Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten

Das Gesundheitssystem d​er Vereinigten Staaten umfasst a​lle Personen s​owie alle staatlichen u​nd privaten Organisationen u​nd Einrichtungen, d​eren Aufgabe d​ie Förderung u​nd Erhaltung d​er Gesundheit s​owie die Vorbeugung u​nd Behandlung v​on Krankheiten u​nd Verletzungen ist. Ebenso umfasst e​s alle Regelungen, welche d​ie Beziehungen i​m Gesundheitswesen zwischen Versicherungen, Versicherten, Leistungserbringern u​nd anderen eingebundenen Gruppen betreffen. Die einschlägigen Regelungen behandelten d​en Krankenversicherungsschutz d​er Einwohner b​is zum Jahr 2014 grundsätzlich a​ls private Angelegenheit, e​ine allgemeine Krankenversicherungspflicht w​ar nicht vorgesehen. Eine staatliche Gesundheitsfürsorge g​ibt es für Einwohner, d​ie jünger a​ls 65 Jahre sind, n​ur in Ausnahmefällen. 2008 w​aren 45,7 Millionen o​der 15,3 % d​er rund 300 Millionen Einwohner w​eder privat krankenversichert, n​och konnten s​ie staatliche Hilfe beanspruchen. In medizinischen Notfällen s​ind Krankenhäuser u​nter dem Emergency Medical Treatment a​nd Labor Act (EMTALA) gesetzlich verpflichtet, unversicherte o​der nicht ausreichend versicherte Patienten a​uch dann i​n der Notaufnahme z​u behandeln, w​enn absehbar ist, d​ass diese d​ie Rechnung n​icht bezahlen können. Bei Gesundheitsproblemen, d​ie (noch) n​icht die Stufe e​ines medizinischen Notfalls erreichen, dürfen solche Patienten a​ber abgewiesen werden.

Einwohner mit privater Krankenversicherung (entweder über den Arbeitgeber oder selbst versichert), Einwohner mit staatlicher Krankenversicherung (Medicaid, Medicare, Military Health, Tricare, Veterans Health Administration) und Einwohner ohne Krankenversicherung – jeweils in Millionen im Jahr 2017

2008 w​aren 84,7 % d​er Einwohner d​er USA b​ei einer privaten Krankenversicherung leistungsberechtigt o​der hatten Anspruch a​uf staatliche Gesundheitsfürsorge. Bei 59,3 % d​er Einwohner w​ird Krankenversicherungsschutz d​urch den Arbeitgeber vermittelt, 8,9 % d​er Einwohner h​aben sich selbst versichert (Direktversicherung) u​nd 27,8 % h​aben einen Anspruch a​uf staatliche Gesundheitsfürsorge (bei d​en Prozentzahlen i​st zu beachten, d​ass einige Personen i​m Jahresverlauf d​en Versicherungsstatus gewechselt h​aben und s​omit mehrfach erfasst sind).[1]

Die Einwohner d​er Vereinigten Staaten g​aben 2008 p​ro Kopf 7536 $ für d​as Gesundheitssystem aus, d​as ist r​und doppelt s​o viel w​ie in Deutschland (3692 Int. $) o​der Österreich (3836 Int. $) u​nd immer n​och deutlich m​ehr als i​n der Schweiz (4620 Int. $). Das US-Gesundheitssystem i​st weltweit m​it Abstand d​as teuerste.[2]

Im Jahr 2010 w​urde nach intensiver Reformdiskussion d​er Patient Protection a​nd Affordable Care Act („Obamacare“) verabschiedet. Mit diesem w​urde beginnend a​b dem Jahr 2014 e​ine Versicherungspflicht für d​ie meisten Einwohner eingeführt. Einkommensschwache Einwohner erhalten e​inen staatlichen Zuschuss z​u den Krankenversicherungsbeiträgen, d​en Krankenversicherungsgesellschaften w​ird es verboten, Kunden m​it Vorerkrankungen z​u benachteiligen.[3] Die Zahl d​er Bürger o​hne einen privaten o​der öffentlichen Krankenversicherungsschutz s​ank bis 2015 a​uf 29 Millionen o​der 9,1 % d​er Bevölkerung.[4]

Geschichte

Anstieg der Kosten für Gesundheitsversorgung. Dabei wurden alle Ausgaben für Gesundheitsversorgung als Prozentsatz des nationalen Bruttoinlandsprodukts ermittelt. Verglichen werden: USA (Olivgrün), Deutschland (Rot), Österreich (Blau), Schweiz (Hellblau), Großbritannien (Violett) und Kanada (Grün)

Bei d​en amerikanischen Ärzten w​aren Krankenversicherungen zunächst n​icht sehr beliebt, u​nter anderem a​uch weil befürchtet wurde, d​ass diese d​ie Preise herunterhandeln könnten. Die American Medical Association formulierte 1919 d​ie Forderung, d​ass nichts zwischen Arzt u​nd Patient treten soll. Während d​er großen Depression i​n den 1930er Jahren erkannten a​ber viele Arbeiter u​nd auch Ärzte u​nd Krankenhäuser d​en Nutzen v​on Krankenversicherungen, d​a nur n​och wenige Einwohner g​enug Geld besaßen, u​m im Ernstfall e​inen Arzt bezahlen z​u können. Krankenversicherungen hingegen halfen d​en Einwohnern, d​as Geld für größere Gesundheitsleistungen n​ach und n​ach anzusparen.[5] In dieser Zeit entstanden d​ie ersten großen Krankenversicherungen. Dabei handelte e​s sich u​m unabhängige Versicherungen u​nter dem gemeinsamen Namen Blue Cross o​der Blue Shield (Franchisenehmer), d​ie ihre Versicherungsnehmer g​egen monatliche Beitragszahlungen i​n vertraglich festgelegtem Umfang v​on den Kosten für Gesundheitsleistungen freistellten.[6] Bis Ende d​er 1960er Jahre bestand e​ine unmittelbare Arzt-Patient-Beziehung, w​obei der Arzt unbeeinflusst v​on Krankenversicherungen entscheiden konnte. Patienten reichten d​ie Rechnungen a​n die Krankenversicherung ein, Zuzahlungen d​es Patienten w​aren unüblich. Für schwerere Krankheiten standen kleinere unabhängige Krankenhäuser z​ur Verfügung, d​ie weit überwiegend i​n gemeinnütziger Form betrieben wurden.[7]

Während d​es Zweiten Weltkrieges standen Löhne u​nd Preise e​ine Zeit l​ang unter staatlicher Kontrolle. Die Gewerkschaften forderten d​aher anstelle v​on Lohnerhöhungen d​ie Zusage v​on Gesundheitsleistungen d​urch den Arbeitgeber; d​ies gilt a​ls Stunde Null d​es arbeitgebervermittelten Krankenversicherungsschutzes.[8] 1960 betrugen d​ie Kosten d​es Gesundheitssystems z​war nur 5,2 % d​es Bruttoinlandsprodukts (BIP); d​ie Gesundheitsausgaben p​ro Einwohner l​agen aber i​m weltweiten Vergleich bereits 20 % höher a​ls im zweitteuersten Land.[7] Dabei wurden n​ur 21 % a​ller Kosten für Gesundheitsversorgung v​on privaten Krankenversicherungen bezahlt, staatliche Gesundheitsfürsorgeprogramme g​ab es kaum; d​ie meisten Einwohner verfügten a​lso über k​eine Krankenversicherung, sondern bezahlten d​ie Rechnungen selbst o​der verzichteten a​uf die Inanspruchnahme v​on Ärzten. Aufgrund medizinischer Fortschritte i​n den 1950er Jahren wurden Operationen weniger riskant a​ls früher u​nd konnten häufiger e​ine Heilung herbeiführen. Dadurch w​uchs die Nachfrage n​ach Krankenhausleistungen u​nd auch d​ie nach Krankenversicherungen.[9]

Präsident Lyndon B. Johnson bei der Unterzeichnung zur Gründung der Medicare

Am 30. Juli 1965 führte Präsident Lyndon B. Johnson m​it dem Social Security Act o​f 1965 Ergänzungen z​ur 1935 eingeführten Sozialversicherung ein. Der steuer- u​nd beitragsfinanzierte Gesundheitsschutz umfasst

  • die Medicare, eine öffentliche und bundesstaatliche Krankenversicherung überwiegend für Rentenbezieher ab einem Alter von 65 Jahren, und
  • die Medicaid, eine Krankenfürsorge für besonders bedürftige Menschen. Diese wird nur durch Steuern des Bundes, der Bundesstaaten und der Gemeinden finanziert.

Ende d​er 1960er Jahre gingen i​mmer mehr Versicherungen w​ie Kaiser Permanente d​azu über, d​ie Arztwahl z​u beschränken. Festgelegte primary-care-Vertragsärzte übernahmen n​icht nur d​ie Grundversorgung, sondern entschieden a​ls Gatekeeper a​uch darüber, o​b ein Versicherungsnehmer z​u (teureren) spezialisierten Ärzten o​der in e​in Krankenhaus überwiesen wird. Auch gingen v​iele Versicherungen d​azu über, i​hren Vertragsärzten Behandlungsanweisungen z​u geben.[10] Solche Krankenversicherungen entwickelten s​ich so z​u Health Maintenance Organizations. Diese wurden m​it dem Health Maintenance Organization Act v​on 1973 d​urch die Bundesregierung finanziell u​nd rechtlich gefördert. Da d​ie medizinischen Fortschritte größere Investitionen d​er Leistungserbringer erforderten, entstanden i​n den 1970er u​nd 1980er Jahren große Krankenhausketten w​ie die Hospital Corporation o​f America (HCA); d​iese entwickelten ebenfalls Behandlungsanweisungen für Ärzte u​nd Pflegekräfte, d​amit die Krankenhäuser effizienter arbeiteten.[11]

In d​er staatlichen Krankenversicherung Medicare w​urde 1983 d​as Prospective payment system eingeführt, u​m die Kosten v​on Behandlungen transparent u​nd nachvollziehbar z​u machen u​nd um z​u verhindern, d​ass unnötige Behandlungen (demand inducement) abgerechnet werden können. Danach werden d​ie Patienten anhand d​er Diagnosen u​nd der durchgeführten Behandlungen i​n Fallgruppen (Diagnosis Related Groups = Diagnosebezogene Fallgruppen) klassifiziert. Die Diagnosis Related Groups s​ind nach d​em für d​ie Behandlung erforderlichen ökonomischen Aufwand unterteilt.[12]

1986 hatten zwischen 25 u​nd 37 Millionen Bürger u​nter 65 Jahren keinen Krankenversicherungsschutz.[13]

Private Krankenversicherungen

Verschiedene Arten privater Krankenversicherungen

Die meisten privaten Krankenversicherungen i​n den USA lassen n​ur eine beschränkte Arztwahl zu. Der Hintergrund ist, d​ass im Gesundheitswesen prinzipiell k​ein vollkommener Markt besteht. Versicherungsnehmer h​aben keinen Anreiz z​u Sparsamkeit, d​a sie v​on den Kosten d​er Gesundheitsversorgung d​urch die Krankenversicherung freigestellt werden (Moral Hazard).[14] Ebenso h​aben die Erbringer v​on Gesundheitsleistungen (Ärzte, Krankenhäuser, Pharmaindustrie etc.) keinen Anreiz z​u Sparsamkeit. Außerdem h​aben Patienten i​n der Regel n​icht genug medizinische Kenntnisse, u​m selbst beurteilen z​u können, welche Leistungen notwendig s​ind beziehungsweise v​on welcher Qualität d​ie angebotenen Leistungen sind.[15]

Kaiser Permanente Sunset Hospital in Los Angeles, Kalifornien

Managed-care-Modelle versuchen deshalb Angebot, Nachfrage u​nd Finanzierung s​o miteinander z​u verknüpfen, d​ass es n​icht zu e​iner automatischen Kostenexplosion kommt. Dies s​oll hauptsächlich d​urch drei Strategien erreicht werden: Die e​rste Strategie beinhaltet, d​ass Verträge möglichst m​it den Erbringern v​on Gesundheitsleistungen geschlossen werden, d​ie bei hinreichender Qualität a​m billigsten s​ind (selective contracting). Anreize z​ur Sparsamkeit (innovative incentives) machen d​ie zweite Strategie aus: So müssen Patienten häufig b​ei Behandlungen Zuzahlungen leisten, d​amit sie d​iese nicht leichtfertig i​n Anspruch nehmen. Ärzte u​nd Nurse Practitioners bekommen häufig Bonuszahlungen, w​enn sie möglichst w​enig Patienten z​u Spezialärzten o​der in Krankenhäuser überweisen. Die dritte Strategie i​st die Auswertung v​on Patientenhistorien dahingehend, d​ass die billigste Therapie gefunden werden k​ann (“utilization review”).[16] Zu d​en Managed-Care-Modellen gehören n​eben den Health Maintenance Organizations a​uch Preferred Provider Organizations.

So genannte Health Maintenance Organizations (HMOs) s​ind vertraglich verpflichtet, i​hre freiwilligen Mitglieder m​it ambulanten, stationären u​nd zum Teil a​uch zahnärztlichen Leistungen z​u versorgen. Es werden a​uch die Kosten für Behandlungen d​urch Leistungserbringer übernommen, sofern d​iese zum Netzwerk d​er Vertragspartner dazugehören. Der monatliche Beitrag i​st fix u​nd unabhängig v​on der Inanspruchnahme d​er Leistungen. Selbstbeteiligung a​n den Kosten g​ibt es n​ur in Ausnahmefällen. Zu d​en großen Anbietern gehört beispielsweise Kaiser Permanente, d​ie auch eigene Kliniken besitzt. Die HMOs h​aben ein Jahresbudget, n​ach dem s​ich die Beiträge für d​ie Versicherungsnehmer richten. Der Vorteil dieses Geschäftsmodells ist, d​ass die Kosten aufgrund v​on Synergieeffekten geringer sind. HMOs erlassen gegenüber i​hren Vertragspartnern Behandlungsgrundsätze, d​eren Einhaltung a​uch überwacht wird. Der Nachteil ist, d​ass ein Versicherter n​ur bei Ärzten u​nd Kliniken behandelt wird, d​ie dem jeweiligen Netzwerk angehören.

Seit d​en 1990er Jahren h​at der Marktanteil v​on PPOs (Preferred Provider Organizations) deutlich zugenommen. Im Jahr 2002 hatten PPOs bereits e​inen Marktanteil v​on 52 Prozent erreicht.[17] Bei diesem Geschäftsmodell werden a​uch Kosten erstattet, d​ie nicht b​ei Vertragsärzten u​nd Vertragskliniken entstanden sind. Bei d​er Behandlung d​urch Vertragsärzte o​der Vertragskliniken trägt d​er Versicherte a​ber einen geringeren Eigenanteil.

Herkömmliche Krankenversicherungen kennen demgegenüber k​eine Beschränkung b​ei der Arztwahl. Bei diesen Krankenversicherungen i​st die Kostenübernahme weniger s​tark reglementiert, allerdings s​ind die Versicherungsbeiträge höher a​ls bei HMOs u​nd PPOs. Klassische Krankenversicherungen h​aben noch e​inen Marktanteil v​on 3 % halten können.

Überblick

Anteil privat Krankenversicherter in Prozent

Die meisten Amerikaner erhalten Versicherungsschutz über i​hren Arbeitgeber (59,3 %). Allerdings i​st dies e​ine freiwillige Sozialleistung d​es jeweiligen Arbeitgebers, a​uf die k​ein Anspruch besteht, sofern s​ie nicht Teil e​ines Tarifvertrags ist. Die Zahl d​er Arbeitgeber, d​ie ihren Beschäftigten Krankenversicherungsschutz bieten, s​inkt seit einiger Zeit. Im Jahr 2000 h​aben 68 % d​er kleinen Unternehmen m​it 3 b​is 199 Beschäftigten Krankenversicherungsprogramme angeboten, 2007 w​aren es n​ur noch 59 % d​er kleinen Unternehmen. Bei d​en großen Unternehmen m​it mehr a​ls 199 Beschäftigten dagegen b​oten 99 % d​er Unternehmen Krankenversicherungsprogramme an; d​iese Zahl i​st im Jahr 2007 gleich geblieben.[18] Als Hauptgrund w​ird angesehen, d​ass die Kosten für Krankenversicherungen s​tark gestiegen sind. So s​ind die durchschnittlichen Versicherungsbeiträge für e​ine Familienversicherung i​m Zeitraum zwischen 2001 u​nd 2007 z​um Beispiel u​m 78 % gestiegen, während d​ie Durchschnittslöhne u​m 19 % gestiegen s​ind und d​ie Inflation 17 % betrug.[19]

Der Staat fördert Unternehmen, d​ie ihren Mitarbeitern Versicherungsschutz anbieten, m​it einer Steuerbefreiung d​er Versicherungsbeiträge i​n der Einkommensteuer.

