Beschäftigungsquote
Die Beschäftigungsquote oder Erwerbstätigenquote bezeichnet den Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung oder einer Bevölkerungsgruppe. Dabei werden Erwerbstätige in Vollzeit oder Teilzeit gleichermaßen gezählt, ebenso wie Personen, deren Arbeitsverhältnis zum Erhebungszeitpunkt ruht, etwa aufgrund von Elternzeit.[1] Entsprechend der internationalen Definition der Beschäftigungsquote werden auch Personen in die Quote eingerechnet, die mindestens eine Stunde in der vorherigen Woche des Berechnungszeitraumes gearbeitet haben.[2] Die Beschäftigungsquote oder Erwerbstätigenquote wird von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für alle Mitgliedsstaaten als Zeitreihen im Internet berichtet.[3] Die Beschäftigungsquote oder Erwerbstätigenquote wird durch eine statistische Befragung einer bestimmten Anzahl von Personen ermittelt und auch von Eurostat regelmäßig für die EU-Mitgliedsländer berichtet.[4]
Abgrenzung
Je nach Referenzbevölkerung wird unterschieden zwischen:
- Bruttoerwerbstätigenquote: Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtheit der Wohnbevölkerung.
- Standardisierte Erwerbstätigenquote: Anteil der Erwerbstätigen an der Wohnbevölkerung ab einem bestimmten Mindestalter (in der Regel 15 Jahre).
- Nettoerwerbstätigenquote: Anteil der Erwerbstätigen an der Wohnbevölkerung in einem erwerbsfähigen Alter (in der Regel 15 Jahre bis gesetzliches Rentenalter).
Erwerbstätigenquote meint im Allgemeinen die Nettoerwerbstätigenquote.
Wird nicht die bloße Anzahl der Personen berücksichtigt, sondern die Anzahl mit einem der Arbeitszeit entsprechenden Term gewichtet, spricht man von einer Vollzeitäquivalent-Erwerbstätigenquote.
Beschäftigungsquote der Bundesrepublik Deutschland
Erwerbstätigenquote (Anteil der Erwerbstätigen an der gleichaltrigen Bevölkerung) nach Gebietsstand und Geschlecht in der Altersgruppe 15 bis unter 65 Jahren Ergebnis des Mikrozensus in Prozent (%).[6]
(Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand 11. Juli 2019)
Jahr | Insgesamt in % |
---|---|
2018 | 75,9 |
2017 | 75,2 |
2016 | 74,4 |
2015 | 73,8 |
2014 | 73,6 |
2013 | 73,3 |
2012 | 72,8 |
2011 | 72,5 |
2010 | 71,0 |
2009 | 70,2 |
2008 | 70,0 |
2007 | 68,9 |
2006 | 67,1 |
2005 | 65,4 |
2004 | 64,3 |
2003 | 64,9 |
2002 | 65,4 |
2001 | 65,8 |
2000 | 65,4 |
Abgrenzung
Zu unterscheiden ist die Beschäftigungs- oder Erwerbstätigenquote von der Erwerbsquote, welche auch Erwerbslose miteinbezieht.
Kritik
In die Beschäftigungsquote geht nur die Zahl derjenigen Personen ein, die einer vertraglich geregelten Erwerbstätigkeit nachgehen.
Nicht in der Beschäftigungsquote enthalten sind beispielsweise (unentgeltliche) Tätigkeiten von Kindererziehung und Pflege, im Haushalt und in Vereinen. Schwarzarbeit sowie jegliche Aktivität, die im engeren oder weiteren Sinn unter dem Begriff „Schattenwirtschaft“ gefasst wird, ist ebenfalls nicht in der Beschäftigungsquote enthalten.
Ob Studenten, Azubis usw. in der Beschäftigungsquote erfasst werden, hängt von deren Arbeitsstatus ab.
Die Beschäftigungsquote oder Erwerbstätigenquote wird durch eine statistische Befragung einer bestimmten Personengruppe ermittelt, die eventuell nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ist.
Einzelnachweise
- Entwicklung der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern in Deutschland. (Memento vom 25. März 2007 im Internet Archive) In: Gender-Datenreport, Kapitel 2, 2005, BMFSFJ
- Employment. International Labour Organization, 14. April 2016, abgerufen am 13. Oktober 2019 (englisch).
- Employment - Employment rate - OECD Data. Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD), abgerufen am 13. Oktober 2019 (englisch).
- Erwerbstätigenquote nach Geschlecht, Altersgruppe 20-64 - Eurostat. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Bundesregierung: Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage - Drucksache 19/13748. Hrsg.: Deutscher Bundestag. Berlin 24. Mai 2017 (bundestag.de [PDF]).
- Erwerbstätigenquoten 1991 bis 2018. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 13. Oktober 2019.