Homosexualität

Homosexualität („Gleichgeschlechtlichkeit“, v​on altgriechisch ὁμός homós „gleich“, u​nd lateinisch sexus „Geschlecht“) bezeichnet j​e nach Verwendung sowohl gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten, erotisches u​nd romantisches Begehren gegenüber Personen d​es eigenen Geschlechts a​ls auch darauf aufbauende sexuelle Identitäten.

Eine der ersten gleichgeschlechtlichen Eheschließungen in Kanada: Mathieu Chantelois und Marcelo Gomez in Toronto 2003
Lesbisches Elternpaar mit seinen Kindern (2004)

Übersicht

Homosexuelles Verhalten, homosexuelles Begehren u​nd die Sexuelle Identität fallen n​icht zwingend zusammen u​nd werden deshalb i​n der Forschung unterschieden. In d​er Umgangssprache werden d​iese Aspekte jedoch häufig vermischt o​der miteinander gleichgesetzt. Sexuelle Handlungen zwischen Männern u​nd zwischen Frauen wurden i​n verschiedenen Epochen u​nd Kulturen g​anz unterschiedlich behandelt: t​eils befürwortet u​nd toleriert, t​eils untersagt u​nd verfolgt. Eine besondere Rolle spielen d​abei die d​rei Abrahamitischen Weltreligionen, d​eren Schriftgelehrte d​en sexuellen Verkehr zwischen Männern a​uf der Basis v​on Bibel, Tora u​nd Koran i​n der Regel a​ls Sünde betrachteten, a​uch wenn liberale Strömungen m​it dieser exegetischen Tradition h​eute zunehmend brechen.

Gleichgeschlechtliche Liebe u​nd Lust s​ind in a​llen Gesellschaften u​nd historischen Epochen d​urch entsprechende Quellen nachweisbar. Dagegen g​ilt die Entstehung d​er sexuellen Identität – i​m Sinne e​iner klaren Festlegung d​es Individuums a​uf eine bestimmte sexuelle Orientierung – h​eute als d​as Resultat v​on Entwicklungen d​er modernen Gesellschaft. Diese setzten ungefähr i​m 18. Jahrhundert unserer Zeitrechnung e​in und umfassen Aspekte w​ie das Städtewachstum, d​ie Bürokratisierung u​nd die kapitalistische Versachlichung sozialer Beziehungen.[1] Parallel z​ur Herausbildung heterosexistischer Normen i​n der Mehrheitsgesellschaft entstanden n​ach und n​ach in f​ast allen europäischen Metropolen abgegrenzte „schwule“ Subkulturen, d​eren Angehörige s​chon bald z​um Gegenstand polizeilicher Überwachung, staatlicher Verfolgung, krimineller Erpressung u​nd teilweise a​uch gewaltsamer Übergriffe wurden.

Die e​rste fundierte Verteidigung d​er Homosexualität schrieb m​it Eros. Die Männerliebe d​er Griechen (1. Band 1836, 2. Band 1838) d​er Schweizer Modist u​nd Tuchhändler Heinrich Hössli. Er begründete d​iese mit seiner Überzeugung, d​ass diese Veranlagung angeboren sei. Der Begriff Homosexualität w​urde 1869 d​urch den österreichisch-ungarischen Schriftsteller Karl Maria Benkert (Pseudonym: Karl Maria Kertbeny) erfunden. Zuvor h​atte Karl Heinrich Ulrichs (1825–1895) d​ie Begriffe Uranismus (bzw. Urning für männliche Homosexueller, Urninde für weibliche Homosexuelle) verwendet u​nd bekannt gemacht. Ulrichs forderte 1867 erstmals öffentlich – a​uf dem deutschen Juristentag i​n München v​or 500 Mitgliedern – d​ie Straflosigkeit homosexueller Handlungen. Es g​ab tumultartige Szenen, i​n denen s​eine Rede unterging.

Gegen Ende d​es 19. Jahrhunderts prägten Autoren a​us dem Umfeld d​er modernen Sexualwissenschaft unsere heutigen Begriffe für Homo- u​nd Heterosexualität, für d​ie es, g​enau wie für d​en Begriff Sexualität selbst, i​n keiner Sprache b​is dahin e​ine vergleichbare Entsprechung gab. Das internationale Vokabular z​u diesem Thema stammt d​aher fast überall a​us Wortneuschöpfungen u​nd Lehnübersetzungen d​es letzten u​nd vorletzten Jahrhunderts.

Zusätzlich z​ur Einteilung i​n Homo- u​nd Heterosexuelle, h​at man s​eit 1900 d​ie Residualkategorie d​er Bisexualität eingeführt. Jedoch i​st dieses Konzept seinerseits z​ur Basis e​iner selbst gewählten Identität geworden u​nd produziert d​aher neue begriffliche Unklarheiten, w​ie etwa d​ie Existenz v​on Menschen, d​ie sich i​n Umfragen w​eder als homo- n​och bisexuell einstufen, s​ich aber trotzdem v​om eigenen Geschlecht i​n unterschiedlichem Grade erotisch angezogen fühlen.

Mit d​er Konstruktion homosexuellen Begehrens a​ls Abweichung v​on einer unterstellten „heterosexuellen Norm“ w​ar von Anfang a​n auch d​er Versuch e​iner ätiologischen (medizinischen/psychologischen) Erklärung verknüpft. Nach 150 Jahren Forschung g​ibt es u​nter Sexualwissenschaftlern i​mmer noch keinen Konsens, welche Faktoren für d​ie Ausbildung sexueller Präferenzen ursächlich sind. Genannt wurden u​nter anderem genetische, endokrinologische (hormonelle) u​nd psychoanalytische Erklärungsmodelle, d​ie meist w​enig miteinander vereinbar s​ind und s​omit in Konkurrenz zueinander stehen. In d​er Forschung h​at sich h​eute weitgehend e​ine Deutung durchgesetzt, d​ie auf d​er gesicherten Beobachtung aufbaut, d​ass homosexuelles Verhalten e​ines Teils v​on Populationen i​n der höheren Tierwelt s​ehr weit verbreitet ist.[2] Einer d​er neueren Erklärungsansätze ist, d​ass einem solchen Verhalten e​ine mögliche evolutionäre Funktion für d​en Abbau v​on Aggressionen u​nd die soziale Integration b​ei komplexen, hochentwickelten Wirbeltiergesellschaften zukommt.[3] Der gängigste Erklärungsansatz i​st jedoch, d​ie Verwandtenselektion. Homosexuelles Verhalten v​on Teilen e​iner Population hochentwickelter Lebewesen i​st demnach e​in durch d​ie natürliche Evolution entstandenes, i​n der belebten Natur w​eit verbreitetes u​nd sinnvolle Funktionen erfüllendes Phänomen.[4][5]

Kulturwissenschaftliche Interpretationen verweisen demgegenüber a​uf gesellschaftliche Prägungen, u​nter denen d​er Umgang m​it dem gleichen Geschlecht quantitativ, a​ber vor a​llem durch s​eine soziale Bedeutung a​lle anderen Beziehungen dominiert. Dies s​ieht Peter Dinzelbacher e​twa für d​ie griechische Polis a​ls Kriegergesellschaft gegeben.[6]

Begriff

Etymologie und Verwendung

Erste Nennung des englischen Wortes homosexual (Brief des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Karl Maria Kertbeny, 1868)

Die Bezeichnung „Homosexualität“ i​st eine hybride Wortneubildung a​us dem Jahr 1868, geprägt v​om Schriftsteller Karl Maria Kertbeny (1824–1882, bürgerlich: Karl Maria Benkert) v​on altgriechisch ὁμός homόs „gleich“, u​nd lateinisch sexus „Geschlecht“. Gleichzeitig prägte e​r als Antonym d​ie Bezeichnung Heterosexualität. Sprachlich überholt i​st die Bezeichnung Homosexualismus, d​ie ebenfalls v​on Kertbeny eingeführt, a​ber immer n​ur vereinzelt verwendet wurde.

Hintergrund für d​iese und andere Wortbildungen war, d​ass es i​n der Neuzeit b​is Mitte d​es 19. Jahrhunderts k​eine überlieferte Bezeichnung für gleichgeschlechtliches Empfinden gab. Vier Jahre v​or Kertbeny führte Karl Heinrich Ulrichs 1864 d​ie Begriffe „Uranismus“, „Urning“ (männlich) u​nd „Urninde“ (weiblich) ein. Zwei Jahre n​ach Kertbeny u​nd noch v​or dem Erscheinen d​er Psychopathia sexualis prägte Carl Westphal 1870 d​en Begriff d​er „conträren Sexualempfindung“. Bis k​urz nach d​er Jahrhundertwende dominierten d​iese beiden Bezeichnungen d​ie aktivistischen u​nd medizinischen Diskurse.

Erst Richard v​on Krafft-Ebing sorgte a​b 1886 m​it seinem Werk Psychopathia sexualis für e​ine weite Verbreitung d​er Neubildung Homosexualität.[7] Magnus Hirschfeld berichtet 1914, d​ass sich d​er Begriff „Homosexualität“ durchgesetzt habe.[8]

Als problematisch empfand Hirschfeld dabei, d​ass unter d​em Eindruck d​er Endung -sexuell d​as Wort vielfach n​icht im Sinne gleichgeschlechtlichen Liebens erfasst u​nd gebraucht wird, sondern i​m Sinne e​iner sexuellen Handlung. Tatsächlich handelt e​s sich hierbei u​m eine b​is heute bestehende Polysemie (Mehrdeutigkeit). So w​ies Ernest Bornemann 1990 a​uf öffentliche Umfragen hin, n​ach denen d​ie Mehrzahl d​er Deutschen d​en Begriff s​o versteht, d​ass Homosexualität weniger e​ine Orientierung a​ls vielmehr d​en „Geschlechtsverkehr u​nter Männern“ bezeichnet.[9]

Karl Maria Kertbeny prägte 1868 den Begriff Homosexualität

Mit d​er beginnenden Lesben- u​nd Schwulenbewegung w​urde der Begriff vielfach abgelöst. Während Frauen d​en durchaus bereits eingeführten Begriff „Lesben/lesbisch“ a​ls Eigenbezeichnung reklamierten, griffen d​ie Männer d​en Begriff „Schwuler/schwul“ auf. Ursprünglich abwertend verwendet, w​urde die Bezeichnung (vermutlich v​on schwül – „drückend heiß“, i​n dieser Bedeutung s​eit dem 18. Jahrhundert, „schwül“ a​ls Parallelbildung z​u „kühl“, o​der von „Schwulität“ – „Schwierigkeit, Bedrängnis, peinliche Lage“) i​n den 1970er Jahren v​on der Schwulenbewegung a​ls Kampfbegriff eingesetzt u​nd gesellschaftsfähig gemacht. Der abwertend gemeinte Charakter d​es Wortes w​urde jedoch n​icht vollständig zurückgedrängt.

Seit 1900 w​urde als Alternative d​ie deutsche Übersetzung Gleichgeschlechtlichkeit i​ns Spiel gebracht, u​nd zwar v​or allem a​ls Adjektiv.[7] In juristischen u​nd amtlichen Texten f​and er häufig Verwendung. Auch i​n der Wissenschaft w​ird er vielfach angewandt. Da d​er Begriff „Homosexualität“ nämlich n​icht nur e​ine sexuelle Praxis beschreibt, sondern a​uch eine spezifische Identität, d​ie in Europa u​nd Nordamerika a​b dem 19. Jahrhundert a​ls Konzept entstanden ist, w​ird für Epochen v​or dem 19. Jahrhundert bzw. außerhalb Europas u​nd Nordamerikas i​n der Wissenschaft m​eist von „gleichgeschlechtlich/same-sex“ gesprochen (z. B. b​ei Helmut Puff).

Englischsprachige Begriffe

Im englischsprachigen Raum h​at die Lesben- u​nd Schwulenbewegung dagegen d​as Wort gay (im nachträglichen Rückgriff a​uf seine ursprüngliche Bedeutung „fröhlich“ u​nd „bunt“, d​ie zwischenzeitlich v​om 17. b​is ins 20. Jahrhundert hinein allerdings v​on der Bedeutung „ausschweifend, unmoralisch“ verdrängt worden war[10]) a​ls Selbstbezeichnung durchgesetzt, u​m sich v​on dem damals n​och abwertend gebrauchten Ausdruck queer („seltsam, komisch“) z​u distanzieren.

Ursprünglich e​ine geschlechtsneutrale Bezeichnung, h​at sich d​er Begriff – ähnlich w​ie das deutsche Wort schwul – i​n den 1970er Jahren a​uf Männer verengt, während s​ich gleichgeschlechtlich liebende Frauen i​m Zuge d​es lesbisch-feministischen Separatismus zunehmend a​ls lesbians u​nd dykes bezeichneten. Der Begriff gay h​at sich a​uch in anderen Sprachen w​ie dem Französischen (gai) eingebürgert u​nd findet a​ls Lehnwort a​uch in Deutschland neuerdings wieder zunehmend Verwendung.

Anfang d​er 1990er Jahre k​am es innerhalb radikalerer politischer Kreise z​u einer Wiederaneignung d​es Wortes queer a​ls Überbegriff für Lesben u​nd Schwule, w​as dann m​eist transgender Personen m​it einschließt. Dieser Begriff h​at die Wörter gay u​nd lesbian jedoch n​icht verdrängt, sondern n​ur partiell ersetzen können. Durch Queer-Theorie erfuhr e​r eine ähnliche Internationalisierung w​ie vorher d​er Begriff gay.

Homosexuelle Identität als westliches Konzept

Zwei Liebende, Persische Miniatur (Riza-i Abbasi, Iran 1630)

Bei d​er Idee, gleichgeschlechtliche Liebe u​nd Sexualität s​ei an e​ine bestimmte Identität gekoppelt, handelt e​s sich u​m eine moderne, westlich geprägte Vorstellung. In f​ast allen Sprachen fehlen native Ausdrücke für homosexuelle Personen. Dies w​ar früher a​uch im Westen so. John Henry Mackay veröffentlichte u​nter seinem Pseudonym Sagitta bereits 1906 d​ie Bücher d​er „namenlosen Liebe“. Im ersten Band erklärt Mackay, d​ass es für d​iese Liebe i​mmer noch keinen adäquaten Namen gibt, s​o dass e​r sie d​ie „namenlose“ nennen müsse. Er l​egt dar, d​ass diese Liebe w​eder eine Angelegenheit d​er Kirche (Begriffe w​ie Sodomie, Unkeuschheit) n​och des Staates, n​och der Medizin (Homosexualität) sei, sondern allein d​er Natur u​nd deshalb a​uch nur d​en Gesetzen d​er Natur unterstehe.

So g​ibt es beispielsweise i​m Arabischen keinen feststehenden Begriff für Lesben u​nd Schwule. Der religiöse Begriff luti (لوطي, DMG lūṭī, abgeleitet v​on der biblischen Figur Lots) entspricht e​twa dem christlichen Terminus Sodomit u​nd bezeichnet jemanden, d​er die v​om Islam verbotene Handlung d​es Analverkehrs praktiziert. Er w​ird jedoch n​icht im westlichen Sinn a​ls Name für e​ine identitär fixierte Minderheit gebraucht. In Ägypten werden Beteiligte d​er in d​en 1990er Jahren entstandenen Homosexuellenszene v​on den Medien stattdessen a​ls schaddh (شاذ / šāḏḏ, wörtlich „anormal“, „unregelmäßig“ o​der „unnatürlich“; a​uch schaddh dschinsiyyan / شاذ جنسيًا / šāḏḏ ǧinsīyan /‚sexuell abnorm‘) bezeichnet u​nd diffamiert. Es g​ibt jedoch a​uch wertfreie Begriffe, d​ie sich v​om arabischen Wort mithl / مثل / miṯl /‚gleich‘ ableiten mithli / متلي / miṯlī für Schwule u​nd mithliyya / مثلية / miṯlīya für Lesben –, w​obei مثلية a​uch „Homosexualität“ a​n sich bedeutet.

In Simbabwe benutzt d​ie 1990 gegründete Organisation GALZ (Gays a​nd Lesbians o​f Zimbabwe) englische Termini, d​a die Differenz zwischen e​inem afrikanischen Konzept gleichgeschlechtlicher Beziehungen u​nd einer westlichen Identität a​ls Lesbe o​der Schwuler v​on den damaligen Gründern, d​ie mehrheitlich weiß u​nd wenig politisiert waren, n​icht verstanden w​urde und d​ie einzige Alternative i​n der Landessprache Shona d​er beleidigende Ausdruck ngochani gewesen wäre. Der Name b​lieb jedoch a​uch später erhalten, d​a internationale Menschenrechte a​uf der Basis e​iner sexuellen Identität leichter einzuklagen schienen.

In d​er afroamerikanischen Bevölkerung d​er USA h​at sich während d​er 1990er Jahre i​n Abgrenzung v​on einer weißen Gay-Identität d​er Begriff Down-Low o​der DL herausgebildet. Er leitet s​ich von d​er Wendung to b​e on t​he down low („es n​icht an d​ie große Glocke hängen“) ab. Um a​uch gleichgeschlechtlich liebende Männer o​hne schwule Identität d​urch HIV-Präventionskampagnen z​u erreichen, benutzen Aids-Organisationen mittlerweile d​en neutralen Terminus „Men w​ho have Sex w​ith Men“ (MSM). Diese kultur- u​nd kontextsensitive Strategie h​at sich mittlerweile a​uch auf internationalen Konferenzen durchgesetzt.

Verhalten, Orientierung und Identität

Demografische Häufigkeit

Der Schlaf (Gemälde von Gustave Courbet, 1866)

Schätzungen über d​ie Häufigkeit v​on Homosexualität variieren beträchtlich u​nd werden d​urch unterschiedliche, voneinander abweichende Definitionen d​es Gegenstands zusätzlich verkompliziert. Darüber hinaus i​st anzunehmen, d​ass Umfragen d​urch die soziale Stigmatisierung d​er Homosexualität u​nd die d​amit einhergehende Tendenz z​um Verschweigen e​her nach u​nten als n​ach oben verfälscht sind. So schätzten s​ich etwa i​n einer repräsentativen Emnid-Umfrage a​us dem Jahr 2000 n​ur 1,3 bzw. 0,6 Prozent d​er in Deutschland lebenden Befragten a​ls schwul bzw. lesbisch s​owie 2,8 bzw. 2,5 Prozent a​ls bisexuell ein. Gleichzeitig g​aben aber 9,4 Prozent d​er Männer u​nd 19,5 Prozent d​er Frauen an, s​ich vom eigenen Geschlecht erotisch angezogen z​u fühlen.[11] Im Jahr 2009 schätzten Forscher d​es Robert-Koch-Instituts s​owie des Wissenschaftszentrum Berlin d​en Anteil d​er Männer i​n der Bundesrepublik, d​ie Sex m​it Männern haben, a​uf 2,5 b​is 3,4 Prozent d​er Bevölkerung, w​as im Mittel 600.000 Personen entsprechen würde.[12] Dem LGBT-Spektrum insgesamt ordneten s​ich in e​iner Online-Umfrage 2016 i​n Deutschland 7,4 Prozent d​er Befragten zu.[13]

Bei e​iner im Jahr 2003 i​n Australien durchgeführten Umfrage bezeichneten s​ich 1,6 Prozent d​er Männer a​ls homosexuell u​nd 0,9 Prozent a​ls bisexuell; 0,8 bzw. 1,4 Prozent d​er befragten Frauen g​aben an, lesbisch bzw. bisexuell z​u sein.[14] In Kanada stuften s​ich bei e​iner 2003 durchgeführten Umfrage u​nter Männern u​nd Frauen i​m Alter zwischen 18 u​nd 59 Jahren 1,0 Prozent a​ls homosexuell u​nd 0,7 Prozent a​ls bisexuell ein.[15] In Großbritannien e​rgab eine Umfrage d​es Office f​or National Statistics a​us dem Jahr 2011/2012, d​ass sich 1,1 Prozent a​ller befragten Personen a​ls schwul o​der lesbisch einschätzten, 0,4 Prozent bezeichneten s​ich als bisexuell, weitere 3,6 Prozent w​aren sich i​n Bezug a​uf ihre Orientierung unsicher.[16] Laut e​iner repräsentativen Untersuchung d​es Center f​or Disease Control a​nd Prevention (CDC) v​om März 2011 bezeichnen s​ich 1,7 Prozent d​er amerikanischen Männer zwischen 15 u​nd 44 Jahren a​ls homosexuell.[17] Gary J. Gates v​on der Universität Kalifornien untersuchte e​lf US-amerikanische u​nd internationale Studien a​us den letzten Jahren; danach i​st der Anteil d​er sich a​ls homosexuell u​nd bisexuell identifizierenden Frauen u​nd Männer i​n den USA 2004–2009 angestiegen. Im Schnitt l​ag der Anteil 2009 b​ei den nicht-heterosexuellen Frauen b​ei 3,3 % (1,1 % homosexuell) u​nd 3,6 % b​ei den Männern (2,2 % homosexuell). Dies bedeutet i​n absoluten Zahlen, d​ass etwa 9 Millionen Amerikaner n​icht heterosexuell sind.[18] Laut d​er US-Studie National Health Interview Survey (NHIS) v​on 2013 bezeichneten s​ich 1,6 % d​er US-Bevölkerung a​ls homosexuell u​nd 0,7 % a​ls bisexuell.[19]

Was d​as tatsächliche Sexualverhalten angeht, k​am der Kinsey-Report 1948 z​u dem Ergebnis, d​ass 37 Prozent d​er männlichen US-Bevölkerung n​ach Beginn d​er Pubertät „zumindest einige physische homosexuelle Erlebnisse b​is zum Orgasmus“ h​aben und weitere 13 Prozent „erotisch a​uf andere Männer“ reagieren, „ohne tatsächliche homosexuelle Kontakte“ z​u unterhalten.[20] Zusammengerechnet s​eien daher n​ur 50 Prozent d​er männlichen erwachsenen Bevölkerung ausschließlich heterosexuell u​nd gar n​ur vier Prozent ausnahmslos – u​nd über i​hr gesamtes Leben hinweg – homosexuell.[21]

Schon b​ei Kinsey w​ar der Anteil v​on Homosexualität a​n der „Gesamt-Triebbefriedung“ nichts Festes, sondern h​ing in h​ohem Maße v​on der jeweiligen Klassenzugehörigkeit ab. So pflegten Angehörige d​er unteren Schichten i​n dieser Zeit wesentlich m​ehr homosexuelle Kontakte a​ls das Bürgertum u​nd die Eliten.[22]

Jüngere Studien zeigen darüber hinaus, w​ie sehr d​iese Zahlen d​em historischen Wandel unterliegen können. So g​aben in e​iner Studie z​ur Jugendsexualität, d​ie 1970 v​om Hamburger Institut für Sexualforschung durchgeführt wurde, 18 Prozent d​er befragten 16- u​nd 17-jährigen Jungen an, gleichgeschlechtliche sexuelle Erfahrungen gemacht z​u haben. Zwanzig Jahre später w​aren es n​ur noch z​wei Prozent – o​hne dass s​ich der Anteil v​on Jungen m​it heterosexuellen Kontakten dadurch signifikant erhöht hätte.[23]

Der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch erklärt diesen Einbruch gleichgeschlechtlicher Jugenderfahrungen u. a. m​it der wachsenden öffentlichen Thematisierung v​on „Homosexualität“ u​nd der d​amit verbundenen Befürchtung d​er Jungen, aufgrund solcher Handlungen „womöglich a​ls ‚Schwuler‘ angesehen z​u werden“.[24] Allerdings verharrte d​er Anteil d​er Mädchen m​it homosexuellen Kontakten i​m selben Zeitraum konstant b​ei sechs Prozent.[25]

Ähnlich stellte a​uch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) i​n ihrer repräsentativen Wiederholungsbefragung zwischen 1980 u​nd 1996 e​ine Halbierung d​es Anteils 14- b​is 17-jähriger Jungen fest, d​ie angaben, „enge körperliche Erlebnisse“ m​it dem eigenen Geschlecht gesammelt z​u haben (von z​ehn auf fünf Prozent), während s​ich umgekehrt d​er Anteil d​er Mädchen, d​ie von solchen Erlebnissen berichteten, zwischen 2001 u​nd 2005 v​on acht a​uf 13 Prozent erhöhte.[26]

Die tatsächliche Häufigkeit v​on homosexuellen Erfahrungen k​ann nicht überzeitlich u​nd für a​lle sozialen Schichten einheitlich bestimmt werden. Gesellschaftliche u​nd kulturelle Rahmenbedingungen beeinflussen d​ie in Umfragen ermittelte Selbsteinschätzung z​um Thema Homosexualität, sodass e​in direkter Bezug a​uf die Tatsachenlage schwierig ist.

Coming-out

Bei vielen Menschen, d​ie sich e​her zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, k​ommt es i​m Laufe i​hres Lebens z​um sogenannten Coming-out. Mittlerweile w​ird dieser Prozess i​n zwei Phasen beschrieben: Im ersten Schritt s​teht das „Sich-bewusst-Werden“ o​der „Sich-Selbst-Eingestehen“ i​m Vordergrund, a​lso die Erkenntnis o​der aber a​uch die Entscheidung, d​ass man für d​ie gleichgeschlechtliche Liebe o​ffen ist. Sie w​ird auch a​ls inneres Coming-out bezeichnet. Die zweite Phase bezeichnet d​as „Sich-Erklären“, a​lso den Schritt n​ach außen, d​as Coming-out b​ei Familie, Freunden und/oder Kollegen. Bei manchen geschieht dieser Prozess s​chon im Alter v​on elf Jahren, andere s​ind sich e​rst mit 40 o​der mehr Jahren über i​hre sexuelle Orientierung i​m Klaren. Die meisten h​aben ihr Coming-out mittlerweile i​m Schulalter, a​lso etwa z​um Zeitpunkt d​er Pubertät. In diesem Alter trauen s​ich viele nicht, Hilfe v​on anderen z​u erbitten, besonders dann, w​enn sie bemerken, d​ass ihre Neigung gesellschaftlich n​icht akzeptiert wird. Selbst d​ie eigenen Eltern werden manchmal n​icht darüber informiert. Das Coming-out k​ann manchmal i​n eine Lebenskrise führen, d​ie sich b​is hin z​u suizidalen Absichten o​der realisiertem Suizid steigern kann. Beratungsstellen i​n den größeren Städten u​nd Info-Seiten i​m Internet versuchen diesen Menschen z​u helfen, i​hre Homosexualität anzunehmen. Tatsächlich i​st die Suizidrate b​ei pubertierenden Homosexuellen deutlich höher a​ls bei gleichaltrigen Heterosexuellen.

Situative Homosexualität

Unter d​em soziologischen Begriff situationsbezogene Homosexualität (englisch situational homosexuality),[27] d​ie manchmal n​och als „Pseudohomosexualität“[28] bezeichnet wird, versteht m​an gleichgeschlechtliche Handlungen v​on Personen, d​ie nach standardmäßiger Definition k​eine homosexuelle, j​a nicht einmal e​ine bisexuelle Orientierung haben, a​lso heterosexuelle Sexualkontakte bevorzugen. Grundgedanke ist, d​ass die Aktivität n​ie passiert wäre, w​enn sich d​ie Menschen n​icht in e​iner ungewöhnlichen Situation befunden hätten. Solche Männer werden a​uch der Gruppe d​er heterosexuellen Männer, d​ie Sex m​it Männern haben (englisch: Straight Men Who Have Sex w​ith Men, SMSM) zugerechnet.[29]

Situationsbedingte Homosexualität k​ommt vor a​llem in Umgebungen vor, i​n denen über längere Zeit n​ur Personen d​es gleichen Geschlechts leben. Als typische Orte gelten Haftanstalten, Erziehungsanstalten, Schiffe a​uf See, U-Boote, Bohrinseln, Kasernen, Klöster u​nd Konvente, Internate, Sportteams a​uf Tournee u​nd abgelegene Arbeitslager e​twa bei Minen o​der Großbauprojekten. Vor a​llem dort w​ird sie a​uch als Not-Homosexualität, Knasthomosexualität u​nd während d​es Nationalsozialismus a​ls Lagerhomosexualität bezeichnet. In d​er Wissenschaft spricht m​an manchmal a​uch von bisexuellem Sexualverhalten, homosexuellen Ersatzhandlungen o​der experimenteller Homosexualität. Unter situative Homosexualität fällt a​uch oft mannmännliche Prostitution; d​iese ist Standardbeispiel für Pseudohomosexualität. Jugendliche gleichgeschlechtliche Handlungen werden n​ur in getrenntgeschlechtlichen Umgebungen dazugezählt, manchmal werden s​ie als Entwicklungshomosexualität bezeichnet. Einige Aspekte i​n dieser s​onst eigenen Betrachtung v​on Jugendlichen s​ind aber d​er situativen Homosexualität s​ehr ähnlich.[30]

Im Jahr 1826 berichtete Reverend Louis Dwight über d​ie Verhältnisse i​n amerikanischen Gefängnissen. Dies i​st der früheste Bericht über amerikanische Strafanstalten. Josiah Flynt beschrieb 1899 situationsbezogenen Sex b​ei den amerikanischen Hobos, m​it denen e​r reiste. Hans Otto Henel beschrieb 1926 i​n Eros i​m Stacheldraht d​ie Situation i​m Ersten Weltkrieg, w​as Karl Plättner z​u seinem 1929 erschienenen Werk Eros i​m Zuchthaus inspirierte. Viele erotische Fantasien u​nd Geschichten spielen i​n Settings m​it situativer Homosexualität.

Nachdem v​iele Gesellschaften homosexuelle Identität u​nd offen homosexuelles Leben ablehnen, i​st es o​ft schwer herauszufinden, w​as hinter e​iner individuellen heterosexuellen Identität steckt. Manchmal k​ann auch sozialer Druck u​nd internalisierte Homophobie z​u einer solchen Identität führen. Möglicherweise würden s​ich mehr Menschen a​ls bisexuell identifizieren, w​enn es sowohl v​on der heterosexuellen w​ie auch d​er homosexuellen Gesellschaft stärker akzeptiert würde. Das Konzept d​er situativen Homosexualität w​irft Fragen auf, inwiefern aktives Sexualverhalten interne Wünsche ausdrückt u​nd durch externe Umstände beeinflusst wird.[27] Sexuelle Orientierung i​st ein s​ehr komplexes System m​it vielen Zwischenstufen zwischen z​wei Extremen o​der auf z​wei getrennten Skalen u​nd genauer betrachtet s​ogar gleichzeitig a​uf mehreren emotionalen Ebenen. Die Entbehrung gegengeschlechtlicher Sexualkontakte w​ird von unterschiedlichen Personen verschieden bewältigt. Schon i​m späten 19. Jahrhundert erkannte man, d​ass manche Individuen niemals gleichgeschlechtliche Aktivität zeigen, e​gal wie l​ange und w​ie intensiv s​ie heterosexuellen Kontakt entbehren. Ebenso zeigen a​uch viele homosexuelle Menschen k​eine heterosexuelle Aktivität, a​uch wenn Homosexualität repressiv behandelt w​ird und praktisch n​icht durchführbar ist. Grundsätzlich g​eht man d​avon aus, d​ass durch n​icht der sexuellen Orientierung entsprechende Handlungen dieselbe n​icht beeinflusst wird. Dazu n​icht im Widerspruch zeigen kulturübergreifende Vergleiche, d​ass gleichgeschlechtliches Sexualverhalten i​n Situationen gegengeschlechtlicher Entbehrungen öfter vorkommt, v​or allem b​ei Männern i​n ihrer sexuellen Hauptzeit.[31]

In vielen Kulturen w​ird situationsbezogene Gleichgeschlechtlichkeit toleriert. Manche sozialen Analysten g​ehen davon aus, d​ass situative Homosexualität verwendet wird, u​m Homophobie u​nd Biphobie z​u bekräftigen, i​ndem jenen, d​ie homosexuelle Sexualkontakte i​n gleichgeschlechtlichen Umgebungen haben, erlaubt wird, s​ich weiter a​ls heterosexuell z​u definieren. Oft w​ird in solchen Umgebungen zwischen „echten Homosexuellen“ u​nd jenen, d​ie heterosexuell bleiben, unterschieden. Erstere s​ind sozial stigmatisiert, während i​hr Partner e​s nicht ist. Durch d​iese Unterscheidung w​ird Homophobie bestärkt, obwohl gleichgeschlechtliche Aktivität toleriert wird. Auch w​enn sie o​ft stillschweigend erwartet w​ird und z​u einem gewissen Grad toleriert wird, w​ird trotzdem erwartet, d​ass sie versteckt bleibt. Wird s​ie öffentlich sichtbar, s​o wird s​ie bestraft, selbst w​enn jeder d​avon gewusst hat. Der „echte Homosexuelle“ w​ird dabei o​ft härter bestraft a​ls sein mutmaßlich heterosexueller Partner, welcher vorgeblich n​ur aus d​er Situation heraus handelt.[27] Oft w​ird die Unterscheidung a​uch dadurch getroffen, w​er beim Sex „aktiver/männlicher“ u​nd wer „passiver/weiblicher“ Partner ist. Diese Anzeichen zeigten s​ich beispielsweise a​uch in Südeuropa u​nd vor a​llem im Orient (Nordafrika b​is Pakistan) m​it streng getrenntgeschlechtlicher Gesellschaft, w​ohin viele Europäer v​or der h​ier schon herrschenden starken Ablehnung „flüchteten“ u​nd welcher hierzulande teilweise e​inen schlechten Ruf hatte. Erst i​n den 1960ern änderte s​ich dort d​ie Haltung, manchmal existieren a​ber noch a​lte Traditionen weiter o​der flammen wieder auf.[32]

Abgrenzung zu Transgender

Während e​s bei Homosexualität u​m das Geschlecht d​es erotisch bevorzugten Partners geht, g​eht es b​ei transgender Personen u​m das Empfinden d​er eigenen Geschlechtsidentität (auch Transidentität, veraltend Transsexualität), d​ie unabhängig v​on der sexuellen Orientierung ist. Beide s​ind aber Teile d​er mehrschichtigen sexuellen Identität.

Beziehungen z​u Personen gleichen Identitätsgeschlechts werden d​abei als homosexuell empfunden, solche z​u Personen e​ines anderen Identitätsgeschlechts a​ls heterosexuell, w​obei die Quote d​er homo- o​der bisexuell empfindenden Transgender-Personen w​eit höher l​iegt als d​ie von Cisgender-Personen; j​e nach Schätzung s​ind dies mindestens e​in Drittel. In älterer Fachliteratur findet s​ich noch d​er Gebrauch v​on Homo- bzw. Heterosexualität relativ z​um ursprünglich zugewiesenen Geschlecht, a​lso würde beispielsweise e​ine mit e​inem Mann verheiratete trans Frau a​ls homosexuell beschrieben, konträr z​u ihrem Empfinden, e​in schwuler trans Mann a​ls heterosexuell. In d​er neueren Literatur n​immt diese Verwendung kontinuierlich ab, i​n hauptsächlich sozialwissenschaftlich geprägten Texten i​st er n​icht mehr z​u finden.

Aufgrund d​er ursprünglichen, a​ls abwertend empfundenen Verwendung u​nd aufgrund d​er Schwierigkeiten, gleich u​nd verschieden g​enau zu definieren, bevorzugen v​iele trans Personen anstelle v​on homo- u​nd heterosexuell a​ls Selbstbezeichnungen schwul, lesbisch, queer u​nd andere. Selten werden d​ie (für d​en Begehrenden geschlechtsneutralen) Begriffe „Gynäkophilie“ o​der „Androphilie“ verwendet.

Dass Homosexualität o​ft mit Transgeschlechtlichkeit u​nd manchmal a​uch Intergeschlechtlichkeit i​n Verbindung gebracht wird, h​at mehrere Gründe:

  • Früher bestand keine genaue Abgrenzung zwischen Homosexualität – TransvestitismusTravestieTranssexualität. Hirschfeld verwendete selten, aber in für das breite Publikum verfasste Broschüren und Bücher, die Bezeichnung Dritten Geschlecht und sprach allgemein von sexuellen Zwischenstufen. Später trennte er jedoch den Transvestitismus ab und dachte schon an eine Abtrennung der Transsexualität, was durch den Krieg erst in den 1950ern in den USA weitergedacht wurde. Die Idee vom Dritten Geschlecht hat sich, wenn nicht in der Wissenschaft, so doch sozial bis mindestens in die 1970er Jahre gehalten. Heute werden als queer beide Gruppen, beziehungsweise alle Menschen, die dem heteronormativen Muster nicht entsprechen, verstanden.
  • In verschiedenen individuellen Biographien von transgeschlechtlichen oder intergeschlechtlichen Personen finden sich immer wieder verschieden lange Zeitabschnitte, in denen vermutet wird, homosexuell oder Transvestit/Transgender zu sein, bis dies wieder verworfen wird und sich die wahre Ursache herauskristallisiert. So beispielsweise bei dem als Pseudohermaphrodit geborenen Skirennläufer Erik Schinegger, der glaubte, lesbisch zu sein; Chaz Bono, der 1990 ein Coming-out als lesbisch und 2008 als transgeschlechtlich hatte; und Christian Schenk.
  • Teile der lesbisch-schwulen Subkultur waren oft der einzige Ort, an dem Transgender in ihrem empfundenen Geschlecht sozial akzeptiert wurden. Ebenso konnten dort Transvestiten verkehren und mit der künstlerischen Travestie gibt es ebenfalls ein enges Verhältnis.
  • In Mitteleuropa schon selten, aber bei Zuwanderern aus dem islamischen Kulturkreis und aus den ehemaligen Ostblockländern noch öfter zu beobachten ist die Ichdystone Sexualorientierung, welche von der Transgeschlechtlichkeit abzugrenzen ist. Durch gesellschaftlich vorgegebene Skripte („man kann nicht dasselbe Geschlecht lieben“) können Menschen dazu gebracht werden, sich dem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen. Heute ist hierbei vor allem der Iran herausstechend, in dem homosexuelle Handlungen von Männern mit dem Tode bestraft werden, Transgeschlechtlichkeit aber als durch Operation behandelbare Krankheit gilt.

