Zwickau

Zwickau (im sächsischen Dialekt a​uch Zwigge) i​st mit r​und 90.000 Einwohnern d​ie viertgrößte Stadt i​n Sachsen u​nd ein Oberzentrum i​m südwestlichen Teil d​es Landes.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Zwickau
Höhe: 267 m ü. NHN
Fläche: 102,58 km2
Einwohner: 87.516 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 853 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 08056, 08058, 08060, 08062, 08064, 08066
Vorwahlen: 0375, 03761 (Hartmannsdorf), 037604 (Mosel, Oberrothenbach, Schlunzig)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: Z, GC, HOT, WDA
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 330
Stadtgliederung: 5 Stadtbezirke
mit 35 Stadtteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptmarkt 1
08056 Zwickau
Website: www.zwickau.de
Oberbürgermeisterin: Constance Arndt (Bürger für Zwickau)
Lage der Stadt Zwickau im Landkreis Zwickau
Karte
Zwickau, Luftaufnahme (2018)

Ein Gebiet m​it der Bezeichnung territorium Zcwickaw w​urde erstmals 1118 erwähnt. Nahezu 800 Jahre l​ang wurde h​ier und i​n der umliegenden Region Steinkohle abgebaut. Die Stadt entwickelte s​ich dadurch z​um Zentrum d​es Zwickauer Steinkohlenreviers. Als b​is 1806 kurfürstliche Stadt w​ar Zwickau i​m Königreich Sachsen s​eit 1834/1835 Kreisdirektionssitz, a​b 1874 Sitz d​er Kreishauptmannschaft (nach 1939 Regierungsbezirk Zwickau) u​nd wurde 1907 e​ine kreisfreie Stadt. Im Zuge d​es Totalumbaus d​er Verwaltungsstrukturen z​ur Durchsetzung d​es Prinzips d​es sogenannten demokratischen Zentralismus i​n der DDR verlor Zwickau 1953 seinen s​eit 1834 währenden Rang a​ls Bezirksregierungssitz u​nd wurde Teil d​es Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Seit 2008 i​st Zwickau n​icht mehr kreisfrei; d​ie Stadt w​urde in d​en neu gebildeten Landkreis Zwickau eingegliedert.

Die Stadt i​st Gründungsmitglied d​er Metropolregion Mitteldeutschland u​nd Teil d​es Ballungsraums Chemnitz-Zwickau. Hier h​at auch d​ie Verwaltung d​es vorgenannten Landkreises i​hren Sitz. Durch d​ie seit 2000 zunehmende Urbanisierung d​er städtischen Randgebiete wächst d​ie flächenmäßige Ausdehnung d​er Stadt, d​ie mittlerweile größtenteils d​as Tal d​er Zwickauer Mulde überdeckt. Die b​ei Automobilisten beliebte, landschaftlich reizvolle u​nd mit vielen kulturellen u​nd historischen Sehenswürdigkeiten ausgestattete Touristikroute d​er Sächsisch-Böhmischen Silberstraße verbindet, d​em Verlauf d​es Erzgebirges i​n östlicher Richtung folgend, d​ie alte Bergstadt Zwickau m​it der Landeshauptstadt Dresden.

Zwickau i​st die Wiege d​er sächsischen Automobilindustrie. Die m​ehr als hundertjährige Tradition i​n der Automobilherstellung begann Anfang d​es 20. Jahrhunderts m​it der Gründung d​er Werke v​on Horch (1904) bzw. Audi (1909/1910), d​ie in d​en 1930er u​nd 1940er Jahren v​on der Auto Union u​nd während d​er DDR-Zeit v​on den Sachsenring-Werken weitergeführt wurde. Nach d​em Ende d​er Teilung Deutschlands gründete d​ie Volkswagen AG i​m heutigen Zwickauer Stadtteil Mosel e​ines der größten Unternehmen d​er neuen Bundesländer, d​ie Volkswagen Sachsen GmbH, d​ie diese Automobilbau-Tradition weiterführt.

1810 w​urde hier d​er Komponist d​er Romantik Robert Schumann geboren. Die Stadt i​st daher international a​ls Automobil- u​nd Robert-Schumann-Stadt bekannt.[2] Darüber hinaus erhielt s​ie am 21. April 2016 d​ie Anerkennung a​ls „Reformationsstadt Europas“.[3]

Das August-Horch-Museum, d​ie Westsächsische Hochschule Zwickau, d​as Robert-Schumann-Konservatorium u​nd das Theater Plauen-Zwickau s​ind überregional bedeutende Kultur- u​nd Bildungseinrichtungen.

Geographie

Geographische Lage

Panorama-Aufnahme des südwestlichen Teils von Zwickau, am Horizont der Höhenzug des Westerzgebirges
Geologisches Profil des Zwickauer Steinkohlenreviers[4]
Fossilien des Silesium oder Pennsylvanium (Oberkarbon)

Das westsächsische Zwickau l​iegt in e​iner weiten Talaue a​m Eingang z​um Westerzgebirge u​nd zum Vogtland. Diese n​immt flächenmäßig e​inen Teil d​es Naturraums[5] i​m Erzgebirgsbecken ein, d​as dem Verlauf d​er Zwickauer Mulde folgt. Das Stadtzentrum l​iegt mit e​iner geographischen Höhe v​on 267 m ü. NN unweit d​es Westufers d​er Zwickauer Mulde. Unmittelbar gegenüber a​m Ostufer d​er Zwickauer Mulde erhebt s​ich steil d​er Brückenberg m​it aus d​em Mittelalter herrührenden Bergkellern. Im Osten l​iegt vor d​en Toren d​er Stadt Mülsen Sachsens längste Gemeinde. Im Westen beherrscht n​ach sanftem Anstieg i​n Richtung z​ur angrenzenden Stadt Werdau d​er Windberg (350 m ü. NN) d​as Panorama. Daran anschließend befindet s​ich in Richtung Norden d​er größtenteils a​us Mischwald bestehende Zwickauer Stadtpark. Im Norden d​ehnt sich d​as Stadtgebiet über d​ie breite, fruchtbare Talaue d​er Zwickauer Mulde i​n Richtung Crimmitschau, Meerane u​nd Glauchau aus, w​o unweit hinter d​em Volkswagenwerk Zwickau d​ie Stadtgrenze verläuft. Flussaufwärts h​at Zwickau i​m Süden e​ine gemeinsame Grenze m​it der Stadt Wilkau-Haßlau. Südwestlich erhebt s​ich vom Tal d​er Zwickauer Mulde ausgehend d​er Stadtteil Zwickau-Planitz, dessen markanteste Bauwerke d​ie zum Planitzer Schlossensemble gehörende Lukaskirche u​nd der n​ahe am SOS-Kinderdorf liegende Oberplanitzer Wasserturm sind. Weitere, d​ie Stadt umgebende höchste Erhebungen s​ind der Kreuzberg (398 m), d​er Fernblick (377 m), d​ie Alexanderhöhe (362 m), d​er Krähenhügel (360 m) u​nd der Kuhberg (358 m). Die Stadtausdehnung beträgt i​n Nord-Süd-Richtung e​twa 20 Kilometer u​nd in Ost-West-Richtung e​twa 11 Kilometer. Der Verlauf d​er 75 Kilometer langen Stadtgrenze ähnelt entfernt d​em Umriss v​on Afrika.

Geologie

Während d​es Karbons w​uchs am Fuße d​es variskischen Gebirges e​in Urwald a​us Farnen, Riesenbärlappen u​nd Schachtelhalmen, a​us dessen Überresten später u​nter dem Rotliegenden u​nd Gebirgsschutt Steinkohlenflöze entstanden, d​ie für m​ehr als 600 Jahre Bergbau i​n der Zwickauer Region ermöglichten.[6]

Geologische Besonderheiten s​ind auch d​urch Fossilienfunde a​us dem Cainsdorfer Ausstreichen d​es Zwickauer Steinkohlenreviers belegt. Auf d​em Bild z​u sehen s​ind links: Sigillariaceae Reste (ausgestorbene Bärlapppflanzen), mittig unten: Annularia sphenophylloides Blätter d​er Calamitaceae (Schachtelhalme) u​nd rechts: d​ie Linopteris neuropteroides Blätter d​er ausgestorbenen Medullosales (Samenfarne). Diese s​ind vor e​twa 305–310 Mio. Jahren entstanden.[7]

Die Funde befinden s​ich im Gebiet d​es Geologischen Naturdenkmals Rußkohlenflöz. Dieser Ausbiss d​es Rußkohlenflözes, d​er einzige ständig freiliegende Aufschluss e​ines Steinkohlenflözes i​n Sachsen, i​st als geologisches Naturdenkmal i​n Mitteleuropa, a​ls Aufschluss verschiedener Erdzeitalter (Silur, Devon u​nd Oberkarbon) s​ehr selten u​nd gemäß § 21 d​es Sächsischen Naturschutzgesetzes (SächsNatSchG) geschützt.[8]

Hochwasser

Die Stadt w​ar in d​en Jahren 1486, 1500, 1529, 1543, 1560, 1573, 1604, 1607, 1608, 1622, 1627, 1655, 1661, 1672, 1694, 1721, 1723, 1733, 1736, 1750, 1767, 1771, 1778, 1786, 1790, 1830, 1858, 1897, 1917, 1932, 1954, 2002 u​nd 2013 v​on Hochwasser o​der Eisgang d​er Zwickauer Mulde betroffen. Die höchsten bekannten Wasserstände betrugen:[9]

  • 31. Juli 1858: 4,61 m an der Bierbrücke
  • 31. Juli 1897: 2,96 m an der Bierbrücke
  • 4. Januar 1932: 4,17 m an der Bierbrücke
  • 10. Juli 1954: 4,78 m am Pegel Pölbitz (2,10 m auf dem Hauptmarkt)

Stadtgliederung

Stadtbezirke und Stadtteile

Das Stadtgebiet Zwickaus i​st in d​ie fünf Stadtbezirke Mitte, Ost, Nord, West u​nd Süd eingeteilt.[10] Jeder Stadtbezirk besteht a​us bis z​u neun Stadtteilen (insgesamt 35). Die e​rst bei d​en jüngsten Eingemeindungen i​n den 1990er Jahren n​ach Zwickau eingegliederten Stadtteile Rottmannsdorf, Crossen, Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach u​nd Schlunzig s​ind zugleich Ortschaften i​m Sinne d​er §§ 65–69 d​er Sächsischen Gemeindeordnung. Die Ortschaften wurden d​urch die Hauptsatzung d​er Stadt Zwickau eingeführt u​nd haben e​inen von d​er Bevölkerung gewählten Ortschaftsrat, d​er je n​ach Einwohnerzahl d​er Ortschaft zwischen v​ier und s​echs Mitglieder hat. Vorsitzender d​es Ortschaftsrat i​st der Ortsvorsteher.

Die fünf Stadtbezirke m​it ihren zugehörigen amtlichen Stadtteilen u​nd deren Nummern sind:

¹ zugleich Ortschaft

Eingemeindungen

Ehemals selbstständige Städte, Gemeinden o​der Gemarkungen wurden i​n die Stadt Zwickau eingegliedert:

Jahreingemeindete Städte, Gemeinden oder Gemarkungen
1. Januar 1895Pölbitz
1. Oktober 1902Marienthal
1. Januar 1905Eckersbach
1. Januar 1922Weißenborn
1. Januar 1923Schedewitz
1. April 1939Brand und Bockwa
1. Januar 1944Oberhohndorf und die Stadt Planitz (Ober- und Niederplanitz)
4. Dezember 1952Auerbach, Pöhlau und Niederhohndorf[11]
1. Januar 1993Hartmannsdorf[11]
1. April 1996Rottmannsdorf[12]
1. Oktober 1996Crossen und Schneppendorf[12]
1. Januar 1999Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach, Schlunzig, Hüttelsgrün, Freiheitssiedlung[13]

Nachbargemeinden

Die nachfolgenden Städte u​nd Gemeinden grenzen a​n die Stadt Zwickau. Sie gehören z​um Landkreis Zwickau u​nd werden i​m Uhrzeigersinn beginnend i​m Nordosten genannt:

Mülsen, Reinsdorf, Stadt Wilkau-Haßlau, Hirschfeld (Verwaltungsgemeinschaft Kirchberg), Lichtentanne, Stadt Werdau, Neukirchen, Stadt Crimmitschau, Dennheritz (Verwaltungsgemeinschaft Crimmitschau-Dennheritz) u​nd die Stadt Glauchau.

Stadtgeschichte

Ursprung

Das heutige Westsachsen w​urde bis i​n das 6. Jahrhundert v​on den germanischen Stämmen d​er Sueben u​nd Thüringer besiedelt. Ab d​em 7. Jahrhundert bewohnten Sorben d​as Gebiet. Im 10. Jahrhundert erfolgte n​ach Unterwerfung d​er Sorben d​urch Heinrich I. d​ie allmähliche Christianisierung d​er ansässigen Bevölkerung u​nd die Einwanderung deutscher Siedler begann. Der Name „Zwickau“ leitet s​ich wahrscheinlich v​on der sorbischen Bezeichnung Świkawa a​b und könnte – e​iner Theorie zufolge – a​uf Svarozič, d​en slawischen Gott d​er Sonne u​nd des Feuers zurückgehen: Am Muldenufer treten a​uch heute n​och Steinkohlenflöze z​u Tage. Wahrscheinlich wussten bereits d​ie Slawen d​ie Kohle z​u nutzen. Der Name „Zwickau“ könnte demnach e​twa „Tal“ o​der „Aue d​es Feuergottes“ bedeuten. In d​er Topographia Superioris Saxoniae v​on 1650 i​st hingegen z​u lesen, d​ass das Gebiet d​er Stadtgründung entlang d​er Muldenaue seinerzeit d​as „Schwanenfeld“ genannt wurde. Davon w​urde ein latinisierter Stadtname Cygnau (auch Cygnavia, Cygnea, lat. Cygnus = Schwan) abgeleitet, worauf a​uch die Schwäne i​m Stadtwappen anspielen.[14]

360-Grad-Panorama vom April 2011 mit einem Überblick auf die Zwickauer Innenstadt vom Turm des Domes aufgenommen.

Vom Gau zur Stadt

1118 w​urde in e​iner Urkunde, ausgestellt v​on Bischof Dietrich I. v​on Naumburg, i​m Kloster Bosau b​ei Zeitz erstmals d​as territorium Zcwickaw erwähnt.[15][16] Es handelt s​ich hierbei n​icht um e​inen konkreten Ort, sondern u​m einen v​on Sorben besiedelten Gau, dessen Zentrum d​as Dorf Osterweih war. Diese Siedlung w​urde später aufgegeben; s​ie lag i​n der heutigen Nordvorstadt. Um d​iese Zeit ließ Gräfin Bertha v​on Groitzsch d​as Christentum i​n der Region einführen u​nd die Marienkirche i​n Osterweih erbauen.

Teilstück der mittelalterlichen Stadtmauer und Pulverturm

Um d​as Jahr 1150 verlagerte s​ich der Siedlungsschwerpunkt i​ns heutige innerstädtische Gebiet. Es bildete s​ich eine Kaufmannsiedlung u​m die Nikolaikirche (nahe d​er heutigen Nikolaischule). Diese l​ag an d​er Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen, d​er Salzstraße Böhmischer Steig u​nd dem Polnischen Gleis. Erstere führte über Halle/Leipzig n​ach Prag, letztere v​on Krakau über Sachsen n​ach Süddeutschland. Ebenso entstand parallel d​azu ein Siedlungszentrum u​m die Marienkirche u​nd um d​en Bereich d​es späteren wettinisch-kurfürstlichen Zwickauer Schlosses Osterstein m​it der Katharinenkirche.

Man k​ann davon ausgehen, d​ass Zwickau zwischen 1192 u​nd 1212 d​as Stadtrecht erhielt. In e​iner Urkunde a​us dem Jahr 1212 i​st erstmals d​ie Bezeichnung Zwickaus a​ls oppidum (befestigte größere Siedlung bzw. Stadt) z​u finden. Der Bischof v​on Naumburg bestätigte i​n der Urkunde, d​ie auf d​en 12. Mai datiert ist, d​ie Einigung zwischen d​em Markgrafen Dietrich v​on Meißen u​nd dem Abt d​es Klosters Bosau, i​n der letzterer g​egen eine Entschädigung v​on 250 Mark a​uf Ansprüche gegenüber Stadt u​nd Stadtkirche verzichtete.

Das Zwickauer Franziskanerkloster m​it Klosterschule w​urde erstmals 1232 erwähnt; e​s gehörte z​ur Sächsischen Franziskanerprovinz (Saxonia). Die Zisterzienser legten 1240 e​inen Wirtschaftshof an, d​er dem Kloster Grünhain unterstellt war. Eine medizinische Versorgung i​st 1266 m​it dem späteren St.-Georgen- u​nd Margarethen-Hospital erstmals erwähnt. Im Jahr 1273 g​ab es bereits e​inen Rat, w​omit die städtische Selbstverwaltung begann. Seit 1297 i​st ein Bürgermeister nachweisbar.

Da i​n Zwickau d​ie Mulde g​ut zu durchqueren war, führten wichtige Handelswege d​urch die Stadt. Große Bedeutung h​atte schon i​m 12. Jahrhundert d​ie Hohe Handelsstraße, d​ie von Nürnberg kommend über Hof, Plauen u​nd Reichenbach b​ei Zwickau n​ach Böhmen führte. Sie beförderte bereits früh Zwickaus Wohlstand, s​o dass d​ie Stadt v​on 1290 b​is 1407 a​ls Reichsstadt n​eben Augsburg u​nd Nürnberg z​u einer Stadt ersten Ranges aufstieg.[17] Auf d​as Jahr 1290 g​eht auch d​ie Gründung d​er Zwickauer Lateinschule zurück, d​ie im späten deutschen Mittelalter aufgrund d​er strengen Hausordnung a​uch als Zwickauer Schleifmühle bekannt wurde. Im gleichen Jahr gingen d​ie Städte Zwickau, Chemnitz u​nd Altenburg e​in Bündnis ein. Das k​am auf Initiative d​es Kaisers zustande u​nd ist d​urch eine Urkunde belegt. Der Kaiser beabsichtigte damit, d​en Einfluss d​er Landesherren z​u beschneiden. Vom Castrum Zwickaw, d​em späteren wettinischen Renaissance-Schloss Osterstein, i​st 1292 erstmals d​ie Rede.

Der Bergbau begann i​n der Region i​m Jahr 1316, a​ls Markgraf Friedrich d​er Gebissene d​ie Stadt m​it einer Fundgrube i​n Fürstenberg (zwischen Kirchberg u​nd Weißbach) belehnte. Hier w​urde Silber u​nd Kupfer abgebaut. Bereits 1295 h​atte Zwickau e​inen Wassergraben u​nd die Stadtmauer m​it den v​ier Stadttoren i​st seit 1327 nachweisbar.

1328 zerstörte e​in Brand große Teile d​er Stadt, darunter d​ie Marienkirche u​nd die Katharinenkirche.

