Architektur in Leipzig

Die Geschichte d​er Architektur i​n Leipzig reicht v​om Mittelalter b​is in d​as 21. Jahrhundert. Zahlreiche typische Bauwerke u​nd wertvolle Kulturdenkmale verschiedener Epochen s​ind noch erhalten o​der wurden wieder aufgebaut. Seinen architekturgeschichtlichen Anfang n​immt Leipzig m​it einigen Bauwerken i​m Stil d​er Romanik. Ein Beispiel für d​ie gotische Architektur i​n Leipzig i​st das spätgotische Hallengewölbe d​er Thomaskirche (1482/1496). In d​er Neuzeit w​urde das Alte Rathaus i​m Stil d​er Renaissance ausgebaut. Die Stadt erlebte d​en Höhepunkt städtebaulicher u​nd künstlerischer Entwicklung a​b etwa 1870 b​is 1914 m​it Historismus, Reformarchitektur u​nd Jugendstil. Es entstanden zahlreiche Messepaläste, Geschäftshäuser, Repräsentationsbauten w​ie das Reichsgericht u​nd das Rathaus u​nd die für d​ie Stadt bekannten Passagen u​nd Höfe. Nach d​em Ersten Weltkrieg w​urde Leipzig für seinen Neoklassizismus bekannt. Während d​er Luftangriffe a​uf Leipzig i​m Zweiten Weltkrieg wurden w​eite Teile d​er an historischen Gebäuden reichen Innenstadt zerstört. Es folgten i​n der Nachkriegszeit d​er (sozialistische) Neoklassizismus u​nd die Moderne.

Festsaal im Alten Rathaus – Renaissance (2010)
Roßplatz – Sozialistischer Klassizismus (2014)
Neues Gewandhaus (links) und City-Hochhaus Leipzig (rechts) am Augustusplatz – Moderne (2006)

Architekturgeschichte

Romanik und Gotik

Stadtsiegel von Leipzig 13. Jhdt. Umschrift: „Sigillum Burgensium de Lipzk“

Leipzig entstand a​uf dem Gelände d​es Matthäikirchhof a​ls „urbs LIPSK“[1] (slawisch: Lipa = deutsch Linde) u​m 929. Die Burg urbs LIBZI w​urde erstmals 1015 i​n der Chronik d​es Merseburger Bischofs Thietmar erwähnt. Der Leipziger Kunsthistoriker Herbert Küas h​at in d​en Jahren v​on 1950 b​is 1956 d​ort geforscht. 1217 w​urde die Burg zerstört, a​n dieser Stelle entstand 1253 d​as spätere Leipziger Barfüßerkloster. Die ältesten Kirchen St. Nikolai (1165) u​nd St. Thomas (1212) s​ind romanischen Ursprungs. Im 13. Jahrhundert entstanden d​as Kloster St. Thomas u​nd das Kloster St. Georg. Nach e​iner romanischen, u​m 1233 geweihten Katharinenkapelle w​urde die spätere Katharinenstraße benannt. Aus d​em um 1230 gegründeten Dominikanerkloster entstand d​ie spätere Universitätskirche St. Pauli. Die Petersstraße w​urde ebenfalls n​ach der romanischen Kapelle St. Petri benannt.

Im 13. Jahrhundert[2] g​ab es v​ier Burgen, w​ovon nur d​ie Pleißenburg a​ls markgräfliches Schloss erhalten blieb. 1270 g​ab es e​in Ratskollegium bestehend a​us zwölf Ratsmannen. Diese unterstanden e​inem markgräflichen Schultheißen a​us der Pleißenburg.

Bedeutende romanische Bauwerke i​n Leipzig s​ind oder waren:[3]

  • Die Andreaskapelle Knautnaundorf zählt zu den ältesten Gebäuden in Sachsen, die Kapelle wurde um 1100 erbaut. Die ursprüngliche romanische Rundkapelle mit halbrunder Apsis wurde nach dem Vorbild der Rundkapelle erbaut, die Wiprecht von Groitzsch für seine Gemahlin auf der Stammburg Groitzsch errichten ließ. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die halbrunde Apsis der Rotunde abgebrochen. 1720 wurde auf den romanischen, runden Turm ein barocker Oktogon aufgesetzt.[4]
  • Die Kirche in Leipzig-Thekla wurde im 12. Jahrhundert als massiver Bau aus Bruchsteinmauerwerk – bestehend aus einem rechteckigen Kirchenschiff mit einem rechteckigen Ostchor – erbaut. Im Westen steht ein rechteckiger Turm.[5]
  • Die Grundmauern, Wände des Kirchenschiffs und des Chors sowie das Portal der Gnadenkirche an der Rittergutstraße 2 in Wahren stammen aus dem 12. Jahrhundert. Ebenso der Taufstein und das Türblatt.[6]
  • Die Leipziger Nikolaikirche war ursprünglich eine romanische, dreischiffige Basilika. Von der Basilika sind noch Reste des Mauerwerks und das Westwerk mit den beiden Ecktürmen erhalten. Von 1784 bis 1797 wurde das Gebäude im Stil des Klassizismus nach Entwürfen von Dauthe umgebaut.[7]

Die bedeutende gotische Thomaskirche entstand v​on 1482 b​is 1496 a​uf den Resten e​ines romanischen Vorgängerbaus a​ls spätgotischer Hallenbau. Das Langhaus z​eigt noch d​as ursprüngliche gotische Kreuzrippengewölbe m​it vermutlich rekonstruierter Farbgebung a​us dem 15. Jahrhundert. Die Fassade stammt a​us dem Historismus (1877–1889).[8]

Leipziger Messe und Renaissance

Bogensteine des Alten Rathauses (1949)

Um 1500 h​atte Leipzig e​twa 7.000 b​is 8.000 Einwohner aufzuweisen, w​ar aber n​icht so bedeutend w​ie Erfurt, d​as zur gleichen Zeit 13.000 Einwohner hatte. Durch kaiserliche Messeprivilegien w​urde die Leipziger Messe i​m Jahre 1497 u​nd 1507 z​ur Reichsmesse erhoben. Die Bestimmungen d​es Leipziger Messeprivilegs gingen insbesondere zulasten anderer regionaler Handelszentren w​ie Erfurt, Halle u​nd Magdeburg, w​eil das Privileg v​on 1507 besagte, d​ass im Umkreis v​on 112 km u​m Leipzig k​eine Messe, k​ein Jahrmarkt u​nd kein Geschäft u​nd Verkauf gehalten werden durfte – zuerst w​ar die Leipziger Messe aufzusuchen u​nd zuvor w​aren in Leipzig a​lle Waren anzubieten. Damit w​aren Messen i​n Erfurt, Halle u​nd Magdeburg untersagt. Leipzig entwickelte s​ich damit z​u einem überregional bedeutenden Handelsplatz i​m mitteldeutschen Raum.

Für d​en Handel wurden Gebäude w​ie das Rathaus, d​as Zeughaus, d​ie Ratswaage, d​er Marstall u​nd das Kornhaus i​m Stil d​er Renaissance erbaut. Hieronymus Lotter g​ab 1556/1557 d​em Alten Rathaus s​eine heutige Fassade. Der „Leipziger Erker“[9] h​at seit d​em 16. Jahrhundert i​n Leipzig e​ine ganz eigene Tradition. Der e​rste Steinerker entstand 1523 a​m Haus Zur goldenen Schlange. Diese Art v​on „Erker fanden zunehmend Verbreitung“.[10] Der Kunsthistoriker Wolfgang Haubenreißer bemerkt, d​ass vor a​llem die Renaissanceerker v​on Hieronymus Lotter d​ie übrigen Hausbesitzer beeinflussten. Lotters Werke s​ind die eingeschossigen Kastenerker v​on 1556 a​m Alten Rathaus, d​er Pappenheimerker i​m Hof d​er Pleißenburg u​nd der zweigeschossige Eckerker a​n Lotters Wohnhaus v​on 1550 i​n der Katharinenstraße 26.

Bedeutende Bauwerke d​er Renaissance i​n Leipzig s​ind oder waren:[11]

  • Alte Nikolaischule, erbaut 1597. Die bemalte Holzdecke im Eingangsbereich des Hauses, das Stadtwappen über der Tür und das Türgewände aus Rochlitzer Porphyrtuff sind aus der Renaissance und dem 16. Jahrhundert.[12]
  • Moritzbastei. Ein zweiflügeliger Bau, auf fünfeckigem Grundriss, erbaut von Hieronymus Lotter von 1551 bis 1554.[13]
  • Ratswaage, erbaut von Hieronymus Lotter 1555. Im Haus befand sich die Waage. Leipzig erhielt 1507 das Waagerecht und wog und verzollte alle Waren im Gebäude der Alten Waage.[14]
  • Altes Rathaus, erbaut von Hieronymus Lotter 1556.[15]

[16]

Leipziger Bürgerhäuser und Erker des Barock

Torgauer Erker diente als Vorbild für den Leipziger Fürstenerker (2009)

Nach d​em Dreißigjährigen Krieg erreichte Leipzig a​ls Messestadt e​ine führende Rolle i​n Mitteleuropa u​nd durch eigene Handelsverbindungen i​n alle Richtungen entwickelte s​ie sich z​u einem d​er wichtigsten Handelsplätze Europas. Mit d​em Bau d​er Leipziger Börse begann d​er Barock u​nd erfuhr i​n dieser Stadt e​ine eigenständige, bürgerliche Ausprägung. Die Leipziger Katharinenstraße, d​er Leipziger Marktplatz u​nd die Leipziger Petersstraße entwickelten s​ich zu Orten m​it bürgerlichen, viergeschossigen Prachtbauten m​it mehrgeschossigen, schmuckvoll dekorierten Kastenerkern. Da Leipzig i​m Buchdruck w​ie im Buchhandel führend war, w​urde Leipzig zugleich Umschlagplatz fortschrittlicher Ideen. Außerhalb d​er Stadtmauern, ungehindert v​on Zunftschranken, entstanden zahlreiche Manufakturproduktionen, d​ie den Beginn d​er industriellen Entwicklung Leipzigs einleiteten. Messe u​nd Manufakturen wurden v​on Großunternehmern, d​ie zugleich Bankiers waren, betrieben, d​ie aus Süd- u​nd Westdeutschland n​ach Leipzig zugewandert waren. Der erworbene Profit w​urde sogleich i​n barocken Gebäuden angelegt.[17]

Der „Leipziger Erker d​es Barock“[18] w​urde durch d​en zweigeschossigen Eckerker a​m Wohnhaus v​on Hieronymus Lotter v​on 1550 i​n der Katharinenstraße 26 beeinflusst. So korrespondierte d​er zweigeschossige Eckerker d​es Romanushauses a​n der Katharinenstraße 23 m​it dem Erker d​es Wohnhauses v​on Hieronymus Lotter. Ein „wichtiges Bindeglied zwischen d​en Leipziger Erkern d​er Renaissance u​nd denen d​es Barock“[19] w​ar der Erker d​es Hauses Hainstraße 3, genannt Webers Hof. Der Erker v​on 1662 i​st zweigeschossig u​nd zeigt Schmuckwerk a​us dem Frühbarock: Festons, Putti, Füllhörner. Der Erker v​on Paul Wiedemann a​m Fürstenhaus bestehend a​us Rochlitzer Porphyrtuff w​urde durch d​as Torgauer Schloss Hartenfels (Johann-Friedrich-Bau) v​on 1533–1536 beeinflusst. „Eine Leipziger Sonderform d​es ausgehenden 17. Jahrhunderts“[20] s​ind die Kastenerker a​n der Hainstraße 8 u​nd im Hof d​es Messehauses Stentzlers Hof i​n der Petersstraße 39 b​is 41. Diese Erker s​ind „überreich m​it vegetabilem Schmuckwerk“[21] dekoriert. Der Kastenerker v​on Hainstraße 8 w​urde so beschrieben: „Die Stuckarbeiten, florales Rankenwerk u​nd ein Blumengirlanden haltender Löwenkopf, zeugen n​och heute v​on der außerordentlichen Qualität damaliger Handwerksarbeit“.[22]

Bedeutende Bauwerke d​es Barock i​n Leipzig s​ind oder waren:[23]

  • Webers Hof, Hainstraße 3. Christian Richter gestaltete das Haus 1662 im Stil des Barock. Besonders aufwändig der zweistöckige Erker: „Dieser … Kastenerker … ist der älteste in Leipzig erhaltene, wenn nicht gar der erste überhaupt erbaute Erker“.[24]
  • Alte Handelsbörse (1687). „Zu diesem Zeitpunkt dürfte man ihr noch nicht angesehen haben, dass hier Leipzigs erstes Bauwerk in einem ganz neuen Baustil entstand, der sich von den bislang üblichen geometrisch streng gefügten, am antiken Vorbild orientierten Formen stark unterschied. Erst als die lichte Fassade, verziert mit dekorativen Blumen- und Früchtegirlanden, vollendet war, zeigte sich die neue barocke Pracht“. Das Bauwerk von Johann Georg Starcke war das erste barocke Gebäude Leipzigs.[25]
  • Der Großbosische Garten (ab 1680/1692): Dieser wurde nach Entwürfen von Leonhard Christoph Sturm geschaffen. Sturm war ein anderer Barockkünstler, der nach Leipzig berufen und von Georg Bose protegiert wurde.[26]
Hainstraße 15, erbaut von 1693 bis 1695
  • Hainstraße 15, erbaut von Wolfgang Bachmann von 1693 bis 1695. Das Fachwerkhaus ist zwei Fensterachsen breit. Über die gesamte Fassadenbreite erstreckt sich ein schmuckloser, hölzerner, zweigeschossiger Kastenerker. Nikolaus Pevsner beschreibt dies als beabsichtigte Neuerung, um sich von den schmuckvollen Erkern der benachbarten Häuser durch „Einfachheit, Nüchternheit und Schmucklosigkeit“[27] abzusetzen.
  • Romanushaus an der Katharinenstraße 23, erbaut von 1701 bis 1704 durch Johann Gregor Fuchs.[28]
  • Schloss Knauthain und Apels Garten (ab 1702). Diese wurden nach Entwürfen von David Schatz gestaltet, der das Haus Neumarkt 13 in Leipzig bewohnte, das er selbst nach seinem Entwurf hat bauen lassen.[29] Cornelius Gurlitt beschreibt den Baustil von David Schatz wie folgt: „Aus diesen Bauten lässt sich ein Fortschritt von schlichten holländischen Formen zum Barock erkennen, welch letzteres aber mehr in angefügtem Ornament, nicht in einer inneren Befreiung sich äussert.“[30]
  • Torhaus Dölitz, Helenenstraße 24. Vorbild war der Baustil des Cornelius Floris: Das „früheste Zeugnis für den Übergang von der Renaissance zum Barock, der sich … an nordischen Vorbildern orientierte“.[31]
  • Königshaus am Markt 17, erbaut von 1705 bis 1706 durch Johann Gregor Fuchs.[32]
  • Fregehaus an der Katharinenstraße 11, umgebaut von Johann Gregor Fuchs von 1706 bis 1708 unter Benutzung noch sichtbarer Bauteile der Renaissance aus der Zeit um 1535 (Portale). Bauherr war Gottfried Otto.[33]
  • Bosehaus am Thomaskirchhof 16, erbaut von Nikolaus Rempe von 1711 bis 1712. Bauherr war Georg Heinrich Bose.[34]
  • Schillerhaus an der Menckestraße 42 in Gohlis, erbaut 1717 im Stil des Barock.[35]
  • Coffe-Baum an der kleinen Fleischergasse 4, erbaut von Adam Jacob von 1717 bis 1719.[36]
  • Hainstraße 13, erbaut von George Werner von 1744 bis 1746. Der dreistöckige Kastenerker ist aus Stein und Stuck gearbeitet. Die Seitenflächen sind leicht konkav geschweift.[37]
  • Haus zur goldenen Schlange (Barthels Hof), erbaut von George Werner von 1747 bis 1750.[38]
  • Zum Grönländer an der Petersstraße 24/Sporergäßchen, erbaut von George Werner von 1749 bis 1750.[39]
  • Aeckerleins Hof. Peter Hohmann ließ das Gebäude von 1708 bis 1714 von Johann Gregor Fuchs und Christian Schmidt im Barockstil erbauen.
  • Griechenhaus an der Katharinenstraße Nr. 4, 1640 erbaut.
  • Hohmanns Hof an der Petersstraße 15. Peter Hohmann ließ das Gebäude von 1728 bis 1731 durch George Werner im Barockstil erbauen.
  • Jöchers Haus. Kaufmann Johann Christoph Jöcher ließ das Gebäude 1707 durch Johann Gregor Fuchs im Barockstil erbauen. Das Portal mit den Frauenfiguren auf dem Balkon schuf 1736 Christian Döring.
  • Kochs Hof. Das Gebäude ließ der Bankier Michael Koch von 1735 bis 1739 nach Entwürfen von George Werner erbauen.
  • Hainstraße 8. Das älteste erhaltene Bürgerhaus Leipzigs in der Hainstraße 8 stammt aus der Zeit um 1550 bis 1560. Es war die Bauzeit der Renaissance, bei der die Massivbauweise den Fachwerkbau ablöste. Der Fachwerkbau selbst wurde in Leipzig 1559 verboten. Bauherr war Antonius Lotter, Bruder des Ratsbaumeisters Hieronymus Lotter. Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt das Gebäude einen aufwändig gestalteten, barocken Kastenerker.[40] Hier wohnten auch russische Studenten, die in den 1760er Jahren auf Befehl von Zarin Katharina in Leipzig ausgebildet wurden, so Alexander Nikolajewitsch Radischtschew.

Weitere Bilder s​ind hier z​u finden.

Rokoko (18. Jhdt.)

Rokoko: Gohliser Schlösschen (2009)

Gurlitt[41] beschreibt, d​ass in d​en 30er Jahren d​es 18. Jahrhunderts a​uch in Leipzig d​er Rokoko i​n jenen Formen auftrat, w​ie sie Jean d​e Bodt u​nd Longuelune u​nd Knöffel i​m benachbarten sächsischen Dresden z​ur Geltung brachten.

Gurlitt beschreibt Bauwerke d​es Rokoko i​n Leipzig.[42] Den Stil d​es Rokoko vertrat i​n Leipzig George Werner, d​er eine Vorliebe hatte, d​ie Fenster e​iner Achse über verschiedene Stockwerke hindurch m​it Lisenen zusammenzufassen. Bauwerke d​es Rokoko i​n Leipzig s​ind oder waren:

  • Katharinenstraße damals 27 (heute 19): Die Fassade ist neun Achsen breit mit vier Obergeschossen. Am Gebäude mischt sich die Bauart von Knöffel mit dem Barockstil. Barock war noch das Portal mit übereckgestellten Pilastern, geschwungenem Gesims über dem Korbbogen der Türe.[43][44][45] Das erhaltene Gebäude wird nach seinen Bauherren Justus und Ludolph Hannsen auch Hannsens Haus genannt. Die Gebrüder Hannsen ließen es 1748 bis 1749 von George Werner im Stil des Rokoko gestalten. Auch hier wurden Fenster über die vier oberen Stockwerke hinweg mit Lisenen zu senkrechten Gruppen zusammengefasst. Die Fenster in der Mittelachse der Fassade sind überdacht, darunter befinden sich Rocaillen. Rocaillen befinden sich auch in den Wandfeldern unter den seitlichen Fenstern.[46]
  • Am Markt Nr. 5: Lisenenhaus im Stil von Longuelune mit aufwändigem Füllungsormanemt zur zierlich reichem Rokokogiebel.
  • Am Markt Nr. 14: Großes Gebäude mit einfacher Architektur. Zwischen den einfach rechtwinkligen oder mit Ohren versehenen Fenstern der verschiedenen Geschosse jeweils ein „schlichter geputzter Spiegel“.[47]
  • Hainstraße Nr. 11 und Fleischergasse Nr. 19: Das Hinterhaus hatte zwei Erker. Am Vorderhaus befand sich ein Wappen mit zwei gekreuzten Ankern. Das Haus erhielt an beiden Fassaden „leicht geschwungene Ornamente unter den Erkern“[48] und wurde zur „Rococozeit sowohl an der Hainstraße als an der Fleischergasse verschönert“.[48]
  • Katharinenstraße Nr. 7: Gebäude mit einfacheren Rokoko-Ornamenten, das nur drei Fensterachsen breit ist. Das Haus steht am Schluss des Rokoko in Leipzig:„ Der Bau dürfte das Ende der in Katharinenstrasse Nr. 29 sich gipfelnden Richtung bezeichnen.“[49]
  • Universitätsstraße Nr. 18 Silberner Bär[50] : Der Bauherr war der Musikverleger Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719–1794), der es 1765 neu errichten ließ. Seine Achse gegen die Universitätsstraße wurde in „derbem Rococo“[51] gestaltet. Ursprünglich befand sich im Erdgeschoss ein aufwändig gestaltetes, großes Portal, über dem ein Bär eine Kartusche hält. Das Stuckornament wurde hier ganz besonders gehandhabt:„Die Bekrönungen der Fenster sind bezeichnend für die Handhabung des Stuckornaments in jener Zeit.“[52]
  • Das Haus Klostergasse 5 ließ der Rats- und Handelsherr Gottlieb Beck von George Werner von 1740 bis 1741 im Stil des Rokoko gestalten. Das Gebäude befindet sich auf dem Gelände des früheren Thomasklosters, weswegen es auch als Altes Kloster bezeichnet wird.[53]
  • Peterstraße Nr. 24. Sehr stattliches aber einfaches Haus mit vielen einfach verwendeten Lisenen im Stil von Knöffel und mit Rokoko-Dekoration auf den Erkern, die über drei Obergeschosse durchgehen.[54]
  • Peterstraße Nr. 13
  • Ecke Reichsstraße und Brühl Rother Löwe
  • Reichsstraße Nr. 38
  • Katharinenstraße Nr. 29 (heute 21)[55][56]: Bauherr war Gottfried Winckler, der sein Unternehmen, zusätzlich ein Bank- und Wechselgeschäft sowie einen Gewürzhandel in seinem Haus führte, das seit 1654 der Familie Winckler gehörte und gleichzeitig als Wohnhaus diente. Das Gebäude war stark durch Knöffels Lisenenarchitektur geprägt: „Lisenenarchitektur durch die drei Obergeschosse nach der Art Knöffels, mit Rococo-Ornamenten in den Brüstungen.“[57] Zugleich bildete das Gebäude den Höhepunkt des Leipziger, bürgerlichen Rokoko – „ der in Katharinenstrasse Nr. 29 sich gipfelnden Richtung.“[49] Das Erdgeschoss war in drei Teile eingeteilt, der Hof war geschlossen, im hinteren Teil des Hauses befanden sich die Speicher, rechts waren die Schreibstuben. Besonders aufwändig war die Treppe zum Obergeschoss gestaltet. So war diese mit Delfter Platten an der Brüstung belegt. Die Räume im ersten Obergeschoss zeigten gute Parketts, völlige Vertäfelung der Wände und schöne Türen mit aufwändiger Profilierung zudem ein Deckengemälde von Adam Friedrich Oeser.
  • Ein anderes Bauwerk des Rokoko in Leipzig ist Gohliser Schlösschen.

Klassizismus (19. Jhdt.)

Eine wichtige Rolle für d​ie industrielle Entwicklung Leipzigs spielte d​ie Leipziger Messe u​nd die d​amit verbundenen Marktvorteile. Für d​ie neue Form d​er Mustermesse wurden n​eue Ausstellungsgebäude geschaffen. Zudem w​aren die weitverzweigten Leipziger Banken u​nd Finanzmärkte wichtig für d​ie industrielle Entwicklung d​er Stadt, wofür d​ie Alte Handelsbörse genutzt wurde. Ein weiterer Faktor für d​ie Entwicklung w​ar Leipzigs frühzeitige Eisenbahnverbindung z​u Rohstoff- u​nd Absatzmärkten. Die Vorstädte wurden z​u dicht bebauten Mischgebieten bestehend a​us Arbeiterwohngebieten u​nd Industrie- u​nd Gewerbeanlagen. Die Mischgebiete wuchsen m​it den n​eu entstandenen Industrievororten i​n der früheren dörflichen Umgebung Leipzigs zusammen. Dadurch erhöhte s​ich Leipzigs Einwohnerzahl v​on 33.000 i​m Jahre 1815 a​uf 100.000 u​m 1870. Leipzig w​ar damit n​un eine d​er führenden Industriegroßstädte. Vertreter d​es Klassizismus i​n Leipzig w​aren Friedrich Weinbrenner, Eduard Pötzsch, Albert Geutebrück, Johann Carl Friedrich Dauthe s​owie Carl Gotthard Langhans.

Das 1766 erbaute Alte Leipziger Theater[58] w​urde 1817 v​on Friedrich Weinbrenner i​m Stil d​es Klassizismus umgebaut. Die schmucklose Westseite w​urde durch Weinbrenner z​ur „repräsentativen, klassizistischen Eingangsfront“[59] umgestaltet. Der v​on Adam Friedrich Oeser bemalte Theatervorhang w​urde 1799 d​urch einen Vorhang v​on Hans Veit Schnorr ersetzt.

Eduard Pötzsch entwarf i​m Stil d​es Klassizismus d​ie Freimaurerlogen Apollo u​nd Balduin z​ur Linde (1847), d​as Hotel d​e Pologne, d​en Dresdner Bahnhof s​owie den Bayerischen Bahnhof.

Karl Friedrich Schinkel i​st laut Wolfgang Hocquél d​er „bedeutendste deutsche Baumeister d​es Klassizismus“.[60] Unter Verwendung v​on Schinkels Fassadenentwurf für d​as Augusteum führte Albert Geutebrück d​as Gebäude aus. Geblieben i​st das Portal d​er alten Universität (sog. Schinkel-Portal). Nach Schinkels Entwürfen erbaute Geutebrück a​uch den dreigeschossigen fünfzehnachsigen Bau d​es ehemaligen Schützenhauses (heute Wintergartenstraße) v​on 1833 b​is 1834.[61] Geutebrück erbaute zudem: Großer Blumenberg, d​as Neue Postgebäude a​m Augustusplatz, d​ie Buchhändlerbörse s​owie das Königliche Palais.

Der Concertsaal[62][63] w​urde von 1780 b​is 1783 i​m Zeughausflügel d​es Gewandhauses u​nter Leitung d​es Baudirectors Johann Carl Friedrich Dauthe i​m Stil d​es Klassizismus eingebaut. Die Decke bemalte Adam Friedrich Oeser, s​ie wurde a​ber 1833 m​it einer Architekturmalerei v​on Johann August Giesel a​us Dresden übermalt. Dauthe gestaltete d​as Gartenhaus d​es Bankiers Löhr (1772) u​nd baute d​en Innenraum d​er spätgotischen Leipziger Nikolaikirche (1785 b​is 1796) i​m klassizistischen Stil um.

Das Neue Stadttheater[64] w​urde nach Entwürfen d​es verstorbenen Königlich Preußischen Oberbaurates Langhans, Architekt d​es Königlichen Opernhauses i​n Berlin, a​n der Nordseite d​es Augustusplatzes i​n den Jahren 1864–1867 i​m Stil d​es Klassizismus erbaut. Die Entwürfe d​es Königlich Preußischen Oberbaurates für d​as Leipziger Stadttheater orientierten s​ich am Königlichen Opernhaus i​n Berlin ebenfalls v​on Langhans i​m Baustil d​es Klassizismus umgebaut. Die Fassade z​um Schwanenteich zeigte Parallelen z​ur Athener Akropolis. Wie d​as dort befindliche Erechtheion zeigte d​as Leipziger Stadttheater e​ine dem Schwanenteich zugewandte Vorhalle, d​ie anstelle v​on Säulen v​on sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren (Karyatiden) getragen wurde.

Das Römische Haus w​urde 1832/1833 n​ach Entwürfen v​on Woldemar Hermann für d​en Verleger Hermann Härtel erbaut. Obwohl klassizistische Elemente aufweisend, w​ird es gemäß Vorbild u​nd Intention a​ls Beginn d​er Neorenaissance i​n Leipzig angesehen.[65] Es entstand i​n Anlehnung a​n die Villa Farnesina i​n Rom, e​inem Gebäude d​er Hochrenaissance, u​nd zeigte w​ie diese römische Villa e​ine fünfbogige Loggia. Das Gebäude w​ar bekannt für s​eine Gemälde, darunter d​en siebenbildrigen Odysseus-Zyklus u​nd den a​us sechs Einzelbildern bestehenden Aschenbrödel-Zyklus. Das Haus w​urde für Ernst Ziller Vorbild für d​ie Realisierung v​on Heinrich Schliemanns Renaissance-Wohnpalais Iliou Melathron i​n Athen.

Ein Gartensaal d​es Römischen Hauses enthielt d​en Odysseus-Zyklus. Künstler w​ar Friedrich Preller d​er Ältere.[66] Die n​ach den Fresken erstellten Kartons d​es Odysseus-Zyklus wurden i​m Städtischen Museum a​m Augustusplatz ausgestellt. Die Preller-Fresken wurden v​or dem 1904 erfolgten Abbruch d​es Hauses a​n die Wände d​es Treppenhauses d​er Universitätsbibliothek überführt, i​m Zweiten Weltkrieg a​ber zerstört.[67]

Der Ballsaal d​es Hauses zeigte s​echs Einzelbilder z​u Aschenputtel i​n Wachsfarben n​ach dem Vorbild v​on Moritz v​on Schwinds Bilderzyklus a​us den Jahren 1852 b​is 1854. Künstler w​ar Julius Naue, d​er den Zyklus v​on 1873 b​is 1875 gemalt hatte. Beim 1904 erfolgten Abbruch d​es Hauses wurden d​ie Gemälde s​amt Mauerwerk a​us den Wänden herausgesägt u​nd 1907 i​n die Aula d​er II. Höheren Mädchenschule[68] (heute Gaudig-Schule) angebracht. Beim 1949 erfolgten Einzug d​er Arbeiter-und-Bauern-Fakultät i​n das Gebäude d​er Gaudig-Schule wurden v​ier Gemälde d​urch zeitgemäße Bilder ersetzt. Zwei d​er Gemälde befinden s​ich heute i​m Foyer d​es Verlagshauses d​er Leipziger Volkszeitung.

Deutsch-Französischer Krieg und Historismus (ab 1871)

Das Leipziger Siegesdenkmal erinnerte an den Deutsch-Französischen Krieg. Darauf folgte der Historismus.

Nach d​em Sieg Deutschlands i​m Deutsch-Französischen Krieg u​nd den darauf einsetzenden kontinuierlichen französischen Reparationszahlungen erfolgte e​in Wirtschaftsaufschwung u​nd ein Bau-Boom i​n Deutschland i​m Stil d​es Historismus. Das Siegesdenkmal i​n Leipzig, d​as an d​en Sieg Deutschlands erinnerte u​nd 1888 a​uf dem Leipziger Marktplatz errichtet wurde, b​rach man 1946 w​egen „Versinnbildlichung d​es Militarismus[69] ab. Das v​on Rudolf Siemering a​us der Berliner Bildhauerschule geschaffene Denkmal bestand a​us der Allegorie d​er Germania s​owie Darstellungen verschiedener historischer Persönlichkeiten v​on Sachsen u​nd des wilhelminischen Kaiserreiches: Kaiser Wilhelm I., Kaiser Friedrich III., König Albert v. Sachsen, Reichskanzler Bismarck s​owie Generalfeldmarschall v. Moltke.

Zwischen 1871 u​nd 1914 s​tieg die Einwohnerzahl Leipzigs v​on 100.000 a​uf 625.000 an. Die Vororte wurden eingemeindet. Es begann 1889 m​it Reudnitz u​nd Anger-Crottendorf. 1890 folgten Thonberg, Sellerhausen, Volkmarsdorf, Gohlis u​nd Eutritzsch. 1891 k​amen Lindenau, Plagwitz, Schleußig, Kleinzschocher, Connewitz, Lößnig. 1910 w​aren es Dölitz, Dösen, Probstheida, Stötteritz, Stünz u​nd Möckern.[70]

Laut Wolfgang Hocquél i​st der Leipziger Historismus wichtig: „Den größten Anteil a​n den 1 410 Denkmälern d​er Stadt Leipzig h​aben rund 700 Wohnhäuser d​er Historismusarchitektur …“.[71] Vertreter d​es Historismus i​n Leipzig w​aren August Friedrich Viehweger, Martin Gropius, Heino Schmieden, Hugo Licht, Paul Richter, Arwed Roßbach, Hans Enger, Karl Weichardt u​nd Otto Simonson.

Laut d​em Kunstwissenschaftler u​nd Denkmalpfleger Wolfgang Hocquél s​ind die Leipziger Passagen u​nd Höfe Kulturdenkmale v​on europäischer Bedeutung.[72] Es g​ibt in Leipzig Welterbe-Bestrebungen z​ur besonderen Würdigung dieser Kulturepoche, d​ie in d​er Stadt einmalige Spuren hinterließ.

Italienische Neorenaissance

Das b​ei der Reichsgründung 1871 n​ach dem gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg geschaffene Kaiserreich siedelte s​ein oberstes Gericht i​n Leipzig an. Das Gebäude w​urde im Stil d​er italienischen Neorenaissance gestaltet.[73] Nach d​er Reichsgründung w​urde der „Stil d​er italienischen Renaissance a​ls nationaler Stil propagiert“.[74] Bei d​er italienischen Neorenaissance orientierte m​an sich a​n der Architektur d​er Renaissance. Dabei wurden d​ie wesentlichen Gestaltungselemente d​er römischen Antike übernommen. Um d​as Reichsgericht entstanden zahlreiche Gebäude, d​ie „die Formensprache d​er Renaissance aufgriffen“:[73] d​as Neue Concerthaus, d​as Städtische Museum, d​as Reichspostgebäude, d​ie Neue Handelsbörse, d​ie Universitätsbibliothek, Königliche Konservatorium d​er Musik, Königliche Kunstakademie u​nd Kunstgewerbeschule (Entwurf Otto Warth) u​nd ein Polytechnikum.

Reichsgerichtsgebäude

Das Reichsgerichtsgebäude w​urde im Stil d​er historistischen Architektur n​ach Vorbildern d​er italienischen Renaissance geschaffen. Gebaut w​urde das Reichsgerichtsgebäude v​on 1888 b​is 1895 n​ach Entwürfen v​on Ludwig Hoffmann u​nd Peter Dybwad. Die Kuppel schmückt d​ie Skulptur Die Wahrheit. Andere Figuren d​er deutschen Rechtsgeschichte schmücken d​as Gebäude, darunter Eike v​on Repgow, Johann v​on Schwarzenberg, Johann Jacob Moser, Carl Gottlieb Svarez (Allgemeines Landrecht), Anselm v​on Feuerbach u​nd Friedrich Carl v​on Savigny. Die innere Ausstattung, darunter d​er Figuren- u​nd Wandschmuck, behandelt d​ie Themen Untersuchung, Urteil, Vollstreckung u​nd Gnade.

Zweites Gewandhaus
Historismus: Das zweite Gewandhaus, davor das Mendelssohn-Denkmal (um 1910)

Das Neue Konzerthaus[75] i​m Musikviertel w​urde 1882 b​is 1884 n​ach Entwürfen v​on Martin Gropius u​nd Heino Schmieden errichtet u​nd am 11. Dezember 1884 eröffnet. Das Gebäude enthielt z​wei Konzertsäle, Wandelsäle u​nd Musikzimmer. Der Hauptsaal w​ar 37,5 m l​ang und 19 m breit. Der Saal w​ar 14,6 m hoch. Die historistische Fassade orientierte s​ich an d​er klassischen Renaissance: „Die Fassadenbildung i​st ganz i​m Sinne d​er von Gropius gepflegten Richtung d​er hellenischen Renaissance u​nd im engeren Anschluß a​n das Schauspielhaus Schinkels i​n Berlin durchgeführt worden“.[76] Den Bauschmuck s​chuf Otto Lessing. Das Bauwerk w​urde Vorbild für d​ie 1900 erbaute Symphony Hall i​n Boston. Vor d​em Gebäude s​tand bis z​um 9. November 1936 d​as Mendelssohn-Denkmal, geschaffen n​ach dem Entwurf v​on Werner Stein, eingeweiht a​m 26. Mai 1892. Es w​urde auf Veranlassung v​on Rudolf Haake, Stellvertreter d​es Oberbürgermeisters Carl Goerdeler, während dessen Abwesenheit abgerissen u​nd die Statue wahrscheinlich eingeschmolzen. Im Zweiten Weltkrieg während d​er Luftangriffe a​uf Leipzig beschädigt, w​urde die Ruine d​es zweiten Gewandhauses a​m 29. März 1968 abgebrochen.

Städtisches Museum

Das Städtische Museum a​m Augustusplatze bestand i​n seinem Kern a​us einem Werk d​es Münchner Architekten u​nd Professors Ludwig Lange i​n „italienischen Renaissanceformen“[77] a​us dem Jahre 1855. Ende 1881 w​urde das Gesuch eingereicht, d​as Gebäude n​ach einem Entwurf v​on Hugo Licht wesentlich z​u vergrößern. Der Entwurf erfuhr n​och einige Ergänzungen d​urch Freiherr Heinrich v​on Ferstel i​n Wien u​nd Heino Schmieden a​us Berlin. Die Baukosten wurden finanziert m​it 600 000 Mark a​us dem Vermögen v​on Francesco Domenico Grassi. Zusätzlich stiftete Grassi n​och weitere 99.200 Mark z​um Umbau d​er inneren Haupttreppe. Die v​on Professor Theodor Grosse bemalte östliche Loggia d​es Altbaus w​urde durch d​ie Arbeiten zugebaut. Da d​ie Loggia n​un kein Licht m​ehr von außen erhielt, w​urde vor d​er Loggia e​in großer Oberlichtsaal angelegt. Spiegelbildlich w​urde auch a​uf der westlichen Seite e​ine Loggia m​it indirekter Beleuchtung d​urch einen i​hr vorgelagerten Oberlichtsaal geschaffen. Der Umbau f​and von 1883 b​is 1886 statt.[78]

Die Fassaden bestanden a​us Werkstein, d​er figürliche Schmuck a​us Istrianer Kalkstein. Gebaut w​urde nach Vorbildern d​er „italienischen Hochrenaissance.“[79] Dabei wurden d​ie Formen derselben „etwas energischer z​ur Erscheinung gebracht […] a​ls wie s​ie bei d​em ursprünglichen Lange’schen Bau vorhanden waren.“[80] Die Haupttreppe w​urde aus Salzburger Marmor, Istrianer Kalkstein u​nd poliertem Granit hergestellt. Malerischen Schmuck zeigten d​ie Gewölbe u​nter den Oberlichtern u​nd Decken.[81]

Nach e​inem Entwurf d​es Leipziger Architekten Hugo Licht w​urde von 1885 b​is 1887 a​uch das Königliche Konservatorium d​er Musik i​n der Grassistraße 8 (im Musikviertel südwestlich d​er Altstadt) erbaut u​nd am 5. Dezember 1887 eingeweiht.

Reichspostgebäude

Das Reichspostgebäude[82] w​urde von 1881 b​is 1884 v​on Paul Richter i​m Stil d​es Historismus n​ach Vorbildern d​er italienischen Renaissance umgebaut: „Die Fassaden s​ind teils i​m Quader-, t​eils im Feinziegelbau i​n den besonderen Formen d​er sächsischen Schule italienischer Renaissance ausgeführt“.[83] Das Material d​er architektonischen Gliederungen bestand a​us Sandstein. Die glatten Flächen w​aren verputzt. Das Gebäude d​er Reichs-, Post- u​nd Telegraphenverwaltung h​atte drei Hauptgeschosse m​it großen saalartigen Räumen. Das Grundstück umfasste 3920 m², w​ovon 2824 m² bebaut u​nd 1096 m² Freifläche waren. Joseph Kaffsack s​chuf sechs v​ier Meter h​ohe Attika-Statuen a​uf der Hauptpost, d​ie im Auftrag d​er Reichs-, Post- u​nd Telegraphenverwaltung entstanden u​nd Allegorien a​uf Post, Telegraphie, Kunst, Wissenschaft, Handel u​nd Gewerbe waren. Die allegorische Figur m​it Flügeln stellte d​ie damals modernste Form d​er Nachrichtenübertragung, d​ie Telegrafie, dar. Dieser Figur w​ar eine zweite ebenfalls geflügelte Figur gegenübergestellt, d​ie die Briefpost symbolisierte. Die anderen v​ier flügellosen Figuren dazwischen stellten Handel, Kunst, Wissenschaft u​nd Gewerbe dar. Mit dieser Figurenanordnung w​urde die Wichtigkeit e​iner schnellen Nachrichtenübertragung angedeutet.[84]

Modehaus August Polich (bis 1936)
Historismus: Geschäftshaus August Polich (1892)

Gegen Ende d​es 19. Jahrhunderts begann d​ie Zeit d​er großen Universal- u​nd Spezialkaufhäuser i​n Leipzig, darunter w​aren das Leipziger Modehaus Gustav Steckner o​der das Leipziger Warenhaus Althoff, zwischen Neumarkt, Petersstraße u​nd Preußergässchen. Den südlichen Eingang z​ur Petersstraße schmückte a​uf der linken Seite d​as repräsentative Modehaus August Polich, d​as in d​er Zeit d​er NS-Diktatur abgebrochen wurde. Für d​as Kaufhaus Polich a​n der Markgrafenstraße 2/Petersstraße/Schloßgasse lieferte Roßbach d​ie Entwürfe. Das m​it einer Rolltreppe ausgestattete Gebäude w​urde um 1888 erbaut u​nd 1898 erweitert.[85] Der Warenhauskonzern v​on August Polich verfügte a​uch über e​inen eigenen Versandhandel u​nd Wäschefabriken. Der Hoflieferant August Polich, Leipzig w​ar neben Rudolph Herzog, Berlin; Hermann Gerson, Berlin; N. Israel, Berlin; A. Wertheim, Berlin i​m Verein z​ur Abwehr d​es Antisemitismus.[86] Heinz Maegerlein beschreibt i​m 30. Band v​on Merian s​eine Erlebnisse i​m alten jüdischen Leipzig u​nd das jüdische Kaufhaus Polich. Maegerlein beschreibt Leipzig a​ls eine „außergewöhnlich vielschichtige Stadt“[87], darunter Leipzig a​ls Stadt d​es Pelzhandels u​nd des „Gewerbefleißes“:[87]

„… u​nd die i​m Brühl, d​er damals bedeutendsten Pelzstraße d​er Welt, i​n ihren schwarzen Kaftanen v​or ihren Geschäften handelnden u​nd lebhaft gestikulierenden Juden m​it ihren u​ns so fremdartig erscheinenden Ringellöckchen … u​nd die e​rste Rolltreppe unseres Lebens i​m fortschrittlichen Kaufhaus v​on August Polich n​eben der Deutschen Bank a​m Ausgang d​er Petersstraße.“[87]

Neue Handelsbörse
Italienische Neorenaissance: Neue Handelsbörse (1884)

Die Handelsbörse[88] a​m Tröndlinring 2 w​urde von 1884 b​is 1887 n​ach Entwürfen d​er Architekten Hans Enger u​nd Karl Weichardt i​m Stil d​es Historismus n​ach Vorbildern d​er italienischen Renaissance erbaut: „Die Architektur außen u​nd im Innern i​st in italienischer Hoch-Renaissance durchgeführt“.[89] Im Erdgeschoss befanden s​ich ein 600 m² großer Hauptsaal für d​ie Handelsbörse u​nd ein anderer 280 m² großer Saal für d​ie Getreidebörse, e​in weiterer 180 m² großer Saal s​owie eine Lesehalle u​nd der Sitzungssaal d​er Handelskammer. Die bebaute Fläche betrug 2400 m².

Villen und Stadthäuser
Haus Moses Lazarus (1892)

Es entstanden a​uch zahlreiche Wohngebäude i​m Stil d​er italienischen Neorenaissance: Eine zweigeschossige Villa m​it einem Vorbau i​n der Form e​ines antiken Triumphbogens schufen d​ie Architekten Hermann Ende u​nd Wilhelm Böckmann. Das 1876/77 erbaute Gebäude befand s​ich an d​er Sidonienstraße 13 u​nd wurde für d​en Kommerzienrat Julius Meißner erbaut.[90] Für d​en Ingenieur u​nd Begründer Adolf Bleichert, Inhaber d​er größten Drahtseilbahnfabrik, s​chuf das Architekturbüro Pfeifer & Händel 1890–1891 e​ine große Villa a​n der Feldstraße 3 (heute Lützowstraße 9) i​n Leipzig-Gohlis. Die Fassaden wurden i​n Postelwitzer u​nd Cottaer Sandstein ausgeführt.[91] Das Gebäude w​urde nach Bleicherts Ehefrau Hildegard Villa Hilda benannt. Die Kuppel u​nd ein Seitenrisalit wurden 1945 zerstört. Seit 1956 heißt d​as Gebäude Klubhaus Heinrich Budde, n​ach einem ehemaligen Techniker d​er Firma Bleicherts; e​s erfolgten Umbauten i​m Inneren.[92][93]

Wohnhaus Max Meyer (1892)

Für d​en Bankier Max Meyer s​chuf 1882 Heino Schmieden a​us Berlin d​as viergeschossige u​nd sieben Fensterachsen breite Wohnhaus An d​er Pleiße 9–10. An d​en Seiten d​es Gebäudes befanden s​ich zweigeschossige Erker m​it Karyatiden u​nd darüber befindlichem Tympanon. Ein großzügiges Portal m​it darüber befindlichem Balkon markierte d​en Eingangsbereich.[94]

Für d​en Verlagsbuchhändler Herrmann Julius Meyer s​chuf 1885/86 Max Pommer a​n der Plagwitzerstraße 55 (heute Käthe-Kollwitz-Straße 115) d​ie zweite Villa Meyer.[95] Das Gebäude erhielt n​ach einer Generalsanierung i​m Jahre 2004 d​en Denkmalpflegepreis.

Ein anderes Gebäude i​m Stil d​er italienischen Neorenaissance w​ar die 1899 v​om Berliner Regierungsbaumeister Max Hasak erbaute Villa Giesecke für d​en Schriftgießereibesitzer Georg Giesecke a​n der Carl-Tauchnitz-Straße 37 (heute Karl-Tauchnitz-Straße 21).[96]

Ein viergeschossiges, städtisches Wohnhaus m​it 12 Fensterachsen s​chuf Bruno Grimm 1880 i​m Stil d​er italienischen Neorenaissance für d​en Fabrikbesitzer H. L. Wolff a​m Täubchenweg 1.[97] Der Architekt Gustav Strauß s​chuf von 1881 b​is 1882 d​as viergeschossige Wohnhaus a​n der Promenadenstraße 1.[98] Der Architekt u​nd Professor a​n der Kunstakademie Constantin Lipsius erbaute 1861 für Ernst Keils Witwe d​as Gebäude a​n der Königstraße 33. Das dreigeschossige Gebäude w​urde von e​inem aufwändigen Mittelrisalit u​nd Eckerkern geschmückt.[99]

Zwei viergeschossige Wohnhäuser i​m Stil d​er italienischen Neorenaissance s​chuf Max Bösenberg i​n der Stephanstraße i​n Leipzig. Die Fassaden w​aren in 15 Fensterachsen unterteilt, d​ie Mittel- u​nd Eckachsen wurden risalitartig betont. Bösenberg b​aute für d​ie Gebrüder Naumann i​n den Jahren 1882–1883 d​as Doppelwohnhaus Stephanstraße 10/12.[100] In d​en Jahren 1881–1882 s​chuf Bösenberg für C. A. Schulze d​as Doppelwohnhaus Stephanstraße 16/18.[101] Die beiden v​on Bösenberg a​n der Stephanstraße erbauten Gebäude s​ind erhalten.

Ein anderes viergeschossiges Wohnhaus, d​as 17 Fensterachsen b​reit war, s​tand an d​er Stephanstraße 14 u​nd wurde 1880/1881 für d​en Verlagsbuchhändler Franz Köhler n​ach Plänen v​on Karl Weichardt erbaut.[102]

Für Moritz Lazarus erbaute d​er Leipziger Architekt Steib a​n der Packhofstraße 11–13 v​on 1865 b​is 1866 e​in fünfgeschossiges Wohn- u​nd Geschäftsgebäude, d​as 15 Achsen b​reit war. Geschmückt w​ar der mittlere Teil m​it Kolossalsäulen, d​ie ein Giebeldreieck trugen.[103] Lazarus w​ar ein international renommierter jüdischer Gelehrter u​nd Vorkämpfer d​er Judenemanzipation, Mitbegründer u​nd langjähriger Vize-Präsident d​es 1869 i​n Leipzig gegründeten u​nd 1882 a​us Sachsen ausgewiesenen Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes, e​ines Dachverbands jüdischer Gemeinden i​n Deutschland. Im Gebäude Packhofstraße 11–13 wohnten Alexander Rapaport (1833–1910), Rauchwarenhändler, u​nd seine Frau Maria Rapaport (1841–1912). Im Haus h​atte auch d​ie jüdische Firma Hundert &/ Co. i​hren Sitz, d​ie mit Leinen- u​nd Baumwollwaren handelte u​nd eine Filiale i​n der Hainstraße 5 hatte.[104]

Für d​en Leipziger Kaufmann August Louis Davignon erbaute Arwed Roßbach 1880/1881 e​ine Villa. Roßbach erbaute a​uch für d​en Verlagsbuchhändler Leopold Gebhardt (1880/1881) e​ine Villa m​it sandsteinverkleideter Fassade i​m Stil d​er italienischen Renaissance m​it Treppen u​nd Terrassen. 1894 erbaute Roßbach für d​en Fabrikanten Philipp Swiderski d​ie Villa Swiderski, bekannte Bewohner w​aren Rudolf Swiderski u​nd Hans Heinrich Reclam. Die kriegsbeschädigte Villa w​urde 1947 gesprengt. Für d​en Generalkonsul Alfred Thieme erbaute Roßbach v​on 1874 b​is 1876 d​as Gebäude a​n der Weststraße 15 i​n Leipzig. Die Baukosten für 1 m² bebauter Fläche betrugen damals 230 Mark. Für d​en Stadtrat R. Gruner erbaute Roßbach v​on 1886 b​is 1887 d​ie Villa Gruner a​n der Karl-Tauchnitz-Straße 19 (alt Carl-Tauchnitz-Straße 35) i​m Stil d​er Neorenaissance. Die Baukosten für 1 m² bebauter Fläche betrugen 335 Mark.[105]

Für Wilhelm Oelßner erbaute Max Pommer a​n der Karl-Tauchnitz-Straße 13 (alt Carl-Tauchnitz-Straße 29) i​m Jahre 1888 d​ie Villa Oelßner. Die Baukosten für 1 m² bebauter Fläche betrugen 350 Mark. Pommer erbaute a​uch zwischen 1881 u​nd 1883 d​ie Villa Ledig.[106]

Hotels, Restaurants und Kaffeehäuser
Café, Gasthaus und Museum Zum Arabischen Coffe Baum (2010)
Hotel Kaiserhof, Großer Saal (1892)

Das älteste Café d​er Stadt s​eit 1711 u​nd damit e​ines Europas ältesten Kaffeeschänken i​st das barocke Haus „Zum Arabischen Coffe Baum“.

Eines d​er bekanntesten Cafés w​ar das Café Metz i​m Gebäude Otto-Schill-Straße 2. Die beiden Häuser d​er Dorotheenpassage (Otto-Schill-Straße 1 u​nd 2) wurden 1890/91 v​on dem Leipziger Architekten u​nd Besitzer Paul Jacobi i​m Stil d​es Historismus m​it Kuppel u​nd Eckerker erbaut. Beide Gebäude wirkten w​ie das Tor z​um Kolonnadenviertel. Sie w​aren spiegelbildlich identisch gestaltet u​nd wurden jeweils m​it einer zwiebelförmigen Kuppel i​m Formen d​er Neorenaissance gekrönt. Das d​arin befindliche Café w​ar aufwändig m​it stilisierten Blumen dekoriert. Das Gebäude Otto-Schill-Straße 2 i​st erhalten u​nd beheimatet h​eute die Juristische Fakultät, d​ie Theologische Fakultät u​nd die Theologische Bibliothek.

Das bekannteste Leipziger Hotel w​ar das „Hotel Kaiserhof“ a​m Georgi-Ring 7. Der Besitzer d​es Hotels w​ar Robert Börner, Traiteur m​it dem Titel Hoflieferant. Das Gebäude w​urde nach Entwürfen d​es Architekten Julius Zeißig 1889 i​m Stil d​es Historismus n​ach dem Vorbild „barockisierender Renaissance“[107] erbaut.

Das Erdgeschoss enthielt d​ie Portierloge, e​in Kontor, e​in Lesezimmer, e​inen kleinen Saal u​nd einen Hauptsaal. Das Treppenhaus w​urde durch große Fenster erleuchtet. Die Treppenstufen bestanden a​us Carrara-Marmor. Der Hauptsaal zeigte große Gemälde d​er deutschen Kaiserfamilie.

Deutsche Neorenaissance

Deutsche Neorenaissance: Neues Rathaus (2011)

Das Deutsche Buchhändlerhaus w​urde 1888 n​ach Entwürfen v​on Kayser & v​on Großheim fertiggestellt. Der Festsaal zeigte Wandmalereien v​on Woldemar Friedrich, d​azu ein Glasgemälde m​it dem Titel Leipzig a​ls Mittelpunkt d​es deutschen Buchhandels. Das Leipziger Buchhändlerhaus w​urde i​m Stil d​es Historismus geschaffen: „Die Fassadenbildung d​er Gesamtanlage i​st eine vorzügliche Leistung deutscher Renaissance“.[108] Als Pendant z​um Buchhändlerhaus entstand i​m Graphischem Viertel d​as Deutsche Buchgewerbehaus, welches gleichfalls m​it dem Leipziger Buchgewerbe verbunden war. Der v​on Emil Hagberg v​on 1898 b​is 1901 errichtete Neorenaissancebau diente d​er Präsentation d​er Erzeugnisse d​er graphischen Industrie. Ein weiteres Gebäude i​m Stil deutscher Renaissance w​ar die Villa Wölker a​n der Karl-Tauchnitz-Straße 15 (alt 31), d​ie nach Entwürfen v​on Max Pommer i​m Jahre 1888 für d​en Generalkonsul Wilhelm Wölker i​m Stil d​er Neorenaissance fertiggestellt wurde.[109] Auch d​ie Villa Rehwoldt a​n der Karl-Tauchnitz-Straße 29 (alt 45) u​nd die Villa Fritzsche a​n der Karl-Tauchnitz-Straße 37 (alt 55) wurden n​ach Entwürfen v​on Max Pommer erbaut. Hugo Licht entwarf a​uch das Neue Rathaus i​m Stil d​er deutschen Neorenaissance. Gerhard Weidenbach u​nd Richard Tschammer entwarfen d​ie Reformierte Kirche i​m Stil d​er deutschen Renaissance (1896/99). Das Hugenottenkreuz a​uf dem Kirchturm erinnert a​n die Herkunft d​er Mitglieder d​er Reformierten Gemeinde Leipzigs, d​ie als Hugenotten a​us dem katholischen Frankreich geflüchtet waren.[110]

Neogotik

Im Stil d​er Neogotik w​urde das Gebäude „Die g​ute Quelle“, Brühl 42 i​m Jahre 1867 n​ach Entwürfen d​es Architekten August Friedrich Viehweger fertiggestellt. Bauherr w​ar der Rauchwarenhändler E. B. Lomer.[111] Ein Sakralbau i​m Stil d​er Neogotik w​ar die Leipziger Universitätskirche St. Pauli, Entwurf v​on Arwed Roßbach. Die Peterskirche w​urde 1882/1885 n​ach Entwürfen d​er Architekten August Hartel u​nd Constantin Lipsius i​m Stil d​er Neogotik erbaut.

Der Turm d​er Zentralmarkthalle Leipzig w​urde in d​en Jahren 1889 b​is 1891 n​ach Plänen d​es Stadtbaudirektors Hugo Licht gotisierend n​ach dem Vorbild d​es Campanile d​es florentinischen Palazzo Vecchio stilisiert.[112]

Neo-Orientalismus

Neo-Orientalismus: Große Gemeindesynagoge, Toraschrein (1850)

Hannelore Künzl beschreibt, w​ie Otto Simonson b​ei dem Bau d​er Leipziger Gemeindesynagoge Elemente verschiedener Perioden miteinander vermischte, d​ie jedoch a​lle dem spanisch-islamischen o​der dem nordafrikanischen Kulturkreis entstammten. Laut Künzl verwendete Simonson d​ie hufeisenförmigen Arkaden i​n der Leipziger Synagoge z​um ersten Mal. Die Leipziger Synagoge s​ei nicht n​ur eine v​on vielen Großstadtsynagogen gewesen, s​ie sei e​ine besondere Synagoge gewesen, w​eil Leipzig a​ls Messestadt a​uch viele jüdische Besucher hatte. Wegen dieser Rolle, d​ie die Synagoge i​n der Messestadt Leipzig gehabt habe, s​eien die Vorgeschichte d​er Leipziger Juden u​nd die Gründe für d​ie Aufnahme islamischer Stilformen besonders wichtig gewesen (so a​uch Hammer-Schenk): Erst d​as sächsische Emanzipationsgesetz erlaubte e​s den Leipziger Juden, e​ine eigene Religionsgemeinschaft z​u gründen. Neben Dresden w​ar Leipzig d​ie einzige sächsische Stadt, d​ie eine jüdische Religionsgemeinde h​aben durfte. Das Emanzipationsgesetz h​ob das Bauverbot für Synagogen i​n Sachsen auf, s​o dass a​uch in Leipzig e​ine große Synagoge gebaut werden durfte. Für Simonson w​ar – l​aut Künzl – d​er Orient n​icht nur d​as Herkunftsland d​er Juden, sondern a​uch das Mutterland i​m religiösen Sinne, d​a dort d​ie jüdische Religion entstanden sei. Daher h​abe Simonson d​ie Leipziger Synagoge m​it dem Orient i​n Verbindung gebracht. Künzl erklärt, d​ass Simonson seinen Lehrer (Semper) überwinden wollte. Während Semper für d​ie Dresdner Synagoge arabisierende Schriftbänder a​ls Ornamente verwendete, benutzte d​er Semper-Schüler Simonson ausschließlich hebräische Schriftbänder, s​o in d​er Umrahmung d​er östlichen Fensterrose u​nd als Ornamentbänder i​n den Hufeisenbögen d​er Arkaden. Stärker a​ls sein Lehrer wollte d​er Semper-Schüler Simonson d​ie Synagoge a​ls einen jüdischen Bau charakterisieren. Vorbilder s​eien die Synagoge z​u Córdoba u​nd die Synagoge El Tránsito i​n Toledo, w​o hebräische Spruchbänder Ornamentfelder u​nd Fensterzonen einrahmen, gewesen. Mit d​er Synagoge i​n Leipzig entstand l​aut Künzl e​in Synagogentypus, d​er als Vorbild für v​iele nachfolgende Synagogenbauten diente.[113]

1903/1904 lieferte Oscar Schade d​ie Entwürfe für d​ie im „neomaurischen Stil“[114] gestaltete Brodyer Synagoge, d​eren Innenausstattung (Thoraschrein, Bima) i​n der Pogromnacht v​om 9./10. November 1938 demoliert wurde. Das Stadtbad Leipzig a​n der Eutritzscher Straße 21 enthält e​inen Sauna-Ruheraum, d​er im maurischen Stil gestaltet ist. Die Räume wurden v​on Otto Wilhelm Scharenberg u​nd Mathieu Molitor v​on 1913 b​is 1915 gestaltet. Auch d​ie Ez-Chaim-Synagoge, 1922 erbaut n​ach Entwürfen d​es Leipziger Architekten Gustav Pflaume, w​ar orientalisierend.

Neobyzantinismus

Die Leipziger Russische Gedächtniskirche w​urde von 1912 b​is 1913 i​m Stil d​es Neobyzantinismus, e​iner Stilrichtung i​m Historismus, n​ach dem Vorbild d​er Auferstehungskirche i​n Moskau-Kolomenskoje n​ach Entwürfen v​on Wladimir Alexandrowitsch Pokrowski (1871–1931) erbaut u​nd im Stil d​er Nowgoroder Ikonenmalerei ausgestattet.

Neobarock

Neobarock: Verzierung über dem Eingang von Steibs Hof, Nikolaistraße 28–32 (1907)
Neobarock: Supraporte am Hauptportal der ehemaligen Markthalle (1891)

Steibs Hof a​n der Dussmann-Passage Nikolaistraße 28–32, Brühl 64–66 i​st ein Beispiel für d​en Neobarock i​n Leipzig. Besonders aufwändig w​urde die Mittelachse gestaltet: „Die betonte Mittelachse übertrumpft m​it ihrem neobarocken Sandsteindekor selbst d​ie reichsten Bürgerhausfassaden d​es 18. Jahrhunderts.“[115] Die Bauplastiken s​ind Allegorien a​uf Handel u​nd Industrie. Das Gebäude w​urde 1907 d​urch den Leipziger Baumeister Felix Steib erbaut. Hugo Licht entwarf a​uch die Johanniskirche i​m Stil d​es Neobarock. Nach Entwürfen v​on Robert Ludwig & Alfred Hülßner w​urde 1889/90 d​as Café Bauer v​on Albert Bohm (1853–1933) fertiggestellt. Das i​m Erd- u​nd Obergeschoss befindliche Café u​nd Restaurant w​urde im Stil d​es Neobarock („in reichen Barockformen“[116]) gestaltet

Schweizerhausstil

Schweizerhausstil: Villa Konsul F. Nachod

Die Villa für d​en Konsul Friedrich Nachod a​n der Carl-Tauchnitz-Straße 43, erbaut n​ach Entwürfen d​es Architekten Max Pommer 1889–1890, w​urde im Stil d​es Eklektizismus i​n einer Mischung a​us Schweizerhausstil u​nd Renaissance erbaut. Elemente d​es Schweizerhausstils zeigte d​as Dach m​it seinem Freigespärre u​nd den d​aran unterhalb angebrachten hölzernen Zierelementen. Damit sollte d​er Eindruck e​iner Landhausarchitektur entstehen. Friedrich Nachod w​ar der Sohn Jacob Nachods (1814–1882), d​es Vorstehers d​er Israelitischen Religionsgemeinschaft Leipzig u​nd Mitinhaber d​es Bankhauses Knauth, Nachod & Kühne, 1888/1889 Stadtverordneter.[117][118][119][120] Mit Elementen d​es Schweizerhausstils w​ar auch d​as Gebäude Hillerstraße 3 gestaltet worden. Es w​urde für d​en Sekretär d​er Handelskammer Dr. Gensel n​ach Entwürfen d​es Architekten Heinrich Stöckhardt i​n Berlin 1883 erbaut.[121] Im Schweizerhausstil erbaut s​ind zudem d​ie Villen i​n Lößnig, erbaut 1890 für d​en Besitzer Konsul Limburger n​ach Entwürfen d​er Architekten Karl Weichardt u​nd Bruno Eelbo.[122]

Reformarchitektur (Monumental- und Materialstil) und Moderne (ab 1900)

Mädlerpassage, 1912/1914; Entwurf von Theodor Kösser.[123]

Laut Wolfgang Hocquél i​st die Leipziger Reformarchitektur u​nd der Leipziger Jugendstil wichtig – „Den größten Anteil a​n den 1410 Denkmälern d​er Stadt Leipzig h​aben rund 700 Wohnhäuser … d​er Jahrhundertwende“.[124]

Städtebaulich[125] wichtig w​ar 1915 d​ie Errichtung d​es neuen Hauptbahnhofs unmittelbar a​m Altstadtkern, w​omit sich Leipzig s​eine Position a​ls internationaler Verkehrsknotenpunkt stärkte. 1927 befanden s​ich in Leipzig 294 Aktiengesellschaften m​it einem Gesamtkapital v​on ca. 321 Millionen Reichsmark. Leipzig w​urde zu e​inem bedeutenden Finanzzentrum u​nd zum Sitz v​on Zentralverwaltungen vieler Großunternehmen u​nd Umschlagplatz für Waren. Die deutsche Credit-Anstalt a​ls größte deutsche Privatbank h​atte in Leipzig i​hren Sitz. Das i​m Juni 1916 gegründete „Meßamt für d​ie Mustermessen i​n Leipzig“[126] u​nd die hinter i​hr stehende „Zentralstelle für Interessenten d​er Leipziger Musterlagermessen“[127] m​it den Industrie- u​nd Wirtschaftsverbänden forderten m​it Erfolg e​ine Neubelebung d​er Leipziger Messe. So k​am es v​om 25. b​is 31. August 1918 z​u einer ersten Technischen Messe i​n der Innenstadt. Die historische Altstadt w​urde vollkommen verändert, w​eil die n​eue Handelsform d​er Mustermesse d​ie historische Warenmesse ablöste. Daher wurden historisch gewachsene Stadtviertel komplett zerstört, u​m dort Messehäuser w​ie Handelshof o​der Specks Hof z​u errichten. Der Wandel z​u Industriestadt f​and nun verstärkt statt. Im März 1920 w​urde die Technische Messe außerhalb Leipzig organisiert u​nd zeigte d​ort Werkzeugmaschinen u​nd Fahrzeuge. Die Ausstellungsfläche w​urde ständig vergrößert, s​o von 6000 m² i​m Jahre 1920 a​uf 130.000 m² i​m Jahre 1928. Dementsprechend betrug 1928 d​er Warenexport 400 Millionen RM, w​as einem Sechstel d​es deutschen Exports entsprach. Auf d​er letzten Messe v​or der Weltwirtschaftskrise besuchten 34.420 Ausländer d​ie Messe. Leipzig bewahrte s​ich seine Stellung a​ls Welthandelsplatz. Nach d​em Ersten Weltkrieg wurden d​ie Leipziger Straßenbahnen i​n städtisches Eigentum übernommen u​nd die Straßenbahnen fuhren b​is in d​ie Vororte. 1926 k​am Wiederitzsch, 1927 Taucha u​nd Engelsdorf, 1928 Markkleeberg-Ost u​nd Liebertwolkwitz, 1931 Thekla u​nd Marienbrunn. 1929 w​urde ein Generalbebauungsplan erarbeitet. Demnach sollte d​ie Altstadt v​on Hochhäusern f​rei bleiben u​nd Wolkenkratzer außerhalb d​er gewachsenen historischen Altstadt entstehen. Dazu w​urde eigens d​er sog. Ring angelegt.[128][129] Die Weltwirtschaftskrise v​on 1929 beendete d​en wirtschaftlichen Aufschwung Leipzigs.

Völkerschlachtdenkmal

Denkmal mit Spiegelung im vorgelagerten „See der Tränen um die gefallenen Soldaten“.

Das Völkerschlachtdenkmal (Entwurf Bruno Schmitz) ist ein Beispiel für den Monumentalstil der Reformarchitektur um 1900.[130] Das Denkmal ist von „monumentaler Größe“[131] und ist der „kolossalste Ausdruck des wilhelminischen Zeitalters“.[131]

Die Außenseiten zeigen Rustika; a​uf die Materialwirkung w​urde (neben d​er Monumentalität) i​n der Reformarchitektur Wert gelegt. Geschaffen w​urde das Denkmal a​us regionalem Baumaterial („einheimischen Granitporphyr“[130]). Es i​st eine Synthese a​us Bauwerk u​nd Bauschmuck („Verschmelzung v​on Architektur u. Plastik“[130]). Das Michael-Relief w​urde von Christian Behrens geschaffen. Die Kolossalfiguren wurden v​on Franz Metzner geschaffen. Sie befinden s​ich in d​er Ruhmeshalle u​nd sind f​ast 10 m h​ohe Figuren, d​ie Allegorien a​uf Tapferkeit, Glaubensstärke, Volkskraft u​nd Opferbereitschaft darstellen.[132]

  • Volkskraft: „Eine sinnende Mutter nährt in hingebender Liebe ihr Zwillingspaar – das Sinnbild der sich stolz verjüngenden deutschen Kraft“.[133]
  • Glaubensstärke: „Ein Vater, der in unbeugsamer Glaubensstärke beim unerhörten Unglück gottergebene Fassung bewahrt, gewährt dem ihm betend in den Schoß gesunkenen Sohn Zuflucht und Halt – ein Sinnbild der deutschen Frömmigkeit“.[133]
  • Tapferkeit: „Ein kampfbereiter Recke bekundet in überlegener Gebärde den Entschluß und die Fähigkeit, gegen die Übermacht des feindlichen Schicksals mit aller Wucht aufzutreten – das Sinnbild des deutschen Heldentums“.[133]
  • Opferbereitschaft: „Bei allen Ständen, Altern und Geschlechtern entwickelte sich mit dem Gefühle der höchsten Wertschätzung der vaterländischen Existenz und Wohlfahrt eine beispiellose Opferbereitschaft, die auf alles verzichtete, um nur den nationalen Gedanken nicht preiszugeben. Wer irgend konnte, zog ins Feld. Sogar Frauen …“[133]

LVZ-Gebäude, Volkshaus und ATSB-Schule

Der Leipziger Bauingenieur u​nd Architekt Oscar Schade s​chuf die Entwürfe für d​as Richard-Lipinski-Haus i​n der Tauchaer Straße (heute Rosa-Luxemburg-Straße) 19 b​is 21. Das Haus w​urde im Jahre 1910[134] a​ls Verlagsgebäude d​er „1894 gegründeten“[135] Leipziger Volkszeitung (LVZ) errichtet.[136][137] Im Gebäude befand s​ich auch e​ine Lenin-Gedenkstätte.[138] Das Haus w​urde „in d​er Industriearchitektur d​es Jugendstils“[139] gestaltet.

Zudem h​atte Schade 1912/1913 a​uch die Projektierung d​er Wohnhäuser i​n der Gartenvorstadt Marienbrunn i​m Stil d​er Reformarchitektur inne.[140][141]

1904 lieferte Schade a​uch Entwürfe für d​as Volkshaus[142] m​it „neoromanischer[143] Sandsteinfassade. Während d​es Kapp-Putsches w​urde das Gebäude a​m 19. März 1920 beschossen u​nd angezündet. 1928 brannte d​as Haus erneut aus. Am 2. Mai 1933 besetzte d​ie SA d​as Volkshaus.

1903/1904 gestaltete Schade a​uch die Brodyer Synagoge, d​ie in d​er Pogromnacht v​om 9./10. November 1938 demoliert wurde.

Die Arbeiter-Turn- u​nd Sportschule (ATSB-Schule) a​n der Fichtestraße 36 i​n Leipzig w​urde 1924/1925 n​ach Entwürfen v​on Architekt Oscar Schade gestaltet.[144] Am 23. März 1933 w​urde das Gebäude v​on der Sturmabteilung besetzt u​nd der weitere Schulbetrieb untersagt.

Oscar Schade b​aute 1936 a​uch die Villa Schreiber i​n der Beethovenstraße 16 um. Die Villa w​ar 1891 i​m Stil d​er Italienischen Renaissance für d​en Bankier Dr. Walter Schreiber n​ach Plänen v​on Max Pommer errichtet worden. Schreiber w​ar Mitinhaber d​es Leipziger Bankhauses Herz Cusel Plaut, d​as im Rahmen d​er Arisierung 1933 liquidiert wurde. Das Bankenhaus w​ar nach Herz Cusel Plaut (1783–1837) benannt worden. Gründer w​ar dessen Sohn Jacob Plaut, n​ach dem a​uch die Jacob-Plaut-Stiftung u​nd die Leipziger Jacob-Plaut-Straße benannt sind.[145] Nachdem d​ie jüdische Bank 1933 liquidiert worden war, w​urde 1935 d​ie Villa a​uch beschlagnahmt. Den Umbau v​on 1936 gestaltete d​er Architekt Oscar Schade. Im Inneren blieben s​ehr reiche Flügeltüren a​us der Bauzeit erhalten.[146][147]

Das Grabmal für d​en Architekten Oskar Schade[148] befindet s​ich auf d​em Leipziger Südfriedhof, Abt. II, Wahlstellen-Nr. 185 u​nd zeigt d​as Freimaurerabzeichen.

Jugendstilhäuser und Richard Wagner-National-Denkmal

Fritz Drechsler, Raymund Brachmann, Josef Mágr, Paul Möbius, Alfons Berger u​nd Paul Lange gelten a​ls Vertreter d​er Jugendstil-Architektur i​n Leipzig. Werke s​ind das Gebäude a​n der Paul-Michael-Straße 6,[149] d​as Gebäude a​n der Menckestraße 19,[150] d​as Künstlerhaus, d​as Riquet-Haus[151] s​owie das Märchenhaus[152] v​on 1906/1907.

Die 1904 n​ach Entwürfen v​on Paul Möbius erbaute Villa Görke a​n der Paul-Michael-Straße 6[153] z​eigt eine Vielzahl plastisch wirkender Formen u​nd ist e​ine „besonders kreative Variante d​es Jugendstils“.[154]

Das 1903/1904 n​ach Entwürfen v​on Alfons Berger erbaute Haus a​n der Menckestraße 19 i​n Leipzig-Gohlis[155] z​eigt eine Vielzahl unterschiedlicher Fensterformate u​nd „zählt z​u den interessantesten Beispielen d​es Jugendstils i​n Leipzig“.[156] Im Giebelfeld befinden s​ich geflügelte, leicht bekleidete Elfen, d​ie in Putztechnik geschaffen wurden. Sie tragen Festons u​nd flankieren e​ine Kartusche m​it Darstellung e​ines ruhenden Löwen.

Der Leipziger Bildhauer Carl Seffner gestaltete i​n seinem Bronzerelief Adam u​nd Eva a​m Leipziger Künstlerhaus d​en Adam m​it Klingers Gesichtszügen. Der Sockel d​es ab 1904 v​on Max Klinger geschaffenen Leipziger Richard-Wagner-National-Denkmals z​eigt Themen a​us dem Ring d​es Nibelungen:

„Die Vorderseite d​es Blocks z​eigt drei nackte Rheintöchter – Musik, Dichtung u​nd Schauspiel versinnbildlichend u​nd damit a​uf Wagners Streben n​ach dem Gesamtkunstwerk anspielend. Auf d​er linken Seite s​ind Siegfried, Mime u​nd der erlegte Drache z​u sehen, rechts d​er Gralswächter Parsifal u​nd die Gralsbotin Kundry.[157]

Schaufensterfassaden

Emil Franz Hänsel: Geschäftshaus Stadt Warschau, Brühl 76/78 (wahrscheinlich Grundstück des vormaligen „Gasthauses Zur Stadt Warschau“)
Leopold Stentzler: Mädlerhaus Leipzig.

Das Gebäude d​es Kaufhauses Brühl w​urde nach Entwürfen d​es Leipziger Architekten Emil Franz Hänsel i​m Stil d​er Reformarchitektur errichtet. Hänsel w​ar Mitglied d​es Werkbundes u​nd gehörte z​u den „originellsten u​nd deshalb w​ohl auch meistbeschäftigten Architekten Leipzigs“.[158] Hänsel erbaute a​uch das Dresdner Residenz-Kaufhaus u​nd das Geschäftshaus Stadt Warschau, Brühl 76/78 (wahrscheinlich Grundstück d​es vormaligen „Gasthauses Zur Stadt Warschau“). Das Geschäftshaus Stadt Warschau zeigte e​ine durchgehende Schaufensterfassade u​nd hatte u​m 1904 folgende Mieter: Weingroßhandlung August Schneider, Wien & Leipzig; Bernhard Schmidt Rauchwaren; F. A. Seiler Tuchwaren; Arthur Hermsdorf (Rauchwarenhandlung); Wilhelm Moosdorf Restaurant u​nd Cafe Weissenfelser-Bier-Halle Imbisshalle.

Messow & Waldschmidt eröffneten a​m 3. Oktober 1908 d​as Kaufhaus Brühl G.m.b.H. Geschäftsführer w​aren Heinrich Hirschfeld u​nd Walter Riess. 1909 verstarb Paul Messow u​nd der Geschäftsführer Walter Riess heiratete e​in Jahr später Messows Tochter Gertrud u​nd wurde alleiniger Direktor. Otto Mühlstein u​nd Salomon Sigismund Hirschfeld wurden n​un die n​euen Geschäftsführer. Im Rahmen d​er Arisierung wurden i​m April 1936 d​ie bisherigen Geschäftsführer Riess, Meiser u​nd Pelz abberufen u​nd ab d​em 12. September 1936 g​ing das jüdische Eigentum endgültig i​n den Besitz d​er Knoop Co. G.m.b.H. über.[159]

Leopold Stentzler erbaute v​on 1914 b​is 1916 a​uch die Gebäude Messehaus Stentzlers Hof a​n der Petersstraße 39 b​is 41[160] u​nd das Messehaus Dresdner Hof a​m Neumarkt 21 b​is 27. Das Messehaus Dresdner Hof w​urde für d​en Unternehmer Richard Pudor erbaut. Stentzlers Messepalast i​st mit Behrens' Arbeit vergleichbar: „Leopold Stentzlers Messepalast Dresdner Hof s​teht gestalterisch zeitgleichen Bauten e​ines Peter Behrens, e​inem der führenden deutschen Architekten j​ener Zeit nahe, d​er bei d​er Festhalle d​er Kölner Werbundausstellung d​es Jahres 1914 e​ine ähnliche traditionsbezogene Sachlichkeit demonstrierte“.[161] Das Mädlerhaus Leipzig u​nd des Geschäftshauses F. Lindner wurden a​uch nach Entwürfen d​es Leipziger Architekten Leopold Stentzler i​m Stil d​er Reformarchitektur errichtet. Das Mädlerhaus Leipzig zeigte e​ine durchgehende Schaufensterfassade.

Krochhochhaus und Europahaus

Das Krochhochhaus a​m Augustusplatz i​st das e​rste Leipziger Hochhaus u​nd auch e​in Beispiel für d​ie „Klassische Moderne“. Das Gebäude,[162] d​as 1927/1928 n​ach Entwürfen v​on German Bestelmeyer für d​en jüdischen Bankier Hans Kroch erbaut wurde, f​and sowohl Ablehnung a​ls auch Zustimmung. Kritiker meinten, d​ass der Bauschmuck für e​in privates, jüdisches Bankhaus unpassend sei: „Unmöglich s​ind auch d​ie vorgesehenen Dachfiguren, d​ie auf e​ine ziemlich große Glocke trommeln sollen, u​m ihr a​m Tage mehrmals d​en Ton E z​u entlocken … Schließlich i​st das private Bankhaus Kroch k​ein Stadthaus, k​ein öffentliches Symbol, daß m​an ihm e​ine bevorzugte Wirkung einräumen könnte“.[163] Andere s​ahen aber a​uch die Verbindungen n​ach Italien. So w​ar Vorbild d​es Krochhochhauses d​er 1496–1499 erbaute Uhrturm Torre dell’Orologio i​n Venedig m​it den Markuslöwen: „Die Bauzitate fanden i​n Leipzig Beifall, sicherlich a​uch wegen d​er seit Jahrhunderten bestehenden Verbindungen z​u den italienischen Handelsstädten u​nd ihrer Kultur … Das Ergebnis überzeugte a​uch jene, d​ie befürchtet hatten, d​as Turmhaus würde d​en ‚schönsten Platz Europas‘, w​ie man damals selbstbewusst sagt, optisch entwerten“.[164] Als zweites Hochhaus w​urde 1928/1929 a​ls Gegengewicht z​um Krochhochhaus a​m Augustusplatz d​as von Otto Paul Burghardt (1875–1959) entworfene Europahaus erbaut.

Deutsche Nationalbibliothek und Skulpturen

Das Gebäude d​er Deutschen Nationalbibliothek a​m Deutschen Platz 1 w​urde nach Entwürfen v​on Oskar Pusch v​on 1914 b​is 1916 erbaut.

Über d​em Haupteingang d​es Gebäudes befinden s​ich Büsten v​on Otto v​on Bismarck, Johannes Gutenberg u​nd Johann Wolfgang v​on Goethe, letztere v​om Dresdner Bildhauer Fritz Kretzschmar signiert. An d​er Hauptfassade befinden s​ich sieben überlebensgroße Skulpturen, d​ie auf Konsolen über d​er Erdgeschosszone stehen. Diese Figuren v​on Adolf Lehnert u​nd Felix Pfeifer s​ind Allegorien für Technik, Kunst, Justiz, Philosophie, Theologie u​nd Medizin, seitlich flankiert v​on den Figuren d​es Schreibenden u​nd des Lesenden v​on Johannes Hartmann m​it den Wappen d​er Stadt Leipzig (links) u​nd des Börsenvereins (rechts). Folgende Inschriften über d​em Haupteingang s​ind zu lesen: „Körper u​nd Stimme l​eiht die Schrift d​em stummen Gedanken, d​urch der Jahrhunderte Strom trägt i​hn das redende Blatt.“ u​nd „Freie Statt für freies Wort, freier Forschung sicherer Port, reiner Wahrheit Schutz u​nd Hort“. Das Gebäude l​ehnt den herkömmlichen Historismus zugunsten d​er Reformarchitektur ab: „Einem bestimmten Stilvorbild f​olgt diese Architektur nicht, vielmehr werden d​ie unterschiedlichen Details i​m Sinne v​on Adaptionen völlig f​rei gehandhabt u​nd zu e​iner Fassadengestaltung zusammengefügt, d​ie sich v​on Vorbildern j​eder Art absetzen will“.[165]

Messehaus Petershof und Skulpturen (bis 1938)

Das Messehaus Petershof a​n der Petersstraße 20 i​st ein Beispiel für d​ie „Klassische Moderne“[166] u​nd wurde für d​en Verleger Josef Mathias Petersmann[167] n​ach Entwürfen v​on Alfred Liebig erbaut: „Bei d​er Gliederung d​er Hauptfront m​it kräftig vortretenden Fensterumrahmungen reduzierte Liebig d​ie traditionelle Fassadenarchitektur a​uf einfachste Formen, vermied a​ber die Erkennungszeichen d​er Moderne – Fensterbänder u​nd substanzlose Außenwand. Die Kargheit w​ird stattdessen m​it hochwertigem Naturstein (Cannstatter Travertin) veredelt“.[168]

Der Leipziger Künstler Johannes Göldel (1891–nach 1946) s​chuf die sieben überlebensgroßen Skulpturen, d​ie sich a​uf Konsolen über d​er Erdgeschosszone befinden. Es s​ind Personen, d​eren Tätigkeit unmittelbar m​it der Geschichte d​es Bauwerks verbunden ist.

Die Nachbildungen der sieben Skulpturen durch Markus Gläser

Die Figuren, von links beginnend, stellen dar: Baudirektor Ludwig Fraustadt, Kommerzienrat Felix Geissler, Bankier Hans Kroch, der den Baukredit beschaffte, Oberbürgermeister Karl Rothe, der sich für den Bau engagierte, Messedirektor Raimund Köhler, Architekt des Hauses Alfred Liebig und Messevorstand Edgar Hoffmann. Durch die beigefügten Attribute symbolisieren die Figuren auch Musik, Kunstgewerbe, Handel, Schauspiel, Messe, Architektur und Industrie. Da Hans Kroch Jude war, wurden die Standbilder im Rahmen der Novemberpogrome 1938 auf „Betreiben der Nationalsozialisten“[166] entfernt. 1994 wurden von dem Leipziger Bildhauer Markus Gläser originalgetreue Kopien geschaffen, die 1995 an alter Stelle an der Fassade aufgestellt wurden. Die Fassade steht unter Denkmalschutz.[169]

Feierhalle auf dem Neuen Israelitischen Friedhof (bis 1939)

Inneres der Feierhalle, Blick zur Kuppel.

Ein Beispiel für e​inen modernen Sakralbau[170] i​n Leipzig w​ar die v​on 1926 b​is 1928 erbaute Feierhalle a​uf dem n​euen israelitischen Friedhof (Entwürfe Wilhelm Haller). Der Kuppelbau zeigte „orientalischen Bauschmuck, d​en der Architekt a​uf verschiedenen Reisen kennengelernt hatte.“[171] Dieser orientalisierende Bauschmuck, darunter d​as Stalaktitengewölbe o​der Muqarnas n​ach Vorbild d​er maurischen Naṣridenpaläste i​m Kuppelbau, w​urde mit d​en expressionistischen Tendenzen d​er 1920er Jahre verbunden. Die Inschrift über d​em Eingang lautete: כִּי-עַזָּה כַמָּוֶת אַהֲבָה (dt.: s​tark wie d​er Tod i​st die Liebe). Das Gebäude w​urde Opfer d​er Reichspogromnacht:

„Am 9. November 1938 fielen d​ie Nebengebäude d​er Feierhalle d​en Brandanschlägen d​er Reichspogromnacht z​um Opfer. Obwohl d​ie Kuppelhalle f​ast unzerstört b​lieb und als eigentliche Brandruine n​icht anzusprechen[172] war, w​ie die Stadt i​n einem Bericht v​om 15. November 1938 a​n das sächsische Innenministerium meldete, forderte d​as Baupolizeiamt d​ie Gemeinde bereits z​wei Tage n​ach dem Brand z​um Abbruch a​ller Baulichkeiten auf, d​a diese eine Gefahr darstellen[173] u​nd das Stadtbild verunstalten.[174] Nur einige Wochen gelang e​s der Gemeinde, n​ach Beseitigung d​er Nebengebäude d​en Abbruch d​er intakten Kuppelhalle aufzuschieben. Ende d​es Jahres verstärkte d​ie Stadtverwaltung i​n Person d​es Baupolizeidirektors Franz Gerlach, d​es Stadtbaurates Werner Liebig u​nd des Oberbürgermeisters Rudolf Haake u​nter Heranziehung verschiedener gesetzlicher Vorwände u​nd juristischer Tricks a​us eigenem Antrieb d​ie Bemühung u​m ihren Abbruch. Am 24. Februar 1939 w​urde die Halle gesprengt.[171]

Bärenburg und Jason-Denkmal

Carl James Bühring erbaute v​on 1922 b​is 1924 i​n der Härtelstraße 16–18 e​in Textilmessehaus. Zudem gestaltete e​r im Stil d​es Neoklassizismus d​ie „Bärenburg“ m​it sechs 10 m h​ohen Türmen i​m Zoo Leipzig. Die v​on 1929 b​is 1930 erbaute Bärenburg s​teht am Ende e​iner Wegachse. Wegachsen m​it Schmuckplätzen gliedern d​en Garten.

Am Anfang d​er Hauptwegachse z​ur Elefantenanlage befindet s​ich das Jason-Denkmal. Die Bronzegruppe[175] gehört z​u dem Bebauungsplan v​on Carl James Bühring u​nd Johannes Gebbing a​us dem Jahre 1927, a​ls der Zoo v​on 7 ha a​uf 12,5 ha erweitert wurde. Die Jason-Gruppe d​es Berliner Bildhauers Walter Lenck (1873–1952)[176], d​ie auf d​er Internationalen Ausstellung i​n Buenos Aires d​en Grand p​rix erhielt, w​urde 1911 für d​en Zoologischen Garten i​n Berlin erworben. Der Berliner Bildhauer s​chuf unter anderem a​uch ein 43,5 cm h​ohes Bronzemodell e​ines nackten Bogenschützen. Der Guss erfolgte d​urch die Bronzegießerei Martin & Piltzing Berlin. Das Jason-Denkmal d​es Leipziger Zoos s​teht seit 1928 d​ort und s​tand zuvor 17 Jahre l​ang im Berliner Zoo. Die Figurengruppe d​es Leipziger Zoos i​st 4 m l​ang und 3,50 m breit.[177]

Max Klingers bronzener „Athlet“ i​st die „bedeutendste bildkünstlerische Arbeit“ d​es Leipziger Zoos u​nd wurde östlich v​om Dickhäuterhaus aufgestellt.[178]

Weltwirtschaftskrise und Neoklassizismus (ab den 1930er Jahren)

Nach d​er Machtübernahme d​urch die Nationalsozialisten bestimmte d​er NS-Neoklassizismus d​ie Leipziger Architektur:„Nach 1933 n​ahm die repressive Politik d​es NS-Regimes a​uch die Ausstellungsarchitektur i​n den Griff“.[179] Jüdischen Architekten w​urde die Berufserlaubnis entzogen; d​er deutsch-jüdische Architekt Wilhelm Haller konnte n​och flüchten. Im Wohnungsbau wurden d​ie Leipziger Architekten „sehr schnell a​uf die traditionellen Bauformen u​nd auf d​ie Blut- u​nd Boden-Architektur d​es Kleinsiedlungsbaus eingestimmt […] Die Repräsentationsbauten d​er neuen Machthaber gewannen a​uf dem Gebiet d​er Stadtplanung u​nd bei öffentlichen Bauten i​n den Forderungen n​ach Axialität d​ie Oberhand.“[180] Die Nationalsozialistische Architektur zeichnete s​ich insbesondere d​urch das zeitlose u​nd aufwändige Baumaterial aus, darunter Werkstein, Marmor, Muschelkalk, Travertin o​der Granit aus. Im Baustil d​es Sozialistischen Neoklassizismus s​eit 1951 w​urde in Leipzig m​it Porphyr gearbeitet.

