Wisconsin
Wisconsin [wɪˈskɑːnsɪn] ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Name Wisconsin ist die englische Version der französischen Adaption eines Namens der Miami-Illinois für den Wisconsin River mit der Bedeutung „der rot liegt“ bzw. „Ort des roten Steins“ (bezogen auf den Sandstein am Fluss).[2] Die Beinamen von Wisconsin sind Badger State („Dachsstaat“) und America’s Dairyland („Amerikas Molkereiland“).
Wisconsin | |||||
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Hauptstadt: | Madison | ||||
Staatsmotto: | Forward | ||||
Fläche: | 169.639[1] km² | ||||
Einwohner: | 5.893.718 (Zensus 2020) (34,7 E. / km²) | ||||
Mitglied seit: | 29. Mai 1848 | ||||
Zeitzone: | Central: UTC−6/−5 | ||||
Höchster Punkt: | 595 m (Timms Hill) | ||||
Durchschn. Höhe: | 320 m | ||||
Tiefster Punkt: | 176 m Lake Michigan | ||||
Gouverneur: | Tony Evers (D) | ||||
Post / Amt / ISO | WI / WI / US-WI | ||||
Geographie
Geographische Lage
Flächenmäßig nimmt Wisconsin mit 169.639 km² Rang 23 innerhalb der 50 US-Staaten ein und ist etwas weniger als halb so groß wie Deutschland. 28.976 km² (17 %) des Staatsgebietes sind Wasserflächen und 46 % sind von Wald bedeckt. Es gibt rund 15.000 Seen und große Waldgebiete in Wisconsin, so dass zahlreiche Touristen regelmäßig aus dem Großraum Chicago in den nördlich gelegenen Nachbarstaat reisen. Geografisch kann Wisconsin in fünf Regionen untergliedert werden: das nördliche Lake Superior Lowland umfasst ein Gebiet entlang des Oberen Sees. Südlich davon schließen sich die Northern Highlands an, die durch Misch- und Nadelwälder, darunter auch der Chequamegon-Nicolet National Forest, und Tausende eiszeitlicher Seen geprägt sind. Hier findet sich mit Timms Hill auch der höchstgelegene Punkt des Staatsgebietes. Die Central Plains weisen neben ergiebigem Ackerland einige bemerkenswerte Sandsteinformationen auf. In den Eastern Ridges and Lowlands im Südosten liegen die größten Städte des Staates. Die Western Uplands zeigen einen Wechsel zwischen Wäldern und Ackerland.
- Ausdehnung des Staatsgebiets
Wisconsin hat eine Länge von 500 km zwischen 42° 30' N und 47° 3' N und eine Breite von 420 km zwischen 86° 49' W und 92° 54' W.
- Nachbarstaaten
Wisconsin grenzt im Norden an den Oberen See und Michigan, im Osten an den Michigansee, im Süden an Illinois und im Westen an Iowa und Minnesota.
Gliederung
Klima
Das Klima von Wisconsin weist kaum regionale Unterschiede auf, unter anderem aufgrund der geringen Höhenunterschiede innerhalb des Staats. Nach Köppen befindet sich der südlichste Teil Wisconsins im humiden Kontinentalklima mit heißen Sommern (Dfa). Alle anderen Gebiete Wisconsins liegen im Bereich des humiden Kontinentalklimas mit warmen Sommern (Dfb). Die Sommer Wisconsins sind warm und teils schwül; Temperaturen über 30 Grad kommen vor, sind aber nicht die Regel. Die Winter von Wisconsin beginnen teilweise bereits im November, wenn sich der farbenfrohe Indian Summer dem Ende entgegen neigt. Im Winter fallen in ganz Wisconsin oft beträchtliche Mengen an Schnee.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||
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Census | Einwohner | ± in % | |
1850 | 305.391 | — | |
1860 | 775.881 | 154,1 % | |
1870 | 1.054.670 | 35,9 % | |
1880 | 1.315.457 | 24,7 % | |
1890 | 1.693.330 | 28,7 % | |
1900 | 2.069.042 | 22,2 % | |
1910 | 2.333.860 | 12,8 % | |
1920 | 2.632.067 | 12,8 % | |
1930 | 2.939.006 | 11,7 % | |
1940 | 3.137.587 | 6,8 % | |
1950 | 3.434.575 | 9,5 % | |
1960 | 3.951.777 | 15,1 % | |
1970 | 4.417.731 | 11,8 % | |
1980 | 4.705.767 | 6,5 % | |
1990 | 4.891.769 | 4 % | |
2000 | 5.363.675 | 9,6 % | |
2010 | 5.686.986 | 6 % | |
2020 | 5.893.718 | 3,6 % | |
Vor 1900[3] |
Mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern (2020), genannt Wisconsonians oder Wisconsinites, steht Wisconsin in der Reihe der amerikanischen Bundesstaaten an 20. Stelle, hat etwa 400.000 Einwohner weniger als Hessen und ist mit 34 Einwohnern pro Quadratkilometer nur halb so dicht besiedelt wie Mecklenburg-Vorpommern.
