Wohn- und Geschäftshaus Friedrich-Ebert-Straße 81 a/b
Das Wohn- und Geschäftshaus Friedrich-Ebert-Straße 81 a/b, auch Märchenhaus genannt, war ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude im Leipziger Waldstraßenviertel.
Geschichte
Der Bau, der als prächtigstes Haus der Straße galt, wurde in den Jahren 1901 bis 1903 nach Plänen des Leipziger Architekten Robert Röthig für Margarethe von Hugo anstelle älterer Gebäude in der damaligen Weststraße als Doppelwohnhaus erbaut. Die reich dekorierte Fassade wies Reminiszenzen unterschiedlichster Stile auf, so unter anderem Porträtreliefs, Masken, Putten, Gaffköpfe, Wappenkartuschen und Neurenaissancesäulen.
Das Haus war bis in die 1990er Jahre bewohnt. Da die Fassadengestaltung mit ihrer Üppigkeit eine Besonderheit im Leipziger Stadtbild darstellte, hatten sich Bürger und insbesondere die Stadtverwaltung für den Erhalt des Baudenkmals eingesetzt. Doch auch in Aussicht gestellte Fördergelder konnten die Hausbesitzer nicht zu einer Sanierung bewegen. So verfiel das Haus zusehends und die Eigentümer beantragten den Abbruch. Durch einen Brand wurde am 19. Oktober 2005 das Dach des Hauses fast völlig zerstört. Da die Versuche der Stadt, durch Käufer oder Sponsoren das Haus zu erhalten, fehlschlugen, wurde dem Abrissantrag der Eigentümer von Seiten der Stadt Leipzig stattgegeben und das Haus am 4. April 2006 abgerissen. Eine Fotodokumentation der Stadt zeigt für die Nachwelt die architektonische Gestaltung.[1]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II. Deutscher Kunstverlag 1998, S. 542.
- Bernd Siroka/Peter Franke: Das Leipziger Waldstraßenviertel, Straßen, Häuser und Bewohner. Leipzig 2012, ISBN 978-3-361-00673-7, S. 84–85.
Weblinks
- Bilder und Chronologie (Memento vom 30. März 2008 im Internet Archive)
- Berichte in der Leipziger Volkszeitung (Memento vom 19. Dezember 2008 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Bernd Siroka/Peter Franke, 2012, S. 84–85.