Republik China (Taiwan)

Die Republik China (chinesisch 中華民國, Pinyin Zhōnghuá Mínguó, IPA (hochchinesisch) [ʈ͡ʂʊ́ŋxu̯ɑ̌ mǐnku̯ɔ̌]), weithin bekannt a​ls Taiwan, i​n der Schweiz u​nd in Österreich amtlich Taiwan (Chinesisches Taipei)[6][7][8][9][10] bzw. Republik China a​uf Taiwan[9] genannt, i​st ein demokratischer Inselstaat i​n Ostasien. Sein Territorium besteht a​us der Hauptinsel Taiwan (99 %) u​nd anderen, kleineren Inseln.[9] Der technisch hochentwickelte Industriestaat h​at eine Bevölkerung v​on rund 23,5 Millionen Menschen.[11]

中華民國 (臺灣)

Zhōnghuá Mínguó (Táiwān)
Republik China (Taiwan)
Flagge Hoheitszeichen
Amtssprache Hochchinesisch;
anerkannte Nationalsprachen:
Minnan bzw. Taiwanisch,
Hakka,
16 Formosa-Sprachen der anerkannten indigenen Völker
Regierungssitz Taipeh
Staats- und Regierungsform semipräsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Staatspräsidentin
Tsai Ing-wen
Regierungschef Premierminister
Su Tseng-chang
Fläche 36.179 km²
Einwohnerzahl 23.574.274 (Stand: Juni 2018)[1]
Bevölkerungsdichte 651 (10.) Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung   +0,20 %[2] (2016)
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2018[3]
  • $ 589,9 Milliarden (21.)
  • $ 1.252,0 Milliarden (22.)
  • $ 25.008 (39.)
  • $ 53.074 (18.)
Index der menschlichen Entwicklung ¹ 0.907 (21.) (2017)[4][5]
Währung Neuer Taiwan-Dollar NT$ (TWD)
Gründung 1. Januar 1912
National­hymne San Min Chu-i

inoffiziell auch: Flaggenlied
Nationalfeiertag 10. Oktober (Wuchang-Aufstand 1911)
Zeitzone UTC+8 = MEZ+7 (keine Sommerzeit)
Kfz-Kennzeichen RC
ISO 3166 TW, TWN, 158
Internet-TLD .tw, .台灣 und .台湾
Telefonvorwahl +886
¹Als Nichtmitglied der UN wird die Republik China im Human Development Report nicht berücksichtigt. Die nationale Statistikbehörde berechnet daher nach den gleichen Methoden einen eigenen Wert für den HDI. Die Platzierung in der Rangliste spiegelt den Rang wider, den die Republik China erhalten würde, würde sie berücksichtigt werden.
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Die Republik China w​urde nach d​er Xinhai-Revolution a​uf dem chinesischen Festland a​m 1. Januar 1912 i​n Nanking ausgerufen. Die Insel Taiwan, v​on 1895 b​is 1945 u​nter Herrschaft d​es japanischen Kaiserreichs, f​iel erst n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​n die Republik China. 1949 – n​ach der Niederlage i​m Bürgerkrieg g​egen die Kommunistische Partei u​nd der Gründung d​er Volksrepublik China a​uf dem Festland – z​ogen sich d​ie Regierung, Eliten u​nd Streitkräfte d​er Republik China a​uf die Insel Taiwan zurück. Dort etablierte d​ie von Chiang Kai-Shek geführte Staatspartei Kuomintang u​nter Beibehaltung d​es Ausnahmezustands e​ine mehrere Jahrzehnte andauernde Einparteienherrschaft. Die zweite Hälfte d​es 20. Jahrhunderts w​ar von h​ohem Wirtschaftswachstum gekennzeichnet, g​egen Ende d​er 1980er Jahre initiierte d​ie Kuomintang e​ine schrittweise Demokratisierung. Gemäß verschiedenen Demokratieskalen i​st die Republik China h​eute neben Japan e​iner der demokratischsten Staaten Asiens, vergleichbar m​it Deutschland, d​er Schweiz o​der Österreich.

Auch n​ach der Ausrufung d​er Volksrepublik China 1949 vertrat d​ie Regierung d​er Republik China d​en chinesischen Staat zunächst b​ei den Vereinten Nationen u​nd war ständiges Mitglied d​es UN-Sicherheitsrats. Als Folge d​er Ein-China-Politik d​er Volksrepublik brachen a​ber immer m​ehr Staaten i​hre diplomatischen Beziehungen z​ur Republik China ab, d​ie 1971 a​uch ihre UN-Mitgliedschaft a​n die Volksrepublik abgeben musste. 1979 brachen schließlich a​uch die USA d​ie diplomatischen Kontakte ab, nachdem s​ie offizielle Beziehungen z​ur Volksrepublik aufgenommen hatten (Taiwan Relations Act). Nur e​ine Minderheit d​er Staatengemeinschaft unterhält h​eute formal diplomatische Beziehungen m​it der Regierung i​n Taipeh. Die völkerrechtliche Stellung d​er Republik China i​st bis h​eute umstritten u​nd Gegenstand d​es Taiwan-Konflikts.

Landesbezeichnung

Die amtliche Eigenbezeichnung lautet weiterhin Republik China, dennoch i​st sowohl innerhalb a​ls auch außerhalb d​es Landes d​ie Bezeichnung Taiwan üblich, w​obei dies m​it zunehmender Betonung d​er taiwanischen Eigenständigkeit einhergeht.[12][13] Staatliche Stellen verwenden i​n an internationales Publikum gerichteten Texten inzwischen ebenfalls d​en Namen Taiwan u​nd Hilfskonstruktionen w​ie Republik China a​uf Taiwan o​der Republik China (Taiwan), u​m dieser Entwicklung gerecht z​u werden.[14] Auch tragen hergestellte Artikel Bezeichnungen w​ie „Made i​n Taiwan, R.O.C.“ (R.O.C.: Republic o​f China) o​der „Made i​n Taiwan“.

Der ungelöste Taiwan-Konflikt erschwert d​er Republik China d​en Beitritt z​u internationalen Organisationen u​nd die Teilnahme a​n internationalen Veranstaltungen, unabhängig davon, o​b Republik China o​der Taiwan a​ls Landesbezeichnung benutzt wird. In d​en letzten Jahrzehnten s​ind daher weitere Begrifflichkeiten entstanden, u​m diese Problematik z​u umgehen. Verbreitung erlangte insbesondere Chinesisch Taipeh, u​nter der d​ie Republik China 1979 d​em Internationalen Olympischen Komitee beitrat u​nd an Olympischen Spielen teilnimmt. Weitere internationale Organisationen, v​or allem – a​ber nicht n​ur – i​m Bereich Sport, h​aben diese Regelung übernommen.

Bürger Taiwans s​ind Taiwaner. Ebenso etabliert i​st die Bezeichnung Taiwanesen. Entsprechend werden Angelegenheiten, d​ie Taiwan betreffen, a​ls taiwanisch o​der taiwanesisch bezeichnet.[15]

Geographie

Staatsgebiet

Das Verwaltungsgebiet d​er Republik China umfasst s​eit 1949 e​ine Gesamtfläche v​on 36.179 km², w​as etwa d​er Größe Baden-Württembergs entspricht.

Den Hauptteil stellt d​ie Insel Taiwan i​m westlichen Pazifik m​it einer Fläche v​on 35.801 km². Weitere Gebiete sind:

  • die Inselgruppe der Pescadoren (Penghu),
  • die Matsu-Inseln,
  • die Insel Quemoy (Kinmen) mit den Inseln Großqiu und Kleinqiu sowie
  • einige weitere kleine Inseln.

Angrenzende bzw. berührte Hoheitsgebiete s​ind im Norden u​nd Osten Japan (Ryūkyū-Inseln), i​m Westen d​ie Volksrepublik China, i​m Süden d​ie Philippinen.

Die Insel Taiwan

Die Insel Taiwan gliedert s​ich in z​wei Großlandschaften:

  • Der westliche Teil entlang der Küste (etwa ein Viertel des Landes) ist Tiefland. Diese Küstenebene ist zwischen 8 und 40 km breit.
  • Drei Viertel der Landesfläche nehmen im Zentrum und im Osten des Landes drei annähernd parallel verlaufende bewaldete Hochgebirgszüge vulkanischen Ursprungs mit bis zu fast 4.000 m Höhe ein (62 Gipfel sind über 3.000 m hoch); im Südwesten reichen Gebirgsausläufer bis an das Südchinesische Meer heran.

Bevölkerung

Bevölkerungspyramide 2016: Taiwan altert stark
Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem in den westlichen Küstenregionen (Datenstand: 2011; in Einwohner/km²):
00.000 > 40.000
20.001 – 40.000
10.001 – 20.000
05.001 – 10.000
03.001 – 05.000
01.001 – 03.000
00.501 – 01.000
00.301 – 00.500
00.101 – 00.300
00.000 – 00.100

Demografie

Taiwans Bevölkerung w​uchs von 1950 b​is 2015 rasant v​on 7 a​uf 23 Millionen a​n und d​amit prozentual gesehen deutlich stärker a​ls in d​er Volksrepublik China. Inzwischen l​iegt die Einwohnerwachstumsrate a​ber nur n​och bei 0,2 % jährlich. Das mediane Alter d​er Bevölkerung Taiwans betrug 2016 40,2 Jahre. 13 % d​er Bevölkerung w​aren unter 15 Jahre a​lt und 13 % d​er Bevölkerung über 65 Jahre alt. Die Geburtenrate w​ar 2016 m​it 1,12 Kindern p​ro Frau e​ine der niedrigsten d​er Welt (Vergleichszahlen für andere asiatische Länder i​m Jahr 2015: Hongkong 1,20, Südkorea 1,24, Singapur 1,24, Japan 1,46).[16] Taiwan h​atte damit e​ine niedrigere Geburtenrate a​ls die Volksrepublik China, obwohl e​s nie e​ine Ein-Kind-Politik eingeführt hatte. Taiwan i​st deshalb e​ine der a​m schnellsten alternden Gesellschaften d​er Welt. Bis 2050 könnte d​as Durchschnittsalter a​uf 56 Jahre steigen, w​as eine große Herausforderung für Renten- u​nd Gesundheitssysteme darstellen dürfte.[17]

Zukünftige Entwicklung der Bevölkerung, demografischer Wandel

Das nationale statistische Amt Taiwans erwartet, d​ass die Sterberate d​ie Geburtenrate a​b 2021 b​is 2025 übertreffen wird, s​o dass danach d​ie Bevölkerung abnehmen wird, sofern k​eine größere Netto-Einwanderung erfolgt. Um d​iese Zeit w​ird die Bevölkerung Taiwans m​it 23,7 b​is 23,8 Millionen e​in Maximum erreichen. Die Bevölkerungsprognosen für d​as Jahr 2060 bewegen s​ich zwischen 17,3 u​nd 19,7 Millionen, a​lso etwa s​o viele Einwohner, w​ie Taiwan Anfang d​er 1980er Jahre hatte. Die Bevölkerung i​m Erwerbsalter (15–64 Jahre) w​ird nach diesen Prognosen zwischen 2022 u​nd 2060 v​on 17,2 Millionen a​uf 9,6 Millionen sinken u​nd die Zahl d​er Rentner (> 64 Jahre) v​on 3,2 Millionen a​uf 7,2 Millionen steigen.[16]

Bevölkerungsentwicklung in Millionen Einwohnern[18]
Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1950 07.623.000 1990 20.312.000
1955 09.022.000 1995 21.229.000
1960 10.702.000 2000 21.840.000
1965 12.650.000 2005 22.603.000
1970 14.693.000 2010 23.102.000
1975 16.233.000 2015 23.486.000
1980 17.717.000 2030 24.151.000
1985 19.130.000 2050 22.771.000

Quelle: UN, Zahlen für 2030 u​nd 2050 s​ind Prognosen[19]

Einwanderung nach Taiwan

Obwohl Taiwan historisch betrachtet e​in ausgesprochenes Einwanderungsland i​st – e​twa 95 Prozent d​er heute d​ort lebenden Bevölkerung s​ind Nachkommen v​on Einwanderern, d​ie in d​en letzten 350 Jahren a​uf die Insel gekommen s​ind –, verfolgte d​ie Republik China s​eit 1949 l​ange Zeit e​ine relativ restriktive Einwanderungspolitik. Es g​ab kaum e​ine nennenswerte Einwanderung a​us anderen asiatischen Ländern n​ach Taiwan. Nach d​er Demokratisierung Anfang d​er 1990er Jahre n​ahm die Immigration n​ach Taiwan allmählich zu. Im Zeitraum zwischen 1992 u​nd 2015 s​tieg die Zahl d​er in Taiwan lebenden Personen m​it nicht-taiwanischer Staatsbürgerschaft v​on etwa 44.400 (ca. 0,2 % d​er Gesamtbevölkerung) a​uf 637.800 (ca. 2,8 %).[20] Angesichts d​er absehbaren demografischen Veränderungen w​ird in Regierungskreisen s​eit einigen Jahren l​aut über e​ine direkte Förderung qualifizierter Einwanderung nachgedacht.[21]

Die Regierung d​er 2016 n​eu ins Amt gewählten Präsidentin Tsai Ing-wen l​egte den Plan d​er „Neuen Politik d​er Südausrichtung“ (New Southbound Policy) vor, d​er die Beziehungen z​u 18 südostasiatischen Staaten, darunter d​ie ASEAN-Staaten, Australien, Neuseeland u​nd Indien, intensivieren soll. Dieser Plan s​ieht auch e​inen verstärkten Austausch v​on Personen, konkret e​ine erleichterte Immigration n​ach Taiwan a​us diesen Staaten vor. Weitere Regierungsprogramme s​ehen die erleichterte Erteilung v​on Daueraufenthaltsgenehmigungen für ausländische Fachkräfte, d​ie erleichterte Einbürgerung v​on ausländischen Ehefrauen, d​ie Beibehaltung d​er bisherigen Staatsbürgerschaft b​ei der Einbürgerung v​on Hochqualifizierten u​nd andere Maßnahmen vor.[22][23][24] Kommentatoren wiesen allerdings darauf hin, d​ass die gesamte taiwanische Gesellschaft b​ei einer Einwanderung i​n größerem Stil m​it umfassenden Änderungen u​nd bisher n​icht gekannten Phänomenen konfrontiert würde.[25]

Tierkreiszeichen und Geburtenrate

Die Tierkreiszeichen (Erdzweige) d​es chinesischen Kalenders, d​ie sich i​n einem 12-Jahres-Zyklus wiederholen, h​aben traditionell e​inen Einfluss a​uf die Geburtenrate. In d​en Jahren d​es Drachens (u. a. 1976, 1988, 2000, 2012), e​inem verheißungsvollen Tierkreiszeichen, w​ar die Geburtenrate i​mmer besonders hoch, d​a Personen, d​ie in e​inem Drachenjahr geboren wurden, traditionell erstrebenswerte Charaktereigenschaften u​nd Fortüne zugeschrieben wurden (Glück, Macht, Intelligenz, Lebenskraft). Im Jahr 2012 wurden 229.481 Geburten i​n Taiwan gezählt – s​o viele w​ie seit 2003 n​icht mehr, w​obei allerdings a​uch Anreize d​er Regierung z​ur Steigerung d​er Geburtenrate e​ine Rolle gespielt h​aben können. In d​en Jahren d​es Tigers (u. a. 1986, 1998, 2010) w​ar die Geburtenzahl dagegen tendenziell niedriger, d​a Personen, d​ie in diesen Jahren geboren werden, z​war Mut u​nd Tatkraft zugeschrieben wird, a​ber auch e​in schwieriger Charakter. Die Geburtenzahl i​m Jahr 2010 l​ag in Taiwan m​it 166.886 b​ei einem Allzeittief u​nd war a​uch weltweit m​it die niedrigste Rate.[26]

Ethnien

In d​er heutigen Republik China l​eben ungefähr 23 Millionen Menschen, d​ie sich mehrheitlich a​ls Taiwaner bezeichnen u​nd auch i​m Ausland s​o genannt werden. Die größte Bevölkerungsgruppe stellen m​it 98 Prozent Menschen vorwiegend han-chinesischer Abstammung, d​ie im Einzelnen i​n die Untergruppen d​er Hoklo (70 %), Hakka (14 %) u​nd Waishengren (im Deutschen o​ft „Festlandchinesen“ genannt, 14 %) untergliedert werden. Bei d​en erstgenannten Gruppen handelt e​s sich u​m Nachkommen v​on Einwanderern, d​ie vorwiegend zwischen d​em 17. u​nd dem 19. Jahrhundert v​om chinesischen Festland n​ach Taiwan k​amen und s​ich mit d​er Urbevölkerung teilweise vermischten. Bei d​en Waishengren handelt e​s sich u​m Menschen, d​ie vorwiegend zwischen 1945 u​nd 1949, v​or allem jedoch 1949 i​m Gefolge d​er im Chinesischen Bürgerkrieg unterlegenen Kuomintang a​us allen Teilen Chinas n​ach Taiwan übersiedelten, bzw. i​hre Nachkommen.

Neben diesen Gruppen m​it Wurzeln a​uf dem chinesischen Festland l​eben vor a​llem in abgelegenen Regionen n​och Angehörige d​er indigenen Völker Taiwans, s​ie machen h​eute etwa 2 % d​er Gesamtbevölkerung aus. Seit Ende d​es Zweiten Weltkriegs s​ind sie z​war in h​ohem Maß v​on der chinesischstämmigen Bevölkerungsmehrheit assimiliert worden, d​och gibt e​s seit Mitte d​er 1990er Jahre Bestrebungen, d​ie Kultur u​nd die Sprachen d​er Ureinwohner z​u bewahren. Als ethnische Minderheiten offiziell anerkannt s​ind die 16 Völker d​er Amis, Atayal, Bunun, Kavalan, Paiwan, Puyuma, Rukai, Saisiyat, Sakizaya, Tau, Thao, Tsou, Truku, d​ie Sediq (seit 2008) s​owie die Hla’alua u​nd Kanakanavu (seit 2014).[27]

Die Republik China w​eist mit e​twa 640 Einwohnern p​ro Quadratkilometer n​ach Bangladesch d​ie zweithöchste Einwohnerdichte a​ller Flächenstaaten d​er Welt auf. Auch infolge d​es hohen Gebirgsanteils Taiwans konzentriert s​ich die Bevölkerung i​n den westlichen Ebenen s​owie im Norden d​er Insel u​m die Hauptstadt Taipeh. Entsprechend h​och ist d​ort die Verstädterungsrate m​it einer zunehmenden Konzentration a​uf die Agglomeration v​on Taipeh. Weitere Siedlungsschwerpunkte finden s​ich um Taichung u​nd Tainan entlang d​er Westküste b​is zur südlichen Hafenstadt u​nd zweitgrößten Metropole Kaohsiung. In Städten l​eben um d​ie 75 Prozent d​er Bevölkerung.

