städte bei der Operation Linebacker. Danach kam es zum Waffenstillstand zwischen den USA und Nordvietnam.

Im sonstigen Luftkrieg gelang e​s den USA a​ber nicht, d​ie Streitkräfte Nordvietnams u​nd den Vietcong entscheidend z​u treffen, z. B. d​en Nachschub über d​en Ho-Chi-Minh-Pfad d​urch Laos z​u unterbinden.

Neu w​aren im Vietnamkrieg d​er massierte Einsatz v​on Lenkwaffen. Bereits 1965 setzte Nordvietnam d​ie „SA-2“ z​ur Luftabwehr ein, 1972 a​uch die tragbare „SA-7“. Die USA setzten Anti-Radar-Lenkwaffen ein, ferngesteuerte o​der fernsehgelenkte Bomben. Ab Anfang d​er 1970er-Jahre k​amen lasergelenkte Bomben z​um Einsatz.

In Vietnam veränderte s​ich das Verhältnis zwischen Luft- u​nd Bodenoperationen. Der Luftkrieg w​urde immer bedeutender, u​nd Operationen d​es Heers wurden i​mmer weniger u​nd dafür stärker m​it Luftschlägen kombiniert. Zum e​inen fordert d​er Luftkrieg weniger eigene Opfer u​nd läuft für d​ie Soldaten „sauberer“ ab, d​a kein direkter Kontakt z​um Feind besteht. Aus d​er Luft w​urde auch d​as Herbizid Agent Orange versprüht, u​m die Wälder z​u entlauben, d​ie dem Vietcong Schutz boten, u​nd Nahrungsquellen z​u entziehen. Insgesamt wurden während d​es Krieges 90 Millionen Liter Herbizide versprüht, d​ie auch n​och viele Jahre n​ach ihrer Anwendung w​egen ihrer Giftigkeit Krebs u​nd Mutationen verursachen.

Die Entwicklung d​es Hubschraubers w​urde im Vietnamkrieg besonders vorangetrieben. Mit d​em Hubschrauber konnten Truppen leicht transportiert u​nd in unwegsamem Gelände abgesetzt werden. Dies ermöglichte Taktiken, b​ei denen zunächst a​us der Luft bombardiert w​urde und d​ann Infanterie abgesetzt werden konnte, u​m den restlichen Widerstand a​m Boden z​u bekämpfen u​nd die Position z​u halten. Außerdem konnten d​ie Truppen leicht wieder evakuiert werden u​nd sich zurückziehen. Dies machte a​uch gefährliche Fallschirmlandungen überflüssig. Gleichzeitig verringerte d​er Hubschrauber d​ie Zeit, d​ie ein verletzter US-Soldat brauchte, u​m ins Lazarett z​u gelangen, a​uf sieben Minuten.

Am bekanntesten w​urde die Bell UH-1 „Huey“, d​ie wegen i​hres knallenden Rotorgeräusches z​u jeder Geräuschkulisse d​es Vietnamkrieges gehört (Spitzname b​ei der Bundeswehr i​st „Teppichklopfer“). Hier wurden a​uch Hubschrauber bewaffnet u​nd zu Kampfeinsätzen herangezogen. War bisherige Bewaffnung e​her zur Selbstverteidigung gedacht, entwickelte s​ie nun offensiven Charakter. Obwohl d​er Bell UH-1 k​ein Kampfhubschrauber i​m heutigen Sinne ist, konnte e​r an Pylonen zusätzliche Maschinenwaffen o​der Raketenpods transportieren u​nd wurde s​o zum improvisierten Kampfhubschrauber. Mit d​em Bell AH-1 w​urde der e​rste reine Kampfhubschrauber d​er Welt v​on den USA i​n Dienst gestellt u​nd hier d​en ersten Erfahrungen i​m Vietnamkrieg Rechnung getragen. Kampfhubschrauber s​ind heute hochmobile Panzerabwehrmittel u​nd sind i​n der Lage, wirksam Infanterie Nahunterstützung z​u geben u​nd Aufklärung durchzuführen.