Die Bevölkerung setzte sich zusammen aus 87,0 % Weißen, 6,7 % Afroamerikanern, 3,0 % Asiaten, 1,2 % amerikanischer Ureinwohner, 0,1 % pazifische Insulaner. 2,0 % waren anderer Abstammung. 2,0 % der Bevölkerung stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig davon waren 7,1 % der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
21,8 % der Bevölkerung war unter 18 Jahren alt, 60,7 % zwischen 18 und 64 und 17,5 % 65 oder älter. 50,2 % der Bevölkerung war weiblich.[6]
Wisconsin wird regelmäßig als der Bundesstaat erfasst, in dem Afroamerikaner am schlechtesten leben.[7] Wisconsin hat die höchste Kindersterblichkeitsrate der USA unter Schwarzen; in Milwaukee ist sie unter schwarzen Säuglingen doppelt so hoch wie unter weißen.[8] Die schwarze Bevölkerung ist weit überdurchschnittlich oft unter der Armutsgrenze oder in Haft. 70 % der Schwarzen im Bundesstaat leben in Milwaukee, dort wurde fast die Hälfte aller afroamerikanischer Männer zwischen 20 und 40 bereits zu einer Haftstrafe verurteilt.[9] Während des US Census 2010 waren 12,8 % aller schwarzen Männer in Wisconsin in Haft,[10] der höchste Wert in den USA. Dazu kommen besonders strikte Strafgesetze, die überproportional Afroamerikaner treffen.[11]
Geschichtlich gesehen gibt es enge Bezüge zwischen Deutschland und Wisconsin. Fast die Hälfte der Einwohner stammt von deutschen Einwanderern ab. Städtenamen wie Berlin, New Berlin, Kiel, New Holstein und Rhinelander deuten auf die Herkunft der Ortsgründer hin. Vor allem nach der gescheiterten Revolution von 1848 zog es viele enttäuschte und verfolgte deutsche Demokraten in diesen Teil der USA, der erst kurz zuvor zur Besiedlung freigegeben worden war. Auch der deutsche Revolutionär Carl Schurz war ein solcher Achtundvierziger und lebte einige Zeit in Wisconsin. Seine Frau Margarethe Meyer gründete 1856 in Watertown den ersten Kindergarten der Vereinigten Staaten. Um die Einwanderer religiös zu betreuen, schifften sich z. B. 1860 Franziskaner-Minoriten von Bremen nach Amerika ein. Darunter befand sich u. a. Constantin Maria von Droste zu Hülshoff (1841–1901), der über 30 Jahre in Wisconsin als Missionar wirkte.
Auch die größte Stadt des Bundesstaates, Milwaukee, wurde in ihrer Entwicklung stark von deutschen Einflüssen geprägt. Nach Angaben von Samuel Freemans The Emigrant Handbook gab es 1851 allein sechs deutschsprachige Zeitungen in der Stadt, die den Spitznamen „Deutsches Athen“ trug. Um 1880 waren 27 Prozent der Stadtbevölkerung gebürtige Deutsche. Ein Erbe der ersten Einwanderergeneration bestand in dem ausgeprägten Gemeinsinn der Bürger Milwaukees. Die Stadt galt in sozialen Belangen stets als sehr fortschrittlich. 1910 wurde Emil Seidel der erste sozialistische Bürgermeister einer größeren Stadt in den USA.
