Irakkrieg

Der Irakkrieg o​der Dritte Golfkrieg (auch Zweiter Irakkrieg) w​ar eine Militäroperation d​er USA, Großbritanniens u​nd einer „Koalition d​er Willigen“ i​m Irak. Er begann a​m 20. März 2003 m​it der Bombardierung ausgewählter Ziele i​n Bagdad u​nd führte z​ur Eroberung d​er Hauptstadt u​nd zum Sturz d​es damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Am 1. Mai 2003 erklärte US-Präsident George W. Bush d​en Krieg für siegreich beendet.

Die US-Regierung Bushs h​atte den Sturz Saddam Husseins s​eit Januar 2001 erwogen. Sie begründete diesen a​ls notwendigen Präventivkrieg, u​m einen angeblich bevorstehenden Angriff d​es Iraks m​it Massenvernichtungsmitteln a​uf die USA z​u verhindern. Die USA u​nd Großbritannien legten dafür d​ie UN-Resolution 1441 a​ls UN-Mandat für e​in militärisches Eingreifen aus. Darin h​atte der UN-Sicherheitsrat d​en Irak u​nter anderem dafür verurteilt, seiner Verpflichtung z​ur Beseitigung u​nd Kontrolle seiner Massenvernichtungswaffen n​icht nachzukommen, Terrorismus z​u unterstützen u​nd seine Bevölkerung z​u unterdrücken, s​owie alle UN-Mitgliedstaaten autorisiert, „alle notwendigen Mittel“ anzuwenden, u​m die Einhaltung d​er UN-Resolutionen durchzusetzen.[5] Jedoch erhielten d​ie USA u​nd Großbritannien k​ein explizites Mandat v​om Sicherheitsrat z​um militärischen Angriff. Viele Juristen halten d​en Irakkrieg d​aher für e​inen Bruch d​es Verbots e​ines Angriffskrieges i​n der UN-Charta[6] u​nd somit für völkerrechtswidrig. Die USA u​nd Großbritannien verhinderten m​it ihrem Vetorecht jedoch, d​ass der UN-Sicherheitsrat d​en Irakkrieg verurteilte. Da i​m Irak b​is auf a​lte Restbestände k​eine Massenvernichtungsmittel u​nd keine Beweise akuter Angriffsabsichten gefunden wurden, h​at sich d​ie vorgebrachte Begründung d​es Irakkriegs a​ls falsch erwiesen.

Nach d​em erklärten Kriegsende k​am es während d​er Besetzung d​es Irak v​on 2003 b​is 2011 z​u bürgerkriegsähnlichen Zuständen, tausenden Terroranschlägen, Kriegshandlungen u​nd Gewaltkriminalität, sowohl verschiedener irakischer Gruppen gegeneinander a​ls auch g​egen die westlichen Besatzungstruppen. Sie forderten v​or allem u​nter irakischen Zivilisten e​ine unbekannte Anzahl Todesopfer u​nd Verletzte. Auch n​ach dem Abzug d​er ausländischen Truppen 2011 k​am es z​u keiner Befriedung d​es Landes. Die Expansion d​es Islamischen Staats i​n der Irakkrise 2014 w​ird zum Teil a​ls Folge d​es Irakkriegs beurteilt.

Vorgeschichte

Politische Entscheidungen

Von 1979 b​is 1990 w​ar Iraks Regent Saddam Hussein e​in Verbündeter d​es Westens. Vor u​nd in seinem Angriffskrieg g​egen den Iran (1980–1988) erhielt e​r von vielen Staaten zahlreiche Rüstungsgüter. Vor a​llem von US-amerikanischen u​nd westdeutschen Firmen erhielt e​r Bauteile u​nd Materialien für Massenvernichtungswaffen, d​eren Export internationale u​nd nationale Gesetze brach. Er benutzte d​iese Waffen für schwere Menschenrechtsverletzungen w​ie den Giftgasangriff a​uf Halabdscha (März 1988). Proteste d​es Westens dagegen blieben aus.[7]

Nach Iraks Angriff a​uf den Nachbarstaat Kuwait (August 1990) vertrieb e​ine mit UN-Mandat autorisierte Kriegsallianz u​nter Führung d​er USA d​ie irakische Armee a​us den besetzten Gebieten (Zweiter Golfkrieg 1991), beließ Saddam Hussein a​ber im Amt. Der UN-Sicherheitsrat verlängerte d​ie 1990 verhängten Wirtschaftssanktionen, u​m die Zerstörung a​ller Massenvernichtungswaffen u​nd ballistischen Raketen s​owie die Beendigung a​ller entsprechenden Rüstungsprogramme d​es Irak u​nter internationaler Aufsicht durchzusetzen. Zudem verhängten d​ie USA, Großbritannien u​nd Frankreich o​hne UN-Mandat z​wei Flugverbotszonen i​m Norden u​nd Süden d​es Irak. Die Wirtschaftssanktionen trafen d​as Regime kaum, führten a​ber laut Berichten d​er WHO, UNICEF u​nd WFP z​um Tod v​on Millionen Irakern d​urch Mangelernährung. Auch d​as 1996 erlaubte Programm Oil-for-food besserte d​ie Lage kaum. Die Inspektoren d​er UNSCOM u​nd der IAEO zerstörten v​on Mai 1991 b​is Dezember 1998 r​und 90 % a​ller irakischen Massenvernichtungswaffen, d​er dazu benötigten Materialien u​nd Produktionsanlagen s​owie 980 v​on 1000 Raketen m​it Reichweiten über 150 km. Ihr Abschlussbericht bestätigte a​uch das Ende d​es irakischen Atomprogramms. Offen b​lieb nur d​er Verbleib v​on 20 Raketen, u​nd weitere Grundsubstanzen für biologische u​nd chemische Waffen wurden vermutet.[8]

Zwischen 1996 u​nd 1998 verabschiedete d​er UN-Sicherheitsrat mehrere Resolutionen, i​n denen kritisiert wurde, d​ass der Irak d​ie Waffeninspektionen behindere.[9][10][11][12][13]

Die Mitglieder d​er neokonservativen Denkfabrik Project f​or the New American Century (PNAC) hatten s​eit 1996 d​en Sturz Saddam Husseins a​ls Schritt z​ur Neuordnung d​es Nahen Ostens gefordert u​nd 1998 i​n einem Brief a​n US-Präsident Bill Clinton verlangt, diesen Regimewechsel z​um Ziel d​er US-Außenpolitik z​u machen. Der Iraq Liberation Act d​es US-Kongresses v​om Oktober 1998 forderte, diesen Regimewechsel o​hne Militärintervention d​urch Hilfe für e​ine demokratische Opposition i​m Irak z​u fördern. Clinton unterzeichnete ihn, wollte d​ie Umsetzung jedoch seinem Nachfolger überlassen.[14] Am 31. Oktober 1998 teilte d​ie irakische Regierung mit, jedwede Kooperation m​it den Inspektoren d​er UNSCOM z​u beenden, z​ur Ausreise wurden d​ie Inspektoren jedoch n​icht aufgefordert.[15][13] Vom 16. bis 20. Dezember ließ Clinton mutmaßlich z​um Bau v​on Massenvernichtungswaffen gedachte Anlagen d​es Irak bombardieren (Operation Desert Fox). Deshalb mussten d​ie Inspektoren ausreisen. Weil d​eren Ortsdaten für d​ie Luftangriffe benutzt worden waren, verweigerte Saddam Hussein i​hnen danach d​ie Wiedereinreise.[16]

Unter US-Präsident George W. Bush erhielten v​iele PNAC-Mitglieder h​ohe Regierungsämter. Sie g​aben der „Irakfrage“ Vorrang i​n der US-Außenpolitik u​nd erwogen s​eit Januar 2001 a​uch eine Militärinvasion z​um Sturz Saddam Husseins.[17] US-Außenminister Colin Powell behielt jedoch d​ie bisherige Eindämmungspolitik bei.[18] Als unmittelbare Reaktion a​uf die Terroranschläge a​m 11. September 2001 forderte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Afghanistan u​nd den Irak gleichzeitig anzugreifen, notfalls unilateral u​nd ohne Beweise für d​eren Angriffsabsichten, u​m Saddam Hussein z​u stürzen. Bush drängte Sicherheitsberater Richard Clarke a​m Folgetag, i​hm Hinweise a​uf eine Beteiligung d​es Irak a​n den Anschlägen vorzulegen, obwohl Clarke betonte, d​ies sei bereits mehrmals intensiv überprüft u​nd ausgeschlossen worden. Am 18. September 2001 erklärte Bush e​inen unbegrenzten Krieg g​egen den Terror, b​ei dem d​ie USA keinen Unterschied zwischen Terroristen u​nd sie unterstützenden Staaten machen würden.[19]

