EHF Champions League

Die EHF Champions League ist der höchste Europapokal-Wettbewerb für Handball-Vereinsmannschaften. Sie wird von der Europäischen Handballföderation (EHF) ausgerichtet.

EHF Champions League (Männer)
Voller Name VELUX EHF Champions League
Aktuelle Saison 2021/22
Sportart Handball
Verband EHF
Ligagründung 1956
(als Europapokal der Landesmeister)
Mannschaften 16 (Gruppenphase)
Land/Länder Europa Alle Mitglieder der EHF
Titelträger Spanien FC Barcelona (10. Titel)
Rekordmeister Spanien FC Barcelona (10 Titel)
Website ehfcl.eurohandball.com
EHF Champions League (Frauen)
Voller Name DELO EHF Champions League
Aktuelle Saison 2021/22
Sportart Handball
Verband EHF
Ligagründung 1961
(als Europapokal der Landesmeister)
Mannschaften 16 (Gruppenphase)
Land/Länder Europa Alle Mitglieder der EHF
Titelträger Ungarn Győri ETO KC (5. Titel)
Rekordmeister Sowjetunion Spartak Kiew (13 Titel)
Website ehfcl.eurohandball.com
Altes Logo der EHF Champions League

Geschichte

Sieger des Europapokals der Landesmeister
Saison Herren Damen
1956/57 Stadtauswahl von Prag
1957/58
1958/59 Redbergslids IK Göteborg
1959/60 Frisch Auf Göppingen
1960/61 Știința Bukarest
1961/62 Frisch Auf Göppingen Sparta Prag HC
1962/63 Dukla Prag Trud Moskau
1963/64 Rapid Bukarest
1964/65 Dinamo Bukarest HG Kopenhagen
1965/66 SC DHfK Leipzig SC Leipzig
1966/67 VfL Gummersbach Žalgiris Kaunas
1967/68 Steaua Bukarest Žalgiris Kaunas
1968/69
1969/70 VfL Gummersbach Spartak Kiew
1970/71 VfL Gummersbach Spartak Kiew
1971/72 Partizan Bjelovar Spartak Kiew
1972/73 MAI Moskau Spartak Kiew
1973/74 VfL Gummersbach SC Leipzig
1974/75 ASK Vorwärts Frankfurt Spartak Kiew
1975/76 RK Borac Banja Luka Radnički Belgrad
1976/77 Steaua Bukarest Spartak Kiew
1977/78 SC Magdeburg TSC Berlin
1978/79 TV Großwallstadt Spartak Kiew
1979/80 TV Großwallstadt Radnički Belgrad
1980/81 SC Magdeburg Spartak Kiew
1981/82 Honvéd Budapest Vasas Budapest
1982/83 VfL Gummersbach Spartak Kiew
1983/84 Dukla Prag Radnički Belgrad
1984/85 Metaloplastika Šabac Spartak Kiew
1985/86 Metaloplastika Šabac Spartak Kiew
1986/87 SKA Minsk Spartak Kiew
1987/88 ZSKA Moskau Spartak Kiew
1988/89 SKA Minsk Hypo Niederösterreich
1989/90 SKA Minsk Hypo Niederösterreich
1990/91 FC Barcelona TV Lützellinden
1991/92 RK Zagreb Hypo Niederösterreich
1992/93 RK Zagreb Hypo Niederösterreich
Sieger der EHF Champions League
1993/94 CB Cantabria Santander Hypo Niederösterreich
1994/95 Bidasoa Irún Hypo Niederösterreich
1995/96 FC Barcelona ŽRK Podravka Koprivnica
1996/97 FC Barcelona Mar Valencia
1997/98 FC Barcelona Hypo Niederösterreich
1998/99 FC Barcelona Dunaferr SE
1999/00 FC Barcelona Hypo Niederösterreich
2000/01 SDC San Antonio Krim Ljubljana
2001/02 SC Magdeburg Kometal Gjorče Petrov Skopje
2002/03 Montpellier HB Krim Ljubljana
2003/04 RK Celje Slagelse FH
2004/05 FC Barcelona Slagelse FH
2005/06 BM Ciudad Real Viborg HK
2006/07 THW Kiel Slagelse DT
2007/08 BM Ciudad Real Swesda Swenigorod
2008/09 BM Ciudad Real Viborg HK
2009/10 THW Kiel Viborg HK
2010/11 FC Barcelona Larvik HK
2011/12 THW Kiel ŽRK Budućnost Podgorica
2012/13 HSV Hamburg Győri ETO KC
2013/14 SG Flensburg-Handewitt Győri ETO KC
2014/15 FC Barcelona ŽRK Budućnost Podgorica
2015/16 KS Kielce CSM Bukarest
2016/17 RK Vardar Skopje Győri ETO KC
2017/18 Montpellier HB Győri ETO KC
2018/19 RK Vardar Skopje Győri ETO KC
2019/20 THW Kiel Wettkampfabbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie
2020/21 FC Barcelona Vipers Kristiansand

