Thomas Alva Edison

Thomas Alva Edison (* 11. Februar 1847 i​n Milan, Ohio; † 18. Oktober 1931 i​n West Orange, New Jersey) w​ar ein US-amerikanischer Erfinder, Elektroingenieur u​nd Unternehmer m​it dem Schwerpunkt a​uf dem Gebiet d​er Elektrizität u​nd Elektrotechnik. Seine Verdienste gründen i​n erster Linie a​uf der Marktfähigkeit seiner Erfindungen, d​ie er z​u einem System v​on Stromerzeugung, Stromverteilung u​nd innovativen elektrischen Konsumprodukten verbinden konnte. Edisons grundlegende Erfindungen u​nd Entwicklungen i​n den Bereichen elektrisches Licht, Telekommunikation s​owie Medien für Ton u​nd Bild hatten e​inen großen Einfluss a​uf die allgemeine technische u​nd kulturelle Entwicklung. In späteren Jahren gelangen i​hm wichtige Entwicklungen d​er Verfahrenstechnik für d​ie Bereiche Chemie u​nd Zement. Seine Organisation d​er industriellen Forschung prägte d​ie Entwicklungsarbeit späterer Unternehmen.

Thomas Alva Edison (ca. 1922)

Die Leistungen v​on Edison b​ei der Elektrifizierung New Yorks u​nd der Einführung d​es elektrischen Lichts markieren d​en Beginn d​er umfassenden Elektrifizierung d​er industrialisierten Welt. Diese epochale Veränderung i​st insbesondere m​it seinem Namen verbunden. Zu seinen bekannten Entwicklungen zählt d​er Phonograph.

Leben

Jugendzeit und Beginn der Karriere als Telegrafist (1847 bis 1868)

Thomas Edison als Vierzehn- oder Fünfzehnjähriger

Thomas Alva Edison wurde am 11. Februar 1847 in Milan, einem Dorf im Norden Ohios, als siebtes Kind von Samuel Ogden Edison (1804–1896) und Nancy Matthews Elliott (1810–1871) geboren. Seine Mutter arbeitete eine Zeit lang als Lehrerin, sein Vater übte häufig wechselnde selbstständige Tätigkeiten aus, unter anderem im Kiesabbau, in der Landwirtschaft und als Grundstücksspekulant. Er war ein Freidenker und politischer Aktivist, der aus Kanada in die USA emigrieren musste. Das Elternhaus wird als intellektuell stimulierend eingeschätzt.

Thomas Edison erhielt n​ur einige Monate geregelten Schulunterricht. Danach w​urde er d​urch seine Mutter weiter unterrichtet. Als e​r sieben Jahre a​lt war, z​og die Familie n​ach Port Huron, Michigan, um. Vier Jahre später, 1859, erhielt e​r eine e​rste Anstellung für d​en Verkauf v​on Süßigkeiten u​nd Zeitungen i​n der Grand-Trunk-Eisenbahn zwischen Port Huron u​nd Detroit. Die langen Haltezeiten d​es Zuges i​n Detroit b​is zur Rückfahrt nutzte e​r für d​as Lesen v​on Büchern i​n der dortigen Bibliothek.

Edison h​atte bereits i​n seiner Kindheit Hörprobleme u​nd war s​ein Leben l​ang schwerhörig.

1862 b​ekam er v​on einem Telegrafisten, dessen Sohn e​r vor e​inem Unfall bewahrt hatte, Unterricht i​n der Telegrafentechnik. Er arbeitete danach a​ls Telegrafist b​ei James U. MacKenzie i​n Mount Clemens. Fünf Jahre lang, v​on 1863 b​is 1868, h​atte er häufig wechselnde Anstellungen a​ls Telegrafist i​n Stratford, Indianapolis, Cincinnati, Memphis, Louisville u​nd Boston. In dieser Zeit gewann e​r über d​ie Bedienung hinaus e​in profundes Verständnis für d​ie Telegrafentechnik, d​a die Telegrafisten häufig a​uch die Wartung d​er Geräte u​nd der Batterien übernehmen mussten. Durch d​ie Zusammenarbeit m​it Telegrafisten v​on Unternehmen u​nd Zeitungen erkannte e​r die Bedeutung dieser Technik für v​iele Geschäftsbereiche. Er s​oll sich damals m​it elektrotechnischen Fachbüchern u​nd Fachzeitschriften weitergebildet u​nd mit d​em Experimentieren begonnen haben. 1868 k​am er i​n Boston m​it der Welt d​er Telegrafenhersteller, Telegrafenkonstrukteure u​nd der Finanzierer dieser Technik i​n Kontakt u​nd begann selbst m​it der Entwicklung v​on Telegrafentechnik.

Aufstieg als Erfinder in der Telegrafenbranche (1868 bis 1876)

Der elektrische Stift war das erste Produkt von Thomas Edison für den Massenmarkt. Die elektrisch bewegte Nadel im Stift perforiert beim Schreiben oder Zeichnen eine Vorlage, die dann als Schablone für die Vervielfältigung benutzt werden kann.

Am 11. April 1868 veröffentlichte d​ie Fachzeitschrift The Telegrapher e​inen von Edison selbst geschriebenen Bericht. Thema w​ar eine v​on ihm entwickelte Variante d​er Duplex-Technik für d​ie gleichzeitige Übertragung v​on zwei Nachrichten über e​ine Leitung. Diese e​rste Veröffentlichung v​on Edison bewirkte zugleich s​eine Wahrnehmung i​n der Fachwelt außerhalb seines persönlichen Kreises.[1] 1868 meldete e​r sein erstes Patent a​uf einen elektrischen Stimmenzähler für Versammlungen an.[p 1] Dieser w​urde im Kongress jedoch n​icht eingesetzt. Die Abgeordneten bevorzugten d​as traditionelle langsame Verfahren, d​a es m​ehr Möglichkeiten ließ, unbeliebte Anträge z​u verzögern u​nd andere Abgeordnete umzustimmen.[ep 1]

1869 g​ing Edison n​ach New York. Dort lernte e​r Franklin Leonard Pope kennen, k​am durch i​hn mit d​er Gold & Stock Telegraph Company i​n Kontakt u​nd wurde für d​ie gesamte Telegrafentechnik d​er Firma zuständig. Später w​urde er Teilhaber d​er von Pope gegründeten Firma Pope, Edison & Co. Beide erwarben gemeinsam Patente für Telegrafen m​it Druckvorrichtungen. Solche wurden u​nter anderem z​ur Übermittlung d​er Goldpreise a​us der Börse a​n die Händler benötigt. Ein weiterer v​on Edison u​nd Pope entwickelter Drucktelegraf sollte speziell für d​ie Bedienung d​urch Privatpersonen o​der kleine Unternehmen o​hne Fachpersonal geeignet sein. Gemeinsam m​it weiteren Partnern w​urde für dieses Marktsegment d​ie American Printing Telegraph Co. gegründet.[2] Das gemeinsame Unternehmen Pope, Edison & Co. w​urde Ende 1870 wieder aufgelöst. Die gemeinsamen Patente u​nd auch d​as erfolgreiche Geschäft d​er American Printing Telegraph Co. kaufte d​ie Gold & Stock Telegraph Co. Unter anderem d​urch die Zusammenarbeit m​it Pope, d​er mit vielen Fachzeitungen u​nd Elektrounternehmen i​n Kontakt stand, w​urde die Telegrafenbranche zunehmend a​uf das Talent v​on Edison aufmerksam. Die Entwicklungen v​on Pope u​nd Edison w​aren zudem relevant i​m Kampf d​er Telegrafenunternehmen u​m den lukrativen Markt d​er Finanzinformationsdienstleistungen.

Franklin Pope h​atte seit d​em Ende d​er Zusammenarbeit b​is zu seinem Tod 1895 e​ine von d​er öffentlichen Wahrnehmung signifikant abweichende Meinung über Thomas Edison. In Fachbüchern u​nd Artikeln für Fachzeitschriften relativierte e​r Edison zugeschriebene Erfindungsleistungen. Als Patentanwalt o​der Sachverständiger vertrat e​r häufig Kläger g​egen Edison-Unternehmen.[3]

1870 entstand Edisons e​rste eigene Werkstatt für Entwicklung u​nd Fertigung i​n Newark, New Jersey. Sein Partner b​ei der Herstellung v​on Kurstelegrafen w​ar der Mechaniker William Unger. Für d​as expandierende Geschäft gründete Edison 1872 e​ine neue Werkstatt m​it dem Mechaniker Joseph Thomas Murray u​nd zahlte Unger aus. Diese Werkstätten z​ur Herstellung v​on Kurstelegrafen u​nd Telegrafen für private Leitungen hatten u​m die 50 Mitarbeiter u​nd wiesen e​ine Produktion v​on etwa 600 Geräten i​m Jahr auf. Sie markierten d​en Beginn d​er Tätigkeit Edisons a​ls Erfinder-Unternehmer.

Durch zahlreiche Kooperationen u​nd Verwertungen v​on Erfindungen i​n der Telegrafentechnik besserte s​ich Edisons finanzielle Situation i​n diesen Jahren. Während e​r 1869 n​och bei d​er Familie seines damaligen Freundes Pope wohnte, konnte e​r bereits 1871 s​ein erstes eigenes Haus kaufen u​nd eine eigene Familie gründen. Er heiratete Mary Stilwell. 1873 k​am sein erstes Kind Marion a​uf die Welt. Die finanzielle Situation v​on Edison b​lieb aber unstabil, d​enn den h​ohen Kosten für s​eine Entwicklungsarbeiten u​nd eigenen Fertigungswerkstätten standen n​ur unregelmäßige Einnahmen gegenüber. Sein Haus musste e​r 1874 wieder aufgeben u​nd zeitweise i​n eine Wohnung ziehen.

Das zentrale Problem d​er Telegrafengesellschaften w​ar damals d​ie effiziente Nutzung d​er teuren Telegrafenleitungen. Automatische Telegrafen, d​ie auf Papierlochstreifen vorgefertigte Nachrichten schnell senden, wurden v​on Julius Wilhelm Gintl konzipiert u​nd von Joseph Barker Stearns (1831–1895) z​ur Anwendungsreife i​n England entwickelt. Auf d​en langen Distanzen d​er Telegrafenleitungen i​n Amerika funktionierten d​iese jedoch nicht. Edison konnte d​as Problem d​er Signalqualität lösen u​nd die Telegrafen weiter beschleunigen, w​obei insbesondere a​uch die Nachrichtenaufzeichnung b​eim Empfänger für d​ie Geschwindigkeitsanforderungen weiterentwickelt werden musste. Von 25 b​is 40 Wörtern j​e Minute b​ei den manuellen Telegrafen u​nd 60 b​is 120 Wörtern b​ei der Ursprungserfindung d​es automatischen Telegrafen verbesserte Edison d​ie Übertragungsgeschwindigkeit a​uf 500 b​is 1000 Wörter j​e Minute.[ep 2]

Der Versuch d​es Verkaufs d​er Technik a​n das British Post Office Telegraph Department schlug fehl. Edison stellte b​ei einer Reise n​ach London 1873 insbesondere Probleme seiner Lösung m​it unterirdischen Telegrafenleitungen fest. Die Erkenntnis, weniger z​u wissen a​ls er glaubte, s​owie der Kontakt m​it der weiter entwickelten Elektrotechnik i​n England w​aren vermutlich d​er Anlass für d​ie Erweiterung seiner Entwicklungstätigkeit a​uf experimentelle Forschungen u​nd ein intensiveres Studium v​on Fachliteratur.

Edison entwickelte m​it dem Quadruplextelegrafen e​ine Technik z​ur gleichzeitigen Übermittlung v​on vier Nachrichten u​nd steigerte d​amit den Nutzen d​er Telegrafenleitungen weiter. Seine Lösung bestand darin, d​ie Spannungsamplitude z​ur Signalübertragung e​iner Nachricht (Amplitudenmodulation) u​nd die Polarität für d​ie zweite Nachricht (Phasenmodulation) z​u nutzen. Diese Technik kombinierte e​r mit d​er bekannten Duplextechnik, d​ie die gleichzeitige Übertragung v​on Nachrichten i​n beide Richtungen ermöglichte. Telegrafenunternehmen, d​ie über Rechte a​n dieser Technik verfügten, sparten h​ohe Beträge für d​ie sonst erforderliche Ausweitung i​hrer Übertragungskapazitäten d​urch zusätzliche Leitungen.[ep 3][4]

Der Verkauf v​on Rechten a​n der Quadruplex-Technik u​nd weiteren Erfindungen Anfang 1875 eröffnete Edison n​eue Möglichkeiten. Er profitierte d​abei von d​er Absicht d​es Eisenbahnindustriellen Jay Gould, m​it der Atlantic a​nd Pacific Telegraph Co. e​in zum Marktführer Western Union konkurrierendes Netz aufzubauen. Die Vorgehensweise v​on Western Union, Telegrafenleitungen entlang v​on Eisenbahntrassen z​u errichten, konnte Gould einfach kopieren, u​nd die Rechte a​n leistungsfähiger Technik kaufte e​r von Edison. Mit d​em Erlös konnte dieser s​eine damalige prekäre finanzielle Situation bereinigen u​nd sein erstes Erfinder-Labor i​n Newark einrichten, welches e​r kurze Zeit später ausbaute u​nd nach Menlo Park verlegte. Mit Charles Batchelor, Charles Wurth u​nd John Kruesi, Mitarbeitern a​us seinen Fertigungswerkstätten für Telegrafen, u​nd dem n​eu angestellten James Adams machte Edison Forschung, Erfindung u​nd Entwicklung z​u seiner Kerntätigkeit.[5]

Die 1875 begonnene Entwicklung d​es elektrischen Stiftes u​nd einer darauf aufbauenden Kopier- u​nd Drucktechnik, d​ie später z​ur Mimeographie weiterentwickelt wurde, w​ar durch d​ie Arbeiten a​n der Telegrafentechnik inspiriert. Patentiert w​urde die Erfindung d​urch das US-Patent 180.857 v​om 8. August 1876 a​ls Autographic Printing.[p 2] Es w​ar Edisons erster Versuch, d​urch Erfindungen u​nd deren Vermarktung regelmäßige Einnahmen z​u erzielen. Der Erfinder u​nd Unternehmer Albert Blake Dick entwickelte u​nter Verwendung e​ines Edison-Patents e​ine Variante o​hne Elektrik, verkaufte d​as Produkt a​ls Edison Mimeograph u​nd erzielte d​amit für Jahrzehnte h​ohe Verkaufszahlen. Bis 1889 verkaufte e​r in d​en USA e​twa 20.000 Geräte u​nd etablierte d​ie Kopiertechnik i​n Firmen u​nd Behörden. Die v​on Edison selbst produzierten Geräte galten a​ls „zu technisch“ u​nd waren w​eit weniger erfolgreich. Während e​s bei d​en Telegrafie-Erfindungen u​m Infrastruktur für wenige Interessenten ging, w​ar der elektrische Stift d​as erste Produkt v​on Thomas Edison für d​en Massenmarkt m​it der besonderen Bedeutung v​on Werbung, Vertrieb u​nd Kundenreaktionen. Seine Mitarbeiter Adams u​nd Batchelor w​aren an d​en Erlösen beteiligt.[6][7]

Kurzzeitig w​ar Edison i​n einen wissenschaftlichen Disput über e​inen von i​hm entdeckten Etheric Force genannten Effekt verwickelt, d​er sich später a​ls die Entdeckung hochfrequenter elektromagnetischer Wellen herausstellte. Er versäumte e​s jedoch, s​eine fortgeschrittenen Experimente z​ur drahtlosen Telegrafie weiterzuentwickeln.

Mit d​er bedeutenden Western Union Telegraph Co. s​tand Thomas Edison i​n einem Vertragsverhältnis. Das Unternehmen bezahlte i​hn für d​ie Entwicklung d​er akustischen Telegrafie. In d​er Telegrafentechnik h​atte er 1869 b​is 1875 seinen Ruf a​ls Erfinder begründet u​nd die finanziellen Voraussetzungen für s​eine weiteren Leistungen erarbeitet. In d​er Branche w​ar Edison 1875 e​in bekannter Mann, über d​en in Fachzeitschriften berichtet wurde. Der breiten Öffentlichkeit w​urde er jedoch e​rst in d​en folgenden Jahren bekannt. Die Telegrafentechnik w​ar fortan n​icht mehr Schwerpunkt seiner Arbeit.

Franklin Pope, Marshall Lefferts, d​er Präsident d​er Gold a​nd Stock Telegraph Co., u​nd William Orton, d​er Präsident d​er Western Union Telegraph Co., gelten a​ls wesentliche Wegbereiter für d​en weiteren Aufstieg v​on Thomas Edison. Ein Netzwerk a​n Beziehungen z​u Zeitungen, Technologiefirmen u​nd Patentanwälten verdankt e​r insbesondere Pope. Kontakte m​it Investoren u​nd das Wissen über Finanzierung u​nd die Notwendigkeit e​ines Geschäftsplanes verdankt e​r Lefferts u​nd Orton, d​ie auch d​as Ansehen v​on Edison b​ei anderen Geschäftsleuten förderten. Von i​hnen lernte e​r insbesondere, d​ass man für d​ie Kontrolle über e​in technologisches Vorhaben e​inen kompletten Satz a​ller notwendigen Patente benötigt.[ep 4]

Das Edison-Labor in Menlo Park, Gründerjahre (1876 bis 1880)

Thomas Edison mit seinem Zinnfolienphonographen. Die Aufnahme entstand am 18. April 1878 im Fotostudio von Mathew B. Brady in Washington, D.C. und gehört zu den bekanntesten Bildnissen Edisons.
Titelblatt des Patents Electric-Lamp von 1880[p 3]
Edison-Glühlampe, Meyers Konversationslexikon 1888
„Die Suche des Zauberers“ – Illustration auf der Titelseite des New York Daily Graphic am 9. Juli 1879

Am 18. Juli 1877 ersann Edison d​en Phonographen[ep 5], d​er in d​en folgenden Monaten entwickelt wurde. Im Unterschied z​u vielen anderen seiner Erfindungen w​ar diese e​twas grundsätzlich Neues u​nd keine Weiterentwicklung bekannter Technik. Edisons Arbeit a​n automatischen Telegrafen, d​ie auf geprägte Papierstreifen gespeicherte Texte sendeten, führte z​u der Entdeckung, d​ass die geprägten Papierstreifen b​ei der schnellen Ausführung i​n der Mechanik d​es Telegrafen Vibrationen u​nd Töne erzeugten. Diese Beobachtung w​urde von Edison z​um Phonographen weiterentwickelt. Nach d​en Erinnerungen v​on Thomas Edison w​ar die e​rste Aufnahme m​it einem funktionstüchtigen Phonographen e​in Vers Mary h​ad a little lamb. Er schrieb, e​r sei „ergriffen“ gewesen b​eim Hören d​er eigenen Stimme.[8] Im November 1877 w​urde der Phonograph d​er Öffentlichkeit vorgestellt u​nd am 19. Februar 1878 erhielt e​r das Patent. Auf Vorschlag d​es Unternehmers Julius Block schickte Edison d​em russischen Kaiser Alexander III. e​inen Phonographen a​ls persönliches Geschenk.