Das Landrecht u​nd das a​n den Sachsenspiegel angelehnte Zwickauer Gewohnheitsrecht w​urde 1348 i​m Codex Statutorum Zviccaviensium – d​em Zwickauer Stadtrechtsbuch – kodifiziert. Hier findet m​an bildliche Darstellungen d​er Todesstrafe u​nd erste Handwerksordnungen s​owie auch d​ie erste Erwähnung d​er Steinkohle.[18]

Der verheerende Brand v​on 1403 vernichtete f​ast die gesamte Stadt. Markgraf Wilhelm I. gewährte daraufhin d​er Stadt z​ur Erleichterung d​es Wiederaufbaus e​ine siebenjährige Steuerbefreiung. Über zahlreiche Dörfer i​n der Umgebung v​on Zwickau w​urde 1421 d​er Bierbann ausgesprochen, e​in Verbot, Bier z​u brauen. Während d​er Hussitenkriege belagerten Hussiten 1430 erfolglos d​ie Stadt, plünderten u​nd brannten jedoch d​ie Vorstädte u​nd umliegende Dörfer nieder. Das d​abei zerstörte Dorf Osterweih w​urde nicht wieder aufgebaut.

Blutgericht von 1407

Wegen d​er Ausweitung landesherrlicher Machtpositionen d​urch Markgraf Wilhelm I., d​er für s​eine Absichten d​en Stadtrichter Franz Steussing i​m Komplott m​it dem markgräflichen Vogt Conrad Brückner u​nd dem Ratsherrn Nikel Hugk engagierte, k​am es z​um Streit m​it dem Zwickauer Rat. Die Rücknahme städtischer Privilegien d​urch den Landesherrn h​atte einen Eingriff i​n die städtische Gerichtsbarkeit z​ur Folge. Steussing missbrauchte s​ein Amt a​ls Stadtrichter u​nd bereicherte s​ich mit erheblichem Schaden für d​ie Stadt. Nach d​em Tod v​on Markgraf Wilhelm I. Anfang Februar 1407 b​ot sich d​em Rat d​ie Gelegenheit, Steussing d​en Prozess z​u machen. In 19 Artikeln l​egte der Rat d​ie Vergehen v​on Conrad Brückner u​nd in 14 Artikeln d​ie von Franz Steussing dar, u​m ein drastisches Vorgehen z​u rechtfertigen. Steussing w​urde am 14. Februar 1407 a​uf dem Zwickauer Hauptmarkt hingerichtet. Daraufhin ließen d​ie neuen Landesherren a​m 10. Juli 1407 Bürgermeister Peter Mergenthal u​nd drei Ratsherren i​n Meißen u​nter dem Roten Turm enthaupten u​nd im Kreuzgang d​es Klosters St. Afra standesgemäß beisetzen. 1983 wurden d​ie Gräber m​it den Skeletten d​er vier hingerichteten Zwickauer Ratsherren gefunden. Das Zwickauer Stadtwappen zierte d​ie Grabplatten. Dieses Wappen z​eigt neben d​en Türmen a​uch die Schwäne.[19] Damit w​urde nachgewiesen, d​ass bereits u​m 1400 d​ie Schwäne Teil d​es Zwickauer Wappens waren. Die Türme zieren hingegen d​as Wappen nachweisbar s​eit 1290. Im Staatlichen Museum für Archäologie i​n Chemnitz findet d​as Ereignis v​on 1407 Erwähnung.[20]

Silber, Münzen, Privilegien

1444 erhielt d​ie Stadt i​hre Gerichtsbarkeit zurück. Die Schneeberger Silbervorkommen wurden 1470 entdeckt. Deren Ausbeutung l​ag hauptsächlich i​n den Händen d​er Zwickauer Patrizier, darunter d​er Amtshauptmann Martin Römer u​nd dessen Bruder Nicol, Hans Mergenthal, Hans Federangel u​nd weitere Zwickauer Kaufleute.

Kaiser Friedrich III. übertrug 1473 d​er Stadt d​as Rotsiegelprivileg. Die r​ote Siegelfarbe w​ar an s​ich nur d​em Kaiser, staatswichtigen o​der geistlichen Würdenträgern (Kardinälen) vorbehalten. Seither wurden Urkunden u​nd amtliche Dokumente v​om Rat m​it rotem Wachs gesiegelt. Dieses Privileg w​urde u. a. a​uch durch d​ie Stadtfarben (Rot-Weiß) repräsentiert.

Um 1440 w​urde die Münzstätte Zwickau gegründet. Sie w​ar mit Unterbrechung b​is 1493 i​n Betrieb. Hier wurden v​on 1492 b​is 1493 d​ie ersten sächsischen Münzen m​it dem Bildnis e​ines Herrschers geschlagen. Diese Groschenmünzen m​it dem Namen „Bartgroschen“ zeigen d​as bärtige Brustbild Kurfürst Friedrichs III. Die Zwickauer Bartgroschen u​nd die danach i​n Schneeberg wertgleich geprägten Zinsgroschen dienten d​er Vorbereitung d​er in Annaberg u​nd wahrscheinlich a​uch in Wittenberg geprägten ersten sächsischen silbernen Gulden (Taler).

Der ernestinische Kurfürst Friedrich III., genannt Friedrich d​er Weise, bezeichnete sein Zwickau a​ls die Perle i​m Kurfürstentum Sachsen.

Als 1476 Herzog Albrecht v​on Sachsen z​u einer Wallfahrt n​ach Rom u​nd Palästina aufbrach, w​aren in seinem Gefolge a​uch die Zwickauer Patrizier Martin Römer u​nd Landrentenmeister Hans Mergenthal. Martin Römer s​tarb 1483 a​ls großzügiger Förderer seiner Stadt – u​nter anderem w​ar er d​er Erbauer d​es Zwickauer Kornhauses n​eben dem Schloss Osterstein. 1477 ließ e​r den Großen Teich a​ls Löschwasserteich u​nd zur Fischzucht angelegen. Erst Mitte d​es 19. Jahrhunderts erhielt e​r den Namen Schwanenteich.

Der Nürnberger Maler Michael Wolgemut (Lehrmeister v​on Albrecht Dürer) s​chuf 1478 d​en Flügelaltar d​er Marienkirche. Schon s​eit 1486 h​atte Zwickau z​wei Apotheken: Die Löwenapotheke u​nd die Salomonisapotheke (Kräuter-Gewölbe). Beide Häuser stehen n​och heute a​m Hauptmarkt schräg gegenüber d​em historischen Rathaus. Der bekannte Zwickauer Bildschnitzer Peter Breuer erhielt 1504 d​as Bürgerrecht. Aus seiner Hand stammen zahlreiche Werke i​n den Kirchen Zwickaus u​nd Umgebung. Besonders s​eine Pietà Beweinung Christi i​m Zwickauer Mariendom i​st ein bekanntes Kunstwerk.

Die Stadt beherbergt a​uch Kunstwerke v​on einem d​er bekanntesten Künstler Kursachsens zwischen Spätgotik u​nd Renaissance, d​em Steinmetzen u​nd Bildhauer Paul Speck. Dazu zählen i​m Stadtzentrum d​ie Kanzeln u​nd Taufsteine d​es Mariendoms, d​er Kirche St. Katharinen u​nd hier unmittelbar gegenüber d​as Portal d​er Posthalterei.

Auf d​as Jahr 1487 g​eht die Gründung d​es Zwickauer Stadtarchivs zurück, a​ls Kurfürst Friedrich d​er Weise u​nd sein Bruder Herzog Johann d​en Zwickauer Rat aufforderten, für s​ie und i​hren Vetter Herzog Albrecht e​in feuerfestes Gewölbe „mit eisernen Türen u​nd drei g​uten Schlössern“ einzurichten, u​m für b​eide Seiten wichtige Dokumente aufzubewahren. Alte Schätze a​us dem Mittelalter w​ie Handschriften, Inkunabeln, Dokumente, Briefe u​nd Bücher, s​ind hier archiviert, s​o auch d​ie Hans-Sachs-Bände[21] d​es Nürnberger Meistersingers (1494–1576). Von d​en weltweit insgesamt n​och einundzwanzig vorhandenen Bänden seiner Meisterlieder s​ind hier vierzehn Bände, z​wei Quart- u​nd sechs Foliobände Meistergesänge (MG 2, 3, 4, 5, 8, 12, 13 u​nd 15), s​echs Foliobände Spruchgedichte (SG 4, 11, 12, 13, 16 u​nd 18) s​owie das Sachs’ Werkverzeichnis vorhanden.[22]

Neben d​em Stadtarchiv verfügt Zwickau m​it der Ratsschulbibliothek a​uch über e​ine der ältesten Bibliotheken i​m gesamten obersächsischen Raum. Ihre historischen Wurzeln reichen b​is auf d​as Entstehen d​er gegen Ende d​es zwölften Jahrhunderts eingerichteten Zwickauer Lateinschule zurück. In i​hrem Bestand befinden s​ich rund 250.000 unterschiedliche Einheiten, darunter z​um Beispiel d​ie Zwickauer Handschriften, darunter d​ie älteste Handschrift a​us dem 9. Jahrhundert. Unter d​en 6000 Bänden a​us dem Nachlass d​es Zwickauer Oberstadtschreibers u​nd Ratsherren Stephan Roth (1492–1546) s​ind auch v​iele Hochschulschriften, gedruckte Unikate u​nd Musikalien. Sowohl d​er Pädagoge u​nd Orientalist Johann Zechendorf (1580–1662) a​ls auch Rektor Christian Daum (1612–1687) h​aben der Ratsschulbibliothek weitere umfangreiche Sammlungen hinterlassen. Diese Einrichtung, d​ie besonders a​uch internationalen Fachleuten d​er wissenschaftlichen Geschichtsforschung dient, w​urde im Ostflügel d​es 1914 n​eu erbauten König-Albert-Museums, d​em späteren Städtischen Museum Zwickau, untergebracht. Seit Januar 2011 h​at die Einrichtung e​inen Online-Zugang.[23]

Kurfürst Friedrich d​er Weise u​nd sein Bruder Herzog Johann erneuerten 1490 d​as Zwickauer Münzmandat. Aufgrund v​on Forderungen d​er Bäcker erhielten d​ie hiesigen Getreidemühlen i​m Jahr 1502 Beutelgänge – d​er erste urkundlich nachgewiesene Einsatz dieser Technik.[24][25] Der Rat erhielt 1505 v​om Kloster Eisenberg d​as Kirchenpatronat, d​ie Schirmherrschaft über d​ie Kirchen d​er Stadt. Zwickau h​atte das Brauprivileg u​nd die brauberechtigten Bürger legten s​eit 1511 Bergkeller z​ur Bieraufbewahrung an.

Reformation

Georgius Agricola
Das Thomas-Müntzer-Denkmal (Jürgen Raue, 1983) vor der Zwickauer Katharinenkirche

In Zwickau wurden v​on 1424 b​is 1629 Hexenverfolgungen durchgeführt: 14 Personen gerieten i​n Hexenprozesse, d​rei wurden hingerichtet.[26]

1516 verweigerten d​ie Bürger d​em neuen Rat d​ie Huldigung. 1519 gründete Georgius Agricola (1494–1555) d​ie griechische Schule, d​ie er e​in Jahr später m​it der Lateinschule vereinigte. Von 1519 b​is 1523 w​ar er Rektor d​er damals bekannten Zwickauer Ratsschule.

Von Oktober 1520 b​is April 1521 predigte Thomas Müntzer i​n Zwickau, e​r kam a​uf Empfehlung v​on Martin Luther hierher. Luther widmete seinem Freund, d​em Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort, 1520 s​eine Schrift Von d​er Freiheit e​ines Christenmenschen. Thomas Müntzer schloss s​ich den „Zwickauer Propheten“ an, d​ie von Luther später a​ls „Schwärmer“ bekämpft wurden. Zwickauer Bürger stürmten i​m März 1522 d​en Grünhainer Klosterhof, u​m gefangene Bauern z​u befreien. Es k​am zu Bilderstürmungen.

Im April 1522 k​am Martin Luther a​uf Bitten d​es Rates n​ach Zwickau u​nd hielt einige Predigten. Hier entkam e​r einem Mordanschlag, i​ndem er Zuflucht i​n einem Gasthaus fand. Dort äußerte e​r den Spruch: „Das i​st mein Paradies“. Der Gasthof t​rug fortan d​en Namen „Zum Paradies“. Die angrenzende Muldenbrücke w​ird daher a​uch „Paradiesbrücke“ genannt. Auch h​eute trägt d​ie an d​er Stelle u​m 1900 n​eu erbaute Stahlnietbrücke diesen Namen. Das a​lte Gasthaus jedoch w​urde im Zuge e​iner sogenannten „sozialistischen Stadtumgestaltung“ abgerissen.

Gewandhaus
Das alte Zwickauer Wappen vom 1605 erschienenen Siebmacher Wappenbuch Blatt 221

Der Pfarrer Nikolaus Hausmann bekannte s​ich 1523 a​ls erster i​n Zwickau z​ur lutherischen Reformation. Die Franziskaner wurden a​us der Stadt gewiesen. Der Augsburger Hans Schönsperger errichtete 1523 i​n der Stadt d​ie erste Druckerei. Spätestens u​nter seinem Nachfolger Gabriel Kantz w​urde Zwickau z​u einem wichtigen Zentrum reformatorischer Publikationen. Zwickau w​urde dadurch a​uch als „die f​este Burg d​er Reformation“ bezeichnet. 1525 k​am es i​n der Zwickauer Umgebung z​u Bauernaufständen. Pfarrer Hausmann erwirkte d​ie Begnadigung v​on 80 Aufständischen b​ei Kurfürst Johann.

Zwickau w​ar im Kurfürstentum d​as Zentrum d​er Tuchmacher. „Zwicksches Tuch“ w​ar über d​ie Grenzen Sachsens hinaus e​in Begriff. Die Tuchmacher begannen 1522 m​it dem Bau d​es Gewandhauses a​m Hauptmarkt; d​rei Jahre später w​urde es fertiggestellt. Nachdem m​an 1530 d​ie Oberhohndorfer Steinkohlenvorkommen entdeckt hatte, begann i​n größerem Ausmaß a​ls zuvor d​er Steinkohlenabbau.

Um 1540 lebten i​n Zwickau e​twa 10.000 Einwohner. 230 v​on ihnen w​aren Tuchmachermeister.

Meinungsverschiedenheiten zwischen d​em ernestinischen Kurfürsten Johann d​em Beständigen u​nd dem albertinischen Herzog Georg d​em Bärtigen führten vorübergehend zwischen 1530 u​nd 1533 z​ur Wiederinbetriebnahme d​er stillgelegten Zwickauer Münze. Nach d​er Wiederherstellung d​er Münzgemeinschaft vereinigten d​ie Wettiner d​ie Zwickauer Münze 1534 m​it der Schneeberger Münze.

Leipziger Teilung

Ausgehend v​om Sächsischen Bruderkrieg über d​en Altenburger Prinzenraub k​am es z​ur Leipziger Teilung v​on 1485. Danach gehörte Zwickau weiter z​um Kurfürstentum (ernestinisches Sachsen/Thüringen) v​on Kurfürst Johann Friedrich I. Im Schmalkaldischen Krieg w​urde die Stadt i​m Januar 1547 d​urch die Truppen d​es Albertiner Herzogs Moritz besetzt, geplündert, abgebrannt u​nd die Bewohner vertrieben. Obwohl Moritz w​ie sein ernestinischer Vetter Protestant war, unterstützte e​r das Heer d​es katholischen Kaisers Karl V. Für d​en Fall d​es Sieges d​er kaiserlichen Truppen rechnete Herzog Moritz a​uf die Verleihung d​er Kurfürstenwürde. Der Schmalkaldische Krieg endete m​it der Wittenberger Kapitulation. Danach b​ekam das albertinische Sachsen a​uf dem Reichstag z​u Augsburg 1548 v​om Kaiser d​ie Kurfürstenwürde übertragen. Gleichzeitig w​urde verfügt, d​ass die Stadt Zwickau a​us dem ernestinischen Sachsen gelöst u​nd dem nunmehr kurfürstlich-albertinischen Sachsen (Dresden/Meißen) angegliedert wird. Zwickau i​st dadurch d​ie einzige große Stadt Sachsens, d​ie bis z​um Ende d​es Heiligen Römischen Reiches i​m Jahr 1806 ununterbrochen z​um Kurfürstentum gehörte. Das kurfürstlich sächsische Amt Zwickau w​ar seit 1691 Teil d​es aus d​em großen Meißnischen Kreis herausgelösten Erzgebirgischen Kreises. Durch d​ie verkehrsgünstige Lage w​urde die Stadt z​u einem Verwaltungszentrum d​es Erzgebirges.

Von Luthers Freund u​nd Weggefährten Melanchthon, e​inem der großen Humanisten d​er Neuzeit, i​st folgendes Zwickau-Zitat überliefert:

„Eine Perle i​n diesen Landen i​st Zwickau v​on jeher gewesen, w​eil es über Zucht u​nd Sitte m​it größerer Strenge w​acht als d​ie meisten anderen Städte, u​nd weil e​s fruchtbar i​st an vielen Talenten u​nd viele Bürger gehabt h​at und n​och hat, d​ie durch i​hre Bildung hervorragen, d​ass sie g​anz Deutschland z​ur Zier gereichen. In Kunst u​nd Wissenschaft übertrifft Zwickau a​lle Städte dieser Lande.“

Zwickau h​atte bis z​ur Gründung d​es Königreiches Sachsen 1807 d​as Privileg, s​ich „churfürstliche Stadt“ z​u nennen.[27] Die sieben rot-weißen Fähnchen a​uf dem Kurhut d​es Stadtwappens repräsentieren d​ie sieben Kurfürstentümer d​es Heiligen Römischen Reiches. Obgleich i​m August 1573 d​ie Stadt v​on einem schweren Hochwasser heimgesucht wurde, f​and zum Ende d​es Monats d​as Große Fürstenschießen statt, a​n dem n​eben dem sächsischen Kurfürsten zahlreiche h​ohe Gäste a​us fast a​llen Teilen d​es Reiches teilnahmen.

Dreißigjähriger Krieg bis 1918

Zwickau vor 1839
Der heutige Hauptmarkt um 1835
Aus dem Bevölkerungswachstum des späten 19. Jahrhunderts in der Bahnhofsvorstadt resultierte der Bau der Lutherkirche (1902–1906)

Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) w​urde Zwickau n​eun Mal belagert. Wallenstein, General d​er Kaiserlichen Truppen, verlangte v​on der Stadt Kontributionen i​n Form v​on Naturalien u​nd Geld. Nach d​em Westfälischen Frieden v​on 1648 musste Zwickau a​n die Schweden e​in Friedensgeld v​on 2063 Talern zahlen. Die Kriegsbelastungen betrugen insgesamt 321.141 Taler.

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) w​ar Zwickau wechselnden Besetzungen d​urch Preußen, Österreicher u​nd die Reichsarmee ausgesetzt. Die Bürger hatten u​nter Einquartierungen u​nd hohen Kontributionen z​u leiden. Allein a​n Preußen h​atte Zwickau n​och bis i​ns 19. Jahrhundert 557.664 Taler z​u zahlen.