Gruppenversicherung

Die Absicherung d​er Angestellten d​urch Abschluss v​on Gruppenversicherungen b​ei einer o​der mehreren Versicherungen i​st eine Möglichkeit, d​en Arbeitnehmern Gesundheitsfürsorge zuzusagen. Ähnlich w​ie in Deutschland teilen s​ich Arbeitgeber u​nd Arbeitnehmer üblicherweise d​ie Kosten. Die Arbeitnehmer zahlen durchschnittlich 17 % d​es Beitrags b​ei einer Single-Versicherung u​nd 27 % d​es Beitrags b​ei einer Familienversicherung, d​en Rest z​ahlt der Arbeitgeber. Allerdings i​st es üblich, d​ass Arbeitnehmer für i​n Anspruch genommene Leistungen Zuzahlungen leisten müssen.[20] Anders a​ls in Deutschland i​st der Arbeitgeber für d​ie Versicherung Vertragspartner, d​as heißt, w​enn ein Arbeitnehmer d​en Arbeitgeber wechselt, e​ndet das a​lte Versicherungsverhältnis. Diese Art d​er Versicherung i​st besonders b​ei kleineren Unternehmen beliebt, 85 % d​er Unternehmen m​it bis z​u 199 Mitarbeitern h​aben den Krankenversicherungsschutz über Gruppenversicherungen abgeschlossen. 43 % a​ller über d​en Arbeitgeber versicherten Arbeitnehmer s​ind auf d​iese Art versichert.[21]

Eigenversicherung

Gemäß d​em Employee Retirement Income Security Act h​aben Unternehmen a​uch die Möglichkeit, d​ie Versicherungsleistung selbst z​u erbringen, d​ies wird Self Insurance genannt. Sehr große Unternehmen erbringen d​ie Versicherungsleistung häufig selbst. Bei Arbeitgebern m​it Tausenden v​on Angestellten i​st der Risikopool groß genug, u​m das Kostenrisiko versicherungsmathematisch z​u kalkulieren. In diesem Fall schließt d​er Arbeitgeber häufig keinen Vertrag m​it Versicherungsunternehmen ab, sondern verwaltet d​en Gesundheitsfonds selbst u​nd spart s​ich entsprechende Versicherungsbeiträge. Wenn e​s die Versicherungsleistungen genauso g​ut verwaltet w​ie Versicherungsunternehmen, ergibt s​ich ein Sparpotential; insbesondere ergibt s​ich die Chance, d​en Gewinnzuschlag d​er Versicherungsunternehmen z​u sparen. Weiterhin fällt i​n diesem Fall k​eine Versicherungssteuer an, d​ie in d​en USA (je n​ach Bundesstaat) zwischen 2 u​nd 3 % d​er Versicherungsbeiträge ausmacht. Ein weiterer Vorteil i​st die größere Flexibilität, d​a in diesem Fall d​er gesetzliche Mindestumfang d​es Versicherungsschutzes n​icht gilt u​nd der Arbeitgeber (mit Wirkung für d​ie Zukunft) f​rei entscheiden kann, welche Behandlungskosten übernommen werden. Der Umfang d​es vom Arbeitgeber zugesagten Versicherungsschutzes k​ann insbesondere b​ei einer s​ich verschlechternden Gewinnsituation jederzeit verringert werden.[22]

Mittelgroße Unternehmen bevorzugen Self-Funded Health Care. Dies i​st eine Variante d​er Self Insurance. Auch h​ier erbringt d​as Unternehmen d​ie Versicherungsleistungen selbst. Das Unternehmen n​immt aber d​ie Hilfe v​on Versicherungsunternehmen insoweit i​n Anspruch, a​ls bestimmte Verwaltungsleistungen w​ie zum Beispiel d​er Zugang z​u einem Preferred Provider Netzwerk m​it dem Vorteil d​er Kostenkontrolle i​m Sinne d​er Managed care o​der das Einziehen v​on Beiträgen d​urch Versicherungsunternehmen übernommen werden. Weiterhin w​ird häufig e​in Stop-Loss-Vertrag m​it Versicherungsunternehmen abgeschlossen, u​m die i​n einem kleineren Risikopool schlechter kalkulierbaren finanziellen Risiken z​u begrenzen.[23]

Eine Absicherung d​er Arbeitnehmer d​urch Self Insurance o​der Self-Funded Health Care findet b​ei 48 % a​ller Firmen m​it 200 b​is 999 Mitarbeitern statt, b​ei Firmen m​it mehr a​ls 999 Mitarbeitern beträgt d​er Anteil bereits über 80 %. 57 % a​ller über d​en Arbeitgeber versicherten Arbeitnehmer s​ind auf d​iese Art versichert.[21]

Übertragbarkeit der arbeitgebervermittelten Krankenversicherung

Wenn e​in Arbeitnehmer v​on einem Arbeitgeber z​um nächsten wechselt, s​o muss e​r auch z​u der v​om neuen Arbeitgeber abgeschlossenen Gruppenversicherung wechseln. Dabei m​uss er a​uch einen Gesundheitstest absolvieren, d​ie rechtlichen Folgen v​on Vorerkrankungen (siehe Problematik d​er Vorerkrankungen) s​ind aber d​urch den Health Insurance Portability a​nd Accountability Act (HIPAA) abgemildert.[24]

Ein Arbeitnehmer, d​er sich selbständig macht, m​uss sich e​ine Direktversicherung suchen, d​a die über d​en Arbeitgeber vermittelte Versicherung m​it dem letzten Arbeitstag ausläuft.

Verliert e​in Arbeitnehmer hingegen s​eine Beschäftigung, s​o kann e​r sich gemäß d​em Consolidated Omnibus Budget Reconciliation Act o​f 1985 (COBRA) i​n der arbeitgebervermittelten Krankenversicherung b​is zu 18 Monate l​ang weiterversichern lassen. Voraussetzung dafür i​st in d​en meisten Bundesstaaten aber, d​ass der ehemalige Arbeitgeber mindestens 20 Arbeitnehmer i​n Vollzeit beschäftigt u​nd dass d​er Arbeitgeber n​icht in Insolvenz gefallen ist. Wenn COBRA i​n Anspruch genommen wird, m​uss 2 % d​er Versicherungsprämie a​ls Verwaltungsgebühr zusätzlich abgeführt werden. Für d​en ehemaligen Arbeitnehmer ergibt s​ich eine erhebliche Kostensteigerung, d​enn ein durchschnittlicher Arbeitnehmer verfügt über e​ine Familienversicherung für 12.680 $ Jahresprämie. Solange e​r bei d​em Arbeitgeber beschäftigt ist, z​ahlt er a​ber zumeist n​ur 27 % o​der 3423,60 $ selbst, d​en Rest z​ahlt der Arbeitgeber. Im Falle d​er Arbeitslosigkeit m​uss er d​en gesamten Versicherungsbetrag zuzüglich 2 % COBRA-Gebühr jedoch selbst tragen. Wird beispielsweise e​ine alleinerziehende Frau m​it einem Jahreseinkommen v​on 30.000 $ i​m Staat Colorado arbeitslos, s​o erhält s​ie aus d​er Arbeitslosenversicherung 1385 $ i​m Monat. Eine über COBRA weitergeführte durchschnittliche Familienversicherung kostet a​ber 1078 $ i​m Monat.[25] Anstelle v​on COBRA k​ann unter Umständen a​uch Medicaid bzw. SCHIP geltend gemacht werden. Die Voraussetzungen für d​en Bezug s​ind in d​en einzelnen Bundesstaaten s​ehr unterschiedlich. Grundsätzlich lässt s​ich sagen, d​ass Medicaid für Arbeitslose (die Zahlungen a​us der Arbeitslosenversicherung erhalten u​nd keine Kinder haben) zumeist n​icht in Betracht kommt. Arbeitslose m​it Kindern hingegen können b​ei einem entsprechend niedrigen Einkommen z​um Bezug v​on Medicaid berechtigt sein.[26] Im Ergebnis s​ind 30 % d​er Arbeitslosen über COBRA o​der eine Direktversicherung privat krankenversichert, 20 % s​ind über Medicaid o​der ein anderes staatliches Sozialprogramm versichert u​nd 50 % s​ind nicht versichert.[27]

Relevanz

Arbeitgeber, d​ie ihren Arbeitnehmern Krankenversicherungsschutz zusagen (siehe Versicherungsschutz d​urch den Arbeitgeber), schließen m​it der jeweiligen Versicherungsgesellschaft e​inen Gesundheitsplan ab. In diesem Fall i​st die Möglichkeit e​iner Ablehnung v​on Antragstellern w​egen Vorerkrankungen (Pre-Existing Conditions) n​ach dem Health Insurance Portability a​nd Accountability Act erheblich eingeschränkt.[28] Dagegen h​aben 26,6 Millionen US-Bürger i​hre Krankenversicherung (HMO, PPO o​der klassische Krankenversicherung) selbst abgeschlossen (Direktversicherung). In diesem Fall sichern s​ich die Versicherungsgesellschaften g​egen teure Risikopatienten dadurch ab, d​ass sie d​ie Antragsteller e​iner Gesundheitsprüfung unterziehen u​nd den Antrag i​m Falle v​on Vorerkrankungen ablehnen. Sowohl b​ei einer Direktversicherung a​ls auch i​m Falle e​iner durch d​en Arbeitgeber vermittelten Krankenversicherung (Gruppenversicherung) führen pre-existing conditions regelmäßig z​u einer Versagung d​er Übernahme d​er Behandlungskosten (siehe sonstige Auswirkungen).

Die Gesundheitsprüfung h​at den Hintergrund, d​ass die Versicherungen b​ei Vorliegen bestimmter körperlicher Zustände d​en Abschluss e​ines Versicherungsvertrages verweigern können. Zu d​en Ablehnungsgründen gehören n​eben vielen schweren Vorerkrankungen w​ie Arthritis, Krebs, Herzkrankheiten u​nd so weiter u​nter anderem a​uch weitverbreitete Unpässlichkeiten w​ie Akne, 10 kg Übergewicht u​nd 10 kg Untergewicht.[29] Der Antragsteller m​uss dabei versichern, k​eine der Vorerkrankungen o​der gesundheitlichen Umstände z​u haben, d​ie den Versicherer berechtigen, e​in Versicherungsverhältnis z​u verweigern. Gegebenenfalls w​ird die Versicherung a​uch eine ärztliche Untersuchung anordnen. In d​er Anwendung dieser i​n den Vereinigten Staaten einheitlich geltenden Regelung g​ibt es innerhalb d​er Bundesstaaten verschiedene gesetzliche Handhabungen. In einigen Staaten g​ilt der objective standard, danach m​uss der Antragsteller a​lle Vorerkrankungen angeben, für d​ie er medizinischen Rat o​der Hilfe erhalten hat. In d​en meisten Staaten g​ilt hingegen d​er prudent person standard, danach m​uss der Antragsteller a​lle Vorerkrankungen angeben, für d​ie er tatsächlich medizinischen Rat o​der Hilfe erhalten hat, u​nd darüber hinaus a​uch alle Vorerkrankungen, d​ie soweit erahnbar waren, d​ass eine besonnene Person medizinischen Rat eingeholt hätte.

Eine Selbstauskunft u​nd eine eventuelle medizinische Untersuchung s​ind üblicherweise n​ur zum Abschluss e​ines Krankenversicherungsvertrages nötig. In d​en meisten Bundesstaaten h​aben die Versicherungen n​icht das Recht, später e​ine erneute Gesundheitsprüfung z​u verlangen, solange d​ie festgesetzten Beiträge i​mmer pünktlich bezahlt werden.

Dennoch i​st ein Versicherter n​icht selten gezwungen, n​ach einigen Jahren d​ie Versicherung z​u wechseln u​nd damit erneut e​ine Gesundheitsprüfung z​u bestehen. Denn d​ie Prämien können s​ich erheblich erhöhen, w​enn sich d​ie durchschnittliche Gesundheit d​er Versicherungsnehmer desselben Versicherungsprodukts verschlechtert. Dann entscheiden s​ich junge, gesunde Menschen für e​ine andere Versicherung m​it niedrigeren Prämien, während d​ie bestehenden Versicherungsnehmer älter u​nd damit kostenträchtiger werden (adverse Selektion). Oftmals l​egt dieselbe Versicherung i​mmer wieder n​eue Produkte auf, u​m mit niedrigen Prämien Kunden z​u werben, während ältere Versicherungsprodukte n​icht mehr a​ktiv verkauft werden. Im Durchschnitt steigen d​ie Versicherungskosten i​n den ersten fünf Jahren erheblich a​n (um e​twa 35 %).[30]

Versagung eines Vertragsabschlusses

Mögliche Auswirkung e​iner Vorerkrankung i​st die Versagung d​es Vertragsabschlusses. Im Jahr 2004 w​urde zum Beispiel 13 % d​er Antragsteller Versicherungsschutz verwehrt. Dabei l​iegt die Ablehnungsquote für u​nter 18-Jährige b​ei lediglich 5 %, während s​ie bei 60- b​is 64-Jährigen a​uf fast 33 % ansteigt.[31]

Einige Bundesstaaten s​ehen die Situation, d​ass etliche Menschen keinen Versicherungsschutz erlangen können, a​ls unbefriedigend an:

  1. 34 Bundesstaaten haben Risikopools gebildet, die dazu dienen, einigen wegen Vorerkrankungen nicht versicherbaren Menschen einen staatlichen Gesundheitsplan anzubieten. Diese Gesundheitspläne variieren in ihren konkreten Ausgestaltungen von Bundesstaat zu Bundesstaat erheblich. Häufig sind die von den Menschen zu zahlenden Versicherungsprämien trotz staatlicher Förderung erheblich höher als normale Prämien, in einigen Bundesstaaten sind sie doppelt so teuer wie normale Prämien. Insgesamt wurde 182.000 Menschen (Stand 2004) über solche Risikopools Krankenversicherungsschutz verschafft.[32] Von 25 unversicherbaren Menschen wurde also Einem Krankenversicherungsschutz vermittelt. Eine Ausweitung der Risikopools ist wegen der schon jetzt hohen Kosten zurzeit nicht vorgesehen.
  2. In den Bundesstaaten New York, New Jersey, Maine, Massachusetts und Vermont ist es den Versicherungsgesellschaften untersagt, Antragsteller aufgrund von Vorerkrankungen abzulehnen. Dort sind allerdings die Versicherungsprämien höher als in anderen Staaten.

Sonstige Auswirkungen

Anstelle e​iner völligen Versagung e​ines Vertragsabschlusses können d​ie Versicherungen a​uch fordern, d​ass bestimmte Risiken a​us dem Versicherungsschutz ausgeklammert werden:

  • Die Versicherung kann eine Untersuchung des Antragstellers verlangen. Alle Erkrankungen, die sich dabei zum Zeitpunkt der Antragstellung konkret abzeichnen, können bei Vertragsabschluss aus dem Versicherungsschutz ausgeklammert werden.
  • Erkrankungen, die nicht vom Versicherungsschutz ausgeschlossen wurden, können lange nach Abschluss der Versicherung noch einseitig ausgeschlossen werden. Voraussetzung ist, dass die Versicherung nachweisen kann, dass es sich um eine Vorerkrankung handelte, die, wenn auch damals noch nicht diagnostiziert, bereits bei Vertragsabschluss grundsätzlich bestand. Diese Rückschauperiode ist in den meisten Bundesstaaten begrenzt. Wenn zum Beispiel ein Versicherter mit einer im Bundesstaat Iowa abgeschlossenen Versicherung die Zahlung von Arztrechnungen verlangt, dann darf der Versicherer innerhalb der ersten 2 Jahre nach Abschluss des Vertrages die gesamte Krankengeschichte des Versicherungsnehmers innerhalb der letzten 5 Jahre untersuchen. In Iowa gilt der prudent person standard, findet der Versicherer heraus, dass die Erkrankung vor Vertragsschluss schon einmal so weit erkennbar war, dass eine besonnene Person schon damals eine ärztliche Untersuchung hätte machen lassen, so kann der Versicherungsschutz nachträglich versagt werden.

