Kombinat Polygraph Werner Lamberz
Das Kombinat Polygraph Werner Lamberz war ein Industriekombinat mit Stammsitz und Sitz der Kombinatsleitung in Leipzig. Es umfasste acht Volkseigene Betriebe mit über 40 Betriebsteilen der Branche papierverarbeitender Maschinenbau in der gesamten DDR. Die Gesamtzahl der Beschäftigten lag etwa bei 16.000.
Das Kombinat wurde 1970 als Nachfolger der VVB Polygraph gegründet. 1979 erhielt es den Namen des verstorbenen SED-Politbüromitglieds Werner Lamberz.
Stammbetrieb des Kombinats war der VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke (LBW), der 1960 aus der Fusion der beiden VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig (ehemals Firma Karl Krause) und VEB Falz- und Heftmaschinenwerk Leipzig (ehemals Firma Gebrüder Brehmer) entstanden war. Weitere wichtige Betriebe waren der VEB Planeta Radebeul, der VEB Plamag Plauen, der VEB Kama (Kartonagemaschinen) Dresden und der VEB Druckmaschinenwerke Leipzig.
Die Polygraph Export GmbH in Berlin war der für Waren des Kombinats zuständige Außenhandelsbetrieb. Auf Druckmaschinen der Marke Polygraph wurden in den 1980er Jahren ca. 50 % der Einkaufstüten in den USA gedruckt.
Nach der Wende wurde das Kombinat 1990 aufgelöst und die einzelnen Betriebe privatisiert. Die wichtigsten Betriebe wurden dabei von den westdeutschen Branchenführern übernommen: So war der ehemalige Stammbetrieb der Leipziger Produktionsstandort der Heidelberger Druckmaschinen AG bis zur endgültigen Schließung im Mai 2015. Die Plamag Maschinenbau Plauen wurde von der MAN Roland Gruppe gekauft und Planeta Radebeul wurde Teil der Koenig & Bauer AG Würzburg.
Archivgut des Kombinats befindet sich als Bestand 20812 VEB Kombinat Polygraph Werner Lamberz, Leipzig, im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig.