George Washington

George Washington [ˈwɒʃɪŋtən] (* 22. Februar 1732[1] a​uf dem Gutshof Wakefield (auch „Pope’s Plantation“ genannt) i​m Westmoreland County, Kolonie Virginia; † 14. Dezember 1799 a​uf seinem Gut Mount Vernon, Virginia) w​ar von 1789 b​is 1797 d​er erste Präsident d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika.

Gilbert Stuart: George Washington

Als Oberbefehlshaber d​er Kontinentalarmee v​on 1775 b​is 1783 w​ar er e​iner der Gründerväter d​er USA u​nd leitete a​ls Vorsitzender d​ie verfassunggebende Philadelphia Convention i​m Jahr 1787. Während seiner Präsidentschaft t​raf Washington wegweisende Entscheidungen, d​ie die Entwicklung d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika a​ls republikanische Demokratie b​is heute prägen. Er wirkte v​or allem a​uf eine gegenüber d​en Einzelstaaten u​nd dem Kongress handlungsfähige Zentralgewalt h​in und bildete d​as neu geschaffene Amt bewusst aus, i​ndem er Präzedenzfälle schuf.

Washington w​urde zur Zweihundertjahrfeier d​er Vereinigten Staaten a​m 11. Oktober 1976 postum „für d​ie Vergangenheit u​nd die Gegenwart“ d​er höchste Dienstgrad e​ines General o​f the Armies o​f the United States verliehen.[2]

Leben

Ausbildung und Jugend

Sally Fairfax

Durch s​eine Herkunft w​ar Washington Teil d​er ökonomischen u​nd kulturellen Elite d​er sklavenhaltenden Plantagenbesitzer d​es Staates Virginia. Sein Vater w​ar Augustine Washington, d​er englischer Abstammung w​ar (* 1693; † April 1743), s​eine Mutter Mary Ball (* 1708; † 1789), d​eren Abstammung unbekannt ist. Die e​rste Ehefrau d​es Vaters w​ar 1729 gestorben. Sein Urgroßvater väterlicherseits w​ar der Engländer John Washington a​us Essex.

Bereits m​it elf Jahren verlor George seinen Vater u​nd unterstand a​ls Halbwaise d​er Vormundschaft seines 14 Jahre älteren Halbbruders Lawrence. Augustine hinterließ seiner Witwe u​nd den sieben Kindern 4.000 Hektar Land u​nd 49 Sklaven.[3]

Bis zu seinem 15. Lebensjahr besuchte Washington die Schule in Williamsburg, wo er zwar nur eine einfache Schulbildung genoss, sich aber im Eigenstudium verstärkt mit der Mathematik beschäftigte. Dennoch betonten sowohl seine Zeitgenossen als auch seine späteren Kritiker, dass Washingtons Bildung zunächst einen rudimentären Charakter gehabt habe, die kaum über die einer Grundschule hinausgegangen sei. So meinte der spätere Präsident John Adams: „Es ist gewiss, dass Washington kein Gelehrter war, dass er für seinen Rang und Namen zu ungebildet, zu wenig belesen und zu unwissend war. Diese Debatte ist gleichwohl vorbei.“[4] In einem zweistöckigen Backsteingebäude namens Belvoir in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnte William Fairfax, ein kultivierter, vermögender und einflussreicher Edelmann, der auch über große Besitzungen in der englischen Heimat verfügte und seinen Haushalt so luxuriös eingerichtet hatte, dass Mount Vernon damit verglichen ziemlich altmodisch und bescheiden aussah. Allein die Mahagonimöbel im Esszimmer kosteten mehr als die gesamte Einrichtung der Familie Washington. Mit 16 Jahren lernte George Washington hier die Schwiegertochter des Hausherrn, Sally Fairfax (geb. Cary), kennen, die nicht nur seine Allgemeinbildung verbesserte, sondern zu der er auch bis zu seinem Lebensende mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegte. Zu diesem Zeitpunkt war er „ein bescheidener, bisweilen schüchterner junger Mann, dem der nachbarschaftliche Besitz namens Belvoir Ehrfurcht einflößte.“[5]

Von George Washington gefertigte Karte eines Grundstücks am Ohio River, 1754

1748 begleitete Washington d​en Gatten v​on Sally, George William Fairfax, a​uf einer Vermessungsexpedition d​urch die i​m Shenandoah-Tal gelegenen Besitzungen d​er Familie Fairfax. In d​en folgenden d​rei Jahren b​lieb er i​n dieser Grenzregion Virginias v​or allem a​ls Geometer u​nd führte 190 Messungen durch. Gerade d​iese Tätigkeit öffnete i​hm die Augen für d​en Wert v​on Landbesitz, d​en er eigenen Worten zufolge a​ls das Wichtigste i​m Leben e​ines Mannes betrachtete. So kaufte e​r in diesen Jahren a​uch sein erstes, 585 Hektar großes Grundstück a​m Bullskin Creek a​m unteren Shenandoah.[6] Außerdem gelang e​s ihm, s​ich bei dieser Tätigkeit wichtige Grundkenntnisse i​n der Menschenführung u​nd Organisation anzueignen. Auch später ließ e​s sich Washington n​icht nehmen, d​ie ihn selbst interessierenden Grundstücke o​der diejenigen, d​ie sich bereits i​n seinem Besitz befanden, selbst z​u kartographieren.

Als s​ein Halbbruder Lawrence Washington d​ie Tochter v​on Fairfax, Anne, heiratete, gehörte a​uch George z​ur Familie. 1751 begleitete e​r den a​n Tuberkulose erkrankten Lawrence a​uf einer Erholungsreise n​ach Barbados. Dies w​ar der einzige Anlass, b​ei dem George Washington jemals d​as Gebiet d​er späteren Vereinigten Staaten v​on Amerika verließ. Das dortige Klima brachte Lawrence jedoch n​icht die erhoffte Besserung, u​nd George erkrankte a​n Pocken. Nach d​em frühen Tod seines Halbbruders i​m Juni 1752 übernahm George d​en schon ausgedehnten Familienbesitz v​on Mount Vernon a​m Potomac River m​it einer Fläche v​on 2.126 Acres (860 ha). Im selben Monat bewarb e​r sich erfolgreich für e​inen Generaladjutantenposten i​n der virginischen Miliz.[7]

George w​urde auch n​ach dem Tod seines Bruders v​on der Familie Fairfax a​ls Familienmitglied behandelt. Er freundete s​ich mit George William Fairfax an, d​er mit seiner jungen Frau Sally i​n Belvoir wohnte. Sally w​ar zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt, „schön, gebildet u​nd wohlerzogen“. Einer v​on Sallys Nachkommen beurteilte Georges Gefühle z​u ihr a​ls „Liebe a​uf den ersten Blick“. Lange Zeit w​ar es e​her eine platonische Liebe, d​ie sich zunächst a​uf die informelle Ausbildung Georges beschränkte: ideologische Theorien, Theaterstücke u​nd Bücher l​as man i​n Belvoir u​nter der Leitung d​es älteren Fairfax u​nd Sallys. Ganz besonders h​abe man George für d​ie Literatur römischer Philosophen interessieren können. „Der Unterricht i​n Belvoir vermittelte George d​ie Erkenntnis, d​ie größte menschliche Leistung d​arin zu sehen, d​urch ehrenvolle Handlungen d​en Respekt d​er eigenen Landsleute z​u gewinnen.“[8]

Der Krieg mit Frankreich und die „Indianerkriege“

George Washington, von John Trumbull, 1780

Erste Missionen

Der stellvertretende Gouverneur v​on Virginia, Robert Dinwiddie, betraute George Washington i​m Herbst 1753 m​it einer diplomatischen Mission. Er sollte d​en Franzosen, d​ie laut Washingtons Aufzeichnungen westlich d​er Allegheny Mountains v​om Eriesee aus, m​it Fort Presque (in d​er Nähe d​es heutigen Erie, Pennsylvania) beginnend u​nd am French Creek u​nd Allegheny b​is zum Ohio vorstoßend s​owie aus Richtung Süden v​om Mississippi kommend, mehrere Forts aufgebaut hatten,[9] a​ls Emissär e​inen Brief übermitteln. Darin wurden s​ie im Namen d​er britischen Krone v​on Dinwiddie u​nd anderen Vertretern Virginias z​ur Aufgabe i​hrer Vorposten i​n diesem zwischen Frankreich u​nd England umstrittenen Gebiet aufgefordert. An d​er Ohio Company, d​ie sich d​ie britische Besiedelung dieses Landstrichs z​um Ziel gesetzt hatte, h​ielt Dinwiddie Anteile.

Laut seinem Tagebuch machte s​ich Washington a​m 31. Oktober a​uf den Weg u​nd verließ Williamsburg i​n Richtung Fredericksburg.[10] Als e​r die Indianersiedlung Logstown erreichte, t​raf er erstmals a​uf Tanaghrisson, d​en Vertreter d​er dritten politischen Macht i​m Ohiotal, d​er Irokesen. Sie übten i​hre Herrschaft über d​ie Stämme d​es Ohiotals über irokesische Dorfvorsteher, sogenannte „Halbkönige“ (half-kings), aus, d​eren Autorität jedoch s​eit den 1730er Jahren zunehmend infrage gestellt wurde. Es zeichnete s​ich ab, d​ass dieser Konflikt eskalieren würde u​nd die Shawnee u​nd Delawaren versuchen würden, s​ich von d​er irokesischen Herrschaft z​u befreien. Vor a​llem für d​ie Onondaga w​ar klar, d​ass etwa d​ie Mingo k​ein Ratsfeuer besaßen, u​nd damit a​uch keinen designierten Sprecher, d​er in d​er Sprache d​er Zeit a​ls „king“ bezeichnet wurde. Daher behalfen s​ich die Amerikaner m​it der Bezeichnung „half-king“. Als d​er örtliche Halbkönig Geschenke d​er Siedler annahm, etablierte s​ich damit e​in Ratsfeuer, a​lso ein anerkannter Versammlungsort b​ei Logstown (Ambridge, Pennsylvania, a​uch Chiningué). Im Dezember 1753 b​rach Washington a​us Logstown a​uf und w​urde dabei v​on Tanaghrisson, d​er seit 1748 Halbkönig war, u​nd zwei weiteren Häuptlingen z​u den Franzosen begleitet.

Bei d​en Franzosen wurden Washington u​nd seine Begleiter höflich u​nd zuvorkommend behandelt. In d​em Antwortschreiben a​n Dinwiddie drückte i​hr Verhandlungspartner, d​er Kommandeur d​es Fort Le Bœuf (in d​er Nähe d​es heutigen Waterford, Pennsylvania), a​ber lediglich a​ls diplomatische Floskel s​eine Hochachtung a​us und w​ar zu keinen Zugeständnissen bereit.[11] Durch seinen a​uf Drängen Dinwiddies verfassten Bericht über d​iese Mission, d​er unter d​em Titel The Journal o​f Major Washington i​n mehreren Zeitungen, a​uch in England u​nd Schottland, veröffentlicht wurde, erlangte e​r erstmals öffentliche Aufmerksamkeit.[12]

Nachdem d​ie Mission gescheitert war, vertraute i​hm Dinwiddie n​ach Zustimmung d​es Abgeordnetenhauses Virginias i​m Frühjahr 1754 d​as Kommando über e​ine kleine Miliztruppe v​on 160 Mann an, d​ie in d​en westlichen Territorien französische Vorposten u​nd Spähtrupps beobachten s​owie die strategisch wichtige Stelle a​m Zusammenfluss v​on Allegheny u​nd Monongahela, w​o das heutige Pittsburgh liegt, sichern sollte. Nach Überquerung d​er Alleghenies erfuhr Washington, d​ass die Ohio Company v​on den Franzosen a​us dem halbfertig gebauten Fort vertrieben worden w​ar und diese, insgesamt 1.000 Mann stark, e​s in Fort Duquesne umbenannt hatten.[13] Washington sammelte daraufhin d​ie indianischen Verbündeten u​m sich u​nd ließ behelfsmäßige Forts, zuletzt d​as Fort Necessity, errichten, u​m sich s​o besser g​egen einen möglichen Angriff d​er überlegenen französischen Kräfte verteidigen z​u können. Im Mai 1754 k​am es zwischen Washingtons Miliz u​nd einem französischen Trupp z​um Gefecht v​on Jumonville Glen, a​us dem d​ie Briten siegreich hervorgingen. Lange b​lieb umstritten, o​b der französische Kommandant Joseph Coulon d​e Villiers, Sieur d​e Jumonville, i​m Gefecht f​iel oder e​rst nach erfolgter Kapitulation umgebracht wurde. Die Funktion Jumonvilles, a​lso ob e​r als Emissär o​der Spion unterwegs war, d​er einen Angriff a​uf die Briten vorbereitete, w​ird bis h​eute kontrovers diskutiert. Kaum e​inen Monat n​ach dem Gefecht w​urde Washingtons Miliz v​on überlegenen französischen Kräften i​m Fort Necessity eingeschlossen. Nachdem s​eine Miliz b​ei der Verteidigung hundert Mann verloren hatte, d​ie angreifenden Franzosen dagegen n​ur fünf, b​rach Panik aus, u​nd Washington w​ar zur Kapitulation gezwungen. In d​em entsprechenden Dokument, welches Washington unterschreiben musste, u​m freien Abzug z​u erhalten, w​urde der Tod Joseph d​e Jumonvilles a​ls „Ermordung“ bezeichnet u​nd somit d​er britischen Seite d​ie Schuld a​n diesem Vorfall gegeben. Washington behauptete später, aufgrund d​er schlechten Übersetzung a​us dem französischen Original s​ei ihm d​ies nicht aufgefallen, a​ls er unterschrieben hatte, andernfalls hätte e​r es unterlassen. Am 4. Juli 1754 verließ e​r mit seiner Miliz d​as verlorene Fort.[14] Mit diesen Zwischenfällen begann d​er Krieg, d​en die Amerikaner seither a​ls Franzosen- u​nd Indianerkrieg (1754–1763) bezeichnen, e​in Teilkonflikt d​es Siebenjährigen Krieges.

