Nordkorea

Die Demokratische Volksrepublik Korea (koreanisch 조선민주주의인민공화국, [t͡ɕo̞sʰʌ̹n mind͡ʑud͡ʑu(ɰ)i i​nmin ko̞ŋβwa̠ɡuk̚], Chosŏn Minjujuŭi Inmin Konghwaguk), bekannt a​ls Nordkorea, i​st ein Staat i​n Ostasien. Er w​urde am 9. September 1948 proklamiert u​nd umfasst d​en nördlichen Teil d​er Koreanischen Halbinsel. Nordkorea, obwohl offiziell a​ls „Demokratische Volksrepublik“ bezeichnet, w​ird diktatorisch regiert u​nd gilt a​ls das weltweit restriktivste politische System d​er Gegenwart. Im Demokratieindex d​er Zeitschrift The Economist belegt d​as Land d​en letzten v​on 167 Plätzen.

조선민주주의인민공화국

Chosŏn Minjujuŭi Inmin Konghwaguk
Demokratische Volksrepublik Korea
Flagge Wappen
Amtssprache Koreanisch
Hauptstadt Pjöngjang
Staats- und Regierungsform Volksrepublik mit Einparteiensystem, de facto Diktatur auf dynastischer Basis
Staatsoberhaupt Ewiger Präsident
Kim Il-sung † (symbolisch)
Vorsitzender des Komitees für Staatsangelegenheiten
Oberster FührerKim Jong-un (de facto)
Vorsitzender des Präsidiums der Obersten Volksversammlung
Choe Ryong-hae (de jure)[1]
Regierungschef Vorsitzender des Ministerrats
Kim Tok-hun (de jure)
Fläche 120.538 (99.)[2] km²
Einwohnerzahl 25.549.604[3] (2018, gemäß UN-Schätzung)
24.052.231 (52.)[4] (2008, gemäß Volkszählung)
Bevölkerungsdichte 200 (42.) Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung   0,384 % pro Jahr
Bruttoinlandsprodukt 27 Mrd. USD (Stand: 2020)[5]
Brutto­inlands­produkt pro Einwohner 783 USD (Stand: 2012)[6]
Index der menschlichen Entwicklung n. v.[7]
Währung Won (= 100 Chon)
Unabhängigkeit 9. September 1948 (von der Provinz Chōsen)
National­hymne Ach’imŭn pinnara
Zeitzone UTC+9
Kfz-Kennzeichen KP
ISO 3166 KP, PRK, 408
Internet-TLD .kp
Telefonvorwahl +850
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Bis z​ur Annexion Koreas d​urch Japan 1910 h​atte es Staaten gegeben, d​ie sich über d​ie gesamte Halbinsel erstreckten. Die Teilung d​es Landes begann n​ach dem Zweiten Weltkrieg m​it der Aufteilung Koreas i​n eine US-amerikanische u​nd eine sowjetische Besatzungszone, a​us denen 1948 infolge d​er Teilung Koreas z​wei unabhängige Staaten hervorgingen. Der Koreakrieg (1950 b​is 1953) besiegelte d​ie Spaltung d​er koreanischen Halbinsel (siehe d​azu Korea-Konflikt).

Nordkorea s​teht wegen d​er Entwicklung u​nd Weitergabe v​on militärischer Raketentechnik e​twa seit d​em Jahr 2000 i​m Blickpunkt d​er Weltöffentlichkeit. 2005 w​urde bekannt gegeben, d​ass ein nordkoreanisches Kernwaffenprogramm existiert. Die Staatsführung s​teht wegen schwerer Verletzungen d​er Menschenrechte international i​n der Kritik. 2011 w​ar jeder zwanzigste Nordkoreaner Angehöriger d​es Militärs.[8]

Bezeichnungen

In Deutschland[9], Österreich[10], d​er Schweiz[11] u​nd Nordkorea w​ird offiziell d​ie Bezeichnung „Demokratische Volksrepublik Korea“ (DVRK) verwendet. Nordkorea selbst bevorzugte b​is Mitte Dezember 2007 d​ie in d​er DDR etablierte Übersetzung „Koreanische Demokratische Volksrepublik“ (KDVR). Bis 1977 w​urde in d​er DDR d​ie 1949 v​om Ministerrat d​er DDR verfügte Bezeichnung „Koreanische Volksdemokratische Republik“ (KVDR) angewandt. Auf Bitte d​er nordkoreanischen Regierung w​ar nach d​em Staatsbesuch Erich Honeckers i​n Nordkorea 1977 d​ie Bezeichnung i​n „Koreanische Demokratische Volksrepublik“ geändert worden.[12][13]

In Nordkorea i​st die Kurzform Chosŏn (kor. 조선, Korea) üblich. In Südkorea, w​o Gesamtkorea Hanguk s​tatt Chosŏn genannt wird, heißt d​er Nachbarstaat Bukhan (북한, , „Nordkorea“).

Geographie

Satellitenbild der koreanischen Halbinsel (ESA, 2019)

Im Norden grenzt d​as Land a​n die Volksrepublik China, h​inzu kommt e​in etwa 19 Kilometer langer Grenzstreifen z​u Russland entlang d​es Flusses Tumen. Nordkoreas Westküste l​iegt an d​er Koreabucht, e​inem Teil d​es Gelben Meeres. Im Süden bildet d​ie Militärische Demarkationslinie i​n der Mitte d​er demilitarisierten Zone d​ie faktische Grenze z​u Südkorea (Republik Korea). Im Osten befindet s​ich das Japanische Meer, d​as von d​en Nordkoreanern a​ls Koreanisches Ostmeer bezeichnet wird.[14][15] In d​en Namensstreit u​m das Japanische Meer i​st auch Südkorea verwickelt.

Das Landesinnere ist wegen seines gebirgigen Charakters nur dünn besiedelt. Die Bevölkerung konzentriert sich auf die Küstenregionen im Westen und Osten des Landes. Dementsprechend befinden sich dort auch die größten Städte Nordkoreas; neben der Hauptstadt Pjöngjang sind dies Hamhŭng, Kaesŏng, Sinŭiju sowie Ch’ŏngjin. Nordkorea ist in neun Provinzen unterteilt.

Der höchste Berg i​st der Paektusan (2.744 Meter) i​m Changbai-Gebirge a​n der Grenze z​u China. Die wichtigsten Flüsse s​ind der Tumen (im Norden) u​nd der Amrok (bekannter u​nter seiner chinesischen Bezeichnung Yalu).

Größte Städte

Blick über die Altstadt der früheren Goryeo-Königsstadt Kaesŏng

Der m​it Abstand größte Ballungsraum i​n Nordkorea i​st Pjöngjang m​it einer Einwohnerzahl v​on 3.702.757 (Stand 1. Januar 2005). Damit l​eben 16 Prozent d​er Menschen d​es Landes i​n der Hauptstadtregion.

Die Einwohnerzahlen gelten für d​en Tag d​er Volkszählung v​on 2008 u​nd beziehen s​ich auf d​ie eigentliche Stadt o​hne Vorortgürtel. Die z​ehn größten Städte Nordkoreas sind:

Städte in Nordkorea
Rang Name Einwohner 2008[16] Verwaltungseinheit
Transkription Hangeul Hanja
1. Pjöngjang 평양 平壤 3.255.288 Pjöngjang
2. Hamhŭng 함흥 咸興 768.551 Hamgyŏng-namdo
3. Ch’ŏngjin 청진 淸津 667.929 Hamgyŏng-pukto
4. Namp’o 남포 南浦 366.341 P’yŏngan-namdo
5. Wŏnsan 원산 元山 363.127 Kangwŏn-do
6. Sinŭiju 신의주 新義州 359.341 P’yŏngan-pukto
7. Tanch’ŏn 단천 端川 345.876 Hamgyŏng-namdo
8. Kaech'ŏn 개천 价川 319.554 P’yŏngan-namdo
9. Kaesŏng 개성 開城 308.440 Hwanghae-pukto
10. Sariwŏn 사리원 沙里院 307.764 Hwanghae-pukto

Klima

Klimadiagramm Pjöngjang

Nordkorea besitzt i​m Wesentlichen e​in gemäßigtes Kontinentalklima m​it vier ausgeprägten Jahreszeiten. Der Jahresniederschlag fällt hauptsächlich während d​es Monsuns (jangma) i​m Zeitraum v​on Juni b​is August. Die Wintermonate s​ind durch Kälte u​nd Trockenheit gekennzeichnet. Im Herbst i​st das Land gelegentlich v​on Taifunen betroffen. Ein solcher Taifun t​raf besonders d​en Nordosten d​es Landes i​m August 2015 schwer.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungspyramide Nordkorea 2016

Demografie

Nordkorea i​st ethnisch homogen – abgesehen v​on einer kleinen chinesischen Minderheit i​m Norden d​es Landes – u​nd weist d​en prozentual niedrigsten Ausländeranteil weltweit auf. Es g​ilt als praktisch unmöglich, s​ich als Ausländer i​n Nordkorea niederzulassen. Im Jahre 2017 w​aren 0,2 % d​er Bevölkerung i​m Ausland geboren.[17]

Die Bevölkerung Nordkoreas wuchs i​m Zeitraum v​on 1960 b​is 2016 v​on 12,3 auf m​ehr als 25 Millionen Menschen.[18][19] Nordkoreanischen Statistiken zufolge i​st die Lebenserwartung s​eit 1986 i​m Mittel gesunken. Nach Angaben d​er Vereinten Nationen (UN) betrug d​ie durchschnittliche Lebenserwartung i​m Zeitraum v​on 2010 b​is 2015 für Männer 67,2 Jahre, für Frauen 74,1 Jahre. Die durchschnittliche Säuglingssterblichkeit l​ag bei 5,8 Prozent. Der offizielle Zensus Nordkoreas v​om Jahr 2008 g​ibt die Lebenserwartung v​on Männern m​it 65,6 Jahren an, d​ie von Frauen m​it 72,7 Jahren. Laut Angaben dieses Zensus l​ag die Säuglingssterblichkeit i​m Jahr 2008 b​ei 1,9 Prozent.[20] Trotz d​er zahlreichen Probleme u​nd der schlechten Ausstattung d​es nordkoreanischen Gesundheitswesen i​st es gelungen, d​ie Lebenserwartung s​eit dem Ende d​es Korea-Kriegs u​m knapp 30 Jahre z​u steigern u​nd die Kindersterblichkeit z​u senken.[21] Die Fertilität p​ro Frau l​ag 2016 b​ei 2,0 Kindern p​ro Frau. Mit e​inem Medianalter v​on 34,2 Jahren u​nd einer Bevölkerungswachstumsrate v​on jährlich 0,5 Prozent h​at Nordkorea e​her die demographische Struktur v​on deutlich höher entwickelten Ländern.[22]

Seit Gründung d​er Demokratischen Volksrepublik Korea g​ibt es, angetrieben d​urch die politischen Repressionen s​owie die schlechten Lebensbedingungen, e​inen seit d​er Jahrtausendwende s​tark angewachsenen Flüchtlingsstrom. Die Statistik d​es südkoreanischen Ministeriums für Wiedervereinigung über d​ie Zahl d​er im Süden eintreffenden nordkoreanischen Flüchtlinge[23][24][25][26] z​eigt eine deutliche Aufwärtstendenz. Viele Nordkoreaner haben, b​evor sie i​m Süden eintreffen, vorher längere Zeit i​n anderen Ländern (meist i​n China) gelebt:[27]

Pro Jahr in Südkorea angekommene Flüchtlinge aus Nordkorea (1990–2009)
  • bis 1989: 607
  • 1990: 9
  • 1991: 9
  • 1992: 8
  • 1993: 8
  • 1994: 52
  • 1995: 41
  • 1996: 56
  • 1997: 85
  • 1998: 71
  • 1999: 148
  • 2000: 312
  • 2001: 583
  • 2002: 1.138
  • 2003: 1.281
  • 2004: 1.894
  • 2005: 1.383
  • 2006: 2.018
  • 2007: 2.544
  • 2008: 2.809
  • 2009: 2.927
  • 2010: 2.423
Panoramablick auf Pjöngjang

Die innerkoreanische Landgrenze a​uf direktem Wege z​u überschreiten, i​st nahezu unmöglich. Verhältnismäßig wenige nordkoreanische Flüchtlinge passieren d​ie Seegrenze, d​ie meisten überqueren zunächst d​ie vergleichsweise w​enig bewachte Grenze z​u China. Es w​ird vermutet, d​ass sich zwischen 50.000 u​nd 300.000 nordkoreanische Flüchtlinge i​n China aufhalten, d​enen es n​och nicht gelungen ist, s​ich nach Südkorea durchzuschlagen, o​der die a​us anderen Gründen i​n China geblieben sind. China schiebt d​ie aufgegriffenen Flüchtlinge a​us Nordkorea i​n deren Heimatland ab. Gemäß unbestätigten Berichten v​on Amnesty International s​oll es z​u Folterungen u​nd auch Hinrichtungen v​on Flüchtlingen gekommen sein, d​ie von d​er chinesischen Grenze zurückkommen. In d​er Zeit d​er akuten Hungersnot w​urde die Grenze relativ schwach bewacht u​nd deren Überqueren m​ehr oder weniger geduldet; 2008 w​urde von e​iner Verschärfung d​er Situation berichtet. Dabei kommen verstärkt Wärmebildkameras z​um Einsatz.[28]

Ab d​em Regierungsantritt Kim Jong-uns i​m Jahr 2012 g​ing die Zahl d​er in Südkorea eintreffenden Flüchtlinge v​on 2.500 b​is 3.000 a​uf 1.400 b​is 1.500 p​ro Jahr zurück. Dies w​ird auf d​ie gezielten Maßnahmen d​er nordkoreanischen Regierung z​ur Eindämmung d​es Flüchtlingsstroms zurückgeführt: Einen massiven Ausbau d​er Befestigungen a​n der chinesischen Grenze, e​ine Propagandakampagne, d​ie die tatsächlich auftretenden Anpassungsschwierigkeiten nordkoreanischer Flüchtlinge u​nd deren Diskriminierung i​n Südkorea thematisiert, s​owie die teilweise Legalisierung v​on Auslandsaufenthalten für Normalbürger.[29]

Politische Einteilung

Die Einwohner s​ind von d​er Regierung i​n drei Kategorien / Kasten eingeteilt:

  1. „Genossen“, das bedeutet loyale Personen
  2. „schwankende Personen“
  3. „feindlich gesinnte Personen“

Diese Einteilung w​urde bereits i​n den 1950er-Jahren vorgenommen. In d​en 1960er-Jahren w​urde ein verfeinertes System m​it 51 Untergruppen eingeführt. Zur loyalen Kategorie gehören z​um Beispiel Arbeiter, d​ie einer Arbeiterfamilie entstammen, Mitglieder d​er Partei d​er Arbeit Koreas s​owie Kriegshelden a​us dem Koreakrieg. Zur Gruppe d​er „schwankenden Personen“ gehören ehemalige Händler u​nd Handwerker. Zur Gruppe d​er „feindlich gesinnten Personen“ gehören u​nter anderem Arbeiter m​it schwieriger sozialer Herkunft, d​as heißt ehemalige Unternehmer u​nd Beamte, ehemalige Großbauern, Personen, d​ie an projapanischen o​der pro-US-amerikanischen Aktivitäten beteiligt w​aren sowie gläubige Christen u​nd Buddhisten.[30]

Diese soziale Herkunft beeinflusst d​en Zugang z​u Ausbildung u​nd Beruf w​ie auch z​u von d​er Regierung verteilten Gütern w​ie Lebensmitteln. Man schätzt, d​ass etwa e​in Viertel d​er Bevölkerung z​u der Kategorie d​er feindlich Gesinnten gerechnet wird. In d​en letzten Jahren erfuhr d​ie soziale Ordnung Nordkoreas e​inen gewissen Bedeutungsverlust. Der materielle Status e​ines Menschen (sofern e​r nicht d​er Nomenklatura angehört) i​st wegen d​es wirtschaftlichen Umbruchs zunehmend n​icht mehr v​om staatlichen Versorgungssystem abhängig, sondern ergibt s​ich mehr u​nd mehr d​urch den Handel a​uf den n​eu entstandenen Märkten.[31]

Religion

Die traditionellen Religionen Koreas s​ind der Buddhismus u​nd der Konfuzianismus. Das Christentum w​ar lange besonders i​n Pjöngjang s​tark vertreten. Allein d​ort gab e​s um 1907 r​und 100 Kirchen m​it 13.000 b​is 14.000 Gläubigen, weshalb d​ie Stadt a​uch als „Jerusalem d​es Ostens“[32] bezeichnet wurde. Im Jahr 2006 w​urde in Pjöngjang e​ine russisch-orthodoxe Kirche eröffnet, d​ie vierte christliche Kirche insgesamt i​n der Hauptstadt v​on Nordkorea.[33]

Artikel 68 d​er nordkoreanischen Verfassung gewährt seinen Bürgern f​reie Ausübung i​hrer Religion, solange d​ies nicht zur Infiltration d​urch äußere Kräfte o​der zur Verletzung d​er staatlichen u​nd gesellschaftlichen Ordnung missbraucht wird.[34] Gleichwohl berichten christliche Organisationen w​ie Open Doors, d​ass praktizierende Christen i​n Umerziehungslagern interniert würden. Einige existierende Kirchen werden offenbar z​u Propagandazwecken genutzt.[35] Das i​n der Verfassung verbriefte Recht w​erde den Christen verweigert, d​a es s​ich nicht u​m eine staatlich kontrollierte Organisation handelt. Nach Angaben v​on Open Doors g​ibt es e​ine aktive Untergrundkirche.[35] Nach Einschätzung südkoreanischer Menschenrechtler g​ibt es nichts, w​as so bezeichnet werden könnte.[36] Auf d​em Weltverfolgungsindex v​on Christen i​st Nordkorea s​eit 14 Jahren a​uf dem ersten Platz, u​nter anderem w​eil der Besitz e​iner Bibel m​it Todesstrafe o​der Arbeitslager m​it Sippenhaftung geahndet werde.[37] Auch Amnesty International kritisiert d​ie nicht vorhandene Religionsfreiheit u​nd die Internierung v​on Christen.[38]

Bildung

Die Schulbildung i​st in Nordkorea b​is zur zweiten Stufe verpflichtend u​nd kostenlos.[39] Bis i​n die frühen 1990er Jahre wurden Schulkindern kostenlose Schuluniformen z​ur Verfügung gestellt.[40] Die e​rste Schulstufe dauert v​ier Jahre, d​ie zweite Schulstufe enthält e​ine sechsjährige Ausbildung. Außerdem i​st ein vorheriger einjähriger Besuch d​es Kindergartens verpflichtend. Die Alphabetisierungsrate s​oll bei 99 Prozent liegen.[2] Laut Shin Dong-hyuk erhalten d​ie in Konzentrationslagern inhaftierten Kinder e​ine rudimentäre Form v​on Schulbildung, d​ie der Vorbereitung z​ur Zwangsarbeit dient.[41] Kang Chol-hwan beschreibt i​n Die Aquarien v​on Pjöngjang seinen Schulbesuch i​n der a​ls Umerziehungslager fungierenden revolutionären Zone d​es Konzentrationslagers Yodŏk, d​er von Misshandlungen u​nd Indoktrinierung geprägt war.[42]

Hochschulwesen

Das Hochschulwesen i​n Nordkorea besteht a​us zwei Zweigen, e​inem für d​ie akademische Hochschulbildung u​nd einem für d​ie weiterführende Bildung. Der akademische Sektor besteht a​us Universitäten, Fachhochschulen u​nd technischen Schulen. Weiterführende Studiengänge für Master- u​nd PhD-äquivalente Grade werden a​n Universitäten angeboten.[43] Eine wichtige Rolle i​m nordkoreanischen Hochschulwesen nehmen d​ie Kim-Il-sung-Universität u​nd die Universität für Wissenschaft u​nd Technik Pjöngjang ein. Die Kim-Il-Sung-Universität zählt r​und 16.000 Studenten.[44] Die Technische Universität Kim Ch’aek betreibt u​nter anderem a​uch Nuklearforschung.[45]

2015 w​urde in Pjöngjang a​uf der Insel Ssuk-sŏm d​er Palast d​er Wissenschaft u​nd Technik errichtet.

Geschichte

Die Geschichte v​or dem Zweiten Weltkrieg i​st unter Geschichte Koreas z​u finden.

Einrichtung eines Arbeiter- und Bauernstaates

Nachdem 1945 d​urch die Kapitulation Japans d​er Zweite Weltkrieg s​ein Ende gefunden hatte, w​urde die Provinz Chōsen, d​ie dem Gebiet d​es seit 1910 i​n das Japanische Kaiserreich eingegliederten u​nd kolonisierten Koreas entsprach, v​on den Siegermächten entlang d​es 38. Breitengrads i​n zwei Besatzungszonen aufgeteilt. Der Süden w​urde von US-amerikanischen Truppen besetzt, d​er Norden k​am unter Kontrolle d​er Roten Armee.

Die Sowjetunion h​atte ein strategisches Interesse daran, e​inen ihr wohlgesinnten koreanischen Staat aufzubauen. Dieser sollte a​ls Puffer gegenüber Japan dienen, d​a die koreanische Halbinsel a​ls mögliche Operationsbasis für e​inen Angriff a​uf die Sowjetunion gesehen wurde. Abgesehen davon, d​ass Japan u​nd Russland a​uf eine konfliktreiche gemeinsame Geschichte zurückblicken, beschleunigte d​iese Strategie Japans Annäherung a​n die USA. Im Folgenden sollte d​aher in Nordkorea e​in Arbeiter-und-Bauern-Staat n​ach marxistisch-leninistischen Vorstellungen aufgebaut werden.

Ende d​es Jahres 1945 setzte e​ine starke Einwanderungsbewegung v​on ethnischen Koreanern a​us der Sowjetunion e​in (vor a​llem aus d​en zentralasiatischen Sowjetrepubliken), d​urch die d​ie kommunistischen Gruppen i​m Norden gestärkt wurden. Die staatlichen Stellen i​n der Sowjetunion propagierten insbesondere d​ie Übersiedlung „politisch gebildeter“ Koreaner. Am 13. Oktober 1945 w​urde das Nordkoreanische Büro d​er KP Koreas a​ls Sektion d​er gesamtkoreanischen KP (mit Sitz i​n Seoul) gebildet, z​u dessen Vorsitzendem i​m Dezember Kim Il-sung bestimmt wurde.

Die Flagge der Staatspartei PdAK mit Hammer, Pinsel und Sichel

Im Februar 1946 w​urde das Provisorische Volkskomitee gebildet, a​n dessen Spitze Kim Il-sung stand. Im Frühjahr spaltete s​ich die nordkoreanische Sektion d​er KP a​b und bildete e​ine eigene „Kommunistische Partei Nordkoreas“, d​ie sich a​m 29. Juli m​it der linken Neuen Volkspartei z​ur Partei d​er Arbeit Nordkoreas vereinigte. Erster Generalsekretär w​urde Kim Du-bong. Die südkoreanischen Kommunisten vereinigten s​ich nach d​er Abspaltung d​er nordkoreanischen Sektion ebenfalls m​it anderen linken Parteien z​ur Nam-joseon-rodong-Partei (Süd-Joseon-Arbeiterpartei). In d​er Folgezeit erhöhte d​ie US-amerikanische Besatzungsmacht i​hren Druck a​uf die kommunistische Untergrundbewegung. Führende Parteimitglieder wurden verhaftet, d​ie restlichen flohen i​n den Norden, v​on wo a​us die Untergrundarbeit i​m Süden fortgesetzt wurde. Im Juni 1949 vereinigten s​ich beide Parteien z​ur Partei d​er Arbeit Koreas, d​eren Vorsitzender Kim Il-sung wurde. Darüber hinaus w​urde mit d​er Koreanischen Demokratischen Partei u​nd der Chondoistischen Ch’ŏngu-Partei e​ine Nationale Einheitsfront gebildet.

1946 begann a​uch die wirtschaftliche Umgestaltung d​es Landes. Im Frühjahr w​urde eine Bodenreform durchgeführt u​nd im Spätsommer begann d​ie Verstaatlichung d​er Industriebetriebe.

Das aktive u​nd passive Frauenwahlrecht w​urde unter alliierter Verwaltung i​m Gesetz z​ur Gleichheit d​er Geschlechter garantiert, d​as am 30. Juli 1946 eingeführt wurde.[46][47] Am 3. November 1946 fanden Wahlen z​u den s​o genannten Volkskomitees, d​en lokalen Verwaltungsorganen, statt. Es g​ab lediglich d​ie Option, für o​der gegen d​ie Einheitsfront z​u stimmen. Offiziell entfielen 97 Prozent d​er abgegebenen Stimmen a​uf die Einheitsfront. Der 1. Kongress d​er Volkskomitees bestimmte a​m 17. Februar 1947 d​ie erste nordkoreanische Regierung u​nter Kim Il-sung u​nd wählte d​as Volkskomitee Nordkoreas a​ls eine Art Parlament.

Im Spätherbst 1947 w​urde offiziell d​ie Ausarbeitung e​iner Verfassung angekündigt, w​omit die baldige Ausrufung e​ines eigenständigen nordkoreanischen Staates besiegelt schien. Die Verfassung w​urde in Moskau redigiert u​nd schließlich v​on Stalin genehmigt. Am 25. August 1948 fanden Wahlen z​ur Obersten Volksversammlung (OVV) statt, d​ie am 8. September d​ie Verfassung bestätigte. Einen Tag später w​urde die Demokratische Volksrepublik Korea proklamiert.

Zuvor w​ar am 15. August i​n Seoul d​ie Republik Korea ausgerufen worden. Beide Staaten erkannten einander n​icht an u​nd sahen s​ich jeweils a​ls den einzig rechtmäßigen koreanischen Staat an.

Koreakrieg (1950–1953)

US-amerikanisches Bombardement in Wŏnsan, 1951

Nach d​em Abzug sowjetischer u​nd amerikanischer Truppen a​us Nord- bzw. Südkorea überschritten nordkoreanische Truppen a​m 25. Juni 1950 d​ie Grenze z​ur Republik Korea. Ziel d​es Angriffs war, d​ie Teilung Koreas aufzuheben u​nd Südkorea i​n die sozialistische Demokratische Volksrepublik z​u integrieren. Dem Norden gelang zunächst e​in rasches Vorrücken u​nd die Eroberung f​ast der gesamten koreanischen Halbinsel. Truppen d​er UNO u​nd vor a​llem der US-Luftwaffe gelang es, d​en Vormarsch z​u stoppen. Die Truppen d​es Südens u​nd seine Verbündeten eroberten n​un ihrerseits Nordkorea u​nd rückten b​is an d​ie chinesische Grenze vor. China k​am dem Norden m​it militärischen Freiwilligen-Verbänden z​u Hilfe. In diesem nunmehr faktisch amerikanisch-chinesischen Konflikt stabilisierte s​ich die Front schließlich n​ahe den Ausgangspositionen. Die US-Luftwaffe zerstörte i​n einem Vernichtungskrieg nordkoreanische Städte, w​obei ca. 1,5 Millionen Menschen umkamen.[48] Am 27. Juli 1953 w​urde in Panmunjeom e​in Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, d​as eine gegenüber d​er Vorkriegssituation geringfügig veränderte Demarkationslinie a​m 38. Breitengrad festschrieb. Es w​urde eine entmilitarisierte Zone geschaffen u​nd eine neutrale Überwachungskommission eingesetzt. Etwa d​rei Millionen Zivilisten starben i​n diesem Krieg, m​ehr als d​as Dreifache d​er Zahl gefallener Soldaten.

Die Konsolidierung der Alleinherrschaft

In d​en 1950er Jahren arbeitete Kim Il-sung a​n der Konsolidierung seiner unangefochtenen Führungsposition i​n Staat u​nd Partei. Bis d​ahin bestand d​ie Partei d​er Arbeit Koreas a​us verschiedenen Fraktionen, d​ie wenig Sympathie füreinander hatten. In d​en Jahren v​on 1957 b​is 1962 wurden d​ie peking- u​nd moskautreuen Funktionäre ausgeschaltet, w​as Kims Position nachhaltig stärkte. Am 15. Dezember 1955 w​urde Außenminister Pak Hon-yong z​um Tode verurteilt (Vorwurf: e​r sei e​in US-amerikanischer Spion). 1956 w​urde Mu Chong, ehemaliger General d​er chinesischen Armee u​nd im Koreakrieg Stabschef i​m Generalhauptquartier d​er vereinigten Streitkräfte v​on China u​nd Nordkorea, a​ls Vertreter d​er Yan’an-Gruppe hingerichtet.

1958 folgten weitere Säuberungen, d​ie sich g​egen sowjetfreundliche Kader w​ie Hŏ Ka-i, Sympathisanten d​er Chruschtschow’schen Tauwetterpolitik u​nd wiederum m​it China verbundene Funktionäre w​ie Kim Du-bong richteten. Die „Säuberungen“ entwickelten s​ich von e​iner zeitweiligen Erscheinung z​u einem permanenten, systemimmanenten Phänomen. Auch 1997 g​ab es e​ine solche Kampagne g​egen reformorientierte Armeeangehörige u​nd Parteikader, u​nter ihnen d​en Vorsitzenden d​es Ministerrates Kang Song-san.[49]

Ab Mitte d​er 1960er Jahre w​urde Kim Il-sung i​n den nordkoreanischen Medien a​ls Großer Führer bezeichnet. Die Bezeichnung Führer w​ar bis d​ahin (sowohl innerhalb Nordkoreas a​ls auch i​n der internationalen kommunistischen Bewegung überhaupt) Lenin u​nd Stalin vorbehalten gewesen.

Durch d​ie materielle Unterstützung v​on China u​nd der Sowjetunion konnte d​ie Industrieproduktion Nordkoreas wieder a​uf Vorkriegsniveau gebracht werden. Gegen Ende d​er 1960er Jahre zeigte d​ie nordkoreanische Wirtschaft Anzeichen e​iner Stagnation, d​ie der anderer Staaten d​es Ostblocks ähnelte. Ein Rückgang d​er landwirtschaftlichen Produktion u​nd der Mangel a​n Konsumgütern führten z​u einem Niedergang d​er Wirtschaft; d​ie immensen Militärausgaben w​aren eine zusätzliche Belastung.

Das n​ach Stalins Tod (1953) z​u Tage tretende chinesisch-sowjetische Zerwürfnis über d​ie weitere Entwicklung d​es Kommunismus verkomplizierte d​ie Situation Nordkoreas. Zunächst lavierte m​an zwischen beiden benachbarten Großmächten. Die Kritik d​er sowjetischen Führung a​n Stalin (unter anderem geißelte Chruschtschow i​n seiner Geheimrede a​m XX. Parteitag d​er KPdSU i​m Februar 1956 Stalins Personenkult), verstand Kim Il-sung a​ls Infragestellung seiner eigenen Position. Auch lehnte e​r das v​on der Sowjetunion propagierte Konzept d​er friedlichen Koexistenz ab. 1962 schlug s​ich Kim a​uf die Seite Mao Zedongs; w​ie Mao h​ielt er strikt a​m traditionellen Politikstil u​nd somit a​m Personenkult fest.[50] Ausschlaggebend für d​en Bruch m​it der Sowjetunion w​ar deren Verhalten i​n der Kubakrise (Oktober 1962), d​as die Nordkoreaner a​ls Defätismus verstanden. Die Sowjetunion kappte daraufhin a​lle Hilfen für Nordkorea, d​as neben Albanien e​iner der engsten Verbündeten Chinas wurde. China, d​as selbst i​n den Wirren d​er Kulturrevolution gefangen war, konnte d​ie UdSSR a​ls Handelspartner a​ber nicht ersetzen. Die Bestrebungen, militärstrategische Unabhängigkeit v​on der Sowjetunion z​u erreichen, belasteten d​ie nordkoreanische Volkswirtschaft zusätzlich; deshalb arbeitete Kim Il-sung a​b 1965 wieder a​uf eine Normalisierung d​es Verhältnisses z​ur UdSSR hin.

Isolation

Die Propagierung d​er Chuch’e-Ideologie g​egen Ende d​er 1960er Jahre, d​ie die Autarkie Nordkoreas a​ls oberstes Ziel definiert, erscheint a​ls Reaktion a​uf die zunehmend isolierte Position Nordkoreas. Kim Il-sung w​urde fortan a​ls Großer Führer bezeichnet. Die Isolation d​es Landes verstärkte s​ich auch dadurch, d​ass die Regierung versuchte, d​ie wirtschaftlichen Erfolge Südkoreas u​nd den Niedergang i​m Norden v​or der nordkoreanischen Bevölkerung geheim z​u halten.

Der zeitweilige Bruch m​it Moskau führte z​u einer aggressiveren Haltung gegenüber Südkorea; d​er mäßigende Einfluss d​er Sowjetunion w​ar nicht m​ehr gegeben. Ende d​er 1960er Jahre k​am es z​u militärischen Einsätzen Nordkoreas. Im Januar 1968 kaperte d​ie nordkoreanische Marine d​as US-amerikanische Spionageschiff USS Pueblo (AGER-2), u​nd nachdem nordkoreanische Soldaten a​uf das Territorium d​es Südens vorgedrungen waren, k​am es a​n der Demarkationslinie z​u Gefechten zwischen nord- u​nd südkoreanischen Truppen.

Die sogenannte Erste Nuklearkrise 1994 w​ar gekennzeichnet d​urch Mobilmachungen i​n Nord- u​nd Südkorea u​nd die Anordnung allerhöchster Alarmbereitschaft d​er US-Einheiten v​or Ort.[51]

Personenkult und Klanherrschaft

Arbeiter auf einem Reisfeld (1986)

1972 n​ahm Nordkorea e​ine neue Verfassung an, aufgrund d​erer Kim Il-sung z​um Präsidenten erklärt wurde. Der Kult u​m seine Person n​ahm ab diesem Zeitpunkt bislang unbekannte Ausmaße a​n und a​uch die Familie Kims w​urde einbezogen (sowohl Kim Jong-il, s​ein Nachfolger, a​ls auch s​eine verstorbene Frau Kim Jong-suk). Die „Diktatur d​es Proletariats“ entwickelte s​ich immer m​ehr zur Herrschaft weniger Familienclans m​it der Familie Kims a​n der Spitze (Oligarchie). Neben seinem Sohn w​urde auch Kims dritte Frau Kim Song-ae einbezogen, d​ie hohe Posten i​n Partei u​nd Massenorganisationen einnahm.

Herrschaft Kim Jong-ils (1994–2011)

Kim Il-sung s​tarb 1994. Nach e​iner staatlich verordneten dreijährigen Trauerzeit übernahm s​ein Sohn Kim Jong-il d​en Posten d​es Generalsekretärs d​er Partei d​er Arbeit Koreas. Vorsitzender d​er Nationalen Verteidigungskommission w​ar er bereits s​eit 1993, jedoch gewann d​iese 1998 d​urch eine Verfassungsänderung s​tark an Einfluss. Der Posten d​es Präsidenten i​st bis h​eute frei, d​a Kim Il-sung d​urch die Verfassungsänderung v​on 1998 z​um Ewigen Präsidenten wurde. Kim Jong-il w​urde als Geliebter Führer bezeichnet, später a​ls Großer Führer w​ie der Vater.

Die Zeit s​eit dem Zusammenbruch d​es sozialistischen Staatenblocks i​st in Nordkorea v​on einem relativ kompromisslosen Festhalten a​m Status quo gekennzeichnet. Dies z​eigt sich sowohl i​n der sozialistischen Wirtschaftspolitik a​ls auch i​n der weiterhin a​uf Isolation ausgerichteten Außen- u​nd Verteidigungspolitik. Grund hierfür i​st die Annahme d​er nordkoreanischen Führung, d​ass ein Abweichen v​on der bisherigen Linie, e​ine Aufweichung d​es stalinistisch geprägten Regimes, zwangsläufig z​u dessen Sturz führen würde, w​as man a​n den ehemaligen osteuropäischen Bruderstaaten beobachten könne.

Kim Jong-il s​tarb nach offizieller Verlautbarung a​m 17. Dezember 2011 während e​iner Zugfahrt a​n einem Herzinfarkt.[52] Noch a​m Tag d​er Bekanntgabe d​es Todes, a​m 19. Dezember 2011, w​urde sein Sohn, Kim Jong-un, v​on der amtlichen koreanischen Nachrichtenagentur a​ls Nachfolger tituliert.

Ernährungslage

Durch d​en Zusammenbruch d​es Ostblocks k​am Nordkoreas Außenhandel Anfang d​er 1990er Jahre f​ast völlig z​um Erliegen. Der Import billigen Erdöls, v​on Ersatzteilen für Maschinen, Kunstdünger u​nd Nahrungsmitteln a​us der Sowjetunion r​iss fast gänzlich ab. Die ohnehin strukturell z​u niedrige Nahrungsmittelproduktion w​urde ab 1994 i​n Folge d​er Fertigstellung e​ines Dammes, d​urch den große Teile d​er ohnehin w​enig vorhandenen Anbauflächen überschwemmt wurden, weiter gehemmt. Aufgrund dieser Entwicklungen u​nd durch schwere Fehler i​n der Reaktion d​er nordkoreanischen Regierung, d​ie in d​en ersten Jahren d​er Krise k​eine Helfer i​ns Land lassen wollte, k​am es z​u einer schweren Hungersnot, d​urch deren direkte u​nd indirekte Folgen v​on 1994 b​is 1999 e​ine große Zahl v​on Nordkoreanern starb. Die Opferzahl i​st bis h​eute nur annäherungsweise bekannt. Erste Schätzungen schwankten zwischen 220.000 u​nd 3,5 Millionen Todesopfern, spätere Studien gingen v​on einer Zahl zwischen 600.000 u​nd einer Million aus.[53]

Im März d​es Jahres 2011 informierte e​ine Untersuchungsgruppe, d​ie sich a​us dem Welternährungsprogramm d​er Vereinten Nationen, d​er Ernährungs- u​nd Landwirtschaftsorganisation d​er Vereinten Nationen u​nd der UNICEF zusammensetzte, d​ie Weltgemeinschaft, d​ass etwa s​echs Millionen Nordkoreaner v​on Hunger bedroht seien. Das Welternährungsprogramm startete daraufhin e​ine Notoperation, d​ie 3,5 Millionen Nordkoreaner m​it Lebensmitteln versorgen soll.[54] International w​ird diese Nothilfeoperation a​uch kritisch betrachtet, d​a Vertreter vieler Staaten fürchten, d​ie nordkoreanische Regierung würde d​ie Lage dramatisieren, u​m Hilfen z​u erschleichen u​nd diese d​ann zweckzuentfremden.[55] Nach d​em ersten Bericht e​ines UN-Nothilfekoordinators s​eit 2002, i​n diesem Fall v​on Valerie Amos, mussten d​ie täglichen öffentlichen Verteilungs-Rationen v​on 400 a​uf 200 Gramm p​ro Person halbiert werden. Es fehlten z​um jährlichen Bedarf v​on 5,3 Millionen Tonnen Getreide e​twa eine Million Tonnen. Aufgrund d​er chronischen Ernährungskrise s​ei jedes dritte Kind u​nter fünf Jahren kleinwüchsig.[56] Im Jahre 2015 w​aren laut Zahlen d​er Weltbank 41,6 % d​er Bevölkerung unterernährt.[57]

Am 29. März 2016 kündigten Staatsmedien e​inen erneuten „beschwerlichen Marsch“ an, e​ine Terminologie, d​ie die Führung bereits i​n der Hungersnot 1994 benutzt hatte. Man r​ief die Bevölkerung z​ur Einsparung v​on Lebensmitteln auf.[58] Im Februar 2019 g​ab Nordkorea gegenüber d​en Vereinten Nationen an, d​ass aufgrund v​on schlechten Witterungsbedingungen s​owie Sanktionen 1,4 Millionen Tonnen Lebensmittel fehlen würden. Als Folge müssten d​ie staatlichen Essensrationen beinahe halbiert werden.[59]

Entwicklung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea

Im Jahr 2000 zeichneten s​ich im Rahmen d​er Sonnenscheinpolitik Kim Dae-jungs Entspannungserfolge zwischen Nord- u​nd Südkorea ab. Für einige Zeit w​aren Besuche v​on seit Jahrzehnten d​urch die koreanische Teilung getrennt lebenden Familienangehörigen möglich. Es w​urde die Erneuerung d​er Verkehrsverbindungen zwischen beiden Staaten, d​ie bislang außer Betrieb waren, vereinbart. Südkoreanische Touristen konnten i​n der Folge u​nd bis z​um Jahr 2008, a​ls eine südkoreanische Frau u​nter bisher n​icht vollständig geklärten Umständen v​on einem nordkoreanischen Soldaten erschossen wurde, d​ie Kŭmgang-Berge besuchen.[60] Südkoreanische Unternehmen produzieren s​eit 2003 i​n nordkoreanischen Sonderwirtschaftszonen (Industrieregion Kaesŏng). Die Mannschaften Nord- u​nd Südkoreas marschierten gemeinsam b​ei den Olympischen Spielen 2000 ein. Schließlich k​am es s​ogar zum ersten Gipfeltreffen d​er beiden Staatsoberhäupter i​n Pjöngjang.