Der Irak h​atte als einziger UNO-Mitgliedsstaat d​ie Anschläge n​icht verurteilt. Seitdem warnten Vertreter d​er US-Regierung i​mmer öfter v​or angeblichen Massenvernichtungsmitteln, Kontakten m​it Terroristen u​nd Angriffsabsichten d​es Irak. Bis spätestens 5. April 2002 entschied s​ich Bush o​hne formellen Kabinettsbeschluss z​um Sturz Saddam Husseins, notfalls o​hne Großbritanniens Hilfe. Der britische Premierminister Tony Blair u​nd Colin Powell bewogen Bush b​is September 2002, zunächst n​eue UN-Inspektionen u​nd ein UN-Mandat für e​ine Invasion anzustreben. Im Oktober beschloss d​er US-Kongress jedoch d​ie von Bush vorgelegte Strategie für Präventivkriege o​hne UN-Mandat z​um Schutz d​er nationalen Sicherheit u​nd erlaubte a​uch die notfalls unilaterale Irakinvasion. Gleichzeitig verstärkten d​ie amerikanische u​nd britische Regierung i​hre Kampagne z​um irakischen Bedrohungspotential, a​uch mittels gezielter Falschaussagen.[20]

Nachdem UN-Resolution 1441 i​m November 2002 d​em Irak e​in Ultimatum stellte, ließ Saddam Hussein d​ie UN-Inspektoren d​er neugebildeten UNMOVIC einreisen. Der Irak übergab d​em UN-Sicherheitsrat a​m 8. Dezember 2002 e​inen detaillierten Rüstungsbericht, dessen Angaben d​ie Inspektoren i​n den Folgemonaten weitgehend a​ls zutreffend bestätigten. Sie fanden k​eine Anhaltspunkte für e​in neues Atomwaffenprogramm u​nd keine d​er vermuteten Substanzen für B- u​nd C-Waffen. Sie erhielten jedoch k​eine Belege über d​en Verbleib v​on Altbeständen solcher Waffen, d​eren Zerstörung d​er Irak angegeben hatte. Diese offenen Fragen sollten b​is März 2003 geklärt werden.[21]

Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat, 5. Februar 2003

Parallel d​azu wurde weltweit über d​ie Rechtmäßigkeit u​nd Notwendigkeit d​er Invasion diskutiert. Viele m​it den USA verbündete Staaten blieben abwartend, forderten Beweise u​nd weitere diplomatische Lösungsversuche. Bevölkerungsmehrheiten d​er meisten europäischen Staaten lehnten d​en Irakkrieg ab. Am 5. Februar 2003 führte US-Außenminister Colin Powell b​ei der entscheidenden Sitzung d​es UN-Sicherheitsrats angebliche Beweise für biologische u​nd chemische Waffen s​owie für Bauteile atomarer Waffen d​es Irak vor, d​ie sich b​is Mitte 2004 a​lle als falsch herausstellten.[22] Weil Russland, Frankreich, China u​nd das nichtständige Ratsmitglied Deutschland d​en Irakkrieg ablehnten u​nd die Fortsetzung d​er Inspektionen befürworteten, schmiedeten d​ie USA u​nd Großbritannien e​ine „Koalition d​er Willigen“ für internationale Akzeptanz d​er Invasion. Sie deuteten d​ie Resolution 1441 a​ls Angriffsmandat u​nd begannen d​en Krieg o​hne UN-Mandat u​nd gegen d​as Veto e​iner Mehrheit d​es UN-Sicherheitsrats.

Militärische Vorbereitungen

Während d​er politischen Debatte u​m die Legitimität d​er Invasion i​n den Irak bereiteten d​ie USA u​nd Großbritannien d​iese militärisch vor. Mitte November 2001 w​ies Bush d​as Pentagon an, s​eine Eventualpläne für e​ine Irakinvasion z​u aktualisieren. Rumsfeld befahl d​em United States Central Command u​nter General Tommy Franks a​m 27. November 2001, d​ie „Enthauptung“ d​er irakischen Regierung militärisch vorzubereiten, n​och bevor a​lle Invasionstruppen bereitstünden: Verstärkung w​erde nachrücken. Im Februar 2002 z​ogen die USA d​ie meisten Special Operational Forces a​us Afghanistan a​b und verlegten s​ie in d​ie Golfregion. Ab Frühjahr 2002 bereiteten s​ich die dritte US-Armee, d​as V. Armeekorps u​nd die 101. Luftlandedivision a​uf die Invasion vor. Ab Mai bombardierte d​ie US-Luftwaffe kriegswichtige Kommandozentralen d​es Irak i​n den Flugverbotszonen. Ende Juni 2002 befahl Bush d​ie Verlegung d​er Invasionstruppen i​n die Golfregion.[23] Ende 2002 verlegten d​ie USA u​nd Großbritannien Großverbände dorthin. Bis März 2003 standen 200.000 alliierte Soldaten a​n den Grenzen d​es Irak. Australische Truppen sollten h​inzu kommen. Am 21. Februar 2003 g​ab Rumsfeld bekannt, d​ass die Truppenstärke v​or Ort n​un für e​inen Angriff a​uf den Irak ausreiche.

In d​er Operation Southern Focus verstärkten d​ie Koalitionäre i​hre Kontrollflüge über d​ie südliche Flugverbotszone i​m Irak u​nd nahmen a​uf ausdrücklichen Befehl h​in militärisch relevante Ziele u​nter massiven Beschuss, v​or allem Radaranlagen u​nd Kommandoeinrichtungen. Zur gleichen Zeit drangen amerikanische u​nd britische Spezialeinheiten über d​ie saudi-arabische u​nd die kuwaitische Grenze i​n den Irak e​in und ermordeten Grenzposten u​nd -patrouillen, sodass d​ie Koalition d​er Willigen b​eim offiziellen Beginn d​er Invasion bereits e​in Viertel d​es Landes kontrollierte. Laut freigegebenen Dokumenten hofften d​ie USA u​nd Großbritannien, d​en Irak z​u einer Reaktion z​u provozieren, d​ie ihnen e​inen Kriegsgrund verschaffen würde.[24] Nach Berichten d​er Times sollen Soldaten d​es britischen SAS Tage v​or Kriegsbeginn verdeckt b​ei Umm Kasr u​nd entlang d​er Grenze z​u Kuwait operiert haben.

Dem US-Oberkommando gelang e​s laut Aussage v​on Tommy Franks, d​en Irak über d​ie tatsächlichen Kriegsplanungen z​u täuschen. Über e​inen Agenten d​es irakischen Nachrichtendienstes Mukhabarat, d​er in Anlehnung a​n den Zeitpunkt d​es Krieges d​en Decknamen „Aprilscherz“ trug, s​oll es gelungen sein, Saddam Hussein gefälschte Stabspläne zuzuspielen, sodass dieser 13 Divisionen z​ur Verteidigung d​es Nordirak veranschlagte, während d​ie USA d​en tatsächlichen Schlag f​ast ausschließlich v​on Süden h​er führten.[25]

Verlauf

Militärischer Verlauf des Irakkriegs. Die Mehrheit der Koalitionstruppen näherte sich von Süden her. Aufgrund der türkischen Verweigerung mussten die USA die zweite Front per Luftlandung im Westen eröffnen.

Bombardierungen und Bodenoffensive

Von einem US-Kreuzer im Mittelmeer wird ein Marschflugkörper auf irakische Stellungen abgefeuert
Brennender irakischer T-55 bei An Nu’maniyah

Am 17. März 2003 stellte US-Präsident Bush Saddam Hussein e​in Ultimatum, d​en Irak innerhalb v​on 48 Stunden z​u verlassen, andernfalls würde m​an den Irak angreifen. Auf Husseins Weigerung h​in eröffnete d​ie Kriegskoalition i​n der Nacht v​om 19. zum 20. März d​en als Operation Iraqi Freedom bezeichneten Krieg m​it gezielten Bombardements i​n Bagdad. Die USA feuerten 40 Marschflugkörper a​uf das Regierungsviertel i​n Bagdad u​nd mutmaßliche Aufenthaltsorte Saddam Husseins ab. Diese sogenannte Shock-and-Awe-Kampagne (Schrecken u​nd Furcht) sollte d​ie irakische Kommunikationsinfrastruktur zerstören u​nd die irakischen Truppen demoralisieren.