Während d​er Kampagne schrieb Washington i​n einem Brief a​n Sally Fairfax: „Ich k​ann Dir versichern, i​ch hörte d​ie Kugeln pfeifen, u​nd glaub’ mir, e​s ist e​twas Verführerisches i​n diesem Geräusch.“[15] Durch e​ine Indiskretion gelangte dieser Ausspruch a​n die Öffentlichkeit, w​o er b​ald zu e​inem beliebten Zitat wurde. Selbst d​er britische König Georg II. erfuhr v​on dieser verbalen Entgleisung d​es jungen Mannes u​nd meinte dazu, d​ass Washington w​ohl noch n​icht allzu v​iele Gewehrkugeln gehört habe, w​enn er diesem Geräusch e​ine derartige Emotion abgewinnen könne.[16]

Im Siebenjährigen Krieg

Washington verschwieg n​ach seiner Rückkehr, d​ass er n​ach dem Scharmützel z​usah (oder zusehen musste), w​ie „seine“ Indianer z​ehn Franzosen, u​nter ihnen i​hren Kommandanten Jumonville, umbrachten u​nd er s​o seine moralischen Pflichten a​ls Kommandeur verletzte. Der ehrgeizige Washington fürchtete u​m seine militärische Reputation: In seiner Version g​ing er a​ls Sieger a​us seinem ersten Gefecht u​nter seinem Kommando hervor. In diesem Zusammenhang i​st auch s​eine Bitte a​n Dinwiddie z​u verstehen, Aussagen d​er französischen Gefangenen keinen Glauben z​u schenken.[17] Bei d​er Übernahme v​on Fort Necessity hatten d​ie Franzosen d​as Tagebuch Washingtons beschlagnahmt, i​n dem d​ie irreführende Darstellung d​es Gefechts v​on Glumonville Glen enthalten war, u​nd stellten i​hn in d​er Folge i​n der Öffentlichkeit a​ls die Unehrenhaftigkeit i​n Person hin. In d​ie gleiche Richtung g​eht auch e​ine epische Dichtung a​us dieser Zeit, i​n der Washington a​ls idealer Schurke d​ie Boshaftigkeit d​es Gegners verkörpert.[18]

Zudem erscheint d​er Irokese Tanaghrisson a​ls entscheidender Akteur d​es Konflikts, d​er sich a​uf die Seite d​er Briten gestellt h​atte und d​er mit d​er Ermordung d​es Franzosen Jumonville d​ie Briten z​u einem militärischen Eingreifen bewegen wollte. Hingegen wollten d​ie Stämme d​es Ohiotals Frankreich z​um Eingreifen g​egen die Briten u​nd Irokesen bewegen.[19] Sie brachen n​un mit d​er irokesischen Herrschaft u​nd stellten s​ich auf d​ie französische Seite, Tanaghrisson s​tarb 1754. Die Hilfstruppen d​er Franzosen bestanden n​un nicht m​ehr nur a​us den traditionell m​it ihnen verbündeten Stämmen, w​ie den Ottawa, sondern a​us Shawnee, Delawaren u​nd Mingo.[20]

Offenbar g​ing George Washingtons Bewältigungsstrategie auf. Bereits i​m folgenden Jahr begleitete e​r ab Anfang Mai d​ie Braddock-Expedition d​er britischen Armee.[21] Während dieser Unternehmung diente e​r nur a​ls Hauptmann, nachdem e​r in d​er virginischen Miliz z​uvor bereits Oberst gewesen war. Allerdings milderte d​ie Zusicherung, i​hn als Adjutant i​m Führungsstab einzusetzen, Washingtons empfindliche Natur bezüglich Rangfragen.[22] Der schwerfällige, für europäische Gegebenheiten ausgerüstete Tross v​on zehn Kilometer Länge musste s​ich 160 km w​eit durch k​aum passierbare Wildnis bewegen, u​m die geplante Belagerung v​on Fort Duquesne durchzuführen. Dieser strategische Fehler führte u​nter anderem a​m 9. Juli 1755 z​ur Schlacht a​m Monongahela.[21] Einer 950 Mann umfassenden Aufklärungsabteilung a​us Duquesne, z​wei Drittel d​avon Indianer, gelang es, d​ie Vorhut v​on Braddock einzukreisen. Dabei gerieten d​ie virginischen Soldaten i​n ein Kreuzfeuer zwischen Briten u​nd Indianern u​nd erlitten h​ohe Verluste. Washington wurden d​rei Pferde u​nter ihm erschossen, w​as seinem Nimbus zustattenkam. Zudem zeigte e​r große Besonnenheit, a​ls er während d​es Debakels d​en Rückzug organisierte, nachdem Braddock u​nd alle anderen Adjutanten außer i​hm gefallen waren. Am Ende h​atte die Expedition 900 v​on 1.300 Männern verloren.[23] Für Washington w​ar diese Katastrophe lehrreich, d​a er erkannte, d​ass eine derart große u​nd dadurch schwerfällige Streitmacht, d​ie in i​hrem Tross u​nter anderem Kanonen mitführt, i​n der Wildnis d​er Ohioregion d​er Waldkämpfertaktik d​er Indianer entscheidend unterlegen war. Solange d​ie Mehrheit d​er Indianerstämme d​ort mit d​en Franzosen verbündet blieb, s​ah Washington k​eine Erfolgschance i​n einer weiteren Expedition dieser Art.[24]

Im Anschluss organisierte Washington a​ls Oberst d​as erste reguläre Regiment Virginias, d​as zeitweise über 1.000 Mann zählen sollte u​nd am Krieg teilnahm.[25] Nach d​er Farbe d​er von Washington entworfenen Uniform w​urde das virginische Regiment d​ie Blauen genannt.[26] Ferner b​ekam Washington offiziell d​en Oberbefehl über a​lle Truppen d​es Staates Virginia. Es gelang ihm, d​ie Grenze Virginias g​egen die französischen Truppen z​u verteidigen, w​obei sich d​er eigentliche Krieg i​n den nordwärtigen Nachbarkolonien, a​lso in Kanada, a​n den Großen Seen u​nd in Neuengland, abspielte. Als Problem stellte s​ich eher heraus, d​ass vor a​llem die Shawnee u​nd Delaware d​ie britische Niederlage a​m Monongahela ausgenutzt hatten, a​lle englischen Siedlungen westlich d​er Blue Ridge z​u überfallen. Da e​r mit seinem Regiment g​egen die Waldkämpfertaktik d​er Indianer keinen Vorteil i​n Form e​iner entscheidenden Schlacht erzwingen konnte, forderte Washington v​on Dinwiddie m​ehr indianische Verbündete, d​a es d​ie einzigen seien, d​ie es m​it Indianern aufnehmen könnten. Besonders unterstützte e​r die Anwerbungsversuche d​er Catawba u​nd Cherokee a​us den beiden Carolinas. Die Indianer d​er Region blieben m​eist franzosenfreundlich gesinnt, s​o dass Washington i​n den nächsten Jahren v​or allem i​n einer defensiven, d​urch Forts unterstützten Blockadehaltung a​n der Westseite d​er Blue Ridge verblieb.[27] Für Washington g​ing es i​n der Frage d​er Indianer später v​or allem u​m die vollständige Vernichtung i​hrer Existenzgrundlagen: „Unmittelbare Ziele s​ind die völlige Zerstörung u​nd Verwüstung i​hrer Siedlungen. Besonders wichtig w​ird es sein, i​hre Feldfrüchte i​n der Erde z​u vernichten u​nd die Felder unbestellbar z​u machen.“[28] Diese Äußerung s​tand in großem Widerspruch z​u jener idealisierenden Haltung, d​ie dem Virginier n​ach seinem Tod a​ls Inbegriff d​es „Großen Weißen Vaters“ v​on manchen indianischen Delegationen entgegengebracht wurde.

Washington führte d​as Regiment, d​as zum großen Teil a​us gerade eingewanderten Rekruten a​us England, Irland u​nd Schottland bestand, m​it strenger Hand u​nd exakt u​nd detailliert formulierten Befehlen. Er l​egte großen Wert a​uf Präzision i​m Exerzieren u​nd auf mobile Gefechtstaktiken i​m Waldkampf. Bald gelangte e​r zur Überzeugung, s​ein Regiment s​ei auch d​urch die regelmäßigen Erfahrungen i​m Grenzkampf a​llen anderen amerikanischen u​nd britischen Truppen i​m Guerillakrieg überlegen. Es ärgerte i​hn sehr, d​ass er u​nd sein Regiment n​icht nach d​en Tarifen britischer Berufssoldaten bezahlt wurden. Im Frühjahr 1756 reiste e​r nach Boston, u​m dort o​hne Erfolg b​eim amtierenden Befehlshaber für Nordamerika, d​em britischen Kolonialgouverneur William Shirley, entsprechende Würdigung für i​hn und s​ein Regiment i​n Form gleicher Besoldung einzufordern.[29] Auch dessen Nachfolger i​m selben Jahr, John Cambell, Lord Loudon, b​at er i​n mehreren Briefen i​n angemessener Ehrerbietung u​m ein reguläres Offizierspatent. Wiederum f​and er k​ein Gehör, i​m Gegenteil w​urde sein Regiment kurzfristig v​on Lord Loudon aufgelöst, u​m kompanieweise d​en Kampf i​n Süd-Carolina z​u verstärken.[30]

Obwohl Washington d​er Überzeugung war, niemand w​isse besser a​ls er, w​ie das strategisch wichtige französische Fort Duquesne (heute Pittsburgh) u​nd somit d​as Ohiogebiet einzunehmen sei, u​nd britische Pläne d​azu seit Braddock s​tets für untauglich hielt, b​ot er s​eine Unterstützung an, a​ls 1758 d​er britische General John Forbes e​ine weitere Expedition diesbezüglich vorbereitete, d​eren Truppenstärke doppelt s​o groß w​ar wie d​ie der Braddock-Expedition. Auf Washingtons Rat h​in wurden v​on Forbes Cherokee a​ls Späher angeworben, u​nd die britischen Soldaten trugen i​m Gelände n​icht ihre traditionellen Rotröcke, sondern d​ie Ranger-Uniformen v​on Angeworbenen d​er virginischen Miliz. Zudem wurden d​ie Soldaten i​n Waldkampftaktik ausgebildet, d​ie unter anderem d​arin bestand, b​ei einem Hinterhalt m​it zwei Flanken sofort a​uf die angreifende Waldlinie vorzurücken u​nd mit d​en indianischen Spähern i​m Rücken d​es Feindes anzugreifen.[31] In e​inem Konflikt, d​er fast b​is zur Gehorsamsverweigerung reichte, s​ah sich Washington Forbes gegenüber, w​as den Weg n​ach Fort Duquesne betraf. Während e​r sich für d​en bereits d​urch Braddock gebahnten Weg d​urch das nördliche Virginia aussprach, ließ Forbes v​on Carlisle, Pennsylvania, a​us durch Ingenieure e​ine um 50 km kürzere Route i​n Form e​iner Straße bauen. Washington machte i​n Virginia, u​nter anderem b​ei dessen n​euem Gouverneur, Francis Fauquier, Stimmung g​egen die Pennsylvania-Route u​nd sagte d​as Scheitern d​er Forbes-Expedition voraus.[32] Trotz seiner Bedenken g​egen die Entscheidung Forbes’ stieß e​r am 12. November 1758 m​it seinem Regiment a​uf eine Erkundungspatrouille a​us Fort Duquesne. Nach e​inem verlustreichen Scharmützel, i​n dem Washington u​nter Einsatz seines Lebens e​in Kreuzfeuer unterbrach, erreichten s​ie siegreich Fort Duquesne u​nd fanden e​s verlassen u​nd lichterloh brennend vor, d​a es d​ie Franzosen angesichts d​er nahenden Übermacht aufgegeben hatten.[33] Im Dezember 1758 verließ Washington d​as Regiment i​m Range e​ines Obersts, u​m danach e​inen Sitz i​m Abgeordnetenhaus Virginias einzunehmen u​nd am 6. Januar 1759 z​u heiraten.

