G7
Die G7 (Abkürzung für Gruppe der Sieben) ist ein informeller Zusammenschluss der zu ihrem Gründungszeitpunkt bedeutendsten Industrienationen der westlichen Welt in Form regelmäßiger Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs. Das Forum dient dem Zweck, Fragen der Weltwirtschaft zu erörtern. Dem Gremium gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten an. Die Europäische Kommission hat einen Beobachterstatus.
Gruppe der Sieben |
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Mitgliedstaaten der G7 (seit 2014) |
Beobachter: |
Die nur durch die Europäische Union repräsentierten Länder sind türkis hervorgehoben |
Die Bevölkerung der G7-Staaten hat einen Anteil von etwa 10 Prozent an der Weltbevölkerung und erwirtschaftet etwa 45 Prozent des weltweiten Bruttonationaleinkommens.
Die Gruppe wurde 1975 etabliert und 1998 durch die Aufnahme Russlands zur G8 erweitert. Am 25. März 2014 schlossen die anderen Mitglieder Russland aufgrund der Annexion der Krim aus und kehrten zum Format der G7 zurück.[1]
Entstehung und Aufgabenbereich
Gegründet wurde die Gruppe 1975 als Gruppe der Sechs (G6) im Rahmen eines Kamingespräches auf Schloss Rambouillet. An dem G6-Gipfel in Rambouillet vom 15. bis 17. November 1975 nahmen die Staats- und Regierungschefs von sechs Ländern teil: Bundesrepublik Deutschland (vertreten durch Bundeskanzler Helmut Schmidt), Frankreich (mit Präsident Valéry Giscard d’Estaing als Gastgeber), Großbritannien, Italien, Japan und die Vereinigten Staaten. Die Themen damals waren die Währungspolitik nach dem Zusammenbruch des Wechselkurssystems von Bretton Woods und die Reaktion auf die erste große Ölkrise. Damals war der Gipfel als Forum geplant, um in kleinem Kreis über Finanz- und Währungsfragen zu diskutieren. Ihr Themenbereich hat sich aber erheblich ausgeweitet, wodurch Gesundheits- und Bildungspolitik, Wirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Umwelt, Klimawandel, Außenpolitik, Fragen des internationalen Rechtes, Strafverfolgung, Terrorismus, internationaler Handel und Binnenangelegenheiten (Anbindung an Land-, See- und Luftwege) in den Debatten besprochen werden. Außenpolitische Themen haben sich mittlerweile in den Vordergrund geschoben, da die internationalen Verknüpfungen diese Angelegenheiten vorrangig werden lassen.
Die G6 selber wiederum ging auf die informelle „Gruppe der Fünf“ (G5) zurück. Diese war ein Treffen der Finanzminister und Zentralbankchefs der USA, Deutschlands, des Vereinigten Königreichs und Frankreichs ab 25. März 1973 – ab September 1973 mit Japan – in der Bibliothek des Weißen Hauses, weshalb diese Gruppe auch Library Group genannt wurde.[2][3] Vom 27. Juni 1976 bis 1998 existierte bereits eine G7 mit Kanada, aber ohne Russland, und von 1998 bis zum 25. März 2014 eine G8 mit Russland.
Zur Vorbereitung der jährlichen Gipfel wurden G8-Ministertreffen abgehalten, an denen auch ausgewählte internationale Experten teilnahmen.[4] Von der G8 wurde als eine Initiative gegen Massenvernichtungswaffen die Globale-G8-Partnerschaft ins Leben gerufen. Transnationale Probleme können „in der globalisierten Welt […] nur im Verbund mit anderen gelöst werden“, lautete die G8-Vorstellung der Bundesregierung.[5]
Die nach dem Ausschluss Russlands seit 2014 wieder als G7 operierende Arbeitsgemeinschaft gilt nicht als internationale Organisation, sondern als internationales Netzwerk, welches zwar auch auf Normen und Regeln beruht, allerdings keine inhaltlichen oder substanziellen Vorschriften besitzt. Ihre Treffen sind informell, um in „entspannter Runde“ globale Themen und Probleme zu beraten. Den Vorsitz übernimmt jeweils ein Land für die Dauer eines Jahres. Auf dem jährlichen Weltwirtschaftsgipfel treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten und anderer Staaten. Kurz zuvor kommen die Außenminister der Staaten zusammen und erörtern speziell außenpolitische Themen. Daneben gibt es im Rahmen des G7-Prozesses ständige Konsultationen unter den Vollmitgliedern.
Aus den jährlichen Treffen in kleiner Runde ist inzwischen eine permanente Kooperation auf der Ebene von Ministern und hohen Regierungsbeamten geworden. Sie bereiten die jährlichen Gipfel vor, stimmen nationale Positionen ab und sorgen bereits im Vorfeld der Gipfel teilweise für eine Klärung unterschiedlicher Positionen. Zu diesem Zweck entsendet jedes Land sogenannte Sherpas und Sous-Sherpas. Der aktuelle deutsche Sherpa ist der verbeamtete Staatssekretär des Bundeskanzlers Jörg Kukies. Prominente deutsche Sherpas waren unter anderem der spätere Bundespräsident Horst Köhler sowie der frühere Präsident der Deutschen Bundesbank, Hans Tietmeyer.
Wirtschaftliche Bedeutung
1975 und 1976 waren die G6 bzw. die G7 die sechs bzw. sieben größten Volkswirtschaften der Welt, gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Wechselkursen und Preisen (in US-Dollar).
Seit den 1970er Jahren ist dies nicht mehr der Fall (siehe Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt). Inzwischen (Stand 2017) liegt das Bruttoinlandsprodukt von China, Indien und Brasilien, sowie in Kaufkraftparität zusätzlich von Russland, Indonesien, Mexiko, Türkei, Südkorea, Spanien und Saudi-Arabien über dem Bruttoinlandsprodukt des wirtschaftlich kleinsten G7-Mitgliedes, Kanada.[6][7]
G7-Staaten | Bevölkerung[8] | Bruttonational- einkommen[9] | ||
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Mio. | % | Mrd. US$ | % | |
2018 | ||||
Vereinigte Staaten | 327,2 | 4,3 | 20.738,4 | 24,2 |
Japan | 126,5 | 1,7 | 5.159,8 | 6,0 |
Deutschland | 82,9 | 1,1 | 4.105,0 | 4,8 |
Frankreich | 67,0 | 0,9 | 2.839,4 | 3,3 |
Vereinigtes Königreich | 66,5 | 0,9 | 2.790,0 | 3,3 |
Italien | 60,4 | 0,8 | 2.094,2 | 2,4 |
Kanada | 37,1 | 0,5 | 1.688,4 | 2,0 |
G7 | 768 | 10,1 | 39.415 | 45,9 |
Welt | 7.594 | 100,0 | 85.805 | 100,0 |
Rechnet man die EU ein, so erhöht sich die Repräsentanz auf etwa 14 % der Bevölkerung und 54 % des BNE.
Liste der G6-, G8- und G7-Treffen
Liste der G6-, G8- und G7-Treffen | |||||
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Zyklus | Nr. | Jahr | Bezeichnung | Land | Hauptthemen |
1 | 1. | 1975 | G6-Gipfel in Rambouillet 1975 | Frankreich | Erste Ölkrise und der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems[10] |
2. | 1976 | G7-Gipfel in San Juan 1976 | Vereinigte Staaten | ||
3. | 1977 | G7-Gipfel in London 1977 | Vereinigtes Königreich | ||
4. | 1978 | G7-Gipfel in Bonn 1978 | BR Deutschland | Weltkonjunktur, Einsparung von Öl | |
5. | 1979 | G7-Gipfel in Tokio 1979 | Japan | Flugzeugentführungen, Indochina-Flüchtlinge | |
6. | 1980 | G7-Gipfel in Venedig 1980 | Italien | ||
7. | 1981 | G7-Gipfel in Ottawa 1981 | Kanada | ||
2 | 8. | 1982 | G7-Gipfel in Versailles 1982 | Frankreich | Wachstum der Weltwirtschaft und Beschäftigung, Förderung des Welthandels, Vorgehen gegenüber der UdSSR, Entwicklungshilfe, Stabilität im Weltwährungssystem, Libanonkrieg[11] |
9. | 1983 | G7-Gipfel in Williamsburg 1983 | Vereinigte Staaten | ||
10. | 1984 | G7-Gipfel in London 1984 | Vereinigtes Königreich | ||
11. | 1985 | G7-Gipfel in Bonn 1985 | BR Deutschland | Wachstum und Beschäftigung, Beziehung zu den Entwicklungsländern, Multilaterales Handelssystem und internationales Währungssystem, Umweltpolitik, Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie | |
12. | 1986 | G7-Gipfel in Tokio 1986 | Japan | Auswirkungen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, Internationaler Terrorismus, Weltwirtschaft | |
13. | 1987 | G7-Gipfel in Venedig 1987 | Italien | ||
14. | 1988 | G7-Gipfel in Toronto 1988 | Kanada | Internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit, Multilaterales Wirtschaftssystem/Uruguay-Runde, Neu industrialisierte Volkswirtschaften, Entwicklungsländer und Schulden, Umwelt, Künftige Gipfeltreffen, Sonstige Probleme, Anhang zur Strukturreform | |
3 | 15. | 1989 | G7-Gipfel in Paris 1989 | Frankreich | |
16. | 1990 | G7-Gipfel in Houston 1990 | Vereinigte Staaten | ||
17. | 1991 | G7-Gipfel in London 1991 | Vereinigtes Königreich | ||
18. | 1992 | G7-Gipfel in München 1992 | Deutschland | Weltwirtschaft, Lage in den Entwicklungsländern, Themen zu Zentral- und Osteuropa, Nachfolgestaaten der Sowjetunion uvm. | |
19. | 1993 | G7-Gipfel in Tokio 1993 | Japan | ||
20. | 1994 | G7-Gipfel in Neapel 1994 | Italien | ||
21. | 1995 | G7-Gipfel in Halifax 1995 | Kanada | ||
4 | 22. | 1996 | G7-Gipfel in Lyon 1996 | Frankreich | |
23. | 1997 | G7-Gipfel in Denver 1997 | Vereinigte Staaten | ||
24. | 1998 | G8-Gipfel in Birmingham 1998 | Vereinigtes Königreich | ||
25. | 1999 | G8-Gipfel in Köln 1999 | Deutschland | Umwelt, Außenpolitik, internationale Finanzpolitik, Ziele und Bestrebungen für lebenslanges Lernen, Kölner Schuldeninitiative | |
26. | 2000 | G8-Gipfel in Okinawa 2000 | Japan | erstmalige Teilnahme afrikanischer Regierungschefs, Gesundheit, Überwindung der weltweiten „Digitalen Kluft“ | |
27. | 2001 | G8-Gipfel in Genua 2001 | Italien | Strategien zur Bekämpfung der Armut in der Welt, globaler Fond zur Seuchenbekämpfung, Liberalisierung des Welthandels, Kyoto-Protokoll | |
28. | 2002 | G8-Gipfel in Kananaskis 2002 | Kanada | Vorsitz Russlands bei den G8, G8-Afrika-Aktionsplan, weitere Mittel für die Kölner Entschuldungsinitiative, Bildung, Wirtschaftswachstum, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung, Überwindung der „Digitalen Kluft“ in der Welt, Terrorismusbekämpfung, Reise- und Transportsicherheit, regionale Krisen[12] | |
5 | 29. | 2003 | G8-Gipfel in Évian-les-Bains 2003 | Frankreich | Entwicklungszusammenarbeit, Schuldenerlass, Aidsbekämpfung und Überwindung der Armut sowie Verbesserung der Teilnahmechancen der Länder des Südens am Welthandel[13] |
30. | 2004 | G8-Gipfel in Sea Island 2004 | Vereinigte Staaten | Internationaler Terrorismus, Entwicklungshilfe, Naher und Mittlerer Osten | |
31. | 2005 | G8-Gipfel in Gleneagles 2005 | Vereinigtes Königreich | Globale Klimaveränderung, wirtschaftliche Entwicklung Afrikas, Nichtverbreitung von Atomwaffen | |
32. | 2006 | G8-Gipfel in Sankt Petersburg 2006 | Russland | Nutzung der Atomenergie, Israel-Libanon-Krise | |
33. | 2007 | G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 | Deutschland | Energieverbrauch, Klimawandel, Raketenabwehrsysteme, Hilfe für Afrika | |
34. | 2008 | G8-Gipfel in Tōyako 2008 | Japan | Finanzkrise[14] | |
35. | 2009 | G8-Gipfel in L’Aquila 2009 | Italien | Terrorismus, nukleare Abrüstung sowie Interventionen in Afghanistan, Pakistan und Afrika. Die Entwicklung von Abkommen zu Energieknappheit, Wasser, Klimaveränderung und Nahrungsmittelsicherheit.[15] | |
36. | 2010 | G8-Gipfel in Huntsville 2010 | Kanada | Finanzkrise, Wirtschaftskrise | |
6 | 37. | 2011 | G8-Gipfel in Deauville 2011 | Frankreich | Atomkraft, Arabischer Frühling |
38. | 2012 | G8-Gipfel in Camp David 2012 | Vereinigte Staaten | Weltwirtschaft, Energie und Klimawandel, Ernährung und Nahrungsversorgung, Afghanistan, Umschwung im Mittleren Osten und Nordafrika.[16] | |
39. | 2013 | G8-Gipfel am Lough Erne 2013 | Vereinigtes Königreich | Bekämpfung von Steuerflucht,[17] Bürgerkrieg in Syrien[18] | |
40. | 2014 | G7-Gipfel in Brüssel 2014 | Belgien | Vor Krimkrise zunächst als G8-Gipfel in Sotschi 2014 geplant, mit dem Sondertreffen in Den Haag verworfen und wieder G7 eingeführt. | |
41. | 2015 | G7-Gipfel auf Schloss Elmau 2015 | Deutschland | ||
42. | 2016 | G7-Gipfel in Ise-Shima 2016 | Japan | 45 Punkte, darunter Konjunkturfragen, Welthandel, Finanzstabilität, Geldwäsche, Steuerwettbewerb, Klimaschutz, Ungleichheit, Terrorismus, Krieg, Flüchtlingsströme, Migration, Bildung, Forschung, Resistenz gegen Antibiotika | |
43. | 2017 | G7-Gipfel in Taormina 2017 | Italien | ||
44. | 2018 | G7-Gipfel in La Malbaie 2018 | Kanada | ||
7 | 45. | 2019 | G7-Gipfel in Biarritz 2019 | Frankreich | |
46. | 2020 | G7-Gipfel in Camp David 2020 | Vereinigte Staaten | Wegen des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie konnte das Treffen nicht wie geplant stattfinden. | |
47. | 2021 | G7-Gipfel in St Ives 2021 | Vereinigtes Königreich | ||
48. | 2022 | G7-Gipfel auf Schloss Elmau 2022 | Deutschland | Klimapolitik, Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und der Demokratie weltweit[19][20][21] | |
49. | 2023 | * | Japan | ||
50. | 2024 | * | Italien | ||
51. | 2025 | * | Kanada |
Seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 gilt der Grundsatz, einen Ort zu wählen, der gut abgesichert werden kann; es soll verhindert werden, dass die publizistische Wirkung von Protesten den Gipfel „ruiniert“.[22]
Entwicklung von der G6 über die G8 zur G7
März 1973 – September 1973 | G4 (informelle Gruppe) | Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Bundesrepublik Deutschland | |
1973 | G5 (informelle Gruppe) | Japan kommt hinzu | |
1975 | G6 | Italien wird Mitglied | |
1976 | G7 | Kanada wird Mitglied | |
1998 | G8 | Russland wird Teilnehmer | |
2014 | G7 | Russland wird wieder ausgeschlossen |
Während in den ersten Jahren die Gruppe der Sieben gleichbedeutend war mit den Großen Sieben, hat sich diese Situation durch den Aufstieg mehrerer großer Schwellenländer seit den 1990er Jahren geändert. Im Jahr 2013 lag das wirtschaftlich kleinste Land Kanada in der Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt auf dem 11. Rang, nach Kaufkraftparität auf dem 13. Rang. Zu den größten Volkswirtschaften vor Kanada gehören die BRICS-Staaten China, Russland, Indien und Brasilien, nach Kaufkraftparität zusätzlich Mexiko und Südkorea.
Kritik, Proteste und Alternativen
Kritisiert wurden die G7 (und auch die G8) unter anderem für ihre exklusive Zusammensetzung aus den hochentwickelten Ländern der Erde, welche die verschiedenen Regionen, Bevölkerungszahlen und Entwicklungsstadien der Staatenwelt nicht abbildet (Repräsentativitätsdefizit). Darüber hinaus wird die mangelnde Umsetzung beschlossener Programme und die Intransparenz der Entscheidungsfindung unter Ausschluss der Öffentlichkeit und Parlamente als problematisch angesehen (Legitimationsdefizit).[23]
Genauso wie die Gipfel der Welthandelsorganisation (WTO) wurden auch die G7- und G8-Gipfel immer wieder Ziel von Protesten der globalisierungskritischen Bewegung und anderer sozialer Bewegungen.
Großes Medienecho löste der Tod von Carlo Giuliani aus, der während der Proteste 2001 von einem Polizisten beim Angriff auf ein Polizeifahrzeug in Genua erschossen wurde. Auch sonst zeichnete sich dieser Gipfel durch zahlreiche gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen autonomen Gruppierungen und Polizisten im Umfeld der Demonstranten aus, was zu mehreren Gerichtsverfahren gegen Demonstranten und Polizisten führte. Mehrere zum Teil hochrangige Polizisten wurden wegen Körperverletzung und Folterung von Demonstranten angeklagt. Neben dem Prozess über die Übergriffe während der Stürmung der Diaz-Schule fand der Prozess über Folterung im Gefängnis Bolzaneto (siehe Bolzaneto-Prozess) große Aufmerksamkeit in den Medien (siehe dazu G8-Gipfel in Genua 2001).
Weltjugendgipfel Y 7
Der „Weltjugendgipfel“ als Ergänzung der G-7-Gipfeltreffen findet seit 2006 statt, vom 16.–20. April 2018 in Ottawa.[24][25][26][27]
Weltsozialforum
Das Weltsozialforum sowie die kontinentalen und regionalen Sozialforen bieten Gegenveranstaltungen zu den Gipfeln der Welthandelsorganisation (WTO), dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos (Schweiz) und den jährlichen Weltwirtschaftsgipfeln der Regierungschefs der G8-Staaten. Die Foren sind offene Treffen, um direkte Einflussnahme und Diskussion von Ideen für zivile Personen und Gruppen zu ermöglichen. Inhaltlich richten sie sich gegen eine von Kapital oder jeglicher Form von Imperialismus dominierte Welt und machen sich für die Errichtung einer humanen Gesellschaft auf ihre Weise stark. Nach eigener Charta[28] wird zusammen nachgedacht, über verschiedene Ansichten debattiert, werden Vorschläge formuliert und Erfahrungen frei ausgetauscht, ohne jedoch ihren Vorschlägen durch direkte Handlungsmacht, wie etwa Staatsregierungen sie haben, zur Durchführung verhelfen zu können.
Siehe auch
- Europäisches Sozialforum
- Triade (Wirtschaft) (größte Wirtschaftsräume)
- G8+5, Outreach-/O5-Staaten (größte Schwellenländer)
- G10 (Industrienationen)
- G15 (Entwicklungsländer)
- G20 (eine Gruppe Industrie- und Schwellenländer)
- G33 (jeweils eine Gruppe Industrie-/Schwellenländer bzw. Entwicklungsländer)
- Gruppe der 77
- UNO (die Vereinten Nationen)
Literatur
- Sieglinde Gstöhl: Governance Through Government Networks. The G8 and International Organizations. In: Review of International Organizations. Boston 2.2007, S. 1–37, ISSN 1559-7431.
- Enrico Böhm: Die Sicherheit des Westens. Entstehung und Funktion der G7-Gipfel (1975–1981). München 2013, ISBN 978-3-486-75105-5.
- Klaas Schüller: Die Erweiterungen der G7. Macht, Wohlstand und Ideen als Bestimmungsfaktoren des institutionellen Wandels. Peter Lang, Berlin 2018, ISBN 978-3-631-74769-8.
Weblinks
- Übersicht der Gipfeldokumente der G7/G8/G20 (Seite der Bundesregierung (Deutschland))
- G7 Information Centre der University of Toronto (englisch)
- Imperialer Stammtisch oder globale Feuerwehr – Beitrag von Robert Kurz (SWR2 Wissen)
- G7,G8: Vergleich der Demonstrantenzahl (1998-2015) – Katapult-Magazin
Einzelnachweise
- „Industriemächte verbannen Russland aus der G8“, N-TV, 25. März 2014.
- Stephany Griffith-Jones, Amar Bhattacharya (Hrsg.): Developing Countries and the Global Financial System. Commonwealth Secretariat, 2001, ISBN 0-85092-675-0, S. 154 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Peter I. Hajnal: The G8 System and the G20. Evolution, Role and Documentation. Ashgate Publishing, 2007, ISBN 978-0-7546-4550-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- G8 strebt World Governance an. Auf Telepolis, 28. Mai 2009.
- Was ist die G8? Die G8 als informelles Forum (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive).
- Vgl. Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt
- Chart: How The G7 Should Really Look | Statista. Abgerufen am 23. August 2019.
- Population, total | World Bank Group. Abgerufen am 24. August 2019.
- GNI (current US$) | World Bank Group. Abgerufen am 24. August 2019.
- Bundesregierung (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive).
- Erklärung der Staats- bzw. Regierungschefs der G7 und Vertreter der Europäischen Union (PDF; 295 kB)
- bmwi.de (Memento des Originals vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 5,5 MB)
- Zum G-8-Gipfel in Evian, 06.06.2003 (Friedensratschlag). In: ag-friedensforschung.de. Abgerufen am 19. November 2016.
- Pfaffenbach sieht Wirtschaftslage als G-8-Großthema, Bernd Pfaffenbach nach Reuters
- Strategie der Spannung: Berlusconi singt für G8 auf Telepolis, 3. Februar 2009.
- Erklärung der Teilnehmer des 38. G8-Treffens, 21. Mai 2012.
- Britischer Premierminister Cameron zu Gast bei Bundeskanzlerin Merkel. In: gov.uk. Abgerufen am 19. November 2016.
- Carsten Volkery: Spitzentreffen in Nordirland: G-8-Gipfel ringt um Syrien-Kompromiss. Spiegel Online, 14. Juni 2013, abgerufen am gleichen Tage.
- Deutschland übernimmt Vorsitz der G7. Zeit online, 1. Januar 2022, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Was Deutschland als G7-Vorsitz bewegen möchte. Zweites Deutsches Fernsehen, 1. Januar 2022, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Sabine Kinkartz: Deutschland übernimmt G7-Präsidentschaft. Deutsche Welle, 30. Dezember 2021, abgerufen am 1. Januar 2022.
- Tony Blair: Mein Weg. Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-10071-4, hier S. 604.
- Susanne Vogt: Ein der Ausgestaltung harrender, progressiver Stilgedanke – Weltordnungspolitik zwischen G-8 und G-20. KAS Auslandsinformation, Mai 2010, S. 7–25.
- philip: Policy Innovation e.V. – Jung, innovativ, zukunftsorientiert. In: policy-innovation.org. 21. Februar 2018, abgerufen am 19. April 2018 (englisch).
- Y7 Japan 2016. In: y7japan.org. Abgerufen am 19. November 2016 (japanisch).
- Badische-zeitung.de, 30. April 2016, Dominik Bloedner: Lisa Murken: „Einbringen, Lösungen vorbringen“
- Y7 Summit 2016 (Memento vom 1. Mai 2016 im Webarchiv archive.today). In: policy-innovation.org.
- Charta der Prinzipien des Weltsozialforums auf Wikisource