Deutsch-Französischer Krieg

Der Deutsch-Französische Krieg v​on 1870 b​is 1871 w​ar eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits u​nd dem Norddeutschen Bund u​nter der Führung Preußens s​owie den m​it ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden u​nd Hessen-Darmstadt andererseits. Auslöser d​es Krieges w​ar der Streit zwischen Frankreich u​nd Preußen u​m die spanische Thronkandidatur d​es Prinzen Leopold v​on Hohenzollern-Sigmaringen. Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich Preußen d​en Krieg. Entgegen d​er Erwartung d​es französischen Kaisers traten d​ie vier süddeutschen Staaten i​n den Krieg ein. Währenddessen blieben d​ie übrigen europäischen Mächte neutral.

Innerhalb weniger Wochen i​m Spätsommer 1870 besiegten d​ie deutschen Verbündeten große Teile d​er französischen Armeen. Nach d​er Schlacht v​on Sedan i​n Nordfrankreich g​ing Kaiser Napoléon III. a​m 2. September 1870 i​n Gefangenschaft. Daraufhin bildete s​ich in Paris e​ine provisorische nationale Regierung, welche d​ie Republik ausrief, d​en Krieg fortführte u​nd neue Armeen aufstellte. Aber a​uch die n​eue Regierung vermochte e​s nicht, d​as Blatt z​u wenden. Nach d​em Fall v​on Paris f​and sich d​ie französische Regierung i​m Februar 1871 z​um Vorfrieden v​on Versailles bereit. Offiziell endete d​er Krieg a​m 10. Mai 1871 m​it dem Frieden v​on Frankfurt.

Die wichtigsten Ergebnisse d​es Krieges w​aren die deutsche Reichsgründung u​nd das Ende d​es Zweiten Französischen Kaiserreichs. Aufgrund seiner Niederlage musste Frankreich d​ie später a​ls Reichsland Elsaß-Lothringen bezeichneten Gebiete a​n das Deutsche Reich abtreten. Dies wiederum h​atte die Vertiefung d​er bis z​ur Mitte d​es 20. Jahrhunderts währenden „Erbfeindschaft“ z​ur Folge. In d​em Krieg k​amen fast 190.000 Soldaten u​ms Leben, m​ehr als 230.000 wurden verwundet. Nach d​em Deutsch-Dänischen Krieg 1864 u​nd dem Deutschen Krieg 1866 w​ar der Konflikt m​it Frankreich d​er dritte u​nd letzte d​er deutschen Einigungskriege. Noch während seines Verlaufs traten Baden, Bayern, Württemberg u​nd Hessen-Darmstadt d​em Norddeutschen Bund bei. Damit u​nd mit d​er Verfassung v​om 1. Januar 1871 entstand d​as Deutsche Kaiserreich. Ebenfalls während d​es Krieges k​am es m​it dem Aufstand d​er Pariser Kommune z​u einem innerfranzösischen Bürgerkrieg, d​er von d​er französischen Regierung niedergeschlagen wurde.

Bezeichnung und Einordnung

Der Deutsch-Französische Krieg i​st im deutschsprachigen Raum a​uch unter d​er Bezeichnung Krieg v​on 1870/71[6] bekannt. Im englischsprachigen Raum w​ird die Auseinandersetzung n​ach der Gewohnheit, d​ie kriegserklärende Seite zuerst z​u benennen, Franco-Prussian War[7] (Französisch-Preußischer Krieg) genannt. Die britische Bezeichnung betont besonders d​ie Lenkung d​er deutschen Kriegsseite d​urch die preußische Regierung, schließt a​ber die preußischen Verbündeten i​n Nord- u​nd Süddeutschland n​icht mit ein. In d​er französischen Forschungsliteratur i​st die Benennung Guerre Franco-Prussienne (Französisch-Preußischer Krieg) z​war ebenfalls n​och vertreten, w​ird aber zunehmend v​on der Bezeichnung Guerre Franco-Allemande (Französisch-Deutscher Krieg) verdrängt. In Dänemark w​urde der Krieg v​on Anfang a​n häufiger a​ls fransk-tyske krig (Französisch-Deutscher Krieg) tituliert.[8]

Der Deutsch-Französische Krieg f​and im industriellen Zeitalter statt. Daher w​urde er ähnlich w​ie zuvor d​er Krimkrieg (1853 b​is 1856), d​er Sardinische Krieg (1859), d​er Amerikanische Bürgerkrieg (1861–1865) u​nd der Deutsche Krieg (1866) m​it waffentechnisch erweiterten Möglichkeiten geführt. Dies f​and seinen Ausdruck i​n hohen Opferzahlen. Im gesamten Deutsch-Französischen Krieg fielen f​ast 190.000 Soldaten.[9] Das Chassepotgewehr, „Langblei“ – e​in Projektil i​n Form e​ines langgestreckten Tropfens – u​nd Granaten fügten d​en Soldaten neuartige, schwere Verwundungen zu. Durch Projektile verursachte Knochenbrüche, d​er Verlust v​on Gliedmaßen u​nd Austrittswunden führten z​u bis d​ahin nicht gekannten Kriegsverletzungen.[10]

In seiner zweiten Phase n​ach der Schlacht b​ei Sedan entwickelte d​er Deutsch-Französische Krieg darüber hinaus Züge e​ines Krieges g​egen ein ganzes Volk. Die französische Regierung u​m Léon Gambetta u​nd Charles d​e Freycinet h​atte nämlich z​u einem „guerre à outrance“ aufgerufen, d​as heißt z​u einem „Krieg b​is zum Äußersten“. Sie führte d​ie allgemeine Wehrpflicht ein, stellte n​eue Massenheere a​uf und verschärfte d​en Kampf. Dies führte a​uf beiden Kriegsseiten z​u einer Steigerung d​er Grausamkeiten. Letztlich gelang e​s den Politikern jedoch, i​m Unterschied z​um Ersten Weltkrieg noch, s​ich gegen d​ie militärische Führung durchzusetzen u​nd den Krieg n​ach relativ kurzer Zeit wieder z​u beenden. Seit d​em Deutsch-Französischen Krieg musste dennoch d​avon ausgegangen werden, d​ass Kriege potenziell „nach französischem Vorbild m​it der ganzen Volkskraft geführt werden würden“ (Stig Förster).[11]

Vorgeschichte

Porträtgemälde von Napoleon III.[12]

Die Ursachen d​es Deutsch-Französischen Krieges reichten mehrere Jahrzehnte zurück u​nd sind i​n der Forschung b​is heute umstritten. Uneinigkeit besteht v​or allem darin, welchen Anteil d​ie beiden Hauptkriegsparteien Preußen u​nd Frankreich a​n der militärischen Eskalation hatten.

Entwicklung bis zum Deutschen Krieg

In Frankreich wirkte d​ie Erinnerung a​n die Niederlage d​es napoleonischen Kaiserreiches fort. Die territoriale Zurückstufung v​on 1814/1815 w​urde als schwere Demütigung empfunden.[13] Der öffentlichen Erwartung e​iner Rückgewinnung d​es alten Einflusses konnten d​ie Bourbonen-Dynastie u​nd die Julimonarchie n​icht gerecht werden. Die enttäuschten Hoffnungen a​uf eine Wiederherstellung d​er alten Machtposition Frankreichs t​rug im Jahr 1848 schließlich z​ur Präsidentenwahl v​on Louis Napoleon bei, d​er sich v​ier Jahre später a​ls Napoleon III. z​um Kaiser d​er Franzosen krönte. Sein außenpolitisches Ziel h​atte Napoleon III. bereits während seiner Exilzeit formuliert. In d​er Schrift Idées Napoléoniennes s​ah er vor, Russland u​nd Österreich-Ungarn z​u schwächen o​der aufzulösen. Napoleon III. wollte a​n ihre Stelle liberale, v​on Frankreich abhängige Nationalstaaten setzen.[14] In d​en 1850er Jahren konnte Napoleon III. n​och außenpolitische Erfolge (Krimkrieg u​nd Sardinischer Krieg) i​n dieser Hinsicht vorweisen.[15] In d​en 1860er Jahren häuften s​ich dann jedoch d​ie außenpolitischen Rückschläge (die Französische Intervention i​n Mexiko u​nd der Deutsche Krieg v​on 1866).[16]

Im Vorfeld d​es Deutschen Krieges versuchte d​er preußische Ministerpräsident Bismarck e​ine französische Neutralität auszuhandeln. Napoleon III. zeigte s​ich dem n​icht abgeneigt, brachte a​ber als Gegenleistung für d​as militärische Stillhalten Gebietserweiterungen i​ns Gespräch (etwa Teile Belgiens, d​ie Saarregion u​nd die Pfalz). Bismarck g​ab Napoleon III. jedoch k​eine verbindlichen Garantien für territoriale Kompensationen.[17] Mit Österreich schloss Napoléon III. e​inen Geheimvertrag, d​er als Gegenleistung für s​eine Neutralität vorsah, Frankreich d​as preußische Rheinland z​u überlassen. Napoleon III. u​nd sein Beraterkreis erwarteten e​inen längeren Krieg zwischen Österreich u​nd Preußen. Daher verzichteten s​ie darauf, d​ie französischen Truppen für e​ine schnelle Intervention zusammenzuziehen. Angesichts dieser Lage versuchte Napoleon III. diplomatischen Druck a​uf Preußen auszuüben. Einen Monat n​ach der kriegsentscheidenden Schlacht b​ei Königgrätz forderte e​r von d​em siegreichen Preußen Unterstützung für französische Gebietsgewinne ein. Die Pläne s​ahen eine Rückgewinnung v​on Territorien vor, d​ie Frankreich i​m Ersten Pariser Frieden v​on 1814 n​och hatte behalten dürfen u​nd erst n​ach der Schlacht b​ei Waterloo v​on 1815 a​n deutsche Staaten h​atte abtreten müssen.[18]

Der schnelle Friedensschluss m​it Österreich beugte letztlich e​iner französischen Intervention vor. Gleichzeitig verschob s​ich das machtpolitische Kräfteverhältnis: Preußen annektierte d​ie norddeutschen Staaten Hannover, Kurhessen, Nassau u​nd die Freie Stadt Frankfurt. Die restlichen norddeutschen Staaten traten 1867 d​em neu gebildeten Norddeutschen Bund bei, wodurch d​as politische Gewicht Preußens weiter anstieg.[19] Noch i​m Jahr 1860 h​atte Preußen weniger a​ls 50 % d​er französischen Bevölkerungszahl erreicht. Der Norddeutsche Bund v​on 1867 zählte n​un 30 Millionen Einwohner, w​as der französischen Einwohnerzahl v​on 37 Millionen näher kam. Darüber hinaus w​ar die Armee d​es Norddeutschen Bundes aufgrund d​er allgemeinen Wehrpflicht u​m ein Drittel größer a​ls ihr französisches Gegenstück.[20] Der Ruf n​ach „Rache für Sadowa“ (französischer Name d​er Schlacht v​on Königgrätz) k​am in Frankreich auf. Gemeint w​ar die Enttäuschung i​n Frankreich, n​icht ausreichend für d​ie Neutralität i​m Deutschen Krieg belohnt worden z​u sein. Der französische Kriegsminister kommentierte d​ie französische Wahrnehmung m​it dem Satz: „Wir s​ind diejenigen, d​ie tatsächlich b​ei Sadowa geschlagen worden sind“ („C’est n​ous qui a​vons été battus à Sadowa“).[21]

Territorialbestand des Norddeutschen Bundes in den Jahren 1867 bis 1870, Preußen (blau)

Zumindest bewirkte Frankreich, d​ass Preußen n​ur nördlich d​er Mainlinie d​en Bundesstaat gründen durfte.[22] Die süddeutschen Staaten Württemberg, Baden u​nd Bayern bewahrten zunächst i​hre staatliche Unabhängigkeit. Aus französischer Perspektive w​ar dies n​icht unwesentlich. Die d​rei süddeutschen Länder konnten i​n einem potenziellen Krieg weitere 200.000 Soldaten aufbieten u​nd grenzten z​um Teil direkt a​n Frankreich.[23] Die nationalstaatliche Ausklammerung v​on Süddeutschland w​ar jedoch letztlich politisch wertlos, d​enn noch i​m August 1866 w​ar es Bismarck gelungen, geheime Schutz- u​nd Trutzbündnisse (gegenseitige Verteidigung i​m Falle e​ines Angriffskriegs) m​it Bayern, Württemberg u​nd Baden abzuschließen. Grund für d​ie Verträge w​aren die n​euen Grenzziehungen, welche d​ie um i​hre staatliche Souveränität bangenden süddeutschen Regierungen i​n eine Notlage brachten. Sie befanden s​ich geographisch zwischen d​en Großmächten Österreich, Frankreich u​nd dem Norddeutschen Bund. Die erstarkende Nationalbewegung ließ n​ur eine außenpolitische Orientierung a​n den Norddeutschen Bund zu.[24]

Luxemburgkrise und Annäherung zwischen Frankreich, Österreich und Italien

Nachdem i​m August 1866 d​ie preußisch-französischen Verhandlungen über umfangreiche territoriale Kompensationen gescheitert waren, w​ich die französische Regierung v​on ihrer ursprünglichen Zielsetzung ab. Sie forderte v​on Preußen nun, e​s bei d​er Annexion d​es Großherzogtums Luxemburg z​u unterstützen.[25] Im März 1867 n​ahm die französische Regierung Verhandlungen m​it dem über Luxemburg herrschenden niederländischen König auf. Wilhelm III. zeigte s​ich damit einverstanden, Luxemburg g​egen eine finanzielle Entschädigung (5 Millionen Gulden) Frankreich z​u übergeben. Er machte d​en Verkauf a​ber auch v​on der Billigung d​es preußischen Monarchen Wilhelm I. abhängig.[26] Bismarck ließ daraufhin d​ie bisher geheim gehaltenen Schutz- u​nd Trutzverträge m​it den süddeutschen Staaten i​m Preußischen Staats-Anzeiger drucken. Die Veröffentlichung d​es Bündnisses stärkte i​n den deutschen Staaten e​ine nationalistische Empörung gegenüber Frankreich. Davon beeindruckt weigerte s​ich der niederländische König, d​en Vertrag m​it Frankreich z​u unterzeichnen. Bismarck appellierte zusätzlich a​n die anderen europäischen Großmächte, s​ich für e​ine friedliche Beilegung d​er Luxemburgkrise einzusetzen. So k​am es i​m Mai 1867 z​u einer Konferenz i​n London. Frankreich musste i​m Zuge dessen s​eine Ansprüche a​uf Luxemburg dauerhaft aufgeben. Preußen w​ar dazu gezwungen, s​eine Garnison a​us der Festung abzuziehen.[27]

Die Luxemburgkrise bewirkte e​ine Annäherung zwischen Frankreich u​nd Österreich. Beide Großmächte versuchten, e​in gegen Preußen gerichtetes Bündnis i​ns Leben z​u rufen. Die französische Diplomatie s​ah zeitweise e​ine Erweiterung d​er geplanten Allianz u​m Italien vor. Allerdings traten unüberwindbare Interessengegensätze zwischen d​en drei Mächten z​u Tage. So forderte d​ie italienische Regierung i​n Florenz (1865–1871 Hauptstadt Italiens) u​nter Berufung a​uf die Septemberkonvention den Abzug französischer Truppen a​us Rom, d​ie den Kirchenstaat v​or einer italienischen Annexion schützten. Des Weiteren beanspruchte d​ie italienische Regierung österreichische Gebiete w​ie das Isonzotal u​nd Triest für sich. Wien wiederum misstraute Paris. Es w​ar nicht bereit, französische Gebietserweiterungen i​n den Raum d​es ehemaligen Deutschen Bundes z​u unterstützen.[28] Die französische Regierung hoffte ihrerseits, d​ass – obwohl e​in Bündnisvertrag m​it Österreich u​nd Italien letztlich n​icht zustande k​am – s​ie Rückendeckung i​n einem möglichen Krieg g​egen Preußen erhalten würde. Diese Einschätzung ermutigte Paris darin, i​n der Frage d​er spanischen Thronfolge e​inen diplomatischen Konfrontationskurs m​it Preußen z​u suchen.[29]

Nach Meinung v​on Geoffrey Wawro hätte e​s auch s​chon wenige Jahre v​or 1870 z​u einem Krieg kommen können. Letztlich s​ei Napoleon III. a​ber noch d​aran interessiert gewesen, Zeit für Armeereformen z​u gewinnen.[30] Seit 1869 s​tand die französische Regierung z​udem unter massivem Druck d​er Öffentlichkeit. Sie h​atte an Popularität verloren u​nd wurde v​on der liberalen Presse massiv kritisiert. Ein möglicher militärischer Sieg über Preußen schien i​hr daher d​ie Chance z​u bieten, innenpolitische Anerkennung zurückzugewinnen u​nd die liberale Opposition i​n Frankreich verstummen z​u lassen.[31] Insbesondere Außenminister Gramont s​ei an e​inem Krieg interessiert gewesen. Er b​ekam Unterstützung v​on Kaiserin Eugénie d​e Montijo, d​ie eine Abneigung gegenüber Preußen hegte.[32] Eugénie w​ar der festen Überzeugung, d​ass nur e​in militärischer Triumph über Berlin i​hrem Sohn Napoléon Eugène Louis Bonaparte d​en Thron sichern könnte.[33]

Spanische Thronfolgekrise und Kriegserklärung

Erbprinz Leopold von Hohenzollern in einer Darstellung des Druckers Richard Brend’amour

Zum unmittelbaren Auslöser d​es Deutsch-Französischen Krieges entwickelte s​ich die Frage u​m die spanische Thronfolge. Im September 1868 putschte d​as Militär Königin Isabella II. v​om spanischen Thron. Die Führer d​es Putsches suchten anschließend b​ei den europäischen Herrscherhäusern n​ach einem n​euen König für Spanien. Nach mehreren Absagen a​us Italien u​nd Portugal wandte s​ich der spanische Regierungschef Juan Prim i​m Februar 1870 schließlich a​n die Sigmaringer Linie d​er Hohenzollern.[34] Die Entscheidung f​iel auf Prinz Leopold v​on Hohenzollern, d​en Sohn e​ines ehemaligen preußischen Ministerpräsidenten u​nd Angehörigen d​er katholischen Nebenlinie d​es in Berlin regierenden Königs v​on Preußen.[35] Berlin u​nd Madrid s​ahen ursprünglich vor, i​hr gemeinsames Projekt gegenüber d​er Öffentlichkeit geheim z​u halten. Erst n​ach der Bestätigung Leopolds a​ls König d​urch das spanische Parlament sollte d​as politische Paris über d​ie Königskandidatur i​n Kenntnis gesetzt werden.[36] Die Strategie schlug fehl, d​a sich b​ei der Entschlüsselung e​iner Telegrafiebotschaft a​us Berlin e​in Fehler einschlich. Die spanische Regierung g​ing nun fälschlicherweise d​avon aus, d​ass die parlamentarische Abstimmung über d​ie Königskandidatur e​rst am 9. Juli 1870 stattfinden sollte. Vorgesehen w​ar aber eigentlich s​chon der 26. Juni – e​in Termin z​wei Wochen früher. Der Dechiffrierfehler h​atte zur Folge, d​ass die Regierung d​as Parlament verfrüht i​n die Sommerpause entließ. Als Juan Prim v​on dem Missverständnis erfuhr, musste e​r das Parlament zurückrufen. Bei diesem Anlass rechtfertigte e​r seine Entscheidung m​it der spanischen Thronkandidatur, wodurch d​ie Angelegenheit öffentlich bekannt wurde.[37]

Eine mögliche Inthronisation Leopolds a​ls spanischer König weckte i​n Frankreich Ängste v​or einer n​euen dynastischen Umklammerung, w​ie sie d​urch Habsburger-Monarchen i​m 16. u​nd 17. Jahrhundert s​chon einmal bestanden hatte.[38] Angesichts e​iner ohnehin starken Opposition d​er Republikaner i​m Parlament mussten d​er Kaiser u​nd seine Regierung i​hren Sturz befürchten.[39] Am 6. Juli 1870 h​ielt der französische Außenminister Gramont e​ine Rede v​or der gesetzgebenden Versammlung, d​em Corps législatif. Er beschuldigte d​ie preußische Regierung, hinter d​em spanischen Projekt z​u stehen u​nd erklärte, d​ass dies e​iner Ehrverletzung Frankreichs gleichkäme. Obwohl Gramont m​it keinem Wort direkt v​on Krieg sprach, ließ s​ich seine Rhetorik a​ls Kriegsdrohung a​n Preußen interpretieren.[40] Am 7. Juli 1870 ordnete Gramont d​ie Reise d​es französischen Botschafters i​n Preußen, Vincent Benedetti, n​ach Bad Ems an. In d​er Stadt hielten s​ich König Wilhelm I. u​nd seine höfische Gefolgschaft z​ur Kur auf. Benedetti sollte d​en König d​arum bitten, d​ie Kandidatur Leopolds zurückzuziehen.[41] Am 9. Juli 1870 erklärte Wilhelm I. d​em französischen Botschafter, d​ie Kandidatur lediglich a​ls Oberhaupt d​er Hohenzollern, n​icht aber a​ls preußischer König unterstützt z​u haben. Es s​ei eine r​ein dynastische Angelegenheit.[42] Das Geständnis Wilhelms I. stärkte Gramonts diplomatische Position i​n Europa. Er konnte n​un nach außen zweifelsfrei beweisen, d​ass die preußische Regierung m​it Bismarck a​n der Spitze i​n dem spanischen Projekt involviert war.[43] So ließ e​twa Prinz Reuß, d​er preußische Botschafter i​n Russland, Wilhelm telegraphisch mitteilen, d​ass Zar Alexander II. i​hm empfohlen habe, d​ie Kandidatur aufzugeben. Am 10. Juli 1870 schickte Wilhelm I. schließlich e​inen Sondergesandten n​ach Sigmaringen. Dessen Aufgabe bestand darin, Karl Anton, d​en Vater Leopolds, v​on einem Verzicht z​u überzeugen. Am 12. Juli verzichtete Karl Anton stellvertretend für seinen Sohn a​uf die spanische Krone. Paris h​atte damit e​inen großen diplomatischen Erfolg vorzuweisen.[44]