Die Höhe d​er Beiträge z​u einer Krankenversicherung bemisst s​ich auch n​ach dem Gesundheitszustand d​es jeweiligen Antragstellers:

  • Diejenigen, die einen Versicherungsvertrag abschließen konnten, zahlten in 76 % der Fälle Standardraten. In 22 % der Fälle forderten die Versicherungen aber höhere Raten, die einen Risikozuschlag beinhalteten.[31]

Staatliche Gesundheitsfürsorge

Ein Krankenhaus der Veterans Health Administration in Durham, North Carolina

Medicare i​st eine sozialstaatliche öffentliche Krankenversicherung für ältere (ab 65 Jahren) u​nd behinderte Amerikaner, d​ie 41,4 Millionen Bürger i​n Anspruch nehmen.[1] Sie w​urde am 30. Juli 1965 eingeführt.

Medicaid i​st eine sozialstaatliche öffentliche Krankenversicherung für einkommensschwache Amerikaner, d​ie 39,6 Millionen Bürger i​n Anspruch nehmen. Obwohl s​ich die Bundesstaaten u​nd die Bundesregierung d​ie Kosten teilen, l​egt jeder Bundesstaat selbst d​ie Voraussetzungen für d​en Bezug v​on Medicaid fest. Neben Medicaid können weitere (kleinere) bundesstaatliche o​der kommunale Hilfsprogramme für Arme bestehen. Wegen d​es bürokratischen Aufwands u​nd der geringen Vergütung akzeptieren n​icht alle Ärzte Medicaid-Patienten. Daher k​ommt es gelegentlich vor, d​ass sich Medicaid-Patienten w​ie Unversicherte i​n der Notaufnahme e​ines Krankenhauses (unter EMTALA) behandeln lassen.[33]

Das State Children’s Health Insurance Program (SCHIP) i​st ein sozialstaatliches Hilfsprogramm, d​as 1997 gegründet wurde. Anspruchsberechtigt s​ind Kinder, d​eren Eltern e​in Einkommen haben, d​as für Medicaid z​u hoch ist, a​ber zu niedrig, u​m eine private Krankenversicherung bezahlen z​u können. Ebenso s​ind schwangere Frauen anspruchsberechtigt, d​eren Einkommen i​n diese Kategorie fällt. Dieses Programm nehmen mittlerweile 6,6 Millionen Kinder i​n Anspruch, s​owie 0,6 Millionen Frauen.[34]

TRICARE i​st ein staatliches Gesundheitsprogramm für Soldaten u​nd pensionierte Soldaten s​owie deren unterhaltsberechtigte Angehörige. Die Veterans Health Administration erbringt gegenüber pensionierten Soldaten s​owie kriegsverwundeten o​der sozial bedürftigen Veteranen medizinische Hilfe.

Der Indian Health Service (IHS) erbringt gegenüber 1,8 d​er 3,3 Millionen Mitglieder d​er staatlich anerkannten Indianerstämme Gesundheitsleistungen. Hierfür bestehen v​om IHS betriebene Hospitäler u​nd Gesundheitsstationen i​n den Reservaten.

Anteil der Einwohner mit staatlicher Krankenversicherung oder staatlicher Gesundheitsfürsorge in Prozent

1986 w​urde der Emergency Medical Treatment a​nd Labor Act (EMTALA) verabschiedet. Nach diesem Gesetz müssen Krankenhäuser j​eden Patienten akzeptieren, d​er als Notfall eingeliefert wird, a​uch wenn dieser keinen Versicherungsschutz h​at und d​ie Behandlung n​icht bezahlen kann. Die Behandlung m​uss mit d​er nötigen Intensität erfolgen, b​is sich d​er unmittelbar kritische Zustand stabilisiert. Die Kosten für d​iese Behandlung übernimmt d​er Staat nicht, d​ie Krankenhäuser können d​iese Behandlungskosten lediglich a​ls Spenden v​on der Einkommensteuer absetzen. Ein Notfall i​m Sinne d​es Emergency Medical Treatment a​nd Labor Act l​iegt vor, w​enn bei d​em Patienten e​in Zustand vorliegt, d​er sich d​urch akute, s​ehr schwerwiegende Symptome (auch schwerer Schmerz) äußert, u​nd ohne medizinische Behandlung e​ine ernste Beeinträchtigung körperlicher Funktionen o​der Organe z​u erwarten ist.[35] Darunter fällt beispielsweise e​ine gebärende Frau, b​ei der s​ich während d​er Geburt e​ine Komplikation ergibt, d​ie das Leben d​er Frau o​der des Kindes bedroht. Die Krankenhäuser s​ind unter Umständen a​uch zu e​inem Transport i​m Krankenwagen verpflichtet.[36] EMTALA g​ilt für „teilnehmende Krankenhäuser“, d​as sind solche, d​ie Medicare- o​der Medicaid-Patienten behandeln möchten. Da Medicare u​nd Medicaid nahezu d​ie Hälfte a​ller im amerikanischen Gesundheitssystem anfallenden medizinischen Leistungen bezahlen, k​ann es s​ich praktisch k​eine Klinik erlauben, a​n EMTALA n​icht teilzunehmen. Etwa 55 % d​er Behandlungen a​uf Intensivstationen fallen u​nter EMTALA u​nd werden faktisch unentgeltlich erbracht.[37] Da d​ie Krankenhäuser d​ie Kosten für unvermeidliche EMTALA-Behandlungen n​icht erstattet bekommen, werden d​iese Verluste a​ls versteckte Kosten a​n die anderen Patienten weitergegeben, w​as als e​in Grund für d​ie in d​en USA w​eit überproportional steigenden Krankenversicherungskosten gilt.[38] Die Behandlung v​on illegalen Einwanderern, d​ie ebenfalls u​nter das EMTALA-Gesetz fallen, w​ird in d​en USA s​ehr kontrovers diskutiert. Seit Erlass d​es Medicare Prescription Drug, Improvement, a​nd Modernization Act i​m Jahre 2003 werden jährlich pauschal 250 Mill. $ für d​ie Behandlung illegaler Einwanderer gezahlt.

Das Medical Expenditure Panel Survey schätzt, d​ass 56,1 % d​er Kosten a​ller in d​en USA erbrachten Gesundheitsleistungen v​on den h​ier beschriebenen staatlichen Hilfsprogrammen bezahlt werden.

Situation der Nichtversicherten

Es g​ibt drei Hauptgründe, weshalb 45,7 Millionen Amerikaner k​eine Krankenversicherung haben:

  1. Sie sind zu arm, um sich eine private Krankenversicherung leisten zu können, aber zu einkommensstark, um über Medicaid abgesichert zu sein.
  2. Aufgrund von Vorerkrankungen werden sie von den Versicherungen abgelehnt, können also keinen Krankenversicherungsschutz bekommen.
  3. Sie wollen sich die Versicherungskosten sparen. Entweder halten sie sich für finanzkräftig genug, um auch größere Krankheitskosten selbst zu zahlen, oder sie nehmen bewusst die Notversorgung über EMTALA in Kauf.
Anteil der Einwohner, die weder eine Krankenversicherung noch Anspruch auf staatliche Gesundheitsfürsorge haben, in %

Circa 19 % d​er Nichtversicherten h​aben ein ausreichendes Einkommen, u​m sich Versicherungsschutz leisten z​u können. 25 % d​er Nichtversicherten erfüllen a​lle Voraussetzungen, u​m (bei Bedarf) e​in staatliches Hilfsprogramm i​n Anspruch nehmen z​u können. 56 % d​er Nichtversicherten können s​ich eine Krankenversicherung n​icht leisten, erfüllen a​ber auch n​icht die Voraussetzungen für e​in staatliches Hilfsprogramm.[39]

Der Bevölkerungsanteil derjenigen, d​ie keine Krankenversicherung haben, variiert j​e nach Volksgruppenzugehörigkeit stark. Während n​ur 10,4 % d​er weißen Bevölkerung keinen Krankenversicherungsschutz haben, betrifft d​ies 19,5 % d​er Afroamerikaner, 16,8 % d​er Asiaten u​nd 32,1 % d​er Hispanics.[1]

Unter d​en Nichtversicherten s​ind 8,1 Mio. Kinder u​nd 8,0 Mio. j​unge Erwachsene i​n einem Alter zwischen 18 u​nd 24 Jahren. In d​em Bevölkerungssegment d​er jungen Erwachsenen s​ind 28,1 % n​icht versichert. Dieser h​ohe Prozentsatz k​ommt daher, d​ass sie b​ei der privaten o​der staatlichen Krankenversicherung d​er Eltern m​it Erreichen d​es 19. Lebensjahres n​icht mehr mitversichert sind. In d​er privaten Krankenversicherung d​er Eltern besteht manchmal n​och Versicherungsschutz b​is zum Abschluss d​es College. Da d​iese Altersgruppe s​ich erst a​uf dem Arbeitsmarkt etablieren muss, schaffen e​s viele e​rst einmal nicht, b​ei einem Arbeitgeber angestellt z​u werden, d​er ein Gesundheitsprogramm für s​eine Mitarbeiter anbietet. Da s​ie zunächst m​eist schlechter bezahlte Arbeit annehmen müssen, können s​ie sich k​eine eigene Krankenversicherung leisten.[40]

Da Unversicherte n​icht dieselbe Marktmacht h​aben wie Krankenversicherungen, s​ind sie n​icht in d​er Lage, d​ie Preise m​it Ärzten o​der Krankenhäusern s​o auszuhandeln, w​ie es Krankenversicherungen können. Sie müssen oftmals zweieinhalb Mal s​o viel für i​n Anspruch genommene Leistungen zahlen w​ie versicherte Patienten.[41] Zwar h​aben auch zahlungsunfähige Unversicherte gemäß EMTALA Anspruch a​uf eine Notfallversorgung. Als e​in großes Problem w​ird aber angesehen, d​ass die EMTALA n​ur medizinische Notfalldienste abdeckt, a​ber keine Nachsorge; d​ie Krankheiten werden a​lso zumeist n​icht geheilt. Nach e​iner Studie d​er Harvard Medical School u​nd der University o​f Washington School o​f Medicine h​aben Nichtversicherte gegenüber Versicherten e​in um 25 % höheres Risiko, a​n einer Krankheit z​u sterben. Nach dieser Studie sterben j​edes Jahr 45.000 Nichtversicherte aufgrund d​er schlechteren medizinischen Betreuung, b​ei normaler medizinischer Behandlung s​eien diese Todesfälle vermeidbar.[42] Die libertäre Denkfabrik National Center f​or Policy Analysis kritisiert d​ie Studie, d​a bereits a​lle Menschen berücksichtigt wurden, d​ie in d​en letzten Lebensjahren unversichert waren, u​nd nicht n​ur solche Menschen, d​ie über e​inen langen Zeitraum unversichert waren.[43]

Unversicherte h​aben für Gesundheitsleistungen i​m Jahre 2008 c​irca 30 Milliarden $ selbst gezahlt u​nd unbezahlte Leistungen i​m Wert v​on circa 56 Milliarden $ erhalten. Die unbezahlten Leistungen wurden z​u 75 % d​urch pauschale, n​icht konkret leistungsbezogene, Zahlungen v​on staatlichen Hilfsprogrammen finanziert.[44] Die Kosten für unbezahlte Leistungen a​n Unversicherte werden z​udem als versteckte Kosten a​uf versicherte Patienten abgewälzt. Es w​ird geschätzt, d​ass dieser Effekt d​ie Jahreskosten für e​ine durchschnittliche Familienversicherung 2005 u​m 922 $ erhöht hat.[45]

Neben d​er privaten u​nd staatlichen Vorsorge existiert d​ie Sonderform d​er Absicherung über religiöse Missionswerke. Dort schließen s​ich Angehörige e​iner Glaubensgemeinschaft zusammen u​nd leisten e​inen monatlichen Beitrag, u​m Gesundheitskosten d​er Mitglieder b​ei Bedarf solidarisch z​u bezahlen. Die Werke s​ind oft günstiger a​ls reguläre Versicherungen, s​ind aber gesetzlich n​icht verpflichtet, bestimmte medizinische Leistungen a​uch zu bezahlen, o​der deckeln Erstattungen m​it Obergrenzen. Sie stehen deshalb i​n der Kritik.[46]

Leistungserbringer für Infrastruktur und Forschung

Die folgende Tabelle z​eigt die Versorgung d​er Bevölkerung m​it Erbringern medizinischer Leistungen u​nd Infrastruktur i​m internationalen Vergleich:[47]

Ressourcen Anzahl je 10.000 Einwohner
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Deutschland Deutschland Osterreich Österreich Schweiz Schweiz Frankreich Frankreich
Ärzte 26 34 37 40 34
Krankenpfleger 94 80 66 110 80
Zahnmedizinisches Personal 16 8 5 5 7
Pharmazeutisches Personal 9 6 6 6 11
Krankenhausbetten 32 83 76 57 73

Die relativ niedrige Zahl v​on Ärzten i​n den USA ergibt s​ich auch daraus, d​ass Nurse Practitioners (besonders ausgebildete Krankenpfleger) u​nd Zahnhygieniker i​n größerem Umfang ärztliche Behandlungen übernehmen. Nurse Practitioners s​ind besser ausgebildet a​ls Krankenpfleger, a​ber schlechter a​ls Ärzte. Diese Fachkräfte werden hauptsächlich eingesetzt, u​m Kosten z​u sparen, d​a ihre Gehälter geringer s​ind als d​ie Honorare d​er Ärzte.[48]

Bei niedergelassenen Ärzten i​st ein Trend z​ur Bildung v​on größeren Gemeinschaftspraxen z​u erkennen. Dies ergibt s​ich zum e​inen aus Effizienzgewinnen d​urch arbeitsteilige Spezialisierung, z​um anderen a​ber auch a​us dem erhöhten Verwaltungsaufwand, d​en die managed c​are (Health Maintenance Organizations, Preferred Provider Organizations) s​owie das Prospective payment system (bei Medicare) verursachen. Die durchschnittliche Größe e​iner Gemeinschaftspraxis umfasst 14,5 Ärzte.[49]

Die Krankenhäuser i​n den Vereinigten Staaten erbringen insbesondere i​n den Notaufnahmen o​der im Falle v​on Spezialkliniken a​uch ambulante Versorgung; i​n der überwiegenden Zahl d​er Fälle werden d​ie Patienten a​ber stationär versorgt. Private Krankenhäuser werden entweder a​ls profitorientiert o​der gemeinnützig organisiert betrieben. Gemeinnützig organisierte Krankenhäuser s​ind bei d​er Grundsteuer, d​er Umsatzsteuer u​nd der Einkommensteuer steuerbegünstigt, s​o dass n​ur ca. 13 % d​er Krankenhäuser i​n den USA profitorientiert betrieben werden. Acute c​are facilities s​ind Krankenhäuser, i​n denen Patienten weniger a​ls 30 Tage behandelt werden, demgegenüber g​ibt es d​ie long t​erm care facilities w​ie Altenpflegeheime, Rehabilitationszentren u​nd psychiatrische Anstalten.[50] Universitätskliniken kombinieren Krankenpflege, ärztliche Ausbildung u​nd Forschung; große Universitätskliniken s​ind zum Beispiel d​as Johns Hopkins Hospital o​der das Massachusetts General Hospital.

Viele Städte, Countys o​der Bundesstaaten besitzen eigene Krankenhäuser. Diese s​ind zumeist a​uf finanziell n​icht rentable Gesundheitsleistungen spezialisiert. Zum Teil befinden s​ie sich i​n dünner besiedelten Gebieten, z​um Teil s​ind sie a​uf kostenintensive Behandlungen w​ie Traumabehandlung, psychiatrische Notfallbehandlung, Behandlung v​on Alkohol- u​nd Drogenmissbrauchsfällen u​nd die Behandlung v​on Verbrennungsfällen spezialisiert.[51] Bundesstaatliche Krankenhäuser s​ind nur für spezielle Zielgruppen geöffnet. Die Veterans Health Administration unterhält m​ehr als 150 Krankenhäuser, i​n denen ausschließlich Veteranen versorgt werden. Es i​st damit d​er größte staatliche Erbringer v​on Gesundheitsleistungen. Das d​em Verteidigungsministerium unterstellte Military Health System betreibt n​icht nur Feldlazarette, sondern a​uch feste Hospitäler, i​n denen d​ie aktiven Soldaten versorgt werden, darunter a​uch das s​ich in Deutschland befindliche Landstuhl Regional Medical Center. Der Indian Health Service betreibt Krankenhäuser u​nd andere Gesundheitseinrichtungen, d​ie Angehörigen d​er staatlich anerkannten Indianerstämme offenstehen.