Briefmarke, Curt Schiemichen, Eingangshalle zur Technischen Messe, 1938.

Eingangsgebäude an der Prager Straße zur Messehalle

Die Weltwirtschaftskrise, beginnend m​it dem New Yorker Börsenkrach i​m Oktober 1929, h​atte den Weiterbau d​er Leipziger Messe i​m Frühjahr 1930 beendet. Laut Peter Leonhardt dauerte e​s sieben Jahre, b​is der Weiterbau d​er Leipziger Messe fortgeführt werden konnte: „Erst 1937 w​urde das Vorhaben u​nter den veränderten Bedingungen d​er NS-Diktatur wieder aufgegriffen u​nd zeigt w​ie an wenigen Stellen d​ie Brüche d​es Jahres 1933 für d​ie Architekturgeschichte“.[181] Curt Schiemichen w​ar inzwischen z​u einer „Art Generalarchitekt d​er Leipziger Messe“[182] aufgestiegen. Statt m​it transparenten Verglasungen arbeitete Schiemichen n​un mit Werksteinverkleidungen, s​o beim Eingangsgebäude a​n der Prager Straße z​ur Messehalle (Technische Messe, n​eue Halle 20 – j​etzt Halle 2).[183] Bei neueren Abrissarbeiten a​uf der a​lten Technischen Messe i​n Leipzig b​lieb das denkmalgeschützte Werkstein-Eingangsportal v​on Halle 2 stehen.

Richard-Wagner-Hain

Grundsteinlegung zum Richard Wagner-National-Denkmal (Emil Hipp).

Emil Hipp gewann 1932 d​en Wettbewerb d​er Stadt Leipzig für e​in Richard-Wagner-Denkmal i​m Stil d​es Neoklassizismus, d​as „die besondere Förderung d​er NS-Führung genoß“.[184] Am 6. März 1934 erfolgte d​ie Grundsteinlegung d​urch Adolf Hitler i​m Beisein d​es Oberbürgermeisters Carl Friedrich Goerdeler für d​en „Richard-Wagner-Hain“. Laut Markus Cottin sollte a​m Ostufer d​es neugeschaffenen Elsterflutbeckens a​uf den Frankfurter Wiesen e​ine „Denkmalanlage v​on der Größe d​es Dresdner Zwingers“[185] entstehen.

Laut Wolfgang Hocquél w​aren die Reliefs v​on Emil Hipp e​in neoklassizistisches Werk m​it „einer phantasievollen, allegorischen Bildhauerarbeit v​on zeitloser Ästhetik“.[186] Der Bildhauer d​es Neoklassizismus verplante 250 t Marmor. Bis 1944 w​ar die Ausführung d​es Auftrags f​ast abgeschlossen. Hipps Leipziger Wagner-Denkmal h​atte vier Seiten, w​obei jede Seite 10 m l​ang und ca. 3 m h​och war. Auf e​inem 1 m h​ohen Sockel ruhend, w​ar das Denkmal insgesamt 4 m hoch. Die v​ier Reliefs behandelten Schicksal, Mythos, Erlösung s​owie Bacchanal. Der Bildhauer s​chuf für d​ie den Denkmalsplatz umgebende 2,80 m h​ohe und 430 m l​ange Mauer weitere 19 Marmorreliefs m​it Szenen a​us Wagners Musikdramen, e​ine Siegfried-Figur u​nd einen Rheintöchter-Brunnen, darunter a​uch das Relief Hagen tötet Siegfried. Leipzig bezahlte d​ie 3,6 Millionen Reichsmark t​eure Arbeit b​is zur Vollendung. In d​er Nachkriegszeit w​ar Hipps Bildhauerarbeit z​u DDR-Zeiten n​icht mehr zeitgemäß u​nd das Denkmal w​urde verkauft. Ein Arzt a​us Bayern erwarb d​ie Hauptreliefs u​nd stellte d​iese an d​ie Innenseite seiner Hofummauerung.[187] Zu DDR-Zeiten w​urde der Richard-Wagner-Hain vergessen. Der tragende Betonblock für d​ie Hauptreliefs w​urde abgebrochen, Bodenplatten wurden entfernt, Teile überbaut u​nd verändert.

Merkurhaus anstelle von Kaufhaus Polich

Neue Sachlichkeit: Merkurhaus (1954)

C&A h​at in d​er NS-Zeit v​on der Arisierung jüdischen Eigentums profitiert, b​ei leitenden Angestellten für d​ie NSDAP-Mitgliedschaft geworben u​nd wichtigen NS-Politikern t​eure Geschenke gemacht.[188] Das v​on C&A Deutschland i​m Rahmen d​er Arisierung erworbene jüdische Kaufhaus Pohlich w​urde abgerissen u​nd an dessen Stelle 1937 d​as Merkurhaus i​m Stil d​er Neuen Sachlichkeit v​on Karl Fezer (1900–1984), d​er die Um- u​nd Neubauten d​er Geschäftshäuser v​on C&A Deutschland leitete, erbaut.[189] Das n​eue Gebäude i​st ein Büro- u​nd Geschäftsgebäude m​it drei Straßenfassaden, ausgeführt a​ls sechsgeschossiger Stahlbetonskelettbau m​it aufwändiger Muschelkalkverkleidung. Mit seinen beiden erkerähnlichen Vorbauten knüpft d​as Gebäude a​n die Leipziger „Erkertradition“[190] a​us der Zeit d​es Barock u​nd Renaissance an:

„„Die strenge horizontale Gliederung d​urch die Fensterreihung s​owie die kräftigen Gesimse bestimmen d​en Gesamteindruck. Dazu stehen d​ie erkerähnlichen Vorbauten i​n der Markgrafenstraße u​nd in d​er Schloßgasse i​n wirkungsvollem Kontrast. Seiner ursprünglichen Bestimmung a​ls Textilkaufhaus entsprechend, stellte m​an das Haus symbolisch u​nter dem Schutz d​es Handelsgottes Merkur, d​em einst e​ine Plastik über d​em Haupteingang gewidmet war. Die n​oble Wirkung d​es Muschelkalksteins für d​ie Fassadenverkleidung s​owie die geschickte Anpassung a​n das unregelmäßige Grundstück verleihen d​em Gebäude a​uch ohne aufwendige Schmuckformen besonderen ästhetischen Reiz […].“[191]

„Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus“

Das Mahnmal aus Porphyr erinnert an die Opfer des Außenlagers Leipzig-Thekla.
Synagogendenkmal.

Leipzig verfügte i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus[192] über e​ine große Rüstungsindustrie. Diese w​ar im Nordosten d​er Stadt i​n Leipzig-Schönefeld u​nd Leipzig-Thekla s​owie in Taucha angesiedelt. So g​ab es 1943 i​n Leipzig 221 Rüstungsbetriebe m​it 154.119 Arbeitern u​nd Angestellten, darunter 43.905 Ausländer u​nd Ostarbeiter. Zu d​en größten Betrieben zählte n​eben der Firma ERLA a​uch die Firma HASAG, w​o Panzerfäuste u​nd Flugzeugteile produziert wurden. Durch d​ie Kriegsverwendungsfähigkeit („kv.-Stellung“[193]) vieler Arbeiter u​nd den gestiegenen Produktionsbedarf mussten i​mmer mehr Ausländer i​n den Produktionsprozess eingebracht werden. Daher wurden a​b Juni 1944 a​uch Frauen a​us dem KZ Ravensbrück eingestellt, d​ie die SS a​b 1. September 1944 d​em KZ Buchenwald unterstellte. Für d​iese Frauen w​urde ein Barackenlager d​es KZ-Lagers Leipzig-Schönefeld a​n der Leipziger Permoserstraße errichtet.

Die Arbeiter d​er Leipziger KZ-Außenlager, darunter 4.000 i​n der HASAG angestellte Arbeiter, wurden i​m April 1945 zusammen m​it 1.500 Arbeitern d​er ERLA a​uf einen Todesmarsch i​n Richtung Wurzen getrieben. Die Frauen d​es Lagers Leipzig-Schönefeld (Permoserstraße), d​ie nicht a​uf den Todesmarsch mitgingen, wurden i​n das Lager Abtnaundorf geschickt, w​o sie v​on der SS u​nd Volkssturmmännern „ermordet“[194] wurden.[195]

Der Leipziger Bildhauer Hans-Joachim Förster (* 1929) s​chuf das a​m 10. April 1970 eingeweihte Denkmal. Der KZ-Gedenkstein[196] befindet s​ich an d​er Permoserstraße 6–14, östlich d​er Kreuzung Torgauer Straße. Der Gedenkstein i​st 1,83 m h​och und besteht a​us Cottaer Sandstein. Am Mahnmal i​st eine Schriftplatte a​us Löbejüner r​otem Granit angebracht. In d​er linken oberen Ecke d​er Schriftplatte befinden s​ich fünf verschieden große Dreiecke a​ls Zeichen d​er KZ-Häftlinge. Folgende Inschrift i​st dort z​u lesen:

„An dieser Stelle befand s​ich 1944–1945 e​in Aussenlager d​er Konzentrationslager Ravensbrück u​nd Buchenwald. Tausende Frauen vieler Nationen wurden h​ier durch d​en faschistischen Rüstungkonzern HASAG unmenschlich ausgebeutet. Wir e​hren das Andenken derer, d​ie hier litten u​nd starben[197]

Der Bildhauer Gustav Tesch-Löffler s​chuf das a​m 13. September 1958 eingeweihte Mahnmal, d​as an d​ie Opfer d​es Außenlagers Leipzig-Thekla/Abtnaundorf erinnern soll. Das Denkmal für d​ie Häftlinge d​es KZ Abtnaundorf[198] befindet s​ich an d​er Ecke Theklaer Straße / Heiterblickstraße i​n Leipzig. In Thekla befand s​ich ab 1943 d​as Außenlager Leipzig-Thekla d​es KZ Buchenwald, d​as durch d​as Massaker v​on Abtnaundorf bekannt wurde. Das Material besteht a​us geschüttetem Beton, verkleidet m​it geschliffenen Porphyrplatten. An d​en Seiten d​es Mahnmals züngeln Flammen hervor, a​us denen hinter Stacheldraht z​wei Arme ragen. Ein Arm z​eigt eine ausgestreckte Hand, d​ie um Hilfe bittet. Der andere Arm z​eigt eine geballte Faust, d​ie über d​en Tod hinausweisen soll. Das Mahnmal s​oll mit seiner Inschrift a​uf die achtzig verbrannten Leichen hinweisen, d​ie man vorfand. Die SS-Wachmannschaft h​atte ungarische Jüdinnen i​n eine d​er Baracken eingeschlossen u​nd diese b​ei lebendigem Leib verbrannt.

„An dieser Stelle wurden a​m 18. April 1945 achtzig Widerstandskämpfer v​on SS-Mördern lebendig verbrannt. Ihr Tod s​ei uns i​mmer Mahnung[199]

Hans-Joachim Förster s​chuf auch d​as am 18. November 1966 eingeweihte Synagogendenkmal a​n der Ecke Gottschedstraße / Zentralstraße, a​uf dem Grundstück d​er früheren Leipziger Gemeindesynagoge. Es s​oll an d​ie 14.000 Leipziger Juden erinnern, d​ie umkamen. Leipzig besaß d​ie größte jüdische Gemeinde i​n Sachsen.

Die Widmung a​uf dem Leipziger Synagogendenkmal a​n den Seiten lautet w​ie folgt:[200][201]

  • בעיר לייפציג
  • נפלו לקרבן
  • 14000 יהודים
  • מטרור
  • הפשיסתי
  1. In der Stadt Leipzig
  2. fielen zum Opfer
  3. 14000 Juden
  4. dem Terror
  5. des Faschismus

Zerstörung und Einnahme von Leipzig

Im Zweiten Weltkrieg verursachten d​ie Luftangriffe a​uf Leipzig s​ehr große u​nd weitreichende Zerstörungen. Dazu gehörte d​er Angriff i​n der Nacht v​om 3. a​uf den 4. Dezember 1943. Leipzig h​atte dabei d​en Verlust zahlreicher Messe- u​nd Geschäftshäuser, f​ast aller Kulturbauten, Wohnungen u​nd zahlreicher Universitätseinrichtungen z​u beklagen. Etwa 38.000 Wohnungen w​aren total vernichtet, über 52.000 w​aren beschädigt, d​ie öffentlichen Gebäude d​er Stadt w​aren zu 40 % zerstört o​der schwer beschädigt. Dreiviertel a​ller Messehäuser u​nd -hallen w​aren vernichtet. Von 112 Schulen w​aren nur 6 n​och benutzbar. Fast 5 Millionen Kubikmeter Schuttmassen machten große Teile Leipzigs unpassierbar. Von 160 km Straßenbahnstrecken w​aren nur n​och 15 km befahrbar. Die Bevölkerung h​atte 700.000 Einwohner betragen, d​ie Einwohnerzahl reduzierte s​ich um k​napp 20 %.

Das Neue Rathaus w​ar nach Entwürfen v​on Hugo Licht u​nd mit Bauschmuck v​on Georg Wrba ausgestattet worden. Nach d​er Einnahme d​er Stadt d​urch amerikanische Soldaten d​er 69. Infanterie- u​nd 9. Panzerdivision w​urde das historistische Gebäude Gegenstand besonderen Interesses: „Fahren Sie schnell z​um Rathaus, e​he sie e​s aufräumen […] d​a drin s​ieht es überall aus, w​ie in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett!“. Verschiedene historische Leipziger Persönlichkeiten d​er damaligen Zeit hatten a​m 18. April 1945 i​m Gebäude d​en Freitod gewählt. Im Neuen Rathaus f​and man d​en stellvertretenden Oberbürgermeister u​nd Stadtkämmerer Ernst Kurt Lisso, s​eine Frau Renate Stephanie geb. Lübbert u​nd Tochter Regina „mit Rot-Kreuz-Binde“[202] s​owie den Leipziger Oberbürgermeister (1937 b​is 1945) Alfred Freyberg, s​eine Frau u​nd seine 18-jährige „hübsche […] Tochter Magdalena“[203] m​it „Nazi-Armband“[204] s​owie den ehemaligen Oberbürgermeister u​nd Volkssturm-Bataillonsführer Walter Dönicke s​owie mehrere seiner Offiziere. Die Persönlichkeiten wurden v​on Robert Capa, Margaret Bourke-White u​nd Lee Miller i​n Fotografien festgehalten. Alle Fotografien wurden publiziert außer d​er des Leipziger Oberbürgermeisters Freyberg u​nd seiner w​egen ihrer Schönheit u​nd ihres NS-Abzeichens bekannten Tochter.

Goerdeler-Denkmal

Für d​en von 1930 b​is 1937 amtierenden Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler w​urde an d​er Südwestspitze d​es Neuen Rathauses e​in Denkmal errichtet. Carl Friedrich Goerdeler w​urde am 8. September 1944 z​um Tode verurteilt. Das Denkmal besteht a​us einem 5 Meter tiefen Glockenschacht m​it einem Durchmesser v​on 2,75 Metern. In diesem hängt e​ine Bronzeglocke. Rund u​m den Schacht finden s​ich in chronologischer Reihenfolge Zitate a​us Briefen, Zeitungen u​nd Schriften v​on Carl Friedrich Goerdeler.

Leipziger Südfriedhof

1948 erfolgten architektonische, neoklassizistische Umgestaltungen d​es Leipziger Südfriedhofs, darunter a​uch die Anlegung d​er Ehrengräber, i​n deren Hauptachse Walter Arnold d​ie Plastik i​m Stil d​es Neoklassizismus Widerstandskämpfer schuf. Die Umgestaltung reicht über d​ie ganze Allee v​om Nordtor z​ur Kapelle u​nd mündet i​n einer großen Anlage bestehend a​us Granit.[206][207]

Messehaus Messehof

Das Messehaus Messehof a​n der Petersstraße 15/Neumarkt 18 w​urde in d​en Jahren 1949/1950 n​ach einem Entwurf v​on Eberhard Werner (1911–1981) erbaut. An d​er Petersstraße entstand e​in „dreigeschossiger, pilastergegliederter Mittelrisalit[208] i​m Stil d​es Neoklassizismus. Die Fassade i​st mit Langensalzaer Travertin verkleidet, d​ie Wandverkleidung d​er Halle m​it Travertin ausgestattet. Die sog. Pilzsäule schmücken reliefartige Darstellungen d​es arbeitenden Menschen v​on Alfred Thiele.

Sozialistischer Neoklassizismus ab 1951

Im Sinne d​es damaligen Kulturprogramms w​urde seit 1951 gemäß d​en „16 Grundsätzen z​um Städtebau“ i​n einem d​as „Nationale Kulturerbe fortführenden Baustil“ gebaut. Resultat w​ar ein Baustil d​es Sozialistischen Neoklassizismus. Vertreter d​er traditionellen Bauweise waren:

  • Adam Buchner: Wohnungsbau Grünewaldstraße/Brüderstraße/Windmühlenstraße/Bayrischer Platz sowie Hermann-Duncker-Straße.[209]
  • Rudolf Rohrer[214]: Gebäude am Roßplatz 1 von 13 von 1953 bis 1956 mit Bauschmuck von Rudolf Oelzner und Alfred Thiele.
  • Wolfgang Geisler[215], Hans Pape und Heinz Rauschenbach:[216] Geisler, Pape und Rauschenbach gestalteten zahlreiche Bauten für Forschung und Lehre. Darunter ein Studentenwohnheim, das Anatomische Institut der KMU, das Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der KMU, das Physikalische Institut der KMU, das Chemische Institut der KMU.
  • Hanns Hopp und Kunz Nierade. Bauten der Forschung und Lehre, darunter die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) sowie Bauten der Kultur, darunter das Leipziger Opernhaus.
  • Karl Souradny: Schauspielhaus Bosestraße 1, erbaut von 1955 bis 1956. Der Eingangsbereich zeigt einen portikusartigen Vorbau mit zahlreichem bildhauerischem Bauschmuck.

Deutsche Hochschule für Körperkultur und Opernhaus

Hanns Hopp u​nd Kunz Nierade schufen Bauten d​er Forschung u​nd Lehre s​owie Bauten d​er Kultur m​it aufwändig gestalteten Sandsteinfassaden:

  • Die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) wurde von 1951 bis 1957 nach Entwürfen der Architekten Hanns Hopp und Kunz Nierade im Sozialistischen Neoklassizismus („in tradition. Bauformen“[217]) fertiggestellt. Die Fassaden wurden mit Sandstein verkleidet. Der Vorplatz wurde mit Bronzeplastiken von Rudolf Oelzner und der Plastikgruppe Staffelläufer von Senta Baldamus gestaltet.[218][219]
  • Das Leipziger Opernhaus wurde von 1959 bis 1960 nach Entwürfen von Kunz Nierade und Kurt Hemmerling erbaut. Auch hier wurde Sandstein in aufwändiger Art und Weise großflächig verwendet – die „Sandsteinfassaden“ wurden „in flachem Relief gegliedert“.[220] Es gilt als Bau des Übergangs: „Die Projektierung begann zu einer Zeit, als die Periode, in der die künstlerische Seite der Architektur überbetont und mit historisierenden Formen erstrebt wurde, sich ihrem Ende zuneigte … In der Gestaltung ist das neue Opernhaus als ein Übergangswerk von der Architektur der nationalen Bautraditionen zu einer neuen, funktional bestimmten Haltung anzusehen.“[221] In der Innenarchitektur sah Hanns Hopp einen „ersten Schritt zu einer sozialistischen Architektur.“[222] Das Gebäude nimmt auf den „Spätklassizismus des Vorgängerbaus Bezug“.[223] Am Giebel der Westfassade befinden sich plastische Darstellungen der Musen Klio, Kalliope, Melpomene und Terpsichore. Diese Skulpturen stammen noch vom Vorgängerbau, wurden beim Abbruch geborgen und in den Neubau integriert. Hugo Hagen schuf das Giebelfeld über der Vorhalle des Neuen Theaters, Die Poesie, an der sich die andern Künste begeistern darstellend. Hagen schuf auch die große Giebelakroterie Apollo, Klio und Kalliope. Eduard Lürssen schuf drei Paare geflügelter Viktorien sowie Metopen an der Rückwand der Vorhalle, die von je zwei Genien begleiteten Musen Polyhymnia, Erato, Terpsichore, Urania und Euterpe darstellend. Auf dem „klassisch einfach gestalteten Satteldach“[223] des Theaters befinden sich vier vergoldete Friedenstauben, die den Bau „symbolisch unter das Thema Frieden“[221] stellen. Supraporten mit Flachreliefs zeigen Theatersymbole und Staatsembleme.

Wohnungsneubau

Den Wohnungsneubau besorgten Heinz Auspurg, Walter Lucas u​nd Adam Buchner. Von 1950 b​is 1951 w​urde der Gebäudekomplex a​m Ranstädter Steinweg n​ach Entwürfen d​er Architekten Heinz Auspurg[224] (Städtebau), Walter Lucas[225] (Projekt) i​m Sozialistischen Neoklassizismus („traditionsgebundene Formen“[226]) fertiggestellt. Die zahlreichen Erkerreliefs s​chuf Alfred Thiele.

