Großpösna
Großpösna ist eine Gemeinde im Landkreis Leipzig, Freistaat Sachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Leipzig | |
Höhe: | 150 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,56 km2 | |
Einwohner: | 5460 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04463 | |
Vorwahlen: | 034297, 034206 | |
Kfz-Kennzeichen: | L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 29 190 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Rittergut 1 04463 Großpösna | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Gabriela Lantzsch (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Großpösna im Landkreis Leipzig | ||
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde liegt in der Leipziger Tieflandsbucht am Rande des Leipziger Neuseenlandes. Der Störmthaler See befindet sich auf dem Gemeindegebiet. Die Stadt liegt 13 km südöstlich vom Zentrum von Leipzig und 15 km westlich von Grimma. Durch Großpösna führen die Staatsstraße S 38 von Leipzig nach Grimma und die A 38. Auch die A 14 ist nur 5 km entfernt. Großpösna liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund. Es gibt regelmäßige Busverbindungen nach Leipzig, Borna, Grimma und Naunhof sowie eine stündlich verkehrende Regionalbahnlinie auf der Bahnstrecke Leipzig–Geithain, die von der DB Regio Südost bedient wird.
Ortsgliederung
Die Gemeinde Großpösna gliedert sich in die Ortsteile Großpösna, Seifertshain, Güldengossa, Störmthal und Dreiskau-Muckern. Weiterhin gehören zu Großpösna die Fluren der durch den Tagebau Espenhain devastierten Orte Rödgen und Magdeborn.
Geschichte
Auf dem Gebiet der Gemeinde fanden größere Kampfhandlungen während der Völkerschlacht bei Leipzig statt. Großpösna lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig.[2] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Leipzig I und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig.[3] 1952 kam der Ort zum Kreis Leipzig-Land im Bezirk Leipzig, der 1994 zum Landkreis Leipziger Land und 2008 zum Landkreis Leipzig kam.
Seit 1974 ist Seifertshain ein Ortsteil von Großpösna. Am 1. Januar 1996 wurde die Gemeinde Störmthal mit ihrem Ortsteil Güldengossa eingemeindet[4], genau ein Jahr später folgte Dreiskau-Muckern[5].
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1834 | 377 |
1871 | 459 |
1925 | 1063 |
1939 | 2511 |
1946 | 3089 |
1964 | 3056 |
1990 | 3038 |
2000 | 5248 |
2009 | 5458 |
2012 | 5322 |
2013 | 5305 |
Großpösna war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine kleine Landgemeinde. 1925 wurden erstmals mehr als 1000 Einwohner gezählt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stieg die Einwohnerzahl um mehr als das Doppelte auf rund 2500. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Einwohner weiter auf über 3000. Zur Zeit der DDR blieb die Einwohnerzahl nahezu konstant. Aufgrund von Eingemeindungen in den 1990er Jahren stieg die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2000 auf über 5000.
Gedenkstätten
- An zwei Standorten in den Ortsteilen Großpösna und Störmthal erinnern Stolpersteine an Opfer des Nationalsozialismus (siehe Liste der Stolpersteine in Großpösna).
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Michael Ranft (1700–1774), evangelischer Geistlicher, Vampirismusforscher der Aufklärung, Historiker und Schriftsteller, im Ortsteil Güldengossa geboren
- Friedrich Naumann (1860–1919), evangelischer Theologe und ein liberaler Politiker, im Ortsteil Störmthal geboren
- Friedrich Seetzen (1868–1943), Konsistorialpräsident der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und Oberbürgermeister von Wurzen
- Günter Busch (1930–2006), Fußballspieler und -trainer
- Egon Adler (1937–2015), Radsportler
Politik
Wappen
Beschreibung: Im mit dem aufgewölbten Schildfuß in Grün und Silber gevierte Wappen steht auf dem Fuß eine beblätterte Eiche in verwechselten Farben von je einer Pflugschar begleitet.
Gemeinderat
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 18 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Wirtschaft
Das auf den Klavier- und Flügelbau spezialisierte Familienunternehmen Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH hat seinen Firmensitz in Großpösna im Gewerbegebiet Störmthal.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Großpösna
- Dreiskau-Muckern: EXPO-Dorf am Störmthaler See: gelungene Revitalisierung eines Ortes, der der Braunkohle weichen sollte; Kirche (1740–41 erbaut), Ökologisches Landwirtschaftsschulheim mit Streichelzoo
- Seifertshain: Sanitäts- und Lazarettmuseum[7], Kirche und Friedhof mit Denkmälern der Völkerschlacht
- Windmühle an der Straße nach Kleinpösna
- Oberholz: Veterinärmedizinhistorische Sammlung[8]
- Störmthal: Störmthaler See, Kirche mit Hildebrandt-Orgel (Johann Sebastian Bach war der erste Organist), Gasthof mit Oldtimer- und Lanzbulldog-Ausstellung
- Güldengossa: Schloss Güldengossa
- Großpösna: Wehrkirche, botanischer Garten mit Schwerpunkt auf Gewürz- und Heilpflanzen, Bergbau-Technik-Park an der A 38
- Seit 2010 findet das Highfield-Festival auf der Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See statt.
- Ehem. Dorfschule von Seifertshain, heute Sanitäts- und Lazarettmuseum
- Kirche in Seifertshain
- Pfarrhaus in Seifertshain
- Denkmal in Seifertshain zur Erinnerung an Graf Alberti di Poja
- Paltrockwindmühle in Seifertshain
- Bergbau-Technik-Park
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Grosspösna. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 35.
Weblinks
- Großpösna im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 60 f.
- Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900
- StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1996
- StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1997
- Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Hier tobte die Völkerschlacht, da mussten Sanitäter her. (Das Sanitäts- und Lazarettmuseum Großpösna-Seifertshain) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1, Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 202–203, ISBN 978-3-7776-2510-2
- Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Lammfromme Blicke auf Pilleneingeber, Brenneisen und Lippenbremsen. (Die Veterinärmedizinhistorische Sammlung Großpösna-Oberholz) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1, Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 200–201, ISBN 978-3-7776-2510-2