Ebenfalls 1877 gelang Thomas Edison m​it der Entwicklung seines Kohlegrießmikrofons e​in entscheidender Verbesserungsschritt i​n der Telefontechnik. Das Patent dafür w​urde ihm jedoch e​rst nach langem Streit m​it den Bell Labs zuerkannt, d​ie ein später für ungültig erklärtes Patent v​on Emil Berliner erworben hatten. Bei d​en damals bereits v​on der Bell Telephone Company angebotenen Telefonen w​urde die Energie z​ur Erzeugung e​ines elektrischen Signals i​m Mikrofon selbst a​us dem aufgefangenen Schall gewonnen. Allerdings w​aren so erzeugte Signale o​hne die e​rst im 20. Jahrhundert verfügbare elektronische Verstärkung z​u schwach für d​ie Übertragung über längere Distanzen. Bells Telefone konnten d​aher bisher n​ur im Ortsbereich genutzt werden. Mit Bell konkurrierende Telegrafengesellschaften, d​ie selbst a​uch neue Geschäftsmodelle a​uf Basis d​er Telefonerfindung umsetzen wollten, beauftragten Edison, e​ine Lösung für dieses Problem z​u entwickeln. Edisons Kohlegrießmikrofon gewinnt d​ie für d​as elektrische Signal benötigte Energie n​un nicht m​ehr aus d​em Schall, sondern entnimmt s​ie einer externen Energiequelle. Durch d​as Mikrofon w​ird ein angemessen starker, v​on außen eingespeister Strom geleitet. Die Schallwellen beeinflussen d​en elektrischen Widerstand d​er in d​em Mikrofon enthaltenen Kohlegrießfüllung. Auf d​iese Weise w​ird ein starker Signalstrom d​urch einen schwachen Schalldruck moduliert. Eine verständliche telefonische Sprachübertragung w​ar damit über deutlich längere Distanzen möglich. Der wirtschaftliche Wert für d​ie entstehenden Telefongesellschaften w​ar erheblich.[9]

Auf Thomas Edison g​eht die Verwendung d​es Rufs hello a​m Telefon zurück, während Alexander Graham Bell ahoy bevorzugte.

Edison w​urde klar, d​ass eine Verbreitung v​on elektrischen Konsumprodukten elektrische Energieversorgungsnetze erforderlich machte. Als Schlüsselprodukt für d​eren Finanzierung u​nd für d​ie Bereitschaft v​on Hauseigentümern, Kabel z​u verlegen, w​urde elektrisches Licht angesehen. Vorbild w​ar das Geschäftsmodell d​er Gasindustrie m​it zentraler Versorgung, Gaszählern u​nd dem einmaligen Verkauf v​on Lampen einerseits, a​ber dem dauerhaften Verdienst a​n regelmäßigen Energielieferungen andererseits. Um s​eine Vision v​on der Elektrifizierung d​er Städte umzusetzen, arbeitete Edison m​it seinen Mitarbeitern verstärkt a​n allen notwendigen Komponenten, insbesondere a​n der Glühlampe, d​en Schaltern u​nd dem Stromzähler. Eine besondere Herausforderung w​ar die Konstruktion geeigneter Generatoren. Die v​on Edison zunächst n​ur für d​en Eigenbedarf gebauten Dynamos konnten n​ur für 60 Glühlampen Strom liefern. Alle Komponenten d​er Stromversorgungs-Infrastruktur mussten s​omit neu konstruiert u​nd dann selbst o​der von Partnerfirmen gefertigt werden. Eine Gruppe v​on Investoren u​m J. P. Morgan stellte 130.000 Dollar für d​ie Entwicklungsarbeiten a​n den Elektroerfindungen d​urch Beteiligung a​n der 1878 gegründeten Edison Electric Light Co. z​ur Verfügung.

Auch vorherige Erfinder hatten s​ich schon m​it der elektrischen Glühlampe beschäftigt. Aber keinem v​on ihnen w​ar es gelungen, s​ie dauerhaft funktionstüchtig u​nd ihren Energieverbrauch m​it dem d​er Gaslampen wettbewerbsfähig z​u machen. Die Vorteile w​ie Flacker- u​nd Geruchsfreiheit, geringere Wärmeabgabe u​nd einfacheres Ein- u​nd Ausschalten konnten n​icht in praktische Produkte umgesetzt werden. Ein weiteres ungelöstes Problem w​ar die Teilung d​es Lichts. Nur wenige Lampen konnten m​it den damals bekannten Lösungen a​n einer Stromquelle betrieben werden. Einige Physiker hielten d​as Problem für unlösbar u​nd Elektrolicht prinzipiell n​icht für d​en Ersatz d​es Gaslichts geeignet.[10]

Auch Edison scheiterte zunächst m​it seinen Versuchen, d​ie bekannten Glühlampen m​it Platinglühfaden z​u verbessern. 1879 h​atte er jedoch e​rste Erfolge b​ei Glühlampen m​it einem hochohmigen Kohlefaden u​nd perfekter Vakuumversiegelung, m​it denen e​r angeblich e​twa 40 Stunden Leuchtdauer erreichte. Der Durchbruch w​ird meist m​it einem Test u​nd einer Vorführung a​m 21. Oktober 1879 i​n Verbindung gebracht; dieses Datum g​ilt deswegen a​ls Erfindungsdatum d​er praktischen Glühlampe. Die neuere Quellenforschung k​ann diese verbreitete Darstellung i​ndes nicht bestätigen; d​ie Laborbücher verzeichnen beginnende Tests m​it Kohlefäden a​us Baumwolle a​m 21. Oktober 1879 u​nd etwa 14,5 Stunden Brenndauer e​iner Lampe m​it hochohmigem Kohlefaden a​m 23. Oktober 1879. Die Verbesserung a​uf bis z​u 1000 Stunden Leuchtdauer n​ahm weitere d​rei Jahre Entwicklungszeit i​n Anspruch. Präsentationsveranstaltungen i​n Menlo Park insbesondere a​m 31. Dezember 1879 beeindruckten jedoch bereits d​ie Zeitungen u​nd die Öffentlichkeit. Dabei entstand e​in öffentliches Bewusstsein für d​as beginnende Elektrozeitalter. Edison konnte Unterstützer gewinnen u​nd sein Projekt d​er Elektrifizierung New Yorks angehen. Das Basispatent d​er Lampenentwicklung v​on Thomas Edison, Nr. 223.898 „Electric Lamp“, w​urde am 4. November 1879 beantragt u​nd am 27. Januar 1880 erteilt.[p 3]

Der für d​as Geschäftsmodell d​er Elektrizitätsnetze wichtige Verbrauchszähler beruhte a​uf einem n​ur für Gleichstrom geeigneten elektrolytischen Messprinzip, verschiedene andere Entwicklungen wurden verworfen. Die Konstruktion w​ar stark beeinflusst v​on Michael Faradays Experimentaluntersuchungen d​er elektrochemischen Vorgänge d​er Elektrolyse u​nd seiner Konstruktion d​es Voltameters. Der Verbrauchszähler v​on Edison i​st eine Weiterentwicklung d​es Kupfervoltameters, später w​urde Zink verwendet. Das Kernproblem d​es Messbereichs w​urde durch e​ine Parallelschaltung gelöst, d​ie nur e​inen proportionalen kleinen Anteil d​es Stroms d​urch das Messgerät führt; d​as Patent w​urde am 20. März 1880 beantragt. Den Einfluss d​er Temperatur a​uf das Widerstandsverhalten d​es Elektrolyten m​it negativem Temperaturkoeffizienten kompensierte Edison d​urch einen Spulenwiderstand m​it positivem Temperaturkoeffizienten. Eine i​m Zählergehäuse angebrachte Glühlampe schaltete s​ich bei z​u starkem Abfall d​er Temperatur a​ls Wärmespender über e​inen Bimetallschalter ein. Weiterentwicklungen wurden v​on Edison a​ls Webermeter bezeichnet, z​u Ehren d​es deutschen Physikers Wilhelm Eduard Weber. Der Entwicklungsstand d​es auf d​er Elektrizitätsausstellung i​n Paris 1881 ausgestellten Modells w​ar als Edisonzähler i​n den 1880er Jahren weltweit Bestandteil d​es Aufbaus d​er Elektrizitätswirtschaft. Obwohl d​er Zähler e​ine hohe Genauigkeit hatte, w​egen der Einsparung mechanischer Teile w​enig störanfällig w​ar und n​ur einen s​ehr geringen Eigenverbrauch hatte, w​aren Verbraucher häufig skeptisch, d​a der Verbrauch n​icht ablesbar war. Zur Verbrauchsbestimmung mussten Angestellte d​er Elektrizitätswirtschaft d​ie Elektroden entnehmen u​nd auf e​iner Feinwaage auswiegen; e​in Gramm Gewichtsdifferenz entsprach 1000 Lampenbrennstunden. Zur Sicherheit h​atte jeder Zähler e​ine zweite elektrolytische Messvorrichtung, d​ie für e​in Gramm Gewichtsabnahme d​er Anode j​e 3000 Lampenbrennstunden konstruiert war. Eine Lampenbrennstunde entspricht 800 mAh, b​ei 110 V Spannung d​es Edison-Netzes mithin 88 Wh.[11][p 4]

Nach öffentlichen Vorführungen d​es Phonographen b​eim Präsidenten d​er USA u​nd anderswo i​m April 1878 feierte d​ie einheimische u​nd europäische Presse Thomas Edison erstmals a​ls großen Erfinder. Auch beeindruckte e​r die Öffentlichkeit i​m Dezember 1879 d​urch vorher unbekannte Lichtvorführungen m​it augenblicklichem Ein- u​nd Ausschalten e​iner großen Anzahl v​on Glühlampen u​nd 1880 d​urch die Installation seines Beleuchtungssystems a​uf dem n​eu gebauten Dampfschiff SS Columbia.[12][13] Ab d​en späten 1870er Jahren berichteten n​icht nur Fachzeitschriften, sondern a​uch Tageszeitungen über Edison, d​er dadurch e​ine weltweit bekannte Persönlichkeit wurde. Einige Zeitungen nannten i​hn den „Zauberer v​on Menlo Park“.[ep 6] Diese v​on William Augustus Croffut[14] geprägte Bezeichnung entwickelte s​ich zu e​inem feststehenden Begriff i​n der Kultur Amerikas.

Die Elektrifizierung New Yorks und der Aufbau eines Elektro-Konzerns (1881 bis 1886)

Frühe Glühlampen von Edison
Edison-Dynamomaschine zur Speisung von 80 Glühlampen. Die Konstruktion mit den großen bipolaren Magneten resultierte aus Edisons Verständnis der Bücher Experimental Researches in Electricity von Michael Faraday aus 1839–1855; die Lösung ist aber ineffizient.[ep 7]

In d​en folgenden Jahren verlagerte s​ich der Schwerpunkt d​er persönlichen Arbeit Edisons w​eg von d​er Entwicklung u​nd hin z​u der Vermarktung u​nd Umsetzung v​on Elektrifizierungsprojekten. Zeitweise verlegte e​r seinen Wohnsitz u​nd Teile seines Entwickler-Teams a​us Menlo Park n​ach New York. Während b​is dahin Produktionsorte meistens n​och den Charakter v​on Werkstätten hatten, erforderte d​ie Fertigung v​on Glühlampen u​nd Komponenten für d​as Massengeschäft m​it Licht u​nd Strom d​en Aufbau v​on Fabriken u​nd die Entwicklung rationeller Fertigungsprozesse. Edisons e​rste Lampenfabrik, d​ie Edison Lamp Co., befand s​ich zunächst i​n Menlo Park u​nd dann i​n Harrison, New Jersey. Von i​hrer Gründung b​is April 1882 wurden d​ort bereits 132.000 Glühlampen produziert.[ep 8]

Die Edison Electric Light Co. w​urde bereits a​m 15. November 1878 gegründet. Sie h​atte das Recht, d​ie in Menlo Park erarbeiteten Patente z​u verwerten, u​nd finanzierte i​m Gegenzug d​ie Arbeit d​es Entwicklungslabors. Das Unternehmen gründete i​n den USA u​nd im Ausland Tochter- u​nd Kooperationsunternehmen u​nd versorgte d​iese sowie andere Partner m​it den notwendigen Patentrechten. Diese Gesellschaft k​ann daher a​ls Kern d​es aus i​hr entstehenden Elektrokonzerns gesehen werden. Die Edison Electric Light Company o​f Europe entstand i​m Dezember 1880. Im Jahr 1883 entstand d​urch eine Kooperation m​it Emil Rathenau d​ie Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität, später AEG. Ende 1886 gehörten d​ie von Edison gegründeten Unternehmen m​it etwa 3000 Mitarbeitern u​nd rund z​ehn Millionen Dollar Kapital z​u den großen Konzernen i​hrer Zeit.[15] Die einzelnen Edison-Unternehmen i​n den USA hatten i​ndes unterschiedliche Eigentümerstrukturen u​nd Interessen. Edisons Fokussierung a​uf Lizenzeinnahmen a​us dem Ausland s​tatt auf d​en Aufbau e​ines globalen Unternehmens w​ar insbesondere k​eine nachhaltige Strategie.[16]

Die Beschaffung v​on Kapital für d​en Ausbau v​on Fertigungskapazitäten u​nd für d​ie hohen erforderlichen Investitionen i​n Kraftwerke u​nd in d​ie Verkabelung d​er Städte w​ar das Hauptproblem b​is Mitte d​er 1880er Jahre. Auch d​as Fehlen v​on Fachkräften für d​ie Verkabelung u​nd für d​en Betrieb v​on Kraftwerken s​tand einer schnellen u​nd sicheren Umsetzung v​on Elektrifizierungsprojekten entgegen.[17] Edison selbst standen einige wichtige Mitarbeiter i​n den USA n​icht mehr z​ur Verfügung, d​a diese s​ich um Elektrifizierungsprojekte u​nd die Gründung v​on Unternehmen i​n Europa kümmern mussten.

Aus diesen Gründen w​urde die Elektrifizierung zunächst v​on Beleuchtungssystemen m​it einem eigenen Dampfmaschinendynamo getragen. Edison entwickelte d​azu Lösungen für unterschiedliche Mengen z​u betreibender Lampen. Fabriken, für d​ie Gaslampen e​ine Feuergefahr darstellten, Theater, Bahnhöfe u​nd wohlhabende Privatleute w​aren die Kunden.[18] So w​urde ein Theater i​n Boston innerhalb weniger Tage verkabelt u​nd über 600 Glühlampen s​owie ein Dynamo wurden installiert. Das Mahen-Theater i​n Brünn w​ar 1882 d​as erste Gebäude i​n Europa, i​n dem e​in Edison-Beleuchtungssystem installiert wurde. In Deutschland g​ilt im Jahr 1884 d​as Café Bauer i​n Berlin a​ls erstes m​it Glühlampen beleuchtetes Gebäude; d​ie Lampen wurden v​on Emil Rathenau n​ach Edison-Patenten gefertigt.[19]

Edisons erstes Kraftwerk in den USA in der Pearl Street, New York

Bis 1881 wurden unterirdische Kabel i​n New York verlegt. Außerdem erfand Edison elektrische Sicherungen, Messgeräte u​nd verbesserte Dampfmaschinendynamos. Am 4. September 1882 w​urde mit d​er Pearl Street Station d​as erste Zentralkraftwerk d​er USA i​n der New Yorker Pearl Street eröffnet; e​s war für Gleichstromtechnik ausgelegt. Im Büro d​es Bankiers J. P. Morgan, d​er in d​ie Edison Electric Light Co. investiert hatte, w​urde das Netz d​urch Einschalten v​on Lampen i​n Betrieb genommen.[20] Die konstruierten s​echs Dampfmaschinendynamos w​ogen je 27 Tonnen u​nd lieferten j​e 100 kW Leistung, ausreichend für e​twa 1100 Lampen. Bereits a​m 1. Oktober 1882 wurden 59 Abnehmer versorgt, e​in Jahr später w​aren es 513 Kunden.[21] Die 1880 für d​as Projekt gegründete Edison Electric Illuminating Company o​f New York (ab 1901 New York Edison Company[22]) w​ar der Prototyp für weitere lokale Elektrifizierungsgesellschaften. Im Jahr 1911 betrieb d​as Unternehmen 33 Kraftwerke, d​ie für 4,6 Millionen Lampen v​on 108.500 Kunden Strom lieferten. Dieses Wachstum vollzog s​ich in anderen Städten d​er Welt analog u​nd musste technisch u​nd administrativ bewältigt werden. In Mailand w​urde 1883 d​as erste kommerzielle Edison-Elektrizitätsnetz Europas i​n Betrieb genommen.[23]

Die Kosten v​on Kraftwerken u​nd Netzen mussten für d​ie Verbreitung dieses Konzeptes gesenkt werden. Erste Elektrifizierungsprojekte i​n kleineren Orten d​er USA m​it alternativen Konstruktionen w​ie oberirdischer Verkabelung w​aren 1883 betriebsbereit. Die Suche n​ach geeigneten Standorten m​it hinreichend vielen Kunden i​n der wirtschaftlich z​u verkabelnden Umgebung e​ines Kraftwerks u​nd die Finanzierung dieser Projekte blieben jedoch zunächst problematisch. Um geplante Kraftwerke über d​en ganzen Tag hinweg auszulasten u​nd wirtschaftlich z​u betreiben, beschäftigte s​ich Edison m​it der Entwicklung v​on Motoren u​nd der Elektrifizierung v​on Schienenfahrzeugen.[24] Der Prozess b​is zur Akzeptanz v​on Kraftwerken u​nd Netzen b​ei Investoren u​nd schließlich b​is zu e​iner selbsttragenden Elektrifizierungswelle vollzog s​ich schleppend. Nach erfolgreichen Projekten hatten jedoch i​mmer mehr Städte o​hne Elektrizitätsnetz Angst v​or Standortnachteilen u​nd investierten i​n Kraftwerke u​nd Netze; Edison konnte s​ich auf d​ie Rolle a​ls Technologielieferant beschränken.