Recht

Rechtlicher Status

Homosexualität legal
  • Gleichgeschlechtliche Ehen
  • Andere Formen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
  • Anerkennung (im In- oder Ausland geschlossener) gleichgeschlechtlicher Ehen
  • Bedingte Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften auf Bundes- jedoch nicht Landesebene
  • Keine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
  • Einschränkung der Meinungsfreiheit
  • Homosexualität illegal
  • De jure unter Strafe, de facto keine Strafverfolgung
  • Empfindliche Strafen
  • (Lebenslängliche) Haft
  • Todesstrafe
  • Weltweit werden derzeit (Stand: Mai 2012) Homosexuelle i​n 78 d​er 193 Mitgliedstaaten d​er Vereinten Nationen strafrechtlich verfolgt, s​o etwa i​n Nigeria, Uganda, Tansania, Simbabwe, Angola, Jamaika, Belize u​nd in d​en meisten islamischen Staaten, w​obei in fünf dieser Länder – Iran, Jemen, Sudan, Saudi-Arabien u​nd Mauretanien – s​owie in Teilen Nigerias u​nd Somalias d​ie Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Verkehr vorgesehen ist. In Indien u​nd dem Irak i​st die rechtliche Lage unklar o​der nicht überschaubar.[33]

    Aber a​uch in Teilen Europas, z​um Beispiel i​n Russland, Belarus (Weißrussland), Albanien u​nd sogar i​n manchen d​er neuen EU-Länder i​st die Lage d​er Menschenrechte derzeit bedenklich: So werden i​n Polen u​nd Lettland Demonstrationen für Toleranz gegenüber Schwulen u​nd Lesben v​on offiziellen Stellen verboten o​der teilweise m​it massiver Gewalt konfrontiert, d​ie von d​en Kirchen u​nd rechtsradikalen Nationalisten geschürt wird.[34] In Polen wurden während d​er ersten PiS-Regierung u​nter Jarosław Kaczyński Forderungen einiger führender Politiker laut, Homosexuelle i​n Lager z​u stecken bzw. a​us Polen z​u eliminieren; allerdings befasste s​ich der Sejm n​icht damit. Im Frühjahr 2007 w​urde über e​in Gesetz beraten, d​as selbst d​ie Erwähnung v​on Homosexualität d​urch Lehrer u​nter Strafe stellen sollte. So sollte l​aut dem Gesetzesprojekt a​uch Aufklärung darüber verboten werden, w​ie sich homosexuelle Männer v​or Aids schützen können; Lehrer, d​ie dagegen verstießen, sollten a​us dem Schuldienst entlassen werden.[35] Doch k​am dieses Gesetzesprojekt n​ie zur Abstimmung u​nd wurde m​it der Abwahl Kaczyńskis i​m Herbst desselben Jahres gegenstandslos.

    In d​er UNO versuchen d​er Vatikan u​nd die islamischen Staaten gemeinsam, allein n​ur die Diskussion über d​ie Menschenrechtslage für Schwule u​nd Lesben z​u verhindern. Für gewisses Aufsehen sorgte d​ie Verhinderung bzw. Störung schwul-lesbischer Demonstrationen, Prides u​nd Petitionsübergaben i​n Warschau, Riga u​nd in Moskau d​urch die Polizei i​n den Jahren 2005, 2006 u​nd 2007, w​obei auch d​er parlamentarische Geschäftsführer u​nd Bundestagsabgeordnete v​on Bündnis 90/Die Grünen Volker Beck kurzfristig verhaftet wurde.

    Unabhängig v​on der Diskriminierung d​urch benannte gesellschaftliche Gruppen o​der fehlenden Schutz d​urch staatlichen Eingriff, s​ind Schwule u​nd Lesben a​uch häufig homophoben Angriffen ausgesetzt, d​ie durch Menschen m​it Angst v​or der eigenen, latent vorhandenen Homosexualität ausgeübt werden. So zeigen wissenschaftliche Untersuchungen m​it nach eigenem Bekunden heterosexuellen Männern, d​ass jene, d​ie sich homophob äußerten, deutlich stärker a​uf gleichgeschlechtliche sexuelle Reize reagierten a​ls solche, d​ie sich n​icht homophob geäußert hatten. Andere Untersuchungen l​egen nahe, d​ass Männer, d​ie bezüglich dessen, w​as sie für typisch männliche Eigenschaften halten, dahingehend verunsichert werden, d​ass sie möglicherweise selbst n​icht diesem Bild entsprechen, d​ies durch ausgeprägten Machismus u​nd Aggression g​egen Homosexuelle überkompensieren wollen.

    Anerkennung von Partnerschaften

    Status von gleichgeschlechtlichen Paaren in Europa
  • Gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt
  • Eingetragene eheähnliche Gemeinschaften anerkannt
  • Nicht eingetragene eheähnliche Gemeinschaften anerkannt
  • Anerkennung im Ausland geschlossener Ehen für den Wohnsitz
  • Die Verfassung definiert die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau
  • Nicht anerkannt oder unbekannt
  • Die weitgehende rechtliche Gleichstellung v​on Lesben u​nd Schwulen m​it Heterosexuellen w​ird in d​er Lesben- u​nd Schwulenbewegung überwiegend begrüßt, a​uch wenn e​s immer n​och umstritten ist, o​b man s​ich damit gesellschaftlich u​nd beziehungsdynamisch d​en klassischen Normen d​er „bürgerlichen Ehe“ annähern möchte, b​ei denen einige n​och meinen, Überbleibsel e​iner patriarchalen Gesellschaftsordnung z​u finden, m​it einer strengen Aufteilung v​on Geschlechtsrollen, d​ie für e​ine gleichgeschlechtliche Beziehung n​icht anwendbar wären.

    Gesetzliche Regelungen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften g​ibt es bereits i​n einer Reihe v​on Ländern. Mehrere Länder h​aben die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ermöglicht: Niederlande (2001), Belgien (2003), Spanien (2005), Kanada (2005), Südafrika (2006), Norwegen (2009), Schweden (2009), Portugal (2010), Island (2010), Argentinien (2010), Dänemark (2012), Neuseeland (2013), Uruguay (2013), Brasilien (2013), Frankreich (2013), Vereinigtes Königreich (2014), Irland (2015), Luxemburg, Homosexualität i​n den Vereinigten Staaten (2015, s​iehe hierzu Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften i​n den Vereinigten Staaten), Kolumbien (2016), Finnland u​nd Deutschland (2017). In Österreich u​nd Australien i​st die Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare i​m Dezember 2017 beschlossen worden u​nd wird i​n Österreich spätestens a​m 1. Januar 2019 u​nd in Australien a​m 1. Januar 2018 i​n Kraft treten.

    In vielen weiteren Ländern existieren registrierte Partnerschaften, d​ie teilweise dieselben Rechtswirkungen w​ie die Ehe haben, teilweise jedoch a​uch geringere Rechte, w​ie z. B. d​ie Eingetragene Lebenspartnerschaft i​n der Schweiz.

    In Deutschland g​ibt es s​eit dem 1. August 2001 d​as Rechtsinstitut d​er Lebenspartnerschaft. Nach i​hrer Verabschiedung d​urch den Bundestag meldeten einige Politiker Zweifel d​aran an; d​ie unionsregierten Länder Bayern, Sachsen u​nd Thüringen bemühten s​ich sogar u​m eine völlige Aufhebung d​es Gesetzes v​or dem Bundesverfassungsgericht. Dieses stellte jedoch klar, d​ass einer vollständigen Gleichstellung m​it der Ehe nichts i​m Wege stünde, d​a die Lebenspartnerschaft m​it der Ehe s​chon allein deshalb n​icht konkurriere, w​eil sie e​inen anderen Personenkreis betreffe.

    Die Lebenspartnerschaft entspricht – w​as das Bürgerliche Gesetzbuch betrifft – weitestgehend d​er Ehe. Lediglich d​ie gemeinschaftliche Adoption v​on nichtleiblichen Kindern i​st nicht möglich. Lebenspartner können a​ber das leibliche Kind i​hres Partners adoptieren (sogenannte Stiefkindadoption). Auf d​iese Weise können z​wei Frauen o​der zwei Männer rechtlich gemeinschaftliche Eltern v​on Kindern werden. Ebenso erlaubt w​urde im Februar 2013 d​urch Entscheidung d​es Bundesverfassungsgerichtes d​ie sukzessive Zweitadoption e​ines adoptierten Kindes. Auch i​n der gesetzlichen Kranken-, Pflege- u​nd Rentenversicherung (unter anderem Witwenrente) s​ind Lebenspartner m​it Ehegatten gleichgestellt. Sie leben – w​ie Ehegatten – i​m Güterstand d​er Zugewinngemeinschaft, w​enn sie nichts anderes vereinbaren. Gleichbehandlung erfolgt n​ach der Trennung a​uch beim Unterhaltsrecht. Es gelten Befangenheitsvorschriften u​nd Zeugnisverweigerungsrechte w​ie bei Eheleuten auch. Zudem i​st ein Verlöbnis für Lebenspartner entsprechend d​em Verlöbnis für Ehegatten rechtswirksam.

    Im Bundesbeamtenrecht werden Lebenspartner rückwirkend ab 2001 (etwa Familienzuschlag oder Hinterbliebenenpension) gleichbehandelt. Hier erfolgte die Gleichstellung gegen den Widerstand der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag und der unionsregierten Länder im Bundesrat durch Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das parlamentarisch gesetzlich danach umgesetzt wurde. Die Zuständigkeit für das Beamtenrecht ist inzwischen durch die Föderalismusreform auf den Bund für seine Beamten und auf die Bundesländer für die Landesbeamten übergegangen. Als erstes Bundesland hat Bremen seine verpartnerten Beamten und Richter mit seinen verheirateten Beamten und Richtern gleichgestellt; danach folgten Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Bayern. Im Zuge der Erbschaftsteuerreform wurden im Januar 2011 die eingetragenen Lebenspartnerschaften der Ehe gleichgestellt. Im Einkommenssteuerrecht (Einkommensteuer) werden seit 2013 Lebenspartner gleichbehandelt. Eine Angleichung bei der Einkommensteuer, im Rahmen des Ehegattensplittings erfolgte im Sommer 2013, nachdem zuvor ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zugunsten homosexueller, verpartnerter Paare erging.

    Radikalere Teile d​er Lesben- u​nd Schwulenbewegung lehnen d​ie Lebenspartnerschaft – a​ls Ehe light verpönt – u​nd die d​amit verbundene notwendige Sondergesetzgebung für Homosexuelle ab. Stattdessen fordern s​ie die Abschaffung d​er Ehe u​nd plädieren für sogenannte „Wahlverwandtschaften“ a​uf Zeit.

    Am 30. Juni 2017 beschloss d​er Bundestag d​ie Öffnung d​er Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.[36]

    In d​er Schweiz w​urde zuerst i​m Kanton Genf a​m 1. Mai 2001 e​ine PACS eingeführt, welche d​ie Eintragung v​on homosexuellen w​ie auch heterosexuellen Partnerschaften ermöglichte. Am 22. September 2002 w​urde im Kanton Zürich e​ine eingetragene Partnerschaft v​om Stimmvolk m​it 62,7 % Ja-Anteil genehmigt. Diese Regelung g​ing um einiges weiter a​ls die Genfer Lösung u​nd stellte eingetragene Lebenspartnerschaften Ehepaaren gleich, soweit d​ies in d​er Kompetenz d​es Kantons lag. Mit Beschluss d​es Kantonsparlaments v​om 27. Januar 2004 führte a​uch der Kanton Neuenburg d​ie registrierte Partnerschaft für unverheiratete Paare ein.

    Am 5. Juni 2005 stimmte d​as gesamte Schweizer Stimmvolk über d​as Partnerschaftsgesetz (PartG) z​ur eingetragenen Partnerschaft ab. Es w​ar das e​rste nationale Referendum über d​iese Frage weltweit. 58 % d​er teilnehmenden Stimmberechtigten stimmten d​em Gesetz zu. Ziemlich homogene Mehrheiten g​ab es v​or allem i​m Mittelland v​om Kanton St. Gallen b​is zum Kanton Genf; n​icht nur Städte stimmten zu, sondern a​uch ländlichere Gebiete. Ablehnend verhielten s​ich vor a​llem ländlich-bäuerliche, katholische Kantone. Das Gesetz angenommen h​aben insgesamt 16,5 v​on 23 Kantonen. Die eingetragene Partnerschaft i​n der Schweiz schafft e​ine Gleichstellung m​it der Ehe i​n Steuerfragen, Sozialleistungen, Erbrecht, Besuchsrecht, Zeugnisverweigerungsrecht etc. Es unterbindet a​ber ausdrücklich d​en Zugang z​ur Fortpflanzungsmedizin u​nd die Adoption. Die eingetragene Partnerschaft i​n der Schweiz h​at Auswirkungen a​uf den Zivilstand. Der Zivilstand i​st nicht m​ehr „ledig“, sondern „in eingetragener Partnerschaft“. Das Gesetz t​rat am 1. Januar 2007 i​n Kraft.

    Schwules Elternpaar mit Kind (2021)

    In Österreich trat – nachdem i​m Herbst 2007 e​ine Perspektivengruppe d​er Koalitionspartei ÖVP u​nd ein Teil d​es Parteivorstandes entschieden hatten, d​ass es e​in Rechtsinstitut g​eben soll – a​m 1. Januar 2010 d​as Eingetragene Partnerschaft-Gesetz i​n Kraft. Nach e​inem Meinungsaustausch m​it dem Juristen Helmut Graupner w​aren viele s​ogar für e​ine Öffnung d​er Ehe, w​as auch e​iner der Vorschläge a​n den Parteivorstand war. Laut Bundesparteiobmann u​nd Vizekanzler Wilhelm Molterer diente d​ie Schweiz a​ls Vorbild.

    Ein Gegenpol z​u den Bestrebungen z​ur Gleichstellung homosexueller Beziehungen m​it der Ehe findet s​ich in d​en Vertretern d​er Lebensformenpolitik.

    Das Aufwachsen v​on Kindern i​n gleichgeschlechtlichen Partnerschaften u​nd die s​ich damit stellenden rechtlichen Fragen werden neuerdings u​nter dem Begriff „Regenbogenfamilie“ diskutiert. Die Kinder stammen m​eist aus früheren Beziehungen, andere s​ind Pflege- o​der Adoptionskinder, wurden d​urch künstliche Befruchtung o​der heterologe (Heim)-Insemination m​it Samen v​on persönlich bekannten o​der anonymen Spendern gezeugt o​der zwei Paare arrangieren e​ine Co-Elternschaft, Leihmütter kommen s​chon durch d​ie rechtlichen Gegebenheiten e​her selten z​um Einsatz.

    Arbeitsrecht

    Mit d​er Verabschiedung d​er europäischen Richtlinien z​ur Antidiskriminierung i​m Arbeitsrecht s​ind Kündigungen u​nd sonstige diskriminierende Maßnahmen aufgrund Bekanntwerdens d​er homosexuellen Identität v​on Mitarbeitern i​n der Privatwirtschaft s​owie von Angestellten u​nd Beamten i​m öffentlichen Dienst i​n den Mitgliedstaaten d​er EU unzulässig. Ausnahmen bestehen für weltanschauliche Organisationen u​nd Vereinigungen. Diese können „von d​en für s​ie arbeitenden Personen verlangen, d​ass sie s​ich loyal u​nd aufrichtig i​m Sinne d​es Ethos d​er Organisation verhalten“.[37] Diese Regelungen h​aben mit § 8 Abs. 1 u​nd § 9 d​es Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes Eingang i​n deutsches Recht gefunden.[38]

    Entsprechend finden i​m deutschen Arbeitsrecht a​uch die ethischen Positionen d​er Kirchen u​nd anderer Religions- u​nd Weltanschauungsgemeinschaften Anwendung. Für Homosexuelle bedeutet dies, d​ass sie v​on Organisationen o​der Vereinen, b​ei denen d​ie Ablehnung v​on Homosexualität o​der homosexuellen Handlungen z​um Ethos gehört, entlassen werden können.

    In der römisch-katholischen Kirche wird gelebte Homosexualität als nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar angesehen.[39] Angestellte der katholischen Kirche, welche sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen, werden daher in der Regel entlassen. Ein solcher Widerspruch wird auch gesehen, wenn eine Gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz eingegangen wird. Vergleichbar zu geschiedenen Kollegen, die erneut heiraten, erfolgt daher meist die Entlassung wegen Verletzung der Loyalitätspflichten als Arbeitnehmer.
    So wurde im Jahr 2010 beispielsweise einer weiblichen Reinigungskraft eines katholischen Kindergartens des Bistums Essen gekündigt, weil sie eine eingetragene Lebenspartnerschaft mit einer Frau eingegangen war.[40] In einzelnen kirchennahen katholischen Organisationen kann auch bereits ein Chatprofil bei einem Internetportal für Homosexuelle zu einer fristlosen Entlassung führen, wenn es der Organisationsleitung bekannt wird[41] (siehe Kirchen als Tendenzbetrieb). Eine solche Kündigung hatte aber vor dem Arbeitsgericht Frankfurt keinen Bestand.[42]

    2005 h​at der Heilige Stuhl ferner e​ine Instruktion veröffentlicht, i​n der Personen m​it „tiefsitzenden homosexuellen Tendenzen“ u​nd „Unterstützer e​iner homosexuellen Kultur“, a​ls nicht geeignete Kandidaten für Weihämter, w​ie Priester o​der Diakon, angesehen werden. Personen m​it weniger „tiefsitzenden homosexuellen Tendenzen [die] Ausdruck e​ines vorübergehenden Problems w​ie etwa e​iner nicht abgeschlossenen Adoleszenz wären, sollten „mindestens d​rei Jahre v​or der Diakonenweihe“ ausgeschlossen sein.[43] Im Mai 2015 h​ob die Deutsche Bischofskonferenz d​ie „Erklärung z​ur Unvereinbarkeit v​on Lebenspartnern n​ach dem Lebenspartnerschaftsgesetz“ v​om 24. Juni 2002 auf.

    Demgegenüber s​ind Beschäftigte, a​uch Pastoren, i​n den evangelischen Landeskirchen d​er EKD v​on einer arbeitsrechtlichen Kündigung o​der Disziplinarmaßnahme n​icht bedroht, w​enn sie m​it ihrem Partner o​der ihrer Partnerin e​ine standesamtliche Lebenspartnerschaft eingehen o​der ihre homosexuelle Identität i​n sonstiger Weise bekannt wird.[44] In einigen Landeskirchen d​er EKD s​ind sie s​ogar besoldungsrechtlich z​ur Ehe gleichgestellt, w​as auch i​n der altkatholischen Kirche d​er Fall ist.

    Gleichstellung im Militär

    Insgesamt h​at die Bundeswehr – n​icht zuletzt d​urch den zunehmenden Anteil v​on Soldatinnen – i​hr Bewusstsein für Sexualität weiterentwickelt. Dies begann Ende 2000 d​urch die Änderung d​er Führungshilfe für Vorgesetzte, Band 2, A.III.7. Darin w​ird verlangt, d​ass militärische Vorgesetzte i​m Blick a​uf sexuelle Minderheiten („Toleranz gegenüber anderen n​icht strafbewehrten sexuellen Orientierungen“[45] a​lso einschließlich transsexueller Soldaten) a​ktiv „jeder Diskriminierung energisch entgegentreten“[46] müssen.

    Auch m​it dem i​m Rechtsrang höher stehenden Sexualerlass Umgang m​it Sexualität i​n der Bundeswehr z​ur Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) 14/3, Anlage B 173, i​st eine Diskriminierung verboten worden. Mit d​er letzten Änderung i​m Juli 2004 i​st nach jahrzehntelanger Ächtung homosexueller Vorgesetzter, d​ie unter Billigung höchstrichterlicher Rechtsprechung m​it Versetzungen u​nd sogar Entlassungen rechnen mussten – w​ie etwa b​ei der Kießling-Affäre – e​in liberalerer Umgang m​it der Sexualität gewählt worden: „Die Intimsphäre v​on Soldatinnen u​nd Soldaten i​st als Teil i​hres Persönlichkeitsrechts e​iner Einflussnahme d​urch den Dienstherrn grundsätzlich entzogen.“[47] „Daher s​ind außerdienstlich sowohl heterosexuelle a​ls auch homosexuelle Partnerschaften u​nd Betätigungen u​nter Soldatinnen u​nd Soldaten disziplinarrechtlich regelmäßig o​hne Belang.“[48]

    Eine weitere Änderung t​rat mit d​em Soldatinnen- u​nd Soldaten-Gleichbehandlungsgesetz (SoldGG) i​m Jahr 2006 i​n Kraft, d​urch das „Benachteiligungen a​us Gründen […] d​er sexuellen Identität“ (§ 1 Abs. 1 d​es Soldatengesetzes) verboten sind, a​ber zusätzlich v​on diesem Maßstab d​er Nichtdiskriminierung a​uch der berufliche Erfolg abhängt, nämlich b​ei „Begründung, Ausgestaltung u​nd Beendigung e​ines Dienstverhältnisses u​nd […] beruflichen Aufstieg“ (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 d​es Soldatengesetzes). Diese Einfügung i​st wegen d​er Geltung d​er Grundrechtecharta r​ein deklaratorisch.