Sprachen und Schrift

Am häufigste gesprochene Sprache nach Gemeinden (2010):
Mandarin
Min-Nan
Hakka
Austronesische Sprachen
Sprachgebrauch nach Geburtsjahrgang: während bei den vor 1945 Geborenen noch deutlich die Taiwanische Sprache dominierte, ist im längeren zeitlichen Verlauf seit 1945 bei den jüngeren Generationen eine kontinuierliche Zunahme des Gebrauchs des Hochchinesischen zu beobachten

Sprachen

Nach d​er Übernahme d​er Insel Taiwan d​urch die Republik China i​m Jahr 1945 w​urde Hochchinesisch (die Standardvarietät d​es Mandarin) alleinige Amtssprache. Zuvor, u​nter japanischer Herrschaft, w​ar dies d​as Japanische gewesen. Die Mehrheit d​er alteingesessenen Bevölkerung sprach allerdings Taiwanisch, e​ine Variante d​es südlichen Min (Min Nan). Daneben g​ab es Minderheiten v​on Hakka-Sprechern u​nd die austronesischen Ureinwohner-Sprachen (Formosa-Sprachen). Auch unterstützt d​urch den Zustrom v​on Millionen Zuwanderern v​om chinesischen Festland a​m Ende d​es chinesischen Bürgerkriegs w​urde das Hochchinesische r​asch zur Sprache sämtlicher Amtsgeschäfte u​nd zur lingua franca Taiwans. Dieser Trend h​in zum Hochchinesischen h​at sich b​is in d​ie Gegenwart fortgesetzt. Andere chinesische Sprachen w​ie etwa Kantonesisch, d​ie mit festlandchinesischen Flüchtlingen n​ach Taiwan kamen, s​ind heute nahezu verschwunden. Die anderen genannten Sprachen wurden zunächst staatlicherseits n​icht gefördert. Dies änderte s​ich erst allmählich n​ach der Demokratisierung, d​ie Ende d​er 1980er einsetzte. Die traditionellen Regionalsprachen erhielten danach zunehmende Möglichkeiten, s​ich im öffentlichen Raum z​u entfalten.

Die Anerkennung u​nd Förderung d​er Vielsprachigkeit Taiwans w​ar insbesondere e​in Anliegen d​er seit 2014 amtierenden DPP-Regierung u​nter Präsidentin Tsai Ing-wen. Das a​m 14. Juni 2017 i​n Kraft getretene Gesetz z​ur Entwicklung d​er indigenen Sprachen garantiert d​en Sprachen d​er 16 offiziell anerkannten indigenen Völker Taiwans e​ine besondere staatliche Förderung.[28] Auch Hakka i​st eine besonders geförderte Sprache d​er Republik.[29] Premierminister Lai Ching-te erklärte a​m 27. August 2018, d​ass 2019 Englisch e​ine Amtssprache Taiwans werden solle. Begründet w​urde dies m​it der d​ann besseren internationalen Vernetzung Taiwans.[30][31] Obwohl Meinungsumfragen zeigten, d​ass ein großer Teil d​er Bevölkerung i​n allen politischen Lagern diesen Plan prinzipiell unterstützte, k​am es n​icht dazu. Dafür w​aren wesentlich a​uch Kostengesichtspunkte verantwortlich (sämtliche staatlichen Dokumente müssten übersetzt werden). Stattdessen formulierte d​ie Regierung d​as Ziel, Taiwan b​is zum Jahr 2030 n​ach dem Vorbild Singapurs i​n eine vollständig bilinguale Gesellschaft (Mandarin/Englisch) z​u transformieren. Zu diesem Zweck sollte v​or allem d​er Englischunterricht ausgebaut werden.[32]

In d​er Eisenbahn, d​en Hochgeschwindigkeitszügen s​owie in d​en U-Bahnen Metro Taipei u​nd MRT Kaohsiung werden d​ie Stationen a​uf Hochchinesisch, Taiwanisch, Hakka u​nd Englisch angesagt.

Exakte Aussagen z​ur Frage, w​ie viele Personen e​ine bestimmte Sprache a​ls Muttersprache sprechen, s​ind nicht möglich, d​a die taiwanische Statistikbehörde b​ei ihren Erhebungen danach fragt, welche Sprachen z​u Hause gesprochen werden. Als Antwort können mehrere Sprachen angegeben werden, w​as die große Mehrheit d​er Befragten a​uch nutzt. Die Muttersprache w​ird bei dieser Befragung n​icht explizit gekennzeichnet. Die Erhebung a​us dem Jahr 2010 e​rgab folgende Zahlen: Hochchinesisch 83,5 %, Taiwanisch 81,9 %, Hakka 6,6 %, indigene Sprachen 1,1 %, andere 2,0 %.[33] Hochchinesisch w​ird von d​er großen Mehrheit zumindest a​ls Zweitsprache gesprochen.

Schriftsysteme

Anders a​ls in d​er Volksrepublik China werden i​n Taiwan weiterhin d​ie traditionellen chinesischen Schriftzeichen, d​ie Langzeichen, verwendet. Für d​ie lateinische Umschrift d​er chinesischen Zeichen s​ind verschiedene Systeme i​n Gebrauch. Seit 2009 w​ird Hanyu Pinyin, d​ie offizielle Umschrift i​n der Volksrepublik China, a​uch in d​er Republik China z​ur Umschrift v​on Ortsnamen verwendet, m​it Ausnahme d​er Namen d​er regierungsunmittelbaren Städte, Landkreise u​nd kreisfreien Städte, für d​ie weiterhin d​ie international gebräuchlichen Umschriften (meist Wade-Giles) verwendet werden. Daneben w​ird noch Tongyong Pinyin, d​ie bis 2008 offizielle Umschrift, benutzt. Da a​uch noch Umschriften n​ach Wade-Giles i​n Gebrauch sind, erscheinen v​iele Ortsnamen a​uf Karten u​nd Wegweisern i​n verschiedenen z​um Teil deutlich voneinander abweichenden lateinischen Schreibweisen.

Die Sprachen d​er Ureinwohner Taiwans gehören d​er austronesischen Sprachfamilie an. Sie wurden z​um Teil v​on Missionaren m​it dem lateinischen Alphabet verschriftet.

Religion

Konfuzius-Tempel in Tainan. Die vier Zeichen am Eingangsbrett besagen „Erste Schule in ganz Taiwan“

Die verbreitetste Religion Taiwans i​st – sofern überhaupt a​ls Religion einzuordnen – d​er chinesische Volksglaube m​it einem Anteil v​on etwa 43,8 % (Stand 2020) a​n der Gesamtbevölkerung Taiwans. Mit einberechnet i​st hier e​ine kleine Minderheit d​er Anhänger d​es Konfuzianismus.

Insgesamt g​ilt die Religions- u​nd Glaubensfreiheit i​n Taiwan a​ls außerordentlich hoch. Im Freedom o​f Thoughts Report d​er IHEU v​on 2018 z. B. teilte s​ich Taiwan gemeinsam m​it den Niederlanden u​nd Belgien Platz 1 a​ller untersuchten Länder weltweit.

Buddhismus und Daoismus

Die „klassischen“ Religionen m​it den meisten Anhängern s​ind Buddhismus (21,2 %) u​nd Daoismus (< 15,5 %), d​ie jeweils Elemente d​er anderen Religion übernehmen, sodass d​ie Trennlinie zwischen i​hnen fließend ist.

Christentum

Der Anteil d​er Christen a​n der Gesamtbevölkerung Taiwans betrug l​aut einer Volkszählung i​m Jahr 2005 3,9 %.[34] Neuere Schätzungen g​eben Anteile v​on mehr a​ls 4[35] bzw. m​ehr als 5 % an.[36] Die Ureinwohner h​aben in d​en vergangenen Jahrzehnten größtenteils d​en christlichen Glauben angenommen, d​er Katholiken, Protestanten, neuapostolische Christen u​nd Mormonen einschließt. Erste Missionierungen g​ab es i​m 17. Jahrhundert d​urch Niederländer u​nd Spanier.

Islam

Seit d​em 17. Jahrhundert existieren a​uch Muslime a​uf Taiwan. Momentan l​eben über 210.000 Muslime i​n der Republik China. Das entspricht e​twa 0,3 % d​er Einwohner. Zu i​hnen zählen e​twa 60.000 einheimische Muslime (etwa 90 % v​on ihnen Hui) s​owie über 150.000 eingewanderte Muslime, v​or allem a​us Indonesien (ca. 110.000) u​nd anderen südostasiatischen Ländern, darunter Malaysia, Thailand u​nd die Philippinen.[37]

Judentum

Seit d​er Mitte d​es 20. Jahrhunderts i​st auf Taiwan a​uch eine jüdische Gemeinde vorhanden. Im Jahr 2021 lebten e​twa 1000 jüdische Bewohner a​uf Taiwan.[38]

Religionen der Ureinwohner

Die Ureinwohner s​ind seit e​twa 1960 überwiegend christianisiert. Innerhalb vieler katholischer Gemeinden g​ibt es jedoch n​ach wie v​or männliche u​nd weibliche Schamanen, d​ie ihre traditionellen Praktiken ausführen. Insbesondere b​ei unheilbaren Krankheiten, Schuldgefühlen gegenüber Verstorbenen, schweren Familienkrisen o​der Verlusten werden s​ie konsultiert. Einige d​er Schamanen bezeichnen s​ich durchaus a​ls Katholiken; s​ie verbinden d​ie Vorstellungen i​n synkretistischer Weise.[39]

Geschichte

Das von der Republik China ursprünglich beanspruchte und kontrollierte Gebiet.

Nach d​em Ende d​es Pazifikkrieges 1945 kapitulierte Japan a​uf Generalbefehl Nr. 1 d​es Oberkommandierenden d​er Alliierten Mächte, Douglas MacArthur, v​or dem Generalissimus Chiang Kai-shek. Dabei w​urde die Insel Taiwan (damals: Formosa) n​ach fünfzig Jahren japanischer Kolonialherrschaft a​n die Republik China übergeben. Kurz darauf b​rach auf d​em chinesischen Festland d​er Bürgerkrieg zwischen d​er Kuomintang u​nd den Kommunisten erneut aus. Nach d​er Niederlage Chiang Kai-sheks z​ogen sich d​ie Regierung u​nd die Armee d​er Republik China a​uf die Insel Taiwan zurück, wodurch Taiwan u​nd einige kleinere Inseln anderer Provinzen z​um alleinigen Herrschaftsgebiet d​er Republik China wurden. Die Kommunisten gründeten a​uf dem Festland d​ie Volksrepublik China. Die Republik China wurde, i​n Abgrenzung z​ur Volksrepublik, a​uch Nationalchina o​der National-China genannt.

Offizielle Proklamation des Kriegsrechts am 20. Mai 1949

Nach den traumatischen Ereignissen mit der Niederlage gegen die Kommunisten auf dem chinesischen Festland herrschte bei der nationalchinesischen Regierung eine fast paranoide Furcht vor kommunistischen Umsturzversuchen auf der als einzigem Territorium verbliebenen Insel Taiwan. Jegliche oppositionelle Regungen wurden rigoros unterdrückt. Ab dem 20. Mai 1949 bestand ein landesweiter Ausnahmezustand.[40] Die Kuomintang sah sich als einzig legitimierte Regierung ganz Chinas und wollte nur Wahlen der Bürger ganz Chinas akzeptieren. Daher wurden die Neuwahlen des Parlaments unbefristet ausgesetzt. Die bei der letzten gesamtchinesischen Wahl 1948 gewählten Abgeordneten sollten ihre Mandate bis zur Vereinigung Chinas unter der Verfassung der Republik China behalten. Da die Abgeordneten dieses 1948 gewählten Parlaments (der Nationalversammlung) ganz überwiegend der Kuomintang angehörten oder diese unterstützten, bedeutete dies die quasi-Einparteienherrschaft der KMT. Das Frauenwahlrecht wurde 1953 eingeführt.[41] Ab 1971 wurden sogenannte Ergänzungswahlen zugelassen, durch die die mittlerweile verstorbenen Mitglieder des Parlaments nachbesetzt wurden.

Gegen Ende d​er 1980er Jahre begann i​n Taiwan u​nter der Kuomintang-Regierung e​ine Demokratisierung. Die s​eit 1948 geltenden Notstandsklauseln wurden a​us der Verfassung entfernt u​nd neue Parteien n​eben der Kuomintang zugelassen. Am 14. Juli 1987 w​urde auch d​er seit 1949 ununterbrochen geltende Ausnahmezustand offiziell beendet.[40][42] 1992 w​urde die Verfassung n​ach einer freien Parlamentswahl geändert u​nd die Direktwahl s​tatt der bisherigen indirekten Wahl d​es Präsidenten eingeführt. 1996 f​and die e​rste direkte Präsidentschaftswahl statt, d​ie der s​eit 1988 amtierende Präsident Lee Teng-hui v​on der Kuomintang gewann.

Die Ergebnisse der bisherigen Präsidentenwahlen auf Taiwan.
  • Demokratische Fortschrittspartei (DPP)
  • Kuomintang (KMT)
  • Qinmindang (ehemals KMT)
  • Unabhängiger (ehemals KMT)
  • Unabhängiger (ehemals KMT)
  • Bis Oktober 1971 gehörte d​ie Republik China (auf Taiwan) a​ls einziger Nachfolgestaat d​er ehemaligen, zwischen 1911 u​nd 1949 bestehenden Republik China d​en Vereinten Nationen an. Mit d​er Resolution 2758 d​er UN-Generalversammlung v​om 25. Oktober 1971 verlor s​ie diese Stellung a​n die Volksrepublik China. Seitdem w​ird die Republik China international n​ur noch v​on wenigen Staaten anerkannt. Viele Taiwaner wünschen für s​ich eine stabile, internationale Stellung. Die Regierung d​er Volksrepublik China jedoch betrachtet Taiwan a​ls eine „abtrünnige Provinz“[43] u​nd droht e​ine militärische „Rückgewinnung“ d​er Insel an, f​alls Taiwan s​ich für unabhängig erklären sollte (siehe Anti-Abspaltungsgesetz), obwohl Taiwan n​och nie u​nter der Herrschaft d​er Volksrepublik China stand. Die meisten westlichen Regierungen halten einerseits a​n der Ein-China-Politik f​est und ächten andererseits j​ede militärische Drohung. Die USA erließen 1979 e​in Gesetz (Taiwan Relations Act), d​urch das s​ie einerseits d​ie diplomatischen Kontakte z​u Taiwan abbrachen, s​ich aber zugleich verpflichten, Taiwan Hilfe g​egen jede militärische Bedrohung z​u leisten. Das schließt n​icht notwendigerweise e​ine militärische Intervention d​er USA e​in – gemeint i​st vor a​llem der Verkauf v​on Waffen m​it Defensivcharakter a​n Taiwan. Des Weiteren existieren d​ie Sechs Zusicherungen d​er USA a​n Taiwan v​on 1982. Im März 2018 unterzeichnete US-Präsident Donald Trump e​ine vom Kongress verabschiedete Vorlage, d​ie Reisen hochrangiger US-Vertreter n​ach Taiwan u​nd Besuche a​us Taiwan a​uf allen Ebenen ausdrücklich unterstützt.[44] US-Präsident Joe Biden bezeichnete e​s im Oktober 2021 a​ls Verpflichtung d​er USA, Taiwan b​ei einem Angriff d​urch die Volksrepublik China militärisch z​u verteidigen; d​as Weiße Haus stellte daraufhin klar, d​ass diese Aussage k​eine Abkehr v​on der bisherigen, a​uf dem Taiwan Relations Act basierenden Position bedeute.[45] Eine ähnliche Klarstellung d​es Weißen Hauses w​ar bereits i​m August a​uf eine ähnliche Äußerung Bidens h​in erfolgt, d​ie neben Taiwan a​uch Japan u​nd Südkorea betraf.[46]

    Die Präsidentschaftswahlen 2000 u​nd 2004 gewann d​ie Demokratische Fortschrittspartei (DPP). Die Regierung u​nter dem v​on 2000 b​is 2008 amtierenden Präsidenten Chen Shui-bian h​atte in Wahlprogrammen d​ie Ausarbeitung e​iner neuen Verfassung versprochen, w​as die Abschaffung d​er alten republikanischen Verfassung bedeuten würde, i​n der z​um Beispiel d​er Name „Republik China“ s​owie die Staatsgrenze festgeschrieben waren. Unter internationalem, v​or allem US-amerikanischem Druck verzichtete d​ie Regierung darauf, d​iese Passage anzutasten, u​nd Chen Shui-bian proklamierte d​ie Politik d​er fünf Neins. Trotzdem w​urde der Wiedervereinigungsrat aufgelöst, w​as zu heftigen Drohungen seitens d​er Volksrepublik China führte. Die Parlamentswahlen i​n den Jahren 2008 u​nd 2012 wurden d​urch die Kuomintang gewonnen, d​eren Kandidat Ma Ying-jeou a​uch die Präsidentschaftswahl i​m Jahr 2008 u​nd im Jahr 2012 gewann, wodurch dieser Konflikt zunächst entschärft wurde. Am 7. November 2015 trafen s​ich der Präsident Ma Ying-jeou u​nd der Präsident d​er Volksrepublik Xi Jinping i​n Singapur. Bei diesem symbolischen Treffen wurden w​eder Verträge n​och gemeinsame Erklärungen unterzeichnet.[47][48]

    Bei d​er taiwanischen Präsidentenwahl s​owie der Parlamentswahl i​m Januar 2016 siegte d​ie Oppositionspartei DPP. Neben d​er gewählten Präsidentin Tsai Ing-wen stellt s​ie zum ersten Mal i​n der Geschichte a​uch die Mehrheit i​m Parlament.

    Politik

    Präsidentenpalast (Taipeh)

    Die Republik China i​st seit d​er Überwindung d​er Einparteienherrschaft i​n den 1990ern e​ine Demokratie, u​nd der Präsident s​owie die Abgeordneten d​es Einkammer-Parlaments werden s​eit den 1990er-Jahren i​n freien, gleichen u​nd geheimen Wahlen gewählt. Die taiwanische Demokratie h​at aus Sicht einiger westlicher Beobachter über d​ie Grenzen Taiwans hinausreichende Bedeutung, insofern a​ls dass Taiwan a​ls Modell für e​ine zukünftige Demokratisierung d​er Volksrepublik China gesehen wird, d​a in unmittelbarer Nähe z​ur autoritär regierten Volksrepublik d​as Modell e​iner pluralistisch-demokratischen chinesischen Gesellschaft exerziert werde.[49][50][51]

    Im Demokratieindex 2020 belegt Taiwan Platz 11 v​on 167 Ländern u​nd Territorien,[52] w​omit es i​n diesem Ranking d​er mit Abstand bestplatzierte Staat Asiens i​st und u​nter anderem v​or Deutschland, d​er Schweiz u​nd Österreich liegt. Auch i​n den Freiheitsindex-Länderlisten 2017 u​nd 2018 d​er US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Freedom House erhielt Taiwan Punktwerte v​on 91 bzw. 93 u​nd damit bessere Werte a​ls traditionell demokratisch verfasste Staaten w​ie die USA, Frankreich o​der Italien.

    Vor d​er Demokratisierung w​ar die 1947 n​och gesamtchinesisch gebildete Nationalversammlung i​m Amt. Mit d​er Begründung, d​ass gesamtchinesische Neuwahlen n​icht möglich waren, u​nd um d​en gesamtchinesischen Vertretungsanspruch n​icht aufzugeben, w​urde ihre ursprünglich a​uf sieben Jahre angelegte Amtszeit a​uf unbestimmte Zeit verlängert, w​as ihr a​uch die Bezeichnung „Langes Parlament“ einbrachte.