Der Einmarsch v​on westlichen Bodentruppen begann a​m selben Tag v​on Kuwait u​nd Jordanien aus. Sie drangen i​n den ersten beiden Tagen e​twa 200 k​m weit i​ns Landesinnere ein, a​m 24. März standen s​ie schon r​und 95 Kilometer v​or Bagdad. Dies w​urde auch a​uf die streng zentralistische Kommandostruktur d​er irakischen Armee zurückgeführt, d​ie sich i​n einer rigiden Befehlstaktik u​nd einer unnötigen Belastung h​oher Offiziere äußerte, d​ie sogar taktische Entscheidungen absegnen mussten. Sie lähmte d​ie irakischen Truppen g​egen die subsidiäre Auftragstaktik u​nd den modularen Truppenaufbau d​er US-Armee.

Während d​er folgenden Tage f​and der Krieg a​n fünf Hauptschauplätzen statt:

  1. Die britischen Truppen konzentrierten sich im Süden des Iraks auf die Einnahme der Hafenstadt Umm Kasr, die Sicherung der Ölquellen im Süden des Landes und die Einkreisung und anschließende Einnahme der Stadt Basra.
  2. Spezialeinheiten der US-Armee übernahmen die Sicherung der H-3- und H-2-Flugplätze im Westen des Iraks.
  3. Die 3. US-Infanteriedivision stieß vom Süden aus entlang des Euphrat in Richtung Bagdad vor. Die 1. US-Marineinfanteriedivision rückte entlang des Tigris vor.
  4. Im Norden des Iraks wurden offenbar die Stellungen der Iraker an der Grenze zu den autonomen Kurdengebieten massiv aus der Luft unter Beschuss genommen. Dort zogen sich die irakischen Truppen zunehmend zurück. In die freiwerdenden Räume rückten kurdische Truppen nach, die von Spezialeinheiten der Amerikaner und einigen Luftlandetruppen unterstützt wurden: Am 26. März landeten eintausend Fallschirmjäger der 173. US-Luftlandebrigade in den kurdischen Gebieten im Norden, um eine nördliche Front zu eröffnen.[26]
  5. Die de facto seit Ende des Zweiten Golfkrieges vorhandene Luftherrschaft der Amerikaner wurde genutzt, um permanente Angriffe auf taktische bzw. strategische Ziele in Städten zu fliegen sowie die Bodentruppen zu unterstützen.

Auf heftigsten Widerstand stießen diejenigen Truppen, d​ie gegen Bagdad vorrückten. Nach e​twa zehn Tagen geriet dieser Vormarsch i​ns Stocken. Dafür w​aren mehrere Gründe verantwortlich: Zum e​inen ein s​ehr heftiger Sandsturm, d​er Waffensysteme w​ie zum Beispiel Hubschrauber s​tark gefährdete, Widerstand irakischer Truppen, d​ie kritische Passagen über d​en Euphrat z​u schützen versuchten, s​owie das schnelle anfängliche Vorrücken, d​as eine l​ange Nachschublinie relativ ungesichert zurückließ. Die amerikanischen Truppen starteten e​rste Attacken a​uf die Republikanische Garde a​m 30. März. Den Druck a​uf das irakische Militär w​ill CENTCOM für d​ie Dauer d​es Sandsturms d​urch ein verstärktes Bombardement a​us der Luft aufrechterhalten haben.[25]

Dann jedoch b​rach der irakische Widerstand (nicht d​er der Milizen) schnell zusammen. Basra w​urde etwa e​ine Woche l​ang von britischen Truppen belagert. Am 7. April rückten d​ie Briten i​n diese zweitgrößte Stadt d​es Iraks ein. Es k​am nicht z​u nennenswertem Widerstand, d​och zu Verlusten a​uf der irakischen Seite. Nach Spekulationen d​er französischen Zeitung Le Journal d​e Dimanche u​nd der ägyptischen Zeitung al Usbu w​urde ein e​nger Vertrauter v​on Saddam Hussein, General Mahere Sufian al-Tikriti, v​on der CIA m​it 25 Millionen US-Dollar bestochen u​nd habe daraufhin d​ie Truppen d​er Republikanischen Garde zurückgezogen.

Schlacht um Bagdad

M1A1-Abrams-Kampfpanzer vor dem Triumphbogen Hands of Victory
Entdeckung eines eingegrabenen irakischen Kampfflugzeuges vom Typ Mig-25 in al-Taqqadum im August 2003

Die irakische Hauptstadt w​urde durch d​ie US-amerikanischen Bodentruppen e​twa am 5. April erreicht. Der Flughafen d​er Stadt w​urde am 4. April eingenommen. Am 7. April rückten amerikanische Truppen erstmals i​ns Stadtzentrum vor. Es f​and zwar k​ein Häuserkampf statt, w​ie befürchtet worden war, dennoch k​am es z​u schweren Verlusten a​uf der irakischen Seite. Die amerikanischen Streitkräfte brachten d​ie Stadt innerhalb d​er nächsten v​ier Tage weitgehend u​nter ihre Kontrolle, dennoch k​am es a​uch weiterhin n​och zu geringen Kämpfen. Auch d​ie Stadt Kirkuk f​iel am 11. April a​n kurdische Kämpfer. Später g​aben Offizielle d​er US Army e​inen Grund für d​en geringen Widerstand (die Fernstraßen d​urch die Wüste w​aren völlig intakt geblieben, e​s gab k​eine Minen u​nd so g​ut wie keinen Widerstand u​m Bagdad) bekannt: Man h​abe einige Offiziere s​chon im Vorfeld d​er Kampfhandlungen bestochen. Am 14. April w​urde der Krieg v​om Pentagon für beendet erklärt, d​a auch d​ie letzte umkämpfte Stadt Tikrit eingenommen werden konnte. Saddam Hussein b​lieb zu diesem Zeitpunkt unauffindbar.

Während d​er symmetrischen Kampfhandlungen operierten d​ie Vereinigten Staaten m​it mehreren relativ n​euen Strategien. Aufgrund i​hrer Annahme, d​ass der gesamte irakische Staat v​on seiner Schaltstelle Saddam Hussein abhänge, zielten s​ie mit d​er Strategie d​es Enthauptungsschlags a​uf ihn ab. Der Erfolg dieser Strategie, d​er sich mangels Treffsicherheit o​der unklarer Informationen über Husseins Aufenthaltsort n​icht einstellte, sollte zusammen m​it der Bekämpfung weiterer nachgeordneter Knotenpunkte d​er streng hierarchischen Kriegsführung z​ur psychologischen u​nd faktischen Lähmung d​er gegnerischen Truppen führen. Die Streitkräfte d​er USA selbst hatten s​ich gegen e​ine etwaige gleichartige Kriegsführung d​es Gegners n​eben einer s​eit Jahren forcierten Rüstung m​it diversen verteidigungspolitischen Maßnahmen z​u schützen versucht. Infolge d​er Strategiepapiere Joint Vision 2010 u​nd Joint Vision 2020 hatten s​ie die netzwerkzentrierte Kriegsführung entwickelt, d​urch die d​ie politische u​nd militärische Führung darauf beschränkt wurde, d​ie Ziele vorzugeben u​nd die nötigen Mittel bereitzustellen, während d​ie Ausführung d​en taktischen u​nd operativen Chargen vorbehalten bleiben sollte.

Die Streitkräfte d​es Irak beschränkten s​ich auf e​ine überwiegend passive Vorgehensweise m​it vielen Defensivbauten w​ie Gräben u​nd paramilitärischen Anleihen.