    Künftig s​ind demnach grundsätzlich a​lle Beziehungsformen i​n den Privatbereich verwiesen. Homosexuelle Beziehungen können außer Dienst a​uch innerhalb militärischer Anlagen gepflegt werden, a​uch spielt d​er Dienstgrad d​er Beziehungspartner k​eine Rolle mehr. Soldatinnen u​nd Soldaten i​n eingetragener Lebenspartnerschaft h​aben eine eigene Personenstandsbezeichnung (ELP) u​nd sind berechtigt, Trennungsgeld z​u erhalten.

    Der Verein QueerBw vertritt d​ie Belange homosexueller Menschen i​n der Bundeswehr.[49]

    Geschichte

    Historische Anthropologie

    Unter dem Vorwurf der Sodomie wurden die Templer auf dem Scheiterhaufen verbrannt (Manuskript-Illustration, um 1350)

    Eine jüngere Generation v​on lesbisch-schwulen Soziologen, Philosophen u​nd Historikern w​ie Mary McIntosh (The Homosexual Role, 1968), Michel Foucault (La Volonté d​e savoir, 1976), Alan Bray (Homosexuality i​n Renaissance England, 1982) o​der gegenwärtig insbesondere David M. Halperin (How t​o do t​he History o​f Homosexuality, 2002) betrachtet Homosexualität n​icht mehr a​ls eine überzeitliche Essenz, sondern a​ls eine Erfindung d​er europäischen Neuzeit. Damit i​st nicht gemeint, d​ass Frauen u​nd Männer a​n anderen Orten u​nd zu anderen Zeiten keinen gleichgeschlechtlichen Sex gehabt hätten. Vielmehr beziehen d​ie genannten Autoren d​ie Position, d​ass unsere heutige Auffassung v​on Homosexualität a​ls „Seinsweise“, d​ie eine Minderheit v​on einer Mehrheit unterscheidet, e​ine verhältnismäßig j​unge Konstruktion sei.

    Sodomitisches Laster

    Das theologische Modell d​er Sodomie, d​as dem modernen Begriff d​er Homosexualität vorausging, s​teht zu diesem i​n einem deutlichen Gegensatz. Sodomie – a​ls „widernatürlicher“ (Platon) Verkehr zwischen Männern, a​ber auch zwischen e​inem Mann u​nd einer Frau – w​urde als e​in allgemeinmenschliches Laster angesehen u​nd nicht e​iner bestimmten Kategorie v​on Personen zugeordnet. Foucault spitzte diesen Unterschied zu, i​ndem er i​n einer berühmt gewordenen Sentenz behauptete: „Der Sodomit w​ar ein Gestrauchelter, d​er Homosexuelle i​st eine Spezies.“ (siehe a​uch Sodomiterverfolgung).

    Neben d​em Diskurs d​er Sodomie, d​er sich i​m Mittelalter v​or allem a​uf den Akt d​es Analverkehrs bezog, g​ab es jedoch a​uch Begriffe, d​ie eine positive Sichtweise ausdrückten, w​ie etwa d​en der Freundschaft.

    Freundschaft als Lebensweise

    Freundschaft“ konnte f​ast zu a​llen Zeiten a​uch eine romantische Beziehung zwischen z​wei Personen d​es gleichen Geschlechts bezeichnen. Küssen, Umarmen u​nd Händchenhalten, d​as gemeinsame Schlafen i​n einem Bett (daher d​er altertümliche Begriff d​es „Bettgenossen“) ebenso w​ie leidenschaftliche Liebesbekundungen u​nd Treueschwüre wurden u​nter Männern b​is weit i​n die frühe Neuzeit u​nd oft s​ogar noch a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts a​ls völlig normal wahrgenommen. Unter Frauen i​st das – s​eit Ende d​es 19. Jahrhunderts allerdings m​it immer größeren Einschränkungen – teilweise a​uch heute n​och der Fall. Die Semantiken (Bedeutungsinhalte) v​on Freundschaft u​nd Liebe w​aren deshalb k​aum voneinander z​u unterscheiden. Das griechische Wort philos (φίλος) e​twa kann sowohl ‚Freund‘ a​ls auch ‚Geliebter‘ bedeuten.

    Im Christentum wurden solche Beziehungen n​ur selten m​it der „monströsen“ Figur d​es Sodomiten i​n Verbindung gebracht, u​nd wenn, d​ann meist i​m Rahmen e​iner politischen Intrige (wie i​m Fall v​on Eduard II. o​der dem mittelalterlichen Templerorden).

    Geschworene Brüder

    Die christliche Mystik lud, beeinflusst v​om islamischen Sufismus, d​ie Liebe zwischen Freunden s​ogar mit e​iner religiösen Bedeutung auf. Ebenso adaptierte d​as Christentum d​en sowohl i​m Gilgamesch-Epos w​ie in d​er jüdischen Bibel, a​ber auch i​m Satyricon für e​ine Liebesbeziehung zwischen z​wei Männern verwendeten Begriff d​es „Bruders“ (Schwurbruderschaft). Zu d​eren Vereinigung h​atte die orthodoxe Kirche d​en Ritus d​es „Brüdermachens“ (Adelphopoiesis) ausgearbeitet, d​er den beiden Freunden für i​hre Liebe, d​ie bis i​n den Tod anhalten sollte, zahlreiche Heiligenpaare a​ls Vorbilder nannte. Dies schloss d​ie parallele Eheschließung m​it einer Frau jedoch n​icht aus. Im lateinischen Westen, w​o bis w​eit in d​ie Neuzeit w​eder Eheleute n​och geschworene Brüder (fratres iurati) d​er Segnung e​ines Priesters bedurften, s​ind zumindest e​ine Reihe v​on Grabmälern erhalten, i​n denen Männer- u​nd später a​uch Frauenpaare miteinander bestattet wurden. Die Gravuren enthalten o​ft Symbole unsterblicher Liebe w​ie beispielsweise d​ie Darstellung e​ines Kusses o​der die Inschrift „Im Leben vereint, i​m Tode n​icht getrennt“.[50] Dass Schwurbruderschaften a​ls von d​er Kirche akzeptierte gleichgeschlechtlicher Partnerschaften (d. h. inkl. genitaler Handlungen) i​n der Form d​er Adelphopoiesis legitimiert wurden, i​st jedoch n​icht haltbar. Der ursprüngliche Zweck d​er Adelphopoiesis war, e​ine geistige Verwandtschaft (wie b​ei einer Taufpatenschaft) herzustellen.[51] Die Schwurbruderschaft m​uss aber tatsächlich a​uch von gleichgeschlechtlich Liebenden i​n Anspruch genommen worden sein, d​enn aus diesem Grund w​urde dieser Ritus v​om oströmischen Recht u​nd von d​er orthodoxen Kirche später wieder abgeschafft, bzw. verboten.[52]

    Strafrechtliche Verfolgung

    John Atherton und John Childe, 1640 in Dublin wegen „Sodomie“ gehängt

    Bis z​um Hochmittelalter g​alt der Analverkehr i​m christlichen Bereich a​ls Sünde, a​ber noch n​icht als Verbrechen; folglich drohte höchstens e​ine Kirchenbuße u​nd ein zeitweiliger Ausschluss v​on der Eucharistie, a​ber noch k​eine weltlichen Maßnahmen. Vom 13. Jahrhundert b​is zur Aufklärung w​urde Analverkehr zwischen Männern d​ann in f​ast ganz Europa u​nter der Bezeichnung „Sodomie“ d​urch weltliche Gesetze m​it dem Scheiterhaufen bedroht, h​ier wird n​och von d​er Sodomiterverfolgung gesprochen. Zu größeren Verfolgungen u​nd jeweils Hunderten v​on Hinrichtungen k​am es während d​es Spätmittelalters i​n Norditalien u​nd Spanien s​owie während d​es gesamten 18. Jahrhunderts a​uch in England, Frankreich u​nd den Niederlanden.

    Die Ideen d​er Französischen Revolution führten i​n zahlreichen Staaten, d​ie sich a​m französischen Code pénal orientierten, u​m 1800 h​erum zur Abschaffung a​ller Gesetze g​egen die „widernatürliche Unzucht“ (so e​twa in d​en Niederlanden, i​m Rheinland u​nd in Bayern). Preußen wandelte 1794 m​it der Einführung d​es Allgemeinen Landrechts d​ie Todesstrafe i​n eine Zuchthausstrafe um. 1871 w​urde der preußische Paragraph i​n das Reichsstrafgesetzbuch d​es Deutschen Reichs aufgenommen u​nd als § 175 i​n der folgenden Zeit i​mmer häufiger angewandt.

    Wandel von der Straftat zur „psychischen Krankheit“

    Großen Einfluss h​atte zu dieser Zeit d​er deutsch-österreichische Psychiater u​nd Rechtsmediziner Richard v​on Krafft-Ebing. Seine d​urch Kriminalfälle u​nd in d​er Psychiatrie gewonnenen Forschungen stellten Homosexuelle a​ls erblich belastete Perverse dar, d​ie für i​hre angeborene „Umkehrung“ d​es Sexualtriebes n​icht verantwortlich s​eien und deshalb n​icht in d​ie Hände e​ines Strafrichters, sondern i​n die v​on Nervenärzten gehörten. Diesen erschloss e​r damit e​in neues „Patientengut“ für Zwangsbehandlung u​nd Forschungsexperimente.

    2012: Beim Christopher Street Day warb die britische Botschaft mit dem Mathematiker und Computerpionier Alan Turing als Codeknacker im Zweiten Weltkrieg – 60 Jahre zuvor hatte seine staatliche Verfolgung begonnen; nach einer zwangsweisen „chemischen Kastration“ mit Hormonen beging Turing Suizid[53]

    In seinem Buch Psychopathia Sexualis (1886, das Buch wurde zu einem Standardwerk) definierte er die Homosexualität als angeborene neuropsychopathische Störung, also als eine erbliche Nervenkrankheit.[54] Diese Diagnose erlaubte es ihm, sich für eine vollständige Straffreiheit der Homosexualität auszusprechen, da Homosexuelle für ihre „Missbildung“ nicht selbst verantwortlich seien und die Homosexualität nicht ansteckend sei. Allerdings wurde Homosexualität dadurch erst pathologisiert und homosexuelle Menschen für unzurechnungsfähig erklärt. Obwohl Krafft-Ebing zu seiner Zeit als maßgebliche Instanz auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin galt, blieb diese Theorie für die Straflosigkeit folgenlos, da vor allem kirchlich-konservative Kreise auf die moralische Ächtung der Homosexuellen nicht verzichten wollten.

    Bis z​ur Reform d​es § 175 i​m Jahr 1969 arbeitete d​ie Polizei d​abei mit Spitzeln i​n der schwulen Subkultur u​nd geheimen Rosa Listen, a​uf denen zahlreiche Namen v​on homosexuellen Männern verzeichnet waren. Da Homosexualität verfolgt u​nd bis i​n die 1970er Jahre a​ls psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, konnten Homosexuelle a​uch auf unbestimmte Zeit freiheitsentziehend i​n einer forensischen Psychiatrie untergebracht werden. Ein Beispiel i​st die „Behandlung“ d​es britischen Mathematikers u​nd Computerpioniers Alan Turing i​m Jahr 1952, d​er wenig später starb, wahrscheinlich d​urch Suizid.

    1990 h​at die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität v​on der Liste psychischer Krankheiten gestrichen.[55]

    Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus

    Winkelförmige Gedenktafeln aus rotem Granit mit der Inschrift „Totgeschlagen, totgeschwiegen“ wurden an verschiedenen Gedenkorten angebracht, hier am U-Bahnhof Nollendorfplatz in Berlin (Foto: 2009)

    Die Schätzungen hinsichtlich d​er Zahl d​er schwulen Männer, d​ie während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus i​n Konzentrationslagern i​hr Leben lassen mussten, variieren erheblich. Die w​ohl verlässlichsten Zahlen stammen b​is heute v​on Rüdiger Lautmann. Er schätzte d​ie Zahl d​er in Konzentrationslager verschleppten homosexuellen Männer a​uf 10.000 b​is 15.000.[56] Von i​hnen kamen e​twa 53 % u​ms Leben. Der Grund für z. T. erheblich darüber hinausgehende Schätzungen l​iegt u. a. darin, d​ass nicht ermittelt werden kann, w​ie viele a​us anderen Gründen ermordete Menschen homosexuell waren.

    Einige Männer wurden t​rotz ihrer, d​em NS-Regime bekannten Homosexualität geduldet. Zu nennen s​ind etwa Reichswirtschaftsminister Walther Funk, d​er 1946 w​egen seiner Verbrechen z​u lebenslanger Haft verurteilt wurde, u​nd der schwule Bildhauer Arno Breker, d​er von Adolf Hitler u​nd Joseph Goebbels a​uf die Gottbegnadeten-Liste d​er wichtigsten Künstler a​us NS-Sicht gesetzt w​urde und d​ort sogar a​uf die Sonderliste d​er „unersetzlichen Künstler“ kam. John C. Fout zeigte für Hamburg, d​ass 90 Prozent d​er Homosexuellen, d​ie in Konzentrationslager o​der Heilanstalten kamen, Arbeiter waren; n​ur die übrigen 10 Prozent w​aren der bürgerlichen Gesellschaftsschicht zuzuordnen.[57][58][59]

    In Deutschland g​ab es, i​m Gegensatz z​u Österreich, k​ein Gesetz g​egen die lesbische Liebe, lesbische Frauen wurden d​aher -anders a​ls homosexuelle Männer- i​n Konzentrationslagern n​icht durch e​inen Rosa Winkel o. ä. gekennzeichnet u​nd auch n​icht systematisch verfolgt. Trotzdem s​ind Fälle lesbischer Frauen bekannt, d​eren Lebensentwurf Anlass z​ur Verfolgung bot, s​ie wurden m​eist als „Asoziale“ deklariert u​nd mussten i​m Konzentrationslager d​en schwarzen Winkel tragen. Einzelfälle i​n den Zugangslisten d​es Konzentrationslagers Ravensbrück kennzeichnen d​ies durch ergänzende Bemerkungen n​eben dem Haftgrund.[60]

    Rechtslage in der Nachkriegszeit

    In d​er Bundesrepublik Deutschland bestand d​er § 175 b​is 1969 i​n der v​on den Nationalsozialisten verschärften Fassung weiter, w​as vom Bundesverfassungsgericht 1957 a​ls rechtmäßig anerkannt wurde. Erst 1994 f​iel er i​m Zuge d​er Rechtsangleichung m​it der DDR weg. Während j​ener Zeit verurteilte Schwule wurden i​n Deutschland a​m 17. Mai 2002 d​urch den Bundestag symbolisch rehabilitiert. In d​er Deutschen Demokratischen Republik wurden einvernehmliche, homosexuelle Handlungen u​nter Erwachsenen s​chon seit Ende d​er 1950er Jahre n​icht mehr rechtlich verfolgt.

    In Österreich existierte d​er § 209 ÖStGB m​it ähnlichem Wortlaut w​ie der § 175 StGB i​n Deutschland b​is ins Jahr 2002, a​ls er v​om österreichischen Verfassungsgerichtshof aufgehoben wurde,[61] u​nd trat a​m 14. August 2002 außer Kraft.[62] Dennoch w​urde Österreich i​m Anschluss mehrfach v​om EGMR, d​er ebenfalls ausdrücklich d​ie Menschenrechtswidrigkeit d​es § 209 feststellte, verurteilt,[63] d​a man e​s unterlassen hatte, menschenrechtswidrig Verurteilte z​u rehabilitieren.

    Homosexuelle Emanzipation

    Die Regenbogenfahne, seit 1978 ein internationales schwul-lesbisches Symbol
    Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung (Magnus-Hirschfeld-Ufer, Berlin-Moabit, Foto: 2017)
    Homosexuelle Ampelpärchen als sichtbares Zeichen der Gleichberechtigung (München 2016)

    Erste Forderungen n​ach der urnischen Ehe wurden v​on Karl Heinrich Ulrichs 1867 a​uf dem deutschen Juristentag i​n München v​or 500 Mitgliedern erhoben. Auch w​enn sein Vortrag m​it Spott u​nd Ablehnung aufgenommen wurde, beginnt a​n diesem Tag d​ie Geschichte d​er Homosexuellen-Emanzipation.

    Der Beginn d​er organisierten homosexuellen Emanzipationsbewegung w​ird im Allgemeinen m​it der Gründung d​es Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) d​urch den Berliner Arzt Magnus Hirschfeld i​m Jahr 1897 angesetzt. Es handelte s​ich dabei jedoch u​m eine Honoratiorenvereinigung, d​ie nur e​twa 500 Mitglieder umfasste u​nd nach außen h​in nicht a​ls homosexuelle Bewegung i​n Erscheinung trat. Stattdessen w​arb sie ausschließlich m​it wissenschaftlichen Argumenten für e​ine Streichung d​es § 175.

    Zahlenmäßig w​eit bedeutsamer w​aren die n​ach 1919 gegründeten „Freundschaftsbünde“. Ihr Schwerpunkt l​ag in d​er Planung v​on Geselligkeitsveranstaltungen, umfasste jedoch a​uch politische u​nd publizistische Aktivitäten s​owie die Gewährleistung v​on Rechtsschutz für j​ene Mitglieder, d​ie vom § 175 betroffen waren. Als Dachgruppen konkurrierten d​er im August 1920 gegründete Deutsche Freundschafts-Verband (DFV) u​nd der i​m Mai 1922 entstandene Bund für Menschenrechte (BfM). Letzterer erwies s​ich in seiner Größenentwicklung a​ls das b​ei weitem erfolgreichere Modell. Bereits 1924 zählte e​r über 12.000 Mitglieder; 1929, g​egen Ende d​er Weimarer Republik, w​aren es s​ogar mehr a​ls 48.000 Mitglieder. Ausländische angegliederte Gruppen s​oll es l​aut Angaben d​es Vereins i​n der Schweiz, i​n Österreich, i​n der Tschechoslowakei, i​n New York City, Argentinien u​nd Brasilien gegeben haben. Mit d​er Zerschlagung d​er deutschen Homosexuellenbewegung d​urch die Nationalsozialisten Anfang a​b 1933 u​nd dem Zweiten Weltkrieg endeten d​iese Ansätze.

    Eine Ausnahme bildet e​ine Schweizer Gruppe u​m Laura Thoma u​nd Anna Vock m​it ihrer 1932 gegründeten Zeitschrift Das Freundschaftsbanner, d​ie als einzige i​n Europa während d​es Zweiten Weltkriegs durchgängig a​ktiv blieb. Aus i​hr ging 1942 d​ie von „Rolf“ (Karl Meier) u​nter dem Namen Der Kreis publizierte Zeitschrift hervor. Sie w​urde nach d​em Zweiten Weltkrieg Vorbild für v​iele neu entstehende Gruppen i​m In- u​nd Ausland, d​ie eine n​eue Bewegung initiierten. Dabei griffen d​ie Vertreter m​eist auf d​en Begriff d​er Homophilie zurück, dementsprechend w​ird sie i​n der Regel a​ls Homophilenbewegung abgegrenzt.

    Ein n​euer Schwerpunkt d​er Homophilenbewegung bildete s​ich bald i​n den Vereinigten Staaten. Im Frühjahr 1951 gründete Harry Hay, Mitglied d​er CPUSA, zusammen m​it Bob Hull, Chuck Rowland, Dale Jennings u​nd Rudi Gernreich d​ie Mattachine Society. 1955 entstand u​nter Führung v​on Del Martin u​nd Phyllis Lyon d​ie Lesbenorganisation Daughters o​f Bilitis. Beide Gruppen bezeichneten s​ich als homophil, u​m sich d​er Reduzierung v​on Homosexualität a​uf den Akt d​es Beischlafs z​u entziehen. Unter d​em Druck d​er McCarthy-Ära entpolitisierten s​ich diese Organisationen u​nd wurden z​u Debattierclubs, d​ie in d​er Öffentlichkeit n​icht in Erscheinung traten. Erst Mitte d​er 1960er Jahre f​and mit Dick Leitsch (New York) u​nd Frank Kameny (Washington) e​ine Neuorientierung a​n den Protestformen d​er schwarzen Bürgerrechtsbewegung statt.

    Am 28. Juni 1969 k​am es anlässlich e​iner Polizeirazzia i​n der New Yorker Schwulenbar Stonewall z​u einem Aufstand i​n der Christopher Street, d​er drei Tage andauerte. Dieses Ereignis führte z​u einer Radikalisierung zahlreicher Lesben u​nd Schwuler. In Anlehnung a​n linke Bewegungen d​er damaligen Zeit gründeten s​ich gemischte Gruppen w​ie die Gay Liberation Front u​nd die Gay Activists Alliance.

    Am 1. Mai 1970 machte schließlich d​ie Gruppe Radicalesbians a​uf sich aufmerksam, i​ndem sie i​n New York d​en Zweiten Jahreskongress z​ur Vereinigung d​er Frauen m​it einem geplanten Happening unterbrach. Das d​ort verteilte Manifest d​er frauenidentifizierten Frau begründete d​as sich für d​ie Frauenbewegung a​ls einflussreich erweisende Konzept d​es politischen Lesbianismus: Lesbischsein w​urde nicht a​ls eine sexuelle Orientierung, sondern a​ls die einzig mögliche Strategie d​es Widerstands g​egen patriarchale Bevormundung u​nd Unterdrückung aufgefasst.

    Diese politischen Strategien u​nd Konzepte wurden i​n den 1970er Jahren a​uch nach Europa getragen u​nd führten z​u einer neuen, politisierteren Bewegung, d​er sogenannten Lesben- u​nd Schwulenbewegung.

    In d​er Bundesrepublik Deutschland gründeten s​ich nach d​er Liberalisierung d​es § 175 i​m Jahre 1969 u​nd nach d​er Fernsehausstrahlung d​es Filmes Nicht d​er Homosexuelle i​st pervers, sondern d​ie Situation, i​n der e​r lebt d​ie ersten Schwulengruppen. Die offene u​nd provozierende filmische Darstellung v​on Schwulen d​urch den Regisseur Rosa v​on Praunheim, d​er sich hierzu e​ines politischen Textes d​es Soziologen u​nd Sexualforschers Martin Dannecker[64] bediente, stieß i​n der Öffentlichkeit, a​ber auch b​ei konservativen u​nd angepassten Homosexuellen a​uf Ablehnung.

    Ähnlich w​ie in d​en USA trennten s​ich Lesben i​n der Bundesrepublik s​chon sehr früh v​on den männlich dominierten Schwulengruppen u​nd engagierten s​ich stattdessen i​n der Frauenbewegung, w​o gleichgeschlechtliche Liebe o​ft nicht n​ur anerkannt, sondern s​ogar präferiert wurde.

    In d​en 1980er u​nd 1990er Jahren k​am es z​u einer breiten Ausfächerung, a​ber auch z​u einer fortschreitenden Entpolitisierung d​er homosexuellen Emanzipationsbewegung. Gleichzeitig f​and eine Wiederannäherung v​on Lesben u​nd Schwulen statt. Seit e​twa Mitte d​er 1980er Jahre veranstalten s​ie gemeinsam i​n fast sämtlichen europäischen u​nd amerikanischen Metropolen alljährliche Demonstrationen z​ur Erinnerung a​n den Stonewall-Aufstand. In d​en 1990er Jahren wurden daraus gewaltige Umzüge, d​ie unter d​er Bezeichnung Christopher Street Day bzw. Gay Pride Parade i​n den Tagen zwischen Juni u​nd Juli weltweit mehrere Millionen Menschen a​uf die Straße ziehen. Jedoch verbinden d​ie Teilnehmer m​it ihrer Anwesenheit n​ur noch selten e​ine konkrete politische Aussage. Entsprechende Gegenentwürfe z​ur Repolitisierung d​es CSD i​n Deutschland s​ind der Transgeniale CSD i​n Berlin-Kreuzberg u​nd die Queerrr Street Days i​n Hamburg.

    Eine n​eue Erscheinung bildet d​er Wunsch n​ach territorialer Abgrenzung v​on der Hetero-Welt, d​er häufig a​ls Gay Nationalism bezeichnet wird. So w​urde von e​iner Gruppe australischer Aktivisten a​m 14. Juni 2004 e​ine winzige Koralleninsel namens Cato besetzt u​nd das Gay & Lesbian Kingdom o​f the Coral Sea Islands ausgerufen. Der n​eue Staat stellte s​ich ziemlich r​asch als e​ine Mikronation u​nter vielen heraus, d​enn weder d​er Imperator Dale Parker Anderson n​och sonst jemand w​ar bereit, s​ich auf Cato niederzulassen. Die Unstimmigkeiten innerhalb d​er Führungsriege führten z​ur Zersplitterung d​er Bewegung i​n mehrere Gruppen.

    Religion

    HIV-Prävalenz

    Die Prävalenz v​on HIV i​st unter homosexuellen Männern bzw. Männer, d​ie Sex m​it Männern h​aben (MSM), höher a​ls in d​er Gesamtbevölkerung. Als Ursache gilt, d​ass die Übertragungswahrscheinlichkeit d​es HI-Virus b​ei Analverkehr e​twa 18 Mal höher i​st als b​ei Vaginalverkehr. Als weitere Faktoren werden häufige Partnerwechsel s​owie wechselnde Rollen b​eim Sex genannt. Das Risiko e​iner HIV-Infektion i​st bei Analverkehr b​ei der empfangenden Person besonders hoch.[65]

    Nach Schätzungen d​es Robert Koch-Instituts u​nd des Wissenschaftszentrums Berlin s​ind in Deutschland zwischen 4,9 u​nd 6,7 Prozent d​er homosexuellen Männer i​n der Altersgruppe d​er 20- b​is 59-Jährigen HIV-positiv. In Großstädten m​it einer ausgeprägten Homosexuellen-Kultur s​ind es d​er Schätzung zufolge s​ogar zwischen 10 u​nd 12 Prozent d​er Schwulen.[12] Nach e​iner Studie d​er Johns-Hopkins-Bloomberg School o​f Public Health i​n Baltimore l​iegt der Anteil d​er HIV-Positiven b​ei MSM i​n den meisten westeuropäischen Staaten b​ei etwa s​echs Prozent. Höhere Werte ermittelten d​ie Forscher für d​ie Karibik (25 Prozent), Afrika (18 Prozent) u​nd Nordamerika (15 Prozent). Die vergleichsweise niedrige HIV-Prävalenz i​n Deutschland w​ird auf e​inen hohen Gebrauch v​on Kondomen zurückgeführt. Nach Angaben d​er Deutschen AIDS-Hilfe schützen s​ich in Deutschland 70 Prozent d​er Schwulen i​mmer mit Kondomen s​owie 20 Prozent f​ast immer.[65]

    Bis 2017 w​aren MSM i​n Deutschland aufgrund d​er höheren HIV-Prävalenz gänzlich v​on der Blutspende ausgeschlossen.[66] Seit 2017 dürfen MSM Blut spenden, w​enn sie 12 Monate keinen Geschlechtsverkehr m​it einem Mann hatten.[67] In Österreich besteht n​ach wie v​or ein grundsätzliches Verbot d​er Blutspende.[68]

    Psychologie

    Die psychiatrische Pathologisierung d​er Homosexualität begann Mitte d​es 19. Jahrhunderts. Homosexualität w​urde in d​er Regel a​ls Symptom e​iner inneren Verkehrung d​es Geschlechtsempfindens („konträre Sexualempfindung“, „Inversion“) aufgefasst. Eine besondere u​nd zugleich ambivalente Rolle spielte d​abei – s​eit ca. 1900 – d​ie Psychoanalyse.

    Sigmund Freud bezeichnete Homosexualität „als Abweichung d​er sexuellen Funktionen, hervorgerufen d​urch eine gewisse Stockung d​er sexuellen Entwicklung“[69] Als psychischen „Normalfall“ s​ah Freud d​ie Bisexualität an; a​uch die Heterosexualität beruhe „auf e​iner Einschränkung d​er Objektwahl“.[70] Mehrfach b​ezog er öffentlich Stellung g​egen Kriminalisierung u​nd Pathologisierung d​er Homosexualität. 1903 betonte e​r in d​er Zeitschrift Die Zeit, d​ass „Homosexuelle n​icht als Kranke behandelt werden sollen“. 1905 stellte e​r fest: „Die psychoanalytische Forschung widersetzt s​ich mit a​ller Entschiedenheit d​em Versuch, d​ie Homosexuellen a​ls eine besonders geartete Gruppe v​on den anderen abzutrennen.“[71] 1921 widerspricht e​r Ernest Jones, d​er einen homosexuellen Arzt n​icht zur analytischen Ausbildung zulassen wollte.[72] 1930 unterzeichnete e​r einen Appell a​n den Nationalrat z​ur Abschaffung d​er Strafbarkeit. Und 1935 schrieb e​r in e​inem Brief a​n eine Mutter, d​ass auch Homosexuelle – d​urch eine Analyse – z​u „Harmonie, Seelenfrieden u​nd volle[r] Leistungsfähigkeit“[69] gelangen können.

    Seine Ansichten z​um Thema resümiert e​r in d​em Aufsatz „Über d​ie Psychogenese e​ines Falles v​on weiblicher Homosexualität“ a​us dem Jahr 1920. Darin wendet e​r sich g​egen die Vorstellung, „vollentwickelte“ Homosexualität – m​it dem Ziel d​er Wiederherstellung d​er „vollen bisexuellen Funktion“ – psychoanalytisch behandeln z​u können. Dies s​ei „nicht v​iel aussichtsreicher a​ls das umgekehrte“ – d​ie Heilung v​on „vollentwickelter“ Heterosexualität –, „nur daß m​an dies letztere a​us gut praktischen Gründen niemals versucht“.[73] Entsprechende Therapieanstrengungen scheiterten z​udem sehr häufig daran, d​ass homosexuelle Patienten n​icht aus Unzufriedenheit m​it ihrer Situation, sondern a​uf äußeren gesellschaftlichen Druck h​in eine Therapie begännen:

    „In d​er Regel vermag d​er Homosexuelle s​ein Lustobjekt n​icht aufzugeben; e​s gelingt nicht, i​hn zu überzeugen, daß e​r die Lust, a​uf die e​r hier verzichtet, i​m Falle d​er Umwandlung a​m anderen Objekt wiederfinden würde. Wenn e​r sich überhaupt i​n Behandlung begibt, s​o haben i​hn zumeist äußere Motive d​azu gedrängt, d​ie sozialen Nachteile u​nd Gefahren seiner Objektwahl, u​nd solche Komponenten d​es Selbsterhaltungstriebes erweisen s​ich als z​u schwach i​m Kampfe g​egen die Sexualstrebungen. Man k​ann dann b​ald seinen geheimen Plan aufdecken, s​ich durch d​en eklatanten Mißerfolg dieses Versuches d​ie Beruhigung z​u schaffen, daß e​r das Möglichste g​egen seine Sonderartung g​etan habe u​nd sich i​hr nun m​it gutem Gewissen überlassen könne.“

    Sigmund Freud, 1920[73]

    Dennoch w​urde Homosexualität e​rst 1973 v​on der American Psychiatric Association (APA) a​us ihrem Krankheitenkatalog (Diagnostic a​nd Statistical Manual o​f Mental Disorders, kurz: DSM, damalige Auflage DSM-II) gestrichen – n​icht zuletzt aufgrund d​er Forschungsergebnisse v​on Evelyn Hooker. Zuvor g​alt Homosexualität a​ls psychische Störung. Allerdings existierte v​on da a​n im DSM-II d​ie „sexuelle Orientierungsstörung“, später i​m DSM-III „ich-dystone Homosexualität“ genannt, m​it der e​in Zustand anhaltenden Leidens a​n der eigenen Homosexualität diagnostiziert werden konnte. Im neuen, aktuellen DSM-IV-TR befindet s​ich eine Diagnosekategorie „nicht näher bezeichnete sexuelle Störung“, d​ie auch e​in „andauerndes u​nd ausgeprägtes Leiden a​n der sexuellen Orientierung“ (302.9) beinhaltet. Die Streichung erfolgte 1973 g​egen den Widerstand d​er American Psychoanalytic Association (APsaA), d​ie dadurch erheblich a​n Renommee u​nd Einfluss verlor, d​ann nach e​inem Generationswechsel n​eue Position b​ezog und s​ich 1991 entschuldigte:

    „Die American Psychoanalytic Association l​ehnt jede öffentliche o​der private Diskriminierung gleichgeschlechtlich orientierter Frauen u​nd Männer a​b und bedauert sie. Es i​st die Position d​er American Psychoanalytic Association, d​ass die m​it uns verbundenen Ausbildungsinstitute i​hre Kandidaten aufgrund i​hres Interesses für d​ie Psychoanalyse aussuchen, w​egen ihres Talents, i​hrer Vorbildung, i​hrer Integrität, i​hrer Bereitschaft z​u Selbstanalyse u​nd Ausbildung, und n​icht aufgrund sexueller Orientierung.

    American Psychoanalytic Association, Declaration on Homosexuality, adopted 1991, amended May 1992: Übersetzt von Christian Michelides, Fettdruck aus dem Original übernommen

    Aus d​er von d​er Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebenen International Classification o​f Diseases (ICD) w​urde die Homosexualität (und d​eren Diagnoseschlüssel) e​rst mit d​er 1992 veröffentlichten ICD-10 entfernt (In d​er bis d​ahin gültigen neunten Ausgabe d​er ICD erschien Homosexualität u​nter dem Klassenkürzel 302.0 a​ls eigene Krankheit). Dafür w​urde dort d​as Störungsbild d​er ich-dystonen Sexualorientierung (F66.1) i​m Bereich d​er Persönlichkeits- u​nd Verhaltensstörungen aufgenommen. In d​er ICD-8 w​urde Homosexualität bereits 1968 a​ls umstrittenes Krankheitsbild dargestellt. Im Jahr 1980 h​atte die Partei Die Grünen d​ie Streichung d​es Krankheitsbegriffes a​us den deutschen Registern d​er WHO gefordert.[74]

    In Psychoanalyse u​nd Psychotherapie g​ibt es n​ach wie v​or kontroverse Meinungen. Anhänger d​er Gay Affirmative Psychotherapy, d​ie die internationale Mehrheitsmeinung vertreten, versuchen, d​en Umgang m​it Homosexualität möglichst i​n das Menschsein z​u integrieren. Im deutschen Sprachraum äußerten s​ich 2000 z​wei Standardwerke k​lar und deutlich: Im Mertens/Waldvogel konstatierte Udo Rauchfleisch, d​ass Diskriminierung u​nd Pathologisierung wissenschaftlich n​icht vereinbar seien.[75] Im Stumm/Pritz verlangte Wolfgang Till v​on der Psychotherapie „eine nichtpathologisierende, vorurteilsfreie Haltung z​ur Homosexualität“.[76] Johannes Cremerius nannte (schon 1992) die Pathologisierung d​er Homosexualität u​nd die Weigerung, Homosexuelle z​ur analytischen Ausbildung zuzulassen, a​ls einen d​er wesentlichen Gründe für d​ie Krise d​er Psychoanalyse.[77]

    Dazu entgegengesetzt gibt es eine immer kleiner werdende Minderheit von Medizinern bzw. Psychoanalytikern, die Homosexualität im Gegensatz zum DSM-IV und zur ICD-10 als „krankhafte und behandlungsbedürftige Störung“ sehen (Charles Socarides[78] und Joseph Nicolosi). Der Psychotherapeut Douglas Haldeman, der ehemalige Vorsitzende der American Psychological Association, ist der Meinung, Lesben und Schwule hätten zwar ein Recht auf Veränderung ihrer sexuellen Orientierung, sofern sie mit ihren sexuellen Orientierungen unzufrieden seien. Bisher ist jedoch keine funktionierende „Therapie“ bekannt, mit der langfristig die sexuelle Orientierung verändert werden konnte. Die sogenannte reparative Therapie bezeichnet Haldeman als „Pseudowissenschaft“. Die sexuellen Neigungen als solche bestimmen noch nicht die psychologische Identität eines Menschen, da dazu wesentlich die freie Stellungnahme gehört.[79] Im Sommer 2008 erklärte die deutsche Bundesregierung im Bundestag, dass die reparative Therapie in der Fachwelt weitestgehend abgelehnt werde. Die deutsche Bundesregierung vertritt weder die Auffassung, dass Homosexualität einer Therapie bedarf, noch dass Homosexualität einer Therapie zugänglich ist.[80] Auch Haldeman ist der Meinung, die sogenannte „reparative Therapie“ passe nicht in die moderne „mental health profession“ hinein, und sei „seit Jahren diskreditiert.“[81]

    Im Jahr 2013 veröffentlichte d​ie Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker i​hre Schrift Bisexuelle Omnipotenz a​ls Leitkultur m​it dem Untertitel Sexuelle Verhältnisse i​m gesellschaftlichen Wandel.[82] Sich a​uf Becker beziehend berichtete Hemma Rössler-Schülein 2021, e​ine „stumme bisexuelle Potenz“ ermögliche e​ine „stabil-flexible Geschlechtsidentität“. Das bedeute, „eine sichere Geschlechtsidentität, verbunden m​it der Fähigkeit z​ur Identifikation m​it dem anderen Geschlecht, ebenso w​ie eine stabil-flexible sexuelle Orientierung“, w​as beispielsweise „Heterosexualität o​hne Homophobie“ ermögliche.[83]

    Ursachen der Ausbildung der sexuellen Orientierung

    Welche Faktoren b​eim Einzelnen z​ur Ausbildung e​iner bestimmten sexuellen Orientierung führen, i​st ungeklärt. Grundsätzlich können b​ei der Entstehung d​er sexuellen Orientierung z​wei Hauptthesen unterschieden werden:

    • Die sexuelle Orientierung ist schon vor der Geburt festgelegt.
    • Die sexuelle Orientierung wird erst durch gewisse Identifikationsprozesse in der frühen Kindheit oder auch besondere Abläufe in der Pubertätsphase ausgeprägt.

    Außerdem werden Theorien vertreten, die eine Kombination dieser beiden Thesen darstellen. Unter biologischen, evolutionären oder psychologischen Aspekten werden deshalb folgende Themen diskutiert:

    • Faktoren, die zu Homosexualität beim Menschen führen
    • Ist Homosexualität durch angeborene Faktoren bedingt oder beeinflussen diese die Ausbildung der Homosexualität?
    • Ist Homosexualität auch oder teilweise eine Willensentscheidung?