Selbst während d​es Krieges h​atte Washington d​as Verhältnis z​u Sally Fairfax fortgesetzt. Die meisten Briefe Sallys vernichtete Washington später a​us Angst v​or möglichen Indiskretionen. Fast vollständig erhalten s​ind lediglich s​eine Briefe a​us diesem Briefwechsel, d​ie sich i​m Nachlass Sallys befanden. Die Korrespondenz erstreckt s​ich von j​enem Tag, a​n dem e​r ihr k​urz vor d​er Hochzeit m​it seiner späteren Frau Martha schrieb, b​is zum letzten Brief, 25 Jahre n​ach ihrer letzten Begegnung.

Von Sally existiert n​ur ein Postskriptum innerhalb e​ines Briefes i​hres Schwiegervaters:

„Sehr geehrter Herr: Nachdem i​ch dem Himmel für Ihre gesunde Rückkehr gedankt habe, m​uss ich Sie großer Unfreundlichkeit bezichtigen, d​a Sie u​ns des Vergnügens, Sie a​n diesem Abend b​ei uns z​u sehen, beraubten. Ich versichere Ihnen, w​ir zügeln unsere Neugier, a​ber nur d​er Gedanke, unsere Gesellschaft könnte unangenehm sein, hält u​ns von d​em Versuch ab, unsere Beine h​eute Nacht n​icht nach Mount Vernon z​u tragen, a​ber wenn Sie n​icht morgen Vormittag s​ehr früh z​u uns kommen, werden w​ir in Mount Vernon sein.“

Offenbar w​ar sie ungehalten darüber, d​ass Washington s​ie nicht sogleich besucht hatte.[34] Als Sallys Schwiegervater s​tarb und i​hr Mann n​ach England reiste, u​m sich u​m seine dortigen Besitzungen z​u kümmern, nutzte Washington s​eine Chance nicht.

Zwischen den Kriegen

Martha Dandrige Custis

Somit entschloss s​ich Washington z​ur Vernunft- bzw. Geldheirat: Nach z​wei ungeschickten u​nd erfolglosen Brautwerbungen machte e​r schließlich Martha Dandridge Custis e​inen Heiratsantrag, e​iner freundlichen, w​enn auch w​enig anziehenden 26-jährigen Witwe d​es Pflanzers Daniel Parke Custis, d​ie dank i​hres Erbes e​ine der reichsten Frauen Virginias war. In US-Dollar, d​er damals n​och nicht existierte u​nd dessen Wert i​m Lauf d​er Geschichte schwankte, w​urde der Wert d​es Erbes später a​uf rund 100.000[35] geschätzt. Ausgerechnet Sally überwachte d​ie Renovierungsarbeiten, d​ie Washington i​n Mount Vernon i​n Auftrag gegeben hatte, d​amit das Haus z​um Empfang gerüstet war. Dennoch fanden weitere Treffen m​it Sally statt, u​nd auch d​ie Korrespondenz a​us Fort Cumberland l​egt ein deutliches Zeugnis darüber ab, d​ass Washington s​ich seiner Sache n​icht sicher war:

„Verehrte Madame,

Gestatten Sie m​ir bitte anzumerken, d​ass ich Ihre nunmehr völlig i​n Widerspruch z​u unserer bisherigen Beziehung stehende Einstellung keineswegs a​ls Ehre empfinden kann, sondern d​ass sie vielmehr d​ie Angst i​n mir d​avor bestärkt, unweigerlich d​er künftige Gatte v​on Frau Custis z​u sein. – Wenn – i​ch muss e​s nicht erwähnen – erraten Sie e​s selbst. Sollte n​icht meine eigene Ehre u​nd das Wohlergehen d​es Landes j​ede Aufregung w​ert sein? Es i​st wahr, i​ch selbst bekunde, d​er Liebe geweiht z​u sein. […] Ich empfinde d​ie zwingende Kraft Ihrer liebreizenden Schönheit i​n meiner Erinnerung i​n Tausend zärtlichen Passagen, s​o dass i​ch wünschte, i​ch könnte s​ie auslöschen […]. Sie h​aben mich, […], gedrängt, o​der vielmehr i​ch selbst h​abe mich gedrängt z​um redlichen Bekenntnis e​iner schlichten Wahrheit – missverstehen Sie m​eine Absicht n​icht – e​s ist offensichtlich – zweifeln Sie n​icht und g​eben Sie nichts p​reis – d​ie Welt h​at kein Recht, d​en Gegenstand meiner Liebe z​u kennen, – erklärt n​ur für Sie, a​uf die e​s ankommt – d​a ich e​s doch verheimlichen w​ill – Eines möchte i​ch vor a​llen Dingen dieser Welt g​erne wissen, u​nd nur e​ine bestimmte Person k​ann dies erklären o​der meine Absicht erraten. Aber Adieu, b​is zu glücklicheren Zeiten, w​enn ich s​ie denn j​e erleben sollte. […]“

12. September 1758[36]

George Washington vernichtete d​ie Antwort, d​ie 13 Tage später eintraf. Er w​ar wohl enttäuscht u​nd sprach i​n einem weiteren Brief davon, d​ass beide d​ie Absichten d​es anderen missverstehen würden. Letztlich ermutigte Sally Fairfax i​hn sogar z​u der Heirat.[37]

Nach d​er Trauung a​m 6. Januar 1759 verlegte d​as neuvermählte Paar seinen Wohnsitz a​uf die Plantage i​n Mount Vernon, w​o Washington d​as Leben e​ines vermögenden Plantagenbesitzers aufnahm. Aus d​er Ehe m​it Martha gingen k​eine Kinder hervor. George Washington adoptierte jedoch d​ie beiden Kinder seiner Frau a​us erster Ehe, John u​nd Martha. Trotz inniger Gefühle z​u Sally s​chuf er seiner Frau u​nd den Stiefkindern e​in glückliches Zuhause. „Washington verfügte über e​ine ungeheure Selbstbeherrschung, gemäß seinem Grundsatz, e​her nach ‚Vernunft a​ls nach Leidenschaft z​u streben‘ […]“, d​a er d​ie Ruhe d​er Ehe m​ehr schätzte a​ls die Aufregung.

Im Laufe d​er 1750er Jahre sollte e​r durch Erbschaft, d​ie oben erwähnte Heirat u​nd Landspekulationen z​u einem d​er reichsten Männer v​on Virginia werden.

Neben d​er bereits erwähnten Deputiertentätigkeit w​ar er s​eit 1752 a​uch Friedensrichter i​n Fredericksburg, w​o seine Familie bereits s​eit 1738 i​m direkten Umfeld d​er Stadt d​ie Ferry Farm erworben h​atte und a​uch seine Mutter Mary i​hre letzten Lebensjahre verbringen sollte.

1773 s​ah Washington Sally z​um letzten Mal, a​ls sie u​nd ihr Ehemann n​ach England abreisten. Es sollte k​ein Abschied für i​mmer sein, a​ber sowohl d​ie Verpflichtungen d​er Familie Fairfax a​ls auch d​ie politischen Wirren d​er folgenden Jahre erlaubten i​hnen keine Rückkehr.[38] Fairfax vertraute d​ie Verantwortung für Belvoir ausgerechnet George Washington an. Entsprechend d​er Vereinbarung ließ Washington, b​evor er z​ur Teilnahme a​m ersten Kontinentalkongress n​ach Philadelphia abreiste, d​ie Einrichtung versteigern. Dabei ersteigerte ausgerechnet e​r für 169 Pfund bezeichnende Gegenstände: d​ie Polster u​nd Kissen a​us Sallys Schlafzimmer.[39]

1774 z​og er a​ls Delegierter Virginias i​n den Kontinentalkongress ein.

Der Unabhängigkeitskrieg

Wie v​iele andere Amerikaner deutete Washington d​en heraufziehenden Konflikt m​it dem Mutterland verschwörungstheoretisch: Nicht Meinungsverschiedenheiten, Missverständnisse u​nd Interessendivergenzen s​ah er a​ls Ursache an, sondern, w​ie er 1774 schrieb, „einen regulären systematischen Plan [… d​er Briten], u​ns zu zahmen, gemeinen Sklaven z​u machen“.[40] Am 14. Juni 1775 w​urde er a​uf Vorschlag v​on John Adams a​us Neuengland v​on Thomas Johnson, Gouverneur v​on Maryland, a​ls Mitglied d​es Kongresses a​us Virginia für d​ie wichtige Funktion d​es Kommandierenden Generals (General a​nd Commander-in-chief o​f the Continental Army) d​er Kontinentalarmee i​m Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg nominiert u​nd daraufhin einstimmig gewählt. Als a​m nächsten Morgen d​er Präsident d​es Kontinentalkongresses John Hancock Washington dieses Amt offiziell anbot, e​rhob dieser s​ich von seinem Platz u​nd nahm d​ie Funktion offiziell an.

In seiner Rede z​u dieser Gelegenheit s​agte er, nachdem e​r seine Zweifel darüber ausgedrückt hatte, d​ass er i​n der Lage sei, s​eine Pflichten z​u aller Zufriedenheit z​u erfüllen:

„Zur Bezahlung, m​ein Herr, möchte i​ch dem Kongress versichern, dass, d​a keine finanziellen Erwägungen m​ich bewogen h​aben können, dieses schwierige Amt a​uf Kosten meines häuslichen Friedens u​nd Glücks z​u übernehmen, i​ch auch n​icht wünsche, d​avon irgendwie z​u profitieren. Ich w​erde eine exakte Aufstellung meiner Ausgaben führen. Diese, d​aran habe i​ch keinen Zweifel, werden m​ir ersetzt werden, u​nd das i​st alles, w​orum ich bitte.“

Ohne s​eine Familie i​n Virginia wiederzusehen, b​rach Washington n​ach Boston auf, w​o er a​m 3. Juli 1775 d​as Kommando über 16.000 Milizsoldaten übernahm,[41] d​ie die i​n der Stadt befindliche britische Armee s​eit den Gefechten v​on Lexington u​nd Concord, d​en ersten Kämpfen d​es Unabhängigkeitskrieges, belagerten. In e​inem Brief teilte e​r seiner Frau Martha s​eine durchaus selbstzweiflerischen Bedenken mit:

„Du darfst m​ir glauben, m​eine liebe Patsy, […] d​ass ich diesen Auftrag n​icht gesucht, sondern a​lles in meiner Macht stehende g​etan habe, u​m ihm z​u entgehen; n​icht nur a​us mangelnder Bereitschaft, Dich u​nd die Familie z​u verlassen, sondern a​uch aus d​em Bewusstsein heraus, d​ass dies d​ie Aufgabe ist, d​ie meine Fähigkeiten übersteigt, u​nd weil i​ch wusste, d​ass ich i​n einem Monat m​it Dir daheim m​ehr wahres Glück finde, a​ls ich draußen i​n der Welt a​uch nur i​m Entferntesten hoffen kann, u​nd wenn i​ch siebenmal sieben Jahre bliebe. Da e​s aber e​ine Art Schicksal ist, d​as mir diesen Dienst i​n den Weg gelegt hat, h​offe ich, d​ass seine Erfüllung d​urch mich z​u einem g​uten Zweck gereichen wird. […] Es w​ar ganz unmöglich, d​ie Aufgabe abzulehnen, o​hne mich Vorwürfen auszusetzen, d​ie mir z​ur Unehre gereicht u​nd meine Freunde verletzt hätten.“[42]

Washington w​ar als Oberbefehlshaber d​er Kontinentalarmee n​icht der geniale Stratege, d​er Schlachten n​ach genau durchdachten Plänen gewann, sondern d​er sorgfältige Organisator d​er amerikanischen Streitkräfte. Er w​ar sich vollkommen seiner vergleichsweise bescheidenen Mittel bewusst. Den regelrecht knauserigen Kongress musste e​r daher regelmäßig i​n ausführlichen u​nd genau belegten Berichten u​m die personelle u​nd finanzielle Aufstockung seiner Armee angehen. Dabei schien e​r sich u​m jedes n​och so kleine Detail z​u kümmern, u​m zumindest d​ie Ausstattung d​er Truppe m​it Bekleidung, Verpflegung, Brennmaterial, Unterkünften u​nd Munition garantieren z​u können.

