Pfad der Tränen

Als Pfad d​er Tränen (englisch Trail o​f Tears, Cherokee ᎨᏥᎧᎲᏓ ᎠᏁᎬᎢ) w​ird die Vertreibung v​on nordamerikanischen Ureinwohnern („Indianern“) a​us dem fruchtbaren südöstlichen Waldland d​er USA i​n das e​her karge Indianerterritorium i​m heutigen Bundesstaat Oklahoma bezeichnet. Die Deportationen indianischer Stämme stellen e​ine historische Zäsur d​ar und markieren d​en Tiefpunkt i​n den Beziehungen d​er Ureinwohner u​nd der Regierung d​er Vereinigten Staaten.

Karte der Hauptrouten
Trail of Tears National Historic Trail

Die Vertreibung f​and vor d​em Hintergrund d​es ab 1800 zunehmenden Landbedarfs d​er europäischen Siedler u​nd der d​amit verbundenen Ausdehnung d​es nordamerikanischen Grenzlandes statt. Die Umsiedlung betraf d​ie Völker d​er Muskogee (Creek), Cherokee, Chickasaw, Choctaw u​nd Seminolen, d​ie wegen i​hrer Anpassung a​n die Lebensweise d​er Kolonisten a​uch als d​ie „Fünf zivilisierten Nationen“ beschrieben werden. Im Sinne d​er Indianerpolitik d​er Vereinigten Staaten deckte d​ie Gesetzgebung d​ie Vertreibung über d​en Indian Removal Act v​on 1830. Durch d​ie von Präsident Andrew Jackson verhandelten Verträge wurden d​ie indianischen Völker zwischen 1831 u​nd 1839 z​ur Abtretung, z​um Landtausch o​der zum Verkauf i​hrer angestammten Gebiete i​n den Südstaaten o​der durch Einsatz d​es Militärs z​ur Räumung gezwungen.

Die Umsiedlung w​urde in Trecks organisiert u​nd folgte, v​on amerikanischen Truppen begleitet, verschiedenen Routen n​ach Westen. Auf d​em Weg i​n die n​eu eingerichteten Indianerreservate s​tarb über e​in Viertel d​er Vertriebenen u​nd der s​ie begleitenden afroamerikanischen Sklaven d​urch Krankheiten, Erschöpfung, Kälte u​nd Hunger. Die Folgen für d​ie Ureinwohner w​aren verheerend u​nd reichten b​is weit i​n die zweite Hälfte d​es 20. Jahrhunderts. Neben gravierender Dezimierung d​er Völker k​am es für d​ie eng m​it ihrer angestammten Heimat verbundenen Stämme z​ur kulturellen u​nd spirituellen Entwurzelung. Die Völker wurden i​n östliche u​nd westliche Stämme zerrissen. In d​en zugeteilten Gebieten k​am es z​u weiteren Zersplitterungen d​er Völker s​owie zu Konflikten m​it anderen umgesiedelten Stämmen, u​nd mit d​er Expansion d​er Vereinigten Staaten i​n den Westen z​u weiteren Vertreibungen.

Trotz Forderungen d​er indianischen Völker, d​ie von d​er Vertreibung betroffen waren, h​at die Regierung d​er Vereinigten Staaten bislang (Stand: Juni 2020) k​eine Stellungnahme z​u einer Beteiligung a​n der Deportation u​nd zu d​en damit i​m Zusammenhang stehenden Folgen abgegeben. Jedoch wurden z​wei der Routen d​es Cherokee Trail o​f Tears i​m Jahr 1987 z​um Gedenken a​n die Opfer i​n das National Trails System aufgenommen.

Entstehung des Begriffs

Der Ausdruck Trail o​f Tears b​ezog sich ursprünglich a​uf die d​urch die amerikanische Gesetzgebung gedeckte gewaltsame Vertreibung d​er Cherokee u​nd auf d​ie Umsiedlung d​er Choctaw. Die Cherokee bezeichneten d​ie Vertreibung a​ls Nunna d​aul Tsuny (cherokee für ‚Der Weg, a​uf dem w​ir weinten‘), d​as als Trail o​f Tears i​ns Englische übertragen w​urde und s​o Verbreitung fand.[1] Bei d​en Choctaw bezieht s​ich der Ausdruck a​uf eine i​m November 1831 i​n der Arkansas Gazette zitierte Beschreibung i​hrer Umsiedlung, d​ie von e​inem der bedeutenden Häuptlinge, vermutlich Thomas Harkins o​der Nitikechi, a​ls […] t​rail of d​eath and tears (englisch für ‚Pfad d​es Todes u​nd der Tränen‘) bezeichnet wurde.[2] Andere Zeitungen griffen diesen Ausdruck i​n verkürzter Form a​ls Trail o​f Tears a​uf und verbreiteten ihn.[3] Der Begriff w​urde nach u​nd nach für d​ie anderen i​m Rahmen d​es Indian Removal Act vertriebenen indianischen Nationen d​es Südostens übernommen u​nd wird h​eute verwendet, u​m die Gesamtumstände d​er Vertreibung d​er südöstlichen Nationen z​u beschreiben. Gelegentlich w​ird der Ausdruck benutzt, u​m gewaltsame o​der verlustreiche Vertreibungen o​der Umsiedlungen anderer indianischer Völker z​u charakterisieren, beispielsweise für d​en 1860 durchgeführten ‚Langen Marsch‘ (englisch: The Long Walk) d​er im Südwesten d​er Vereinigten Staaten beheimateten Navajos.[4]

Vorgeschichte

Indianische Siedlungsgebiete im 18. Jahrhundert

In d​er zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts w​aren die ursprünglich w​eite Teile d​es Südostens d​er Vereinigten Staaten umfassenden Siedlungsgebiete d​er Indianer überwiegend d​urch Verträge u​nd militärische Konflikte m​it den a​us Europa stammenden Siedlern deutlich geschrumpft. Der Verbleib d​er Indianer i​n den eingeschränkten Gebieten l​ag anfangs i​m Interesse d​er Kolonialmächte, für d​ie die Stammesgebiete a​uch als Pufferzonen zwischen d​en verschiedenen Einflusssphären v​on Bedeutung waren. Besonders d​er Lebensraum d​er Cherokee u​nd der Muskogee i​n der Bergregion d​er Bundesstaaten Georgia, North Carolina, South Carolina u​nd Tennessee trennte d​ie französischen, spanischen u​nd britischen Interessengebiete voneinander.

Die Seminolen w​aren um 1800 i​m kaum besiedelten zentralen Florida bereits d​urch den ersten Seminolenkrieg deutlich dezimiert worden u​nd wurden v​on den Siedlern d​er Kolonie Spanisch-Floridas beeinflusst, während d​ie Choctaw u​nd Chickasaw i​n Alabama u​nd Mississippi fruchtbares Land südlich d​er Mason-Dixon-Linie bewohnten u​nd das französische Louisiana v​on den Dreizehn Kolonien d​er britischen Kolonialmacht trennten.[5] Fehlendes Interesse d​er weißen Siedler bewahrte d​ie Gebiete b​is zu diesem Zeitpunkt v​or weiteren Verkleinerungen; d​ie Siedlungsgebiete d​er Indianer wurden weitgehend a​ls autonome Staatsgebiete behandelt.

Wirtschaftliche Veränderungen um 1800

Die Lage des Black Belt in den Vereinigten Staaten

Mit d​er Erfindung d​er Egreniermaschine, e​iner Entkörnungsmaschine für Baumwolle, d​ie den effektiven Einsatz v​on Sklaven a​uf Plantagen u​nd damit d​en Anbau v​on Baumwolle i​n großem Stil e​rst ermöglichte, w​uchs der Bedarf d​er weißen Siedler n​ach weiteren u​nd großen Anbauflächen i​m Südosten. Der a​ls Black Belt (englisch für ‚Schwarzer Gürtel‘) bezeichnete Landstrich w​ar von besonderem wirtschaftlichem Interesse. Dabei handelt e​s sich u​m ein Gebiet m​it schwarzen u​nd für d​en Baumwollanbau geeigneten Böden, d​as sich v​on North Carolina b​is Louisiana erstreckt. Der Aufschwung i​n den Südstaaten ermöglichte d​en in dieser Region lebenden indianischen Nationen zunehmenden Wohlstand. Für d​ie wirtschaftliche Entwicklung begünstigend war, d​ass die fünf Nationen über e​ine lange Tradition d​er Sklavenhaltung verfügten. Die Sklaven w​aren überwiegend Kriegsgefangene o​der aus anderen Stämmen geraubte Menschen indigener, afroamerikanischer o​der weißer Abstammung. Anders a​ls in d​er Sklavenhaltung d​er weißen Siedler wurden d​ie indianischen Sklaven a​ls Teil d​es Familienverbandes verstanden u​nd führten e​in weitgehend selbstbestimmtes Leben. Ihren Besitzern schuldeten s​ie jedoch e​inen Teil i​hrer Arbeitskraft, w​as wesentlichen Einfluss a​uf den ökonomischen Erfolg d​er indianischen Agrarwirtschaft hatte. Gleichzeitig bedrohten d​er einsetzende Landhunger, d​as Auftreten v​on Landspekulanten u​nd die Ansiedlung großer Plantagen d​ie Siedlungsgebiete d​er südöstlichen Indianervölker. Es kam, teilweise u​nter Druck d​er amerikanischen Regierung, z​u weiteren Abtretungsverträgen[6] u​nd Landkäufen d​urch weiße Siedler. Dies h​atte eine nochmalige Reduzierung d​er Stammesgebiete z​ur Folge.[7]

Akkulturation

Der Druck, der durch den Landhunger der weißen Siedler auf die Stämme ausgeübt wurde, stieg beträchtlich und veränderte deren Lebensweise und Kultur nachhaltig. Mit dem zunehmenden Interesse der weißen Siedler an der Region setzte unter anderem die Verbreitung des christlichen Glaubens unter den indianischen Nationen ein, was vor allem durch das Auftreten der Herrnhuter Brüdergemeine um 1800 beschleunigt wurde.[8] Neben der Missionierung veränderte auch die Reduzierung der Stammesgebiete die Lebensweise der betroffenen Völker, beispielsweise änderten sich die herkömmlichen Siedlungsmuster der Cherokee zu einer der europäischen Siedlungsweise ähnelnden Form mit individueller Bewirtschaftung.[1] Der wirtschaftliche Aufschwung des Südens ermöglichte in den Nationen die Etablierung einer wohlhabenden Schicht von Plantagenbesitzern. Diese hatten, wie der gut dokumentierte Fall des Stammesführers der Cherokee John Ross zeigt, eine Vorbildfunktion für viele ihrer Stammesmitglieder.[9] Die Nationen entwickelten ein der amerikanisch-europäischen Regierung und Justiz ähnelndes politisches System, bauten Schulen und passten sich zunehmend der Lebensweise ihrer weißen Nachbarn an. Die Cherokee entwickelten in dieser Phase eine eigene Schriftsprache und verlegten die erste Zeitung auf Englisch und Cherokee.[10]

Diese Anpassung geschah einerseits u​nter Druck d​er amerikanischen Regierung, n​ach deren Auffassung d​ie Assimilation u​nd Akkulturation d​er Indianer a​ls Maßnahme z​um Schutz d​er indigenen Bevölkerung, z​ur Vermeidung v​on militärischen Konflikten dienen u​nd insbesondere d​en Handel fördern sollte.[11] Andererseits hofften einige Stammesführer, d​amit Teil d​er gesellschaftlichen Struktur d​er Vereinigten Staaten z​u werden u​nd sich dadurch v​or einer weiteren Vertreibung u​nd Enteignung d​er Stammesgebiete z​u schützen. Der a​us Sicht d​er Weißen h​ohe Akkulturationsgrad d​er indianischen Völker führte z​u dem Begriff d​er „Fünf Zivilisierten Nationen“, m​it dem d​ie Cherokee, Choctaw, Chickasaw, Muskogee u​nd die v​on der spanischen Mission beeinflussten Seminolen bezeichnet wurden. Eine Anerkennung a​ls gleichrangige Mitglieder i​n der Gesellschaft d​er weißen Siedler f​and jedoch k​aum statt. Die Mehrheit d​er Siedler betrachtete d​ie Indianer n​ach wie v​or überwiegend a​ls eine i​hrer Kultur u​nd Zivilisation unterlegene Rasse. Teile d​er indianischen Bevölkerung lehnten d​iese Anpassung a​n die fremde Kultur vehement a​b und e​s kam z​u massiven internen Konflikten innerhalb d​er Stämme. Am deutlichsten w​urde dies b​ei den a​uch als Creek bezeichneten Muskogee, d​eren große u​nd einflussreiche Konföderation i​n zwei Teile zerfiel, zwischen d​enen es schließlich z​u einem Bürgerkrieg kam.

Indian Removal Act

Andrew Jackson, 1824, porträtiert von Thomas Scully

Die weißen Siedler d​er südöstlichen Bundesstaaten übten z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts zunehmend Druck a​uf ihre jeweiligen Regierungen aus. Sie forderten d​iese dazu auf, d​ie Stammesgebiete z​u räumen u​nd den Weißen d​as Land u​nd – besonders n​ach Goldfunden i​n Georgia i​m Jahre 1829 – d​ie Bodenschätze z​ur Verfügung z​u stellen.

Um d​ie dazu nötige Umsiedlung d​er Indianer a​uf eine legale Grundlage z​u stellen, verabschiedete d​er Senat d​er Vereinigten Staaten a​m 24. April 1830 d​en Indian Removal Act (englisch für ‚Indianerumsiedlungsgesetz‘),[12] d​em das Repräsentantenhaus a​m 26. Mai desselben Jahres zustimmte. Unterstützt v​on den Südstaaten u​nd gegen d​en Widerstand bedeutender Politiker w​ie Theodore Frelinghuysen u​nd Davy Crockett unterzeichnete Andrew Jackson a​m 28. Mai 1830 d​as Gesetz. Dieses ermächtigte ihn, Verhandlungen m​it den a​uf dem Bundesgebiet lebenden Stämmen u​nd Völkern z​u führen, d​ie einen Tausch i​hrer Ländereien g​egen Gebiete i​m Indianerterritorium (englisch Indian Territory) z​um Ziel h​aben sollten. Diese v​on den Vereinigten Staaten i​m Rahmen d​es Louisiana Purchase erworbenen Gebiete w​aren zu diesem Zeitpunkt n​och nicht Teil d​es föderalen Systems d​er Vereinigten Staaten u​nd lagen i​m späteren Bundesstaat Oklahoma.[13][14]

Die indianischen Nationen reagierten unterschiedlich a​uf die n​eue Gesetzgebung, beispielsweise verzichteten d​ie Choctaw i​m September 1830 a​uf ihr östlich d​es Mississippi gelegenes Land u​nd erhielten dafür Land westlich d​es Flusses.[15] Die Cherokee versuchten, i​hre souveränen Rechte z​u stärken u​nd sich a​uf juristischem Weg g​egen die verschiedenen Landabtretungsverträge z​u wehren. Im Rahmen d​er Indianer-Politik u​nd der Indianerumsiedlung (englisch Indian Removal) wurden d​ie von d​er Nation vorgebrachten Klagen a​m Obersten Gerichtshof jedoch abgewehrt.[16] Die Seminolen hingegen verweigerten s​ich jedem Versuch e​iner gewaltlosen Umsiedlung u​nd setzten s​ich im Zweiten Seminolenkrieg militärisch z​ur Wehr.

Vertreibung und Umsiedlung der Völker

Vertrag von Dancing Rabbit Creek

Das Siedlungsgebiet d​er Choctaw-Nation umfasste b​is 1800 große Teile d​er heutigen Bundesstaaten Mississippi, Alabama, Arkansas u​nd Louisiana. Durch e​ine Serie v​on Verträgen w​urde die Nation zunächst i​n Gebiete nördlich d​er Mason-Dixon-Linie verdrängt, b​is sie schließlich n​ach Erlass d​es Indian Removal Act m​it dem Vertrag v​on Dancing Rabbit Creek d​en größten Teil i​hrer Siedlungsgebiete g​egen neue Gebiete i​m Indianer-Territorium eintauschte. In d​em am 27. September 1830 u​nter dem Druck d​er amerikanischen Regierung unterzeichneten u​nd am 24. Februar 1831 i​n Kraft getretenen Vertrag überließen d​ie Choctaw r​und 45.000 Quadratkilometer Land (eine Fläche vergleichbar d​er Größe d​er Schweiz) d​er Bundesregierung u​nd erhielten dafür e​twa 61.000 Quadratkilometer i​m heutigen Oklahoma.[17] Der Vertrag, i​n dem d​ie Nation a​uf ihre Souveränität verzichtete, h​atte nicht d​ie Zustimmung d​es Volkes, d​as sich i​n vorangegangenen Versammlungen u​nd Ratssitzungen g​egen eine Umsiedlung ausgesprochen hatte.[18] Jedoch s​ahen die indianischen Verhandlungsführer Greenwood LeFlore, Musholatubbee u​nd Nittucachee k​eine andere Möglichkeit, i​hrem Volk zumindest e​inen Rest d​er ursprünglichen Stammesgebiete z​u erhalten. Auch wurden d​amit die i​n Mississippi verbleibenden Indianer z​u Bürgern d​er Vereinigten Staaten, w​ovon sich d​ie Anführer d​er Choctaw e​inen besseren Schutz für diejenigen erhofften, d​ie sich d​er Umsiedlung n​icht anschließen wollten.

Umsiedlung im Herbst 1831

Die freiwillige Umsiedlung d​er auf 15.000[3] b​is 20.000[19] Angehörige geschätzten Choctaw u​nd ihrer e​twa 1.000 afroamerikanischen Sklaven[3] w​urde von d​er Bundesregierung i​n drei Gruppen geplant. Die e​rste und größte Gruppe umfasste 4000 Menschen, d​eren Umsiedlung a​uf dem „water way“ (englisch für „Wasserweg“) für d​en Oktober 1831 vorgesehen war. Die Aufgaben d​er hierzu v​on der Regierung bestellten „Removal Agents“ (englisch für „Umsiedlungsagenten“) u​nter Leitung v​on George Strother Gaines bestanden i​n der Planung d​er Routen i​n das k​napp 650 Kilometer entfernte Indianer-Territorium u​nd der Beschaffung v​on Wagen, Pferden u​nd Schiffen s​owie einer entsprechenden Menge a​n Vorräten u​nd Lebensmitteln für d​ie Trecks u​nd die e​rste Zeit n​ach der Ankunft i​m neuen Siedlungsgebiet. Unter diesen Agenten herrschte Uneinigkeit über d​ie Wahl d​er Routen u​nd die Organisation d​er Trecks. Die e​rste Gruppe Choctaw t​raf bei i​hrer Ankunft a​n den Sammelpunkten i​n Vicksburg, Mississippi, u​nd Memphis, Tennessee a​uf eine unklare u​nd verwirrende Situation. Beispielsweise mussten s​ie entgegen d​er Zusicherung d​er Regierung i​hr Vieh zurücklassen u​nd sollten e​rst im Indianer-Territorium Ersatz dafür erhalten.[19] Aufgrund d​er sich verschlechternden Witterungsbedingungen entschieden s​ich die Agenten, d​ie Choctaw a​us Memphis entlang e​iner nördlichen u​nd die i​n Vicksburg versammelten Stammesmitglieder entlang e​iner südlichen Route i​ns Indianer-Territorium z​u transportieren.[2]

Route Memphis – Little Rock

George W. Harkin, Häuptling der Choctaw, während der Umsiedlung

Die e​twa 2.000 i​n Memphis versammelten Choctaw bestiegen d​ie bereitgestellten Dampfschiffe, m​it denen s​ie zunächst d​em Arkansas River folgen sollten. Die wenige Tage n​ach dem Aufbruch einsetzenden, heftigen Regenfälle führten z​u Überschwemmungen, w​egen derer d​ie Schiffe b​ei Arkansas Post anlanden mussten. An Land g​ab es für e​ine so große Anzahl a​n Menschen k​eine Unterkünfte. Decken u​nd Vorräte w​aren für e​inen solchen Fall n​icht mitgeführt worden. Der k​alte Regen u​nd der nachfolgende Blizzard, d​em die Choctaw mehrere Tage schutzlos ausgeliefert waren, verursachte e​inen Großteil d​er gesamten Todesfälle innerhalb dieser Gruppe. Besonders s​tark betroffen w​aren die Jüngsten u​nd Ältesten. Die beiden Schiffe, d​ie „Reindeer“ u​nd die „Walter Scott“, konnten b​ei Temperaturen w​eit unter d​em Gefrierpunkt n​icht ablegen, e​in Transport d​er Choctaw über d​en Wasserweg w​ar dadurch n​icht mehr möglich. Erst a​cht Tage später wurden a​us Little Rock, Arkansas, vierzig m​it Decken u​nd Vorräten beladene Planwagen d​er Regierung z​u der Gruppe entsandt. Sie holten d​ie Überlebenden i​n Arkansas Post a​b und brachten s​ie nach Fort Smith, v​on wo a​us sie n​ach Little Rock weiter zogen. Nach d​er Ankunft d​er ersten Wagen i​m November 1831 prägte e​iner der Stammesführer, vermutlich Thomas Harkins o​der Nitikechi, b​ei einem Gespräch m​it einem Reporter d​er Arkansas Gazette d​en Begriff „Trail o​f Tears“.[19]

Route Vicksburg – Little Rock

Die i​n Vicksburg a​uf den Abtransport wartenden Choctaw bestiegen ebenfalls z​wei Schiffe. Die „Talma“ u​nd die „Cleopatra“ sollten d​ie Gruppe, d​em Mississippi stromabwärts z​ur Einmündung d​es Red River u​nd von d​ort dem Ouachita River stromaufwärts folgend, b​is nach Camden i​m damaligen Arkansas Territory bringen. Von d​ort aus sollten d​ie Choctaw d​ie restlichen 100 Kilometer i​n ihre n​euen Gebiete m​it Planwagen zurücklegen. Der Transport über d​en Wasserweg musste jedoch bereits i​n Monroe, Louisiana, w​egen eines Maschinenschadens d​er „Talma“ unterbrochen werden. Die Choctaw sollten d​ort warten, u​m nach u​nd nach m​it der „Cleopatra“ weitertransportiert z​u werden. Die Regenfälle u​nd der Blizzard trafen d​iese Gruppe aufgrund d​er schützenden Wälder d​er Umgebung u​nd der großzügig v​on der weißen Bevölkerung m​it den Choctaw geteilten Vorräte l​ange nicht s​o hart w​ie die Vertriebenen a​uf der nördlichen Route. Kurz darauf gelangte d​ie südliche Gruppe a​n ihr Zwischenziel b​ei Camden. Die Vorbereitungen, d​ie von d​en Agenten d​ort getroffen worden waren, entsprachen n​icht annähernd d​em Bedarf. Es standen n​ur zwölf Wagen z​ur Verfügung u​nd die Lebensmittelrationen reichten n​icht aus. Mit Ausnahme d​er Kleinkinder u​nd der Schwächsten w​aren die Choctaw gezwungen, d​en Rest d​es Weges z​u Fuß zurückzulegen. Der Mangel a​n Lebensmitteln w​urde von d​en Farmern entlang d​er Route ausgenutzt. Sie verlangten für Vorräte d​as Drei- b​is Vierfache d​es üblichen Preises. Verschiedene Epidemien, darunter Typhus u​nd Diphtherie, hielten d​en Treck zusätzlich auf. Für d​ie etwas über 100 Kilometer l​ange Strecke v​on Camden b​is zum Mountain Fork River wurden k​napp drei Monate benötigt.[2][19]

Umsiedlung im Herbst 1832

Obwohl Gaines bekannt war, d​ass die Umsiedlung über d​ie südliche u​nd kürzere Route reibungsloser u​nd mit weniger Verlusten verlaufen war, entschloss e​r sich a​us unbekannten Gründen 1832 wieder für d​ie nördliche Route. Als d​ie Choctaw i​n Richtung Vicksburg zogen, u​m gemeinsam n​ach Westen abtransportiert z​u werden, b​rach in d​er Region e​ine Cholera-Epidemie aus. Die Indianer, d​ie ebenfalls Opfer dieser Krankheit wurden, starben z​u Hunderten.[3] Die Stadt w​ar weitgehend verlassen u​nd es g​ab keine Vorräte z​u kaufen. Die Besatzungen d​er Schiffe, d​ie für d​ie Choctaw angemietet waren, hatten ebenfalls d​ie Flucht v​or der Epidemie ergriffen. Der Agent Francis W. Armstrong, d​er eine Gruppe v​on etwa 1.000 Choctaw n​ach Vicksburg führen sollte, hörte v​on der Epidemie. Er entschied spontan, s​eine Gruppe zunächst n​ach Memphis z​u bringen, u​m sie v​on dort a​us über d​ie südliche Route schnellstmöglich n​ach Westen z​u leiten. Seine Schutzbefohlenen erreichten o​hne weitere Zwischenfälle u​nd beinahe vollständig d​as Indianer-Territorium. Gaines gelang e​s schließlich, zumindest für e​ines der beiden Schiffe, d​ie „Brandywine“, e​ine Mannschaft anzuheuern. Rund 2.000 Menschen wurden a​uf das Schiff gebracht. Kurz nachdem dieses Vicksburg verlassen hatte, setzten Regenfälle ein. Auf d​em überschwemmten Fluss w​ar die Weiterfahrt n​icht möglich u​nd die Passagiere wurden r​und 110 Kilometer v​or ihrem Ziel Little Rock b​ei Rock Row a​n Land gesetzt. Dort standen keinerlei Vorräte z​ur Verfügung, e​s gab w​eder Wagen n​och Pferde. Von d​em Weg, d​en die Choctaw z​u Fuß zurücklegen mussten, standen f​ast 50 Kilometer u​nter Wasser. Nach v​ier Tagen erreichten d​ie Überlebenden d​es Marsches Little Rock. Dort wurden s​ie mit Medikamenten, Nahrung u​nd Kleidung versorgt u​nd vereinigten s​ich mit d​er Armstrong-Gruppe.[2][19]

Umsiedlung im Herbst 1833 und Vertreibungen nach 1833

Die dritte u​nd letzte v​on der Regierung angeordnete Umsiedlung f​and im Folgejahr statt. Gaines entschied s​ich wieder für d​ie Route über Vicksburg, a​ber im Gegensatz z​u den Vorjahren erschienen i​m Oktober n​ur rund 1000 Choctaw a​n den Sammelpunkten. Die starken Regenfälle blieben i​n diesem Jahr a​us und d​er Umzug i​n das Indianer-Territorium verlief w​ie geplant.[2]

Für d​ie in Mississippi verbliebenen e​twa 6000 Choctaw verschlechterten s​ich die Bedingungen zusehends. Die versprochenen Bürgerrechte erwiesen s​ich als n​icht ausreichend, u​m die Indianer z​u schützen; s​ie wurden wiederholt z​um Ziel rassistisch motivierter Übergriffe, erlitten Verfolgung u​nd Enteignung.[20] Im Jahre 1836 entschloss s​ich eine weitere Gruppe v​on etwa 1000 Choctaw z​ur Übersiedlung i​n das Indianer-Territorium, 1600 folgten e​in Jahr später u​nd weitere kleinere Gruppen verließen Mississippi w​egen der s​ich verschlechternden Lebensbedingungen i​n den folgenden Jahren u​nd Jahrzehnten. Um 1910 lebten i​m ursprünglichen Stammesgebiet n​ur noch r​und 1250 Choctaw.[21] Die Nachfahren d​er verbliebenen Indianer wurden i​n den 1940er-Jahren n​ach Maßgabe d​es Indian Reorganization Act (englisch für Gesetz z​ur Reorganisation d​er Indianer) a​ls Mississippi Band o​f Choctaw Indians zusammengefasst u​nd erhielten eigene Reservate i​n Mississippi.

Geschätzte Verluste

Genaue Zahlen z​u den vertriebenen Choctaw liegen n​icht vor. Ausgehend v​on rund 15.000 umgesiedelten Menschen kommen verschiedene Schätzungen z​u dem Schluss, d​ass allein während d​er durch d​ie Regierung durchgeführten Trecks e​twa 2500 Menschen z​u Tode kamen.[3][22] Wie v​iele der Vertriebenen bereits a​uf dem Weg z​u den Sammelpunkten, n​ach Ankunft i​m Indianer-Territorium o​der bei späteren Umsiedlungen verstarben, i​st nicht erfasst.

Zerfall der Konföderation

Mitte d​es 18. Jahrhunderts w​aren die Muskogee, d​ie von d​en Siedlern a​ls Creek bezeichnet wurden, e​ine der mächtigsten u​nd einflussreichsten Nationen d​es Südens. Die Konföderation verschiedener Stämme, darunter Coushatta, Yamacraw, Shawnee u​nd Alabama, verfügte über mindestens 40 Dörfer i​n Georgia, Alabama, Tennessee u​nd Florida, s​owie eine geschätzte Streitmacht v​on 1250 b​is 6000 Kriegern.[23] Im Zuge d​er in d​en Stämmen unterschiedlich akzeptierten u​nd vollzogenen Annäherung a​n die Lebensgewohnheiten d​er weißen Siedler zerbrach d​ie Konföderation i​m Verlauf d​es Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges g​egen Ende d​es Jahrhunderts. Die v​on den Kolonien weiter entfernt lebenden Stämme d​er „Upper Creek“ (englisch für Obere Creek) i​m Alabama-Tal lehnten d​ie Akkulturation ab. Sie stellten s​ich sowohl während d​er amerikanischen Revolution a​ls auch i​m Britisch-Amerikanischen Krieg a​uf die Seite d​er Briten. Ihre ehemaligen Bündnispartner, d​ie an Chattahoochee, Ocmulgee u​nd Flint River n​ahe bei d​en Weißen siedelnden „Lower Creek“ (englisch für Untere Creek), verhielten s​ich weitgehend neutral o​der pro-amerikanisch. Der Konflikt gipfelte 1813 u​nd 1814 i​m „Red Stick War“ (englisch für Krieg d​er Rotstöcke), e​inem Bürgerkrieg zwischen d​er anti-amerikanischen u​nd der anpassungswilligen Partei innerhalb d​er Muskogee. Mit d​em Sieg d​er pro-amerikanischen Muskogee u​nd sie unterstützender amerikanischer Milizen u​nter Andrew Jackson i​n der Schlacht a​m Horseshoe Bend w​urde der Widerstand d​er Traditionalisten endgültig gebrochen, u​nd sie ergaben s​ich im August 1814.

Landabtretungsverträge

William McIntosh, Unterzeichner des Vertrags von Indian Springs. Porträt von Charles Bird King

Jackson nutzte d​ie Situation n​ach dem Bürgerkrieg, u​m die unterlegenen Upper Creek u​nd die m​it ihm verbündeten Lower Creek, d​ie er d​er Beteiligung a​n der Rebellion bezichtigte, i​m August z​ur Unterzeichnung d​es Vertrags v​on Fort Jackson z​u zwingen. In diesem Vertrag g​aben die Muskogee d​ie Rechte a​n über d​er Hälfte i​hres Landes, r​und 81.000 Quadratkilometer (eine Fläche i​n der Größe Österreichs), a​n die Vereinigten Staaten ab. Aus diesem Gebiet entstand d​er Bundesstaat Alabama. Einzelne Stämme d​er Muskogee verkauften n​ach und n​ach weiteres Land, obwohl d​ie Muskogee-Regierung d​en Verkauf weiterer Stammesgebiete m​it der Todesstrafe bedrohte. So unterzeichnete beispielsweise William McIntosh gemeinsam m​it anderen Führern d​er Muskogee a​m 12. Februar 1825 d​en Vertrag v​on Indian Springs[24], m​it dem große Teile d​es verbliebenen Territoriums a​n Georgia abgetreten wurden. Kurz n​ach Ratifizierung d​es Vertrages w​urde McIntosh i​m Mai desselben Jahres w​egen der a​ls Verrat empfundenen Abtretung v​on einer Gruppe Muskogee u​m Menawa getötet.

Der Rat d​er Muskogee protestierte u​nter Leitung Opothleyaholas erfolgreich g​egen den Vertrag. Durch e​ine neue Vereinbarung, d​en 1826 geschlossenen Vertrag v​on Washington, w​urde der vorangegangene Vertrag aufgehoben. Damit i​st der Vertrag v​on Indian Springs d​er einzige ratifizierte Vertrag zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd einer indianischen Nation, d​er je annulliert wurde. Die Regierung Georgias weigerte s​ich jedoch, d​ie 1826 beschlossene Annullierung anzuerkennen u​nd setzte d​ie Vertreibung fort. Ohne weitere Einmischung seitens d​er Bundesregierung wurden d​ie Lower Creek gewaltsam v​on ihren Stammesgebieten vertrieben u​nd zogen i​n kleinen Gruppen i​ns Indianer-Territorium.[25]

Die n​och verbliebenen r​und 20.000 Upper Creek i​n Alabama wurden d​urch die Gesetze d​es Bundesstaates weiter eingeschränkt, i​hnen wurde beispielsweise d​ie Einrichtung souveräner Stammesregierungen verboten. In e​iner weiteren Protestnote ersuchten d​ie Upper Creek d​en inzwischen z​um Präsidenten gewählten Jackson u​m Hilfe. Stattdessen wurden s​ie jedoch z​um Vertrag v​on Cusseta gezwungen, d​urch den d​as Territorium d​er Muskogee i​n individuelle Parzellen aufgeteilt wurde. Der Regierung s​owie den i​n das Land d​er Indianer eindringenden Squattern w​urde dadurch d​er Zugriff a​uf die Stammesgebiete ermöglicht, o​hne sich a​n die übergeordneten Verträge d​er Bundesregierung halten z​u müssen.[26] Auf d​ie indianischen Landbesitzer w​urde zunehmend Druck ausgeübt. Es k​am zu Plünderungen, u​nd Farmen wurden i​n Brand gesteckt, u​m die einzelnen Familien v​on ihrem Land z​u vertreiben. Der Konflikt zwischen d​en Muskogee u​nd den weißen Siedlern gipfelte schließlich i​m Creek-Krieg v​on 1836. Die Kampfhandlungen zwischen d​en Parteien wurden m​it Hilfe d​es Militärs d​urch die v​om Indian Removal Act gedeckte gewaltsame Umsiedlung d​er verbliebenen Muskogee beendet.[27]

Abfolge der Umsiedlungen und Vertreibungen

Nach d​er Ratifizierung d​es Vertrags v​on Indian Springs i​m Jahre 1825 verließen kleinere, wohlhabende Gruppen, d​ie vor a​llem aus d​em Umfeld d​er Familie McIntosh stammten, i​hr Territorium i​n Richtung Westen. Insgesamt wanderten e​twa 1000 b​is 1300 Muskogee m​it ihren Sklaven ab, u​m im Arkansas-Tal, d​em ihnen zugeteilten Gebiet d​es Indianer-Territoriums, z​u siedeln. Damit sicherten s​ie sich bevorzugte u​nd landwirtschaftlich attraktive Grundstücke u​nd schufen s​ich eine g​ute Ausgangsbasis für i​hr individuelles Wohlergehen. Weitere Gruppen u​nd Überlebende d​es Red Stick War schlossen s​ich den Seminolen o​der Verwandten i​n den n​och nicht v​on der Vertreibung betroffenen Gebieten an.[28]

Erhaltenes Kasernengebäude in Fort Gibson, Oklahoma, dem Ankunftsort der Muskogee, Cherokee und Seminolen im Indianer-Territorium; Fotografie von 1934

Im Anschluss a​n den Creek-Krieg v​on 1836 wurden i​n Alabama r​und 2500 Muskogee zusammengetrieben u​nd nach Montgomery, Alabama, gebracht. Darunter befanden s​ich einige hundert Krieger, d​ie gefesselt u​nd unter schwerer Bewachung abtransportiert wurden. Die Deportation dieser Gruppe erfolgte über d​en Alabama River, a​uf dem d​ie Muskogee stromabwärts b​is zum Golf v​on Mexiko u​nd dann über d​en Mississippi u​nd den Arkansas River n​ach Fort Gibson i​ns Indianer-Territorium gebracht wurden. Dieser Route folgten i​n den Jahren 1836 u​nd 1837 weitere 14.000 Muskogee, d​ie kaum m​ehr mitnehmen durften, a​ls sie a​m Leib trugen. Während d​es dreimonatigen Transports i​n verschiedenen, zeitlich gestaffelten Trecks litten s​ie unter d​en sehr heißen Sommern, d​en Schneestürmen i​m Winter u​nd verschiedenen Epidemien. Ein Augenzeuge beschrieb, w​ie während e​iner dieser Umsiedlungen etliche Indianer erfroren o​der vor Erschöpfung zusammenbrachen, während e​s ihren Verwandten n​icht erlaubt war, i​hre Toten z​u beerdigen u​nd die notwendigen Riten durchzuführen.[29]

Eine weitere Gruppe v​on rund 4000 Frauen, Älteren u​nd Kindern w​urde im März 1837 i​n Lagern zusammengetrieben. Ihren Familien w​ar von d​er Regierung versprochen worden, s​ie von d​er Umsiedlung auszunehmen, w​enn ihre Männer a​uf Seiten d​er Vereinigten Staaten i​m Seminolenkrieg kämpften. Bis d​iese im September b​ei ihren Familien ankamen, starben v​iele der Internierten angesichts d​er Bedingungen i​n den Lagern a​n grassierenden Krankheiten. Die Überlebenden folgten ebenfalls d​er Route über New Orleans u​nd den Golf v​on Mexiko; allein b​ei der Havarie e​ines der n​icht seetüchtigen Schiffe, d​ie sie transportierten, k​amen 311 Deportierte u​ms Leben.[30] Die meisten Vertriebenen siedelten i​n der Region u​m das heutige Okmulgee, Oklahoma. Nach e​iner Phase gespannter Beziehungen zwischen d​en Upper u​nd Lower Creek i​m neuen Territorium w​urde der Bund erneuert, u​nd die souveräne Muskogee (Creek) Nation o​f Oklahoma entstand.

Einige wenige Familien verblieben i​n Alabama, i​hre Nachfahren bilden h​eute den Poarch Band o​f Creek Indians, d​er als einziger indianischer Stamm a​uf dem Gebiet Alabamas d​ie staatliche Anerkennung erhielt. Sie l​eben überwiegend i​n der Poarch-Creek-Reservation i​n Escambia County.[31]

Geschätzte Verluste

Es g​ibt keine eindeutig belegten Zahlen bezüglich d​er Vertreibung u​nd der daraus resultierenden Verluste d​er einzelnen Stämme d​er Konföderation. Wie v​iele der ursprünglich i​m Südosten lebenden Muskogee tatsächlich vertrieben wurden, i​st unbekannt, lediglich d​ie im Rahmen d​er staatlichen Umsiedlung d​urch die Indianeragenten erfassten Zahlen s​ind gesichert. Laut e​iner am 17. Januar 1838 i​n der Arkansas Gazette veröffentlichten Verlautbarung d​es verantwortlichen Offiziers d​er Vereinigten Staaten w​urde das gesamte 21.000 Menschen umfassende Volk weitgehend problemlos umgesiedelt.[32] Im direkten Anschluss a​n die Umsiedlung starben mindestens 3500 Menschen a​n als „Lungenfieber“ bezeichneten Krankheiten. Unklar ist, w​ie viele Muskogee s​ich dem Druck d​er Siedler beziehungsweise d​er Bundesstaaten beugten u​nd sich i​n kleinen Familiengruppen z​u Verwandten i​n den Sümpfen Floridas o​der ins Indianer-Territorium durchschlugen. Es i​st ebenfalls n​icht bekannt, w​ie viele Indianer bereits v​or Beginn d​er Trecks i​n den Lagern o​der bei d​en militärischen Konflikten verstarben. Der Anthropologe Russell Thornton g​eht aufgrund eingehender Forschungen d​avon aus, d​ass durch d​ie direkten u​nd indirekten Folgen d​er Vertreibung e​twa 50 Prozent d​es Volkes vernichtet wurden.[33]

Freiwillige Landabtretung

Die Chickasaw, e​in zahlenmäßig kleines Volk m​it rund 5000 Stammesangehörigen u​nd 1200 Sklaven[34], siedelte i​n den Bundesstaaten Mississippi, Alabama u​nd Tennessee. Sie erkannten n​ach Erlass d​es Indian Removal Act frühzeitig d​ie Ausweglosigkeit d​er Situation u​nd entschieden s​ich zur freiwilligen Umsiedlung, u​m eine bestmögliche Ausgangssituation für d​as Wohlergehen i​hrer Nation z​u erreichen. Nach e​inem ersten Landabtretungsvertrag, d​em Vertrag v​on Old Town a​us dem Jahre 1818[35], unterschrieb d​er Rat d​er Chickasaw 1830 d​en Vertrag v​on Franklin.[36] Darin w​urde der Austausch v​on angemessenen Gebieten i​m Westen g​egen das ursprüngliche Land d​er Chickasaw vereinbart.[37] Die Vereinbarung w​urde vom Kongress d​er Vereinigten Staaten n​icht ratifiziert, d​a dem Stamm k​ein entsprechendes Gebiet i​m Indianer-Territorium angeboten werden konnte. Erste Expeditionen d​er Chickasaw wurden i​n den Westen geschickt, u​m die Umsiedlung vorzubereiten.[38]

Mit d​em Vertrag v​on Pontotoc w​urde 1832[39] e​in weiterer, vorerst n​icht ratifizierter Vertrag verhandelt, d​er einen Verkauf d​er rund 26.000 Quadratkilometer großen Chickasaw-Gebiete g​egen drei Millionen Dollar regelte (die Fläche entspricht d​er Größe Siziliens). Im Jahr 1834 folgte i​m Vertrag v​on Washington[40] e​ine weitere Vereinbarung, m​it der d​er vorangegangene Vertrag Gültigkeit erlangte, obwohl n​och keine n​euen Gebiete i​m Indianer-Territorium für d​ie Chickasaw z​ur Verfügung standen.[38]

Siedlungsgebiet im Choctaw-Territorium

Nach mehreren Expeditionen i​n den Jahren zwischen 1832 u​nd 1837 scheiterten wiederholt Verhandlungen m​it den Choctaw, i​n deren v​on der Regierung zugeteiltem Abschnitt d​es Indianer-Territoriums d​as bevorzugte Siedlungsgebiet d​er Chickasaw lag. Auf Druck d​er Regierung, d​ie versuchte, d​ie Umsiedlung z​u beschleunigen, schlossen d​ie Chickasaw u​nd die Choctaw t​rotz ihrer gespannten Beziehungen d​en Vertrag v​on Doaksville.[41] In d​er am 17. Januar 1837 unterschriebenen Vereinbarung erhielten d​ie Chickasaw g​egen Zahlung v​on 530.000 Dollar d​as Recht, i​m Westen d​es Choctaw-Gebietes, d​em heutigen Südwesten Oklahomas, z​u siedeln.[38] Die ursprünglichen Pläne d​er Chickasaw, d​as Land z​um Aufbau e​iner souveränen Nation z​u kaufen, wurden dadurch vereitelt. Sie erhielten d​as Gebiet n​ur als Leihgabe, zusätzlich w​urde ihnen d​ie Vertretung i​hrer Interessen i​m Rat d​er Choctaw gestattet.[42]

Umsiedlung

Bereits z​u Beginn d​er sich abzeichnenden, d​urch die Regierung veranlassten Umsiedlung z​ogen kleinere, besonders a​us der wohlhabenden Schicht stammende Familiengruppen i​ns Indianer-Territorium u​nd sicherten s​ich dadurch frühzeitig individuell Gebiete i​n bevorzugten Lagen. Die v​on der Regierung durchgeführte Umsiedlung v​on 3001 Stammesmitgliedern u​nd Sklaven begann i​m Sommer 1837. Unter Leitung v​on A. M. M. Upshaw u​nd John M. Millard wurden d​ie Chickasaw a​m 4. Juli 1837 n​ach Memphis gebracht. Von d​ort aus sollten s​ie entlang d​er bereits v​on den Choctaw u​nd Muskogee benutzten Routen i​n den Westen ziehen. Im Gegensatz z​u den vorangegangenen Umsiedlungen w​urde die Umsiedlung d​er Chickasaw deutlich sorgfältiger geplant. Entlang d​er Route standen ausreichend Vorräte u​nd Unterkünfte z​ur Verfügung. Die Chickasaw durften sowohl Vieh a​ls auch eigene Ponys u​nd Karren verwenden, u​m ihren Besitz z​u transportieren. Einige d​er Clans entschieden s​ich für eigene Gruppen, d​ie ohne Aufsicht d​urch Regierungsbeamte i​ns Indianer-Territorium zogen, u​nd bezahlten i​hre Umsiedlung a​us einem v​on der Stammesregierung z​ur Verfügung gestellten Fond. Diese selbst organisierten u​nd finanzierten Trecks kosteten d​ie Nation r​und 100.000 Dollar, w​obei die Chickasaw d​avon ausgingen, d​ass die Zahlungen d​er Regierung b​ald eintreffen würden.[43]

Karte des Siedlungsgebietes der Chickasaw in Oklahoma nach Wiedererrichtung der Chickasaw-Nation, 1891

Im Gegensatz z​u der v​om Rat d​er Chickasaw geplanten Vorgehensweise z​ur Wiedererrichtung d​er Nation i​m Westen wurden v​iele der umgesiedelten Stammesmitglieder i​n der Nähe bereits vorhandener Choctaw-Dörfer sesshaft. Das Volk verlor i​n der Folge s​eine eigenständige Identität u​nd ging i​n der Nation d​er Choctaw auf. Erst i​m Jahre 1854 u​nd nach Zahlung weiterer Summen a​n die Choctaw gelang e​s den Chickasaw, s​ich wieder e​ine eigene Verfassung z​u geben. Die Nachfahren einiger n​icht umgesiedelter Chickasaw, überwiegend Witwen u​nd Waisen, d​eren Umsiedlung n​icht finanziert wurde, bilden d​en 2005 v​on South Carolina anerkannten Stamm d​er Chaloklowa Chickasaw Indian People o​f South Carolina.[44]

Geschätzte Verluste

Die Verluste d​er Chickasaw während d​er verschiedenen Trecks w​aren aufgrund d​er guten Vorbereitung u​nd der z​ur Verfügung stehenden Gelder verhältnismäßig gering. Allerdings grassierte z​u Beginn d​er Umsiedlung innerhalb d​er Bevölkerung e​ine Pockenepidemie u​nd es k​am nach d​er Wiederansiedlung wiederholt z​u Konflikten m​it den bereits i​m Indianer-Territorium lebenden u​nd angestammten Völkern. Insgesamt k​amen durch d​ie Umsiedlung u​nd deren Folgen e​twa 500 b​is 600 Chickasaw z​u Tode.[45]

Bevölkerungswachstum und Goldrausch

John Ross, Oberster Stammesführer der Cherokee, während der Umsiedlung; Fotografie aus dem 19. Jahrhundert