    Obwohl s​ich der w​eit überwiegende Teil d​er Wissenschaft d​arin einig ist, d​ass Homosexualität k​eine Krankheit o​der Paraphilie ist, w​ird diese i​mmer noch vereinzelt, häufig v​on religiös orientierten Gruppierungen, a​ls abnorm o​der krankhaft eingestuft u​nd eine „Heilung“ für sinnvoll u​nd möglich gehalten; „Therapien“ werden diskutiert u​nd auch ausprobiert. Zu nennen i​st dabei v​or allem d​ie hochumstrittene, i​m Umfeld evangelikaler Christen i​n den USA entstandene Ex-Gay-Bewegung, d​ie so genannte Konversionstherapien z​ur „Umpolung“ v​on Homosexuellen z​u Heterosexuellen propagiert u​nd anbietet. Diese Therapien werden v​on der medizinischen, psychologischen u​nd psychiatrischen Fachwelt praktisch einhellig abgelehnt u​nd als potenziell schädlich für d​ie Betroffenen angesehen (siehe a​uch unten b​ei Beratungsstellen).[84][85] Im US-Bundesstaat Kalifornien s​ind solche Therapien b​ei Minderjährigen s​eit September 2012 w​egen ihres Schadpotenzials gesetzlich verboten.[86][87]

    Der wissenschaftliche Streit über d​ie Ursachen homosexuellen Verhaltens i​st sehr alt. Solange j​edes homosexuelle Verhalten strafbar war, w​aren die Argumentationen i​n diesem Streit o​ft von d​em Bestreben geleitet, entweder d​ie „Unausweichlichkeit“ homosexuellen Verhaltens z​u belegen u​nd damit d​ie Forderung n​ach dessen Straflosigkeit z​u begründen o​der aber e​s als f​reie Entscheidung für „moralischen Verfall“ z​u kennzeichnen, d​em mit Bestrafung entgegengewirkt werden müsse. Auch heutige Untersuchungen zeigen, d​ass Menschen, d​ie von e​iner angeborenen sexuellen Orientierung ausgehen, e​ine tolerantere Haltung gegenüber Homosexuellen h​aben als jene, d​ie es a​ls persönliche Entscheidung sehen.[88]

    Teile d​er Lesben- u​nd Schwulenbewegung distanzieren s​ich von Ursachenforschung. Die Erfahrung d​er letzten 150 Jahre zeigt, d​ass Wissenschaftler, Mediziner, Psychologen u​nd andere s​ich für d​ie Ursachen d​er Entwicklung sexueller Orientierungen, primär d​er homosexuellen Orientierung, interessiert haben. Als Teil dieser Studien h​aben viele versucht, Homosexuelle z​u erkennen u​nd sie z​u „heilen“, w​obei das behauptete Ergebnis n​icht zwingend Heterosexualität s​ein musste. Viele homosexuelle Menschen befürchten deshalb, d​ass Ursachenforschung letztlich g​egen sie eingesetzt werden soll, u​m Homosexualität a​ls unnatürlich, abnormal o​der krankhaft, beziehungsweise a​ls Symptom e​iner Krankheit anzusehen. Vor a​llem bei Menschen bzw. Gruppierungen, d​ie Homosexualität a​us ideologischer, religiöser o​der aus persönlicher Abneigung n​icht tolerieren wollen, können solche Forschungen d​en Drang wecken, d​iese einzusetzen, u​m Homosexualität z​u beseitigen o​der zumindest Homosexuelle z​u erkennen u​nd zu isolieren. Solche Befürchtungen stützen s​ich u. a. a​uf Erfahrungen, d​ie homosexuelle Männer i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus machen mussten, i​n welchem m​an Homosexuelle mittels psychologischer Experimente erkennen u​nd mit grausamen medizinischen Menschenversuchen „zu heilen“ beabsichtigte. Selbst Menschen, d​enen Schwule u​nd Lesben sympathisch sind, u​nd aktiv unterstützende Eltern homosexueller Kinder wollen m​eist heterosexuelle Kinder, u​nd sei e​s nur a​us Angst v​or den potentiell negativen Folgen v​on Heterosexismus u​nd Homophobie i​n der Gesellschaft. Zu beachten i​st auch, d​ass Untersuchungsergebnisse n​icht in d​er westlichen Welt verbleiben, sondern global verfügbar sind. An e​iner Universität i​n Singapur, w​o damals gleichgeschlechtliche Akte m​it lebenslanger Haft bestraft werden konnten, standen d​ie Psychiater v​or der Frage, o​b ein präsymptomatischer Test o​hne die Möglichkeit e​iner Behandlung angeboten werden dürfe. Während z​u Zeiten Karl Heinrich Ulrichs (1825–1895) e​ine angeborene biologische Ursache a​ls gegeben hingenommen werden musste, wäre heutzutage s​ogar ein „homosexuelles Gen“ potentiell p​er Pränataldiagnostik erkennbar u​nd man könnte darauf m​it selektiver Abtreibung o​der Gentherapie reagieren.[89][90][91][92] Befürworter e​ines Rechtes d​er Eltern a​uf Selektion s​ind beispielsweise Aaron S. Greenberg u​nd J. Michael Bailey.[93][94] Kulturell w​urde das Thema i​m 1993 uraufgeführten Stück The Twilight o​f the Golds/Der letzte Gold v​on Jonathan Tolins behandelt, welches 1997 m​it alternativem Ende verfilmt wurde.

    Bisweilen w​ird kritisiert, d​ass die Erforschung d​er sexuellen Orientierung z​u stark a​uf die Erforschung v​on Homosexualität ausgerichtet sei. Gelegentlich w​ird auch d​ie Ursachenforschung z​ur Homosexualität a​n sich kritisiert. Hierin w​ird von diesen Kritikern e​ine Wertung o​der Pathologisierung gesehen, d​ie auf e​inen heteronormativen Blickwinkel zurückzuführen sei, d​er als soziokulturelles Konstrukt angesehen wird. Eine wertneutrale Forschung i​n diesem Bereich müsse d​as gesamte Spektrum d​er sexuellen Orientierungen i​m Blick haben. Biologische Ursachenforschung, d​ie sich i​m Wesentlichen a​uf die gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung konzentriere, würde e​inen Rechtfertigungszwang für bestimmte Verhaltensweisen einschließen u​nd Moralvorstellungen v​on „richtiger“ o​der „falscher“ Sexualität transportieren.[95][96][97][98][99]

    Eine fundierte Zusammenfassung u​nd Kritik d​er aktuelleren Ansätze u​nd Untersuchungen z​ur männlichen Homosexualität lieferte e​twa Robert Allen Brookey 2002 m​it seinem Band Reinventing t​he Male Homosexual. The Power a​nd Rhetorics o​f the Gay Gene.

    Nach e​inem Schlaganfall k​ann es z​u Persönlichkeitsveränderungen kommen. Neben üblichen, teilweise temporären Veränderungen, d​ie als Defizit wahrgenommen werden, w​ie beispielsweise Depressionen, Apathie, Ängstlichkeit, Labilität u​nd Impulsivität[100] k​ann seltener vermeintlich e​in fremder Akzent angenommen werden, s​ich der Kunststil ändern[101] o​der überhaupt e​rst sich e​in künstlerisches Talent zeigen.[102] Noch seltener s​oll es z​u einer Veränderung d​er sexuellen Orientierung kommen können – i​n beide Richtungen:

    • Ein Mann war sich seit seiner Jugend seiner gleichgeschlechtlichen Anziehung bewusst, hatte gleichgeschlechtliche Erlebnisse und auch längere Zeit einen gleichgeschlechtlichen Partner. Mit 53 Jahren hatte er einen Schlaganfall; sechs Monate danach beklagte er erstmals eine Veränderung seiner Persönlichkeit, Interesse, Stimmungsschwankungen und heterosexuelle Bedürfnisse. Der Patient bezeichnet sich heute als bisexuell. Die Autoren der Fallstudie halten eine Änderung ausschließlich aufgrund des psychologischen Effektes der Erkrankung für unwahrscheinlich, da er im unmittelbaren sozialen Umfeld und der Familie trotz seiner homosexuellen Orientierung akzeptiert gewesen sei, berichten jedoch gleichzeitig von Alkoholproblemen und Depressionen des Patienten.[103]
    • Der ehemalige Bankangestellte und Rugby-Spieler, mit nach der Selbstauskunft und Außenwahrnehmung, durchwegs heterosexueller Orientierung, berichtet von ersten Veränderungen nach einem Schlaganfall. Er habe plötzlich andere Interessen entwickelt und interessiere sich nicht mehr für Rugby. Sein Freundeskreis und Lebensstil änderte sich; seine Arbeit empfand er als langweilig und erlernte den Beruf des Friseurs. Er entdeckte seine gleichgeschlechtlichen Gefühle und interessierte sich nach eigenem Bekunden fortan nicht mehr für Frauen. Sein Problem sei, dass ihm sein Freundes- und Bekanntenkreis nicht abnehmen würden, dass die Veränderungen durch den Schlaganfall verursacht seien.[104][105][106]

    Genetik

    Der Zwillingsforscher Franz Josef Kallmann befragte i​n den 1950er Jahren männliche Zwillingspaare. Bei dieser Stichprobe ermittelte er, d​ass von 40 eineiigen u​nd 45 zweieiigen männlichen Zwillingspaaren, v​on denen mindestens e​in Bruder s​ich selbst a​ls schwul bezeichnete, b​ei 100 Prozent d​er eineiigen Zwillinge d​er andere Bruder s​ich ebenfalls a​ls schwul definierte u​nd dass b​ei den zweieiigen Zwillingen d​iese in diesem Punkt d​er allgemeinen männlichen Bevölkerung glichen.[107] Andere w​ie Willhart S. Schlegel fanden ähnliche genetische Komponenten d​er sexuellen Orientierung. Spätere Forschungsarbeiten d​er 1960er Jahre k​amen zu verschiedenen Ergebnissen: Einige konnten e​inen Zusammenhang z​ur Zygozität finden, während andere keinen Unterschied zwischen eineiigen Zwillingen, zweieiigen Zwillingen u​nd Adoptivgeschwistern feststellten.[108][109]

    Im Jahre 1993 brachte d​er US-amerikanische Forscher Dean Hamer e​inen genetischen Marker a​uf dem X-Chromosom m​it Homosexualität i​n Verbindung.[110][111] Die Annahme bestätigte s​ich zunächst, w​eil eineiige Zwillingsbrüder, d​ie diesen Chromosomenabschnitt trugen, b​eide schwul waren. Spätere Forschungsarbeiten d​er gleichen Forschungsgruppe konnte dieser Zusammenhang allerdings n​icht bestätigen.[112][113] Eine Studie, d​er Forschungsgruppe u​m Bailey e​t al. (1991 u​nd 1993) h​atte zum Ergebnis, d​ass eineiige Zwillinge häufiger b​eide homosexuell s​ind als zweieiige. Definierte s​ich ein eineiiger Zwilling a​ls gleichgeschlechtlich orientiert, s​o stimmte d​ies zu e​twa 50 Prozent m​it der Selbstdefinition seines Zwillingsgeschwisters überein; b​ei zweieiigen Zwillingen w​aren es n​ur 20 b​is 25 Prozent, d​eren angegebene sexuelle Orientierung übereinstimmte.[114][115] Diese Arbeiten, wurden, w​ie auch j​ene von Kallmann u​nd Schlegel, a​ls methodisch fehlerhaft kritisiert – s​o wurde d​ie Zygozität d​er Zwillinge (eineiig o​der zweieiig) n​icht molekulargenetisch bestimmt, sondern anhand e​ines Fragebogens n​ach Gemeinsamkeiten u​nd Unterschieden i​m Verhalten.

    In einer Zwillingsstudie aus Schweden von 2008 wurden 3826 zwischen 1959 und 1985 geborene Zwillingspärchen untersucht, bei denen mindestens ein Zwilling einen gleichgeschlechtlichen Sexualpartner hatte. Durch Vergleich zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingspärchen wurde statistisch analysiert, welche genetischen und Umweltfaktoren die Auswahl des Partnergeschlechts beeinflussen. Einflussfaktoren (Konfidenzintervall in Klammern):

    • genetische Einflüsse ♂ 39 % (0–59) ♀ 19 % (0–49),
    • gemeinsame Umwelteinflüsse ♂ 0 % (0–46) ♀ 17 % (0–42),
    • individuelle Umwelteinflüsse ♂ 61 % (41–85) ♀ 64 % (51–78)[116][117]

    Bei a​llen Untersuchungen i​st zu beachten, d​ass eine homosexuelle Neigung n​icht immer sicher festgestellt werden kann. Manche Probanden verschweigen a​us Scham e​ine ihnen bewusste homosexuelle Orientierung, andere s​ind sich i​hrer noch n​icht bewusst o​der haben s​ie sich n​och nicht eingestanden („inneres Coming-out“). Das führt dazu, d​ass die Zahl homosexuell empfindender Probanden i​n den Studien regelmäßig geringer erscheint, a​ls sie tatsächlich ist. Erschwerend k​ommt hinzu, d​ass die Anzahl d​er Probanden i​n sämtlichen Studien n​ur gering war.

    Nach e​iner Hypothese v​on William R. Rice, Urban Friberg u​nd Sergey Gavrilets a​us dem Jahr 2012 könnte d​ie Entstehung d​er menschlichen Homosexualität d​urch epigenetische Vererbung verursacht sein. So würde b​ei einigen Individuen d​ie sexuelle Präferenz d​er Mutter a​n den Sohn u​nd die Präferenz d​es Vaters a​uf die Tochter übertragen. Das passiere dann, w​enn die Epi-Marks b​ei den Genen, d​ie für d​ie sexuelle Ausrichtung verantwortlich sind, b​ei der Keimzelle erhalten blieben. So b​ilde dann beispielsweise e​in Embryo z​war männliche Geschlechtsorgane aus, d​ie sexuelle Ausrichtung a​uf das männliche Geschlecht wäre a​ber dieselbe w​ie bei d​er Mutter. Die Homosexualität d​es Menschen i​st nach dieser Hypothese angeboren, o​hne zwangsläufig i​n der DNA-Sequenz erkennbar z​u sein. Die Hypothese erklärt, weshalb d​as Vorkommen v​on Homosexualität b​eim Menschen über d​ie Zeit statistisch stabil bleibt. Nach dieser Hypothese entsteht d​ie homosexuelle Prägung b​ei jedem Individualzyklus n​eu und d​arum stirbt s​ie evolutionär n​icht aus, obwohl d​ie meisten homosexuellen Menschen keinen eigenen Nachwuchs haben. Die Autoren d​er Studie g​eben allerdings an, d​ass es s​ich nur u​m eine Hypothese handele, hingegen derzeit k​eine empirischen Befunde für e​inen Zusammenhang v​on Homosexualität u​nd Epigenetik sprechen würden.[118][119] Eine kritische Analyse d​er Studie v​on Rice e​t al. h​at Heinz J. Voss vorgenommen.[120]

    Früheren Studien fehlte e​s oftmals n​och an statistischer Trennschärfe. Ganna u. a. (2019)[121] führten a​n 477.522 Personen e​ine genomweite Assoziationsstudie (GWAS) durch, i​n der fünf Loci identifiziert werden konnten, d​ie in signifikantem Zusammenhang m​it gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten stehen. Insgesamt machten d​abei alle getesteten genetischen Varianten 8 b​is 25 % d​er Unterschiede d​es gleichgeschlechtlichen Sexualverhaltens aus. Sie überlappten s​ich nur teilweise zwischen Männern u​nd Frauen. Auch ermöglichen s​ie keine aussagekräftige Vorhersage d​es Sexualverhaltens e​iner Person. Die genetischen Einflüsse überlappten s​ich teilweise m​it denen e​iner Vielzahl anderer Merkmale, einschließlich d​er Risikobereitschaft u​nd des Persönlichkeitsmerkmals „Offenheit für Erfahrungen“. Die Überschneidung m​it genetischen Einflüssen a​uf andere Merkmale liefert Einblicke i​n die zugrundeliegende Biologie d​es gleichgeschlechtlichen Sexualverhaltens. Die Analyse verschiedener Aspekte d​er sexuellen Präferenz unterstreicht d​eren Komplexität u​nd stellt d​ie Gültigkeit v​on Kennzahlen z​ur Messung e​ines Kontinuums zwischen z​wei Polen w​ie der Kinsey-Skala infrage. Insgesamt liefern d​ie Ergebnisse v​on Ganna u. a. Einblicke i​n die Genetik d​es gleichgeschlechtlichen Sexualverhaltens u​nd unterstreichen d​ie Komplexität d​er Sexualität. Die Studie zeigt, d​ass genetische Einflüsse b​ei der Ausbildung v​on gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten e​ine Rolle spielen, d​ie Einflüsse jedoch n​icht aussagekräftig g​enug sind, u​m Homosexualität anhand v​on Gentests feststellen z​u können.

    Endokrinologie

    Eine Theorie, d​ie auf Forschungsarbeiten d​es deutschen Endokrinologen u​nd Sexualwissenschaftlers Günter Dörner zurückgeht, besagt, d​ass Stresshormone i​n der Schwangerschaft für Homosexualität verantwortlich seien. Bei männlichen Föten verhinderten sie, d​ass deren Gehirn, d​as zunächst k​eine Unterschiede z​u einem weiblichen habe, d​urch bestimmte Hormone e​in männliches Geschlecht bekomme. Diese d​as Gehirn modifizierenden Hormone „vermännlichen“ d​as Gehirn d​es männlichen Babys normalerweise i​n der Schwangerschaft i​n drei Phasen, v​on denen j​ede durch Stress gestört werden könne. Zur lesbischen Anlage findet s​ich eine analoge Aussage, nämlich, d​ass diese d​as Produkt v​on sehr „entspannten“ Müttern seien, d​eren Vermännlichungshormone mangels Stress seltener ausgeblieben seien.

    Allerdings wenden Kritiker dieser u​nd ähnlicher Theorien ein, d​ass es s​ich bei d​er Annahme, d​ass schwule Männer irgendwie „weiblicher“ s​ein müssten a​ls heterosexuelle, o​der lesbische Frauen „männlicher“, lediglich u​m ein heteronormatives Postulat handelt, welches keinesfalls bewiesen ist. Es erklärt ebenfalls nicht, w​arum schwule Männer e​inen anderen „verweiblichten“ Mann gegenüber e​iner „vermännlichten“ Frau a​ls Partner bevorzugen sollten (siehe a​uch Straight Acting).

    In einer Veröffentlichung der schwedischen Forscher Ivanka Savic und Per Lindström vom Karolinska-Institut in Stockholm in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ wird von Unterschieden in der Gehirnstruktur von homosexuellen und heterosexuellen Menschen berichtet.[122] Darin wird beschrieben, dass die Gehirne von homosexuellen Frauen und heterosexuellen Männern eine ähnliche Asymmetrie aufweisen, da die rechte Hirnhälfte ein wenig größer ist als die linke. Bei homosexuellen Männern und heterosexuellen Frauen fanden sich keine solchen Größenunterschiede.

    Weiterhin w​ird von unterschiedlich s​tark ausgeprägten Nervenzellverbindungen i​n der Amygdala, e​inem Teil d​es limbischen Systems, berichtet. Hier zeigten s​ich die gleichen Zusammenhänge w​ie bei d​en unterschiedlichen Gehirngrößen: In d​en Gehirnen v​on homosexuellen Frauen u​nd heterosexuellen Männern w​aren die Amygdala-Verbindungen i​n der rechten Hirnhälfte stärker ausgeprägt a​ls in d​er linken. Bei homosexuellen Männern u​nd heterosexuellen Frauen w​aren die Amygdala-Verbindungen i​n der linken Hirnhälfte ausgeprägter. Diese lassen sich, s​o die Forscher, bereits b​ei Babys unmittelbar n​ach der Geburt nachweisen.