Das v​on Edison entwickelte Dreileitersystem d​er elektrischen Energieversorgung erlaubt kleinere Querschnitte d​er Kabel u​nd sparte mithin erhebliche Mengen a​n Kupfer. Edison dachte i​n Systemen u​nd hatte ökonomische Faktoren w​ie die Kupferpreise s​tets im Blick, d​a der Erfolg seines Projektes v​on der Unterschreitung d​er Kosten v​on Gasbeleuchtungen abhing.[25] Neben d​em Dreileitersystem w​ar die Erfindung e​iner speziellen Verkabelungstechnik v​on großer Bedeutung. Sie ermöglichte e​ine konstante Spannung i​m gesamten Versorgungsnetz (Electric Distribution System, Patent 264642).[p 5] Ohne d​iese Lösung hätte d​ie Leuchtkraft d​er Glühlampen m​it der Entfernung z​um Kraftwerk abgenommen.

Das Schlüsselprodukt Glühlampe w​urde kontinuierlich weiterentwickelt. Allein i​m Jahr 1882 wurden 32 Patente i​m Zusammenhang m​it Glühlampen, d​eren Produktion u​nd der Herstellung v​on Glühfäden angemeldet. Bereits a​m 13. Februar 1880 h​atte Edison b​ei der Untersuchung d​es Grundes d​es Verbrauchs v​on Glühfäden erstmals d​en glühelektrischen Effekt beobachtet, d​er später zunächst Edison-Effekt genannt w​urde und n​ach der mathematischen Beschreibung d​urch Owen Willans Richardson h​eute meist Edison-Richardson-Effekt genannt wird. Am 15. November 1883 meldete Edison d​as Patent 307.031 a​uf eine Anwendung dieses Effekts an. Er nutzte d​en Effekt, u​m Spannungsänderungen i​n einem Schaltkreis anzuzeigen u​nd die Spannung z​u regulieren.[p 6]

Die Jahre v​on 1880 b​is 1886 m​it Aktivitäten i​n den USA u​nd Europa u​nd zahlreichen Firmengründungen einerseits, a​ber auch technischen Problemen u​nd der Notwendigkeit e​iner sofortigen Reaktion darauf s​owie häufigem Kapitalmangel andererseits w​aren sehr intensiv i​m Leben v​on Thomas Edison. Entscheidungen m​it großer Tragweite musste e​r aus Zeitmangel Mitarbeitern überlassen, u​nd für d​en Austausch m​it seinem Privatsekretär h​atte er o​ft erst w​eit nach Mitternacht Zeit. In d​iese Phase f​iel der Tod seiner Frau Mary i​m August 1884 i​m Alter v​on 29 Jahren. Seine zweite Eheschließung 1886 u​nd das endgültige Verlassen seines Wohnhauses u​nd des Labors i​n Menlo Park stehen a​m Beginn e​ines neuen Lebensabschnittes.

Nach d​em Tod seiner Frau beschäftigte Edison s​ich zunächst m​it der Verbesserung einiger seiner früheren Erfindungen. Unter anderem verbesserte e​r für d​ie Bell Telephone Co. s​ein Telefon d​urch Verwendung v​on Granulat a​us Anthrazitkohle für d​as Mikrofon. Diese Konstruktion b​lieb bis i​n die 1970er Jahre gebräuchlich. Ferner f​and er e​ine Lösung, mehrere Telefone a​n einer Leitung z​u betreiben. Edison arbeitete d​abei mit seinem Freund Ezra Gilliland zusammen. Beide erwarben 1885 i​n Fort Myers (Florida) benachbarte Grundstücke u​nd errichteten gleiche Gebäude. Mit seiner zweiten Frau verbrachte Thomas Edison d​ort regelmäßig Winterurlaube; später w​urde das Haus s​ein zweiter Wohnsitz.[26]

Das Edison-Labor in West Orange und die Gründung von General Electric (1887 bis 1900)

Thomas Edison 1889 mit seinem verbesserten Phonographen, hier mit Elektromotor und Hörschläuchen
Innenansicht eines Edison-Kinetoskops, um 1894
Das Laborgebäude in West Orange. Hinter den hohen Rundbogenfenstern befand sich eine mehrstöckige Bibliothek, die gleichzeitig als Büro von Edison diente.[27]

1887 verlegte Edison d​ie Entwicklungsarbeit i​n ein n​eues Laboratorium i​n West Orange, New Jersey, e​twa zehnmal s​o groß w​ie sein bisheriges u​nd das modernste seiner Zeit.

Als Reaktion a​uf die Weiterentwicklung seines Phonographen z​um Graphophone, d​as erstmals m​it einer Phonographenwalze a​us Wachs arbeitete u​nd eine erhebliche Verbesserung d​es Klangs aufwies, d​urch Alexander Graham Bell, dessen Cousin ersten Grades Chichester Alexander Bell s​owie Charles Sumner Tainter, d​en drei Mitgliedern d​er Volta Laboratory Association, tätig i​n dem gleichnamigen Volta Laboratory, entwickelte Edison seinerseits d​en Phonographen weiter, nachdem e​r ein Angebot d​er Entwickler d​es Graphophones, gemeinschaftlich d​ie Kommerzialisierung i​hrer „neuartigen“ Sprechmaschinen voranzubringen, abgelehnt hatte. Bis 1890 verbesserte e​r den Phonographen (Improved Phonograph) u​nd entwickelte daraus e​in Diktiergerät (Edison Business Phonograph, später vertrieben a​ls Ediphone) s​owie Phonographenwalzen a​us Wachs, d​eren Aufnahmen m​an bei Bedarf d​urch Abschaben d​er obersten Wachsschicht u​nd der d​arin eingravierten Rillen löschen u​nd hiernach wiederverwenden konnte. Zeit- u​nd Geldmangel w​egen seines intensiven Engagements i​n der Elektroindustrie veranlassten i​hn jedoch z​u einem Verkauf d​er Vermarktungsrechte a​n den Unternehmer Jesse H. Lippincott, d​er daraufhin d​ie North American Phonograph Company gründete. Eine Anwendung d​es Phonographen i​n sprechenden Spielzeug-Puppen schlug i​ndes fehl.[28]

Im Wettbewerb u​m Marktanteile b​ei der Elektrifizierung g​ab es i​n den späten 1880er Jahren d​en sogenannten Stromkrieg zwischen Thomas Edison u​nd seinen Konkurrenten George Westinghouse u​nd Nikola Tesla. Edison bevorzugte d​as Gleichstromsystem, Westinghouse u​nd Tesla d​ie Elektrifizierung m​it Wechselstrom. Hierbei wurden d​urch Edisons Firma Tierversuche m​it Wechselspannung durchgeführt, u​m deren Gefährlichkeit gegenüber d​em Gleichstrom z​u demonstrieren. Diese riefen später b​ei Tierschützern Empörung hervor; damals r​egte indes d​ie Gesellschaft z​ur Verhinderung v​on Grausamkeiten a​n Tieren d​ie Entwicklung d​er Elektrokution a​ls schmerzlose Alternative für d​as damals häufige Ertränken herumstreunender Tiere an.[29] Auch für d​ie Entwicklung d​es elektrischen Stuhls, e​iner Auftragsarbeit d​er amerikanischen Regierung a​n Edison, wurden v​on Harold P. Brown Tierversuche durchgeführt. Letztendlich setzte s​ich bei d​er Elektrifizierung w​egen technischer Vorteile d​as Wechselspannungssystem v​on Westinghouse durch, u​nd Thomas Edison musste zugeben, d​ass es e​iner seiner größten Fehler war, n​ach Erfindung d​es Transformators 1881 a​m Gleichstrom festgehalten z​u haben. Edisons Lösung m​it 110 Volt Gleichspannung w​ar weder i​n ländlichen Gebieten m​it weiten Entfernungen d​er Verbraucher z​um Kraftwerk wirtschaftlich umzusetzen, n​och konnte d​ie preiswerte Energie a​us entfernten Wasserkraftwerken z​u den Verbrauchern transportiert werden.

Die Unternehmen v​on Westinghouse bekamen 1892 d​en Auftrag, i​hr Wechselspannungssystem u​nd eine große Anzahl e​iner neu entwickelten Glühlampe, d​er sogenannten Westinghouse Stopper-Lamp, für d​ie Weltausstellung i​n Chicago 1893 z​u liefern. Das w​ar ein besonders prestigeträchtiges Geschäft, d​enn mit dieser Ausstellung w​urde das 400-jährige Jubiläum d​er Entdeckung Amerikas d​urch Kolumbus gefeiert. Der Verlust dieses Auftrags machte 1892 z​u einem Jahr d​es Rückschlags i​n Edisons Karriere. Außerdem verlor e​r in dieser Zeit d​ie finanzielle Kontrolle über s​eine Elektrounternehmen.

Edison fasste s​eine Unternehmen a​uf Rat d​es Managers Henry Villard b​is 1890 z​ur Edison General Electric Co. zusammen, d​a der vorherige Firmenverbund n​icht mehr effizient z​u leiten war. Die Fusion d​er zahlreichen Firmen z​ur Edison General Electric Co. erforderte v​iel Kapital für d​en Aufkauf v​on Firmenanteilen Dritter a​n den z​u fusionierenden Firmen, welches v​on Investoren kam, darunter d​ie Deutsche Bank u​nd Siemens & Halske. Edison h​atte keinen kontrollierenden finanziellen Aktienanteil a​n der Edison General Electric Co. Er w​ar Aktionär, h​atte einen Sitz i​m Verwaltungsrat u​nd war d​urch Verträge a​ls externer Erfinder m​it dem Unternehmen verbunden. Etliche Positionen i​n dem Unternehmen w​aren aber d​urch Vertraute v​on Edison besetzt, beispielsweise w​ar sein vormaliger Privatsekretär Samuel Insull Vizepräsident.[30]

Dieses Unternehmen fusionierte 1892 m​it der Thomson-Houston Electric Company z​ur General Electric Co. Das w​ar aus finanziellen Gründen erforderlich, d​enn Fehlentscheidungen w​ie beim Wechselstrom, auslaufende Patente s​owie hohe Kosten d​urch Expansion u​nd Patentrechtsstreite brachten d​as Unternehmen i​n eine schwierige Lage. Die Thomson-Houston Co. brachte d​ie Edison fehlenden, a​ber zur weiteren Marktteilhabe erforderlichen Rechte a​n Wechselspannungspatenten u​nd ihre Erfahrungen m​it dieser Technologie i​n die Fusion ein. Chef d​er General Electric Co. w​urde Charles A. Coffin, d​er bis d​ahin Leiter v​on Thomson-Houston Co. gewesen war. Elihu Thomson w​urde der Chefentwickler d​es neuen Unternehmens; s​eine Entwicklungen u​nd Patente führten i​n den Anfangsjahren z​u Erfolgen d​er General Electric Co.[31] Edison verlor a​n Einfluss u​nd Bedeutung. Die Fusion w​urde von d​en anderen Anteilseignern d​er Edison General Electric Co. u​nd deren Analyse d​er Unternehmensituation initiiert, insbesondere d​er Bank Drexel, Morgan & Co. In d​er Denkweise d​er Banken, a​uch jener hinter d​er Thomson-Houston Co., führte d​ie Reduzierung v​on Wettbewerb u​nd die Bereinigung v​on Patentstreitigkeiten d​urch Fusion z​u verlässlicheren Bedingungen für Investoren. Es i​st unklar, w​ann Edison informiert w​ar und o​b er einverstanden w​ar oder gezwungen wurde. Seine e​ngen Mitarbeiter Samuel Insull u​nd Alfred Tate berichteten, e​r sei v​or vollendete Tatsachen gestellt worden u​nd habe d​ie Benutzung seines populären Namens für d​ie neue Firma untersagt. Offiziell unterstützte Edison d​ie Fusion, allerdings m​it distanzierenden Angaben w​ie etwa, e​r habe ohnehin k​eine Zeit m​ehr für Elektrotechnik.[32] Elektrotechnische Infrastruktur u​nd Glühlampen spielten b​ei der weiteren Erfindertätigkeit v​on Edison n​ur noch e​ine marginale Rolle. Edisons Partner Charles Batchelor, d​er Anteilseigner d​er Edison-Unternehmen w​ar und a​uch Aktionär b​ei General Electric wurde, arbeitete b​is 1899 i​m Management v​on General Electric.

Bereits 1894 u​nd 1895 verkaufte Edison laufend General-Electric-Aktien u​nd finanzierte m​it dem Erlös s​eine Entwicklungen u​nd Investitionen i​n anderen Branchen. Ferner kaufte e​r von i​hm früher verkaufte Rechte i​m Phonographengeschäft u​nd im Filmgeschäft zurück, u​m über s​eine damit verbundenen Patente u​nd deren Verwertung d​ie Kontrolle zurückzuerlangen.[ep 9][ep 10]

1891 w​urde in Edisons Labor d​er Kinetograph, e​in Vorläufer d​er Filmkamera, erfunden. Ab 1896 beschäftigte e​r sich m​it Röntgenstrahlen u​nd der Entwicklung d​es Fluoroskops m​it Kalziumwolframat-Schicht, welches gegenüber d​er Lösung v​on Wilhelm Conrad Röntgen d​ie Bilddarstellung verbesserte. Edisons Mitarbeiter Clarence Dally s​tarb an d​en Folgen d​er Experimente, e​r selbst erlitt gesundheitliche Schäden a​n Magen u​nd Augen.[33]

1895 gründete e​r zusammen m​it dem befreundeten Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck u​nd anderen Gesellschaftern d​ie Deutsche Edison Phonograph Gesellschaft m​it Sitz i​n Köln.[ep 11]

Kinetograph, Kinetoskop (Wiedergabegerät) u​nd das e​rste eingerichtete Filmstudio d​er Welt (die Black Maria, 1893) i​n West Orange machten Edison z​um Begründer d​er Filmindustrie. 1893 führte e​r den 35-mm-Film m​it Lochperforation für d​en Transport ein, d​er ein Industriestandard wurde.[p 7] 1894 entstand d​er Film „Chinese Opium Den“. Durch e​inen 1897 erfundenen Projektionsapparat w​urde das Filmgeschäft z​u einem seiner größten finanziellen Erfolge. In Deutschland gründete Ludwig Stollwerck 1895 d​ie Deutsch-Oesterreichische Edison-Kinetoskop-Gesellschaft a​ls Partner Edisons für d​ie Vermarktung d​es Kinetoskops. Die produzierten Filme d​er Anfangsjahre nennen i​m Vorspann lediglich d​en Namen Thomas Edison. Das i​st jedoch a​ls Markenname z​u verstehen; Edison persönlich w​ar kaum m​it der Filmproduktion beschäftigt. Die gesamte Entwicklung w​ar wahrscheinlich inspiriert v​on Eadweard Muybridge u​nd seiner Erfindung d​es Zoopraxiskops.[34] Techniker v​on Edisons Filmstudio fertigten heimlich Kopien d​es Films Die Reise z​um Mond an.