Männer

Im Jahre 1957 wurde der Europapokal der Landesmeister im Handball erstmals ausgetragen. Im ersten Jahr nahmen nur Auswahlen einzelner Städte an dem Wettbewerb teil, nicht aber einzelne Vereinsmannschaften. Seit der zweiten Austragung im Jahr 1959 nehmen an dem Wettbewerb nur noch Vereinsmannschaften teil. Den ersten Titel gewann die Stadtauswahl der tschechoslowakischen Hauptstadt Prag.

Eine jährliche Austragung fand bis Mitte der 60er Jahre nicht statt. 1958, 1961 und 1964 wurde der Wettbewerb ausgesetzt, da in diesen Jahren eine Handball-Weltmeisterschaft der Männer ausgespielt wurde. 1969 wurde der Wettbewerb abgesagt, da etliche Mannschaften gegen die Besetzung der Tschechoslowakei protestierten. Seit 1970 wird der Wettbewerb bei den Männern jährlich ausgetragen.

Bis zum Beginn der 80er Jahre dominierten vorrangig deutsche Mannschaften den Pokalwettbewerb. Dabei konnten sowohl Vereine aus der DDR als auch aus der BR Deutschland die höchste Trophäe im europäischen Vereinshandball gewinnen. 1970 und 1979 kam es dabei zu „deutsch-deutschen“ Finalbegegnungen. Der VfL Gummersbach avancierte in dieser Zeit mit fünf Titelgewinnen zum erfolgreichsten Verein in diesem Wettbewerb.

Ab Mitte der 80er Jahre prägten vor allem Mannschaften aus osteuropäischen Ländern, wie der UdSSR oder Jugoslawien, den Wettbewerb. 1994 erfolgte die Umbenennung von Europapokal der Landesmeister in EHF Champions League. Ab diesem Zeitpunkt begann auch die Vormachtstellung der spanischen Mannschaften, welche von 1994 bis 2001 in allen acht Europapokalwettbewerben triumphieren konnten. Allein der FC Barcelona konnte sich neben 1991 die Trophäe von 1996 bis 2000 fünfmal in Folge sichern und löste mit insgesamt sechs Triumphen den VfL Gummersbach als Rekordsieger in diesem Wettbewerb ab. 2015 gewannen die Katalanen ihren neunten Titel.

Die meisten Titel als Einzelspieler haben Andrei Xepkin, David Barrufet und Xavier O’Callaghan gewonnen. Insgesamt siebenmal waren Xepkin zwischen 1996 und 2007, Barrufet und O’Callaghan zwischen 1991 und 2005 Sieger im Europapokal der Landesmeister bzw. der Champions League.

Frauen

Die Austragung des Europapokals der Landesmeister für Frauen erfolgte erstmals 1961 und wird seitdem jährlich ausgetragen.

Anfang der siebziger Jahre begann dabei die Vormachtstellung der sowjetischen Mannschaft von Spartak Kiew, welche insgesamt 20 Jahre andauern sollte. Dabei stand Spartak 15-mal im Endspiel, wobei sie 13-mal als Sieger das Parkett verließen. 1989 verloren die Frauen aus Kiew ihr bislang letztes Finale gegen den österreichischen Vertreter Hypo Niederösterreich, über den sie die beiden Jahre zuvor noch triumphieren konnten.

Die Niederlage von Spartak Kiew gegen die Mannschaft aus Österreich läutete gleichzeitig eine Wachablösung im europäischen Vereinshandball ein. Während der Stern der sowjetischen Mannschaften zu erlöschen begann, konnten die Damen aus dem österreichischen Maria Enzersdorf in den folgenden neun Wettbewerben bis zum Jahr 2000 jedes Mal das Halbfinale erreichen – und bis auf 1997 und 1999 auch das Finale. Mit insgesamt acht Pokaltriumphen prägte dabei Hypo Niederösterreich in den neunziger Jahren diesen Europapokalwettbewerb ebenso deutlich, wie es Spartak Kiew in den Jahren zuvor getan hatte.

Obwohl in der letzten Zeit vor allem dänische Mannschaften die EHF Champions League für sich entscheiden konnten, besitzen heutzutage so viele Mannschaften wie noch nie das Potential, den höchsten der europäischen Vereinswettbewerbe gewinnen zu können.