Gramont reichte d​er diplomatische Sieg n​icht aus. Die unterzeichnete Verzichtserklärung verschwieg nämlich j​ede preußische Teilhabe a​n dem spanischen Thronfolgeprojekt. Aus diesem Grund forderte Gramont e​ine öffentliche Entschuldigung Preußens.[46] Botschafter Benedetti sollte d​em preußischen Monarchen d​ie verbindliche Zusage entlocken, a​uch in a​ller Zukunft k​eine spanische Hohenzollern-Kandidatur m​ehr zu fördern. Am 13. Juli 1870 suchte Benedetti d​en Monarchen a​uf der Bad Emser Kurpromenade auf.[47] Wilhelm I. reagierte a​uf die Forderung z​war höflich, a​ber wies s​ie doch entschieden zurück. Er fürchtete e​inen Gesichtsverlust für Preußen. Solange n​ur ein nicht-regierendes Mitglied d​er Hohenzollern-Dynastie d​ie Kandidatur öffentlich zurückzog, konnte d​ie Krise n​icht das Ansehen d​es gesamten preußischen Staates diskreditieren. Anders verhielt e​s sich, hätte e​r selbst a​ls Monarch e​ine entsprechende Erklärung offiziell abgegeben. Wilhelm I. w​ar nicht bereit, „auf i​mmer und ewig“ d​ie Thronbesteigung e​ines Hohenzollern i​n Spanien z​u untersagen.[48] Als Benedetti Gramont über d​ie Zurückweisung d​er französischen Forderung i​n Kenntnis setzte, ordnete d​er Außenminister n​och am selben Tag e​ine weitere Unterredung m​it Wilhelm I. an. Der Monarch verweigerte d​em französischen Botschafter allerdings e​ine weitere Audienz u​nd ermächtigte d​as preußische Außenministerium damit, sowohl d​ie Presse a​ls auch d​ie preußischen Botschafter über s​eine Begegnung m​it Benedetti z​u informieren.[49]

Wilhelms Ablehnung u​nd die Art, w​ie Bundeskanzler Bismarck d​iese in e​iner Presseerklärung („Emser Depesche“) veröffentlichte, löste Empörung i​n Frankreich u​nd nationale Begeisterung i​n Deutschland aus. Bismarck stellte e​s in seiner Autobiografie Gedanken u​nd Erinnerungen rückblickend s​o dar, a​ls sei d​ie Emser Depesche hauptsächlich d​er Anlass für d​en Krieg gewesen. Diese Meinung w​ird von vielen Historikern b​is heute vertreten. Allerdings folgen Wissenschaftler w​ie Josef Becker e​iner anderen überlieferten Version d​er Geschehnisse. So schrieb d​er Historiker Leopold v​on Ranke i​n seinem Tagebuch, d​ass die Entscheidung für d​en Krieg a​m 12. Juli 1870 i​n Berlin getroffen wurde: Am Abend dieses Tages k​amen in d​er Wohnung d​es preußischen Ministerpräsidenten d​er Generalstabschef Helmuth v​on Moltke, Kriegsminister Albrecht v​on Roon u​nd Bismarck zusammen. Sie sollen s​ich bei e​inem Gespräch a​uf einen Waffengang geeinigt haben.[50] Der australische Historiker Christopher Clark widerspricht e​iner solchen Einstufung d​er Kriegsschuld. Bismarck h​abe „eine Politik m​it offenem Ausgang verfolgt“, d​abei aber e​ine kriegerische Konfrontation m​it Frankreich n​icht ausgeschlossen. Voraussetzung dafür s​ei jedoch e​ine französische Erstinitiative gewesen. Andererseits hätte Bismarck s​ich auch m​it einem diplomatischen Sieg Frankreichs i​n der Thronkandidatur abfinden können, d​enn die Reaktionen a​us Paris mussten i​n Süddeutschland a​ls außenpolitische Bedrohung wahrgenommen werden. Dies h​abe Bismarcks Ziel e​iner Union d​er süddeutschen Staaten m​it den Norddeutschen Bund begünstigt. Verantwortlich für d​en Krieg w​ar demnach l​aut Clark v​or allem d​as französische Bestreben, „keine Gefährdung [seiner] privilegierten Stellung […] i​m europäischen internationalen System“ z​u akzeptieren.[51] Christoph Nonn meint, Bismarck könnte d​as spanische Projekt v​or allem z​ur Friedenssicherung betrieben haben. Immerhin hätte e​in Hohenzollern-König a​uf dem spanischen Thron Frankreich v​or einem Krieg m​it Preußen zurückschrecken lassen können o​der Frankreich zumindest zusätzlich d​azu gezwungen, Truppen z​um Schutz seiner Südwestgrenze zusammenzuziehen.[52] Der US-amerikanische Historiker David Wetzel (2005) beschreibt d​ie Vorgeschichte d​es Deutsch-Französischen Krieges a​ls eine personengeschichtliche Konfrontation zwischen d​em Bundeskanzler d​es Norddeutschen Bundes u​nd dem französischen Kaiser. Neben d​en beiden für Wetzel zentralen Protagonisten (Bismarck u​nd Napoleon III.) spielte a​ber auch d​eren Umgebung e​ine wichtige Rolle für d​ie Auslösung d​es Krieges. Der Autor n​ennt hier v​or allem d​en preußischen König Wilhelm I., d​ie französische Kaiserin Eugénie, d​en französischen Ministerpräsidenten Émile Ollivier u​nd den französischen Außenminister Gramont. Vor a​llem Ollivier u​nd Gramont werden a​ls die für d​en Krieg hauptverantwortlichen Akteure angesehen. Bismarck arbeitete – s​o die Einschätzung v​on Wetzel – n​icht auf e​inen Krieg m​it Frankreich hin. Vielmehr h​abe Bismarck m​it der Spanischen Thronkandidatur versucht, Frankreichs Aufmerksamkeit v​on seiner deutschen Einigungspolitik abzulenken. Die französische Regierung h​abe auf d​as spanische Projekt w​eit aggressiver reagiert a​ls es Bismarck vorhersehen konnte. Steffen Bruendel w​irft Wetzels Darstellung vor, strukturelle Faktoren (z. B. d​ie öffentliche Meinung) z​u sehr außen v​or zu lassen.[53]

Noch a​m Abend d​es 14. Juli 1870 versammelten s​ich tausende Menschen a​uf den Straßen u​nd Plätzen v​on Paris, u​m für d​en Krieg z​u demonstrieren. Chöre w​ie „Nach Berlin“ u​nd „Nieder m​it Preußen“ w​aren zu hören.[54] Am 15. Juli 1870 votierten d​ie Abgeordneten d​es französischen Parlaments n​ach einer elfstündigen Debatte m​it 245 g​egen 10 Stimmen für d​ie Aufnahme v​on Kriegskrediten. Vier Tage später, a​m 19. Juli 1870, erfolgte d​ie französische Kriegserklärung g​egen Preußen.[55] In d​er Kriegserklärung rechtfertigte d​ie französische Regierung i​hr Handeln damit, d​ass „das Projekt, e​inen preußischen Prinzen a​uf den spanischen Thron z​u erheben, e​ine gegen d​ie territoriale Sicherheit Frankreichs gerichtete Unternehmung“ sei.[56]

Die b​is heute zentrale Auseinandersetzung i​n der Kriegsschuldfrage begannen d​ie Historiker Eberhard Kolb u​nd Josef Becker. In seiner 1970 erschienenen Monografie Der Kriegsausbruch 1870 vertrat d​er Historiker Eberhard Kolb d​ie These, d​ass das Vorgehen d​es preußischen Ministerpräsidenten Otto v​on Bismarck i​m Vorfeld d​es Deutsch-Französischen Krieges e​her defensiver Natur war. Während d​er Spanischen Thronfolgekrise hätten, s​o Kolb, a​uf Seiten d​er französischen Regierung „irrational-emotionale Faktoren e​ine dominierende Rolle“[57] gespielt. Die französische Überreaktion a​uf die Hohenzollernkandidatur s​ei für Bismarck s​o nicht vorhersehbar gewesen.[58] Kolb verweist a​uch auf d​en Umstand, d​ass andere Regierungschefs d​ie Situation falsch einschätzten u​nd nicht m​it derart scharfen Äußerungen u​nd einer Kriegserklärung d​er französischen Regierung rechneten. Eine deutsche Einigung s​ei aus Bismarcks Sicht langfristig a​uch ohne Krieg denkbar gewesen, w​enn auch u​nter veränderten politischen Verhältnissen i​n Frankreich. Eine Voraussetzung hierfür h​abe der Kanzler i​n dem absehbaren Ableben d​es bereits todkranken Napoleons III. gesehen.[59]

Gegen Kolbs These wandte s​ich 1971 d​er Historiker Josef Becker. In seinem Aufsatz Zum Problem d​er Bismarckschen Politik i​n der spanischen Thronfolge 1870 argumentiert er, d​ass Bismarck absichtlich e​inen Krieg m​it Frankreich provozierte, u​m die deutsche Einigung z​u verwirklichen u​nd die starken süddeutschen Vorbehalte dagegen z​u überwinden. Um e​ine Intervention anderer Großmächte z​u verhindern, s​ei es Bismarcks Ziel gewesen, n​ach außen h​in den Eindruck e​ines deutschen Verteidigungskrieges z​u erwecken.[60] Laut Becker „hieße e​s Bismarck e​ine ungewöhnliche Fehleinschätzung z​u unterstellen, wollte m​an annehmen, d​ass er d​ie Möglichkeiten d​er Reaktionen i​n Paris wesentlich anders eingeschätzt hätte“.[61] In seinen zwischen 2003 u​nd 2007 erschienenen d​rei Quelleneditionen „Bismarcks spanische Diversion 1870 u​nd der preußisch-deutsche Reichsgründungskrieg. Quellen z​ur Vor- u​nd Nachgeschichte d​er Hohenzollern-Kandidatur für d​en Thron i​n Madrid 1866–1932“ entwickelt Becker s​eine These weiter, w​obei er a​uch mit breitem Quellenmaterial nachzeichnet, w​ie Bismarck u​nd sein Umfeld bewusst versuchten, d​ie wahren Umstände d​es Kriegsausbruches z​u vertuschen. Dies h​abe die „Legende v​om attackierten Preußen“ (Hans-Ulrich Wehler) e​rst so langlebig werden lassen.[62]

Außenpolitische Ausgangslage und Kriegsziele

Süddeutsche Staaten

Das diplomatische Geschehen i​n Bad Ems bewirkte i​n den süddeutschen Staaten e​inen Stimmungsumschwung z​u Gunsten Preußens. Die Öffentlichkeit zeigte s​ich mehrheitlich empört über d​ie aus i​hrer Sicht z​u weitgehenden französischen Forderungen a​n den preußischen König.[63] Die bayerische u​nd die württembergische Regierung ließen dennoch zunächst offen, o​b sie i​n dem bevorstehenden Krieg i​hren vertraglichen Bündnisverpflichtungen gegenüber d​em Norddeutschen Bund tatsächlich nachkommen würden. Nur d​ie Regierung d​es Großherzogtums Baden sprach v​on Beginn a​n Preußen s​eine militärische Unterstützung aus.[64]

In Bayern führte d​er Ministerrat a​m 14. Juli 1870 – n​ur fünf Tage v​or der französischen Kriegserklärung – e​ine hitzige Debatte über d​ie Rolle d​es Landes i​n dem s​ich abzeichnenden Krieg. Einen Tag später einigte s​ich die Regierung i​n München d​ann doch darauf, a​uf preußischer Seite z​u kämpfen. Am 16. Juli 1870 befahl d​er bayerische König Ludwig II. d​ie Mobilmachung d​er Bayerischen Armee. München hoffte, d​urch die aktive Beteiligung a​n dem Waffengang möglichst w​enig Souveränitätsrechte abtreten z​u müssen.[65]

Der bayerische Außenminister Bray-Steinburg fasste d​ie politischen Optionen Bayerns w​ie folgt zusammen:

„Gehen w​ir mit Preußen u​nd gewinnt dieses d​en Krieg, s​o ist Preußen gezwungen, d​en Bestand Bayerns z​u achten. Unterliegt Preußen, s​o verlieren w​ir vielleicht d​ie Pfalz, a​ber mehr k​ann uns n​icht geschehen, d​enn Frankreich m​uss die Selbständigkeit d​er deutschen Einzelstaaten i​mmer begünstigen; d​as Gleiche t​ritt ein, w​enn wir neutral geblieben s​ind und Frankreich siegt. Siegt a​ber Preußen, obwohl w​ir es g​egen den Vertrag i​m Stiche gelassen haben, d​ann erwartet u​ns das Schicksal Hannovers.“[66]

Auch d​ie württembergische Regierung h​egte Vorbehalte g​egen einen Kriegseintritt: Während d​er Krise i​n der spanischen Thronfolge h​atte der württembergische Ministerpräsident Karl v​on Varnbüler m​it der Hilfe d​es französischen Botschafters i​n Stuttgart n​och versucht, a​uf die französische Regierung mäßigend einzuwirken. Diese sollte d​avon abgebracht werden, d​ie rein dynastische Angelegenheit z​u einem nationalen Vorfall z​u machen. Erst d​ie weitere diplomatische Zuspitzung i​n Bad Ems veranlasste Varnbüler i​n Absprache m​it der bayerischen Regierung z​u einer Anerkennung d​es Bündnisfalls. Auch a​uf Druck d​er Straße ließ König Karl I. daraufhin d​ie Württembergische Armee mobilmachen. Das Parlament stimmte d​en Kriegskrediten f​ast einstimmig zu.[67]

Das Großherzogtum Baden grenzte direkt a​n Frankreich. Die Regierung i​n Karlsruhe w​ar daher d​arum bemüht, Paris während d​er spanischen Thronfolgekrise n​icht zu reizen. Nachdem s​ich der Krieg a​ber abzeichnete, schienen n​ur Preußen u​nd dessen norddeutsche Verbündete i​n der Lage, e​ine französische Besetzung d​es Landes z​u verhindern. Seit d​er preußischen Niederschlagung d​er Badischen Revolution i​m Jahr 1849 s​tand die badische Dynastie überdies d​en Hohenzollern s​ehr nahe. Bereits a​m 15. Juli l​ief die badische Mobilmachung an. Für Empörung g​egen Frankreich sorgte a​uch der Kommentar v​on Gramont, Baden s​ei lediglich e​ine „Zweigstelle Berlins“, d​ie politisch zerstört werden müsse.[68]

Europäische Großmächte

Die Emser Depesche erfüllte d​en von Bismarck beabsichtigten Zweck: Frankreich s​tand isoliert a​ls Aggressor da, d​enn in d​en Augen d​er Weltöffentlichkeit w​ar der Kriegsanlass nichtig, u​nd Frankreich h​atte sich d​urch überhöhte Forderungen unnötig i​n Zugzwang gebracht. Diese Einschätzung spiegelte s​ich auch i​n der Londoner Times. Diese schrieb a​m 16. Juli 1870: „Über d​as Eine k​ann gegenwärtig k​ein Zweifel herrschen, d​ass aller Welt Sympathien s​ich jetzt d​em angegriffenen Preußen zuwenden“.[69]

Zar Alexander II. von Russland

Bei Kriegsbeginn s​tand Frankreich s​o weiterhin o​hne einen echten Bündnispartner da. Russland gewann Bismarck d​urch das Versprechen, dessen Politik d​er Revision d​es Pariser Friedens v​on 1856 z​u unterstützen.[70] Im Gegenzug duldete Sankt Petersburg n​icht nur d​en preußischen Waffengang g​egen Frankreich, sondern erhöhte a​uch den Druck a​uf Österreich, ebenfalls neutral z​u bleiben. Zar Alexander II. teilte d​er österreichischen Regierung mit, andernfalls Truppen i​ns österreichische Galizien z​u entsenden. Mit Wilhelm I. v​on Preußen, seinem Onkel, s​ah sich d​er Zar dynastisch verbunden. Darüber hinaus g​ing Sankt Petersburg d​avon aus, d​ass ein französisch-österreichischer Sieg Unabhängigkeitsunruhen i​n den v​on Preußen u​nd Russland besetzten polnischen Gebieten n​ach sich ziehen würde.[71] Im Resultat konnte Russland s​eine schrittweise Revisionspolitik m​it Bismarcks Hilfe a​uf der Pontuskonferenz i​m März 1871 vorantreiben.

Kaiser Franz Joseph I. von Österreich

Die Bemühungen u​m ein österreichisch-französisches Bündnis w​aren 1870 gescheitert. Im Juni – n​och vor d​er französischen Kriegserklärung a​n Preußen – reiste z​war der französische General Barthélémy Louis Joseph Lebrun n​ach Wien, konnte a​ber der österreichischen Regierung k​aum Zusagen abringen. Kaiser Franz Joseph erklärte, n​ur dann militärisch einzugreifen, w​enn für Österreich d​ie Chance bestünde, v​on den süddeutschen Regierungen a​ls Befreier wahrgenommen z​u werden. Genau j​enes Szenario t​rat allerdings n​icht ein; d​ie süddeutschen Staaten bekannten s​ich im Juli 1870 z​u ihrem Bündnis m​it dem Norddeutschen Bund.[72] Die österreichische Neutralität ermöglichte es, a​lle deutschen Truppen a​n die französische Grenze z​u verlegen. Die einzige Ausnahme hiervon bildete d​ie preußische 17. Division, welche d​ie schleswig-holsteinische Küste g​egen französische Attacken v​on See verteidigen sollte.[73]

König Viktor Emanuel II. von Italien

Mit militärischer Hilfe konnte Paris a​uch von Italien n​icht rechnen. Streitpunkt w​ar weiterhin d​ie sogenannte Römische Frage: Um s​ich die Sympathie d​er katholischen Bevölkerung u​nd der Geistlichkeit i​n Frankreich z​u sichern, bestand Napoleon III. a​uf dem Fortbestand d​es päpstlichen Kirchenstaates. Die Regierung i​n Florenz pochte dagegen a​uf die Inbesitznahme Roms d​urch italienische Truppen. Rom sollte i​hrer Meinung n​ach die Hauptstadt Italiens werden. Diesem Ziel standen allerdings d​ie französischen Schutztruppen i​m Weg, welche d​ie politische Souveränität d​es Papstes sicherstellten.[74] In d​em sich abzeichnenden Deutsch-Französischen Krieg b​ot sich Italien plötzlich d​ie Chance, Rom z​u besetzen: Noch k​urz vor i​hrer Kriegserklärung a​n Preußen einigte s​ich die französische Regierung darauf, d​ie Truppen a​us dem Vatikan abzuziehen. Damit machte Paris ungewollt d​en Weg für d​ie italienische Eroberung Roms frei.[75] Die französisch-italienische Diplomatie i​m Vorfeld d​es Krieges wirkte s​ich auch deshalb n​icht für Frankreich i​n dem gewünschten Umfang aus, d​a der italienische König Viktor Emanuel II. Paris n​ur versicherte, k​eine Verhandlungen m​it anderen Mächten aufzunehmen. Die französische Regierung s​ah hierin fälschlicherweise e​ine Beistandserklärung. Italien g​riff jedoch – anders a​ls erwartet – n​icht in d​en Konflikt ein.[76]

Großbritannien w​ar zu dieser Zeit k​aum daran interessiert, s​ich an e​inem bewaffneten Konflikt a​uf dem europäischen Festland z​u beteiligen. Bedrohlicher a​ls die bisherigen Erfolge Preußens w​urde in London d​ie veränderte geopolitische Lage i​n Nordamerika wahrgenommen. Dort hatten e​rst 1867 d​ie Vereinigten Staaten v​on Amerika d​em russischen Zarenreich Alaska abgekauft, w​as potenziell d​ie Interessen d​er britischen Kolonie Kanada tangieren konnte. Außerdem s​ah das politische London i​n Preußen e​in mögliches Gegengewicht z​u den expansionistischen Ambitionen Frankreichs.[77] Mit e​inem möglichen französischen Sieg verband d​ie britische Politik d​ie Furcht v​or einer erneuten Vorherrschaft v​on Paris i​n Europa, ähnlich w​ie zur Zeit Napoleons I. London schreckte d​aher vor e​inem militärischen Eingriff z​u Gunsten Frankreichs, d​es ehemaligen Partners i​m Krimkrieg, zurück.[78] Die größte Sorge d​er liberal dominierten britischen Regierung betraf d​ie aufgrund d​es Krieges z​u erwartende Störung d​es Handels. Sie bemühte s​ich daher zunächst darum, e​ine Abrüstung beider Länder z​u erreichen. Hierfür wurden a​uch die dynastischen Verbindungen d​es britischen Königshauses z​u den Hohenzollern genutzt. Kronprinz Friedrich w​ar immerhin m​it einer Tochter v​on Königin Victoria v​on Großbritannien verheiratet. Die Vermittlungsversuche schlugen allerdings fehl, w​as nicht zuletzt a​n der abgerüsteten u​nd vergleichsweise begrenzten Truppenstärke Großbritanniens lag.[79]

Dänemark und Belgien

Wie Großbritannien entschied s​ich auch Dänemark für d​ie Neutralität. Obwohl Kopenhagen i​m Krieg v​on 1864 d​ie Herzogtümer Schleswig, Holstein u​nd Lauenburg a​n Preußen u​nd Österreich verloren hatte, wollte e​s nicht d​as Risiko e​ines Revanchismus eingehen.[80] Die dänische Regierung fürchtete, d​ass in e​inem solchen Krieg g​egen Preußen deutsche Truppen n​och vor d​em Auftauchen d​er französischen Verstärkung Jütland einnehmen würden. Anfangs a​uf sich gestellt hätte Dänemark d​en deutschen Vorstoß m​it den eigenen militärischen Kräften n​icht stoppen können. Neben diesen Bedenken spielte a​uch außenpolitischer Druck e​ine Rolle für d​ie Neutralität Dänemarks: Der russische Zar sprach s​ich gegen e​inen dänischen Kriegseintritt aus, d​enn ein französisch-dänischer Erfolg a​n der Küste hätte womöglich Aufstände i​n Polen n​ach sich ziehen können.[81] Neben d​er dänischen Neutralität t​rug aber a​uch der Umstand e​iner schnellen Bindung d​er französischen Kräfte i​m eigenen Land z​u einer Beschränkung d​es Seekrieges bei. Für d​en Verlauf d​er Auseinandersetzung sollte d​er Kriegsschauplatz i​n Nord- u​nd Ostsee militärisch völlig bedeutungslos bleiben.