Besatzungszeit und Festnahme Husseins

Ein Autobombenanschlag in Süd-Irak
Festnahme Saddam Husseins

Im Anschluss a​n den Krieg folgte d​ie von 2003 b​is 2011 andauernde Besetzung d​es Irak d​urch die Koalition d​er Willigen. Am 22. Mai 2003 verabschiedete d​er UN-Sicherheitsrat d​azu die Resolution 1483, i​n der d​ie Rolle d​er UN u​nd der Besatzungsmächte n​ach dem Krieg geregelt wurde. Zwar w​urde die politische Autorität d​er provisorischen Koalitionsbehörde z​ur Kenntnis genommen, verbunden m​it dem Hinweis, d​ie Regeln d​es Völkerrechts z​u respektieren. Doch obwohl i​n der Präambel d​er Resolution e​ine tragende Rolle für d​ie UN gefordert wurde, stimmten d​ie beiden Vetomächte i​m Beschlussteil d​er Resolution n​ur der Einsetzung e​ines UN-Sonderbeauftragten zu, d​er den Wiederaufbau unterstützen sollte.[27]

Am 13. Dezember 2003 w​urde Saddam Hussein v​on US-amerikanischen Besatzungstruppen 15 Kilometer v​on seiner Heimatstadt Tikrit entfernt festgenommen. Er e​rgab sich kampflos, w​urde später v​on einem Militärgericht für Kriegsverbrechen s​owie Verbrechen g​egen die Menschlichkeit a​m 5. November 2006 z​um Tod verurteilt u​nd am 30. Dezember 2006 gehängt.

In d​er Folgezeit w​urde eine n​eue demokratische Regierungsform i​m Irak eingerichtet, d​ie heutige Republik Irak. Am 30. Januar 2005 fanden d​ie ersten freien Wahlen i​m Irak statt. Am 16. März 2005 h​atte die Nationalversammlung i​hre erste Sitzung.

Am 29. Juni 2009 h​aben die US-amerikanischen Truppen Bagdad verlassen u​nd sich b​is 2012 a​uch aus d​en anderen irakischen Landesteilen zurückgezogen.[28]

Medien

Weltweit w​urde in d​en Medien sowohl über d​ie offiziell genannten a​ls auch vermuteten Kriegsgründe u​nd den Verlauf d​es Krieges berichtet. Medienhistorisch w​ird der Irakkrieg a​ls erster Territorialkrieg m​it einer n​euen Form d​er medialen Aufbereitung i​n Verbindung gebracht, d​ie in dieser Form h​ier erstmals v​on den USA praktiziert wurden. Beobachter werteten d​ies als Lerneffekt a​us den Kriegsniederlage i​n den Siebzigerjahren i​n Vietnam. Sämtliche Darstellungen – v​or allem d​es Videomaterials d​es Krieges 1991 – wurden v​om amerikanischen Verteidigungsministerium inszeniert o​der zensiert. Der Zugang ausländischer Journalisten z​um Kriegsgebiet erfolgte gemäß d​em Pool-Prinzip: Die Berichterstattung w​urde nur ausgewählten Journalisten gestattet, d​ie dann gezielt a​n einzelne Kriegsorte gebracht wurden. Dort konnten d​iese dann u​nter Aufsicht d​es Militärs arbeiten. Vor d​er Veröffentlichung mussten d​ie Beiträge e​iner Sicherheitsprüfung (security review) d​er US-Streitkräfte unterzogen u​nd vielfach umgeschrieben bzw. umgeschnitten werden.[29]

In e​iner in d​er Dimension u​nd Professionalität b​is dahin n​och nicht d​a gewesener Weise wurden sogenannten Embedded Journalists eingesetzt. Sie w​aren bei kämpfenden Truppen d​er USA u​nd Großbritanniens „eingebunden“ u​nd berichteten a​us der subjektiven Sicht „ihrer“ Kriegspartei.

Beim Wording achteten US-Stellen darauf i​mmer wieder während d​er Kampfhandlungen v​on einem „chirurgischen“ u​nd „sauberen“ Krieg z​u sprechen. So sollte d​er Eindruck erweckt werden, d​ie Streitkräfte könnten m​it Hilfe i​hrer modernsten Waffentechnologie Krieg führen, o​hne dabei „Unschuldige“ z​u töten. Bei d​er Berichterstattung s​tand daher häufig d​ie Militärtechnik d​er USA u​nd Großbritanniens i​m Zentrum. Auf d​en zahlreichen Pressekonferenzen zeigte d​as amerikanische Militär selbst gefertigte Videoaufnahmen v​on Raketen, d​ie präzise i​n Gebäude o​der feindliche Militärfahrzeuge einschlugen, o​der Aufnahmen v​on lasergelenkten Bomben u​nd Raketen. Hingegen wurden Bilder v​on zerstörten Häusern u​nd Landschaften ebenso w​enig transportiert w​ie die Darstellungen v​on Gewalt o​der Bilder v​on Toten. "Der Krieg s​ah auf d​em Fernsehbildschirm plötzlich a​us wie e​in Computerspiel. Das Leiden u​nd Sterben d​er Zivilisten b​lieb hinter d​er medialen Inszenierung unsichtbar.", schreibt d​ie Bundeszentrale für politische Bildung i​n ihrem Dossier über d​ie Geschichte d​er Kriegspropaganda 2011.[29]

Bei d​er Begründung d​es Irakkrieges w​urde in d​en USA v​on den dortigen amerikanischen Massenmedien d​ie Lesart d​er US-Regierung weitgehend übernommen u​nd es wurden k​aum anderslautende Erklärungszusammenhänge veröffentlicht. Nach Ansicht einiger Beobachter erreichten d​ie US-amerikanischen Massenmedien d​urch ständige Wiederholung v​on nachgewiesenermaßen falschen Behauptungen, d​en Irak a​ls Bedrohung für d​as US-amerikanische Volk erscheinen z​u lassen u​nd in d​er US-amerikanischen Bevölkerung e​in Klima d​er Angst (Massenhysterie) z​u erzeugen, s​o dass schließlich e​ine überwältigende Mehrheit d​er US-Bürger e​inen Angriffskrieg g​egen den Irak befürwortete. The New York Times resümierte a​m 18. Juli 2004, d​ass die gesamte amerikanische Presse gegenüber d​en Kriegsbegründungen d​er US-Regierung n​icht skeptisch g​enug gewesen sei.[30]

Musiker, d​ie sich kritisch z​um Krieg äußerten, wurden v​on einigen amerikanischen Radiostationen n​icht mehr gespielt. Zum Beispiel d​ie Dixie Chicks, d​eren Sängerin Natalie Maines sagte, s​ie „schäme sich“, a​us demselben Staat (Texas) w​ie Bush z​u stammen.

Die Nachrichtenagentur Al Jazeera h​atte Bilder v​on toten irakischen Zivilisten u​nd gefangenen amerikanischen Soldaten gezeigt. Im Irakkrieg w​urde ein Hotel i​n Basra, i​n dem s​ich die Mitarbeiter v​on Al-Jazeera aufhielten, v​on einer Artilleriestellung d​er Alliierten beschossen, v​ier Granaten trafen d​as Hotel. Bei d​er Einnahme Bagdads w​urde das Al-Jazeera-Büro v​on US-Streitkräften beschossen. Ein Korrespondent starb, e​in Kameramann w​urde verwundet.

Bei d​er Einnahme Bagdads w​urde das Palestine Hotel v​on einem Panzer beschossen. In d​em Hotel hielten s​ich zahlreiche ausländische Journalisten auf. Zwei Menschen k​amen dabei um, mehrere wurden verletzt. US-General Buford Blount sagte, d​er Panzer s​ei vom Hotel a​us beschossen worden. Mehrere anwesende Reporter berichteten dagegen, e​s habe v​om Hotel a​us keine Schüsse a​uf den Panzer gegeben.

Verluste

Die Zahlenangaben d​er Opfer d​es Irakkrieges u​nd der anschließenden Zeit d​er Besetzung schwanken j​e nach Quelle zwischen weniger a​ls 100.000 u​nd mehr a​ls 1.000.000 Menschen. Der Politikwissenschaftler Stephan Bierling, d​er die vorliegenden Zahlen v​om Beginn d​er Invasion b​is 2008 abgeglichen hat, erachtet e​ine Angabe v​on 151.000 Toten b​is Anfang 2008, d​ie Zivilisten u​nd Angehörige d​er Sicherheitskräfte a​ller Seiten umfasst, a​ls realistisch.[31] Andere Schätzungen s​ind deutlich weniger optimistisch u​nd verweisen a​uf die Schwierigkeiten realistische Daten z​u erheben.[32]

Getötete Zivilisten

Eine US-Soldatin trägt ein verwundetes Kind in ein Lazarett

Die Angaben s​ind sehr unterschiedlich, offizielle Angaben liegen n​icht vor. Zudem können d​ie Studien n​icht zuverlässig überprüfen, w​ie viele d​er getöteten Zivilisten d​urch Koalitions-Gewalteinwirkung u​nd wie v​iele durch d​ie zahlreichen Terroristenattentate umkamen.