Auf kulinarischem Gebiet haben die deutschen Einwanderer ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Die Großbrauereien Pabst, Blatz, Schlitz und Miller trugen Milwaukee den Ruf der amerikanischen Bierhauptstadt ein. Bratwürste und Sauerkraut sind noch heute sehr beliebt. Selbst die Fast-Food-Kette McDonald’s hatte für kurze Zeit in Wisconsin Bratwürste im Angebot, die meist nur brats genannt werden. Der Erste Weltkrieg führte jedoch dazu, die Betonung der deutschen Traditionen und den Bezug zur alten Heimat stark einzuschränken. Selbst das Sauerkraut wurde zeitweise in liberty cabbage umbenannt; zum Abschluss gelangte diese teils erzwungene, teils freiwillige Assimilation dann während des Zweiten Weltkrieges. Jährlich findet in Milwaukee das Germanfest statt. Im Jahr 2000 sprachen etwa 1 % der Bevölkerung deutsch.[12]
Religionen
Nach der Religious Landscapes Study 2014 des Pew Research Center, einem landesweiten Telefoninterview von 35.000 US-Amerikanern, gehörten 71 % der Einwohner christlichen Bekenntnissen an, davon 44 % Protestanten verschiedener Denominationen, 25 % Katholiken. 4 % gehörten nicht-christlichen Bekenntnissen an (davon etwa 1 % Juden, 1 % Muslime), 25 % bezeichneten sich als „religiös ungebunden“ (davon 8 % erklärte Atheisten oder Agnostiker).[13]
Bildung
- Carroll University (Waukesha)
- Lawrence University (Appleton)
- Marquette-Universität (Milwaukee)
- Milwaukee School of Engineering (Milwaukee)
- Universität Eau Claire (Eau Claire)
- Universität von Wisconsin (Oshkosh)
- Universität von Wisconsin-Stout (Menomonie)
- University of Wisconsin–Green Bay
- University of Wisconsin–Madison
- University of Wisconsin–Milwaukee
- University of Wisconsin-Stevens Point
- University of Wisconsin System, Verbund staatlicher Universitäten in Wisconsin
- University Wisconsin-La Crosse in La Crosse
Geschichte
Die ersten Europäer, die den Boden Wisconsins betraten, waren Franzosen, die über den Sankt-Lorenz-Strom und die Großen Seen in den Norden der heutigen USA vordrangen. Dort lebten die indianischen Stämme der Winnebago, Chippewa, Menominee, Sioux und Fox. Im Jahre 1634 traf der französische Entdecker Jean Nicolet auf der Suche nach einem Weg nach Asien in der Bucht von Green Bay auf Winnebago-Indianer. Die Dominanz der Franzosen wurde 1763 mit dem Vertrag von Paris beendet. Die anschließende englische Kontrolle des Gebietes währte bis 1812 (Britisch-Amerikanischer Krieg).
Während lange Zeit der Pelzhandel die wichtigste Einnahmequelle der Siedler war, führte die Ausbeutung von Bleiminen zu einer ersten Siedlungswelle zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Bergleute erhielten den Spitznamen „Badger“ (Dachse). Wisconsin gilt bis heute noch als der „Badger State“. Im weiteren Verlauf des Jahrhunderts beschleunigte der Bau von Eisenbahnen die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Landes. Vor allem die Holzwirtschaft und später die Papierindustrie prägte den Norden des Landes. Neben einer starken Einwanderungswelle aus Deutschland kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch viele Siedler aus Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland nach Wisconsin. Schweizer gründeten die Städte New Glarus und Monroe. Aber auch aus Mittel- und Osteuropa fanden viele Einwanderer den Weg nach Milwaukee. 10 % der Einwohner von Wisconsin stammen aus Polen oder von polnischen Einwanderern ab.
Seit dem 29. Mai 1848 ist Wisconsin der 30. Bundesstaat der USA. Wisconsin war von Anfang an ein freier Staat, also ein Staat, der keine Sklaverei zuließ. 1854 wurde Joshua Glover, ein aus Missouri entlaufener Sklave, in Wisconsin festgenommen und er sollte gemäß dem Fugitive Slave Law zurückgebracht werden. Ein Mob von Sklavereigegnern befreite ihn gewaltsam und ließ ihn nach Kanada fliehen. Der Wisconsin Supreme Court erklärte das Fugitive Slave Law für verfassungswidrig[14]. Während des Sezessionskrieges kämpften rund 91.000 Männer aus Wisconsin für die Union.[15]
Politik
Flagge
Die Flagge von Wisconsin ist eine blaue Flagge, auf der zentriert das Siegel von Wisconsin platziert ist. In der Mitte steht unter dem Schriftzug ‚Wisconsin‘ und über der Jahreszahl ‚1848‘ das Staatswappen von 1851, das als Schildhalter einen Seemann und einen Bergmann als Symbole der Arbeit zu Land und auf See zeigt.