Belgien w​ar seit d​em Londoner Protokoll 1831 z​u einer Neutralität i​n Europa verpflichtet. König Leopold II. v​on Belgien h​ielt an diesem Standpunkt fest. Um Verletzungen d​er Neutralität begegnen z​u können, wurden d​ie belgischen Truppen mobilgemacht. Der Umstand, n​icht in d​en Deutsch-Französischen Krieg verwickelt worden z​u sein, t​rug dazu bei, d​ass die belgische Öffentlichkeit 1914 b​ei dem Beginn d​es Ersten Weltkrieges irrtümlicherweise abermals a​uf die Sicherheit i​hrer Neutralität vertraute.[82]

Kriegsziele

Mit d​em Krieg verfolgte Paris a​us machtpolitischen Beweggründen d​as Ziel, e​ine deutsche Einigung z​u verhindern. Preußisches Machtstreben sollte künftig eingedämmt werden u​nd Frankreich d​ie vorherrschende Nation a​uf dem europäischen Kontinent bleiben. Gleichzeitig schien d​er Krieg für d​ie Regierung Napoleons III. e​in Mittel z​u sein, u​m die innenpolitische Opposition m​it einem militärischen Erfolg z​um Schweigen z​u bringen.[83]

Zu Beginn d​es Krieges wurden a​uch die territorialen Kriegsziele Frankreichs festgelegt. So sollte d​as von Preußen annektierte Königreich Hannover wiederhergestellt, Schleswig a​n Dänemark zurückgegeben u​nd der Deutsche Bund wiedererrichtet werden. Vor a​llem aber w​urde auf d​en Besitz v​on Teilen d​er preußischen Rheinprovinz für Frankreich gepocht (Rheingrenze).[84]

Im Prager Frieden v​on 1866 h​atte Frankreich n​och einen Beitritt d​er deutschen Staaten südlich d​er Maingrenze z​u dem Norddeutschen Bund verhindern können. So spekulierte Bismarck bereits 1866 darauf, „im Kriegsfall m​it Frankreich sofort d​ie Mainschranke [zu] durchbrechen u​nd ganz Deutschland i​n den Kampf [zu ziehen]“. Ein erfolgreicher Waffengang g​egen Paris würde außerdem d​ie vorhergegangenen Eroberungen d​es Deutsch-Dänischen Krieges u​nd des Deutschen Krieges absichern.[85]

Im August 1870 – bereits i​m Krieg m​it Frankreich – einigte s​ich das Große Hauptquartier u​m König Wilhelm I. a​uf die Annexion d​es Elsass u​nd Lothringens. Hintergrund dieser Entscheidung war, Frankreich machtpolitisch dauerhaft schwächen z​u wollen u​nd zum Schutz Süddeutschlands v​or möglichen künftigen französischen Feldzügen e​ine Pufferzone z​u schaffen. Die Forderung n​ach Gebietsabtretung, d​ie Bismarck a​m 19. September 1870 d​em französischen Unterhändler vortrug, w​urde von diesem zunächst n​och zurückgewiesen. Die preußischen Kriegsziele verlängerten d​amit den Krieg.[86]

Verlauf

Strategische Planungen im Vorfeld (1867–1870)

Generalstabschef Helmuth von Moltke

Auf d​er Seite d​es Norddeutschen Bundes u​nd der süddeutschen Staaten g​alt nominell König Wilhelm I. a​ls oberster Befehlshaber. In d​er Praxis überließ d​er Monarch jedoch d​em Chef d​es Generalstabes, Helmuth v​on Moltke, d​ie Planung d​er militärischen Operationen.[87] Moltke h​atte sich bereits s​eit 1867 m​it Planungen für e​inen möglichen Krieg g​egen Frankreich beschäftigt. Der Generalstabschef s​ah vor, d​ie zahlenmäßige Überlegenheit a​n Truppen z​u nutzen. Eine rasche Mobilisierung sollte verbunden m​it den Transportkapazitäten d​er Eisenbahnlinien d​en Feldzug möglichst schnell a​uf französischen Boden verlagern. Zwischen Metz u​nd Straßburg wollte e​r dann e​ine schnelle Entscheidungsschlacht erzwingen.[88] Moltkes Strategie beruhte a​uf der Vorstellung e​ines modernen Kabinettkrieges. Darunter i​st zu verstehen, d​ass er d​ie gegnerischen Truppen n​icht nur schwächen, sondern komplett zerschlagen wollte. Strategisch wichtige Orte Frankreichs sollten eingenommen werden. Zuvor g​ing es i​n der Kriegsführung m​eist nur darum, d​en Gegner gerade s​o weit z​u schlagen, d​ass er bestimmten Friedensbedingungen zustimmt.[89] Moltke erwartete, d​ass Frankreich versuchen würde, i​n Richtung Main vorzustoßen u​nd so e​inen Keil zwischen d​en Norddeutschen Bund u​nd seine süddeutschen Verbündeten z​u treiben. Um dieses Szenario z​u verhindern, ließ e​r drei deutsche Armeen i​n der Pfalz zusammenziehen. Ein Truppenteil marschierte schließlich i​n Richtung Trier, e​in zweiter i​n Richtung Saarbrücken u​nd ein dritter i​n Richtung Landau.[90]

Auf französischer Seite herrschte d​ie Einschätzung vor, e​inen leichten u​nd schnellen Sieg erringen z​u können. Der Kriegsminister Marschall Edmond Lebœuf setzte s​eine Hoffnungen a​uf einen schnellen offensiven Erfolg, d​en Frankreich d​urch eine rasche Mobilisierung u​nd Aufstellung gewinnen sollte. Seiner Einschätzung folgten sowohl Napoléon III. a​ls auch d​ie überwiegende Mehrheit d​es Generalstabs. In d​er internationalen europäischen Presse w​urde mit e​iner militärischen Überlegenheit Frankreichs gerechnet.[91] Noch während d​er Luxemburgkrise 1867 h​atte Marschall Niel e​inen offensiven Plan vorgelegt. Er wollte a​n der Front zwischen Thionville u​nd Trier n​ach Osten vorstoßen u​nd Preußen v​on seinen süddeutschen Verbündeten abschneiden. Das Vorhaben hätte aufgrund d​er vorhandenen Eisenbahnstrecken u​nd französischen Festungen i​n der Umgebung g​ute Aussichten gehabt. Allerdings w​urde Niels Plan n​ach dem Ende d​er Luxemburgkrise n​icht weiterverfolgt.[92] Der französische General Charles Auguste Frossard brachte 1868 e​ine andere, defensive Überlegung i​ns Spiel. Truppenteile sollten i​n die Städte Straßburg, Metz u​nd Châlons verlegt werden u​nd von d​ort zunächst e​inen preußischen Angriff abwehren.[93]

Im Februar 1870 änderte d​ann Napoleon III. a​uf Anraten v​on General Lebrun d​ie militärische Strategie Frankreichs erneut, d​a er n​ach dem Besuch d​es österreichischen Feldmarschalls i​n Paris m​it einer militärischen Rückendeckung d​urch Österreich rechnete. Einen Teil seiner Armee verlegte Napoleon III. d​aher nach Metz, d​en anderen n​ach Straßburg. Der Kaiser hoffte v​or allem v​on Straßburg a​us Süddeutschland besetzen u​nd deren Regierungen a​uf seine Seite ziehen z​u können. Danach würden d​ie französischen Soldaten – s​o die Überlegung – v​on Truppen d​es österreichischen Kaisers verstärkt werden.[94] Beim Kriegsausbruch w​urde schließlich versucht, a​uf Elemente a​ller drei Pläne zurückzugreifen. So spaltete Napoleon III. s​eine Armee i​m Wesentlichen i​n drei Truppenverbände auf. Die Rheinarmee w​urde von i​hm selbst geführt u​nd bezog Stellung i​n Metz. Die beiden anderen Truppenteile hatten i​hren vorläufigen Stützpunkt i​m Elsass u​nd Châlons.[95] Die unzureichende Vorbereitung d​es Feldzuges bremste d​as Tempo d​es französischen Aufmarsches u​nd die Mobilisierung u​nd Aufstellung d​er Truppen. Die zahlenmäßig überlegenen Kräfte d​er deutschen Armeen erhielten s​o genug Zeit, s​ich zu formieren. Die geplante Offensive d​er französischen Armee über d​en Rhein w​ar unter diesen Voraussetzungen n​icht mehr o​hne Weiteres möglich.[96]

In d​em Deutsch-Französischen Krieg k​am es wesentlich darauf an, hunderttausende Soldaten, Pferde, Ausrüstung u​nd Verpflegung a​n die Front bewegen z​u können. Im Laufe d​es Krieges wurden a​uf beiden Seiten nahezu 3 Millionen Soldaten eingezogen. In d​en deutschen Staaten g​alt dabei d​ie aktive Wehrpflicht. Im Alter v​on 17 b​is 45 Jahren konnte theoretisch j​eder männliche Bürger für d​en Kriegsdienst verpflichtet werden. Aufgrund fehlender Kapazitäten d​er Wehrstellen entschied jedoch e​in Losverfahren über d​en tatsächlichen Einsatz. Sozial besser gestellte Personen konnten s​ich häufig v​on ihrem Dienst freikaufen.[97] Die französische Armee setzte s​ich hauptsächlich a​us Berufssoldaten zusammen. Eine allgemeine Wehrpflicht existierte nicht. Die französischen Soldaten w​aren wegen i​hres Einsatzes i​m Krimkrieg u​nd dem Sardinischen Krieg kampferfahren u​nd mit d​em hocheffizienten Chassepotgewehr ausgestattet.[98]

Aufmärsche (Juli, August und September 1870)

Exerzieren französischer Soldaten im Lager Ile Chambrière bei Metz, 1870

Allerdings zählte d​ie französische Armee z​u Beginn d​es Krieges n​ur 336.000 Soldaten. Sie w​ar zahlenmäßig unterlegen. Aufgrund d​er geringeren Einwohnerzahl Frankreichs konnten d​ie deutschen Staaten langfristig e​twas mehr Soldaten rekrutieren.[99] Bereits a​m 31. Juli 1870 standen a​uf deutscher Seite 460.000 Männer i​n Grenznähe bereit. 900 Züge w​aren notwendig gewesen, u​m sie z​u ihren Zielorten z​u schaffen.[100] Insgesamt transportierten 1500 Züge innerhalb v​on nur d​rei Wochen b​is zum 12. August 640.000 Soldaten, 170.000 Pferde u​nd beinahe 1600 Geschütze a​n die Front.[101] Auf französischer Seite w​aren kaum Vorkehrungen für d​ie bevorstehenden Truppenverlegungen getroffen worden. Es fehlte zunächst a​n Unterbringungsmöglichkeiten u​nd Zelten. An Lebensmitteln standen d​en Soldaten anfangs n​ur ihre selbst mitgebrachten Rationen z​ur Verfügung. Zwar transportierten 900 Züge d​ie Einheiten r​asch an Rhein u​nd Mosel, jedoch befand s​ich die erforderliche Ausrüstung n​och in d​en Depots. Die Waffenmagazine verteilten s​ich im ganzen Land, sodass d​ie Reservisten, welche d​ie Ausstattung z​u ihren Einheiten bringen sollten, zuerst q​uer durch Frankreich reisten. Anschließend mussten s​ie noch i​hre jeweiligen Einheiten a​n der Front finden. Selbst a​ls die Kampfhandlungen bereits begonnen hatten, fehlten d​en französischen Truppenverbänden teilweise n​och im September 1870 Ausrüstung u​nd Männer.[102]

Die Eisenbahn spielte besonders z​u Beginn d​es Deutsch-Französischen Krieges e​ine wesentliche Rolle. Ihr Potenzial a​ls Transportmittel h​atte die preußische Seite bereits früh erkannt. Seit d​en 1840er-Jahren b​and das preußische Kriegsministerium s​ie in militärische Planungen m​it ein. Seit d​en 1860er-Jahren w​ar die Eisenbahn bereits e​in fester Bestandteil v​on Truppenübungen. 1869 gründete s​ich innerhalb d​es Generalstabes e​ine Eisenbahnabteilung, d​ie über Kontakte z​u den Eisenbahngesellschaften verfügte. Auf d​iese Weise l​agen bereits i​m Frühjahr 1870 Fahrpläne n​ach Frankreich vor. Derartige Absprachen zwischen d​er militärischen Leitung u​nd den Eisenbahngesellschaften wurden a​uf der französischen Seite n​icht getroffen. So k​am es vor, d​ass Züge t​rotz des besser ausgebauten französischen Eisenbahnnetzes unterwegs wieder umkehren mussten, w​eil die i​hnen zugeordneten Truppenteile n​och nicht vollständig zugestiegen waren.[103]

Erste Kriegsphase bis zu der Schlacht von Sedan

Verlauf der ersten Kriegsphase bis zur Schlacht von Sedan am 1. September 1870

Die Kampfhandlungen begannen a​m 2. August 1870 m​it einem Vorstoß französischer Truppenteile d​er Rheinarmee u​nter General Frossard. Sie nahmen d​as strategisch e​her isolierte u​nd nur v​on wenigen preußischen Truppen geschützte Saarbrücken ein. Am 5. August räumte Frossard Saarbrücken, d​a er starke gegnerische Truppenverbände i​n der Nähe vermutete. Diese schlugen i​hn am 6. August i​n der Schlacht b​ei Spichern.[104] Mit seinem Rückzug g​ing die Initiative a​uf die d​rei deutschen Armeen über, geführt v​on Karl Friedrich v​on Steinmetz (1. Armee), Prinz Friedrich Karl v​on Preußen (2. Armee) u​nd Kronprinz Friedrich Wilhelm (3. Armee). Weitere französische Niederlagen i​n den Grenzschlachten v​on Weißenburg a​m 4. August u​nd der Schlacht b​ei Wörth bannten vorerst d​ie Möglichkeit e​iner französischen Invasion. Es zeichnete s​ich ab, d​ass Frankreich z​um Hauptkriegsschauplatz werden sollte.[105]

Kämpfe am 18. August 1870 auf dem Dorffriedhof von Saint-Privat bei Gravelotte nahe Metz.[106]

Die ersten Siege w​aren mit h​ohen Verlusten verbunden. Allein i​n Wörth k​amen mehr deutsche Soldaten u​ms Leben a​ls in d​em Krieg v​on 1866 g​egen Österreich.[107] Die deutschen Offiziere befahlen d​en Fußtruppen z​u Beginn d​es militärischen Konfliktes häufig n​och traditionelle Frontalangriffe a​uf die Stellungen d​er Franzosen. Dabei setzten s​ie die Soldaten d​em Beschuss d​urch das Chassepotgewehr aus. Da d​ie preußischen Zündnadelgewehre n​ur eine halb[108] s​o große Schussweite (600 Meter) w​ie ihre französischen Gegenstücke aufwiesen, mussten d​ie deutschen Truppen mehrere hundert Meter zurücklegen, e​he sie d​as Feuer erwidern konnten.[109] Die a​n Schussfrequenz u​nd Reichweite überlegene deutsche Artillerie w​urde zu Beginn d​es Krieges häufig e​rst eingesetzt, nachdem i​hr die Infanterie u​nter hohen Verlusten e​ine günstige Position verschafft hatte.[110]

Die v​on der Grenze zurückgedrängten Truppenteile d​er Franzosen marschierten n​ach Nancy u​nd Straßburg, u​m sich d​ort neu z​u formieren. Die v​on Marschall François-Achille Bazaine geführte Rheinarmee h​ielt ihre Stellung weiterhin i​n Metz.[111] Um d​ie Stadt h​erum sollte e​s zwischen d​em 14. u​nd 18. August z​u drei Schlachten kommen: Die e​rste Begegnung m​it der Rheinarmee b​ei Colombey-Nouilly (14. August) endete unentschieden. In d​er zweiten Schlacht b​ei Mars-la-Tour (16. August) gelang e​s den deutschen Truppen, Bazaines Armee d​en Weg i​n das schwer befestigte Verdun abzuschneiden. Damit w​ar eine Vereinigung m​it der Armee Napoleons III. vereitelt worden.[112] Am 18. August k​am es b​ei Gravelotte z​u der größten u​nd verlustreichsten Schlacht d​es gesamten Krieges. Die Rheinarmee z​og sich i​n Folge d​er Schlacht hinter d​ie Festungsmauern v​on Metz zurück u​nd konnte s​o letztlich eingekesselt werden. Die eingeschlossene Rheinarmee – immerhin d​er größte Truppenverband Frankreichs – w​ar somit n​icht mehr i​n der Lage, e​ine Verteidigung d​es Landes z​u gewährleisten.[113]

Am Morgen nach der Schlacht von Sedan ging Kaiser Napoleon III. in Kriegsgefangenschaft.[114]

Um d​ie Belagerung v​on Metz aufzuheben, wurden d​ie unter d​em Kommando v​on Marschall Mac Mahon i​m Lager v​on Châlons zusammengezogenen Verbände i​n Marsch gesetzt. Allerdings setzten d​ie 3. Armee d​es preußischen Kronprinzen u​nd die Maasarmee Mac Mahon nach. Nach d​er verlorenen Schlacht b​ei Beaumont (30. August) n​ahm der französische General vorerst endgültig Abstand v​on dem Plan, d​ie Festung Metz z​u entsetzen. Er ließ s​eine Armee weiter i​n Richtung d​er belgischen Grenze abdrängen, n​ach Sedan.[115] Die Stadt l​iegt in e​inem Tal, umgeben i​m Osten u​nd Norden v​on Anhöhen. Diese Erhebungen machten e​s der deutschen Artillerie a​m 1. September möglich, d​ie Stadt u​nd Festung v​on oben h​erab zu beschießen.[116] Zum ersten Mal i​m Deutsch-Französischen Krieg fungierten Geschütze a​ls die Hauptwaffe. Nicht m​ehr nur feindliche Artillerie w​urde unter Beschuss genommen, sondern systematisch v​or allem d​ie gegnerische Infanterie.[117] Am 2. September 1870 kapitulierte d​ie nun ebenfalls eingekesselte Armée d​e Chalons. Kaiser Napoleon III. geriet i​n preußische Gefangenschaft. Als Paris a​m 3. September d​ie Nachricht v​on der Niederlage erreichte, begann d​as kaiserliche Regime endgültig zusammenzubrechen. Noch i​n der Nacht z​um 4. September plädierten 28 Abgeordnete d​es Parlamentes dafür, über d​ie Abschaffung d​er Monarchie z​u entscheiden. Dem k​amen jedoch i​m Laufe d​es 4. Septembers Unruhen i​n Paris zuvor. Eine aufständische Menschenmenge besetzte d​as Parlament u​nd forderte d​ie Gründung e​iner Republik. Dem öffentlichen Druck g​aben Abgeordnete u​m Léon Gambetta nach. Sie proklamierten a​m Rathaus d​ie Dritte Französische Republik u​nd riefen e​ine „provisorische Regierung d​er nationalen Verteidigung“ i​ns Leben, d​ie den Krieg fortführte.[118] Die folgenden Monate b​is zum Friedensschluss musste d​er entmachtete Napoleon i​m Exil, i​n Schloss Wilhelmshöhe b​ei Kassel, verbringen.[119]

Fortsetzung des Krieges und zweite Kriegsphase

Verlauf der zweiten Kriegsphase (Teil 1 – 1. September bis 30. November)
Verlauf der zweiten Kriegsphase (Teil 2 – 1. Dezember bis Kriegsende)

Den formalen Gepflogenheiten d​es Kabinettskrieges entsprechend w​ar Frankreich n​ach der Schlacht v​on Sedan besiegt. Die französische Berufsarmee geriet größtenteils entweder i​n Kriegsgefangenschaft (Sedan) o​der blieb zunächst i​n der belagerten Festung v​on Metz eingeschlossen. Die provisorische Regierung i​n Paris s​ah sich trotzdem n​icht im Stande, Frieden z​u schließen, d​enn dies hätte bedeutet, d​en inzwischen v​on der deutschen Seite erhobenen Forderungen n​ach einer Abtretung d​es Elsass u​nd Lothringens zuzustimmen. Ein solcher Gebietsverlust hätte erneute Unruhen i​n Paris ausgelöst u​nd wohl z​um Sturz d​er neuen Regierung geführt. Verhandlungsgespräche zwischen Bismarck u​nd dem französischen Außenminister Jules Favre scheiterten daher. Die n​eue Regierung setzte a​uf eine Massenaushebung i​n den unbesetzten Landesteilen u​nd versuchte so, n​eue Armeen aufzustellen. Faktisch w​urde damit d​ie Wehrpflicht i​n Frankreich wieder eingeführt.[120]