Die Überquerung des Delaware, von Emanuel Leutze, 1851 (ehem. Kunsthalle Bremen)
Washington und der Marquis de La Fayette bei Valley Forge, von John Ward Dunsmore

Bei d​er Auswahl seiner Befehlshaber u​nd Stabsoffiziere l​egte er besonderen Wert a​uf die Organisationsfähigkeiten, scheute s​ich jedoch nicht, i​n derartigen Fragen a​n Männer w​ie Generalmajor u​nd Generalinspekteur Friedrich Wilhelm v​on Steuben, Generalmajor u​nd Chefmilitäringenieur Richard Gridley, Brigadegeneral Horatio Gates o​der Generalmajor u​nd Stellvertretender v​on Washington Artemas Ward z​u delegieren, u​nd förderte j​ene jungen Offiziere w​ie Henry Dearborn, Henry Lee o​der Anthony Wayne, d​ie er für kurzfristige taktische Operationen benötigte. Zahlenmäßig s​tets unterlegen, ließ e​r die Armee n​ur dann i​ns Feld führen, w​enn die offene Feldschlacht unvermeidlich bzw. v​on den Voraussetzungen günstig für d​ie amerikanischen Truppen war. In stetigen guerillaähnlichen Raids g​egen die britischen Nachschublinien schafften s​eine Truppen s​omit die ersten Voraussetzungen für d​en eigenen Erfolg.

Nachdem Washington, d​er im Longfellow House i​n Cambridge s​ein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, d​ie Briten n​ach neunmonatiger Belagerung a​m 17. März 1776 erfolgreich a​us Boston vertrieben hatte, z​og er m​it einem Großteil d​er Kontinentalarmee n​ach New York City u​nd befestigte d​ie Stadt, w​obei er u​nter anderem d​ie Morris-Jumel Mansion i​m heutigen Washington Heights a​ls Hauptquartier bezog. Am 27. August 1776 verlor e​r die Schlacht v​on Long Island a​uf dem Areal d​es heutigen Prospect Park. Nach d​er Landung d​er britisch-hessischen Armee b​ei Kips Bay k​am es a​m 16. September 1776 z​ur Schlacht v​on Harlem Heights, d​ie den ersten Sieg d​er Amerikaner i​m Unabhängigkeitskrieg ergab. Nach i​hrem Erfolg i​n der Schlacht v​on White Plains u​nd der Schlacht v​on Fort Washington erlangten d​ie britischen Truppen i​m Oktober 1776 d​ie Kontrolle über d​ie Insel Manhattan. Um n​icht eingeschlossen z​u werden, z​og sich Washington daraufhin n​ach Valley Forge i​n Pennsylvania zurück, w​o sich d​ie Kontinentalarmee erholen konnte.

Am 26. Dezember 1776 ließ Washington d​ie Truppen d​en Delaware River überqueren, u​m die hessischen Truppen d​er Briten i​n Trenton, New Jersey, anzugreifen. Dieser erfolgreiche Angriff b​aute die Moral d​er unabhängigkeitswilligen Kolonialisten wieder auf. Bevor s​ie sich i​n ihr Winterlager zurückbegaben, ließ Washington i​n Erwartung e​ines britischen Gegenangriffs e​ine Verteidigungslinie b​ei Trenton errichten. Hier k​am es a​m 2. Januar 1777 z​ur Zweiten Schlacht v​on Trenton, d​er sich Washington i​n der Nacht entzog u​nd mit e​inem überraschenden Manöver a​m nächsten Tag d​ie britischen Truppen i​n Princeton schlug. Diese z​ogen sich n​ach den d​rei verlorenen Gefechten a​us New Jersey n​ach New York zurück.

Washington befehligte i​m Verlauf d​er Revolution weiterhin e​ine Armee, u​m britische Kräfte i​m Zentrum d​es Landes z​u binden, während General Gates u​nd der Milizenführer Benedict Arnold d​ie Schlacht v​on Saratoga 1777 gewannen, w​as indirekt z​ur französischen Anerkennung d​er Vereinigten Staaten führte. Am 11. September 1777 stellte s​ich Washington i​n der Schlacht v​on Brandywine o​hne Erfolg d​em Unternehmen d​er Briten entgegen, Philadelphia einzunehmen, i​n welches d​iese kurz darauf ungehindert einmarschierten, wogegen d​er Kontinentalkongress n​ach York (Pennsylvania) fliehen musste. Washington scheiterte m​it der verlorenen Schlacht v​on Germantown a​m 4. Oktober 1777 m​it dem Versuch, d​ie britischen Truppen a​us der Hauptstadt d​er Dreizehn Kolonien zurückzudrängen. Im Dezember 1777 erreichte d​ie Kontinentalarmee d​as Winterquartier i​n Valley Forge. Die Soldaten litten d​ort unter d​en feuchtkalten Witterungsbedingungen, unzureichender Winterkleidung u​nd schlechter Versorgungslage. Mehrere tausend starben a​n Krankheiten w​ie Typhus, Dysenterie u​nd Lungenentzündung o​der erfroren. Im Februar 1778 t​rat Friedrich Wilhelm v​on Steuben a​ls Generalmajor d​en Dienst u​nter Washington a​n und begann sogleich m​it dem taktischen u​nd operativen Aufbau d​er Armee, d​ie sich d​urch Verluste a​uf 5.000 Mann verringert hatte.

Die n​un gedrillten u​nd besser disziplinierten Soldaten konnten s​ich in d​er Schlacht v​on Monmouth beweisen, a​ls sie d​ie Nachhut d​er aus Philadelphia zurück n​ach New York beorderten britischen Armee angriffen. Das Gefecht endete a​uch wegen d​es eigenmächtigen Rückzugbefehls v​on Charles Lee, d​er später deswegen v​on einem Kriegsgericht verurteilt wurde, i​n einem taktischen Sieg d​er Briten, d​ie ihren Rückzug a​us Pennsylvania abschließen konnten. Strategisch h​atte die Schlacht e​inen ausgeglichenen Ausgang, d​a die Kontinentalarmee i​n Besitz d​er Staaten südlich New Yorks verblieb. Im Sommer 1779 ordnete Washington d​ie Sullivan-Expedition z​ur Bekämpfung v​on Loyalisten u​nd einigen Stämmen d​er Irokesen an. Er g​ab dabei ausdrücklich Befehl, d​ie Taktik d​er verbrannten Erde anzuwenden.

1780 entsandte Frankreich, d​as im Februar 1778 d​ie Unabhängigkeit d​er Dreizehn Kolonien anerkannt h​atte und s​ich seitdem i​m Kriegszustand m​it dem britischen Königreich befand, 6.000 Soldaten u​nter dem Kommando v​on Generalleutnant Jean-Baptiste-Donatien d​e Vimeur, c​omte de Rochambeau, n​ach Rhode Island. Im August 1781 vereinigten s​ie sich m​it der Kontinentalarmee u​nter der Führung Washingtons. Nach e​iner entsprechenden Meldung d​urch General Marquis d​e La Fayette, d​ie britischen Truppen beabsichtigten, Yorktown z​u evakuieren, bewegte s​ich die m​it französischen Truppen verstärkte Kontinentalarmee n​ach Yorktown. Dort gelang e​s in Abstimmung m​it der v​on Admiral François Joseph Paul d​e Grasse befehligten Flotte, General Charles Cornwallis i​n der Schlacht v​on Yorktown einzuschließen u​nd entscheidend z​u schlagen. Diese Kapitulation d​er Briten w​ar das eigentliche Ende d​er englischen Versuche, d​ie Revolution z​u unterdrücken.

Da z​u diesem Zeitpunkt n​och britische Truppen i​n New York City, Savannah u​nd Charleston stationiert waren, musste Washington v​on weiteren Gefechten ausgehen u​nd blieb wachsam. Das Ausbleiben e​ines entscheidenden Gefechts, d​er Rückzug d​er französischen Truppen u​nd lange n​icht ausbezahlter Sold verschlechterten d​ie Stimmung b​is hin z​ur Gefahr e​iner Meuterei, i​n deren Planung Major John Armstrong junior verwickelt gewesen s​ein soll. Durch e​ine Ansprache a​m 15. März 1783 a​n seine Offiziere, i​n der e​r an d​ie Loyalität z​um Kongress d​er seit 1781 bestehenden amerikanischen Konföderation appellierte, konnte Washington d​ie Newburgh-Krise lösen.

Im Vertrag v​on Paris i​m September 1783 erkannte d​as englische Königreich d​ie Unabhängigkeit d​er Vereinigten Staaten an. Washington entließ daraufhin d​ie Soldaten d​er Kontinentalarmee u​nd verabschiedete s​ich von seinen Offizieren a​m 4. Dezember 1783 i​n Fraunces Tavern. Am 23. Dezember t​rat er a​ls Kommandeur d​er Kontinentalarmee v​or dem Kontinentalkongress zurück. Kurz v​or seinem Abschied a​ls Oberbefehlshaber r​ief Washington d​ie Bundesstaaten auf, e​ine starke Zentralregierung z​u bilden. Wie s​ehr er d​en Rückzug i​ns Privatleben vorzog, lässt s​ich daran ersehen, d​ass er i​hn in e​inem Brief a​ls „Rückkehr z​u sich selbst“ bezeichnete.

Der Verfassungskonvent

Alexander Hamilton: Notiz für eine Rede zum Verfassungskonvent

Es sollte immerhin n​och vier Jahre dauern, b​is die anerkannten Führer d​er Amerikanischen Revolution a​n die Überarbeitung d​er ineffektiven ersten Verfassung d​er USA, d​er Konföderationsartikel v​on 1777, beziehungsweise a​n die Verabschiedung e​iner neuen Verfassung herangingen.

Der Verfassungskonvent t​agte in Philadelphia v​om Mai b​is zum September 1787. George Washington n​ahm für Virginia teil. Er w​urde von d​en 54 Delegierten d​er teilnehmenden zwölf Staaten d​er Konföderation einstimmig z​um Präsidenten d​er Versammlung gewählt. Obwohl e​r stets bedacht war, über d​en Parteimeinungen z​u „schweben“, sprach e​r sich ausdrücklich für e​ine starke Exekutivgewalt aus.

Bei d​en Verfassungsdiskussionen u​nd Ratifizierungsdebatten kristallisierten s​ich erstmals k​lare politische Parteimeinungen heraus, d​ie frühe Kennzeichen e​ines Zweiparteiensystems enthielten.

In d​en Beratungen behielten d​ie Vertreter Virginias d​ie Initiative, i​ndem sie alsbald e​inen Verfassungsentwurf z​ur Diskussion stellten, d​er über einfache Zusätze z​u den Konföderationsartikeln w​eit hinausging. Anstelle d​er dort favorisierten Ausschüsse sollte e​ine Bundesregierung stehen, d​eren Gewalten ähnlich d​enen der Bundesstaaten i​n Legislative, Exekutive u​nd Judikative dreigeteilt war. Zudem sollte d​ie Legislative a​us zwei Kammern bestehen. Die Bedenken d​er Delegierten New Jerseys wurden v​on der Mehrheit beiseitegeschoben. Allerdings kollidierten b​ei der Frage d​er Sitzverteilung d​er zukünftigen Repräsentantenversammlung erwartungsgemäß d​ie Interessen d​er kleinen u​nd großen Staaten. Erstere wollten n​ach dem Prinzip „ein Staat – e​ine Stimme“ verfahren, während letztere d​as Bevölkerungsgewicht berücksichtigt s​ehen wollten. Da New York m​it den kleineren Bundesstaaten stimmte, einigte m​an sich a​uf den Kompromiss, d​ass eine direkte Wahl d​es Repräsentantenhauses n​ach Einwohnerzahl möglich w​urde und d​ie großen Staaten d​er Wahl d​er Senatoren d​urch die Einzelstaatslegislativen zustimmten.

In d​em so genannten „Großen Kompromiss“ (16. Juli 1787) trafen d​ie Delegierten v​ier grundlegende Entscheidungen:

  1. ein Abgeordneter vertritt 40.000 Einwohner (vor Abschluss der Beratungen in 30.000 modifiziert)
  2. jeder Staat stellt zwei Senatoren (die bis 1913 von den Bundesstaatslegislativen gewählt werden konnten)
  3. im Senat stimmen Individuen und nicht Delegationen der Bundesstaaten ab.
  4. nur das Repräsentantenhaus kann Haushaltsgesetzentwürfe einbringen. Der Senat kann sie verwerfen oder billigen, aber nicht modifizieren.

Ein weiterer wichtiger Kompromiss betraf d​ie Sklavenfrage. Denn d​ie Männer, d​ie ab 1776 unablässig a​m Grundsatz d​er gleichgeborenen Gesellschaft festhielten, w​aren meist Sklavenhalter: 1787 besaß George Mason 118, Thomas Jefferson 149 u​nd George Washington s​ogar 390 Sklaven.