Politische Orientierung
Wisconsin ist einer der Staaten, die in den USA momentan als Swing States bezeichnet werden können. Seine Gegensätze von ländlich-konservativen und großstädtisch-liberalen Regionen sorgen für ein ausgewogenes politisches Gleichgewicht zwischen den großen Parteien der USA. Daher fielen auch die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen 2000 und 2004 in Wisconsin sehr knapp aus. 2004 gewann John Kerry mit einem Vorspriung von 0,4 Prozent die zehn Wahlmännerstimmen für sich; Al Gores Sieg vier Jahre zuvor fiel noch knapper aus. Ursprünglich gehört Wisconsin allerdings eher zu den Staaten, in denen die Demokraten gegenüber den Republikanern leichte Vorteile haben. Zwischen 1932 und 2004 gewannen die Demokraten elf-, die Republikaner nur achtmal. Von 1988 bis 2012 gab es ausschließlich demokratische Siege bei Präsidentschaftswahlen.[16] 2016 gewann der Republikaner Donald Trump mit 47,2 % der Stimmen (Hillary Clinton 46,5 %). Die Wahl 2020 verlor Trump dagegen gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden.
Immer wieder waren Politiker aus Wisconsin, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, Vorkämpfer für progressive Politik und soziale Reformen. Zu den bedeutendsten politischen Persönlichkeiten in der Geschichte des Staates zählen Robert M. La Follette senior, 1901–1906 Gouverneur und 1905–1925 republikanischer Senator von Wisconsin und später Begründer und Präsidentschaftskandidat der Progressiven Partei, Joseph McCarthy, ein Republikaner, der in den 1950er Jahren Jagd auf tatsächliche oder vermeintliche Kommunisten im sozialen Leben machte, und Russ Feingold, ein bekannter ehemaliger Senator, der zum progressiv-liberalen Flügel der Demokraten zählte.
Jahr | Republikaner | Demokraten |
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2020 | 48,82 % 1.610.184 | 49,45 % 1.630.866 |
2016 | 47,26 % 1.407.028 | 46,45 % 1.382.947 |
2012 | 45,89 % 1.407.966 | 52,83 % 1.620.985 |
2008 | 42,31 % 1.262.393 | 56,22 % 1.677.211 |
2004 | 49,31 % 1.478.120 | 49,71 % 1.489.504 |
2000 | 47,56 % 1.237.279 | 47,83 % 1.242.987 |
1996 | 38,48 % 845.029 | 48,81 % 1.071.971 |
1992 | 36,78 % 930.855 | 41,13 % 1.041.066 |
1988 | 47,80 % 1.047.794 | 51,41 % 1.126.794 |
1984 | 54,19 % 1.198.800 | 45,02 % 995.847 |
1980 | 47,90 % 1.088.845 | 43,18 % 981.584 |
1976 | 47,83 % 1.004.987 | 49,50 % 1.040.232 |
1972 | 53,40 % 989.430 | 43,72 % 810.174 |
1968 | 47,89 % 809.997 | 44,27 % 748.804 |
1964 | 37,74 % 638.495 | 62,09 % 1.050.424 |
1960 | 51,77 % 895.175 | 48,05 % 830.805 |
Im Senat des 116. Kongresses wird Wisconsin vom Republikaner Ron Johnson und der Demokratin Tammy Baldwin vertreten. Die Delegation des Staates im Repräsentantenhaus besteht aus fünf Republikanern und drei Demokraten.
In Deutschland wurde man im Jahr 2002 zeitweilig auf Wisconsin aufmerksam, weil der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch das dortige Sozialhilfemodell Welfare to Work (Arbeit statt Sozialhilfe) auch propagierte.[18] Dieses Modell geht auf den früheren Gouverneur und Ex-US-Gesundheitsminister Tommy Thompson zurück, der 1997 das Programm „Wisconsin Works“ (W-2) einführte und damit die Zahl der Sozialhilfeempfänger stark reduzieren konnte. Ob und wie dieses Konzept auch in Deutschland umgesetzt werden kann, ist umstritten. Von seiner Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur her ist Wisconsin kaum mit deutschen Verhältnissen vergleichbar. Lediglich im Süden (Madison, Milwaukee) gibt es größere Städte, in denen soziale Probleme in nennenswertem Umfang greifbar sind.