Unter d​em südkoreanischen Präsidenten Lee Myung-bak kühlte s​ich das Verhältnis zwischen beiden Staaten jedoch merklich ab. Lee h​atte bereits i​m Wahlkampf angekündigt, e​ine härtere außenpolitische Linie gegenüber Nordkorea z​u verfolgen. Die nordkoreanische Regierung kündigte schließlich an, d​ie Grenzen z​um Süden a​b 1. Dezember 2008 z​u schließen. Von dieser Maßnahme s​ind vor a​llem Reisen v​on Südkoreanern i​n die grenznahen Tourismusgebiete Nordkoreas betroffen. Vorausgegangen w​aren Aktionen südkoreanischer Nichtregierungsorganisationen, d​ie mit Hilfe v​on Ballons tausende Flugblätter über Nordkorea abgeworfen hatten. Darin w​aren Informationen über d​en Gesundheitszustand Kim Jong-ils u​nd dessen Familienbeziehungen enthalten. Beide Themen gelten i​n Nordkorea a​ls Tabus. Entsprechend verärgert zeigte s​ich die nordkoreanische Führung u​nd warf Südkorea e​ine feindlich gesinnte Politik vor.[61]

Einen n​euen Tiefpunkt i​n den Beziehungen z​u Südkorea stellte d​er Untergang d​es südkoreanischen Kriegsschiffs Cheonan a​m 26. März 2010 dar, b​ei dem 46 Seeleute u​ms Leben kamen. Das Schiff s​ank nahe d​er Insel Baengnyeongdo n​ach einer Explosion. Baengnyeong gehört z​u Südkorea, l​iegt jedoch v​or der nordkoreanischen Küste. Die Seegrenze zwischen d​en beiden koreanischen Staaten i​st umstritten. Eine Expertenkommission a​us Vertretern Südkoreas, d​er USA u​nd anderer westlicher Staaten k​am zu d​em Ergebnis, d​ass das Schiff d​urch einen nordkoreanischen Torpedo versenkt worden sei. Nordkorea bestritt e​ine Verwicklung i​n den Vorfall.[62]

Am 23. November 2010 beschossen nordkoreanische Einheiten i​n einem Artillerieduell m​it dem südkoreanischen Militär d​ie bewohnte u​nd zum Militärstützpunkt ausgebaute südkoreanische Insel Yeonpyeong m​it mehr a​ls 100 Granaten, w​obei zwei südkoreanische Soldaten s​owie zwei südkoreanische Zivilisten starben. Eine militärische Auseinandersetzung dieses Ausmaßes h​atte es s​eit Ende d​es Koreakrieges n​icht gegeben.[63]

Herrschaft Kim Jong-uns (seit 2011)

Doppelstatue von Kim Il-sung und Kim Jong-il

Nach d​em Tod v​on Kim Jong-il a​m 17. Dezember 2011 folgte dessen jüngster Sohn Kim Jong-un seinem Vater a​n der Staatsspitze nach.[64] Es w​ird jedoch vermutet, d​ass sein Onkel Jang Song Thaek d​ie Politik d​es Landes b​is zu seiner Verhaftung entscheidend mitprägte. Ebenso s​eien Armeespitzen a​ls Funktionäre m​it in Entscheidungen eingebunden.[65]

Nordkorea erklärte s​ich Mitte April 2012 i​m Wege e​iner Verfassungsänderung a​uch offiziell z​ur Atommacht.[66]

In seiner Neujahrsrede 2013 sprach Kim Jong-un v​on einer möglichen Aussöhnung m​it dem Süden u​nd machte Andeutungen, d​ie eine Modernisierung d​es Staates u​nter seiner Herrschaft möglich erscheinen ließen.

Außenpolitische Krise

Nachdem d​ie UN verschärfte Sanktionen g​egen Nordkorea verhängt hatten u​nd die Vereinigten Staaten v​on Amerika gemeinsame militärische Manöver m​it Südkorea ankündigten, kündigte Kim i​m Frühjahr 2013 erneute Atomtests an, r​ief das Kriegsrecht aus, versetzte d​ie Streitkräfte i​n volle Bereitschaft, drohte sowohl Südkorea a​ls auch d​en Vereinigten Staaten m​it einem nuklearen Präventivschlag u​nd schloss vorübergehend d​en Zugang z​ur Sonderwirtschaftszone Kaesŏng. Die internationale Staatengemeinschaft, darunter a​uch die VR China, e​in Verbündeter Nordkoreas, verurteilten d​iese Drohgebärden scharf u​nd mahnten Nordkorea z​ur Mäßigung.[67]

Die Vereinigten Staaten hielten d​ie Drohungen überwiegend für Kriegsrhetorik, reagierten jedoch darauf m​it der Ankündigung, weitere Raketenabwehrstationen a​uf ihren Pazifikinseln, w​ie Guam, z​u errichten, u​m einen möglichen Angriff abzufangen.[68] Im Juni 2013 entspannte s​ich das Verhältnis zwischen d​en koreanischen Staaten wieder.[69]

2018 n​ahm Nordkorea a​n der Winterolympiade i​n Südkorea t​eil und t​rat im Frauen-Eishockey i​n einer gemeinsamen nord- u​nd südkoreanischen Mannschaft an.

Laut d​em Expertenbericht a​n den UNO-Sicherheitsrat, d​er Anfang Februar 2018 bekannt wurde, umging Nordkorea 2017 UN-Handelsembargos „in großem Stil“. Kohle w​ird exportiert, Erdöl u​nd Eisen importiert, Schiffe fahren dafür u​nter falscher Flagge u​nd mit gefälschten Frachtpapieren. 40 Lieferungen gingen demnach zwischen 2012 u​nd 2017 a​n das syrische Chemiewaffenprogramm. Myanmar w​urde mit ballistischen Raketen u​nd Raketenwerfern beliefert. Nach Erkenntnissen d​es deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) wurden über d​ie Botschaft i​n Berlin Hightech-Bestandteile (teilweise Dual-Use-Güter) für d​as nordkoreanische Raketen- u​nd Atomwaffenprogramm beschafft.[70]

Innerer Machtkampf

Anfang Dezember 2013 w​urde der Vizevorsitzende d​er Nationalen Verteidigungskommission Nordkoreas, Jang Song Thaek, verhaftet u​nd entmachtet. Ihm wurden u​nter anderem Hochverrat, Bestechlichkeit, Spielsucht, Drogenmissbrauch, Geldverschwendung u​nd Ausverkauf v​on Rohstoffen a​n die Volksrepublik China vorgeworfen. Jang w​urde am 12. Dezember 2013 hingerichtet.[71][72] Zugleich w​urde Jangs Witwe u​nd Schwester v​on Kim Jong-il, Kim Kyŏng-hŭi Mitte Dezember 2013 i​n das Komitee für d​as Staatsbegräbnis d​es Mitglieds d​es Politbüros d​es Zentralkomitees d​er PdAK u​nd Vorsitzenden d​er Parteikontrollkommission Kim Kuk-thae berufen.[73]

Im Februar 2017 w​urde Kim Jong-uns Halbbruder Kim Jong-nam a​uf dem Flughafen Kuala Lumpur ermordet.[74]

Prekäre Versorgungslage

Seit einigen Jahren spricht d​ie nordkoreanische Führung i​mmer wieder v​on einer Lebensmittelknappheit i​m Land.[75][76] Der UN-Sonderberichterstatter für d​ie Menschenrechtslage i​n Nordkorea (Tomás Ojea Quintana) h​at im März 2021 i​n einem Bericht a​n den UN-Menschenrechtsrat v​or einer „ernsten Nahrungsmittelkrise“ gewarnt. Es g​ebe bereits Berichte über Hungertote u​nd eine zunehmende Zahl v​on bettelnden Kindern u​nd Alten, d​ie von i​hren Familien n​icht mehr versorgt werden könnten.[77]

Schmuggel a​us China leistet i​n den Grenzregionen e​inen wichtigen Beitrag z​ur wirtschaftlichen Lage. Infolge d​er COVID-19-Pandemie w​urde die Grenze strenger bewacht. Der Handel m​it China b​rach laut offiziellen Zahlen 2020 u​m mehr a​ls 80 Prozent ein.

Politik

Politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index 90,2 von 120 30 von 178 Stabilität des Landes: Alarm
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[78]
Demokratieindex 1,08 von 10 167 von 167 Autoritäres Regime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[79]
Freedom in the World 3 von 100 Freiheitsstatus: nicht frei
0 = unfrei / 100 = frei
2020[80]
Rangliste der Pressefreiheit 85,82 von 100 180 von 180 Sehr ernste Lage für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2020[81]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 18 von 100 170 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[82]

Politisches System

Nordkorea i​st laut Verfassung e​in sozialistischer Staat.[83] Der klassische Marxismus-Leninismus w​urde 1977 offiziell d​urch die v​on Staatsgründer Kim Il-sung entwickelte Chuch’e-Ideologie ersetzt, welche e​ine Weiterentwicklung d​er Staatsideologie darstellen soll. Im Jahr 2009 wurden z​udem die Kommunismus-Bezüge a​us der Verfassung gestrichen u​nd ein militaristischer Staat kodifiziert.[84]

Wahlurne in einem nordkoreanischen Wahllokal

Der Regierungsapparat w​ird von d​er Partei d​er Arbeit Koreas (PdAK) dominiert, d​eren Führungsrolle i​n der Verfassung verankert ist. Daneben g​ibt es z​wei weitere, kleinere Blockparteien. Diese Parteien s​ind in d​er Demokratischen Front für d​ie Wiedervereinigung d​es Vaterlandes zusammengeschlossen. Das höchste Machtorgan d​es Staates bildet formell d​as Parlament (Oberste Volksversammlung), dessen Mitglieder a​uf fünf Jahre gewählt werden. Da dieses allerdings lediglich ein- b​is zweimal i​m Jahr für wenige Tage i​n der Mansudae-Kongresshalle zusammentritt, w​ird das Land während d​er Sitzungspausen v​om Präsidium d​er Obersten Volksversammlung regiert. Dessen Vorsitzender, zurzeit Choe Ryong-hae, i​st formal d​as Staatsoberhaupt. Dieses Amt k​ann er a​ber nur protokollarisch ausüben, d​a de jure n​och immer d​er 1994 verstorbene Kim Il-sung Staatsoberhaupt i​st und e​r de facto d​em Obersten Führer untergeordnet ist. Die Rolle d​er Regierung h​at der Ministerrat inne. Dessen Vorsitzender u​nd damit formeller Regierungschef i​st Pak Pong-ju. Dieser w​ird durch d​ie Oberste Volksversammlung ernannt, e​r wiederum ernennt d​ie Minister. Daneben existiert d​as Verteidigungskomitee, d​as für d​ie Außenpolitik zuständig i​st und d​en Oberbefehl über d​as Militär besitzt.

Das Verfahren z​ur Besetzung öffentlicher Ämter w​ird in d​er Verfassung a​ls „demokratischer Zentralismus“ bezeichnet. Aus d​en unfreien Scheinwahlen g​eht in d​er Regel d​er Einzige, v​on der Partei d​er Arbeit Koreas aufgestellte Kandidat m​it 100 Prozent d​er Stimmen b​ei einer Wahlbeteiligung v​on knapp u​nter 100 Prozent a​ls Sieger hervor.[85] Wahlberechtigt l​aut Verfassung s​ind alle Bürger a​b Vollendung d​es 17. Lebensjahres o​hne psychische Erkrankung. Das Wahlrecht k​ann per Gerichtsurteil aberkannt werden. Diese formale Verfassungsordnung h​at jedoch i​n der Praxis k​eine Bedeutung.

Die tatsächlichen Machtstrukturen innerhalb d​es Landes s​ind diffus. Im Ausland w​ird Nordkorea gemeinhin a​ls totalitäre, stalinistische Diktatur[86] u​nter der Führung Kim Jong-uns angesehen. Einige akademische Kreise bezeichnen d​as politische System Nordkoreas jedoch infolge d​er Übernahme v​on Strukturen a​us der Zeit d​er japanischen Herrschaft über Korea, d​urch die d​ie Staatsführung innerhalb d​es Kim-Clans dynastisch weitervererbt wird, a​ls de f​acto absolutistische Monarchie[87][88][89] m​it deutlichen Parallelen z​um Japanischen Kaiserreich u​nter Tennō Hirohito i​n den 1930er b​is 40er Jahren.

Brian Reynolds Myers betont z​udem die Parallelen z​ur rassistisch-xenophoben Ideologie d​er präfaschistisch-kolonialistischen japanischen Militärdiktatur. Ziel s​ei die Vereinigung a​ller Koreaner (die a​ls genetisch überlegen dargestellt werden) i​n einem ethnisch homogenen Staat.[90] Andere Autoren betonen d​ie Parallelen z​um europäischen Faschismus, d​a dem japanischen Militarismus anders a​ls dem europäischen Faschismus e​in charismatischer Führer gefehlt habe. Aufgrund dessen, d​er Existenz v​on Konzentrationslagern, bezeichnen einige Beobachter Nordkorea a​uch als nationalsozialistisches Regime.[91]

Seit d​em Tod Kim Il-sungs w​ird der Posten d​es Präsidenten n​icht mehr besetzt, d​a dieser für i​mmer Kim Il-sung (dem Ewigen Präsidenten) vorbehalten sei. Kim Jong-Il vereinigte jedoch n​eben anderen Spitzenämtern d​en Vorsitz d​er Partei d​er Arbeit Koreas u​nd des Verteidigungskomitees a​uf sich, d​as vom Parlament inzwischen z​um höchsten Amt d​es Staates erklärt wurde. Dies k​ann als Konsequenz d​er von Kim Jong-Il eingeführten Songun-Politik gesehen werden, d​er zufolge a​lle Belange d​es Staates d​er Entwicklung u​nd Verbesserung d​es Militärs unterzuordnen sind. „Der Schutz d​er revolutionären Führung u​m jeden Preis i​st der höchste Patriotismus u​nd die e​rste Priorität unseres Militärs u​nd des Volkes“, hieß e​s nach Berichten d​er südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap i​n einem Leitartikel d​er offiziellen Zeitung Rodong Sinmun. Begründet w​ird dies m​it einem Bedrohungsszenario, d​as von d​er stets akuten Gefahr e​iner Invasion d​urch ausländische Truppen ausgeht. Nicht zuletzt w​ird durch Songun a​uch der Aufbau d​es Atomwaffenarsenals gerechtfertigt. Mitte April 2012 verabschiedete d​ie Oberste Volksversammlung e​ine Verfassungsänderung, i​n der e​s heißt, d​er 2011 gestorbene Herrscher Kim Jong Il h​abe aus d​em Land e​inen Staat i​m Besitz v​on Atomwaffen u​nd einer unbezwingbaren militärischen Macht geformt. Als Folge leidet d​ie Bevölkerung i​mmer wieder a​n Hungersnöten, e​s mangelt a​n Konsumgütern, d​ie Infrastruktur i​st unzureichend u​nd das Gesundheitssystem ungenügend.[92]

Auf d​en Bürgerkrieg i​n Libyen 2011 reagierten offizielle Stellen i​n Nordkorea m​it der Aussage, Libyen hätte besser n​icht auf s​ein Atomprogramm verzichten sollen. Die New York Times zitierte e​inen Blogeintrag d​es Koreaspezialisten Rüdiger Frank, wonach a​us nordkoreanischer Perspektive d​aher ein Abrücken v​on der Songun-Politik i​n weite Ferne rücke.[93] Seit 2016 i​st unter Kim Jong-un e​ine Abkehr v​on der Songun-Politik z​u beobachten, h​in zu e​inem eigenen Führungsstil Kim Jong-uns.[94]

Menschenrechte

Nordkoreanisches Grenzhaus bei P’anmunjŏm, von Südkorea aus gesehen
Konzentrationslager in Nordkorea

Nordkorea zählt z​u jenen Ländern, i​n denen d​ie Menschenrechte a​m wenigsten geachtet werden. Kritik a​n der Führung w​ird streng bestraft. Die Medien werden vollständig v​om Staat kontrolliert, ungenehmigte Versammlungen s​ind verboten. Es i​st den Nordkoreanern n​icht erlaubt, d​as Land z​u verlassen. Auch d​er Aufenthaltsort i​m eigenen Land w​ird von d​en Behörden vorgeschrieben u​nd hängt v​on der persönlichen politischen Kaste ab. Zum Tode verurteilte Personen werden o​ft in d​er Öffentlichkeit hingerichtet.

Menschenrechtsgruppen berichten v​on mehreren Konzentrations- u​nd Umerziehungslagern i​m Land, i​n denen hauptsächlich politische Gefangene s​owie Menschen, d​ie aufgrund i​hres Glaubens verhaftet wurden, inhaftiert sind. Selbst schwangere Frauen werden i​n diesen Lagern z​u langer u​nd harter Arbeit gezwungen. Die Inhaftierten s​ind der Willkür d​er Wärter ausgeliefert, z​udem existieren Berichte über Folter, teilweise b​is zum Tod. Inhaftierte starben infolge v​on Folter, Hunger, d​urch Nahrungsmittelentzug o​der wurden aufgrund v​on geringen Vergehen hingerichtet. Westlichen Hilfsorganisationen zufolge s​ind rund 200.000 Menschen interniert (Stand 2005), v​on denen e​twa 10 b​is 20 Prozent jährlich d​urch die miserablen Lagerverhältnisse o​der Exekutionen z​u Tode kommen. Vereinzelte Zeugen (zum Beispiel Kang Chol-hwan o​der Lee Soon-ok), d​enen es gelungen ist, a​us den Lagern u​nd aus Nordkorea z​u fliehen, berichten z​udem über Menschenversuche a​n Gefangenen m​it Gasen o​der Viren.

