Sören Pellmann
Sören Pellmann (* 11. Februar 1977 in Leipzig) ist ein deutscher Politiker (Die Linke). Bei der Bundestagswahl 2017 und erneut 2021 errang er das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Leipzig II.
Leben
Sören Pellmann ist der Sohn des Historikers und sächsischen Landespolitikers Dietmar Pellmann (1950–2017). Von 1983 bis 1995 besuchte er zunächst die Polytechnische Oberschule „Adolf Hennecke“ und dann das Lichtenberg-Gymnasium in Leipzig-Grünau, an dem er 1995 sein Abitur ablegte. Daran schloss sich der Zivildienst bei der Stadt Leipzig in einem Heim für schwerst-mehrfach-behinderte Kinder und Jugendliche an.
Während seines (nicht abgeschlossenen) Jura-Studiums an der Universität Leipzig arbeitete er u. a. für die damaligen Bundestagsabgeordneten Barbara Höll und Heidemarie Lüth. Im Anschluss studierte er bis 2009 Lehramt für Förderschulen mit den Schwerpunkten Geistigbehindertenpädagogik und Lernbehindertenpädagogik. Das anschließende Referendariat absolvierte er an der Lernförderschule „Adolph Diesterweg“ Leipzig und an der Förderschule für geistig Behinderte „Schule Rosenweg“ Leipzig. Seit Sommer 2012 ist er als Grundschullehrer beim Freistaat Sachsen angestellt, während der Wahrnehmung des Bundestagsmandats allerdings freigestellt.
Um weiterhin auch in der Kommunalpolitik der Stadt Leipzig aktiv bleiben zu können, entschloss sich Pellmann, für die Sitzungstage des Bundestags nach Berlin zu pendeln und in Leipzig wohnen zu bleiben.[1]
Politik
Zu seinem 16. Geburtstag trat er in die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) ein. Dort übte er verschiedene Funktionen aus (Ortsvorsitzender, Schiedskommission, Stadtvorstand Leipzig). Nach der 2007 erfolgten Vereinigung mit der Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) blieb er Mitglied in der Partei Die Linke. Dort war er Mitglied des Stadtvorstandes Leipzig, Pressesprecher, Wahlkampfleiter für verschiedene Wahlen und stellvertretender Stadtvorsitzender. Seit 2015 ist er Mitglied des Landesvorstandes von Die Linke Sachsen.
Mit der Kommunalwahl 2009 zog er in seinem Wahlkreis Leipzig-Grünau erstmals in den Leipziger Stadtrat ein und wurde 2014 – mit dem stadtweit besten prozentualen Ergebnis – wiedergewählt. Seit März 2012 ist er Fraktionsvorsitzender im Stadtrat zu Leipzig. 2019 wurde Pellmann erneut in den Leipziger Stadtrat gewählt.[2]
Zur Bundestagswahl 2017 trat Sören Pellmann als Direktkandidat im Wahlkreis Leipzig II (153) an und konnte sich mit 25,3 % der Stimmen knapp gegen Thomas Feist (CDU), der den Wahlkreis 2009 und 2013 gewonnen hatte, durchsetzen. Damit errang er das einzige Direktmandat für die Linke außerhalb Berlins und erstmals ein Direktmandat für seine Partei in Sachsen. Zur Bundestagswahl 2021 errang er mit 22,8 % der Stimmen wieder das Direktmandat. Damit verhalf er zusammen mit zwei Berliner Wahlkreiskandidaten seiner Partei – trotz Verfehlens der Fünf-Prozent-Hürde – aufgrund der Grundmandatsklausel zum Wiedereinzug in Fraktionsstärke in den Bundestag.
Im Bundestag ist er in der 19. Wahlperiode Mitglied im Petitionsausschuss und Sportausschuss. Er ist ebenfalls Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie Obmann seiner Fraktion in diesem Ausschuss. Im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie in der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung“ ist er stellvertretendes Mitglied.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Sören Pellmann hat für die Linke in Sachsen das erste Direktmandat seit 1990 gewonnen, Der Freitag vom 9. Oktober 2017, abgerufen am 8. Oktober 2021
- Das sind Leipzigs neue Stadträte - mit Fotos aller Abgeordneten. Abgerufen am 9. September 2019.
- Fraktion DIE LINKE. im Bundestag: Profil. Abgerufen am 8. Mai 2018 (deutsch).