Vermarktung

Die Umbenennung 1994 in EHF Champions League erfolgte hauptsächlich aus wirtschaftlichen und Marketinggründen. Alle Werbe-, Marken- und Medienrechte der Champions League übertrug die EHF 2008 an ihre Tochterfirma, die EHF Marketing GmbH, die diese Rechte an Dritte vergibt bzw. verkauft.

Im Vorfeld der Saison 2006/2007 schloss die EHF einen Fernsehvertrag mit dem europäischen Spartensender Eurosport ab. Der Vertrag enthielt die Übertragungsrechte an allen Spielen der EHF Champions League, die auch an Dritte weiterverkauft werden konnten. Die Spiele wurden sowohl auf dem frei empfangbaren Eurosport 1 als auch auf Eurosport 2 im Bezahlfernsehen übertragen. Verlängert wurde der Vertrag 2009 um 4 Jahre[1] und 2012 um ein weiteres Jahr[2]. Bisher wurden in Deutschland nur vereinzelt Spiele in den dritten Programmen übertragen. In Deutschland werden Spiele mit deutscher Beteiligung seit der Saison 2014/15 vom Bezahlsender Sky übertragen[3]. Dieser sicherte sich die Übertragungsrechte mittlerweile bis zur Saison 2019/20. Spiele ohne deutsche Beteiligung werden auf skysport.de als freier Livestream angeboten[4]. Ab der Saison 2020/21 bis 2029/30 hält DAZN die Rechte der EHF Champions League[5].

Die Zuschauereinnahmen aus ihren Heimspielen können die Vereine mit Heimrecht komplett behalten, anders als bei anderen Pokalspielen, bei denen die Zuschauereinnahmen zwischen beiden Vereinen 50:50 aufgeteilt werden.

Bei allen Spielen, von der ersten Gruppenphase bis zum Finale, wird auf einem einheitlichen Boden der französischen Firma Gerflor gespielt. Diese können sich die teilnehmenden Vereine kaufen oder von der EHF für Heimspiele ausleihen. Auch der Ball ist bei allen Spielen gleich. Es handelt sich um einen Handball der Marke Select aus Dänemark[6].

Namensrechte

Die EHF Marketing GmbH vergab im September 2010 die Namensrechte an der EHF Champions League der Männer für drei Jahre an die Velux Gruppe, im Dezember 2012 wurde der Vertrag um weitere drei Jahre bis 2016 verlängert[7] und nochmal im Juni 2015 um fünf Jahre bis 2020[8]; seit Beginn der Gruppenphase 2010 heißt der Wettbewerb daher VELUX EHF Men’s Champions League. Das Finale der letzten vier Mannschaften in Köln wird seit 2011 unter dem Namen VELUX EHF FINAL4 ausgetragen.[9] Im Jahr 2020 lief der Vertrag dann aus[10] und bisher gibt es keinen neuen Namenssponsor.

Die Namensrechte für die EHF Champions League der Frauen wurden das erste Mal für das Final-Four-Turnier im Mai 2019 an die russische Delo-Gruppe vergeben. Seitdem wird das Endturnier in Budapest als DELO EHF FINAL4 ausgetragen. In den folgenden zwei Jahren trug dann auch der ganze Wettbewerb den Namen des Sponsors.[11] Der Vertrag wurde für die Saison 2021/22 verlängert.[12]


Modus

An dem Wettbewerb nehmen derzeit (Stand zur Saison 2008/09) in der Regel 40 Mannschaften teil, von denen 24 für die erste Gruppenphase gesetzt werden. Weitere 16 Teams spielen eine Qualifikationsrunde im K.-o.-System, aus der sich die acht Sieger ebenfalls für die erste Gruppenphase qualifizieren. Die acht Verlierer nehmen an der zweiten Runde des EHF-Pokals teil. Seit Einführung des Champions-League-Systems wurde der Modus mehrmals grundlegend reformiert.

Seit der Spielzeit 2015/16 wurde der Modus erneut grundlegend verändert.

1993 bis 2003

Von 1993 bis 2003 nahmen 32 Mannschaften an dem Wettbewerb teil. Dieses waren die Landesmeister der besten 31 Länder der EHF-Länderrangliste sowie der jeweilige Titelverteidiger. In mehrere K.-o.-Runden war eine Gruppenphase eingebettet.