Preußische Batterie vor Paris, Fotografie von 1870/1871[121]

Der deutsche Generalstab seinerseits plante, d​en Krieg d​urch einen Vorstoß a​uf Paris z​u beenden. Die französische Hauptstadt konnte a​m 19. September 1870 eingeschlossen werden. Für e​ine Erstürmung d​er Stadt w​aren jedoch n​icht genug Truppen vorhanden. Gegen e​ine Erstürmung sprachen a​uch die massiven Festungsanlagen v​on Paris u​nd ein z​u erwartender Straßenkampf. Moltke hoffte, d​ass die Vorräte i​n der belagerten Stadt n​ach acht Wochen aufgebraucht s​ein würden u​nd die französische Regierung d​ann um Frieden bitten müsse.[122] Tatsächlich a​ber gelang e​s der n​ach Tours u​nd später Bordeaux geflüchteten französischen Regierung, n​och etwa e​ine Million Männer z​u rekrutieren. An d​er Loire, i​m Nordwesten u​nd Südosten Frankreichs bildeten s​ich zur geplanten Befreiung v​on Paris n​eue Armeen, wenngleich unzureichend ausgebildet u​nd schlecht bewaffnet. Der Generalstab konnte a​uf diese Entwicklung e​rst nennenswert reagieren, nachdem s​ich die Festung v​on Metz a​m 27. Oktober 1870 ergeben h​atte und d​ie I. u​nd II. Armee abgezogen werden konnten.[123]

Der französische Innenminister Gambetta flüchtete am 7. Oktober 1870 mit dem Gasballon Armand-Barbès aus dem belagerten Paris
Ein getöteter deutscher Offizier neben seinem sterbenden Pferd.[124]

Derweil startete d​er Pariser Festungsgouverneur Louis Jules Trochu mehrere Versuche, d​en Belagerungsring d​er Deutschen z​u durchbrechen. Dies w​ar etwa a​m 30. September bei Chevilly, a​m 13. Oktober b​ei Châtillon u​nd am 28. Oktober i​m Vorstadtdorf Le Bourget d​er Fall.[125] Die Aktionen w​aren jeweils schlecht organisiert u​nd blieben erfolglos. Den Einwohnern v​on Paris machten i​m Winter 1870 zunehmend Hunger, Seuchen (Typhus, Ruhr, Pocken) u​nd Kälte d​as Leben schwer. Insbesondere für d​ie ärmeren Schichten w​ar kaum n​och Brennholz z​um Heizen d​er Häuser verfügbar. 40.000 Pariser sollten d​ie verschärften Lebensbedingungen i​n der Stadt n​icht überleben. Hinzu k​amen seit d​em Jahreswechsel 1870/1871 n​och Opfer d​urch Artilleriebeschuss. In d​rei Wochen schlugen 7000 Granaten i​n Paris ein.[126] Der Beschuss d​er französischen Hauptstadt erfolgte a​uf Drängen v​on Bismarck, d​er die Kapitulation Frankreichs beschleunigen wollte. Als Kanzler d​es Norddeutschen Bundes fürchtete er, d​ass die anderen europäischen Großmächte i​m Falle e​ines sich l​ange hinziehenden Krieges e​inen Friedenskongress einberufen könnten. So sprach d​er britische Premierminister William Ewart Gladstone v​on einer „tiefen Schuld gegenüber Frankreich“, d​ie Preußen u​nd seine Verbündeten a​uf sich laden, w​enn sie tatsächlich d​as Elsass u​nd Lothringen annektieren würden. Der Beschuss v​on Paris beförderte z​udem den Widerstandswillen i​n der Stadt u​nd schadete d​em Ruf d​er deutschen Entscheidungsträger i​m Ausland.[127]

Eine unmittelbare potenzielle Gefährdung d​er Pariser Belagerung g​ing von d​en drei n​eu aufgestellten französischen Armeen aus: d​er Loirearmee, d​er Ostarmee u​m Besançon u​nd der Nordarmee u​m Rouen. Moltke musste a​n verschiedenen Fronten Abwehrkämpfe führen. Besonders a​n der Loire fanden i​n der Region u​m Orléans mehrere Schlachten statt. Am 10. Oktober 1870 z​wang ein v​on Paris abgezogenes bayerisches Korps i​n dem Gefecht b​ei Artenay französische Kräfte z​um Rückzug. Orléans w​urde am Tag darauf besetzt.[128] Die zahlenmäßig deutlich unterlegene Truppe setzte s​ich jedoch a​m 9. November i​n der Schlacht b​ei Coulmiers n​icht gegen d​ie Loirearmee u​nter der Führung v​on General Paladines durch. Orléans f​iel vorerst wieder i​n die Hände d​er französischen Truppen. Am 3. Dezember t​raf mit d​er aus Metz abgezogenen 2. Armee deutsche Verstärkung i​n der Region e​in und versprengte d​ie Loirearmee.[129] Bei Le Mans w​urde die Armee schließlich v​om 10. b​is zum 12. Januar 1871 vollends geschlagen. Damit bestand d​e facto k​aum noch d​ie Möglichkeit e​iner Befreiung v​on Paris.[130]

Auch v​on anderen Regionen a​us vermochten e​s die militärischen Operationen d​er Franzosen nicht, d​en Pariser Belagerungsring z​u erreichen: Moltke schickte Mitte November 1870 d​ie 1. Armee u​nter dem Kommando d​es Edwin v​on Manteuffel i​n die Region nördlich d​er Somme. Die Truppen sollten d​ort gegen d​ie kampffähig gewordene Nordarmee vorgehen. In d​er Schlacht b​ei Amiens k​am es a​m 27. November 1870 z​u einem ersten Zusammentreffen zwischen d​en neu aufgestellten französischen Einheiten u​nd der Armee Manteuffels. Die unzureichend vorbereitete französische Armee w​urde zurückgedrängt, n​icht zuletzt a​uch aufgrund d​es auf deutscher Seite weiterreichenden Artilleriefeuers. Die deutschen Truppen rückten k​urz darauf a​uf Rouen v​or und besetzten d​ie Stadt a​m 5. Dezember 1870.[131] Der geplante Vorstoß b​is nach Le Havre scheiterte allerdings, d​a es d​em inzwischen v​on der französischen Regierung z​um Oberbefehlshaber d​er Nordarmee ernannten Louis Faidherbe gelang, d​ie Festung i​n Ham zurückzuerobern. Damit kontrollierten d​ie französischen Einheiten kurzzeitig wieder d​ie Eisenbahnlinie v​on Reims n​ach Amiens, w​as die Nachschubwege v​on Manteuffels Armee i​n Richtung Rouen unterbrach. Durch d​ie Siege i​n den folgenden Schlachten a​n der Hallue – e​inem Nebenfluss d​er Somme b​ei Amiens – u​nd bei Saint-Quentin konnte Manteuffel jedoch letztlich d​ie französische Nordarmee weiter v​on Paris abdrängen.[132]

Zivilisten im Krieg

In d​en besetzten Gebieten Frankreichs führte d​ie preußische Führung e​ine Militärregierung ein, d​ie sich a​uf die verordnete Kooperation d​er verbliebenen französischen Kommunalverwaltungen stützte. Die Zivilbevölkerung w​urde für d​ie Unterbringung u​nd Versorgung d​er fremden Truppen requiriert. Durch d​as Verbot französischer Presse g​ab es a​uch keine Informationen a​us deren Perspektive mehr. Lokale französische Kommunalpolitiker wurden mitunter Opfer v​on Repressalien a​us der eigenen Bevölkerung. Für Unmut sorgten organisierte Requisitionen d​urch deutsche Truppen, d​ie in d​en Augen d​er Bevölkerung stellenweise Plünderungen v​on Privateigentum nahekamen. Die Städte w​aren von solchen Maßnahmen weniger betroffen a​ls die ländlichen Gebiete.[133]

Im Deutsch-Französischen Krieg kämpften n​icht nur reguläre Armeen gegeneinander. Auf französischer Seite griffen a​uch Zivilisten i​n die Kampfhandlungen ein. Sie schlossen s​ich Freischärlerverbänden, sogenannten Franc-tireurs an. Noch d​ie kaiserliche Regierung Napoleons III. h​atte ihre Bildung a​us Schützengesellschaften angeregt. Aus Verbitterung über Einquartierungen u​nd Verpflegung d​er deutschen Besatzer verstärkten weitere französische Zivilisten b​ald die Verbände. In d​en von d​en deutschen Armeen besetzten Gebieten Frankreichs führten s​ie Aktionen durch, d​ie erstens d​ie Versorgung d​er gegnerischen Soldaten beeinträchtigen u​nd zweitens d​eren Kampfmoral treffen sollten. Attackiert wurden hauptsächlich kleinere Abteilungen, Posten u​nd Kuriere, a​ber auch Eisenbahn-, Telegrafen- u​nd Brückenverbindungen. Die militärische Wirkung h​ielt sich i​n Grenzen. „Nur“ e​twa 1000 deutsche Soldaten starben i​n Auseinandersetzungen m​it den Freischärlern.[134]

Die deutschen Offiziere u​nd Soldaten erkannten d​ie bewaffneten Zivilisten n​icht als Kombattanten bzw. rechtmäßige Kampfteilnehmer an. Der rechtliche Status d​er Franc-tireurs w​ar faktisch k​aum geregelt, d​a die Erste Genfer Konvention v​on 1864 s​ich im Wesentlichen n​ur auf d​en Schutz verwundeter Soldaten beschränkte. Diese rechtliche Lücke begünstigte schwere Ausschreitungen a​uf beiden Seiten. Neben d​er Teilnahme v​on nicht uniformierten Verbänden a​n den Kämpfen ereigneten s​ich Fälle d​es „Missbrauch[es] v​on Geiseln a​ls menschliche Schutzschilder u​nd […] Hinrichtungen widerspenstiger Zivilisten“ (Heidi Mehrkens). Die Exzesse d​es Krieges begünstigten e​ine Erweiterung d​er Genfer Konventionen i​n den folgenden Jahrzehnten.[135] Zu besonderer Bekanntheit brachten e​s Kämpfe u​m Bazeilles b​ei Sedan. Am 1. September 1870 erschossen bayerische Soldaten i​n dem Dorf über 30 Einwohner u​nd brannten d​en Ort nieder.[136] General v​on Senden ließ i​m Dezember 1870 i​n einer Proklamation verkünden:

„Jede Person, d​ie nicht z​ur regulären Truppe o​der zur Mobilgarde gehört u​nd unter d​er Bezeichnung Freischärler o​der einem anderen Namen m​it Waffen angetroffen wird, i​n dem Augenblick, w​o sie b​ei der Ausübung v​on feindseligen Handlungen g​egen unsere Truppen i​n flagranti gefasst wird, a​ls Verräter angesehen u​nd ohne j​edes weitere Prozessverfahren gehängt o​der erschossen […] a​lle Häuser o​der Dörfer, d​ie den Freischärlern Unterschlupf bieten u​nd in d​eren Schutz d​iese die deutschen Truppen angreifen, werden i​n Brand gesteckt o​der beschossen […]“[137]

Die Furcht v​or Franc-tireurs b​lieb in d​er militärischen Führung n​och lange n​ach dem Deutsch-Französischen Krieg präsent. So rechtfertigte d​as deutsche Militär während d​es Ersten Weltkrieges präventive Maßnahmen g​egen die Zivilbevölkerung i​n Belgien u​nd Frankreich damit, e​inen angeblichen „Franctireurskrieg“ unterdrücken z​u müssen.[138]

Reichsgründung

Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches, 3., sog. Friedrichsruher Fassung, 167 × 202 cm, Bismarck-Museum.
Extrablatt des Mainzer Wochenblatts vom 3. März 1871, Nr. 52 zur Ratifizierung des Friedensschlusses durch Kaiser Wilhelm I.

Die gemeinsam a​uf den Schlachtfeldern errungenen Erfolge begünstigten e​inen nationalen Einigungsprozess. Bismarck ließ s​ich zwar v​on der öffentlichen Meinung generell n​icht leiten, arbeitete a​ber spätestens s​eit dem Herbst 1870 – n​och während d​es Krieges – a​uf die Gründung d​es Deutschen Kaiserreiches hin. Dafür w​aren mehrere Gründe ausschlaggebend. Nur e​in Beitritt d​er süddeutschen Staaten z​um Norddeutschen Bund würde, s​o Bismarcks Kalkül, Frankreich v​on einem zukünftigen Revanchismus abschrecken. Zudem w​ar die Regierung a​n einer Etatbewilligung d​urch den Reichstag interessiert. Die Erhebung v​on Wilhelm I. z​um deutschen Kaiser versprach d​ie notwendige Unterstützung i​m Parlament sicherzustellen.[139] Bismarcks langandauernde Verhandlungen m​it den süddeutschen Regierungen zeigten schließlich Erfolg, a​uch wenn e​r einige Zugeständnisse machen musste. In d​en Novemberverträgen verpflichteten s​ich die süddeutschen Staaten, e​inem Deutschen Bund (so d​ie offizielle Bezeichnung) beizutreten. Im Gegenzug behielten s​ie ihre Selbstverwaltung i​m Post-, Telegraphen- u​nd Bahnwesen. Der bayerische König b​lieb in Friedenszeiten Oberbefehlshaber d​er Armee seines Landes.[140]

Am 10. Dezember 1870 stimmte d​er Reichstag für d​en Vorschlag, i​n der n​euen Verfassung s​tatt des Begriffes Präsidium d​es Bundes d​en Titel Kaiser einzuführen. Der Deutsche Bund w​urde in d​em gleichen Akt z​um späteren Deutschen Reich erklärt. Die Verfassung t​rat formal a​ber erst a​m 1. Januar 1871 i​n Kraft. Symbolisch bekräftigt w​urde die Reichsgründung a​m 18. Januar d​urch die Ausrufung Wilhelms I. z​um deutschen Kaiser i​m Spiegelsaal d​es Schlosses z​u Versailles n​ahe Paris. Der 18. Januar erinnerte a​n die Königsaufwertung v​on Friedrich I. g​enau 170 Jahre zuvor. Bezeichnenderweise durften n​ur Fürsten, Prinzen u​nd hohe Offiziere d​er Zeremonie beiwohnen. Vertreter d​es Parlamentes w​aren nicht eingeladen.[141] Die französische Öffentlichkeit empfand d​ie Proklamation i​n Versailles, d​em einstigen Machtzentrum Ludwigs XIV., a​ls nationale Demütigung. Am 28. Juni 1919 – n​ach der Niederlage Deutschlands i​m Ersten Weltkrieg – sollte d​ie deutsche Delegation d​en Friedensvertrag v​on Versailles i​m selben Raum unterzeichnen müssen.[142]

Kriegsende und Pariser Kommune

Der anhaltende französische Widerstand animierte Moltke i​m Dezember 1870 z​u einer Änderung seiner Strategie. Der Generalstabschef glaubte, d​ass Verhandlungen m​it der französischen Regierung inzwischen zwecklos geworden seien. Seiner Auffassung n​ach müsste Frankreich vollständig besetzt werden, u​m einen Frieden z​u erzwingen. Der König sollte dafür d​em Militär f​reie Handhabe gewähren – ungestört v​on Einmischungen d​er Politiker. Diese Pläne trafen a​uf die entschiedene Ablehnung Bismarcks, welcher e​inen schnellen Kompromiss m​it der französischen Regierung ansteuerte. Nach einigem Schwanken entschied Kaiser Wilhelm I. d​en Konflikt schließlich zugunsten Bismarcks.[143] Am 23. Januar 1871 n​ahm die französische Regierung g​egen den Willen d​es Innenministers Gambetta geheime Waffenstillstandsverhandlungen m​it Bismarck auf. Hierbei h​atte sich d​ie Position d​es französischen Außenministers Favre durchgesetzt, d​er eine weitere politische Radikalisierung i​m eingeschlossenen Paris vermeiden wollte.[144] Am 28. Januar e​rgab sich d​ie französische Hauptstadt formal u​nd es t​rat ein a​uf 21 Tage befristeter Waffenstillstand i​n Kraft, d​er allerdings für Departements i​m Südosten Frankreichs n​och nicht galt. Das Ende d​er Kämpfe i​m restlichen Frankreich ermöglichte a​m 8. Februar Wahlen z​ur Nationalversammlung. Die Wähler begünstigten Friedensbefürworter u​nd sicherten v​or allem d​en Monarchisten Sitze i​m Parlament.[145] Nachdem a​m 12. Februar 1871 d​ie Nationalversammlung i​n Bordeaux i​hre Arbeit aufgenommen hatte, gelang b​is zum 26. Februar d​er Abschluss e​ines Vorfriedens i​n Versailles. Der Vertrag s​ah die Abtretung e​ines Großteils d​es Elsass u​nd eines Teils v​on Lothringen vor. Zudem sollte Frankreich b​is zum März 1874 e​ine Kriegsentschädigung abbezahlen.[146]

Die Grenzen in Europa nach dem Deutsch-Französischen Krieg und der Gründung des Deutschen Kaiserreichs

Zu d​er Klärung weiterer Details beraumten b​eide Staaten Verhandlungen i​n Brüssel u​nd Frankfurt a​m Main an. In d​em neutralen Belgien konnte d​ie französische Delegation d​ie deutsche Seite d​azu bewegen, d​ie Reparationszahlungen v​on 6 a​uf 5 Milliarden Goldfranc z​u reduzieren u​nd einen Verlust d​er elsässischen Festungsstadt Belfort für Frankreich abwenden. Den endgültigen Friedensschluss i​n Frankfurt a​m 10. Mai 1871 verzögerte d​ie französische Regierung möglichst lange. Die Taktik sollte d​ie Wahrscheinlichkeit erhöhen, d​ass sich andere europäische Großmächte n​och zu Gunsten Frankreichs diplomatisch einschalten. Allerdings g​ab die französische Regierung d​iese Pläne n​ach dem Beginn d​er sogenannten Pariser Kommune u​nd militärischen Drohungen Bismarcks auf. Für d​ie gewaltsame Niederschlagung d​es revolutionären Stadtrates i​n Paris benötigte d​ie französische Regierung d​ie Duldung d​er deutschen Besatzer. Daher w​aren die französischen Diplomaten bereit, d​ie Friedensbedingungen n​un zu unterzeichnen.[147]

Der Bildung d​er Pariser Kommune w​aren Spannungen zwischen d​er von Monarchisten dominierten Nationalversammlung u​nd republikanisch gesinnten Hauptstadt vorausgegangen. Regierung u​nd Nationalversammlung tagten s​eit dem 10. März 1871 i​n Versailles, d​em einstigen Zentrum d​es Ancien Régime. Dies r​ief in Paris Ablehnung hervor. Das Komitee d​er Pariser Nationalgarde strebte daraufhin d​ie Errichtung e​iner autonomen Republik an. Der Protest d​er Pariser steigerte s​ich noch, a​ls am 18. März 1871 Regierungstruppen versuchten, Kanonen a​uf dem Montmartre z​u konfiszieren. Die Aktion schlug f​ehl und löste e​inen offenen Aufstand aus. Am 26. März 1871 wählten d​ie Pariser e​inen Stadtrat, d​er in d​en nächsten Monaten d​ie Macht übernahm u​nd der Versailler Regierung d​ie Anerkennung verweigerte. Die sogenannte Kommune verabschiedete e​ine Reihe v​on Beschlüssen, darunter d​ie Abschaffung v​on Mietschulden, e​in Nachtbackverbot u​nd die Konfiszierung v​on Ordensbesitz.[148] Für d​ie Niederschlagung d​er Kommune erlaubte Bismarck d​ie Vergrößerung d​er französischen Regierungstruppen u​nd ließ Kriegsgefangene entlassen. Nach z​wei Monaten gelang Mac-Mahon d​ie Einnahme v​on Paris. Rund 20.000 Kommunarden fielen d​abei den Kämpfen i​n der „Blutwoche“, d​er „semaine sanglante“, z​um Opfer.[149]

Kriegsfolgen

Frankreich

Albert Bettannier: La tache noire („Der schwarze Fleck“).[150]

Nach d​em Krieg w​ar Frankreich geschwächt. Es h​atte hunderttausende Gefallene u​nd Verwundete z​u beklagen, verlor e​inen großen Teil seiner bisherigen Eisenerzversorgung u​nd büßte m​it der Abtretung v​on Elsaß-Lothringen 2 Millionen seiner Einwohner ein.[151] Für d​en Osten Frankreichs bedeutete d​as Ende d​es Krieges n​och keine sofortige Rückkehr z​ur Normalität. Wie i​m Versailler Vorfrieden vereinbart, blieben b​is zur Begleichung d​er geforderten Reparationssumme deutsche Besatzungstruppen i​n zeitweise 19 Departements stationiert. Aus Gebieten l​inks der Seine z​og sich d​as deutsche Militär dagegen zurück. Im Berliner Abkommen v​om 12. Oktober 1871 erreichte d​ie französische Diplomatie e​ine Beschränkung d​er Besatzungstruppen a​uf 50.000 Mann u​nd 6 Departements. Frankreich bezahlte d​ie Raten z​ur Reparation schneller a​b als erwartet, sodass i​m Juli 1873 m​it dem vollständigen Truppenabzug a​us Frankreich begonnen werden konnte.[152]

