Heinrich August Winkler
Heinrich August Winkler (* 19. Dezember 1938 in Königsberg (Preußen)) ist ein deutscher Historiker. Er lehrte als Professor an der Freien Universität Berlin, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Bücher zur Geschichte der Weimarer Republik, zu Deutschlands „langem Weg nach Westen“ und zur „Geschichte des Westens“ fanden in der Medienöffentlichkeit ein breites Echo. Winkler ist eine gefragte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und hat neben anderen Auszeichnungen das Große Bundesverdienstkreuz erhalten. Am 8. Mai 2015 hielt er im Deutschen Bundestag die Rede zum 70-jährigen Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Leben
Heinrich August Winkler entstammt dem Bildungsbürgertum. In den väterlichen Generationen gab es mindestens zehn Pfarrer; beide Eltern waren promovierte Historiker. Der Vater Theodor Winkler (* 1904) starb allerdings bereits 1939, als Heinrich August gerade elf Monate alt war. Seine Mutter Brigitte, Tochter des Historikers und Direktors an der Königsberger Staats- und Universitätsbibliothek August Robert Seraphim, verließ Königsberg und Ostpreußen im August 1944 mit dem nun fünfjährigen Sohn, der das Kriegsende in Württemberg erlebte. Er wuchs in Süddeutschland heran und legte am humanistischen Humboldt-Gymnasium Ulm sein Abitur ab.
Noch in seiner Schülerzeit nahm Winkler als 17-jähriger Berichterstatter für eine Lokalzeitung 1956 am 23. Deutschen Historikertag in Ulm teil und empfing starke Eindrücke unter anderem von den Mediävisten Hermann Heimpel und Herbert Grundmann sowie von Hans Freyer.[1][2]
Von 1957 an studierte er Geschichte, Philosophie, Öffentliches Recht und Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Eberhard Karls Universität Tübingen. In Münster beeindruckte ihn besonders Eugen Rosenstock-Huessy, in Heidelberg waren es Werner Conze, Ernst Forsthoff und Karl Löwith, in Tübingen neben Hans Rothfels unter anderem Theodor Eschenburg, Ralf Dahrendorf und Ernst Bloch.[2]
Bei Hans Rothfels – bei dem 1931 bereits sein Vater die Doktorarbeit geschrieben hatte – wurde Heinrich August Winkler 1963 in Tübingen mit einer Arbeit zur Geschichte der Deutschen Fortschrittspartei promoviert. Anschließend war er von 1964 bis 1970 als wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universität Berlin tätig. Auf dem 1964 in Berlin tagenden 26. Historikertag erlebte er sowohl die Fischer-Kontroverse als auch die Räte-Debatte. „Prägende Erfahrungen wurden freilich auch meine Konflikte mit der zunehmend doktrinären Studentenbewegung und der Kampf gegen die Korrumpierung des Prüfungssystems am Otto-Suhr-Institut. Ich denke, da habe ich viel für mein späteres politisches und hochschulpolitisches Leben gelernt.“[2] In enge persönliche Verbindung trat Winkler zu dieser Zeit mit Richard Löwenthal und Ernst Fraenkel. Hans Rosenberg erschloss ihm den sozialgeschichtlichen Ansatz in Verbindung mit dem Zugang zur Wirtschaftsgeschichte.[3]
Winklers Habilitationsschrift trägt den Titel Mittelstand, Demokratie und Nationalsozialismus. Die politische Entwicklung von Handwerk und Kleinhandel in der Weimarer Republik. Mit 32 Jahren erlangte er dann eine Professur an der FU Berlin und nahm 1972 den Ruf auf einen Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg an, den er 19 Jahre innehatte. Die Wende und friedliche Revolution in der DDR und die Deutsche Wiedervereinigung bedeuteten für Winkler Herausforderung und Chance par excellence, wie Michael Borgolte hervorhebt, der ebenso wie Winkler 1991 von Freiburg auf einen Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin wechselte:
„Die Wende, die viele Deutsche nicht nur seiner Generation als atemberaubende Richtungsänderung ihrer Aspirationen empfanden, wurde für den knapp über Fünfzigjährigen zum Glückswechsel seines Lebens; der Ruf an die Humboldt-Universität eröffnete dem Gestaltungswillen des viel erprobten Hochschullehrers und Publizisten eine unvergleichliche Plattform, die Wiedervereinigung aber gab dem Historiker jenen Fluchtpunkt der Darstellung, den große Geschichtsschreibung braucht und nicht selbst erfinden kann.“[4]
Winklers historische Längsschnittdarstellungen zur deutschen Geschichte wie zur Geschichte des Westens sind demnach nicht allein den umwälzenden zeitgeschichtlichen Ereignissen zu verdanken, sondern auch dem veränderten beruflichen Umfeld des Verfassers. Dabei habe es Winkler als geschäftsführender Institutsdirektor zunächst mit massiven Anfeindungen der „alten Kader“ zu tun gehabt und unter starker persönlicher Belastung mit anderen gemeinsam die Angleichung an westdeutsche und internationale Standards der historischen Lehre durchgesetzt.[5] Nach nochmals gut anderthalb Jahrzehnten der Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität ist Heinrich August Winkler seit dem 1. April 2007 emeritiert. Zu seinen Schülern gehören Wolther von Kieseritzky, Ruth Leiserowitz, Kiran Klaus Patel, Siegfried Weichlein und Edgar Wolfrum.
Werk
Winklers methodischer Ansatz zielt laut Borgolte darauf ab, Geschichte in ihrem Verlauf zu erklären und dabei „zu konzisen Urteilen vorzustoßen, jenseits derer nichts mehr zu sagen bleibt.“ Abschweifungen „oder gar das großformatige historische Gemälde“ versage er sich ausnahmslos. Sein Bekenntnis zu Max Webers Unterscheidung von Wissenschaft und Politik lasse ihn sogar zwei getrennte Veröffentlichungslisten führen: die eine zu fachwissenschaftlichen Arbeiten, die andere zu sonstigen Publikationen. Zum Werturteil aus historischem Wissen und politischer Verantwortung hat sich Winkler gleichwohl bekannt, so zum Beispiel in seiner Habilitationsschrift, wo es heißt, dass der Verzicht auf Wertungen folgenschwerer sein könne als das mit ihnen einzugehende Wagnis.[6]
Vor einem Urteil über die historischen Akteure geht es bei Winkler aber zunächst stets darum, die jeweiligen Handlungsspielräume im geschichtlichen Bedingungsgefüge auszuloten. Wie bereits in Winklers dreibändigem Werk über Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik, so Borgolte, könne dadurch der Gefahr begegnet werden, das tatsächliche Geschehen im Sinne der Teleologie für unvermeidlich zu halten. Die Untersuchung von Handlungsspielräumen und Alternativen sei es dann auch gewesen, die Winkler der lastenden und für ihn wichtigsten Frage zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in seiner Überblicksdarstellung der Weimarer Republik zugrunde gelegt habe, nämlich der Frage, warum es zur NS-Herrschaft Hitlers hat kommen können.[7]
In seinem 2000 erschienenen zweibändigen Werk Der lange Weg nach Westen setzt sich Winkler mit dem Problem eines deutschen Sonderwegs auseinander, wobei die Frage nach dem Fortleben des Reichmythos als das eine Leitmotiv angesehen werden kann und die Frage nach Erfolg oder Misserfolg deutscher Revolutionen als das andere.[8] Eine räumlich und zeitlich nochmals geweitete Perspektive ergibt sich aus der zwischen 2009 und 2015 erschienenen vierbändigen Geschichte des Westens.