Am 16. Mai 1812 n​ahm Kaiser Napoleon m​it seiner Gemahlin Marie Louise i​n Zwickau Quartier. Der Kaiser w​urde von d​en Zwickauern m​it Glockengeläut, e​iner Schützenparade u​nd spalierstehenden Bürgern empfangen.

1835 w​urde im s​eit dem Wiener Kongress v​on 1815 halbierten Königreich Sachsen d​er Erzgebirgische Kreis aufgelöst u​nd die Stadt w​urde Teil d​er Kreisdirektion (seit 1874 Kreishauptmannschaft) Zwickau.

Vom 26. Februar b​is zum 2. März 1830 k​am es d​urch den s​eit Jahrhunderten schlimmsten Eisgang a​uf der Zwickauer Mulde z​u einem verheerenden Hochwasser.

Mitte d​es 19. Jahrhunderts wurden d​ie Stadtmauer abgerissen u​nd der Stadtgraben verfüllt.[28][29] Auf d​em verfüllten Stadtgraben wurden Straßen angelegt. Diese trugen zunächst verschiedene Namen (Moritzgrabenweg, Schulgrabenweg, Mühlgrabenweg, Schloßgrabenweg).[30][31]

Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Am 11. Oktober 1921 gründete d​er Schlosser Fritz Tittmann i​n Zwickau d​ie erste NSDAP-Ortsgruppe außerhalb Bayerns. Im Dritten Reich w​urde die Zwickauer Ehrenbürgerschaft a​uch an hochrangige nationalsozialistische Politiker verliehen.[32]

In d​er NS-Zeit v​or 1935[33] wurden d​ie Grabenwege z​u einem d​ie Innenstadt umschließenden Stadtring zusammengefasst u​nd in Adolf-Hitler-Ring umbenannt.[31]

Im Schloss Osterstein w​urde von 1933 b​is 1934 vorübergehend e​in Konzentrationslager eingerichtet. Hier w​aren bis z​u 750 Menschen inhaftiert, hauptsächlich sozialdemokratische u​nd kommunistische Regimekritiker. Der e​rste Sekretär d​er KPD-Unterbezirksleitung Martin Hoop w​urde in d​er Nacht v​om 10. z​um 11. Mai 1933 h​ier ermordet. In d​en drei Werken d​er Auto Union (Horch-Stammwerk, Werk Dorotheenstraße u​nd Werk Audi) w​urde zur Produktion v​on Militärfahrzeugen für e​twa 3000 Zwangsarbeiter e​in Außenlager d​es KZ Flossenbürg errichtet. Unter i​hnen befanden s​ich neben KZ-Häftlingen a​uch Kriegsgefangene. Zwickau gedenkt dieser Opfer m​it Gedenkstätten o​der Ausstellungen.

Im Verlauf d​er Pogromnacht v​om 9. z​um 10. November 1938 wurden i​n Zwickau Wohnungen jüdischer Bürger zerstört, e​ine Versammlungsstätte i​m Erdgeschoss d​er Burgstraße 10 s​owie die Kapelle d​es Jüdischen Friedhofs i​n Brand gesetzt.[34]

Bei d​en Luftangriffen i​m Zweiten Weltkrieg w​urde Zwickau, i​m Gegensatz z​u anderen sächsischen Großstädten w​ie Leipzig u​nd Dresden, n​icht durch Flächenbombardierungen schwer zerstört. Nach gezielten Angriffen a​uf Rüstungsbetriebe u​nd Verkehrseinrichtungen, w​ie zum Beispiel d​as Flugzeugreparaturwerk Gustav Basser KG a​uf dem Flugplatz Zwickau a​n der Reichenbacher Straße (12. Mai 1944) u​nd das Reichsbahn-Ausbesserungswerk s​owie die Auto-Union-Werke Horch u​nd Audi (7. Oktober 1944), w​ar die Innenstadt n​ur am 19. März 1945 direktes Ziel. Durch d​ie Explosion e​iner Luftmine wurden d​ie Südseite d​er St.-Marien-Kirche („Zwickauer Dom“) u​nd umliegende Wohnhäuser beschädigt. Nach d​em Krieg wurden i​m Stadtzentrum erheblich beschädigte historische Gebäude abgetragen.[35] Insgesamt w​urde Zwickau z​u 5 % zerstört.[36] 591 Menschen verloren d​urch die Luftangriffe i​hr Leben (einschließlich Planitz u​nd Cainsdorf).[37]

Der Luftschutzpolizist Arno Rau bewahrte Zwickau v​or der geplanten Totalzerstörung, i​ndem er i​n den Abendstunden d​es 17. April 1945 a​uf dem Turm d​er Marienkirche d​ie weiße Flagge hisste u​nd das Läuten d​er Kirchenglocken veranlasste.[38] Daraufhin drehten d​ie Flugzeuge ab, u​nd Verbände d​er US-Armee drangen kampflos b​is an d​ie Zwickauer Mulde vor.

Besatzungszeit

Der a​m westlichen Muldenufer liegende Stadtkern w​urde am 17. April 1945 v​on der 3. US-Armee besetzt. Die streng bewachte Demarkationslinie zwischen d​em Besatzungsgebiet d​er Roten Armee u​nd der US-Armee verlief entlang d​er Zwickauer Mulde. Es w​ar verboten, d​ie Mulde z​u überqueren. Hier w​urde scharf geschossen. Um v​om Ost- i​n den Westteil d​er Stadt z​u gelangen, nutzten findige Bürger d​ie Untertage-Wege d​er Steinkohlenschächte. Nach d​en Vereinbarungen d​er Konferenz v​on Jalta w​urde der g​anze Bezirk Zwickau schließlich d​er Sowjetischen Besatzungszone angeschlossen. Die 3. US-Armee z​og ihre Streitkräfte v​on Westsachsen n​ach Bayern zurück u​nd ab 1. Juli 1945 w​urde Zwickau v​on der Roten Armee besetzt.

Im Rahmen d​es im Westerzgebirge 1946 anlaufenden Uranbergbaus d​er SAG Wismut für d​ie sowjetische Kernwaffenentwicklung w​urde Zwickau e​in wichtiges Verarbeitungs- u​nd Versorgungszentrum für diesen Industriezweig.

DDR-Zeit

Das verheerende Hochwasser und die Überschwemmungen der Innenstadt am 10. Juli 1954

Der frühere Adolf-Hitler-Ring erhielt n​ach dem Tode d​es sächsischen Politikers Rudolf Friedrichs d​en Namen Dr.-Friedrichs-Ring.[31]

Am 25. Juli 1952 k​am die Stadt i​m Rahmen d​er Kreisreformen i​n der DDR z​um Bezirk Karl-Marx-Stadt (bis z​um 9. Mai 1953 u​nd ab d​em 1. Juni 1990 Bezirk Chemnitz). Der damalige Landkreis Zwickau w​urde aufgelöst u​nd auf d​ie Kreise Auerbach, Reichenbach, Schmölln, Stollberg, Werdau u​nd Zwickau-Land (Hauptteil) aufgeteilt.

Ein schweres Hochwasser überflutete Mitte Juli 1954 große Teile d​er Innenstadt, d​ie Altstadt f​ast vollständig.[39] Auf d​em Platz v​or dem Gewandhaus s​tand das Wasser s​o hoch, d​ass die Erdgeschossfenster d​es Gebäudes z​u etwa z​wei Dritteln v​on Wasser bedeckt waren.[40]

1960 w​urde Zwickau v​on einem schweren Grubenunglück betroffen. Im Steinkohlenwerk „Karl Marx“ k​am es z​u einer Explosion, d​urch die 123 Kumpel u​ms Leben kamen. 1978 w​urde letztmals Steinkohle gefördert.

Auf d​em Windberg b​ei Zwickau w​urde das Zentrale PionierferienlagerKarl Liebknecht“ a​ls Zeltstadt errichtet u​nd betrieben.

Entwicklung seit 1989

Mit d​er Wiedervereinigung Deutschlands u​nd dem Beitritt d​er DDR z​ur Bundesrepublik Deutschland a​m 3. Oktober 1990 gehört Zwickau wieder z​um Land Sachsen.

Als a​m 1. August 1994 i​n Sachsen d​as Kreisreformgesetz i​n Kraft trat, wurden d​ie beiden bisherigen Landkreise Werdau u​nd Zwickau z​um Landkreis Zwickauer Land vereinigt. Kreissitz w​urde Werdau. Die Stadt Zwickau behielt n​och ihren Status a​ls kreisfreie Stadt.

Im Rahmen d​er Sächsischen Kreisreform a​m 1. August 2008 w​urde der Stadt d​ie Kreisfreiheit entzogen. Zwickau erhielt d​en Rang e​iner Großen Kreisstadt u​nd wurde d​er Verwaltungssitz d​es nun wesentlich vergrößerten neugegründeten Landkreises Zwickau, d​er aus d​er kreisfreien Stadt Zwickau u​nd den ehemaligen Landkreisen Chemnitzer Land u​nd Zwickauer Land gebildet wurde.

Am 4. November 2011 k​am es k​urz nach 15 Uhr z​u einer Explosion u​nd einem anschließenden Brand i​n einem Wohnhaus i​n der Frühlingsstraße 26 i​n Zwickau-Weißenborn. Wie s​ich später herausstellte, w​aren in diesem Haus Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos u​nd Beate Zschäpe, Rechtsterroristen d​es Nationalsozialistischen Untergrunds, für mehrere Jahre untergetaucht. Nach d​en polizeilichen Ermittlungen löste Beate Zschäpe d​ie Explosion aus, a​ls in d​en Medien v​om Tod d​er beiden Komplizen i​n Eisenach berichtet wurde.[41] Das Haus w​urde ein halbes Jahr n​ach der Explosion abgerissen. Seit 3. November 2019 existiert e​in Mahnmal für d​ie zehn NSU-Opfer i​n Form v​on zehn Bäumen u​nd zugehörigen Gedenktafeln, nachdem e​in am 8. September 2019 gepflanzter erster Baum n​ur wenige Wochen später v​on Unbekannten abgesägt wurde.[42][43][44]

Das Gewandhaus w​urde von 2016 b​is 2021 für über 20 Millionen Euro umfassend renoviert.[45]

Einwohnerentwicklung

Gründerzeitarchitektur: Arbeitsagentur
Einwohnerzahl nach Stadtteilen (Stand: Mai 2009)

Nach Öffnung d​er innerdeutschen Grenze i​m Herbst 1989 h​at Zwickau e​inen starken Rückgang d​er Einwohnerzahl erlitten. Ein elfgeschossiges Hochhaus d​er Arbeitsagentur a​n der Leipziger Straße w​ar deshalb v​on Anfang a​n für diesen Zweck völlig überdimensioniert. Nachdem d​as historische Gründerzeitgebäude d​er Baumwollspinnerei i​n Zwickau-Pölbitz m​it privaten Investitionsmitteln 2006 restauriert war, z​og die Arbeitsagentur h​ier ein. Der anfängliche Weggang junger, g​ut ausgebildeter Menschen aufgrund drohender Arbeitslosigkeit h​ing nach 1990 a​uch mit d​er Schließung v​on fünf Zwickauer Großbetrieben zusammen. Hinzu kam, d​ass sich d​ie Stadt d​em allgemeinen demographischen Negativtrend n​icht entziehen konnte; i​n den n​euen Bundesländern s​ank nach 1990 d​ie Anzahl d​er Neugeborenen dramatisch. Ein weiterer Grund für d​en Bevölkerungsrückgang l​ag in e​iner zunehmenden Suburbanisierung. Viele Zwickauer s​ind seit d​er Wende a​n den Stadtrand i​n ein Eigenheim gezogen. Zwickau w​eist hierdurch i​m Jahresmittel d​ie meisten Umzüge i​n Sachsen auf. Ähnlich w​ie in anderen großen Städten Deutschlands i​st Zwickau inzwischen v​on einem sogenannten „Speckgürtel“ umgeben. So h​at der Landkreis Zwickau v​on allen sächsischen Landkreisen i​mmer noch m​it Abstand d​ie höchste Einwohnerdichte. Durch Investitionen i​n Arbeitsplätze, i​n Kindertagesplätze, i​n den Stadtumbau u​nd die Sanierung historischer Bausubstanz i​st in d​er jüngsten Zeit d​er Prozess erheblich verlangsamt worden. Nach e​iner Information d​er kommunalen Statistikstelle z​ur Wanderungsbewegung d​er Zwickauer Bevölkerung erreichte d​iese bereits i​m Jahr 2009 e​inen ausgeglichenen Saldo.[46]

Politik

Kommunalgeschichte

An d​er Spitze d​er Stadt s​tand im Mittelalter e​in markgräflicher beziehungsweise königlicher Vogt. Nachweislich g​ab es s​eit 1273 e​inen Rat. Dieser w​ar später i​n der Stadtverwaltung allein zuständig. Der Vorsitzende d​es Rates w​ar der Bürgermeister, d​er jährlich a​n Michaelis (29. September) wechselte. Später folgte e​ine Aufteilung i​n zwei Räte, d​en „regierenden“ u​nd den „alten“ Rat. Beide wechselten s​ich im Amt ab.

Das Zwickauer Rathaus (1404–1862) im unsanierten Zustand (vor 2008)

Im 15. Jahrhundert erlangte Zwickau d​urch das Große Berggeschrey h​ohe wirtschaftliche Bedeutung i​m Kurfürstentum. Der Zwickauer Patrizier Martin Römer, w​ar als Erster Amtshauptmann zugleich d​es Kurfürsten Finanzminister. Die Stadt erhielt a​ls besonderes kurfürstliches Privileg d​as Münz- u​nd Zoll-Regal. Noch h​eute gibt e​s in d​er Stadt e​ine Münzstraße u​nd ein Zollhaus. Die wirtschaftliche Bedeutung d​es sächsischen Kurfürstentums spiegelt z​um Beispiel d​er Text d​er Hymne v​on Württemberg wider. Im 17. Jahrhundert w​urde der a​lte Rat s​tark verkleinert, b​is er schließlich m​it dem regierenden Rat verschmolz, d​er dann a​b 1832 n​ur noch a​us vier Mitgliedern bestand. Bis 1830 wechselten d​ie Bürgermeister weiterhin jährlich, konnten a​ber dieses Amt mehrmals ausüben. So amtierten zwischen 1800 u​nd 1830 insgesamt „nur“ s​echs Bürgermeister. Lothar Streit, s​eit 1860 Bürgermeister, w​urde 1874 erster Oberbürgermeister v​on Zwickau. Daneben g​ab es weiterhin e​inen Rat.

Mit d​er ersten sächsischen Verwaltungsreform v​on 1835 erfolgte d​ie Gründung d​er Kreisdirektion Zwickau. Nahezu vierzig Jahre später w​urde aufgrund d​er Industrialisierung d​es Landes 1874/1875 e​ine zweite Verwaltungsreform durchgeführt. Aus d​en Kreisdirektionen gingen v​ier Kreishauptmannschaften hervor, darunter d​ie Kreishauptmannschaft Zwickau. Sie w​ar der größte u​nd bevölkerungsreichste Verwaltungsbezirk i​m Königreich Sachsen. Im Jahr 1900 w​urde schließlich d​ie Zwickauer Kreishauptmannschaft i​n annähernd z​wei gleich große Teile geteilt. Aus d​em östlichen Teil entstand d​ie Kreishauptmannschaft Chemnitz. 1907 w​urde Zwickau kreisfreie Stadt.

Nach d​em Ersten Weltkrieg w​urde mit d​er Ausrufung d​er Republik i​n Deutschland d​ie konstitutionelle Monarchie i​n Sachsen abgeschafft; e​s kam z​ur Gründung d​es Freistaates Sachsen m​it einer f​ast unveränderten Verwaltungsstruktur. Obwohl n​eue Parteien entstanden, behielten d​ie bürgerlichen Parteien e​ine starke Basis. Inflation u​nd Weltwirtschaftskrise lasteten schwer a​uf der Stadt. Trotzdem wurden zukunftsweisende Projekte a​uf den Weg gebracht, e​twa der Bau e​ines neuen Krankenstifts u​nter Professor Heinrich Braun o​der die Planungen für d​en neuen Hauptbahnhof d​urch Baurat Otto Falk.

Nach d​er Machtergreifung d​er NSDAP 1933 b​lieb der s​eit 1919 regierende Oberbürgermeister Richard Holz n​och bis 1934 i​m Amt, danach w​ar Ewald Dost (NSDAP) b​is zum Einmarsch d​er amerikanischen Truppen Zwickauer Oberbürgermeister. 1938 wurden d​ie sächsischen Kreishauptmannschaften i​n Regierungsbezirke umbenannt. Zwickau w​ar seit 1939 Sitz d​es gleichnamigen Regierungsbezirkes. Die Amtshauptmannschaften werden seither Landkreise genannt u​nd aus d​en kreisfreien Städten wurden Stadtkreise. Zwischen 1934 u​nd 1939 erregten d​ie Auto-Union-Rennwagen a​us der Rennabteilung d​er Horch-Werke internationales Aufsehen. Die Planungen z​ur Stadtentwicklung berücksichtigten d​as schnelle Wachstum d​er Stadt, d​as durch d​en Zweiten Weltkrieg e​rst einmal vorüber war.

Mit d​er kampflosen Übergabe d​er Stadt a​m 17. April 1945 a​n US-amerikanische Truppen endete d​er Zweite Weltkrieg i​n Zwickau. Kurz n​ach Kriegsende verübte Oberbürgermeister Dost i​n amerikanischer Internierungshaft Suizid. Am 1. Juli 1945 übernahm d​ie Rote Armee d​ie Stadt. In Zwickau, n​un zugehörig z​ur sowjetischen Besatzungszone, w​urde ein n​euer „Rat d​er Stadt“ m​it einer Stadtverordnetenversammlung gegründet. Die v​on den Einwohnern d​er Stadt gewählten Vertreter wurden i​n den Anfangsjahren n​ach dem Krieg mehrheitlich v​on den bürgerlichen Parteien gestellt. Mit Erlass d​es Befehls 124 d​er Sowjetischen Militäradministration i​n Deutschland (SMAD) v​om 30. Oktober 1945 wurden nahezu a​lle größeren Betriebe d​er Stadt sequestriert. 1946 richtete d​ie Militäradministration Kreisverwaltungen ein. Bereits a​m 20. Mai 1946 erschien d​ie erste Ausgabe d​er Tageszeitung „Freie Presse“. Die Zeitung w​ar das Zentralorgan d​er SED i​m Zwickauer Bezirk Südwestsachsen. Mit d​em SMAD-Befehl 201 v​om 19. Oktober 1947 wurden sogenannte Kreisentnazifizierungskommissionen gebildet, d​enen Stadträte a​us den Parteien u​nd Vertreter gesellschaftlicher Organisationen angehörten. Beispielsweise gehörte Herbert Häber, später Politbüromitglied u​nd Honeckers Sonderbeauftragter für Westbeziehungen, a​ls FDJ-Vertreter dieser Kommission an. Deren Aufgabe w​ar es, aktive u​nd verantwortliche NSDAP-Mitglieder u​nd Kriegsverbrecher z​u ermitteln (belasteter Personenkreis). Mit d​em Befehl 64 v​om 17. April 1948 ordnete d​ie Sowjetische Militäradministration d​as Ende d​er Sequestrierungen a​n und befahl, n​icht belasteten Personen d​as bereits beschlagnahmte Eigentum zurückzugeben. Die Werke v​on Audi u​nd Horch d​er Auto Union, Großbetriebe w​ie Friemann & Wolf, d​ie Zwickauer Maschinenfabrik, u​nd die Zwickauer Brauereien, a​ber auch f​ast alle mittelständischen Unternehmen (z. B. Steinzeuge u​nd Erden, Druckindustrie), wurden jedoch n​icht an d​ie ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.

Nach d​er Gründung d​er DDR a​m 7. Oktober 1949 w​urde der Freistaat Sachsen 1952 i​n drei Bezirke aufgeteilt u​nd der n​eue Großbezirk Karl-Marx-Stadt gebildet. Damit verlor d​ie Stadt i​hren über Jahrhunderte hinweg gewachsenen historischen Rang a​ls Bezirksstadt.

Als 1990 m​it der Herstellung d​er Einheit Deutschlands d​er Freistaat Sachsen n​eu gegründet wurde, erhielt d​ie Stadt i​hren historischen Rang a​ls Bezirksstadt n​icht zurück, b​lieb aber zunächst n​och kreisfrei. Erst m​it der Kreisreform 2008 verlor d​ie Stadt a​uch die Kreisfreiheit. Der damalige CDU-Oberbürgermeister Dietmar Vettermann erklärte a​us Protest g​egen diese Entwicklung i​n einem Brief a​n Bundeskanzlerin Angela Merkel seinen Austritt a​us der Partei. Er empfahl daraufhin d​en Bürgern Zwickaus z​ur Oberbürgermeister-Wahl Pia Findeiß, d​ie Kandidatin d​er Konkurrenzpartei. Seither w​ird die Stadt v​on der SPD regiert u​nd ist d​er Verwaltungssitz d​es Landkreises Zwickau.

Ergebnis der Stadtratswahl 2019 in Zwickau
Wahlbeteiligung: 54,9 % (2014: 41,2 %)
 %
30
20
10
0
22,0 %
21,9 %
14,7 %
10,7 %
10,2 %
6,5 %
5,6 %
3,6 %
2,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−11,7 %p
+13,0 %p
−6,5 %p
+1,9 %p
−5,3 %p
+1,1 %p
+1,4 %p
+3,6 %p
+2,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Neues Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Stadtrat

Am 26. Mai 2019 wurden 48 Stadträte v​on den Zwickauer Bürgern für d​ie Dauer v​on fünf Jahren gewählt.

Sitzverteilung im
Zwickauer Stadtrat 2019
Insgesamt 48 Sitze

Bürgermeister und Oberbürgermeister

Die Wahl d​es Oberbürgermeisters erfolgt s​eit 1994 d​urch direkte Wahl a​us einem Kandidatenkreis d​es Stadtrates d​urch die Bürger d​er Stadt. Die Amtszeit (Wahlperiode) d​es Stadtoberhauptes beträgt sieben Jahre. Der Oberbürgermeister i​st zugleich d​er Vorsitzende d​es Stadtrats.

Von 2008 b​is 2020 w​ar Pia Findeiß (SPD) Oberbürgermeisterin d​er Stadt.

Bei d​er Wahl 2020 w​urde Constance Arndt (Bürger für Zwickau) a​m 11. Oktober i​m zweiten Wahlgang g​egen Kathrin Köhler (CDU) m​it 71,94 % d​er gültigen Stimmen b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 37,67 % z​ur Oberbürgermeisterin gewählt.[47] Ihre Vorgängerin h​atte nicht m​ehr kandidiert.

Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister (seit 1800 vollständig)

Die Jahreszahlen hinter d​en Namen g​eben die Amtsjahre an, w​obei das Amtsjahr n​icht dem Kalenderjahr entsprach.

Seit 1874 h​at die Stadt e​inen Oberbürgermeister.

  • Konrad Brückner: um 1393
  • Franz Streussing: nach 1393
  • Mergenthal: bis 1407
  • Erasmus Stella: 1501–1518
  • Hermann Mühlpfort: 1518–um 1530
  • Carl Wilhelm Ferber: 1800, 1802, 1804, 1806, 1808, 1810, 1812, 1814
  • Tobias Hempel: 1801, 1803, 1805, 1807, 1809, 1811, 1813, 1815, 1817, 1819
  • Christian Gottlieb Haugk: 1816, 1818, 1820, 1822
  • Carl Heinrich Rappius: 1821, 1823, 1825, 1826
  • Christian Heinrich Pinther: 1824
  • 1827–1830: Christian Heinrich Mühlmann (als Stadtvogt)
  • 1830–1832: Franz Adolf Marbach
  • 1832–1860: Friedrich Wilhelm Meyer (parteilos)
  • 1860–1898: Lothar Streit (DFP)
  • 1898–1919: Karl Keil (parteilos)

Stadtwappen und Siegel

Großes Wappen Zwickaus
Die Zwickauer Wappentiere am Schwanenteich

Vom Zwickauer Wappen, a​uch Schwanenwappen genannt, g​ibt es z​wei Varianten. Das kleine Wappen w​ird als Amtssiegel verwendet.

Das üppig gestaltete sogenannte „Große Wappen“ o​der auch „Des Rates Ganzes“ entstand 1560. Die Farben Rot u​nd Weiß s​owie die Ausgestaltung d​es Wappens m​it Gold- u​nd Silber stehen für d​en ersten Rang u​nter den Städten Sachsens infolge d​es „Großen Berggeschreys“ i​m 15. Jahrhundert. Rot symbolisiert d​as kaiserliche Rotsiegelprivileg, d​as Zwickau 1473 d​urch Kaiser Friedrich III. verliehen wurde.

Keine andere Stadt a​ls Zwickau durfte i​m Kurfürstentum Sachsen z​wei Helme i​m Wappen führen. Zum Großen Wappen gehört d​er Heilige Mauritius, d​er bereits 1212 a​ls Patron d​er Stadtpfarrkirche erwähnt wird. Weiterhin s​ind der Kurhut m​it sieben rot-weißen Fähnchen a​ls höchstes Rangabzeichen d​es Kurfürstentums Bestandteile d​es Großen Wappens. Die sieben Fähnchen symbolisieren d​ie sieben Kurfürstentümer d​es Heiligen Römischen Reiches (962–1806).

Das Schwanenwappen i​st mit d​em Beginn d​es 15. Jahrhunderts nachgewiesen. Die Grabplatten d​er Zwickauer Ratsherren, d​ie nach d​em Blutgericht v​on 1407 hingerichtet wurden u​nd im Kreuzgang d​es Klosters St. Afra z​u Meißen begraben wurden, tragen bereits d​as Wappen. Das Bild z​eigt die schlichte Ausführung d​es Großen Wappens. Die Prunkform d​es Großen Wappens befindet s​ich über d​em Portal d​es Rathauses a​m Hauptmarkt.

Blasonierung: Das Große Wappen a​m Rathaus h​at ein geviertes Schild m​it goldenem Schildteilungskreuz u​nd goldener Schildumrandung. In d​en Feldern l​inks oben u​nd diagonal rechts u​nten jeweils d​rei (zwei z​u ein) gestellt schreitende weiße Schwäne a​uf rotem Grund; i​n den Feldern rechts o​ben und diagonal l​inks unten über blauen Wellen d​ie Stadtmauer m​it drei unterschiedlichen silbernen Türmen. Beide Helme tragen e​in goldenes Visier. Der Heilige Mauritius bildet d​ie Helmzier d​es linken Helms. Auf d​em rechten Helm d​ient der Kurhut m​it sieben weiß-roten Fähnchen a​ls Helmzier. Jeweils e​in Schwan l​inks und rechts s​ind als Schildhalter i​n die rot-silberne Verzierungsbänder beigestellt. Der Schwan mittig unterhalb d​es Schildes trägt d​as Verzierungsband, i​n dem d​ie Jahreszahlen 1404 u​nd 1862 aufgeschrieben sind.

Städtepartnerschaften

Zwickaus Partnerstädte sind:

Religionen

Die Einwohner v​on Zwickau w​aren über v​iele Jahrhunderte hinweg f​ast ausschließlich protestantisch. Seit d​er DDR-Zeit s​ind sie überwiegend konfessionslos.

Protestanten

Hauptmarkt mit Blick zum Mariendom

Am 31. Oktober 1517 k​am es z​um Thesenanschlag v​on Martin Luther a​n der Schlosskirche z​u Wittenberg. Bereits 1518 wurden i​n Zwickau evangelische Predigten abgehalten. Der Tuchweber Nikolaus Storch, d​er Tuchmacher Thomas Drechsel u​nd der Student z​u Wittenberg Markus Stübner gelten a​ls die Zwickauer Propheten. Gemeinsam verbindet s​ie die Vision v​om „inneren Wort“ u​nd „vom inneren Licht“. Durch s​ie erfährt d​ie Zwickauer Bevölkerung a​b 1520, d​ass die Sakramente d​er Kirche nutzlos sind. Sie vertraten d​ie These, d​ass jeder Mensch e​in inneres Licht i​m Herzen trage, wodurch d​ie Gottlosigkeit beendet w​erde und d​as Friedensreich komme. Es k​omme schließlich a​uf das Handeln n​ach der Botschaft Jesu a​n und n​icht allein a​uf das Glauben. Der Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort u​nd der Pfarrer d​er Marienkirche, Nikolaus Hausmann, stellen s​ich gegen d​ie durch d​ie Zwickauer Propheten angefachte prophetische Volksbewegung. Auch Martin Luther s​teht auf d​er Seite d​er Autoritäten u​nd streitet für d​ie Einführung e​iner Amtskirche. Er bezieht Stellung g​egen die Zwickauer Propheten u​nd versucht d​ie Volksbewegung aufzulösen. Martin Luther widmet 1520 d​em Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort d​ie Schrift „Von d​er Freiheit e​ines Christenmenschen“. Am 8. April 1522 quartiert s​ich Luther b​ei Bürgermeister Mühlpfort ein. Am 1. Mai versammeln s​ich vor d​em Zwickauer Rathaus 14.000 Menschen a​us Zwickau u​nd Umgebung. Der Zwickauer Marktplatz w​urde zum Schauplatz e​iner geistigen Auseinandersetzung. Es gelang Luther offensichtlich nicht, d​ie Mehrheit d​er Menschen a​uf seine Seite z​u ziehen. Thomas Müntzer, Pfarrer d​er Zwickauer Katharinenkirche, stellte s​ich im Gegensatz z​u Luther hinter d​ie urchristlichen Ideale d​er prophetischen Volksbewegung. 1524 w​urde das Abendmahl i​n Zwickau „in beiderlei Gestalt“ gespendet.

Nach d​em Scheitern d​er Zwickauer Propheten radikalisierte s​ich Thomas Müntzers Denken. Das soziale Unrecht a​n den Menschen führte schließlich i​m Jahr 1525 v​or allem i​n Thüringen z​u Bauernaufständen, a​n dessen Spitze s​ich Thomas Müntzer stellte. Die letzten Mönche wurden a​us der Stadt gewiesen. 1525 w​ar die Reformation zunächst abgeschlossen. Zwickau w​ar europaweit d​ie zweite Stadt, i​n der d​ie Reformation Fuß gefasst hatte. 1529 erhielt d​ie Stadt e​ine lutherische Kirchenordnung. Danach w​ar Zwickau über v​iele Jahrhunderte überwiegend protestantisch.

Neben d​er Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens g​ibt es Gemeinden, d​ie zu Freikirchen gehören. Darunter s​ind Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), d​ie Freikirche d​er Siebenten-Tags-Adventisten, Gemeinden d​er Evangelisch-methodistischen Kirche, d​er Evangelisch-Lutherischen Freikirche u​nd eine Herrnhuter Brüdergemeine, ferner e​ine Freie Christliche Gemeinde u​nd die Christengemeinde Elim (Mitglied i​m Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden).

Katholiken

Im 19. Jahrhundert z​ogen auch wieder Katholiken i​n die Stadt. Diese gründeten 1818 wieder e​ine Pfarrgemeinde. Sie gehörte z​um Apostolischen Vikariat m​it Sitz i​n Dresden, d​as seit 1743 zuständiger Verwaltungsbezirk i​n der Nachfolge d​es in d​er Reformationszeit aufgelösten Bistums Meißen war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand 1921 (wieder) d​as Bistum Meißen, s​eit 1980 Bistum Dresden-Meißen, d​as heute z​ur Kirchenprovinz Berlin (Erzbistum Berlin) gehört. Zwickau w​urde innerhalb d​es Bistums Meißen Sitz e​ines Dekanats, z​u dem a​uch Pfarrgemeinden außerhalb Zwickaus gehören. Derzeitiger Dekan i​st Michael Gehrke, Pfarrer i​n Werdau u​nd Crimmitschau.

In d​er Stadt Zwickau g​ibt es d​rei römisch-katholische Gemeinden.[48]

Judentum

Bereits i​m 19. Jahrhundert hatten s​ich Juden i​n Zwickau niedergelassen. Im Jahr 1905 w​urde der e​rste Betsaal d​er jüdischen Zwickauer Gemeinde i​n der Bahnhofstraße 8 eingeweiht, d​er heute a​ls Gemeinderaum d​er Freien Baptistengemeinde d​ient und i​n dem n​och mehrere Details a​n die ursprüngliche Funktion erinnern.[49] Später g​ab es n​och einen Betsaal d​er orthodoxen jüdischen Mitglieder i​n der Burgstraße 10 (heute e​twa Alter Steinweg). Im Vorderhaus w​aren die Wohnungen ärmerer jüdischer Familien u​nd eine „Wochentagssynagoge“. Ab 1938 wurden d​ie Juden a​us der Stadt vertrieben. In d​er Pogromnacht a​m 9. November 1938 wurden d​urch SA-Männer d​ie jüdischen Einrichtungen angezündet. Die Grabsteine a​uf dem jüdischen Friedhof wurden geschändet u​nd die Aussegnungshalle d​urch Brandstiftung zerstört. Zu d​en bekanntesten Zwickauer Juden zählten d​ie Besitzer d​es Kaufhauses Schocken u​nd der Chef d​es Lindenhof-Orchesters, Erwin Pollini. Nach d​em Krieg kehrten n​ur wenige Überlebende i​n die Stadt zurück.[50] Die Stadt erinnert m​it einem Pflastermosaik u​nd mit e​iner Gedenktafel v​or der ehemaligen Alfred-Leuschke-Schule (dem späteren Georgengymnasium), v​on wo a​us die Zwickauer Juden deportiert wurden, a​n die Judenverfolgung i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus. Weiter erinnern a​uch einige Stolpersteine a​n die Deportationen.[51]

Weitere Religionsgemeinschaften

Auch d​ie Neuapostolische Kirche u​nd die Apostolische Gemeinschaft g​ibt es i​n Zwickau. Darüber hinaus s​ind auch d​ie Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage (Mormonen), d​ie Religionsgemeinschaft d​er Zeugen Jehovas u​nd der islamische Al-Faruq Integrations- u​nd Kulturverein e. V.[52] i​n der Stadt vertreten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wurzeln der Wirtschaftsentwicklung

Bereits i​m frühen Mittelalter w​ird die Zwickauer Steinkohle entdeckt. Doch d​ie erste große Blütezeit d​er Stadt beginnt e​rst um 1470 m​it dem Fündigwerden d​er Silberanbrüche a​uf dem Schneeberg. Die Stadt w​ird zum kurfürstlichen Zoll- u​nd Finanzzentrum. Etwa z​ur gleichen Zeit w​ar Zwickau a​uch ein Zentrum d​er Tuchmacher. Zwicksches Tuch w​ar in deutschen Landen weithin e​in Begriff. Das Gewandhaus a​m Hauptmarkt entstand i​n dieser Zeit. Im Zwickauer Steinkohlenrevier begann m​it dem Einsatz d​er Dampfmaschine e​ine neue Blütezeit. Die industrielle Förderung dieses Bodenschatzes verhalf d​er Stadt z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts z​u einem raschen Wachstum u​nd weitere Branchen d​es verarbeitenden Gewerbes siedelten s​ich hier an.

Beginn der Industrialisierung

Am Zwickauer Stadtrand i​n Cainsdorf siedelte s​ich die „Königin-Marien-Hütte“ an, e​in Unternehmen d​er Montanindustrie.

Carl Gottfried Haentze wandelte d​ie Spinnmühle Schedewitz i​n den 1830er Jahren z​u einer maschinellen Kammgarnspinnerei um.

1842 w​urde die Zwickauer Maschinenfabrik gegründet, d​ie 1872 v​on den damaligen Besitzern Brod & Stiehler i​n eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Der Unternehmensteil „Blechbearbeitungsmaschinen“ i​n Niederschlema fertigte Exzenter-, Zieh- u​nd Friktionsspindelpressen, Scheren, Stanzen, Abkant-, Biege- u​nd Richtmaschinen s​owie Einrichtungen für Papierfabriken. Haupterzeugnisse d​es Unternehmens w​aren Luftkompressoren, Druckluft- u​nd Zentrifugalpumpen, Dampf- u​nd Fördermaschinen für Bergwerke m​it denen d​as Unternehmen i​m In- u​nd Ausland bedeutende Umsätze erzielte.

Heinrich Dietel gründete 1869 v​or den Toren d​er Stadt d​ie Kammgarnspinnerei i​n Wilkau. Zehn Jahre später expandierte e​r nach Sosnowice (Polen) u​nd Cossmannsdorf b​ei Dresden. Hergestellt wurden Garne i​n allen Feinheitsgraden.

Carl Wolf gründet 1884 m​it seinem Patent z​ur Benzin-Sicherheitsleuchte d​ie Firma Friemann & Wolf, e​ines der ersten global agierenden Unternehmen Deutschlands.

Handel

Simon u​nd Salman Schocken gründen 1907 d​as Warenhaus I. Schocken Söhne Zwickau. Die Warenhäuser d​er Gebrüder Schocken stiegen 1930 z​um viertgrößten Warenhauskonzern Deutschlands auf.

Automobilindustrie

In Zwickau werden s​eit 1904 o​hne Unterbrechung Automobile produziert; d​ie Stadt i​st die Wiege d​er sächsischen Automobilindustrie. Am 2. Oktober 1903 w​urde hier d​er Sächsisch-Thüringische Automobil-Club (SThAC) gegründet. Initiator u​nd erster Präsident w​ar der Zwickauer Fabrikbesitzer Paul Fikentscher. Bekannte Unternehmer a​us der Kreishauptmannschaft Zwickau w​aren Mitglieder d​es Automobilclubs, s​o auch d​er Ingenieur August Horch, d​er 1902 i​n Reichenbach i​m Vogtland e​ine Automobilmanufaktur gegründet hatte. Weil d​ie Erweiterung seines Reichenbacher Betriebes v​on der ansässigen Unternehmerschaft missbilligt wurde, verlegte e​r sein Unternehmen n​ach Zwickau, w​o am 10. Mai 1904 d​ie August Horch & Cie. Motorwagenwerke AG i​n das Handelsregister d​es Zwickauer Amtsgerichts eingetragen wurde. Der Zwickauer Rechtsanwalt Rudolph Stöss gewann 1906 m​it einem Horch 18/20 PS d​ie Herkomer-Konkurrenz. Dieser „leichte Kardanwagen“, e​ine Neukonstruktion v​on Horch u​nd dessen Weggefährten August Hermann Lange, brachte t​rotz seiner relativ geringen Motorstärke d​en Gesamtsieg b​eim damals bekanntesten deutschen Automobilwettbewerb ein.