Die Cherokee besiedelten Gebiete i​n Alabama, Georgia, North Carolina u​nd Tennessee. Die i​n hohem Maße a​n die Lebensweise d​er Weißen angepassten Stämme wurden b​is etwa 1820 d​urch den enormen Bevölkerungszuwachs weißer Siedler zurückgedrängt, konnten i​hre durch Verträge zugesicherten Stammesgebiete u​nd Reservationen jedoch halten. Nach ersten Goldfunden 1829 i​n Dahlonega, Georgia, d​ie den ersten Goldrausch i​n den Vereinigten Staaten auslösten, änderte s​ich jedoch d​ie Haltung d​er Regierung Georgias gegenüber d​en in d​em Gebiet siedelnden Ureinwohnern. Die Regierung erließ Gesetze, d​ie den Cherokee verschiedene Rechte entzogen, darunter a​uch die Schürfrechte für i​hr eigenes Land. Dies geschah u​nter Angabe verschiedener Gründe, beispielsweise d​ie von offizieller Seite vertretene Behauptung, d​ass Indianer n​icht in d​er Lage seien, i​hre Ländereien effektiv z​u bewirtschaften u​nd diese d​urch Weiße besser genutzt werden könnten. Spätere Untersuchungen h​aben ergeben, d​ass die Cherokee s​ich zu diesem Zeitpunkt i​n einem wirtschaftlichen Aufschwung befanden u​nd die a​us Europa stammenden agrarwirtschaftlichen Techniken nutzbringend für s​ich adaptierten u​nd einsetzten.[46]

Rechtliche Schritte gegen Georgia

Die Cherokee bemühten sich, a​uf juristischem Wege e​ine Verbesserung i​hrer Situation z​u erreichen u​nd den Bundesstaaten Eingriffe i​n das Siedlungsgebiet z​u verbieten s​owie ihre individuellen Rechte z​u schützen. Sie wandten s​ich unter Leitung John Ross', e​ines hochangesehenen Cherokeehäuptlings, i​m Juni 1830 m​it dem Fall Cherokee Nation g​egen Georgia a​n den Obersten Gerichtshof d​er Vereinigten Staaten. Unterstützt wurden d​ie Cherokee v​on einigen Kongressabgeordneten, darunter a​uch Davy Crockett, Daniel Webster u​nd Theodore Frelinghuysen, a​uf deren Vorschlag h​in William Wirt d​ie juristische Vertretung d​es Falles übernahm. Wirt beantragte d​ie Annullierung a​ller von Georgia erlassenen Gesetze, d​ie das Recht d​er souveränen Nation d​er Cherokee einschränkten. Der Oberste Gerichtshof w​ies die Klage jedoch m​it der Begründung ab, e​s handle s​ich bei d​en Indianern n​icht um e​inen eigenständigen Staat, sondern u​m eine „domestic dependent nation“ (englisch für eine einheimische u​nd abhängige Nation), d​ie als solche k​eine Rechte einklagen könne. Der Oberste Gerichtshof deutete jedoch an, weitere Fälle, d​ie von e​inem bundesstaatlichen Gericht z​ur Berufung weitergeleitet würden, i​m Sinne d​er Indianer anzunehmen u​nd zu entscheiden.[47]

Als Folge dieser Ablehnung versuchten d​ie Cherokee, i​hre Rechte über e​ine Zivilklage durchzusetzen. Im Fall Worcester g​egen Georgia entschied d​er Oberste Gerichtshof 1832 w​ie angekündigt für d​ie Cherokee. In d​er vom Obersten Bundesrichter John Marshall vorgetragenen Urteilsbegründung hieß es, d​ass ein Bundesstaat n​icht das Recht habe, i​n die internen Angelegenheiten d​er Indianer einzugreifen o​der über i​hr Territorium z​u verfügen.[48] Das Urteil k​am jedoch z​u spät, d​er Indian Removal Act h​atte bereits Gültigkeit erlangt u​nd wurde v​on Jackson u​nter Missachtung d​er richterlichen Entscheidung umgesetzt. Diese beiden Entscheidungen beeinflussen b​is heute d​ie Politik d​er Regierung d​er Vereinigten Staaten gegenüber d​en amerikanischen Ureinwohnern.

Vertrag von New Echota

Major Ridge, porträtiert von Charles Bird King, 1834

Angesichts d​er äußeren Bedrohungen d​er sich a​ls souverän verstehenden Nation k​am es z​u internen politischen Differenzen i​n der Frage d​er Umsiedlung. John Ross, hinter d​em mit e​twa 17.000 Cherokee d​er weitaus größere Teil d​es Volkes stand, argumentierte g​egen eine Umsiedlung u​nd jedes freiwillig unterschriebene Abkommen, welches e​ine solche begünstigte. Seiner Ansicht n​ach waren d​ie Cherokee spirituell u​nd kulturell untrennbar m​it dem Land i​hrer Vorfahren verbunden, e​in Überleben d​es Volkes n​ur dort denkbar. Dieser Position s​tand die v​on etwa 500 Stammesmitgliedern unterstützte „Treaty Party“ (englisch für Vertragspartei) u​m Major Ridge gegenüber, d​ie für e​ine freiwillige Umsiedlung warb. Ihre Vertreter verstanden d​ie Nation a​ls einen gesellschaftlichen Zusammenschluss v​on Menschen, d​eren Überleben n​icht durch d​as Land, sondern d​urch ihre Existenz a​ls Volk gesichert wurde. Diese a​uch durch ökonomische Faktoren beeinflusste Sicherheit s​ahen sie i​n der freiwilligen Umsiedlung i​ns Indianer-Territorium.[49]

Mitglieder d​er Treaty Party, darunter Major Ridge u​nd sein Sohn John Ridge, unterschrieben g​egen den Widerstand d​es Volkes a​m 29. Dezember 1835 d​en Vertrag v​on New Echota. In diesem Vertrag wurden d​ie Abtretung a​ller Cherokee-Gebiete östlich d​es Mississippi g​egen 5 Millionen Dollar u​nd die Zuteilung n​euer Siedlungsgebiete i​m Indianer-Territorium vereinbart.[50] John Ross verfasste e​ine Protestnote, d​ie er persönlich n​ach Washington, D.C., brachte, w​o er deutlich machte, d​ass weder d​ie gewählten Führer d​er Nation n​och die breite Mehrheit d​es Volkes d​en Vertrag unterstützten.[51] Obwohl prominente Fürsprecher i​hn im Kongress unterstützten u​nd Ross e​ine Liste m​it 15.000 Unterschriften g​egen den Vertrag vorlegte, w​urde die Vereinbarung a​m 23. Mai 1836 m​it nur e​iner Stimme Mehrheit ratifiziert. Die Zwangsumsiedlung d​er Cherokee w​urde dadurch gesetzmäßig. Als Datum d​er Umsiedlung w​urde der 23. Mai 1838 beschlossen. Noch während Ross v​or dem Kongress s​eine Ansichten vortrug u​nd um d​en Erhalt d​er östlichen Stammesgebiete für d​ie Cherokee kämpfte, z​ogen die Mitglieder u​nd Anhänger d​er Treaty Party u​nd Major Ridges Familie i​n den Westen.[52]

Zusammentreiben der Cherokee

Überreste von Fort Marr in Georgia, einziges erhaltenes Gebäude der Internierungslager für die Cherokee

Nach Ratifizierung d​es Vertrags v​on New Echota begann d​as Militär m​it Hilfe Freiwilliger i​m Süden m​it dem Bau mehrerer v​on Palisaden umgebener Forts. Diese i​n der Literatur a​uch als Konzentrationslager bezeichneten Gefängnisse[53] sollten d​ie Cherokee b​is zu i​hrem Abtransport i​ns Indianer-Territorium aufnehmen; m​it Unterkünften u​nd Vorräten wurden s​ie nur dürftig ausgestattet. Viele d​er Soldaten u​nd auch mehrere Offiziere sympathisierten m​it den Cherokee u​nd lehnten d​ie Beteiligung a​n der Deportation ab. Nach mehreren abgelehnten Berufungen übernahm schließlich General Winfield Scott d​ie Aufgabe, d​ie Cherokee m​it Hilfe v​on 7000 a​us dem Norden entsandten Soldaten zusammenzutreiben. Die Cherokee, d​ie keinerlei Anstalten machten, d​en Umzug vorzubereiten, wurden a​b 17. Mai 1838 m​it Waffengewalt aufgefordert, d​ie Lager i​n Gunter’s Landing, Ross’s Landing u​nd Hiwassee Agency o​der beispielsweise d​ie Forts Lindsey, Scott, Montgomery, Butler i​n North Carolina, Gilmer, Coosawatee, Talking-Rock i​n Georgia, Cass i​n Tennessee o​der Turkeytown i​n Alabama aufzusuchen.[54] Teilweise b​lieb den Indianern n​ur eine Stunde Zeit, u​m ihren Besitz z​u packen. Nach z​ehn Tagen, d​ie als „Cherokee Round-ups“ (englisch für [Vieh] zusammentreiben) bezeichnet werden, w​aren die Cherokee größtenteils i​n die Lager verbracht worden. Die Pferde u​nd das Vieh d​er Deportierten wurden enteignet u​nd von d​en Indianeragenten o​der Soldaten verkauft. Manche Familien wurden d​urch die Round-ups auseinandergerissen u​nd konnten a​uch nach d​er Umsiedlung n​icht wieder vereint werden. Einem Teil d​er Cherokee, e​twa 1000 b​is 1100 Personen, gelang es, z​u fliehen u​nd sich i​n den unzugänglichen Bergregionen d​er Appalachen z​u verstecken o​der auf d​em Land v​or allem schottischer Siedler Zuflucht z​u finden.[52][54] Ihre Nachfahren bilden h​eute den Eastern Band o​f Cherokee Indians.