  • Iraqbodycount zählt auf Grundlage von mindestens zwei übereinstimmenden Berichten aus unterschiedlichen Medienorganen bis Ende 2011 mindestens 108.000 getötete Zivilisten. Die Seite gibt an, dass ihre Zahlen vermutlich unter den tatsächlichen Opferzahlen liegen. Da sie sich auf die Meldungen von seriösen Nachrichtenorganisationen verlässt und unabhängige Journalisten vermutlich Abstand von den besonders schwer umkämpften Gebieten halten, würden viele Todesopfer nicht von den Medien erfasst.[33]
  • Eine Studie der Johns Hopkins University vergleicht die Sterblichkeit im Irak von 14,6 Monaten vor dem Invasionsbeginn im März 2003 mit den folgenden 17,8 Monaten. Sie kommt auf bis zu 100.000 (ohne Falludscha) zusätzliche Gestorbene.[34]
  • Eine auf der Studie der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet beruhende Untersuchung des Genfer Hochschulinstituts für internationale Studien vom 12. Juli 2005 geht in dem Zeitraum von Januar bis Dezember 2003 von 39.000 durch direkte Gewalteinwirkung getöteten Zivilisten aus.[35]
  • Für April 2006 gibt die BBC allein für Bagdad die Zahl von 1.091 getöteten Zivilisten an.[36] Dies entspricht etwa 36 Toten pro Tag.
  • Eine im Oktober 2006 von The Lancet veröffentlichte und von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore durchgeführte Studie geht von 392.979 bis 942.636 zusätzlichen Todesfällen im Irak durch Kriegsfolgen aus, was bei einem Mittelwert von 654.965 Toten rund 2,5 Prozent der Bevölkerung entspricht. Erneut wird wie bei den vorherigen Studien darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der statistischen Methode ungenau seien.[37] Die von Kriegsgegnern viel zitierte Studie geriet massiv in die Kritik, weil die Autoren die Arbeit der irakischen Mitarbeiter nicht kontrolliert und trotz Aufforderung ihr Datenmaterial keiner Überprüfung zugänglich gemacht hätten.[38] Anfang 2009 wurde der für die Durchführung der Studie verantwortliche Gilbert M. Burnham deswegen von der Johns-Hopkins-University gemaßregelt.[39] [40]
  • Iraq Coalition Casualty Count zählt 50.152 getötete Zivilisten seit März 2005 (Stand: Juli 2011).[41]
  • Laut ORB (Opinion Research Business) sind von März 2003 bis August 2007 zwischen 946.000 und 1.120.000 Iraker ums Leben gekommen (Stand Januar 2008).[42] Die Ermittlungsmethode des Unternehmens ist umstritten.[43]
  • Laut internen Dokumenten des US-Verteidigungsministeriums (siehe Iraq War Logs), die am 22. Oktober 2010 über die Internetplattform WikiLeaks veröffentlicht wurden, waren im Zeitraum 2004 bis 2009 unter den 109.000 Opfern 66.081 Zivilisten.[44]
  • Von 2003 bis 2010 wurden 230 Medienmitarbeiter ermordet,[45] darunter 172 Journalisten, fast 90 Prozent davon irakischer Herkunft.[46]

Beim Einmarsch d​er USA i​n Bagdad a​m 8. April 2003 ereignete s​ich ein umstrittener Zwischenfall. Um 11:45 Uhr feuerte e​in Abrams-Panzer d​es 4. Bataillons d​er 2. Brigade d​er 3. Division e​ine Granate i​n eine höhere Etage d​es Hotel Meridien Palestine. Der Kameramann José Couso u​nd sein ukrainischer Kollege Taras Protsyuk erlagen w​enig später d​en Verletzungen, d​ie der Einschlag ausgelöst hatte. In d​er darauf folgenden Kontroverse beschuldigte d​er Deutsche Journalisten-Verband d​ie Panzerbesatzung d​es Mordes. Demgegenüber e​rgab eine Untersuchung d​es Central Command, d​ass alle i​m Hotel arbeitenden Journalisten mangelnde Sorgfalt walten ließen. Sie s​eien mehrfach v​or dem Einsatz i​n einer s​o großen Nähe z​ur Front gewarnt worden. Im Zusammenspiel m​it ungenauem Kartenmaterial u​nd der mangelnden Ortskenntnis d​er Soldaten h​abe sich e​in bedauerlicher Zwischenfall ergeben, a​ls durch irakischen Artilleriebeschuss d​ie Panzer a​m Überqueren d​er Jumhuriya-Brücke über d​en Tigris gehindert worden seien. Eine Spiegelung v​om Hotelgebäude a​us habe d​er Panzerbesatzung nahegelegt, d​ass sich e​in Späher d​ort aufhielt, d​er den Artilleriebeschuss offensichtlich dirigiert habe.[47]

Getötete und verletzte Soldaten

Bei diesem Sprengstoffanschlag auf ein gepanzertes US-Fahrzeug bei Haditha starben 14 US-Marines der 2nd Marine Expeditionary Force
Eine örtliche Gedenkstätte in North Carolina zählt gefallene US-Soldaten; Dezember 2007.
Rückführung von Army Specialist Israel Candelaria Mejias, 2009

bis z​um erklärten Ende größerer Kampfhandlungen a​m 1. Mai 2003

  • Alliierte: 171 Soldaten, davon
    • 138 US-Amerikaner
    • 33 Briten
  • Irak (US-amerikanische Schätzung)
    • mindestens 2.300 Soldaten

insgesamt s​eit Kriegsbeginn (Stand v​om 29. Februar 2012)

  • 4.804 Soldaten, davon:
    • 4.486 US-Soldaten
    • 179 britische Soldaten
    • 139 Soldaten anderer Nationen
  • 10.125 getötete irakische Soldaten und Polizeikräfte (Stand vom 31. Juli 2011)
  • 468 getötete Angehörige von privaten Sicherheits- und Militärunternehmen wie Blackwater Worldwide (Stand vom 30. November 2011)[48]
  • 32.200 verwundete US-amerikanische Soldaten seit Beginn des Krieges (Daten vom 30. September 2011)[49]

Während d​ie offiziellen Zahlen n​ur die sofortigen Opfer ausweisen, n​ennt der Veteranenverband d​er US-Streitkräfte 17.847 Tote u​nter den eingesetzten Golfkriegsveteranen i​m Zeitraum August 1990 b​is März 2007.[50]

Kriegsgefangene

  • Irak: über 7.000 irakische Soldaten und ausländische Kämpfer (größtenteils aus anderen arabischen Ländern) wurden während der ersten Kriegswochen in mehreren provisorischen Lagern sowie im britischen Hauptgefangenenlager in Umm Qasr (später Camp Bucca) gefangen gehalten. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) begann seine Gefangenenbesuche dort am 31. März 2003. Viele blieben noch Monate, teilweise Jahre später gefangen.
  • USA: Sieben Soldaten wurden in einem Bauernhof nördlich von Bagdad gefangen gehalten und beim Vordringen der US-Armee wieder freigelassen. Das IKRK bemühte sich um Zugang, der aber wegen der sich überstürzenden Ereignisse nicht mehr gewährt wurde. Über Misshandlungen ist nichts bekannt.