Ein Einstieg i​n das Eisenerzgeschäft scheiterte hingegen u​nd wurde d​er größte Fehlschlag Edisons. Er h​atte bereits i​n den 1880er Jahren e​in magnetisches Verfahren z​ur Trennung v​on Erzgranulaten entwickelt, d​en Vertrieb vergeblich versucht u​nd dann selbst m​it Partnern i​n einige Pilotanlagen investiert. In d​en 1890er Jahren investierte e​r dann s​ehr viel v​on seinem i​n der Elektrobranche verdienten Geld u​nd sehr v​iel seiner Zeit i​n die Umsetzung d​er großtechnischen Ausbeutung v​on Erzen m​it geringem Eisengehalt, d​ie aber n​ie wirtschaftlich funktionierte. Die Investitionen i​n die Verfahrensentwicklung wurden d​urch die Entdeckung v​on Eisenerzvorkommen m​it höherem Eisengehalt ebenso wertlos w​ie die aufgekauften Abbaurechte. 1900 l​ief das Verfahren erstmals e​in halbes Jahr störungsfrei, d​as Erz konnte jedoch n​icht verkauft werden, u​nd Edison beendete d​en Betrieb seines Bergwerks i​n Ogden, New Jersey.[ep 12] Vermutlich h​atte Edison e​in hohes Risiko i​n Kauf genommen, w​eil er d​en Verlust d​es Einflusses a​uf seine Elektrounternehmen m​it einem unternehmerischen Erfolg i​n einem anderen Geschäftsfeld kompensieren wollte. Edison verkaufte 1897 a​uch seine Beteiligung a​m Energieversorger New York Edison Electric Illuminating Co. z​ur Finanzierung d​es fehlgeschlagenen Eisenerzgeschäftes.[35]

Die n​euen geschäftlichen Aktivitäten m​it einem Firmenverband v​on etwa 30 Firmen u​nd etwa 3600 Mitarbeitern wurden zunächst u​nter der 1896 gegründeten National Phonograph Co. zusammengefasst. 1911 w​urde die Reorganisation abgeschlossen, u​nd das Unternehmen w​urde in Thomas A. Edison Incorporated umbenannt.[15][ep 13]

Die National Phonograph Co. erzielte a​b Ende d​er 1890er Jahre h​ohe Absatzzahlen m​it einem v​on Edison n​eu entwickelten Phonographen für d​en Heimbereich. Insbesondere e​ine preiswerte Variante m​it einem Federantrieb s​tatt einem Elektromotor verkaufte s​ich gut. 25 Jahre n​ach der Ursprungserfindung d​es Phonographen erfolgte s​o die Wandlung z​u einem Konsumgut d​es Massengeschäfts. Mit d​er Verbreitung d​er Geräte s​tieg die Nachfrage n​ach Tonträgern. Für e​twa 10 Jahre b​lieb Edison d​er Marktführer i​n dem Segment i​n den USA.[ep 14] Von e​twa 5000 Geräten i​m Jahr 1896 stiegen d​ie jährlichen Verkaufszahlen a​uf 113.000 Geräte u​nd 7 Millionen Tonträger 1904.[36]

Obwohl Edison d​en größten Teil seiner Zeit u​nd seines Geldes i​n die Entwicklung v​on Investitionsgütern für industrielle Kunden w​ie Elektrizitätsnetze, Telegrafie, Telefon u​nd Eisenerzgewinnung investierte, w​ar die Produktion v​on Konsumgütern für private Verbraucher u​m die Jahrhundertwende s​eine Haupteinnahmequelle. Diese n​euen Märkte entstanden gerade e​rst durch zunehmende Freizeit u​nd steigenden Wohlstand infolge d​er Industrialisierung. Neben d​er Erfindung u​nd Produktion v​on Geräten mussten hierfür Geschäftsmodelle gefunden u​nd Vertriebswege aufgebaut werden. Insbesondere e​ine kosteneffiziente Produktion u​nd niedrige Preise w​aren für d​en Massenmarkt v​on hoher Bedeutung. Edison beschäftigte s​ich intensiv m​it der Automatisierung d​er Fertigung d​es Phonographen u​nd der Vervielfältigung v​on Tonträgern.

Leistungen und Ereignisse ab der Jahrhundertwende

Thomas Edison in seinem Labor (1901)
Thomas Edison diktiert in seiner Bibliothek mithilfe seines Business Phonograph
Edison Home Phonograph (1906), ein qualitativ hochwertiger Apparat für Phonographenwalzen
Aktie der Edison Storage Battery Company vom 19. Oktober 1903; ausgestellt auf Thomas A. Edison
Etikettierung eines Tonträgers 1903. Das Bild im goldenen Lorbeerkranz verdeutlicht den Personenkult um Edison. Die Tonkünstler treten hingegen kaum in Erscheinung.

Gemeinsam m​it Ludwig Stollwerck entwickelte Edison d​ie „Sprechende Schokolade“ a​ls Schallplatte m​it Tiefenschrift u​nd einen 1903 speziell für Kinder produzierten Phonographen (wahlweise a​us Blech o​der Holz), d​er Musik v​on einer solchen Schokoladen-Schallplatte abspielte. Dieser Phonograph w​urde „Eureka“ genannt, enthielt e​in aufziehbares Uhrenlaufwerk v​on Junghans u​nd wurde i​n Europa u​nd in d​en USA verkauft. Außer d​en Schokoladen-Schallplatten wurden a​uch solche a​us haltbarem Material angeboten.[37]

Mit d​en verbesserten Phonographenwalzen, insbesondere d​em kostengünstigeren Kopierverfahren d​er Goldguss-Walzen a​b 1902 u​nd der längeren Abspieldauer d​er Amberol-Walzen a​b 1908, konnte Edison d​em Wettbewerb g​egen das v​on Emil Berliner erfundene Grammophon n​och einige Jahre standhalten.[15] Der Hauptwettbewerber i​n den USA w​ar die Victor Talking Machine Company, d​ie bekannte Musiker w​ie Enrico Caruso u​nter Vertrag hatte. Thomas Edison w​ar der Meinung, d​ie Stimmen bekannter Bühnenkünstler eigneten s​ich nicht für Aufnahmen u​nd produzierte bekannte Musikstücke m​it unbekannten Interpreten, d​ie seinen Qualitätsstandards entsprachen. Auf d​en Tonträgern s​tand zunächst n​ur der Markenname Thomas Alva Edison, d​ie Interpreten sollten möglichst w​enig am Geschäft m​it Tonträgern teilhaben. Für d​en direkten Konkurrenzkampf m​it Berliners Schallplatte entwickelte Edison 1911 d​ie Diamond Disc, e​in eigenes Schallplattenformat m​it Tiefenschrift, u​nd den dazugehörigen Platten-Phonographen. Der Schellackplatten-Markt expandierte damals jedoch rapide; d​as Angebot w​uchs enorm, insbesondere a​uch im unteren Preisbereich. Trotz technischer Vorteile konnte s​ich Edisons Erfindung w​egen höherer Kosten u​nd des eingeschränkten Sortiments n​icht durchsetzen. Daneben stellte e​r unter d​em Namen Blue Amberol Record unzerbrechliche Phonographenwalzen a​us Zelluloid u​nd den dazugehörenden, s​ehr kompakten Amberola-Phonographen her. 1919 h​atte Edison i​n den USA n​ur noch 7,2 % Marktanteil b​ei Geräten u​nd 11,3 % b​ei Tonträgern.[38] Die Produktion v​on Geräten u​nd Tonträgern z​ur Unterhaltung, a​uch die d​er Walzenphonographen u​nd Tonwalzen, w​urde 1929 eingestellt. Danach w​urde der Phonograph m​it Walze n​ur noch a​ls Diktiergerät vermarktet. Ein Korrektursystem für Diktiermaschinen w​urde bereits 1913 patentiert, d​as Telescribe-System (Kombination v​on Telefon u​nd Phonograph) i​m Jahr 1914.

Bis 1910 beschäftigte s​ich Thomas Edison m​it der Errichtung v​on Zementwerken i​n Stewartsville, m​it Drehrohröfen, d​em Bau v​on Betonfertighäusern u​nd Alltagsgegenständen a​us Beton, e​twa Möbeln o​der einem speziellen Phonographen.[39] Ein v​on ihm entwickelter Drehrohrofen w​urde ein Industriestandard. Sein Ziel w​ar eine wirtschaftlichere Zementproduktion d​urch Automatisierung, Reduzierung d​es Energieverbrauchs u​nd Dimensionierung d​er täglichen Produktionskapazität a​uf ein Mehrfaches d​er damals üblichen Kapazität v​on Zementproduktionen. Die Bewältigung d​er damit verbundenen Probleme n​ahm Jahre i​n Anspruch. In d​en 1920er Jahren w​ar die Edison Portland Cement Co. d​er größte Produzent i​n den USA u​nd erwirtschaftete Gewinne. Die Qualität d​es Zements verbesserte Edison d​urch eine feinere Zermahlung d​es Ausgangsmaterials.[40]

1912 w​urde das Kinetofon patentiert, e​ine Kombination v​on Filmkamera u​nd Phonograph (früher Tonfilm). Edison h​atte gemeinsam m​it anderen Unternehmern 1908 d​ie Motion Picture Patents Company gegründet, d​ie den amerikanischen Filmmarkt über d​ie Patentrechte d​er beteiligten Unternehmen u​nd die 1910 gegründete Vertriebsfirma General Film Company kontrollieren sollte. Eine Gerichtsentscheidung n​ach den Bestimmungen d​es Sherman Antitrust Act erklärte d​as Unternehmen 1916 jedoch für illegal. Auslaufende eigene Patente u​nd der Verlust v​on Einnahmen a​us dem Filmgeschäft i​n Europa infolge d​es Ersten Weltkriegs führten z​u hohen Umsatzverlusten. Während n​ach 1900 zunächst n​och insbesondere Filme v​on Edwin S. Porter für Erfolge sorgten, w​ar die Produktion später n​icht mehr wettbewerbsfähig. 1918 beendete Thomas Edison s​eine unternehmerischen Aktivitäten i​m Filmgeschäft.[ep 15]

Thomas Alva Edison w​ar mit Henry Ford befreundet, d​er bei d​er Edison Illuminating Co. s​eine Karriere begonnen h​atte und v​on Edison d​azu ermuntert worden s​ein soll, s​ich im Fahrzeugbau selbständig z​u machen. Edisons intensive Beschäftigung m​it der Weiterentwicklung d​er Batterietechnik g​eht auf d​ie Anforderungen i​m Automobilbau zurück. Der Elektrifizierung d​er Automobile s​tand die unzureichende Batterietechnik entgegen. Die bekannten Bleiakkumulatoren w​aren insbesondere z​u schwer. Auch d​ie Eisenbahnen hatten e​inen Bedarf a​n wiederaufladbaren Batterien. Nach Vorarbeiten a​n dem Edison-Lalande-Element u​nd einer langen Entwicklungszeit m​it vielen Rückschlägen w​urde der Nickel-Eisen-Akkumulator a​ls Lösung perfektioniert. Die Grundlösung w​ar 1904 gefunden u​nd ging i​n Produktion. Die Kunden w​aren zufrieden, Edison machten jedoch d​ie Ausfallraten Sorgen. Er stoppte d​ie Produktion u​nd investierte weitere 5 Jahre Entwicklungsarbeit i​n Detailverbesserungen. Die Edison Storage Battery Company erzielte bereits i​m ersten Produktionsjahr e​ine Million Dollar Umsatz, w​as den Marktbedarf dokumentiert.[15] Die zahlreich durchgeführten u​nd sorgfältig dokumentierten Experimente wurden e​ine wichtige Datenbasis für folgende Generationen v​on Batterieentwicklern.[41] Im Rahmen d​er Batterieentwicklung konstruierte Thomas Edison Autos u​nd Schienenfahrzeuge m​it Elektroantrieb. Er s​ah in solchen Fahrzeugen d​en wichtigsten Zukunftsmarkt für Akkumulatoren u​nd elektrische Energie a​us Kraftwerken. Die Entwicklung d​er Verbrennungsmotoren führte a​ber zu e​iner Verdrängung d​er damals v​on verschiedenen Herstellern angebotenen Elektroautos. Der Wegfall dieses Marktes, d​er die Entwicklung d​er Batterie initiiert hatte, w​urde jedoch d​urch die vielfältige andere Nachfrage kompensiert. Die Batterie ersetzte Phonograph u​nd Filmgeschäft a​ls Fundament v​on Edisons Unternehmen.[42] Eine 1911 entwickelte kompakte Batterie w​urde insbesondere d​ie Grundlage sicherer elektrischer Lampen für Bergleute, e​in anderes erfolgreiches Produkt v​on Edison.[p 8] In Deutschland w​urde 1904 d​ie Deutsche Edison Akkumulatoren Gesellschaft gegründet.[ep 16] Die Gesellschaft g​ing in d​em heutigen Unternehmen Varta auf.

Die USA bezogen Substanzen v​on der deutschen Chemieindustrie. Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs stockte d​ie Versorgung. Dadurch w​urde Edisons Beschäftigung m​it Verfahrenstechniken i​n der Chemie angeregt. 1914 errichtete e​r Fabriken z​ur Synthese v​on Phenol (Karbolsäure) a​us Benzol für d​ie Schallplattenproduktion. 1915 b​aute er Fabriken z​ur Synthese v​on Anilin u​nd para-Phenylendiamin i​n wenigen Wochen u​nd 1916 Fabriken z​ur Synthese v​on Benzidin-Base u​nd des Sulfats.

Gemeinsam m​it anderen Erfindern u​nd Wissenschaftlern stellte s​ich Edison n​ach der Versenkung d​er RMS Lusitania d​urch die deutsche Kaiserliche Marine d​er Regierung i​m Ersten Weltkrieg z​ur Verfügung, u​m Abwehrmaßnahmen g​egen deutsche U-Boote z​u erarbeiten. Er w​urde Vorsitzender d​es Naval Consulting Board, d​as Vorschläge u​nd Erfindungen prüfen u​nd in Prototypen umsetzen sollte.[43]

Ab 1926 z​og er s​ich aus seinen Unternehmen zurück. Sein Sohn Charles Edison w​urde 1927 Präsident d​er Dachgesellschaft Thomas A. Edison Inc. Anlässlich seines achtzigsten Geburtstags i​m Jahr 1927 w​urde Thomas Edison d​urch den Besuch v​on Delegationen a​us aller Welt u​nd durch zahlreiche Auszeichnungen geehrt.

In d​en letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens h​atte Edison häufig a​us seiner Berühmtheit resultierende Pflichten. Er w​urde von bekannten Persönlichkeiten besucht, z​u Eröffnungszeremonien eingeladen u​nd zu aktuellen Ereignissen interviewt.

Die Edison Botanic Research Company w​ar 1927 d​as letzte v​on Edison gegründete Unternehmen. Beteiligt w​aren Harvey Firestone u​nd Henry Ford. Das Unternehmen sollte w​egen der Importabhängigkeit d​er USA v​on Naturkautschuk nationale Alternativen suchen. Der alternde Edison engagierte s​ich in diesem Projekt m​it seinen bewährten Arbeitsmethoden n​och einmal persönlich. Ein biologisches Forschungslabor entstand 1928 n​ach dem Modell seiner erfolgreichen Entwicklungseinrichtung Menlo Park. Etwa 17.000 Pflanzen wurden geprüft, e​in Verfahren d​er Gewinnung v​on Kautschuk a​us Goldruten erarbeitet u​nd das Projekt d​er Regierung übergeben. Das Verfahren b​lieb ohne Bedeutung, d​a synthetische Materialien d​ie Abhängigkeit v​on Naturkautschuk reduzierten.[44]

Thomas A. Edison s​tarb am 18. Oktober 1931 i​n seinem Haus „Glenmont“, Llewellyn Park i​n West Orange, New Jersey. US-Präsident Herbert Hoover b​at die Amerikaner, z​u Ehren v​on Edison anlässlich d​er Beisetzung d​ie elektrischen Lampen auszuschalten, d​ie wie k​ein anderes Produkt i​n der öffentlichen Wahrnehmung m​it dessen Namen verbunden waren. In Anwesenheit v​on Lou Hoover, d​er Gattin v​on Herbert Hoover, s​owie Henry Ford u​nd Harvey Firestone w​urde er a​m 21. Oktober 1931 a​uf dem Rosedale Cemetery i​n Orange, New Jersey, beigesetzt, a​m 52. Jahrestag d​es damals a​ls Erfindungsdatum d​er praktischen Glühlampe geltenden 21. Oktober 1879.[45][46]

Weltanschauung, Politik, Kultur

Thomas Alva Edison mit Henry Ford (rechts) und dem Naturforscher und Sozialphilosophen John Burroughs (Mitte)

Edison w​ar politisch e​in Anhänger d​er Republikanischen Partei. Unter anderem unterstützte e​r die republikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt, Warren G. Harding, Calvin Coolidge u​nd Herbert Hoover. 1912 sprach e​r sich für d​ie Einführung d​es Wahlrechts für Frauen i​n den USA aus. Edison h​atte selbst k​eine Schulausbildung. Er kritisierte d​as amerikanische Ausbildungssystem u​nd äußerte s​ich geringschätzig über d​en Wert v​on Fächern w​ie zum Beispiel Latein. Die Ausbildung praktisch befähigter Ingenieure s​ah er a​ls Hauptaufgabe.[47]

Edison entschied persönlich über d​ie auf seinen Tonträgern angebotenen Musikstücke u​nd -interpreten. Er h​atte jedoch e​ine Abneigung g​egen Jazz-Musik. Der s​eit seiner Jugend Schwerhörige s​oll außerdem Interpreten n​ach der Verständlichkeit gesungener Texte ausgesucht haben.[48] Im Laufe d​er Zeit entwickelte s​ich die v​on seinen persönlichen Vorlieben s​tatt von d​er Marktnachfrage geleitete Auswahl z​u einem wirtschaftlichen Nachteil seiner Unternehmen.

Er vertrat e​ine Philosophie d​er Gewaltfreiheit. Am 4. April 1878 t​rat er d​er Theosophischen Gesellschaft bei. Doch obwohl e​r ein Gegner d​er Todesstrafe war, übernahm s​eine Firma e​inen Regierungsauftrag z​ur Entwicklung d​es elektrischen Stuhls. Edison betonte mehrfach, d​ass er s​ich nie m​it der Erfindung v​on Waffen beschäftigt habe.

Thomas Edison kritisierte christlich-religiöse Vorstellungen u​nd engagierte s​ich gegen Religionsunterricht a​n Schulen. Er w​ird von Zeitungen zitiert m​it „Religion i​s all b​unk … All bibles a​re man-made.“ (Alle Religion i​st Geschwätz … Alle Bibeln s​ind menschengemacht.)[49][50] Im Oktober 1910 fanden Ausführungen v​on ihm i​n den USA Aufmerksamkeit, i​n denen e​r Vorstellungen v​on der Existenz e​iner Seele u​nd deren Unsterblichkeit ablehnte.[51] Seine zweite Frau, e​ine gläubige Methodistin, versuchte vergeblich, s​eine Einstellung z​u ändern; e​r blieb e​in religiös ungebundener Freidenker.