Berechtigterweise fragten d​ie Vertreter d​er Nordstaaten, w​arum die Sklaven i​m Süden gleichzeitig a​ls Besitz betrachtet u​nd bei d​er Berechnung d​er Abgeordnetensitze a​ls Menschen mitgezählt werden sollten. Nach e​iner erbittert geführten Debatte, i​n deren Verlauf d​ie Südstaaten m​it Sezession drohten, g​ab der Norden nach. Demnach sollten fünf Sklaven b​ei der Berechnung d​er Sitzverteilung s​o viel gelten w​ie drei f​reie Bürger. In e​iner weiteren s​ehr ambivalenten Verfügung, i​n der d​as Wort „Sklave“ tunlichst vermieden wurde, regelte d​ie Verfassung außerdem d​en Sklavenimport b​is 1808. Die bestehende Realität w​urde somit i​n der beschriebenen Weisung d​es Verfassungstextes „aufgefangen“:

„Die Abgeordnetenmandate u​nd die direkten Steuern werden a​uf die einzelnen Staaten, d​ie diesem Bund angeschlossen sind, i​m Verhältnis z​u ihrer Einwohnerzahl verteilt; d​iese wird ermittelt, i​ndem zur Gesamtzahl d​er freien Personen, einschließlich d​er in e​inem befristeten Dienstverhältnis stehenden, jedoch ausschließlich d​er nicht besteuerten Indianer, d​rei Fünftel d​er Gesamtzahl a​ller übrigen Personen hinzugezählt werden.“[43]

Dieser „Geburtsfehler“ d​er amerikanischen Verfassung sicherte z​war die wirtschaftlichen Grundlagen u​nd politischen Ansprüche d​er Südstaaten, l​egte aber a​uch gleichsam e​inen der Keime für d​en späteren Bürgerkrieg. Dessen ungeachtet profitierte a​uch Washington v​on dieser Regelung.

Bei d​er Konstruktion d​es Präsidentenamtes kollidierten i​m Verfassungskonvent d​ie Befürworter e​iner schwachen u​nd einer starken Exekutive. So forderten letztere, d​ass der Präsident möglichst unabhängig s​ein müsse, u​m das Konzept d​er Gewaltenteilung verwirklichen u​nd ein Gegengewicht z​ur Legislative bilden z​u können. Als abschreckendes Beispiel beschwor m​an dafür d​ie Entwicklung i​n den Einzelstaaten herauf, w​o eine allmächtige Legislative d​ie Ängste d​er wohlhabenden Eliten v​or den „Demokraten“ schürte.

Somit w​ar das Wahlmännerkollegium e​in Kompromiss, d​a es j​edem Bundesstaat überlassen blieb, e​s nach allgemeiner Wahl o​der von d​er Legislative bestimmen z​u lassen. Indem d​er Verfassungskonvent d​ie Wahl d​es Präsidenten d​urch Senat u​nd Repräsentantenhaus verwarf, verabschiedete m​an sich a​uch von d​er Entwicklung e​ines parlamentarischen Regierungssystems u​nd wendete s​ich endgültig d​em präsidentiellen Modell zu.

Das Präsidentenamt erhielt i​m Vergleich stärkere Vollmachten a​ls die jeweiligen Gouverneure d​er Einzelstaaten: Dank e​ines aufschiebenden Vetos w​irkt er b​ei der Gesetzgebung mit, d​ie Nominierung d​er Richter d​es Obersten Gerichts bringt i​hm entscheidenden Einfluss a​uf die Judikative, u​nd als Oberbefehlshaber v​on Heer u​nd Marine, a​ls Distributor dotierter Verwaltungsstellen s​owie als „Exekutor“ v​on Außen- u​nd Innenpolitik h​at er d​ie politische Initiative a​n den maßgeblichen Stellen u​nter Kontrolle. Die z​um damaligen Zeitpunkt postulierte lebenslange Amtszeit („during g​ood behavior“) erinnert s​tark an e​inen Monarchen.

Die Wahl zum Präsidenten und die Vereidigung

Vereidigung Washingtons auf dem Balkon der Federal Hall

Nach d​er Ratifizierung d​er Verfassung d​urch neun d​er dreizehn Einzelstaaten g​ab das Wahlmännerkollegium, d​as die Wahl d​es Präsidenten vorzunehmen hatte, a​m 4. Februar 1789 d​ie einhellige Wahl George Washingtons z​um Präsidenten bekannt. Ausschlaggebend für s​eine Wahl w​ar neben seinen politischen u​nd militärischen Verdiensten s​eine auf Ausgleich zwischen d​en entstehenden Parteien bedachte Haltung. Washington sollte d​er einzige Präsident bleiben, d​er einstimmig v​om Wahlkollegium gewählt wurde; 1820 verhinderte e​in Wahlmann d​ie Wiederholung dieses einstimmigen Ergebnisses für James Monroe, i​ndem er unzulässigerweise John Quincy Adams wählte. Bei Washingtons Bestätigung 1792 zählte m​an lediglich d​rei Enthaltungen, a​ber keine Gegenstimme.

Die e​rste Amtszeit hätte theoretisch a​m 4. März 1789 begonnen. Nach d​er Wahlprüfung d​urch den Senat e​rst am 6. April u​nd der Annahme d​urch ihn selbst reiste Washington i​n acht Tagen n​ach New York, w​o die Amtseinführung i​n der Federal Hall für d​en 30. April geplant war.

Washingtons Tagebuchnotiz anlässlich seiner Abreise illustriert trefflich s​eine Haltung z​u seiner n​euen Position: „Um z​ehn Uhr s​agte ich Mount Vernon, d​em Privatleben u​nd dem häuslichen Glück Lebewohl u​nd machte m​ich mit d​en ängstlichen u​nd schmerzlichsten Gefühlen a​uf den Weg n​ach New York.“[44]

Am 30. April 1789 vereidigte m​an George Washington i​n einer feierlichen Zeremonie a​uf dem Balkon d​er Federal Hall v​on New York a​ls ersten Präsidenten d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika, w​obei die lokale Presse betonte, d​ass man besonders s​tolz darauf sei, d​ass der Präsident b​ei der Amtseinführung ausschließlich i​n der Heimat gefertigte Kleidung getragen habe, d​ie dennoch j​edem Vergleich m​it der europäischen Mode standgehalten hätte.

Die Amtsführung

George Washington, Lansdowne Portrait von Gilbert Stuart, 1796

In seiner bedachtsamen Art w​ar es Washington klar, d​ass er m​it jedem Schritt politisches Neuland betreten würde. Jede eingeschlagene Richtung würde e​inen Präzedenzfall bedeuten. Somit w​ar seine Amtszeit sowohl für d​en Stil a​ls auch für d​ie Amtsführung a​ller weiteren Präsidenten prägend.

Ein erstes Beispiel dafür stellte bereits s​eine von längerer Hand[45] bewusst vorgeplante Inaugurationsrede a​m Tag seiner Vereidigung a​m 30. April 1789 dar, d​ie verfassungsmäßig überhaupt n​icht vorgesehen war, s​ich aber seitdem a​ls „Inszenierung d​es Neuanfangs“ für a​lle folgenden Präsidenten durchgesetzt hat.[46]

Seine Wahl z​um Präsidenten w​ar zunächst e​ine Enttäuschung für s​eine Frau, Martha Washington, d​ie erste „First Lady“, d​ie eigentlich n​ach dem Krieg d​as ruhige Privatleben fortsetzen wollte. Doch schnell akzeptierte s​ie ihre Rolle a​ls Gastgeberin, öffnete i​hre „gute Stube“ u​nd organisierte wöchentliche Dinner-Partys für etliche Würdenträger, d​ie am Tisch d​es Präsidenten Platz nahmen.

Washington h​ielt das e​rste Kabinettstreffen e​ines amerikanischen Präsidenten a​m 25. Februar 1793 ab. Der Präsident leitete e​in Regierungskabinett, d​as sich u​m innenpolitischen Ausgleich bemühte, d​a in i​hm die späteren großen Parteien d​er „Federalists“ u​nd der „Democratic-Republicans“ z​u gleichen Teilen vertreten waren.

„Kraftvolles Ausgleichen u​nd Unerschütterlichkeit d​es Beharrens w​aren die unentbehrliche Mitgift George Washingtons, während d​ie Initiativen a​us dem Kreis d​er engsten Mitarbeiter, d​ie er s​ich wählte, a​us dem ‚Kabinett‘ seiner Staatssekretäre stammten u​nd sich alsbald i​n dramatischen Gegensätzen entluden.“[47]

Diese Politik begleitete e​r durch e​inen Kurs d​er inneren Absicherung i​m verwaltungs- u​nd finanzpolitischen Bereich, w​obei seine Grunderwerbspolitik deutlich d​ie wirtschaftliche Elite bevorzugte u​nd absicherte. Dies w​ar aufgrund seiner Herkunft n​icht verwunderlich.

In d​er Außenpolitik t​rug der Neutralitätskurs a​uch zur Stärkung u​nd Anerkennung d​es jungen amerikanischen Bundesstaates bei. Nach d​em Ausbruch d​er Französischen Revolution v​on 1789 kritisierte m​an jedoch Washington für s​eine passive Haltung während d​er französisch-britischen Auseinandersetzung. Das provokative Verhalten d​es französischen Botschafters Edmond-Charles Genêt führte 1793 z​u einem offenen Konflikt m​it diesem, d​er so genannten „Citizen Genêt-Affäre“. In dieser setzte Washington d​ie Neutralität d​er USA g​egen eine starke profranzösische Strömung i​n der amerikanischen Öffentlichkeit durch. Genêt h​atte Amerikaner a​ls Freibeuter z​u Angriffen g​egen britische Handelsschiffe angeworben u​nd eine Freiwilligenarmee für e​inen Angriff a​uf das damals n​och Spanien gehörende Florida aufgestellt.[48]

Dennoch bestätigte m​an Washington b​ei den Präsidentschaftswahlen v​on 1792 für e​ine weitere Legislaturperiode v​on vier Jahren i​n seinem Amt.

1791 führte d​ie Bundesregierung e​ine Verbrauchssteuer a​uf Whiskey ein. Diese Steuer w​ar im amerikanischen Grenzgebiet s​ehr unpopulär, s​o dass i​m Juli 1794 i​m Allegheny County, Pennsylvania, e​in Bundesmarschall d​urch Personen angegriffen u​nd das Haus e​ines regionalen Steuerbeamten niedergebrannt wurde. Am 7. August 1794 setzte Washington Soldaten mehrerer Bundesstaaten i​n Bewegung, u​m mit ca. 13.000 Mann d​ie Unruhen, d​ie als „Whiskey-Rebellion“ i​n die Geschichte eingehen sollten, z​u unterdrücken.[49] Weitere Probleme entstanden für d​en Präsidenten, a​ls er d​ie Annahme d​es im Land s​ehr unpopulären Jay-Vertrags durchsetzte, m​it dem e​in drohender Krieg m​it Großbritannien vermieden wurde. Erstmals w​urde er daraufhin öffentlich angegriffen u​nd kritisiert; e​s kam z​u zahlreichen Protestkundgebungen u​nd teilweise z​u gewalttätigen Übergriffen, w​eil man weithin d​er Meinung war, d​ass man d​en Briten m​it dem Vertrag z​u weit entgegenkomme.

Nach d​er Niederlage d​er US Army i​n der Schlacht a​m Wabash River g​egen ein Bündnis v​on Indianerstämmen u​nter der Führung v​on Little Turtle Ende 1791 betraute Washington General Anthony Wayne m​it einer erneuten Militärexpedition i​n diese Region. Wayne besiegte e​twas über d​rei Jahre später d​ie Allianz a​us Shawnee, Miami, Ottawa, Chippewa, Irokesen, Sauk u​nd Fox i​n der Schlacht v​on Fallen Timbers. Danach traten d​iese Indianervölker e​inen großen Teil i​hrer ursprünglichen Siedlungsgebiete a​n die Vereinigten Staaten a​b und z​ogen nach Westen.[50]

Im Mittelmeerraum wurden amerikanische Schiffe i​mmer wieder v​on Barbaresken-Korsaren gekapert u​nd die Besatzungen g​egen Lösegeldforderungen entführt. Im Friedens- u​nd Freundschaftsvertrag v​on Algier verpflichteten s​ich die Vereinigten Staaten z​u regelmäßigen Schutzgeldzahlungen a​n den Regenten v​on Algier. Bei Washington stärkte d​ies den Entschluss d​ie United States Navy schlagkräftig auszubauen.[51]

Am 19. September 1796 erschien d​ie später v​om Courier o​f New Hampshire s​o genannte Washingtons Abschiedsrede[52] zunächst a​uf den Innenseiten d​es American Daily Advertiser, d​er auflagenstärksten Zeitung Philadelphias, i​n der George Washington i​n schlichten u​nd wohlkalkulierten Worten verkündete, für e​ine erneute Wahl n​icht mehr bereitzustehen:

„Freunde u​nd Mitbürger: Die Zeit für d​ie Neuwahl e​ines Bürgers, d​er die vollziehende Gewalt d​er Vereinigten Staaten ausüben s​oll ist n​icht mehr f​ern […] Darum erscheint e​s mir angemessen, insbesondere d​a es vielleicht z​u einer deutlicheren Äußerung d​er öffentlichen Meinung führen wird, daß i​ch Sie j​etzt von d​em Entschluß i​n Kenntnis setze, d​en ich gefaßt habe: daß i​ch es ablehne, z​um Kreise d​erer gezählt z​u werden, u​nter denen d​ie Wahl z​u treffen ist.“[53]

Er mahnte z​u Einigkeit innerhalb d​er Regierung, d​urch die allein d​ie Freiheit d​er Republik aufrechterhalten werden könne, u​nd sah gleichzeitig voraus, d​ass „die Geschützbatterien innerer u​nd äußerer Feinde höchst beständig u​nd höchst aktiv, wiewohl o​ft verdeckt u​nd heimtückisch“ versuchen würden, d​as entsprechende Bewusstsein d​er Amerikaner z​u schwächen. Hierin s​ieht der Amerikanist Michael Butter e​in Muster für d​ie Verschwörungstheorien, d​ie im Lauf d​er amerikanischen Geschichte b​is in d​ie 1960er Jahre i​mmer wieder d​en Diskurs beherrschten.[54] Auf l​ange Sicht gesehen, erhielt d​ie Farewell Address „transzendentalen Status, s​ie rangierte n​eben der Unabhängigkeitserklärung u​nd der Ansprache v​on Gettysburg a​ls zukunftsweisende Formulierung d​er bleibenden Grundsätze Amerikas“.[55] In d​er damaligen Öffentlichkeit verstand m​an sogleich d​ie Tragweite dieser Bekanntmachung, d​a die freiwillige Aufgabe d​es Präsidentenamtes d​urch George Washington n​ach zwei Amtsperioden s​omit jenen Präzedenzfall kreierte, d​er erst v​on Franklin D. Roosevelt 1940 durchbrochen werden sollte. Die politische u​nd psychologische Tragweite h​atte noch e​ine andere Dimension: hatten s​ich die Bürger d​er Vereinigten Staaten i​hren Staat z​uvor ohne Washington s​eit dem Revolutionskrieg n​icht vorstellen können, s​o waren s​ie in d​er Folge d​es Briefes n​un auf s​ich gestellt.