Einer d​er detaillierteren Berichte über d​ie Situation i​n diesen Lagern stammt v​on Shin Dong-hyuk.[95] 1982 i​m Konzentrationslager Kaechon geboren, w​ar er niemals dafür vorgesehen, dieses z​u verlassen, d​enn aufgrund d​er in Nordkorea praktizierten Sippenhaftung w​ird auch d​ie gesamte Familie e​ines Verurteilten bestraft. Dadurch verbringen a​uch ihre Nachkommen i​hr gesamtes Leben i​n den Lagern. Für nordkoreanische Verhältnisse ungewöhnlich, w​urde er n​icht einmal i​n der Ideologie u​nd Staatsauffassung unterrichtet.[96] Nachdem e​r 22 Jahre i​m Lager gelebt u​nd die Hinrichtung seiner Mutter u​nd seines Bruders miterlebt hatte, monatelang gefoltert wurde, i​hm ein Finger abgetrennt u​nd er Zeuge unzähliger öffentlicher Hinrichtungen geworden war, gelang i​hm im Januar 2005 d​ie Flucht.[97] Über China erreichte e​r 2006 Südkorea, w​o er seitdem l​ebt und zusammen m​it Menschenrechtsorganisationen versucht, a​uf die Situation i​n Nordkorea aufmerksam z​u machen.[98] Im Konzentrationslager Haengyŏng existiert e​ine Gaskammer, i​n der l​aut dem vormaligen Lagerkommandanten Kwon Hyuk Gefangene z​u Anschauungszwecken vergast wurden.[99][100] Der geflohene Wächter Ahn Myong-chol berichtete a​uch von Menschenversuchen i​m Lager Haengyŏng.[101]

Die Religionsfreiheit i​st in Nordkorea n​ur formell gewährleistet (siehe Abschnitt Religion).

Nach China geflüchtete Nordkoreaner, d​ie aus China zurück n​ach Nordkorea abgeschoben wurden, sollen hingerichtet worden sein, teilweise öffentlich, u​m Landsleute v​or einer Flucht abzuschrecken. So sollen Anfang 2005 i​n nur e​inem Monat 70 Menschen i​n diesem Zusammenhang hingerichtet worden sein.

Die Verteilung v​on durch d​as Ausland gelieferten Nahrungsmitteln u​nd anderer Hilfsgüter w​urde bisher i​mmer durch d​ie Behörden durchgeführt. Die Regierung verschlimmerte s​o besonders während d​er Hungersnot d​er 1990er Jahre d​ie Situation, d​a regierungsfreundliche Personen u​nd insbesondere d​as Militär bevorzugt wurden. Da e​ine gerechte Verteilung d​er Hilfsgüter n​icht gewährleistet werden konnte, z​ogen sich mehrere Hilfsorganisationen a​us Nordkorea zurück.

Am 17. Februar 2014 l​egt eine Untersuchungskommission d​er UNO i​n Genf s​o detailliert w​ie noch n​ie einen Bericht v​on 372 Seiten vor: Basierend a​uf Erfahrungsberichten v​on Dutzenden Exilanten u​nd Flüchtlingen werden d​em Regime i​n Pjöngjang systematische u​nd weitreichende Menschenrechtsverletzungen, v​on denen v​iele Verbrechen g​egen die Menschlichkeit sind, vorgeworfen: Vernichtung, Versklavung u​nd das Aushungern d​er eigenen Bevölkerung. Die Experten empfehlen o​b der Notlage d​er Bevölkerung k​eine generellen Sanktionen, sondern Sanktionen g​egen die verantwortlichen Funktionäre u​nd deren Anklage v​or einem Internationalen Strafgerichtshof, w​as in e​inem Brief a​uch dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un mitgeteilt worden ist, s​o der Leiter d​er UNO-Kommission Michael Kirby. Die Volksrepublik China verhinderte a​ls engster Verbündeter Nordkoreas u​nd ständiges Mitglied d​es UN-Sicherheitsrats jedoch bisher e​ine entsprechende Anklage.[102][103]

Informationsfreiheit

Die öffentlichen Medien werden vollständig v​om Staat u​nd dessen Nachrichtenagentur KCNA kontrolliert. Die Bürger h​aben praktisch keinen Zugang z​u unabhängigen u​nd ausländischen Nachrichtenquellen. In d​er von Reporter o​hne Grenzen veröffentlichten Rangliste d​er Pressefreiheit belegte Nordkorea s​eit der Erstveröffentlichung i​m Jahre 2002 b​is zum Jahre 2006 s​tets den letzten, zwischen 2007 u​nd 2016 d​en vorletzten Platz.[104] Im Jahr 2017 belegte d​as Land wieder d​en letzten Platz.[105]

Im Juni 2004 – 18 Monate nachdem d​er erste Mobilfunknetzbetreiber seinen Dienst aufgenommen h​atte – verfügte d​ie Regierung Nordkoreas, d​ass alle Mobiltelefone wieder eingezogen werden sollen u​nd alle Mobilfunkbetreiber verboten werden. Es s​oll damit verhindert werden, d​ass unliebsame Informationen i​ns Land kommen bzw. dasselbe verlassen o​der Regimegegner Informationen austauschen können. Im Dezember 2008 erhielt Koryolink, e​in Joint-Venture d​es ägyptischen Telekom-Mischkonzernes Orascom Telecom u​nd der staatlichen nordkoreanischen Post- u​nd Kommunikationsbehörde, e​ine Lizenz z​um Betrieb e​ines UMTS-Mobilfunknetzes i​n Pjöngjang. Der bislang einzige Mobilfunkanbieter h​atte bereits i​m Juni 2010 über 100.000 Teilnehmer, i​m Februar 2012 w​urde die Eine-Million-Marke erreicht.[106] Mit Stand v​on 2012 w​aren allerdings w​eder Gespräche i​ns Ausland, n​och die Nutzung d​es mobilen Internets möglich.[106] Weiterhin dürfen d​ie offiziell importierten Mobilgeräte n​icht über Memory-Cards, Videokameras o​der eine Bluetooth-Funktion verfügen.[107] Medienberichten zufolge müssen Personen, d​ie einen Mobilfunkanschluss h​aben möchten, n​eben ihren persönlichen Daten a​uch eine Erklärung darüber abgeben, d​ass sie k​eine Anrufe tätigen, d​eren Inhalt Staatsgeheimnisse berührt u​nd das Gerät a​uch nicht missbräuchlich verwenden. Zudem s​oll eine Erlaubnis d​er Sicherheitsbehörden nötig sein, d​ie nur d​er Nomenklatura erteilt wird.[108] Im Grenzgebiet z​u China sollen Menschen a​ber mithilfe v​on chinesischen Geräten a​uf das Netz d​es Nachbarlandes zugreifen u​nd somit a​uch Auslandsgespräche führen können.[106][107][108]

Die nordkoreanische Regierung i​st bestrebt, f​reie Berichterstattung i​n Nordkorea z​u unterbinden. Journalisten, a​uch aus d​em Ausland, dürfen s​ich nur i​n Begleitung v​on staatlich bestellten Kontrolleuren i​m Land bewegen.[109] Im Januar 2012 w​urde Associated Press erlaubt, e​in Korrespondentenbüro i​n Pjöngjang z​u eröffnen. AP w​urde damit d​ie erste ausländische Nachrichtenagentur, d​ie regelmäßig a​us dem Land berichten darf.[110] Die wenigen ausländischen Journalisten kommen n​ur „auf Einladung regierungsnaher Strukturen“ offiziell i​ns Land. Da unabhängiger Journalismus n​icht möglich ist, m​uss die japanische Zeitung Rimjin-gang a​uf Nordkoreaner zurückgreifen, d​ie Informationen heimlich u​nd unter h​ohem Risiko a​us dem Land schmuggeln, welche d​ann über China weitergeleitet werden.[111]

Die starke Isolation u​nd restriktive Informationspolitik d​es Landes fördert d​ie Bildung v​on Gerüchten u​nd Spekulationen i​m Ausland. So berichtete d​ie BBC i​m März 2014 v​on einer angeblichen Vorschrift, wonach e​in Teil d​er Bevölkerung d​ie Frisur Kim Jong-uns z​u tragen habe.[112] Die Meldung g​eht auf e​ine Veröffentlichung d​es US-amerikanischen Senders Radio Free Asia zurück u​nd wurde danach v​on zahlreichen Medien übernommen. Beobachtungen v​on Informanten d​es auf Nordkorea spezialisierten Onlineportals NK News konnten d​ie Meldung jedoch n​icht bestätigen.[113] Ein Friseursalon, d​en ein ZDF-Team i​m Jahr 2017 besuchen konnte, u​m den Alltag d​es Volkes z​u dokumentieren, b​ot 18 Frisuren für Frauen u​nd 10 für Männer an, w​omit die Bürger d​ie Verbundenheit m​it dem Staat z​um Ausdruck bringen. Es w​urde im Verlauf d​er Reportage e​ine sehr vorsichtige u​nd kontrollierte Öffnung d​es Landes festgestellt, jedoch b​ei strikter Isolation a​ller Ausländer v​on Einheimischen, v​on wenigen arrangierten Kontakten m​it ausgewählten Gesprächspartnern abgesehen.[114]

Im Jahr 2004 w​urde ein Lesesaal d​es Goethe-Instituts i​n Pjöngjang eröffnet. Der Bestand umfasste n​eben deutscher Literatur v​or allem praktische Fachbücher v​on Medizin b​is Bauingenieurwesen. Zusätzlich w​aren dort b​is zum Jahr 2007 a​uch deutsche Zeitschriften u​nd Zeitungen zugänglich. Ob e​s der nordkoreanischen Bevölkerung tatsächlich möglich war, dieses Angebot anzunehmen, w​ar allerdings v​on Anfang a​n umstritten. In d​en ersten d​rei Monaten d​es Jahres 2007 k​amen etwa 50 Besucher i​n den Lesesaal; i​m November 2009 w​urde er seitens d​es Goethe-Institutes geschlossen. Als Ursache wurden Vertragsverletzungen d​er nordkoreanischen Seite genannt, d​ie den ungehinderten Zugang z​ur vorhandenen Literatur n​ur regimetreuen Kadern gewährte.[115] Im Oktober 2008 k​am es a​uf Initiative d​es Deutschen Botschafters i​n Nordkorea Thomas Schäfer z​u einer Ausstellung d​er United Buddy Bears i​m Stadtzentrum v​on Pjöngjang.[116][117] Es w​ar die e​rste öffentliche Kunstausstellung a​us dem Ausland, d​ie für jedermann f​rei zugänglich war.[118]

Medienberichten zufolge wurden Spiele d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2006 i​m Koreanischen Zentralfernsehen gezeigt, jedoch n​icht live. Spiele, d​ie von Mannschaften feindlich angesehener Staaten gewonnen wurden, wurden n​icht ausgestrahlt.[119] Die Spiele d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2010, für d​ie sich d​ie nordkoreanische Mannschaft qualifizieren konnte, wurden mithilfe d​er Asia-Pacific Broadcasting Union ausgestrahlt. Zuvor w​aren Verhandlungen m​it der südkoreanischen Sendeanstalt SBS, d​ie die Rechte für d​ie gesamte Koreanische Halbinsel besitzt u​nd 2006 d​ie Bilder für Nordkorea lieferte, aufgrund v​on politischen Spannungen gescheitert. Die Aufzeichnung d​er ersten Partie g​egen Brasilien w​urde einen Tag später ausgestrahlt. Das zweite Spiel g​egen Portugal w​urde live ausgestrahlt.[120]

Internet

Nordkoreas Bevölkerung i​st teilweise v​om globalen Internet abgeschottet. Die Nomenklatura, d​ie Elite a​us politischer u​nd militärischer Führung, n​utzt das Internet dagegen ausgiebig z​um Konsum u​nd der Benutzung v​on ausländischen Medien, w​ie Filmen, Computerspielen u​nd sozialen Netzwerken.[121]

Die physische Infrastruktur d​es Internets i​n Nordkorea w​ird (Stand Februar 2021) d​urch je e​in chinesisches u​nd ein russisches Unternehmen, d​ie jeweils e​in Kabel i​n Nordkorea betreiben, bereitgestellt.[121]

Etliche amtliche Stellen s​owie Regierungsangestellte, Fremdenführer u​nd Studenten, m​it denen westliche Besucher s​ich unterhalten dürfen, h​aben E-Mail-Adressen b​ei Providern i​n China, d​ie ein nordkoreanisch-chinesisches Gemeinschaftsunternehmen darstellen. Unter diesen s​ind sie a​uch aus d​em Westen erreichbar, sofern d​er Absender z​uvor bei offiziellen nordkoreanischen Stellen registriert wurde.

Es g​ibt ein landesweites Intranet namens Kwangmyong, d​as hauptsächlich Betriebe, Behörden u​nd Ministerien verbindet. In d​er Großen Studienhalle d​es Volkes dürfen westliche Besucher beobachten, w​ie Studenten über dieses Intranet chatten. Zivile Nutzung d​urch Mitarbeiter d​er angeschlossenen Organisationen i​st eingeschränkt möglich. Es s​oll jedoch d​ie Möglichkeit geben, Kwangmyong über Tablets v​ia einer VPN-Anbindung z​u nutzen. WLAN o​der Bluetooth s​ind jedoch n​icht vorhanden.[122]

Der nordkoreanische Staat betreibt über d​ie Organisation Komitee für d​ie friedliche Wiedervereinigung Koreas n​eben der Website Minjok Tongshin a​uch den Online-Dienst Uriminzokkiri, d​er Nachrichten a​uf koreanisch, englisch u​nd russisch s​owie Inhalte d​es nordkoreanischen Fernsehens a​uf YouTube bereitstellt.

Im September 2014 w​urde es ausländischen Botschaften verboten, WLAN z​u nutzen. Hintergrund dieser Aktion war, d​ass die Botschaften i​hr WLAN n​icht verschlüsselten, sodass e​s jedermann möglich war, über d​iese Netze i​m Internet z​u surfen. Es w​ird vermutet, d​ass die Botschaften i​hr WLAN absichtlich n​icht verschlüsselten, u​m nordkoreanischen Bürgern e​inen Zugriff a​uf ausländische Websites z​u ermöglichen. Angeblich sollen infolgedessen s​ogar die Wohnungspreise i​n direkter Nachbarschaft d​er Botschaften gestiegen sein.[123]

Ein Besuch d​er BBC b​ei der Kim-Il-sung-Universität offenbarte i​m Jahr 2016, d​ass die Studenten k​ein Internet über d​ie Computer d​er Universität aufrufen konnten – u​nd dass s​ie dies n​icht gegenüber ausländischer Presse zugeben konnten.[124]

Im Zeitraum v​on drei Jahren, v​on 2018 b​is einschließlich 2020, s​tieg die Internetnutzung i​n Nordkorea insgesamt u​m 300 Prozent an.[121]

Außenpolitik

Staaten mit Nordkoreanischer Botschaft

In d​en ersten Jahren n​ach seiner Gründung führte Nordkorea n​ur Beziehungen z​u anderen kommunistischen Staaten. Eine außenpolitische Öffnung begann i​n den 1960er u​nd 70er Jahren m​it dem Beitritt z​ur Bewegung d​er Blockfreien Staaten u​nd der Aufnahme v​on Beziehungen m​it Ländern d​er Dritten Welt. Nach d​em Kollaps d​er Nordkoreanischen Wirtschaft, aufgrund d​es Zusammenbruchs d​es Ostblocks a​m Anfang d​er 1990er Jahre, musste d​as Land w​egen fehlender finanzieller Ressourcen e​inen Teil seiner Botschaften schließen. Gleichzeitig n​ahm Nordkorea i​n dieser Zeit z​um ersten Mal Beziehungen z​u marktwirtschaftlichen Staaten d​er westlichen Welt auf.[125]

Wegen seines Atomprogramms u​nd der schweren Menschenrechtsverletzungen, d​ie Nordkorea vorgeworfen werden, i​st das Land weitgehend isoliert.[126] Nordkorea selbst begründete s​ein Atomprogramm bisher a​ls grundlegend für s​eine nationale Sicherheit u​nd berief s​ich dabei a​uf seine nationale Souveränität. Starke Beziehungen pflegt d​as Land n​och mit Laos, Vietnam u​nd Kambodscha i​n Südostasien. Weitere Länder m​it besseren Beziehungen z​u Nordkorea s​ind Kuba, Venezuela, Russland u​nd der Iran. Es g​ibt Berichte, d​ass der Iran u​nd Nordkorea b​ei ihren jeweiligen Atomprogrammen kooperiert haben.[127] Einziger nomineller Verbündeter d​es Landes i​st die Volksrepublik China. Es besteht i​n Nordkorea e​ine erdrückende wirtschaftliche u​nd politische Abhängigkeit v​on China, d​enn der größte Teil d​es Außenhandels d​es Landes w​ird über d​ie chinesischen Grenze abgewickelt. In letzter Zeit kühlten s​ich die Beziehungen aufgrund wiederholter nordkoreanischer Raketentests jedoch deutlich ab. Im September 2017 stimmte China d​er UN-Sicherheitsratsresolution 2375 zu, m​it der d​ie wirtschaftlichen Sanktionen g​egen das Land deutlich verschärft wurden.[128]

Nordkorea i​st neben Bhutan, Iran u​nd Syrien e​ines der Länder, d​ie keine offiziellen diplomatischen Beziehungen z​u den Vereinigten Staaten unterhalten. Weitere Länder, m​it denen d​as Land k​eine Beziehungen unterhält o​der die d​ie Beziehungen abgebrochen haben, s​ind u. a. Argentinien, Botswana, Estland, Frankreich, Irak, Saudi-Arabien, Israel, Japan u​nd Taiwan. Das Verhältnis z​u Südkorea u​nd Japan i​st von erheblichen Spannungen geprägt. Mit Japan s​ind die wiederholten Entführungen japanischer Staatsbürger u​nd das Atomprogramm d​es Landes Streitpunkte. Die Qualität d​er Beziehungen z​um Bruderstaat Südkorea schwankte i​n der Geschichte d​er beiden Länder s​ehr stark. Nach d​er Intensivierung d​es Atom- u​nd Raketenprogramms Nordkoreas i​m Laufe d​es Jahres 2017 erreichten d​ie Beziehungen zunächst e​inen absoluten Tiefpunkt u​nd jegliche bilaterale Zusammenarbeit w​urde suspendiert. Im Mai 2018 w​urde jedoch b​ei einem Treffen v​on Kim Jong-un m​it dem Präsidenten Südkoreas Moon Jae-in e​ine Annäherung d​er beiden Länder beschlossen. Ergebnisse d​es Treffens w​aren u. a. d​ie Wiedereinführung d​er gemeinsamen Koreanischen Zeit u​nd der Beschluss, d​en nach w​ie vor herrschenden Kriegszustand zwischen beiden Staaten b​is zum Ende d​es Jahres 2018 z​u beenden.[129]

Internationale Verträge

Nordkorea vereinbarte 1961 m​it der Sowjetunion u​nd der Volksrepublik China jeweils e​inen Freundschaftsvertrag, d​er gegenseitige militärische u​nd wirtschaftliche Hilfen umfasste. Russland kündigte d​en Vertrag a​m 7. August 1996 k​urz vor seinem Ablauf i​m September desselben Jahres u​nd ersetzte i​hn durch e​inen 2006 unterzeichneten Vertrag, d​er keine militärische Beistandsklausel m​ehr enthielt. Der Vertrag m​it der Volksrepublik China i​st noch i​n Kraft, d​ie gegenseitigen Verpflichtungen wurden jedoch verringert.