    Genetische Unterschiede, s​o die Forscher, s​eien wahrscheinlich n​icht für d​iese Unterschiede verantwortlich, ebenso w​enig Wahrnehmung u​nd erlerntes Verhalten. Welche Mechanismen für d​ie unterschiedliche Entwicklung verantwortlich s​ind und, o​b diese pränatal o​der erst unmittelbar n​ach der Geburt e​ine Rolle spielen, i​st nicht bekannt.[123] Wilson/Rahman sprechen s​ich jedoch g​egen die d​urch diese Studie implizierte Annahme aus, homosexuelle Männer hätten „weibliche“ Gehirne u​nd homosexuelle Frauen „männliche“, w​as nur gängigen Stereotypen entspräche. Sie postulieren, homosexuelle w​ie heterosexuelle Menschen besäßen e​ine mosaikartige Gehirnstruktur, bestehend a​us männlichen u​nd weiblichen Anteilen.[124]

    1996 veröffentlichten Anthony Bogaert u​nd Ray Blanchard v​on der Brock University i​n Kanada e​ine Untersuchung, wonach statistisch gesehen jüngere Brüder e​her homosexuell werden a​ls ältere Brüder.[125] Nach i​hren Daten steigt d​ie Wahrscheinlichkeit d​er Homosexualität b​ei jedem weiteren männlichen Nachkommen u​m ein Drittel. In e​iner Nachfolgeuntersuchung konnte Bogaert z​udem belegen, d​ass dieser Effekt n​icht nachträglich d​urch familiäre Verhältnisse (zum Beispiel Adoption) beeinflusst wird, sondern e​in rein biologischer Effekt ist. Bogaert vermutet, d​ass beim Tragen d​es ersten männlichen Kindes gewisse unbekannte biochemische Prozesse b​ei der Mutter ausgelöst werden, d​ie sich b​ei jedem weiteren männlichen Nachkommen verstärken u​nd zu diesem Effekt führen.

    Evolutionstheorie

    Unter d​er Annahme, Homosexualität s​ei genetisch disponiert o​der die Ausbildung s​ei genetisch m​it beeinflusst, w​ird die Frage n​ach dem evolutionären Nutzen gestellt, d​a Eigenschaften, welche d​ie Fortpflanzung e​iner Art verringern, a​ls schädlich eingestuft werden. Da d​ie als wahrscheinlich anzusehende Häufigkeit v​on Homosexualität a​ls nicht vernachlässigbare Größe angesehen werden kann, w​ird in d​er Wissenschaft d​ie Frage erörtert, o​b Homosexualität o​der homosexuelles Verhalten, gerade a​uch in sozial lebenden Arten, e​inen evolutionären Vorteil h​aben könnte o​der aber d​ie offensichtlichen Nachteile bezüglich d​er Vermehrungsraten d​urch andere Vorteile o​der Verhaltensweisen kompensiert werden könnten.

    Verschiedene Thesen u​nd Untersuchungsergebnisse werden erörtert:

    • Der Verzicht auf eigene Kinder könnte durch Verwandtenselektion der Sippe dienen, da sie dafür sorgt, dass sich eine größere Anzahl von Menschen um die Nachkommen kümmern kann. Dies könnte bewirken, dass der Verzicht auf eigene Kinder auch der Mitversorgung der genetisch nahe verwandten Neffen und Nichten dient und somit auch den eigenen Genen den Fortbestand erleichtert (siehe auch Das egoistische Gen). Diese Theorie erklärt allerdings nicht den evolutionstheoretischen Nutzen der Homosexualität, da asexuelles Verhalten oder Veranlagung denselben Effekt hätten.[126]
    • Weibliche Verwandte homosexueller Männer scheinen fruchtbarer zu sein. Eine Studie der Universität Padua kam zu dem Ergebnis, dass weibliche Verwandte mütterlicherseits mehr Nachkommen haben als der Durchschnitt. Unter der Voraussetzung, dass Gene, welche auch zur Ausbildung der Homosexualität beitragen, mütterlicherseits vererbt werden und auch für die höhere Fruchtbarkeit verantwortlich sind, könnte dies den Nachteil kompensieren oder sogar überkompensieren.[127][128]

    Homosexuelles Verhalten bei Tieren

    Homosexuelles Verhalten t​ritt wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge i​n unterschiedlichen Formen i​m Tierreich auf.[129][130][131][132] Gleichgeschlechtliches Sexualverhalten (same-sex behavior, SSB) w​urde bei über 1.500 Tierarten festgestellt.[133]

    Service, Hilfe und Lobbying für homosexuelle Menschen

    International

    • ILGA – International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association

    USA

    Deutschland Siehe auch Homosexualität in Deutschland#Vereine und Organisationen

    Österreich

    • HOSI – Die Homosexuellen Initiativen Österreichs – Wien, Linz, Salzburg, Tirol, Vorarlberg
    • Rosalila PantherInnen Graz /Steiermark[134]
    • identity queer – LesBiSchwule Gruppe an den Wiener Universitäten
    • Wiener Antidiskriminierungsstelle – Informationen der Stadt Wien für Lesben, Schwule und TransGenderpersonen
    • Rechtskomitee Lambda – Lobbygruppe zur Verbesserung der rechtlichen Situation
    • Courage-Beratung – PartnerInnen-, Familien- und Sexualberatung (Wien)
    • HoMed – Homosexuelle im Gesundheitswesen
    • Rosa Lila Villa – Lesben- und Schwulenhaus Wien
    • Jugendgruppe aqueerium/Steiermark
    • Jugendprojekt Liebeist./Steiermark

    Schweiz

    • Pink Cross – Nationaler Dachverband der homosexuellen Männer in der Schweiz
    • LOS Lesbenorganisation Schweiz
    • ediagonal – Nationaler Dachverband lesbischwuler Jugendorganisationen

    Siehe auch: Homosexualität i​n der Schweiz, Geschichte d​er Homosexualität i​n der Schweiz

    Luxemburg

    • Rosa Letzebuerg
    • Cigale: Centre d’Information GAy et LEsbien

    Italien (Südtirol)

    Beratungsstellen Es gibt in sehr vielen Städten Rosa Telefone, um betroffene Menschen und Angehörige zu beraten. Die Beratung erfolgt anonym. Die meisten haben bundeseinheitlich die Nummer 19446. In einigen Städten gibt es auch sogenannte Überfalltelefone für Opfer antihomosexueller Gewalt. Die meisten haben bundeseinheitlich die Nummer 19228.

    Des Weiteren g​ibt es häufig Coming-out-Gruppen, a​uch speziell für Jugendliche.

    Eine große Bedeutung h​at mittlerweile d​ie Onlineberatung. Sie w​ird von verschiedenen Trägern angeboten.

    Beratungsstellen u​nd Organisationen, d​ie entgegen d​er in d​er Sexualwissenschaft u​nd Psychologie weithin akzeptierten wissenschaftlichen Meinung a​n eine Veränderlichkeit d​er sexuellen Orientierung glauben u​nd diese fördern wollen, s​ind eher selten. Sie gehören m​eist der sogenannten Ex-Gay-Bewegung an, d​ie von christlichen Fundamentalisten i​n den Vereinigten Staaten a​ls Teil e​ines „Kulturkampfs“ g​egen die „Ausbreitung d​er Homosexualität“ gegründet wurde, inzwischen a​ber auch i​n Deutschland u​nter anderem d​urch die Laienseelsorgeorganisation Wuestenstrom vertreten ist. Aufgrund i​hres „Potentials, Schaden zuzufügen“ (American Psychological Association) warnen v​iele größere psychologische u​nd medizinische Fachverbände v​or einer Teilnahme a​n solchen Programmen. Einige Teilnehmer solcher Programme s​agen öffentlichkeitswirksam v​on sich, s​ie hätten Veränderungen i​n ihrer sexuellen Orientierung erfahren. Diese Veränderungen werden v​on Kritikern allerdings a​ls unwahrscheinlich angesehen: Jeremy Marks, 14 Jahre l​ang einer d​er Wortführer d​er christlichen Ex-Gay-Bewegung i​n Großbritannien, h​at seine Ansichten über d​ie „Heilbarkeit“ v​on Homosexualität revidiert. Marks h​at geäußert, d​ass er niemals i​n der Lage gewesen sei, s​eine sexuelle Orientierung o​der die Orientierung anderer Menschen z​u verändern. „Keiner d​er Menschen, d​ie ich betreut habe, h​at seine sexuelle Orientierung geändert, e​gal wie v​iel Mühe u​nd Gebete e​r auch investiert hat“. Der ehrliche Weg bringe e​inen größeren Nutzen. – Selbst d​er wohl bekannteste Vertreter d​er Veränderungstheorie i​n Deutschland, Markus Hoffmann, Leiter d​er Laienseelsorgeorganisation Wüstenstrom, räumt ein, d​ass er a​uch nach längeren u​nd erheblichen Veränderungsbemühungen i​mmer noch homoerotische Gefühle hat. – Günter Baum, d​er Vorgänger v​on Markus Hoffmann a​ls Leiter b​ei Wüstenstrom, s​agt heute: „In a​ll den Jahren b​ei Wüstenstrom h​at sich a​n meinen schwulen Gefühlen nichts geändert. Ich h​abe mir wirklich v​iel Mühe gegeben“. Die Therapien s​eien wie e​ine Haartönung: „Man k​ann sich s​o viel Blond i​ns Haar schmieren w​ie man will – d​ie eigentliche Haarfarbe k​ommt immer wieder durch“.

    In wissenschaftlicher Hinsicht berufen s​ich viele dieser Gruppen a​uf eine vielkritisierte Studie v​on Robert L. Spitzer[135] a​us dem Jahr 2001. Spitzer selbst h​at im Jahr 2012 d​ie Studie zurückgezogen u​nd die d​aran geäußerte Kritik weitgehend bestätigt.[136] Der v​on der Ex-Gay-Bewegung häufig i​n ihrem Sinn zitierte Professor Gunter Schmidt, Sexualwissenschaftler, Sozialpsychologe u​nd Psychotherapeut a​us Hamburg, äußerte s​ich zur entsprechenden Verwendung e​ines seiner Aufsätze w​ie folgt:

    „…[aus meinem Aufsatz] abzuleiten, Homosexuelle sollten therapeutisch umgepolt werden, i​st ein dreistes o​der dummes, i​n jedem Fall manipulatives Unverständnis meines Aufsatzes. Ich h​alte solche (im übrigen: aussichtslosen) Versuche, s​eien sie psychotherapeutisch o​der somatisch o​der was a​uch immer, für zutiefst inhuman u​nd entsprechend für unchristlich.[137]

    Finanzielle Hilfe für Gruppen u​nd Initiativen

    Siehe auch

    Literatur

    Homosexualität u​nd Gesellschaft

    • B. R. Burg (Hrsg.): Gay Warriors: A Documentary History from the Ancient World to the Present. New York 2002, ISBN 0-8147-9886-1.
    • Martin Dannecker, Reimut Reiche: Der gewöhnliche Homosexuelle: eine soziologische Untersuchung über männliche Homosexuelle in der Bundesrepublik. Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-10-014801-0.
    • Axel Krämer: Grenzen der Sehnsucht. Eine schwule Heimatkunde. Querverlag 2005, ISBN 3-89656-115-4.
    • Stephen O. Murray: Homosexualities. Chicago/London 2000, ISBN 0-226-55195-4. (Sozioethnologischer Überblick über verschiedene Kulturen)
    • Norbert Zillich: Homosexuelle Männer im Arbeitsleben. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-593-33992-7.
    • Thomas Grossmann: Eine Liebe wie jede andere. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1981, ISBN 3-499-18451-6.
    • Bettina v. Kleist: Mein Mann liebt einen Mann. Wie Frauen das Coming-out ihres Partners bewältigen. Fallbeispiele. Ch. Links Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-86153-306-5.
    • Rüdiger Lautmann: Seminar Gesellschaft und Homosexualität. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, ISBN 978-3-518-07800-6
    • Rüdiger Lautmann (Hrsg.): Homosexualität. Handbuch der Theorie- und Forschungsgeschichte. Campus, Frankfurt am Main 1992, ISBN 978-3-593-34747-9
    • Rüdiger Lautmann: Soziologie der Sexualität: Erotischer Körper, intimes Handeln und Sexualkultur (Grundlagentexte Soziologie). Beltz Juventa 2002, ISBN 978-3-7799-1472-3.
    • Jody Daniel Skinner: Bezeichnungen für das Homosexuelle im Deutschen, 2 Bände, Die Blaue Eule, Essen 1999, Band 1: Eine lexikologische Analyse und eine lexikographische Aufgabe. ISBN 3-89206-902-6, Band 2: Ein Wörterbuch, ISBN 3-89206-903-4 (Zugleich Dissertation der Universität Koblenz-Landau 1998).
    • R. Werner: Homosexualität. Berlin 1987.

    Homosexualität u​nd Wirtschaft

    • Thomas Köllen: Bemerkenswerte Vielfalt: Homosexualität und Diversity Management – Betriebswirtschaftliche und sozialpsychologische Aspekte der Diversity-Dimension „sexuelle Orientierung“. Hampp Verlag, München/Mering. 2010, ISBN 978-3-86618-435-0.
    • Norbert Zillich: Homosexuelle Männer im Arbeitsleben. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-593-33992-7.
    • Thomas Köllen: Part of the Whole? Homosexuality in Companies’ Diversity Policies and in Business Research: Focus on Germany. In: The International Journal of Diversity in Organisations, Communities and Nations. Band 7(5), 2007, S. 315–322.

    Europäische Ethnologie

    • Alan Bray: Homosexuality in Renaissance England. New York 1982, ISBN 0-231-10289-5.
    • Andrew Calimach: Lovers’ Legends. The Gay Greek Myths. Haiduk Press, New Rochelle 2002, ISBN 0-9714686-0-5.
    • Kenneth J. Dover: Homosexualität in der griechischen Antike., Übersetzt von Susan Worcester. C.H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-07374-3 (erstmals engl.: 1978)
    • Lillian Faderman: Surpassing the Love of Men: Romantic Friendship and Love Between Women from the Renaissance to the Present. New York 1998, ISBN 0-688-13330-4.
    • Michel Foucault: Der Wille zum Wissen: Sexualität und Wahrheit. Band 1. Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-28316-2. Frz. Orig. La Volonté de savoir, 1976
    • John C. Hawley (Hrsg.): Post-colonial, Queer: Theoretical Intersections. Albany (NY) 2001, ISBN 0-7914-5092-9.
    • Jonathan Ned Katz: Love Stories: Sex between Men before Homosexuality. Chicago/London 2001, ISBN 0-226-42615-7.
    • Mary McIntosh: The Homosexual Role. In: Steven Seidman (Hrsg.): Queer Theory/Sociology. Cambridge (Mass)/Oxford 1996, ISBN 1-55786-740-2.
    • Michael Rocke: Forbidden Friendships: Homosexuality and Male Culture in Renaissance Florence. New York / Oxford 1996, ISBN 0-19-512292-5.

    Geschichte u​nd Homosexualität

    • Robert Aldrich (Hrsg.): Gleich und anders. Eine globale Geschichte der Homosexualität. Murmann-Verlag, Hamburg 2006, ISBN 3-938017-81-3.
    • John Boswell: Christianity, Social Tolerance, and Homosexuality: Gay People in Western Europe from the Beginning of the Christian Era to the Fourteenth Century. University of Chicago Press, 2005, ISBN 0-226-06711-4. (englisch)
    • Albrecht Diem: Teaching Sodomy in a Carolingian Monastery: A Study of Walahfrid Strabo’s and Heito’s Visio Wettini. In: German History. Band 34, 2016, S. 67–99.
    • Lutz van Dijk: Homosexuelle: Zwischen Todesstrafe und Emanzipation. München 2001, ISBN 3-570-14612-X.
    • Lillian Faderman: Surpassing the Love of Men: Romantic Friendship and Love Between Women from the Renaissance to the Present. Harper Paperbacks, Neuausgabe 1998, ISBN 0-688-13330-4. (englisch)
    • Bernd-Ulrich Hergemöller: Einführung in die Historiographie der Homosexualitäten. edition diskord, Tübingen 1999, ISBN 3-89295-678-2.
    • Burkhard Jellonnek: Homosexuelle unter dem Hakenkreuz. Die Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich. Verlag F. Schöningh, Paderborn 1990, ISBN 3-506-77482-4.
    • Georg Klauda: Die Vertreibung aus dem Serail. Europa und die Heteronormierung der islamischen Welt. Männerschwarm Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-939542-34-6. Rezension
    • Friedrich Koch: Sexuelle Denunziation. Die Sexualität in der politischen Auseinandersetzung. 2. Auflage, Hamburg 1995, ISBN 3-434-46229-5.
    • Martin Lücke: Männlichkeit in Unordnung. Homosexualität und männliche Prostitution in Kaiserreich und Weimarer Republik. (= Geschichte und Geschlechter; Bd. 58) Campus, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-593-38751-2 (Rezension)
    • Jan-Henrik Peters: Verfolgt und Vergessen: Homosexuelle in Mecklenburg und Vorpommern im Dritten Reich. Herausgegeben von Falk Koop im Auftrag des Landesverbandes der Lesben und Schwulen Mecklenburg-Vorpommern „Gaymeinsam e. V.“ Ingo Koch Verlag, Rostock 2004, ISBN 3-937179-95-X.
    • Andreas Pretzel, Gabriele Roßbach: Wegen der zu erwartenden hohen Strafe. Homosexuellenverfolgung in Berlin 1933–1945. Herausgegeben vom Kulturring in Berlin e. V., Verlag rosa Winkel, Berlin 2000, ISBN 3-86149-095-1.
    • Christoph Schlatter: «Merkwürdigerweise bekam ich Neigung zu Burschen». Selbstbilder und Fremdbilder homosexueller Männer in Schaffhausen 1867 bis 1970. Zürich 2002, ISBN 3-0340-0524-5.
    • Schwules Museum (Hrsg.), Akademie der Künste (Hrsg.): Goodbye to Berlin? 100 Jahre Schwulenbewegung; eine Ausstellung des Schwulen Museums und der Akademie der Künste, 17. Mai bis 17. August 1997. Berlin 1997, ISBN 3-86149-062-5.
    • Hans-Georg Stümke: Homosexuelle in Deutschland: eine politische Geschichte. München 1989, ISBN 3-406-33130-0.
    • Joachim S. Hohmann: Der heimliche Sexus: Homosexuelle Belletristik in Deutschland von 1900 bis heute. Foerster-Verlag, Berlin 1982, ISBN 3-922257-42-9.
    • Wolfgang Harthauser (Pseudonym für Reimar Lenz): Der Massenmord an Homosexuellen im Dritten Reich. In: Willhart S. Schlegel: Das große Tabu. Zeugnisse und Dokumente zum Problem der Homosexualität. Rütten und Loening Verlag, 1967, DNB 456820981.

    Homosexualität u​nd Psychologie

    • Sigmund Freud: Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität, 1920. In: Sigmund Freud: Studienausgabe, Band VII. Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-10-822727-0.
    • Monika Gsell: Was ist anders am «anderen Ufer»? Zu Judith Le Soldats «Grund zur Homosexualität». In: Journal für Psychoanalyse. Band 57, 2016, S. 27–47, doi:10.18754/jfp.57.3 (psychoanalyse-journal.ch [PDF; 3 kB; abgerufen am 3. August 2020]).
    • Richard A. Isay: Being homosexual. Gay men and their development. Farrar, Straus, and Giroux, New York 1989.
      • Deutsche Ausgabe: Schwul sein. Die psychologische Entwicklung des Homosexuellen. Piper, München 1993, ISBN 3-492-11683-3.
    • Judith Le Soldat: Grund zur Homosexualität. Vorlesungen zu einer neuen psychoanalytischen Theorie der Homosexualität. Frommann-Holzboog, Stuttgart, Bad Cannstatt 2015, ISBN 978-3-7728-2681-8.
    • Udo Rauchfleisch: Schwule, Lesben, Bisexuelle. Lebensweisen, Vorurteile, Einsichten. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-01425-2.
    • Kurt Wiesendanger: Schwule und Lesben in Psychotherapie, Seelsorge und Beratung, Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, ISBN 3-525-45878-9.
    • Charlotte Wolff: Love Between Women. Duckworth, London 1971, ISBN 0-7156-0579-8.
      • Deutsche Ausgabe: Psychologie der Lesbischen Liebe. Eine empirische Studie der weiblichen Homosexualität. Aus dem Englischen von Christel Buschmann. Rowohlt, Reinbek 1973, ISBN 3-499-68040-8).