Politisches Engagement und Wirken im öffentlichen Raum
Frühzeitiger Beginn
Winkler war nach eigenem Bekunden bereits frühzeitig stark an Politik interessiert: „Ich habe einen Schülerarbeitskreis, das Politische Seminar der Ulmer Jugend, geleitet. Wir luden Politiker zu Diskussionen ein und unternahmen auch selbst Fahrten zum Deutschen Bundestag nach Bonn, zur Beratenden Versammlung des Europarats nach Straßburg oder zur französischen Nationalversammlung nach Paris.“[2] Nachdem er sich als Schüler für die CDU engagiert hatte, brach er diese Bindung aufgrund des Wahlkampfes von 1961 ab, in dem Willy Brandt u. a. als Emigrant diffamiert wurde, und trat 1962 in die SPD ein.[2]
In der Zeit als Hochschullehrer
Mitte der 1980er Jahre schaltete Winkler sich in den Historikerstreit ein. An der Seite von Rudolf Augstein und Jürgen Habermas ergriff er in einer Debatte mit Beiträgen in den großen überregionalen Tages- und Wochenzeitungen Partei gegen die Auffassungen Ernst Noltes, Andreas Hillgrubers und Michael Stürmers, denen er eine Verharmlosung der nationalsozialistischen Verbrechen vorwarf, die der Konstruktion eines ungebrochenen deutschen Nationalbewusstseins diene.
Heinrich August Winkler war 1975 bis 1999 Mitherausgeber der Zeitschrift Geschichte und Gesellschaft und ist Mitherausgeber der Berliner Ausgabe der Reden und Briefe Willy Brandts. Er war Mitglied der Wissenschaftlichen Beiräte der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und des Instituts für Zeitgeschichte. Zudem arbeitete er in der Gemeinsamen Kommission zur Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen mit und gehörte dem Internationalen Beirat der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung an.
Nach der Emeritierung
Winkler sprach sich wiederholt an prominenter Stelle gegen einen EU-Beitritt der Türkei aus.[9] Im November 2009 relativierte er diese Auffassung jedoch in einem Interview und verwies nur mehr auf die Erfüllung der Kopenhagener Kriterien als Vorbedingung für eine Mitgliedschaft.[10] Zur Integrationsbereitschaft von Muslimen in Deutschland bekennt Winkler „einen gewissen Optimismus“, da Umfragen zeigten, dass die hier lebenden Muslime Glaubens-, Meinungs- und Pressefreiheit sowie die Grundrechte bejahten. Hemmend wirke sich allerdings aus, dass viele islamische Rechtsgelehrte Menschenrechte nur im Rahmen der Scharia gelten ließen, ihre Unveräußerlichkeit jedoch bestritten. Im Rückblick auf 2014 äußert Winkler am 25. Januar 2015: „Die Unkalkulierbarkeit und die Omnipräsenz des islamistischen Terrors haben mehr als alle anderen Ereignisse des vergangenen Jahres ein Gefühl der Verunsicherung hervorgerufen. Im Rückblick scheint der Terrorangriff auf die USA vom 11. September 2001 die Inhaltsanzeige des 21. Jahrhunderts zu sein.“[11]
Am 8. Mai 2015 hielt Winkler die Hauptrede in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges. In ihm sieht der Historiker die tiefste Zäsur der deutschen Geschichte. Die Wahlerfolge der Nationalsozialisten am Ende der Weimarer Republik und die rasch wachsende Popularität Hitlers seien ohne die Vorbehalte der Deutschen gegen die westliche Demokratie nicht zu erklären. Die Anerkennung des Holocaust als „Zentraltatsache der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts“ habe auch nach dem Kriegsende unter den Deutschen noch auf sich warten lassen. Zwar hätten auch sie an den frühneuzeitlichen westlichen Emanzipationsprozessen einen Anteil gehabt. Doch hätten sich maßgebliche deutsche Eliten wesentlichen politischen Konsequenzen der Aufklärung, Ideen der Amerikanischen Revolution von 1776 und der Französischen Revolution von 1789 bis weit ins 20. Jahrhundert hinein verweigert: den Leitgedanken unveräußerlicher Menschenrechte, der Volkssouveränität und der repräsentativen Demokratie. Deutschlands „zweite Chance“ (Fritz Stern), die Erlangung der deutschen Einheit 1990, beruhte laut Winkler darauf, dass Deutschland „glaubwürdig mit jenen Teilen seiner politischen Tradition gebrochen hatte, die der Entwicklung einer freiheitlichen Demokratie westlicher Prägung entgegenstanden“.