Von der Saison 1993/94 bis zur Spielzeit 1995/96 wurde nach dem Achtelfinale eine Gruppenphase mit zwei Vierergruppen gespielt, deren Sieger das anschließend Endspiel bestritten. Ab 1996/97 bis einschließlich der Saison 1999/2000 erfolgte nach zwei K.-o.-Runde eine Gruppenphase mit vier Gruppen zu je vier Mannschaften anstelle eines Achtelfinales. Die jeweils beiden Gruppenbesten zogen in das Viertelfinale ein, ab dem es wieder im K.-o.-System weiterging.

In der Saison 2000/2001 wurden erstmals die Vertreter der besten sieben Länder der EHF-Länderrangliste (eine 3-Jahres-Wertung) sowie der Titelverteidiger für die Gruppenphase gesetzt, so dass an den vorherigen Runden weniger Teams teilnahmen als zuvor. Gespielt wurden weiterhin vier Gruppen zu je vier Mannschaften, aus denen sich jeweils zwei Mannschaften für das Viertelfinale qualifizierten.

2003 bis 2008

Seit der Saison 2003/04 nehmen 40 Mannschaften an der Champions League teil, davon unterschiedlich viele Mannschaften aus den 31 bestplatzierten Ländern der EHF-Länderrangliste (unter Ausnahme von Montenegro). Die Anzahl der Vereine, die ein Land melden darf, richtet sich nach seiner Platzierung in der Rangliste. Die beiden Länder auf den ersten beiden Plätzen dürfen drei Mannschaften, die vier nächstbesten Länder jeweils zwei Mannschaften melden. Den folgenden 25 Ländern steht ein Platz in der Champions League zu. Der Titelverteidiger wird dem Kontingent seines Landes hinzugerechnet und ist in jedem Fall für die Gruppenphase der kommenden Spielzeit startberechtigt.

Nach der eingangs erwähnten Qualifikationsrunde findet eine Gruppenphase mit acht Gruppen à vier Mannschaften statt, aus denen die beiden besten Mannschaften sich für die nächste Runde qualifizieren. Die Gruppendritten sind für die vierte Runde des Europapokals der Pokalsieger startberechtigt, die Gruppenvierten scheiden aus. Bis zur Saison 2006/07 folgte auf diese Gruppenphase das Achtelfinale der K.-o.-Runde mit Hin- und Rückspiel.

In der Saison 2007/08 fand an Stelle der Achtel- und Viertelfinalspiele eine zweite Gruppenphase statt, in der vier Gruppen zu je vier Mannschaften gebildet wurden, deren Gruppensieger sich für das anschließende Halbfinale qualifizierten, das genau wie das Endspiel mit Hin- und Rückspiel gespielt wurde.

Anfangs plante die EHF schon damals ein Final-Four-Turnier, da dies aber an einem neutralen Ort stattfinden sollte, wurde dieses Vorhaben auf Druck der europäischen Topteams nicht durchgesetzt. Die Vereine befürchteten hohe Zuschauer- und damit Einnahmeeinbußen.

Auch bei den Frauen wurde die Einführung einer zweiten Gruppenphase beschlossen. Ab 2007 schließt sich nach der ersten Gruppenphase mit vier Gruppen à vier Klubs eine zweite mit zwei Gruppen à vier Mannschaften an. Die Halbfinale und das Finale werden im K.-o.-System mit Hin- und Rückspiel gespielt. Damit sollte eine Harmonie zwischen Männer- und Frauenwettbewerb geschaffen werden.

Saison 2008/09

Zur Saison 2008/09 wurde der Modus der EHF Champions League nochmals überarbeitet.

Es waren weiterhin 40 Mannschaften teilnahmeberechtigt von denen 24 direkt für die erste Gruppenphase qualifiziert waren. Die verbleibenden 16 Mannschaften spielten in einer Qualifikationsrunde im K.-o.-System die restlichen acht Startplätze aus. Die unterlegenen acht Mannschaften nahmen an der zweiten Runde des EHF-Cup teil.

Gruppenphase

Die 32 qualifizierten Mannschaften spielten in acht Vierergruppen die Gruppenphase im Modus „Jeder gegen Jeden“ mit Hin- und Rückspiel. Die Ersten und Zweiten aus jeder Gruppe qualifizierten sich für die Hauptrunde und wurden in die gleichen Hauptrundengruppen gesetzt. Die Dritten der Gruppenphase nahmen an der vierten Runde des Europapokals der Pokalsieger teil, die Viertplatzierten schieden aus.

Hauptrunde

In der Hauptrunde wurde in vier Vierergruppen nach dem gleichen Modus wie in der ersten Gruppenphase gespielt. Allerdings spielten Mannschaften, die bereits in der Gruppenphase gegeneinander gespielt haben, nicht noch einmal gegeneinander. Hier wurden die Ergebnisse aus der Gruppenphase übernommen und entsprechend gewertet. Für die nächste Runde qualifizierten sich die Gruppenersten und Gruppenzweiten.