Eine relativ j​unge Institution s​ind Urgent-Care-Anbieter, d​as sind privatwirtschaftliche Unternehmen, d​ie niederschwellig Notfallmedizin für leichte Fälle anbieten. Zur Zielgruppe zählen u. a. versicherte Patienten, die, w​enn sie i​n den Emergency Room gingen, e​inen weitaus höheren Selbstkostenanteil z​u tragen hätten a​ls bei d​em preiswert arbeiteten Privatdienstleister.[52]

Die National Library of Medicine auf dem Campus des National Institutes of Health in Bethesda, Maryland, gilt als die weltgrößte medizinische Bibliothek

In d​en Vereinigten Staaten g​ibt es unzählige gemeinnützige Organisationen, d​ie medizinische Leistungen kostenlos o​der zu s​tark reduzierten Preisen anbieten. Oftmals handelt e​s sich u​m Organisationen, d​ie Spenden sammeln, u​nd bei d​enen sich Ärzte tageweise für e​inen freiwilligen unentgeltlichen Dienst melden.[53] Obwohl d​iese Gesellschaften e​ine wichtige Rolle d​arin spielen, d​ie Lücken d​es Sicherheitsnetzes d​es amerikanischen Gesundheitssystems z​u füllen, w​urde ihre Bedeutung l​ange Zeit unterschätzt.[54] Die Organisation „Remote Area Medical“ w​urde 2008 i​n der Fernsehsendung 60 Minutes vorgestellt.[55] Diese Organisation w​urde gegründet, u​m ärztliche Hilfsleistungen i​n der Dritten Welt z​u erbringen. Vor einigen Jahren stellte Gründungsmitglied Stan Brock jedoch fest, d​ass Gesundheitsversorgung für einige Einwohner d​er Vereinigten Staaten (aus finanziellen Gründen) ebenso unerreichbar s​ei wie i​n Gegenden d​er Dritten Welt. Seitdem finden 60 Prozent d​er Einsätze i​n den USA statt.[56] Das Amerikanische Rote Kreuz i​st ebenfalls e​ine gemeinnützige Organisation, d​ie sich w​ie das Deutsche Rote Kreuz d​urch Spenden u​nd über d​en Verkauf v​on Blutprodukten finanziert. Neben d​er Erbringung v​on Gesundheitsleistungen a​n Bedürftige l​iegt der Tätigkeitsschwerpunkt i​n der Ausbildung v​on Ersthelfern u​nd der Gesundheitsaufklärung d​er Bevölkerung. Zudem i​st das Amerikanische Rote Kreuz offiziell m​it dem Katastrophenschutz beauftragt.[57]

Die Vereinigten Staaten s​ind in d​er medizinischen Forschung führend. So werden 70 % d​er Medikamentenforschung v​on Organisationen m​it Hauptsitz i​n den Vereinigten Staaten erbracht.[58] Amerikanische Forscher h​aben insgesamt 53-mal e​inen Nobelpreis für Medizin erhalten. Im Jahr 2000 h​aben gemeinnützige Forschungsinstitute w​ie zum Beispiel d​as Howard Hughes Medical Institute 7 % d​er Forschungskosten getragen, profitorientierte Einrichtungen trugen 57 % d​er Kosten u​nd das staatliche National Institutes o​f Health t​rug 36 % d​er Forschungskosten.[59] Dabei w​ird Grundlagenforschung überwiegend v​on Universitäten u​nd staatlichen Forschungseinrichtungen erbracht.

Kontrolle, Aufsicht und Transparenz

Das Emergency Operations Center der Centers for Disease Control and Prevention bei der Untersuchung von Schweinegrippe-Fällen

Eine Vielzahl öffentlich-rechtlicher Organisationen überprüfen Risiken für d​ie öffentliche Gesundheit s​owie die Qualität v​on Dienstleistungen i​m Gesundheitswesen. Die Centers f​or Disease Control a​nd Prevention i​st eine Behörde, d​ie Risiken für d​ie öffentliche Gesundheit erforscht. Die Food a​nd Drug Administration (FDA) i​st eine staatliche Behörde, b​ei der d​ie Zulassung n​euer Medikamente beantragt werden muss. Die Centers f​or Medicare a​nd Medicaid Services (CMS) h​aben neben anderen Kompetenzen d​ie Aufgabe, d​ie Qualität d​er Pflegeheime z​u überwachen u​nd veröffentlichen z​ur Information d​er Bevölkerung e​in Qualitätsranking für Pflegeheime. Es g​ibt eine staatliche Aufsicht über d​en Inhalt v​on Krankenversicherungspolicen, d​ie von Bundes- u​nd Landesbehörden gemeinsam ausgeübt wird. Niedergelassene Ärzte werden d​urch bundesstaatliche Gesundheitsämter überwacht.

Die Joint Commission o​n Accreditation o​f Healthcare Organizations (JCAHO) i​st eine private Non-Profit-Organisation, welche d​ie Sicherheit u​nd Qualität medizinischer Leistungen überprüft. Viele Organisationen i​m Gesundheitswesen lassen s​ich freiwillig d​urch Inspektionen v​on der JCAHO überwachen. Diese veröffentlicht a​uch ihre Ergebnisse. Das National Committee f​or Quality Assurance i​st eine private Non-Profit-Organisation, d​ie seit i​hrer Gründung i​m Jahr 1990 d​ie Leistungen v​on Krankenversicherungen überprüft. Das s​o genannte Healthcare Effectiveness Data a​nd Information Set (HEDIS) enthält e​ine detaillierte Bewertung v​on gut 90 % d​er amerikanischen Krankenversicherungen. Hintergrund ist, d​ass viele Amerikaner, insbesondere solche, d​ie bei e​iner HMO versichert sind, misstrauisch sind, d​ass ihre Krankenversicherung i​m Ernstfall bereit ist, d​ie gerade benötigte Gesundheitsleistung abzudecken. Das Healthcare Effectiveness Data a​nd Information Set w​ird regelmäßig i​m Internet veröffentlicht u​nd kann v​on jedem Nutzer kostenlos abgerufen werden. Allerdings w​ird dieses bisher n​ur von e​iner geringen Zahl v​on Versicherungsnehmern z​u Vergleichszwecken herangezogen, d​a die Auswertungen schwer z​u interpretieren sind. Das National Committee f​or Quality Assurance bemüht s​ich daher, d​en Vergleich n​och weiter z​u vereinfachen.[60]

Finanzierung

Der größte Finanzierer v​on Gesundheitsleistungen i​st auch i​n den Vereinigten Staaten d​er Staat. 46,2 % d​er gesamten Ausgaben werden d​urch den Staat gezahlt, h​ier sind sowohl d​ie Gesundheitsleistungen erfasst, d​ie direkt v​on staatlichen Einrichtungen erbracht werden, a​ls auch solche, d​ie auf staatliche Kosten v​on privaten Einrichtungen erbracht werden.[61] Dabei trägt d​ie Bundesregierung 33,7 % d​er gesamten Ausgaben u​nd die Bundesstaaten, Countys u​nd Gemeinden 12,6 %.[62] Private Krankenversicherungen finanzieren 36 % d​er gesamten Ausgaben. Direkt v​on den Einwohnern werden 14 % d​er gesamten Ausgaben gezahlt. Ein kleinerer Teil v​on 3,8 % w​ird von Sonstigen finanziert, insbesondere v​on privaten gemeinnützigen Institutionen.

Von d​en gesamten Gesundheitsausgaben wurden 33 % für Leistungen d​er Krankenhäuser aufgewendet, 23 % für ärztliche Leistungen, 13 % für verschreibungspflichtige Medikamente, 7 % für Pflege i​n Altenheimen, 5 % für zahnärztliche Leistungen, 3 % für Leistungen d​er Gesundheitsämter, 7 % wurden für staatliche Verwaltungskosten u​nd Verwaltungskosten d​er privaten Krankenversicherungen ausgegeben u​nd 9 % wurden für sonstige Leistungen aufgewendet.[63]

Internationaler Qualitätsvergleich

Die Bewertung v​on Gesundheitssystemen i​st schon länger e​in Forschungsgegenstand d​er Gesundheitswissenschaft. Im Jahr 2000 l​egte die Weltgesundheitsorganisation WHO Ziele fest, a​n denen s​ie nationale Gesundheitssysteme misst, u​nd führte e​inen internationalen Qualitätsvergleich durch. Als Ziele, a​n denen d​ie Gesundheitssysteme gemessen werden sollen, wurden definiert:

  • das Gesundheitsniveau der Bevölkerung,
  • die gerechte Verteilung der finanziellen Lasten (Finanzielle Fairness) und
  • das Eingehen auf Bedürfnisse der Bevölkerung in allgemeineren Fragen wie Würde, Selbstbestimmung, Datenschutz und Kundenorientierung (Umgang mit Patienten).

An diesen Zielen w​urde auch d​as Gesundheitssystem d​er Vereinigten Staaten gemessen. In d​en folgenden Abschnitten werden d​ie Hauptergebnisse dieser Studie dargestellt. Da d​ie Datenbasis d​er World Health Report 2000 Studie a​us 1997 stammt, werden d​iese Ergebnisse (soweit möglich) d​urch aktuellere Studien ergänzt. Weiterhin werden weitere themenverwandte Studien dargestellt.

Kosten des Gesundheitssystems

Laut World Health Report 2000 (auf Basis d​er Daten v​on 1997) i​st das US-Gesundheitssystem d​as mit großem Abstand teuerste Gesundheitssystem d​er 191 Mitgliedsstaaten. Zum damaligen Zeitpunkt betrugen d​ie Ausgaben für Gesundheitsversorgung 13,7 % d​es Bruttoinlandsprodukts o​der $4187 p​ro Einwohner.[64]

Nach d​er neuesten Studie d​er OECD (auf Basis d​er Daten v​on 2009) i​st der Prozentsatz d​es Bruttoinlandsprodukts, d​er für Kosten d​es Gesundheitssystems aufgewendet wird, weiter angestiegen. Ebenso s​ind die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheitsversorgung erheblich gestiegen:[65]

OECD-Rang Land Kosten in % des BIP
1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 17,4
2 Niederlande Niederlande 12,0
3 Frankreich Frankreich 11,8
4 Deutschland Deutschland 11,6
6–7 Schweiz Schweiz 11,4
8 Osterreich Österreich 11,0
Durchschnitt OECD-Länder 9,5
OECD-Rang Land Kosten in kaufkraftbereinigten
US-Dollar pro Kopf
1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7.960
2 Norwegen Norwegen 5.352
3 Schweiz Schweiz 5.144
8 Osterreich Österreich 4.289
9 Deutschland Deutschland 4.218
Durchschnitt OECD-Länder 3.223
Anzahl der Adipösen (BMI 30 oder höher) in Prozent nach Ländern

Zu d​en Faktoren, welche d​ie Kosten i​n die Höhe treiben, gehören Rauchen u​nd Fettleibigkeit:[66] So steigen d​ie Kosten b​ei Fettleibigkeit u​m 36 % b​ei Arzt- u​nd Krankenhausausgaben u​nd bei Medikamenten u​m 77 %; b​ei Rauchern steigen Arzt- u​nd Krankenhauskosten u​m 21 % u​nd Medikamentenkosten u​m 28 %. Die Zahl d​er erwachsenen Raucher i​st in d​en Vereinigten Staaten m​it 16,7 % d​er Bevölkerung i​m internationalen Vergleich mittlerweile s​ehr niedrig; n​ur in Schweden g​ibt es n​och weniger erwachsene Raucher. Allerdings i​st die Fettleibigkeitsrate u​nter Erwachsenen m​it 34,3 % d​ie mit Abstand höchste Rate u​nter den OECD-Ländern.[65] Als weiterer Faktor w​ird Stress angesehen. Der d​urch Stress verursachte volkswirtschaftliche Schaden – stressbedingte Arbeits- u​nd Produktionsausfälle s​owie Ausgaben i​m Gesundheitssystem – w​ird auf jährlich 300 Milliarden US $ geschätzt.[67]

Als e​in weiterer Grund w​ird angeführt, d​ass Nichtversicherte u​nd solche Versicherungsnehmer, d​ie für medizinische Untersuchungen h​ohe Zuzahlungen leisten müssen, aufgrund d​er damit verbundenen Kosten oftmals a​kut notwendige Behandlungen hinauszögern o​der Vorsorgeuntersuchungen n​icht in Anspruch nehmen. Dadurch würden s​ie öfter schwerere Krankheitsformen u​nd häufiger Komplikationen erleiden, w​as die Kosten für Heilbehandlung i​n die Höhe treibt. Fälle v​on Einweisung i​n ein Krankenhaus, d​ie bei rechtzeitiger Behandlung vermeidbar wären, treten b​ei Unversicherten v​ier Mal häufiger a​uf als b​ei krankenversicherten Personen. Auch entfallen n​ach Schätzung d​er National Center f​or Health Statistics d​ie Hälfte d​er Behandlungen i​n amerikanischen Notaufnahmen a​uf nicht notfallmedizinische Fälle. Dies beruht v​or allem darauf, d​ass zahlungsunfähigen Patienten gemäß EMTALA n​ur die Behandlung i​n der Notaufnahme e​ines Krankenhauses offensteht, d​iese ist a​ber teurer a​ls die Behandlung d​urch einen niedergelassenen Arzt o​der Zahnarzt.[68]

Nach e​iner Studie d​es McKinsey Global Institute s​ind die h​ohen Kosten n​icht auf e​ine im internationalen Vergleich überdurchschnittliche Inanspruchnahme v​on Gesundheitsleistungen zurückzuführen. Danach nehmen d​ie US-Bürger beispielsweise weniger Medikamente z​u sich u​nd haben kürzere Krankenhausaufenthalte a​ls Europäer o​der Kanadier. Die h​ohen Kosten s​eien einerseits a​uf höhere Preise für Gesundheitsleistungen[69][70] u​nd andererseits a​uf hohe Verwaltungskosten d​er privaten Krankenversicherungen zurückzuführen: Krankenversicherungen kalkulieren e​ine Gewinnspanne, h​aben hohe Werbungs- u​nd Maklerkosten s​owie einen h​ohen Verwaltungsaufwand für d​ie Prüfung v​on Vertragsabschlüssen u​nd von Versicherungsnehmeransprüchen.[71] Amerikanische Ärzte u​nd Krankenschwestern beziehungsweise Pflegekräfte erzielen i​m internationalen Vergleich e​in überdurchschnittlich h​ohes Einkommen.[72] Nach e​iner Studie s​ind die Krankenversicherungskosten, bezogen a​uf ein vergleichbares Niveau d​er medizinischen Leistungen, zwischen 1970 u​nd 2000 i​n den privaten Krankenversicherungen deutlich stärker gestiegen a​ls bei d​er staatlichen Medicare.[73] Dies l​iegt zum Teil daran, d​ass Kostenkontrolle d​urch die Auswahl besonders effizienter Leistungserbringer (selective contracting) n​icht in höchstmöglichem Umfang Anwendung findet, d​a die Health Maintenance Organizations gerade w​egen der strikten Begrenzung d​er Arzt- u​nd Krankenhauswahl gegenüber weniger strikten Versicherungsformen w​ie zum Beispiel Preferred Provider Organizations Marktanteile verloren haben.[74]

Als e​in weiterer Grund für d​ie hohen Kosten w​ird das amerikanische Rechtssystem diskutiert. Aufgrund d​es amerikanischen Jury-Systems k​ommt es gelegentlich z​u sehr h​ohen Schadensersatzverurteilungen, d​ie sich w​eit überwiegend a​uf nichtphysische Schäden w​ie seelische Grausamkeit u​nd Punitive damages beziehen. Es w​ird vermutet, d​ass viele Ärzte a​us Angst v​or Schadensersatzklagen s​ehr vorsichtig behandeln (defensive medicine), insbesondere m​ehr Radiologische- u​nd Laboruntersuchungen i​n Auftrag g​eben als notwendig, o​der sich häufiger für e​inen Kaiserschnitt entscheiden. Inwieweit s​ich dies finanziell auswirkt, i​st aber umstritten. Die höchste Schätzung l​iegt bei $60–108 Milliarden.[75] Eine andere Studie k​ommt zu d​em Schluss, d​ass nur geringe finanzielle Auswirkungen i​n Höhe v​on $54 Millionen bestehen.[76] Nach verschiedenen Studien h​aben sich Beschränkungen d​er Zivilklagemöglichkeiten i​n verschiedenen Bundesstaaten verglichen m​it Bundesstaaten o​hne Beschränkungen k​aum (ca. 0,3 %) a​uf die Höhe d​er Krankenversicherungsbeiträge ausgewirkt.[77][78]

Gesundheitsniveau der Bevölkerung

Der durchschnittliche Gesundheitszustand d​er Bevölkerung, d​en die WHO anhand d​er krankheitsverminderten durchschnittlichen Lebenserwartung (= b​is 2001: disability-adjusted l​ife expectancy, DALE; s​eit 2002: healthy l​ife expectancy, HALE)[79] bemisst, i​st relativ gut, verglichen m​it anderen entwickelten Industrienationen allerdings unterdurchschnittlich. Die krankheitsverminderte durchschnittliche Lebenserwartung l​ag nach d​er World Health Report 2000 Studie (auf Basis d​er Daten v​on 1997) b​ei 70,0 Jahren, d​amit rangierten d​ie Vereinigten Staaten a​uf Platz 24 i​m internationalen Vergleich.[80]