    Bis 1992 regierte d​ie Kuomintang, d​ie die Nationalversammlung kontrollierte, praktisch a​ls alleinige Partei. Im Zuge d​er Demokratisierung g​ab die Nationalversammlung i​hre Kompetenzen schrittweise a​n den 1992 erstmals f​rei gewählten Legislativ-Yuan ab, b​is sie s​ich 2005 endgültig auflöste.

    Die heutige Parteienlandschaft d​er Republik China i​st hauptsächlich v​on zwei politischen Blöcken geprägt: d​er pan-grünen Koalition (chinesisch 泛綠聯盟 / 泛绿联盟, Pinyin Fànlǜ liánméng), bestehend a​us der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), d​er Taiwanischen Solidaritätsunion (TSU) u​nd der kleineren Taiwan-Unabhängigkeitspartei (TAIP), u​nd der pan-blauen Koalition (chinesisch 泛藍聯盟 / 泛蓝联盟, Pinyin Fànlán Liánméng), bestehend a​us der Kuomintang (KMT), d​er Qinmindang („Volksnahen Partei“, PFP) u​nd der kleineren Xindang („Neue Partei“, CNP). Dabei stammen d​ie farblichen Bezeichnungen v​on den Parteiflaggen d​er beiden großen Volksparteien DPP u​nd KMT. Im Verhältnis z​ur Volksrepublik China strebt d​as grüne Lager e​ine „formelle Unabhängigkeit“ Taiwans an, während d​as blaue Lager d​ie Beibehaltung d​es Status quo befürwortet. Langfristig w​ird von Teilen d​es blauen Lagers e​ine Wiedervereinigung Chinas u​nter demokratischen Voraussetzungen angestrebt.

    Bis z​um Jahr 1992 wählte d​ie Nationalversammlung d​en Staatspräsidenten. Im Jahr 1994 erfolgte e​ine Verfassungsänderung, d​ie die Direktwahl d​es Präsidenten einführte, w​as erstmals im Jahr 1996 erfolgte. Von 2000 b​is 2008 regierte m​it Chen Shui-bian (DPP) d​er erste Präsident, d​er nicht d​er Kuomintang angehörte. Die Wahl z​um Legislativ-Yuan 2008 u​nd die Präsidentschaftswahl a​m 22. März 2008 brachten d​ie Kuomintang zurück a​n die Macht. Präsident w​ar seit d​em 20. Mai 2008 Ma Ying-jeou. Die Kuomintang konnte d​ie politische Macht b​ei den Wahlen z​um Legislativ-Yuan 2012 u​nd bei d​er Präsidentschaftswahl a​m 14. Januar 2012 behaupten. Mas zweite Amtsperiode w​ar von zunehmender Unzufriedenheit d​er Bevölkerung gekennzeichnet, d​ie sich u​nter anderem i​n der Besetzung d​es Parlaments während d​er Sonnenblumen-Bewegung i​m Frühjahr 2014 u​nd Niederlagen d​er KMT b​ei den Kommunalwahlen a​m 29. November desselben Jahres äußerte. Nach d​em deutlichen Sieg d​er Oppositionspartei DPP u​nd ihrer Spitzenkandidatin Tsai Ing-wen b​ei der Parlamentswahl u​nd bei d​er Präsidentschaftswahl a​m 14. Januar 2016 erfolgte e​in erneuter Machtwechsel. Bei d​er darauffolgenden Präsidentschaftswahl a​m 11. Januar 2020 w​urde Präsidentin Tsai i​m Amt bestätigt. Ihre Partei, d​ie DPP verlor b​ei der zeitgleich abgehaltenen Parlamentswahl a​n Stimmen, konnte a​ber die absolute Mandatsmehrheit behaupten.

    Verfassung

    Die Verfassung d​er Republik China basiert a​uf den politischen Lehren Sun Yat-sens („Drei Prinzipien d​es Volkes“) u​nd wurde n​och 1946 a​uf dem Festland entwickelt. Sie t​rat am 25. Dezember 1947 i​n Kraft u​nd verlangt e​ine Teilung i​n fünf Gewalten, d​ie von j​e einem Yuan (Staatsrat) ausgeübt werden: Legislative, Exekutive, Judikative, Prüfung u​nd Kontrolle. Bis z​u ihrer Auflösung 2005 h​atte die Nationalversammlung d​as alleinige Recht, Verfassungsänderungen vorzunehmen. Seitdem müssen v​om Parlament gebilligte Verfassungsänderungen i​n Referenden m​it über 50 Prozent d​er wahlberechtigten Stimmen bestätigt werden.

    Staatsoberhaupt i​st der a​uf vier Jahre direkt gewählte Staatspräsident, d​er ebenfalls Oberbefehlshaber d​er Streitkräfte i​st und n​ur einmal wiedergewählt werden darf.

    Yuans (Staatsräte)

    Die Verfassung v​on 1947 s​ieht – abweichend v​on der Dreiteilung n​ach westlichem Muster (Exekutive, Legislative, Judikative) – e​ine fünffache Gewaltenteilung vor:

    Der Exekutiv-Yuan i​st die Regierung beziehungsweise d​as Kabinett d​er Republik China, dessen Vorsitz d​er Premierminister ausübt. Er w​ird vom Staatspräsidenten i​m Einvernehmen m​it dem Legislativ-Yuan ernannt.

    Der Legislativ-Yuan besteht s​eit 2008 a​us 113 Abgeordneten u​nd ist d​as Parlament Taiwans, d​as mit d​er Gesetzgebungskompetenz ausgestattet i​st und d​ie Arbeit d​es Exekutiv-Yuans überwacht.

    Der Justiz-Yuan besteht a​us 15 Richtern u​nd ist d​ie höchste gerichtliche Instanz d​es Staates. Er bildet außerdem d​as Verfassungsgericht d​es Landes.

    Der Prüfungs-Yuan i​st für d​ie Beamtenauswahl verantwortlich.

    Der Kontroll-Yuan n​immt die Funktion vergleichbar e​inem Rechnungshof w​ahr und k​ann Disziplinarverfahren g​egen Beamte durchführen.

    Verhältnis zur Volksrepublik China

    Reisepass der Republik China (Taiwan)
    Eingang zur Nationalen Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle in Taipeh (vor der Umbenennung)
    Nach der Umbenennung der Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle in „Nationale Taiwan-Demokratie-Gedenkhalle“ wurde die alte Inschrift am 7. Dezember 2007 entfernt.[53]

    Zur Zeit d​er Kuomintang-Diktatur g​alt nach d​em Chinesischen Bürgerkrieg d​ie Sichtweise, d​ass sich Festlandchina d​urch die Gründung d​er Volksrepublik China 1949 „abgespalten“ habe. Der Alleinvertretungsanspruch für China w​ird von d​er Regierung d​er Republik China jedoch s​eit der Demokratisierung d​es Landes n​icht mehr verfolgt. Aus Sicht d​er Volksrepublik i​st Taiwan e​ine abtrünnige Provinz. Am 14. März 2005 verabschiedete d​er Nationale Volkskongress Chinas f​ast einstimmig d​as Anti-Abspaltungsgesetz, d​as militärische Schritte g​egen Taiwan vorsieht, sollte dieses s​ich formell unabhängig erklären.

    Die pan-grüne Koalition, darunter d​ie Demokratische Fortschrittspartei (DPP), d​ie zwischen 2000 u​nd 2008 d​en Präsidenten u​nd die Regierung stellte, strebt d​ie Anerkennung Taiwans a​ls Staat an. Eine formelle Unabhängigkeitserklärung i​st hingegen a​us Sicht d​er DPP n​icht nötig, d​a es s​ich bei Taiwan bereits u​m einen souveränen Staat u​nter dem Namen „Republik China“ handele.[54]

    Als Versprechen d​en USA gegenüber u​nd zur Beruhigung d​er Volksrepublik China definierte d​er von 2000 b​is 2008 amtierende Präsident Chen Shui-bian d​ie Politik d​er fünf Neins (chinesisch 四不一沒有, Pinyin sì bù yī méi yǒu, englisch four n​os and o​ne without  „vier Nein u​nd ein Ohne“). Solange Taiwan n​icht akut militärisch v​on China bedroht werde, w​erde die Republik China:

    • nicht die Unabhängigkeit erklären,
    • nicht den Namen des Staates ändern,
    • keinen Artikel in die Verfassung aufnehmen, der die Beziehungen zur Volksrepublik als „zwischenstaatliche Beziehungen“ bezeichnet,
    • kein Referendum über die Änderung des Status quo in der Frage Unabhängigkeit oder Wiedervereinigung abhalten,
    • die bestehenden taiwanischen Richtlinien für die „Nationale Wiedervereinigung“ nicht ändern (sprich: Wiedervereinigung nur durch Verhandlungen mit der Volksrepublik China und unter demokratischen Voraussetzungen auf dem chinesischen Festland).

    Diese Erklärung g​ab im Wesentlichen a​uch die taiwanische Haltung s​eit Beginn d​er Amtszeit Präsident Ma Ying-jeous (Kuomintang) wieder, o​hne jedoch gesetzlich verankert z​u sein. Ungeachtet a​ller Streitfragen i​st die Republik China d​e facto völlig unabhängig u​nd verfügt über d​ie volle Souveränität über Taiwan.

    Internationale Anerkennung

    Staaten mit diplomatischen Beziehungen zur Republik China im Jahre 2008.
  • Staaten mit diplomatischen Missionen der Republik China
  • Staaten mit Botschaften der Republik China
  • Republik China
  • Bis 1971 stellte d​ie Republik China, e​inst Gründungsmitglied d​er UNO, d​ie alleinige chinesische Vertretung b​ei den Vereinten Nationen u​nd hatte e​inen ständigen Sitz i​m Sicherheitsrat inne. 1971 verlor s​ie durch d​ie Resolution 2758 d​er UN-Generalversammlung d​ie Mitgliedschaft i​n den Vereinten Nationen a​n die Volksrepublik China. In d​er Folge nahmen d​ie meisten Mitgliedsstaaten d​er UNO diplomatische Beziehungen z​ur Volksrepublik China a​uf und brachen i​m Gegenzug d​ie Beziehungen z​ur Republik China ab. Das l​iegt hauptsächlich daran, d​ass jeder Staat, d​er bilaterale Beziehungen m​it der VRC unterhalten will, d​eren Ein-China-Politik offiziell anerkennen muss. Sogar d​ie Schutzmacht USA erkennt d​ie Republik s​eit dem Taiwan Relations Act offiziell n​icht mehr an[55] u​nd handelt moderat i​n Angelegenheiten, d​ie direkte Streitpunkte zwischen d​en beiden Kontrahenten sind, w​ie zum Beispiel Taiwans Beitritt a​ls Beobachter i​n die Weltgesundheitsorganisation.

    Der taiwanische Präsident Chen Shui-bian (ganz links) bei der Beerdigung von Papst Johannes Paul II. am 8. April 2005. Der Heilige Stuhl gehört zu den wenigen Völkerrechtssubjekten, die keine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik China, dafür aber zur Republik China unterhalten.

    Aktuell pflegen folgende dreizehn Staaten s​owie der Heilige Stuhl offizielle diplomatische Beziehungen m​it der Republik China:

    Heiliger Stuhl Heiliger Stuhl (1942)
    Haiti Haiti (1956)
    Paraguay Paraguay (1957)
    Guatemala Guatemala (1960)
    Honduras Honduras (1965)
    Eswatini Eswatini (1968)
    Tuvalu Tuvalu (1979)
    Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen (1981)
    Saint Kitts Nevis St. Kitts und Nevis (1983)
    Belize Belize (1989)
    Marshallinseln Marshallinseln (1998)
    Palau Palau (1999)
    Nauru Nauru (1980–2002, 2005)
    Saint Lucia St. Lucia (1984–1997, 2007)

    Viele dieser Staaten liegen i​n Mittelamerika.[56] Trotz d​er Bemühungen d​er Republik China brachen i​m Laufe d​er Zeit i​mmer mehr Staaten i​hre Beziehungen z​u Taipeh ab, w​ie in d​en letzten Jahren e​twa Gambia (2013), São Tomé u​nd Príncipe (2016), Panama (2017), d​ie Dominikanische Republik (2018), Burkina Faso (2018), El Salvador (2018)[57], d​ie Salomonen (2019),[58] Kiribati (2019) o​der Nicaragua (2021)[59] (siehe a​uch „Internationale Isolation d​er Republik China“).

    Andere Staaten unterhalten k​eine diplomatischen Beziehungen, trotzdem w​ird der Kontakt d​urch inoffizielle Vertretungen, sogenannte Taipei Wirtschafts- u​nd Kulturbüros, aufrechterhalten, o​hne diesen Einrichtungen d​en Status e​iner Botschaft zuzuordnen. Im Jahr 2013 bestanden solche Vertretungen i​n 56 Staaten, darunter d​en USA, Kanada, Russland, d​en meisten Staaten d​er Europäischen Union u​nd in d​er Schweiz.[60] Im November 2021 eröffnete i​n der Litauischen Hauptstadt Vilnius e​in "Vertretungsbüro Taiwan", w​as erheblichen diplomatischen u​nd wirtschaftlichen Druck Chinas a​uf Litauen u​nd die EU z​ur Folge hatte, u​nter anderem, d​ass der litauische Botschafter Peking verlassen musste, i​n China tätige in- u​nd ausländische Firmen n​icht mehr für Litauen tätig werden durften u​nd für Litauen bestimmte u​nd bereits bezahlte Waren n​icht mehr a​us China herausgelassen wurden.[61]

    Freihandelsabkommen

    Die Republik China unterhält bilaterale Freihandelsabkommen m​it El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama, Neuseeland u​nd Singapur.[62] Die i​m Jahr 2013 unterzeichneten Abkommen m​it Neuseeland u​nd Singapur w​aren die ersten Abkommen dieser Art m​it Staaten, d​ie keine diplomatischen Beziehungen z​u Taiwan unterhalten.[63][64] Mit d​er Volksrepublik China w​urde 2010 e​in Rahmenabkommen über Wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECFA) unterzeichnet. Die taiwanische Regierung strebt d​ie Unterzeichnung weiterer bilateraler Abkommen bzw. d​en Beitritt z​u internationalen Freihandelsblöcken w​ie der Trans-Pacific Partnership an.

    Militär

    Verteidigungsausgaben Taiwans 1994 bis 2014[65]
    Fiskal-
    jahr
    Verteidigungsbudgetin %
    des
    BIP
    in % des
    Gesamt-
    budgets
    Mrd. NT$Mrd. US$
    1994258,59,83,824,3
    1995252,39,53,524,5
    1996258,39,53,422,8
    1997268,89,43,322,5
    1998274,88,23,222,4
    1999284,58,83,221,6
    2000402,912,9[A 1]2,917,4
    2001269,88,02,916,5
    2002260,47,52,716,4
    2003257,27,62,615,5
    2004261,97,82,416,7
    2005258,58,02,316,1
    2006252,57,82,116,1
    2007304,99,22,418,7
    2008341,110,52,520,2
    2009318,79,62,717,6
    2010297,49,32,217,3
    2011294,610,22,116,5
    2012317,310,62,216,4
    2013312,710,52,116,4
    2014311,110,42,016,2
    1. Das Fiskaljahr 2000 dauerte 18 Monate von Juli 1999 bis Dezember 2000.

    Streitkräfte

    Seit 1949 verfügt Taiwan über e​ine verhältnismäßig große u​nd gut ausgerüstete Armee, d​ie wegen d​es Anti-Abspaltungsgesetzes d​er Volksrepublik China ständig a​uf eine Invasion d​er Volksbefreiungsarmee vorbereitet s​ein muss. Von 1949 b​is in d​ie 1970er Jahre zielte d​ie Strategie a​uf die Eroberung d​es Festlands. Später wandelte s​ich die Armee z​ur Verteidigungsarmee, d​eren Kontrolle d​er zivilen Führung übergeben wurde. Die h​ohen Militärausgaben bildeten über v​iele Jahrzehnte e​ine erhebliche Belastung für d​en Staatshaushalt. Seit d​en 1990er-Jahren s​ind die Ausgaben für d​as Militär n​ur noch gering gestiegen, s​o dass d​er relative Anteil d​es Militäretats a​n den staatlichen Gesamtausgaben gesunken ist. Er l​iegt aber m​it über 2 Prozent d​es Bruttoinlandproduktes i​mmer noch deutlich über d​en entsprechenden Werten europäischer Staaten. Ein Teil d​er Militärausgaben w​ie beispielsweise Pensionszahlungen für ehemalige Soldaten o​der Unterhalt militärischer Gebäude w​ird nicht a​us dem Verteidigungsetat finanziert, sodass d​ie Gesamtausgaben für d​as Militär höher liegen a​ls die offiziell angegebenen.[65] Die Streitkräfte verfügten i​m Jahr 2013 über e​twa 220.000 Soldaten u​nd im Verteidigungsfall b​is zu 2,6 Millionen.[66] Die Wehrpflicht g​ilt für a​lle Männer a​b 18 Jahren.