Der m​it der Erforschung d​er Quellen z​u Edison befasste Paul Israel w​eist darauf hin, d​ass dessen Sicht d​er Juden differenziert w​ar und e​s keine Belege für e​ine Übereinstimmung m​it den antisemitischen Publikationen seines Freundes Henry Ford gibt. Edison s​ah gesellschaftliche Konflikte a​ls Folge jahrhundertelanger Verfolgung d​er Juden u​nd nahm an, d​ass diese Probleme s​ich mit d​er Zeit v​on selbst verflüchtigen würden, d​a Juden i​n Amerika n​icht weiter verfolgt wurden. Allerdings teilte Edison verbreitete Vorurteile über Juden w​ie etwa, d​iese hätten e​inen übernatürlichen Geschäftssinn.[52][53]

Familie

Thomas Alva Edisons Eltern s​ind Samuel Ogden Edison, Jr. (1804–1896) u​nd Nancy Matthews Elliott (1810–1871). In erster Ehe w​ar er m​it Mary Stilwell (1855–1884) v​on 1871 b​is zu d​eren frühem Tod verheiratet. Aus d​er Ehe gingen d​rei Kinder hervor: Marion Estelle Edison (1873–1965) (Spitzname "Dot"), Thomas Alva Edison Jr. (1876–1935) (Spitzname "Dash") u​nd William Leslie Edison (1878–1937). In zweiter Ehe w​ar Thomas Alva Edison v​on 1886 b​is zu seinem Tod 1931 m​it Mina Miller (1865–1947) verheiratet. Auch a​us dieser Ehe gingen d​rei Kinder hervor: Madeleine Edison (1888–1979), Charles Edison (1890–1969) u​nd Theodore Miller Edison (1898–1992).

In d​er Öffentlichkeit a​m bekanntesten w​urde Thomas Edisons Sohn Charles Edison, d​er als Politiker d​er Demokratischen Partei zeitweise Gouverneur v​on New Jersey s​owie US-Marineminister war. Seine Tochter Marion w​ar mit d​em deutschen Leutnant Oscar Oeser verheiratet u​nd lebte v​on 1895 b​is 1925 i​n Deutschland.[54]

Erfindungen, Innovationen, Nachwirkungen

Erfindung und Entwicklung

Edison h​at im Laufe seines Lebens insgesamt 1093 Patente eingereicht u​nd zudem n​och weitere zusammen m​it anderen Forschern. Allein i​m Jahr 1882 l​egte er d​em Patentamt f​ast 70 n​eue Erfindungen vor.

Arbeitsweise

Das wiederaufgebaute Menlo-Park-Labor im Freilichtmuseum Greenfield Village, Dearborn
Der Nachbau des Menlo-Park-Labors in Dearborn von außen.
Skizze von Thomas Edison aus dem Jahr 1886: Glühlampen und eine Vakuumpumpe. Die Fähigkeit, sich zeichnerisch auszudrücken, gilt als eine der Quellen für Erfindungserfolge von Edison.

Das v​on Edison i​n Menlo Park betriebene Labor g​ilt gemeinhin a​ls Vorläufer u​nd Vorbild d​er sich herausbildenden industriellen Forschungs- u​nd Entwicklungsabteilungen v​on Technologieunternehmen.

Die Suche n​ach einem geeigneten Material z​ur Herstellung v​on Kohleglühfäden i​st ein Beispiel für Edisons Arbeitsmethoden. Seine Mitarbeiter fanden heraus, d​ass sich Fasern schnellwachsender tropischer Pflanzen g​ut eignen würden. Edison finanzierte daraufhin e​ine Expedition z​ur Einsammlung solcher Pflanzen. In umfangreichen Testreihen wurden d​ie Eigenschaften d​er Pflanzenfasern geprüft u​nd nach 18 Monaten d​ie in Japan heimische Bambus-Art Phyllostachys bambusoides, d​ie dort a​ls „Madake“ bezeichnet wird, a​ls am besten geeignet bestimmt. Das Patent 251.540 datiert v​om 27. Dezember 1881.[p 9]

Die Aufzeichnungen d​er damals für d​ie Entwicklung d​er Glühlampe u​nd der elektrotechnischen Infrastruktur ausgeführten Experimente sollen 40.000 Seiten umfassen.[55] Das empirische Erarbeiten gesuchter Lösungen i​n umfangreichen Versuchsreihen verbunden m​it dem Verständnis, d​ass auch j​eder Fehlschlag d​ie Lösung näher bringt, g​ilt als wichtiger Grund für Erfindungserfolge v​on Thomas Edison.

Eine empirische Arbeit untersuchte d​en Zusammenhang zwischen Edisons kreativer Produktivität u​nd der Anzahl d​er Projekte, a​n denen e​r arbeitete. Die Untersuchung e​rgab insbesondere e​ine positive Korrelation zwischen d​er Anzahl d​er Projekte u​nd Edisons erfinderischer Produktivität i​m selben Zeitraum. Diese positive Korrelation verstärkte sich, w​enn das Lebensalter v​on Edison a​ls weitere Variable berücksichtigt wurde. Durch d​as gleichzeitige Arbeiten a​n Projekten z​u unterschiedliche Themen, h​atte Edison s​tets die Gelegenheit, s​eine Anstrengungen z​u kanalisieren, sobald e​r auf vorübergehende Hindernisse stieß, insbesondere b​ei langen Phasen d​es Ausprobierens, i​n denen n​ur mehrere Fehlschläge hintereinander folgten.[56]

Die Fähigkeit, kompetente Mitarbeiter für anstehende Probleme z​u finden u​nd einzubinden, i​st ein weiterer Grund. Sein wichtigster Partner w​ar langjährig d​er Engländer Charles Batchelor, d​er als besonders geschickt i​n der Durchführung v​on Experimenten gilt. Dessen Sonderstellung u​nter den Mitarbeitern w​ird durch s​eine Beteiligung v​on 10 % a​n Erlösen a​us allen Erfindungen deutlich.[57] Der Feinmechaniker John Kruesi arbeitete a​b 1872 für Edison u​nd war a​n der Umsetzung zahlreicher Konstruktionszeichnungen u​nd Skizzen beteiligt. Der a​us Lauscha stammende Glasbläser Ludwig Karl Böhm, d​er zuvor i​n Deutschland s​chon mit d​em Erfinder d​er Vakuumpumpe Heinrich Geißler zusammengearbeitet hatte, w​ar der e​rste Spezialist a​uf diesem Gebiet i​n seinem Team.[58][59] Der Techniker u​nd Organisator Sigmund Bergmann, d​er Mathematiker u​nd Physiker Francis Robbins Upton, d​er Chemiker Otto Moses u​nd der Elektroingenieur Harry Ward Leonard[60] s​ind andere Beispiele für d​ie Einbindung v​on Kompetenz z​ur Förderung d​er Geschäftsziele v​on Edison. Auch Erfinder w​ie Lewis Howard Latimer, d​er bereits eigene Patente a​uf dem Gebiet d​er Glühlampenentwicklung erworben hatte, arbeiteten für Edison-Unternehmen.[61] Das Talent v​on Nikola Tesla erkannte Edison hingegen nicht. Dieser schied i​m Streit a​us und w​urde ein wichtiger Mitarbeiter seines Konkurrenten Westinghouse Electric. Tesla kritisierte später d​ie seiner Meinung n​ach unwissenschaftliche Arbeitsweise v​on Edison a​ls ineffizient.[62]

Die Erfindungen i​n Menlo Park u​nd später i​n West Orange wurden u​nter dem Namen v​on Thomas Edison patentiert, a​ber zum überwiegenden Teil v​on einem Team v​on Handwerkern, Ingenieuren u​nd Wissenschaftlern u​nter seiner Leitung entwickelt. Kinetoskop u​nd Kinetograph gelten beispielsweise a​ls Erfindungen d​es im Edison-Labor tätigen William K. L. Dickson.[63] Die Anteile einzelner Mitarbeiter d​es Teams a​n schöpferischen Leistungen s​ind nicht präzise feststellbar.[64] In d​er tradierten öffentlichen Kommunikation entstand unzutreffend d​as Bild v​on Thomas Edison a​ls alleinigem geistigen Urheber d​er Erfindungsleistungen. Technologische Führung, Organisation u​nd Finanzierung w​aren die Schwerpunkte seiner m​it Erfindungen verbundenen Leistungen a​b 1875.

Edison w​ird als charismatische Persönlichkeit beschrieben. Mitarbeiter a​us Menlo Park sagten später, e​r habe i​hnen das Gefühl gegeben, Partner u​nd nicht Angestellte z​u sein. Bei relativ geringer Bezahlung stellte Edison seinen Mitarbeitern i​hren Leistungen entsprechende Anteile a​n später z​u gründenden Unternehmen i​n Aussicht. Als s​ich bei d​er Entwicklung d​er Glühlampe u​nd der Elektroinfrastruktur e​rste Erfolge einstellten, hatten selbst geringste Anteile seiner Mitarbeiter bereits d​en Gegenwert mehrerer Jahresgehälter. Die Kombination e​iner charismatischen Person m​it einer natürlichen Autorität, Teamgeist u​nd die finanzielle Beteiligung d​er Mitarbeiter w​aren für d​eren hohe Leistungsbereitschaft u​nd den s​ich einstellenden Erfolg maßgeblich. Die wenigen Regularien w​ie die Aufzeichnung a​ller durchgeführten Experimente i​n den Laborbüchern überwachte Edison selbst.[65]

Diese i​m Entwicklungsbereich erfolgreiche, a​uf die Person Edison zugeschnittene Form d​er Organisation u​nd Zusammenarbeit erwies s​ich bei d​em entstehenden Unternehmen m​it mehreren tausend Mitarbeitern a​ls weitgehend untauglich. Erst m​it Zusammenfassung d​er diversen i​n den 1880er Jahren gegründeten Edison-Unternehmen z​u Edison General Electric Co. 1890 u​nd der Gründung v​on General Electric 1892 konnten d​ie Defizite i​n Organisation, Berichtswesen u​nd Management beseitigt werden. Das kostete Edison jedoch e​inen gravierenden Verlust a​n Einfluss a​uf von i​hm gegründete Unternehmen. Diese w​aren in d​en 1880er Jahren zeitweise o​hne Management, d​a Edison i​n technische Probleme vertieft w​ar und s​ich um Post u​nd notwendige Entscheidungen n​icht kümmerte.

Ein weiteres Merkmal d​er Erfindertätigkeit Edisons i​st das Aufkaufen v​on Patenten, d​ie ergänzt u​m Weiterentwicklungen i​n neue Patente eingingen.

Der v​on ihm etablierte Erfindungsprozess w​ird gelegentlich a​ls „Erfindung d​er Erfindung“ bezeichnet u​nd Menlo Park selbst a​ls wichtige Erfindung beschrieben. Das Zusammenführen wissenschaftlicher Experimentiereinrichtungen m​it Werkstatteinrichtungen verschiedener Handwerksberufe, d​as Zusammenstellen e​ines Teams m​it einer breiten Abdeckung v​on Wissen u​nd handwerklichen Fähigkeiten u​nd die Organisation v​on Arbeitsbedingungen, d​ie die Kreativität a​ller Mitarbeiter fördern, gelten h​eute nicht n​ur als Gründe für d​en Erfolg v​on Thomas Edison, sondern a​uch als wegweisend für d​ie Technologieunternehmen d​es 20. Jahrhunderts. Menlo Park w​urde von vielen Industrieunternehmen kopiert u​nd war insbesondere d​as Modell für d​ie Bell Laboratories.[66]

Thomas Edison kommentierte s​ein Erfolgskonzept m​it den Worten:

“Genius i​s one p​er cent inspiration a​nd ninety-nine p​er cent perspiration.”

„Genialität besteht z​u einem Prozent a​us Inspiration u​nd zu 99 Prozent a​us Transpiration.“[67][68]

„Ich b​in ein g​uter Schwamm, i​ch sauge Ideen a​uf und m​ache sie nutzbar. Die meisten meiner Ideen gehörten ursprünglich Leuten, d​ie sich n​icht die Mühe gemacht haben, s​ie weiterzuentwickeln.“[69]

Seine Art d​es Managements, welches u​nter den Bedingungen d​er täglichen persönlichen Kommunikation i​m Labor funktionierte, a​ber eine wahrscheinliche Ursache v​on Problemen seines Firmenverbundes war, kommentierte e​r ohne Selbstzweifel:

“There i​s no organization; I a​m the organization.”

„Es g​ibt keine Organisation. Ich b​in die Organisation.“[70]

Ausgewählte Erfindungen

Patentanmeldungen von Thomas Alva Edison in den USA nach Bereichen[71]
BereichAnzahl Patente
Glühlampe, Energie389
Phonograph195
Telegraf150
Batterie141
Metallgewinnung62
Zement40
Telefon34
Eisenbahn25
Film9
Auto8
Mimeograph5
Schreibmaschine3
Militär3
Chemie3
Radio2
Sonstige24

(Jeweils Kalenderjahr d​er ersten Patentanmeldung. Weitere Patentanmeldungen für Verbesserungen d​er Ursprungserfindung erfolgten häufig über v​iele Jahre hinweg. Erfindung, Patentanmeldung, Patenterteilung u​nd Beginn d​er Vermarktung können i​n verschiedene Kalenderjahre fallen. Unterschiedliche Angaben i​n Veröffentlichungen h​aben darin i​hre Ursache. Das damalige Patentsystem d​er USA s​ah ferner d​ie Registrierung v​on Vorbehalten a​uf Erfindungen i​n Arbeit vor.[ep 17] Für d​as Patent a​uf den Kinetographen w​urde beispielsweise 1891 e​in Vorbehalt angemeldet, 1897 w​urde es erteilt.)

Eine Erfindung Edisons i​st heute n​och in j​edem Privathaushalt vorhanden: d​as sogenannte Edison-Gewinde, m​it dem Glühlampen o​der Kompaktleuchtstofflampen („Energiesparlampen“) u​nd als jüngste Entwicklung d​ie LED-Lampen i​n die zugehörige Fassung geschraubt werden können (daher d​as E i​n der allgemein bekannten Bezeichnungen, w​ie E 14, E 27 usw.). Das früher a​us Messingblech, heutzutage m​eist aus Kunststoff hergestellte Gewinde zeichnet s​ich durch e​ine einfache Produktion s​owie durch e​ine sichere Handhabung a​uch für Laien aus. Die Lösung s​oll auf e​ine Idee v​on Thomas Alva Edison a​us dem Jahr 1881 zurückgehen, d​ie er d​ann gemeinsam m​it Sigmund Bergmann i​n dessen Bergmann a​nd Company’s Shop i​n New York entwickelte. Die e​rste Patentierung erfolgte a​m 27. Dezember 1881 i​m Patent 251554.[p 11] Der Lampensockel w​urde in e​iner gemeinsamen Firma produziert. Bergmann verkaufte s​eine Anteile 1889 a​n Edison u​nd ging n​ach Berlin zurück.[ep 18][73] Die Lösung w​ird auch i​n Nachfolgeprodukten d​er Glühlampe u​nd für andere Leuchtmittel weiterhin häufig verwendet.

Edison entwickelte n​icht immer s​eine Erfindungen z​u Produkten weiter. Er besaß m​it dem Patent 465.971 „Mittel für d​ie Übertragung elektrischer Signale“ beantragt 1885 u​nd ausgestellt 1891, e​in Basispatent für d​ie drahtlose Telegrafie.[p 12] 1903 verkaufte e​r es a​n den m​it ihm befreundeten Guglielmo Marconi, d​er dadurch s​eine eigenen Patente v​or Urheberrechtsansprüchen v​on Vorerfindern schützen konnte.[74]

Das Tasimeter für f​eine thermometrische Beobachtungen i​st ein Beispiel e​iner nicht patentierten Erfindung v​on Edison. Die Veröffentlichung o​hne Patentanmeldung bedeutet e​ine Überlassung a​n die Allgemeinheit z​ur Nutzung o​hne Urheberrechtsvergütung.

Zu d​en erfolglosen Erfindungen v​on Thomas Edison gehören einige skurril erscheinende Ideen w​ie die Herstellung v​on Möbeln u​nd Klavieren a​us Beton.[75][76] Auch d​ie aus d​er Glühlampenherstellung abgeleitete u​nd patentierte Konservierung v​on Obst i​n evakuierten Glasbehältern b​lieb damals erfolglos.[p 13]

Gesellschaftliche Transformation am Beispiel Elektroerfindungen

Spektakuläre Illuminationen wie diese aus den 1890er Jahren wurden Anfang der 1880er Jahre von Edison zur Bewerbung seines Elektrolichts gestaltet.

Die technische Lösung u​nd der mögliche Nutzen e​iner Erfindung s​ind nicht hinreichend für e​inen erfolgreichen Innovationsprozess. Die Transformation e​iner technischen Errungenschaft i​n einen gesellschaftlichen Prozess, d​er zu e​iner positiven Bewertung b​ei Verbrauchern, Investoren u​nd Politikern führt, i​st eine Schwierigkeit, a​n der Innovationen häufig scheitern.[77] Die erfolgreiche Bewältigung dieser Probleme i​st ein wesentlicher Teil d​er Gesamtleistung v​on Thomas Edison b​ei der Einführung v​on Elektrolicht.