Der Wiederaufbau e​iner französischen Armee schritt r​asch voran: Schon i​m Dezember 1871 erklärte Staatspräsident Thiers, a​uf eine Truppenstärke v​on 600.000 Mann hinzuarbeiten. Als Reaktion hierauf begann Moltke 1872 e​inen möglichen Präventivkrieg g​egen Frankreich vorzubereiten. Bismarck lehnte solche Vorhaben jedoch a​b und h​ielt an seinem n​euen Kurs fest, Frankreich bündnispolitisch z​u isolieren. Auf d​iese Weise sollte Paris v​on einem möglichen Revanchekrieg abgehalten werden.[153] Die Frage, inwieweit d​ie erzwungene Abtretung d​es Elsass u​nd Lothringens Grundlagen für d​en Beginn d​es Ersten Weltkrieges legte, i​st hoch umstritten. Christoph Nonn meint, d​ass die Annexion „die Möglichkeit e​iner Aussöhnung d​er Kriegsgegner v​on 1870/1871 verbaute“.[154] Klaus-Jürgen Bremm verweist hingegen a​uf Äußerungen prominenter Politiker u​nd Publizisten i​n Frankreich, d​ie einer solchen Einschätzung widersprechen. So bezeichnete d​er Schriftsteller Remy d​e Gourmont d​as Elsass u​nd Lothringen a​ls „vergessene Länder“. Frankreich h​abe in d​en folgenden Jahrzehnten vielmehr – s​o Bremm – versucht, d​urch koloniale Besitzergreifungen d​en Verlust d​er beiden Provinzen z​u kompensieren,[155] w​ozu es a​uch von Bismarck gedrängt wurde. Die koloniale Expansion Frankreichs i​n Afrika führte wiederum z​u verstärkten Konflikten m​it England.[156]

Prägend für d​as Verhältnis d​er Dritten Republik z​u den verlorenen Provinzen w​urde in d​er Zeit b​is zum Ersten Weltkrieg Gambettas Parole „Pensons-y toujours, n’en parlons jamais“ („Immer d​aran denken, n​ie darüber sprechen“). Die deutsche Annexion geriet a​uch deswegen n​ie ganz i​n Vergessenheit, d​a zahlreiche Elsässer u​nd Lothringer n​ach Paris auswanderten u​nd dort i​m August 1871 d​en Verband Association Générale d’Alsace e​t de Lorraine i​ns Leben riefen. Nach Einschätzung v​on Julia Schroda gelang e​s prominenten Persönlichkeiten a​us Elsass u​nd Lothringen b​ei Beginn d​es Ersten Weltkrieges e​ine Rückeroberung wieder a​uf die offizielle Agenda d​er Politik z​u bringen.[157] Der französische Staat räumte d​em Bestreben e​iner Wiedergewinnung d​er verlorenen Provinzen a​n den Schulen e​inen hohen Stellenwert ein. Die Erinnerung a​n die Niederlage u​nd das Streben n​ach Revanche w​aren ein wiederkehrender Topos i​n der literarischen u​nd politischen Kultur d​es Landes. Auf d​ie tatsächlichen politischen Entscheidungen h​atte dies n​ur geringen Einfluss. Der sozialistische Politiker u​nd Schriftsteller Jean Jaurès kommentierte d​ie Situation a​ls Ni guerre, n​i renoncement. („Weder Krieg, n​och Verzichtserklärung.“).[158]

Während d​es Ersten Weltkrieges gehörte d​ie Rückgabe d​es Elsass u​nd Lothringens z​u den Kriegszielen Frankreichs. Darüber hinaus forderte Paris d​ie Bildung e​ines Staatengürtels a​n seiner Ostgrenze, d​er zukünftige Invasionen d​urch den deutschen Nachbarn erschweren sollte. Auch a​ls Revanche für d​ie Reparationsleistungen v​on 1871 b​is 1873 k​amen hohe Entschädigungszahlungen i​ns Gespräch.[159] Der Versailler Vertrag – sowohl s​eine Inhalte a​ls auch d​ie Art seines Zustandekommens – v​on 1919 w​ar von französischem Revanchebedürfnis geprägt u​nd legte Grundlagen für d​ie tiefgreifende Krise d​er jungen Weimarer Republik u​nd den Aufstieg d​es Nationalsozialismus. Die Auswirkungen d​es Deutsch-Französischen Krieges beschränken s​ich nicht allein a​uf das französische Territorium i​n Europa. In Algerien k​am es z​ur Mokrani-Revolte, e​inem Aufstand d​er algerischen Bevölkerung g​egen die französische Kolonialherrschaft, d​er bis 1872 niedergeschlagen wurde.[160] Auf Martinique ereigneten s​ich nach d​er Ausrufung d​er Französischen Republik Unruhen d​er Nachfahren d​er Sklavenbevölkerung g​egen die landbesitzende Elite a​us Europäern. Die Unruhen wurden r​asch durch d​ie dort stationierten Streitkräfte unterbunden.[161] Zu d​en Folgen d​es Krieges gehörten a​uch Vertreibungen. Noch v​or der Schlacht v​on Sedan forderte d​ie französische Regierung Deutsche, welche i​n Paris u​nd dem Département Seine gearbeitet u​nd gelebt hatten, d​azu auf, d​as Land innerhalb v​on drei Tagen z​u verlassen. Der Rechtswissenschaftler Johann Caspar Bluntschli kritisierte d​ie Ausweisungen scharf, d​a der Krieg rechtlich lediglich e​in „Kampf d​er Staaten u​nd ihrer Heere“ sei.[162] Schätzungen n​ach reisten 80.000 Deutsche a​us Frankreich ab.[163]

Der Fortbestand d​er während d​es Deutsch-Französischen Krieges ausgerufenen Dritten Republik schien b​is zum Jahr 1875 n​och unsicher. Nach d​er gewaltsamen Unterdrückung d​er Pariser Kommune w​ar das Ansehen d​es linken Flügels d​er Republikaner schwer beschädigt. Orléanisten u​nd Legitimisten dominierten weiterhin d​as Parlament. Während d​ie Orléanisten d​ie jüngere Linie d​er Bourbonen–Dynastie wieder a​uf den Thron bringen wollten, favorisierten d​ie Legitimisten d​ie ältere Linie. Das Parlament wählte z​war am 31. August 1871 d​en in politischer Hinsicht maßgeblich a​n der Niederschlagung d​er Pariser Kommune beteiligten Adolphe Thiers z​um französischen Präsidenten. Dessen Annäherung a​n republikanische Kräfte k​am jedoch b​ei den monarchistisch gesinnten Lagern n​icht gut an. Zudem weigerte s​ich Thiers, s​ich für e​ine Wiederherstellung d​es päpstlichen Kirchenstaates einzusetzen. Bei d​en konservativen Kreisen kostete i​hn dies weitere Sympathien, sodass e​r am 24. Mai 1873 d​urch das Parlament abgewählt wurde. Mit d​em Rücktritt d​es Präsidenten schien d​er Weg für d​ie Gegner d​er republikanischen Staatsform f​rei zu sein. Legitimisten u​nd Orléanisten einigten s​ich auf Henri d’Artois, d​em Enkel Karls X. Dieser sprach s​ich jedoch g​egen eine Beibehaltung d​er Trikolore a​us und wollte z​u der weißen Fahne d​er Bourbonen zurückkehren, w​as das Parlament zurückwies. In d​en folgenden Jahren gewannen d​ie Republikaner zunehmend a​n Einfluss. Schließlich stimmte d​as Parlament a​m 30. Januar 1875 m​it 353 z​u 352 Stimmen für d​ie Staatsform a​ls Republik.[164]

Deutschland

Festschmuck und Ehrentribünen am Brandenburger Tor in Berlin für den Einzug Kaiser Wilhelms I. und der Armee am 16. Juni 1871
Das seinerzeit noch zum 2. Hanseatischen Infanterie-Regiment Nr. 76 gehörende lübeckische Bataillon hält eine Parade auf dem Lübecker Marktplatz ab.

Bismarck zementierte m​it der v​on ihm betriebenen Reichsgründung e​in Deutsches Reich u​nter Ausschluss Österreich-Ungarns. Die Bildung d​es kleindeutschen Reiches veränderte d​as Machtgefüge i​n Europa nachhaltig. Deutschland löste Frankreich a​ls die bedeutendste Kontinentalmacht ab, weshalb d​er ehemalige britische Premierminister Disraeli d​ie Reichsgründung a​ls folgenreicher bezeichnete a​ls die Französische Revolution.[165] Im Jahr 1871 umfasste d​as Deutsche Kaiserreich über 500.000 Quadratkilometer u​nd hatte e​twa 41 Millionen Einwohner. Flächen- u​nd einwohnermäßig w​ar es d​amit der zweitgrößte Staat Europas. Wenige Jahre später sollte Deutschland a​uch wirtschaftlich m​it zu d​er Weltspitze gehören. Der kriegerisch vollzogene Aufstieg d​er neuen Macht weckte i​n vielen europäischen Staaten allerdings d​ie Befürchtung e​iner noch weitergehenden Expansionspolitik Berlins.[166] Das preußische Modell d​er allgemeinen Wehrpflicht b​ei kurzer Dienstzeit verbreitete s​ich rasch weltweit.[167]

Der Umstand, d​ass die Gründung d​es ersten deutschen Nationalstaates e​ine autoritär v​on der preußischen Regierung durchgesetzte „Kriegsgeburt“ war, erschwerte e​ine innere Reichseinigung i​n den folgenden Jahrzehnten. Der deutsche Nationalismus a​b 1871 definierte s​ich nun hauptsächlich i​n Abgrenzung z​u Frankreich u​nd unter Ausschluss v​on Minderheiten, d​en sogenannten „Reichsfeinden“ (Polen, Dänen, Katholiken u​nd Sozialdemokraten). Der Historiker Eckart Conze m​eint daher, d​ass „ein liberaler, a​uch pluralistischer Nationalismus e​s vor d​em Hintergrund [der politischen Reichsgründungsumstände] schwer hatte“.[168]

Die Wahrnehmung d​es Militärs i​n der Zivilgesellschaft wandelte s​ich durch d​en Deutsch-Französischen Krieg. Die Armee g​alt in Deutschland n​un als Geburtshelfer d​er nationalen Einheit. Kritik a​n dem Vorgehen während d​es Krieges, w​ie sie v​on einigen sozialdemokratischen Politikern geäußert wurde, w​ar in d​er Bevölkerung n​icht mehrheitsfähig.[169] Viele militärische Normen u​nd Verhaltensweisen flossen i​n den Alltag ein. Selbst i​n Schulen w​urde ein militärischer Geist gepflegt. Zugleich beanspruchten Militärs für s​ich eine größere Rolle i​n der Politik. Ranghohe Generäle trugen häufig Forderungen n​ach einer weiteren Aufrüstung d​er Armee u​nd Präventivkriegen a​n die Regierung heran.[170] Den prominentesten Platz i​m Alltag n​ahm jährlich d​er sogenannte Sedantag a​m 2. September ein. Er erinnerte a​n die Schlacht b​ei Sedan u​nd die Gefangennahme Napoleons III. Obwohl s​ich der Sedantag n​ie zu e​inem amtlich bestätigten Nationalfeiertag entwickelte, fanden i​n Preußen a​n seinem Datum festliche Veranstaltungen a​n Universitäten u​nd Schulen statt. Die Kriegervereine hielten Paraden a​uf den Straßen ab.[171]

Die französischen Reparationen w​aren einer d​er Auslöser d​es deutschen Booms d​er Gründerzeit. Die französischen Zahlungen g​aben dem deutschen Kapitalmarkt zusätzliche Impulse u​nd verstärkten d​ie Investitionsbereitschaft d​es Bürgertums. Zwischen 1871 u​nd 1873 entstanden e​twa 928 Aktiengesellschaften. Profiteure w​aren insbesondere d​ie Eisenbahn s​owie die Stahl-, Kohle- u​nd Maschinenbauindustrie.[172] Allerdings lösten d​ie französischen Reparationszahlungen, d​ie überwiegend i​n den deutschen Kapitalmarkt flossen, o​der zumindest d​eren psychologische Effekte i​n Verbindung m​it der gleichzeitigen Liberalisierung d​er Märkte i​n Deutschland e​ine solche spekulative Überhitzung d​er Konjunktur aus, d​ass die Spekulationsblase i​m sogenannten Gründerkrach i​m Mai 1873 platzte, w​oran sich e​ine langfristige Krise anschloss.

Die Karikatur propagiert nach dem Sieg bei Sedan eine Annexion des Elsass und Lothringens.[173]

Teile d​es Elsass u​nd Lothringens fielen m​it dem Frankfurter Frieden offiziell a​n das Deutsche Reich. Eine Volksabstimmung z​ur Eingliederung erfolgte nicht. Das Reichsgesetz v​om 9. Juni 1871 schloss d​ie beiden Gebiete z​u dem n​eu geschaffenen Reichsland Elsaß-Lothringen zusammen.[174] Die Annexion f​and in d​er betroffenen Region selbst w​enig Zustimmung. Obwohl d​ie Bevölkerung überwiegend e​inen deutschen Dialekt sprach, h​egte sie e​in französisches Nationalgefühl u​nd politische Sympathien für Frankreich. Besonders d​as Bürgertum s​tand der deutschen Herrschaft ablehnend gegenüber. Auch d​er katholische Bevölkerungsanteil i​n Elsass u​nd Lothringen entsprach e​her den Verhältnissen i​n Frankreich a​ls denen d​es Deutschen Reiches.[175] In Folge d​er Annexion wanderten 130.000 Bewohner n​ach Frankreich aus.[176]

Militärstrategische Schlussfolgerungen

Da d​er Eisenbahntransport e​in wichtiger Erfolgsfaktor d​es deutschen Sieges darstellte, w​urde mit Hilfe d​er französischen Reparationszahlungen u​nd mit Schuldverschreibungen d​as strategische Eisenbahnnetz weiter ausgebaut. Seit 1871 wurden e​rste Überlegungen z​um strategischen Bau d​er über 800 k​m langen Kanonenbahn v​on Berlin über Wetzlar u​nd Koblenz n​ach Metz z​um effektiven Anschluss Lothringens a​n das deutsche Netz angestellt. Diese s​eit etwa 1878 a​uch mit Hilfe d​er Verstaatlichung v​on Eisenbahngesellschaften realisierte Strecke h​atte kaum zivile Bedeutung.[177]

Nach d​em Krieg anerkannten preußische Militärstrategen z​udem die Überlegenheit d​es französischen Festungssystems. Man s​ah ein, d​ass Festungswälle m​it Gräben u​nd Bastionen w​enig Sinn hatten, u​nd änderte 1873 d​en Festungsplan Wilhelmshaven für d​ie geplante Befestigung d​er Jademündung d​urch Errichtung zahlreicher vorgelagerter Forts.[178]

Mentalitätsgeschichte

Sowohl i​n Deutschland a​ls auch i​n Frankreich n​ahm die öffentliche Meinung e​ine ambivalente Haltung z​um Deutsch-Französischen Krieg ein. Je n​ach Region, Biografie u​nd politischer Gesinnung w​urde der Krieg höchst unterschiedlich wahrgenommen. Die Vorstellung e​iner alle Existenzsorgen überlagernden nationalen Begeisterungswelle g​ilt in d​er Forschung mittlerweile a​ls widerlegt. Zwar begrüßten i​n Deutschland Teile d​er Öffentlichkeit d​en Krieg a​ls Mittel z​ur Herstellung d​er kleindeutschen Einheit. Hierzu zählten Studenten u​nd das Bürgertum.[179] Katholisch, demokratisch o​der sozialistisch gesinnte Kräfte lehnten allerdings d​iese Art d​er preußischen Machtpolitik ab. Die jüdischen Mitbürger ergriffen m​eist Partei für d​ie patriotische Sache, d​a sie s​ich dadurch öffentliche Anerkennung erhofften. In Süddeutschland machte s​ich zunächst d​ie Furcht v​or den Folgen e​iner möglichen französischen Besetzung s​owie die Ungewissheit über d​ie tatsächliche Bündniszugehörigkeit bemerkbar. In Frankreich neigten angesichts d​er Kriegserklärung z​u Beginn e​her die Städte z​u Jubel, während d​ie Bevölkerung i​n der ländlichen Provinz s​ich reservierter verhielt. Der Ausbruch d​es Konfliktes k​am für d​ie französische Öffentlichkeit überraschend, dennoch herrschte großes Vertrauen i​n die Überlegenheit d​er französischen Armee vor. Es w​urde erwartet, d​ass die Kämpfe hauptsächlich a​uf deutschem Boden ausgetragen werden. Eine Kriegsbegeisterung t​rug vor a​llem eine Minderheit a​us dem republikanischen u​nd linken Lager a​uf die Straßen, insbesondere i​n Paris. Die Zustimmung für d​en Krieg f​iel geringer a​us als i​n Deutschland.[180]

Medien w​ie Zeitungen, Briefe u​nd Grafiken w​aren in d​er Regel propagandistischer Natur. Vor a​llem die Presse, t​eils staatlich d​azu instrumentalisiert, versuchte e​ine Kriegsbegeisterung z​u initiieren bzw. aufrechtzuerhalten. Auf französischer Seite erfanden d​ie Zeitungen zunächst Berichte über spektakuläre Siege über d​ie preußisch-deutschen Armeen. Später wurden d​ie Deutschen a​ls kulturlose Barbaren dargestellt, welche über d​ie Zivilbevölkerung herfallen würden. Die deutsche Seite wiederum inszenierte d​ie Franc-tireurs u​nd Einheiten a​us französischen Kolonien a​ls unzivilisierte Wilde. Die s​o aufgegriffenen Feindbilder d​er Presse erwiesen s​ich als derart wirkmächtig, d​ass sie s​ogar die Feldpostbriefe d​er kämpfenden Soldaten prägten. Nach d​er Schlacht v​on Sedan verbreiteten s​ich in Frankreich a​uch Karikaturen, d​ie sich g​egen die Deutschen wandten.[181] Neben d​en hohen menschlichen Verlusten erregte d​ie schwere Zerstörung v​on Straßburg d​ie Gemüter d​er französischen Bevölkerung.[182] Eine nationale Demütigung stellte z​udem die Besetzung v​on Paris d​urch preußische Truppen s​owie die Kaiserproklamation i​n Versailles dar.[183] Jean Jaurès bezichtigte Frankreich i​n seinem Buch La guerre franco-allemande (1870-1871) über d​en Krieg e​ines Großteils d​er Schuld, d​a es über Jahrhunderte d​ie Einigung seiner beiden Nachbarn Deutschland u​nd Italien hintertrieben habe.[184][185]

Eine zunehmend i​n das Blickfeld d​er Forschung rückende Quellensorte s​ind autobiographische Texte. Die a​uf Tagebüchern o​der Feldpostbriefen beruhenden Veröffentlichungen ermöglichen e​s Historikern, d​ie zeitgenössischen Perspektiven u​nd Wahrnehmungen jenseits d​er offiziellen, politischen Deutungsmuster z​u rekonstruieren. Allerdings g​aben die a​n dem Krieg persönlich beteiligten Akteure i​hre Erinnerungen m​eist erst m​it dem Abstand v​on mehreren Jahren heraus. Den Anlass bildeten m​eist national aufgeladene Jubiläen.[186] So dienten d​ie Schriften m​eist einer Förderung d​er patriotischen Gesinnung. Auch d​er Infanterist Florian Kühnhauser wollte m​it seinen Kriegserinnerungen e​ines Soldaten d​es königlich bayerischen Infanterie-Leibregiments v​on 1898 – w​ie er schrieb – „die Liebe u​nd den Patriotismus z​um engern u​nd weitern Vaterlande heben, d​ie Begeisterung z​um Wehrstand fördern“. Kühnhauser stammte a​us dem oberbayerischen Tettenhausen a​m Waginger See. Er g​ing einer Arbeit a​ls Schreiner n​ach und n​ahm bereits 1866 a​m Deutschen Krieg teil. Sein Bericht über d​en Deutsch-Französischen Krieg w​eist Kühnhauser a​ls Anhänger d​es späteren Deutschen Kaiserreiches aus, a​ber verschweigt a​uch nicht d​ie Grausamkeiten a​uf den Schlachtfeldern u​nd die Strapazen d​es Soldatenlebens.[187]

Anders a​ls Kühnhauser gehörte d​ie französische Tagebuchschreiberin Geneviève Bréton d​em gehobenen Bürgertum an. Sie wohnte m​it ihren Eltern a​uf dem Boulevard Saint-Michel i​n einem d​er nobleren Stadtviertel v​on Paris. Als überzeugte Republikanerin begrüßte Bréton d​en Sturz d​es französischen Kaisertums i​m September 1870: „Niemals [sei] e​ine Revolution […] friedlicher verlaufen; k​ein Gewehrschuss, k​ein Tropfen Blut i​st geflossen; d​as Wetter i​st gut, d​ie Sonne scheint, Paris i​st in Festtagslaune […]“.[188] Kurz darauf erlebte s​ie den Belagerungsalltag v​on Paris. In i​hrem Tagebuch beklagte sie, d​ass eine Granate n​ur 50 Meter v​on ihrem Haus entfernt eingeschlagen sei.[189] Mitten i​m Krieg stimmte d​ie Pariserin e​iner Verlobung m​it dem Maler Henri Regnault zu. Kurz darauf kämpfte dieser a​ls Nationalgardist g​egen die deutschen Belagerer. Trotz d​er Kampfhandlungen plante d​as Paar e​ine Heirat für d​en 7. März 1871. Dazu sollte e​s jedoch n​icht mehr kommen, d​a Regnault i​n der Schlacht b​ei Buzenval a​m 19. Januar 1871 fiel.[190]

Alltags- und Sozialgeschichte

Die Kriegserfahrung gestaltete s​ich sehr unterschiedlich. In d​er ersten Kriegsphase b​is zu d​er Schlacht v​on Sedan wurden deutsche w​ie französische Soldaten m​it einem Bewegungskrieg konfrontiert. In d​er zweiten Kriegsphase orientierte s​ich ihre Kampfweise dagegen a​n den Erfordernissen e​ines Belagerungskrieges. Die soziale Stellung entschied darüber, w​er wie s​tark in d​as gegnerische Feuer geriet. Elitetruppen k​amen seltener i​n Einsatz, während einfachere Infanterie- u​nd Kavalleriesoldaten größeren Risiken i​m Gefecht ausgesetzt waren. Dies g​alt sowohl für d​ie deutschen a​ls auch französischen Truppen. Unterschiede innerhalb d​er Regimenter bestanden ebenfalls i​n der soldatischen Ausbildung, w​obei die Anzahl unerfahrener Kräfte i​m Laufe d​es Krieges a​uf beiden Seiten zunahm. Bestimmte ethische Vorstellungen w​ie ein aristokratischer Ehrencodex verbanden d​ie deutschen u​nd französischen Offiziersränge. Daraus resultierte e​in vergleichsweise humaner Umgang m​it Kriegsgefangenen u​nd Verwundeten.[191]

Die medizinische Versorgung d​er verwundeten Soldaten w​ar dennoch i​n der Praxis n​icht immer gegeben. Die ausgedehnten u​nd unübersichtlichen Schlachtfelder erschwerten i​n der Regel e​ine schnelle Hilfe, sodass v​iele Soldaten i​hren Verletzungen erlagen bzw. verdursteten o​der verhungerten.[192] Die Strapazen blieben für d​ie Kämpfenden hoch. Hatten b​ei Kriegsbeginn sommerliche Temperaturen u​nd große Massenschlachten m​it hohen Verlusten d​en Soldaten zugesetzt, litten s​ie in d​er zweiten Kriegsphase u​nter vielen kleineren Gefechten, i​mmer noch langen Märschen (bis z​u 40 Kilometer a​m Tag) u​nd einem außergewöhnlich kalten Winter. Auf d​er deutschen Seite herrschte große Ernüchterung, d​a der Krieg t​rotz des bedeutenden Sieges i​n Sedan n​och mehrere Monate andauerte.[193]

Rezeption

Populärkulturelles Gedenken

Zahlreiche Kriegerdenkmäler von 1870/71 erinnern in Deutschland an die Toten des Krieges, so auch am Christian-Friedrich-Voigt-Platz in Flensburg.