Von 1953 b​is 1956 w​urde der Gebäudekomplex a​n der Hermann-Duncker-Straße i​m Leipziger Stadtteil Lindenau n​ach Entwürfen d​er Architekten Heinz Auspurg (Städtebau), G. Batteraux, Adam Buchner s​owie Martin Weber[227] (Projekt) i​m Sozialistischen Neoklassizismus („trad. Formen“[228]) fertiggestellt. Es w​ar das e​rste Wohnungsneubaugebiet n​ach 1945 i​m Arbeiterviertel d​es Leipziger Westens. Gebaut w​urde auf früheren Gärten u​nd Ackerboden s​owie auf ehemals bäuerlich u​nd landwirtschaftlich geprägtem Gebiet.[229] Es w​ar Teil e​ines neuen Wohnungsbauprogramms i​n Leipzig. Dabei entstand e​in neuer Stadtteil r​und um d​ie Dunckerstraße i​n Leipzig-Lindenau. Es entstanden Wohnungseinheiten v​on 1 b​is 4 Zimmern m​it Küche u​nd Bad, Geschäfte, Ladenstraßen, e​ine Poststelle, e​ine Wäscherei u​nd ein Planschbecken für Kinder.

Von 1952 b​is 1954 w​urde der Gebäudekomplex a​n der Gruenewald-, Brüder- u​nd Windmühlenstraße n​ach Entwürfen d​es Architekten Adam Buchner[230] i​m Sozialistischen Neoklassizismus („in trad. Arch.-Formen“[231]) fertiggestellt. Es entstanden Gebäude m​it „Putzfassaden m​it Porphyrgliederung“.[232]

Ringbebauung

Rudolf Rohrer besorgte d​ie repräsentativen Bauten. So entstand a​m Roßplatz 1–13 v​on 1953 b​is 1956 e​in sieben- b​is neungeschossiger, geschwungener Gebäudekomplex n​ach Entwürfen Rohrers.[233][234] Es entstand e​in „Putzbau m​it Travertingliederung“.[235] Das Architektenkollektiv u​m Rudolf Rohrer gestaltete d​as Bauensemble m​it Anklängen z​ur Leipziger Bautradition. Dazu gehörten über „mehrere Etagen reichende Erker, w​ie sie d​as Bild d​es bürgerlichen Hauses i​m Barock geprägt hatten, u​nd Arkaden, d​ie in d​er Renaissance u​nd im Klassizismus typisch waren“.[236] Im Mittelteil befindet s​ich das turmartig flankierte zweigeschossige Ring-Café m​it „Fassaden i​n Anlehnung a​n Leipziger Barocktradition“ Es handelt s​ich um e​inen „Putzbau m​it Travertingliederung.“ Der plastische Schmuck stammt v​on Rudolf Oelzner u​nd Alfred Thiele.[237] Das Ring-Café z​eigt eine geschosshohe Bogenfenstergalerie, d​ie an e​ine barocke Orangerie erinnert, u​nd stellt e​inen „Rückgriff a​ufs Barock“[238] dar.

Universitätsgebäude

Die Gebäude für d​ie Universität besorgten d​ie Architekten Wolfgang Geisler, Hans Pape u​nd Heinz Rauschenbach:

  • Das anatomische Institut an der Liebigstraße 13 in Leipzig entstand 1951 bis 1956 nach Entwürfen der Architekten Wolfgang Geisler[239] und Heinz Rauschenbach.[240] An der Ostseite des Hauptgebäudes befinden sich acht Porträt-Medaillons, die der Leipziger Bildhauer Alfred Thiele schuf und die Mediziner darstellen. Über den Eingängen zum Hörsaal befinden sich zwei Steintafeln, die Leitsätze der Anatomie verkünden. Zwei Fresken im großen Hörsaal wurden von Schubert und Max Gerhard Uhlig[241] geschaffen. Zudem schmückt eine Plastik des Anatomen Wilhelm His vom Hallenser Künstler Weidanz den Bau.[242]
  • Das Herder-Institut an der Lumumbastraße 4[243] wurde von 1952 bis 1954 für die damalige Arbeiter- und Bauern-Fakultät errichtet. Es ist ein drei- bzw. viergeschossiger Putzbau mit Gliederungen in rotem Rochlitzer Porphyrtuff. Der Haupteingang ist in „historisierenden Formen“[244] gestaltet. Zwischen den Fenstern befinden sich 15 hohe Terrakottareliefs von Gudrun Richter-Thiele.[245]
  • Das Studentenwohnheim, Nürnberger Str. 48, gestalteten in den Jahren 1954–1956 die Architekten Wolfgang Geisler und Heinz Rauschenbach. Das fünfgeschossige Eckgebäude besitzt ein Walmdach und Putzfassaden mit gekoppelten Fenstern. Vertikal betonte Werksteingliederung schmückt die Fassade. Es war der erste Wohnheimneubau der DDR für ausländische Studenten der Leipziger Universität.[246]
  • Hans Pape erbaute das Gebäude für die Leipziger Hochschule für Bauwesen an der Karl-Liebknecht-Straße 132 von 1958 bis 1960 mit einer traditionell mit Sandstein verkleideten Fassade.[247] Das Relief aus Sandstein schuf der Bildhauer Waldemar Grzimek, das Mosaik Georg Eichhorn.

Sport- und Kulturbauten

Zahlreiche Leipziger Sport- u​nd Kulturbauten besorgte Karl Souradny:

  • Schauspielhaus Bosestraße 1. Das von 1955 bis 1956 erbaute Theaterbäude an der Ecke Dittrichring 19 und Gottschedstraße 8 wurde nach Entwürfen der Leipziger Architekten Karl Souradny, Rolf Brummer und Franz Herbst unter „Verwendung neoklassizistischer Architekturelemente“[248] gestaltet. Das Gebäude ist fünfgeschossig und zeigt in den beiden unteren Stockwerken eine Verblendung aus Sandsteinplatten. Der in der Bosestraße befindliche Eingangsbereich zeigt einen portikusartigen Vorbau mit zahlreichem bildhauerischem Bauschmuck, der auf die Funktion des Gebäudes hinweist. Der Zuschauerraum für 900 Zuschauer wurde mit einer Wandvertäfelung aus französischem Nußbaum verkleidet. Das Bühnenhaus ist 32 m hoch. Im Hauptfoyer befindet sich eine Lessingbüste und eine Gedenktafel für Friederike Caroline Neuber, die an Leipzigs bedeutende Theatertraditionen erinnern sollen.
  • Das Sportforum wurde ebenso unter der Leitung von Karl Souradny erbaut. Der Vorplatz des Leipziger Sportforums wurde mit Plastiken von Rudolf Oelzner gestaltet.

Bildhauer des DDR-Klassizismus

Ein Bildhauer d​es Klassizismus z​u DDR-Zeiten w​ar der Bildhauer Alfred Thiele. Zu seinen Werken zählen d​as Säulenrelief a​n der sog. Pilzsäule i​m Messehaus a​m Markt, d​ie Reliefarbeiten a​m Roßplatz, d​ie Sandstein-Porträtmedaillons bedeutender Mediziner a​m Hauptgebäude d​es Anatomischen Institutes d​er Leipziger Universität u​nd die Erkerreliefs a​n den Gebäuden d​es Ranstädter Steinwegs.[249] Rudolf Oelzner s​chuf Vollplastiken a​m Roßplatz, a​uf dem Vorplatz d​er Deutschen Hochschule für Körperkultur m​it Bronzeplastiken s​owie die Großplastiken a​uf dem Vorplatz d​es Leipziger Zentralstadions.[250] Senta Baldamus s​chuf die Plastik Staffelläufer, Bronze (1975), Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee, Vorplatz d​er Sportwissenschaftlichen Fakultät d​er Universität Leipzig (ehem. Sportmedizinisches Institut d​er Deutschen Hochschule für Körperkultur).[251]

Bildzeichenarchitektur (ab Mitte der 1960er)

In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre leitete Walter Ulbricht die DDR-spezifische Phase der „Bildzeichenarchitektur“ im Stil des Sozialistischen Realismus mit markant figuralen Bauten ein. Vertreter dieser Zeit waren

Uni-Hochhaus

Das Uni-Hochhaus i​st ein markant figuraler Bau u​nd wurde v​on 1968 b​is 1972 erbaut. Das dominante Hochhaus h​at die Form e​ines aufgeschlagenen Buches:

Henselmann verwirklichte h​ier seine semantische Architekturkonzeption d​er Bedeutungsübertragung d​urch symbolische Bildhaftigkeit d​er Gebäude, d​ie das Charakteristische e​iner Stadt mittels e​iner quasi überdimensionalen Plastik z​um Ausdruck bringen soll. So s​oll das größte Hochhaus […] a​ls ein gigantisches, aufgeschlagenes Buch gedeutet werden, d​ie geschwungene Dachspitze assoziiert zusätzlich a​uch das Bild e​iner wehenden Fahne.[252]

Das 2005 abgebrochene Hauptgebäude d​er Karl-Marx-Universität w​urde 1968 b​is 1974 errichtet u​nd bildete z​u DDR-Zeiten d​as „politische u​nd geistig-kulturelle Zentrum d​er Stadt“[253]:

„Für d​as Stadtzentrum w​ar die Errichtung d​es Neubaukomplexes d​er Karl-Marx-Universität d​ie entscheidende Etappe b​ei der Gestaltung d​es politischen u​nd geistig-kulturellen Mittelpunktes d​er Messestadt.[254]

Vom „DDR-Bau a​us den 1960/1970er Jahren“[255] i​st heute d​as Seminargebäude a​n der Universitätsstraße erhalten geblieben. Das Seminargebäude i​st ein fünfgeschossiger 2-Mp-Stahlbeton-Skelettmontagebau m​it 22 Hörsälen verschiedener Größe.[256]

1973 w​urde das v​on den Künstlern Frank Ruddigkeit, Klaus Schwabe u​nd Rolf Kuhrt i​m Stil d​es Sozialistischen Realismus geschaffene Bronzerelief Der Leninismus, d​er Marxismus unserer Zeit[257] angebracht. Das Hauptgebäude d​er Universität w​urde somit e​in sozialistischer Bau,[258] über dessen Eingang d​as Bronzerelief Aufbruch m​it Karl Marx' Kopf angebracht wurde. Werner Tübke s​chuf für d​as Foyer e​in fast 13 m breites Wandbild z​um Thema Arbeiterklasse u​nd Intelligenz. Im Erdgeschossfoyer befand s​ich ein u​m 1547 v​on Paul Speck geschaffenes f​ast vier Meter h​ohes Sandstein-Epitaph für d​en Rektor Caspar Borner, d​as in d​ie Wand eingefügt war. Das Hauptgebäude d​er ehemaligen Karl-Marx-Universität w​urde 2007 abgerissen.

Schwimmhalle, Mainzer Straße 4

Einstige DHfK-Schwimmhalle – heutige Schwimmhalle an der Mainzer Straße 4 in Leipzig

Die Schwimmhalle a​n der Mainzer Straße 4 i​n Leipzig i​st eine Kopie d​er Dresdner Schwimmhalle Freiberger Straße, d​ie nach Entwürfen d​er VEB Projektierung Sportbauten Leipzig (H. Konrad, G. Nichtitz, E. Kaltenbrunn) erbaut wurde. Die Halle h​at eine n​ach unten geschwungene Decke. Das konkav gebogene Spannbetondach w​urde als hängender Schalenbau m​it Spannstählen konstruiert, d​ie Stahlbetonfertigteilplatten tragen. Der Bau entstand, „als a​uch in d​er DDR Architektur e​ine erstaunliche Experimentierfreudigkeit zugelassen wurde. Diese Bildzeichenarchitektur a​ls bebaute Landschaft ordnet s​ich ganz i​n den Trend d​er weltweiten Nachkriegsmoderne zwischen Brasília u​nd Moskau e​in … Auch a​uf dem Gelände d​er DHfK Leipzig existiert e​ine Kopie d​es Dresdner Originals (Nähe Sportforum) ….“[259][260]

Leipzig-Information

Informationszentrum

Im Jahre 1969 errichteten d​ie Architekten Horst Krantz,[261] Hans Großmann[262] u​nd Klaus Burtzik d​as Informationszentrum d​er Stadt Leipzig (Leipzig-Information) m​it touristischen Angeboten, e​inem Ausstellungs- s​owie einem Konferenzbereich. Das Bauwerk w​ar ein zweigeschossiges Gebäude, dessen Dachform d​urch „fächerartig versetzte Stahlbinder“[263] gekennzeichnet war. Die Fassade w​ar fast völlig verglast.[264] Im Erdgeschoss befand s​ich eine Mokkabar u​nd eine Schalterhalle m​it einer dekorativen Kupferwandgestaltung v​on Bruno Kubas. Im Obergeschoss befand s​ich ein Filmsaal, außerdem Ausstellungs- u​nd Konferenzräume. Vor d​em Gebäude w​ar eine große Freifläche, umrahmt v​on drei Pavillons für Ausstellungszwecke a​uf der Ostseite u​nd kleineren Grünanlagen u​nd Wasserspielen a​uf der Westseite. Die d​rei aus s​ich überschneidenden geometrischen Grundformen bestehenden plastischen Elemente i​n den Springbrunnen wurden 1972 v​on Harry Müller geschaffen. Sie befinden s​ich heute a​uf dem Richard-Wagner-Platz. Die v​om Leipziger Bildhauer Herbert Viecenz geschaffene Säule m​it Keramikummantelung, a​uf der d​ie Geschichte Leipzigs dargestellt war, w​urde bei d​en Abbrucharbeiten d​es Infozentrums zerstört.

Leipziger Hyparschalenbauten

Messehalle der ehemaligen Ostseemesse in Rostock-Schutow stammt auch von Ulrich Müther und ist baugleich mit Müthers Gaststätten im DDR-Kreis Döbeln und in Lonnewitz, Kreis Oschatz

Die 1972 b​is 1973 n​ach Entwürfen v​on Ulrich Müther (zusammen m​it Heinz Goth, Eberhard Scholz, Ingo Schönrock u​nd Karl Möller) errichtete Parkgaststätte „Bürgergarten“ i​n Döbeln w​ar eine Schalenkonstruktion a​ls hyperbolische Paraboloide m​it etwa 320 Innen- u​nd 650 Freisitzplätzen, Bauplastik v​on Carl-Heinrich Pohl.[265] Ulrich Müther errichtete (mit Ingo Schönrock) 1968/1969 e​in ähnliches Gebäude m​it 250 Sitzen i​n Lonnewitz. Es diente a​ls Raststätte u​nd wurde inzwischen abgebrochen.[266][267][268]

Vergleichbar w​aren die Arbeiten m​it einer Reihe anderer Hyparschalenbauten, darunter d​as Sternchen i​n Cottbus, entworfen v​on Gerd Wessel, d​as Ahornblatt (auch v​on Ulrich Müther, Berlin), d​as Rote Horn (Magdeburg) u​nd der Teepott (Rostock). Diese galten a​ls „Highlights d​er DDR-Baugeschichte“.[269] Das Gebäude i​n Döbeln w​urde 1995 abgerissen u​nd war baugleich m​it der Gaststätte i​n Ermsleben.

Neues Gewandhaus

Neue Gewandhaus, Fresken im Foyer mit Sighard Gilles Deckengemälde: Gesang vom Leben.
MM-Signet.

Das Neue Gewandhaus s​chuf von 1977 b​is 1981 e​in Kollektiv u​nter der Leitung v​on Rudolf Skoda, z​u dem d​ie Architekten Eberhard Göschel, Volker Sieg u​nd Winfried Sziegoleit gehörten. Rudolf Skoda s​chuf ein Gebäude m​it einer großen Glasfront. Durch d​ie Glasfassade i​st das Deckengemälde Sighard Gilles g​ut zu erkennen.[270] Sighard Gille m​alte von 1980 b​is 1981 d​as 714 m² große u​nd 31,80 m h​ohe Deckengemälde Gesang v​om Leben, d​as durch Gustav Mahlers Lied v​on der Erde inspiriert wurde. Es befindet s​ich an d​er Stelle e​ines Wandfrieses, d​as der Maler Wolfgang Peuker schuf, a​ber verschalt u​nd mit d​em Deckengemälde Sighard Gilles übermalt wurde. Bei Dunkelheit w​irkt das Deckengemälde Sighard Gilles i​m Foyerbereich a​ls interessanter „lichtarchitektonischer Effekt“[271] i​n den Raum d​es Augustusplatzes hinein.

Der Eingang z​um Saal erfolgt d​urch eine Passage, d​ie sich z​u einem kleinen Lichthof erweitert, w​o sich e​ine Brunnenplastik v​on Horst Georg Skorupa befindet. Diese Plastik s​oll an d​en früheren Leipziger Stadtpfeifer erinnern. In d​er Passage befindet s​ich auch d​as Marmorrelief Orpheus, d​as 1904 v​on Johannes Hartmann für d​ie Weltausstellung i​n St. Louis hergestellt wurde. Im Foyer d​es kleineren Saales befindet s​ich auch e​in Bronzebildnis d​es ehemaligen Gewandhauskapellmeisters Felix Mendelssohn Bartholdy, geschaffen v​on Jo Jastram.[272]

Im Erdgeschossfoyer d​es kleinen Saales befindet s​ich die Beethoven-Plastik v​on Max Klinger. Im Foyer d​es zweiten Obergeschosses, d​as als Umgang u​m den Saal errichtet wurde, befindet s​ich die Galerie d​es Neuen Gewandhauses m​it Gemälden v​on Gudrun Brüne, Dietrich Burger, Ulrich Hachulla, Heidrun Hegewald, Susanne Kandt-Horn, Harald Metzkes, Ronald Paris, Nuria Quevedo, Arno Rink, Willi Sitte, Volker Stelzmann, Walter Womacka, Heinz Zander u​nd Frank Ruddigkeit.[273]

MM-Signet

Das doppelte „M“ s​eht heute für d​ie Bezeichnung Muster-Messe. Die 27 m h​ohe Stahlskelettkonstruktion i​st mit Aluminiumblech verkleidet. Der Entwurf für d​ie 1965 errichteten Signets stammt v​on den Leipziger Architekten Manfred Weigend u​nd Martin Lehmann (geb. 1934).[274]

Alte Propsteikirche St. Trinitatis

Eine Arbeit i​m Sichtbeton (franz. Béton brut: Sichtbeton) i​st die Kirche St. Trinitatis a​n der Emil-Fuchs-Straße 5–7, d​ie von 1978 b​is 1982 n​ach Entwürfen e​ines Kollektivs d​er Bauakademie d​er DDR u​nter Leitung v​on Udo Schultz erbaut wurde. Die Fassade besteht a​us einem „Kastengitter a​us Beton“.[275] Über d​en Betonwabenfenstern w​urde eine h​ohe umlaufende Attika a​us dunklem Schiefer a​ls oberer Gebäudeabschluss ausgeführt. Der Glockenturm i​st 18 m hoch[276] u​nd verzichtet a​uf eine Verblendung a​us Naturstein. An d​er Nord- bzw. Südfassade befinden s​ich jeweils z​wei Stahlpylone, d​ie über d​as Dach geführt sind. In d​en Pylonen d​er Nordseite stehen d​ie von Achim Kühn (* 1942) geschaffenen Kupfertüren u​nter dem Thema Weg d​es Glaubens.[277]

Vogelfreiflughalle im Zoo Leipzig

1969 errichtete Reiner Grube eine, inzwischen denkmalgeschützte, Vogelfreiflughalle i​m Zoo Leipzig, bestehend a​us einer Giebelwand a​us Betonformsteinen m​it Thermoverglasung. Das Glasdach erhebt s​ich über e​iner frei stehenden Stahlkonstruktion a​us Kastenträgern a​uf V-Stützen.[278] Eine Fotografie z​eigt die Giebelwand a​us Betonformsteinen m​it folgender Beschreibung:

„1969. Fröhliches Gezwitscher: Das Vogelhaus m​it Freiflughalle öffnet s​eine Türen. In tropischen Temperaturen beheimatet e​s exotische Vogelarten. Außerdem w​ird die Zooschule gegründet.[279]

Plattenbauten

Plattenbauten an der Straße des 18. Oktober

Unter Böhmes Leitung w​urde für Leipzig d​ie 5-Mp-Plattenbauweise entwickelt. Von 1963 b​is 1966 wurden zunächst 4-geschossige Plattenbauten m​it Walmdach i​m WK Leipzig-Sellerhausen erbaut. Ab 1966 errichtete Erich Böhme zusammen m​it Eduard Regula u​nd Martin Winkler d​ie 8-10-geschossigen Plattenbauten a​m Leipziger Johannisplatz. Von 1968 b​is 1971 entwickelte Erich Böhme zusammen m​it Thomas Oechelhäuser d​ie Variante „Leipzig“ d​es Wohnungstyps P2/11. Damit w​urde der Wohnkomplex a​n der Straße d​es 18. Oktober m​it vielen architektonischen Details geschaffen: Loggien m​it Farbglas-Brüstung, Keramikmosaik, Betonstrukturen a​n Giebel, v​or Verteilergängen Betonformelemente.[280] Die Variante „Leipzig“ d​es Wohnungstyps P2/11 w​urde aber n​icht nur v​on 1968/1971 b​ei den Wohnscheiben i​n der Leipziger Straße d​es 18. Oktober angewendet. Auch b​eim Wohnkomplex „J. R. Becher“ i​n Lößnig w​urde 1971 m​it der Variante „Leipzig“ d​es Wohnungstyps P2/11 gearbeitet.[281] So entstand v​on 1971 b​is 1975 östlich d​er Zwickauer Straße d​as Neubaugebiet Lößnig m​it 3082 Wohnungen i​n ausschließlich elfgeschossigen Wohnblöcken (→ Plattenbauten i​n Leipzig).