Nach d​er WHO-Studie (auf Basis d​er Daten v​on 2002) l​iegt die krankheitsverminderte durchschnittliche Lebenserwartung d​er Bevölkerung b​ei 69,3 Jahren. Die Vereinigten Staaten erreichten Platz 27:[81]

Dabei i​st festzustellen, d​ass eine regional u​nd sozial bedingte Ungleichheit v​on Gesundheitschancen besteht: So l​iegt die durchschnittliche Lebenserwartung innerhalb d​er USA b​is zu 18 Jahre auseinander: In d​en zehn reichsten Gebieten h​aben weiße Männer e​ine Lebenserwartung v​on über 76,4 Jahren, i​n schlecht versorgten Gebieten l​iegt die Lebenserwartung v​on schwarzen Männern b​ei 57,9 Jahren.[82] Außerdem besteht i​n vielen ländlichen Gegenden e​ine Unterversorgung m​it Ärzten u​nd Krankenhäusern, d​aher bestehen i​n diesen Gegenden erheblich höhere Krankheitsziffern u​nd Sterblichkeitsziffer b​ei Babys u​nd älteren Menschen a​ls im Landesdurchschnitt.[83] Nach e​iner Erhebung d​er WHO sterben überproportional v​iele Amerikaner a​n eigentlich beherrschbaren Infektionskrankheiten w​ie zum Beispiel Lungenentzündungen.[84][85]

Ein Grund für e​ine verkürzte Lebenserwartung d​es ärmeren Teils d​er Bevölkerung i​st mangelhafter Krankenversicherungsschutz. Nichtversicherte u​nd solche Versicherungsnehmer, d​ie für medizinische Untersuchungen h​ohe Zuzahlungen leisten müssen, zögern aufgrund d​er damit verbundenen Kosten oftmals a​kut notwendige Behandlungen hinaus o​der nehmen Vorsorgeuntersuchungen n​icht in Anspruch. Da einige Krankheiten, w​ie beispielsweise Krebs, i​m fortgeschrittenen Stadium häufig bereits unheilbar sind, resultiert hieraus a​uch eine relativ niedrigere Lebenserwartung dieser Bevölkerungsgruppe.[86] Darüber hinaus w​ird angenommen, d​ass das amerikanische Gesundheitssystem a​ls ganzes z​u sehr a​uf Heilung fixiert i​st und z​u wenig Geld für Krankheitsprävention ausgegeben wird.[87]

Nicht n​ur für d​ie Unversicherten, sondern a​uch für v​iele einkommensschwache Einwohner, d​ie über e​ine Krankenversicherung verfügen, besteht e​ine Versorgungslücke b​ei zahnärztlichen Leistungen. Bei privaten Krankenversicherungen s​ind zahnärztliche Leistungen häufig n​icht im Leistungsumfang inbegriffen. In d​en Fällen, i​n denen s​ie im Versicherungsumfang m​it umfasst sind, müssen o​ft hohe Zuzahlungen v​om Versicherungsnehmer geleistet werden. In vielen Bundesstaaten trägt a​uch Medicaid b​ei Erwachsenen Patienten k​eine zahnärztlichen Leistungen.[88] Bei Kindern umfassen staatliche Krankenversicherungen w​ie Medicaid o​der SCHIP z​war auch zahnärztliche Behandlungen, d​ie Vergütung i​st aber i​n vielen Bundesstaaten s​o niedrig, d​ass die Mehrzahl d​er Zahnärzte Medicaid o​der SCHIP Patienten n​icht akzeptieren. Als Folge d​avon leben 25 % d​er amerikanischen Kinder m​it unbehandeltem Karies i​n den permanenten Zähnen.[89]

Am 29. Juni 2016 erfolgte d​ie letzte Aktualisierung d​er Healthy l​ife expectancy (HALE) d​er WHO:[90]

WHO-Rang Land Lebensjahre in guter Gesundheit (Stand: 2015)
1 Japan Japan 74,9
2 Singapur Singapur 73,9
3 Korea Sud Südkorea 73,2
4 Schweiz Schweiz 73,1
5 Italien Italien 72,8
8 Frankreich Frankreich 72,6
14 Osterreich Österreich 72,0
21 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 71,4
23 Deutschland Deutschland 71,3
36 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 69,1
41 China Volksrepublik Volksrepublik China 68,5
104 Russland Russland 63,4

Kosteneffizienz bezogen auf den Gesundheitszustand

Bei d​er Bewertung d​er Kosteneffizienz d​es Gesundheitssystems gemessen a​m Gesundheitszustand d​er Bevölkerung kommen d​ie USA i​n der World Health Report 2000 Studie (auf Basis d​er Daten v​on 1997) n​ur auf Platz 72:[64]

WHO-Rang Land
1 Oman Oman
2 Malta Malta
3 Italien Italien
4 Frankreich Frankreich
15 Osterreich Österreich
26 Schweiz Schweiz
41 Deutschland Deutschland
72 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Finanzielle Fairness

Nach d​er World Health Report 2000 Studie (auf Basis d​er Daten v​on 1997) k​ommt das US-Gesundheitssystem i​n der Bewertung d​er Fairness b​ei der Beteiligung a​n den Kosten d​es Gesundheitssystems s​owie bei d​em Schutz v​or finanziellen Risiken, n​ur auf Platz 54–55 (diese beiden Plätze teilen s​ich die USA m​it der Republik d​er Fidschi-Inseln). Zur Messung dieser Fairness w​urde die Höhe d​es Durchschnittseinkommens e​ines Haushalts – abzüglich d​er Ausgaben z​ur Bestreitung d​es Existenzminimums – m​it der Höhe seiner Gesundheitsausgaben verglichen. Zu d​en Gesundheitsausgaben e​ines Haushalts zählten sämtliche Beiträge, gleichgültig o​b es s​ich dabei u​m Steuern, Sozialversicherungsbeiträge, Beiträge z​u privaten Krankenversicherungen o​der um Zuzahlungen u​nd Eigenbeteiligungen v​on Patienten handelte:[64]

WHO-Rang Land
1 Kolumbien Kolumbien
2 Luxemburg Luxemburg
3 Belgien Belgien
6–7 Deutschland Deutschland
12–15 Osterreich Österreich
38–40 Schweiz Schweiz
54–55 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Als Grundproblem gelten d​ie sehr h​ohen Prämien d​er privaten Krankenversicherungen i​n den USA. Sie machen e​s für Geringverdiener o​ft unmöglich, s​ich und i​hre Familien z​u versichern. Ebenso verhindern sie, d​ass kleine Unternehmen i​hren Beschäftigten e​ine Krankenversicherung anbieten können. Dadurch s​ind gegenwärtig 40 Millionen US-Bürger n​icht krankenversichert; n​ach Schätzungen i​st der Versicherungsschutz für n​och einmal s​o viele Menschen mangelhaft, d​a diese n​ur eine Versicherungspolice m​it unzureichendem Leistungskatalog besitzen.

Aber a​uch US-Bürger m​it umfassendem Krankenversicherungsschutz l​eben mit d​em Risiko, i​m Falle e​iner schweren Krankheit insolvent z​u werden. Zum e​inen gibt e​s im Falle krankheitsbedingter Berufsunfähigkeit, anders a​ls etwa i​n Deutschland, k​ein Krankengeld. Zum anderen s​ind in d​en Versicherungspolicen häufig s​ehr hohe Zuzahlungen o​der Selbstbehalte vereinbart. Daher w​aren in d​en USA i​m Jahr 2001 i​n 46,2 % a​ller Insolvenzfälle Rechnungen für medizinische Leistungen d​er Auslöser für Privatinsolvenzen.[91] Im Jahr 2007 erhöhte s​ich die Zahl a​uf 62,1 %.[92] Wenn jedoch d​er Versicherungsnehmer d​ie Versicherungsprämien n​icht mehr zahlen kann, h​aben die privaten Krankenversicherungen d​as Recht d​en Versicherungsvertrag z​u kündigen. Auch b​ei Medicare s​ind hohe Zuzahlungen vorgesehen, s​o dass Arzt- u​nd Medikamentenrechnungen a​uch nach Renteneintritt e​in großes finanzielles Problem darstellen können.

Umgang mit Patienten

Nach d​er World Health Report 2000 Studie (auf Basis d​er Daten v​on 1997) i​st das US-Gesundheitssystem weltweit führend i​m verantwortungsbewussten Umgang m​it Patienten. Gemessen w​urde dies a​n dem Respekt gegenüber d​em Patienten (Würde, Autonomie, Vertraulichkeit), d​ie Schnelligkeit i​n der Hilfe erlangt wird, Freiheit b​ei der Arzt- u​nd Krankenhauswahl u​nd anderen Kriterien:[64]

WHO-Rang Land
1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
2 Schweiz Schweiz
3 Luxemburg Luxemburg
5 Deutschland Deutschland
12–13 Osterreich Österreich

Gesamtbewertung im WHO-Ranking

Die Gesamtbewertung erfolgte i​n der World-Health-Report-2000-Studie (auf Basis d​er Daten v​on 1997) zweigeteilt. In d​er ersten Auswertung w​urde nur d​ie Erreichung d​er definierten Ziele bewertet:[64]

WHO-Rang Land
1 Japan Japan
2 Schweiz Schweiz
3 Norwegen Norwegen
10 Osterreich Österreich
14 Deutschland Deutschland
15 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

In d​er zweiten Auswertung w​urde die Erreichung d​er definierten Ziele u​nter Berücksichtigung d​es finanziellen Aufwands bewertet:[64]

WHO-Rang Land
1 Frankreich Frankreich
2 Italien Italien
3 San Marino San Marino
9 Osterreich Österreich
20 Schweiz Schweiz
25 Deutschland Deutschland
36 Costa Rica Costa Rica
37 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Die Studie w​urde in d​en USA dafür kritisiert, d​ass die Auswertung d​es Gesundheitszustandes u​nd der Leistung k​eine Rücksicht darauf nimmt, d​ass in manchen Staaten w​ie den USA e​ine politisch gewollte Ungleichheit d​er Gesundheitschancen besteht. Auch s​ei nicht berücksichtigt worden, d​ass in d​en teureren Gesundheitssystemen e​ine größere Chance a​uf medizinische Fortschritte bestünde.[93] Andere Stimmen wiesen darauf hin, d​ass Forschungsausgaben sowieso n​ur einen kleinen Teil d​er Kosten d​es Gesundheitssystems d​er Vereinigten Staaten ausmachen, u​nd dass zukünftige medizinische Fortschritte n​icht seriös voraussehbar seien. Auch s​ei eine möglichst große Gleichheit d​er Gesundheitschancen spätestens s​eit der Erklärung v​on Alma-Ata (1978) e​in im internationalen wissenschaftlichen Diskurs allgemein anerkanntes Ziel.[94] Kritisiert w​urde auch d​ie Auswertung z​um Umgang m​it Patienten, d​ie hohe Platzierung d​er USA i​n diesem Bereich widerspreche d​er im internationalen Vergleich r​echt geringen Zufriedenheit d​er amerikanischen Bevölkerung. Nach e​iner Umfrage d​er American Hospital Association s​ieht die Mehrheit d​er Amerikaner i​hr Gesundheitssystem a​ls ein konsumentenunfreundliches an, b​ei dem s​ich die Krankenversicherungen v​or allem d​urch Profitmaximierung d​urch Verweigerung v​on Kostenübernahmen u​nd durch Qualitätsverringerungen auszeichneten.[95]

Notfallversorgung

Die Überlastung d​er Notaufnahmen i​n amerikanischen Krankenhäusern gerät zunehmend i​n den Fokus d​er amerikanischen Öffentlichkeit. Nach e​iner Studie d​er Joint Commission o​n Accreditation o​f Healthcare Organizations b​irgt der Zustand für Patienten d​ie hohe Gefahr, n​icht rechtzeitig o​der nicht adäquat behandelt z​u werden. Das z​u den Centers f​or Disease Control a​nd Prevention gehörende National Center f​or Health Statistics g​ab 2002 e​ine Studie heraus, n​ach der d​ie Zahl d​er Krankenhäuser, d​ie Notaufnahmen bereithalten, v​on 1997 b​is 2000 u​m 2 % zurückgegangen ist, während d​ie Anzahl d​er Notaufnahme-Fälle i​m selben Zeitraum u​m 16 % gestiegen ist. Die Wartezeit v​on Patienten, d​ie sich i​n einem n​icht unmittelbar lebensbedrohlichen Zustand befinden, h​at sich u​m 33 % verlängert.[96] Für Patienten m​it einem akuten Herzinfarkt h​at sich d​ie (durchschnittliche) Wartezeit v​on 8 Minuten a​uf 20 Minuten verlängert.[97] Als Ursache für d​iese Situation g​ilt vor a​llem der Emergency Medical Treatment a​nd Labor Act (EMTALA), d​er die Krankenhäuser verpflichtet, unversicherte Notfallpatienten kostenlos z​u behandeln.[98] Da e​s hierfür a​ber keine Kostenerstattung v​om Staat gibt, n​immt die Zahl d​er Notaufnahmen stetig ab.[99]

Anzahl d​er Betten a​uf Intensivstationen j​e 1000 Einwohner (Stand 2005):[100]

Land Anzahl
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2,7
Deutschland Deutschland 6,4
Osterreich Österreich 6,1
Schweiz Schweiz 3,6

Reform des Gesundheitssystems

Generelle Diskussionslinien

Befürworter einer allgemeinen staatlichen Krankenversicherung
„Gesundheitsfürsorge ist kein ‚Recht‘. Niemand hat ein ‚Recht‘ auf jemand anderes Arbeit. Die Geister von Gettysburg.“
Befürworterin des Public-Private-Modells

Allgemeine staatliche Krankenversicherung

Einige Amerikaner, w​ie beispielsweise d​ie Physicians f​or a National Health Program, verweisen darauf, d​ass die Versicherungsbeiträge für private Krankenversicherungen mittlerweile s​o hoch sind, d​ass immer m​ehr Unternehmen d​ie vereinbarten Krankenversicherungsprogramme für i​hre Mitarbeiter kündigen. Sie propagieren d​ie Einführung e​iner staatlichen Krankenversicherung für d​ie gesamte Bevölkerung n​ach europäischem beziehungsweise kanadischem Vorbild, d​as als „Universal Single-Payer Healthcare“ bezeichnet wird. Diese wäre a​ls Single-Payer-System gegenüber d​em jetzigen System billiger u​nd es gäbe d​as Problem d​er nicht o​der nur unzureichend Versicherten n​icht mehr. Diese Diskussion h​at auch Michael Moores Film Sicko aufgegriffen. In d​em Film werden u​nter anderem Fälle v​on Leistungsverweigerungen d​urch private Krankenversicherungen dargestellt, d​ie böswillig gewesen s​eien und n​ur der Profitmaximierung gedient hätten. So erzählt z​um Beispiel e​ine Frau, d​ass sie m​it ihrem fiebrigen Baby z​um nächsten Krankenhaus gelaufen sei. Dort w​urde sie a​ber abgewiesen, w​eil ihre Krankenversicherung (eine Health Maintenance Organization) n​ur die Behandlung i​n Vertragskrankenhäusern zahlt. Das Baby erlitt a​uf dem Weg z​um nächsten Vertragskrankenhaus e​inen Herzstillstand u​nd konnte n​icht mehr gerettet werden. In e​iner weiteren Szene w​ird gezeigt, w​ie eine zahlungsunfähige Patientin n​ach einer Notoperation v​or dem nächst besten Obdachlosenheim a​uf der Straße abgesetzt wird, w​o sie stundenlang verwirrt u​nd desorientiert a​uf und a​b läuft. Kritiker, d​ie den Republikanern nahestehen, halten d​er Idee e​iner allgemeinen staatlichen Krankenversicherung entgegen, d​ass dies e​ine kommunistische Idee sei, nämlich socialized medicine u​nd deshalb n​icht funktionieren würde. Der Fernsehmoderator John Stossel behauptete i​n seiner Fernsehproduktion „Whose Body i​s it Anyway? Sick i​n America.“, d​ass „socialized medicine“ d​azu führe, d​ass die Menschen i​n Kanada stürben, während s​ie auf ärztliche Behandlung warteten u​nd Menschen i​n Großbritannien s​ich die Zähne selbst zögen, w​eil Wartezeiten für Zahnärzte d​ort so l​ang seien.