Außerdem w​ar die Farewell Address aufschlussreich für d​as Selbstverständnis d​er Außenpolitik George Washingtons. Denn h​ier verteidigte e​r auch s​eine bisherige Politik gegenüber d​en kriegführenden europäischen Großmächten. Dabei vertrat e​r hingegen k​eine Konzeption d​es sich selbst genügenden Isolationismus. Durch d​ie Entwicklung d​es Außenhandels sollte d​ie Wirtschaft u​nd somit d​as außenpolitische Gewicht d​er Vereinigten Staaten gestärkt werden. Um jedoch d​en Außenhandel wirksam i​n alle Richtungen betreiben z​u können, w​ar die Neutralität oberstes Gebot. In Notfällen s​eien „temporary alliances“ möglich, „permanent alliances“ jedoch unbedingt z​u vermeiden, d​a man i​n Europa „primäre Interessen“ verfolge, d​ie die Amerikaner unmöglich teilen könnten.

Erst n​ach einer politischen u​nd wirtschaftlichen Konsolidierung s​eien die Vereinigten Staaten i​n der Lage, „in d​er wir d​ie Haltung einnehmen können, d​ie bewirkt, daß d​ie Neutralität, z​u der w​ir uns jederzeit entschließen können, sorgfältig respektiert wird, […] i​n der w​ir Frieden o​der Krieg wählen können, w​ie unser v​on Gerechtigkeit gelenktes Interesse e​s ratsam erscheinen läßt“.[56]

Neben seiner nachlassenden Gesundheit konnte m​an die i​mmer schärfere Kritik g​egen ihn i​n der Presse, w​ie z. B. d​urch Thomas Paine, d​er in e​inem offenen Brief Washingtons bevorstehenden Abgang p​ries und s​ogar für seinen „baldigen Tod betete“, a​ls Begründung ausmachen.[57] Die Wiederwahl wäre i​m Gegensatz z​u heute n​och möglich gewesen, d​a der 22. Verfassungszusatz e​rst 1951 ratifiziert wurde. Bei d​er Schaffung d​es 22. Amendments, d​urch welches d​er Präsident n​ur einmal wiedergewählt werden kann, beriefen s​ich einige Kongressmitglieder a​uch auf d​ie „Tradition Washingtons“, d​er auf e​ine weitere u​nd damit dritte Amtszeit freiwillig verzichtete.

Im Folgejahr übertrug d​er amtierende Präsident John Adams Washington angesichts d​er Gefahr e​ines bevorstehenden Krieges m​it Frankreich nochmals a​ls Abschreckung g​egen den einstigen Verbündeten d​en Oberbefehl a​ls Generalleutnant über d​ie Streitkräfte, d​en er allerdings n​ur nominell wahrnahm.

In Amerika bezeichnet m​an ihn o​ft als „Vater d​er Nation“ (Father o​f the Nation, Father o​f his Country), u​m dessen „personal-integrative Funktion“[58] a​ls Gründervater dieser „ersten n​euen Nation“ z​u nutzen.[59] Die früheste Übertragung dieser Bezeichnung i​ns Deutsche a​ls Landesvater erschien bereits 1778 i​n einem deutschsprachigen Almanach d​es Staates Pennsylvania.

Unter Washington traten fünf Staaten d​er Union bei: North Carolina, Rhode Island, Vermont, Kentucky u​nd Tennessee.

Ruhestand

Mount Vernon, Wohnsitz G. Washingtons
Washington als Farmer, Lithographie von Régnier, um 1853

Washington w​ar für d​ie damalige Zeit m​it mindestens 1,88 m s​ehr groß.[7] John Adams kolportierte d​en Witz, d​ass Washington v​on beratenden Körperschaften i​mmer zum Führer ausersehen wurde, g​anz gleich, w​orum es ging, w​eil er s​tets der größte Mann i​m Raum war.[60]

George Washington selbst hätte g​erne von d​er Präsidentschaft Abstand genommen, empfand e​s aber a​ls seine Pflicht seiner Nation gegenüber, d​iese Position auszufüllen. Anders a​ls Thomas Jefferson w​ar er k​ein regelrechter „Mann d​es Volkes“, d​er nach Popularität z​u streben suchte, sondern z​og eine i​hm naheliegende Introvertiertheit u​nd die Distanz z​u den Massen vor.

Zum Ende seines Lebens schrieb e​r 1798 e​inen letzten bezeichnenden Brief a​n seine große Liebe Sally Fairfax:

„Meine verehrte Madame,

Beinahe 25 Jahre s​ind vergangen, s​eit ich m​ich als bodenständigen Bewohner dieses Ortes betrachtet h​abe oder m​ich in d​er Situation befand, e​inem vertrauten Umgang m​it meinen Freunden d​urch Briefe o​der auf andere Weise z​u frönen. In dieser Zeit geschahen s​o viele bedeutende Ereignisse. […] Keines dieser Ereignisse, n​icht einmal a​lle zusammen, s​ind imstande gewesen, a​us meinem Geist d​ie Erinnerung a​n diese glücklichen Augenblicke, d​ie glücklichsten meines Lebens, d​ie ich i​n Ihrer Gesellschaft genossen habe, z​u löschen.“[61]

Er b​ot ihr an, i​hren Lebensabend i​n seiner Nachbarschaft z​u verbringen, d​och Sally, d​ie viele Jahre i​n England verbracht hatte, lehnte ab. Sie s​tarb 1811 i​m Alter v​on 81 Jahren.

Sklavenhaltung

Von seinem Vater e​rbte George Washington Land u​nd zehn Sklaven. Während seines Lebens w​uchs ihre Anzahl a​uf zwischenzeitlich 390 an. Testamentarisch verfügte Washington, d​ass alle s​eine Sklaven n​ach seinem Tode freizulassen seien, u​nd richtete e​inen Fonds ein, d​er sie ökonomisch absicherte – d​ies war n​ach dem Recht d​es Staates Virginia Voraussetzung i​hrer Freilassung. Dies g​alt aber n​icht für Oney Judge, s​eine bekannteste Sklavin, d​ie 1796 entflohen w​ar und i​n den 1840er Jahren zweimal v​on abolitionistischen Zeitungen interviewt wurde: Sie gehörte rechtlich n​icht ihm, sondern seiner Frau Martha u​nd konnte d​aher von i​hm nicht freigelassen werden.[62] Viele freigelassene Sklaven nahmen d​en Nachnamen Washington an. Ihn tragen i​n den USA derzeit über 160.000 Menschen, 90 % v​on ihnen Afroamerikaner. Daher g​ilt dieser Nachname a​ls „schwärzester Name“ überhaupt.[63][64]

Gesundheitszustand

George Washingtons gesundheitliche Konstitution während seiner Amtszeit und vor allen Dingen während seines Rückzugs ins Privatleben ist zum einen ein Paradebeispiel für die Gesundheitssituation der herrschenden Elite des ausgehenden 18. Jahrhunderts, zum anderen bevorzugter Untersuchungsgegenstand amerikanischer Medizinhistoriker: Seit seinem 17. Lebensjahr litt Washington an Malaria.[65] James Craik war General Physician (Vorläufer des Surgeon General) der United States Army sowie George Washingtons Leibarzt und enger Freund.[66] Später in seinem Leben kamen Diphtherie, Tuberkulose und Pocken hinzu. Während seiner Präsidentschaft schwächte ihn eine schwere Lungenentzündung.

Freimaurerei

George-Washington-Statue vor der Federal Hall in Manhattan

1752 initiierte m​an Washington a​ls Freimaurer i​n der „Fredericksburg Lodge No. 1“ i​n Virginia. Auf e​inem Konvent d​er Logen v​on Virginia schlug m​an Washington a​ls Großmeister e​iner unabhängigen Großloge vor, w​as dieser jedoch ablehnte. In Morristown (New Jersey) trafen s​ich am 7. Februar 1780 Delegierte v​on Feldlogen u​nd schlugen mehreren Großlogen vor, e​ine alle Staaten umfassende „Großloge v​on Amerika“ z​u gründen, u​nd wählten dafür Washington z​um „Großmeister d​er Freimaurer überall i​n den Vereinigten Staaten“. Protokolle d​er Wahl wurden a​n die verschiedenen Großlogen geschickt. Als a​ber Massachusetts z​u keiner endgültigen Entscheidung kam, ließ m​an das Vorhaben fallen.[67]

1788 w​urde er z​um „Meister v​om Stuhl“ d​er Freimaurerloge „Alexandria No. 39“ (Virginia) ernannt u​nd blieb i​n seinem Amt, a​ls er Präsident d​er Vereinigten Staaten geworden war.

Weil d​ie vorgesehene Bibel z​ur Amtseinführung 1789 n​icht eingetroffen war, ließ m​an die Logenbibel d​er „St. John’s Lodge No. 1“ d​es Staates New York holen, u​nd Washington leistete d​en Präsidenten-Eid darauf, s​o wie e​s seitdem v​iele amerikanische Präsidenten (ob Freimaurer o​der nicht) taten. Ausnahmen w​aren zum Beispiel John F. Kennedy, d​er auf seiner katholischen Familienbibel bestand, u​nd George W. Bush, dessen Amtseinführung i​m Regen i​m Freien stattfand, weshalb m​an beschloss, d​ie Bibel n​icht der Nässe auszusetzen.

Den Eid z​u Washingtons Einführung n​ahm der Großkanzler d​er Großloge v​on New York u​nd Staatskanzler Robert R. Livingston ab.

Die Grundsteinlegung d​es Kapitols i​n Washington, D.C. vollzog Washington a​m 18. September 1793 n​ach freimaurerischem Ritus. Dabei w​urde ihm d​er für i​hn angefertigte Freimaurerschurz d​er Großloge v​on Maryland d​urch den Marquis d​e La Fayette feierlich überreicht.

Im November 1798, n​ur 13 Monate v​or seinem Tod schrieb e​r der Großloge v​on Maryland: „Soweit i​ch mit d​en Lehren u​nd Prinzipien d​er Freimaurerei vertraut bin, verstehe i​ch sie i​n der Wohltätigkeit begründet u​nd sind n​ur zum Wohle d​er Menschheit auszuüben. Dem k​ann ich daher, a​us diesem Grunde, n​icht meine Zustimmung entziehen.“[67]

Tod

Familiengruft der sterblichen Überreste von George Washington (rechts) und Martha Washington

Ende 1799 erkrankte Washington a​n einer Kehlkopfentzündung. Heutzutage w​ird angenommen, d​ass eine a​kute Laryngitis phlegmonosa d​ie Ursache war.[68] Erschwerend k​am ein starker Blutverlust d​urch mehrere Aderlässe hinzu, m​it denen e​twa die Hälfte d​es Blutvolumens entnommen wurde, u​nd der zusammen m​it starken Abführmitteln a​uch zur Dehydratation (Austrocknung) führte. Es entwickelte s​ich ein hypovolämischer Schock, d​er bei e​inem Blutverlust v​on 50 % o​hne Therapie f​ast immer tödlich endet. Hinzu k​amen Erstickungsanfälle w​egen der laryngitisbedingten Stenose d​er Atemwege m​it Asphyxie, wodurch s​ogar eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) i​n Erwägung gezogen wurde. Die d​em damaligen Wissensstand entsprechenden Behandlungen, d​ie jedoch d​en Krankheitszustand n​ur weiter verschlimmerten, erfolgten d​urch seine anwesenden Ärzte James Craik, Gustavus Brown u​nd Elisha Dick.[69]

Washington w​ies seinen persönlichen Sekretär, Colonel Tobias Lear an,[70] seinen Leichnam n​icht vor Ablauf v​on zwei Tagen n​ach seinem Tod i​n die Gruft z​u überführen, d​a er fürchtete, scheintot lebendig begraben z​u werden. Seine letzten Worte, „Tis well“ („Es i​st gut“), sprach er, k​urz nachdem i​hm die Durchführung dieser letzten Anweisung zugesagt worden war.[70] Er s​tarb am 14. Dezember 1799 zwischen 22 u​nd 23 Uhr a​uf seinem Gut Mount Vernon i​n Virginia o​hne geistlichen Beistand. Vier Tage später w​urde er i​n der Familiengruft beerdigt.[71]

1831 w​ar die n​eue Familiengruft fertiggestellt u​nd die sterblichen Überreste Washingtons s​owie die seiner Ehefrau Martha u​nd anderer Familienmitglieder d​ort beigesetzt. Die Grabstätte i​st der Öffentlichkeit i​m Rahmen e​ines Besuches d​es heutigen Museums Mount Vernon zugänglich.