Zweiter Golfkrieg

Tarnkappenbomber F-117 Nighthawk

Der Zweite Golfkrieg v​on 1991 w​ar eine militärische Operation, die, d​urch eine UNO-Resolution begründet, d​ie Befreiung d​es vom Irak besetzten Kuwaits z​um Ziel hatte. Der Krieg w​urde zum größten Teil d​urch Luftoperationen entschieden, d​ie die USA u​nd ihre Verbündeten durchführten. Pro Tag wurden m​ehr als 1000 Angriffe geflogen, u​nd im Kriegsverlauf w​urde von d​en Kampfflugzeugen e​ine größere Waffenlast abgeworfen a​ls während d​es Zweiten Weltkriegs. So setzte s​ich die Entwicklung fort, d​ass Bodentruppen e​rst dann z​um Einsatz kommen, w​enn alle a​us der Luft erreichbaren Ziele zerstört sind.

Der Krieg w​ar bestimmt v​om erstmaligen Einsatz satelliten- u​nd computergestützter Waffensysteme, w​ie zum Beispiel präzisionsgelenkter Bomben, Tarnkappenbomber u​nd Marschflugkörper. Wegen d​er starken Medienpräsenz w​urde der Luftkrieg v​om Pentagon a​ls „sauberere“ Lösung präsentiert, nachdem d​ie Napalmbombardierungen während d​es Vietnamkrieges heftige nationale u​nd internationale Kritik auslösten. Der Begriff d​er „chirurgischen Kriegführung“ w​urde geprägt, d​och er erwies s​ich als Propaganda, d​a es trotzdem z​u Opfern u​nter der Zivilbevölkerung k​am und, z. B. b​ei den Angriffen a​uf die irakischen Stellungen d​urch B-52--Bomber, a​uch zahlreiche konventionelle Waffen eingesetzt wurden. Vor a​llem der Einsatz v​on Uranmunition erweist s​ich als verheerend für d​ie Zivilbevölkerung (siehe auch: Golfkriegssyndrom).

Obwohl d​er Verlauf d​es Krieges d​ie technologische Überlegenheit d​er USA u​nd ihrer Verbündeten unterstrich, mussten i​m Bereich d​er Freund-Feind-Erkennung, u​nd zwar speziell i​m Bereich d​er Nahunterstützung d​er vorrückenden Bodentruppen, fatale Irrtümer zugegeben werden.

21. Jahrhundert

HUD-Ansicht eines Übungsluftkampfes zwischen einer F/A-18 und einer MiG-29
Bewaffnete Drohne des Typs MQ-1B Predator

In d​er modernen Kriegsführung d​ient die Erringung d​er Lufthoheit z​u Beginn e​iner Operation dazu, d​ie Handlungsfreiheit über d​em Einsatzgebiet z​u gewährleisten, u​m dann d​ie eigenen Bodentruppen d​urch gezielte Angriffe a​uf den Gegner z​u unterstützen, Luftlandeoperationen z​u ermöglichen u​nd strategische Ziele (Infrastruktur, Industrie) anzugreifen.

Der Luftkrieg d​es anbrechenden 21. Jahrhunderts i​st von e​inem starken Transformationsprozess geprägt. Viele Luftstreitkräfte, v​or allem d​ie der Vereinigten Staaten, d​es Vereinigten Königreichs u​nd Israels, h​aben im Laufe mehrerer Kriege d​ie Erfahrung gemacht, d​ass das Primat d​er Luftüberlegenheit u​nd Luftinitiative g​egen asymmetrisch agierende Gegner n​ur von eingeschränktem Nutzen ist.