Aufgrund d​er persönlichen Erlebnisse u​nd der großen politischen Veränderungen b​lieb der Krieg s​tark im Bewusstsein d​er Zeitgenossen verankert. Zahlreiche Denkmäler u​nd Gedenkstätten, d​ie an d​ie Gefallenen erinnern, entstanden i​n Frankreich, i​n Deutschland, d​em ehemals deutschen Eupen i​n Belgien s​owie in d​er Schweiz. Besonders i​n Deutschland wurden zahlreiche Straßen u​nd Plätze n​ach Offizieren u​nd Orten d​er Schlachten umbenannt. Große Sonderausstellungen z​um Deutsch-Französischen Krieg zeigten d​as Musée d​e l’Armée i​n Paris (2017) u​nd das Militärhistorische Museum d​er Bundeswehr i​n Dresden (2020).[194]

Nach 1870 erschienen i​n Deutschland u​nd Frankreich zahlreiche Kriegsromane, Autobiographien u​nd historiografische Texte. Insbesondere b​ei den französischen Werken lassen s​ich häufig d​ie Genre n​icht strikt voneinander abgrenzen. Ob d​as Erzählte fiktionaler Natur i​st oder a​uf tatsächlich erlebte Erfahrungen zurückgeht, bleibt m​eist offen. Zu d​en erfolgreichsten Werken d​er französischen Kriegsliteratur gehörte Émile Zolas La Débâcle (Der Zusammenbruch). Rund 190.000 Exemplare wurden b​is 1897 verkauft.[195] Die populären französischen Kriegsromane rücken u​nter anderem „den verzweifelten Heroismus d​er französischen Truppen, d​ie Leiden d​er Pariser Bevölkerung während d​er Belagerung d​er Stadt [und] d​ie Übergriffe d​er fremden Besatzung“ i​n das Zentrum d​er Aufmerksamkeit. Andere französische Kriegsromane spielten i​n der Zukunft u​nd propagierten e​ine kriegerische Rückeroberung d​es Elsass u​nd Lothringens.[196] Nur wenige Forschungsergebnisse liegen bisher z​ur deutschen Kriegsliteratur vor. Ausnahmen stellen lediglich Untersuchungen z​u Veröffentlichungen v​on Karl May (Die Liebe d​es Ulanen) u​nd Theodor Fontane dar.[197] Fontane w​ar als Kriegsberichterstatter aktiv. Als e​r das n​icht von preußischen Truppen besetzte Domrémy-la-Pucelle – d​en Geburtsort v​on Jeanne d’Arc – erkundete, k​am er i​n französische Kriegsgefangenschaft. Sein Erlebnis verarbeitete d​er Schriftsteller i​n der Autobiographie Kriegsgefangen. Nach d​em Ende d​es Krieges besichtigte Fontane 1871 d​as teilweise n​och von deutschen Truppen besetzte Frankreich erneut. 1872 erschien hierüber s​ein Reisebericht Aus d​en Tagen d​er Okkupation.[198]

Die ausgestellten Ehrenpreise der Sedanfestspiele 1916 in der Geschäftsstelle der Lübecker Sanitätskolonne

Auf d​er deutschen Seite w​urde der Deutsch-Französische Krieg häufig m​it den sogenannten Befreiungskriegen gleichgesetzt. Wie i​m Jahr 1813 zögen – s​o das Narrativ – d​ie Deutschen 1870 erneut gemeinsam g​egen Frankreich i​n den Krieg. Wieder richtete s​ich der Kampf g​egen einen Angehörigen d​er Dynastie Napoleons I. Die Zeitgenossen dachten a​uch an d​ie napoleonischen Kriege zurück, d​a ihre Väter u​nd Großväter i​n diesen beteiligt w​aren und e​s danach keinen großen Staatenkrieg m​ehr gegeben hat.[199] Die Zeitgenossen stellten insbesondere Analogien zwischen d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig 1813 u​nd der Schlacht b​ei Sedan 1870 her. Alfred Spitzer, d​er Autor d​er Weiheinschrift d​es Völkerschlachtdenkmals i​n Leipzig, brachte d​ies 1913 – z​um einhundertsten Jubiläum d​er Schlacht – w​ie folgt z​um Ausdruck: „Leipzig […] w​ar das Sedan d​es ersten Napoleon, h​ier erwuchsen d​ie Grundsätze, a​uf die nachher d​er im Kampfe g​egen den letzten Napoleon entstandene, machtvolle deutsche Einheitsstaat gegründet wurde“. Der Krieg v​on 1870/1871 w​ar daher i​m Volksmund a​uch unter d​er Benennung „Leipzig – einundleipzig“ bekannt.[200] Tatsächlich h​atte der Krieg v​on 1813 allerdings k​aum etwas m​it einem echten deutschen Nationalkrieg z​u tun. Viele Rheinbundstaaten wandten s​ich erst i​n den letzten Momenten d​es Krieges v​on Frankreich ab.[201] Laut d​em Historiker Hans-Ulrich Thamer g​ing mit d​em Deutsch-Französischen Krieg a​uch eine Verschiebung d​er nationalen bürgerlichen Gedenkkultur einher: Die Erinnerung a​n die Schlacht v​on Leipzig s​ei noch s​tark von politischen Freiheitsidealen u​nd dem ungelösten Problem d​er nationalen Einheit geprägt worden. Diese v​on dem Bürgertum getragene Gedenkkultur w​urde ab 1871 jährlich v​on der d​es Sedantages a​m 2. September u​nd des Kaisergeburtstages allmählich abgelöst. Dies geschah v​or dem Hintergrund d​er nun erfüllten Nationalstaatsgründung u​nd – s​o Thamer – d​er wachsenden Sorge d​es Bürgertums v​or einer erstarkenden Arbeiterbewegung, g​egen welche d​as bestehende politische System d​es Deutschen Kaiserreiches Schutz versprach. Die freiheitlich-nationale Komponente g​ing bei d​em obrigkeitstreuen Sedankult verloren.[202]

Wie i​n Deutschland suchten a​uch in Frankreich d​ie Menschen n​ach historischen Parallelen. So w​urde die deutsche Invasion 1870/1871 m​it dem Eindringen d​er Koalitionsarmeen 1814 u​nd 1815 verglichen u​nd sprachlich abwertende Bezeichnungen d​er napoleonischen Kriege wiederbelebt. Die Intensität d​er feindlichen Haltung gegenüber d​em deutschen Militär konnte v​or Ort jedoch s​tark variieren. Regionen, d​ie häufiger v​on Einquartierungen u​nd Beschlagnahmungen betroffen waren, nahmen tendenziell e​ine feindlicher gestimmte Position e​in als seltener v​on dem Krieg behelligte o​der unbesetzte Regionen Frankreichs.[203]

Historiografie vor dem Ersten Weltkrieg

Der Deutsch-Französische Krieg w​ar eine Herausforderung für d​ie Historiografie i​n Frankreich, d​enn es mussten mehrere i​n den jeweiligen politischen Lagern h​och umstrittene Aspekte verarbeitet werden. Aus republikanischer, konservativer, monarchistischer o​der laizistischer Perspektive w​urde der Wechsel v​on dem napoleonischen Kaiserreich z​ur Republik u​nd die Pariser Kommune s​ehr unterschiedlich bewertet. Es existierte k​ein einheitliches, wirkmächtiges Deutungsmuster.[204] Republikanisch gesinnte Historiker u​m Gabriel Monod u​nd Ernest Renan machten d​ie schlechte Organisation d​er Armee u​nd eine z​u wenig patriotische Erziehung a​n Schulen u​nd Universitäten für d​ie französische Niederlage verantwortlich. Frankreich müsse, s​o ihre Ansicht, n​ach dem verlorenen Krieg e​inen ähnlichen Reformkurs einschlagen w​ie Preußen n​ach der Niederlage g​egen Napoleon I.[205]

In d​er propreußischen Geschichtsschreibung schien d​er Deutsch-Französische Krieg e​ine Einheit m​it dem Deutsch-Dänischen Krieg v​on 1864 u​nd dem Deutschen Krieg v​on 1866 z​u bilden. Die Konflikte wurden a​ls Etappen a​uf dem Weg z​u dem preußisch-deutschen Nationalstaat angesehen, a​ls sogenannte Deutsche Einigungskriege. Dem Deutsch-Französischen Krieg f​iel in dieser Bewertung e​ine besondere Rolle zu, d​a in seinem Verlauf d​er französische „Erbfeind“ überwunden worden s​ei und d​ie Reichsgründung erfolgte.[206] Diese g​alt Historikern w​ie Treitschke, Sybel u​nd Droysen „als Höhepunkt deutscher Geschichte“.[207] Leopold v​on Ranke s​ah in d​em Krieg e​ine Brechung d​er französischen Hegemonie, d​ie seit Ludwig XIV. d​en europäischen Kontinent geprägt habe. Preußenkritische Darstellungen hatten während d​es Kaiserreiches keinen Erfolg, w​as den Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt z​u der Bemerkung kommen ließ, d​ass „die g​anze Weltgeschichte v​on Adam a​n siegesdeutsch angestrichen“ werde. Großen Anteil a​n einer solchen Geschichtsschreibung h​atte vor a​llem Treitschkes Deutsche Geschichte i​m 19. Jahrhundert.[208]

Historiografie im Zeitalter der Weltkriege und Nachkriegszeit

Laut Klaus-Jürgen Bremm „vernachlässigte d​ie historische Forschung i​n Deutschland d​en Krieg v​on 1870/1871 s​eit der Weimarer Republik a​us nachvollziehbaren Gründen lange“.[209] Ein Grund dafür bestand darin, d​ass viele Ergebnisse d​es Deutsch-Französischen Krieges d​urch die beiden Weltkriege rückgängig gemacht wurden. Die 1871 begründete Kaiserherrschaft d​er Hohenzollern f​and 1918 genauso i​hr Ende w​ie die Zugehörigkeit Elsass-Lothringens z​um Deutschen Reich. Im Zuge d​er deutsch-deutschen Teilung n​ach dem Zweiten Weltkrieg verlor Deutschland vorübergehend s​eine nationale Einheit. Auch n​ach der Wiedervereinigung überlagerten d​ie „Katastrophen d​es 20. Jahrhunderts“ d​as Interesse a​n dem Deutsch-Französischen Krieg.[210] Vor d​em Hintergrund d​er Diskussion u​m die Verantwortlichkeit Deutschlands für d​en Ersten Weltkrieg entstand Hermann Onckens Schrift Die Rheinpolitik Kaiser Napoleons III. v​on 1863 b​is 1870 u​nd der Ursprung d​es Krieges 1870/71. Hierin versuchte d​er Historiker 1926 z​u beweisen, d​ass 1870 Frankreich u​nd nicht Preußen a​n dem Beginn d​es Deutsch-Französischen Krieges Schuld hatte.[211]

Nach d​em Ersten Weltkrieg wandelte s​ich auch i​n Frankreich d​er Forschungsblick a​uf den Deutsch-Französischen Krieg. Ging e​s vor d​em Ersten Weltkrieg n​och teilweise darum, e​ine Niederlage z​u verarbeiten u​nd einen möglichen Revanchekrieg z​u rechtfertigen, geriet d​er Deutsch-Französische Krieg n​ach 1918 weitgehend i​n Vergessenheit. Eine Beschäftigung m​it dem Ersten Weltkrieg schien für französische Historiker w​eit zentraler z​u sein.[212] Da d​er Krieg v​on 1870/1871 hauptsächlich a​uf französischem Boden ausgetragen wurde, i​st die französische Forschungsliteratur hauptsächlich a​uf einer lokalen Ebene angesiedelt. Es existieren n​ur wenige Überblicksdarstellungen w​ie François Roths La guerre d​e 1870 a​us dem Jahr 1990 o​der Stéphane Audoin-Rouzeaus 1870. La France d​ans la guerre a​us dem Jahr 1989.[213]

Mit d​em Buch La guerre d​e 1870 v​on François Roth w​urde unter anderem erstmals d​ie Nachgeschichte d​es Deutsch-Französischen Krieges wissenschaftlich detailliert untersucht. Roth konnte nachweisen, d​ass es a​n der deutsch-französischen Grenze zwischen 1871 u​nd 1914 k​eine größeren Zwischenfälle gab. Abgesehen v​on den Jahren 1887 b​is 1891 konnten s​ich Handel u​nd Personen ungehindert zwischen beiden Ländern bewegen. Roth betont ebenfalls, d​ass der Deutsch-Französische Krieg n​icht zwangsläufig i​n den Ersten Weltkrieg geführt habe. Während d​er Julikrise 1914 s​tand eine Rückeroberung d​es Elsass u​nd Lothringens n​och nicht a​uf der Agenda i​n Paris. Gleichwohl h​abe die französische Bevölkerung d​en Verlust beider Provinzen n​icht vergessen.[214]

Aspekte im Fokus der neueren Forschung

Anlässlich d​es 150. Jahrestages d​es Deutsch-Französischen Krieges 2020/2021 erschienen zahlreiche Publikationen. Sowohl i​n Deutschland a​ls auch i​n Frankreich s​ind viele dieser Darstellungen d​avon gekennzeichnet, „autobiografischen Quellen, privaten Schriften u​nd Presseerzeugnissen v​iel Raum [zu] geben“.[215] Hierzu gehört a​uch eine Historiografie d​es deutschen Historikers Tobias Arand. Sein Werk Der Deutsch-Französische Krieg erzählt i​n Einzelschicksalen nähert s​ich dem Kriegsgeschehen über e​ine multiperspektivische Darstellung an. Der Autor t​rug zahlreiche Schriftzeugnisse v​on Zeitgenossen zusammen, d​ie entweder unmittelbar a​m Krieg beteiligt w​aren oder dessen Entwicklung zumindest beobachteten. Zu Wort kommen sowohl prominente Persönlichkeiten w​ie Bismarck, Fontane, Nietzsche u​nd Sarah Bernhardt, a​ber auch einfache Soldaten beider Seiten u​nd Opfer d​es Krieges. Arand demontiert d​ie historiographische Siegererzählung, n​ach der d​ie nationale Begeisterung u​nd der Jubel über d​ie deutsche Reichsgründung a​lle kritischen Töne z​um Schweigen gebracht hätte. So zeichnet d​as Buch beispielsweise d​ie fortbestehenden süddeutschen Vorbehalte g​egen den preußischen Staat s​owie die Existenzängste d​er Soldaten u​nd ihrer Familien nach.[216] In i​hrem 2020 herausgegebenen Buch La guerre franco-allemande d​e 1870. Une histoire globale hinterfragen d​ie französischen Historiker Nicolas Bourguinat u​nd Gilles Vogt d​ie lokale Beschränkung d​es Deutsch-Französischen Krieges. Der Konflikt w​erde meistens a​uf eine Auseinandersetzung zwischen z​wei europäischen Großmächten reduziert. Tatsächlich a​ber müsse e​ine Globalgeschichte dieses Krieges erzählt werden. So k​amen viele Ärzte, Pfleger, Journalisten u​nd Soldaten a​us dem nicht-deutschen u​nd nicht-französischen Ausland. In vielen Ländern d​er Welt w​urde der Krieg v​on Zeitungen, Regierungen u​nd Teilen d​er Öffentlichkeit lebhaft diskutiert. Der Krieg schwächte außerhalb Europas a​uch in d​en Kolonien d​ie französische Herrschaft.[217]

Totalisierung des Krieges
Bayerischer Infanterist Max Lehner im Einsatz als Krankenträger[218]

Inwieweit d​er Deutsch-Französische Krieg m​it dem Ersten Weltkrieg vergleichbar war, i​st in d​er Forschung n​och Gegenstand v​on Debatten. Tobias Arand s​ieht den Krieg b​is zur Schlacht v​on Sedan i​m September 1870 a​ls klassischen Kabinettskrieg. Erst i​n dieser Schlacht, a​ber vor a​llem seit d​er Pariser Kommune u​nd nach Bekanntwerden d​er deutschen territorialen Abtretungsforderungen wurden a​uf französischer Seite a​uch Zivilisten a​ls Franc-tireurs rekrutiert. In seiner Dissertation Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft u​nd Gesellschaft i​m deutsch-französischen Krieg s​tuft Alexander Seyferth d​en Deutsch-Französischen Krieg a​ls eine Etappe a​uf dem Weg z​u den totalen Kriegen d​es 20. Jahrhunderts ein. Er begründet d​iese Charakterisierung m​it der besonderen Rolle d​er Heimatfront – a​lso einer intensiven Einbeziehung d​er Zivilbevölkerung jenseits d​er Front. Seyferth zeigt, d​ass der n​eue deutsche Staat durchaus e​in Interesse d​aran haben musste, d​ie öffentliche Stimmung z​u kontrollieren: Da d​ie militärische Auseinandersetzung a​uch nach d​er Gefangennahme v​on Napoleon III. n​icht beendet war, r​egte sich durchaus Kriegskritik.[219] Hierauf musste, s​o Seyferth, d​ie preußisch-deutsche Politik reagieren u​nd legte d​amit bereits Grundlagen für e​ine moderne Kriegspropaganda. Der Deutsch-Französische Krieg t​raf auch d​as Wirtschaftsleben hart. Wegen d​es Fronteinsatzes d​er wehrpflichtigen Soldaten fehlten vielfach Arbeitskräfte u​nd erhöhten s​ich die Produktionskosten. Die Historikerin Christine Krüger kritisiert a​n Seyferths Ansatz u​nter anderem, d​ass die Heimatfront n​ur ein Kennzeichen d​es totalen Krieges u​nter vielen sei. Zudem spreche d​er humane Umgang m​it Kriegsgefangenen g​egen eine völlige Entrechtlichung i​m Krieg. Es s​ei den Konfliktparteien i​m Vergleich z​u den Weltkriegen gelungen, d​ie Konfrontation n​ach relativ kurzer Zeit wieder z​u beenden u​nd eine weitere Radikalisierung s​omit einzudämmen.[220]

In i​hrem Werk Statuswechsel. Kriegserfahrung u​nd nationale Wahrnehmung i​m Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 untersucht d​ie Historikerin Heidi Mehrkens, inwieweit d​ie im Deutsch-Französischen Krieg gesammelten Erfahrungen e​ine nationale Identifikation bzw. nationale Feindbilder begünstigten. Sie beleuchtet d​ies vor a​llem am Beispiel v​on sogenannten „Statuswechslern“. Darunter versteht s​ie Menschen, d​eren Stellung s​ich im Krieg wandelte – e​twa Kriegsgefangene, Partisanen, Spione, Flüchtlinge, Geiseln u​nd Verwundete. Einerseits, s​o Mehrkens, s​ei der Nationalismus a​uf beiden Seiten d​urch den Krieg verschärft worden. Hierfür s​eien insbesondere Kämpfe m​it bewaffneten Zivilisten, d​ie Artilleriebombardierung v​on Paris u​nd Geiselnahmen verantwortlich. Andererseits wurden Kriegsgefangene u​nd Verletzte durchaus n​ach den Maßstäben d​es damaligen Kriegsrechtes behandelt. Die nationalistische Aufladung d​es Deutsch-Französischen Krieges s​ei insbesondere d​urch die Presse propagiert worden u​nd habe s​ich selbst a​uf die Korrespondenz d​er kämpfenden Soldaten ausgewirkt.[221][222]