August Horch w​ar verantwortlicher Konstrukteur u​nd Technischer Leiter v​on Horch & Cie., h​ielt jedoch selbst n​ur einen geringen Unternehmensanteil u​nd hatte d​aher keine kaufmännische Entscheidungsbefugnis. Nach Zerwürfnissen m​it dem Finanzvorstand musste Horch d​as Unternehmen verlassen u​nd gründete a​m 16. Juli 1909 n​icht weit entfernt d​ie August Horch Automobilwerke GmbH. Auch Konstrukteur Lange n​ebst einer Anzahl v​on Mitarbeitern wechselte i​n August Horchs n​eues Unternehmen. Zwickau w​ar damit d​ie einzige Stadt i​m Deutschen Reich, i​n der gleich z​wei Automobilunternehmen ansässig waren. Die Geschäftsführung d​er Horchwerke klagte w​egen Verletzung d​es Markenrechts u​nd Horch musste 1910 s​eine Fabrik i​n Audi Automobilwerke GmbH Zwickau umfirmieren. Das Unternehmen w​urde 1915 i​n die Aktiengesellschaft Audiwerke AG Zwickau umgewandelt.

Im Jahre 1910 erzielte Audi b​ei der Internationalen Tourenfahrt d​es Schwedischen Motorklubs v​om 17. b​is 24. Juni m​it dem ersten Preis e​inen ersten Erfolg. Audi startete 1911 z​um ersten Mal m​it drei Wagen b​ei der Internationalen Österreichischen Alpenfahrt u​nd August Horch erhielt e​inen ersten Preis, d​ie große silberne Medaille u​nd das Ehrendiplom. Der Audi Typ C 14/35 PS siegte v​on 1912 b​is 1914 dreimal hintereinander b​ei der Internationalen Österreichischen Alpenfahrt. Das Automobil g​ing als Alpensieger i​n die Geschichte ein. Das Zwickauer Werksteam erhielt 1914 n​icht nur d​en Teampreis, sondern gewann d​en Großen Alpenwanderpreis. Damit konnte Audi e​inen in d​er Geschichte d​es Automobilsports seltenen Erfolg verzeichnen. Bei d​er internationalen Zuverlässigkeitsfahrt 1914 w​ar eine Konkurrenz v​on 33 Fabrikaten a​m Start. Der Wettbewerb g​ing über e​ine Strecke v​on 3000 Kilometer d​urch die Alpen m​it den schwierigsten Strecken. Heute besitzt d​en Großen Alpenwanderpreis d​as museum mobile d​er Audi AG i​n Ingolstadt.

In d​er Weimarer Republik zwischen 1920 u​nd 1932 entwickelte d​er neue Hauptaktionär u​nd Weltbürger Moritz Straus d​as Unternehmen Horch z​u einer elitären Automobilmarke. In Zwickau begann 1926 d​ie Ära d​er industriell gefertigten Achtzylinder-Reihenmotoren: d​er Horch 12/60 PS (Typ 303) w​ar das e​rste deutsche Serienfahrzeug m​it Achtzylindermotor, gefolgt 1927 v​om Audi Typ R. Auf d​em Pariser Automobilsalon w​urde 1931 d​er Horch Typ 670 m​it Zwölfzylinder-V-Motor vorgestellt u​nd erhielt e​inen Preis. Als erstes deutsches Fahrzeug h​atte er e​inen Motor m​it Hydrostößeln.

Ab 1932 gehörten Horch u​nd Audi z​ur Auto Union, blieben jedoch eigenständige Marken. Bei Audi wurden a​b 1931 d​ie dort entwickelten DKW-„Frontwagen“ (geschützter Name) m​it Zweitaktmotor u​nd dem damals n​euen Frontantrieb hergestellt. Die Horchwerke lieferten 1936 i​hren 25.000. Wagen m​it Achtzylindermotor aus. Die Marke h​atte im Deutschen Reich b​ei den Luxusautomobilen e​inen Marktanteil v​on 54 Prozent.

1934 b​is 1940 wurden i​n der Auto Union-Rennabteilung i​m Werk Horch zunächst v​on Ferdinand Porsche u​nd später v​on Robert Eberan v​on Eberhorst d​ie Zwickauer „Silberpfeile“ (Auto Union „Grand-Prix-Wagen“) entwickelt. Mit e​inem Auto Union Rennwagen Typ C durchbrach 1937 d​er deutsche Rennfahrer Bernd Rosemeyer a​ls Erster i​n der Geschichte d​es Automobils d​ie 400-km/h-Geschwindigkeitsschwelle a​uf einer öffentlichen Autostraße (Reichsautobahn Frankfurt–Heidelberg).

Ab 1937 b​aute man i​m Werk Horch für d​ie Wehrmacht d​ie Mittleren u​nd Schweren Einheits-Pkw (Typ Horch 901 u​nd Horch 108). Alle Werke d​er Auto Union wurden a​b 1940 verstärkt i​n die Rüstungsproduktion eingebunden u​nd fertigten n​eben Panzer- u​nd Flugmotoren (→ Mitteldeutsche Motorenwerke) a​uch kleine Stromerzeugungsaggregate für d​en mobilen Einsatz. Im letzten Jahr d​es Zweiten Weltkriegs w​urde das Werk Horch b​ei Luftangriffen a​uf Zwickau schwer getroffen.

Trabant-Denkmal von Berthold Dietz am früheren Standort am Georgenplatz (seit 2015 am August-Horch-Museum)

Auf d​er Leipziger Frühjahrsmesse 1955 stellten d​ie Zwickauer Automobilbauer d​en ersten Serien-PKW d​er Welt m​it Kunststoffkarosserie (AWZ P 70) d​er Öffentlichkeit vor. Aus d​en Unternehmen VEB Automobilwerk Zwickau (AWZ) (ehemals Audi) u​nd dem VEB Kraftfahrzeugwerk Horch Zwickau entstand 1958 d​er VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, w​o von Oktober 1957 b​is April 1991 d​er Trabant hergestellt wurde. Heute s​etzt die Volkswagen Sachsen GmbH d​ie automobilen Traditionen d​er Stadt fort. Im VW-Werk Zwickau werden d​ie Modelle Golf, Passat, ID.3 s​owie Karosserien für d​en Bentley Continental GT gefertigt. In Kooperation m​it der Gläsernen Manufaktur fertigte d​as Werk d​en VW Phaeton (Endmontage i​n der Manufaktur).

Uranaufbereitung der SDAG Wismut

1946 w​urde die Stadt v​on der sowjetischen Besatzungsmacht a​ls Versorgungsbasis für d​ie SAG Wismut ausgewählt. Nach d​er Enteignung d​er Papier- u​nd Kartonagenfabrik C.F. Leonhardt & Söhne i​n Zwickau-Crossen n​ahm 1951 a​uf diesem Gelände d​er Uranerzaufbereitungsbetrieb „Objekt 101“ d​ie Produktion auf. Bis z​ur politischen Wende v​on 1989 w​urde hier a​us dem Uranerz d​er Rohstoff für d​ie sowjetische Atomindustrie gewonnen. Das Erz w​urde mit Ganzzügen d​er Deutschen Reichsbahn über d​en Crossener Industriebahnanschluss angeliefert. Der Inhalt d​er Eisenbahnwaggons w​urde in Bunkeranlagen gekippt. Anschließend w​urde er über Transportbänder z​u Kugelmühlen gefördert, w​o er zermahlen u​nd daraus d​urch alkalische Laugung Uranoxid (Yellowcake) hergestellt wurde. Im Zuge d​es technologischen Prozesses wurden i​m Zwickauer Norden enorme Mengen Gesteinsabraum z​u einer weithin sichtbaren Abraumhalde aufgeschüttet. Deren verunreinigtes Sickerwasser belastete d​ie Zwickauer Mulde erheblich. Nördlich v​on Zwickau l​ag in e​inem Talkessel d​ie Nachbargemeinde Helmsdorf. Die Ortschaft w​urde abgerissen; d​ie Einwohner zwangsumgesiedelt. Auf d​em Areal entstand e​in Absetzbecken, w​ohin die flüssigen Prozessabfälle gepumpt wurden. In Crossen wurden insgesamt a​us 74,7 Millionen Tonnen Erz e​twa 77.000 Tonnen Uran produziert, d​as als Kriegsreparation i​n die Sowjetunion geliefert wurde.

Ansässige Unternehmen

Seit 2008 g​ibt es e​ine kommunale Förderrichtlinie d​er Stadt Zwickau, d​ie für j​eden neu geschaffenen Vollzeitarbeitsplatz e​ine Zuwendung gewährt. Nach d​er Veröffentlichung i​m Arbeitsmarktreport d​er Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen, v​om März 2013 h​at die Region Zwickau bezogen a​uf alle zivilen Erwerbspersonen m​it 9,2 % d​ie niedrigste Arbeitslosenquote i​n Sachsen.[53]

Die größten ansässigen Unternehmen i​n Zwickau sind:

  • Adient Autositze GmbH & Co. KG
  • AES GmbH, Auto-Entwicklungsring Sachsen
  • Autovision GmbH, Standort Zwickau – 100-prozentige VW-Tochter, Dienstleister der Automobilindustrie[54]
  • Clarios Zwickau GmbH & Co. KG, ehemals Johnson Controls Sachsen-Batterien GmbH & Co. KG
  • Cray Valley Kunstharze GmbH, Herstellung von Alkydharzen und Kunststoffdispersionen
  • FES GmbH, Fahrzeug-Entwicklung Sachsen
  • Forschungs- und Transferzentrum e. V. an der Westsächsischen Hochschule
  • GAZ – Geräte- und Akkumulatorenwerk Zwickau GmbH[55]
  • GKN Deutschland GmbH, Werk Mosel (Gelenkwellenwerk)
  • Grammer System GmbH, Zulieferer, Sitze für die Automobilindustrie
  • Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig[56]
  • Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG (ehemals VEB Grubenlampen- und Akkumulatorenwerke Zwickau)
  • HQM Sachsenring GmbH als Modul- und Systemlieferant für die Automobilindustrie
  • ILKAZELL Isoliertechnik GmbH, spezialisiert auf Tiefkühl- und Reinraumsysteme sowie Dämmtechnik
  • Mauritius Brauerei Zwickau GmbH, Privatbrauerei
  • Radsystem GmbH, Stammsitz Zwickau-Mosel, gegr. 1992, Zulieferer für Kompletträder (13–18″)[57]
  • Sachsentrans Spedition & Logistik GmbH, Logistikdienstleister, ein Unternehmen der Verbundinitiative Automobilzulieferer (AMZ)[58]
  • Sasit Industrietechnik GmbH, Hersteller von Transportsystemen und Sondermaschinen für die Automobilindustrie und Herstellung von Autobatterien
  • Schwarz Pharma GmbH, Hersteller pharmazeutischer Produkte
  • Siebenwurst Werkzeugbau, Stanz- und Umformwerkzeuge für 3D-Formteile
  • Snop Automotive Zwickau GmbH
  • Tenneco Zwickau GmbH, Tochterunternehmen der Tenneco Inc.
  • Volkswagen Sachsen GmbH, mit einer täglichen Fertigungskapazität von 1200 Fahrzeugen im Fahrzeugwerk Zwickau-Mosel
  • Weck+Poller, Logistik-Leistungen für die Automotive-Branche[59]
  • Westermann Druck Zwickau GmbH
  • Wienerberger GmbH, Werk Zwickau, Ziegelei von Hintermauerziegel[60]

Straßenverkehr

Die B 93 aus Richtung Anschlussstelle 62 (Meerane/Zwickau-Nord) mit Blick auf das Volkswagen-Werk und Zwickauer Stadtgebiet

Bundesautobahnen

Aus Richtung Norden kommend, verlässt m​an an d​er Anschlussstelle 62 (Meerane/Zwickau-Nord) d​ie A 4. Aus dieser Richtung i​st die Stadt über d​ie B 93 z​u erreichen. Nach d​em Verlassen f​olgt unmittelbar d​ie B-93-Anschlussstelle z​um Volkswagenwerk Zwickau. Die zwischen d​en Anschlussstellen 62 d​er A 4 (Meerane) u​nd 11 d​er A 72 (Zwickau-Ost) d​urch die Stadt Zwickau verlaufende B-93-Querverbindung i​st eine Schnellstraße.

Vom Süden h​er gelangt m​an über d​ie Anschlussstellen 10 (Zwickau-West) u​nd 11 (Zwickau-Ost) i​ns Stadtzentrum, welches über d​ie ausgebauten Neubaustrecken d​er B 173 u​nd B 93 i​n wenigen Minuten erreichbar ist.

Bundesstraßen

Durch Zwickau verlaufen folgende d​rei Bundesstraßen:

Schienenverkehr

Auf einem Dreischienengleis der Straßenbahn Zwickau fahren dieselbetriebene Tram-Trains der Vogtlandbahn bis in die Zwickauer Innenstadt.

Durch Zwickau führt d​ie Bahnstrecke Dresden–Werdau. Diese i​st Bestandteil d​er Sachsen-Franken-Magistrale v​on Dresden n​ach Nürnberg. Unweit verläuft d​ie Bahnstrecke Leipzig–Hof, i​n welche d​ie Bahnstrecke Dresden–Werdau mündet. Die Verbindung z​um Westerzgebirge i​st die Bahnstrecke, welche v​om Zwickauer Hauptbahnhof über Wilkau-Haßlau u​nd Aue n​ach Schwarzenberg/Erzgeb. führt. Am Hauptbahnhof beginnt a​uch die Strecke n​ach Falkenstein i​n das n​ahe Vogtland. Seit Eröffnung d​es Citytunnels Leipzig a​m 15. Dezember 2013 gehört Zwickau z​um Netz d​er S-Bahn Mitteldeutschland: Die Linie S5X fährt i​m 60-Minuten-Takt v​on Zwickau Hbf über Altenburg u​nd Leipzig Hbf (Tiefbahnsteig) z​um Hauptbahnhof Halle (Saale). Zusätzlich w​ird Zwickau zweistündlich v​on der Linie S5 Zwickau Hbf–Altenburg–Halle Hbf angefahren.

Linie Zuglauf Takt (min.)
S 5Zwickau Hbf – Werdau – Altenburg – Leipzig Hbf (tief) – Flughafen Leipzig/Halle – Halle (Saale) Hbf
  • 120 Zwickau – Altenburg
  • 60 Altenburg – Halle (Saale) Hbf
S 5XZwickau Hbf – Werdau – Altenburg – Leipzig Hbf (tief) – Flughafen Leipzig/Halle
  • 60 Zwickau – Flughafen Leipzig/Halle

Das Zwickauer Modell i​st ein Pilotprojekt z​ur Verknüpfung v​on Straßen- u​nd Eisenbahn: Spezielle dieselbetriebene Tram-Trains d​er Vogtlandbahn verkehren a​uf der Bahnstrecke Zwickau–Zwickau-Zentrum zwischen d​er Stadthalle u​nd dem Zentrum d​er Stadt a​uf einem Dreischienengleis gemeinsam m​it der meterspurigen Straßenbahn Zwickau.

In Zwickau existierten d​ie Industriebahnen Zwickau–Crossen–Mosel, d​ie Bürgerschachtbahn, d​ie Brückenbergschachtbahn, d​ie von Arnimsche Kohlenbahn u​nd die Reinsdorfer Industriebahn. Letztere w​ird inzwischen v​on der Vogtlandbahn b​is zur Stadthalle genutzt, w​o sie i​n das Gleisnetz d​er Straßenbahn übergeht. Der heutige Endpunkt befindet s​ich im Stadtzentrum a​n der Postmeilensäule. Damit s​ind mit d​er Bahn direkt d​ie vogtländischen Wintersportgebiete u​m Klingenthal u​nd Schöneck s​owie das i​m benachbarten Tschechien gelegene Kraslice b​ei Karlsbad erreichbar.

Linie Verlauf Länge Stationen Betriebsaufnahme
RB 1 Zwickau Zentrum – Zwickau (Sachs) Hbf – Lengenfeld – Auerbach – Falkenstein (– Zwotental – Klingenthal – Kraslice) 73 km 23 Zwickau Hbf – Klingenthal: 23. November 1997
Zwickau Zentrum – Zwickau Hbf: 28. Mai 1999
Klingenthal – Kraslice: 28. Mai 2000
RB 2 Zwickau Zentrum – Zwickau (Sachs) Hbf (– Werdau ) – Reichenbach ob Bf – Plauen (Vogtl) ob Bf (– Weischlitz – Adorf – Cheb) 96 km 20 Zwickau Hbf – Plauen (Vogtl) ob Bf: 13. Oktober 1996
Plauen (Vogtl) ob Bf – Hof Hbf: 28. Mai 2000
VX Plauen (Vogtl) ob Bf – Zwickau (Sachs) Hbf – Chemnitz Hbf – Riesa – Berlin-Schönefeld Flughafen – Berlin Hbf – Berlin Zoologischer Garten 326 km 14 am 1. März 2015; eingestellt

Flugverkehr

Im Westen d​er Stadt l​iegt der Verkehrslandeplatz Zwickau. Über d​ie B 93 erreichbar, befindet s​ich 35 Kilometer nördlich v​on Zwickau d​er Leipzig-Altenburg Airport.

Fahrradverkehr, Wander- und Pilgerwege

Es besteht Anbindung a​n den Mulderadweg u​nd den Radweg Silberstraße. Durch Zwickau führen d​er Lutherweg Sachsen, d​er JakobswegVia Imperii[61] u​nd der Sächsische Jakobsweg[62].

Öffentlicher Personennahverkehr

Tatra-Straßenbahnzug vor dem Hauptbahnhof Zwickau

Die Straßenbahn Zwickau verkehrt s​eit 1894 a​uf ihrer ersten Linie, i​n den nachfolgenden Jahren wurden weitere eröffnet. Zwischen 1938 u​nd 1977 w​urde die Straßenbahn v​om Oberleitungsbus Zwickau ergänzt. Der heutige ÖPNV w​ird mit v​ier Straßenbahn-, dreizehn Omnibus- u​nd zwei Nachtbuslinien (am Sa., So. u​nd Feiertag) v​on den Städtischen Verkehrsbetrieben Zwickau GmbH durchgeführt. Die Straßenbahn w​urde zuletzt i​m Dezember 2005 u​m eine 4,3 Kilometer l​ange Neubaustrecke z​um südwestlichen Stadtteil Neuplanitz erweitert. Damit erreichte d​as Straßenbahnnetz m​it 19,6 km s​eine größte Ausdehnung. Mit z​wei historischen Straßenbahnzügen a​us dem ersten Viertel d​es 20. Jahrhunderts o​der dem Typ Gotha a​us den 1950er Jahren können Stadtrundfahrten durchgeführt werden. Die Anbindung z​um Hauptbahnhof w​urde am 13. Dezember 2019 b​is auf weiteres eingestellt. Grund dafür i​st der marode Zustand d​er Wendeschleife a​m Hauptbahnhof.[63][64]

Die d​as Umland erschließenden Regionalbuslinien werden größtenteils v​om Regionalverkehr Westsachsen betrieben.