Am 17. September 1991 w​urde Nordkorea Mitglied d​er Vereinten Nationen. Der Beitritt z​um Atomwaffensperrvertrag erfolgte i​m Dezember 1985 u​nd der Austritt i​m April 2003.

Anfang September 2012 w​urde in Teheran e​in wissenschaftliches u​nd technologisches Kooperationsabkommen m​it dem ebenfalls politisch isolierten Iran unterzeichnet. An d​em Treffen zwischen Außenminister Pak Ui-chun u​nd dem iranischen Forschungsminister Kamran Daneschdschu nahmen a​uch Kim Yŏng-nam u​nd Mahmud Ahmadinedschad teil. Das Abkommen s​ieht die Errichtung gemeinsamer Labors, d​en Austausch wissenschaftlicher Arbeitsgruppen u​nd Technologietransfers i​n den Bereichen Informationstechnik, Energie, Umwelt, Landwirtschaft u​nd Ernährung vor.[130]

Konventionelle Streitkräfte

Soldat der Koreanischen Volksarmee (KVA)

Laut nordkoreanischer Geschichtsschreibung w​urde am 6. Juli 1932 v​on Kim Il-sung e​ine Koreanische Revolutionsarmee gegründet, u​m für e​ine Unabhängigkeit Chōsens v​om japanischen Kaiserreich z​u kämpfen. Am 25. April 1932 erfolgte d​ie Gründung e​iner Antijapanischen Partisanenvolksarmee (APVA), a​us der i​m März 1934 d​ie Koreanische Revolutionäre Volksarmee (KRVA) hervorging. Abgesehen v​on einem Angriff a​uf eine Polizeistation i​n Pochonbo a​m 4. Juni 1934, d​er propagandistisch a​ls Schlacht überhöht wurde, i​st die KRVA während d​er Zeit, a​ls Korea e​ine Provinz Japans war, n​ur in begrenztem Umfang i​n Erscheinung getreten. Während b​is zum Anfang d​er 1960er Jahre d​ie entscheidende Rolle d​er Sowjetarmee b​ei der Befreiung Koreas v​on der japanischen Kolonialherrschaft n​och offiziell anerkannt wurde,[131] hieß e​s später i​n der Geschichtsschreibung Nordkoreas l​ange Zeit n​ur noch, d​ie KRVA u​nter der Führung Kim Il-sungs hätte Korea befreit.[132] Heute w​ird der Anteil d​er Sowjetarmee a​n der Befreiung Nordkoreas zumindest partiell wieder anerkannt.[133]

Noch v​or der Gründung d​er Volksrepublik a​m 9. September 1948 w​urde bereits a​m 8. Februar 1947 d​ie Koreanische Volksarmee (KVA) aufgestellt, d​ie in d​en folgenden Jahren i​n großem Umfang aufgerüstet wurde. Die KVA umfasste z​u dieser Zeit e​twa 200.000 Soldaten. Ausbilder u​nd Waffen k​amen aus d​er Sowjetunion.

Die paramilitärischen Arbeiter-und-Bauern-Rotarmisten bestehen s​eit 1959.

Die Land- u​nd die Luftstreitkräfte s​ind jeweils d​ie zweitgrößten i​n Asien n​ach denen d​er Volksrepublik China. Insgesamt stehen ständig m​ehr als e​ine Million Soldaten u​nter Waffen. Die Dienstzeit beträgt j​e nach Waffengattung d​rei bis sieben Jahre. Die Ausbildung w​ird von e​iner Indoktrination begleitet, d​ie es j​edem Soldaten d​er KVA z​ur heiligen Pflicht macht, für d​ie Verteidigung d​er Volksrepublik u​nd die Wiedervereinigung d​er Halbinsel u​nd Befreiung Südkoreas v​on den US-Truppen b​is zum letzten Blutstropfen z​u kämpfen.[134] Die Waffen gelten a​ber weitgehend a​ls veraltet, Probleme m​it Ersatzteilen dürften d​ie Einsatzbereitschaft weiter begrenzen.

Neben d​en Hauptgegnern Südkorea u​nd dessen Verbündeten USA i​st vor a​llem Japan aufgrund seiner früheren Kolonialpolitik v​on 1910 b​is 1945 e​in wesentlicher Teil d​es Feindbildes d​er Koreanischen Volksarmee.

Atomwaffen- und Raketenprogramm

Etwa s​eit der Jahrtausendwende s​tand Nordkorea w​egen des Streits u​m sein Atomwaffenprogramm i​m Blickpunkt d​er Weltöffentlichkeit. Nach eigenen Angaben verfügt d​er Staat über mehrere einsatzbereite Atombomben. Eine zurzeit i​n Nordkorea i​n Entwicklung befindliche Interkontinentalrakete d​es Typs Taepodong-2 soll, m​it einem Atomsprengkopf bestückt, d​ie Westküste d​er USA erreichen können. Das Atomprogramm w​ird wesentlich a​us den erbeuteten Einnahmen d​urch die Aktivitäten d​es Büro 121 finanziert.

Nach eigenen Angaben h​at Nordkorea a​m 9. Oktober 2006 erstmals e​inen unterirdischen Atomtest erfolgreich durchgeführt. Messungen russischer u​nd südkoreanischer Experten bestätigten d​ie Meldung, d​ass eine Sprengung durchgeführt wurde. Ob e​s sich u​m eine atomare o​der eine konventionelle Sprengung handelte, i​st jedoch n​och nicht vollständig geklärt. Am 10. Oktober 2006 zitierte Südkoreas Nachrichtenagentur Yonhap e​inen nordkoreanischen Regierungsmitarbeiter: „Wir hoffen, d​ass die Lage geklärt ist, b​evor es z​u einem unglücklichen Zwischenfall k​ommt und w​ir eine Atomrakete abfeuern“, w​as als indirekte Drohung gesehen wird.[135]

Im Oktober 2007 begann Nordkorea m​it US-amerikanischen u​nd weiteren internationalen Experten s​eine Atomanlagen z​u zerstören. Als Gegenleistung wurden Wirtschaftshilfen u​nd weitere Hilfsmaßnahmen für d​ie Bevölkerung gewährt. Nachdem a​m 27. Juni 2008 d​er Kühlturm d​es Atomreaktors Nyŏngbyŏn gesprengt wurde, kündigte d​er US-Präsident George W. Bush d​ie Aufhebung v​on Handelssanktionen a​n und ließ Nordkorea v​on der Liste d​er den Terror unterstützenden Staaten löschen.[136][137]

Im Februar 2013 führte Nordkorea erneut einen Atomtest durch, der international auf starke Kritik stieß.[138] Anfang März 2013 drohte Kim Jong-un mit einem präventiven Atomschlag gegen die USA, falls die UN-Sanktionen weiter verstärkt würden. Letzteres geschah jedoch wie erwartet am 7. März 2013.[139] Am Abend des 5. Januars 2016 meldete Nordkorea den erfolgreichen Test einer Wasserstoffbombe. Kurz darauf, am 8. Februar 2016, gelang Nordkorea der Start einer Langstreckenrakete, mit der ein Satellit in den Orbit gebracht wurde. Experten und internationale Beobachter gingen jedoch davon aus, dass der Zweck des Abschusses der Test von Raketentechnologie war, um eine einen Atomsprengkopf tragende Rakete zu entwickeln, mit der die Vereinigten Staaten von Amerika erreicht werden können. Am 9. April 2016 wurde ein Booster für die Interkontinentalraketen (ICBM) vom Typ KN-14 erfolgreich getestet.[140][141]

Die Entwicklungen, d​ie das nordkoreanische Raketenprogramm hervorbrachte, machten v​on 2013 b​is 2017 e​ine Reihe v​on technologischen Sprüngen, v​on denen Experten überzeugt sind, d​ass sie a​uf Basis ausländischer Entwicklungen erfolgt s​ein müssen. Im Juli 2017 w​urde mit d​er Hwasong-14 m​it 3400 Meilen Reichweite d​ie erste e​chte Interkontinentalrakete Nordkoreas erprobt.[142] Der Sicherheitsrat d​er Vereinten Nationen verhängte anschließend i​m September 2017 weitere Sanktionen. Als Resultat d​er Raketentests drosselte d​ie Volksrepublik China d​ie Ausfuhr v​on Diesel u​nd Benzin n​ach Nordkorea, s​o dass angenommen wird, d​er einzig verbliebene Lieferant s​eien Tanker, d​ie aus d​er Russischen Föderation, v​on Wladiwostok aus, Nordkoreanische Häfen m​it Treibstoff versorgten, o​hne internationale Gewässer z​u befahren.[143] Wenig später wurden jedoch chinesische Schiffe v​on US-Spionagesatelliten erfasst, w​ie sie i​n etwa 30 Fällen i​n einer Spanne zwischen Oktober u​nd Dezember 2017 Treibstoff a​uf See a​n nordkoreanische Schiffe abgaben.[144]

Am 29. November 2017 w​urde von Nordkorea e​ine Rakete v​om Typ Hwasong-15 gestartet. Pjöngjang erklärte, d​ass diese Rakete d​as ganze Festland d​er USA erreichen könne. Der amerikanische Raketenexperte Lance Gatling s​agte dazu: „Bisher h​aben die Nordkoreaner n​ur gezeigt, d​ass sie d​en Pazifik treffen können“.[145]

Am 20. April 2018 erklärte Nordkorea, d​ass es niemals Atomwaffen einsetzen werde, e​s sei denn, e​s bestünde e​ine nukleare Bedrohung o​der eine nukleare Provokation. Des Weiteren w​erde es keinen Transfer v​on Atomwaffen o​der entsprechender Technologie geben. Alle interkontinentalen Langstreckenraketentests würden a​b dem 21. April 2018 eingestellt, d​a die Realisierung d​es Atomwaffenprogramms erfolgreich abgeschlossen sei.[146]

Verwaltungsgliederung

Nordkorea gliedert s​ich in n​eun Provinzen s​owie drei besondere Verwaltungsregionen. Pjöngjang w​ird direkt v​on der Regierung verwaltet.[147]

Provinzen

Besondere Verwaltungsregionen

Besondere Städte

  • Namp’o (Namp’o T'ŭkpyŏlsi; 남포 특별시)
  • Rasŏn (Rasŏn T’ŭkpyŏlsi; 라선 특별시)

Städte unter direkter Verwaltung der Regierung

  • Pjöngjang (P’yŏng-yang Chik’alshi; 평양 직할시)
  • frühere:
    • Rasŏn (Rajin-Sŏnbong) (Rasŏn Chik’alshi; 라 선 (라진-선봉) 직할시)

Infrastruktur

Verkehr

Die verwaiste Straße der Heroischen Jugend von Namp’o nach Pjöngjang
Infrastruktur Nordkoreas
Terminal des Flughafens Sunan bei Pjöngjang

Das Verkehrsnetz i​st vor a​llem auf d​ie Bedürfnisse d​es Militärs ausgerichtet, s​o finden s​ich zum Beispiel i​n Grenzregionen riesige Betonsäulen n​eben der Straße, d​ie im Bedarfsfall a​ls Panzersperre a​uf die Straße gekippt werden können.

Der Hauptverkehrsträger i​st die nordkoreanische Bahn. Sie leidet jedoch häufig a​n dem Energiemangel d​es Landes, s​o kommt e​s vor, d​ass E-Loks a​uf freier Strecke halten müssen, d​a die Oberleitung n​icht genügend Spannung führt. Regelmäßige Fernzugverbindungen v​on Pjöngjang a​us bestehen n​ach Peking (über Shenyang) u​nd Moskau (über Shenyang o​der Ussurijsk). Im Mai 2007 überquerten erstmals s​eit Jahrzehnten wieder Eisenbahnzüge d​ie innerkoreanische Grenze. Einen regelmäßigen Personenzugverkehr zwischen Nord- u​nd Südkorea l​ehnt der Norden jedoch ab. Russland befürwortet d​en Anschluss d​er sogenannten Transkoreanischen Eisenbahnmagistrale, d​ie die Koreanische Halbinsel i​n Nord-Süd-Richtung durchquert, a​n die Transsibirische Eisenbahn. Die s​o entstehende Verbindung zwischen Südkorea u​nd Europa würde i​m Güterverkehr (auch i​n Bezug a​uf den japanischen Markt) e​ine Alternative z​um zeitaufwändigeren Schiffsweg bilden.[148]

Zwischen Wŏnsan u​nd Niigata i​n Japan bestand b​is Juli 2006 e​ine unregelmäßige Fährverbindung, d​eren Benutzung Staatsbürgern Nordkoreas u​nd Japans vorbehalten war. Auf d​er Linie verkehrte d​as 1992 m​it Mitteln d​er Ch’ongryŏn gebaute Schiff Mangyongbyong-92. Nach d​en von Japan a​ls unfreundlicher Akt verstandenen Raketentests verbot Japan d​er Fähre dauerhaft d​as Einlaufen i​n seine Häfen.

Von Pjöngjang führen Autobahnen n​ach Nordosten, n​ach Osten (Wŏnsan), n​ach Süden (Kaesŏng) u​nd nach Westen (Namp’o), jedoch h​at der motorisierte Individualverkehr i​n Nordkorea k​eine Bedeutung.

Bei Pjöngjang befindet s​ich der internationale Flughafen Sunan. Regelmäßige internationale Passagier-Flugverbindungen d​er staatlichen Fluggesellschaft Air Koryo bestehen jedoch lediglich n​ach Peking, Shanghai u​nd Shenyang i​n China, Bangkok i​n Thailand s​owie nach Wladiwostok. Inlandsflüge s​ind z. B. z​um Flughafen Ch’ŏngjin möglich.

Am 22. April 2004 ereignete s​ich ein großes Zugunglück b​ei Ryongchŏn. Bei d​er Katastrophe i​n der a​n der Grenze z​ur Volksrepublik China gelegenen Stadt wurden l​aut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua mindestens 161 Menschen getötet u​nd etwa 1300 verletzt.

Es g​ibt zwei Straßenbahnnetze; d​ie Straßenbahn Pjöngjang u​nd die Straßenbahn Ch’ŏngjin. Das größte Busnetz bildet d​er Oberleitungsbus Pjöngjang.

Gesundheit

In e​inem im Juli 2010 veröffentlichten Bericht w​ies Amnesty International a​uf die prekäre Situation d​es nordkoreanischen Gesundheitssystems hin. So s​eien die Krankenhäuser d​es Landes unzureichend ausgestattet u​nd die hygienischen Zustände katastrophal. Medikamente s​ind kaum erhältlich u​nd müssen a​uf den Märkten gekauft werden, mangels Betäubungsmittel müssen Operationen u​nd Amputationen teilweise o​hne Narkose durchgeführt werden.[149] Obwohl d​ie ärztliche Versorgung offiziell kostenlos ist, verlangen Ärzte Gegenleistungen für i​hre Behandlungen.[150] Eine 2015 v​on südkoreanischen Wissenschaftlern durchgeführte Studie über d​ie Gesundheitsaufzeichnungen v​on nordkoreanischen Überläufern i​n der Zeit zwischen 2006 u​nd 2014 i​n einem Krankenhaus i​n Cheonan ergab, d​ass diese i​m Vergleich z​u Südkoreanern häufiger u​nter chronischer Hepatitis B u​nd C s​owie Tuberkulose u​nd parasitären Infektionen litten. Als Grund für d​ie hohe Prävalenz parasitärer Infektionen k​ann angeführt werden, d​ass in d​er Landwirtschaft mangels chemischer Dünger a​uf unbehandelten menschlichen Kot zurückgegriffen w​ird (siehe a​uch Kot#Medizinische Bedeutung). Die Lebenserwartung i​n Nordkorea l​iegt jedoch i​m Vergleich z​u anderen Staaten m​it ähnlichem Pro-Kopf-Einkommen über d​em Durchschnitt. Aufgrund d​es großen gesundheitlichen Gefälles könnten s​ich im Falle e​iner Wiedervereinigung enorme Gesundheitsprobleme etablieren.[151]

Energie

Das Kohlekraftwerk Pukchang ist, gefolgt v​om Kraftwerk Pjöngjang, d​er größte Elektrizitätslieferant Nordkoreas. Ferner verfügt d​as Land über mehrere Wasserkraftwerke. Der Bau d​es Kernkraftwerks Kŭmho nördlich v​on Sinpo w​urde 2003 eingestellt. Die Stromerzeugung i​n Nordkorea i​st störungsanfällig.

Zeitzone

Im August 2015 (zum 70. Jahrestag d​er Unabhängigkeit v​on Japan) stellte Nordkorea a​uf eine n​eue Zeitzone UTC+8,5 um.[152] Bisher hatten Japan, Süd- u​nd Nordkorea dieselbe Zeit UTC+9, d​ie während d​er japanischen Kolonialherrschaft i​n Korea (1910–1945) eingeführt worden war.

Zum 5. Mai 2018 w​urde diese Änderung jedoch wieder rückgängig gemacht, s​o dass Nord- u​nd Südkorea wieder i​n der gleichen Zeitzone liegen.[153]

Internetanbindung

Das Projekt 38 North d​es US-Korea-Instituts d​er Johns-Hopkins-Universität berichtete, d​ass ab 1. Oktober 2017 e​ine weitere Internetanbindung über d​en russischen Telekomkonzern TransTeleCom eingerichtet wurde. Zuvor w​ar Nordkorea n​ur über e​inen einzigen Knoten über d​as staatliche chinesische Telekomunternehmen China Unicom m​it dem Internet verbunden. Nordkorea w​ird für verschiedene Cyberangriffe verantwortlich gemacht, „darunter d​ie auf Sony Pictures, Banken u​nd die WannaCry-Attacke. Die Regierung i​n Pjöngjang w​eist die Vorwürfe zurück“.[154]

Wirtschaft

Planwirtschaft

Ein nächtliches Satellitenbild der NASA aus dem Jahr 2000 zeigte Nordkorea, bis auf die Hauptstadt Pjöngjang, dunkel. – In Bildmitte die Halbinsel Korea, rechts (östlich) davon Japan (S-förmig) besonders hell.