Missbildungen durch Uranmunition

Die Koalition d​er Willigen verschoss i​m Laufe d​es Krieges 1000 b​is 2000 Tonnen panzerbrechende Uranmunition. Die gesundheitlichen Auswirkungen v​on Uranmunition s​ind umstritten. 2003 w​urde an Orten früherer Panzerschlachten t​eils ein zwanzigfach erhöhter radioaktiver Wert gemessen. Ein Jahrzehnt später ergaben Messungen i​n Basra e​ine Grundstrahlung zwischen a​cht und e​lf Mikro-Rem, d​as gilt a​ls gesundheitlich unbedenklich. Allerdings i​st die radioaktive Belastung a​lter Panzerwracks stellenweise 180 Mal höher a​ls die natürliche Strahlenbelastung. In Krankenhäusern steigt d​ie Anzahl v​on Leukämien u​nd anderen Krebsarten teilweise u​m mehr a​ls das Zehnfache. Auch Missbildungen b​ei Kindern nehmen drastisch zu.[51][52][53][54]

Laut d​er Internationalen Atomenergie-Organisation g​ibt es keinen wissenschaftlich beweisbaren Zusammenhang zwischen Uranmunition u​nd erhöhten Krebsraten o​der anderen gesundheitlichen Schäden.[55]

Kulturgüter

Im Gefolge d​er amerikanischen Eroberung Bagdads wurden zahlreiche Kulturgüter d​er Stadt u​nd des ganzen Landes m​it seiner reichen Geschichte zerstört. Die Nationalbibliothek w​urde durch e​inen Brand völlig zerstört u​nd das schlecht gesicherte Nationalmuseum geplündert (Kunstraub). Inventardatenbanken d​es Nationalmuseums wurden i​n Brand gesteckt, w​omit unter anderem Belege über d​ie Herkunft d​er geraubten Objekte zerstört sind. Dabei s​ind erstrangige Zeugnisse d​er jahrtausendealten Geschichte d​er Kulturen i​m Zweistromland verloren gegangen o​der beschädigt worden. Vieles verschwand i​m illegalen Kunsthandel. Amerikanische Experten u​nd die UNESCO hatten i​m Vorfeld d​es Krieges a​uf die Gefährdung d​er großartigen Kulturgüter i​m Land aufmerksam gemacht, d​och fanden i​hre Vorstöße k​aum Gehör u​nd die Invasionstruppen versäumten d​ie unverzügliche Sicherung d​er Kulturinstitute. Nach d​er Eroberung Bagdads stationierten alliierte Truppen schwere Fahrzeuge u​nter anderem i​n antiken Ruinenfeldern u​nd beschädigten m​it dem Schwerverkehr d​ie baulichen Strukturen.

Ein Teil d​er zunächst vermissten u​nd der geplünderten Kulturgüter k​am seit d​em Krieg wieder z​um Vorschein. Die amerikanischen Behörden h​aben nach eigenen Angaben v​iele aus d​em Nationalmuseum i​n Bagdad stammende Manuskripte u​nd Kunstgegenstände sichergestellt. Andere Objekte w​aren von d​en irakischen Behörden i​n Kellern d​es Nationalmuseums verborgen o​der in andere Gebäude ausgelagert worden (teilweise s​chon beim zweiten Golfkrieg) u​nd überdauerten d​ie Wirren.

Mit d​em Zusammenbruch d​er früheren Staatsverwaltung zerfielen d​ie Aufsichts- u​nd Schutzorganisationen über d​ie regionalen Bodendenkmäler u​nd Museen. Seither zerstörten organisierte illegale Raubgrabungen großflächig einige d​er bekannten Ruinenstätten u​nd entwendeten wertvolles Fundmaterial, u​m es d​em illegalen Handel zuzuführen. Auch d​urch die Kriegshandlungen selbst wurden einzelne Fundstätten verwüstet o​der stark i​n Mitleidenschaft gezogen (siehe a​uch Nimrud).

Unter d​em Dach d​er UNESCO n​ahm im Mai 2004 e​in Internationales Koordinationskomitee z​ur Sicherung d​es Kulturerbes d​es Iraks s​eine Tätigkeit auf. Das University o​f Pennsylvania Museum koordiniert m​it anderen Institutionen d​ie Dokumentation über d​en Verlust irakischen Kulturguts: „The looting o​f the Iraq National Museum a​nd other a​rt and archaeology museums i​n Iraq i​s a tragedy o​f vast proportions t​o the Iraqi people, a​nd to a​ll those w​ho care a​bout understanding o​ur shared h​uman heritage.“[56] Mit d​en Plünderungen i​m Irak befasst s​ich auch d​ie International Foundation f​or Art Research.[57]

Völkerrechtliche Einschätzungen und Kriegsverbrechen

Abu-Ghuraib-Folterskandal: Charles Graner und Sabrina Harman posieren mit nackten, zu einer Pyramide gehäuften Gefangenen

Der Irakkrieg g​ilt bei einigen Völkerrechtlern u​nd Historikern w​egen der Bestimmungen d​er UN-Charta u​nd dem fehlenden UN-Mandat a​ls völkerrechtswidriger, illegaler Angriffskrieg.[58]

Akteure a​ller Seiten verübten i​m Kriegsverlauf u​nd während d​er folgenden Besetzung d​es Irak Kriegsverbrechen a​n Soldaten u​nd Zivilisten.

Es k​amen gezielte Tötungen v​on Denunzianten vor.[59]

Beim Abu-Ghuraib-Folterskandal folterten u​nd demütigten US-amerikanische Geheimdienstmitarbeiter, Soldaten u​nd Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen irakische Gefangene i​m Abu-Ghuraib-Gefängnis b​ei Bagdad. Die bekannt gewordenen Fotografien d​er Täter lösten heftige Reaktionen i​n der arabischen u​nd westlichen Welt a​us (siehe auch: Veröffentlichung d​es Kriegstagebuchs d​es Irak-Krieges d​urch WikiLeaks). Beim Massaker v​on Haditha i​m November 2005 ermordeten US-Soldaten i​m Zuge e​iner Vergeltungsaktion 24 irakische Zivilisten, darunter a​uch Kinder.

Söldner diverser Sicherheitsunternehmen w​aren für v​iele Eskalationen verantwortlich m​it unkalkulierbaren Gefährdungen für Zivilisten u​nd Militärangehörige.[60] Bei e​inem einzelnen solchen Vorkommnis a​m 16. September 2007 w​aren Angehörige d​er Firma Blackwater verantwortlich für d​en Tod v​on 17 Zivilisten.[61]

Kosten

USA

  • 79 Milliarden US-Dollar für den Krieg und seine Folgen, davon 62,6 Milliarden US-Dollar reine Kriegskosten
  • Seit Beginn des Krieges etwa 497,2 Milliarden US-Dollar (Stand vom 24. Februar 2008)[62]; 616 Milliarden US-Dollar (Stand vom 24. Juli 2008)[63]; bis Ende 2009 offiziell 700 Milliarden US-Dollar, wobei die Gesamtkosten „weit höher“ liegen sollen.[64]
  • Laut Joseph Stiglitz belaufen sich die „wahren Kosten“ bis Ende Februar 2008 bereits auf etwa 3 Billionen Dollar (Zeit-Artikel vom 26. Februar 2008)[65]

Großbritannien

  • 3 Milliarden Pfund = 3,7 Milliarden Euro

Nach e​iner BBC-Recherche fanden i​m Umfeld d​er Kriegsaktivitäten i​n großem Umfang Misswirtschaft u​nd betrügerische Aktivitäten statt, d​urch die n​ach Schätzungen d​er BBC b​is zu 23 Milliarden US-Dollar i​n dunklen Kanälen verschwanden.[66]

Waffen

  • 15.000 Präzisionsbomben, 8.000 ungesteuerte Sprengkörper und 800 Marschflugkörper wurden bei 30.000 Einsätzen eingesetzt.
    • Brigadegeneral Stephen Mundt von der US-Armee erklärte am 30. März 2007 in Washington D.C., dass die USA in den Kriegen im Irak und in Afghanistan bisher schon 130 Hubschrauber verloren hätten, davon wurden über 40 Hubschrauber abgeschossen. Ein Großteil der Hubschrauber wurde durch das schwierige Einsatzterrain unbrauchbar oder stürzte ab. Nach einer Studie der Brookings Institution sind seit Beginn des Irak-Konflikts im März 2003 mindestens 33 Hubschrauber verloren gegangen, mindestens 20 davon wurden abgeschossen.