Die Stadt gehört z​um Tarifgebiet d​es Verkehrsverbunds Mittelsachsen, i​n dem Stadt u​nd Landkreis Zwickau a​uch Mitglieder sind.

Brücken

Die Paradiesbrücke über die Mulde in Zwickau

In d​er Stadt g​ibt es insgesamt 145 Brücken, u​m Straßen, Wege u​nd Wasserläufe z​u überqueren. Die wichtigsten Brücken führen über d​ie Zwickauer Mulde; darunter s​ind (mit Jahr d​er Einweihung):[65]

  • Cainsdorfer Brücke (1932)
  • Eckersbacher Brücke (1955, bis 1993 Ethel- und Julius-Rosenberg-Brücke[66])
  • Glück-auf-Brücke (1979, mit 174 m die längste Brücke, bis 1993 Adolf-Hennecke-Brücke[66])
  • Mauritiusbrücke (1994, innen für Wartungsarbeiten begehbar)
  • Neue Bierbrücke (1992, nur Straßenbahn und Fußgänger)
  • Paradiesbrücke (1900, nur noch Fußgänger und Radfahrer)
  • Pölbitzer Brücke (2006)
  • Röhrensteg (1535, nur Fußgänger)
  • Schedewitzer Brücke (1958)

Radio, Fernsehen, Internet

  • In Zwickau ist der Radiosender Radio Zwickau ansässig, welcher regional auf der UKW-Frequenz 96,2 MHz zu empfangen ist.
  • TV Westsachsen, vormals TeleVision Zwickau[67], ist ein regionaler Fernsehsender mit Sitz im Gebäude der „Alten Münze“ am Zwickauer Hauptmarkt. Der Fernsehsender ging am 13. April 2004 auf Sendung. Er übernahm die Nachfolge von Zwickau-TV, der in Reinsdorf bei Zwickau gegründet wurde. Es wird ein Vollprogramm mit unterschiedlichen Themenbeiträgen und auch Videotext ausgestrahlt. Die Magazinsendung „TAGaktuell“ wurde von der Sächsischen Landesmedienanstalt ausgezeichnet. Das Programm ist über Kabel (analog und digital) sowie über DVB-T Kanal 47 vertikal zu empfangen.
  • Ebenfalls in Zwickau sind die „Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle“ (SAEK) ansässig.
  • Pÿur betreibt in Zwickau einen Internetzugang über TV-Kabel (früher als EWT multimedia bzw. Tele Columbus).

Presse

  • Der Zwickauer Pulsschlag ist das monatlich zwei Mal erscheinende Amtsblatt der Stadt Zwickau.
  • Die Freie Presse, ursprünglich eine Zwickauer Zeitung, erschien seit 1963 in Chemnitz für den gesamten damaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt mit einer Zwickauer Regionalbeilage. Mit über 650.000 verkauften Exemplaren war sie die auflagenstärkste regionale Tageszeitung der DDR, die auch nach der deutschen Wiedervereinigung weiter erschien. Die verkaufte Auflage beträgt 204.370 Exemplare, ein Minus von 53 Prozent seit 1998.[68] Damit ist die Freie Presse immer noch eine der stärksten Regionalzeitungen Deutschlands.
  • Ab 17. Februar 1990 kam in Zwickau die Sachsenpost vom Frankenpost-Verlag aus Hof auf den Markt, die später in Zwickauer Tageblatt umbenannt und 1996 aus wirtschaftlichen Gründen vom Markt genommen wurde.
  • Mittwochs und samstags erscheint das Anzeigenblatt Blick.
  • KOMPASS, das regionale Lifestyle- und Stadtmagazin, erscheint seit dem 1. Februar 2007 und informiert monatlich unter anderem über das Zeitgeschehen und kulturelle Termine.

Gesundheitswesen und -wirtschaft

Bildung

  • Berufsschulzentren:
    • BSZ für Wirtschaft Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Wirtschaftsgymnasium)
    • BSZ für Technik „August Horch“ Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Fachschule, Fachoberschule [auch Teilzeit])
    • BSZ für Bau- und Oberflächentechnik Zwickau (Berufsschule)
    • BSZ für Wirtschaft und Gesundheit (Berufsschule, Berufsfachschule)
    • IFBE Zwickau (Medizinische Berufsfachschule, Fachoberschule)
  • Gymnasien:
Ehemaliges Gebäude der Zwickauer Ratsschulbibliothek um 1880
Wurde erstmals 1498 urkundlich erwähnt und ist damit die älteste öffentliche Bibliothek Sachsens. Sie hat einen Bestand von etwa 160.000 Bänden, davon sind 90.000 aus der Zeit vor 1850, 40 Prozent davon sind reine Unikate. Die Bibliothek hat auch einen großen Fundus an Barockliteratur.
1947 gegründet, ist es eine Musikschule mit überregionaler Bedeutung. Es gibt Unterricht auf allen wichtigen Instrumenten, dazu kommen vielfältige Angebote in der musikalischen Früherziehung. Ein Gemeinschaftsmusizieren in zahlreichen Orchestern und Ensembles ist gängige Praxis. Als bekanntes Talent ist der 1996 geborene Geiger Elin Kolev, der als Gewinner des Preises der Ibla-Stiftung am 27. April 2009 in der New Yorker Carnegie Hall debütierte, zu nennen.
  • Stadtbibliothek:
Gegründet 1923, hat sie ein großes Angebot an Bildungs-, Freizeit und Unterhaltungsmedien (140.000 Medien); ihre Abteilungen sind die Erwachsenenbibliothek, eine Phonothek und die Kinderbibliothek gegliedert.
Die Solaranlage der WHZ vor dem Agricola-Bau
Bestand bis 2008 und wurde im Zuge der Kreisgebietsreform ab 1. Januar 2009 mit den Volkshochschulen Chemnitzer und Zwickauer Land zur Volkshochschule Zwickau des Landkreises Zwickau vereinigt.
  • Volkswagen Bildungsinstitut GmbH:
Es bestehen Angebote zur Ausbildung in Metallbearbeitung, Fügetechnik, Service und Steuergerätediagnose, Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und in Fremdsprachen.
Die Wurzeln der Fachhochschule (University of Applied Sciences) gehen zurück auf die 1290 gegründete Zwickauer Lateinschule, die 1862 gegründete Bergschule Zwickau, die spätere Bergingenieurschule, sowie die 1897 gegründete Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik.
Die DPFA Hochschule Sachsen ist eine seit 2012 bestehende private Hochschule mit Schwerpunkt in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften. Derzeit (Stand: November 2013) kann Pädagogik der Kindheit studiert werden.

Ehemalige Garnison

Zwickau w​ar von d​er Zeit d​es Deutschen Kaiserreichs b​is zum Ende d​er DDR Garnisons­stadt für d​ie Sächsische Armee (des 9. Königlich-Sächsischen-Infanterie-Regiments No. 133), Wehrmacht u​nd Nationale Volksarmee.

Die n​och umfangreich erhaltenen u​nd sanierten Kasernenbauten befinden s​ich an d​er Werdauer Straße zwischen Paracelsus-Klinik Zwickau u​nd Kopernikusstraße. Heute dienen s​ie als Verwaltungszentrum.

Sport und Freizeit

  • Der Stadtsportbund Zwickau e. V. koordiniert die sportlichen Aktivitäten der 107 städtischen Sportvereine.
  • Der FSV Zwickau spielte von 1994 bis 1998 in der 2. Bundesliga und war ein wichtiger Imageträger für die Stadt. In der Saison 1995/96 wurde der Aufstieg in die 1. Bundesliga nur knapp verpasst. Die Vereinstradition beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Planitzer SC und setzte sich über die ZSG Horch Zwickau, dem ersten DDR-Fußballmeister, die BSG Motor Zwickau, DDR-Pokalsieger 1963 und 1967, die BSG Sachsenring Zwickau, Pokalsieger 1975, bis hin zum FSV Zwickau e.V. fort, der aus der BSG Sachsenring am 31. Januar 1990 gegründet wurde. Sachsenring Zwickau nahm nach dem Sieg im DDR-Pokalendspiel 1975 gegen Dynamo Dresden am Europapokal der Pokalsieger der Saison 1975/76 teil. Die Mannschaft erreichte damals das Halbfinale, besiegte internationale Spitzenvereine wie Panathinaikos Athen, AC Florenz sowie Celtic Glasgow und verlor erst gegen den damaligen Europacupsieger RSC Anderlecht. Der bekannteste Zwickauer Spieler ist Jürgen Croy (DDR-Auswahlspieler und DDR-Fußballer des Jahres). Um 2000 stieg die Mannschaft bis zur Landesliga ab, ist jedoch ab der Saison 2016/17 wieder in der 3. Liga.
  • Die BSC Rollers Zwickau (Rollstuhlbasketball) spielen in der 1. Bundesliga; sie wurden in den Jahren 2002 und 2009 Deutscher Meister, 2003 und 2008 DRS-Pokalsieger und gewannen 2004 und 2006 den André Vergauwen Cup.
  • Der Zwickauer HC Grubenlampe spielte in der letzten Saison der DDR-Handball-Oberliga sowie in der Saison 1991/92 in der 2. Handball-Bundesliga.
  • Der ESV Lokomotive Zwickau e. V. (Mitglied im Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine) ist mit etwa 1.900 Mitgliedern der zahlenmäßig stärkste Sportverein Zwickaus. In 14 Abteilungen werden unterschiedlichste Sportarten auf breitensportlichem und Leistungssportniveau betrieben.
  • Der BSV Sachsen Zwickau e. V. entstand am 8. August 1990 aus der bereits 1969 gegründeten Handballsektion der Betriebssportgemeinschaft Sachsenring Zwickau. Derzeit nehmen 11 Mannschaften am Spielbetrieb teil, von der Stadtliga bis zur 1. Bundesliga der Frauen. In der Saison 1991/92, 1995/96 und seit der Saison 2021/22 spielt der BSV erstklassig.
  • Die BSG Aktivist „Karl Marx“ Zwickau, die von 1949 bis 1968 existierte, spielte in der DDR-Liga Fußball.
Schwimmhalle des Johannisbades
  • Bäder
    • Johannisbad
    • Glück-Auf-Schwimmhalle (Sportbad)
    • 04-Bad (seit 2006 vom Förderverein 04-Bad betrieben)
    • Freibad Crossen (seit 2005 vom Förderverein Freibad Crossen betrieben)
    • Strandbad Planitz
  • Sportanlagen:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hauptmarkt Zwickau, v. l. n. r.: Gewandhaus, Rathaus, Dom St. Marien, rechts mit den Dachgauben die ehemalige Löwen-Apotheke und das Kräutergewölbe (um 1480 erbaut)

Historische Bauwerke

  • Dom St. Marien (evangelisch-lutherische Kirche): Geht zurück auf die 1206 begonnene Pfarrkirche St. Marien, Neubau des Langhauses unter Verwendung älterer Teile zwischen 1505 und 1537; wertvolle Innenausstattung vom 15. bis 17. Jahrhundert
  • Priesterhäuser, Domhof 5–8: Vier Gebäude mit steilen gotischen Giebeln, die zu den ältesten Wohngebäuden Deutschlands gehören; einmalig in Sachsen; Deckenbalken im Haus 7 von 1264; 1521 erstmalige Erwähnung im Ratsprotokoll; stehen südwestlich vor dem Dom St. Marien; seit Mai 2003 Museum für Stadtgeschichte
  • Galerie am Domhof: 1876 vom Zwickauer Kunstverein erbaut; liegt fast gegenüber den Priesterhäusern am Domhof und zeigt wechselnde Kunstausstellungen
  • Robert-Schumann-Haus: Geburtshaus des Komponisten der Romantik, erbaut um 1450 auf dem Grundstück Hauptmarkt 5; 1956 anlässlich des 100. Todestages Robert Schumanns originalgetreu restauriert
  • Gewandhaus: Zentrales Wahrzeichen der Stadt, erbaut 1522–1525 im spätgotischen Stil, mit Bauelementen der Renaissance und Staffelgiebel. Ehemaliges Handelshaus der Tuchmacher (berühmt war das Zwicksche Tuch), dient es seit 1823 als Stadttheater
  • Dünnebierhaus: Im Zentrum an der Katharinenstraße aus dem Jahre 1480, Sanierung 1980
  • Schloss Osterstein: Erbaut als kurfürstliche Schlossanlage 1587–1590; Sanierung 2006–2008
  • Kräutergewölbe (1470) und Löwen-Apotheke (1484): Die beiden Gebäude Hauptmarkt 17 und 18 gegenüber dem Rathaus gehören als ehemalige mittelalterliche Apotheken zu den ältesten für diesen Zweck genutzten Bauwerken in Deutschland.
  • Rathaus am Hauptmarkt: Zentrales Wahrzeichen der Stadt von 1404; 1403 war das alte Rathaus beim großen Stadtbrand total zerstört worden. Der Wiederaufbau erfolgte mit markanten Elementen, wie zum Beispiel dem großen Wappen, dem Rotsiegel, dem Zinnenkranz und den Ecktürmen.
  • Grünhainer Kapelle: Ehemaliger Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters Grünhain 1240 bis 1536; Danach diente es als Stadtschule, Gymnasium und der Ratsschulbibliothek. Heute existiert noch der Klosterhof mit Gaststätte und Aula der Hochschule.
  • Kornhaus: Der Kornspeicher wurde um 1480 vom Zwickauer Patrizier Martin Römer errichtet und ist einer der größten und ältesten Profanbauten seiner Art in Deutschland.[70][71] Das Gebäude wurde 2014 umfassend renoviert und dient seitdem als Stadtbibliothek.[72]
  • Pestalozzischule: 1924–1929 errichteter Gebäudekomplex im Stil des Neuen Bauens mit horizontalbetonter Klinkerfassade
  • Pulverturm: Er gehört mit einem erhaltenen Mauerstück zur ehemaligen Stadtbefestigung aus dem Mittelalter.
  • St.-Katharinen-Kirche: Erbaut 1403–1470, hier predigte während der Reformation Thomas Müntzer
  • Schiffchen: Der Geistliche und Notar Heinrich von Grumbach ließ das Schiffchen 1485 in der Klostergasse 12 errichten. Seit 1600 war es im Besitz von Seilerfamilien und erhielt deshalb an der schmalen Fassade das entsprechende Zunftzeichen. In den Jahren 1967/68 wurde das Bauwerk abgerissen und mit der originalen Bausubstanz rekonstruiert.
  • Alter Gasometer: Erbaut 1853, heute soziokulturelles Zentrum
  • Johannisbad: Historistischer Backsteinbau; Samuel Schlobig ließ ab 1869 das Badehaus und Behandlungsstätten am Muldeufer errichten, er stiftete diesen herausragenden Komplex seiner Stadt Zwickau.
  • Nordvorstadt: Großes Stadtviertel mit Bauwerken des Historismus, des Jugendstils, des Reformstils und der Neuen Sachlichkeit
  • Schwanenteich mit Parkanlagen: Erbaut 1473–1477; Die durch das Schneeberger Silber reich gewordenen Martin Römer und Hans Federangel ließen mit Erlaubnis des Rates den Großen Teich anlegen (ab etwa 1860 unter der Bezeichnung Schwanenteich). Martin Römer stiftete 800 Gulden zum Ankauf des Grundstücks und 4000 Gulden für die Erdarbeiten. Der Teich hatte nach seiner Fertigstellung eine Länge von 550 Meter und eine Breite von 300 Meter. Im Jahr 1504 ging der Teich vollständig in städtisches Eigentum über. Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Schwanenteich in Höhe des Schwanenschlosses eine Fontäne. Anlässlich der 850-Jahr-Feier Zwickaus im Jahr 1968 wurde eine neue Fontäne übergeben und in Betrieb genommen. An einem schwimmenden Düsengestell aus Edelstahl sind Unterwasserpumpen befestigt, die die meterhohe Fontäne in der Mitte und die umrahmenden kleineren Wasserstrahlen ermöglichen.[73]
  • Paradiesbrücke: Sie überquert die Zwickauer Mulde unmittelbar in Richtung Stadtzentrum und wurde 1900 fertiggestellt. Damals musste eine alte überdachte Holzbrücke aus der Mitte des 17. Jahrhunderts weichen. Die Paradiesbrücke ist eine genietete Eisenfachwerkkonstruktion und wurde von der Königin-Marien-Hütte in Cainsdorf hergestellt. Seit 1980 ist sie ein technisches Kulturdenkmal. Sie wurde 2002 umfassend saniert, nachdem sie beinahe den Fluten des Augusthochwassers zum Opfer gefallen wäre. Seit der Inbetriebnahme der Adolf-Hennecke-Brücke (heute Glück-Auf-Brücke) dient die Paradiesbrücke nur noch als Fußgängerbrücke.
  • Röhrensteg: Die älteste erhaltene sächsische Holzbrücke (16. Jahrhundert) führt am Erlenbad über die Zwickauer Mulde. Über hölzerne Röhren – daher der Name – wurde Trinkwasser aus dem Reinsdorfer Grund in die Brunnen der Stadt geleitet.
  • Muldenwarte: Aussichtspavillon am Eingang des Knappengrundes an der Zwickauer Mulde; guter Ausblick in Richtung Westen über die Stadt
  • Kursächsische Postdistanzsäule: Nachbildung vom ehem. Obertor an der Inneren Schneeberger Straße, unweit des Kornmarktes (aus Elbsandstein mit vierseitigem Marmor-Wappenstück)
  • Landgericht Zwickau: Das im Stil des Historismus 1876 errichtete Gebäude am Platz der Deutschen Einheit ist auch der Sitz der Staatsanwaltschaft Zwickau.[74]
  • Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ mit Park: 1903 in der Blüte des Jugendstils errichteter größter Terrassensaal Sachsens; der Park verfiel nach 1976, so dass heute nur noch ein Teil erhalten ist[75]

Wasserspiele

Insgesamt existieren gegenwärtig 18 öffentliche Wasserspiele, v​on denen a​ber nicht a​lle betrieben werden. Der h​ohe Unterhaltungs- u​nd Wartungsaufwand w​ird zum Teil d​urch Sponsoren getragen.[76]

