Neue Luppe
Die Neue Luppe (auch Luppe-Kanal genannt) ist ein künstlicher Nebenarm der Weißen Elster in Sachsen und wasserrechtlich ein Gewässer I. Ordnung.[4] Sie ist bis zu ihrer Mündung der Hauptarm des Elster-Luppe-Flusssystems und führt mehr Wasser als die Weiße Elster selbst.
Neue Luppe Luppe-Kanal | ||
Die Neue Luppe (rot dargestellt) im Leipziger Gewässerknoten | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 56692 | |
Lage | Sachsen, Sachsen-Anhalt; Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Weiße Elster → Saale → Elbe → Nordsee | |
Quelle | als Nebenarm der Weißen Elster in Leipzig 51° 21′ 21″ N, 12° 20′ 15″ O | |
Quellhöhe | 103 m ü. NN[1] | |
Mündung | bei Rübsen in die Weiße Elster 51° 22′ 57″ N, 12° 10′ 41″ O | |
Mündungshöhe | 93 m ü. NN[2] | |
Höhenunterschied | 10 m | |
Sohlgefälle | 0,77 ‰ | |
Länge | 13 km[3] | |
Abfluss[3] | MQ |
15 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Nahle, Bauerngraben, Alte Luppe | |
Großstädte | Leipzig | |
Der begradigte Lauf der Neuen Luppe inmitten des Auenwaldes zwischen Böhlitz-Ehrenberg und Lützschena-Stahmeln |
Verlauf
Die Neue Luppe, in den Jahren 1934 bis 1938[5] angelegt, zweigt von dem ein Jahrzehnt zuvor vollendeten Elsterbecken, einem für den Hochwasserschutz in den Jahren 1908–1927[5] geschaffenen Flussbecken, ab und fließt in großen Bögen annähernd parallel zum natürlichen Flussbett der Weißen Elster. Sie flankiert südlich des Stadtteiles Wahren den Auensee und nimmt unmittelbar darauf die Nahle, eine weitere Abzweigung aus dem Elsterbecken, auf. Auf ihrem Weg durch die Elster-Luppe-Aue münden ebenfalls linksseitig erst der Bauerngraben bei Lützschena-Stahmeln und dann die Alte Luppe nordöstlich der Domholzschänke in die Neue Luppe. Sie verlässt danach das Leipziger Stadtgebiet und fließt ab hier durch die Schkeuditzer Flur. Etwa zwei Kilometer vor ihrer Mündung in die Weiße Elster bei Rübsen zweigt auf der linken Seite die Luppe von der Neuen Luppe ab, wird von dieser aber nicht mehr gespeist.[3]
Ökologische Probleme
Der gerade Flusslauf führt zu einer erhöhten Fließgeschwindigkeit; der Fluss gräbt sich in der Folge immer tiefer ein, entzieht aber dadurch wie ein Entwässerungskanal dem umliegenden Auwald Wasser, der Grundwasserspiegel sinkt, der Auwald trocknet aus (vgl.[6]).
Ursprüngliches Flusssystem
Beim Bau der Neuen Luppe wurden zahlreiche Nebenarme der Weißen Elster und der Luppe unterbrochen, zum Beispiel das Hundewasser, die damalige Alte Luppe und die Luppe selbst. Letztere mündet noch heute bei Schkopau in die Saale.
Bilder
- Wehr zwischen Elsterbecken und Neuer Luppe, im Hintergrund der Nahleberg
- Neue Luppe nach dem Austritt aus dem Elsterbecken, links das Klärwerk Rosental
- Neue Luppe bei Hochwasser 2011 mit Eisenbahnbrücke
- Neue Luppe bei Hochwasser 2007, im Hintergrund das Wahrener Rathaus
- Brücke des Leipziger Güterrings über die Neue Luppe
- Blick über die Neue Luppe zum neuen Nahleauslassbauwerk
- Brücke der B 186 über die Neue Luppe bei Schkeuditz
- Mündung der Neuen Luppe in die Weiße Elster
Siehe auch
Quellen
- Hydrologisches Handbuch. (PDF; 115 kB) Teil 2 – Gebietskennzahlen. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 31, abgerufen am 25. Dezember 2017.
Einzelnachweise
- Nahlewehr/Burgauenbach. Website der Stadt Leipzig (Memento vom 2. Februar 2010 im Internet Archive).
- Topographische Karte Sachsen 1:25000 (Meßtischblätter), Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes, Leipzig, versch. Auflagen 1905–1942, Blätter 11 und 26 Auf: deutschefotothek.de
- Wiederherstellung ehemaliger Wasserläufe der Luppe. (Abschnitt 2.1 Aktuelle Gewässersituation), Teil 1, bgmr Landschaftsarchitekten, 2006 (PDF-Datei; 13,7 MB)
- Leipziger Fließgewässer I. Ordnung
- NABU Sachsen: Leipziger und Schkeuditzer Gewässer. In: https://sachsen.nabu.de/imperia/md/content/sachsen/150804-nabu-leipziger-und-schkeuditzer-gewaesser.pdf. Abgerufen am 21. Juli 2021.
- Wer Nahle und Neue Luppe nicht zu lebendigen Flüssen macht, rettet in der Nordwestaue gar nichts. 12. Juni 2019, abgerufen am 21. Juli 2021 (deutsch).
Weblinks
- Wiederherstellung ehemaliger Wasserläufe der Luppe, Teil 2, bgmr Landschaftsarchitekten, 2009 (PDF-Datei; 9,7 MB)
- Naturschutz heute – Ausgabe 3/00 (Memento vom 15. Juni 2009 im Internet Archive)
- Beschreibung mit Karte