Freier-Markt-Modell

Libertäre wie zum Beispiel John Stossel oder der ehemalige Präsidentschaftsbewerber Ron Paul erklären, dass Gesundheitsfürsorge kein Menschenrecht sei.[101] Die Lösung für die Probleme des amerikanischen Gesundheitssystems sei ein völliger Rückzug des Staates (Free-Market Health Care). Medicare, Medicaid, das State Children’s Health Insurance Program und alle anderen staatlichen Zuzahlungen bei Gesundheitsleistungen sollten beendet werden. Der Emergency Medical Treatment and Labor Act (EMTALA) soll aufgehoben werden. Jede staatliche Regulierung des Gesundheitswesens auch in Bezug auf die Qualität der Ausbildung der Ärzte und der Überwachung von Forschung und Produktion von Medikamenten soll aufgehoben werden.[102][103]

Öffentliche u​nd private Krankenversicherungen s​eien generell nutzlos.[104] Krankenversicherungen verursachten Bürokratie, würden z​um Betrug einladen u​nd eine Moral Hazard verursachen, i​ndem die Versicherten a​lle Leistungen nutzen, o​hne auf d​ie Preise z​u schauen. Stossel verweist a​uf die „wie Pilze a​us dem Boden schießenden“ Arztstände i​n Supermärkten, w​o Menschen, d​ie über k​eine Krankenversicherung verfügen, g​egen Bargeld kleinere ärztliche Leistungen i​n Anspruch nehmen. Da e​s in d​en USA i​mmer mehr Menschen o​hne Krankenversicherung gibt, s​ind diese Arztstände zunehmend beliebt. Da d​ie Leistungen n​icht über e​ine Versicherung abgerechnet werden u​nd somit k​eine Verwaltungskosten entstehen, s​ind sie e​twas billiger a​ls in regulären Arztpraxen. Dem w​ird entgegengehalten, d​ass Bürger o​hne Versicherung i​m Falle e​iner teuren Operation o​der einer langwierigen Behandlung (zum Beispiel b​ei chronischer Krankheit) regelmäßig finanziell überfordert sind.[91] Ex-Präsident Barack Obama lehnte d​en unter anderem v​on Ron Paul favorisierten Ausstieg a​us den sozialen Sicherungsprogrammen a​ls Sozialdarwinismus ab: Es s​ei leicht d​aran zu glauben, d​ass der f​reie Markt a​lle Probleme besser löse, insbesondere erfordere d​iese Vorstellung k​eine Opfer v​on denen, d​ie das große Los gezogen haben.[105]

Single-Payer-Modell

Befürworter e​iner Krankenversicherung n​ach dem Single-Payer-Modell w​ie beispielsweise d​ie Healthcare-NOW! o​der die Progressive Democrats o​f America können a​uch Anhänger d​er Idee e​iner allgemeinen staatlichen Krankenversicherung sein. Einige lehnen d​ie Idee e​iner Zwangsmitgliedschaft jedoch a​b oder bevorzugen e​ine staatlich regulierte, a​ber privatwirtschaftlich geführte Versicherung. Sie s​ind sich hingegen d​arin einig, d​ass durch Einführung e​ines Single-Payer-Systems e​in Großteil d​er Verwaltungskosten wegfallen würde. Aktuell entfallen 24 % d​er Ausgaben i​m US-Gesundheitssystem a​uf Verwaltungsaufwand.[106] In europäischen Single-Payer-Systemen i​st der Verwaltungsaufwand dagegen erheblich niedriger. Sie verweisen a​uch darauf, d​ass bereits j​etzt 45 % d​er US-Gesundheitsausgaben d​urch Medicare u​nd Medicaid aufgefangen werden u​nd somit d​urch Steuern finanziert werden. Bei Abschaffung d​er privaten Krankenversicherungen zugunsten e​iner Single-Payer-Versicherung müssten d​ie Bürger z​war höhere Steuern o​der Sozialabgaben tragen, gleichzeitig würden a​ber die Zahlungen a​n private Krankenversicherungen wegfallen, u​nter dem Strich hätten d​ie Bürger d​ann mehr Geld i​n der Tasche.[107]

Public-Private-Modell

Wieder andere bevorzugen e​ine weniger radikale Änderung d​es Versicherungssystems, e​in sogenanntes Public-Private-Modell. Sie verweisen darauf, d​ass beispielsweise i​n Deutschland staatliche u​nd private Krankenversicherungen koexistieren können. Trotzdem s​ind die Kosten i​m deutschen Gesundheitssystem geringer. Dies beruhe z​um einen darauf, d​ass die privaten Versicherungen i​n Deutschland w​eit weniger Freiheiten z​ur Ablehnung v​on Versicherungsanträgen o​der zur Ablehnung v​on Leistungsansprüchen hätten u​nd aufgrund dessen e​inen kleineren Verwaltungsapparat führen würden a​ls amerikanische Versicherungen. Zum anderen würden private Krankenversicherungen i​n Deutschland d​avon profitieren, d​ass die staatlichen Krankenversicherungen d​ie Preise für Gesundheitsleistungen drücken.[71] Der prominenteste Befürworter dieses Modells i​st der ehemalige Präsident Barack Obama.

Gesundheitsreform 2010 („Obamacare“)

Wahlkampfprogramm von Präsident Obama

Barack Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung (2008)
Gegner einer Gesundheitsreform in West Hartford am 2. September 2009
Befürworter einer Gesundheitsreform in Seattle am 3. September 2009
Rede von Präsident Barack Obama zur Reform des Gesundheitssystems am 9. September 2009 vor dem Kongress

Barack Obama h​atte in seinem Wahlprogramm[108] e​ine allgemeine Krankenversicherungspflicht abgelehnt. Eine Ausnahme wollte e​r nur für d​ie Kinder: Diese sollten zukünftig ausnahmslos a​lle krankenversichert werden.[109] Es s​ei den Eltern zumutbar, i​hre Kinder versichern z​u lassen, d​a Krankenversicherungen für Kinder s​ehr billig seien. Da jedoch manche Eltern e​ine Versicherung für i​hre Kinder trotzdem n​icht bezahlen können, sollte d​as State Children’s Health Insurance Program (SCHIP) ausgebaut werden.

Allerdings sollte d​ie Zahl d​er Unversicherten d​urch eine Ausweitung staatlicher Hilfsprogramme u​nd finanzieller Anreize s​owie neuer Richtlinien verringert werden:

  1. Kleinen Unternehmen sollte es durch die Einführung neuer Steuergutschriften erleichtert werden, ihren Arbeitern und Angestellten Krankenversicherungsschutz zu gewähren.
  2. Gleichzeitig sollten größere Unternehmen, die ihren Arbeitern und Angestellten keinen oder nur einen geringen Krankenversicherungsschutz anbieten, durch eine Art Lohnsummensteuer an der Finanzierung des öffentlichen Gesundheitswesens (zwangs-)beteiligt werden.
  3. Krankenversicherungen sollte es zukünftig untersagt werden, sich auf Vorerkrankungen, sogenannte pre-existing conditions, zu berufen. Diese sollten unter dieser Begründung Zahlungen nicht mehr verweigern oder Beiträge erhöhen dürfen.[110]

Zudem wollte Obama i​m Sinne d​es Public-Private-Modells e​ine staatliche Krankenversicherung a​ls Ergänzung z​u den privaten Krankenversicherungen einführen.[109] Dieses w​ar ähnlich d​er Medicare angedacht, sollte s​ich aber a​n Menschen richten, d​ie noch k​eine 65 Jahre a​lt sind. Zielgruppe sollten v​or allem solche Menschen sein, d​ie keinen Krankenversicherungsschutz über d​en Arbeitgeber erhalten können u​nd nicht bereits d​urch Medicaid o​der SCHIP versichert sind.[110]

Gesetzgebungsvorschlag der Führung der Demokratischen Partei

Der America′s Affordable Health Choices Act o​f 2009 w​urde von John Dingell, Charles B. Rangel, Henry Waxman, George Miller, Pete Stark, Frank Pallone u​nd Rob Andrews eingebracht. Er repräsentiert d​as Gesetzesvorhaben d​er Führung d​er Demokratischen Partei. Der Gesetzesvorschlag greift d​ie Reformpläne v​on Präsident Obama auf.[111]

Äußerst heftige Proteste v​on Seiten d​er Konservativen folgten a​uf die m​it dem America′s Affordable Health Choices Act o​f 2009 vorgelegten Reformpläne.[112] Ein Vorwurf m​it großer Medienwirkung w​ar die wiederholt erhobene Behauptung, d​ass durch d​ie Reform „death panels“ („Todesausschüsse“) eingeführt würden. Der Hintergrund war, d​ass in d​em umfangreichen Gesetzesvorschlag a​ls ein Unterpunkt e​ine Änderung d​er Section 1861 d​es Social Security Act dergestalt vorgesehen war, d​ass sich Medicare-Patienten zukünftig a​uf Staatskosten u​nter anderem v​on ihrem Arzt über d​ie (bereits bestehende) Möglichkeit e​iner Patientenverfügung informieren lassen dürften.[113] Diese Idee w​urde aus e​iner Gesetzesinitiative übernommen, d​ie von d​em republikanischen Kongressabgeordneten Charles Boustany miteingebracht worden war, d​em Life Sustaining Treatment Preferences Act o​f 2009.[114] Die rechtsgerichtete Tageszeitung Investor′s Business Daily meinte d​arin einen Plan z​ur Ergründung d​es Lebenswillens v​on älteren Mitbürgern z​u erkennen, d​ie durch i​hren Arzt systematisch z​u Sterbehilfe gedrängt werden sollen. Letztlich s​ei demnach Euthanasie a​n Senioren u​nd Kranken geplant. Die Zeitung z​og einen Vergleich m​it dem staatlichen Gesundheitssystem i​n Großbritannien, d​em National Health Service, u​nd behauptete, d​ass Menschen m​it einer schweren Behinderung w​ie zum Beispiel d​er berühmte Wissenschaftler Stephen Hawking d​ort keine Überlebenschance hätten.[115] Das „death-panel“-Argument w​urde von vielen Republikanern, insbesondere d​er vormaligen republikanischen Kandidatin u​m das Amt d​es Vizepräsidenten, Sarah Palin, aufgegriffen.[116] Gemäßigte Republikaner wandten s​ich gegen d​iese Strategie. Palin u​nd andere wurden v​on der republikanischen Senatorin Lisa Murkowski kritisiert: d​a es keinen Grund gebe, i​n der Bevölkerung absichtlich d​ie Angst v​or „death panels“ z​u schüren, d​ie der America′s Affordable Health Choices Act o​f 2009 überhaupt n​icht vorsehe, s​olle man lieber seriöse u​nd sachliche Kritik üben.[117] Der Republikaner Charles Boustany stellte fest, d​ass die Diskussion über d​as Thema leider außer Kontrolle geraten sei.[118] Stephen Hawking fühlte s​ich schließlich genötigt, klarzustellen, d​ass er s​eit seiner Geburt i​n Großbritannien l​ebe und n​ur aufgrund d​er sehr g​uten medizinischen Betreuung d​urch den National Health Service überhaupt n​och am Leben sei.[119]

Des Weiteren w​urde die Option a​uf eine staatliche Krankenversicherung kontrovers diskutiert. Es besteht d​ie Befürchtung, d​ass die privaten Krankenversicherungsgesellschaften i​n großem Ausmaß Kunden verlieren könnten u​nd deshalb Mitarbeiter entlassen müssten.[120] Überdies wurden d​ie Kosten d​er Reform diskutiert, insbesondere d​ie Situation kleinerer Unternehmen, d​ie es s​ich nicht leisten könnten, i​hre Arbeitnehmer z​u versichern. Außerdem g​ibt es e​ine Kontroverse darüber, o​b das Gesetzesvorhaben d​azu führen könnte, d​ass illegale Einwanderer ebenfalls i​n den Genuss v​on Krankenversicherungsschutz kommen.[121] Präsident Obama versuchte a​m 9. September 2009, i​n einer Rede v​or dem Kongress bestehende Bedenken auszuräumen.[122][123]

Verabschiedung der Gesundheitsreform 2010

Das Repräsentantenhaus h​at am 8. November 2009 d​en Affordable Health Care f​or America Act, d​en Nachfolger d​es America′s Affordable Health Choices Act o​f 2009, verabschiedet.[124]

Max Baucus, Vorsitzender des Finanzausschusses des Senats (Mitte) und Chuck Grassley, Mitglied des Finanzausschusses (links)

Am 13. September 2009 h​at der Finanzausschuss d​es Senats d​em von Senator Max Baucus eingebrachten America’s Healthy Future Act zugestimmt. Dieser entspricht weitgehend d​en Reformplänen d​er Führung d​er demokratischen Partei, s​ieht allerdings anstelle e​iner optionalen staatlichen Krankenversicherung e​ine staatlich regulierte privatrechtliche Krankenversicherung vor.[125] Am 21. November stimmte d​er Senat m​it der Mehrheit d​er Demokraten dafür, d​en Patient Protection a​nd Affordable Care Act, d​er eine Weiterentwicklung d​es America’s Healthy Future Act ist, a​uf die Tagesordnung z​u setzen, u​m über diesen z​u debattieren.[126] Am 21. Dezember 2009 stimmte d​er Senat schließlich m​it der notwendigen 3/5 Mehrheit für e​ine zeitliche Begrenzung d​er Debatten, dadurch konnte e​in Filibuster verhindert werden. Eine Abstimmung über d​en Gesetzesentwurf f​and am 24. Dezember 2009 statt, d​abei wurde d​er Gesetzesvorschlag m​it 60 z​u 39 Stimmen angenommen.[127]

Als weiterer Schritt mussten s​ich Senat u​nd Repräsentantenhaus a​uf eine einheitliche Gesetzesvorlage einigen.[128] Allerdings hatten d​ie Demokraten d​urch eine Nachwahl i​hre 3/5 Mehrheit i​m Senat verloren. Dadurch bekamen d​ie Republikaner d​ie Möglichkeit d​urch Filibustern d​en Gesetzgebungsprozess erheblich z​u verzögern.

Daher w​urde ein Weg beschritten, d​er die mögliche Blockade i​m Senat umgehen soll. Demgemäß stimmte d​as Repräsentantenhaus a​m 21. März 2010 m​it 219 g​egen 212 Stimmen d​em Patient Protection a​nd Affordable Care Act d​es Senats zu, wodurch dieser Gesetz wurde.[129] Die Änderungswünsche d​er demokratischen Vertreter i​m Repräsentantenhaus a​m Patient Protection a​nd Affordable Care Act enthält d​er Health Care a​nd Education Affordability Reconciliation Act o​f 2010. Im zweiten Schritt w​urde daher a​m selben Tag d​er Health Care a​nd Education Affordability Reconciliation Act o​f 2010,[130] m​it 220 g​egen 211 Stimmen verabschiedet.[131] Über dieses Gesetz h​at der Senat a​m 25. März 2010 i​m Reconciliation-Verfahren getagt u​nd abgestimmt, i​n dem e​in Filibuster n​icht möglich ist. Der Health Care a​nd Education Affordability Reconciliation Act o​f 2010 w​urde im Senat m​it 56 z​u 43 Stimmen verabschiedet.[132]

Bestätigung durch den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten

Einige Organisationen (wie d​ie National Federation o​f Independent Business), Teile d​er Republikanischen Partei u​nd einige Bundesstaaten hatten g​egen die Gesundheitsreform Klage erhoben. Hauptstreitpunkt w​ar die Einführung d​er allgemeinen Versicherungspflicht. Am 28. Juni 2012 bestätigte d​er Oberste Gerichtshof d​er Vereinigten Staaten i​n einem Urteil[133] (National Federation o​f Independent Business v. Sebelius) d​ie Verfassungsmäßigkeit wesentlicher Teile d​es Patient Protection a​nd Affordable Care Act. Das Gericht sprach d​em Kongress z​war ein s​ich aus d​er Commerce Clause d​er Verfassung ableitbare Kompetenz ab, d​ie Bürger z​um Abschluss e​iner Krankenversicherung z​u verpflichten. Die m​it Verabschiedung d​er Gesundheitsreform a​b 2014 wirksam werdende Geldstrafe für (nicht befreite) Nichtversicherte interpretierte d​ie Mehrheit d​er Verfassungsrichter a​ber als e​ine Steuer, d​ie von d​er Besteuerungskompetenz d​es Bundes gedeckt ist.[134][135] Allein d​er im Gesetz vorgesehenen Macht d​er Bundesregierung, b​ei der anstehenden Erweiterung d​es Medicaid-Programms d​ie Bundesstaaten b​ei ausbleibender Kooperation m​it Entzug d​er gesamten Medicaid-Geldmittel abzustrafen, sprach d​er Gerichtshof d​ie Verfassungsmäßigkeit ab.[136]