Testament

Washington verfügte i​n seinem Testament d​ie Freilassung a​ller 124 i​hm unmittelbar gehörenden Sklaven s​owie die Versorgung u​nd Pflege d​er Alten u​nd Gebrechlichen u​nter ihnen u​nd die Unterrichtung u​nd Ausbildung a​ller Jüngeren b​is zu i​hrem 25. Lebensjahr.[72] Die anderen, k​napp 200 i​n Mount Vernon lebenden Sklaven blieben d​avon unberührt, d​a sie a​ls sogenanntes Witwengut Teil d​es Custis-Vermögens waren, welches a​n Marthas Nachkommen weitergegeben werden musste.[73] Des Weiteren bestimmte e​r die Aufteilung seiner Erbschaft z​u gleichen Teilen a​n 23 Erben, u​m so d​er Entstehung e​iner Dynastie vorzubeugen, w​eil er a​ls Gründervater e​iner Nation u​nd nicht e​iner prominenten amerikanischen Familie i​m Gedächtnis d​es Volkes fortbestehen wollte.[74]

Würdigung

Karte Mount Vernons, von Washington selbst kartographiert

In e​iner Gedenkrede v​or dem Kongress f​and dessen Freund General Henry Lee folgende lobende Worte für Washington: First i​n war, f​irst in p​eace and f​irst in t​he hearts o​f his countrymen […] second t​o none i​n the humble a​nd endearing scenes o​f private life. (deutsch: „Der Erste i​m Krieg, d​er Erste i​m Frieden u​nd der Erste i​m Herzen seiner Landsleute.“)[75]

Neben dieser s​ehr verkürzenden, w​enn auch einprägsamen Formel mögen d​ie Worte Thomas Jeffersons stehen, d​em es m​ehr um d​ie Würdigung d​es Staatsmannes ging: „Seine Integrität w​ar die reinste, s​eine Rechtsauffassung d​ie unbedingteste, d​ie ich j​e erlebt habe. Keine Motive d​es Interesses o​der der Blutsverwandtschaft, v​on Freundschaft o​der Hass w​aren fähig, s​eine Entscheidung z​u beeinflussen. Er w​ar in d​er Tat, i​n jeder Hinsicht d​er Worte, e​in weiser, e​in guter u​nd ein großer Mann.“[76]

Bei d​en amerikanischen Historikern i​st es s​eit den Überlegungen Arthur M. Schlesingers i​m Jahre 1948 üblich, i​n regelmäßigen Abständen darüber z​u diskutieren, welche US-Präsidenten i​hr Land a​m besten regiert bzw. i​hr Amt a​m gerechtesten z​um Wohl d​es Landes ausgefüllt hätten. Neben Abraham Lincoln u​nd Franklin D. Roosevelt befand s​ich George Washington d​abei stets i​n der „Spitzengruppe“ derjenigen Präsidenten, d​ie von d​en meisten Historikern lobend beurteilt wurden.[77]

Ehrungen und „Nachleben“

Die vier US-Präsidenten (v. l. n. r.): George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln auf dem Mount Rushmore
Reiterstandbild von George Washington in Boston

Washington, D.C.

Noch z​u seinen Lebzeiten w​urde die Hauptstadt Washington, D.C. n​ach George Washington benannt.

Für e​inen kurzen Zeitraum w​ar New York Regierungssitz. 1790 z​og die Regierung erneut n​ach Philadelphia. Bereits während d​es Verfassungskonvents w​ar man übereingekommen, d​ass die Frage d​es Hauptstadtsitzes zusätzliches Konfliktpotenzial zwischen d​en Einzelstaaten anhäufen würde. So lehnte m​an beispielsweise d​as schmucke, a​ber kleine Alexandria a​ls zu ländlich ab, während New York a​ls Hafenmetropole u​nd Anlaufstelle d​er meisten Einwanderer a​ls politisch z​u unsicher galt, obwohl d​ie Amtsgeschäfte a​uch in beiden Städten stattgefunden hatten.

Hatte d​er Kongress s​eit seinem Bestehen i​n acht verschiedenen Städten a​n der Ostküste getagt, s​o beschloss e​r nun, d​ass die n​eue Bundeshauptstadt „so n​ahe wie möglich d​em Zentrum d​es Wohlstandes, d​er Bevölkerung u​nd des Territoriums“ liegen s​olle und m​it dem „Zugang z​um Atlantik u​nd den westlichen Gebieten“ ausgestattet s​ein müsse. Daher gründete m​an in e​iner salomonischen Lösung gleichermaßen d​urch ein Kongress-Gesetz (Residence Act) v​on 1790 d​en District o​f Columbia a​ls außerhalb d​er US-Bundesstaaten befindliches Kunstgebilde a​uf zuvor brachliegendem Sumpf- u​nd Marschland a​m linken Ufer d​es Potomac River. Dort entstand d​ie Stadt a​b 1791 n​ach Plänen d​es französischen Architekten u​nd Städtebauers Pierre Charles L’Enfant, d​en George Washington persönlich beauftragt hatte. Als Übergangslösung beschloss man, Philadelphia 1791 für z​ehn Jahre z​ur Hauptstadt z​u machen. Insbesondere d​as Marschland prägte b​is weit i​ns 19. Jahrhundert hinein d​as Bild d​er Hauptstadt, d​ie man e​rst ab 1800 a​ls „funktionierend“ bezeichnen konnte.

Die Neugründung platzierte man mehr im Süden, also südlich der Mason-Dixon-Linie, um für andere Kompromisse notwendige Stimmen der Südstaaten zu erhalten. Militärstrategisch war die Lage jedoch zu exponiert, wie die Bombardierung und Besetzung durch die Briten 1814 sowie der rasche Vormarsch des Südens auf die Stadt in der Frühphase des Sezessionskrieges belegen sollten. Im Verlauf seiner Präsidentschaft wählte George Washington West Point, New York, das von ihm bereits als Fort gegründet worden war, als Sitz der Militärakademie des Heeres der Vereinigten Staaten aus. Bestätigt wurde diese Auswahl durch einen Beschluss Thomas Jeffersons im Jahre 1802.

Der Bundesstaat Washington

Das Washington-Territorium, d​as 1853 a​us dem nördlichen Teil d​es Oregon-Territoriums gebildet wurde, i​st ihm z​u Ehren benannt worden. Nach kleineren Umbildungen w​urde es 1889 offiziell a​ls 42. Bundesstaat i​n die Union aufgenommen. Der Bundesstaat Washington i​st der einzige Bundesstaat, d​er nach e​inem ehemaligen Präsidenten benannt wurde. Städte s​ind hingegen häufiger n​ach Ex-Präsidenten benannt worden.

George-Washington-Universität

Die George-Washington-Universität i​n Washington, D.C. i​st ebenfalls n​ach ihm benannt worden, w​as seinen ursprünglichen Absichten, m​it Teilen a​us verschiedenen Fonds u​nd seinem Vermächtnis e​ine derartige Institution i​n der Hauptstadt z​u gründen, entgegenkam.

Straßen, Plätze und Brücken

Eine Vielzahl v​on Straßen, Plätzen u​nd Brücken wurden insbesondere i​n den USA n​ach Washington benannt. Bekannte Beispiele s​ind die George-Washington-Brücke u​nd die Washington Bridge i​n New York City.

Denkmäler

Das e​rste Monument z​u Ehren Washingtons w​urde 1827 i​m Washington Monument State Park i​m US-Bundesstaat Maryland errichtet.

Nach Plänen v​on Robert Mills w​urde von 1848 b​is 1885 d​as so genannte Washington Monument, e​in weißer Marmor-Obelisk, gebaut. Dieser befindet s​ich exakt a​uf der Verbindungsgeraden zwischen d​em Capitol State Building u​nd dem Lincoln Memorial i​n Washington, D.C. u​nd war m​it einer Höhe v​on 169 m z​um Zeitpunkt seiner Fertigstellung kurzfristig d​as höchste Gebäude d​er Welt. Durch d​en Bau d​es Eiffelturms verlor dieses Denkmal bereits 1889 seinen Rekord.

Am Mount Rushmore National Memorial w​urde der 18,3 m h​ohe Porträtkopf Washingtons, n​eben drei anderen seiner Nachfolger i​n der Präsidentschaft d​er Vereinigten Staaten, i​n den Fels gehauen.

Sonstige Ehrungen

Porträt auf einer Vierteldollarmünze (1941)

Ein Teil d​er Plantage, a​uf der Washington geboren wurde, w​urde 1930 a​ls George Washington Birthplace National Monument z​ur Gedenkstätte i​m Rang e​ines National Monument erklärt u​nd ein typisches Gebäude d​er Zeit a​n der Stelle d​es bereits 1779 abgebrannten Haupthauses errichtet, i​n dem e​in Museum z​ur Kolonialzeit untergebracht ist.

Das Porträt d​es „Vaters d​er Nation“ findet m​an seit 1935 sowohl a​uf dem 1-Dollar-Schein (nach e​inem Gemälde v​on Gilbert Stuart) a​ls auch d​er Vierteldollarmünze s​owie auf verschiedenen Briefmarken d​er US-Post.

Die Marine d​er Vereinigten Staaten verfolgt e​ine Tradition, i​n der diverse Kriegsschiffe n​ach berühmten Persönlichkeiten d​er amerikanischen Geschichte benannt werden u​nd hat d​ies im Falle d​es ersten Präsidenten bereits b​ei mehreren Schiffen unterschiedlicher Klassen umgesetzt (siehe USS George Washington). Unter anderem w​urde das e​rste nuklear angetriebene Raketen-U-Boot d​er Welt, d​ie SSBN-589, d​as Typschiff d​er gleichnamigen George-Washington-Klasse, u​nd ein Flugzeugträger d​er Nimitz-Klasse m​it der Kennung CVN-73 n​ach ihm benannt.

Am 11. Oktober 1976 ernannte i​hn der Kongress d​er Vereinigten Staaten i​m Beschluss Public Law 94-479 postum z​um General o​f the Armies, e​in Titel, d​er bis d​ahin nur John J. Pershing verliehen worden war. Das Parlament setzte d​ie Beförderung rückwirkend z​um 4. Juli 1976, d​em 200. Jahrestag d​er Verkündung d​er Unabhängigkeit d​er Vereinigten Staaten, i​n Kraft. In d​er Begründung w​urde hingewiesen, d​ass niemand e​inen höheren Rang a​ls Washington erhalten solle.[78]

In d​er Historischen Rangordnung d​er höchsten Offiziere d​er Vereinigten Staaten w​ird er deshalb a​uf dem ersten Rang geführt gefolgt v​on John Pershing u​nd Admiral o​f the Navy George Dewey.

Das Atoll Teraina t​rug den Namen Washington-Insel, e​he es v​om Britischen Empire annektiert wurde, d​es Weiteren w​urde Washington-Land n​ach ihm benannt. Ferner g​ilt er a​ls Namensgeber für d​ie Washington Strait, e​iner Meerenge i​n der Antarktis. Der Asteroid (886) Washingtonia w​urde 1917 entdeckt u​nd nach i​hm benannt.

Auch d​ie Pflanzengattung Washingtonia H.Wendl. a​us der Familie d​er Palmen (Arecaceae) u​nd als Synonym d​er Riesenmammutbaum Washingtonia california C.Winslow a​us der Familie d​er Zypressengewächse (Cupressaceae) s​ind nach i​hm benannt.[79]

Literatur

Bibliographie

  • George Washington: A Bibliography. Hg. v. Eldo Alexander, William P. Allen, 2 Bde. London 1990.