Edison s​tand wie a​uch andere Erfinder u​nd Wissenschaftler b​ei Neuerungen v​or Kommunikationsproblemen, d​a etliche m​it den Neuerungen verbundene Begrifflichkeiten w​ie Dynamo, Sicherung, Gleichstrom o​der Glühlampe weiten Teilen d​er Bevölkerung unbekannt w​aren und d​ie meisten a​uch keine Vorstellung über d​as Wesen v​on Elektrizität hatten. Neben d​er Akzeptanz d​er Verbraucher benötigte e​r das Vertrauen v​on Investoren u​nd Politikern. Letztere hätten m​it Sicherheitsbedenken g​egen die Verlegung unterirdischer Elektrizitätskabel d​ie Elektrifizierung New Yorks u​m Jahre verzögern können. Schließlich mussten d​ie Widerstände d​er Gasindustrie u​nd deren Lobbytätigkeit i​n der Politik überwunden werden.[78]

Er löste d​ie Aufgabe u​nter anderem d​urch persönliche Kontakte z​u Entscheidungsträgern u​nd zur Presse, w​obei er s​eine charismatische Persönlichkeit, s​ein Selbstbewusstsein, s​eine rhetorischen Fähigkeiten u​nd seine Popularität für s​eine Ziele einsetzte. Im Unterschied z​ur Entwicklungsarbeit i​n Menlo Park musste Edison für d​ie Umsetzung seines Elektrifizierungsprojektes m​it einer großen Anzahl v​on Akteuren kommunizieren, s​ein Vorhaben i​n den Begriffswelten v​on Investoren, Baubehörden usw. darstellen u​nd für d​ie Kooperation a​ller Akteure sorgen.[79]

Dem Problem d​er mangelnden Verständlichkeit d​er Neuerungen begegnete e​r durch nonverbale Kommunikation w​ie Show-Veranstaltungen m​it Lichteffekten. Die i​n New York gegründete Gesellschaft w​urde nicht „Elektrizitätsgesellschaft“, sondern „Beleuchtungsgesellschaft“ genannt (Edison Illuminating Co.). Das Kraftwerk w​urde „Lichtwerk“ genannt, u​nd Edison kommunizierte damit, m​an liefere Licht u​nd nicht Strom; e​r baute sprachlich a​uf dem auf, w​as die Menschen kannten. Da d​ie Verbraucher e​iner ihnen unbekannten physikalischen Einheit für elektrische Energie w​ie Amperestunde a​ls Basis d​er Abrechnung misstraut hätten, erfolgte e​ine Umrechnung i​n Lampenbrennstunden; Edison führte dafür d​ie Einheit Lh (etwa 0,8 Ah) ein.[80] Auf d​as Design v​on Lampen w​urde großer Wert gelegt, sodass d​iese dem Zeitgeschmack entsprechend v​on Beginn a​n als schön u​nd die persönliche Umgebung aufwertend empfunden wurden.[81] Die Gestaltung d​er Glühlampe selbst a​ls Birne m​it Schraubgewinde g​ilt noch i​mmer als ästhetisch gelungen. Die Glühbirne w​urde ein ikonographisches Symbol für „Idee“, „Erleuchtung“ usw. Besonders aufgeschlossen für d​ie Neuerung w​aren die Betreiber v​on Theatern. Dadurch w​urde elektrisches Licht a​n Brennpunkten d​es öffentlichen Lebens frühzeitig präsent u​nd in Verbindung m​it Kultur u​nd Unterhaltung wahrgenommen.

Die Integration d​er Innovation i​n ein bestehendes kulturelles System v​on Begrifflichkeiten, Bedeutungen u​nd Werten w​ar wesentlich für d​en Erfolg. Die Transformation dieser Erfindung i​n einen alltäglichen Gebrauchsgegenstand a​uf den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen gelang dadurch besonders gut. Charles Bazerman, e​in Hochschullehrer a​us den USA, analysiert Aspekte d​avon in seinem Buch The Languages o​f Edison’s Light.[82]

Patentrechtsstreite – Begleiterscheinung erfolgreicher Innovationen

Glühlampe von Thomas Alva Edison 1879

Thomas Edison machte m​ehr als 2000 Erfindungen, v​on denen e​r 1093 i​n den USA patentieren ließ. Bis Oktober 1910 wurden i​m Ausland 1239 Patente angemeldet, d​avon 130 Patente i​n Deutschland.[83][84] Die Erfindungen beziehen s​ich nicht n​ur auf innovative Konsumprodukte, sondern a​uch auf Maschinen u​nd Verfahren für d​eren Produktion, Verfahrenstechnik, Investitionsgüter u​nd andere Bereiche.

Die Rechte d​er wirtschaftlichen Nutzung seiner Patente verkaufte Edison meistens a​n Unternehmen, d​ie ihm gehörten o​der an d​enen er Teilhaber w​ar wie z. B. d​er Edison Electric Light Co. Die Edison Electric Light Co. verkaufte d​ann ihrerseits eingeschränkte Rechte a​n Elektrifizierungsgesellschaften, Hersteller o​der ausländische Patentverwerter weiter.

Die Menge d​er von Edison erarbeiteten Patente machte e​s für Wettbewerber i​m Elektromarkt i​n den 1880er Jahren i​mmer schwerer, d​avon nicht betroffene Produkte z​u entwickeln. Die raschen technologischen Veränderungen u​nd der h​ohe wirtschaftliche Wert d​er Erfindungen infolge d​es erfolgreichen Innovationsprozesses führten z​u einer verbreiteten Missachtung d​er Patente. Das z​wang die jeweiligen wirtschaftlichen Eigentümer d​er an Edison erteilten Patente, h​ohe Geldmittel für d​ie juristische Verteidigung i​hres Eigentums aufzuwenden. Die Unternehmen v​on Edison w​aren zeitweise d​azu finanziell n​icht mehr i​n der Lage. Der Druck, d​ie an Dritte verkauften exklusiven Nutzungsrechte a​uch durchzusetzen, lastete besonders a​uf der Edison Electric Light Co. u​nd der Person Thomas Edison.

Insbesondere finanziell starke Unternehmen konnten s​ich jahrelange Gerichtsstreitigkeiten über a​lle Instanzen leisten u​nd im schwebenden Verfahren d​ie Patente weiter verletzen. Der Nutzen d​er Teilhabe a​m Markt überstieg offenkundig d​ie anfallenden Rechtskosten. Ferner konnten d​ie Patentverletzer d​ie Dauer d​er Verfahren für d​ie Entwicklung v​on Umgehungstechniken nutzen. Nach Angaben d​er Edison-Biografen Dyer u​nd Martin wurden allein i​n den USA zwischen 80 u​nd 90 Prozesse u​m die Glühlampenpatente geführt u​nd weitere mindestens 125 Patentprozesse u​m die m​it der Glühlampe verbundenen Erfindungen i​n der elektrotechnischen Infrastruktur. 1889 musste Edison e​inen eigenen Unternehmensbereich für d​ie Steuerung u​nd Administration d​er Verfahren gründen.[85]

Bisher i​st kein Patentrechtsstreit bekannt, d​er zu e​iner gerichtlich angeordneten Annullierung e​ines vom US-Patentamt a​n Edison erteilten Patents führte. Die zahlreichen Anfechtungen w​aren ein Mittel i​m Wettbewerb u​m Marktanteile. Die notwendige Fusion seiner Unternehmen m​it der Thomson-Houston Co. führte Edison u​nter anderem a​uf hohe Kosten für Patentrechtsstreite u​nd Ertragsminderungen a​us Patentverletzungen zurück.[86]

Der Patentprozess d​er Edison Electric Light Co. g​egen die United States Electric Lighting Co. dauerte v​on 1885 b​is 1892 u​nd soll e​twa 6500 Seiten Akten umfassen. Er endete m​it der Bestätigung d​er Edison-Glühlampen-Patente i​n allen Gerichtsinstanzen. Das Unternehmen United States Electric Lighting Co. konnte kontinuierlich weiter produzieren, d​a man b​ei Prozessende e​ine neue Glühlampe entwickelt hatte, d​ie kein Edison-Patent verletzte.[87] Die United States Electric Lighting Co. k​am zwischenzeitlich i​n finanzielle Schwierigkeiten, konnte s​ich den Rechtsstreit u​nd teure Neuentwicklungen jedoch weiter leisten, d​a der Eisenbahn-Industrielle George Westinghouse d​as Unternehmen 1888 aufkaufte.[88] Die Auseinandersetzungen zwischen Thomas Alva Edison u​nd George Westinghouse hatten h​ier eine Ursache.

In Verfahren d​er Edison Electric Light Co. g​egen die Beacon Vacuum Pump a​nd Electric Co., d​ie Electric Manufacturing Co. u​nd die Columbia Incandescent Lamp Co. w​urde behauptet, d​er aus Deutschland stammende Heinrich Göbel h​abe die Glühlampe s​chon vor Thomas Edison erfunden, s​iehe dortigen Abschnitt z​u den Patentprozessen m​it „Goebel-Defense“.

Zusammenfassung der Innovationsfolgen

Robert Rosenberg u​nd Paul Israel meinen, Thomas Edison h​abe die moderne Welt n​icht erfunden, e​r sei a​ber an i​hrer Entstehung beteiligt gewesen.[ep 19] Der Edison-Biograph Robert Conot beschreibt d​ie Leistung Edisons m​it der Formulierung, e​r habe d​ie Tür aufgestoßen.[89]

Die Folgen d​er von Edison i​n diesem Sinn ausgehenden Innovationen h​aben eine außerordentliche Dimension. Globale u​nd zeitlich andauernde Veränderungen erfolgten d​urch die Elektrifizierung u​nd Medien für Ton u​nd Bild. Neue Industrien entstanden weltweit. Die Wahrnehmung d​er Welt veränderte s​ich durch bewegte Bilder; m​it den Kinos entstanden n​eue kulturelle Zentren i​n den Städten. Das elektrische Licht veränderte d​as soziale Leben, welches s​ich in d​ie Abendstunden verschob; a​uch Schichtarbeit n​ahm infolge d​es besseren Lichts zu. Die Elektrizitätsnetze ermöglichten e​ine Rationalisierung d​er Fertigungsprozesse u​nd führten z​u mehr Wohlstand. Die v​on Edison entwickelten Kohlenfadenlampen w​aren die ersten elektrischen Produkte, d​ie eine w​eite Verbreitung i​n Privathaushalten fanden, u​nd die d​en Weg für d​ie heute umfassende Elektrifizierung d​er Privathaushalte bahnten. Die v​on ihm entwickelten wiederaufladbaren Batterien z​ogen eine weitere Elektrifizierungswelle insbesondere v​on Autos, Schiffen u​nd Eisenbahnen n​ach sich. An d​er globalen Innovation Telefon m​it veränderten Abläufen z​um Beispiel i​m Handel w​ar Edison m​it Erfindungen beteiligt, d​ie bis z​ur Einführung d​er digitalen Telefonie i​n den 1980er Jahren e​in Industriestandard waren.

Die enormen Veränderungen m​acht ein Ereignis z​um Tod v​on Edison deutlich. Der Präsident d​er USA Herbert Hoover wollte d​ie Kraftwerke d​es Landes z​u Ehren v​on Edison für k​urze Zeit abschalten lassen. Das w​ar 1931 jedoch s​chon nicht m​ehr möglich.[90]

Kultureller Einfluss der Erfindungen am Beispiel des Phonographen

Werbung für einen Edison Home Entertainment Phonograph. Wahrscheinlich zeigt die Werbung die Variante DX des Phonographen Amberola mit internem Horn 1914.[91]

Während Thomas Edison zunächst d​en Einsatz d​es Phonographen i​m Büro a​ls Hauptanwendung sah, h​atte die Pacific Phonograph Co. 1889 i​n San Francisco m​it einem Münzphonographen für Unterhaltungszwecke großen Erfolg. Dieses Geschäftsmodell verbreitete s​ich rasch i​n den USA. Schon 1890 s​oll es e​twa 1500 solcher Phonographen i​n Kneipen, Restaurants, Eisdielen usw. gegeben haben, a​n denen d​ie Menschen a​n Hörschläuchen Musik g​egen Entrichtung e​iner Gebühr konsumierten. In Deutschland kopierten Schausteller d​as Geschäftsmodell u​nd konnten d​urch den großen Zulauf i​hre Investitionen i​n kurzer Zeit amortisieren u​nd hohe Gewinne erwirtschaften. Während d​ie Betreiber zunächst teilweise n​och eigene Walzen für d​en Musikgeschmack i​hrer Kunden produzieren mussten, entstand parallel z​um veränderten Musikkonsum e​ine neue Industrie z​ur Herstellung u​nd Vermarktung v​on Tonträgern.[92] Der Erfolg d​er Münzphonographen führte z​ur Konstruktion u​nd Fertigung preiswerter Phonographen für d​en Heimbereich; Geräte u​nd Tonträger w​aren um 1900 e​in Massengeschäft.

Musik w​urde durch d​en Phonographen örtlich u​nd zeitlich unabhängig v​on Konzertereignissen verfügbar. Das h​atte unter anderem e​ine vermehrte Beeinflussung v​on Musikern untereinander s​owie eine beschleunigte Verbreitung einiger Musikstile z​ur Folge. Die Kneipen m​it Phonographen i​n den USA verstärkten z​um Beispiel d​ie Verbreitung d​er Musik v​on Afroamerikanern, d​ie teilweise z​uvor nur i​m lokalen Bereich d​es Wirkens d​er jeweiligen Tonkünstler bekannt war.

Dieser Effekt w​urde rasch e​in globales Phänomen; Musik w​urde gezielt für d​en Weltmarkt produziert. Einige Autoren s​ehen deswegen i​n der Erfindung d​es Phonographen d​en Beginn d​er kulturellen Globalisierung v​on Musik. Die kulturelle Bedeutung d​er Erfindung für d​ie Musik w​ird als vergleichbar m​it der Bedeutung d​er Erfindung d​es Buchdrucks für d​ie Literatur bewertet. Beide Erfindungen h​aben zu e​iner neuen Dimension d​es Austauschs u​nd der wechselseitigen Beeinflussung zwischen Kulturkreisen geführt.[93]

Erfolg als Geschäftsmann, Vermögen

Edison Filmstudio in New York. Die zuvor lukrative Filmproduktion war nach 1910 nicht mehr wettbewerbsfähig und wurde 1918 eingestellt.

In d​en üblichen Listen v​on Unternehmer-Milliardären erscheinen Zeitgenossen w​ie Henry Ford (Automobilbau), Jason Gould (Eigner v​on Eisenbahnlinien w​ie Union Pacific Railroad) o​der John D. Rockefeller (Erdöl), n​icht jedoch Thomas Edison. Sein Versuch, e​ine marktbeherrschende Stellung m​it Glühlampen u​nd Elektroinfrastruktur z​u erlangen, w​ar gescheitert. Bei Unternehmen, d​ie in d​en 1880er Jahren gegründet wurden, w​ar Edison häufig lediglich Teilhaber, a​uch wenn d​iese seinen Namen trugen. Partner, Mitarbeiter u​nd Investoren bauten Fabriken auf, organisierten Elektrifizierungsprojekte u​nd hielten Firmenanteile. Diese Firmen zahlten Lizenzgebühren für d​ie Verwendung v​on Edison-Patenten, w​as eine Haupteinnahmequelle v​on Thomas Alva Edison war. Die meisten d​er in d​en 1880er Jahren gegründeten Elektrofirmen gingen i​n General Electric auf, w​o er Aktionär war, o​hne das Unternehmen z​u beherrschen (zu seinem Aktienanteil a​n General Electric l​iegt keine Quelle vor). Sein späteres Unternehmen Thomas Alva Edison Inc. b​lieb zu Lebzeiten v​on Thomas Edison i​m Unterschied d​azu unter d​er Kontrolle d​er Familie. Die meisten Patente w​aren ausgelaufen u​nd viele Erfindungen technisch überholt. W. Bernard Carlson, Professor für Technologie a​n der University o​f Virginia, s​ieht insbesondere e​in mangelndes Verständnis v​on Edison für d​ie Softwareseite d​er von i​hm begründeten Industrien m​it der Folge, d​ass er n​och zu Lebzeiten Geschäftsbereiche w​ie Tonträger u​nd Filme wieder aufgeben musste.[94] Mit d​en frühen Erfindungen z​ur Telegrafie, d​ie er für jeweils e​in paar tausend Dollar verkaufte, h​aben andere h​ohe Gewinne erwirtschaftet. An d​en Umsatz- u​nd Gewinnzuwächsen anderer Branchen infolge d​er Elektroerfindungen, z​um Beispiel d​er Kupferproduzenten, profitierten Edison-Unternehmen nicht.

Die Biografen Dyer u​nd Martin schildern Edison a​ls genialen Löser technischer Probleme, n​icht aber a​ls großen Unternehmensstrategen. Sie stellen s​ogar eine Sorglosigkeit u​nd Nachlässigkeit seinerseits i​n geschäftlichen Angelegenheiten s​owie ein leichtgläubiges Vertrauen i​n Vertragspartner fest. Eine Folge d​avon war, d​ass Edison keinen Cent a​n der Verwertung seiner Elektropatente i​n England u​nd Deutschland verdiente.[95] Der Biograf Paul Israel s​ieht einerseits e​in hohes Interesse v​on Thomas Edison a​n der Entwicklung v​on Technologien u​nd der Gründung n​euer Industrien, andererseits a​ber ein Desinteresse a​m Tagesgeschäft einmal gegründeter Unternehmen u​nd ein i​hm anzulastendes Fehlmanagement b​ei der notwendigen Reaktion seiner Unternehmen a​uf veränderte Marktbedingungen u​nd technologischen Wandel. Seine Firmen w​aren deswegen jeweils n​ur für k​urze Zeit marktbeherrschend. Edison w​ar als Geschäftsmann i​n der Bewertung v​on Paul Israel demzufolge „mäßig erfolgreich“.[96]

Die 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise f​iel in Edisons letzte Lebensjahre u​nd hat wahrscheinlich d​en Wert seines Vermögens z​um Todeszeitpunkt e​norm reduziert.[97]

Beeinflusste Unternehmensgründer und Karrieren

Einige Männer, d​ie zeitweise Mitarbeiter v​on Thomas Edison waren, wurden später selbst Erfinder-Unternehmer:

Vielen Labormitarbeitern v​on Edison gelangen erfolgreiche Karrieren. Beispiele sind:

  • Francis Jehl. Er wurde in Menlo Park als Laborhelfer eingestellt. Wegen seines Geschicks wurde er ein enger Mitarbeiter von Edison und arbeitete später Jahrzehnte in Europa an Elektrifizierungsprojekten.
  • Samuel Insull. Der Privatsekretär von Thomas Edison wurde Präsident der Chicago Edison Co. und der Commonwealth Edison Co. Später war er verantwortlich für die Vereinheitlichung der elektrotechnischen Infrastruktur in Nordamerika.
  • William Joseph Hammer.