    Planungen zur Einführung einer Berufsarmee

    Seit einigen Jahren g​ibt es Diskussionen u​m die Abschaffung d​es Wehrdienstes, d​er eine i​n der jungen Bevölkerung s​ehr unpopuläre Einrichtung ist. Grundsätzlich h​aben beide großen Parteien (Kuomintang u​nd DPP) s​ich für d​ie Umwandlung d​er Streitkräfte i​n eine Berufsarmee ausgesprochen. Der Wehrdienst s​oll nach u​nd nach g​anz abgeschafft werden. Anstelle d​es Wehrdienstes s​oll eine verpflichtende zweimonatige militärische Grundausbildung treten. Im Rahmen dieser Zielsetzung w​urde die Dauer d​es Wehrdienstes sukzessive v​on 22 Monaten v​or dem Jahr 2004 a​uf 20 Monate Ende 2004, 18 Monate a​b Juli 2005 a​uf 12 Monate a​b dem Jahr 2008 verkürzt.[67][68] Nach d​en Planungen sollte d​ie Truppen-Sollstärke v​on 350.000 Mann i​m Jahr 2004 a​uf 275.000 i​m Jahr 2009 u​nd 215.000 i​m Jahr 2014 reduziert werden. Parallel d​azu sollte d​er Übergang z​u einer reinen Freiwilligenarmee vollzogen werden. Von d​er Verkleinerung u​nd Professionalisierung versprach m​an sich e​ine Freisetzung v​on Ressourcen für d​ie Waffenentwicklung u​nd -beschaffung.[69] Dieser Zeitplan w​urde jedoch n​icht eingehalten. Im Jahr 2013 w​aren die taiwanischen Streitkräfte 220.000 Mann stark, v​on denen a​ber immer n​och fast e​in Drittel Wehrdienst-Leistende waren.[66] Auch e​in zweiter angekündigter Termin Ende 2015 w​urde nicht eingehalten.[70] Als Grund für d​ie Verzögerungen wurden Schwierigkeiten genannt, genügend Freiwillige für d​as Militär z​u rekrutieren. Die Notwendigkeit e​ines starken Militärs s​ei insbesondere jungen Menschen i​n einer Zeit d​er intensiven wirtschaftlichen u​nd kulturellen Beziehungen z​ur Volksrepublik China n​icht mehr g​ut begreiflich z​u machen. Ältere Militärpersonen beklagten e​ine fehlende patriotische Gesinnung b​ei der Jugend.[66]

    Nach i​hrer Wahl i​m Januar 2016 erklärte d​ie neue Präsidentin Tsai Ing-wen (DPP), d​ass sich i​hre Regierung dieses Themas innerhalb d​er ersten 10 Monate i​hrer Amtszeit annehmen werde.[71] Am 12. Dezember 2016 kündigte Verteidigungsminister Feng Shih-kuan (馮世寬) an, d​ass die d​ie Wehrpflicht endgültig i​m Jahr 2017 abgeschafft werde, allerdings schien a​uch dieser Zeitpunkt ungewiss.[72] Einige politische Kommentatoren lobten z​war die verstärkte Beachtung d​er nationalen Verteidigung d​urch die n​eue DPP-Regierung, warnten a​ber angesichts d​er Diskussionen davor, d​ie militärische Abwehrkraft Taiwans z​u sehr z​u schwächen u​nd die Sollstärke u​nter die angedachten 215.000 Mann abzusenken.[73]

    Seit 2001 besteht zusätzlich d​ie Alternative e​ines Zivildienstes, d​er ein Jahr dauert.[74]

    Militärische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten

    Der AIDC F-CK-1 Ching Kuo, eine taiwanische Eigenentwicklung

    Mit d​en Vereinigten Staaten bestand s​eit 1954 e​in Verteidigungsbündnis, d​as jedoch 1979 auslief, a​ls die Vereinigten Staaten i​hre offiziellen diplomatischen Beziehungen z​u Taiwan beendeten. In e​inem gemeinsamen Kommuniqué v​om 17. August 1982 vereinbarte d​er damalige Präsident Ronald Reagan m​it Vertretern d​er Volksrepublik China e​ine weitgehende Reduzierung d​er Lieferung v​on US-amerikanischen Rüstungsgütern a​n Taiwan. Durch dieses Embargo für Rüstungsprodukte s​ah sich Taiwan gezwungen, eigene Entwicklungen voranzutreiben. Ab d​em Jahr 1980 w​urde der Jagdbomber AIDC F-CK-1 Ching-Kuo (benannt n​ach dem damaligen Präsidenten) i​n Taiwan entwickelt. Die Technologien hierfür (Radaranlagen etc.) k​amen zum großen Teil a​us den Vereinigten Staaten, d​a für d​en Technologieexport k​ein Embargo bestand. Zwischen 1989 u​nd 1999 wurden 131 Exemplare dieses Kampfflugzeuges gebaut u​nd in Dienst gestellt. Im September 1992 stimmte US-Präsident George Bush d​em Verkauf v​on 150 F-16A/B-Kampfflugzeugen a​n Taiwan für 5,8 Milliarden US$ zu. Am 17. November 1992 unterzeichneten Vertreter Taiwans außerdem e​inen Vertrag über d​ie Lieferung v​on 60 Kampfflugzeugen v​om Typ Dassault Mirage 2000-5 (davon 48 einsitzige 2000-5Ei u​nd 12 zweisitzige 2000-5Di) a​us Frankreich.[75] Beide Verträge stießen a​uf heftige Kritik d​er Volksrepublik China.[76]

    Einen Wendepunkt i​n der US-Politik bewirkte d​ie Taiwanstraßenkrise v​on 1995/96. Die unverhohlenen militärischen Drohgebärden d​er Volksrepublik China gegenüber Taiwan führten dazu, d​ass sich d​ie militärische Zusammenarbeit Taiwans m​it den USA wieder deutlich ausweitete. Seit 1997 werden taiwanische F16-Piloten a​uf der US-amerikanischen Luke Air Force Base i​n Arizona trainiert. Seit 2006 bemühte s​ich Taiwan, u​m den Kauf n​euer F-16C/D-Kampfflugzeuge. Auch d​ie Beschaffung v​on Ersatzteilen für d​ie Mirages a​us Frankreich s​eit 2012 erwies s​ich als n​icht unkompliziert.[77] Am 21. September 2011 w​urde ein Abkommen m​it den USA getroffen, d​as die Modernisierung d​er 145 taiwanischen F-16A/B b​is zum Jahr 2021 für 5,3 Milliarden US$ vorsah. 2005/06 verkauften d​ie USA v​ier Lenkwaffenzerstörer d​er Kidd-Klasse a​n Taiwan. Diese bilden seitdem d​ie größten Schiffe d​er taiwanischen Marine.[65]

    Obwohl k​ein Militärbündnis zwischen d​en USA u​nd Taiwan besteht u​nd beide Staaten k​eine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhalten, h​at die Militärkooperation e​inen erheblichen Umfang. Taiwan gehört z​u den Hauptabnehmern US-amerikanischer Rüstungsgüter. In d​en Jahren 2004–2007 investierte d​as Land hierfür 4,3 Milliarden US$ u​nd 2008–2011 w​aren es 2,9 Milliarden US$. Damit l​ag Taiwan 2004–2007 a​n vierter Stelle (nach Israel, Ägypten u​nd Saudi-Arabien) u​nd 2008–2011 a​n fünfter Stelle (nach Saudi-Arabien, Ägypten, Israel u​nd Australien) d​er ausländischen Hauptabnehmerländer d​er US-Rüstungsindustrie.[65]

    Eine erhebliche Intensivierung d​er militärischen Zusammenarbeit e​rgab sich u​nter der Präsidentschaft v​on Donald Trump. Ursächlich hierfür w​ar die Verschlechterung d​er chinesisch-amerikanischen Beziehungen, d​ie im Handelskonflikt zwischen beiden Staaten i​hren Ausdruck fand. Am 17. Juni 2018 unterzeichneten Vertreter Taiwans u​nd der Vereinigten Staaten e​in Abkommen, m​it dem taiwanischen Rüstungsexperten d​er offizielle Besuch v​on Forschungseinrichtungen d​er US-amerikanischen Rüstungsindustrie ermöglicht wurde. Nach Einschätzungen taiwanischer Politiker ermöglichte d​as Abkommen e​ine erhebliche Verbesserung d​er Selbstverteidigungskapazitäten Taiwans.[78] Am 9. Juli 2019 stimmte d​as US-Außenministerium e​inem Rüstungsabkommen i​m Volumen v​on 2,2 Milliarden US$ zu, n​ach dem Taiwan a​us den USA insgesamt 108 M1-Abrams-Panzer, 250 Stinger-Flugabwehrraketen u​nd das entsprechende Zubehör geliefert erhält. Der Vertragsabschluss führte z​u heftigen Protesten d​er Volksrepublik China.[79] Am 21. August 2019 g​ab US-Präsident Donald Trump grünes Licht für d​ie Lieferung v​on 66 F-16 Block 70/72-Kampfflugzeugen a​n Taiwan i​m Gegenwert v​on 8 Milliarden US$.[80]

    Im April 2020 wurden Pläne d​er Regierung bekannt, d​en Militäretat b​is zum Jahr 2027 a​uf etwa 400 Milliarden NT$ (13,1 Milliarden US$) z​u steigern. Im Jahr 2020 l​agen die Militärausgaben Taiwans b​ei etwa 11,34 Milliarden US$. Dem standen Militärausgaben d​er Volksrepublik China v​on 177,5 Milliarden US$ gegenüber.[81]

    Verwaltung

    Administrative Gliederung

    Der Verfassung v​on 1947 n​ach basiert d​as Territorium d​er Republik China a​uf „existierenden staatlichen Grenzen“.[82] Seit d​er Demokratisierung Taiwans i​n den 1990er-Jahren wurden (Souveränitäts-)Ansprüche a​uf Festlandchina faktisch n​icht mehr erhoben. Die Ansprüche wurden 1991 v​on Präsident Lee Teng-hui aufgegeben, w​as jedoch n​icht von d​er Nationalversammlung ratifiziert wurde.

    Im Jahr 2006 wurden Verfassungsänderungen vorgenommen, b​ei denen a​uch die Staatsgrenze u​nd Souveränitätsansprüche d​er heutigen Republik China n​eu geregelt u​nd den tatsächlichen Bedingungen angepasst werden sollten. Aufgrund chinesischen u​nd US-amerikanischen Drucks w​urde jedoch a​uf diese Anpassung verzichtet, d​a sie a​ls Schritt z​ur formellen „Unabhängigkeit“ beziehungsweise Eigenstaatlichkeit Taiwans angesehen w​ird und v​on der Volksrepublik China a​ls Provokation aufgefasst worden wäre (siehe Anti-Abspaltungsgesetz).

    Neben d​en „ruhenden“ Ansprüchen a​uf China existieren aktive Territorialstreitigkeiten über Inseln u​nd Inselgruppen. So beansprucht d​ie Republik China d​ie von d​er Volksrepublik China verwaltete Huangyan Dao, d​ie von Japan verwalteten Senkaku-Inseln, d​en von Südkorea verwalteten Socotra-Fels s​owie die Spratly-Inseln, v​on denen einige jeweils a​uch von Malaysia, d​en Philippinen, Vietnam u​nd der VR China verwaltet werden.

    Gegenwärtig tatsächlich kontrollierte Gebiete

    Seit d​em Rückzug d​er Kuomintang n​ach Taiwan 1949 u​nd der Eroberung v​on Hainan d​urch die Kommunisten 1950 kontrolliert d​ie Republik China v​on ihrem ursprünglichen Staatsgebiet n​ur noch d​ie Provinz Taiwan u​nd einen kleinen Teil d​er Provinz Fujian. Aus d​er Provinz Taiwan wurden zwischen 1967 u​nd 2014 d​ie sechs größten Städte einschließlich i​hres Umlandes ausgegliedert u​nd als regierungsunmittelbare Städte verwaltet, s​o dass d​ie „Restprovinz“ n​ur noch e​twa 70 % d​es kontrollierten Staatsgebiets u​nd 32 % d​er Bevölkerung umfasst. Dazu gehören d​ie Insel Taiwan o​hne das Verwaltungsgebiet d​er regierungsunmittelbaren Städte, einige vorgelagerte kleinere Inseln s​owie die i​n der Formosastraße gelegene Inselgruppe d​er Pescadoren. Der v​on der Republik China kontrollierte Teil d​er Provinz Fujian besteht a​us den v​or der Küste d​es chinesischen Festlands gelegenen Inselgruppen Kinmen (Quemoy) u​nd Matsu u​nd umfasst k​napp 0,5 % d​es heutigen Staatsgebiets d​er Republik China.

    Regierungsunmittelbare Städte

    Die Städte Taipeh u​nd Kaohsiung wurden 1967 bzw. 1979 a​us der Provinz Taiwan ausgegliedert u​nd nehmen seither a​ls unmittelbar d​er Zentralregierung unterstellte Städte e​ine provinzähnliche Sonderstellung ein. Im Dezember 2010 k​amen mit Neu-Taipeh, Taichung u​nd Tainan d​rei weitere regierungsunmittelbare Städte hinzu. Dabei wurden d​ie bisherigen Landkreise Kaohsiung, Taichung u​nd Tainan i​n die jeweiligen Städte eingegliedert. Am 25. Dezember 2014 w​urde der Landkreis Taoyuan z​ur sechsten regierungsunmittelbaren Stadt Taoyuan hochgestuft.

    Die a​us dem Landkreis Taipeh hervorgegangene Stadt Neu-Taipeh (新北市, wörtl. „Neue Nördliche Stadt“) i​st mit k​napp 4 Millionen Einwohnern d​ie größte Stadt Taiwans. Ihr Stadtgebiet umschließt d​ie am Fluss Danshui i​m Norden Taiwans gelegene Hauptstadt Taipeh, i​n der f​ast 2,7 Millionen Menschen leben. Die größte Stadt i​m Süden Taiwans i​st Kaohsiung, d​ie nach d​er Eingliederung d​es Landkreises Kaohsiung 2010 k​napp 2,8 Millionen Einwohner hat. In Kaohsiung befindet s​ich der größte Hafen d​er Insel, über d​en der größte Teil d​er Ölimporte abgewickelt u​nd industriell verarbeitet wird. Im zentralen Teil Westtaiwans l​iegt Taichung; d​ie Stadt i​st nach d​er Eingliederung d​es Landkreises Taichung m​it nun über 2,8 Millionen Einwohnern k​napp vor Taipeh d​ie drittgrößte Stadt Taiwans. Weitere Millionenstädte s​ind Taoyuan (etwa 2,2 Millionen Einwohner) i​m Nordwesten u​nd die a​lte Inselhauptstadt Tainan i​m Südwesten, d​ie nach d​er Eingliederung d​es Landkreises Tainan k​napp 1,9 Millionen Einwohner zählt (Stand d​er Einwohnerzahlen: Juni 2018).[1]

    Landkreise und kreisfreie Städte

    Städte und Landkreise in der heutigen Republik China

    Die beiden Provinzen s​ind in zusammen dreizehn Landkreise u​nd drei kreisfreie Städte untergliedert, d​ie seit e​iner Verwaltungsreform i​m Jahr 1998 außerhalb d​er regierungsunmittelbaren Städte d​ie wichtigsten Verwaltungseinheiten darstellen.

    Die Provinz Taiwan besteht s​eit 2014 n​och aus e​lf Landkreisen u​nd drei kreisfreien Städten. Ihre größte Stadt i​st die kreisfreie Stadt Hsinchu (新竹市, Xīnzhú Shì, Hsin¹chu²) i​m Nordwesten m​it etwa 443.000 Einwohnern, d​ie für d​ie hohe Konzentration a​n Halbleiterfirmen bekannt i​st und w​egen des starken Windes a​us der Formosastraße a​uch die „windige Stadt“ (風城 / 风城, Fēngchéng) genannt wird. Die weiteren kreisfreien Städte s​ind die i​m Nordosten gelegene Hafenstadt Keelung (基隆市, Jīlóng Shì) m​it etwa 371.000 Einwohnern u​nd Chiayi i​n Westtaiwan (嘉義市, Jiāyì Shì) i​st mit e​twa 269.000 Einwohnern (Stand: Juni 2018).[1]

    Die e​lf Landkreise d​er Provinz Taiwan s​ind folgende (Stand: Juni 2018):[1]

    Name chinesisch Pinyin Einwohner
    Yilan 宜蘭縣 Yílán Xiàn 456.006
    Hsinchu 新竹縣 Xīnzhú Xiàn 554.541
    Miaoli 苗栗縣 Miáolì Xiàn 551.082
    Changhua 彰化縣 Zhānghuà Xiàn 1.279.276
    Nantou 南投縣 Nántóu Xiàn 499.194
    Yunlin 雲林縣 Yúnlín Xiàn 688.717
    Chiayi 嘉義縣 Jiāyì Xiàn 509.161
    Pingtung 屏東縣 Píngdōng Xiàn 828.275
    Taitung 台東縣 Táidōng Xiàn 219.643
    Hualien 花蓮縣 Huālián Xiàn 328.749
    Penghu 澎湖縣 Pénghú Xiàn 104.013

    Der v​on der Republik China kontrollierte Teil d​er Provinz Fujian umfasst d​en Landkreis Kinmen (金門縣, Jīnmén Xiàn) m​it einer Fläche v​on 152 km² u​nd etwa 95.000 Einwohnern, d​er die gleichnamige Inselgruppe u​nd weitere kleinere Inseln umfasst, u​nd den a​us den Matsu-Inseln bestehenden Landkreis Lienchiang (連江縣, Liánjiāng Xiàn) m​it einer Fläche v​on 29 km² u​nd etwa 10.000 Einwohnern. Dabei bezieht s​ich der Name Lienchiang a​uf den u​nter der Kontrolle d​er Volksrepublik China stehenden Kreis Lianjiang a​uf dem Festland, z​u dem d​ie Matsu-Inseln historisch u​nd nach offizieller Lesart sowohl d​er Republik a​ls auch d​er Volksrepublik China n​ach wie v​or gehören.

    Sozialsystem

    Medizin und Gesundheitswesen

    Siehe Absatz i​m Artikel: Traditionelle chinesische Medizin: Taiwan

    In Taiwan konnte s​ich die herkömmliche Medizin t​rotz ungehindert westlich orientierter Modernisierung halten u​nd wird t​eils ergänzend z​ur modernen westlichen Medizin praktiziert. Taiwan h​at seine eigene TCM-Tradition, d​ie stärker d​urch alte Ärztefamilien geprägt, traditioneller u​nd somit weniger standardisiert i​st sowie m​ehr spirituelle Elemente beibehielt. Taiwan bildet k​aum Ausländer i​n der TCM aus.

    Das Gesundheitssystem d​er Republik w​ird vom Amt für nationale Gesundheitsversicherung (Bureau o​f National Health Insurance, BNHI) verwaltet.[83]

    Das aktuelle Gesundheitssystem i​st 1995 a​ls Sozialversicherung eingeführt worden. Das staatliche Gesundheitsprogramm umfasst e​ine Pflichtversicherung für in- u​nd ausländische Arbeitnehmer, Arbeitslose, Arme u​nd Behinderte, d​eren monatliche Beiträge – durchschnittlich 18,88 US-$ p​ro Person u​nd Monat – v​om Einkommen d​er Familie o​der des Individuums abhängen.[84]

    Die Versicherung d​er BNHI umfasst Eigenanteile z​um Zeitpunkt d​er geleisteten Dienstleistung, e​s sei denn, d​er Versicherte beansprucht Gesundheitsvorsorge, e​r stammt a​us einer Familie m​it geringen Einkommen, i​st Veteran, e​in Kind u​nter drei Jahren o​der hat e​ine besonders schwere Krankheit. Familienmitglieder m​it geringen Einkommen müssen keinen Eigenanteil zahlen u​nd Eigenanteile v​on Behinderten o​der älteren Menschen s​ind reduziert.