K.-o.-Runde

Die acht qualifizierten Mannschaften aus der Hauptrunde ermittelten in Viertelfinale, Halbfinale und Finale den Champions-League-Sieger. Es wurde im K.-o.-System mit Hin- und Rückspiel gespielt.

Seit der Saison 2009/10

Die Qualifikation wird in Dreier- oder Vierergruppen gespielt. Zudem gab es eine Wildcard-Gruppe, dort nahmen vier Teams teil, die nach Meinung der EHF das Spielniveau der Champions League erhöhen sollen. Der Gruppenerste jeder Gruppe qualifiziert sich für die Gruppenphase. Die ausscheidenden Teams nehmen je nach Platzierung an der 2. oder 3. Runde im EHF-Pokal teil.

Die Anzahl der am Wettbewerb teilnehmenden Mannschaften in der Gruppenphase wurde von 32 auf 24 reduziert. In der Gruppenphase spielten die Mannschaften in vier Gruppen zu je sechs Mannschaften. Jede Mannschaft spielte gegen jeden seiner Gruppengegner ein Auswärts- und ein Heimspiel, sodass jedes Team zehn Spiele zu bestreiten hatte. Die besten vier Mannschaften einer Gruppe kamen ins Achtelfinale, die Zwischenrunde wurde somit wieder abgeschafft.

Ab dem Achtelfinale wird in Hin- und Rückspiel nach dem K.-o.-Prinzip gespielt. Das Halbfinale und Finale wird in einem Final-Four-Turnier ausgespielt, in diesen beiden Runden wird die Entscheidung somit in einem einzigen Spiel gefällt. Das Final Four wurde zunächst jedes Jahr neu ausgeschrieben, somit hatten verschiedene Hallenanbieter die Möglichkeit, das Event in ihre Arena zu holen. Die Spielstätte des Final Four ist seit der Saison 2009/10 die Lanxess Arena in Köln.[13] Am 14. November 2011 gab die EHF bekannt, dass das Final Four bis 2014 in der Lanxess Arena in Köln stattfinden wird.[14] Die EHF verkündete am 14. Dezember 2013 die Verlängerung der Ausrichtung in Köln um weitere zwei Jahre bis 2016.[15] Am 27. März 2015 wurde die 2016 endende Vereinbarung um vier Jahre bis 2020 verlängert.[16] Am 11. Dezember 2018 bestätigte die EHF Köln als Austragungsort bis 2024.[17]

Gruppenphase seit der Saison 2015/16

Zur Saison 2015/16 wurde die Gruppenphase neu gestaltet. Es gibt nun eine Zweiteilung: Die besser eingestuften Vereine spielen in zwei Achter-Gruppen (A und B), die schwächer eingestuften in zwei Sechser-Gruppen (C und D), jeweils in Hin- und Rückrunde. Insgesamt nehmen nun 28 Mannschaften am Wettbewerb teil. Die Sieger der Gruppen A und B qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale. Die Zweit- bis Sechstplatzierten der Gruppen A und B, sowie die zwei in einem Überkreuz-Vergleich der Erst- und Zweitplatzierten der Gruppen C und D ermittelten Teams bestreiten das Achtelfinale.

Entscheidung bei Punktgleichheit

Wenn nach Beendigung aller Gruppenspiele in der Vorrunde oder Hauptrunde zwei oder mehrere Mannschaften punktgleich sind, werden nach einer bestimmten Reihenfolge die endgültigen Platzierungen bestimmt. Zuerst wird der direkte Vergleich der punktgleichen Mannschaften gegeneinander einbezogen. Die Mannschaft, die die meisten Punkte im direkten Vergleich erreicht hat, wird die höchste Position erhalten. Sollte auch hier Punktgleichheit bestehen, entscheidet die beste Tordifferenz und, sollte auch dies bei mehreren Mannschaften gleich sein, die Anzahl der insgesamt im direkten Vergleich geworfenen Tore, welche Mannschaft welche Position erhält. Erst wenn auch die Parameter des direkten Vergleichs keine Entscheidung bringen, wird die Tordifferenz aller Spiele gegen die Gruppengegner und dann die Anzahl der geworfenen Tore in den Gruppenspielen zur Entscheidungsfindung hinzugezogen. Für die Hauptrunde ist es möglich, dass die Platzierung in der Vorrunde oder die Anzahl der Punkte, die in der Vorrunde erreicht wurden, entscheidend ist.