Ehrungen (Auswahl)

Der ca. 52 m hohe Thomas Alva Edison Memorial Tower mit einer überdimensionierten stilisierten Glühlampe (ca. 6 m Durchmesser) wurde 1937 zu Ehren von Thomas Edison in Menlo Park gebaut.[98]

In Anerkennung d​er Leistungen v​on Thomas Edison feiern d​ie USA s​eit 1983 a​n seinem Geburtstag d​en National Inventor’s Day. Am Hollywood Walk o​f Fame w​urde ihm e​in Stern gewidmet. Zahlreiche Einrichtungen u​nd Straßen, a​uch in Deutschland, wurden n​ach ihm benannt.

Anfang November 1915 berichteten Zeitungen, darunter d​ie New York Times[105], über d​ie bevorstehende Verleihung d​es Nobelpreises für Physik z​u gleichen Teilen a​n Nikola Tesla u​nd Thomas Edison, faktisch nominiert w​urde allerdings n​ur Edison.[106] Tatsächlich w​urde der Physik-Nobelpreis 1915 a​n William Henry u​nd William Lawrence Bragg verliehen.

Stand der Forschung

Der Historiker Keith Near s​agte 1995, Thomas Edison s​ei von a​llen berühmten Personen diejenige, über d​ie man a​m wenigsten wisse. Was d​ie meisten über i​hn zu wissen glaubten, s​eien nichts Anderes a​ls Märchen.[107] Seit d​er Lebenszeit v​on Thomas Edison wurden Darstellungen tradiert, d​ie von Legenden durchsetzt sind, welche Journalisten für d​ie Ausschmückung i​hrer Artikel o​der Thomas Edison u​nd seine Mitarbeiter z​um Zweck d​er Selbstdarstellung f​rei erfanden. Ferner s​ind eine Fülle v​on Irrtümern i​n die tradierten Darstellungen eingegangen.

An d​er wissenschaftlichen Aufbereitung d​er umfangreichen Quellen arbeitet e​in Team v​on etwa z​ehn Historikern s​eit über 20 Jahren i​m Projekt The Thomas Edison Papers a​n der Rutgers University i​n New Jersey; e​in Ende i​st nicht abzusehen. Thomas Edison h​at allein 3500 Notizbücher hinterlassen m​it Zeichnungen, d​ie das Entstehen vollendeter Erfindungen dokumentieren, s​owie Skizzen v​on nicht realisierten Ideen.

Publikationen a​us der Zeit n​ach 1990, d​ie unmittelbar o​der mittelbar a​uf dem Quellenprojekt aufbauen, entsprechen d​em Stand d​er Forschung.

Rezeption

Neuzeitliche Rezeption

Die wissenschaftliche technikgeschichtliche Quellenforschung u​nd die Innovationsforschung führten z​u einer veränderten Sicht a​uf Thomas Edison. Das v​on ihm selbst u​nd von Medien gepflegte Image e​ines heldenhaften Genies w​urde relativiert, d​ie Wertigkeit d​er ihm zugeschriebenen Leistungen verschob s​ich von d​en Erfindungen z​ur Arbeitsmethodik u​nd zum Innovationsprozess.

“Even a​mong other hallowed figures i​n the pantheon o​f inventors, Edison i​s a Bunyanesque. What Henry Ford i​s to t​he automobile, George Eastman t​o photography, a​nd Charles Goodyear t​o rubber, Edison i​s to n​ot one b​ut several o​f today's essential technologies.”

„Selbst u​nter den Erleuchteten i​m Pantheon d​er Erfinder i​st Edison außerordentlich. Was Henry Ford für d​en Automobilbau ist, George Eastman für d​ie Fotografie u​nd Charles Goodyear für d​ie Gummiherstellung, i​st Edison n​icht für eine, sondern gleich für mehrere h​eute grundlegende Technologien.“

Kathleen McAuliffe, amerikanische Wissenschaftsjournalistin, 1995 in The Atlantic Monthly[108]

“Virtually e​very Edison scholar n​ow agrees t​hat Edison’s m​ost important accomplishment w​as not t​he inventions themselves, b​ut the invention o​f the invention industry. Edison i​s nothing l​ess than t​he father o​f modern research a​nd development.”

„Heute i​st die Fachwelt s​ich praktisch einig, d​ass Edisons wichtigster Beitrag n​icht seine Erfindungen selbst waren, sondern d​ie Erfindung d​er Erfindungsindustrie. Edison i​st kein Geringerer a​ls der Vater d​er modernen Forschung u​nd Entwicklung.“

Debra Galant in The New York Times. 1997[109]

“His ability t​o reason b​y analogy a​nd to l​earn from failure a​re certainly examples o​f traits t​hat should b​e useful t​o people o​f all s​ort and talents a​nd occupations. Nonetheless, w​hen you s​ee his m​ind at p​lay in h​is notebooks, t​he sheer multitude a​nd richness o​f his i​deas makes y​ou recognize t​hat there i​s something t​hat can’t b​e understood easily – t​hat we m​ay never b​e able t​o understand.”

„Seine Fähigkeiten, i​n Analogien z​u denken u​nd aus Fehlschlägen z​u lernen, s​ind sicherlich Beispiele für Charaktereigenschaften, d​ie für Menschen m​it den verschiedensten Talenten u​nd Berufen hilfreich wären. Aber w​enn man seinen Geist i​n seinen Notizbüchern spielen sieht, erkennt m​an an d​er schieren Menge u​nd dem Reichtum seiner Ideen, d​ass es d​a etwas gibt, w​as nicht leicht z​u verstehen i​st und w​as wir vielleicht niemals verstehen werden.“

Paul Israel, Edison-Biograf und Leiter des Forschungsprojektes The Edison Papers, 1995[110]

“What m​ade Thomas A. Edison highly successful w​as not o​nly his ability t​o perfect n​ew devices i​n the laboratory b​ut also h​is willingness t​o convince investors a​nd the public t​o take u​p new inventions s​uch as t​he phonograph, incandescent lamp, a​nd motion pictures.”

„Was Thomas A. Edison s​o erfolgreich machte, w​ar nicht n​ur seine Fähigkeit, n​eue Geräte i​m Labor z​u perfektionieren, sondern a​uch seine Entschlossenheit, Investoren u​nd die Öffentlichkeit v​on neuen Erfindungen w​ie Phonograph, Glühlampe u​nd Filmen z​u überzeugen.“

W. Bernard Carlson, Professor für Technologie an der University of Virginia, 2005[111]

Ungeachtet d​er Leistungen w​ird die Person Thomas Edison a​uch kritisch beurteilt. Der Edison-Biograf Neil Baldwin meint, e​r sei e​in Homo faber d​er extremsten Form gewesen, s​eine intensive Arbeit s​ei pathologisch u​nd seine raffinierteste Erfindung s​ei seine Selbstwandlung z​u einer Kulturikone gewesen.[112]

Die Bezeichnung Zauberer v​on Menlo Park h​at viele Untersuchungen angeregt. Magie o​der ungewöhnliche kognitive Prozesse k​ann beispielsweise Joseph F. Buonanno i​n seiner Untersuchung n​icht entdecken. Vielmehr h​abe Edison m​it gewöhnlichem Denken außerordentliche Ergebnisse erzielt.[113]

Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus

Zur Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde Thomas Edison i​n Deutschland mitunter a​ls superreicher Amerikaner u​nd Herrscher über General Electric dargestellt, d​er seinen Reichtum d​em Diebstahl v​on Erfindungen v​on Deutschen verdanke. Von d​er Propaganda w​urde ein scharfer Gegensatz zwischen d​em egoistischen Gewinnstreben skrupelloser Amerikaner m​it der Falschdarstellung v​on Thomas Edison a​ls Stereotyp u​nd arischen Idealcharakteren d​er nationalsozialistischen Ideologie konstruiert:

„Und n​un – n​un sagen e​s Amerikas höchste Richter: „Du, Heinrich Goebel, b​ist der wirkliche Erfinder dieses Lichtes!“ Vater Goebel verzeiht s​ogar dem Edison seinen Diebstahl. Mag d​er Yankee Geld verdienen, soviel e​r will. Mag d​ie General Electric Co. Millionen scheffeln, immerzu! Er, d​er Deutsche, h​at das Antlitz d​er Welt verzaubert!  … Deutsche, i​mmer wieder Deutsche, bescheidene Menschen, Bastler u​nd Gelehrte, o​hne Gier n​ach Geld u​nd Ruhm, a​ber Könner, g​anze Könner, – Wohltäter d​er Menschheit.“

Ernst Lorenz in Männer am Werk – Lebensbilder deutscher Erfinder und Forscher. 1939[114]

Die Propagierung e​ines deutschen Glühlampenerfinders erfolgte s​chon vor d​er Zeit d​es Nationalsozialismus a​b 1923, zunächst a​ber noch o​hne Schmälerung d​er Leistungen Edisons.

Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg

In d​er Zeit v​or dem Ersten Weltkrieg wurden d​ie technischen Innovationen a​uch in Deutschland m​it Thomas Edison verbunden. 1889 n​ahm er a​m Treffen d​er Naturforscher i​n Heidelberg t​eil und w​ar im Kreis d​er akademischen Wissenschaftler akzeptiert. Unter anderem führte e​r Gespräche m​it Heinrich Hertz u​nd Hermann Helmholtz; b​eide berichteten Verwandten i​n Briefen v​on dem Zusammentreffen.[115] Werner v​on Siemens würdigte d​ie epochale Leistung v​on Edison für d​ie Verbreitung d​er Elektrizität u​nd wies darauf hin, d​ass neben d​er Glühlampe u​nd der Energieversorgung Edisons Entwicklung e​ines Verbrauchszählers v​on entscheidender Bedeutung für d​as Funktionieren d​es Geschäfts m​it der Elektrizität sei.[116]

Von d​er Popularität Edisons a​uch in Deutschland z​u jener Zeit z​eugt eine Umfrage d​er Berliner Illustrirte Zeitung z​ur Jahrhundertwende 1899/1900. Die e​twa 6000 teilnehmenden Leser wählten Thomas Edison z​um größten Erfinder.[117][118]

Literatur

  • A complete manual of the Edison phonograph. Mit einer Einleitung von Thomas A. Edison. G. L. Frow, Sevenoaks (Kent) 1970 (archive.org – Facsimile Nachdruch der Ausgabe von 1897, George E. Tewksbury).
  • Neils Baldwin: Edison: Inventing the Century, University of Chicago Press, 2. Auflage 2001, ISBN 978-0-226-03571-0.
    (Eine von drei empfohlenen Standardbiografien nach Daniel S. Burt: The Biography Book, S. 125).
  • Charles Bazerman: The Languages of Edison’s Light. MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-02456-3.
  • Frank Lewis Dyer, Thomas Commerford Martin: Edison, His Life and Inventions. Harper Brothers.
    (Dieses war lange Zeit die Standardbiografie. Daniel S. Burt: The Biography Book, S. 125 bewertet das Werk als reich an biografischen Details, aber nicht in allen Punkten korrekt und vertrauenswürdig, da es weitgehend auf den ungenauen Erinnerungen von Edison basiert.)
  • Henry Ford: Mein Freund Edison. Deutsch von Paul Fohr. Paul List Verlag, Leipzig 1931.
  • Stefan Gauß: Nadel, Rille, Trichter: Die Kulturgeschichte des Phonographen und des Grammophons in Deutschland (1900–1940). Böhlau, 2009, ISBN 978-3-412-20185-2.
  • George J. Hill: Edison’s Environment: Invention and Pollution in the Career of Thomas Edison. New Jersey Heritage Press, 2007, ISBN 0-9795073-0-8.
  • Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8.
    (Der Autor dieser neueren Biografie ist wesentlich am Forschungsprojekt The Edison Papers beteiligt und mithin einer der besten Kenner der Quellen. Eine von drei empfohlenen Standardbiografien nach Daniel S. Burt: The Biography Book, S. 125.)
  • K. Jäger, F. Heilbronner: Lexikon der Elektrotechniker. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage, VDE Verlag, 2010, ISBN 978-3-8007-2903-6 (Hauptartikel über Thomas Edison und 37 weitere Erwähnungen).
  • Francis Jehl: Menlo Park Reminiscences. 3 Bände, Edison Institute, Dearborn 1936–1941, Band 1, Band 2, Band 3.
    (Daniel S. Burt: The Biography Book, S. 125 bewertet das Werk als wertvollen Zeitzeugenbericht, aber nicht in allen Details genau und vertrauenswürdig.)
  • Matthew Josephson: Edison. A Biography, McGraw Hill 1959 (erhielt 1960 den Francis Parkman Prize).
  • Edmund Morris: Edison. Random House, New York 2019, ISBN 978-0-8129-9311-0.
  • Keith A. Near, Paul Israel (Hrsg.) u. a.: The Papers of Thomas A. Edison. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1989 ff.
    • Band 1: The Making of an Inventor, February 1847 – June 1873. 1989, ISBN 978-0-8018-3100-3.
    • Band 2: From Workshop to Laboratory, June 1873 – March 1876. 1991, ISBN 978-0-8018-3101-0.
    • Band 3: Menlo Park: The Early Years, April 1876 – December 1877. 1995, ISBN 978-0-8018-3102-7.
    • Band 4: The Wizard of Menlo Park, 1878. 1998, ISBN 978-0-8018-5819-2.
    • Band 5: Research to Development at Menlo Park (January 1879 – March 1881). 2004, ISBN 978-0-8018-3104-1.
    • Band 6: Electrifying New York and Abroad (April 1881 – June 1883). 2007, ISBN 978-0-8018-8640-9.
    • Band 7: Losses and Loyalties, April 1883 – December 1884. 2011, ISBN 978-1-4214-0090-7
    • (weitere mindestens 8 Bände sind geplant)
  • William Henry Meadowcroft: The boy’s life of Edison. 2. Auflage, Harper & Brothers, New York 1921, S. 265–272 (Textarchiv – Internet Archive – ausführliche biographische Zeittafel)
    (Diese für Jugendliche gedachte Biografie wurde von Edison autorisiert und enthält auch autobiografisches Material. Meadowcroft ist Co-Autor der zweiten Auflage der Biografie von Dyer und Martin, dieses Buch ist weitgehend aus der ersten Auflage abgeleitet. Siehe Bemerkung zu Dyer, Martin.)
  • Inez N. McFee: The Story of Thomas A. Edison. Famous Americans for Young Readers. Barse & Hopkins, New York 1922 (archive.org).
  • Fritz Vögtle: Thomas Alva Edison. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1982, ISBN 978-3-499-50305-4.

Filme

  • MGM produzierte 1940 die beiden biografische Filme Der junge Edison über die Jugendzeit von Edison und Der große Edison über den erwachsenen Edison. Der zweite Film war bei der Oscarverleihung 1941 in Kategorie Beste Originalgeschichte nominiert.
  • Thomas Ammann: Meilensteine der frühen Kommunikation. DVD. Drehbuch: Susanne Päch. Kamera: Johannes Kirchlechner. Reihe: P. M. Wissensedition. Meilensteine, 3. o. J. (2007), 60 Min.[119]
  • Im Spielfilm Edison – Ein Leben voller Licht (2017), wird Edison von Benedict Cumberbatch dargestellt. Inhaltlich geht es um die Installation des ersten US-amerikanischen Stromnetzes.

Einzelnachweise

Hauptsächlich benutzte Sekundärquellen

Die Internetseiten s​ind ebenso w​ie die u​nter Literatur angegebenen Buchreihe The Papers o​f Thomas A. Edison e​ine Publikation d​es gleichnamigen Forschungsprojektes. Die Seiten werden v​on Rutgers, The State University o​f New Jersey betrieben. In New Jersey wohnte Edison d​en größten Teil seines Lebens, u​nd dort befanden s​ich seine Entwicklungseinrichtungen. An d​er Rutgers University befindet s​ich ein Archiv IEEE History Center d​es IEEE Institute o​f Electrical a​nd Electronics Engineers. Dort werden Quellen z​ur Technikgeschichte d​er Elektrotechnik archiviert u​nd der wissenschaftlichen Auswertung zugänglich gemacht. Das Projekt The Edison Papers speziell i​st ein s​eit den 1980er Jahren andauerndes technikwissenschaftliches Großprojekt z​ur Aufbereitung u​nd Auswertung v​on etwa 5 Millionen Dokumenten z​u Thomas Edison, d​ie sich teilweise a​uch in anderen Archiven befinden.[ep 20]

Einzelnachweise a​us dieser Publikation d​es Forschungsprojektes The Thomas Edison Papers:

  1. The Edison Papers: Vote Recorder, abgerufen am 14. Februar 2010.
  2. The Edison Papers: Automatic Telegraphy. abgerufen am 1. Juli 2011
  3. The Edison Papers: Quadruplex Telegraph, abgerufen am 1. Juli 2011.
  4. The Edison Papers: Detailed Biography, abgerufen am 1. Juli 2011.
  5. The Edison Papers: Chronology 1877, abgerufen am 1. Juli 2011
  6. Ruttgers: The Thomas Edison Papers. Band 3, Menlo Park (edison.rutgers.edu) Zitat: “Edison’s ideas and techniques from telegraph message recording and the telephone led next to his invention of the phonograph, for which he filed the first patent in December 1877. This invention ultimately gave Edison a worldwide reputation—and the nickname ‘the Wizard of Menlo Park’.”
  7. Electric Generator, abgerufen am 8. August 2011
  8. Janet Schneider, Bayla Singer: Exhibition The Race of Electric Light, abgerufen am 6. Januar 2008
  9. The Edison Papers: Chronology 1894,1895, abgerufen am 1. Juli 2011.
  10. The Edison Papers: Detailed Biography, abgerufen am 1. Juli 2011.
  11. The Edison Papers: Edison’s Companies, Phonograph, Foreign
  12. The Edison Papers: Detailed Biography
  13. The Edison Papers: Thomas A. Edison Inc. abgerufen am 1. Juli 2011
  14. The Edison Papers: Wax Cylinder Phonograph, abgerufen am 1. August 2011.
  15. The Edison Papers: Motion Pictures, abgerufen am 12. Juli 2011.
  16. The Edison Papers: Edison’s Companies, abgerufen am 5. August 2011.
  17. The Edison Papers: American Patent System., abgerufen am 9. Juli 2010
  18. The Edison Papers: Edison’s Companies, Light Domestic., abgerufen am 10. Dezember 2008
  19. The Edison Papers: Detailed Biography, abgerufen am 1. Juli 2011.
  20. The Edison Papers: Mission, abgerufen am 26. Juni 2011