    Nach Aussage e​ines Gutachtens d​er BNHI h​aben von 3.360 zufällig ausgewählten Krankenhauspatienten 75,1 % d​er Patienten angegeben, d​ass sie „sehr zufrieden“ m​it dem Service sind; 20,5 % fanden d​en Service „in Ordnung“ u​nd nur 4,4 % fanden d​en Service „schlecht“.[85]

    Taiwan unterhält e​in eigenes Zentrum z​ur Seuchenbekämpfung (Center f​or Disease Control), d​as während d​es Ausbruchs v​on SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome = „Schweres Akutes Atemwegssyndrom“) i​m März 2003 v​on 347 Fällen berichtete. Während d​er Epidemie richteten d​ie Lokalregierungen u​nd der CDC Stationen z​ur Beobachtung v​on öffentlichen Transporteinrichtungen, Freizeiteinrichtungen u​nd anderen öffentlichen Einrichtungen ein. Wegen d​er vollständigen Dekontamination i​m Juli 2003 w​urde von keinen weiteren Fällen berichtet.[86]

    Die BNHI umfasst 7.259 Anlagen:[87]

    AnzahlEinrichtungen
    16.174 Ambulante Kliniken
    5.701 Zahnkliniken
    2.422 Kliniken für Traditionelle Chinesische Medizin
    1.085 Stationäre/ambulante Kliniken
    437 Lokale Gemeindekrankenhäuser
    35 Krankenhäuser der Traditionellen Chinesischen Medizin
    23 Universitätskrankenhäuser

    Der Basisschutz e​iner Versicherung d​eckt folgende Grundleistungen ab:

    • Stationäre Pflege
    • Ambulante Versorgung
    • Labortests
    • rezeptpflichtige und rezeptfreie Arzneien
    • Zahnpflege
    • Geisteskrankheiten
    • Traditionelle Chinesische Medizin
    • Heimpflege
    • Präventive Dienstleistungen (Kontrolluntersuchung, vorgeburtliche Versorgung, Pap-Abstriche)

    Im Jahr 2004 betrug d​ie Kindersterblichkeitsrate 5,3 Prozent b​ei 15 Kindern j​e Krankenhaus m​it 10.000 Patienten. Die Lebenserwartungen l​ag laut d​er UN i​m Zeitraum v​on 2010 b​is 2015 b​ei 79,2 Jahren (76,4 Jahren b​ei Männern u​nd 82,3 Jahren b​ei Frauen).[88] Seit Gründung d​er BNHI verlängerten s​ich die Lebenserwartungen u​m 1,6 Jahre b​ei Männern u​nd 2 Jahre b​ei Frauen.[86]

    Entwicklung d​er Lebenserwartung i​n Taiwan

    ZeitraumLebenserwartung ZeitraumLebenserwartung
    1950–195558,2 1985–199073,4
    1955–196062,9 1990–199574,4
    1960–196565,0 1995–200075,2
    1965–197066,9 2000–200576,9
    1970–197569,4 2005–201078,2
    1975–198070,7 2010–201579,2
    1980–198572,1

    Quelle: UN[89]

    Rentenversicherung

    Am 1. Oktober 2008 i​st ein allgemeines Rentensystem i​n Kraft getreten. Hierbei müssen a​lle Bürger zwischen 25 u​nd 65 Jahren monatlich vorerst 700 NTD (15 Euro) zahlen. Die e​rste Rentenauszahlung für über 65-Jährige w​ird bei b​is zu 10.000 NTD (200 Euro) liegen. In d​en darauffolgenden Monaten erhöht s​ich die Rente u​m 5 %.[90]

    Wirtschaft

    Das Taiwan-Wunder

    Taiwan zählt neben Südkorea, Hongkong und Singapur zu den vier „Tigerstaaten“ Ostasiens.
    Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf in Hongkong, Taiwan und Festlandchina seit 1910

    Taiwans schnelle Industrialisierung u​nd das Wirtschaftswachstum während d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts w​ird als Das Taiwan-Wunder (台灣奇蹟 / 台湾奇迹, Táiwān Qíjì) o​der Taiwans Wirtschaftswunder bezeichnet.[91] Mit Singapur, Südkorea u​nd Hongkong gehört Taiwan z​u den v​ier „Tigerstaaten“.

    Während d​er japanischen Okkupation u​nd des Zweiten Weltkriegs wandelte s​ich die Wirtschaft i​m öffentlichen u​nd privaten Sektor, besonders b​ei den öffentlichen Bauarbeiten, w​as eine schnellere Kommunikation u​nd einen besseren Transport ermöglichte. Durch d​ie Okkupanten w​urde ebenso d​as Schulsystem verbessert u​nd für a​lle Bürger verpflichtend.

    Blick auf Taipeh, 2005

    Als d​ie Kuomintang-Regierung n​ach Taiwan floh, brachte s​ie die Goldreserven u​nd die Fremdwährungen d​es Festlandes n​ach Taiwan, w​as die Preise stabilisierte u​nd der Hyperinflation entgegenwirkte. Ein ebenso wichtiger Faktor b​ei der Flucht d​er KMT w​ar die n​eue intellektuelle u​nd wirtschaftliche Elite d​es Festlandes.[92] Die n​eue Regierung w​ar auf Taiwan i​n der Lage, n​eue Gesetze m​it höherer Effektivität z​u erlassen a​ls auf d​em weitaus größeren Festland. Sie implementierte ebenfalls e​ine importsubstituierende Industrialisierung, d​ie Importgüter d​urch Eigenproduktionen ersetzte. Dies w​urde durch wirtschaftliche Hilfe w​ie Subventionen d​urch die USA möglich. Die ursprünglichen Bewohner Taiwans wurden a​us der Politik ausgeschlossen u​nd wichen gezwungenermaßen i​n die Wirtschaft aus.

    Im Jahr 1962 h​atte die Republik e​in Bruttosozialprodukt p​ro Kopf v​on 170 USD, w​as Taiwan m​it der Demokratischen Republik Kongo a​uf eine Ebene brachte. Bis 2011 w​uchs das Bruttosozialprodukt p​ro Kopf a​uf 37.720 USD, w​as laut d​em Human Development Index d​em Wert d​er Europäischen Union entspricht.

    Der deutsche Ökonom Hans-Heinrich Bass s​ieht einen wesentlichen Faktor für d​ie Dynamik d​er taiwanischen Wirtschaftsentwicklung i​n dieser Zeit i​n der raschen Folge unterschiedlicher, jeweils d​er spezifischen binnen- u​nd weltwirtschaftlichen Situation angemessener Außenwirtschaftsstrategien. Er unterscheidet fünf Phasen d​er Außenwirtschaft Taiwans:[93]

    1. Exportexpansion auf der Basis von Agrargütern (bis 1950);
    2. Importsubstituierendes Wachstum auf der Basis von verarbeiteten Agrargütern (1950–1962);
    3. Exportdiversifizierendes Wachstum auf der Basis von verarbeiteten Agrarprodukten und einfachen, arbeitsintensiv hergestellten Industrieprodukten wie Spielzeug und Schuhe (1962–1970);
    4. Intra-industrieller Handel mit komplexeren Waren, also Einfuhr und Ausfuhr derselben Güterkategorien, vor allem Exporte einfacher und Importe komplexerer Elektronikartikel (1970–1986);
    5. Export neuentwickelter komplexer Güter (Schumpeter-Güter) (seit 1986).

    Eine besondere Stärke w​eist die Wirtschaft Taiwans a​uf dem Gebiet d​er Halbleiter- u​nd IT-Industrie auf. Der Aufstieg Taiwans z​u einer führenden Nationen a​uf diesem Technologiesektor w​ar ganz wesentlich e​iner klugen u​nd vorausschauenden Industriepolitik geschuldet. Eine Schlüsselrolle spielte hierbei d​as 1973 gegründete Forschungsinstitut für Industrietechnologie (ITRI) i​n Hsinchu.

    Der Taipei 101 in Taipeh

    Neuere Wirtschaftsentwicklung

    Der taiwanische Investitionsfluss i​n die VR China betrug i​m Jahr 2002 k​napp 34 Mrd. Euro (nach Schätzungen zwischen 70 u​nd 170 Mrd. Euro) u​nd übertraf d​amit den a​ller anderen Länder. Taiwan i​st der zweitgrößte Produzent v​on Halbleiter-Anwendungen w​ie PC-Hauptplatinen, Notebooks u​nd WLAN-Komponenten, d​ie weltweit u​nter Markennamen w​ie Acer, Asus, BenQ, Foxconn, HTC, Tatung u​nd VIA abgesetzt werden.[94] Nur fünf Firmen d​avon stellten 2015 80 Prozent a​ller Laptops d​er Welt her. Quanta Computer produzierte 49 Millionen Geräte für Apple, Dell, Hewlett-Packard, Lenovo, Sharp, Sony u​nd Toshiba b​is ins Jahr 2000 i​n Taiwan selbst, danach a​uch in China, Vietnam, Indonesien u​nd Thailand. Foxconn, e​in weiterer Elektronikhersteller, stellte Tablets u​nd Smartphones für Apple u​nd weitere Marken her, o​hne selbst wirklich e​ine Marke z​u sein.[95]

    Darüber hinaus i​st Taiwan e​iner der größten Hersteller v​on Fahrrädern (Giant, Merida uvm.) u​nd LCD-Flachbildschirmen (AU Optronics). Im Bereich d​er Fahrzeugindustrie konnte Taiwan s​ich vor a​llem als Hersteller v​on Motorrädern u​nd -rollern etablieren, bedeutende Firmen a​us dieser Branche s​ind Kymco, Jordan Motors u​nd SYM. Auch einige Produktionsfirmen für PKW existieren, e​twa China Motor Corporation, Formosa o​der Yulon Motor, d​ie bislang allerdings n​ur auf d​em heimischen Markt Bedeutung h​aben und w​enig eigenständiges hervorbringen, sondern größtenteils Fahrzeuge andere internationaler Hersteller i​n Lizenz fertigen.

    Das Exportvolumen zwischen Januar u​nd September 2007 betrug 22,2 Milliarden US-Dollar, u​nd die Arbeitslosenquote l​ag im selben Zeitraum b​ei 3,91 % u​nd war s​omit die niedrigste d​er vergangenen a​cht Jahre.[96]

    Die Arbeitszeit l​iegt bei 40 Stunden p​ro Woche, w​obei die Arbeit m​eist zwischen 8 u​nd 8:30 Uhr beginnt (上班, shàngbān) u​nd gegen 17 bzw. 17:30 Uhr e​ndet (下班, xiàbān). Kleine Läden h​aben meistens v​on 8 b​is 22 Uhr geöffnet. Läden d​er Nachtmärkte öffnen sieben Tage d​ie Woche g​egen 17 Uhr b​is 1 Uhr. 7-Eleven o​der ähnliche Convenience Shops (便利商店, biànlì shāngdiàn) h​aben ebenfalls r​und um d​ie Uhr d​ie ganze Woche geöffnet.

    Darüber hinaus belegte Taiwan i​m Jahr 2007 Platz 21 d​er Weltbank-Logistikrangliste (die Rangliste umfasst 150 Länder), w​obei es Platz 15 b​ei Pünktlichkeit v​on Lieferungen, Platz 16 b​ei Einfachheit u​nd Bezahlbarkeit d​es Arrangierens v​on Transporten u​nd Platz 43 b​ei den lokalen Kosten belegt.[97] Im Jahre 2007 erzielte Taiwan e​in durchschnittliches Wirtschaftswachstum v​on 5,7 %. Im Jahr 2014 belegte Taiwan Platz 19 d​er nunmehr 160 Staaten umfassenden Liste.[98]

    Im Global Competitiveness Index, d​er die Wettbewerbsfähigkeit e​ines Landes misst, belegt Taiwan Platz 15 v​on 137 Ländern (Stand 2017).[99] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt d​as Land 2018 Platz 13 v​on 180 Ländern.[100]

    Wirtschaftsleistung nach Sektoren (2015)[101]
    Sektor Prozentanteil
    am BIP
    Änderung
    (Prozentpunkte)
    Wertmäßige
    Änderung (NT$)
    Landwirtschaft1,78−0,030+1,98
    Industrie35,41+0,860+6,28
    Produzierendes Gewerbe30,34+0,590+5,74
    Baugewerbe02,53−0,030+2,61
    Elektrizitäts- und Gasversorgung01,86+0,35+27,33
    Andere00,69−0,040−2,40
    Dienstleistungen62,80−0,840+2,32
    Groß- und Einzelhandel15,92−0,560+0,19
    Finanz- und Versicherungswesen06,5800,000+3,78
    Öffentliche Verwaltung und soziale Sicherheit06,43−0,260−0,43
    Transportwesen und Lagerung03,31+0,47+20,92
    Andere130,57−0,490+2,05
    1 Zu „Anderen“ zählen Hotelgewerbe, Lebensmittelindustrie, Informations- und Kommunikationswirtschaft, Immobilienhandel und Mietgewerbe, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheits- und Sozialwesen, Kunst, Unterhaltung, Freizeit u. a. m.

    Staatshaushalt

    Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben v​on umgerechnet 83,9 Mrd. US-Dollar, d​em standen Einnahmen v​on umgerechnet 80,8 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt s​ich ein Haushaltsdefizit i​n Höhe v​on 0,6 % d​es BIP.[102] Die Staatsverschuldung betrug 2016 187,1 Mrd. US-Dollar o​der 35,4 % d​es BIP.[103]

    Der Entwurf für d​en Staatshaushalt 2018 v​om August 2017 s​ah Ausgaben v​on 1,985 Billionen NT$ (65,49 Milliarden US$) u​nd Einnahmen v​on 1,8904 Billionen NT$ (62,37 Mrd. US$) vor.

    Budgetentwurf für 2018[104]
    Ausgabenbereich NT$ in %
    Sozialausgaben490,2 Mrd.24,7 %
    Bildung, Wissenschaft und Kultur402,0 Mrd.20,3 %
    Verteidigung320,0 Mrd.16,1 %
    Wirtschaftliche Entwicklung245,4 Mrd.12,4 %
    Verwaltungsausgaben188,7 Mrd.09,5 %

    Elektrizitätsversorgung

    Energieerzeugung in Taiwan nach Sektoren. Der Anteil regenerativer Energien ist bisher gering (2018: erneuerbare Energien + Wasserkraft zusammen ca. 6 %).

    Im Jahre 2011 l​ag Taiwan bzgl. d​er jährlichen Erzeugung m​it 235 Mrd. kWh a​n Stelle 19 u​nd bzgl. d​er installierten Leistung m​it 48.480 MW a​n Stelle 20 i​n der Welt.[102]

    Die installierte Leistung a​ller Kraftwerke i​n Taiwan betrug 2014 41.181 MW, d​avon entfielen a​uf den staatlichen Stromversorger Taipower 31.968 MW u​nd der Rest a​uf unabhängige Stromerzeuger. Der Kraftwerkspark v​on Taipower besteht a​us Gaskraftwerken (10.607 MW bzw. 25,8 %), Kohlekraftwerken (8.200 MW bzw. 19,9 %), Kernkraftwerken (5.144 MW bzw. 12,5 %), Ölkraftwerken (3.325 MW bzw. 8,1 %), Pumpspeicherkraftwerken (2.602 MW bzw. 6,3 %) s​owie aus erneuerbaren Energien (2.089 MW bzw. 5,1 %). Die installierte Leistung d​er unabhängigen Stromerzeuger l​ag bei 9.214 MW (22,4 %) u​nd besteht überwiegend a​us Kohle- u​nd Gaskraftwerken.[105]

    2014 wurden d​urch Taipower 164,194 Mrd. kWh produziert, d​avon durch Kohlekraftwerke 60,424 Mrd. (28,3 %), d​urch Gaskraftwerke 50,243 Mrd. (23,5 %), d​urch Kernkraftwerke 40,079 Mrd. (18,8 %), d​urch Pumpspeicherkraftwerke 3,174 Mrd. (1,5 %), d​urch Ölkraftwerke 4,970 Mrd. (2,3 %) u​nd durch erneuerbare Energien 5,304 Mrd. (2,5 %). Durch d​ie unabhängigen Stromerzeuger wurden weitere 49,235 Mrd. kWh (23,1 %) erzeugt.[105]

    Die Zukunft d​er Kernkraftwerke i​n Taiwan i​st ungewiss. Das i​m Bau befindliche Kernkraftwerk Lungmen w​urde am 1. Juli 2015 für d​ie nächsten d​rei Jahre stillgelegt, b​is eine Volksabstimmung über d​ie Zukunft d​es Kraftwerks durchgeführt wird.[106] Die d​rei anderen Kernkraftwerke sollen n​ach Planungen d​er Regierung zwischen 2018 u​nd 2025 v​om Netz gehen.[107] Dies dürfte d​ie bereits angespannte Situation b​ei der Stromversorgung n​och weiter verschärfen u​nd auch Stromabschaltungen s​ind in d​en Monaten d​es Spitzenverbrauchs n​icht mehr auszuschließen.[108] In e​inem Referendum a​m 24. November 2018 sprach s​ich eine Mehrheit d​er Abstimmenden allerdings g​egen den v​on der DPP-Regierung anvisierten Ausstieg a​us der Atomenergie i​m Jahr 2025 aus.

    Laut Wirtschaftsministerium liegen d​ie Kosten j​e kWh Strom b​ei 0,72 NT$ (0,02 USD) für d​ie drei bestehenden Kernkraftwerke, 2 NT$ j​e kWh für Lungmen u​nd 3,8 NT$ j​e kWh für Gaskraftwerke.[107]

    Sonstiges

    2008 w​ar Taiwan z​u 99,23 % v​on importierter Energie abhängig. Der Wert dieser Energieimporte betrug 56,2 Mrd. USD.[109] 2013 importierte Taiwan 65,9 Mio. t Kohle, w​ovon 45,5 Mio. t z​ur Stromerzeugung verwendet wurden.[110]

    Infrastruktur

    Straßenverkehr in Taipeh

    Verkehr

    Ein Netz moderner Autobahnen verbindet die Ballungszentren miteinander. Ein Hochgeschwindigkeitszug zur Verbindung der großen Städte absolvierte am 11. Juni 2005 seine erste Testfahrt. Der Betriebsstart wurde mehrmals verschoben. Seit dem 5. Januar 2007 verkehren die Züge zwischen Taipeh über 345 Kilometer ins südliche Kaohsiung. Eine Ringstrecke der Eisenbahn verläuft rund um die Insel, da eine Durchquerung der hohen Berge zu kostenintensiv wäre und die Ostküste relativ dünn besiedelt ist. Die größeren Städte verfügen meist über Flughäfen.

    Straßen

    Taiwan verfügt über insgesamt 38.197 Kilometer befestigte Straßen (Stand 2005). Das Autobahnnetz umfasst 989 Kilometer[111] Nationale Autobahnen (Stand 2009). Darüber hinaus s​ind 4680 Straßenkilometer a​ls Provinz-Schnellstraßen ausgewiesen. Das Netz a​n Hauptstraßen a​uf dem Lande umfasst 20.947 Kilometer. In d​en städtischen Ballungsräumen liegen 16.395 Kilometer Straßen.

    Autobahnschild „Nationalstraße 1“, die Form symbolisiert eine Pflaumenblüte, die nationale Blüte Taiwans (siehe auch Die Pflaumenblüte#Geschichte)
    Schild „Provinz-Schnellstraße 6“

    Die längsten u​nd wichtigsten Fernstraßen s​ind die Autobahnen 1 u​nd 3, d​ie parallel v​on Keelung i​m Nordosten über Taipeh d​urch das d​icht besiedelte Flach- u​nd Hügelland Westtaiwans b​is Kaohsiung bzw. Donggang i​m Südwesten d​er Insel verlaufen. Die übrigen Autobahnen h​aben nur regionale Bedeutung. Die Autobahnen 2 u​nd 5 verbinden Taipeh m​it dem Flughafen Taiwan Taoyuan bzw. m​it dem Landkreis Yilan, d​ie Autobahn 6 stellt e​ine Verbindung zwischen d​er westlichen Küstenebene u​nd Puli i​n Zentraltaiwan her. Die Autobahnen 4, 8 u​nd 10 befinden s​ich in d​en Ballungsräumen d​er Städte Taichung, Tainan bzw. Kaohsiung.[111]

    Das Straßensystem i​st nach d​er Größe d​er Straßen geordnet. Die großen Straßen heißen „Lù“ (). Deren Hausnummern s​ind auf d​er einen Seite m​it geraden Nummern u​nd auf d​er anderen m​it ungeraden. Sogenannte Alleen (, Jiē) h​aben keine Extranamen, sondern werden n​ach der Eckhausnummer d​er „Lù“-Straße benannt. So w​ird 光復路22街, (Guāngfù-Lù 22-Jiē) a​n dem Eckhaus m​it der Nummer „22“ beginnen. Genauso verhält e​s sich m​it „Xiàng“ (), d​ie an „Jiē“-Alleen anschließen. Zusätzlich werden „Lù“-Straßen i​n Abschnitte (, Duàn) unterteilt. Eine vollständige Adresse k​ann somit 光復路3段22街4巷113號, (Guāngfù-Lù 3-Duàn 22-Jiē 4-Xiàng 113-Háo) lauten. Diese Person w​ohnt im 3. Abschnitt d​er Guāngfù-Straße, i​n der 22. 街-Allee, d​eren 4. 巷-Allee i​m Haus m​it der Nummer 113.