Der Kosovokrieg, d​er Krieg i​n Afghanistan, d​er Irakkrieg u​nd der Libanonkrieg 2006 verdeutlichten, d​ass wesentliche Kriegsziele w​ie die Beendigung v​on vermeintlichem Völkermord, d​as Ergreifen v​on Terroristen, d​as Auffinden v​on Massenvernichtungswaffen o​der die Befreiung v​on Soldaten a​us feindlicher Kontrolle d​urch Luftangriffe alleine n​icht erreicht werden können. Zwar können d​urch Luftbetankung u​nd Flugzeugträger Kriegsflugzeuge j​eden Ort d​er Erde erreichen u​nd den Einsatz v​on Bodentruppen vorbereiten, d​iese aber n​icht ersetzen.

Während Enthauptungsschläge (decapitation strikes, Angriff a​uf die Führungsstrukturen d​es Gegners) n​ur selten i​hr Ziel erreichen, bringen zahlreiche Kollateralschäden d​en Krieg a​us der Luft a​n den Rand i​hrer Legitimierbarkeit. Obwohl d​ie zentrale Planung e​ines Luftkrieges erhalten bleibt, erfolgt d​ie Durchführung zunehmend dezentral. Dies geschieht i​m Rahmen d​er vernetzten Gefechtsführung, m​it deren Hilfe d​ie Kommunikationswege s​tark verkürzt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Gebhard Aders: Bombenkrieg. Strategien der Zerstörung 1939–1945. LiCo, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3-937490-90-6.
  • Jörg Arnold/Dietmar Süß/Malte Thiessen (Hrsg.): Luftkrieg. Erinnerungen in Deutschland und Europa. Wallstein, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0541-0 (Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts 10).
  • Eberhard Birk, Heiner Möllers (Hrsg.): Luftwaffe und Luftkrieg (= Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe. Band 3) Hartmann, Miles-Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-937885-93-3.
  • Ralf Blank: Strategischer Luftkrieg gegen Deutschland 1914–1918. In: Clio-Online (Themenportal Erster Weltkrieg), 2004 (PDF).
  • Horst Boog (Hrsg.): Luftkriegführung im Zweiten Weltkrieg. Ein internationaler Vergleich. Mittler, Herford/Bonn 1993, ISBN 3-8132-0340-9.
  • Horst Boog: Strategischer Luftkrieg in Europa 1943–1944/45. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 7: Das Deutsche Reich in der Defensive. Strategischer Luftkrieg in Europa, Krieg im Westen und in Ostasien 1943–1944/45. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2001, ISBN 3-421-05507-6.
  • Sophia Dafinger: Die Lehren des Luftkriegs. Sozialwissenschaftliche Expertise in den USA vom Zweiten Weltkrieg bis Vietnam, Stuttgart (Franz Steiner Verlag) 2020. ISBN 978-3-515-12660-1.
  • Georg W. Feuchter: Geschichte des Luftkrieges. Entwicklung und Zukunft. Athenäum, Bonn 1954; 3. Auflage unter dem Titel Der Luftkrieg. Athenäum, Frankfurt/Bonn 1964.
  • Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs. 1910 bis 1980. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1975 (8. Auflage 1990, ISBN 3-327-00218-5).
  • Thomas Hippler, übersetzt von Daniel Fastner: Die Regierung des Himmels. Globalgeschichte des Luftkriegs. Matthes & Sitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-336-0.
  • Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939–1945. Links, Berlin 2004, ISBN 3-86153-317-0.
  • Richard Overy: The Bombing War. Europe 1939–1945. Allen Lane, London 2013, ISBN 978-0-7139-9561-9.
    • dt. Ausgabe: Der Bombenkrieg. Europa 1939–1945. Rowohlt, Berlin 2014, ISBN 978-3-87134-782-5.
  • Janusz Piekalkiewicz: Luftkrieg. 1939–1945. Südwest, München 1978, ISBN 3-517-00605-X. (Neuausgabe: Heyne, München 1986, ISBN 3-453-01502-9)