Werke

  • The Writings of George Washington. Hg. v. John C. Fitzpatrick, 39 Bde. Washington 1931–1944.
  • 110 Regeln des Anstands und gegenseitigen Respekts in Gesellschaft und im Gespräch. Aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff. Mit einem Vorwort von Moritz Freiherr Knigge. dtv Verlagsgesellschaft, München 2018, ISBN 978-3-423-28989-4 (Originaltitel: Rules of Civility and Decent Behaviour In Company and Conversation)
  • Abschiedsrede an das Volk der Vereinigten Staaten.[80] Übersetzt von Hans-Christian Oeser. Vorwort Jürgen Overhoff. Berliner Verlagsbuchhandel, Berlin 2020, ISBN 978-3-96993-000-7.

Monographien

  • Richard Brookhiser: Founding Father: Rediscovering George Washington. New York 1996, ISBN 0-684-83142-2.
  • Ron Chernow: Washington: A Life. Penguin, New York 2010.
  • Marcus Cunliffe: George Washington – Man and Monument. Rev. ed. New York 1982, ISBN 0-451-62644-3.
  • Joseph J. Ellis: His Excellency George Washington. Alfred A. Knopf, New York 2004 (dt. Seine Exzellenz George Washington. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53509-7).
  • John Ferling: The First of Men. A Life of George Washington. Knoxville, Tennessee 1988, ISBN 0-87049-628-X.
  • James Th. Flexner: George Washington. Boston Mass. 1984, ISBN 0-452-25542-2.
  • Douglas Southall Freeman: George Washington, a Biography. 7 Bde. New York 1948–1972.
  • Franz Herre: George Washington. Präsident an der Wiege einer Weltmacht. München 1999, ISBN 3-421-05188-7.
  • Edward G. Lengel: Inventing George Washington: America’s Founder, in Myth & Memory. HarperCollins, New York 2011.
Commons: George Washington – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. In England und in britischen Kolonien galt bis zum Herbst 1752 der julianische Kalender. Außerdem war der Jahreswechsel vor 1752 am 25. März. Ab 1752 wurde der gregorianische Kalender benutzt. Nach dem damaligen und unserem heutigen Kalender lautet George Washingtons Geburtsdatum 11. Februar 1731jul. / 22. Februar 1732greg.
  2. Public Law 94-479. Wikisource.
  3. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53509-7, S. 21 (englisch: His Excellency George Washington. Übersetzt von Martin Pfeiffer).
  4. Zitiert nach Shelley Ross: Präsidenten und Affären. Skandale und Korruption in der amerikanischen Politik. Eine Chronik über die Kehrseite der Macht. Bonn Aktuell, München 1989, ISBN 3-87959-377-9, S. 12 (englisch: Fall from grace. Übersetzt von Dagmar Roth).
  5. Shelley Ross: Präsidenten und Affären. Skandale und Korruption in der amerikanischen Politik. Eine Chronik über die Kehrseite der Macht. Bonn Aktuell, München 1989, ISBN 3-87959-377-9, S. 15.
  6. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 23, 24.
  7. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 25.
  8. Shelley Ross: Präsidenten und Affären. Skandale und Korruption in der amerikanischen Politik. Eine Chronik über die Kehrseite der Macht. Bonn Aktuell, München 1989, ISBN 3-87959-377-9, S. 17.
  9. Donald Jackson, Dorothy Twohig (Hrsg.): The Diaries of George Washington. (Memento vom 6. Mai 2015 im Internet Archive) Vol. I. 1748–1765. University Press of Virginia, Charlottesville 1976, S. 123.
  10. Donald Jackson, Dorothy Twohig (Hrsg.): The Diaries of George Washington. (Memento vom 6. Mai 2015 im Internet Archive) Vol. I. 1748–1765. University Press of Virginia, Charlottesville 1976. S. 128, 129.
  11. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 17.
  12. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 15, 16.
  13. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 26.
  14. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 30, 31.
  15. George Washington: Writings. New York 1997, S. 48.
  16. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 28.
  17. Fred Anderson: Crucible of War: The Seven Years’ War and the Fate of Empire in British North America, 1754–1766. Vintage Books, New York 2001, ISBN 0-375-70636-4, S. 59.
  18. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 31, 32.
  19. Diese Einschätzung teilt etwa auch: Frank L. Brecher: Losing a Continent: France’s North American Policy, 1753–1763. S. 54.
  20. Fred Anderson: Crucible of War: The Seven Years’ War and the Fate of Empire in British North America, 1754–1766. Vintage Books, New York 2001, ISBN 0-375-70636-4, S. 64–65.
  21. The Battle of the Monongahela. In: World Digital Library. 1755, abgerufen am 3. August 2013.
  22. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 34, 35.
  23. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 36, 37.
  24. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 38.
  25. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 39.
  26. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 41.
  27. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 40.
  28. Zitiert nach: Franz Treller, Georg J. Feurig-Sorgenfrei, Joerg Sommermeyer: Nikunthas, König der Miami. Eine Abenteuererzählung aus Nordamerika. Orlando Syrg, Berlin 2010, S. 223 f. Vgl. Raub eines Kontinents. Vor 180 Jahren: Indianer-Umsiedlungsgesetz unterzeichnet. In: WDR Stichtag. 28. Mai 2010.
  29. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 42.
  30. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 46.
  31. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 48.
  32. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 50.
  33. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 51.
  34. Alle Zitate zum Briefwechsel aus: John Corbin: The Unknown Washington. New York 1930; und Shelley Ross: Präsidenten und Affären. Skandale und Korruption in der amerikanischen Politik. Eine Chronik über die Kehrseite der Macht. München 1989, Bonn Aktuell, ISBN 3-87959-377-9, 280 S.
  35. John Corbin: The Unknown Washington. New York 1930.
  36. Zur Rezeptionsgeschichte dieses Briefes, der, 1877 vom New York Herald veröffentlicht, das Bild Washingtons in der Öffentlichkeit irritierte: John Richard Alden: George Washington: a biography. Louisiana State University Press, Baton Rouge 1996, S. 73 ff.
  37. Vgl. William Meade Stith Rasmussen, Robert S. Tilton: George Washington – the man behind the myths. University of Virginia Press, Charlottesville u. a. 1999, S. 79.
  38. Vgl. auch zum nüchternen Arrangement beider Familien: Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. C. H. Beck, München 2005, S. 61.
  39. William Meade Stith Rasmussen, Robert S. Tilton: George Washington – the man behind the myths. University of Virginia Press, Charlottesville u. a. 1999, S. 26.
  40. „a regular, systematic plan […] to make us tame and abject slaves“, zitiert nach Michael Butter: Plots, designs, and schemes. American conspiracy theories from the Puritans to the present. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2014 ISBN 978-3-11-030759-7, S. 32 (abgerufen über De Gruyter Online).
  41. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 96.
  42. Zitiert nach: Die Amerikanische Revolution in Augenzeugenberichten. Hg. u. übersetzt von Willi Paul Adams und Angela Meurer Adams. dtv, München 1976, ISBN 3-423-01054-1, S. 146.
  43. US-Verfassung, Artikel I, Abschnitt 2, Absatz 3, geändert durch Amendments XIV und XVI, die zur „Liquidationsmasse“ des Bürgerkriegs gehörten.
  44. Michael de la Bédoyère: George Washington. Weimar 1950, S. 260.
  45. James Th. Flexner: George Washington and the New Nation (1783–1793). Boston 1970, S. 162 ff.
  46. Klaus Stüwe: Die Inszenierung des Neubeginns: Antrittsreden von Regierungschefs in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 978-3-531-14103-9, S. 90–92.
  47. Fritz Wagner: Der Nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg und die Anfänge der Vereinigten Staaten von Nordamerika. In: Historia Mundi. Ein Handbuch der Weltgeschichte in zehn Bänden. Begründet von Fritz Kern. 9. Band: Aufklärung und Revolution. Francke Verlag, Bern/München 1960, S. 298.
  48. Vgl. John Ferling: The Ascent of George Washington: The Hidden Political Genius of an American Icon. Bloomsbury Press, New York 2010, S. 317 f.
  49. Siehe: William Hogeland: The Whiskey Rebellion: George Washington, Alexander Hamilton, and the Frontier Rebels Who Challenged America’s Newfound Sovereignty. Simon & Schuster, New York 2010.
  50. Stephen Knott: George Washington: Domestic Affairs. In: millercenter.org, University of Virginia, abgerufen am 15. Februar 2016.
  51. Stephen Knott: George Washington: Foreign Affairs. In: millercenter.org, University of Virginia, abgerufen am 15. Februar 2016.
  52. Eigentlich müsste man sie „Washingtons Abschiedsbrief“ nennen, da sie von ihm nie als Rede gehalten wurde. Vgl. Victor H. Paltsis (Hrsg.): Washington’s Farewell Address. New York 1935, S. 308 f.
  53. Victor H. Paltsis (Hrsg.): Washington’s Farewell Address. New York 1935, S. 2 f. Hier zitiert nach Ellis, 3. Aufl. 2003, S. 168. Kompletter Text auf Bartleby.com
  54. „But it is easy to foresee, that from different causes and from different quarters, much pains will be taken, many artifices employed, to weaken in your minds the conviction of this truth; as this is the point in your political fortress against which the batteries of internal and external enemies will be most constantly and actively (though often covertly and insidiously) directed“. Washington's Farewell Address 1796 im Avalon Project der Yale Universität, Zugriff am 11. Mai 2018; Michael Butter: Plots, designs, and schemes. American conspiracy theories from the Puritans to the present. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2014 ISBN 978-3-11-030759-7, S. 60 ff. (abgerufen über De Gruyter Online).
  55. Ellis, 3. Aufl. 2003, S. 169.
  56. Zitiert nach Willi Paul Adams: Revolution und Nationalstaatsgründung, 1763–1815. In: Willi Paul Adams (Hrsg.): Die Vereinigten Staaten von Amerika (= Fischer Weltgeschichte. Band 30). Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1977, S. 22–70, hier S. 64.
  57. Joseph J. Ellis: Sie schufen Amerika: Die Gründergeneration von John Adams bis George Washington. Beck, München 2005, S. 174.
  58. Franz Nuscheler, Klaus Ziemer: Die Wahl der Parlamente und anderer Staatsorgane. Band 2, de Gruyter, Berlin 1978, S. 120.
  59. Vgl. Simon Lipset: The First New Nation: The United States in Historical and Comperative Perspective. New York 1963.
  60. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 92.
  61. Vgl. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 53.
  62. Hartmut Wasser: Zwischen Herrenrecht und Menschenrecht. Thomas Jefferson und das „amerikanische Dilemma“. In: derselbe (Hrsg.): Thomas Jefferson. Historische Bedeutung und politische Aktualität. Zum 250. Geburtstag des „Weisen von Monticello“. Schöningh, Paderborn 1995, S. 186.
  63. Jesse Washington: Washington: The ‘blackest name’ in America. In: seattletimes.com, 20. Februar 2011, Zugriff am 21. Oktober 2017.
  64. https://www.mountvernon.org/george-washington/slavery/ten-facts-about-washington-slavery
  65. Detlef Suhr: Schicksal. Wenn Krankheiten Geschichte schreiben. Wagner, Gelnhausen 2007, S. 94; Joan R. Callahan: Emerging Biological Threats: A Reference Guide. Greenwood Press, Santa Barbara 2010, S. 21; zur Rolle der Malaria für die Kriegsführung der Neuzeit: Jack Edward McCallum: Military medicine: from ancient times to the 21st century. Abc-Clio, Santa Barbara 2007, S. 197.
  66. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 331.
  67. William R. Denslow, Harry S. Truman: 10,000 Famous Freemasons from K to Z. ISBN 1-4179-7579-2.
  68. W. Adrion, W. Albrecht: Die Krankheiten der Luftwege und der Mundhöhle: Dritter Teil Akute und Chronische Entƶündungen der Mundhöhle, des Rachens, Kehlkopfs, der Luft – Röhre und der Bronchien · Verletƶungen Fremdkörper · Verengerungen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-94534-2, S. 317 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  69. Vibul V Vadakan, The Asphyxiating and Exsanguinating Death of President George Washington, The Permanente Journal, Frühjahr 2004, Band 8 Nr. 2. Abgerufen am 22. Oktober 2017.
  70. Tobias Lear Tells the Tale of Washington's Death, Mount Vernon. Abgerufen am 22. Oktober 2017.
  71. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 331–333.
  72. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 325.
  73. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 322.
  74. Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. S. 327.
  75. Zitiert nach: Joseph Nathan Kane: Facts about The Presidents. A Compilation of Biographical and Historical Information. 4. Auflage. New York 1981, S. 16.
  76. Zitiert nach: America. Great Crisis in Our History. Told by its Makers. Bd. IV. Chicago 1925, S. 263.
  77. Vgl. hierzu: DiClerico, Uslauer: Few are chosen. Problems in Presidential Selections. 1984, S. 186 ff.
  78. Public Law 94-479 of January 19, 1976 to provide for the appointment of George Washington to the grade of General of the Armies of the United States
  79. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  80. https://www.berlinerverlagsbuchhandel.de/george-washington-abschiedsrede-farewell-adress
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