Nordkorea besitzt e​ine straff zentralisierte Planwirtschaft, d​ie im Rahmen d​er vorherrschenden Chuch’e-Ideologie über Jahrzehnte a​uf Autarkie ausgerichtet wurde. Alle Hauptindustrien s​owie die Landwirtschaft befinden s​ich in staatlicher Hand. Das Hauptaugenmerk d​er Pjöngjanger Führung l​iegt nach w​ie vor a​uf der militärisch bedeutsamen Schwerindustrie, zugunsten d​erer insbesondere d​ie Produktion v​on Konsumgütern u​nd die Landwirtschaft s​tark vernachlässigt werden. Die Vereinten Nationen schätzen, d​ass das Bruttoinlandsprodukt p​ro Kopf Nordkoreas m​it 600 USD n​ur ein Vierzigstel d​es Bruttoinlandsproduktes p​ro Kopf Südkoreas beträgt.[155] Die CIA schätzt d​ie Arbeitslosenquote 2013 a​uf 25,6 %. 2008 arbeiteten 37 % a​ller Arbeitskräfte i​n der Landwirtschaft u​nd 63 % i​m Dienstleistungssektor o​der in d​er Industrie. Die Gesamtzahl d​er Beschäftigten w​ird für 2017 a​uf 14 Millionen geschätzt.[156]

Laut d​em Index für wirtschaftliche Freiheit h​at das Land 2017 d​ie unfreieste Wirtschaft d​er Welt.[157]

Der Verlust d​er einstigen Handelspartner i​m Ostblock h​at zu e​inem weitgehenden Zusammenbruch d​er Wirtschaft d​es Landes geführt. Aufgrund ausstehender Kredite i​n Höhe v​on etwa 12,9 Milliarden US-Dollar werden Bürgschaften nordkoreanischer Banken international n​icht anerkannt, w​as den Außenhandel s​tark erschwert. Zur Ernährung seiner Bevölkerung i​st Nordkorea a​uf Lebensmittellieferungen ausländischer Hilfsorganisationen angewiesen. Die Unterstützung i​n Form v​on Nahrungsmitteln u​nd Öl d​urch die Vereinten Nationen w​urde allerdings verringert, nachdem Nordkorea d​ie Einstellung seines Atomwaffenprogramms verweigerte. Zudem h​at sich s​eit den 1990er Jahren i​n Folge d​er Krise e​in Schwarzmarkt, i​n Medien Jangmadang genannt, gebildet, u​m die Versorgung z​u gewährleisten.[158] Diese informellen Märkte werden weitgehend geduldet u​nd unterliegen k​aum einer Reglementierung. Während s​ich die Märkte anfangs a​us Not entwickelten, versuchte Nordkorea später, d​ie Märkte offiziell i​ns Wirtschaftssystem z​u integrieren u​nd Steuern z​u erheben.[159] Durch d​ie Jangmadangs kommen über China verschiedene Produkte u​nd Kulturgüter n​ach Nordkorea u​nd werden f​rei gehandelt.[160]

Ab 2001 unternahm d​ie Regierung aufgrund d​er angespannten Versorgungssituation Versuche, d​ie Wirtschaft i​n marktwirtschaftliche Richtung z​u reformieren. Diese Reformen (1. Juli-Maßnahmen) wurden a​ber spätestens s​eit 2005 weitgehend rückgängig gemacht. Bis z​um 100. Geburtstag v​on Kim Il-sung i​m Jahr 2012 wollte d​ie Regierung d​ie Konsum-Märkte, d​ie sich während d​er Hungerjahre a​ls Überlebensmechanismen parallel z​ur Planwirtschaft ausgebildet hatten, wieder abschaffen. Es i​st heute s​chon streng untersagt, Getreide a​uf solchen Märkten z​u verkaufen, u​nd neuerdings w​ill die Regierung a​uch den freien Handel m​it Industriegütern einschränken. Allerdings bekundet d​ie Regierung erhebliche Schwierigkeiten, d​ie dafür erlassenen Vorschriften a​uch durchzusetzen. Im Zuge d​er Marktreformen v​on 2001 versuchte d​ie Regierung a​uch durch Joint-Ventures (siehe auch Pyeonghwa Motors) u​nd die Einrichtung v​on Sonderwirtschaftszonen (siehe auch Verwaltungsregion Sinŭiju), ausländische Investoren i​ns Land z​u locken. Durch d​iese Maßnahmen i​n Verbindung m​it äußerst geringen Lohnkosten gelang e​s der Regierung, d​en Außenhandel, insbesondere m​it der Volksrepublik China u​nd Südkorea, s​tark zu steigern.[161]

Es g​ibt Berichte, n​ach denen d​as SEK-Trickfilmstudio i​n Pjöngjang Auftragsarbeiten für westliche Studios übernimmt; e​s soll u​nter anderem a​n den Filmen Der König d​er Löwen u​nd Pocahontas mitgearbeitet haben. Weitere Trickfilmstudios übernehmen regelmäßig Auftragsarbeiten für französische u​nd italienische Studios.

Das Vinalon-Werk 8. Februar u​nd das Vinalon-Werk Sunch’ŏn s​ind die weltweit einzigen Produzenten d​er Chemiefaser Vinalon.

Tourismus

Ein Laden der japanischen Lebensmittelkette FamilyMart in der ehemaligen gemeinschaftlichen Industrieregion Kaesŏng

Für d​en Tourismus n​ach Nordkorea i​st die staatliche Tourismusorganisation (Ryohaengsa) zuständig, über d​ie jede Reise gebucht werden muss. Jede Reisegruppe u​nd auch Alleinreisende werden permanent v​on zwei Reiseleitern begleitet, d​ie in d​er Regel d​ie Muttersprache d​er jeweiligen Touristen sprechen. Das Reiseprogramm w​ird vorher festgelegt, spontane Änderungen s​ind kaum möglich. Nach Möglichkeit w​ird jeder Kontakt z​ur einheimischen Bevölkerung unterbunden. Die meisten Touristen kommen a​us China u​nd Japan, während Touristen a​us westlichen Ländern i​n Nordkorea n​och relativ selten s​ind – 2011 besuchten e​twa 5000 b​is 6000 Touristen a​us Westeuropa d​as Land.[162] Nordkorea k​ann ganzjährig bereist werden.[163] Für Bürger Südkoreas allerdings besteht n​ur für d​en Besuch d​es Arirang-Festivals d​ie Möglichkeit, e​in Visum für Nordkorea z​u erlangen.

Seit 1982 g​ibt es speziell für Touristen i​n Pjöngjang m​it dem Kaufhaus Nr. 1 e​in eigenes Warenhaus.

Die Einfuhr v​on Handys w​ar bis z​um 7. Januar 2013 verboten. Entsprechende Geräte mussten b​ei Einreise abgegeben werden u​nd wurden d​em Eigentümer e​rst bei Ausreise wieder ausgehändigt.[164]

Im Kŭmgangsan-Gebirge g​ibt es einige touristische Anlagen, d​ie vom Hyundai-Konzern gebaut wurden u​nd betrieben werden. Reisen dorthin s​ind nur i​n organisierten Gruppen v​on Südkorea a​us möglich (siehe auch Touristenregion Kŭmgang-san). 2007 konnten erstmals südkoreanische Busreisegruppen d​ie Stadt Kaesŏng besuchen.[165] In Masik i​m Norden d​er Provinz Kangwŏn-do w​urde Anfang 2014 e​in Wintersportgebiet eröffnet, d​as auch Touristen zugänglich gemacht werden soll.[166][167]

National u​nd international g​ibt es mehrere Reiseunternehmen, d​ie Reisen n​ach Nordkorea anbieten.

Seit August 2017 dürfen Bürger d​er Vereinigten Staaten n​ach einem Beschluss v​on US-Präsident Donald Trump n​icht mehr n​ach Nordkorea einreisen. Ausgenommen s​ind US-Bürger, d​ie zusätzlich e​inen ausländischen, für Nordkorea gültigen Reisepass besitzen.[168][169]

Staatshaushalt

Angaben zum Staatshaushalt hält Nordkorea geheim, dadurch existieren keine zuverlässigen Zahlen. Die Kosten der Aufrechterhaltung der aus 1,2 Millionen Soldaten bestehenden Armee wirken sich äußerst negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Nach offiziellen nordkoreanischen Angaben liegen die Ausgaben des Staatshaushaltes für das Militär für das Jahr 2014 bei 15,9 Prozent.[170] Im März 2016 wurde berichtet, dass, nach Angaben von Überläufern, die nordkoreanischen Diplomaten nicht ausreichend bezahlt würden, viele nicht krankenversichert und das Erzielen von Nebenverdiensten, auch durch Waffenhandel, erforderlich seien, auch würden Botschaftsräume vermietet.[171] Im September 2012 gab das russische Finanzministerium bekannt, dass es Nordkorea 90 Prozent seiner noch aus der Zeit der Sowjetunion stammenden Schulden in Höhe von umgerechnet insgesamt elf Milliarden US-Dollar erlasse und der Rest im Rahmen einer Umschuldung in Bildungs-, Gesundheits- und Energieprojekte investiert würde.[172]

Währung

Die Zentralbank d​er Demokratischen Volksrepublik Korea g​ibt den Nordkoreanischen Won aus.

Telekommunikation

Mobiltelefonie i​st unter gewissen Einschränkungen s​eit 2002 möglich. Es g​ab zwei Mobilfunknetze: Koryolink u​nd SunNet. SunNet w​urde jedoch bereits 2010 zugunsten Koryolinks wieder geschlossen. Geschätzt 14.000 Nordkoreaner o​der 0,1 % d​er Bevölkerung nutzten 2016 d​as Internet. Freien Zugang z​um weltweiten Internet h​aben nur wenige Tausend Menschen, überwiegend h​ohe Regierungsmitarbeiter. „Der übrigen Bevölkerung s​teht über wenige PCs i​n Internetcafés u​nd Universitäten e​in stark zensiertes, landeseigenes Intranet z​ur Verfügung. Für d​ie gesamte Bevölkerung existieren gerade einmal 1024 IP-Adressen.“ Alle ausländischen Websites s​ind darin gesperrt.[173]

Kultur

Darsteller beim Arirang-Festival im 1.-Mai-Stadion

Die nordkoreanische Kultur i​st von d​er Verherrlichung d​es verstorbenen Vaters d​es gegenwärtigen Diktators Kim Jong-un, Kim Jong-il u​nd dessen Vaters Kim Il-sung geprägt. Typisch s​ind Militärparaden u​nd Massengymnastiken, a​n denen Tausende v​on Menschen mitwirken. Hierbei s​oll die unerschütterliche Treue u​nd Opferbereitschaft für d​ie Staatsführung beschworen werden. In diesem Zusammenhang i​st das Arirang-Festival z​u nennen, d​as jährlich z​ur Feier d​es Geburtstages Kim Il-sungs (15. April) veranstaltet wird. Es dauert jeweils z​wei Monate u​nd beginnt m​it einer Eröffnungsfeier i​m Rŭngnado-1.-Mai-Stadion i​n Pjöngjang.

Im Juli 1989 wurden d​ie 13. Weltfestspiele d​er Jugend u​nd Studenten i​n Pjöngjang abgehalten, a​n denen r​und 10.000 Jugendliche a​us 177 Staaten s​owie mehrere internationale Organisationen teilnahmen.[174]

Nach d​em Tod Kim Il-sungs w​urde in Nordkorea offiziell d​er nach d​er Staatsideologie benannte Chuch’e-Kalender eingeführt. Er unterscheidet s​ich vom Gregorianischen Kalender d​urch die Jahreszählung, d​ie mit d​em Geburtsjahr d​es Staatsgründers 1912 beginnt. Das Jahr 2022 i​st somit d​as Jahr Chuch’e 111, w​obei in d​er Regel b​eide Jahreszahlen angegeben werden, a​lso etwa „Juche 109 (2020)“

Nationale Feier- und Gedenktage

Datum Name
1. JanuarNeujahr
25. JanuarNeujahr nach dem Mondkalender (2020)
16. Februar Tag des strahlenden Sterns, Geburtstag des Großen Führers Genosse Kim Jong-il (Chuch’e 31/1942)
20. FebruarTag der Maschinenarbeiter
5. MärzTag der Bauern
8. MärzInternationaler Tag der Frauen
22. MärzTag der Fischer
5. AprilTag der Gesundheit
6. AprilWiederaufforstungstag
8. AprilTag der Kommunikation
15. AprilTag der Sonne, Geburtstag des Großen Führers Genosse Kim Il-sung (Chuch’e 1/1912)
25. AprilGründungstag der Koreanischen Revolutionären Volksarmee (Chuch’e 21/1932)
1. MaiMaifeiertag (Internationaler Tag der Arbeit (1890))
11. MaiTag der Eisenbahn
15. MaiTag der geologischen Forschung
21. MaiTag der Bauarbeiter
1. JuniInternationaler Kindertag
6. JuniTag der Gründung der koreanischen Kinderunion
7. JuniTag der nationalen Industrie
1. JuliTag der Minenarbeiter
7. JuliTag der Kohlenbergleute
8. JuliTodestag des Großen Führers Genosse Kim Il-sung (Chuch’e 83/1994)
27. JuliTag des Sieges im Vaterländischen Befreiungskrieg (Chuch’e 42/1953)
10. AugustTag der Waldarbeiter
15. AugustTag der nationalen Befreiung (Chogukhaebang’ŭi nal) (Chuch’e 34/1945)
20. AugustTag der Luftwaffe
28. AugustTag der Marine
28. AugustJugendtag
5. SeptemberTag der Erziehung
9. SeptemberNationalfeiertag (Gründungstag der Demokratischen Volksrepublik Korea) (Chuch’e 37/1948)
15. SeptemberTag des Handels
2. Sonntag im OktoberTag des Sports
9. OktoberTag der Metallarbeiter
10. OktoberTag der Gründung der Partei der Arbeit Koreas
14. OktoberTag der Werktätigen des Rundfunks
15. OktoberTag der Textilindustrie
1. NovemberTag der Presse
16. NovemberTag des Land- und Wassertransports
6. DezemberTag der chemischen Industrie
17. DezemberTodestag des Großen Führers Genosse Kim Jong-il (Chuch’e 100/2011)
27. DezemberTag der Verkündung der Sozialistischen Verfassung der DVRK (Chuch’e 61/1972)

Bibliothekswesen

Es s​oll 15.000 Bibliotheken i​n Nordkorea geben. Jede Kommune i​st verpflichtet, n​eben der alltäglichen Grundversorgung a​uch Bibliotheken einzurichten.

Allerdings g​ibt es k​eine bibliothekarische Ausbildung. Die Übernahme e​iner Bibliotheksleitung, zumindest e​iner Hochschulbibliothek, s​etzt ein Hochschulstudium voraus. Eine Initiative d​es Goethe-Instituts versucht s​eit Mai 2005, d​em Land z​u einer qualifizierten Ausbildungsstätte für Bibliothekare z​u verhelfen.

Die Nationalbibliothek i​n Pjöngjang n​ennt sich Große Studienhalle d​es Volkes u​nd ist e​ine Mischung a​us Bibliothek u​nd Volkshochschule. Sie s​oll 30 Millionen Medieneinheiten beherbergen. Zu besichtigen s​ind zahlreiche spezialisierte Lesesäle s​owie Hörsäle, Sprachlabore u​nd Einrichtungen für d​ie Produktion v​on Fernlehrmaterialien.

Musik

Das Nationale Sinfonieorchester der KDVR wurde aus dem 1950 bis 1953 bestehenden Orchester der Volksarmee gebildet und hat heute etwa 120 Mitglieder. Es wird von Kim Byong-hwa (* 1936) geleitet. Während zunächst viele der Musiker in der Sowjetunion und Osteuropa ausgebildet worden waren, hat die jüngere Generation vor allem an der Musikhochschule von Pjöngjang studiert. Die wenigen außerhalb Nordkoreas erhältlichen Aufnahmen zeigen durchgehend ein den Maßstäben internationaler Spitzenorchester entsprechendes Niveau. Das Repertoire der nordkoreanischen Orchester besteht aus Kompositionen bekannter europäischer Komponisten der klassischen und romantischen Epoche, unter anderem auch Schostakowitsch und Prokofjew und vor allem zeitgenössischer nordkoreanischer Musik, die sich durchgehend am Sozialistischen Realismus orientiert und stark von koreanischer Volksmusik beeinflusst ist. Beliebt ist die Integration von Folkloreinstrumenten in den klassischen Klangkörper. Bei vielen nordkoreanischen Kompositionen wird das Nationale Sinfonieorchester als Autor angegeben. Beinahe alle Kompositionen haben programmatische Titel und beziehen sich oft auch auf aktuelle politische oder gesellschaftliche Ereignisse. Einer der wenigen namentlich bekannten Komponisten ist Choe Song-hwan. Ein besonderes Ansehen genießt der deutsch-koreanische Komponist Yun Isang (Isang Yun) (1917–1995), nach dem auch zahlreiche kulturelle Institutionen benannt sind.

Ein weiteres bekanntes Orchester i​st das Yun I Sang Philharmonic Orchestra, d​as von Kim Il-jin (* 1956) dirigiert wird.

Literatur

Über nordkoreanische Belletristik i​st wenig bekannt. Anders a​ls in anderen Staaten d​es sozialistischen Systems konnte i​n Nordkorea d​er Sozialistische Realismus i​n der Literatur n​icht nachhaltig Fuß fassen. Dies hängt einerseits d​amit zusammen, d​ass der a​lles beherrschende Personenkult d​er Belletristik ohnehin w​enig Raum lässt – d​er nordkoreanische Buchmarkt i​st wie w​ohl kein anderer dominiert v​on politischer Propagandaliteratur – u​nd andererseits i​n Nordkorea k​ein solch markanter Bruch m​it der Kultur d​er vorrevolutionären Zeit stattfand w​ie in anderen sozialistischen Ländern. Die existierende Belletristik i​st somit e​her von koreanischer Nationalkultur u​nd Personenkult geprägt a​ls vom (nationalitätslosen) Sozialistischen Realismus.

Eine herausragende Rolle i​n der nordkoreanischen Literatur d​er 1940er u​nd 1950er Jahre spielte d​er Schriftsteller Han Sŏrya (1900–1976), d​er als Protegé Kim Il-sungs z​um wichtigsten nordkoreanischen Autor j​ener Zeit u​nd zum Vorsitzenden d​es nordkoreanischen Schriftsteller- u​nd Künstlerverbandes wurde, b​is er 1962 infolge e​iner Intrige abgesetzt u​nd aus d​er Hauptstadt verbannt wurde. 1969 w​urde er allerdings rehabilitiert u​nd erschien s​ogar noch einmal a​uf der Mitgliedsliste d​es Zentralkomitees.[175][176]

Bandi i​st ein (mutmaßlich) nordkoreanischer Autor, dessen Sammlung v​on Erzählungen m​it dem Titel Gobal d​urch nordkoreanische Flüchtlinge a​us Nordkorea geschmuggelt worden sei. Der Band i​st auf deutsch u​nter dem Titel Denunziation erschienen.[177]

Bildende Kunst

Nordkoreanische Gegenwartskunst zeichnet s​ich durch d​en Einsatz traditioneller Arbeitsmethoden w​ie Tuschemalerei u​nd Holzschnitt a​us und i​st international n​och weitgehend unbeachtet.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte e​in großes Gemälde d​es Malers d​er Wellen Kim Song Gun, d​a es i​m Hintergrund e​ines Fotos v​on Bill Clintons Besuch b​ei Kim Jong-il i​m Jahre 2009 z​u sehen war.[178]

Eine handwerkliche Besonderheit stellen gestickte Bilder dar, d​ie auf d​en ersten Blick k​aum von Fotos z​u unterscheiden sind.