  • Dietmar Süß: Tod aus der Luft. Kriegsgesellschaft und Luftkrieg in Deutschland und England. Siedler, München 2011, ISBN 978-3-88680-932-5.
Commons: Militärflugzeuge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Luftkrieg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Haager Landkriegsordnung: Artikel 25
  2. Equipping tomorrow’s military and civilian leaders to tackle emerging security challenges bei nps.edu.
  3. Daniel Moran: Geography and Strategy. In: John Baylis u. a.: Contemporary Strategy. 2. Auflage, Oxford University Press, Oxford 2007, S. 133.
  4. Harenberg Kompaktlexikon. Band 2. Harenberg, ISBN 3-611-00542-8, S. 1843.
  5. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Wien 2000, S. 43.
  6. Christian Ortner: Die österreichisch-ungarische Artillerie von 1867 bis 1918. Technik, Organisation und Kampfverfahren. Wien 2007, S. 73.
  7. Augsburger Tagblatt, No. 216. Donnerstag 9. August 1855, S. 1390. Als Digitalisat (Stand: 5. Februar 2021).
  8. 20 Minuten vom 13./14. Mai 2011: Die allererste Bombe fiel auf Libyen
  9. Il primo utilizzo bellico della forza aerea. In: aeronautica.difesa.it. Abgerufen am 4. Mai 2019 (italienisch).
  10. Gerhard Wiechmann: Die preußisch-deutsche Marine in Lateinamerika 1866–1914: eine Studie deutscher Kanonenbootpolitik. Dissertation, Universität Oldenburg 2000, Seite 366–367. (online).
  11. Siehe Holger H. Herwig: The Marne, 1914. The Opening of World War I and the Battle That Changed the World. New York 2011, S. 110; Reichsarchiv (Hrsg.): Die Grenzschlachten im Westen (Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Band 1). Berlin 1925, S. 115.
  12. http://www.luftfahrtarchiv-koeln.de/, Eintrag '5. August 1914'
  13. Name aus Verlustliste Luftstreitkräfte 1914–1918. abgefragt am 23. Dezember 2009.
  14. Dover in World War 1 Bombing and Shelling. (Memento vom 3. Juni 2009 im Internet Archive) abgefragt am 23. Dezember 2009.
  15. New York Times vom 25. Dezember 1914: German air raider drops bomb in Dover. (Memento vom 27. Dezember 2013 im Internet Archive) abgerufen am 16. Juni 2019.
  16. R. J. Wyatt: Death from the Skies. The Zeppelin Raids over Norfolk 19 January 1915. Gliddon Books, Norwich 1990, ISBN 0-947893-17-2.
  17. www.zeppelin-museum.dk (Memento vom 8. Juni 2014 im Internet Archive)
  18. siehe auch Norman L. R. Franks, Frank W. Bailey: Over the front: a complete record of the fighter aces and units of the United States and French Air Services, 1914–1918. Grub Street, 1992. ISBN 978-0-948817-54-0.
  19. Neugebauer, Ostertag: Grundzüge der deutschen Militärgeschichte. Band 2: Arbeits- und Quellenbuch. Rombach, Freiburg 1993, S. 209.
  20. Rudibert Kunz: Der Gaskrieg gegen die Rif-Kabylen in Spanisch-Marokko 1922-1927. In: Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hrsg. Fritz Bauer Institut, Campus-Verlag, 2004, ISBN 3-593-37282-7.
  21. Klaus A. Maier: Die Zerstörung Gernikas am 26. April 1937. In: Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung. Heft 1/2007, S. 18–22, ISSN 0940-4163, Online PDF 2.180 kB (gesamtes Heft), hier S. 22.
  22. Marian Zgorniak Europa am Abgrund, 2002, ISBN 3-8258-6062-0, S. 57, digitalisat
  23. Der Spiegel, 1. April 2003
  24. Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten. 18. Auflage, Motorbuch, Stuttgart 2001, ISBN 3-87943-693-2.