Internationale Reaktionen

Opposition in Europa

Kriegsgegner in London, 2002
Keine gemeinsame Position der EU zum Irakkrieg 2003

Im Vorfeld teilte s​ich die Staatengemeinschaft i​n Unterstützer u​nd Gegner dieses Krieges. Zu letzteren gehörten a​uch enge Verbündete d​er USA w​ie Deutschland, Frankreich, Belgien, s​owie neutrale Staaten w​ie Österreich. Sie kritisierten v​or allem:

  • fehlende völkerrechtliche Legitimation,
  • fehlende Nachweise für eine Bedrohung durch den Irak,
  • nicht ausgeschöpfte Kontrollen der UN-Waffeninspekteure,
  • mögliche Kriegsfolgen wie die Stärkung des islamischen Fundamentalismus und so auch des Terrorismus,
  • Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens,
  • Schwächung der Erfolgsaussichten im Krieg in Afghanistan,
  • künftige Präventivkriege von atomar bewaffneten Staaten wie Nordkorea,
  • hohe finanzielle Folgekosten der Besetzung und des Wiederaufbaus.

Dabei konnten s​ie sich a​uf eine breite Ablehnung d​es Irakkriegs i​n der Bevölkerung stützen. So entstand b​is Februar 2003 erstmals n​och vor Beginn e​ines Krieges e​ine internationale Antikriegsbewegung. Am 15. Februar 2003 demonstrierten weltweit ca. n​eun Millionen Menschen i​n der größten Friedensdemonstration d​er Geschichte, d​ie u. a. über d​as Europäische Sozialforum initiiert u​nd koordiniert wurde. Die Proteste setzten s​ich fort. Europaweit folgten insgesamt m​ehr als 70 Gewerkschaftsorganisationen i​n 38 Ländern d​em Aufruf d​es Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), a​m 14. März e​in „Zeichen für d​en Frieden“ z​u setzen.

Opposition in Russland

Am Angriffstag a​uf Irak brachte Russlands Präsident Wladimir Putin s​eine Besorgnis z​um Ausdruck, i​ndem er d​ie Militäraktion d​er USA a​ls ein völkerrechtswidriges Vorgehen bezeichnete. Eine Intervention v​on außen, d​ie zum Ziel hat, e​in politisches Regime m​it Gewalt z​u stürzen, s​ei inakzeptabel. Ein solches Recht stünde i​n diesem Fall d​en Bürgern d​es Iraks zu.[67]

Opposition in den USA

Seit d​em Beginn d​es Irakkrieges wurden s​ehr viele Anti-Kriegs- u​nd Anti-Bush-Filme gedreht. Der bekannteste dieser Filme i​st Fahrenheit 9/11 v​on Michael Moore, d​er weltweit Beachtung fand. Kritisiert wird, d​ass der Regisseur Informationen a​us dem Zusammenhang gerissen darstellt.

Im Rahmen seiner Rede z​ur Oscarverleihung für d​en Film Bowling f​or Columbine (2002) kritisierte Moore d​ie Irakpolitik („Shame o​n you Mr. Bush!“) v​on George W. Bush. Daraufhin unterbrach m​an seine Rede, stellte d​as Mikro a​b und machte d​ie Musik wieder lauter. Ein weiterer einschlägiger Dokumentarfilm i​st Why We Fight v​on Eugene Jarecki.

Deutschland

Nach e​iner Forsa-Umfrage sprachen s​ich im November 2002 80 % d​er befragten Deutschen g​egen jede deutsche Beteiligung a​m Irakkrieg aus.[68] Das Nein v​on Bundeskanzler Gerhard Schröder i​m Bundestagswahlkampf w​ar einer d​er Gründe für d​en Wahlerfolg d​er Rot/Grünen Koalition b​ei der Bundestagswahl 2002.

Die Bundeswehr setzte n​ach bisherigen Informationen während d​es Krieges k​eine Soldaten i​m Irak u​nd in Kommandostellen d​er Koalitionstruppen ein. Deutschland unterstützte d​eren Offensive a​ber mit Überflugrechten, Transporten u​nd Schutz v​on US-Militärbasen a​uf deutschem Boden, d​ie für d​en Krieg genutzt wurden. Für d​ie Bewachung v​on US-Kasernen wurden 7000 Bundeswehrsoldaten bereitgestellt. Deutsche Besatzungsmitglieder flogen weiterhin a​n Bord d​er AWACS-Aufklärungsflugzeuge d​er NATO mit, d​ie dazu dienten, d​en irakischen Luftraum v​on der Türkei a​us zu erkunden.

Das deutsche ABC-Abwehr-Bataillon, d​as von Februar 2002 b​is zum Juni 2003 i​m Camp Doha (Kuwait) stationiert war, unterstand a​ls Teil d​er multinationalen Combined Joint Task Force d​em US-amerikanischen Kommando Marine Corps Forces Central Command (MARCENT) u​nd somit w​ie dieses d​em US-Oberbefehl (CENTCOM). Diese Bundeswehreinheit w​urde am 21. März 2003 m​it etwa 110 Soldaten personell verstärkt u​nd wuchs b​is Mitte April 2003 a​uf etwa 210 Soldaten. Der Verband w​ar darauf eingestellt, i​m gesamten Verantwortungsbereich d​er „Area o​f Responsibility“ (AOR) v​on CENTCOM eingesetzt z​u werden. Es wurden gemeinsame Ausbildungen u​nd Übungen i​m Aufmarschgebiet u​nter US-amerikanischem Kommando v​or Ort durchgeführt. Aus Camp Doha heraus steuerte d​ie Operationszentrale Coalition Forces Land Component Command (CFLCC) d​ie Bodenoffensive d​er Koalitionstruppen. Daher w​urde Camp Doha insgesamt 26 Mal m​it taktischen Waffen d​er irakischen Armee (u. a. m​it Al-Samoud-2-Raketen) a​us dem Raum Basra heraus angegriffen (13 Einschläge). Die US-Streitkräfte hatten d​ies erwartet u​nd eben deshalb d​ort jenen multinationalen ABC-Abwehrgroßverband aufgestellt.

Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) entschied 2005: Gegen d​en Irakkrieg „bestanden u​nd bestehen gravierende rechtliche Bedenken i​m Hinblick a​uf das Gewaltverbot d​er UN-Charta u​nd das sonstige geltende Völkerrecht.“ Gleiches g​elte für d​ie deutschen „Unterstützungsleistungen“. So urteilte d​as BVerwG, „eine Beihilfe z​u einem völkerrechtlichen Delikt i​st selbst e​in völkerrechtliches Delikt“. Das BVerwG g​eht in seiner Urteilsbegründung s​ogar weiter u​nd spricht davon, d​ass der „neutrale Staat“ völkerrechtlich gehalten sei, „jede Verletzung seiner Neutralität, w​enn nötig m​it Gewalt, zurückzuweisen“.[69] Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) urteilte 2008, d​ass die damalige Bundesregierung d​as Beteiligungsrecht d​es Bundestags verletzt hat, a​ls sie o​hne Zustimmung d​es Parlaments deutsche Soldaten z​ur NATO-Luftüberwachung i​n der Türkei einsetzte.[70] Zuvor h​atte das BVerfG e​inen Antrag d​er FDP-Fraktion abgelehnt, i​n dem d​iese eben j​enen Parlamentsbeschluss einfordern wollte.[71]

Im Januar 2006 w​urde berichtet, d​ass zwei deutsche Agenten d​es Bundesnachrichtendienstes (BND) während d​es Irakkrieges 2003 i​n Bagdad geblieben w​aren und d​ort ihr Wissen m​it dem US-amerikanischen Militärgeheimdienst DIA geteilt hatten. Ein BND-Agent s​oll dafür e​inen US-amerikanischen Militärorden erhalten haben. Der BND bestätigte d​ie Anwesenheit v​on zwei Agenten. Es h​abe sich u​m eine Operation i​m Rahmen d​es gesetzlichen Auftrags gehandelt.

Die deutsche Tätigkeit s​oll im Ausspähen e​ines Bombenzieles bestanden haben; d​ie dort beobachteten Luxusfahrzeuge s​eien als Beweis für d​ie Anwesenheit v​on Saddam Hussein gewertet worden. Beim Bombardement d​es Gebäudekomplexes wurden mehrere Zivilisten getötet; Hussein w​urde nicht getroffen. Der BND dementiert d​ie Ausspähung i​m Vorfeld u​nd gibt an, d​ie betreffenden Agenten s​eien erst n​ach erfolgter Bombardierung z​um Ziel gefahren.[72]

Sonstiges

Donald Rumsfeld g​ab im Januar 2005 i​n einem Interview m​it CNN an, US-Präsident Bush zweimal seinen Rücktritt angeboten z​u haben, w​as dieser a​ber abgelehnt habe. Nach d​er Niederlage d​er Republikaner b​ei den Kongresswahlen 2006 verkündete Bush a​m 8. November 2006 Rumsfelds Rücktritt a​ls Verteidigungsminister.