Für den Fall, dass immer noch keine Entscheidung gefunden ist, wird von der EHF ein Losentscheid angesetzt.

Prämien

Der THW Kiel erhielt als Champions-League-Sieger-2007 ein Gesamtpreisgeld von 515.000 Euro. Die Reform der Champions League zur Saison 2007/2008 enthielt auch eine neue Preisgeldregelung. Bisher wurden nur für das Weiterkommen Preisgelder ausgeschüttet, ab der Saison 2007/2008 wurden ab der zweiten Gruppenphase erstmals Punkteprämien ausgeschüttet. Damit sollte verhindert werden, dass bereits ausgeschiedene Mannschaften mit einem B-Team antreten. Auch die Gesamthöhe der ausgeschütteten Preisgelder wurde nochmals erhöht. So konnte der Sieger 2008 insgesamt 100.000 Euro mehr einnehmen als in den Jahren zuvor.

Die Preisgelder werden folgendermaßen verteilt:

Runde Preisgeld für das Erreichen Prämie für ein Unentschieden Prämie für einen Sieg
erste Gruppenphase 15.000 Euro
zweite Gruppenphase 15.000 Euro 7.500 Euro 15.000 Euro
Viertelfinale 20.000 Euro 10.000 Euro 20.000 Euro
Halbfinale 40.000 Euro 15.000 Euro 30.000 Euro
Finale 45.000 Euro 20.000 Euro 40.000 Euro
Sieg 150.000 Euro

Wenn der Champions-League-Sieger alle Spiele ab der zweiten Gruppenphase gewinnen sollte, ergibt sich folgende Aufschlüsselung:

  • 15.000 Euro aus der ersten Gruppenphase
  • 75.000 Euro aus der zweiten Gruppenphase (15.000 + 60.000 Punkteprämie)
  • 60.000 Euro aus dem Viertelfinale (20.000 + 10.000 pro Punkt)
  • 100.000 Euro aus dem Halbfinale
  • 125.000 Euro aus dem Finale
  • 150.000 Euro für den Sieg

Pokal

Der Pokal der EHF Champions League ist ein Wanderpokal. Die Siegermannschaft darf ihn für ein Jahr behalten, muss ihn aber vor den Finalspielen der Folgesaison wieder an die EHF abgeben. Im Gegenzug dazu erhält der Verein eine Replik des Pokals. Gewinnt eine Mannschaft die Champions League zum fünften Mal oder dreimal in Folge, darf sie den Pokal behalten. Der Pokal wiegt genau 7,86 kg und ist damit der schwerste Pokal seiner Sportart. Er besteht zu 46 % aus Bronze und zu 52 % aus Stahl.

Teilnehmer

Die Anzahl der Teilnehmer, die eine Nation in der EHF Champions League stellen darf, ergibt sich aus der EHF-Rangliste. Je besser die Nation platziert ist, desto mehr Mannschaften sind für die Champions League startberechtigt.

  • jeweils 2 Startplätze erhalten die beiden erstplatzierten Verbände (insgesamt 4 Startplätze)
  • jeweils 1 Startplatz erhalten die Verbände der Plätze 3–27 (insgesamt 24 Startplätze)
  • ab Position 28 erhalten die Verbände keinen Startplatz in der Champions League

Erfolgreichste Nationen

Für eine Liste der erfolgreichsten Vereinsmannschaften der Frauen und Männer siehe Liste der Endspiele der EHF Champions League.

Männer

Rang Nation letzter Titel Titel
1.Deutschland Deutschland (auch als Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)2019/2020
2.Spanien Spanien2020/2116
3.Rumänien 1965 Rumänien1976/7703
Tschechien Tschechien (als Tschechoslowakei Tschechoslowakei)1983/8403
Belarus Belarus (als Sowjetunion UdSSR)1989/9003
Kroatien Kroatien (auch als Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien)1992/9303
7.Serbien Serbien (als Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien)1985/8602
Russland Russland (als Sowjetunion UdSSR)1987/8802
Frankreich Frankreich2017/1802
Nordmazedonien Nordmazedonien2018/1902
11.Schweden Schweden1958/5901
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina (als Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien)1975/7601
Ungarn 1957 Ungarn1981/8201
Slowenien Slowenien2003/0401
Polen Polen2015/1601

Frauen

Rang Nation letzter Titel Titel
1.Ukraine Ukraine (als Sowjetunion UdSSR)1987/8813
2.Osterreich Österreich1999/0008
3.Danemark Dänemark2009/1007
Ungarn Ungarn2018/1907
5.Deutschland Deutschland (auch als Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)1990/9104
6.Litauen Litauen (als Sowjetunion UdSSR)1967/6803
Serbien Serbien (als Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien)1983/8403
Rumänien Rumänien2015/1603
9.Slowenien Slowenien2002/0302
Russland Russland (auch als Sowjetunion UdSSR)2007/0802
Montenegro Montenegro2014/1502
Norwegen Norwegen2020/2102
13.Tschechien Tschechien (als Tschechoslowakei Tschechoslowakei)1961/6201
Kroatien Kroatien1995/9601
Spanien Spanien1996/9701
Nordmazedonien Nordmazedonien2001/0201

Erfolgreichste Spieler

Bisher haben 14 Spieler den Europapokal der Landesmeister bzw. die EHF Champions League mindestens fünfmal gewonnen. Vier Spielern gelang dies mit drei verschiedenen Vereinen. Noch aktive Spieler sind fett markiert. Die in der Saison 2021/22 noch aktiven Spieler mit den meisten Titeln (je 3) sind Nikola Karabatić, Aron Pálmarsson, Viran Morros, Cédric Sorhaindo und Jonas Källman.

Titel Nation Spieler Vereine
7Ukraine
Spanien
Andrei XepkinFC Barcelona (1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2005)
THW Kiel (2007)
7SpanienDavid BarrufetFC Barcelona (1991, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2005)
7SpanienXavier O’CallaghanFC Barcelona (1991, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2005)
6SchwedenTomas SvenssonBidasoa Irún (1995)
FC Barcelona (1996, 1997, 1998, 1999, 2000)
6SpanienEnric MasipFC Barcelona (1991, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000)
6SpanienAntonio Carlos OrtegaFC Barcelona (1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2005)
6SpanienIñaki UrdangarinFC Barcelona (1991, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000)
6BelarusSiarhei RutenkaCelje Pivovarna Lasko (2004)
BM Ciudad Real (2006, 2008, 2009)
FC Barcelona (2011, 2015)
6SpanienMateo GarraldaTeka Santander (1994)
FC Barcelona (1996, 1997, 1998, 1999)
Portland San Antonio (2001)
5SpanienJosé Javier HombradosTeka Santander (1994)
Portland San Antonio (2001)
BM Ciudad Real (2006, 2008, 2009)
5BelarusMichail JakimowitschSKA Minsk (1987, 1989, 1990)
Teka Santander (1994)
Portland San Antonio (2001)
5KroatienPatrik ĆavarRK Zagreb (1992, 1993)
FC Barcelona (1998, 1999, 2000)
5SpanienRafael GuijosaFC Barcelona (1996, 1997, 1998, 1999, 2000)
5SpanienFernando BarbeitoFC Barcelona (1991, 1996, 1997, 1998)
Portland San Antonio (2001)

Erfolgreichste Trainer

Bisher haben fünf Trainer die EHF Champions League mehr als einmal gewonnen. Rekordhalter ist der Spanier Valero Rivera, der mit dem FC Barcelona fünfmal die Champions League sowie 1991 den Europapokal der Landesmeister gewann. Talant Dujshebaev, Roberto García Parrondo und Filip Jícha sind die einzigen Trainer, die auch als Spieler die Champions League gewinnen konnten. Jícha gewann als Erster beide Titel beim Final Four in Köln.

Titel Nation Trainer Vereine
5SpanienValero RiveraFC Barcelona (1996, 1997, 1998, 1999, 2000)
4SpanienTalant DujshebaevBM Ciudad Real (2006, 2008, 2009)
KS Kielce (2016)
3IslandAlfreð GíslasonSC Magdeburg (2002)
THW Kiel (2010, 2012)
3SpanienXavier Pascual FuertesFC Barcelona (2011, 2015, 2021)
2FrankreichPatrice CanayerMontpellier HB (2003, 2018)
1SpanienJavier García CuestaTeka Santander (1994)
1SpanienJulián RuizBidasoa Irún (1995)
1SpanienFrancisco EquísoainPortland San Antonio (2001)
1SlowenienMiro PožunCelje Pivovarna Laško (2004)
1SpanienFrancesc EsparFC Barcelona (2005)
1DeutschlandZvonimir SerdarušićTHW Kiel (2007)
1DeutschlandMartin SchwalbHSV Hamburg (2013)
1SchwedenLjubomir VranjesSG Flensburg-Handewitt (2014)
1SpanienRaúl GonzálezRK Vardar Skopje (2017)
1SpanienRoberto García ParrondoRK Vardar Skopje (2019)
1TschechienFilip JíchaTHW Kiel (2020)