[12] In der Flüchtlingskrise seit 2015 mahnte Winkler 2016 einen ernsthafteren Umgang mit der „Herausforderung Integration“ an. In Deutschland existiere „ein Ost-West-Gefälle, auch was das Vertrautsein mit westlicher Demokratie angeht“, viele Deutsche seien auf die Konsequenzen der wachsenden Migration innerlich wenig vorbereitet. Gleichzeitig sei „eine Art von fast schon nationalistisch wirkendem Sendungsbewusstsein namentlich links der Mitte“ zu beobachten, das sich teils bis zu einem „deutschen Moralmonopol“ steigere und einer realistischen Asyl- und Flüchtlingspolitik im Weg stehe. Deutschland brauche „einerseits eine humanitär gebotene Asyl- und Flüchtlingspolitik [...] andererseits aber eine nüchtern an eigenen gesellschaftlichen Interessen orientierte Zuwanderungspolitik“.[13]
Angesichts der Coronakrise im Frühjahr 2020 hält es Winkler für illusorisch zu meinen, die Folgelasten seien allein durch neue Schulden zu meistern. Deutschland werde um eine „Umverteilung großen Stils“, einen Lastenausgleich zwischen den von den materiellen Folgen weniger Betroffenen und den in ihrer beruflichen Existenz Gefährdeten, nicht herumkommen. Diese Umverteilung werde den historischen Lastenausgleich zugunsten der Heimatvertriebenen und Ausgebombten nach dem Zweiten Weltkrieg weit übertreffen. „Möglicherweise werden die Kosten, die auf Deutschland zukommen, auch noch höher sein als die der deutschen Einheit nach 1990.“ Im Rahmen der Europäischen Union fordert der Historiker, dass die wirtschaftlich stärkeren Staaten den wirtschaftlich schwächeren „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten.[14]
Auszeichnungen
Für seine Forschungen wurden Winkler zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. 1967/68 und 1970/71 war er German Kennedy Memorial Fellow an der Harvard University in Cambridge, MA (USA), 1974/75 Guest Scholar am History Department der Princeton University (USA), 1977/78 Fellow am Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington, D.C., 1985/86 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, von Januar bis März 1988 Invité an der Maison des Sciences de l’Homme in Paris. Im Kollegjahr 1990/1991 erhielt Winkler ein Forschungsstipendium am Historischen Kolleg in München.[15] Winkler war Mitglied der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ist seit Mai 2018 deren korrespondierendes Mitglied. Von 2007 bis 2021 war er Mitglied des Senats der Deutschen Nationalstiftung; 2021 wurde er zu deren Ehrensenator gewählt. 2001 erhielt er für „Der lange Weg nach Westen“ den Preis „Das politische Buch“ der Friedrich-Ebert-Stiftung. Im Jahre 2000 erhielt Winkler das Offizierskreuz des polnischen Verdienstordens. 2002 empfing er den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis und ihm wurde der Rang eines Commendatore des Verdienstordens der Italienischen Republik verliehen. 2005 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 2014 den „Europapreis für politische Kultur“ der Hans Ringier-Stiftung.[16] Für sein vierbändiges Opus magnum Geschichte des Westens wurde Heinrich August Winkler mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2016 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 16. März 2016[17] im Gewandhaus zu Leipzig statt. Die Laudatio hielt der Historiker, Publizist und Schriftsteller Volker Ullrich. 2018 wurde Winkler von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik geehrt.[18]
Schriften
- Preußischer Liberalismus und deutscher Nationalstaat. Studien zur Geschichte der Deutschen Fortschrittspartei. 1861–1866 (= Tübinger Studien zur Geschichte und Politik. Nr. 17, ISSN 0564-4267). Mohr, Tübingen 1964 (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1963).
- Mittelstand, Demokratie und Nationalsozialismus. Die politische Entwicklung von Handwerk und Kleinhandel in der Weimarer Republik. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1972, ISBN 3-462-00862-5 (Zugleich: Berlin, Freie Universität, Habilitationsschrift, 1970).
- Revolution, Staat, Faschismus. Zur Revision des historischen Materialismus (= Kleine Vandenhoeck-Reihe. Bd. 1440). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978, ISBN 3-525-33420-6.
- Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik. 3 Bände. Dietz, Berlin u. a. 1984–1987;
- Band 1: Von der Revolution zur Stabilisierung. 1918 bis 1924 (= Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Bd. 9). 1984, ISBN 3-8012-0093-0;
- Band 2: Der Schein der Normalität. 1924 bis 1930 (= Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Bd. 10). 1985, ISBN 3-8012-0094-9;
- Band 3: Der Weg in die Katastrophe. 1930 bis 1933 (= Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Bd. 11). 1987, ISBN 3-8012-0095-7.
- Mußte Weimar scheitern? Das Ende der ersten Republik und die Kontinuität der deutschen Geschichte (= Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge, 31), München 1991 (Digitalisat).
- Weimar 1918–1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37646-0.
- Der lange Weg nach Westen. 2 Bände. Beck, München 2000;
- Band 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik, ISBN 3-406-46001-1;
- Band 2: Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung, ISBN 3-406-46002-X.
- Auf ewig in Hitlers Schatten? Über die Deutschen und ihre Geschichte. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56214-3.
- Geschichte des Westens. 4 Bände. Beck, München 2009–2015;
- Band 1: Von den Anfängen in der Antike bis zum 20. Jahrhundert. 2009, ISBN 978-3-406-59235-5;
- Band 2: Die Zeit der Weltkriege. 1914–1945. 2011, ISBN 978-3-406-59236-2;
- Band 3: Vom Kalten Krieg zum Mauerfall. 2014, ISBN 978-3-406-66984-2;
- Band 4: Die Zeit der Gegenwart. 2015, ISBN 978-3-406-66986-6.
- Zerreißproben. Deutschland, Europa und der Westen. Interventionen 1990 bis 2015. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-68424-1.
- Zerbricht der Westen? Über die gegenwärtige Krise in Europa und Amerika. C. H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71173-2.
- Werte und Mächte. Eine Geschichte der westlichen Welt. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-74138-8.
- Wie wir wurden, was wir sind. Eine kurze Geschichte der Deutschen. C. H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75651-1.
- Deutungskämpfe. Der Streit um die Deutsche Geschichte. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77405-8.
Herausgeber
- Organisierter Kapitalismus. Voraussetzungen und Anfänge (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 9). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1974, ISBN 3-525-35960-8.
- Die deutsche Staatskrise 1930–1933. Handlungsspielräume und Alternativen (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. Bd. 26). Oldenbourg, München 1992, ISBN 3-486-55943-5 (Digitalisat).
- Weimar im Widerstreit. Deutungen der ersten deutschen Republik im geteilten Deutschland (= Schriftenreihe der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Bd. 10). Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-56653-9.
Literatur
- Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte (= Humboldt-Universität zu Berlin. Öffentliche Vorlesungen. H. 131, ISSN 1618-4858). Festvortrag anlässlich des 65. Geburtstages, 15. Januar 2004, Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Geschichtswissenschaften. Humboldt-Universität, Berlin 2004, Digitalisat (PDF; 514 kB).
- Andreas Kilb: Westgeschichte. Ein Welthistoriker aus dem Geist der Ideen von 1776. Zum achtzigsten Geburtstag von Heinrich August Winkler. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Dezember 2018, Nr. 295, S. 14.
- Adam Tooze: After the Wars. In: London Review of Books, 19. November 2015, S. 15–17 (PDF; eine Rezension von The Age of Catastrophe. A History of the West 1914–1945, die eine Gesamtwürdigung und -einordnung von Winklers historischem und politisch-publizistischem Schaffen darstellt).
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich August Winkler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Heinrich August Winkler in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Heinrich August Winkler auf der Website des Instituts für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität Berlin
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Heinrich August Winkler bei perlentaucher.de
- Neubeginn und Entwicklung der deutschen Geschichtswissenschaft in den 1950/60er Jahren. Interview mit Heinrich August Winkler. In: H-Soz-u-Kult, 3. März 1999.
- Heinrich August Winkler. Der große Historiker der Berliner Republik. Artikel von Eckard Fuhr anlässlich seines 70. Geburtstages. In: Die Welt, 19. Dezember 2008.