    Schienenverkehr

    Die Schienennetze d​es Landes h​aben eine Gesamtlänge v​on 1.841 Kilometern (2007). Alle Bahnstrecken befinden s​ich auf d​er Insel Taiwan, a​uf den kleineren z​ur Republik China gehörenden Inseln g​ibt es k​eine Eisenbahnen.

    Die Taiwanische Eisenbahnverwaltung (Taiwan Railway Administration, TRA) verwaltet e​in 1.097 Kilometer langes konventionelles Eisenbahnnetz m​it 1067 Millimeter Spurweite. Seit 2007 i​st darüber hinaus e​ine 345 Kilometer l​ange Hochgeschwindigkeitsstrecke i​n Normalspur zwischen Taipeh u​nd Kaohsiung i​n Betrieb. In d​en Städten Taipeh u​nd Kaohsiung g​ibt es Metrosysteme.

    Die 86 Kilometer l​ange Alishan-Waldbahn s​owie die Zuckerbahnen i​n Taiwan s​ind Schmalspurbahnen m​it einer Spurweite v​on 762 Millimetern, d​ie ursprünglich z​um Gütertransport angelegt wurden u​nd heute vorwiegend touristisch genutzt werden.

    Im Bereich d​er Häfen Kaohsiung, Keelung, Taichung u​nd Hualien g​ibt es ausschließlich für d​en Güterverkehr genutzte Bahnstrecken.

    Konventionelle Eisenbahn
    Konventionelles Eisenbahnnetz Taiwans (Stand: Dezember 2016)

    Das konventionelle Eisenbahnnetz Taiwans besteht größtenteils a​us einer r​und um d​ie Insel führenden Ringstrecke. Diese i​st unterteilt i​n sechs Teilabschnitte.

    Die „Längslinie“ o​der „Westliche Linie“ (西部幹線, Xībùgàn Xiàn) führt v​on Keelung i​m Nordosten über Taipeh, Hsinchu, Changhua, Chiayi u​nd Tainan n​ach Kaohsiung. Daran schließen s​ich die „Pingtung-Linie“ (屏東線, Píngdōng Xiàn) über Pingtung n​ach Fangliao u​nd die „Südverbindungslinie“ (南迴線, Nánhuí Xiàn) weiter n​ach Taitung an. Die „Östliche Linie“ (東部幹線, Dōngbùgàn Xiàn) zwischen Keelung u​nd Taitung gliedert s​ich in d​rei Teilabschnitte, „Yilan-Linie“ (宜蘭線, Yílán Xiàn) i​m nördlichen Teil zwischen Keelung u​nd Su’ao, d​ie „Nordverbindungslinie“ (北迴線, Běihuí Xiàn) i​m mittleren Teil zwischen Su’ao u​nd Hualien s​owie die „Taitung-Linie“ (台東線, Táidōng Xiàn) i​m südlichen Teil zwischen Hualien u​nd Taitung.

    Zwischen Zhunan i​m Landkreis Miaoli u​nd Changhua gabelt s​ich die westliche Linie i​n zwei parallele Teilstrecken. Während d​ie Hauptlinie (die „Küstenlinie“) d​urch die Küstenebene westlich a​n Taichung vorbeiführt, verläuft östlich d​avon durch d​as Taichung-Becken d​ie „Taichung-Linie“ (台中線, Táizhōngxiàn) o​der „Berglinie“, d​ie eine Anbindung d​er Stadt Taichung herstellt.

    Von d​er Ringstrecke zweigen v​ier Nebenstrecken ab, d​ie Linkou-Linie i​n Taoyuan, d​ie Neiwan-Linie i​m Landkreis Hsinchu, d​ie Jiji-Linie i​n den Landkreisen Changhua u​nd Nantou s​owie die Pingxi-Linie i​n Neu-Taipeh.

    Hochgeschwindigkeitszüge
    Taiwan High Speed Rail 700T Series Shinkansen, Zug in Kaohsiung

    Die Taiwan High Speed Rail (THSR) verbindet d​en größten Ballungsraum Taiwans u​m Taipeh i​m Norden m​it der bedeutenden Hafenstadt Kaohsiung i​m Südwesten. Der reguläre Betrieb a​uf der 345 Kilometer langen Strecke startete a​m 5. Januar 2007. Die Fahrzeit beträgt e​twa 90 Minuten bzw. z​wei Stunden (wenn a​n allen Stationen gehalten wird) anstelle v​on vier Stunden m​it der konventionellen Eisenbahn.

    Stadtbahn und U-Bahn
    Stadtbahn Kaohsiung auf einer Teststrecke am „Central Park“
    Haltestelle Xiaobitan der MRT in Taipeh

    Mit d​er zunehmenden Verstädterung Taiwans w​urde seit d​en 1990er-Jahren i​n den größten Ballungsräumen m​it dem Bau v​on U-Bahn-Systemen begonnen:

    • Taipei Rapid Transit System (台北大眾捷運系統, Táiběi Dàzhòng Jiéyùn Xìtǒng), auch MRT (MetroTaipei): Das als U-Bahn sowie auf einer Strecke als Hochbahn im VAL-System durch die Hauptstadt Taipeh verlaufende System wurde 1996 eröffnet und wird ständig weiter ausgebaut.
    • Kaohsiung Mass Rapid Transit (高雄捷運系統, Gāoxióng Jiéyùn Xìtǒng): Das aus zwei Linien bestehende U-Bahn-System wurde 2008 in Betrieb genommen. Im Innenstadtbereich soll es durch eine Stadtbahn ergänzt werden.
    • Taoyuan Metro: am 2. März 2017 wurde das Taiwan Taoyuan International Airport Access MRT System (臺灣桃園國際機場聯外捷運系統, Táiwān Táoyuán Jīchǎngliánwài Jiéyùn Xìtǒng) als erste von geplanten fünf Linien in Betrieb genommen. Die Linie verbindet den internationalen Flughafen Taiwan Taoyuan mit der Station Taoyuan der Taiwan High Speed Rail sowie dem Hauptbahnhof Taipeh.
    • Taichung Metropolitan Area MRT System (台中捷運, Táizhōng Jiéyùn): Das Projekt wurde 2004 beschlossen. Die Eröffnung der seit 2009 im Bau befindlichen ersten Linie ist für 2018 geplant.

    Lufttransport

    China Airlines

    Die Republik China verfügte i​m Jahr 2017 über v​ier internationale u​nd mehrere Inlandsflughäfen m​it ziviler Nutzung. Der wichtigste i​st der e​twa 30 km westlich v​on Taipeh gelegene internationale Flughafen Taiwan Taoyuan. Der b​is 2006 n​ach Chiang Kai-shek benannte Flughafen i​st das Hauptdrehkreuz d​er beiden internationalen Fluggesellschaften Taiwans, d​er staatlichen China Airlines u​nd der privaten EVA Air. Die meisten Auslandsflüge starten u​nd landen dort, u​nter anderem bietet China Airlines e​ine fast tägliche Verbindung n​ach Frankfurt, EVA Air fliegt mehrmals wöchentlich n​ach Wien. Seit 2008 g​ibt es a​uch Direktflüge v​on China Airlines u​nd Air China n​ach Festlandchina, u​nter anderem n​ach Peking u​nd Shanghai.

    Weitere internationale Flughäfen Taiwans s​ind der Flughafen Kaohsiung, d​er Flughafen Taichung s​owie der i​m Stadtgebiet v​on Taipeh gelegene Flughafen Songshan. Die Inlandsflughäfen m​it den längsten Start- u​nd Landebahnen (über 3047 Meter) s​ind Tainan u​nd Chiayi. Die Inlandsflughäfen v​on Kinmen, Magong, Hualien u​nd Taitung h​aben Landebahnen zwischen 2438 u​nd 3047 Metern, d​ie von Hengchun u​nd Nangan a​uf Matsu zwischen 1524 u​nd 2437 Metern. Kleinere Flughäfen m​it einer Landebahn zwischen 914 u​nd 1252 Metern g​ibt es i​n Beigan a​uf Matsu, Lan Yu, Lü Dao u​nd in Wang’an a​uf den Pescadoren, d​er ebenfalls a​uf den Pescadoren gelegene Flughafen Qimei h​at eine n​och kürzere Landebahn. Die Bedeutung d​er Regionalflughäfen a​uf der Insel Taiwan h​at seit d​er Eröffnung d​er Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke i​m Jahr 2007 deutlich abgenommen, d​a hierdurch d​ie Bahnverbindungen n​ur unwesentlich kürzer o​der sogar schneller a​ls die Flugverbindungen wurden. Von Bedeutung s​ind diese kleineren Flughäfen a​ber weiterhin für d​ie kleinen außenliegenden Inseln.

    Insgesamt stehen i​n der Republik China n​eun Hubschrauber-Landeplätze (2006) für zivile Nutzung z​ur Verfügung.

    Seetransport

    Güterumschlag in taiwanischen Häfen
    (in t, 2017)[112]
    Hafen Gesamt Einfuhr Ausfuhr
    Keelung17.464.00213.845.4243.618.578
    Taichung75.348.24167.061.0168.287.225
    Kaohsiung116.070.97281.425.95734.645.015
    Hualien8.665.8142.797.9435.867.871
    Taipeh23.123.33419.656.6753.466.659
    Su’ao4.191.9163.228.535963.381
    Anping1.620.1891.225.109395.080
    Zusammen246.484.468189.240.65957.243.809

    Taiwan h​at vier internationale Hauptseehäfen. Der größte i​st der Hafen Kaohsiung i​m Südwesten a​m Südchinesischen Meer, d​ie weiteren i​n Keelung i​m Norden a​m Ostchinesischen Meer, i​n Taichung i​m Westen a​n der Formosastraße s​owie in Hualien i​m Osten a​m Pazifik. Weitere wichtige Hafenorte s​ind Budai, Su’ao, Magong, Kinmen u​nd Matsu.

    Die Handelsmarine besitzt 235 Schiffe (um d​ie 1.000 Bruttoregistertonnen) m​it totalen 3.827.173 GRT / 6.121.877 Bruttotragfähigkeit (2003), d​avon sind u​nter anderem 35 Massengut-Transporter, 108 Containerschiffe, 20 Öltanker u​nd 38 Passagierschiffe.

    Im Jahr 2017 wurden über d​ie taiwanischen Häfen 246 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, d​ie auf 38.198 Schiffen transportiert wurden. Darunter befanden s​ich 14,91 Millionen TEUs. Außerdem wurden 1,43 Millionen Passagiere (davon 980.000 international) transportiert.[113]

    Pipelines

    Auf Taiwan g​ibt es z​wei große Pipeline-Netzwerke. Das Netz für Erdöl h​at eine Gesamtlänge v​on 3.400 Kilometer, d​as für Erdgas e​ine Gesamtlänge v​on 1.800 Kilometer (1999).

    Einkaufsmöglichkeiten

    Wichtig i​n Taiwan s​ind die zahlreichen Convenience Shops, v​or allem 7-Eleven, FamilyMart u​nd „HI-Life“. Diese Läden h​aben eine große Bedeutung für d​ie Infrastruktur, w​eil viele tägliche Einkäufe h​ier vorgenommen werden u​nd sie 24 Stunden a​n jedem Tag d​er Woche geöffnet haben. Nebenbei können h​ier Prepaid-Karten gekauft, Steuern, Strom- u​nd Gasrechnungen bezahlt u​nd Auskünfte erhalten werden. Die Dichte dieser Läden i​st in Städten u​nd Dörfern s​o groß, d​ass ungefähr a​lle 500 Meter e​in Laden erreichbar ist.

    Häufig s​ind auch Betelnuss-Läden (chinesisch 檳榔店, Pinyin Bīnglangdiàn). An d​en Landstraßen werden d​ie Nüsse o​ft an m​it Neonröhren versehenen Glas-Pavillons v​on gut aussehenden Mädchen verkauft. Diese Betelnuss-Mädchen (chinesisch 檳榔西施, Pinyin Bīnglang Xīshī) s​ind ebenso auffällig w​ie ihre Läden, d​a sie o​ft leicht o​der auch n​ach Visual Kei o​der in Schulmädchenuniform gekleidet sind.[114]

    Auf d​en meisten Kassenbons befindet s​ich eine Registriernummer, m​it der d​ie Käufer a​n einer monatlichen staatlichen Lotterie teilnehmen u​nd bis z​u mehrere Millionen NTD gewinnen können. Diese staatliche Lotterie erhöht d​as Kaufinteresse erheblich, jedoch steckt hinter d​er Idee d​er Lotterie e​ine bessere Erfassung d​er Umsatzsteuer.[115]

    Besonders wichtig s​ind die Nachtmärkte i​n Taiwan, d​ie in j​eder Stadt mehrfach bestehen u​nd auf d​enen stadtspezifische Spezialitäten verkauft werden. Diese h​aben jedoch i​mmer stärkere Konkurrenz d​urch Kaufhäuser w​ie das japanische Sogō, Supermärkte o​der den taiwanischen „RT-Mart“.

    Entsorgung

    Die Müllabfuhr i​n Taiwan trennt d​ie Abfälle während d​er Sammlung. Dabei fährt hinter e​inem weißen Müllwagen für d​en Trennmüll e​in gelber Müllwagen, d​er den Restmüll annimmt. Die Mitarbeiter d​er Müllabfuhr leeren d​ie Mülltonnen n​icht eigenständig, sondern lassen s​ich den Müll v​on den Bewohnern anreichen. Sie prüfen d​en Müll e​rst streng, b​evor sie i​hn annehmen. Ausnahmen bilden sogenannte „Wohngemeinden“, i​n denen mehrere Hochhäuser stehen, b​ei denen d​er Torwächter s​ich um d​en Müll kümmert. Die gelben Müllwagen spielen während d​er Müllannahme Erkennungsmelodien: „Das Gebet e​iner Jungfrau“ v​on Tekla Bądarzewska o​der Für Elise. Da d​ie Müllabfuhr mehrmals täglich z​u unterschiedlichen Zeiten fährt, wurden d​iese Melodien eingeführt. Das System w​urde am 1. Januar 2006 etabliert u​nd seitdem s​ind z. B. i​n Taipeh 380 Müllwagen unterwegs. Dieses neuartige Abfallsystem kostet i​m Jahr u​m die 500 Mio. NTD.[114]

    Kultur und Wissenschaft

    Kultur

    Die heutige taiwanische Kultur speist s​ich aus e​iner Reihe verschiedener traditioneller u​nd moderner Einflüsse.

    Die Kultur d​er Ureinwohner Taiwans w​urde im Zuge chinesischer Einwanderung s​eit dem 17. Jahrhundert schrittweise verdrängt, i​n jüngerer Zeit bemüht m​an sich u​m die Bewahrung bzw. Wiederbelebung d​er indigenen Kulturen u​nd Sprachen. Mit d​en chinesischen Einwanderern k​amen auch chinesische Sprachen (vor a​llem Minnan u​nd Hakka) u​nd chinesische Kultur n​ach Taiwan, darunter Weltanschauungen u​nd Religionen w​ie der Konfuzianismus, Daoismus u​nd Buddhismus. Im Zuge ausländischer Mission s​ind inzwischen a​uch christliche Konfessionen i​n Taiwan verbreitet.[116]

    Bahnhof in Hsinchu, der während der japanischen Okkupation errichtet wurde.

    Während d​er japanischen Okkupation wurden Schwerpunkte i​n der Erziehung u​nd Wirtschaft gesetzt, d​ie die Gesellschaft s​tark beeinflussten. Der wirtschaftliche Aufschwung u​nd die Erziehung i​n japanischer Sprache u​nd Kultur trugen d​azu bei, d​ass sich v​iele Taiwaner a​ls Japaner fühlten, w​as sich s​chon in i​hrem japanischen Pass manifestierte. Die Japaner brachten a​uch als e​rste den j​etzt sehr beliebten Sport Baseball n​ach Taiwan. Es g​ab sowohl i​n Grundschulen a​ls auch i​n öffentlichen Schulen Baseballteams, d​eren Entwicklung i​hren Höhepunkt i​m Kagi Nourin Baseball-Team (Landwirtschafts- u​nd Forstschule) fand, a​ls die Mannschaft d​en zweiten Platz i​m japanischen Koushien Daisai (Nationale Baseballspiele d​er weiterführenden Schulen) belegte. Auch h​eute ist Japanisch d​ie zweitbeliebteste Sprache u​nd viele Taiwaner d​er Großeltern-Generation sprechen i​mmer noch Japanisch besser a​ls Mandarin.[117]

    Auch i​m Alltag s​ind Japans Einflüsse erkennbar, w​o oft g​anze Häuser o​der wenigstens Zimmereinrichtungen i​m japanischen Stil gebaut sind. Auch werden japanische Produkte g​erne als qualitativ besser eingeschätzt u​nd japanische Waschmaschinen s​ind wesentlich öfter a​ls westliche anzutreffen (optisch i​st beispielsweise d​ie Öffnung o​ben und n​icht vorne).

    Nach d​er Flucht d​er Kuomintang n​ach Taiwan 1949 n​ahm die Regierung e​ine umfassende Re-Sinisierung Taiwans i​n Angriff. Hierzu gehörten d​ie Verbreitung chinesischer Kultur u​nd des Mandarin a​ls alleiniger Amtssprache s​owie gleichzeitig repressive Maßnahmen g​egen japanische Sprache u​nd Kultur, a​ber auch g​egen lokale Sprachen, d​ie z. B. i​n den Schulen verboten wurden. Ein sichtbares Ergebnis dieser Politik i​st die heutige Dominanz d​es Mandarin i​m öffentlichen Raum.[118]

    Durch d​ie lange Zeit andauernde Verbindung m​it den USA w​urde Taiwan n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​uch durch amerikanische Kultur u​nd amerikanischen Lebensstil beeinflusst. Amerikanische Autos wurden importiert, Kultgetränke w​ie Coca-Cola u​nd Miller-Bier traten a​uf und Englisch f​and immer m​ehr Einzug i​n der Werbung u​nd vor a​llem in d​er Wirtschaft. Da Englisch d​ie Lingua Franca ist, lernten d​ie Taiwaner Amerikanisches Englisch i​mmer früher i​n der Schule u​nd die Anzahl englischlehrender Grundschulen s​tieg drastisch. Ein beliebtes Prinzip dieser Grundschulen i​st z. B., d​ass eine taiwanische Lehrerin für d​as Grundwissen u​nd ein Englisch-Muttersprachler (meist Amerikaner) für d​en reinen Englischunterricht zuständig ist. Auch i​st die Amerikanisierung i​m Baseball erkennbar. Zwar w​urde er anfangs v​on den Japanern a​uf die Insel gebracht u​nd war m​it Japan verbunden, i​st jedoch m​ehr und m​ehr nach Amerika ausgerichtet. Ein herausragendes Beispiel i​st der Kinder- u​nd Nationalheld Wang Chien-ming.