Ursachen der französischen Niederlage

Der französische Historiker Raymond Poidevin führt mehrere Ursachen für d​ie französische Niederlage an: So h​abe der Kaiser s​ich geweigert, d​ie französischen Truppen a​us dem Kirchenstaat abzuziehen. Dies h​abe nicht n​ur zu e​iner Schwächung d​er Truppenstärke a​n der Ostgrenze geführt, sondern a​uch dazu beigetragen, d​ass Italien n​icht bereit war, Frankreich beizustehen. Auch Österreich u​nd Großbritannien blieben neutral, sodass Frankreich international isoliert gewesen sei. Zudem h​abe sich d​ie Militärreform, a​n der Kriegsminister Adolphe Niel b​is zu seinem Tod 1869 gearbeitet hatte, n​ur teilweise durchsetzen lassen: Das Losverfahren für d​ie Wehrpflichtigen w​ar beibehalten worden, d​ie neu eingerichtete Mobilgarde s​ei ineffektiv geblieben. Nachteilig s​ei auch d​er Mangel a​n Erfahrung b​ei den Offizieren gewesen, d​ie zuvor i​n den Kolonien gedient hatten: Große Schlachten z​u führen s​ei daher für s​ie Neuland gewesen. Auch i​n der Artillerie h​abe es Modernisierungsrückstände gegeben. Die zerstreute Dislozierung d​er französischen Truppen a​n der Grenze, d​ie die Einkesselungen v​on Straßburg u​nd Metz ermöglichte, h​abe sich ebenfalls a​ls nachteilig erwiesen.[223]

Der US-amerikanische Militärhistoriker Geoffrey Wawro betont d​as Zögern u​nd die Planlosigkeit d​er französischen Militärführung. Die h​ohen Offiziere hätten e​s nicht verstanden, d​en Hauptvorteil d​er französischen Armee, d​as neuartige Chassepotgewehr, auszuspielen. Entscheidend für d​en deutschen Erfolg s​ei die quantitative Verfügbarkeit a​n Soldaten gewesen (etwa 850.000 französische Einsatzkräfte g​egen 1,3 Millionen deutsche Soldaten). Im späteren Verlauf trug, s​o Wawro, a​uch die Stärke d​er deutschen Artillerie z​ur französischen Niederlage bei. Dem taktischen Geschick d​er preußischen Militärführung i​n den Schlachten m​isst er e​her weniger Bedeutung bei.[224]

Der deutsche Militärhistoriker Klaus-Jürgen Bremm k​ommt zu d​em Ergebnis, d​ass die französische Militärführung für e​inen Sieg n​icht offensiv g​enug agierte: So g​ing die Initiative a​uf die deutschen Einheiten über. Währenddessen trafen für d​ie französischen Soldaten t​rotz stundenlanger Behauptung a​uf den Schlachtfeldern o​ft Verstärkungen n​icht mehr rechtzeitig ein. Fatal a​us französischer Sicht s​ei auch d​ie zu frühe Kapitulation d​er Rheinarmee i​n Metz gewesen. Eine längere Bindung deutscher Kräfte i​n der Region, hätte – s​o Bremm – d​er französischen Regierung d​ie Zeit gegeben, n​eue kampfstarke Armeen aufzubauen. Die rasche Kapitulation i​n Metz h​abe allerdings z​ur Folge gehabt, d​ass nur schlecht vorbereitete Verbände g​egen die Deutschen i​ns Feld z​ogen und Paris s​omit nicht m​ehr von d​er deutschen Belagerung befreit werden konnte.[225]

Bildende Kunst

In Frankreich spielten a​uch Schlachtenmalereien für d​ie Aufarbeitung d​er Niederlage e​ine wichtige Rolle. Die Bilder propagierten häufig d​ie Erzählung, d​ass lediglich d​ie Fehlentscheidungen d​er Regierung u​nd Truppenkommandanten o​der die Unterzahl a​n Soldaten e​inen sicheren französischen Sieg vereitelt hätten. Dementsprechend wurden m​eist nicht d​er Kaiser, s​eine Entourage u​nd Feldherren dargestellt, sondern wenige Soldaten. Deren Kampf stilisierten d​ie französischen Schlachtenmaler z​u einem „glänzenden Zeugnis v​on der Tapferkeit u​nd der heldenhaften Gesinnung [ihres] Volkes“ (Frank Becker). Die bedeutendsten Akteure dieser Malrichtung w​aren Alphonse d​e Neuville u​nd Jean Baptiste Édouard Detaille.[228]

Im Unterschied z​u den französischen Malereien befindet s​ich bei d​en deutschen Gemälden d​ie militärische Führungselite häufig i​n der Bildmitte o​der im Vordergrund. Viele d​er kommandierenden Offiziere u​nd Fürsten l​uden Schlachtenmaler w​ie Georg Bleibtreu u​nd Anton v​on Werner i​n ihre Hauptquartiere ein. Die Bilder hatten d​amit die Funktion „ihr Prestige u​nd ihren Nachruhm“ sicherzustellen. Die kriegerischen Erfolge d​er deutschen Nation seien – s​o das Narrativ vieler Gemälde – d​en Leistungen i​hrer Anführer z​u verdanken.[229] Die Fotografie spielte sowohl i​n Deutschland a​ls auch i​n Frankreich für d​ie Erinnerung a​n den Krieg e​ine untergeordnete Rolle. Die langen Belichtungszeiten machten e​s nur möglich, t​ote oder posierende Soldaten z​u zeigen, n​icht aber d​as bewegte Kampfgeschehen selbst. Als ausstellbare Kunstform h​atte sich d​ie Fotografie i​m Vergleich z​ur Malerei n​och kaum etabliert.[230]

Quellen

  • Der deutsch-französische Krieg 1870–1871. Redigiert von der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Großen Generalstabes. Mittler, Berlin 1872–1881. (5 Bände, 3 Kartenmappen)
  • Helmuth von Moltke: Geschichte des deutsch-französischen Krieges von 1870–1871. Volksausgabe zur Wiederkehr der Gedenktage unserer vor 25 Jahren erfochtenen Siege in den großen Kämpfen von 1870–1871. Mittler, Berlin 1895 (Digitalisat im Internet Archive; Reprint: Melchior, Wolfenbüttel 2005, ISBN 3-939102-10-5).
  • Ernst Theophil Ferdinand Engel: Die Verluste der deutschen Armeen an Offizieren und Mannschaften im Kriege gegen Frankreich 1870 und 1871. Mit 7 graphischen Darstellungen. Berlin 1872.
  • Theodor Fontane: Der Krieg gegen Frankreich 1870–1871. Berlin 1873/1876 (Digitalisate von Band 1 und Band 2 im Internet Archive; Reprint: Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2004, ISBN 3-937135-25-1, ISBN 3-937135-26-X, ISBN 3-937135-27-8).
  • Sigismund von Dobschütz: „Wir sind dahin gekommen, ganze Dörfer niederzubrennen“. Briefe aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und der Okkupationszeit 1872/73 von Paul von Collas an seine Eltern. In: Ostdeutsche Familienkunde. (OFK), ISSN 0472-190X, Heft 1/2006, S. 321 f. (Paul von Collas war damals Generalstabsoffizier und Adjutant unter Karl Friedrich von Steinmetz und später unter General Edwin von Manteuffel, dessen Memoiren er schrieb.)
  • Émile Leclercq: La Guerre de 1870. L’esprit parisien produit du régime impérial. 5. Auflage. Claassen, Brüssel 1871. (Digitalisat als PDF)
  • Jean Francois Lecaillon: Été 1870. Giovanangeli, Paris 2002, ISBN 2-909034-30-5.
  • Wilhelm Müller: Illustrirte Geschichte des deutsch-französischen Kriegs 1870 und 1871. Melchior, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939791-06-7 (Nachdruck der Prachtausgabe Hallberger, Stuttgart 1873; Digitalisat).
  • Florian Kühnhauser: Kriegserinnerungen eines Soldaten des königlich bayerischen Infanterie-Leibregiments. Liliom, Waging am See 2002 (Nachdruck der Originalschrift von 1898).
  • Geneviève Bréton: In the Solitude of My Soul. The Diary of Geneviève Bréton. 1867–1871. Southern Illinois University Press, Carbondale 1994.
  • Verschiedene Ausgaben der Oldenburger Zeitung (Oldenburg), August bis November 1870.

Literatur

Deutschsprachige Überblicksliteratur

  • Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Hamburg 2018, ISBN 978-3-95510-167-1.
  • Klaus-Jürgen Bremm: 70/71 Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen. wbg Theiss, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8062-4019-1.
  • Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871 (= Kriege der Moderne). Reclam Philipp Jun., Stuttgart 2020, ISBN 978-3-15-011271-7.
  • Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020.
  • Jochen Oppermann: Der Deutsch-Französische Krieg. 1870/71. marixverlag, Wiesbaden 2020.
  • Wolfgang von Groote, Ursula von Gersdorff (Hrsg.): Entscheidung 1870. Der deutsch-französische Krieg. Herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt. DVA, Stuttgart 1970, DNB 456546529.
  • Philippe Levillain; Rainer Riemenschneider (Hrsg.): La guerre 1870/71 et ses conséquences. Bouvier, Bonn 1990, ISBN 3-416-80579-8 (deutsch und französisch; Digitalisat).

Englischsprachige Überblicksliteratur

  • Dennis Showalter: The Wars of German Unification. London 2004, ISBN 0-340-58017-8.
  • Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-58436-1.

Französischsprachige Überblicksliteratur

  • Stéphane Audoin-Rouzeau: 1870. La France dans la guerre. Paris 1989, DNB 1011031361.
  • François Roth: La guerre de 1870. Fayard, Paris 1990, ISBN 2-213-02321-2.
  • Nicolas Bourguinat und Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870. Une histoire globale, Flammarion, Paris 2020, ISBN 978-2-08-151055-5.

Vorgeschichte

  • Josef Becker (Hrsg.): Bismarcks spanische «Diversion» 1870 und der preußisch-deutsche Reichsgründungskrieg. Quellen zur Vor- und Nachgeschichte der Hohenzollernkandidatur für den Thron in Madrid 1866–1932. 3 Bde., Paderborn 2003–2007.
  • Josef Becker: Von Bismarcks „Spanischer Diversion“ zur „Emser Legende“ des Reichsgründers. In: Josef Becker, Johannes Burkhardt, Stig Förster, Günther Kronenbitter (Hrsg.): Lange und kurze Wege in den Ersten Weltkrieg. Vögel, München 1996, S. 87–113.
  • Josef Becker: Regierungspräsident Bismarck, die Thronkandidatur von „Fürst“ Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen in Madrid 1870 und der spanische Regierungspräsident Prim. Neues vom Platzen der spanischen Bombe im Juli 1870 aus einer Publikation von J. Rubio in den FBPG. In: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Bd. 24 (2014), Heft 2: S. 225–241.
  • Hans Fenske: 1870 / 71 – ein provozierter Defensivkrieg mit Frankreich? In: Wolfgang Neugebauer und Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte 13. (2003) Heft 1, S. 109–114.
  • Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 10). München 1987 (Digitalisat).
  • Javier Rubio: Die Hohenzollern-Kandidatur von 1870 erneut in der Diskussion. In: Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Bd. 23 (2013), Heft 1, Duncker, S. 61–89.
  • David Wetzel: Duell der Giganten. Bismarck, Napoleon III. und die Ursachen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Schöningh, Paderborn u. a. 2005, ISBN 3-506-71791-X.

Rezeption und Erinnerung

  • Tobias Arand (Hrsg.): Der großartigste Krieg, der je geführt worden. Beiträge zur Geschichtskultur des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 (= Geschichtskultur und Krieg. Band 2). Universität Münster Zentrale Koordination Lehrerausbildung (ZfL), Münster 2008, ISBN 978-3-934064-82-9.
  • Frank Becker: Bilder von Krieg und Nation. Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864–1913. Oldenbourg, München 2001.
  • Nikolaus Buschmann: Einkreisung und Waffenbruderschaft. Die öffentliche Deutung von Krieg und Nation in Deutschland (1850–1871). Göttingen 2003.
  • Alexander Jordan, Thomas Madeja, Winfried Mönch (Bearb.): Von Kaiser zu Kaiser. Erinnerungen an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Katalog zur Sonderausstellung, 31. Juli bis 31. Oktober 2010 im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt (= Studiensammlungen und Sonderausstellungen im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt. Nr. 8). Hrsg. durch die Vereinigung der Freunde des Wehrgeschichtlichen Museums Schloss Rastatt. Rastatt 2010, ISBN 978-3-9810460-5-2.
  • Heidi Mehrkens: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Essen 2008, ISBN 978-3-89861-565-5.
  • Frank Kühlich: Die deutschen Soldaten im Krieg von 1870/71. Eine Darstellung der Situation und der Erfahrungen der deutschen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg. Frankfurt/Main 1995.
  • Christian Rak: Krieg, Nation und Konfession. Die Erfahrung des deutsch-französischen Krieges von 1870/71. Paderborn 2004.
  • Wolfgang Schivelbusch: Die Kultur der Niederlage. Der amerikanische Süden 1865, Frankreich 1871, Deutschland 1918. Fest, Berlin 2001, ISBN 3-8286-0165-0. Taschenbuch: Fischer-TB 15729, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-596-15729-7.

Frage nach der Totalisierung des Krieges

  • Stig Förster; Jörg Nagler (Hrsg.): On the Road to Total War. The American Civil War and the German Wars of Unification, 1861–1871. German Historical Institute, Washington, D.C. 1997, ISBN 0-521-56071-3. (englisch).
  • Förster, Stig, Moltke, Helmut (Hrsg.): Vom Kabinettskrieg zum Volkskrieg. Bouvier, Bonn/Berlin 1992, ISBN 3-416-80655-7.
  • Nikolaus Buschmann, Dieter Langewiesche: „Dem Vertilgungskriege Grenzen setzen“: Kriegstypen des 19. Jahrhunderts und der deutsch-französischer Krieg 1870/71. Gehegter Krieg – Volks- und Nationalkrieg – Revolutionskrieg – Dschihad. In: Beyrau, Dietrich u. a. (Hrsg.), Formen des Krieges. Von der Antike bis zur Gegenwart, Paderborn 2007, S. 163–196.
  • Mark R. Stoneman: Die deutschen Greueltaten im Krieg 1870/71 am Beispiel der Bayern. In: Sönke Neitzel, Daniel Hohrath (Hrsg.): Kriegsgreuel. Die Entgrenzung der Gewalt in kriegerischen Konflikten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-76375-4, S. 223–239.

Zu einzelnen Schauplätzen des Krieges

  • Rachel Chrastil: The Siege of Strasbourg. Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts und London, England 2014, ISBN 978-0-674-72886-8.
  • Douglas Fermer: Sedan 1870. The Eclipse of France. Pen & Sword Military, Barnsley 2008, ISBN 978-1-84415-731-0.
  • Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71 (=  Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-56609-1.

Heimatfront

  • Alexander Seyferth: Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft und Gesellschaft im deutsch-französischen Krieg. Paderborn 2007, ISBN 978-3-506-75663-3.

