Haema
Die Haema AG ist die größte private Blutspendeeinrichtung in der Bundesrepublik Deutschland. Als pharmazeutisches Unternehmen stellt sie Fertigarzneimittel zur unmittelbaren Transfusion in der Patientenversorgung in Kliniken und Arztpraxen sowie Blutplasma zur Weiterverarbeitung in der pharmazeutischen Industrie her.
Haema Blut- und Plasmaspendedienst | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1993 als Labor Diagnostika GmbH |
Sitz | Leipzig |
Leitung | Rudolf E. Meixner Barbara Baumann-Baretti Frank Pilgram José Rivero Svenja Barckhausen Eduardo Herrero (Aufsichtsratsvorsitzender) |
Mitarbeiterzahl | 1029 (2018)[1] |
Umsatz | 91,891 Mio. EUR (2018)[1] |
Branche | Pharmazie, Transfusionsmedizin |
Website | www.haema.de |
Geschichte
Die Haema hat ihren Ursprung in einer Unternehmensgründung des Freistaates Sachsen sowie der Landkreise Oschatz und Döbeln im Jahr 1993 unter dem Namen Labor Diagnostika GmbH. 1996 erfolgte die Privatisierung der Gesellschaft. Ein Jahr später wurde die Gebietsblutspendezentrale Grimma, eine der ältesten Blutspendeeinrichtungen Deutschlands (gegr. 1954), übernommen.
Im Jahr 2002 wurde die Haema Holding AG (Berlin) übernommen. Hierbei konnte sich die Stadt Leipzig im Kampf um den Firmensitz gegen Berlin durchsetzen. Die Zentralisierung wesentlicher Unternehmensbereiche am Standort Leipzig wurde 2005 abgeschlossen. Die Unternehmenszentrale befand sich bis November 2012 in der Bio City Leipzig. Seit Dezember 2012 befindet sich der Firmensitz in der Landsteinerstraße auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig.
2010 schied Wolfgang Strauch, der die kommunale Firma privatisierte, als langjähriger Geschäftsführer und Vorstand aus.[2]
2014 schied Knud-Peter Krause als langjähriger Geschäftsführer und Vorstand aus. 2018 schieden Jörg Fahrenbach und Katrin Scholz aus dem Unternehmen aus. Seit 27. Juli 2018 sind neben Barbara Baumann-Baretti und José Rivero auch Rudolf E. Meixner, Ainhoa Mendizabal und Josef R. Spiessl im Vorstand der Haema AG.
Die Haema AG war bis Mai 2018 eine 100%ige Tochter der Aton GmbH. Im März 2018 wurde die vollständige Übernahme von Haema durch Grifols vereinbart,[3] im Dezember wurde Haema an die niederländische Investmentgruppe Scranton Enterprises, die Grifols-Aktionärin ist, verkauft.[4]
Zurzeit (2020) gibt es 41 Haema Spendezentren in Deutschland, es gibt zwölf Zentren in Sachsen, sechs in Berlin, fünf in Thüringen, vier in Nordrhein-Westfalen, drei in Brandenburg, zwei in Mecklenburg-Vorpommern, sieben in Bayern sowie je eins in Sachsen-Anhalt und in Schleswig-Holstein.[5]
Produkte und Dienstleistungen
Die Haema AG betreibt einen überregionalen Blutspendedienst und erbringt Dienstleistungen in der Transfusionsmedizin.[6] Folgende Arzneimittel aus Blut und Plasma stehen zur Verfügung:
- Erythrozytenkonzentrat
- Thrombozytapheresekonzentrat
- Gefrorenes Frischplasma
- Spezialpräparate
Außerdem bietet die Haema AG Dienstleistungen zur Transfusionsmedizin an:
- Übernahme der Funktion des externen Transfusionsbeauftragten
- Übernahme der Funktion des Qualitätsbeauftragten für Hämotherapie
- Beratung im Bereich der Anwendung der Blutprodukte
- Transfusionsmedizinischer Bereitschaftsdienst
- Transfusionsmedizinisches Speziallabor
- Beratung zu Fragen der Labororganisation
Zusätzlich sind Therapieansätze vorhanden für:
- Mikrozirkulationsstörungen
- Immunologisch bedingte Erkrankungen
- Lipidstoffwechselstörungen
- Hemmkörperhämophilie
- Eisenstoffwechselstörungen
5 % des Blutbedarfs in Deutschland werden von unabhängigen Spendediensten gedeckt, 4 % allein durch die Haema.
Weblinks
Einzelnachweise
- Haema AG: Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018.
- Der Haema Blutspendedienst informiert: Veränderung im Vorstand. In: presseportal.de. Haema, 2. Mai 2010, abgerufen am 3. August 2017.
- Pressemitteilung vom 20. März 2018
- Grifols verkauft Haema und Biotest für 469 Millionen an seinen Aktionär Scranton
- Spendezentrenübersicht. Haema, abgerufen am 28. Juli 2018.
- Produkte | Dienstleistungen. Haema, abgerufen am 28. Juli 2018.