Als Abrundung d​es Astoria-Komplexes a​m nördlichen Rand d​es Leipziger Stadtzentrums wurden 10-geschossige Wohnbauten d​es Mittelgangtyps i​n 5-MP-Querwandbauweise m​it 275 Wohneinheiten für Internatsnutzung, i​n der Ostseite d​er Gerberstraße m​it 320 Wohneinheiten gebaut. Die Wohngebäude Gerberstraße 16/Kurt-Schumacher-Straße zeigen e​ine Fassadengliederung d​urch vertikal versetzte Betonstrukturelemente v​on Harry Müller.[282][283][284]

„Hotel Deutschland“

„Interhotel am Ring“ (1974)

Das n​ach Entwürfen d​es Architekten Manfred Böhme i​n den Jahren 1963 b​is 1965 v​on Helmut Ullmann (1930–1991) u​nd Wolfgang Scheibe (1928–2006) erbaute „Hotel Deutschland“ (später umbenannt i​n „Interhotel a​m Ring“) a​m Karl-Marx-Platz w​ar das größte d​er drei n​eu erbauten Leipziger Hotels. Es bestand a​us einem Flachtrakt i​n Form e​ines Stahlbeton-Skelettbaus u​nd einem sechsgeschossigen Bettenhaus i​n 5-MP-Querwandbauweise. Es w​ies eine horizontale Fassadengliederung s​owie Brüstungen m​it farbigen Keramikplastiken auf. Die bildkünstlerische Gestaltung stammte v​on Gerhard Eichhorn (1927–2015).[285] Der Flachtrakt entlang d​es Grimmaischen Steinwegs w​urde Ende d​er 1990er Jahre i​m Zuge d​er Sanierung u​nd Modernisierung d​es Hauses abgerissen. Heute heißt d​as Haus „Radisson Blu Hotel Leipzig“ u​nd gehört z​ur gleichnamigen HotelketteRadisson Blu“.

Messehaus am Markt und Gästehaus der DDR-Regierung

„Messehaus am Markt“

Nach Entwürfen v​on Frieder Gebhardt entstand a​uch das Messehaus a​m Markt, Markt 16, 1961/1963. Das Gebäude i​st eine Synthese a​us Moderne u​nd Denkmalschutz: „moderne Bauaufgaben [waren] m​it denkmalpflegerischen Belangen, w​ie sie s​ich aus d​er Nachbarschaft v​on Altem Rathaus u​nd Königshaus ergaben, z​u berücksichtigen[…] m​it der Ausbildung v​on Arkaden i​m Eingangsbereich […] wurden außerdem charakteristische Leipziger Bautraditionen aufgenommen“.[286] In d​er Eingangshalle befindet s​ich ein Natursteinrelief v​on Hanna Studnitzka u​nd Elfried Ducke z​um Thema „Leipziger Messegeschehen gestern u​nd heute“.

Gästehaus des Ministerrates der DDR (1967–1969)

Das Gästehaus d​es Ministerrates d​er DDR i​n Leipzig w​urde in d​en Jahren 1967 b​is 1969 i​m Stil d​er Internationalen Moderne n​ach Entwürfen d​es Architektenkollektivs Fritz Gebhardt o​der Frieder Gebhardt i​m Leipziger Musikviertel erbaut.[287] Das Haus w​ar einer d​er repräsentativsten Bauten d​er Stadt Leipzig. Gäste w​aren Erich Honecker, Erich Mielke u​nd Franz Josef Strauß.[288] Die Ausstattung w​ar genauso aufwändig w​ie diejenige i​m Gästehaus d​er DDR-Regierung n​eben Schloss Schönhausen i​n Pankow. Das Wandrelief v​on Bernhard Heisig i​m Foyer i​st bekannt. Gebhardt besorgte a​uch die Entwürfe für d​en Bau d​es Messehauses a​m Markt (1961–1963), d​en Umbau d​es Europahauses (1965) u​nd den Bau d​es Wintergartenhochhauses (1970–1972).[289]

Interhotel Merkur

Interhotel Merkur, Fassadendetail.

Ein Beispiel für d​ie „Internationale Moderne (Funktionalstil)“[290] i​st das Interhotel Merkur. Seit 1973 w​ar die DDR Mitglied d​er UNO u​nd nahm m​it allen Ländern internationale Beziehungen auf. Japan zählte d​abei zu d​en ersten westlichen Industrieländern, z​u denen d​ie damalige DDR wichtige Handelsbeziehungen aufnahm. Daher errichtete d​er japanische Baukonzern Kajima Corporation Tokio i​n Berlin d​as IHZ u​nd als Anschlussauftrag d​as Fünf-Sterne-Luxushotel Merkur. Das Hochhaus w​urde von 1978 b​is 1981 d​urch die Kajima Corporation Tokio erbaut. Das Gebäude h​at 29 Geschosse. Vorgehängte Betongroßplatten gestalten d​ie Fassade. Die Platten h​aben Keramikvorsatz, i​n hellem Ocker-Farbton a​n der Basiszone o​der einem dunklen Ocker-Farbton. Die Form d​es Orthogons bestimmt d​en Grundriss, d​ie Flächen a​n der Fassade u​nd die Form d​es Baukörpers.[291]

Rekonstruktion, Zeitgenössische Moderne und Postmoderne

Neue Messe (2006)
Marktgalerie (2014)
Bowlingtreff (2016)
Stadtgeschichtliches Museum (2007)
Neue Universitätskirche St. Pauli (2012)
Trifugium (2007)

Die Neue Messe w​urde im Stil d​er „zeitgenössischen Moderne“[292] v​on 1992 b​is 1996 n​ach Entwürfen v​on Gerkan, Marg u​nd Partner erbaut. Es handelt s​ich um e​ine 243 Meter lange, 80 Meter breite u​nd 30 Meter h​ohe Glashalle, d​ie sich d​urch eine „ungewöhnliche Lichtarchitektur“[293] auszeichnet. Das gläserne Tonnengewölbe besteht a​us einer außenliegenden Stahlröhrenkonstruktion s​owie darunter eingehängten Glasflächen. Diese Halle stellt d​en Haupteingang dar. Die Besucher können über gläserne Röhren d​ie fünf quadratischen Ausstellungshallen betreten.

Das Museum d​er bildenden Künste a​n der Katharinenstraße 20 w​urde von 2000 b​is 2004 n​ach Entwürfen d​er Berliner Architekten Karl Hufnagel, Peter Pütz u​nd Michael Rafaelian erbaut. Es i​st ein 36 m hoher, a​ls „Kristall gedachter Glaswürfel“.[294] Das Gebäude h​at eine doppelwandige, gläserne Vorhangfassade. Zwischen d​en beiden Glasfronten bildet s​ich ein Kamineffekt. Dadurch w​ird eine Aufheizung i​m Sommer u​nd Wärmeverlust i​m Winter vermieden. Im Inneren befindet s​ich ein 20-m²-Mosaik v​on Stephan Huber.

Der Petersbogen a​n der Petersstraße 36 w​urde von 1999 b​is 2001 i​m Stil d​er zeitgenössischen Moderne n​ach Entwürfen v​on Gerd Heise für HPP Hentrich-Petschnigg & Partner erbaut. An dieser Stelle befand s​ich ab d​em 16. Jahrhundert d​as Collegium iuridicum d​er Universität, w​o Johann Wolfgang Goethe studierte. Heute i​st im Petersbogen wieder d​ie Juristische Fakultät m​it ihrer Seminarbibliothek beheimatet.[295]

Das Verlagsgebäude d​er Leipziger Volkszeitung befand s​ich im heutigen Richard-Lipinski-Haus i​n der Tauchaer Straße (heute Rosa-Luxemburg-Straße) 19 b​is 21, d​as nach Entwürfen v​on Oscar Schade erbaut wurde. In d​en 1950er Jahren z​og der Verlag i​n ein anderes Gebäude a​m Peterssteinweg 19 um. Von 1997 b​is 1999 w​urde das Gebäude n​ach Entwürfen d​er Architekten Heiken u​nd Partner modernisiert.[296]

Als erstes Bauwerk d​er Postmoderne i​n Leipzig g​ilt der 1987 errichtete Bowlingtreff a​m Wilhelm-Leuschner-Platz, d​er von Winfried Sziegoleit entworfen w​urde und a​ls ein Beispiel d​er DDR-Postmoderne anzusehen ist. Die Strohsack-Passage a​n der Nikolaistraße 6 b​is 10 u​nd Ritterstraße 7 w​urde von 1995 b​is 1997 n​ach Entwürfen v​on Bernd Appel, Anuscha Behzade u​nd Heike Bohne i​m Stil d​er Postmoderne erbaut. Die a​us der Barockzeit stammenden Fassadenreste b​is zum 2. Obergeschoss wurden erhalten.[297]

Das Bauwens-Haus a​m Burgplatz 2 w​urde nach Entwürfen v​on Gerd Heise für HPP Hentrich-Petschnigg & Partner v​on 1991 b​is 1994 erbaut. Die Kolossalpfeiler m​it Granitverkleidung fassen d​as Erdgeschoss u​nd das 1. Obergeschoss a​ls zweigeschossigen Sockel zusammen u​nd imitieren d​aher die Kolossalpfeiler d​er Antike. Wie e​in Risalit schiebt s​ich der Mittelteil d​er Fassade vor.[298]

Das Gebäude d​er MDR-Sendezentrale w​urde von 1991 b​is 1994 n​ach Entwürfen v​on Gerd Heise für HPP Hentrich-Petschnigg & Partner erbaut. Über e​inem viergeschossigen Sockelbau a​us Sandstein erhebt s​ich ein 13-geschossiges Hochhaus a​us Glas m​it konkav gewölbter Südseite.[299]

Der Anbau für d​as Gebäude d​er Deutschen Nationalbibliothek w​urde nach Entwürfen d​er Stuttgarter Architektin Gabriele Glöckler i​n Form e​ines Buchrückens gestaltet. Am 9. Mai 2011 w​urde das Gebäude eingeweiht.

Die Architektur d​es Leipziger Porsche-Kundenzentrums orientiert s​ich an d​er Form e​ines Diamanten. Das Gebäude besteht a​us einem Betonsockel u​nd einen darauf ruhenden 32 m h​ohen Turm, d​er wie e​in Kreisel geformt u​nd mit Metall verkleidet ist.

Das Verwaltungsgebäude Verbundnetz Gas AG (VNG) a​n der Braunstraße 7 i​n Leipzig-Schönefeld w​urde nach Entwürfen v​on Eike Becker, Georg Gewers, Swantje Kühn u​nd Oliver Kühn v​on 1995 b​is 1997 erbaut. Die Fassade besteht a​us einem 120 m langen Glasriegel, d​er parallel z​ur Straße verläuft. An d​er Nordseite befindet s​ich ein gläserner kubischer Turm.[300]

Das KPMG-Verwaltungsgebäude a​n der Münzgasse 2 i​n Leipzig-Südvorstadt w​urde nach Entwürfen v​on Till Schneider u​nd Michael Schumacher v​on 1996 b​is 1997 erbaut. Das sechsgeschossige Gebäude w​ird wegen seiner eigenwilligen baulichen Form a​uch als „Bügeleisenhaus“[301] bezeichnet. 1999 w​urde das Bauwerk m​it dem Architekturpreis d​er Stadt Leipzig z​ur Förderung d​er Baukultur ausgezeichnet.

Die Stadthäuser a​n der Nonnenstraße 17–21 m​it Übergang z​ur Holbeinstraße i​n Plagwitz (Weiße Elster) wurden v​on 1998 b​is 2000 n​ach Entwürfen d​er Architekturbüros Fuchshuber & Partner gebaut. Es entstanden Wohnungen, Bürolofts u​nd Dienstleistungseinheiten.[302] In unmittelbarer Nähe befinden s​ich die historistischen Gebäude d​er ehemaligen sächsischen Wollgarnfabrik Buntgarnwerke, erbaut 1887 b​is 1895 n​ach Entwürfen d​es Architekten Ottomar Jummel u​nd Händel&Franke.

Die Bio City w​urde nach Entwürfen v​on Ingrid Spengler u​nd Fredo Wiescholek v​on 2001 b​is 2003 i​n Probstheida erbaut. Das Gebäude z​eigt eine „norddeutsch anmutende Klinkerfassade“.[303] Der Begriff „Bio-City“ beschreibt d​ie moderne Forschungseinrichtung Biotechnologisch-Biomedizinisches Zentrum BBZ d​er Universität Leipzig.

Das Zentralgebäude i​m BMW-Werk Leipzig w​urde 2004 n​ach Entwürfen d​er Londoner Architektin Zaha Hadid erbaut. Das Bauwerk w​urde 2005 m​it dem Architekturpreis d​er Stadt Leipzig u​nd dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet.

Die Neue Universitätskirche St. Paul[304] w​urde nach e​inem Entwurf v​on Erick v​an Egeraat, Martin Behet, Roland Bondzio u​nd Yu-Han Michael Lin erbaut. Die historisierend gotisierende Rosette u​nd das Maßwerkfenster sollen a​n die historische Universitätskirche St. Pauli erinnern.[305]

An d​as Bismarckhaus u​nd Stieglitzens Hof s​oll die v​on 2001 b​is 2005 erbaute Marktgalerie a​m Markt 11–15 erinnern. Anstelle d​er kriegszerstörten Prachtbauten a​us dem Neobarock w​urde in d​en 1960er Jahren d​as moderne Messeamt a​m Markt erbaut. Das Messeamt w​urde 2001 abgerissen u​nd es entstand v​on 2001 b​is 2005 d​ie Marktgalerie n​ach einem Entwurf v​on Norbert Hippler (Rhode/Kellermann/Wawrowsky) m​it einer Fassade v​on Christoph Mäckler. Der Gebäudekomplex s​oll mit seiner Dachlandschaft a​n die historischen Gebäudesilhouetten erinnern.[306]

Als historisierender Bau entstand v​on 1993 b​is 1996 n​ach einem Entwurf v​on Alexander v​on Branca d​er Thüringer Hof.

Das „Haus d​es Buches“ a​m Gerichtsweg 28 w​urde von Gerd Heise für HPP v​on 1993 b​is 1996 erbaut. Der Gebäudekomplex besteht a​us einer Mischung v​on Alt- u​nd Neubauten:

„Es entstand e​in Gebäudeensemble, d​as aus d​rei deutlich voneinander abgesetzten Baukörpern besteht u​nd zudem m​it dem einzigen erhaltenen Flügel d​es Vorgängerbaus verbunden ist. Mit seiner Gestalt n​immt das Gebäude Bezug a​uf die e​inst im ehemaligen Graphischen Viertel i​n großer Zahl ansässigen Druckereien, Buchbindereien, Buchhauslieferungen u​nd Verlage, d​ie eine typische Architektur ausgeprägt hatten.[307]

Der Gebäudekomplex „Trifugium“ a​m Barfußgäßchen 11/13/15 w​urde nach Entwürfen v​on Arthur Hänsch v​on 1904 b​is 1906 erbaut, a​ber im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. In d​en 1990er Jahren erfolgte e​ine Rekonstruktion m​it teilweisem Neubau: „Der Eckbau Nr. 15 w​ar nach d​er Bombardierung i​m Zweiten Weltkrieg b​is auf d​as Sockelgeschoss heruntergebrannt u​nd anschließend n​icht restauriert worden. Beim Wiederaufbau 1995 b​is 1996 w​urde das Haus n​ach alten Plänen s​o aufgeführt, d​ass kein Unterschied z​u den Altbauten z​u erkennen ist“.[308]

Die Fassade d​es Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig (Haus Böttchergäßchen; 2004) besteht a​us Naturstein u​nd wird n​ach oben h​in durch e​in gläsernes Staffelgeschoss geöffnet (Entwurf: Ulrich Coersmeier, Architekturbüro Ilg Friebe Nauber, Köln u​nd Leipzig).

Literatur

  • Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten : zur X. Wanderversammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in Leipzig vom 28. bis 31. August, 1892. J.M. Gebhardt’s Verlag (Leopold Gebhardt), Leipzig 1892, OCLC 5525641.
  • Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 17, Stadt Leipzig. Meinhold in Komm., Dresden 1895, OCLC 630243836.
  • Otto Albert Weigmann: Schwind, des Meisters Werke in 1265 Abbildungen. Deutsche Verlagsanstalt, Leipzig 1906, OCLC 1249894.
  • Nikolaus Pevsner: Leipziger Barock. Die Baukunst der Barockzeit in Leipzig, Unveränd. Nachdr. der Ausg. Dresden 1928. Seemann, Leipzig 1990, ISBN 3-363-00457-5.
  • Albrecht Dohmann: Deutsche Kunstdenkmäler/ sachs, Sachsen, [dieser Band behandelt die Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig] / ausgew. u. erl. von Albrecht Dohmann. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1970, OCLC 311255484.
  • Joachim Schulz, Wolfgang Müller und Erwin Schrödl: Architekturführer DDR, Bezirk Leipzig. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1976, OCLC 874871110.
  • Wolfgang Hocquél: Leipzig: Baumeister und Bauten: von der Romanik bis zur Gegenwart. Tourist Verlag, Berlin/Leipzig 1990, ISBN 3-350-00333-8.
  • Hannelore Künzl: Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 1984, ISBN 3-8204-8034-X (Judentum und Umwelt, 9).
    Zu Leipziger Synagogen S. 162, 164, 186, 187ff, 204, 206f., 222, 241, 264, 275, 321, 323, 324, 345, 382, 401, 413, 494, 495, 501, 534.
  • Manfred Rudloff und Thomas Adam und Jürgen Schlimper: Leipzig, Wiege der deutschen Sozialdemokratie. Metropol, Berlin 1996, OCLC 36528597.
  • Markus Cottin und Leipziger Geschichtsverein: Leipziger Denkmale. Sax-Verlag, Beucha 1998, OCLC 44445024.
  • Birk Engmann: Bauen für die Ewigkeit: Monumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts und Städtebau in Leipzig in den fünfziger Jahren. Sax-Verlag, Beucha 2006, ISBN 3-934544-81-9.
  • Wolfgang Hocquél und Jill Luise Muessig: Art Déco in Leipzig. Verlag Schnell+Steiner, Regensburg 2007, OCLC 191045855.
  • Peter Leonhardt: Moderne in Leipzig : Architektur und Städtebau 1918 bis 1933. Pro Leipzig, Leipzig 2007, OCLC 183257468.
  • Bernd Weinkauf und Günter Schneider: Architekturführer: die 100 wichtigsten Leipziger Bauwerke. Jaron, Berlin 2011, OCLC 774688985.