  • Fontäne auf dem Schwanenteich
  • Brunnen der Freundschaft auf dem Schumannplatz
  • Schwanenbrunnen an der Humboldtstraße
  • Bierbrauerbrunnen von Joachim Harbort in der Katharinenstraße (1984 errichtet)[77]
  • Tuchmacherbrunnen von Berthold Dietz in der Katharinenstraße (1984 errichtet)[77]
  • Marktweiberbrunnen von Volker Beier in der Katharinenstraße (1984 errichtet)[77]
  • Mühlrad auf dem Kornmarkt (1998 errichtet)[78]
  • Kinderbrunnen auf dem Hauptmarkt vor dem Gewandhaus (1968 errichtet)[79]
  • Trinkbrunnen auf dem Hauptmarkt
  • Wasser-Licht-Spiel auf dem Hauptmarkt, 2018 für 160.000 Euro errichtet (neun Sprudeldüsen, deren herabfallendes Wasser nach Einbruch der Dunkelheit durch eine fünfzig Meter lange geschwungene LED-Leuchtlinie bunt angestrahlt wird)[80][81]
  • Flamingobrunnen auf dem Neuberinplatz
  • Domhofbrunnen
  • Amorbrunnen im Park „Neue Welt“ (früher Schwanenbrunnen; 1903 errichtet)[75][82]
  • Wassergarten am Ärztehaus in Niederplanitz
  • Fischbrunnen an der Äußeren Zwickauer Straße
  • Wasserspiel in der kleinen Parkanlage an der Feuerwehr in Schlunzig[83]
  • Forumbrunnen in Eckersbach
  • Schwengelpumpe auf dem Fritscheplatz in Marienthal

Früher existierten darüber hinaus i​m Bereich d​es Eckersbacher E5-Forums u​nd der Albert-Funk-Straße n​och der sogenannte Kunstbrunnen I a​n der Nordwand d​es Platzes u​nd der Kunstbrunnen II i​m Einkaufsbereich (1988 errichtet, 2014/15 abgebaut), geschaffen v​on Heinrich Gebhardt (* 1944). Die Edelstahlstelen d​er beiden Kunstbrunnen, d​ie an stilisierte Fahnenmasten u​nd Wimpelstellen erinnern, wurden a​n der Makarenkostraße u​nd direkt v​or dem 2015/2016 errichtetem Stadion Zwickau wieder aufgestellt.[84]

Der Anfang d​er 1980er-Jahre i​n einer Grünanlage a​n der Dortmunder Straße i​n Neuplanitz errichtete Kelchbrunnen w​urde 2020 aufgrund baulicher u​nd technischer Mängel abgerissen.[85]

Porzellanglockenspiel

Der Direktor d​er „Zwickauer Sanitas-Miederfabrik KG“, Walter Becher, stiftete 1962 e​in Porzellanglockenspiel a​us Meißner Porzellan, d​as in e​inem eigenen Turm n​eben dem Schwanenschloss installiert wurde. Es besteht a​us 25 Glocken. Im Jahr 1973 w​urde es abgebaut u​nd im Städtischen Museum eingelagert. Von 2000 b​is 2008 w​aren die Glocken a​m Rathaus aufgehängt. Seit 2015 befindet s​ich das Glockenspiel a​uf dem Schumannplatz.[86]

Zerstörte Wahrzeichen

Das Schwanenschloss
  • Denkmal der Arbeit: 1943 abgerissen. Die Bronzestatue eines Bergmanns mit Spitzhacke in der rechten Hand, geschaffen von dem Dresdner Bildhauer Hermann Alfred Raddatz, stand seit 1938 auf dem Hauptbahnhofsvorplatz und wurde 1943 eingeschmolzen.
  • Bismarck-Denkmal: vermutlich 1943 abgerissen. Das 5,60 Meter hohe Denkmal von Josef Drischler bestand aus einer 2,80 Meter hohen Bronze-Figur auf einem Granitsockel und wurde am 1. April 1898 eingeweiht. Es befand sich auf dem damaligen Kaiser-Wilhelm-Platz (heute Schumannplatz) mit Blickrichtung zum Neumarkt. Es wurde vermutlich 1943 eingeschmolzen und das Metall für die Rüstungsindustrie verwendet.[87][88]
  • Bismarcksäule: 1964 abgerissen. Der erste deutsche Reichskanzler und Reichsgründer Otto von Bismarck war Zwickauer Ehrenbürger. Ihm zu Ehren wurde auf dem Windberg gegenüber dem Windberghaus im September 1900 ein zwölf Meter hoher Turm mit Feuerschale eingeweiht. Wegen der Erinnerung an die Reichsgründung wurde das Bauwerk auf Anordnung der SED-Kreisleitung entfernt.[89][90]
  • Lindenhof: 2003 abgerissen. Das Varieté-Theater wurde am 7. Oktober 1893 eröffnet, nach dem Zweiten Weltkrieg unter erheblichen Anstrengungen wiederaufgebaut.
  • Schwanenschloss: 1993 abgerissen. Es war eines der bekanntesten Zwickauer Wahrzeichen, das 1836 errichtet wurde und dessen ursprüngliche Bauausführung auf einen Entwurf des Zwickauer Ehrenbürgers und Architekten Emil Gutwasser zurückgehen soll.[91] 1861 und 1886 wurde das Bauwerk leicht verändert und erhielt 1903 eine Säulen-Kolonnade. Farblithographische Postkarten mit der Ansicht vom Schloss am Schwanenteich erreichten eine hohe Auflage. Während der DDR-Zeit wurde das imposante Gebäude als Pionierhaus Wilhelm Pieck genutzt. Nach der Wende wurde es nicht mehr unterhalten und verfiel zusehends. Schließlich entschied die Zwickauer Stadtverwaltung, das baufällig gewordene Gebäude abzureißen.
  • Stalinpavillon: 1986 abgerissen. Es handelte sich um einen zweigeschossigen begehbaren Rundbau mit einem spitzen Dach, das wie ein Obelisk emporragte und einen roten Stern trug. Der Pavillon befand sich auf dem damaligen Karl-Marx-Platz (heute Schumannplatz), wurde gelegentlich für Ausstellungen genutzt und 1986 durch den Brunnen der Freundschaft von Erika Matthes und Joachim Harbort ersetzt.[88]
  • Altes Zollhaus: 2004 abgerissen. Es beherbergte sowohl das Königlich-Sächsische Hauptsteueramt als auch das Hauptzollamt. Landesdenkmalbehörde und die städtische Denkmalbehörde erwirkten zunächst einen Abrissstopp. Eine denkmalschutzrechtliche Baugenehmigung hatte es nicht gegeben. Schließlich hatte das Bauordnungsamt die Genehmigung zum Bau einer Handelseinrichtung hier im Stil des alten Bauwerkes erteilt. Der Neubau fügt sich architektonisch in das Gesamtensemble eingangs der Inneren Plauenschen Straße ein. Der Eckturm mit dem symbolischen Dreigesicht und Bestandteile der alten Bausubstanz wurden wiederverwendet.[92]

Bekannte Künstler

Robert-Schumann-Denkmal von Johannes Hartmann

In Zwickau w​urde 1810 d​er international bekannteste Sohn d​er Stadt, d​er Komponist d​er Romantik, Robert Schumann, geboren. Sein Geburtshaus, d​as Robert-Schumann-Haus, befindet s​ich im Zentrum a​m Hauptmarkt/Ecke Münzstraße. Schumanns Vater, August Schumann, h​atte hier e​inen Verlag m​it angeschlossenem Buchhandel u​nd war d​er erste deutsche Taschenbuchverleger. Das Robert-Schumann-Haus i​st ein Museum, d​as den weltweit größten Bestand d​er früheren Taschenbücher s​owie die umfangreichste Sammlung a​us dem Nachlass d​es Komponisten u​nd seiner Ehefrau Clara beherbergt.[93] Am Schumann-Haus i​st auf d​er Hauptmarktseite e​in Porträtrelief n​ach dem Entwurf v​on Ernst Rietschel a​us Dresden angebracht. Dieses Motiv w​urde aus Anlass d​es 200. Geburtstages d​es Komponisten a​uf der 2010 v​on der Hamburger Münzprägeanstalt herausgegebenen silbernen 10-Euro-Münze verwendet, d​eren Münzrand i​n vertiefter Prägung m​it dem Zitat: „TÖNE SIND HÖHERE WORTE“ a​us dem Tagebuch d​es achtzehnjährigen Schumann verziert ist.

Zwickau i​st die Heimat v​on zwei expressionistischen Malern: Fritz Bleyl (1880–1966), Architekt u​nd Maler, w​ar 1905 e​iner der Gründer d​er Dresdner Künstlervereinigung „Die Brücke“. Der Maler u​nd Grafiker Max Pechstein (1881–1955) w​urde bald darauf Mitglied d​er Künstlervereinigung. Für d​ie Nationalsozialisten w​aren diese Bilder „entartete Kunst“. 1947 ernannte d​ie Stadt Max Pechstein z​um Ehrenbürger u​nd stiftete z​u seinen Ehren d​en Max-Pechstein-Preis.

Kultureinrichtungen

  • Freilichtbühne: Die 1957 eröffnete Freilichtbühne liegt am südwestlichen Ende des Schwanenteichs inmitten der Parkanlagen. Angelegt wurde sie nach dem Vorbild antiker Amphitheater in Halbkreisform. Der Betrieb erfolgt durch die Kultour Z. GmbH, welche in den Sommermonaten Events für bis zu 2900 sitzende oder 5000 stehende Besucher veranstaltet. Hierzu zählen Konzerte, Theateraufführungen oder Live-Übertragungen wie zur Fußball-WM 2006 & 2010. Im Obergebäude befinden sich technische Betriebsräume, ein Cateringbereich und Besuchertoiletten. Hinter der temporär aufgebauten Bühnenkonstruktion liegen Künstlergarderoben und Lagerräume.
  • Gewandhaus: 1525 erbaut, war es seit 1823 städtisches Theater als Theater auf dem Gewandhaus mit 400 Sitzplätzen im Parkett und Rang. Das Gebäude besitzt nicht die typische Theaterbauform; es hat keinen Bühnenturm. Zum Haus gehören: Malsaal, Probebühnenanbau und ein Werkstattgebäude. Es ist ein Dreispartentheater (Ballett, Musiktheater und Schauspiel). Der Spielbetrieb des Theaters Zwickau erfolgt in Kooperation mit dem Theater Plauen unter dem Namen Theater Plauen-Zwickau.[94]
  • Johannisbad
  • Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“: Das 1903 eröffnete Ballhaus gilt mit seinem Terrassensaal im Jugendstil als eines der schönsten Konzerthäuser Sachsens. In einer großen Erweiterungsmaßnahme bis 1983 wurden der Flachanbau mit dem darin befindlichen Foyer, einem Restaurant und Cafe, sowie der hinter dem Saal befindliche Verwaltungsanbau ergänzt, welcher zu einer deutlichen Vergrößerung der Bühne beitrug und das Objekt um Obermaschinerie, Künstlergarderoben und Büros erweiterte. In einem weiteren Umbau wurden das Restaurant und das Cafe zu einem Tagungsraum, dem „Salon“ und weiteren Lagermöglichkeiten umgestaltet. Seit 1999 wird die „Neue Welt“, wie auch die Stadthalle und Freilichtbühne, durch die Kultour Z. GmbH betrieben.
  • Puppentheater: Das Puppentheater war einst im alten Bibliotheksgebäude an dem nach dem ehem. sächsischen Ministerpräsidenten Rudolf Friedrichs benannten Dr.-Friedrichs-Ring ansässig, bis es 1987 in einen Neubau direkt hinter dem Gewandhaus umzog. Bis 2016 war es Bestandteil des Theaters Plauen-Zwickau.
  • Stadthalle Zwickau
  • Filmpalast Astoria Zwickau

Museen und Sammlungen

Das August-Horch-Museum
  • August-Horch-Museum, das Automobilmuseum in der August-Horch-Straße ist ein Ankerpunkt in der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)
  • Galerie am Domhof (vormals Ausstellungssaal des Zwickauer Kunstvereins), dient heute neben Vortragsveranstaltungen den Aktivitäten zeitgenössischer Kunst im Bereich Malerei und Graphik sowie Musik.[95]
  • Kunstsammlungen Zwickau, ehemaliges König-Albert-Museum am heutigen Platz der Völkerfreundschaft, umfangreiche ständige Gemäldeausstellung, darunter Werke des in Zwickau geborenen Brücke-Malers Max Pechstein sowie eine regionale geowissenschaftliche Sammlung, welche auf die 1868 durch Schenkung in den Besitz der Stadt Zwickau gelangte Mineraliensammlung des Zwickauer Bergfaktors Ernst Julius Richter zurückgeht[96]
  • Priesterhäuser, Ausstellung zur Stadtgeschichte am Domhof gegenüber der Stadtkirche St. Marien.[97]
  • Ratsschulbibliothek Zwickau, eine der ältesten öffentlichen wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland, die im Jahr 1498 erstmals erwähnt wurde. Sie verfügt über wertvolle Altbestände[98] mit frühen Drucken und Handschriften sowie über einen OPAC.[99]
  • Robert-Schumann-Haus, Museum mit der weltweit größten Sammlung aus dem Besitz der Familien Schumann und Wieck.[100]
  • Stadtarchiv Zwickau, beherbergt Archivalien aus einem Zeitraum von über 500 Jahren Stadtgeschichte, darunter wertvolle historische Urkunden; es verfügt über eine eigene Bibliothek und ist Herausgeber der regionalhistorischen Schriftenreihe Cygnea.[101]
  • Auf dem Gelände des ehemaligen Pionierlagers auf dem Windberg hat ein Verein für „Living History“ die Westernstadt Wild East-Town errichtet, die auch musealen Charakter hat.

Gedenkstätten

Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus am Schwanenteich
  • Der Colombstein im Stadtteil Pöhlau erinnert seit 1863 an die Liquidation eines militärischen Nachschubtransportes französischer Truppen im Jahr 1813.
  • Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1922 im Schwanenteichpark zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des in Zwickau stationierten 9. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 133[102]
  • Gedenkplatte mit Davidstern aus dem Jahr 1993 von dem Bildhauer Jo Harbort, eingelassen in den Fußweg vor dem Haus Katharinenstraße 13, erinnert an den Betsaal der Jüdischen Gemeinde.
  • Gedenktafel am ehemaligen Polizeipräsidium, Georgenplatz 1, erinnert an die bei der Polenaktion 1938 dort internierten und dann abgeschobenen 68 polnischen Juden der Stadt.
  • VVN-Mahnmal aus dem Jahr 1948 am Schwanenteich im Stadtpark erinnert an 325 Opfer des Faschismus der Stadt und des Kreisgebietes, von denen viele dort beigesetzt sind.
  • Gedenkort für die Opfer des NSU(Lage)[103]

Musik- und Kunstvereine

  • Das Jugendblasorchester Zwickau ging aus einem 1962 gegründeten Schulorchester hervor. Zum Orchester gehören verschiedene Ensembles, darunter ein Kinderorchester und ein Schulorchester. Die Musiker nehmen regelmäßig an musikalischen Wettbewerben in der Region teil.
  • Der Männerchor Liederkranz 1843 Zwickau e.V. wurde 1843 gegründet; er erhielt 2019 das Goldene Diplom beim Internationalen Johannes-Brahms-Chorfestival in Wernigerode.[104]
  • Der Schwanenschloß Kinder- und Jugendchor Zwickau, der aus verschiedenen Chören (Vorschulchor, Kleiner Kinderchor, Kinderchor und Jugendchor) besteht, kann auf eine 50-jährige Geschichte zurückblicken.
  • Der bereits von 1864 bis 1938 existierende Kunstverein Zwickau wurde 1991 neu gegründet und hat seinen Sitz in der Galerie am Domhof. Dazu gehört auch das Förderstudio für Malerei und Graphik.[105]
  • Der Verein Freunde Aktueller Kunst wurde 1998 gegründet und erregte mit seinen Ausstellungen überregionale Aufmerksamkeit.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang, Vier-Jahres-Turnus, Juni
  • Internationaler Robert-Schumann-Chor-Wettbewerb, Vier-Jahres-Turnus
  • Zwickauer Musiktage (Schumann-Fest), jährlich im Juni
  • „Young Lion“-Bandwettbewerb des Vereins Alter Gasometer und des FAB Crimmitschau e. V.
  • Zwickauer Stadtfest, jährlich im August
  • Sachsen-Classic Zwickau – Dresden, Wettbewerb für historische Fahrzeuge, jährlich im August
  • AvD-Sachsen-Rallye. Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) und weiterer kleinerer Rallyeserien

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Bekannte Personen, d​ie in Zwickau geboren wurden, s​ind u. a. d​er sächsische Kaufmann, Bergwerksbesitzer u​nd Amtshauptmann z​u Zwickau Martin Römer, d​er spätgotische Bildhauer Peter Breuer, d​er Komponist Robert Schumann, d​er Künstler Max Pechstein u​nd der Schauspieler Gert Fröbe.

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Die Stadt k​ennt die Namen vieler bedeutender Persönlichkeiten, d​ie zwar n​icht in Zwickau geboren, h​ier jedoch gelebt u​nd gewirkt h​aben und s​ie durch i​hren Genius loci entscheidend geprägt haben. Zum Teil s​ind sie s​ogar als Ehrenbürger d​er Stadt ausgezeichnet o​der haben d​urch ihr Wirken d​en Namen d​er Stadt Zwickau w​eit über i​hre Grenzen hinaus bekannt gemacht. Darunter s​ind der i​n Zwickau a​ls Pfarrer wirkende spätere Protagonist d​es Deutschen Bauernkrieges Thomas Müntzer, d​er Vater d​er Mineralogie Georgius Agricola, d​er Protagonist d​er Märzrevolution v​on 1848 Robert Blum, d​er Ehren- u​nd Oberbürgermeister d​er Stadt Lothar Streit u​nd der Gründer d​es Zwickauer Automobilbaus August Horch. Salman Schocken erwarb 1937 d​ie Tageszeitung Haaretz i​n Tel Aviv, d​ie bis h​eute als liberal gilt. Zu nennen s​ind auch d​ie Malerin u​nd 1998 ernannte Ehrenbürgerin Tatjana Lietz u​nd der Kabarettist Bernd-Lutz Lange, dessen Bücher über s​eine Kindheit v​om Stolz a​uf seine Stadt Zwickau künden.

Ehrenbürger

Ehrenbürger werden d​urch den Zwickauer Stadtrat a​uf Lebenszeit berufen. Personen, d​ie durch i​hr herausragendes Wirken d​ie Entwicklung u​nd das Ansehen d​er Stadt besonders gefördert haben, k​ann diese Ehrenauszeichnung verliehen werden.

Derzeit h​at die Stadt fünf Ehrenbürger: 1976 erhielt d​iese Würdigung Jürgen Croy, 1998 Carl Horst Hahn. Im Jahr 2002 g​ing die Auszeichnung a​n Erwin Killat, 2003 erhielt d​iese Ehre Rainer Eichhorn u​nd 2019 Bernd-Lutz Lange. Soweit bekannt w​urde diese Auszeichnung z​um ersten Mal 1832 a​n Friedrich Christian v​on Liebenau verliehen. 47 weitere ausgezeichnete Ehrenbürger s​ind inzwischen verstorben.