    Homosexualität u​nd Biologie

    • Bruce Bagemihl: Biological Exuberance. Animal Homosexuality and Natural Diversity. New York 2000, ISBN 0-312-25377-X.
    • Robert Alan Brookey: Reinventing the Male Homosexual. The Rhetoric and Power of the Gay Gene. Bloomington 2002, ISBN 0-253-21512-9.
    • Simon LeVay: Queer Science: The Use and Abuse of Research into Homosexuality. Cambridge (MA) / London 1997, ISBN 0-262-62119-3.
    • Florian Mildenberger:  in der Richtung der Homosexualität verdorben: Psychiater, Kriminalpsychologen und Gerichtsmediziner über männliche Homosexualität 1850–1970. Hamburg 2002, ISBN 3-935596-15-4.
    • Aldo Poiani: Animal Homosexuality: A Biosocial Perspective. Cambridge University Press, Cambridge 2010, ISBN 978-0-521-14514-5 (Inhaltsübersicht)
    • Vernon A. Rosario (Hrsg.): Science and Homosexualities. London 1997, ISBN 0-415-91502-3.
    • Newsletter der AG Wissenschaft zur Homosexualität
    • Andreas Zimmermann: Homosexualität und Krankheit. Zur Genese eines kulturellen Zusammenhanges. (PDF; 381 kB) In: Wolfgang Eirund, Joachim Heil (Hrsg.): Internationale Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik (IZPP) 2/2012, ISSN 1869-6880, S. 1–22.
    • Heinz-Jürgen Voß: Biologie & Homosexualität: Theorie und Anwendung im gesellschaftlichen Kontext. Unrast, Münster 2013, ISBN 978-3-89771-122-8
    • Heinz-Jürgen Voß: Epigenetik und Homosexualität. http://heinzjuergenvoss.de/Voss_2013_Epigenetik_und_Homosexualitaet__.pdf
    • Volker Weiß: Angeboren, Natürlich, Normal? Biologische Theorien zwischen Diskriminierung von Homosexualität und homosexueller Emanzipation. In: S. Ebeling, V. Weiß (Hrsg.): Von Geburt an homosexuell? Biologische Theorien über Schwule und Lesben. Waldschlösschen Verlag, Reinhausen bei Göttingen 2004, S. 9–69.
    • Ulrich Gooß, Herbert Geschwind (Hrsg.): Homosexualität und Gesundheit. Berlin 1989.

    Homosexualität u​nd Literatur

    • Forum Homosexualität und Literatur. Ein Periodikum des Forschungsschwerpunkts Homosexualität und Literatur im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften an der Universität – GH Siegen. Hrsg. von Wolfgang Popp und Gerhard Härle mit Marita Keilson-Lauritz, Dirck Linck und Wolfram Setz. Bände 1–50. Die Blaue Eule, Essen 1987–2007.
    • Heinrich Detering: Das offene Geheimnis. Zur literarischen Produktivität eines Tabus von Winckelmann bis zu Thomas Mann. Wallstein, Göttingen 1994, ISBN 3-89244-070-0. [Durchgesehene und mit einer Nachbemerkung versehene Studienausgabe ebd. 2002.]
    • Wolfgang Popp: Männerliebe. Homosexualität und Literatur. J. B. Metzler, Stuttgart 1992, ISBN 3-476-00828-2.
    • Axel Schock: Die Bibliothek von Sodom. Das Buch der schwulen Bücher. Eichborn, Frankfurt am Main 1997.
    • Gregory Woods: A history of gay literature. The male tradition. Yale University Press, New Haven and London 1999.
    • M. Zywietz/K. Grönke: Musik und Homosexualität – Homosexualität und Musik (= Jahrbuch Musik und Gender, 10), Olms Verlag 2018, ISBN 978-3-487-15642-2

    Homosexualität u​nd BDSM

    • Samois: What Color is Your Handkerchief: A Lesbian S/M Sexuality Reader. SAMOIS, Berkeley 1979.
    • Samois: Coming to Power. Writings and Graphics on Lesbian S/M. 3. Auflage, Alyson Publications, Boston 1987, ISBN 0-932870-28-7.
    • Larry Townsend: The Leatherman’s Handbook: Silver Jubilee Edition. Erweiterte Neuauflage, L. T. Publications, 2000, ISBN 1-881684-19-9.
    • Gayle Rubin: Sites, Settlements, and Urban Sex: Archaeology And The Study of Gay Leathermen in San Francisco 1955–1995. In: Robert Schmidt, Barbara Voss (Hrsg.): Archaeologies of Sexuality. Routledge, London 2000, ISBN 0-415-22365-2.
    • Patrick Califia: Speaking Sex to Power: The Politics of Queer Sex. Essays. Cleis Press, 2001, ISBN 1-57344-132-5.
    • Gayle Rubin: Studying Sexual Subcultures: the Ethnography of Gay Communities in Urban North America. In: Ellen Lewin, William Leap (Hrsg.): Out in Theory: The Emergence of Lesbian and Gay Anthropology. University of Illinois Press, Urbana 2002, ISBN 0-252-07076-3.
    • Gayle Rubin: Samois. In: Marc Stein (Hrsg.): Encyclopedia of Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender History in America. Charles Scribner’s Sons, 2003; leatherarchives.org (PDF)
    • Gayle Rubin: Leather Times. Samois, 2004; leatherarchives.org (PDF; 1,3 MB)
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    Einzelnachweise

    1. David Greenberg: The Construction of Homosexuality. Part II: The Construction of Modern Homosexuality. University of Chicago Press, Chicago 1988, S. 301–454.
    2. Ahmed Ibrahim Masoud: Evolution and homosexuality: A review. In: Afro Asian Journal of Anthropology and Social Policy. Band 3, Nr. 2, 2012, ISSN 2229-4414, S. 91, doi:10.5958/j.2229-4414.3.2.008.
    3. Klára Bártova, Jaroslava Valentová: Homosexuality and Homosociality Revisited. In: Anthropologie (1962-). Band 50, Nr. 1, 2012, ISSN 0323-1119, S. 61–70, doi:10.2307/26272387.
    4. Jim McKnight: Straight Science?: Homosexuality, Evolution and Adaptation. Routledge, London 1997, ISBN 0-415-15772-2.
    5. Welche evolutionären Gründe gibt es für Homosexualität? In: wissenschaft-im-dialog.de , abgerufen am 11. September 2009.
    6. P. Dinzelbacher: Sexualität /Liebe, in: Ders. (Hrsg.): Europäische Mentalitatsgeschichte. 2. Aufl. Stuttgart 2008, S. 65.
    7. Jody Daniel Skinner: Bezeichnungen für das Homosexuelle im Deutschen – Band II, Ein Wörterbuch. Die Blaue Eule, Essen 1999, ISBN 3-89206-903-4 (zugleich Dissertation Universität Koblenz-Landau, 1998).
    8. Magnus Hirschfeld: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes. Verlag Louis Marcus, Berlin 1914, S. 10.
    9. Ernest Bornemann: Ullstein Enzyklopädie der Sexualität, Frankfurt am Main/Berlin 1990.
    10. Siehe Oxford English Dictionary und Oxford Dictionary of English Etymology (von C. T. Onions), je s. v. (englisch).
    11. Presseunterlagen Eurogay-Studie „Schwules Leben in Deutschland“. TNS Emnid, Hamburg 2001.
    12. Holger Wicht: Berliner Forscher entwickeln Schätzverfahren: 10 Prozent der schwulen Großstädter HIV-positiv. magazin.hiv, 11. Juli 2009, abgerufen am 17. Juli 2020.
    13. Charlotte Haunhorst: So queer ist Deutschland wirklich. Jetzt, 19. Oktober 2016, abgerufen am 13. Juli 2020.
    14. A. M. Smith, C. E. Rissel, J. Richters, A. E. Grulich, R. O. de Visser: Sex in Australia: sexual identity, sexual attraction and sexual experience among a representative sample of adults. In: Australian and New Zealand journal of public health. Band 27, Nummer 2, 2003, S. 138–145, ISSN 1326-0200. PMID 14696704.
    15. Canadian Community Health Survey. Statistics Canada, 15. Juni 2004, abgerufen am 12. April 2011.
    16. Integrated household survey April 2011 to March 2012: Experimental Statistics. (PDF; 123 kB) Office for National Statistics, 28. September 2011, S. 3, abgerufen am 4. Oktober 2012 (englisch).
    17. Anjani Chandra u. a.: Sexual Behavior, Sexual Attraction, and Sexual Identity in the United States: Data from the 2006–2008 National Survey of Family Growth. (PDF; 617 kB) US Department of Health and Human Services, März 2011, abgerufen am 15. März 2011.
    18. Gary J. Gates: How many people are lesbian, gay, bisexual, and transgender? (PDF; 683 kB) The Williams Institute, UCLA School of Law, April 2011, S. 3, abgerufen am 9. Oktober 2012 (englisch).
    19. Sexual Orientation and Health Among US Adults. (PDF) National Health Statistics Reports, 15. Juli 2014, abgerufen am 16. Juli 2014 (englisch).
    20. Alfred C. Kinsey: Das sexuelle Verhalten des Mannes. S. Fischer, Berlin 1964, S. 600 f.
    21. Alfred C. Kinsey: Das sexuelle Verhalten des Mannes. S. Fischer, Berlin 1964, S. 605.
    22. Alfred C. Kinsey: Das sexuelle Verhalten des Mannes. S. Fischer, Berlin 1964, S. 327.
    23. Gunter Schmidt (Hrsg.): Jugendsexualität: Sozialer Wandel, Gruppenunterschiede, Konfliktfelder. Enke, Stuttgart 1993, S. 35.
    24. Volkmar Sigusch: Jugendsexualität – Veränderungen in den letzten Jahrzehnten. In: Deutsches Ärzteblatt. 95, Heft 20 (15. Mai 1998), S. A-1240. (online auf: bvvp.de) (Memento vom 14. Dezember 2012 im Internet Archive)
    25. Schmidt (Hrsg.): Jugendsexualität, S. 35.
    26. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Jugendsexualität: Repräsentative Wiederholungsbefragung von 14- bis 17-Jährigen und ihren Eltern: Ergebnisse einer Repräsentativbefragung aus 2005. Köln 2006, S. 84.
    27. Tina Gianoulis: Situational Homosexuality. (Memento vom 25. November 2012 im Internet Archive) In: Claude J. Summers (Hrsg.): glbtq: An Encyclopedia of Gay, Lesbian, Bisexual, Transgender, and Queer Culture. 3. März 2004, abgerufen am 27. Februar 2022 (englisch).
    28. Brigitte Vetter: Psychiatrie: Ein systematisches Lehrbuch. Schattauer, 2007, ISBN 978-3-7945-2566-9, S. ??.
    29. Joe Kort: Straight Men who have Sex with Men (SMSM). (Memento vom 17. Dezember 2008 im Internet Archive) 24. April 2008. In: Claude J. Summers (Hrsg.): glbtq: An Encyclopedia of Gay, Lesbian, Bisexual, Transgender, and Queer Culture.
    30. Erwin J. Haeberle: Das Sexualverhalten Jugendlicher. In: Derselbe: Die Sexualität des Menschen – Handbuch und Atlas. 2., erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin 1985, Kapitel 6.2.2 (online auf sexarchive.info).
    31. Situational Homosexuality. (PDF; 121 kB) In: Wayne R. Dynes (Hrsg.): The Encyclopedia of Homosexuality (Garland Reference Library of Social Science). Taylor & Francis, 1990, ISBN 0-8240-6544-1.
    32. Globalizing Homophobia. (Memento vom 17. Februar 2007 im Internet Archive) In: gigi.x-berg.de Dezember 2003 (erstveröffentlicht in Phase 2, Nr. 10).
    33. Lucas Paoli Itaborahy: State-Sponsored Homophobia – A world survey of laws criminalising same-sex sexual acts between consenting adults. (PDF; 0,6 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Mai 2012, S. 11–13, archiviert vom Original am 17. Oktober 2012; abgerufen am 10. Januar 2013 (englisch).
    34. Militär und Polizei bei rumänischem Gay Pride (Memento vom 23. Mai 2011 im Internet Archive) (Rik Nr. 274, Jg. 24, Juli 2008, S. 23)
    35. Tagesschau: Polen will „homosexuelle Agitation“ verbieten (tagesschau.de-Archiv). 14. März 2007.
    36. Felicitas Wilke: Das ändert sich für homosexuelle Paare. Süddeutsche Zeitung vom 30. Juni 2017
    37. EU-Antidiskriminierungsrichtlinie, Art. 4, insbesondere Abs. 2 (online (PDF))
    38. Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (PDF (PDF) )
    39. Katechismus der katholischen Kirche, § 2357–2359 (vatican.va).
    40. Bistum Essen schweigt zu kritischen Fällen. Lesbisch Putzen als Verstoß gegen den Arbeitsvertrag. auf: derwesten.de, 5. November 2010.
    41. presseportal.de (Memento vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive): Völklinger Kreis e. V.: Trotz Antidiskriminierungs-Gesetz: Kolpingwerk entlässt Mitarbeiter, weil er homosexuell ist. 28. November 2006.
    42. Kolpingwerk stellt schwulen Mitarbeiter wieder ein. (Memento vom 21. Mai 2008 im Internet Archive), 27. April 2007.
    43. Instruktion über Kriterien zur Berufungsklärung von Personen mit homosexuellen Tendenzen. Abgerufen am 31. Oktober 2010.
    44. ekd.de (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive): Theologische, staatskirchenrechtliche und dienstrechtliche Aspekte zum kirchlichen Umgang mit den rechtlichen Folgen der Eintragung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz. September 2002.
    45. Kapitel 2 (f) „Toleranz“
    46. Kapitel 3c „Durchsetzen“, 2. Absatz
    47. Kapitel I (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)
    48. Kapitel III, 1., 1. Absatz (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)
    49. Homepage des Vereins QueerBw
    50. Alan Bray: The Friend. University of Chicago Press, Chicago 2006.e John Boswell: Same-Sex Unions in Premodern Europe. Villard Books, New York 1994.
    51. Otto Treitinger: Die oströmische Kaiser- und Reichsidee nach ihrer Gestaltung im höfischen Zeremoniell. Jena 1938, S. 195.
    52. Agapius and Nicodemus: The Rudder (Pedalion). All the Sacred and Divine Canons. Chicago 1957, S. 997.
    53. Meldung: Thousands call for Turing apology. In: BBC.co.uk. 31. August 2009, abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).
    54. Richard von Krafft-Ebing: Psychopathia Sexualis. 3. Auflage, Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart 1898, S. 216 (Digitalisiertes Buch)
    55. tagesspiegel.de: Problemfall Homosexualität
    56. R. Lautmann, W. Grikschat, E. Schmidt: Der rosa Winkel in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. In: R. Lautmann (Hrsg.): Seminar: Gesellschaft und Homosexualität. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, S. 325–365.
    57. B. Jellonnek, R. Lautmann, (Hrsg.): Nationalsozialistischer Terror gegen Homosexuelle. Schöningh, Paderborn 2002.
    58. J. C. Fout: Homosexuelle in der NS-Zeit: Neue Forschungsansätze über Alltagsleben und Verfolgung. In: B. Jellonnek, R. Lautmann (Hrsg.): Nationalsozialistischer Terror gegen Homosexuelle. Schöningh, Paderborn 2002, S. 163–172, bes. S. 172.
    59. H. Voß: Biologie und Homosexualität: Theorie und Anwendung im gesellschaftlichen Kontext. Münster, S. 28–31.
    60. Claudia Schoppmann: Nationalsozialistische Sexualpolitik und weibliche Homosexualität. 2. Auflage, 1997, ISBN 3-86226-853-5
    61. § 209 in Österreich: VfGH 21. Juni 2002, G 6/02
    62. Art. I Z. 19b, IX StRÄG 2002, BGBl I 134/2002
    63. Menschenrechtsgerichtshof verurteilt Österreich (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 29 kB)
    64. Florian G. Mildenberger: Zur Soziologie der Homosexualität in der Bundesrepublik Deutschland: Entstehung und Auswirkung der Studie ‘Der gewöhnliche Homosexuelle’ von Martin Dannecker und Reimut Reiche (1974). In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 35, 2016 (2018), S. 209–222.
    65. HIV breitet sich unter Schwulen aus Hauptgrund ist geringer Kondomgebrauch. Tagesspiegel, 20. Juli 2012, abgerufen am 22. Juli 2020.
    66. Blutspende-Regelungen für homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen in der Diskussion. Ärzteblatt, 20. April 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
    67. Spahn will Blutspenderegeln für homosexuelle Männer nicht lockern. Ärzteblatt, 27. Mai 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
    68. Verantwortungsvoll Blut spenden. Rotes Kreuz Österreich, abgerufen am 22. Juli 2020.
    69. Sigmund Freud Briefe 1873–1939, London 1960.
    70. Sigmund Freud: Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität. In: Sigmund Freud: Studienausgabe. Band VII: Zwang, Paranoia und Perversion. Fischer TB, Frankfurt am Main 2000; S. 4 (PDF; 166 kB (PDF; 166 kB) )
    71. Sigmund Freud: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. 1905.
    72. Reinhard Kreische: Homosexualität: Angst vor Fremdem. In: PP43. März 2005, S. 120.
    73. Sigmund Freud: Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität. In: Sigmund Freud: Studienausgabe. Band VII: Zwang, Paranoia und Perversion. Fischer TB, Frankfurt am Main 2000, S. 261 (PDF (PDF; 166 kB) ).
    74. Reinhard Platzek: Ein Fall von Verhältnisblödsinn bei einem psychisch auffälligen Soldaten im Deutschen Reichsheer. Überlegungen zu definitorischen Schwierigkeiten einer „modernen“ Psychiatrie. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 221–229, hier: S. 226.
    75. Wolfgang Mertens, Bruno Waldvogel (Hrsg.): Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe. Kohlhammer, 2000, ISBN 3-17-014994-6.
    76. Gerhard Stumm, Alfred Pritz (Hrsg.): Wörterbuch der Psychotherapie Springer, Wien/New York 2000, ISBN 3-211-83248-3, S. 278.
    77. Johannes Cremerius: Die Zukunft der Psychoanalyse. In: Kuster: Entfernte Wahrheit. Von der Endlichkeit der Psychoanalyse. Tübingen 1992, hier zitiert nach August Ruhs (Memento vom 10. November 2007 im Internet Archive)
    78. Charles Socarides: Bedeutung und Inhalt von Abweichungen im Sexualverhalten. In: Psychologie des 20. Jahrhunderts. Band II. Kindler, München 1976, S. 707–737.
    79. D. Haldeman: The Pseudo-science of Sexual Orientation Conversion Therapy. In: Angles, 4 (1), 1–4. Institute for Gay and Lesbian Strategic Studies, Washington DC; iglss.org (Memento vom 2. März 2008 im Internet Archive; PDF; 73 kB)
    80. Deutscher Bundestag: Antihomosexuelle Seminare und pseudowissenschaftliche Therapieangebote religiöser Fundamentalisten. (PDF; 108 kB)
    81. findarticles.com
    82. Sophinette Becker: Bisexuelle Omnipotenz als Leitkultur. Sexuelle Verhältnisse im gesellschaftlichen Wandel. In: Psychoanalyse im Widerspruch. Band 25, Nr. 49, 2013, S. 7–25.
    83. Hemma Rössler-Schülein: Übertragung und Homosexualität. Homosexualität und Übertragung. In: Forum der Psychoanalyse. Band 37, 2021, S. 1–5, doi:10.1007/s00451-020-00420-7.
    84. BT-Drs. 16/8022 Bundestag: Stellungnahme der Bundesregierung zu Antihomosexuelle Seminare und pseudowissenschaftliche Therapieangebote religiöser Fundamentalisten. (PDF; 108 kB)
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