Im Frühjahr 2011 tobte in Wisconsin ein Machtkampf zwischen dem republikanischen Gouverneur Scott Walker und einem großen Teil der Angestellten des öffentlichen Diensts, weil Walker die Tarifhoheit der Gewerkschaften de facto abschaffen wollte, um drastische Ausgabenkürzungen durchzusetzen. Dies führte zu chaotischen Zuständen, wie der Besetzung des Parlamentsgebäudes in Madison durch Demonstranten. Auch verließen die demokratischen Senatoren den Staat, um eine Abstimmung über das Gesetz zu blockieren.[19] Die von der Opposition geplante Abwahl des Gouverneurs scheiterte, Walker erhielt 54 % der Stimmen.[20]
Repräsentantenhaus
Partnerschaften
Das deutsche Bundesland Hessen ist seit dem 20. September 1976 Partnerland Wisconsins.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- National Railroad Museum, Green Bay
- EAA AirVenture Museum, Oshkosh
- Harley-Davidson Museum, Milwaukee
Bibliotheken
Die zur University of Wisconsin–Madison gehörende Memorial Library ist die größte Bibliothek des Staates Wisconsin.[21] Sie stammt aus 1953 und enthält heute 3,5 Millionen Medieneinheiten.
Sport
In den US-Profiligen spielen:
- Green Bay Packers (NFL), Green Bay
- Milwaukee Brewers (MLB), Milwaukee
- Milwaukee Bucks (NBA), Milwaukee
- Milwaukee Admirals (AHL), Milwaukee
Wirtschaft und Infrastruktur
Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 53.565 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 20).[22] Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 3,2 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[23]
Haupterwerbszweig ist immer noch die Landwirtschaft. Wegen seiner intensiv betriebenen Milchwirtschaft trägt der Staat den Namen „Amerikas Molkereiland“ (America’s Dairyland). Die Landesbewohner werden scherzhaft auch Cheeseheads (Käseköpfe) genannt, so dass die Fans des berühmten Footballteams Green Bay Packers mit Vorliebe Hüte in Form eines dreieckigen Emmentalers tragen. Die Blütezeit der Milchwirtschaft in Wisconsin begann ab den 1880er Jahren mit der Einführung der Silage-Technologie und der Verwendung von Kühlwagen bei der Eisenbahn. Beides machte die Produktion von Milchprodukten von einer konstanten Qualität und deren Export nach außerhalb Wisconsins möglich. Schon im Jahr 1899 hatten sich mehr als 90 % aller landwirtschaftlichen Betriebe auf die Milchwirtschaft spezialisiert. Zwischen 1915 und 1993 war Wisconsin der größte Produzent von Milchprodukten in den Vereinigten Staaten. Danach wurde der Bundesstaat von Kalifornien abgelöst, wo die Milchwirtschaftsbetriebe oft eine „industrielle Größe“ hatten, verglichen zu den Familienbetrieben von Wisconsin. Im Jahr 2020 war Wisconsin jedoch immer noch der größte Käseproduzent in den Vereinigten Staaten.[24][25]
Wisconsin verfügt aber auch über eine starke industrielle Wirtschaftsbasis. Milwaukee wurde in den Zeiten des New Deal und Zweiten Weltkriegs zu „Amerikas Werkzeugkiste“. Die Sanitärfabrik Kohler hat ihren Sitz in Sheboygan, aus Milwaukee kommen neben den Motorrädern von Harley-Davidson auch die Rasenmäher von Briggs & Stratton und in Waterloo hat der Fahrradhersteller Trek seinen Hauptsitz. Das auch in Deutschland vertretene Versandhaus Lands’ End hat sein Hauptquartier in Dodgeville.