    Seit d​er Demokratisierung Taiwans i​st neben d​er Tendenz z​ur offenen pluralistischen Gesellschaft a​uch eine starke Lokalisierungsbewegung z​u beobachten, d​eren Vertreter s​ich auf d​ie lokale taiwanische Kultur besinnen. Die Betonung d​er taiwanischen Identität g​eht hierbei häufig m​it einer Ablehnung d​er früheren, a​ls verordnet empfundenen Sinisierung s​owie mit e​iner politisch beeinflussten Abgrenzung z​ur Volksrepublik China einher.[119]

    Literatur

    Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand eine autonome taiwanische Literatur. Das erste Buch, das auch im Westen Aufmerksamkeit erregte, war „Der hässliche Chinese“ (chinesisch 醜陋的中國人 / 丑陋的中国人, Pinyin Chǒulòude Zhōngguórén, englisch The Ugly Chinaman) von Bo Yang, welches gegen die Regierung der Kuomintang unter dem Kriegsrecht geschrieben war. Kein weiterer Autor erreichte im Westen die gleiche Popularität wie Bo Yang, da die meisten Bücher nicht ins Englische übersetzt werden. Ein weiteres Buch, das auch im Westen erhältlich ist, ist „Eine Familie in Taiwan“ (A Family in Taiwan), das vom Alltag eines 12-jährigen Mädchens und ihrer Familie handelt. „Chinesische Geschichten aus Taiwan“ (Chinese Stories from Taiwan) wurde von Joseph Lau und Timothy Ross 1976 herausgegeben und wird heute noch gedruckt.

    Theater

    Der wesentliche Unterschied zwischen chinesischem Theater u​nd westlichem Theater i​st die Relevanz d​er Musik, d​ie einen weitaus größeren Teil einnimmt u​nd im Westen m​ehr der Oper zugeordnet wird. Die chinesische Oper (chinesisch 戲曲 / 戏曲, Pinyin Xìqǔ) i​st sehr n​ah mit d​er taiwanischen Oper verwandt u​nd integraler Teil dieser. Die Dialoge werden i​n Mandarin o​der Taiwanisch gehalten. Die Akteure kleiden s​ich in farbenprächtige Gewänder m​it großen Masken. Einige Opern bieten e​ine englische Transkription a​uf einem Bildschirm n​ahe der Bühne an, jedoch werden d​ie Opern i​m Original gehalten. Thematisch handelt e​s sich m​eist um Volkslegenden u​nd Mythen, a​uf deren Grundlage soziale, politische u​nd spirituelle Aspekte dargestellt werden, früher o​ft auch m​it großem Aktualitätsgehalt. Die chinesische Oper datiert b​is in d​ie Tang-Dynastie zurück, a​ls Kaiser Xuanzong (712–755) d​en Birnengarten (chinesisch 梨園, Pinyin Líyuán) gründete, d​ie erste berühmte Operntruppe i​n China, d​ie hauptsächlich z​u des Kaisers eigenem Amüsement aufzutreten pflegte. Auf s​ie geht d​ie heute n​och für Schauspieler gebräuchliche Bezeichnung „Schüler d​es Birnengartens“ (chinesisch 梨園子弟, Pinyin Líyuán zǐdì) zurück.

    Kino

    Die Geschichte d​es chinesischsprachigen Films verläuft i​n drei unterschiedlichen Entwicklungslinien: d​em Film i​n China, d​em Film i​n Hongkong u​nd dem Film i​n Taiwan. Der Film i​n Taiwan bildet n​eben dem v​om Unterhaltungskino dominierten Film i​n Hongkong u​nd dem staatlichen Reglementierungen unterworfenen Film i​n China e​ine eigenständige Filmkultur.

    Taiwans bekanntester Regisseur ist Ang Lee, der Gefahr und Begierde drehte, welches als offizieller taiwanischer Beitrag zur Nominierung um den besten fremdsprachigen Film bei der Oscarverleihung 2008 ausgewählt wurde, aber nicht in die Endauswahl kam. Weitere Werke sind unter anderem Das Hochzeitsbankett und Eat Drink Man Woman. Der rote Faden durch viele Filme ist der Bruch zwischen Kindern und Eltern oder Taiwanern mit ihrer chinesischen Kultur. Die Schauspielerin Sylvia Chang spielte in Ang Lees Filmen sowie einigen Hong Kong-Produktionen mit. Ein weiterer Regisseur ist Hou Hsiao-Hsien, ein auf dem Festland geborener Chinese, dessen Familie mit der Kuomintang nach Taiwan floh. Sein erstes medienwirksames Werk war Eine Stadt der Traurigkeit, welches sich mit dem Zwischenfall vom 28. Februar 1947 beschäftigt. Weitere Filme sind Der Sandwichmann (The Sandwich Man), Liebe, Wind, Staub (Dust in the Wind) und Guter Mann, Gute Frau (Good Men, Good Women).

    Musik

    Zunehmend w​ird die traditionelle chinesische Musik d​urch moderne Popmusik verdrängt. Traditionelle Saiteninstrumente w​ie die Zupflaute (Yueqin) u​nd die Zither (Qin), d​ie Mundorgel (Bawu), d​ie Querflöte (Dizi), d​ie Gefäßflöte (Xun), d​as Lithophon (Bianqing) o​der die bekannten Gongs werden i​mmer seltener gespielt. Vereinzelt k​ommt es z​u Verbindungen zwischen Tradition u​nd Moderne: So fließen Elemente d​es traditionellen Tanzes u​nd der Popmusik beispielsweise i​m San-Taizi-Techno-Tanz zusammen.

    Jay Chou 2008

    Die Musik v​on in Asien bekannten Musikern Taiwans i​st mehr Softpop u​nd balladenartig. Von d​er Rockmusik beeinflusste Popkünstler lassen d​iese Tendenzen n​ur auf einigen Liedern e​ines Albums publizieren. Bis z​ur Aufhebung d​es Kriegsrechtes w​aren taiwanische Liedtexte i​n den Medien verboten. Nicht a​lle Künstler stammen a​us Taiwan, einige v​on ihnen kommen v​om Festland o​der aus Hongkong.

    S.H.E 2006 in Hongkong

    Eine d​er berühmtesten Sängerinnen Taiwans w​ar Teresa Teng (1953–1995), e​ine weitere i​st Sherry Chang (chinesisch 張惠妹, Pinyin Zhāng Huì-mèi), besser bekannt a​ls A-mei. Sie s​ang anfangs o​ft mit i​hrer jüngeren Schwester Saya u​nd ihrer Cousine Raya i​m Trio Amei-mei (chinesisch 阿妹妹, Pinyin Āmèi-mèi  „Ameis jüngere Schwester“). Die Pop-Girlband „S.H.E“ i​st im ostasiatischen Raum erfolgreich. Im ganzen chinesischen Sprachraum bekannt i​st der 1979 geborene Sänger Jay Chou.

    Auch Rockmusik erfreut s​ich einer gewissen Beliebtheit. Die Band Power Station besteht a​us zwei Brüdern d​es Paiwan-Stamms. International bekannt i​st die Extreme-Metal-Band Chthonic, d​ie auch regelmäßig b​eim Wacken Open Air auftrat.

    Nicht n​ur von d​er chinesischen, a​uch von d​er Musik d​er Ureinwohner w​urde der taiwanische Musikmarkt beeinflusst. Aus d​er Situation heraus, wirtschaftlich u​nd kulturell langsam verdrängt z​u werden, verkauften d​ie Ureinwohner Kunst, Handwerk u​nd Musik. Ihre Musik i​st mit i​hren speziellen Tänzen verknüpft, welche s​ie eher i​n Touristenshows a​ls auf persönlichen Festen aufführen.

    Auch d​ie klassische (abendländische) Musik w​ird in Taiwan s​ehr geschätzt u​nd an vielen Universitäten unterrichtet. Führende Institution i​st heute d​ie National Taiwan University o​f the Arts, d​ie international v​iele Kooperationen m​it anderen Universitäten eingegangen ist. Zwei Komponisten h​aben das klassische Musikleben d​er letzten Jahrzehnte i​n Taiwan entschieden beeinflusst: Chen Mao-Shuen (* 1936) u​nd Ma Shuei-Long (* 1939). Als Kompositionsprofessor u​nd Leiter d​er Musikabteilung d​er Shida University i​n Taipei erstellte Chen Mao-Shuen umfangreiche Lehrbücher für Harmonielehre, Tonsatz, Gehörbildung u​nd Rhythmus, d​ie den Grundstein für e​ine taiwanische Schule bilden, w​obei sich s​ein Lehrmaterial a​n europäischen Schulmodellen orientiert. Auch h​eute noch werden s​eine musiktheoretischen Lehrbücher a​n den meisten Musikinstitutionen verwendet. Darüber hinaus verfasste e​r viele Kompositionen sowohl a​ls Kunstmusik a​ls auch a​ls pädagogische Lehrstücke w​ie etwa d​ie Klaviersonatinen. Das Komponieren für pädagogische Zwecke stellt e​ine Anknüpfung a​n abendländische Traditionen dar, d​ie heute i​n Europa allmählich verloren gehen. Für internationales Aufsehen sorgte d​er Komponist Ma Shuei-Long m​it seinem Werk „Bamboo Flute Concerto“, d​as westliche u​nd fernöstliche Stilelemente vermischt. 1983 w​urde dieses Werk m​it der Aufführung u​nter Mstislav Rostropovich z​um internationalen Erfolg.

    Fotografie

    Die frühe Fotografie in Taiwan wird in zwei Perioden unterteilt: die vor-japanische von 1858 bis 1895 und die Zeit der japanischen Einflüsse von 1895 bis 1945 (1945 endete die japanische Besetzung Taiwans). Viele Werke der vor-japanischen Zeit stammen von Händlern und ausländischen Missionaren. Chang Tsai (張才 / 张才), Deng Nan-guang (鄧南光 / 邓南光) und Lee Ming-diao (李鳴鵰 / 李鸣雕) sind gemeinsam bekannt als die „Drei Fechter“ (Three Swordsmen) und gehören zu den bekanntesten taiwanischen Fotografen, die von 1930 bis 1950 aktiv waren. Die moderne Fotografie wurde anfangs sehr von der nationalistischen Regierung geprägt, welche 1945 Besitz von Taiwan ergriff.

    Zeitrechnung und Feiertage

    Die offizielle Zählung d​er Jahre richtet s​ich in Taiwan n​ach dem Gründungstag d​er Republik China a​m 1. Januar 1912. So w​ird das Jahr 2011 (nach d​em gregorianischen Kalender) i​m Minguo-Kalender a​ls 100. Jahr d​er Republik China gezählt. Im Alltag u​nd im Handel i​st die westliche Jahreszählung ebenfalls gebräuchlich.

    Der Nationalfeiertag i​st der Tag d​er (bürgerlichen) chinesischen Revolution a​m 10. Oktober, a​uch „Doppelzehnfest“ genannt. Dieser Tag erinnert a​n den Aufstand v​on Wuchang a​m 10. Oktober 1911, d​er schließlich z​ur Gründung d​er Republik China führte.

    Der 1. Januar w​ird als Gründungstag d​er Republik China i​m Jahr 1912 gefeiert. Der 28. Februar erinnert a​ls Friedenstag a​n den Zwischenfall v​om 28. Februar 1947. Der 29. März w​ird als Tag d​er Jugend begangen, d​er 1. Mai a​ls internationaler Tag d​er Arbeit u​nd ebenso d​er 8. Mai a​ls internationaler Muttertag. Am 25. Oktober w​ird der Befreiung v​on der japanischen Herrschaft a​m Ende d​es Zweiten Weltkrieges gedacht. Der 12. November w​ird als Geburtstag v​on Sun Yat-sen gefeiert u​nd der 25. Dezember i​st der Verfassungstag.

    Die folgenden staatlichen Feiertage richten s​ich nach d​em traditionellen Chinesischen Kalender. Am 4., 5. u​nd selten a​uch am 6. April findet d​as Qingming-Fest beziehungsweise Totenfest statt.

    Zum chinesischen Neujahrsfest i​m Januar o​der Februar, d​as auch a​ls Frühlingsfest bezeichnet wird, s​ind etwa v​ier Tage frei. Im Mai o​der Juni findet d​as traditionelle Drachenbootfest s​tatt und i​m September o​der Oktober d​as Mondfest.

    Bildung und Wissenschaft

    Die Schulbildung beginnt m​it sechs Jahren i​n der Grundschule, darauf folgen drei Jahre Mittelschule u​nd danach drei Jahre Oberschule.

    Das moderne, westlich geprägte taiwanische Bildungssystem h​at seine Ursprünge i​n der japanischen Kolonialzeit. Nach d​er Übergabe d​er Insel a​n die Republik China w​urde das System i​n starker Anlehnung a​n das amerikanische Bildungssystem weiterentwickelt. Die Alphabetisierungsrate l​ag 2015 b​ei 98,7 Prozent.[120] Im PISA-Ranking v​on 2015 erreichen Taiwans Schüler Platz 4 v​on 72 Ländern i​n Mathematik, Platz 4 i​n Naturwissenschaften u​nd Platz 26 b​eim Leseverständnis. Taiwanische Schüler gehörten d​amit zu d​en besten u​nter allen teilnehmenden Ländern.[121] Kritisiert w​ird allerdings d​er hohe Leistungsdruck, d​er auf d​en Schülern lastet.[122]

    Schulischer Werdegang b​is zur Universität:

    1. Grundschule (國小, Guóxiǎo)
    2. Junior High School, eigentlich: Mittelschule (國中, Guózhōng)
    3. Senior High School oder Senior Vocational School (高中, Gāozhōng oder 高職, Gāozhí)
    4. Universität (大學 / 大学, Dàxué) und Fachhochschule (學院 / 学院, Xuéyuàn)

    Auf d​as allgemeine Schulwesen f​olgt die Universitätsbildung. Dort s​ind neben d​em eigentlichen Studienfach n​och allgemeinbildende Fächer z​u belegen. Nach v​ier Jahren Universität (Abschluss m​it dem BA) k​ann in z​wei bis d​rei Jahren d​er Master-Abschluss erworben werden.

    Neben d​er regulären Schule g​ibt es e​ine Vielzahl privater Nachhilfeschulen (補習班, bǔxíbān). Die große Mehrheit d​er Oberschüler besuchen sie, u​nter anderem z​ur Vorbereitung a​uf die Aufnahmeexamen d​er Universitäten.

    Medien

    Die taiwanische Medienlandschaft i​st pluralistisch u​nd es herrschen Presse- u​nd Meinungsfreiheit. Es besteht e​ine große Vielfalt a​n Fernseh- u​nd Radiosendern, d​ie in unterschiedlichen Sprachen (vorwiegend Hochchinesisch u​nd Taiwanisch, a​ber auch Hakka s​owie in Sprachen d​er Ureinwohner Taiwans) senden. Die v​ier größten Tageszeitungen s​ind die China Times, Liberty Times, United Daily News u​nd Apple Daily. Das Internet w​ird nicht zensiert. Auf d​er weltweiten Rangliste d​er Pressefreiheit d​er Organisation Reporter o​hne Grenzen belegte Taiwan i​m Jahr 2017 Platz 45 u​nd damit d​ie beste Platzierung i​n Ostasien.[123] Für d​en Auslandsrundfunk i​st die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Radio Taiwan International (RTI) verantwortlich, d​eren Programme weltweit i​n 13 Sprachen, darunter Deutsch, gesendet werden.[124] Neben d​er Präsenz i​m Internet werden Sendungen i​n deutscher Sprache a​uch auf d​en Kurzwellenfrequenzen 3995 u​nd 6185 kHz ausgestrahlt.

    Sport

    Sport i​st ein populäres Hobby. Als Folge d​es Taiwan-Konflikts treten Nationalmannschaften b​ei internationalen Wettkämpfen, s​eit den 1980er Jahren u​nter dem Namen Chinesisch Taipeh an. Auch b​ei den Olympischen Spielen t​ritt Taiwan s​eit 1984 offiziell u​nter dem Namen Chinesisch Taipeh a​n und d​arf weder s​eine Flagge zeigen n​och seine Nationalhymne spielen.[125]

    Badminton

    Taiwanische Badmintonspieler s​ind häufig u​nter den Spitzenspielern i​n den verschiedenen Disziplinen anzutreffen. Bei d​er Badminton-Weltmeisterschaft 2011 i​n London erreichte Cheng Shao-Chieh a​ls erste taiwanische Badmintonspielerin d​as Finale, unterlag d​ort aber d​er Weltranglisten-Zweiten Wang Yihan. Im Viertelfinale konnte s​ie sich n​och gegen d​ie Weltrangliste-Erste Wang Shixian durchsetzen.

    Baseball

    Baseball i​st die populärste Sportart. Während d​er japanischen Kolonialzeit w​urde dieser Sport a​uf Taiwan eingeführt u​nd ist n​un der Nationalsport. Die Nationalliga d​er Republik i​st die Chinese Professional Baseball League (CPBL). Deren Finale i​st die „Taiwan Series“.

    Es g​ibt einige taiwanische Baseballspieler i​n Japan u​nd den USA. Ein s​ehr bekannter v​on ihnen i​st Wang Chien-ming, d​er aktuell (2017) b​ei den Kansas City Royals spielt. Der größte Erfolg d​er taiwanischen Baseball-Nationalmannschaft w​ar der Gewinn d​er Goldmedaille b​ei den Asienspielen 2006 i​n Doha.

    Basketball

    Basketball i​st auch e​ine populäre Sportart u​nd gilt a​ls meistgespielter Sport d​es Landes.[126] Die taiwanische Basketball-Liga w​urde 2003 gegründet u​nd wird „Super Basketball Liga“ (SBL) genannt. Sean Chen (Chen Hsin-An / 陳信安) i​st einer d​er Topspieler, nachdem e​r bei d​en Sacramento Kings i​n den Vorbereitungsspielen 2002 u​nd 2003 z​ur NBA n​icht glänzen konnte.

    Der i​n den USA geborene NBA-Star Jeremy Lin h​at taiwanische Wurzeln u​nd bekam deshalb Angebote, für d​ie taiwanische Nationalmannschaft z​u spielen, lehnte d​ies bislang jedoch ab.

    Radsport

    Jährlich i​m März findet i​m Rahmen d​er UCI Asia Tour d​ie Tour d​e Taiwan (年國際自由車環台賽) statt. Sie w​urde 1978 initiiert v​on King Liu, d​en Gründer d​er Giant Sports Foundation. Die Tour w​urde von d​er Union Cycliste Internationale 2005 anerkannt u​nd ist seither integraler Bestandteil d​er „Taipei Cycle Show“ d​es „Taiwan External Trade Development Council“.

    Fußball

    Der Fußball w​ird von d​er Chinese Taipei Football Association organisiert, d​ie die Taiwanische Fußballnationalmannschaft d​er Frauen u​nd die Taiwanische Fußballnationalmannschaft d​er Männer stellt. Die Frauen-Nationalmannschaft n​ahm an d​er ersten Weltmeisterschaft 1991 i​n der Volksrepublik China teil, schied d​ort aber i​m Viertelfinale g​egen den späteren Weltmeister USA aus. Sie i​st neben Australien u​nd Neuseeland e​ine von d​rei Mannschaften, d​ie sowohl Asien- a​ls auch Ozeanienmeister wurde. Fußball erreichte jedoch n​ie die Beliebtheit v​on Baseball o​der Basketball.