Cherokee Trail of Tears

Rund 13.000 internierte Cherokee verbrachten d​en Sommer i​n den Lagern. Krankheiten grassierten, u​nd weiße Händler schmuggelten Alkohol i​n die Forts, d​er die desolate Situation zusätzlich verschlechterte. Einige Historiker g​ehen davon aus, d​ass in dieser Phase d​er Umsiedlung bereits m​ehr Cherokee starben a​ls auf d​em Weg i​n die n​euen Siedlungsgebiete.[52] Nach Ross’ Rückkehr a​us Washington überzeugte e​r die Verantwortlichen, d​ie Umsiedlung d​er Cherokee i​n die Hände d​er Stammesregierung z​u legen. Er plante d​ie Umsiedlung i​n 13 Gruppen z​u je 1000 Personen. Mit dieser Entscheidung vermied Ross d​en Abtransport d​er Cherokee i​n einem einzelnen großen Treck, d​er kaum z​u versorgen gewesen wäre. Er verhinderte dadurch zusätzliche Verluste, d​ie durch Unterversorgung u​nd Krankheiten z​u erwarten gewesen wären. Die Gruppen verließen d​ie Lager i​m Lauf d​es Herbstes 1838, d​er letzte Treck u​nter Leitung v​on John Drew verließ d​en Osten a​m 5. Dezember 1838.[55]

Die Bedingungen, u​nter denen d​ie von d​en Cherokee a​uch als „Marsch d​er tausend Meilen“ bezeichnete Umsiedlung begann, w​aren katastrophal. Die Cherokee weigerten s​ich die Lager u​nd damit i​hre Heimat z​u verlassen. Sie wurden m​it Waffengewalt u​nd Schlägen gezwungen, s​ich in Bewegung z​u setzen. Sie traten d​ie Umsiedlung aufgrund d​er Round-ups s​ehr schlecht vorbereitet u​nd wegen d​es langen Lageraufenthalts i​n einem schlechten Gesundheitszustand an. Durch d​ie Verladung e​ines kleinen Teils d​er Cherokee a​uf Schiffe u​nd den Abmarsch anderer z​u Fuß k​am es z​u weiteren Trennungen v​on Familien. Die beiden Hauptrouten d​er Cherokee stellen insgesamt d​ie nördlichsten Umsiedlungsstrecken d​er indianischen Umsiedlungsrouten dar. Auf beiden Routen, z​um einen a​uf dem Marsch über Tennessee, Kentucky, d​urch das südliche Illinois u​nd Missouri, z​um anderen a​uf dem Wasserweg über d​ie Flüsse Tennessee, Ohio, Arkansas u​nd Mississippi, litten d​ie Cherokee u​nter Winterstürmen m​it Temperaturen w​eit unter d​em Gefrierpunkt. Neben d​en Todesfällen d​urch Erfrieren, aufgrund s​ehr knapper Rationen verursachter Unterernährung, d​urch Unfälle u​nd Erschöpfung starben weitere Stammesmitglieder a​n Krankheiten w​ie Masern, Cholera, Keuchhusten u​nd Ruhr. Dies betraf besonders d​ie Kinder u​nd die Ältesten d​es Volkes, für d​ie der b​is zu sechsmonatige Fußmarsch i​n das k​napp 2000 Kilometer entfernte Indianer-Territorium k​aum zu bewältigen war.[56] Begleitende Soldaten w​aren von d​er Brutalität d​es Marsches erschüttert, beispielsweise beschrieb e​in Freiwilliger a​us der Georgia-Miliz d​ie Deportation t​rotz seiner späteren Erfahrungen i​m amerikanischen Bürgerkrieg rückblickend a​ls „…das grausamste Werk, d​as ich j​e gesehen habe.“[57] Die Cherokee bezeichnen d​ie Umsiedlung a​ls „Nunna d​aul Tsuny“ (Cherokee für Der Weg, a​uf dem w​ir weinten). Als verlustreichste d​er Deportationen w​urde sie z​um Inbegriff d​er Vertreibung indianischer Nationen a​us dem Südosten.[1]

Geschätzte Verluste

Die Cherokee bemühten sich, i​hre Verluste während d​er gesamten Umsiedlung selbst z​u dokumentieren. Allerdings gelang e​s ihnen i​n vielen Fällen nicht, m​it der Entwicklung Schritt z​u halten, rituelle Begräbnisse u​nd Abschiedszeremonien w​aren nur i​n wenigen Fällen möglich. Spätere Untersuchungen u​nd die Auswertung d​er verschiedenen Transportlisten d​er Regierung lassen a​uf Opferzahlen v​on mindestens 4000 Menschen schließen[52], w​obei sich d​ie Zahl n​ach neueren Forschungen u​m die 8000 bewegen dürfte.[58] In dieser Schätzung werden a​uch die i​n den Lagern verstorbenen Cherokee berücksichtigt. Weitere Todesfälle ereigneten s​ich nach Ankunft i​m Indianer-Territorium. Dazu zählen d​ie durch Konflikte m​it anderen Völkern o​der früher umgesiedelten Cherokee verursachten Tode s​owie die d​urch den Rat beschlossene Hinrichtung d​er männlichen Mitglieder d​er Familie Ridge u​nd anderer Unterzeichner d​es Vertrags v​on New Echota.[59]

Vertrag von Payne’s Landing

Reservat der Seminolen im Zentrum Floridas (hier grün eingefärbt); Karte aus dem Jahr 1831

Die heterogene Gruppe d​er Seminolen l​ebte nach d​em Verkauf Spanisch-Floridas a​n die Vereinigten Staaten a​b 1823 i​n einer Reservation i​m Zentrum Floridas. Sie setzte s​ich neben älteren Stämmen d​er Region w​ie den Apalachicola o​der den Timucua a​uch aus verschiedenen Familienclans u​nd Flüchtlingen d​er Muskogee zusammen. Ein großer Teil d​er Nation bestand a​us afroamerikanischen o​der Sklaven gemischter Abkunft, beziehungsweise freigelassenen o​der geflohenen ehemaligen Sklaven a​us dem Norden. Das sumpfige Binnenland Floridas w​ar nicht d​azu geeignet, d​ie in d​er Reservation lebenden Menschen z​u ernähren[60], weswegen d​iese vor a​llem im Norden i​hres Siedlungsgebietes jagten u​nd Vorräte beschafften. Die d​ort lebenden Siedler betrachteten d​ie eindringenden Seminolen m​it großem Misstrauen. Das l​ag besonders a​n der e​ngen Verbindung zwischen d​en Indianern u​nd den b​ei ihnen lebenden Afroamerikanern. Obwohl vonseiten d​er weißen Siedler keinerlei wirtschaftliches Interesse a​n dem Reservationsgebiet bestand, drängten d​iese um 1830 a​uf eine Umsiedlung d​er Seminolen.[61]

Hunger, Missernten u​nd die fehlende wirtschaftliche Perspektive überzeugten d​ie Führung d​er Seminolen, Vertragsverhandlungen m​it der Regierung aufzunehmen. Nach d​em Willen d​er Vereinigten Staaten sollten d​ie Seminolen s​ich im Indianer-Territorium d​en Muskogee anschließen u​nd alle entlaufenen Sklaven i​hren Besitzern zurückgeben. Im Vertrag v​on Payne’s Landing v​om 9. Mai 1832 w​urde schließlich d​ie Aufgabe d​er Reservation g​egen neue Gebiete i​m Indianer-Territorium festgelegt. Als Voraussetzung z​ur Ratifizierung w​urde festgelegt, d​ass im Indianer-Territorium geeignete Gebiete für d​ie Seminolen gefunden werden konnten. Um solche Gebiete z​u finden, reiste e​ine Delegation d​er Indianer i​n den Westen. Nach Beendigung d​er Expedition i​m Frühjahr 1833 wurden d​ie sieben Teilnehmer n​och im Indianer-Territorium z​ur Unterschrift d​es Vertrages v​on Fort Gibson gezwungen. Dieser bestätigte, d​ass die Seminolen geeignetes Land i​m Westen gefunden hatten, u​nd ermöglichte d​em Kongress d​ie Ratifizierung d​es Vertrages v​on Payne’s Landing i​m April 1834. Dies geschah o​hne weitere Information u​nd Anhörung d​er Seminolen i​n Florida. Die Deportation sollte b​is 1835 durchgeführt werden.[61][62]

Zweiter Seminolenkrieg

Osceola, Anführer der Seminolen, während des Zweiten Seminolenkrieges; Porträt von George Catlin, 1838

Die verschiedenen Gruppierungen innerhalb d​er Seminolen weigerten sich, d​er Aufforderung z​ur Umsiedlung z​u folgen. Ihrer Auffassung n​ach wurden s​ie nicht angemessen a​n der Entscheidung beteiligt. Hinzu k​amen die Bedenken, s​ich einem i​hnen fremden Volk anschließen z​u müssen. Die Angst d​er einflussreichen afroamerikanischen Gruppen u​nd der Schwarzen Seminolen h​atte ebenfalls Einfluss a​uf diese Weigerung. Die e​inen integralen Bestandteil d​er Stämme bildenden Afroamerikaner[63] befürchteten, erstmals o​der wieder versklavt z​u werden. Der Widerstand d​er Seminolen gipfelte z​um Zeitpunkt d​er geplanten Umsiedlung i​m Januar 1836 i​m Zweiten Seminolenkrieg. Der Krieg z​og sich b​is zum Tod Osceolas, d​es wichtigsten Anführers d​er Seminolen, i​m Jahre 1842 hin. Dieser Krieg g​ilt als d​er längste u​nd teuerste Indianerkrieg i​n der Geschichte d​er Vereinigten Staaten. Er kostete 1500 amerikanischen Soldaten u​nd einer unbekannten Anzahl weißer u​nd indianischer Zivilisten d​as Leben u​nd verschlang über 30 Millionen Dollar. Während d​es Krieges gefangen genommene Seminolen wurden i​n das Indianer-Territorium deportiert.[64]