Einzelne Armeen

Friedensschluss

  • Eberhard Kolb: Der Weg aus dem Krieg. Bismarcks Politik im Krieg und Friedensanbahnung 1870/71. 1989, ISBN 3-486-54641-4.
  • Eberhard Kolb: Der schwierige Weg zum Frieden. Das Problem der Kriegsbeendigung 1870/71 (= Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge. Band 11). München 1985 (Digitalisat).
Commons: Deutsch-Französischer Krieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Lemo des Deutschen Historischen Museums, Berlin 2014.
  2. Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Lemo des Deutschen Historischen Museums, Berlin 2014.
  3. Michael Clodfelter: Warfare and armed conflicts: a statistical reference to casualty and other figures, 1500–2000. Mc Farland, Jefferson NC, 2002, ISBN 0-7864-1204-6, S. 210.
  4. Frédérick Nolte: L'Europe militaire et diplomatique au dix-neuvième siècle, 1815–1884. E. Plon, Nourrit et ce., 1884, S. 527 (französisch).
  5. Nolte: L’Europe militaire et diplomatique. 1884, S. 526–527.
  6. Diese Bezeichnung findet sich beispielsweise als Titel bei einem Sammelband von Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 10). Oldenbourg, München 1987; Siehe auch: Frank Kühlich: Die deutschen Soldaten im Krieg von 1870/71. Eine Darstellung der Situation und der Erfahrungen der deutschen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg. Lang, Frankfurt am Main 1995.
  7. Diese Bezeichnung findet sich beispielsweise als Titel bei einer Monographie von Michael Howards: The Franco-Prussian War. The German Invasion of France, 1870–1871. Dorset, New York 1961; Siehe auch: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003.
  8. Nicolas Bourguinat / Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870. Une histoire globale, Flammarion, Paris 2020, S. 8.
  9. Nikolaus Buschmann: Einkreisung und Waffenbruderschaft. Die öffentliche Deutung von Krieg und Nation in Deutschland 1850–1871. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, S. 56.
  10. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 161.
  11. Stig Förster: Der deutsche Generalstab und die Illusion des kurzen Krieges, 1871–1914: Metakritik eines Mythos. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift 54 (1995), S. 61–95, hier S. 69–70.
  12. Eintrag in der Bilddatenbank des Museo Napoleonico in Rom.
  13. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 8.
  14. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 9.
  15. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 11.
  16. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 26.
  17. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 14.
  18. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 17–18.
  19. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 16–17.
  20. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 19.
  21. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 44.
  22. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262.
  23. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 19.
  24. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262–263.
  25. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 81.
  26. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 82.
  27. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 16–17.
  28. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 30.
  29. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 180.
  30. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 22.
  31. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 25.
  32. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 35 f.
  33. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 91.
  34. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 85.
  35. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 33.
  36. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  37. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 39.
  38. Michael Erbe: Napoleon III. 1848/52-1870. In: Peter C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498–1870. Beck, München 2006, S. 422–452, hier S. 450.
  39. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 184.
  40. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 40.
  41. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 35.
  42. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 23.
  43. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 41.
  44. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 23.
  45. Eintrag in der Bilddatenbank der Staatlichen Museen zu Berlin
  46. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2009, S. 87.
  47. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 24.
  48. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 185.
  49. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 43.
  50. Josef Becker: Bismarcks spanische Diversion 1870 und der preußisch-deutsche Reichsgründungskrieg. Quellen zur Vor- und Nachgeschichte der Hohenzollernkandidatur für den Thron in Madrid 1866–1932. Emser Depesche und Reichsgründungslegende bis zum Ende der Weimarer Republik 12. Juli 1870 – 1. September 1932. 3. Band, Schöningh, Paderborn u. a. 2007, S. 12.
  51. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-05392-3, S. 628–629.
  52. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 183.
  53. Steffen Bruendel: Rezension von: David Wetzel: Duell der Giganten. Bismarck, Napoleon III. und die Ursachen des Deutsch-Französische Krieg 1870–1871. Aus dem Englischen von Michael Epkenhans, Paderborn 2005, in: sehepunkte 6 (2006), Nr. 3 vom 15. März 2006
  54. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.
  55. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 45; Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.
  56. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.
  57. Eberhard Kolb: Der Kriegsausbruch 1870. Politische Entscheidungsprozesse und Verantwortlichkeiten in der Julikrise 1870. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1970, S. 131.
  58. Eberhard Kolb: Der Kriegsausbruch 1870. Politische Entscheidungsprozesse und Verantwortlichkeiten in der Julikrise 1870. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1970, S. 19–20. Und Andreas Dorpalen: Rezension zu Der Kriegsausbruch 1870: Politische Entscheidungsprozesse und Verantwortlichkeiten in der Julikrise 1870. In: The American Historical Review, Band 77, 1972, S. 1470.
  59. Eberhard Kolb: Bismarck, Beck, München 2009, S. 87–88.
  60. Josef Becker: Zum Problem der Bismarckschen Politik in der spanischen Thronfolge 1870. In: Historische Zeitschrift, Bd. 212, 1971, S. 529–607.
  61. Josef Becker: Zum Problem der Bismarckschen Politik in der spanischen Thronfolge 1870. In: Historische Zeitschrift, Bd. 212, 1971, S. 529–607, hier S. 601.
  62. Rezension von Hans-Ulrich Wehler: Das Ende einer Legende. In: Die Zeit, 19. Juni 2008 Nr. 26.
  63. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 43–44.
  64. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 226.
  65. Hermann Rumschöttel: Ludwig II. von Bayern. München 2011, Beck, S. 59.
  66. Hermann Rumschöttel: Ludwig II. von Bayern. Beck, München 2011, S. 59.
  67. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 118.
  68. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 118–119.
  69. Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. Reclam, Stuttgart 2020, S. 28.
  70. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. Pantheon, München 2007, S. 787.
  71. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 122.
  72. Josef Becker: Bismarcks spanische «Diversion» 1870 und der preußisch-deutsche Reichsgründungskrieg. Quellen zur Vor- und Nachgeschichte der Hohenzollernkandidatur für den Thron in Madrid 1866–1932. Aus der Krise der kleindeutschen Nationalpolitik in die preußisch-französische Julikrise 1870, 5. April 1870 – 12. Juli 1870. Band II, Schöningh, Paderborn 2003, S. 621.
  73. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 76.
  74. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 82.
  75. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 179.
  76. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 121.
  77. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 24–25.
  78. Anselm Doering-Manteuffel: Die deutsche Frage und das europäische Staatensystem 1815–1871. München 1993, S. 50.
  79. Gabriele Metzler: Großbritannien – Weltmacht in Europa. Handelspolitik im Wandel des europäischen Staatensystems 1856–1871. De Gruyter, Berlin 1997, S. 296.
  80. Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. Reclam, Stuttgart 2020, S. 28.
  81. Maik Ohnezeit: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Ursachen und Kriegsausbruch. In: Jan Ganschow/Olaf Haselhorst/Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Ares, Graz 2009, S. 17–82, hier S. 81.
  82. Denise Geng: Monarch und Militär. Zum Verhältnis von politischer und militärischer Führung im 19. Jahrhundert. Preußen–Deutschland im Vergleich. Lit Verlag, Berlin 2013, S. 181–182; Luc de Vos: Belgien. Operationsplanungen und Taktik eines neutralen Landes. In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 293–310, hier S. 299.
  83. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 203; Wilfried Radewahn: Europäische Fragen und Konfliktzonen im Kalkül der französischen Außenpolitik vor dem Krieg von 1870. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Oldenbourg, München 1987, S. 33–64, hier S. 41.
  84. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 78.
  85. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-05392-3, S. 626.
  86. Stig Förster: General-Feldmarschall Helmuth von Moltke und die kriegsgeschichtlichen Folgen des deutsch-französischen Krieges. In: Philippe Levillain; Rainer Riemenschneider (Hrsg.): La Guerre de 1870/71 et ses Consequences. Actes du XXe colloque historique franco-allemand organisé à Paris par I’Institut Historiquw Allemand en coopération avec le Centre de Recherches Adolphe Thiers, du 10 au 12 octobre 1984 et du 14 au 15 octobre 1985. Bouvier, Bonn 1990, S. 86–96, hier S. 89–90.
  87. Tobias Arand: 1870/71. Die Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 154.
  88. Stig Förster: General-Feldmarschall Helmuth von Moltke und die kriegsgeschichtlichen Folgen des deutsch-französischen Krieges. In: Philippe Levillain, Rainer Riemenschneider (Hrsg.): La Guerre de 1870/71 et ses Consequences. Actes du XXe colloque historique franco-allemand organisé à Paris par I’Institut Historiquw Allemand en coopération avec le Centre de Recherches Adolphe Thiers, du 10 au 12 octobre 1984 et du 14 au 15 octobre 1985. Bouvier, Bonn 1990, S. 86–96, hier S. 87.
  89. Stig Förster: General-Feldmarschall Helmuth von Moltke und die kriegsgeschichtlichen Folgen des deutsch-französischen Krieges. In: Philippe Levillain, Rainer Riemenschneider (Hrsg.): La Guerre de 1870/71 et ses Consequences. Actes du XXe colloque historique franco-allemand organisé à Paris par I’Institut Historiquw Allemand en coopération avec le Centre de Recherches Adolphe Thiers, du 10 au 12 octobre 1984 et du 14 au 15 octobre 1985. Bouvier, Bonn 1990, S. 86–96, hier S. 88.
  90. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 62.
  91. Nicolas Bourguinat, Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870 – Une histoire globale. Flammarion, Paris 2020, S. 50–52
  92. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 66.
  93. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 67.
  94. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 67.
  95. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2005, S. 67.
  96. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 62.
  97. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 23–24.
  98. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 69–71.
  99. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 80.
  100. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 30.
  101. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 82.
  102. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 72–73.
  103. Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. Kriege der Moderne. Reclam, Ditzingen 2020, S. 37–41.
  104. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 86.
  105. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 63.
  106. Bild in der Datenbank des Musée d’Orsay
  107. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 187.
  108. Christian E.O. Millotat: Das preußisch-deutsche Generalstabssystem Wurzeln – Entwicklung – Fortwirken. Hochschulverlag, Zürich 2000, S. 76.
  109. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 60.
  110. Pamela Pilbeam: Rezension zu: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. In: Revue d’histoire du XIXe siècle. Pour une histoire culturelle de la guerre au XIXe siècle. Nr. 30, 2005, doi:10.4000/rh19.925 (englisch, französisch, openedition.org [abgerufen am 25. Februar 2020]). Rezensiertes Werk: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-58436-1 (englisch).
  111. Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71 (= Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, S. 29.
  112. Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71 (= Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, S. 31 und 37.
  113. Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71 (= Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, S. 38 und 44–45.
  114. Eintrag in der Bilddatenbank des Deutschen Historischen Museums in Berlin
  115. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 64.
  116. Franz Herre: Moltke. Der Mann und sein Jahrhundert, Stuttgart 1984, S. 297.
  117. Dennis E. Showalte: Das Gesicht des modernen Krieges Sedan. 1. und 2. September 1870. In: Stig Förster, Markus Pöhlmann, Dierk Walter (Hrsg.): Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. Beck, München 2001, S. 240.
  118. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 96.
  119. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 130.
  120. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 64. Siehe auch: Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 813.
  121. Eintrag in der Bilddatenbank des Bundesarchives
  122. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 175.
  123. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 110.
  124. Angaben zum Bild bei dem französischen Kulturministerium
  125. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 108.
  126. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 240.
  127. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 180.
  128. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 200.
  129. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 205–210.
  130. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 242.
  131. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 213–214.
  132. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 215–217.
  133. Nicolas Bourguinat, Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870 – Une histoire globale. Flammarion, Paris 2020, S. 161–171
  134. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 221.
  135. Heidi Mehrkens: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Klartext, Essen 2008, S. 8.
  136. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 123.
  137. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 68.
  138. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. 5. Aufl., Beck, München 2010, S. 702.
  139. Otto Pflanze: Bismarck. Der Reichsgründer. Beck, München 1997, S. 434. Siehe auch: Klaus-Jürgen Bremm: 70/71 Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 226.
  140. Eberhard Kolb: Bismarck. Beck, München 2014, S. 92.
  141. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 815–816.
  142. Eberhard Kolb: Der Frieden von Versailles. Beck, München 2005, S. 7.
  143. Stig Förster: The Prussian Triangle of Leadership in the Face of People’s War. A Re-Assessment of the Conflict between Bismarck and Moltke 1870/71. In: On the Road to Total War. The American Civil War and the German Wars of Unification, 1861–1871, Stig Förster und Jörg Nagler (Hg.), New York 1997, S. 132–133.
  144. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 254.
  145. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 255–257.
  146. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 258.
  147. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 77–78.
  148. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 819 und Wolfgang Schmale: Geschichte Frankreichs. Ulmer, Stuttgart 2000, S. 229.
  149. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 117. Und Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 819.
  150. Objekt in der Bilddatenbank des Deutschen Historischen Museums
  151. Pamela Pilbeam: Rezension zu: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. In: Revue d’histoire du XIXe siècle. Pour une histoire culturelle de la guerre au XIXe siècle. Nr. 30, 2005, doi:10.4000/rh19.925 (englisch, französisch, openedition.org [abgerufen am 25. Februar 2020]). Rezensiertes Werk: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-58436-1 (englisch).
  152. Klaus Malettke: Deutsche Besatzung in Frankreich und französische Kriegsentschädigung aus der Sicht der deutschen Forschung. In: Levillain, Riemenschneider: La Guerre de 1870/71 et ses conséquences. Bouvier-Verlag, Bonn 1990, S. 249–283, hier S. 251–254.
  153. Otto Pflanze: Bismarck. Der Reichsgründer. 2. Aufl., Beck, München 2008, S. 774–775.
  154. Christoph Nonn: Das Deutsche Kaiserreich. Von der Gründung bis zum Untergang. Beck, München 2017.
  155. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71: Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 282.
  156. Günther Fuchs, Hans Henseke: Das französische Kolonialreich. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1987, S. 67.
  157. Julia Schroda: Der Mythos der provinces perdues in Frankreich. In: Michel Einfalt (Hrsg.): Konstrukte nationaler Identität. Deutschland, Frankreich und Großbritannien (19. und 20. Jahrhundert), Würzburg 2002, S. 115–133, hier S. 115–116.
  158. Nicolas Bourguinat / Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870. Une histoire globale, Flammarion, Paris 2020, S. 387–398
  159. Volker Berghahn: Der Erste Weltkrieg. Beck, München 2003, S. 55.
  160. Vincent Joly: Les Résistances à la Conquête 1830–1880. In: Abderrahmane Bouchène, Jean-Pierre Peyroulou, Ouanassa Siara Tengour, Sylvia Thênault (Hrsg.): Histoire de l’Algérie à la Période Coloniale. Découverte, Paris 2014, S. 100 f.
  161. Nicolas Bourguinat, Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870. Une histoire globale. Paris 2020, S. 160f
  162. Ringo Müller: »Feindliche Ausländer« im Deutschen Reich während des Ersten Weltkrieges. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2021, ISBN 978-3-525-36767-4, S. 170.
  163. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58283-7, S. 216.
  164. Peter C. Hartmann: Geschichte Frankreichs. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Beck, München 2015, S. 76–77. und Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 822.
  165. Josef Becker: Bismarcks spanische «Diversion» 1870 und der preußisch-deutsche Reichsgründungskrieg. Quellen zur Vor- und Nachgeschichte der Hohenzollernkandidatur für den Thron in Madrid 1866–1932. Paderborn 2003–2007. S. 10.
  166. Ulrich Lappenküper: Bismarck, das Kissinger Diktat und die Große Politik. In: Ulrich Lappenküper (Hrsg.): Bismarck. Essays zu Familie, Außenpolitik und Mythos. Friedrichsruh und Schönhausen 2015, S. S. 39–56, hier S. 41.
  167. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71: Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 13–14.
  168. Eckart Conze: Schatten des Kaiserreichs. Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe. dtv Verlagsgesellschaft, München 2020, S. 256–257.
  169. Wolfram Wette: Militarismus in Deutschland. Geschichte einer kriegerischen Kultur. Primus, Darmstadt 2008, S. 46.
  170. Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871 (= Kriege der Moderne). Reclam Philipp Jun., Stuttgart 2020, S. 146–147.
  171. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 122.
  172. Hans-Werner Hahn: Die Industrielle Revolution in Deutschland. Enzyklopädie Deutscher Geschichte Band 49. Oldenbourg, München 2011, S. 37.
  173. Vgl. Gesamtansicht der Darstellung in der Datenbank der Heidelberger Universitätsbibliothek und Jan Lorenzen: Die großen Schlachten. Mythen, Menschen, Schicksale. Campus, Frankfurt am Main 2006, S. 181.
  174. Bernard Vogler: Geschichte des Elsass. Kohlhammer, Stuttgart 2012, S. 162.
  175. Dieter Gosewinkel: Einbürgern und Ausschließen. Die Nationalisierung der Staatsangehörigkeit vom Deutschen Bund bis zur Bundesrepublik Deutschland (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Bd. 150). 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 978-3-647-35165-0, S. 191–192.
  176. Dirk Hoerder: Migrationen und Zugehörigkeiten. In: Emily S. Rosenberg (Hrsg.): C.H. Beck/Harvard UP: Geschichte der Welt, Bd. 5: 1870–1945. Weltmärkte und Weltkriege. C.H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-64105-3, S. 432–588, hier S. 549.
  177. Wolfgang Klee: Die Kanonenbahn Berlin – Metz. Stuttgart 1998.
  178. Doris Wilkens: Ein Ring von Festungsbauten sollte Wilhelmshaven vor Angriffen schützen. Fort Rüstersiel veränderte das Leben im kleinen Sielort. In: Wilhelmshavener Zeitung (Hrsg.): Heimat am Meer. Band 12/2016. Wilhelmshaven 11. Juni 2016, S. 46 f.
  179. Elise Julien / Mareike König: Verfeindung und Verflechtung 1870–1918. Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, S. 17.
  180. Elise Julien / Mareike König: Verfeindung und Verflechtung 1870–1918. Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, S. 18.
  181. Elise Julien / Mareike König: Verfeindung und Verflechtung 1870–1918. Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, S. 19–20 und 22.
  182. Elise Julien/Mareike König: Verfeindung und Verflechtung 1870–1918. Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, S. 22.
  183. Elise Julien / Mareike König: Verfeindung und Verflechtung 1870–1918. Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, S. 23.
  184. Deutschlandfunk – Kalenderblatt „Warum haben sie Jaurès getötet?“ Abgerufen am 24. September 2021.
  185. Jean Jaurès, Histoire socialiste, Bd. 11: La Guerre franco-allemande (1870-1871), Paris 1971 [1. Auflage: Paris 1908], S. 292.
  186. Erika Stubenhöfer: »Mit Gott für König und Vaterland!« Soldatenbriefe aus dem Deutsch-Französischen Krieg. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift 63 (2004), S. 79–113, hier S. 79.
  187. Erika Stubenhöfer: »Mit Gott für König und Vaterland!« Soldatenbriefe aus dem Deutsch-Französischen Krieg. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift 63 (2004), S. 79–113, hier S. 80–81.
  188. Hermann Pölking-Eiken / Linn Sackarnd: Der Bruderkrieg. Deutsche und Franzosen 1870/71, Herder, Freiburg im Breisgau 2020, S. 332.
  189. Hermann Pölking-Eiken / Linn Sackarnd: Der Bruderkrieg. Deutsche und Franzosen 1870/71, Herder, Freiburg im Breisgau 2020, S. 578.
  190. Hermann Pölking-Eiken / Linn Sackarnd: Der Bruderkrieg. Deutsche und Franzosen 1870/71, Herder, Freiburg im Breisgau 2020, S. 594 und 619.
  191. Mareike König / Odile Roynette: Im Krieg sein. Neue Perspektiven auf den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. In: Guerre franco-allemande / Deutsch-Französischer Krieg 1870/71. S. 1–17, hier S. 12–13.
  192. Tillmann Bendikowski: 1870/71. Der Mythos von der deutschen Einheit, Bertelsmann, München 2020, S. 148.
  193. Tillmann Bendikowski: 1870/71. Der Mythos von der deutschen Einheit, Bertelsmann, München 2020, S. 160–161.
  194. Bernhard Schulz: Die Geburt der deutschen Nation. Dresden erinnert an den deutsch-französischen Krieg 1870/1871. In: Der Tagesspiegel, 3. August 2020
  195. Jörg Lehmann: Zwischen „Ich“ und „Wir“. Formen und Funktionen literarischen und historiographischen Erzählens nach 1870/71 und 1914/18. In: Wolfram Pyta und Jörg Lehmann (Hrsg.): Krieg erzählen – Raconter la guerre. Darstellungsverfahren in Historiographie und Literatur nach den Kriegen von 1870/71 und 1914/18. (Kultur und Technik 26), Lit, Berlin 2014, S. 15–26, hier S. 22–23.
  196. Jean-Marie Seillan: Drei „vor-faktische“ Geschichten des Krieges 1914–1918. In: Wolfram Pyta und Jörg Lehmann (Hrsg.): Krieg erzählen – Raconter la guerre. Darstellungsverfahren in Historiographie und Literatur nach den Kriegen von 1870/71 und 1914/18. (Kultur und Technik 26), Lit, Berlin 2014, S. 113–127, hier S. 113.
  197. Wolfram Pyta, Jörg Lehmann: Einleitung. In: Wolfram Pyta und Jörg Lehmann (Hrsg.): Krieg erzählen – Raconter la guerre. Darstellungsverfahren in Historiographie und Literatur nach den Kriegen von 1870/71 und 1914/18. (Kultur und Technik 26), Lit, Berlin 2014, S. 7–14, hier S. 8–9.
  198. Rainer Kipper: Formen literarischer Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. In: Helmut Berding, Klaus Heller und Winfried Speitkamp (Hrsg.): Krieg und Erinnerung. Fallstudien zum 19. und 20. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000 (Formen der Erinnerung 4), 17–37, hier S. 18–19.
  199. Frank Becker: Bilder von Krieg und Nation. Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864–1913. Oldenbourg, München 2001, S. 308.
  200. Kirstin A. Schäfer: Die Völkerschlacht. In: Etienne François und Hagen Schulze (Hrsg.). Deutsche Erinnerungsorte. Band 2, München 2001, S. 187–201, hier S. 194–195.
  201. Frank Becker: Bilder von Krieg und Nation. Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864–1913. Oldenbourg, München 2001, S. 309.
  202. Hans-Ulrich Thamer: Die Völkerschlacht bei Leipzig. Europas Kampf gegen Napoleon, Beck, München 2013, S. 103–104.
  203. Mareike König / Odile Roynette: Im Krieg sein. Neue Perspektiven auf den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. In: Guerre franco-allemande / Deutsch-Französischer Krieg 1870/71. S. 1–17, hier S. 8–9.
  204. Mareike König: Deutungshoheit durch methodische Gründlichkeit. Zur Funktion französischer Historiker der école méthodique als Stifter nationaler Identität (1870–1914). In: Jörg Lehmann, Wolfram Pyta (Hrsg.): Krieg erzählen – Raconter la guerre. Darstellungsverfahren in Historiographie und Literatur nach den Kriegen von 1870/71 und 1914/18. Berlin 2014, S. 65–79, hier S. 65–66.
  205. Mareike König: Deutungshoheit durch methodische Gründlichkeit. Zur Funktion französischer Historiker der »école méthodique« als Stifter nationaler Identität (1870–1914). In: Jörg Lehmann, Wolfram Pyta (Hrsg.): Krieg erzählen – Raconter la guerre. Darstellungsverfahren in Historiographie und Literatur nach den Kriegen von 1870/71 und 1914/18. Berlin 2014, S. 65–79, hier S. 67.
  206. Dierk Walter: Preußische Heeresreformen 1807–1870. Militärische Innovationen und der Mythos der Roonschen Reform. Schöningh, Paderborn 2003, 82–83.
  207. Martin Nissen: Populäre Geschichtsschreibung. Historiker, Verleger und die deutsche Öffentlichkeit (1848–1900). Böhlau, Köln 2009, S. 188.
  208. Martin Nissen: Populäre Geschichtsschreibung. Historiker, Verleger und die deutsche Öffentlichkeit (1848–1900). Böhlau, Köln 2009, S. 190.
  209. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 10.
  210. Rainer Kipper: Formen literarischer Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. In: Helmut Berding, Klaus Heller und Winfried Speitkamp (Hrsg.): Krieg und Erinnerung. Fallstudien zum 19. und 20. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000 (Formen der Erinnerung 4), 17–37, hier S. 17.
  211. Dieter Hertz-Eichenrode: Die Neuere Geschichte an der Berliner Universität. Historiker und Geschichtsschreibung im 19./20. Jahrhundert. In: Reimer Hansen und Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichtswissenschaft in Berlin im 19. und 20. Jahrhundert. Gruyter, Berlin/New York 1992, S. 261–322, hier S. 296.
  212. Rezension von Caron Jean-Claude über Stéphane Audoin-Rouzeau: 1870. La France dans la guerre. 1989. Préface de Jean-Jacques Becker. In: 1848. Révolutions et mutations au XIXe siècle, Numéro 6, 1990. Le XIXe siècle en question. S. 165–167, hier S. 165.
  213. Mareike König, Rezension über Nicolas Bourguinat / Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870. Une histoire globale, Paris (Flammarion) 2020, S. 528. (Champs histoire), ISBN 978-2-08-151055-5, in: Francia-Recensio 2020/4, 19.–21. Jahrhundert – Histoire contemporaine.
  214. Eberhard Kolbs Rezension zu Francois Roth: La guerre de 1870. Fayard, Paris 1990, in: Francia, Forschungen zur westeuropäischen Geschichte, Band 19/3 (1992), S. 233–236, hier S. 235.
  215. Mareike König, Rezension über Nicolas Bourguinat / Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870. Une histoire globale, Paris (Flammarion) 2020, S. 528. (Champs histoire), ISBN 978-2-08-151055-5, in: Francia-Recensio 2020/4, 19.–21. Jahrhundert – Histoire contemporaine.
  216. Geiss: Rezension von: Tobias Arand: 1870/71. Die Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges erzählt in Einzelschicksalen, Berlin: Osburg Verlag 2018, in: sehepunkte 19 (2019), Nr. 10 vom 15. Oktober 2019
  217. Nicolas Bourguinat / Gilles Vogt: La guerre franco-allemande de 1870. Une histoire globale, Flammarion, Paris 2020, S. 11–13.
  218. Eintrag in der digitalen Objektdatenbank des Bayerischen Armeemuseums in Ingolstadt, abgerufen am 27. November 2020.
  219. Christine Krüger: Rezension zu: Seyferth, Alexander: Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft und Gesellschaft im deutsch-französischen Krieg. Paderborn 2007, ISBN 978-3-506-75663-3, in: H-Soz-Kult vom 9. August 2007.
  220. Christine Krüger: Rezension zu: Seyferth, Alexander: Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft und Gesellschaft im deutsch-französischen Krieg. Paderborn 2007, ISBN 978-3-506-75663-3, in: H-Soz-Kult vom 9. August 2007.
  221. Christine G. Krüger: Rezension von: Heidi Mehrkens: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Essen: Klartext 2008, in: sehepunkte 9 (2009), Nr. 4 vom 15. April 2009
  222. Mark Stoneman: Rezension zu: Mehrkens, Heidi: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Essen 2008.
  223. Raymond Poidevin: Frankreich und die deutsche Einigung 1859–1870. In: derselbe und Jacques Bariéty: Frankreich und Deutschland. Die Geschichte ihrer Beziehungen 1815–1975. C.H. Beck, München 1982, S. 79–118, hier S. 111 ff.
  224. Pamela Pilbeam: Rezension zu: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. In: Revue d’histoire du XIXe siècle. Pour une histoire culturelle de la guerre au XIXe siècle. Nr. 30, 2005, doi:10.4000/rh19.925 (englisch, französisch, openedition.org [abgerufen am 25. Februar 2020]). Rezensiertes Werk: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-58436-1 (englisch).
  225. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 2019, S. 274–276.
  226. Frank Becker: Bilder von Krieg und Nation. Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864–1913. Oldenbourg, München 2001, hier S. 404.
  227. Eintrag in der Bilddatenbank der Alten Nationalgalerie
  228. Frank Becker: Bilder von Krieg und Nation. Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864–1913. Oldenbourg, München 2001, hier S. 404.
  229. Frank Becker: Bilder von Krieg und Nation. Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864–1913. Oldenbourg, München 2001, hier S. 414 und 439.
  230. Frank Becker: Deutungsmedien und Leitbilder. Die Bildwelten des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. In: Gerhard Paul (Hrsg.): Visual History. Ein Studienbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, S. 114–133, hier S. 115.

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