Torschützenkönige seit 1993/94

Saison Nation Spieler Verein Tore
1993/94SlowenienUroš ŠerbecCelje Pivovarna Laško76
1994/95Jugoslawien Bundesrepublik 1992Nenad PeruničićBidasoa Irún82
1995/96PortugalCarlos ResendeAcadémico Basket Clube80
1996/97PortugalCarlos ResendeAcadémico Basket Clube82
1997/98UngarnJózsef ÉlesKC Veszprém84
1998/99KroatienZlatko SaračevićRK Zagreb90
1999/2000KroatienZlatko SaračevićRK Zagreb92
2000/01UkraineJurij KostezkyjAcadémico Basket Clube81
2001/02Jugoslawien Bundesrepublik 1992Nenad PeruničićSC Magdeburg122
2002/03KroatienMirza DžombaKC Veszprém67
2003/04SlowenienSiarhei RutenkaCelje Pivovarna Laško103
2004/05SlowenienSiarhei RutenkaCelje Pivovarna Laško85
2005/06Mazedonien 1995Kiril LazarovKC Veszprém85
2006/07FrankreichNikola KarabatićTHW Kiel89
2007/08Mazedonien 1995
Island
Kiril Lazarov
Ólafur Stefánsson
RK Zagreb
BM Ciudad Real
96
96
2008/09TschechienFilip JíchaTHW Kiel99
2009/10TschechienFilip JíchaTHW Kiel119
2010/11DeutschlandUwe GensheimerRhein-Neckar Löwen118
2011/12DanemarkMikkel HansenAG København98
2012/13DanemarkHans LindbergHSV Hamburg101
2013/14SerbienMomir IlićKC Veszprém103
2014/15SerbienMomir IlićKC Veszprém114
2015/16DanemarkMikkel HansenParis Saint-Germain141
2016/17DeutschlandUwe GensheimerParis Saint-Germain115
2017/18DeutschlandUwe GensheimerParis Saint-Germain92
2018/19SpanienAlex DujshebaevKS Kielce99
2019/20SchwedenNiclas EkbergTHW Kiel85
2020/21SpanienValero RiveraHBC Nantes95

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Michael Long: Eurosport signs four-year Champions League handball deal. In: sportspromedia.com. SportsPro Media, 9. Juni 2009, abgerufen am 20. Februar 2019.
  2. James Emmett: Eurosport keeps German rights to EHF Champions League. In: sportspromedia.com. SportsPro Media, 19. September 2013, abgerufen am 20. Februar 2019.
  3. Sascha Staat: Nun offiziell: Velux EHF Champions League bei Sky. In: handball-world.news. 12. September 2014, abgerufen am 20. Februar 2019.
  4. EHF Champions League - die Livestreams im Überblick. In: sport.sky.de. Sky Sport, abgerufen am 20. Februar 2019.
  5. Richard W. Schaber: Handball-Champions-League kommt zu DAZN. 11. September 2020, abgerufen am 22. September 2020 (deutsch).
  6. SELECT ist offizieller Ballausrüster der Europäischen Handballföderation (EHF). In: derbystar.de. Derbystar Sportartikelfabrik, 4. Juli 2016, abgerufen am 20. Februar 2019.
  7. VELUX bleibt bis 2016 Titelsponsor der Champions League. In: handball-world.com. 28. Februar 2012, abgerufen am 21. Juli 2013.
  8. Velux verlängert Vertrag mit Handball Königsklasse. Pressemitteilung. Velux, Juni 2015, abgerufen am 20. Februar 2019.
  9. The VELUX Group to become title sponsor. Europäische Handballföderation, 7. September 2010, abgerufen am 7. September 2010.
  10. VELUX: “The only thing we can say is a big ‘thank you’”. In: eurohandball.com. Europäischen Handballföderation, 27. Dezember 2020, abgerufen am 16. August 2021.
  11. Richard Welbirg: Delo Group signs as first Title Sponsor of Women’s EHF Champions League. In: sponsorship.sportbusiness.com. SportBusiness, 26. Februar 2019, abgerufen am 16. August 2021 (englisch).
  12. Delo Group renews EHF Women`s Champions League title sponsorship for 2021/22. In: handball-world.news. 30. Mai 2021, abgerufen am 16. August 2021 (englisch).
  13. Cologne to stage EHF CL Final Four
  14. VELUX EHF FINAL4 bleibt bis 2014 in Köln
  15. VELUX EHF FINAL4 bleibt bis 2016 in Köln
  16. VELUX EHF FINAL4 bleibt bis 2020 in Köln
  17. EHF FINAL4 Köln bleibt Austragungsort bis 2024
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