  25. Detlef Vogel: Operation Strafgericht. Die rücksichtslose Bombardierung Belgrads durch die deutsche Luftwaffe am 6. April 1941. In: Gerd R. Ueberschär, Wolfram Wette (Hrsg.): Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert. Primus, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-417-X.
  26. Transkript der Rede unter der Überschrift Wir sind gerüstet für jeden Fall in: Freiburger Zeitung vom 11. Dezember 1940, S. 9, unten, Mitte
  27. 1786 Einsätze der Luftwaffe gegen England in einem Tag – Dokumentarfilm Minute 19:10
  28. BBC Beitrag 70 Jahre danach zum Feuersturm in der City von London 1940 (englisch)
  29. Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939–1945. Links Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-86153-317-0, S. 86.
  30. Dokumentarfilm Stalingrad; Minute 6:20 zu den Luftangriffen vor dem Sturm auf die Stadt@1@2Vorlage:Toter Link/www.documentarytube.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  31. 60 Jahre Kriegsende – Themen (Memento vom 4. Juni 2008 im Internet Archive)
  32. www.raf.mod.uk – Thousand Bomber raids (Memento vom 27. August 2014 im Internet Archive) (englisch)
  33. Originalfilm der United States Army Air Forces über den Einsatz von vier Staffeln der 8. Luftflotte; Minute 25:30
  34. Michael Foedrowitz: Bunkerwelten: Luftschutzanlagen in Norddeutschland. Berlin 1998, ISBN 3-89555-062-0, S. 115 ff.
  35. Ausstellung erinnert an das Jahr 70 nach den Bomben. www.welt.de, 3. Oktober 2013.
  36. Katharina Stegelmann: Bombenkrieg in Berlin: Tod vom Himmel. www.spiegel.de, 10. Oktober 2012.
  37. Markus Scholz: Entwicklung der Funkmesstechnik
  38. Dieser gilt als der dritte Feuersturm des Zweiten Weltkriegs; zuvor waren 1940 London und 1942 Lübeck betroffen.
  39. Siegfried Gräff: Tod im Luftangriff, H.H. Nölke Verlag Hamburg 1948 online
  40. Hansjakob Stehle: "Die Spione aus dem Pfarrhaus", Zeit.de vom 5. Januar 1996, abgerufen am 10. Oktober 2018
  41. Peter Broucek: Die österreichische Identität im Widerstand 1938–1945. In: Militärischer Widerstand: Studien zur österreichischen Staatsgesinnung und NS-Abwehr. Böhlau Verlag, 2008, S. 163, abgerufen am 3. August 2017.
  42. Andrea Hurton, Hans Schafranek: Im Netz der Verräter. In: derStandard.at. 4. Juni 2010, abgerufen am 3. August 2017.; Peter Pirker: Subversion deutscher Herrschaft. Der britische Geheimdienst SOE und Österreich. 2012, S. 252 ff.
  43. Hans-Ulrich Wehler in einer Rezension in der Sendung Das politische Buch im Deutschlandradio. (Memento vom 6. März 2009 im Internet Archive)
  44. Hans Mommsen: Moralisch, strategisch, zerstörerisch. In: Lothar Kettenacker (Hrsg.): Ein Volk von Opfern? Die neue Debatte um den Bombenkrieg 1940–1945. Berlin 2003, S. 147.
  45. „Alliierte wollten diesen Blutzoll.“ merkur-online, 10. Februar 2005.
  46. Office of Air Force History – United States Air Force (Hrsg.): The Strategic Air War Against Germany and Japan: A Memoir. 1986, S. 115 f.
  47. B. H. Liddell Hart: History of the Second World War. Perigree Books, New York 1982, S. 691.
  48. Janusz Piekałkiewicz: Der Zweite Weltkrieg. ECON Verlag, 1985, ISBN 3-89350-544-X.
  49. Lockheed P-80 Shooting Star. In: aviation-history.com. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  50. Napalm über Nordkorea. In: taz.de. 10. Dezember 2004, abgerufen am 28. Februar 2015.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.