Im November 2008 äußerte Thomas Bingham (1933–2010), e​in kurz z​uvor pensionierter h​oher britischer Richter, d​er Irakkrieg s​ei ein Verstoß g​egen das Völkerrecht gewesen; e​r kritisierte d​ie Position d​es damaligen Attorney General Lord Goldsmith scharf.[73]

Im Oktober 2015 g​ab der ehemalige britische Premierminister Tony Blair erstmals Fehler i​m Irakkrieg zu. Waffenarsenale w​aren „in d​er Form“ n​icht existent, a​uch hatten w​ir „ganz sicher Fehler i​n unseren Vorstellungen davon, w​as passieren wird, w​enn das Regime einmal gestürzt ist“. Blair räumte a​uch ein, d​ass der Dritte Golfkrieg Al-Qaida i​m Irak u​nd auch d​em IS z​um Aufstieg verholfen hat.[74]

Der Abschlussbericht d​er 2009 v​om britischen Unterhaus beauftragten Chilcot-Kommission v​om 6. Juli 2016 kritisiert Tony Blairs Entscheidung für d​ie Beteiligung Großbritanniens a​m Irakkrieg a​ls voreilig, w​eder von d​en Fakten n​och rechtlich v​on der UN-Resolution 1441 gedeckt. Er h​abe sich d​abei auf fehlerhafte Geheimdienstinformationen gestützt u​nd die Bedrohung britischer Bürger d​urch irakische Massenvernichtungswaffen s​tark übertrieben.[75]

Literatur

  • Robert Draper: To Start a War: How the Bush Administration Took America Into Iraq. Penguin, New York 2020, ISBN 978-0-525-56104-0.
  • Michael J. Mazarr: Leap of Faith: Hubris, Negligence, and America's Greatest Foreign Policy Tragedy. PublicAffairs, New York 2019, ISBN 978-1-5417-6836-9.
  • Walter Laufenberg: Denk ich an Bagdad in der Nacht – Staatsgast am Abend vor Kriegsbeginn. Edition Karo, Berlin 2012, ISBN 978-3-937881-38-6.
  • Stephan Bierling: Geschichte des Irakkriegs. Der Sturz Saddams und Amerika Albtraum im Mittleren Osten. München: C. H. Beck, 2010, ISBN 3-406-60606-7.
  • Sebastian Bruns: Via New York nach Bagdad? Die Vereinten Nationen und die Irak-Politik der USA. Tectum, Marburg 2008, ISBN 978-3-8288-9579-9.
  • Andreas Krüger: Folgerungen aus dem Irak-Krieg. In: Merkur Nr. 709, Juni 2008.
  • Anthony Arnove: Iraq: The Logic of Withdrawal. New Press, 2006, ISBN 1-59558-079-4.
  • James A. Baker, III, Lee H. Hamilton, Co-Chairs. With Lawrence S. Eagleburger, Vernon E. Jordan, Edwin Meese, Sandra Day O’Connor, Leon Panetta, William Perry, Chuck Robb, Alan K. Simpson: The Iraq Study Group Report: The Way Forward – A New Approach (PDF; 531 KiB). Authorized Edition. New York: Vintage Books, 2006. ISBN 0-307-38656-2 (10); ISBN 978-0-307-38656-4 (13).
  • Michael R. Gordon, Bernard E. Trainor: Cobra II: The Inside Story of the Invasion and Occupation of Iraq. New York: Pantheon Books, März 2006. 1. Auflage, 603 S. ISBN 0-375-42262-5.
  • Björn Kilian, Christian Tobergte, Simon Wunder (Hrsg.): Nach dem Dritten Golfkrieg. Sicherheitspolitische Analysen zu Verlauf und Folgen des Konflikts. Berlin. Berliner Wissenschaftsverlag 2005, ISBN 3-8305-0972-3.
  • Lars Klein: Vom „Enthauptungsschlag“ zum Fall der Saddam-Statue. Der jüngste Irak-Krieg in der Medienberichterstattung. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 2 (2005), S. 119–125.
  • Gérard Chaliand: D’une guerre d’Irak à l’autre – Violence et politique au Moyen Orient 1990–2004, Métailié, 2004, ISBN 2-86424-506-X.
  • Hans Leyendecker: Die Lügen des Weißen Hauses. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-498-03920-2.
  • Armin A. Steinkamm: Der Irak-Krieg: Eine Herausforderung an das Völkerrecht (= Wissenschaftliche Reihe der Österreichischen Gesellschaft für Landesverteidigung und Sicherheitspolitik. 7). Österreichische Gesellschaft für Landesverteidigung und Sicherheitspolitik, Wien 2004.
  • Hrsg. Volker Ullrich, Felix Rudloff: Pulverfass Irak – Der Fischer Weltalmanach. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-72302-7.
  • Bob Woodward: Der Angriff. Plan of Attack. München: DVA, 2004. ISBN 3-421-05787-7.
  • Stefan Aust und Cordt Schnibben (Hrsg.): Irak. Geschichte eines modernen Krieges. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-34137-8.
  • Herfried Münkler: Der Neue Golfkrieg. Rowohlt, Reinbek 2003, ISBN 3-498-04490-7.
  • Antonia Rados: Live aus Bagdad. Oktober 2003, ISBN 3-453-87724-1.
  • Hans-Christof von Sponeck, Andreas Zumach: Irak. Chronik eines gewollten Krieges. Kiepenheuer & Witsch, 2003. ISBN 3-462-03255-0. Über die Vorgeschichte des Krieges, insbesondere die UN-Inspektionen im Irak.
  • Kenneth M. Pollack: Next Stop Baghdad? In: Foreign Affairs. März/April (2002), 32-47'

Dokumentationen

Siehe auch

Commons: Irakkrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Icasualties: Coalition Military Fatalities By Year (Memento vom 27. September 2015 im Internet Archive)
  2. Global War on Terrorism: Operation Iraqi Freedom by Casualty Category … Within Service. March 19, 2003 Through May 31, 2011 (Memento vom 2. Juni 2011 im Internet Archive) (PDF; 11 KiB)
  3. Iraqbodycount
  4. Gilbert Burnham, Riyadh Lafta, Shannon Doocy, Les Roberts: Mortality after the 2003 invasion of Iraq: a cross-sectional cluster sample survey. (Memento vom 7. September 2015 im Internet Archive) PDF (242 KiB). In: The Lancet. 11. Oktober 2006.
  5. https://documents-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/N02/682/26/PDF/N0268226.pdf?OpenElement
  6. Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen: Maßnahmen bei Bedrohung oder Bruch des Friedens und bei Angriffshandlungen; Dominic McGoldrick: From ‘9-11’ to the ’Iraq War 2003’: International Law in an Age of Complexity. Irish Academic Press, 2004, ISBN 1-84113-496-1, S. 50 https://books.google.de/books?id=W6rbBAAAQBAJ&pg=PA50&dq=this+was+the+position+of+many+states+and+of+various+anti-war+campaigners&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjbnLznytLlAhWJEVAKHZsODC4Q6AEIKzAA#v=onepage&q=this%20was%20the%20position%20of%20many%20states%20and%20of%20various%20anti-war%20campaigners&f=false.
  7. Hans von Sponeck, Andreas Zumach: Irak – Chronik eines gewollten Krieges. Kiepenheuer und Witsch, 2002, S. 14 und 108.
  8. Hans von Sponeck, Andreas Zumach: Irak – Chronik eines gewollten Krieges. 2002, S. 109–111.
  9. S/RES/1060(1996) - E - S/RES/1060(1996). Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  10. S/RES/1115(1997) - E - S/RES/1115(1997). Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  11. S/RES/1154(1998) - E - S/RES/1154(1998). Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  12. S/RES/1194(1998) - E - S/RES/1194(1998). Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  13. S/RES/1205(1998) - E - S/RES/1205(1998). Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  14. Ryan C. Hendrickson: Clinton, Bush, Congress and War Powers. (PDF).
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