Literatur
- Darryl R. Beers: Wisconsin Impressions. Farcountry Press 2006. ISBN 978-1-56037-378-0
- Tim Bewer: Wisconsin’s Outdoor Treasures. A Guide to 150 Natural Destinations. Trails Book Guide. Trails Books 2007. ISBN 978-1-934553-04-6
- Molly Boutell-Butler: Explorer’s Guide Wisconsin. An Explorer’s Guide. Countryman Press 2009. ISBN 978-0-88150-828-4
- Gretchen Bratvold: Wisconsin (Hello USA). First Avenue Editions 2001. ISBN 978-0-8225-4156-1
- Linda S. Godfrey, Richard D. Hendricks: Weird Wisconsin. Your Travel Guide to Wisconsin’s Local Legends and Best Kept Secrets. Sterling 2005. ISBN 978-0-7607-5944-8
- Thomas Huhti: Wisconsin. Moon Handbooks. Avalon Travel Publishing 2011. ISBN 978-1-59880-745-5
- Erika Janik: A Short History of Wisconsin. Wisconsin Historical Society Press 2010. ISBN 978-0-87020-440-1
- Bettina Ling: Wisconsin. Children’s Press 2008. ISBN 978-0-531-18810-1
- Kevin Revolinski: Backroads & Byways of Wisconsin. Drives, Day Trips and Weekend Excursions. Countryman Press 2009. ISBN 978-0-88150-816-1
- Lisa Trumbauer: Wisconsin. Rookie Read-About Geography. Children’s Press 2004. ISBN 978-0-516-23607-0
- Tracy Will: Wisconsin. Compass American Guides. Oakland CA 2001. ISBN 978-0-679-00433-2
- Wisconsin Atlas and Gazetteer. DeLorme Publishing 2004. ISBN 978-0-89933-331-1
Weblinks
- Offizielle Website des Staates Wisconsin. Abgerufen am 3. Dezember 2010.
Einzelnachweise
- Density Using Land Area
- Onoma North American Onomastics 38 (2003), S. 39–56
- U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011
- Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011
- Auszug aus factfinder.census.gov Abgerufen am 28. Februar 2011
- United States Census Bureau: Wisconsin. Abgerufen am 6. September 2021.
- Brentin Mock: Half of Wisconsin’s Black Neighborhoods Are Jails. Citylab, 9. August 2016
- Alice Speri: Black students in Milwaukee are demanding changes to racist discipline in public schools The Intercept, 11. April 2018.
- University of Wisconsin: Black Imprisonment, Studie von 2013
- National Public Radio: Wisconsin locks up more of its black man then any other state, 24. April 2013
- Citylab.com: How Wisconsin Became the Home of Black Incarceration, 17. August 2016
- Kim Potowski: Language Diversity in the USA. Cambridge University Press, 2010, S. 150.
- Religious composition of adults in Wisconsin. Pew Research Center, abgerufen am 31. Dezember 2020 (englisch).
- Henry Legler: Leading Events of Wisconsin History. Sentinel, Milwaukee, WI 1898, Rescue of Joshua Glover, a Runaway Slave, S. 226–29 (hier [abgerufen am 13. März 2010]). hier (Memento vom 15. Juni 2010 im Internet Archive)
- Turning Points in Wisconsin History: The Iron Brigade, Old Abe and Military Affairs. Wisconsin Historical Society, abgerufen am 13. März 2010.
- 2020 Presidential Election Interactive Map. 270towin.com, abgerufen am 3. Oktober 2020 (englisch).
- David Leip: Dave Leip's Atlas of U.S. Presidential Elections. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Politician Wants to Bring Milwaukee to Berlin. Deutsche Welle, 24. Januar 2002, abgerufen am 3. Oktober 2020 (englisch).
- tagesschau.de Aufstand im Mittleren Westen der USA (Memento vom 4. März 2011 im Internet Archive), abgerufen am 3. März 2011
- Entscheidung in Wisconsin: Erzkonservativer US-Gouverneur triumphiert über Demokraten, abgerufen am 31. Juli 2013
- Memorial Library turns 50
- U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
- Unemployment Rates for States. Abgerufen am 8. Januar 2018.
- Amber Brockman: Dare I say we’re a dairy state? – Wisconsin wasn’t always known for dairy farming. The Advance-Titan – Independant Student Newspaper for the UW Oshkosh Campuses, 3. September 2001, abgerufen am 27. Dezember 2020 (englisch).
- David Barboza: America's Cheese State Fights to Stay That Way; Wisconsin Struggles to Keep Pace With West. The New York Times, 28. Juni 2001, abgerufen am 27. Dezember 2020 (englisch).