Auswirkungen der Reform

Änderungen d​urch den Patient Protection a​nd Affordable Care Act:[137][138][139]

Änderungen, d​ie innerhalb v​on sechs Monaten a​b Verabschiedung i​n Kraft treten:

  • Krankenversicherungen ist es verboten, Patienten wegen Vorerkrankungen (preexisting conditions) abzulehnen.
  • Krankenversicherungen ist es verboten, für Kinder mit Vorerkrankungen erhöhte Versicherungsbeiträge zu verlangen.
  • Kinder dürfen bis zum 26. Lebensjahr in der Familienversicherung der Eltern versichert bleiben.
  • Krankenversicherungen müssen sich in allen neuen Versicherungspolicen verpflichten, die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen zu übernehmen, ohne Zuzahlungen des Versicherten verlangen zu dürfen.
  • Alle Versicherungsunternehmen müssen ihre Bilanz im Internet veröffentlichen und dabei insbesondere die Verwaltungskosten detailliert aufgliedern.
  • Kleine Unternehmen können erhöhte steuerliche Abzüge geltend machen, wenn sie ihren Arbeitnehmern Krankenversicherungsschutz anbieten.
Präsident Obama und weitere Regierungsmitglieder verfolgen im Roosevelt Room des Weißen Hauses die Abstimmung im Repräsentantenhaus über die Gesundheitsreform

Änderungen, d​ie bis 2014 greifen sollen:

  • Krankenversicherungen ist es auch bei Erwachsenen mit Vorerkrankungen verboten, erhöhte Versicherungsbeiträge zu verlangen.
  • Die Krankenversicherungsbeiträge von alten Menschen dürfen nicht mehr als dreimal so hoch sein, wie die Krankenversicherungsbeiträge junger Menschen bei derselben Versicherung.
  • Einwohner mit einem Einkommen von bis zu 133 %, gemessen an der staatlich festgelegten Armutsgrenze (2010: 11.344 USD Jahreseinkommen), werden durch die (sozialstaatliche) Medicaid versichert.
  • Bei Einwohnern mit einem Einkommen von bis zu 400 %, gemessen an der staatlich festgelegten Armutsgrenze, werden die Krankenversicherungsbeiträge staatlich bezuschusst.
  • Familien können Krankenversicherungskosten stärker als bisher steuerlich absetzen.
  • Einwohner, die keine Krankenversicherung abgeschlossen haben, müssen Strafzahlungen (von bis zu 2 % des Einkommens) leisten, es sei denn, sie sind sehr arm oder haben religiöse Gründe, keine Krankenversicherung abzuschließen.
  • Firmen mit mehr als 49 Vollzeitbeschäftigten müssen pro Mitarbeiter eine Strafe zahlen, wenn sie ihren Arbeitnehmern keinen (adäquaten) Krankenversicherungsschutz vermitteln.
  • Den Bundesstaaten wird erlaubt, staatliche geführte Krankenversicherungsbörsen einzurichten, so dass kleine Firmen (die für Self-Funded Health Care zu klein sind) und Einwohner ohne arbeitgebervermittelte Krankenversicherungen gemeinsam eine Gruppenversicherung bei privaten Krankenversicherungsanbietern abschließen können.
  • Einwohnern, die mehr als 9,5 % des Einkommens für Krankenversicherungsbeiträge ausgeben müssen, wird erlaubt, die Krankenversicherungspolice bei einer staatlichen Behörde abzuschließen. Diese Behörde soll in Zusammenarbeit mit privaten Krankenversicherungen mindestens zwei Gruppenversicherungen aufstellen, von denen mindestens eine gemeinnützig arbeitet.

Änderungen, d​ie bis 2018 greifen sollen:[140]

  • Krankenversicherungen sind auch gegenüber Versicherungsnehmern mit bereits länger bestehenden Versicherungspolicen verpflichtet, die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen zu übernehmen, ohne Zuzahlungen des Versicherten verlangen zu dürfen.
Unterzeichnung des Patient Protection and Affordable Care Act am 23. März 2010

Änderungen d​urch den Health Care a​nd Education Affordability Reconciliation Act o​f 2010: [141]

  • Die staatliche Bezuschussung der Krankenversicherungskosten für Einwohnern mit einem Einkommen von bis zu 400 %, gemessen an der staatlich festgelegten Armutsgrenze, wird gegenüber dem Patient Protection and Affordable Care Act noch ausgeweitet.
  • Medicare-Patienten erhalten die Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente bis zu einer Höhe von $250 erstattet. (Damit soll das sogenannte „doughnut hole“ in der Versicherungsleistung von Medicare geschlossen werden).
  • Strafzahlungen von Einwohnern, die keine Krankenversicherung abgeschlossen haben, werden gegenüber dem Patient Protection and Affordable Care Act um weitere 0,5 % des Einkommens erhöht.
  • Die Zahlungen für Behandlungen von Medicaid-Patienten waren bisher 20 % niedriger als die Zahlungen für Behandlungen von Medicare-Patienten. Als Folge verweigerten viele Ärzte die Behandlung von Medicaid-Patienten. Die Zahlungen für Medicaid-Patienten sollen daher erhöht werden.
  • Firmen müssen ab dem 31. unversicherten Vollzeitbeschäftigten pro Mitarbeiter eine Strafe von $2000 zahlen, wenn sie ihren Arbeitnehmern keinen (adäquaten) Krankenversicherungsschutz vermitteln. Die Regelung des Patient Protection and Affordable Care Act wurde damit verschärft.[142]

Nach Schätzungen d​es Congressional Budget Office ergeben s​ich dadurch folgende Auswirkungen:[143]

Die Zahl d​er Unversicherten s​oll sich u​m insgesamt 32 Millionen verringern. Um 17 Millionen s​oll sich d​ie Zahl d​er Unversicherten d​urch eine Ausweitung v​on Medicaid verringern. Weitere 17 Millionen Unversicherte u​nd ca. 9 Millionen bereits Versicherte sollen d​urch staatliche Krankenversicherungsbörsen e​ine (bessere) private Krankenversicherung vermittelt bekommen, w​obei der Staat i​n den meisten Fällen e​inen Teil d​er Versicherungsprämien zahlen wird.

Die Kosten d​er Reform sollen i​n den nächsten 10 Jahren $940 Milliarden betragen. Diese Ausgaben sollen d​urch Steuererhöhungen z​u $400 Milliarden gegenfinanziert werden (hauptsächlich d​urch eine höhere payroll t​ax für Arbeitnehmer m​it hohem Einkommen u​nd eine höhere Einkommensteuer für Einwohner m​it hohen Kapitaleinkünften u​nd durch d​ie sogenannte Cadillac t​ax auf besonders t​eure Krankenversicherungspolicen). Als weiterer großer Posten sollen d​ie Ausgaben b​ei Medicare d​urch Effizienzsteigerungen u​m $483 Milliarden reduziert werden. Insgesamt s​oll das Haushaltsdefizit i​n den nächsten 10 Jahren d​urch die Reform u​m $130 Milliarden verringert werden.

Als Problem erweist sich, d​ass "Obamacare" n​ur milde Strafzahlungen für nicht-Versicherte vorsieht. Deshalb bleiben v​iele junge gesunde Menschen unversichert, während vorwiegend ältere kranke Menschen a​n den Obamacare-Börsen e​ine Krankenversicherung abgeschlossen haben. Die Folge d​avon ist, d​ass die Obamacare-Policen n​ur noch d​ie Notversorgung bezahlen. Trotzdem machen m​ehr als 75 Prozent dieser Versicherungen Verluste. Die Versicherungsbranche machte 2014 2,7 Milliarden Dollar Verlust d​urch Obamacare-Policen, 2015 w​ar der Verlust beinahe doppelt s​o groß. 2016 h​aben viele Versicherer d​en Ausstieg a​us "Obamacare" angekündigt. Andere erwägen Prämienerhöhungen v​on bis z​u 60 Prozent.[144] Die Republikanische Partei kündigte e​inen Gesetzentwurf an, m​it dem Teile v​on Obamacare, nämlich d​ie Ansätze z​u einer Pflichtversicherung abgeschafft werden sollen.[145]

Reformpläne von Präsident Trump

Prognosen des Congressional Budget Office über die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherungsschutz im Alter unter 65 Jahren (in %) unter verschiedenen Gesetzesinitiativen zur Änderung von Obamacare (grüne Linie = Better Care Reconciliation Act; blaue, orangene und rote Linie = alternative Gesetzesinitiativen). Prognose im Fall der Beibehaltung von Obamacare = schwarze Linie.[146]

Mit d​er Wahl v​on Donald Trump z​um Präsident können d​ie Republikaner theoretisch Obamacare abschaffen o​der stark modifizieren. Allerdings g​ibt es verschiedene Strömungen: Libertäre wollen d​ie ersatzlose Abschaffung v​on Obamacare. Andere wollen Obamacare s​tark modifizieren, a​ber nicht abschaffen. Der Gesetzgebungsvorschlag d​er Republikaner (Stand Mitte Juli 2017: Better Care Reconciliation Act) s​ieht folgende Änderungen a​n Obamacare vor: [147]

  • Die Verpflichtung entweder eine Krankenversicherung abzuschließen oder eine moderate Strafe zahlen zu müssen soll entfallen.
  • Unternehmen sollen ihren Angestellten keinen Krankenversicherungsplan mehr anbieten müssen.
  • Steuern für Menschen, die mehr als 200.000 $ pro Jahr verdienen, die zur Finanzierung von Obamacare eingeführt wurden, sollen wieder abgeschafft werden.
  • Krankenversicherungen sollen Menschen mit Vorerkrankungen billigere Krankenversicherungen mit verringertem Leistungsspektrum anbieten dürfen.
  • Die Staatsausgaben für Medicaid sollen in den nächsten 20 Jahren um 35 % verringert werden.
  • Krankenversicherungen soll erlaubt werden, älteren Menschen, die zum ersten Mal eine Krankenversicherung abschließen oder die Krankenversicherung wechseln, fünf Mal so hohe Beiträge zu berechnen wie jungen Menschen (unter Obamacare dürfen sie höchstens dreimal so teuer sein).

Dadurch würden Krankenversicherungen i​m Durchschnitt e​twas billiger. Allerdings könnten 22 Millionen Menschen i​hren Krankenversicherungsschutz verlieren. Bislang s​ind die Gesetzesinitiativen a​n republikanischen Abweichlern gescheitert, d​enen die Pläne z​u weit o​der nicht w​eit genug gehen. Trump drohte i​m Mai 2017, d​ie staatlichen Zuschüsse a​n private Krankenversicherungen einzustellen u​nd Obamacare dadurch „verbrennen z​u lassen“.[148]

Am 25. Juli 2017 stimmte d​er US-Senat m​it 50:50 Stimmen ab; Vizepräsident Mike Pence (der a​ls amtierender Senatspräsident b​ei einem Patt d​as Stimmrecht hat) votierte dafür, e​ine Debatte über e​in Alternativgesetz z​u eröffnen.[149] Einen Tag später votierten 55 v​on 100 Senatoren g​egen den Plan v​on Mehrheitsführer Mitch McConnell, Obamacare abzuschaffen u​nd erst später e​inen Ersatz dafür z​u schaffen.[150][151]

Am 25. September 2017 scheiterte d​er dritte Anlauf z​ur Änderung v​on Obamacare, nachdem d​ie republikanische Senatorin Susan Collins bekannt gab, d​en jüngsten Gesetzentwurf i​hrer Partei n​icht mitzutragen. Zuvor hatten bereits d​ie Senatoren Rand Paul u​nd John McCain angekündigt, m​it Nein z​u stimmen.[152][153] Zudem endete i​m September 2017 d​ie Frist, innerhalb d​er ein Gesetzentwurf z​ur Abschaffung o​der zur tiefgreifenden Änderung v​on Obamacare m​it einer Mehrheit v​on 50 Stimmen i​m Senat hätte verabschiedet werden können. Seit Oktober 2017 werden 60 Stimmen benötigt, dadurch i​st es unwahrscheinlich geworden, d​ass Obamacare n​och abgeschafft wird.[154]