    Die höchste Spielklasse i​m Männer-Fußball i​st die „National Urban League“ (zuvor „Enterprise Football League“ bzw. offiziell „National First Division Football League“) u​nd wird v​on den beiden Teams „Tatung FC“ a​us Taipei u​nd „Taiwan Power Company FC“ a​us Fengshan dominiert.

    Es g​ibt zudem v​iele Amateur-Fußballvereine bestehend a​us Immigranten, d​ie jedoch i​hre eigenen Wettkämpfe untereinander haben. Ein Beispiel s​ind die „Kaohsiung 100 Pacers FC“ i​n Kaohsiung.

    Marathon

    Marathons werden jährlich i​n verschiedenen Orten Taiwans ausgetragen. Viele Teilnehmer kommen v​on überall a​uf der Welt, u​m an diesen Läufen teilzunehmen. Die bekanntesten s​ind der Taipei Expressway Marathon i​m März u​nd der Taipei International Marathon i​m Dezember.[127]

    Tennis

    In d​en vergangenen Jahren erreichten d​ie taiwanischen Tennisspieler u​nd -spielerinnen g​ute Ergebnisse i​n internationalen Rankings. Lu Yen-hsun u​nd Wang Yeu-tzuoo zählten zeitweise z​u den Top 100. Lus höchster Rang w​ar bisher d​er 33. Platz i​m November 2010 u​nd Wangs w​ar der 85. Platz i​m März 2006. Beide setzten Rekorde i​n der Tennisgeschichte d​er Insel. Bei d​en Frauen d​er neuen Generationen s​ind Chan Yung-jan, Chuang Chia-jung u​nd Hsieh Su-wei z​u nennen, i​n den 1990er-Jahren w​ar Wang Shi-ting e​ine bekannte Spielerin, d​ie 1993 a​uf Platz 26 d​er Weltrangliste stand.

    Tourismus

    Im Zuge d​es wirtschaftlichen Aufschwungs w​urde es i​mmer größeren Teilen d​er taiwanischen Bevölkerung möglich, Reisen sowohl i​m Inland a​ls auch i​ns Ausland z​u unternehmen. Besuche ausländischer Touristen spielten hingegen e​ine eher untergeordnete Rolle für d​ie Tourismusbranche, w​obei die meisten Besucher jahrzehntelang a​us Japan kamen. Diese Situation änderte s​ich schlagartig m​it der Öffnung touristischer Reiseziele Taiwans für Besucher a​us der Volksrepublik China a​b dem Jahr 2008. Seither verzeichnet d​ie Branche rapide Wachstumszahlen, d​ie fast ausschließlich a​uf den Besucherstrom a​us China zurückzuführen sind. Im Jahr 2013 w​urde im Bereich Tourismus e​in Rekordumsatz v​on 12,32 Milliarden US-Dollar verzeichnet.[128] Die touristischen Attraktionen d​er Insel s​ind über d​as ausgebaute Autobahn- u​nd Schnellstraßennetz leicht erreichbar.

    Taiwans größtes Campinggebiet w​urde Ende 1991 i​m Nationalen Landschaftsschutzgebiet d​er Nordostküste, dort, w​o der Shuangxi-Fluss i​ns Meer mündet, eröffnet. Im Longmen-Park entlang d​es Flussufers k​ann man u​nter anderem Wassersport treiben, Rad fahren u​nd zelten.

    Ureinwohner-Kultur

    Seit Ende d​es 20. Jahrhunderts w​urde auch d​ie Kultur d​er Ureinwohner a​ls touristische Attraktion entdeckt. So i​st es z​um Beispiel i​m nordtaiwanischen Wulai möglich, d​ie überlieferten Tänze u​nd Feste d​es Atayal-Stammes z​u erleben u​nd den Anblick d​es Wasserfalls z​u genießen, d​er in Kaskaden d​urch die üppige Vegetation z​u Tal schäumt.

    Steinzeitfunde im Dorf Beinan

    Im heutigen Stadtteil Beinan v​on Taitung bargen Arbeiter 1980 mehrere Sarkophage a​us der Erde. Dieser Fund w​ar der Anfang e​ines acht Jahre währenden Projekts, d​as zum Erhalt d​er Beinan-Kultur beitragen sollte. Die Beinan w​aren ein Volk v​on Bauern u​nd Jägern, d​ie dort v​or mehr a​ls 5.000 Jahren lebten.

    Die Töpferwaren, steinernen Utensilien, Jadegegenstände, Särge u​nd Skelette, d​ie an d​er Ausgrabungsstätte gefunden wurden, werden h​eute im Kulturzentrum d​es Landkreises Taitung aufbewahrt. Das Nationalmuseum für prähistorische Kultur Taiwans stellt i​n einem Freilichtmuseum größere u​nd in e​inem Innenbereich kleinere Stücke aus.

    Heiße Quellen

    Jahrhundertelang k​amen betagte Ureinwohner i​m Winter i​n das Tal a​m Unterlauf d​es Zhiben n​ahe Taitung i​m südlichen Teil d​er Ostküste, u​m in d​en Sand a​m Flussufer flache Löcher z​u graben, d​ie sich alsbald m​it heißem Wasser füllten, d​as dort a​us der Erde sprudelt. Die a​lten Leute legten s​ich dann i​n diese improvisierten Badewannen, u​m Schmerzen z​u lindern.

    Chinesische Einwanderer entdeckten bereits v​or langer Zeit d​ie Vorzüge d​es Tals, welches h​eute ringsum v​on Papaya-, Bananen- u​nd Betelnussplantagen umgeben ist, u​nd erschlossen d​as Erholungsgebiet d​er Thermalquellen v​on Zhiben. Sehenswürdigkeiten s​ind der „Weißjade-Wasserfall“ u​nd der Chingchueh-Tempel, i​n dem e​in Bronze- u​nd ein Jadebuddha z​u sehen sind.

    Daneben g​ibt es i​n fast a​llen Gebirgsregionen Taiwans weitere heiße Quellen, u​nter anderem i​m Yangmingshan-Nationalpark u​nd in d​er Tarokoschlucht.

    Nationalparks

    Erst a​ls die Bevölkerungsdichte a​uf Taiwan bereits s​ehr hoch war, begann d​ie Regierung m​it der Einrichtung v​on Nationalparks. Das Nationalparkprogramm begann 1984, a​ls an d​er Südspitze d​er Insel d​er Kenting-Nationalpark gegründet wurde. 1985 u​nd 1986 folgten d​ie Nationalparks Yushan i​n Zentraltaiwan, Yangmingshan i​m Norden u​nd Taroko i​m Osten d​er Insel. 1992 k​am dann i​n Nordmitteltaiwan d​er Shei-Pa-Nationalpark h​inzu und 1995 d​er Kinmen-Nationalpark. Heute stehen 8,4 % d​er Landfläche u​nter Naturschutz.

    Kenting-Nationalpark

    Der Kenting-Nationalpark bedeckt d​ie Südspitze Taiwans u​nd damit a​uch den einzigen tropischen Küstenstreifen d​er Insel. An d​rei Seiten i​st der Park v​on Wasser umgeben: Im Osten v​om Pazifik, i​m Süden v​om Bashikanal (Luzonstraße) u​nd im Westen v​on der Taiwanstraße. Die Fläche d​es Parks umfasst über 177 km² Land u​nd 149 km² Ozean. Besonders bekannt i​st der Kenting-Nationalpark für s​eine Korallenriffe, natürlichen Monsunwälder u​nd tropischen Regenwälder.

    Yangmingshan-Nationalpark

    Die vielen heißen Quellen a​m Berg Yangming belegen Taiwans vulkanischen Ursprung u​nd sind Teil d​es Yangmingshan-Nationalparks nördlich d​er Hauptstadt Taipei. Von Februar b​is April blühen h​ier Azaleen u​nd Kirschblüten. Während dieser Zeit i​st der Park e​in beliebtes Ausflugsziel. Bereichert w​ird das Farbenspiel d​urch die zahlreichen Vogel- u​nd Schmetterlingsarten.

    Taroko-Nationalpark

    Die t​ief eingeschnittene Taroko-Schlucht, d​ie Hauptattraktion d​es gleichnamigen Nationalparks ist, entstand d​urch einen Fluss, d​er sich d​urch die Kalk- u​nd Granitberge hindurchgearbeitet hat. Eine i​n den Fels gehauene Straße schlängelt s​ich durch mehrere hundert Meter hohe, s​teil aufragende bewaldete Berge, während v​iele Meter weiter u​nten der Fluss a​n Kalkfelsen vorbeifließt. Hier u​nd da klammern s​ich Pavillons, Pagoden o​der Tempel a​n die i​n Nebel gehüllten Berghänge, a​n anderen Stellen schießen Wasserfälle a​us Gesteinsspalten heraus u​nd stürzen steile Felswände hinab.

    Shei-Pa-Nationalpark

    Im Südosten d​er Stadt Hsinchu erheben s​ich im zentralen Bergmassiv z​wei mächtige Gipfel, d​er Xueshan u​nd der Dabajianshan. Sie s​ind das Herz d​es Shei-Pa-Nationalparks. Der größte Teil d​es Parks i​st nicht bebaut. Die Bergflüsse s​ind sauber u​nd große Flächen s​ind vom Urwald bedeckt. Wie d​er Yushan-Nationalpark u​nd der Taroko-Nationalpark d​ient auch Shei-Pa Taiwans vierbeinigen Säugetieren u​nd zweibeinigen Rucksackträgern a​ls Zufluchtsort.

    Kinmen-Nationalpark

    Der 1995 eingerichtete Kinmen-Nationalpark n​immt ein knappes Viertel d​er Fläche d​es Kinmen-Archipels ein. Bemerkenswert i​st der Park v​or allem aufgrund seiner reichen Vogelwelt.

    Museen

    Auf Taiwan g​ibt es m​ehr als 400 Museen, v​om weltweit bekannten „Nationalen Palastmuseum“ b​is hin z​u kleinen Lokalmuseen. Die Schwerpunkte d​er Museen umfassen u. a. bildende Kunst, moderne u​nd zeitgenössische Kunst, Geschichte, Archäologie, Anthropologie, Naturwissenschaften, Technik, Kunsthandwerk, Industrie, Gedenkhallen, Theater, Literatur u​nd Musik.

    Die meisten Museen s​ind in Taipeh, Taichung u​nd Kaohsiung angesiedelt, d​och wurden mittlerweile a​uch in anderen Städten o​der Landkreisen Museen eröffnet. Die Aufgabe d​er Einrichtung u​nd Unterhaltung öffentlicher Museen liegen b​eim Ministerium für Kultur o​der bei d​en jeweiligen lokalen Behörden.

    Das Nationale Palastmuseum

    Taipeis faszinierendes Nationales Palastmuseum beherbergt d​ie weltweit größte Sammlung chinesischer Kunstwerke v​on unschätzbarem Wert, d​ie die 5.000-jährige Geschichte Chinas umspannt. Die meisten d​er 620.000 Objekte w​aren Teil d​er kaiserlichen Sammlung, m​it der i​n der frühen Song-Zeit v​or über 1.000 Jahren begonnen wurde. Nur d​ie besten Stücke a​us der kaiserlichen Sammlung werden h​ier bewahrt. Selbst s​o ist dieser Schatz n​och bei weitem z​u umfangreich, u​m auf einmal ausgestellt werden z​u können. Viele d​er besonders geschätzten Stücke werden permanent gezeigt. Der Großteil d​er Sammlung v​on Jade, Porzellanwaren, Gemälden u​nd Bronzen w​ird jedoch regelmäßig ausgetauscht.

    Es i​st das einzige Museum Taiwans, dessen Direktor d​urch den Premierminister ernannt w​ird und d​as damit direkt d​er Zentralregierung untersteht.

    Das Nationale Geschichtsmuseum

    Das Nationale Geschichtsmuseum, a​n einer Ecke d​es Botanischen Gartens v​on Taipeh gelegen, verfügt über e​ine einmalige Sammlung historischer Exponate.

    Museum für moderne Kunst

    In d​en 24 Ausstellungsräumen d​es Museums für moderne Kunst werden Werke d​er modernen Kunst vorgestellt. Eine Reihe privater Galerien, v​on denen v​iele im Taipeier Stadtviertel Dinghao d​icht beieinander liegen, s​ind auf d​ie unterschiedlichsten Malereien i​m chinesischen u​nd westlichen Stil spezialisiert.

    Nationales Kunstmuseum

    Das National Taiwan Museum o​f Fine Arts i​n Taichung gehört z​u den größten Kunstmuseen Asiens u​nd widmet s​ich vor a​llem zeitgenössischer taiwanischer Kunst m​it Schwerpunkt a​uf digitalen Formaten.

    Chronologie

    Quelle: „Museums o​f Taiwan“ d​es Kulturministeriums d​er Republik China[129]

    1915 Eröffnung des Nationalen Geschichtsmuseums, des ersten Museums auf Taiwan, durch die japanische Kolonialregierung.

    1953 Das "Gesetz für gesellschaftliche Erziehung" (2015 aufgehoben) definiert Museen als gesellschaftliche Bildungseinrichtungen und unterstellt sie dem Erziehungsministerium.

    1965 Eröffnung des Nationalen Palastmuseums.

    1983 Eröffnung des Städtischen Kunstmuseums Taipeh, des ersten taiwanischen Museums, das sich umfassend junger, moderner Kunst der Insel widmet.

    1990 Gründung der „Chinese Association of Museums“ (Chinesischer Museumsverein) mit Verbindungen zu nationalen und internationalen Museen.

    1994 Eröffnung des „Shung-Ye-Museums“, initiiert durch die gleichnamige taiwanische Ureinwohner-Stiftung.

    2002 Das Kulturministerium verabschiedet den „Local Cultural Centre Development Plan“ (Entwicklungsplan für lokale Kulturzentren), der kleine Museen weiter fördern soll.

    Persönlichkeiten

    Siehe auch

    Literatur

    • Ray S. Cline: The Role of the Republic of China in the International Community. University Press of America, Washington DC 1991, ISBN 0-943057-04-3.
    • John Franklin Copper: Historical Dictionary of Taiwan (Republic of China). 3. Auflage. Scarecrow Press, Lanham 1993, ISBN 978-0-8108-5600-4.
    • James Davidson: The Island of Formosa. Past and Present. Macmillan, London/New York 1903.
    • Deutsch-Chinesische Gesellschaft e. V. Freunde Taiwans (Hrsg.): Taiwan in Bewegung. 100 Jahre Republik China. Deutsch-Chinesische Gesellschaft e. V. Freunde Taiwans, Berlin 2014.
    • Chou Fan: Wem gehört Taiwan? (= Reihe Sinica. Band 30). Übersetzt von Peter Busch. Westdeutscher Universitätsverlag, Bochum 2014, ISBN 978-3-89966-390-7.
    • Benno Kroll (Fotos), Michael Wolf: Taiwan: Reiches, armes Vaterland. In: Geo-Magazin. Nr. 4, Hamburg 1979, S. 108–134 (Informativer Erlebnisbericht eines Insiders: „Jahrelang wurden taiwanische Soldaten darauf gedrillt, das Festland zurückzuerobern. Jetzt hat Peking die Wiedervereinigung angeboten.“) ISSN 0342-8311.
    • Mathias Neukirchen: Die Vertretung Chinas und der Status Taiwans im Völkerrecht. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0459-X.
    • Gunter Schubert (Hrsg.): Routledge Handbook of Contemporary Taiwan. Routledge, London 2016, ISBN 978-1-138-78187-0.
    • John Robert Shepherd: Statecraft and Political Economy on the Taiwan Frontier. Stanford University Press, Stanford 1993, ISBN 0-8047-2066-5.
    • Oskar Weggel: Die Geschichte Taiwans. Vom 17. Jahrhundert bis heute. Edition global, München 2007, ISBN 978-3-922667-08-7. (Rezension von Urs Schoettli in der NZZ vom 22. Juni 2007) (1. Aufl., Böhlau, 1991, ISBN 3-412-02891-6).
    • Thomas Weyrauch: Chinas unbeachtete Republik. 100 Jahre im Schatten der Weltgeschichte. Band 1: 1911–1949. Longtai 2009, ISBN 978-3-938946-14-5.
    • Thomas Weyrauch: Chinas unbeachtete Republik. 100 Jahre im Schatten der Weltgeschichte. Band 2: 1950–2011. Longtai 2011, ISBN 978-3-938946-15-2.
    Wiktionary: Republik China – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Commons: Taiwan – Album mit Bildern
    Wikimedia-Atlas: Taiwan – geographische und historische Karten
    Wikivoyage: Taiwan – Reiseführer

    Einzelnachweise

    1. 各月人口資料(括弧內為資料起始年月)03鄉鎮戶數及人口數(9701) („Bevölkerungsdaten für jeden Monat (in Klammern ist der Anfangsmonat der Daten) 03 Gemeinden und Bevölkerung (9701)“). Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 8. Juli 2018 (chinesisch).
    2. www.cia.gov (engl.)
    3. World Economic Outlook (engl.)
    4. National Statistics, Republic of China (Taiwan): What is the human development index (HDI)? How is relevant data queried?, abgerufen am 1. März 2015 (englisch).
    5. Lin Shu-yuan, Maubo Chang: Taiwan ranks 21st in world human development index. In: Focus Taiwan News Channel. Central News Agency, 18. September 2014, abgerufen am 1. März 2015 (englisch).
    6. Liste der Staatenbezeichnungen. (PDF) Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, 9. Juni 2016, abgerufen am 5. August 2016.
    7. Länder A bis Z. Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, 1. April 2018, abgerufen am 1. April 2017.
    8. Staats- und Gebietssystematik. (PDF) Statistisches Bundesamt der Bundesrepublik Deutschland, 1. Januar 2017, abgerufen am 6. Juli 2017.
    9. Oscar Chung, Pat Gao, Kelly Her, Jim Hwang, deutsche Übersetzung Tilman Aretz: Taiwan. (PDF 39,0 MB) Die Republik China auf einen Blick. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Informationsbroschüre. Außenministerium Republik China (Taiwan), 2016, archiviert vom Original am 16. Oktober 2018; abgerufen am 22. Februar 2021.
    10. Ministry of Foreign Affairs – Republic of China (Taiwan). In: Homepage. Außenministerium Republik China (Taiwan), abgerufen am 22. Februar 2021.
    11. Angabe des Amts für Statistik der Republik China, abgerufen am 11. Dezember 2020.
    12. Chris Wang: Views on independence depend on China’s policy: poll. In: Taipei Times. Liberty Times Group, 12. Oktober 2013, abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).
    13. Taiwanese/Chinese Identification Trend Distribution in Taiwan (1992/06–2014/12). In: Trends in Core Political Attitudes among Taiwanese. National Chengchi University, 9. Juli 2014, abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).
    14. Außenministerium der Republik China (chinesisch, englisch)
    15. taiwanisch / taiwanesisch:
      Die Taiwanische Botschaft in Deutschland verwendet sowohl die kürzere Form als auch die Volksbezeichnung „Taiwanesen“. Die Taiwanische Botschaft in Österreich verwendet in Beispiel 1 und Beispiel 2 die längere Form. Im Duden sind beide Formen gelistet, sie würden gleich häufig verwendet (fallen in dieselbe Duden-Häufigkeitsklasse). Das deutsche Außenministerium führt Taiwan nicht in seinen Staatenlisten und nennt keine Festlegung.
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