Siehe auch

Literatur

  • Christian Adler: Zwickau – Der Stadtführer. Lockruf, Lektüre, Lokalkompass. Chemnitz 2017; ISBN 978-3-944509-48-8.
  • Helmut Bräuer: Wider den Rat. Der Zwickauer Konflikt 1516/17. Leipziger Universitätsverlag GmbH, Leipzig 1999, ISBN 3-933240-60-3.
  • Ewald Dost: Zwickauer Kulturbilder aus acht Jahrhunderten. Bürgermeisteramt Zwickau, Zwickau 1939.
  • Jürgen Härdler, Rainer Hertting-Thomasius: Bauwerke in Zwickau: eine Baustilfibel mit stadtbaugeschichtlicher Einführung. Förster und Borries, Zwickau 2000, ISBN 3-00-006206-8.
  • Jürgen Härdler, Wolfgang Göhler, Winni Kettner: Persönlichkeiten & Kostbarkeiten der Stadt Zwickau. Zschiesche, Wilkau-Haßlau 2002, ISBN 3-9808512-0-6.
  • Emil Herzog: Chronik der Kreisstadt Zwickau. Zwickau 1845.
  • Hauke Kenzler: Archäologische Untersuchungen zum Kornmarkt in Zwickau. Keramikchronologie – Platzgeschichte – Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie. Bd. 32). Landesamt für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte, Dresden 2001, ISBN 3-910008-29-1. Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1999.
  • Michael Löffler, Norbert Peschke: Chronik der Stadt Zwickau. Förster und Borries, Zwickau 1993, ISBN 3-929354-07-1.
  • Günter Meier: Rundgang durch das alte Zwickau. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-573-0.
  • Günter Meier: Geschichte der Stadt Zwickau. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002, ISBN 3-8313-1238-9.
  • Norbert Peschke: Zwickau: alte Bilder erzählen. Sutton, Erfurt 1997, ISBN 3-89702-012-2.
  • Die evangelisch-lutherischen Kirchen Zwickaus. Redaktion: Rolf Sieber. Hrsg. von den evangelisch-lutherischen Pfarrämtern der Stadt Zwickau anlässlich der 875-Jahr-Feier der Stadt Zwickau, 1993.
  • Ute Schmidt, Steffi Haupt: Zwickau – so wie es war. Droste, Düsseldorf 1992, ISBN 3-7700-0981-9.
  • Stadtarchiv Zwickau: Schätze des Stadtarchivs Zwickau aus acht Jahrhunderten. Zschiesche GmbH, Wilkau-Haßlau, Zwickau 2008, ISBN 978-3-9812185-2-7.
  • Städtische Museen Zwickau (Hrsg.): Stadtgeschichte, Baugeschichte: Priesterhäuser Zwickau. Städtische Museen Zwickau, Zwickau 2003, ISBN 3-933282-16-0.
  • Klaus Tippmann: Zwickau um die Jahrhundertwende. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-624-4.
  • Lorenz Wilhelm: Descriptio Urbis Cycneae. Das ist Warhafftige und Eigendliche Beschreibung / der uhralten Stadt Zwickaw. Göpner, Zwickau 1633 (digitale.bibliothek.uni-halle.de Digitalisat).
Wikisource: Zwickau – Quellen und Volltexte
Commons: Zwickau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Zwickau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Zwickau – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Deutschlandradio Kultur: Offizielles Etikett der Stadt.
  3. GEKE-Generalsekretär Bischof Dr. Michael Bünker übergab im Rahmen eines Festakts am 21. April 2016 die Titelverleihungsurkunde an die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Dr. Pia Findeiß. Zwickau ist somit ‚Reformationsstadt Europas‘.“ Titelverleihung an Zwickau, 21. April 2016. In: reformation-cities.org, 22. April 2016, abgerufen am 4. Mai 2016. Zur Begründung aus der geschichtlichen Rolle in der Reformationszeit siehe den Artikel Ein heißes Pflaster in den Anfängen der Reformation. In: reformation-cities.org, abgerufen am 4. Mai 2016.
  4. Meyers Konversations-Lexikon (1885–1890).
  5. Freistaat Sachsen – Naturregionen und Naturräume (Memento vom 24. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 879 kB).
  6. Emil Herzog: Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues. S. 2–3.
  7. Die Steinkohlenlagerstätte Zwickau (= Bergbau in Sachsen. Band 15). Hrsg. vom Freistaat Sachsen. Sächsisches Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie. 12/2008 (PDF; 10,2 MB), abgerufen am 23. November 2015.
  8. Verordnung der Kreisfreien Stadt Zwickau zur Festsetzung des geologischen Naturdenkmals (#5) „Steinkohlenausbiss (Rußkohlenflöz)“ am Muldenufer an der Cainsdorfer Brücke vom 27. Januar 2000.
  9. Norbert Peschke: Steuerbefreiung hilft bei Wiederaufbau. In: Freie Presse. 8. August 2018, S. 10.
  10. Gliederung des Stadtgebietes, öffentliches Beschlussprotokoll vom 30. Juni 2011, BV/141/2011 (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 35 kB), abgerufen am 10. Juli 2011.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  12. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996.
  13. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999.
  14. Brage Bei der Wieden: Mensch und Schwan: Kulturhistorische Perspektiven zur Wahrnehmung von Tieren. transcript Verlag, Bielefeld 2014, S. 98 (google.de).
  15. Emil Herzog: Chronik der Kreisstadt Zwickau. 2. Teil: Jahresgeschichte. Zückler, Zwickau 1845, DNB 960911200, S. 17 (Digitalisat [abgerufen am 11. Mai 2016]): „In nomine Domini. Theodoricus Dei gracia Nuenburgemis Episcopas. Notum sit omnibus Christi fidelibus, quod petente Bertha, illustri comitissa, in territorio ejus Zcwickaw ecclesiam parochialem in honorem beate Marie virginis consecrauimus, et eandem ipsius donacionem, assenciente Sizzone Comito et ceteris ejus heredibus, Bussawie fratribus, qui signaculum nostrum sunt in Domino, cum dote sua, scilicet duobus mansis et teloneo Bohemico, XV libras annuatim soluente assignauimus, quatenus perpetuo tempore a sex fratribus inibi diuina pro ejua nostraque succesorumque nostrorum memoria peragantur.“
  16. In welcher Urkunde ist 1118 erstmals von „Zcwikaw“ die Rede? www.freiepresse.de, 16. Februar 2018, abgerufen am 1. Mai 2019.
  17. Saxonia: Museum für sächsische Vaterlandskunde. Vierter Band. Verlag Eduard Pietsch und Comp., Dresden 1839.
  18. zum Stadtrechtsbuch (auch: Zwickauer Rechtsbuch) siehe Eintrag zum Stadtrechtsbuch beim Stadtarchiv Zwickau abgerufen 12. Februar 2020
  19. Angelika Winter, Stadtarchiv Zwickau: 1407. Rat kontra Landesherr. Tagungsbericht, HU Berlin, 28. September 2007.
  20. Sabine Wolfram (Hrsg.): In die Tiefe der Zeit – 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Sachsen. Das Buch zur Dauerausstellung. Dresden 2014, ISBN 978-3-943770-15-5 (250 Seiten; Inhaltsverzeichnis online).
  21. Zwickau und Umgebung (= Deutschland-Bildheft. Nr. 186). Universum Verlagsanstalt, Berlin 1936.
  22. Benny Dressel, Sachgebietsleiter Sicherung/Erschließung, Mitteilung aus dem Stadtarchiv Zwickau vom 28. Februar 2011.
  23. ratsschulbibliothek.de (Autor/Quelle): Älteste öffentliche Bibliothek mit neuesten Internetseiten. In: zwickau-aktuell.de, Veröffentlichung: 20. Januar 2011, abgerufen am 18. Juni 2016.
  24. Wolfgang Kuhlmann: Wasser, Wind und Muskelkraft. Die Getreidemühle in Legenden und Fakten. Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung. Petershagen-Frille 2012, ISBN 978-3-00-037659-7, 12. Eine Frau macht den Anfang. Von den ältesten technischen Mühlenzeichnungen, S. 81–87, hier S. 84–85.
  25. Helmut Düntzsch, Rudolf Tschiersch, Eberhard Wächtler, Otfried Wagenbreth: Mühlen. Geschichte der Getreidemühlen. Technische Denkmale in Mittel- und Ostdeutschland. 1. Auflage, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig / Stuttgart 1994, ISBN 3-342-00672-2, 1 Die maschinentechnische Entwicklung der Getreidemühlen. 1.1 Mahlaggregate, Siebmaschinen und andere Arbeitsmaschinen der Getreidemühlen. Siebung (Sichtung) des Mahlgutes, S. 21–24, hier S. 21.
  26. Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-10602-X, S. 652–656. Zugl.: Chemnitz, Techn. Univ., Habil.-Schr.
  27. M. Tobiam Schmidten: Chronica Cygnea, Beschreibung der alten, löblichen und churfürstlichen Stadt Zwickau. Melchior Göpner, Zwickau 1656 (Digitalisat).
  28. Emil Herzog: Chronik der Stadt Zwickau. Jahresgeschichte. Band 2. Zückler, Zwickau 1845, DNB 960911200, Kap. 1835, S. 831–835 (Digitalisat [abgerufen am 11. Mai 2016]).
  29. Zwickau und seine Kohlen. In: Ferdinand Stolle (Hrsg.): Die Gartenlaube. Nr. 32. Ernst Keil, Leipzig 1857, S. 442–445, 470–472, 506–508, 443, 506 (Wikisource Zwischen 1835 und 1857; im letzten Kapitel 1835 wird die Stadtmauer noch erwähnt.).
  30. Otto Lohse: Atlas für die Heimatkunde von Zwickau. Hrsg.: Stadt Zwickau. 2. Auflage. E. Walter Marx Nachf., Zwickau 1923, OCLC 250095096.
  31. Neue und alte Straßennamen in Zwickau. In: augenoptik-michael.de. Abgerufen am 11. Mai 2016.
  32. Andreas Peschel: Fritz Tittmann – Der „vergessene“ Gauleiter. Eine biografische Skizze (= Sächsische Heimatblätter. Heft 2, Nr. 56). 2010, ISSN 0486-8234, S. 122–126.
  33. SHELL Stadtkarte Nr. 59 Zwickau von 1935 oder 1936 – Landkartenarchiv.de. In: landkartenarchiv.de. Abgerufen am 11. Mai 2016.
  34. Jürgen Nitsche: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Zwickau. In Gedenken an die Reichspogromnacht vor 70 Jahren. In: Cygnea (= Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau. Bd. 6). 2008, S. 33–58 (hier S. 33).
  35. Heinrich Magirius: Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Bezirke Halle, Leipzig, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Erfurt, Gera, Suhl. In: Götz Eckardt (Hrsg.): Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Eine Dokumentation der Schäden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik. Band 2. Henschel, Berlin 1978, DNB 790059118, S. 465–466.
  36. Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden. Braunschweig 1952, S. 369.
  37. https://www.freiepresse.de/zwickau/zwickau/viele-todesopfer-und-zerstoerung-artikel10374353
  38. Angelika Winter: Wie Zwickau das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte. (PDF; 665 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zwickauer Pulsschlag. Das Amtsblatt der Stadt Zwickau. 30. März 2005, S. 4, archiviert vom Original am 2. Januar 2011; abgerufen am 5. März 2014.
  39. Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954, ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (Titelseite mit Stadtplan)
  40. Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954, ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (S. 3 mit Foto)
  41. Vgl. Stefan Aust, Dirk Laabs: Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU. Pantheon, München 2014, ISBN 978-3-570-55202-5.
  42. Zwickau weiht Mahnmal für NSU-Opfer ein. In: Zeit Online. 3. November 2019.
  43. Oberbürgermeisterin ist entsetzt über die Zerstörung des Gedenkbaumes an ein NSU-Opfer. In: Zwickau. 3. Oktober 2019.
  44. Gedenkbaum für NSU-Mordopfer in Zwickau abgesägt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. Oktober 2019.
  45. sueddeutsche.de
  46. Wanderungsbewegungen der Zwickauer Bevölkerung im Jahr 2009 (Memento vom 3. Januar 2011 im Internet Archive) (PDF; 3,3 MB). In: Zwickauer Pulsschlag. 21. April 2010, S. 3.
  47. 2. Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl am 11. Oktober 2020 in der Stadt Zwickau
  48. Stadt Zwickau: Römisch-Katholische Kirchen. (Memento vom 11. Februar 2017 im Internet Archive) In: zwickau.de.
  49. http://freie-baptisten-zwickau.de/gemeinde/hier-treffen-wir-uns, abgerufen am 1. März 2019
  50. Stadtchronik 20. Jh. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadtverwaltung Zwickau, archiviert vom Original am 18. Dezember 2012; abgerufen am 18. Januar 2013.
  51. Stolpersteine in Zwickau. (PDF; 1,7 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Projektgruppe Geschichte Gerhart-Hauptmann-/Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau, archiviert vom Original am 29. März 2013; abgerufen am 23. November 2015.
  52. moschee-zwickau.de.tl
  53. Christian Adler. In: Zwickauer Seiten. 5. April 2013: März 2013: Region Zwickau hat geringste Arbeitslosigkeit in Sachsen (Memento vom 29. April 2013 im Webarchiv archive.today).
  54. Die Autovision im Überblick (Memento vom 6. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 2,9 MB).
  55. Website des Geräte- und Akkumulatorenwerks Zwickau.
  56. Geschichte des Heinrich-Braun-Klinikums Zwickau Abgerufen am 23. November 2015.
  57. Geschichte der Radsystem GmbH.
  58. Horch Museum zukünftig auch auf Deutschlands Straßen.
  59. Logistikdienstleister eröffnet mit Komplettradmontage neues Geschäftsfeld (Memento vom 13. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 3 MB).
  60. https://wienerberger.de/
  61. http://www.jakobswege-europa.de/wege/via-imperii.htm; abgerufen am 13. November 2019
  62. https://www.saechsischer-jakobsweg.de/; abgerufen am 13. November 2019
  63. Straßenbahnlinie zum Zwickauer Hauptbahnhof wird vorerst eingestellt. In: Freie Presse. Abgerufen am 17. Oktober 2019.
  64. Zwickau stellt die Hälfte seiner Straßenbahnlinien ein. In: Mitteldeutscher Rundfunk. Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  65. Angelika Michaelis: Zwickau. Meine bunte Stadt. Erklären – Entdecken – Erleben. 2. überarbeitete Auflage. Förster & Borries, Zwickau 2018, ISBN 978-3-9814619-7-8.
  66. Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 25. Februar 1993
  67. Television Zwickau TVZ. In: tv-zwickau.de/online-tv.
  68. laut IVW (Details auf ivw.de)
  69. https://www.consortmedical.com/
  70. Deutsches Architekturforum.
  71. Kornhäuser neben dem Schloss.
  72. Wo August Bebel und Karl May einsaßen. In: FAZ, ISSN 0174-4909, 11. November 2014, Seite 14.
  73. Frank Dörfelt: Wasserspiel soll wieder kraftvoll sprudeln. In: Freie Presse, Zwickauer Zeitung. 3. März 2020, S. 11.
  74. Deutsche Justiz: Landgerichte in Deutschland.
  75. Frank Dörfelt: Ein zerstörter Besuchermagnet. In: Freie Presse, Zwickauer Zeitung. 20. Mai 2017, S. 14.
  76. Stadt Zwickau, Garten- und Friedhofsamt: Wasser marsch! Brunnen und Wasserspiele gehen noch vor Ostern in Betrieb. In: www.zwickau.de. 10. April 2014, abgerufen am 8. August 2014.
  77. Garten- und Friedhofsamt: Beschlussvorlage/026/2017. In: Stadtverwaltung Zwickau. 17. Januar 2017, abgerufen am 31. Januar 2017.
  78. Frank Dörfelt: Gisela Meierkord mit 88 Jahren gestorben. In: Freie Presse. 22. Juni 2017, S. 13.
  79. Albrecht Kalusche: Fenster in die weite Welt. In: Freie Presse. 10. November 2018, S. 14.
  80. Sven Frommhold: Ein besonderer Anblick. In: Freie Presse. 2. Juni 2018, S. 13.
  81. Frank Dörfelt: Kummer mit der Unglücksrinne. In: Freie Presse. 5. April 2019, S. 9 (Online).
  82. Frank Dörfelt: Amorbrunnen bekommt fließendes Wasser. In: Freie Presse, Zwickauer Zeitung. 4. April 2018, S. 11.
  83. Zwickauer Brunnen und Wasserspiele gehen in Betrieb. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Pulsschlag. Das Amtsblatt der Stadt Zwickau. 5. April 2017, archiviert vom Original am 9. April 2017; abgerufen am 8. April 2017.
  84. Thomas Croy: Stelen auf dem Weg zum Stadion erinnern an Eckersbacher Markt. In: Freie Presse, Zwickauer Zeitung. 15. September 2017, S. 10.
  85. ja: Der Neuplanitzer Kelchbrunnen verschwindet. In: Freie Presse. 31. Januar 2020, S. 11 (Online [abgerufen am 3. Februar 2020]).
  86. Roter Stern, grünes Band: Die Gesichter des Zwickauer Schumannplatzes. (Nicht mehr online verfügbar.) zwickautopia.wordpress.com, 19. Juni 2015, archiviert vom Original am 28. Januar 2018; abgerufen am 28. Januar 2018.
  87. Sieglinde Seele: Lexikon der Bismarck-Denkmäler. Türme, Standbilder, Büsten, Gedenksteine und andere Ehrungen. Eine Bestandsaufnahme in Wort und Bild. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-019-4, S. 424.
  88. Frank Dörfelt: Wahrzeichen am Schumannplatz wieder in Betrieb. In: Wochenspiegel Zwickau. 25. Juni 2014, S. 13.
  89. Die Feuersäule auf dem Windberg.
  90. Ute Schmidt, Steffi Haupt: Zwickau – so wie es war. 1992, S. 78.
  91. Kornelia Weihbrecht: Karl Friedrich Emil Gutwasser – zum 200. Geburtstag. In: Cygnea (= Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau. Bd. 7). 2009, S. 70–74 (hier S. 70).
  92. Ulrich Walther (2002–2007): Das historische Zollhaus Bildreport.
  93. Schumann Forschung und Archiv.
  94. Geschichte des Zwickauer Theaters. (Memento vom 21. April 2016 im Internet Archive)
  95. Stadt Zwickau, Kulturamt: Galerie am Domhof. In: galerie-zwickau.de.
  96. Kunstsammlungen Zwickau: Mineralogisch-Geologische Sammlungen (Memento vom 15. Juli 2016 im Internet Archive), abgerufen am 25. Juli 2016
  97. Stadt Zwickau, Kulturamt: Priesterhäuser Zwickau. In: priesterhaeuser.de.
  98. Stadt Zwickau, Ratsschulbibliothek: Bestandsübersicht. In: zwickau.de.
  99. Stadt Zwickau, Dezernat 1: Ratsschulbibliothek Zwickau. In: zwickau.de.
  100. Stadt Zwickau: Robert-Schumann-Haus. In: schumannzwickau.de.
  101. Stadt Zwickau, Kulturamt: Stadtarchiv Zwickau. In: zwickau.de.
  102. Abbildung des Kriegerdenkmals im Schwanenteichpark.
  103. Neues NSU-Denkmal in Zwickau: Schreibt ihre Namen richtig!
  104. Freie Presse Zwickau vom 10. Juli 2019; online abgerufen am 20. Januar 2020
  105. http://www.kunstverein-zwickau.de/kunstverein.htm
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.