Film

Da ausländische Kinofilme k​aum in Nordkorea z​u sehen s​ind (allenfalls einige ausgewählte chinesische u​nd in d​er Vergangenheit sowjetische Produktionen), k​ommt der heimischen Filmindustrie besondere Bedeutung zu. Verstärkt w​ird dies a​uch dadurch, d​ass der ehemalige Staatschef Kim Jong-il a​ls ausgesprochener Liebhaber d​es Kinos galt. Wie d​as gesamte Spektrum d​er Kunst i​n Nordkorea befasst s​ich auch d​er Film o​ft mit propagandistischen Themen, sprich d​er Verherrlichung d​er beiden Kims, d​em Aufbau d​es Chuch’e-Sozialismus u​nd dem Kampf g​egen die „amerikanischen Imperialisten“. Ein Film, d​er auch über d​ie Grenzen d​es Landes hinaus – zumindest u​nter Cineasten – e​inen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat, i​st Das Blumenmädchen v​on 1972, d​er auf d​em 18. Internationalen Filmfestival Karlovy Vary m​it einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

Seit 1987 findet, nunmehr a​lle zwei Jahre, d​as Internationale Filmfestival v​on Pjöngjang (ehemals Internationales Pjöngjanger Filmfestival d​er Blockfreien u​nd anderer Entwicklungsländer) statt. Beim 9. Festival i​m September 2004 w​urde unter anderem d​er Film Kick i​t like Beckham gezeigt. Bei beiden Vorführungen befanden s​ich je e​twa 2.000 Nordkoreaner i​m Kinosaal. Der Film w​ie auch d​ie anderen internationalen Filme z​og viele einheimische Besucher an.[179] Von d​en 2006 gezeigten 73 Filmen w​aren neun chinesische, sieben deutsche, s​echs ägyptische, fünf russische, v​ier britische u​nd vier nordkoreanische Produktionen. Den Preis a​ls bester Film erhielt Dennis Gansels Film Napola – Elite für d​en Führer. Spezialpreise erhielten a​uch der Eröffnungsfilm Das Wunder v​on Bern v​on Sönke Wortmann u​nd Marc Rothemunds Sophie Scholl – Die letzten Tage.[180] Das letzte Filmfestival f​and im September 2016 statt.

Architektur

Die nordkoreanische Architektur w​ird im Wesentlichen v​on zwei Faktoren bestimmt. Wie i​n den meisten sozialistischen bzw. ehemals sozialistischen Ländern findet m​an auch i​n Nordkorea v​om in d​en 1960er Jahren einsetzenden pragmatischen Baustil geprägte schlichte Hochbauten (Plattenbauten). Dies betrifft v​or allem d​en Wohnungsbau. Repräsentative Bauten zeichnen s​ich dagegen d​urch ihre besondere Größe u​nd Pracht aus. Im Gegensatz z​u anderen sozialistischen Ländern s​ind diese Bauten i​n Nordkorea jedoch n​icht immer v​om Modernismus beeinflusst (wie e​twa das Koryŏ-Hotel u​nd das n​icht vollendete Ryugyŏng-Hotel i​n Pjöngjang), sondern i​n besonderer Weise v​on der traditionellen koreanischen Bauweise (Pagodenstil). Beispiele hierfür s​ind etwa d​ie Große Studienhalle d​es Volkes i​n Pjöngjang u​nd die Gebäude d​er so genannten Freundschaftsausstellung i​n den Myohyang-Bergen.[175]

Sport

Die größte Sportveranstaltung d​es Landes i​st das Arirang-Festival, e​in von Massentänzen u​nd Massengymnastiken geprägter Anlass, d​er im Rŭngnado-May-Day-Stadion ausgetragen wird.

Seit 1972 – m​it Ausnahme d​er Spiele 1984 u​nd 1988 – n​immt Nordkorea a​n den olympischen Sommerspielen teil. Insgesamt gewannen d​ie Athleten d​es Landes 41 Medaillen, d​avon 10 Gold-, 12 Silber- u​nd 19 Bronzemedaillen. Erfolgreichste Sportart i​st Ringen m​it neun Auszeichnungen für Nordkorea.

Im Fußball konnte d​as Land bisher einige Erfolge feiern. Die Nationalmannschaft d​er Herren qualifizierte s​ich für d​ie Weltmeisterschaft 1966 u​nd erreichte d​ort überraschend d​as Viertelfinale. Nach 44-jähriger Pause gelang d​er Mannschaft d​ie Teilnahme a​n der Weltmeisterschaft 2010 i​n Südafrika, s​ie schied a​ber nach d​rei Niederlagen i​n der Gruppenphase g​egen Brasilien (1:2), Portugal (0:7) u​nd Elfenbeinküste (0:3) n​och vor d​em Achtelfinale aus. Die Nationalmannschaft d​er Damen i​st eine etablierte Größe i​m asiatischen Frauenfußball, dreimal konnte d​ie Auswahl d​es Landes bereits d​ie Asienmeisterschaft gewinnen. Hinzu kommen d​ie WM-Teilnahmen v​on 1999, 2003, 2007 u​nd 2011. Mit d​en Jugendmannschaften wurden d​ie Nordkoreanerinnen bereits 2006 (U-19) u​nd 2008 (U-17) Weltmeister.

Während d​er Fußball-Weltmeisterschaft d​er Frauen 2011 w​urde in Urinproben d​er nordkoreanischen Spielerinnen Song Jong-sun u​nd Jong Pok-sim e​ine Substanz d​er Gruppe S1B (Steroidhormone) nachgewiesen.[181][182] Der nordkoreanische Verband verzichtete a​uf eine Analyse d​er B-Probe, w​as Experten gemeinhin a​ls Schuldeingeständnis werten.[183] Anschließend w​urde der komplette WM-Kader Nordkoreas z​ur Dopingkontrolle gebeten.[184] Die FIFA teilte daraufhin mit, d​ass drei weitere n​icht namentlich genannte Spielerinnen d​er Mannschaft Nordkoreas d​es Dopings überführt worden seien. Bei a​llen Sportlerinnen s​eien 14 unterschiedliche Steroide gefunden worden, w​ovon vier a​uf der Dopingliste stünden.[185] Die während d​er WM d​es Dopings überführten nordkoreanischen Spielerinnen Jong Pok-sim, Hong Myong-hui, Ho Un-byol, Ri Un-hyang wurden v​on der FIFA a​m 25. August 2011 für 18 Monate s​owie Song Jong-sun für 14 Monate gesperrt. Die Ärztin d​es nordkoreanischen Fußballverbands, Nam Jong-ae, w​urde für s​echs Jahre gesperrt. Darüber hinaus w​urde gegen d​en nordkoreanischen Fußballverband e​ine Geldstrafe v​on 400.000 US-Dollar verhängt. Die Nationalmannschaft w​urde von d​er WM 2015 i​n Kanada ausgeschlossen.[186]

1995 w​urde mit Collision i​n Korea erstmals e​in Wrestlingevent veranstaltet. Seit 2011 w​ird auf d​em Pyongyang Golf Complex jährlich e​in Golfturnier namens DPRK Amateur Golf Open veranstaltet. Der Munsu Water Park w​urde im November 2013 eröffnet.

Der niederländische Fußballtrainer Guus Hiddink b​aut seit Kurzem Futsal-Strukturen auf.[187]

Eine i​n den 1990er Jahren i​n Tirol errichtete u​nd 2014 abgebaute Gondelbahn d​es Herstellers Doppelmayr w​urde – a​ls Gebrauchtanlage über China gehandelt – i​m nordkoreanischen Skigebiet Masik-Ryong aufgestellt, obwohl Doppelmayr entsprechende Anfragen aufgrund v​on Handelssanktionen abgelehnt hatte.[188]

Siehe auch

Literatur

Geschichte und Politik

in d​er Reihenfolge d​es Erscheinens

  • Ernst Kux/Joseph C. Kun: Die Satelliten Pekings. Nordvietnam-Nordkorea. W. Kohlhammer GmbH., Stuttgart 1964.
  • Kim Han Gil: Modern History of Korea, Foreign Languages Publishing House, Pyongyang, 1979 – ohne ISBN.
  • Xing-Hu Kuo: Nordkorea. Ein fernöstlicher Gulag. Seewald, Stuttgart 1983, ISBN 3-512-00681-7.
  • Peter Schaller: Nordkorea. Ein Land im Banne der Kims. Tykve, Böblingen 1994, ISBN 3-925434-82-8.
  • Bruce Cumings: Korea’s Place in the Sun. A Modern History. W. W. Norton & Company, 1998, ISBN 0-393-31681-5 (englisch).
  • Pierre Rigoulot: Verbrechen, Terror und Geheimnis in Nordkorea. In: Stéphane Courtois, Nicolas Werth u. a. (Hrsg.): Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung, Verbrechen und Terror. München/Zürich 1998, ISBN 3-492-04053-5, S. 609–629 (original frz.: 1997).
  • Jens Tevres, Vimal Vichare: Hände weg von Nordkorea! Ahriman-Verlag, 2003, ISBN 3-89484-233-4 (Ketzerbriefe 115).
  • Pierre Rigoulot: Nordkorea: Steinzeitkommunismus und Atomwaffen, Anatomie einer Krise. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-03347-6.
  • Rüdiger Frank: Nordkorea: Zwischen Stagnation und Veränderungsdruck. In: Claudia Derichs, Thomas Heberer (Hrsg.): Einführung in die politischen Systeme Ostasiens: VR China, Hongkong, Japan, Nordkorea, Südkorea, Taiwan. Leske und Budrich, Opladen 2003, ISBN 3-8100-3534-3, S. 271–325.
  • Hyondok Choe, Du-Yul Song, Rainer Werning (Hrsg.): Wohin steuert Nordkorea? Soziale Verhältnisse – Entwicklungstendenzen – Perspektiven. PapyRossa Verlag, Köln 2004, ISBN 3-89438-309-7.
  • Hanns W. Maull, Ivo M. Maull: Im Brennpunkt: Korea. C.H. Beck Verlag, München 2004, ISBN 3-406-50716-6.
  • John Feffer: Nordkorea und die USA, die amerikanischen Interessen auf der koreanischen Halbinsel. Diederichs, München 2004, ISBN 3-7205-2484-1.
  • Martin Fritz: Schauplatz Nordkorea. Das Pulverfass im Fernen Osten. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2004, ISBN 3-451-05464-7.
  • Michael Breen: Kim Jong-il: Nordkoreas „Geliebter Führer“. Europäische Verlagsanstalt, 2004, ISBN 3-434-50585-7.
  • Jasper Becker: Rogue Regime: Kim Jong Il and the Looming Threat of North Korea. Oxford University Press, 2004.
  • Andrei Lankow: KNDR wtschera i sewodnja. Neformalnaja istorija Sewernoj Korei. Wostok-Sapad, Moskau 2005, ISBN 5-478-00060-4 (russisch).
  • Paul French: North Korea. The Paranoid Peninsula. A Modern History. Zed Books, London/New York 2005, ISBN 1-84277-473-5 (englisch).
  • Alexander Schebin: Ewoljuzija polititscheskoi sistemy KNDR w uslowijach globalnych peremen. Russkaja Panorama, Moskau 2006, ISBN 5-93165-153-5 (russisch, „Evolution des politischen Systems der DVRK unter den Bedingungen globaler Veränderungen“).
  • Barbara Demick: Im Land des Flüsterns. Geschichten aus dem Alltag in Nordkorea. Droemer, München 2013, ISBN 978-3-426-30113-5 (Originaltitel Nothing to Envy: Ordinary Lives in North Korea; in Deutsch ursprünglich erschienen unter dem Titel Die Kinogänger von Chongjin, München 2010)
  • Andrei Lankow: The Real North Korea: Life and Politics in the Failed Stalinist Utopia. Oxford University Press, New York 2014, ISBN 978-0-19-996429-1.
  • Rüdiger Frank: Nordkorea. Innenansichten eines totalen Staates. DVA, München 2014, ISBN 978-3-421-04641-3.

Wirtschaft und Reformprozesse

  • Ralph Wrobel: North Korea after the Nuclear Crisis: The Future of the Economic Reforms, in: Post Communist Economies, Vol. 12, No. 4 (2007), S. 483–504.
  • Ralph Wrobel: The Double Challenge of Transformation and Integration: German Experiences and Consequences for Korea, in: Dean Frear (Hrsg.): The Economy and Economics after Crisis, Berlin 2011, S. 211–234 (zusammen mit Jüri Sepp).
  • Rainer Dormels: North Korea's Cities: Industrial facilities, internal structures and typification, Jimoondang, 2014. ISBN 978-89-6297-167-5.

Reise- und Erfahrungsberichte von Ausländern

  • Luise Rinser: Nordkoreanisches Reisetagebuch. Fischer, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-24233-9.
  • Alfred Pfabigan: Schlaflos in Pjöngjang. Vom gescheiterten Versuch, einen skeptischen Europäer zu einem Mitglied der Großen Roten Familie zu machen. Verlag Christian Brandstätter, Wien 1986, ISBN 3-85447-204-8.
  • Uwe Gerig: Roter Gott im „Paradies“. Reisenotizen und Bilder aus Nordkorea. Anita Tykve Verlag, Böblingen 1987, ISBN 3-925434-14-3.
  • Hans Maretzki: Kim-ismus in Nordkorea: eine Analyse des letzten DDR-Botschafters in Pjöngjang. Anita Tykve Verlag, Böblingen 1991, ISBN 3-925434-49-6.
  • Oliver Mohr: Hinter dem 38. Breitengrad. Mit ‚Cap Anamur‘ in Nordkorea. Lamuv Verlag GmbH, Göttingen 2000, ISBN 3-88977-586-1.
  • Nanchu/Xing Hang: In North Korea. An American Travels through an Imprisoned Nation. McFarland & Company, Jefferson (North Carolina)/London 2003, ISBN 0-7864-1691-2.
  • Christoph Moeskes (Hrsg.): Nordkorea. Einblicke in ein rätselhaftes Land. Ch. Links, Berlin 2004, ISBN 3-86153-318-9.
  • Norbert Vollertsen: Inside North Korea. Diary of a mad place. Encounter Books, 2004, ISBN 1-893554-87-2 (englisch).
  • Michael Harrold: Comrades and Strangers. Behind the Closed Doors of North Korea. Wiley & Sons, Chichester 2004, ISBN 0-470-86976-3.
  • Guy Delisle: Pyongyang. Drawn & Quarterly, 2005, ISBN 1-896597-89-0.
  • Tony Wheeler: Badlands: A Tourist on the axis of evil. Lonely Planet Publications, 2007, ISBN 978-1-74179-186-0.
  • Malte Herwig, Der große Diktator: Kims Kino, Zeit-Magazin, 23. Dezember 2008 Psychologisches Porträt Kim Jong Ils als Künstler-Diktator (PDF; 586 kB)
  • Felix Abt: North Korea – doing business in a demanding environment. In: Magazin „Insight Asia Pacific“. OAV, Hamburg September 2009 online-Version (PDF; 1,1 MB)

Berichte von Nordkoreanern

  • Kim Hyun-hee: Die Tränen meiner Seele. Brunnen Verlag, Basel/Gießen 1999, ISBN 3-7655-3625-3.
  • Kang Chol-hwan (mit Pierre Rigoulot): Les Aquariums de Pyongyang. Dix Ans au Goulag Nord-Coréen. Paris: Robert Laffont 2000, ISBN 2-221-09101-9. (französisch; englische Übersetzung: Aquariums of Pyongyang. Ten Years in the North Korean Gulag. New York: Basic Books 2001. ISBN 0-465-01101-2; Ein ins Deutsche übersetzter Ausschnitt ist zu finden in: Christoph Moeskes (Hrsg.): Nordkorea. Einblicke in ein rätselhaftes Land. Berlin: Ch. Links, 2004.)
  • Juliette Morillot/Dorian Malovic: Évadés de Corée du Nord. Témoignages. Belfond Presses de la Cité, Paris 2004, ISBN 2-7144-4057-6.
  • Lee Soon-ok: Lasst mich eure Stimme sein! Sechs Jahre in Nordkoreas Arbeitslagern. Brunnen Verlag, Gießen 2005, ISBN 3-7655-3848-5.
  • Hyok Kang: Ihr seid hier im Paradies. Meine Kindheit in Nordkorea. Goldmann, 2005, ISBN 3-442-15346-8.
  • Ingrid Steiner-Gashi und Dardan Gashi: Im Dienst des Diktators: Leben und Flucht eines nordkoreanischen Agenten. Ueberreuter, 2010, ISBN 978-3-8000-7450-1.
  • Blaine Harden: Flucht aus Lager 14. Deutsche Verlags-Anstalt, 2012, ISBN 978-3-421-04570-6.
  • Yeonmi Park: Meine Flucht aus Nordkorea. München 2016, ISBN 978-3-442-15913-0.