- Von Weimar zu Hitler. (PDF; 50 kB) Antrittsvorlesung an der Humboldt-Universität, 28. April 1992.
- Wie viel Nationalstaat verträgt Europa? Deutsches und europäisches Wir-Gefühl gehören zusammen, Heinrich August Winkler zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge. In: Berliner Zeitung, 23. März 2007.
- Gehören wir noch zum Westen? – Heinrich August Winkler im Interview mit Richard Herzinger und Claus Christian Malzahn. In: Welt am Sonntag, 12. Juni 2011.
- Interview: Der Westen muss für seine Werte werben. Über Menschenrechte, das Verhältnis von Staat und Religion, den Islam und die Terrororganisation IS. In: Rheinische Post, 6. Februar 2015.
- Video der Rede in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages zum 70. Jahrestages des Kriegsendes in Europa vom 8. Mai 2015.
- Flüchtlingspolitik. Der Westen hat gute Chancen, Präsident Trump zu überstehen. Der Historiker Heinrich August Winkler über die Gefahren deutscher Sonderwege, unvernünftige Arroganz, Merkels Flüchtlingspolitik und aktuelle Herausforderungen für die liberale Welt., Interview. In: Frankfurter Rundschau, 30. August 2017.
- Deutschlandfunk, Kulturfragen. Debatten und Dokumente vom 11. November 2018: Revolution und rechter Mob. Der Historiker Heinrich August Winkler im Gespräch über den 9. November (1989) in historischer und aktueller Sicht.
Einzelnachweise
- Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte (Festvortrag anlässlich des 65. Geburtstages, S. 11).
- Heinrich August Winkler am 3. September 1999 im Interview, H-Soz-Kult, Interviewer: Jens Hacke und Marcel Steinbach-Reimann.
- Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte, S. 20.
- Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte, S. 24.
- Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte, S. 25.
- Zitiert nach Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte, S. 18 f.
- Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte, S. 23.
- Michael Borgolte: Königsberg – Deutschland – Europa. Heinrich August Winkler und die Einheit der Geschichte, S. 16. Kritik an den Deutungen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen deutschen Geschichte Winklers findet sich bei: Helmut G. Walther: Zeitgeschichtliche Mediävistik oder: Wie lang ist der Weg nach Westen? In: Jürgen John, Dirk van Laak, Joachim von Puttkamer (Hrsg.): Zeit-Geschichten. Miniaturen in Lutz Niethammers Manier. Essen 2005, S. 289–302.
- Heinrich August Winkler: Ehehindernisse. Gegen einen EU-Beitritt der Türkei. In: Süddeutsche Zeitung, 23. November 2002; Heinrich August Winkler: Wir erweitern uns zu Tode. In: Die Zeit. Nr. 46, 7. November 2002.
- Interview mit Heinrich August Winkler: Europa muss sein Profil schärfen. In: The European, 20. November 2009.
- Interview mit Heinrich August Winkler in Der Tagesspiegel, 25. Januar 2015.
- Rede von Heinrich August Winkler zum 70. Jahrestag Ende des Zweiten Weltkrieges 8. Mai 2015.
- FOCUS Online: Historiker erklärt: Flüchtlingskrise lässt sich nur mit legaler Zuwanderung lösen. Abgerufen am 30. August 2020.
- Heinrich August Winkler: Plädoyer für einen neuen Lastenausgleich. Wir brauchen einen Corona-Soli. In: Der Tagesspiegel, 29. März 2020, S. 19.
- Historisches Kolleg – Heinrich A. Winkler. Abgerufen am 19. September 2018.
- Historiker Heinrich August Winkler erhält den «Europapreis für politische Kultur 2014», Website von Ringier, 9. August 2014, abgerufen am 7. August 2015.
- Buchpreis zur europäischen Verständigung: Historiker Winkler wird bei Leipziger Buchmesse geehrt. In: Spiegel Online, 10. Dezember 2015, abgerufen am selben Tag.
- www.bundespraesident.de: Der Bundespräsident / Reden / Verleihung des Großen Verdienstkreuzes. Abgerufen am 20. März 2018.