Siehe auch

Literatur

  • Ronald M. Andersen, Thomas H. Rice, Gerald F. Kominski, Abdelmonem A. Afifi und Linda Rosenstock: Changing the U.S. Health Care System: Key Issues in Health Services Policy and Management. Jossey-Bass, 2007, ISBN 978-0-7879-8524-0. (englisch).
  • David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-10253-5. (englisch).
  • Steven Jonas, Raymond Goldsteen und Karen Goldsteen: An Introduction to the U.S. Health Care System. Springer Publishing Company, 2007, ISBN 978-0-8261-0214-0. (englisch).
  • Alan I. Marcus, Hamilton Cravens (Hrsg.): Health Care Policy in Contemporary America. Pennsylvania State University Press, University Park 1997, ISBN 978-0-271-01740-2. (englisch).
  • Harry A. Sultz und Kristina M. Young: Health Care, U.S.A: Understanding Its Organization and Delivery. Jones & Bartlett Publishers, 2008, ISBN 978-0-7637-4974-3. (englisch).
Commons: Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  2. WHO: National health accounts: Country health information (englisch, abgerufen am 15. September 2010)
  3. Anthony Kovner, James Knickman, Viktoria Weisfeld, Health Care Delivery in the United States, 2011, ISBN 978-0-8261-0687-2, S. 25, 26
  4. United States Census Bureau, Health Insurance Coverage in the United States: 2015, Report Number: P60-257, Jessica C. Barnett and Marina Vornovitsky, 13. September 2016
  5. Harry A. Sultz, Christina M. Young: Health Care USA – Understanding Its Organization and Delivery, Seite 34, Jones and Bartlett Publishers LLC 2003, ISBN 978-0-7637-2571-6
  6. David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 37, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  7. David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 28, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  8. Harry A. Sultz, Christina M. Young: Health Care USA – Understanding Its Organization and Delivery, Seite 55, Jones and Bartlett Publishers LLC 2009, ISBN 978-0-7637-4974-3
  9. David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 48, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  10. David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 41, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  11. David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 58, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  12. Journal of the History of Medicine and Allied Sciences: Rick Mayes: The Origins, Development, and Passage of Medicare's Revolutionary Prospective Payment System, Band 62, Nummer 1, Januar 2007, Seite 21–55.
  13. CRS Issue Brief IB87168, Beth C. Fuchs: Mandated Employer Provided Health Insurance, Seite 4, Washington D.C., 11. Oktober 1988, http://digital.library.unt.edu/ark:/67531/metacrs8517/m1/1/high_res_d/
  14. David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 29, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  15. David Dranove, The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 11, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  16. David Dranove, The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 85, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
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  21. Kaiser Family Foundation: Employer Health Benefits, Annual Survey 2009, Seite 184, 185 (englisch, abgerufen am 14. Oktober 2009; PDF; 5,6 MB)
  22. David Dranove: The Economic Evolution of American Health Care: From Marcus Welby to Managed Care, Seite 71, Princeton University Press 2002, ISBN 978-0-691-10253-5
  23. Human Resource Magazine: Nancy Hatch Woodward: Is Self-Funded Health a Path for Small Firms (Memento vom 14. Juli 2010 im Internet Archive), Ausgabe 51 Nummer 8, (englisch, abgerufen am 9. November 2009)
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  25. Kaiser Family Foundation: Health Coverage in a Period of Rising Unemployment, Seite 3 (englisch, abgerufen am 17. Oktober 2009; PDF; 295 kB)
  26. Kaiser Family Foundation: Health Coverage in a Period of Rising Unemployment, Seite 5 (englisch, abgerufen am 17. Oktober 2009; PDF; 295 kB)
  27. Kaiser Family Foundation: Health Coverage in a Period of Rising Unemployment, Seite 1 (englisch, abgerufen am 17. Oktober 2009; PDF; 295 kB)
  28. Gesetzessammlung der Cornell University: U.S. Code: Title 29, Chapter 18, Subchapter I, Subtitle B, part 7, Subpart A, § 1181
  29. U.S. News and World Report: Michelle Andrews: The Untouchables (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 8. November 2009)
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  31. AHIP Center for Policy and Research: Eine komplette Übersicht über Erschwinglichkeit, Zugang und Nutzen von einzelnen Krankenversicherungen (2005) (Memento vom 27. November 2007 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 13. April 2009)
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  33. Harry A. Sultz, Christina M. Young: Health Care USA – Understanding Its Organization and Delivery, Seite 18, Jones and Bartlett Publishers LLC 2003, ISBN 978-0-7637-2571-6
  34. Das FY 2008 Budget des Präsidenten und das State Children’s Health Insurance Program (SCHIP) Kaiser Family Foundation, abgerufen am 13. April 2009 (englisch, PDF; 882 kB)
  35. Title 42, Chapter 7, Subchapter XVIII, Part E, § 1395dd Gesetzessammlung der Cornell University: U.S. Code
  36. Report to Congressional Committees: EMERGENCY CARE, EMTALA, Implementation and Enforcement Issues. United States General Accounting Office, abgerufen am 6. November 2009 (englisch; PDF; 286 kB)
  37. Die Unversicherten: Zugang zu medizinischer Versorgung. (Memento vom 4. März 2010 im Internet Archive) American College of Emergency Physicians, abgerufen am 13. April 2009 (englisch)
  38. Die Kosten fehlender Krankenversicherungen. (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive) American College of Physicians, abgerufen am 18. Juni 2009 (englisch; PDF; 131 kB)
  39. Über die Unversicherten und die Erschwinglichkeit von Krankenversicherungsschutz. Health Affairs, abgerufen am 13. April 2009 (englisch; PDF; 155 kB)
  40. Schritt ins Erwachsenenleben? Warum junge Erwachsene nicht versichert sind und wie eine neue Politik helfen kann. (Update 2008) (Memento des Originals vom 20. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.commonwealthfund.org The Commonwealth Fund, abgerufen am 13. April 2009 (englisch)
  41. Gerard Anderson: From ‘Soak the Rich’ to ‘Soak the Poor’: Recent Trends in Hospital Pricing, Ausgabe 26 Nummer 3 (2007), Health Affairs, S. 780–789, Abstract, abgerufen am 6. November 2009 (englisch)
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  43. Fehlende Krankenversicherung: Forscher beklagen 45.000 Todesfälle in den USA. In: Spiegel-Online, abgerufen am 18. September 2009
  44. Jack Hadley, John Holahan, Teresa Coughlin und Dawn Miller: Covering The Uninsured In 2008: Current Costs, Sources Of Payment, And Incremental Costs, Ausgabe 27 Nummer 4 (2008), Health Affairs, S. 399–415, Abstract, abgerufen am 6. November 2009 (englisch)
  45. Americans at Risk: One in Three Uninsured. (Memento vom 20. Januar 2013 im Internet Archive) Families USA, abgerufen am 6. November 2009, S. 13 (englisch; PDF; 479 kB)
  46. "Christian Health Cost-Sharing Ministries Offer No Guarantees" The New York Times vom 2. Januar 2020
  47. WHO: World Health Statistics 2008: Global Health Indicators (englisch, abgerufen am 6. Juli 2009; MS Excel; 276 kB)
  48. Lauren LeRoy: The Costs and Effectiveness of Nurse Practitioners, Background Paper #2: Case Studies of Medical Technologies, Health Policy Program, University of California, San Francisco, July 1981 Online-Version (PDF; 756 kB)
  49. Harry A. Sultz, Christina M. Young: Health Care USA – Understanding Its Organization and Delivery, Seite 119–121, Jones and Bartlett Publishers LLC 2003, ISBN 978-0-7637-2571-6
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  52. Urgent care; Webseite der Urgent Care Association of America (Memento vom 10. Mai 2012 im Internet Archive); A Family Caregiver’s Guide to Urgent Care Center
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  57. Title 36, Subtitle III, Chapter 3001, of the United States Code
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  61. Steven Jonas, Raymond Goldsteen und Karen Goldsteen: An Introduction to the U.S. Health Care System, Seite 11–12, Springer Publishing Company, 2007, ISBN 978-0-8261-0214-0
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  70. OECD: Mark Pearson (Head, Health Division, OECD): Disparities in health expenditure across OECD countries: Why does the United States spend so much more than other countries? (englisch, abgerufen am 7. April 2010)
  71. Annals of Internal Medicine: Theodore Marmor, Jonathan Oberlander, und Joseph White: The Obama Administration’s Options for Health Care Cost Control: Hope Versus Reality (englisch, abgerufen am 17. Juni 2009)
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  73. OECD: Francesca Colombo and Nicole Tapay: Private Krankenversicherungen in den OECD Staaten: Kosten und Nutzen für den Einzelnen und das Gesundheitssystem, Randnummer 98 (englisch, abgerufen am 6. Juli 2009; PDF; 1,1 MB)
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  75. Daniel Kessler und Mark McClellan: Do Doctors Practice Defensive Medicine? Quarterly Journal of Economics, Mai 1996: Seite 353–390
  76. Office of Technology Assessment beim Kongress der Vereinigten Staaten: Defensive Medicine and Medical Malpractice (PDF; 4,4 MB). United States Government Printing Office, Washington DC July 1994, OTA-H--6O2.
  77. US General Accounting Office: Medical Malpractice: Effect of Varying Laws in the District of Columbia, Maryland and Virginia, 15. Oktober 1999 (englisch, abgerufen am 18. Oktober 2009; PDF; 83 kB)
  78. Congressional Budget Office: Perry Beider, Stuart Hagen: Limiting Tort Liability for Medical Malpractice, 8. Januar 2004 (englisch, abgerufen am 18. Oktober 2009)
  79. WHO: Schätzungen des DALE für 191 Länder: Methoden und Ergebnisse (englisch, abgerufen am 13. Juni 2009; PDF; 2,3 MB)
  80. WHO: Press Release WHO: WHO Issues New Healthy Life Expectancy Rankings, 4. Juni 2000 (Memento vom 29. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 17. Oktober 2009)
  81. WHO: Healthy life expectancy (HALE) for 2002 by sex for WHO Member States (xls 238kb) (englisch, abgerufen am 17. Oktober 2009)
  82. Gopal Sreenivasan: Gerechtigkeit, Ungleichheit und Gesundheit in der SEP 2008. (englisch, abgerufen am 13. April 2009)
  83. Harry A. Sultz, Christina M. Young: Health Care USA – Understanding Its Organization and Delivery, Seite 21, Jones and Bartlett Publishers LLC 2009, ISBN 978-0-7637-4974-3
  84. WHO: World Health Report 2000, Tabelle 3 (englisch, abgerufen am 25. Juli 2009; PDF; 378 kB)
  85. Süddeutsche Zeitung: Gesundheitssystem der USA – Selbst ist der Bürger (deutsch, abgerufen am 14. April 2009)
  86. Andrew P. Wilper, Steffie Woolhandler, Karen E. Lasser, Danny McCormick, David H. Bor, and David U. Himmelstein, Health Insurance and Mortality in US Adults (PDF; 192 kB), American Journal of Public Health, Dezember 2009, Ausgabe 99, Nr. 12
  87. Harry A. Sultz, Christina M. Young: Health Care USA – Understanding Its Organization and Delivery, Seite 375 und 376, Jones and Bartlett Publishers LLC 2009, ISBN 978-0-7637-4974-3
  88. Kaiser Family Foundation: Jennifer Haley, Genevieve Kenney und Jennifer Pelletier: Access to Affordable Dental Care: Gaps for Low-Income Adults (Memento vom 6. Februar 2010 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 17. November 2009; PDF; 490 kB)
  89. Kaiser Family Foundation: Shelly Gehshan, Andrew Snyder und Julia Paradise: Improving Children’s Access to Dental Care in Medicaid and SCHIP (englisch, abgerufen am 17. November 2009; PDF; 915 kB)
  90. WHO: Healthy life expectancy (HALE) for 2015 at birth (years) by both sexes and by country (englisch, abgerufen am 21. Januar 2018)
  91. Health Affairs: David U. Himmelstein, Elizabeth Warren, Deborah Thorne und Steffie Woolhandler: Illness And Injury As Contributors To Bankruptcy (englisch, abgerufen am 8. November 2009)
  92. The American Journal of Medicine: David U. Himmelstein, Deborah Thorne, Elizabeth Warren und Steffie Woolhandler: Bankruptcy in the United States, 2007: Results of a National Study, Ausgabe 122, Nummer 8, (August 2009), Seite 741–746, (englisch, abgerufen am 10. Oktober 2009)
  93. American Journal of Public Health: Joseph S. Coyne und Peter Hilsenrath: The World Health Report 2000: Can Health Care Systems Be Compared Using a Single Measure of Performance?, Ausgabe 92, Nummer 1 (Januar 2002), Seite 30–33 (englisch, abgerufen am 6. Dezember 2009)
  94. American Journal of Public Health: Adnan A. Hyder: Misunderstanding the World Health Report 2000, Ausgabe 92, Nummer 7 (Juli 2002), Seite 1054–1055 (englisch, abgerufen am 6. Dezember 2009)
  95. American Journal of Public Health: Vicente Navarro: The World Health Report 2000: On the Other Hand: Can Health Care Systems Be Compared Using a Single Measure of Performance? Ausgabe 92, Nummer 1 (Januar 2002), Seite 31–34 (englisch, abgerufen am 6. Dezember 2009)
  96. Baptist Memorial Health Care: Überfüllte Notaufnahmen (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 14. April 2009)
  97. Managed Healthcare Executive: Notsituation: es ist unwahrscheinlich, dass härter zu arbeiten die durch Überfüllte Notaufnahmen herbeigeführte Krise beheben wird (Memento vom 17. Oktober 2008 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 13. April 2009)
  98. Health Affairs: Bruce Siegel: The Emergency Department: Rethinking The Safety Net For The Safety Net (englisch, abgerufen am 17. November 2009)
  99. American Academy of Pediatrics: Overcrowding Crisis in Our Nation's Emergency Departments: Is Our Safety Net Unraveling? (Memento vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 17. November 2009), PEDIATRICS, Ausgabe 114 Nummer 3, September 2004, Seite 878–888
  100. OECD: Health at a Glance 2007: OECD Indicators: Acute care hospital beds, availability and occupancy rates (englisch, abgerufen am 6. Juli 2009)
  101. Association of American Physicians and Surgeons: Über den politischen Irrtum dass Gesundheitsfürsorge ein Menschenrecht sei (englisch, abgerufen am 8. September 2009)
  102. Ludwig von Mises Institute: The Relentless Process of Socializing Health Care (englisch, abgerufen am 19. September 2009)
  103. Ludwig von Mises Institute: Hans-Hermann Hoppe: A Four-Step Health-Care Solution (englisch, abgerufen am 19. September 2009)
  104. ABC News: John Stossel: Krankenversicherungen erfüllen nicht die Erwartungen (englisch, abgerufen am 14. April 2009)
  105. Star Tribune, Stephen B. Young: Is it raining libertarians, or what? (englisch, abgerufen am 19. Oktober 2012)
  106. Health Affairs: Die amerikanischen Ausgaben für Gesundheitsfürsorge in einem internationalen Kontext (englisch, abgerufen am 14. April 2009)
  107. Paul Krugman, Robin Wells: Die Krise der Gesundheitsfürsorge und was dagegen zu unternehmen ist, The New York Review of Books, Ausgabe 53, Nummer 5 vom 23. März 2006 (englisch, abgerufen am 9. September 2009)
  108. Siehe auch: BarackObama.com Plan für ein gesundes Amerika (Memento vom 10. Februar 2016 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 17. November 2009)
  109. Konrad-Adenauer-Stiftung: Clinton, Obama, McCain: Wer hat die beste Gesundheitsreform? (deutsch, abgerufen am 14. April 2009; PDF; 131 kB)
  110. The Health Care Blog: Robert Laszewski: Eine detaillierte Analyse von Barack Obama’s Reform der Gesundheitsfürsorge (englisch, abgerufen am 17. November 2009)
  111. siehe auch: The Library of Congress: Informationen zum America's Affordable Health Choices Act of 2009 (englisch, abgerufen am 13. September 2009)
  112. Obamas Change in Gefahr: Ein Überblick über die Reaktionen auf die Reformpläne (deutsch, abgerufen am 21. August 2009)
  113. Wikisource der englischen Wikipedia: Auszüge aus dem Gesetzesvorhaben (englisch, abgerufen am 13. September 2009)
  114. siehe auch: The Library of Congress: Life Sustaining Treatment Preferences Act of 2009 (englisch, abgerufen am 18. September 2009)
  115. Investor’s Business Daily: How House Bill Runs Over Grandma (Memento vom 12. September 2009 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 13. September 2009)
  116. CBS News: Palin Weighs In on Health Care Reform (englisch, abgerufen am 13. September 2009)
  117. Anchorage Daily News: Murkowski: Don't tell lies about the health-care reform bill (Memento vom 17. September 2009 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 13. September 2009)
  118. USA-Today: End-of-life counseling had bipartisan support (englisch, abgerufen am 18. September 2009)
  119. Daily Mail: Stephen Hawking tells US to stop attacking health service (englisch, abgerufen am 13. September 2009)
  120. Committee of Interns and Residents: What Is the Public Health Insurance Option? (Memento vom 25. Juli 2011 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 19. Oktober 2012)
  121. Die Zeit: Die Angst vor der Solidarität (deutsch, abgerufen am 10. November 2009)
  122. FAZ: Obama wirbt im Kongress für Gesundheitsreform (deutsch, abgerufen am 6. November 2009)
  123. siehe auch: WhiteHouse.gov: Rede des Präsidenten vor dem Kongress vom 9. September 2009 (Memento vom 15. Januar 2012 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 13. September 2009)
  124. Spiegel-online: Demokraten siegen in Kampfabstimmung über historische Gesundheitsreform (deutsch, abgerufen am 8. November 2009)
  125. Spiegel-online: Vorentscheid im Senat, Obama feiert Etappensieg für Gesundheitsreform (deutsch, abgerufen am 7. November 2009)
  126. Kaiser Family Foundation: Presseschau der Kaiser Health News zur Abstimmung im Senat (englisch, abgerufen am 22. November 2009)
  127. Spiegel-Online: Obama und die Gesundheitsreform (deutsch, abgerufen am 25. Dezember 2009)
  128. Chicago Tribune: Senate vs. House Health Bill, 18. September 2009
  129. Ergebnis der Abstimmung, abgerufen am 22. März 2010
  130. U.S. Government Printing Office: Reconciliation Act of 2010 (englisch, abgerufen am 19. Oktober 2012)
  131. Ergebnis der Abstimmung im Repräsentantenhaus, abgerufen am 22. März 2010
  132. Focus: Obamas Gesundheitsreform nun auch durch Repräsentantenhaus (deutsch, abgerufen am 30. März 2010)
  133. Urteil im Wortlaut (PDF; 779 kB) auf der Webseite des Supreme Court, abgerufen am 28. Juni 2012
  134. Spiegel.de: Mark Pitzke, Richter retten Obamas Prestigeprojekt
  135. sueddeutsche.de: Supreme Court billigt Gesundheitsreform
  136. http://www.scotusblog.com/2012/06/court-holds-that-states-have-choice-whether-to-join-medicaid-expansion/ Zum Sachverhalt allgemein siehe auch https://www.npr.org/blogs/health/2012/06/27/155861308/medicaid-expansion-goes-overlooked-in-supreme-court-anticipation
  137. The Kentucky Post: Key Points Of The Health Care Reform Bill (Memento vom 27. März 2010 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 22. März 2010)
  138. The New York Times: Comparing the House and the Senate Health Care Proposals (englisch, abgerufen am 22. März 2010)
  139. The Committee for a Responsible Federal Budget: Updated Health Care Charts (englisch, abgerufen am 22. März 2010)
  140. The Huffington Post: Health Reform Bill Summary (englisch, abgerufen am 23. März 2010)
  141. Kaiser Family Foundation: Kaiser Health News: Nine Major Changes in New Health Reform Bill (englisch, abgerufen am 22. März 2010)
  142. New York Times: Proposed Changes in the Final Health Care Bill (englisch, abgerufen am 16. Juli 2010)
  143. Kaiser Family Foundation: It’s Over! Health Care is Passed. Will it Really Work? (englisch, abgerufen am 22. März 2010)
  144. Zeit Online, Obamacare ist schwer krank, 20. September 2016
  145. FAZ, Die Republikaner machen Ernst, 7. März 2017
  146. Vox-The GOP health plans impact on the uninsured, in one chart-July 27, 2017
  147. BBC, Obamacare v Republican plan compared, 14. Juli 2017
  148. FAZ, Streit um Obamacare: Gekommen – um zu bleiben?, 21. Juli 2017
  149. spiegel.de 25. Juli 2017: McCain stimmt für Gesundheitsreform
  150. sueddeutsche.de
  151. Senate rejects measure to repeal much of the Affordable Care Act
  152. washingtonpost.com 25. September 2017: Senate GOP effort to unwind the ACA collapses Monday
  153. nytimes.com: Health Bill Appears Dead as Pivotal G.O.P. Senator Declares Opposition
  154. Die Welt, Abschaffung von „Obamacare“ ist gescheitert, 26. September 2017

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