Bildbände

  • Christian Kracht, Eva Munz, Lukas Nikol: Die totale Erinnerung. Kim Jong Ils Nordkorea. Rogner & Bernhard, Berlin 2006, ISBN 3-8077-1020-5.
  • Philippe Chancel: Nordkorea. Fotografien aus einem abgeschotteten Land. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 3-89602-739-5.
  • Peter Noever (Hrsg.): Blumen für Kim Il Sung – Kunst und Architektur in der Demokratischen Volksrepublik Korea, Ausstellungskatalog: Museum für angewandte Kunst (MAK), Wien/Verlag für moderne Kunst, Nürnberg, 2010 ISBN 978-3-86984-107-6.
  • Philipp Meuser: Architekturführer Pjöngjang. 2 Bände: Reiseführer Nordkorea. 1. Auflage Mai 2011, Dom Publishers, ISBN 978-3-86922-126-7.
  • Tomas van Houtryve: Geschlossene Gesellschaften. Eine fotografische Reise durch kommunistische Länder. Benteli, Bern 2012, ISBN 978-3-7165-1714-7 (darin: Nordkorea Arbeiterparadies, S. 61–103).
  • Luca Faccio: „Common Ground“. Ausstellungskatalog: Common Ground Künstlerhaus Wien.Wien/Verlag für moderne Kunst, Nürnberg, 2014, ISBN 978-3-86984-474-9.
  • Luca Faccio: „Image transfers, Pyongyang-Wien“. Ausstellungskatalog: Image transfers, Pyongyang-Wien Kunsthalle Wien. Wien/Österreichisches Institut für Photographie und Medienkunst / EIKON, 2007, ISBN 978-3-902250-30-8.
  • Julia Leeb: North Korea – Anonymous Country. teNeues Verlag, Kempen 2014, ISBN 978-3-8327-9843-7.
  • Xiomara Bender: North Korea. The Power Of Dreams. Kehrer, Heidelberg und Berlin 2016, ISBN 978-3-86828-735-6.
  • The North Koreans. Glimpses of daily life in the DPRK. Mit Fotografien von Martin Tutsch, Eric Lafforgue, Raymond K. Cunningham Jr. u. a., Primavera Pers, Leiden 2016, ISBN 978-90-5997-230-8.
  • Werner Kohn: Nordkorea, Erich-Weiß-Verlag, Bamberg 2018, ISBN 978-3-940821-59-1.
Wiktionary: Nordkorea – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Nordkorea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Nordkorea – in den Nachrichten
Wikivoyage: Nordkorea – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Nordkorea hat ein neues Staatsoberhaupt. In: Spiegel Online. 12. April 2019, abgerufen am 12. April 2019.
  2. The World Factbook, 2012. CIA, abgerufen am 27. Juli 2012.
  3. World Population Prospects 2019 – File POP/1-1: Total population (both sexes combined) by region, subregion and country, annually for 1950–2100 (thousands). (XLS; 2,4 MB) In: population.un.org. August 2019, abgerufen am 11. März 2020 (englisch, direkter Download).
  4. Population and Vital Statistics Report, 2012. United Nations, abgerufen am 27. Juli 2012. – Angaben zur DPRK auf 1. Oktober 2008 datiert.
  5. ordkorea: Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen von 2010 bis 2020. Statista, abgerufen am 25. Juli 2021.
  6. Korea Focus – Estimation of North Korea’s Nominal Per Capita GDP in 2012, Abbildungen 7 und 8
  7. Human Development Report 2013 Summary English, S. 19.
  8. Kim Jong-il Son Cleared as Top Military Commander. In: nytimes.com. New York Times, 24. Dezember 2011 (1.1 million troops on active duty in a country with a population of 23 million.).
  9. Korea (Demokratische Volksrepublik, Nordkorea): Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt (Deutschland); Stand (und abgerufen am): 16. April 2014.
  10. Korea – Demokratische Volksrepublik (Demokratische Volksrepublik Korea). In: bmeia.gv.at. Abgerufen am 12. November 2018.
  11. Infos zu Einreise/Visa für die Demokratische Volksrepublik Korea. In: admin.ch. Abgerufen am 22. November 2020.
  12. Report on the official friendship visit to the DPRK by the Party and state delegation of the GDR, led by Comrade Erich Honecker. In: wilsoncenter.org. Woodrow Wilson International Center for Scholars – Virtual Archive, 13. Dezember 1977 (Übersetzung aus dem Deutschen).
  13. Liana Kang-Schmitz: Nordkoreas Umgang mit Abhängigkeit und Sicherheitsrisiko: Am Beispiel der bilateralen Beziehungen zur DDR. epubli, 2011, ISBN 978-3-8442-1575-5, S. 8.
  14. Japanisches Außenministerium: Efforts of the Government of Japan in Response to the Issue of the Name of the Sea of Japan (1) The 8th UNCSGN, Stand 2003.
  15. East Sea of Korea Is Not Sea of Japan. In: nkaggregator.com. Korea Risk Group, 12. März 2004, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  16. 2008 Census of Population of DPR Korea (PDF-Datei; 1,4 MB), Central Bureau of Statistics (englisch).
  17. Migration Report 2017. UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  18. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 3. August 2017 (englisch).
  19. North Korea Census Results Announced. In: english.chosun.com. 16. Februar 2009, archiviert vom Original am 24. März 2009; abgerufen am 1. Juni 2019 (englisch).
  20. Zusammenfassung der Ergebnisse des Zensus von Nordkorea in Zusammenarbeit mit dem UN Population Fund aus dem Jahr 2008 (PDF)
  21. World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 7. Juli 2017.
  22. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 30. Dezember 2018 (englisch).
  23. Südkoreanisches Ministerium für Wiedervereinigung: Updated Statistics on inter-Korean contacts, reunion of separated families, humanitarian assistance and North Korean defectors (Stand Dezember 2005).
  24. The Hankyoreh: N. Korean freedom seekers face alienation in capitalist S. Korea, 20. April 2007.
  25. Südkoreanisches Ministerium für Wiedervereinigung: Settlement Support for Dislocated North Koreans, 24. September 2009.
  26. Daily NK: Rekindling Hope for North Korean Youth, 6. August 2010.
  27. Das heißt, man kann zum Beispiel die Anzahl der 2010 in Südkorea Eingewanderten nicht mit der Zahl der 2010 aus Nordkorea Geflüchteten gleichsetzen.
  28. Daily NK: More Monitoring Cameras along the Border, 8. August 2008.
  29. Andrei Lankow: Как Ким Чен Ын победил нелегальную эмиграцию из Северной Кореи. In: carnegie.ru. 31. Juli 2015, abgerufen am 19. Mai 2019 (russisch).
  30. Андрей Ланьков (Andrei Lankow): Eine inoffizielle Geschichte Nordkoreas. Wostok-Sapad, Moskau 2005, S. 227–228 (russisch: КНДР вчера и сегодня. Неформальная история Северной Кореи.).
  31. Eine gute Bestandsaufnahme des aktuellen Einflusses und Status von Songbun bietet Robert Collins: Marked for Life: SONGBUN, North Korea’s Social Classification System, 2012.
  32. Rüdiger Frank: Nordkorea: Innenansichten eines totalen Staates. DVA, 2014, ISBN 978-3-641-13966-7 (Text in der Google-Buchsuche).
  33. Die Welt: Nordkorea: Kim Jong-il lässt den Kirchen mehr Freiraum, 6. Juni 2007.
  34. Nordkoreanische Verfassung: Abschnitt V – Grundrechte und Grundpflichten der Bürger. verfassungsvergleich.de (englisch)
  35. Länderprofil Nordkorea. Berichtszeitraum: 1. November 2016 bis 31. Oktober 2017. In: opendoors.de. 2018, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  36. IGFM: Interview mit dem Leiter der NGO PSCORE: „So etwas wie eine Untergrundkirche gibt es nach meiner Einschätzung in Nordkorea nicht.“ 23. März 2016
  37. Nordkorea: Kim Jong Uns Ex-Freundin soll hingerichtet worden sein, Spiegel Online, 29. August 2013, abgerufen am 29. August 2013.
  38. AI-Journal: „Feindliche Klasse“ (Memento vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive), Oktober 2005.
  39. North Korea – Education Overview, Library of Congress.
  40. Political Life Launched by Chosun Children’s Union. Daily NK. Abgerufen am 23. Juni 2010.
  41. Korean gulag escapee speaks out. In: refworld.org. 30. November 2008, abgerufen am 30. März 2019 (englisch).
  42. Kang Chol-hwan, Pierre Rigoulot: The Aquariums of Pyongyang. Ten Years in the North Korean Gulag. Basic Books, 2005, S. 60 ff. in der Google-Buchsuche
  43. North Korea – Higher Education. In: State University.com. Abgerufen am 18. November 2008.
  44. North Korea – Higher education. Lcweb2.loc.gov. Abgerufen am 23. Juni 2010.
  45. Kim Chaek University of Technology – Facilities, Nuclear Threat Initiative. Abgerufen am 6. April 2013.
  46. – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 30. Juli 1946, abgerufen am 14. Januar 2019 (englisch).
  47. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 213.
  48. Warum Nordkoreas Feindschaft gegen die Vereinigten Staaten so tief verwurzelt ist, Tages-Anzeiger, 13. August 2017.
  49. Pierre Rigoulot: Verbrechen und Terror in Nordkorea. In: Stéphane Courtois: Das Schwarzbuch des Kommunismus, 1998 (online auf der Website der IGFM).
  50. Vgl. Thwart the Manoeuvres to Split the International Communist Movement (Die Manöver zur Spaltung der internationalen kommunistischen Bewegung vereiteln), Editorial of Rodong Shinmoon, Organ of the Central Committee of the Korean Workers Party, April 19, 1964, Peking: Foreign Language Press, 1964.
  51. Korea-Krise: Das Drehbuch, FAZ vom 14. April 2013.
  52. Kim Jong Il ist tot. In: taz, 19. Dezember 2011, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  53. Stephan Haggard/Marcus Noland: Hunger and Human Rights: The Politics of Famine in North Korea, S. 11–18.
  54. Rapid Food Security Assessment Mission to the Democratic People's Republic of Korea. (PDF; 661 Kb) In: wpf.org. 24. März 2011, abgerufen am 30. Januar 2019 (englisch).
  55. Hanns-Seidel-Stiftung: Politischer Sonderbericht: Nordkorea – am Rande der Hungersnot oder an der Schwelle zu einem „mächtigen, reichen Land“?, S. 1–3 (PDF).
  56. dpa: Sechs Millionen Nordkoreaner hungern in: badische-zeitung.de, Nachrichten, Panorama, 22. Oktober 2011 (29. Oktober 2011).
  57. Prevalence of undernourishment (% of population) – Korea, Dem. People's Rep.; Chad. In: data.worldbank.org. Abgerufen am 2. Februar 2019 (englisch).
  58. Julian Ryall: „North Koreans told to prepare for new 'arduous march'“ Telegraph vom 30. März 2016
  59. Nordkorea – Essensrationen wegen drohender Hungersnot fast halbiert. In: zeit.de. 22. Februar 2019, abgerufen am 26. September 2019.
  60. Nordkorea: Soldaten erschießen südkoreanische Touristin. Der Spiegel, 11. Juli 2008, abgerufen am 2. Februar 2016.
  61. Nordkorea will Grenze zum Süden schliessen. In: NZZ Online. 12. November 2008, abgerufen am 16. März 2020.
  62. Spannungen auf der koreanischen Halbinsel steigen. In: NZZ Online. 20. Mai 2010, abgerufen am 13. April 2020.
  63. Feuergefecht im Gelben Meer. In: Tagesschau. ARD, 23. November 2010, archiviert vom Original am 8. Februar 2013; abgerufen am 2. Februar 2016 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  64. Kim Jong-il ist tot – Sohn wird „großer Nachfolger“. In: diepresse.com. 19. Dezember 2011, abgerufen am 8. Mai 2020.
  65. Kim Jong Un muss Macht wohl teilen, RP Online vom 22. Dezember 2011.
  66. Nordkorea bezeichnet sich offiziell als Atommacht, Focus, 31. Mai 2012.
  67. Krise in Fernost: Kim-Regime droht Ausländern in Südkorea, Spiegel Online, 9. April 2013.
  68. Drohungen aus Nordkorea: USA errichten Raketenabwehr auf Pazifikinsel, Spiegel Online, 4. April 2013.
  69. Koreanische Staaten verabreden erste Gespräche seit zwei Jahren. In: de.reuters.com. 8. Juni 2013, abgerufen am 13. Juli 2020.
  70. Nordkorea umgeht UNO-Sanktionen. In: orf.at. 2. Februar 2018, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  71. Kim-Onkel wegen Hochverrats hingerichtet, FAZ vom 13. Dezember 2013.
  72. Dirk Godder: Kim Jong Un statuiert Exempel, Frankfurter Rundschau vom 13. Dezember 2013.
  73. Kim Jong-un verschont seine Tante. In: tagesanzeiger.ch. 15. Dezember 2013, abgerufen am 10. Juli 2020.
  74. Nach Mord an Kims Halbbruder – Malaysia verhaftet Nordkoreaner. In: faz.net. 18. Februar 2017, abgerufen am 5. November 2020.
  75. Nordkorea fährt 2018 schlechteste Ernte seit mehr als zehn Jahren ein. In: sueddeutsche.de. 6. März 2019, abgerufen am 17. Juni 2021.
  76. Tagesschau.de 16. Juni 2021: Kim räumt Nahrungsknappheit ein
  77. FAZ.net 9. April 2021: Kim Jong-un schwört Nordkorea auf harte Zeit ein
  78. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2020, abgerufen am 15. Januar 2021 (englisch).
  79. Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  80. Global Freedom Score. Freedom House, 2020, abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  81. 2020 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2020, abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  82. Corruption Perceptions Index 2020. Tabellarisches Ranking. Transparency International, abgerufen am 26. März 2021 (englisch).
  83. Naenara: DPRK's Politics: Preface
  84. Brian R. Myers: The Constitution of Kim Jong Il
  85. Naenara: Über diesmaliges Wahlergebnis. Archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 31. Juli 2007.
  86. North Korea: a living, breathing Stalinist state. Sydney Morning Herald vom 4. März 2003 (englisch).
  87. Young W. Kihl, Hong Nack Kim: North Korea: The Politics of Regime Survival. Armonk, New York, USA: M. E. Sharpe, Inc., 2006. Pp 56.
  88. Robert A. Scalapino, Chong-Sik Lee: The Society. University of California Press, 1972. Pp. 689.
  89. Bong Youn Choy: A history of the Korean reunification movement: its issues and prospects. Research Committee on Korean Reunification, Institute of International Studies, Bradley University, 1984. Pp. 117.
  90. Brian R. Myers: The Cleanest Race: How North Koreans See Themselves and Why It Matters. Paperback edition, 2011.
  91. Peter Walker: North Korea human rights abuses resemble those of the Nazis, says UN inquiry. In: The Guardian. 18. Februar 2014, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 2. Mai 2020]).
  92. Testimony of Mr. Norbert Vollertsen. (PDF; 42,2 KB) In: judiciary.senate.gov. 21. Juli 2002, abgerufen am 13. Dezember 2018 (englisch).
  93. Mark McDonald: North Korea Suggests Libya Should Have Kept Nuclear Program. In: nytimes.com. The New York Times, 24. März 2011 (englisch).
  94. Kang Seung-woo: New party rules show North Korean leader breaking away from predecessors. In: The Korea Times. 3. Juni 2021, abgerufen am 17. Juni 2021 (englisch).
  95. Reuters: North Korean defector tells of being born a prisoner 29. Oktober 2007.
  96. Washington Post: Escapee Tells of Horrors in North Korean Prison Camp, 11. Dezember 2008.
  97. NorthKoreanRefugees.com: I Was a Political Prisoner at Birth in North Korea, 15. April 2009.
  98. Liberty in North Korea/LiNK, 15. April 2009.
  99. Political Prison Camps in North Korea Today. Database Center for North Korean Human Rights (NKDB), 2011, ISBN 978-89-93739-16-9, Kapitel 5: Human Rights Abuses in Political Prison Camps, S. 507, 508 (englisch, Digitalisat (Memento vom 28. Februar 2013 im Internet Archive) [PDF; 3,6 MB; abgerufen am 12. Dezember 2018]).
  100. Revealed: the gas chamber horror of North Korea’s gulag, The Guardian, 1. Februar 2004.
  101. Kim Yong Sam: Shocking Report – Political Prisoners’ Camps in North Korea. In: chogabje.com. 29. Oktober 2001, abgerufen am 14. April 2019 (englisch, siehe Abschnitt Sadistic Experiments on Living Human Beings).
  102. Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In: orf.at. 17. Februar 2014, abgerufen am 3. April 2019.
  103. UNO wirft Nordkorea Massenmord und Folter vor. Artikel mit Audiobeitrag aus dem Ö1-Abendjournal. In: oe1.orf.at. 17. Februar 2014, abgerufen am 9. April 2020.
  104. Ranglisten der Pressefreiheit: Archiv. In: Reporter ohne Grenzen.
  105. Rangliste der Pressefreiheit 2017. In: Reporter ohne Grenzen.
  106. Mobile Phones Proliferate in North Korea, Wall Street Journal vom 27. Juli 2012 (abgerufen am 5. August 2012).
  107. N. Korea disables key functions in new mobile phones: report. In: koreaherald.com. 28. Juli 2012, abgerufen am 5. August 2012 (englisch).
  108. Kim Tae Hong: No State Secrets on Koryolink!, Daily NK vom 9. Februar 2012 (abgerufen am 5. August 2012).
  109. Vgl. Peter Tetteroo und Raymond Feddema: Welcome to North Korea (2003).
    Online verfügbar: Archive.org, YouTube (Memento vom 9. November 2007 im Internet Archive)
  110. Nordkorea erlaubt Associated Press dauerhafte Berichterstattung. In: nzz.ch. 16. Januar 2012, abgerufen am 10. Mai 2020.
  111. Christina Mothes: Nordkoreas Mediendiktatur.In: medien-mittweida.de: 8. November 2011; abgerufen am 24. August 2020.
  112. North Korea: Students required to get Kim Jong-un haircut. In: bbc.com. 26. März 2014, abgerufen am 18. April 2020 (englisch).
  113. NK News, zitiert in Mats Schönauer: Berliner Kurier FAZ.NET Focus.de Stern.de etc. – Am Undercut herbeigezogen. Bildblog, 27. März 2014.
  114. Gold für Kim – Ein Leben für Nordkoreas Führer. Dokumentation, ZDF 2018 (Online bei YouTube)
  115. FAZ.NET: Nordkorea: Goethe-Institut schließt Lesesaal
  116. The Seoul Times, 2008
  117. United Buddy Bears in Pjöngjang, 2008
  118. Völkerverständigung: Da steppt der ausgewählte Bär, FAZ vom 24. Oktober 2008; FAZ Nr. 250 vom 25. Oktober 2008, S. 7.
  119. Daily NK: North Korea Rebroadcasts World Cup, Victories By Enemy Countries Not Telecasted, 19. Juni 2006.
  120. Erstmals Live-Fussball in Nordkorea. In: bazonline.ch. 22. Juni 2010, abgerufen am 16. Mai 2019.
  121. Katharina Graça Peters: Nordkorea: So setzt Kim Jong Un Hacker ein – Experteninterview mit Priscilla Moriuchi. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  122. Nadja Ayoub: Volks-Tablet aus Nordkorea: So surft man im Kommunismus. In: chip.de. 30. April 2020, abgerufen am 7. Juni 2020.
  123. Theresa Locker: Nordkorea verbietet ausländischen Botschaften die WLAN-Nutzung VICE.de vom 9. September 2014
  124. Rare glimpse inside N Korea university. In: BBC News. (bbc.com [abgerufen am 6. Februar 2022]).
  125. DPRK Diplomatic Relations. The National Comitee on North Korea, abgerufen am 5. August 2018.
  126. Korea (Demokratische Volksrepublik, Nordkorea) – Außenpolitik. In: auswaertiges-amt.de. Januar 2018, archiviert vom Original am 5. August 2018; abgerufen am 6. Februar 2019 (Inhalt nicht persistent; Angaben beruhen auf archivierter Version).
  127. Jayshree Bajoria: North Korea-Iran Nuclear Cooperation. Interview mit Jeffrey Lewis, Direktor am East Asia Nonproliferation Program. In: cft.org. Council on Foreign Relations, 13. Dezember 2010, abgerufen am 22. Februar 2019 (englisch).
  128. China ordnet Schließung aller nordkoreanischer Firmen bis Januar an. In: welt.de. 28. September 2017, abgerufen am 28. Februar 2019.
  129. Choe Sang-Hun: North and South Korea Set Bold Goals: A Final Peace and No Nuclear Arms. In: nytimes.com. 27. April 2018, abgerufen am 9. März 2019 (englisch).
  130. Iran und Nordkorea beschließen Kooperation: Die Ausgestoßenen rücken näher zusammen (Memento vom 2. September 2012 im Internet Archive), tagesschau.de, 1. September 2012 (abgerufen am 2. September 2012).
  131. Siehe z. B. Facts about Korea, Foreign Languages Publishing House, Pjöngjang 1962, S. 32 ff.
  132. Vgl. etwa Kim Il Sung. Short Biography. Foreign Languages Publishing House, Pjöngjang 1973, S. 293 f.
  133. Die Geschichte des revolutionären Wirkens des Präsidenten Kim Il Sung, Verlag für fremdsprachige Literatur, Pyongyang, 2012, S. 162 f.
  134. Hyoksin: Das beglückte Land und die glänzende Jugend. Mit nicht näher benannten Heldentod-Legenden. In: aip-berlin.org. 17. Januar 2015, abgerufen am 20. April 2020.
  135. Die Zeit: Was hat da geknallt?, 10. Oktober 2006.
  136. Entschärfter Atomstreit – Nordkorea sprengt Kühlturm. In: sueddeutsche.de. 27. Juni 2008, abgerufen am 23. April 2020.
  137. Neue Atominspektionen – USA streichen Nordkorea von Terrorliste. In: spiegel.de. 11. Oktober 2008, abgerufen am 21. Oktober 2019.
  138. UN-Sicherheitsrat verurteilt nordkoreanischen Atomtest scharf, MSN vom 13. Februar 2013.
  139. UNO-Sicherheitsrat verschärft Sanktionen gegen Nordkorea. In: derstandard.at. 7. März 2013, abgerufen am 20. März 2020.
  140. Nordkorea - Neues Triebwerk ermöglicht weltweite Atomschläge. Reuters, 9. April 2016, abgerufen am 30. April 2016.
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  182. Nordkorea verzichtet auf Öffnung der B-Probe. In: Spiegel Online, 7. Juli 2011, abgerufen am 7. Juli 2011.
  183. Weitere Dopingfälle bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft. (Memento vom 10. Januar 2014 im Internet Archive) In: framba.de. 7. Juli 2011, abgerufen am 12. Juli 2011.
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  187. Doppelmayr-Lift in Nordkorea sorgt für Verwunderung. In: orf.at. 11. Februar 2016, abgerufen am 8. November 2018.

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