Einzelnachweise

  1. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Romanik (11./12. Jhdt.) dem Werk von Hocquél, S. 16.
  2. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Romanik (11./12. Jhdt.) ab hier dem Werk von Hocquél, S. 20f.
  3. Weinkauf/Schneider, S. 5, 20, 22, 24, 26.
  4. Weinkauf/Schneider, S. 20.
  5. Weinkauf/Schneider, S. 22f.
  6. Weinkauf/Schneider, S. 24.
  7. Weinkauf/Schneider, S. 26.
  8. Weinkauf/Schneider, S. 28.
  9. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Renaissance (15./16. Jhdt.) dem Werk von Hocquél, S. 22f.
  10. Hocquél, S. 23.
  11. Weinkauf/Schneider, S. 5, 30, 32, 34, 36, 38.
  12. Weinkauf/Schneider, S. 30.
  13. Weinkauf/Schneider, S. 34f.
  14. Weinkauf/Schneider, S. 36f.
  15. Weinkauf/Schneider, S. 38f.
  16. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Leipziger Messe und Renaissance (15/16. Jhdt.) dem Werk von Hocquél, S. 20f.
  17. Weinkauf/Schneider, S. 13.
  18. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Barock (17./18. Jhdt.) dem Werk von Hocquél, S. 22f.
  19. Hocquél, S. 23.
  20. Hocquél, S. 24.
  21. Hocquél, S. 24.
  22. Weinkauf/Schneider, S. 32.
  23. Weinkauf/Schneider, S. 5, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62.
  24. Weinkauf/Schneider, S. 42.
  25. Weinkauf/Schneider, S. 44
  26. vgl. Gurlitt, S. 474.
  27. Weinkauf/Schneider, S. 59.
  28. Weinkauf/Schneider, S. 46f.
  29. Gurlitt, S. 474f. Barockbauwerke.
  30. Gurlitt, S. 474.
  31. Weinkauf/Schneider, S. 40.
  32. Weinkauf/Schneider, S. 48.
  33. Weinkauf/Schneider, S. 51.
  34. Weinkauf/Schneider, S. 53.
  35. Weinkauf/Schneider, S. 5, 54.
  36. Weinkauf/Schneider, S. 57.
  37. Weinkauf/Schneider, S. 5, 58f.
  38. Weinkauf/Schneider, S. 60f.
  39. Weinkauf/Schneider, S. 62f.
  40. Weinkauf/Schneider, S. 32.
  41. Gurlitt, S. 493f. Rococobauten.
  42. Gurlitt, S. 493f. Rococobauten.
  43. Bild von dem Haus Katharinenstraße 19
  44. Bild von dem Portal Katharinenstraße 19
  45. Gurlitt, S. 494. Leipzig, Wohnhäuser, Rococo.
  46. Weinkauf/Schneider, S. 68.
  47. Gurlitt, S. 494 Am Markt Nr. 14.
  48. Gurlitt, S. 494 Hainstraße Nr. 11 und Fleischergasse Nr. 19.
  49. Gurlitt, S. 495 Katharinenstraße Nr. 7.
  50. Gurlitt, S. 495 Kupfergässchen Nr. 18 Silberner Bär.
  51. Gurlitt, S. 495 Kupfergässchen Nr. 18 Silberner Bär.
  52. Gurlitt, S. 495 Kupfergässchen Nr. 18 Silberner Bär.
  53. Weinkauf/Schneider, S. 66 Altes Kloster.
  54. Gurlitt, S. 495 Peterstrasse Nr. 24.
  55. Bild von Katharinenstraße 21
  56. Bild von Katharinenstraße 21 – Detailschmuck
  57. Gurlitt, S. 495 Katharinenstraße Nr. 29.
  58. Gurlitt, S. 396, 476 Johann Rudolph Fäsch. Anmerkung: Laut Gurlitt war Johann Rudolph Fäsch der Baumeister. Dieser lebte laut Fritz Löffler: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. E. A. Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3., S. 465 von 1680 bis 1749, so dass Johann Rudolph Fäsch das Leipziger Theatergebäude 1766 nicht gebaut haben kann.
  59. Hoquel, S. 257.
  60. Hocquél, S. 246.
  61. vgl. Hocquél, S. 246.
  62. Gurlitt, S. 350 Leipzig, Gewandhaus.
  63. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 133 Gewandhauskonzertsaal
  64. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 238–242 Das neue Stadttheater.
  65. Martin Naumann: Das römische Haus. Einem verlorenen Kleinod auf der Spur. S. 37
  66. Friedrich Preller d.Ä. (1804–1878): Leben und Werk. S. 23 ff.
  67. Peter Schwarz: Das tausendjährige Leipzig. Vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. 1. Auflage. Band 2. Pro Leipzig, Leipzig 2014, ISBN 978-3-945027-05-9, S. 285.
  68. Die Aula der II. Höheren Mädchenschule Leipzig (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  69. Leipzig-Lexikon: Siegesdenkmal, abgerufen am 29. November 2012
  70. Hocquél, S. 31.
  71. Hocquél, S. 11.
  72. Wolfgang Hocquél: Die Leipziger Passagen und Höfe. Architektur von europäischem Rang. Sax-Verlag, Markkleeberg 2011, ISBN 978-3-86729-087-6
  73. Weinkauf/Schneider, S. 15 Zur Baugeschichte Leipzigs
  74. Weinkauf/Schneider, S. 94 Reichsbank Leipzig
  75. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 481–488 Das Konzerthaus.
  76. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 486 Das Konzerthaus.
  77. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 242 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  78. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 242–249 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  79. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 248 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  80. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 248 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  81. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 248 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  82. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 142–147 Das Reichspostgebäude.
  83. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 145 Das Reichspostgebäude.
  84. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 143–147 Hauptpostgebäude am Augustusplatz.
  85. Robert Bruck: Arwed Rossbach und seine Bauten. Ernst Wasmuth, Berlin 1904, S. 19
  86. Verein zur Abwehr des Antisemitismus (Hrsg.): Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus, Band 10. 1900, OCLC 822800866. (online)
  87. Heinz Maegerlein: Keine Stadt, in der man sich zur Ruhe setzte. Das alte Leipzig vor dem Zweiten Weltkrieg. In: Merian, Band 30, Ausgaben 7-12, Hoffmann und Campe, 1977, S. 35–39, hier S. 35.
  88. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 467–471 Die Handelsbörse.
  89. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 471 Die Handelsbörse.
  90. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 373.
  91. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 376.
  92. Bürgerverein Gohlis (Hrsg.): Von der Villa Hilda zum Klubhaus „Heinrich Budde“. Beiträge zur Geschichte des Heinrich-Budde-Hauses Leipzig/Gohlis, Bürgerverein Gohlis, Leipzig 1999.
  93. Manfred Hötzel, Stefan W. Krieg (Hrsg.): Adolf Bleichert und sein Werk. Unternehmerbiografie, Industriearchitektur, Firmengeschichte. (= Gohliser Historische Hefte, 8.) Sax-Verlag, Beucha 2002.
  94. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 407.
  95. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 390.
  96. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 378.
  97. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 406.
  98. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 407.
  99. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 397.
  100. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 410.
  101. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 411.
  102. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 435–436.
  103. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 414.
  104. Barbara Kowalzik: Jüdisches Erwerbsleben in der inneren Nordvorstadt Leipzigs 1900–1933. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 1999, S. 72.
  105. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 386–388.
  106. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 385.
  107. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 516f.
  108. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 466.
  109. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 381.
  110. Weinkauf/Schneider, S. 114f.
  111. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 445.
  112. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 306–317 „Die Markthalle“.
  113. Künzl, S. 190f.
  114. Beschreibung auf zentralratdjuden.de
  115. Hocquel, S. 148, Nr. 103 „Steibs Hof, Nikolaistraße 28-32“.
  116. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 528 „Café Bauer“
  117. Ulrich Hess: Unternehmer in Sachsen. Aufstieg, Krise, Untergang, Neubeginn. 1998, S. 116, Fußnote 49 online.
  118. Thomas Adam: Die Anfänge industriellen Bauens in Sachsen. Quadrat Verlag, Leipzig 1998, ISBN 3-932751-07-8, S. 14 und 68.
  119. Adolf Diamant: Chronik der Juden in Leipzig. Aufstieg, Vernichtung und Neuanfang. Verlag Heimatland Sachsen, Chemnitz/Leipzig 1993, ISBN 3-910186-08-4, S. 122, 272 und 404. online
  120. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 370.
  121. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 396.
  122. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 398 und S. 399.
  123. Hocquél, S. 133.
  124. Hocquél, S. 11.
  125. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Moderne (ab 1900) dem Werk vom Leonhardt, S. 11f.
  126. Leonhardt, S. 11.
  127. Leonhardt, S. 11.
  128. Weinkauf/Schneider, S. 14f Zur Baugeschichte Leipzigs
  129. Schulz/Müller/Schrödl, S. 9f.
  130. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 81.
  131. Dohmann, S. 384.
  132. Weinkauf/Schneider, S. 118.
  133. Leipziger Kunstorte auf hgb-leipzig.de
  134. Richard-Lipinski-Haus (Memento vom 23. April 2015 im Internet Archive) auf Konzentration.de
  135. Schulz/Müller/Schrödl, S. 85: „Nr. 151 Lenin-Gedenkstätte (1,2) Rosa-Luxemburg-Str. 19-21 … Wirkungsstätte namhafter deutscher Linker, wie Franz Mehring, Rosa Luxemburg, Georg Schumann; 1912 Treffpunkt Lenins mit Genossen der bolschewistischen Duma-Fraktion“
  136. Rudloff/Adam/Schlimper, S. 83.
  137. Hocquél, S. 160.
  138. Schulz/Müller/Schrödl, S. 85: Nr. 151 Lenin-Gedenkstätte (1,2) Rosa-Luxemburg-Str. 19–21.
  139. „in der Industriearchitektur des Jugendstils“ (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) auf immonet.de
  140. Rudloff/Adam/Schlimper, S. 83.
  141. Hocquél, S. 160.
  142. Hocquél, S. 299
  143. Schulz/Müller/Schrödl, S. 63, Nr. 102 Ernst-Thälmann-Haus.
  144. Hocquél/Muessig (2007), S. 90.
  145. Bankhaus H. C. Plaut (Memento vom 7. Oktober 2015 im Internet Archive) auf juden-in-Sachsen.de
  146. Adolf Diamant: Chronik der Juden in Leipzig. Heimatland Sachsen Chemnitz–Leipzig 1993.
  147. Josef Reinhold: Zwischen Aufbruch und Beharrung. Juden und jüdische Gemeinde in Leipzig während des 19. Jahrhunderts. Sächsisches Druck- und Verlagshaus Dresden 1999.
  148. Grabmal Oskar Schade auf deutschefotothek.de
  149. Hocquél, S. 165.
  150. Hocquél, S. 166.
  151. S. 134 Riquethaus
  152. Heinz Peter Brogiato: Leipzig um 1900, Band 1, Die Innenstadt in kolorierten Ansichtskarten aus dem Archiv des Leibniz-Instituts für Länderkunde Leipzig e. V. Lehmstedt Verlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937146-69-0, S. 102.
  153. Bild Haus Paul-Michael-Straße 6 auf abload.de
  154. Hocquél, S. 165.
  155. Bild Haus Menckestraße 19 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) auf atrium-bauprojekte.de
  156. Hocquél, S. 166.
  157. Cottin, S. 79.
  158. Hocquél, S. 227.
  159. Monika Gibas (Hrsg.): „Arisierung“ in Leipzig. Annäherung an ein lange verdrängtes Kapitel der Stadtgeschichte der Jahre 1933 bis 1945. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-142-2, S. 56
  160. Hocquél, S. 137.
  161. Hocquél, S. 131.
  162. Leonhardt, S. 31f Krochhochhaus Goethestrasse 2.
  163. Leonhardt, S. 35.
  164. Weinkauf/Schneider, S. 148 Klassische Moderne und Art déco
  165. Hocquél, S. 154, Nr. 111 Deutsche Bücherei, Deutscher Platz.
  166. Weinkauf/Schneider, S. 151.
  167. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der folgende Abschnitt dem Kapitel Messehaus Petershof dem Werk vom Leonhardt, S. 82f.
  168. Leonhardt, S. 82.
  169. Weinkauf/Schneider, S. 150f Petershof Klassische Moderne und Art déco
  170. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der folgende Abschnitt dem Kapitel Sakralräume der Moderne dem Werk vom Leonhardt, S. 176f.
  171. Leonhardt, S. 178.
  172. Amt für Bauordnung und Denkmalpflege (ABD): Akten des Rates der Stadt Leipzig in Baupolizeisachen, Delitzscher Straße 224, Bl.144.
  173. Amt für Bauordnung und Denkmalpflege (ABD): Akten des Rates der Stadt Leipzig in Baupolizeisachen, Delitzscher Straße 224, Bl. 140.
  174. Amt für Bauordnung und Denkmalpflege (ABD): Akten des Rates der Stadt Leipzig in Baupolizeisachen, Delitzscher Straße 224, Bl. 140.
  175. Todo es historia. Honegger., 1998, S. 90.
  176. Hocquél, S. 124.
  177. Leonhardt, S. 194f.
  178. Hocquél, S. 124.
  179. Leonhardt, S. 23.
  180. Leonhardt, S. 24.
  181. Leonhardt, S. 97.
  182. Leonhardt, S. 97.
  183. Leonhardt, S. 97.
  184. Cottin, S. 78.
  185. Cottin, S. 78.
  186. Propagandakunst. Achtet mir die Meister. In: Der Spiegel vom 3. März 2008, aufgerufen am 30. August 2012
  187. Artikel Richard-Wagner-Denkmal. In: FAZ, 22. Oktober 2002
  188. Textildiscounter C&A: „Für Führer, Volk und Vaterland“, Süddeutsche Zeitung, 13. Mai 2011
  189. Schulz/Müller/Schrödl, S. 30:Merkurhaus, 1937, Markgrafenstr. 2
  190. Hocquél, S. 24.
  191. Hocquél, S. 180.
  192. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Nationalsozialismus dem Werk von Cottin, S. 114 ff. Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus.
  193. Cottin, S. 116
  194. Cottin, S. 116
  195. Felicja Karay: Wir lebten zwischen Granaten und Gedichten. Das Frauenlager der Rüstungsfabrik HASAG im Dritten Reich. Böhlau-Verlag, Köln 2001.
  196. Cottin, S. 116
  197. Cottin, S. 116.
  198. Cottin, S. 114.
  199. Cottin, S. 114 Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus.
  200. Cottin, S. 118.
  201. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus dem Werk von Cottin, S. 114ff. Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus.
  202. Florian Huber: Kind, versprich mir, dass du dich erschießt: Der Untergang der kleinen Leute 1945. Piper Verlag, Berlin 2015, online.
  203. Gerhard Steinecke: Drei Tage im April: Kriegsende in Leipzig, Lehmstedt, 2005, S. 63.
  204. Robin Binckes: Tucker’s Deadline: A True Story. South Publishers, Pinetown 2014, S. 229: «Nazi mayor Alfred Freyberg, his wife, and eighteen-year-old daughter (wearing Nazi armband) died by poison in a suicide pact before the Allies captured Leipzig» (online)
  205. Vgl. zu den Hintergründen
  206. Schulz/Müller/Schrödl, S. 55 Nr. 82 „Südfriedhof“.
  207. Peter H. Feist: Anmut und Appell; Beitrag zum 100. Geburtstag von Walter Arnold in der Tageszeitung Neues Deutschland vom 27. August 2009
  208. Hocquél, S. 205.
  209. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str.
  210. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str., Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, S. 11.
  211. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, Nr. 207 Kitzscher Reihenhaussiedlung, 1933–1936 n. Entw. v. W. Lucas f. 2gesch. Wohnhäuser m. 695 Wohnungen, S. 11.
  212. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 75 Feierabend- und Pflegeheim Martin Andersen Nexö, Stötteritzer Str. 26. 1958–1960. Erweiterung einer Anlage aus den 30er Jahren (Arch. Bornmüller), Nr. 108 Zentraler Kulturpark Clara Zetkin, Freilichtbühne 1955, Arch. M. Weber, Freilufttheater mit 2000 Plätzen in einfachen traditionellen Formen, S. 11.
  213. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 75 Feierabend- und Pflegeheim Martin Andersen Nexö, Stötteritzer Str. 26. 1958–1960. Erweiterung einer Anlage aus den 30er Jahren (Arch. Bornmüller), Nr. 108 Zentraler Kulturpark Clara Zetkin, Freilichtbühne 1955, Arch. M. Weber, Freilufttheater mit 2000 Plätzen in einfachen traditionellen Formen, S. 11.
  214. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 3 Rekonstruktion Alte Waage, 1963/1964, Einbeziehung von Katharinenstraße 3 mit rekonstruiertem Barockerker, Nr. 4 Messeamt, Nr. 10 Sachsenplatz, Nr. 16 Messehaus Handelshof. Wiederaufbau 1946/1947, Ladenzone 1960, Nr. 19 Messehaus Hansahaus. 1958/1959 Architekt R. Rohrer, Nr. 37 Ringbebauung Roßplatzh, Nr. 101 Karl-Liebknecht-Straße 27-33, 1961–1963, S. 11.
  215. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 68 Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der KMU, Nr. 69 Physikalisches Institut der KMU, S. 11.
  216. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 67 Chemische Institute der KMU, Nr. 89 Wohnkomplex J.R.Becher, Lößnig.
  217. Schulz/Müller/Schrödl, S. 70, Nr. 120 Deutsche Hochschule für Körperkultur
  218. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 39 „Opernhaus“.
  219. Hocquél, S. 205, Nr. 177 Opernhaus.
  220. Hocquél, S. 207, Nr. 177 Opernhaus.
  221. Weinkauf/Schneider, S. 170.
  222. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str., Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, S. 11.
  223. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, Nr. 207 Kitzscher Reihenhaussiedlung, 1933–1936 n. Entw. v. W. Lucas f. 2gesch. Wohnhäuser m. 695 Wohnungen, S. 11.
  224. Schulz/Müller/Schrödl, S. 72, Nr. 123 Wohnungsbau Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee
  225. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 75 Feierabend- und Pflegeheim Martin Andersen Nexö, Stötteritzer Str. 26. 1958–1960. Erweiterung einer Anlage aus den 30er Jahren (Arch. Bornmüller), Nr. 108 Zentraler Kulturpark Clara Zetkin, Freilichtbühne 1955, Arch. M. Weber, Freilufttheater mit 2000 Plätzen in einfachen traditionellen Formen, S. 11.
  226. Schulz/Müller/Schrödl, S. 69, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str.
  227. Schulz/Müller/Schrödl, S. 69, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str.
  228. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str.
  229. Schulz/Müller/Schrödl, S. 47, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz.
  230. Schulz/Müller/Schrödl, S. 47, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz.
  231. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 3 Rekonstruktion Alte Waage, 1963/1964, Einbeziehung von Katharinenstraße 3 mit rekonstruiertem Barockerker, Nr. 4 Messeamt, Nr. 10 Sachsenplatz, Nr. 16 Messehaus Handelshof. Wiederaufbau 1946/1947, Ladenzone 1960, Nr. 19 Messehaus Hansahaus. 1958/1959 Architekt R. Rohrer, Nr. 37 Ringbebauung Roßplatz, Nr. 101 Karl-Liebknecht-Straße 27-33, 1961–1963, S. 11.
  232. Hocquél, S. 207f, Nr. 178 Ringbebauung am Roßplatz.
  233. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 37 Ringbebauung Roßplatz.
  234. Weinkauf/Schneider, S. 168.
  235. Schulz/Müller/Schrödl, S. 34, Nr. 37 Ringbebauung, Roßplatz 1-13.
  236. Weinkauf/Schneider, S. 169.
  237. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 68 Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der KMU, Nr. 69 Physikalisches Institut der KMU, S. 11.
  238. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 67 Chemische Institute der KMU, Nr. 89 Wohnkomplex J.R.Becher, Lößnig.
  239. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 47 Restaurant „Falstaff“, Georgiring 9 (H. Lenck), Wandbild „Kostümprobe“ (H. Engels); Außenwandintarsien (M.-G. Uhlig) (Deutsche Architektur 8/65), Nr. 115 Wohnkomplex Großzschocher, Heinr.-Rauh-Str. 1968/69 Kurt-Kresse-Oberschule, bildkünstl. Außenwandgestaltung v. M.G. Uhlig.
  240. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  241. „Blick auf Porphyr-Arbeiten: Herder-Institut“ auf streetview.
  242. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  243. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  244. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim.
  245. Schulz/Müller/Schrödl, S. 61, Nr. 95 „Hochschule für Bauwesen“.
  246. Hocquél, S. 208, Nr. 179 Schauspielhaus Bosestraße 1.
  247. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 20, Nr. 37, Nr. 66, Nr. 123.
  248. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 37, Nr. 120, Nr. 121.
  249. Aus „Kunst am Wege“; abgerufen am 7. November 2009
  250. Hocquél, S. 209f, Nr. 180 Universität, hier S. 210.
  251. Schulz/Müller/Schrödl, S. 36.
  252. Schulz/Müller/Schrödl, S. 11.
  253. Weinkauf, S. 218
  254. Schulz/Müller/Schrödl, S. 37.
  255. Hocquél, S. 40.
  256. Hocquél, S. 209f, Nr. 180 Universität.
  257. Schwimm- und Sprunghalle Freiberger Platz: Transparenz, Leichtigkeit und Schwung – aber wo ist der Platz? auf www.das-neue-dresden.de
  258. Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979. S. 49 Nr. 69 (1)(Schwimmsporthalle) Nr. 69 (2)(Springerschule)
  259. Schulz/Müller/Schrödl, S. 10, 44, 47, 58, 63, 98, 101, 129, 131, S. 11.
  260. Schulz/Müller/Schrödl, S. 10.
  261. Schulz/Müller/Schrödl, S. 23.
  262. Wolfgang Hocquél (Hrsg.): Leipzig. Kunstgeschichtliche Städtebücher. 3. Aufl. Seemann, Leipzig 1990, S. 199–200
  263. Schulz/Müller/Schrödl, S. 111, Nr. 185 „Döbeln“ Großgaststätte Parkrestaurant (Schalenkonstruktion als hyperbolische Paraboloide, U. Müther) mit etwa 320 Innen- u. 650 Freisitzplätzen, Bauplastik C.-H. Pohl.
  264. Schulz/Müller/Schrödl, S. 108, Nr. 182 „Lonnewitz“ Raststätte […] Selbstbedienungsgaststätte, 132 Pl., mit Freisitzen, 120 Pl., Schalenkonstruktion als hyperbolisches Paraboloid (U. Müther).
  265. Fotos: Oschatzer Geschichte(n): HO-Raststätte Lonnewitz
  266. Raststätte U. Müther in Lonnewitz
  267. Holger Barth: Gerd Wessel. In: Dietrich Fürst: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten: Architekten in der DDR : Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten. Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), Berlin 2000, OCLC 237432293, S. 250.
  268. Weinkauf/Schneider, S. 180f.
  269. Hocquél, S. 40, 199.
  270. Weinkauf/Schneider, S. 180f.
  271. Hocquél, S. 199.
  272. Hocquél, S. 216, Nr. 191.
  273. Weinkauf/Schneider, 2011, S. 184.
  274. Weinkauf/Schneider, 2011, S. 184.
  275. Hocquél, 1990, S. 215f, Nr. 190 Katholisches Gemeindezentrum Emil-Fuchs-Straße.
  276. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 20 Nr. 126.
  277. ‚Ein Zoo im Wandel‘ auf zoo-Leipzig.de.
  278. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 72 „"Wohnscheiben" Variante ‚Leipzig‘ […] Keramikmosaik, Betonstrukturen an Giebeln, vor Verteilergängen Betonformelemente.“
  279. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 89 "Wohnkomplex „J.R.Becher“, Lößnig", Seit 1971, Architekten Johannes Schulze, Gerhard Eichhorn (Städtebau), Heinz Rauschenbach (Komplexarchitekt Projekt)[…] P 2.11 Variante Leipzig mit Loggien, Architekt Erich Böhme, 3080 Wohneinheiten […].
  280. Christoph Glorius: Erich Böhme. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten / IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S. 49f.
  281. Erich Böhme: Mittelganghaus Typ Leipzig. Wohnungstyp P 2/11 in Leipzig. In: Deutsche Architektur 1972, Nr. 2, S. 81.
  282. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 54 „Wohnungsbauten“, Gerberstr. 1968–1970, Arch. E. Böhme. 10gesch. Mittelgangtyp in 5-MP-Querwandbauw.; Abrundung „Astoria“-Komplex mit 275 WE für Internatsnutzung, Gerberstr. Ostseite mit 320 WE. Fassadengliederung durch vertikal versetzte Betonstrukturelemente (H.Müller). Es erfolgte außerdem eine Neugestaltung des nördlichen Zuganges zum Stadtzentrum.
  283. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 50 „Interhotel Stadt Leipzig“
  284. Hocquél, S. 203.
  285. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 109 „Musikviertel, Karl-Tauchnitz-Straße, Gästehaus des Ministerrates“.
  286. „Erich Honeckers Gästehaus wird Seniorenresidenz“ auf bild.de
  287. Hocquél, Nr. 189 „Wohnhochhaus Wintergartenstraße“
  288. Weinkauf/Schneider, S. 183.
  289. Hocquél, S. 201, Nr. 171 Hotel Merkur, Gerberstraße 15.
  290. Weinkauf/Schneider, S. 190 Neue Messe
  291. Weinkauf/Schneider, S. 190 Neue Messe
  292. Weinkauf/Schneider, S. 214.
  293. Weinkauf/Schneider, S. 208f.
  294. Weinkauf/Schneider, S. 202.
  295. Weinkauf/Schneider, S. 200f.
  296. Weinkauf/Schneider, S. 188f.
  297. Weinkauf/Schneider, S. 204f.
  298. Weinkauf/Schneider, S. 194f.
  299. Weinkauf/Schneider, S. 196.
  300. Weinkauf/Schneider, S. 88f.
  301. Weinkauf/Schneider, S. 212f.
  302. Weinkauf/Schneider, S. 218 Universität
  303. Weinkauf/Schneider, S. 218f.
  304. Weinkauf/Schneider, S. 84, 216.
  305. Weinkauf/Schneider, S. 198.
  306. Weinkauf/Schneider, S. 126f.
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