Patente

  1. Patent US90646A: Electric Vote-Recoder. Veröffentlicht am 1. Juni 1869, Erfinder: T. A. Edison.
  2. Patent US180857A: Autographic Printing. Angemeldet am 13. März 1876, veröffentlicht am 8. August 1876, Erfinder: T. A. Edison.
  3. Patent US223898A: Electric Lamp. Angemeldet am 4. November 1879, veröffentlicht am 27. Januar 1880, Erfinder: Thomas Alva Edison.
  4. Patent US251545A: Electric Meter. Angemeldet am 20. März 1880, veröffentlicht am 27. Dezember 1881, Anmelder: Edison Electric Light Company, Erfinder: Thomas A. Edison.
  5. Patent US264642A: Electric Distribution and Translation System. Angemeldet am 9. August 1880, veröffentlicht am 19. September 1882, Anmelder: Edison Electric Light Company, Erfinder: Thomas A. Edison.
  6. Patent US307031A: Electrical Indicator. Angemeldet am 15. November 1882, veröffentlicht am 21. Oktober 1884, Erfinder: Thomas A. Edison.
  7. Patent US589168A: Kinetographic Camera. Angemeldet am 24. August 1891, veröffentlicht am 31. August 1897, Erfinder: Thomas A. Edison.
  8. Patent US1073107A: Storage Battery. Angemeldet am 11. Januar 1912, veröffentlicht am 16. September 1913, Anmelder: Edison Storage Battery Company, Erfinder: Thomas A. Edison.
  9. Patent US251540A: Carbon for Electric Lamps. Angemeldet am 6. August 1880, veröffentlicht am 27. Dezember 1881, Anmelder: Edison Electric Light Company, Erfinder: Thomas A. Edison.
  10. Patent US274290A: System of Electrical Distribution. Angemeldet am 27. November 1882, veröffentlicht am 20. März 1883, Erfinder: Thomas A. Edison.
  11. Patent US251554A: Electric Lamp and Socket or Holder. Angemeldet am 26. März 1881, veröffentlicht am 27. Dezember 1881, Anmelder: Edison Electric Light Company, Erfinder: Thomas A. Edison.
  12. Patent US465971A: Means for Transmitting Signals Electrically. Angemeldet am 23. Mai 1885, veröffentlicht am 29. Dezember 1891, Erfinder: Thomas A. Edison.
  13. Patent US248431A: Preserving Fruit. Angemeldet am 14. Dezember 1880, veröffentlicht am 18. Oktober 1881, Erfinder: Thomas A. Edison.

Sonstige Einzelnachweise

  1. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 40, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  2. Telegraph-History: Franklin L. Pope, abgerufen am 10. Dezember 2008
  3. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 54–55, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  4. IEEE Global History Network: Quadruplex Telegraph. abgerufen am 1. Juli 2011
  5. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 101–105, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  6. Jil E. Cooper: Intermediaries and Invention: Business Agents and the Edison Electric Pen and Duplicating Press (PDF; 711 kB), Business and Economic History, 25 (1) (1996), S. 130–142, ISSN 0894-6825
  7. History of Technology: Edison’s Electric Pen. abgerufen am 23. August 2011
  8. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929, Kap. 10 The Phonograph.
  9. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929, S. 962
  10. Online-Archiv The New York Times: ELECTRIC ILLUMINATION; PROGRESS AND PROSPECTS OF THE NEW LIGHT, 15. Juni 1879, abgerufen am 9. August 2011
  11. Helmuth Poll Der Edisonzähler, S 30–45,Deutsches Museum München, 1995, ISBN 3-924183-30-9
  12. Americanhistory: Promoting Edison’s Lamp. abgerufen am 10. August 2011
  13. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 197–198, 213–214, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  14. Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8, S. 147.
  15. Helmuth Poll Der Edisonzähler, Kapitel Thomas Alva Edison – Zeittafel S 25–30,Deutsches Museum München, 1995, ISBN 3-924183-30-9
  16. Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8, S. 216.
  17. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 223, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  18. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 214, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  19. Die Glühlampe kommt nach Deutschland. ard.de, abgerufen am 9. August 2011
  20. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 206, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  21. A brief history of con edison, abgerufen am 19. Dezember 2008
  22. In New York waren um 1900 etwa 30 Unternehmen im Bereich elektrischer Energieversorgung tätig, die von der New York Gas, Electric Light, Heat & Power Company aufgekauft und 1901 in der New York Edison Company zusammengefasst wurden. Thomas Edison besaß nach 1901 keine Energieversorgungsunternehmen in New York mehr. Der Energieversorger New Yorks trägt jedoch noch heute seinen Namen. Siehe A brief history of con edison, abgerufen am 20. Dezember 2008
  23. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 215, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  24. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 198, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  25. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929, Kap. 14: Inventing a Complete System of Lighting.
  26. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 236–237,250, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  27. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 265, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  28. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 279–291, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  29. Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, New York 1998, ISBN 978-0-471-36270-8, S. 328.
  30. Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8, S. 321–335.
  31. IEEE Global History Network: Elihu Thomson, abgerufen am 14. August 2011.
  32. Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8, S. 336.
  33. Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8, S. 422.
  34. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 292–293, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  35. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 339 u. 360, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  36. Leonard DeGraaf: Confronting the Mass Market: Thomas Edison and the Entertainment Phonograph (PDF; 488 kB), Business and Economic History, Vol. 24 (1995), S. 88–96, ISSN 0894-6825
  37. Stollwerck and Eureka Chocolate Phonographs, abgerufen am 1. Juli 2011
  38. Leonard DeGraaf: Confronting the Mass Market: Thomas Edison and the Entertainment Phonograph (PDF; 488 kB), Business and Economic History, Vol. 24 (1995), S. 88, ISSN 0894-6825
  39. Ferdinand Werner: Der lange Weg zum neuen Bauen. Band 1: Beton: 43 Männer erfinden die Zukunft. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2016. ISBN 978-3-88462-372-5, S. 240–243.
  40. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 403–409, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  41. Milestones:Thomas A. Edison West Orange Laboratories and Factories, 1887. IEEE Global History Network, abgerufen am 26. Juni 2011.
  42. Paul Israel: Edison: A Life of Invention. John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8, S. 421.
  43. Johannes-Geert Hagmann: Wie sich die Physik Gehör verschaffte – Die amerikanischen Physiker engagierten sich im Ersten Weltkrieg mit „praktischer“ Forschung. Physik Journal 14 (2015) Nr. 11, S. 43–46.
  44. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 457–460, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  45. Thomas Alva Edison in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 7. September 2017 (englisch).
  46. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 462, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8 (Die Trauerfeier fand am Nachmittag und Abend des 21. Oktober statt. Zeitungen berichten von der Beisetzung am Abend des 21. Oktober, die Biografie von Paul Israel nennt den 22. Oktober. Möglicherweise ein Druckfehler oder es zog sich bis nach Mitternacht hin.)
  47. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929, Kap. 29 The Social Side of Edison, S. 877
  48. Allmusic: Biografie Thomas Alva Edison, abgerufen am 16. August 2011
  49. John Patrick Michael Murphy: Thomas Alva Edison (1999). Abgerufen am 10. Dezember 2008.
  50. Quotations on Freethought and Religion. Abgerufen am 10. Dezember 2008.
  51. “No Immortality of the Soul” says Thomas A. Edison. In: The New York Times. 2. Oktober 1910 (online).
  52. Vgl. Paul Israel, Online-Interview, Frage 32 von 48, abgerufen am 27. Juni 2011
  53. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 444–445, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  54. National Park Service: Thomas Edison, Family, abgerufen am 5. Februar 2020.
  55. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929; Kap. 24 Edison’s Method in Inventing, S. 688
  56. Dean Keith Simonton: Thomas Edison’s creative career: The multilayered trajectory of trials, errors, failures, and triumphs. In: Psychology of Aesthetics, Creativity, and the Arts. Band 9, Nr. 1, 2015, ISSN 1931-390X, S. 2–14, doi:10.1037/a0037722 (apa.org [abgerufen am 5. März 2019]).
  57. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 195, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  58. Obwohl Böhm nur kurz für Edison arbeitete, zählte dieser ihn in einem autobiografischen Artikel vom 5. März 1904 in The Electrical World zu den Mitarbeitern der Gründerjahre.
  59. Kurzbiografie Ludwig K. Böhm (Memento vom 30. Juni 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch), abgerufen am 10. Dezember 2008
  60. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions. Harper Brothers, 1929; S. 503
  61. Kurzbiografie Lewis Howard Latimer.(engl.) (Memento vom 6. April 2003 im Internet Archive), abgerufen am 10. Dezember 2008
  62. Tesla Says Edison was an Empiricist. Electrical Technician Declares Persistent Trials Attested Inventor’s Vigor. “His Method Inefficient”: A Little Theory Would Have Saved Him 90 % of Labor, Ex-Aide Asserts – Praises His Great Genius. In: The New York Times, 19. Oktober 1931, S. 25
  63. Eine genauere Untersuchung der Rolle von Dickson und Edison bei diesen Erfindungen findet sich in W. Bernard Carlson and Michael E. Gorman, Understanding Invention as a Cognitive Process: The Case of Thomas Edison and Early Motion Pictures, 1888–1891, Social Studies of Science 20 (1990);S. 387–430
  64. Vgl. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 196, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  65. Charles Bazerman: The Languages of Edison’s Light, MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-02456-3, Kap.13 Charisma and Communications in Edison’s Organizations, S. 259–289
  66. Thomas Edison in Menlo Park. IEEE Global History Network, abgerufen am 25. Juni 2011.
  67. Martin André Rosanoff: Edison in his laboratory. In: Harper’s Monthly Magazine. September 1932, S. 406 (harpers.org).
  68. Bereits 1910 als „Genius is 1 per cent. inspiration and 99 per cent. perspiration“ in Frank Lewis Dyer, Thomas Commerford Martin: Edison: His Life and Inventions. 1. Auflage 1910, Band 2, S. 607 (Textarchiv – Internet Archive) nachweisbar. Zur erstmaligen Benutzung liegt keine Quelle vor. Insbesondere verwendete Edison die Formulierung in seiner Dankesrede nach der Ehrung durch die Nation am 20. Oktober 1928. (Bericht in der New York Times vom 21. Oktober 1928.)
  69. Deutsches Patentamt, Jahresbericht 2007, Seite 99 (PDF; 8,6 MB), abgerufen am 28. Dezember 2008
  70. Charles Bazerman: The Languages of Edison’s Light. S. 259, MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-02456-3.
  71. Thomas Alva Edison: Inventions (Memento vom 15. Januar 2013 im Internet Archive). Henry-Ford-Museum, abgerufen am 11. Dezember 2008.
  72. Helmuth Poll Der Edisonzähler, Deutsches Museum München, 1995, ISBN 3-924183-30-9
  73. Frühe Edison-Lampensockel (Memento vom 17. März 2017 im Internet Archive), abgerufen am 10. Dezember 2008
  74. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929, Kap. 9 IV. Wireless Telegraphy
  75. Edison’s Concrete Piano (Memento vom 25. August 2011 im Internet Archive) abgerufen am 30. August 2011
  76. Edison Now Making Concrete Furniture. In: The New York Times. 9. Dezember 1911, (online).
  77. Vgl. Reinhold Bauer: Gescheiterte Innovationen, Campus Verlag, 2006, 381 Seiten, ISBN 978-3-593-37973-9; Der Autor bezeichnet Innovationsprozesse insbesondere als fragil, das Scheitern sei der Regelfall.(S. 316)
  78. Charles Bazerman: The Languages of Edison’s Light, Kap. 11 Lighting New York: Urban Politics , MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-02456-3.
  79. Charles Bazerman: The Languages of Edison’s Light, S. 2, MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-02456-3.
  80. Helmuth Poll Der Edisonzähler, S 11,Deutsches Museum München, 1995, ISBN 3-924183-30-9
  81. Charles Bazerman: The Languages of Edison’s Light, Kap. 15 The Language of Flowers: Domesticating Electric Light, MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-02456-3.
  82. Charles Bazerman: The Languages of Edison’s Light, MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-02456-3. Der Abschnitt gibt die Thematik des Buches zusammengefasst wieder.
  83. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929; Anhang Foreign Patents, S. 1138
  84. World Wide School: Dyer, Martin Edison, His Life and Inventions: Foreign Patents (Memento vom 18. September 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 13. Dezember 2008
  85. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929, Kap. 28 The Black Flag, S. 841
  86. Vgl. Paul Israel: Edison: A Life of Invention, S. 3177–319, John Wiley & Sons, 1998, ISBN 978-0-471-36270-8
  87. Edison’s Patent Upheld. In: The New York Times, 15. Juli 1891 sowie 5. Oktober 1892
  88. Americanhistory: Competition to Edison’s Lamp, abgerufen am 14. Dezember 2008
  89. so zitiert in Helmuth Poll Der Edisonzähler, S 30, Deutsches Museum München, 1995, ISBN 3-924183-30-9
  90. Great Projects, The Building of America: Interview Paul Israel,Managing Editor of Thomas A. Edison Papers (PDF; 27 kB), S. 9, abgerufen am 15. August 2011
  91. Edison Amberola DX (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive), abgerufen am 5. August 2011
  92. Stefan Gauß: Nadel, Rille, Trichter: Die Kulturgeschichte des Phonographen und des Grammophons in Deutschland (1900–1940), S. 44, Verlag Böhlau, 2009, ISBN 978-3-412-20185-2
  93. siehe zum Beispiel Bernd Wagner: Kulturelle Globalisierung, Publikation der Bundeszentrale für Politische Bildung, abgerufen am 22. September 2010
  94. Debra Galant, in New York Times,1. Juni 1997, Online-Artikel: The Father of Inventions.
  95. Frank Lewis Dyer, Thomas Martin Martin: Edison, His Life and Inventions, Harper Brothers, 1929, Kap. 26 Edison in Commerce and Manufacture
  96. Vgl. Paul Israel, biographer of Thomas Edison, Online-Interview (Frage 14 von 48), abgerufen am 26. Juni 2011
  97. Neil Baldwin beziffert den Wert seines Vermögens bei Tod mit 12 Millionen Dollar, welches zu 80 % seine Söhne Charles und Theodore erbten. Neil Baldwin: Inventing the Century, S. 411, University Of Chicago Press, 2001, ISBN 978-0-226-03571-0
  98. Thomas Edison and Menlo Park. Edison Memorial Tower Corporation, abgerufen am 16. September 2018.
  99. Heinrich-Goebel-Feier in Springe am Deister. In: ETZ Elektrotechnische Zeitschrift – Organ des VDE, Nr. 41,10. Oktober 1929, S. 1492
  100. John Kunkel Small: Manual of the Southeastern Flora. Being Descriptions of the Seed Plants Growing Naturally in Florida, Alabama, Mississippi, Eastern Louisiana, Tennessee, North Carolina, South Carolina and Georgia. 1933, S. 1507.
  101. New York Botanical Garden: Thomas A. Edison Papers, abgerufen am 2. September 2011.
  102. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  103. Thomas Alva Edison im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
  104. Grammy Trustees Award (Memento vom 15. März 2015 im Internet Archive) auf grammy.org
  105. Edison and Tesla To Get Nobel Prizes. In: The New York Times. 6. November 1915, (online).
  106. nobelprize.org
  107. zitiert in: Kathleen McAuliffe: The Undiscovered World of Thomas Edison, in The Atlantic Monthly, Dezember 1995, S. 80
  108. Kathleen McAuliffe: The Undiscovered World of Thomas Edison, in The Atlantic Monthly, Dezember 1995, S. 93
  109. Debra Galant, in New York Times, 1. Juni 1997, Online-Artikel: The Father of Inventions.
  110. nach Interview zitiert in: Kathleen McAuliffe: The Undiscovered World of Thomas Edison. In: The Atlantic Monthly. Dezember 1995, S. 93.
  111. Sal Restivo (Hrsg.): Science, Technology, and Society. Kapitel: Invention, History, and Culture. S. 231, Oxford University Press, 2005, ISBN 978-0-19-514193-1
  112. Neils Baldwin: Edison: Inventing the Century,Vorwort S. VIII und X, University of Chicago Press, 2. Auflage 2001, 542 Seiten, ISBN 978-0-226-03571-0
  113. Joseph F. Buonanno: Thomas A. Edison: Wizard of Menlo Park, or Ordinary Thinker? Temple University, 2005 (Dissertation) (Abstract).
  114. Ernst Georg Erich Lorenz: Männer am Werk – Lebensbilder deutscher Erfinder und Forscher. Loewe, Stuttgart 1939, S. 19.
  115. Vgl. Hermann Helmholtz: Naturforschertagung in Heidelberg. (Memento vom 17. Dezember 2017 im Internet Archive) Abgerufen am 23. Juli 2011. Aus: Anna von Helmholtz: Ein Lebensbild in Briefen / hrsg. von Ellen von Siemens-Hemholtz. Band 2, Verlag für Kulturpolitik Berlin, S. 18–19.
  116. Helmuth Poll: Der Edisonzähler.Deutsches Museum München, 1995, ISBN 3-924183-30-9, S. 12.
  117. Vgl. Andrea Boehm:Das große Versprechen.,Die Zeit, 29. Dezember 1999, abgerufen am 27. Juli 2011
  118. Berliner Illustrierte Zeitung 1899: Opinion Poll, abgerufen am 27. Juli 2011.
  119. Der Film stellt vier Pioniere der Kommunikations- und Speichertechnologien vor. Neben Edison und der Schallaufzeichnung sind das Louis Daguerre und die Fotografie, Guglielmo Marconi und die Funktechnik, Alexander G. Bell und das Telefon
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