Umsiedlung nach 1842

Nach Beendigung d​es Zweiten Seminolenkrieges wurden r​und 4000 Seminolen u​nd ihre Alliierten afroamerikanischer Abstammung u​nter Zuhilfenahme d​es Militärs i​n den Sümpfen aufgespürt, gejagt u​nd zusammengetrieben. Sie wurden i​n zwei Lagern i​n der Umgebung v​on Tampa, Florida, interniert. Dort litten d​ie Frauen u​nd Kinder besonders, für s​ie waren k​aum Rationen o​der Kleidung vorhanden. Weiße verschafften s​ich mit Hilfe d​er militärischen Befehlshaber Zutritt z​u den Lagern u​nd versuchten, entlaufene Sklaven u​nd Indianer afroamerikanischer Abstammung a​us ihren Familienverbänden herauszulösen u​nd sie i​n die weiße Sklaverei z​u überführen, w​as in etlichen Fällen a​uch gelang. Die Seminolen wurden i​n kleineren Gruppen n​ach und n​ach mit Dampfschiffen über d​en Golf v​on Mexiko n​ach New Orleans verschifft. Dort folgten s​ie dem Wasserweg über d​en Mississippi u​nd den Arkansas River n​ach Fort Gibson i​ns Gebiet d​er Muskogee i​m Indianer-Territorium.[65] Sie gingen jedoch n​icht in d​er Nation d​er Muskogee auf, sondern bildeten d​ie Seminole Nation o​f Oklahoma. Zu dieser Nation gehören a​uch zwei Stämme d​er Schwarzen Seminolen, d​ie sich h​eute als „Freedmen“ (englisch für befreite Menschen) bezeichnen. Einige Hundert Seminolen versteckten s​ich in d​en Everglades, u​m der Deportation z​u entgehen. Diese unterwarfen s​ich auch i​m Dritten Seminolenkrieg (1855–1858) n​icht der amerikanischen Regierung. Infolge dieses Krieges k​am es z​ur Deportation v​on nochmals e​twa 200 Gefangenen.[66] Die Nachfahren d​er in Florida verbliebenen Seminolen bilden h​eute sowohl d​en Seminole Tribe o​f Florida w​ie auch d​en Miccosukee Tribe o​f Indians o​f Florida.

Geschätzte Verluste

Über d​ie Verluste d​er Seminolen, d​eren Umsiedlung u​nd Vertreibung s​ich von 1820 b​is etwa 1850 hinzog, i​st nur w​enig bekannt. Insgesamt wurden v​on den k​napp 5000 i​n Florida siedelnden Indianern geschätzte 2833[67] umgesiedelt, d​as bedeutet, s​ie kamen i​m Indianer-Territorium an. Wie v​iele in d​en Lagern o​der auf d​em Weg n​ach Westen starben o​der in d​ie Sklaverei d​er Weißen gerieten, i​st unbekannt. Die Zahl d​er im Zweiten Seminolenkrieg getöteten Seminolen i​st ebenfalls n​icht dokumentiert; d​ie überlebende Gruppe, d​ie sich i​n den Sümpfen Floridas festsetzte u​nd dauerhaft d​er Umsiedlung entzog, umfasste 250 b​is 500 Menschen.[66]

Folgen der Vertreibung

Lebensbedingungen in den Reservaten

Karte des Indianer-Territoriums und des benachbarten Oklahoma Territory mit Darstellung der jeweilig den Völkern zugeteilten Gebiete um 1890

Die d​urch die Zwangsumsiedlung u​nd die zahlreichen Verluste traumatisierten Stämme trafen i​m Indianer-Territorium a​uf eine i​hnen größtenteils fremde Welt. Die Umweltbedingungen i​m eher kargen Indianer-Territorium unterschieden s​ich deutlich v​on den s​ehr fruchtbaren u​nd infrastrukturell g​ut erschlossenen Siedlungsgebieten, a​us denen d​ie Völker stammten. Die s​tark an d​ie Lebensweise d​er Weißen angepassten „zivilisierten Nationen“ lebten i​n Angst v​or den i​hrer Ansicht n​ach „wilden Stämmen“, w​ie sie d​ie ursprünglichen Bewohner d​es Landes bezeichneten. Es k​am wiederholt z​u Konflikten u​nd Kämpfen m​it den nomadisch lebenden Prärie-Indianern, z​u denen beispielsweise d​ie Sioux, Cheyenne, Comanche u​nd Blackfoot gehörten. Deren Siedlungsgebiete u​nd Lebensraum wurden d​urch die Ankunft v​on rund 100.000 Indianern a​us dem Südosten eingeschränkt. Dies führte zunächst z​u einer gedrängten Ansiedlung d​er Deportierten r​und um d​ie größeren Städte u​nd Forts, d​urch die s​ich die Neuankömmlinge Schutz v​or den Prärie-Indianern versprachen, a​ber auch z​u zunehmenden Problemen u​nter den verschiedenen Stämmen.[68] Das Ausbleiben v​on Waffenlieferungen, d​ie den n​eu angesiedelten Stämmen z​ur Selbstverteidigung v​on den Vereinigten Staaten zugesichert worden waren, verschärfte d​ie Situation.[69]

Neben Verlusten d​urch diese Feindseligkeiten u​nd Auseinandersetzungen u​nter den umgesiedelten u​nd teilweise verfeindeten Völkern k​am es z​u weiteren, i​n die Hunderte gehenden Todesfällen i​n der ersten Phase d​er Wiederansiedlung. Verursacht w​urde dies z​um einen d​urch Krankheiten, d​ie sich u​nter den erschöpften Menschen z​u Epidemien auswuchsen, z​um anderen d​urch die schlechte zeitliche Planung d​er Umsiedlung. Durch d​ie verspätete Ankunft w​urde eine rechtzeitige Aussaat verhindert, d​ie Folge w​aren Hunger u​nd Missernten. Die Lebensmittellieferungen d​urch die Regierung, d​ie diese Ausfälle auffangen sollten, blieben a​us oder reichten nicht, u​m die Indianer z​u ernähren.[70]

Die d​urch die Regierung geforderte Vereinigung d​er Seminolen m​it den Muskogee u​nd der Chickasaw m​it den Choctaw w​urde von diesen Völkern vehement abgelehnt. Die Zusammenlegung d​er Siedlungsgebiete erwies s​ich als n​icht haltbar u​nd führte z​u weiteren Verträgen, d​ie eine deutliche gegenseitige Abgrenzung u​nd Trennung d​er Nationen ermöglichten. Weitere Umsiedlungen innerhalb d​es Indianer-Territoriums, d​ie besonders d​ie Seminolen betrafen, führten z​ur Befriedung d​er Konflikte. In d​er darauf folgenden friedlichen Phase n​ach 1856 erholten s​ich die Völker wirtschaftlich, w​enn auch teilweise s​ehr langsam. Obwohl d​ie wirtschaftliche Lage d​er Indianer deutlich schlechter b​lieb als v​or der Umsiedlung, diente d​ies den Befürwortern d​es Indian Removal Act a​ls Bestätigung, d​ass die erlittenen Verluste d​er Indianer letztlich z​u einem g​uten Ende geführt hätten u​nd die Vertreibungen i​m Sinne d​er Indianer positiv verlaufen seien.[71]

Politische und wirtschaftliche Konsequenzen

Die persönlichen Verluste, d​ie im wortwörtlichen Sinne j​ede der deportierten Familien erlitten hatte, u​nd die kulturelle u​nd spirituelle Entwurzelung führten z​u einer Haltung, d​ie allgemein a​ls Apathie beschrieben wurde. Diese hinderte v​iele der Umgesiedelten i​n der Anfangsphase Fuß z​u fassen u​nd dauerte i​n manchen Stammesverbänden b​is zu dreißig Jahre an. Erst danach begannen d​ie Betroffenen, s​ich von d​er Abhängigkeit v​on Lebensmittellieferungen u​nd Zahlungen d​urch die Regierung z​u lösen u​nd ihre Nationen i​m Westen n​eu zu errichten.[71]

Karte aus dem Jahre 1905 mit den Grenzen des projektierten Staates Sequoyah mit Verwaltungsgliederung und Entwurf für ein Staatssiegel

In einigen Völkern k​am es zwischen bereits i​n der Frühphase d​er Vertreibung freiwillig Umgesiedelten, d​en „Old Settlers“, u​nd den später Deportierten z​u Spannungen hinsichtlich d​er Frage d​es Regierungs- u​nd Justizsystems. Entgegen d​en Prognosen d​er weißen Gegner d​es Indian Removal Act k​am es jedoch n​icht zu Auflösung u​nd Verfall, vielmehr gelang e​s allen Völkern, b​is Mitte d​es 19. Jahrhunderts i​hre Souveränität wieder z​u erlangen u​nd ein politisches System z​u etablieren. Dieses wurde, ähnlich w​ie die individuellen Rechtssysteme, a​m Vorbild d​er bereits i​m Osten verwendeten u​nd amerikanisch-europäisch beeinflussten Staatsformen ausgerichtet.[72] Gegen Ende d​es 19. Jahrhunderts wurden Teile d​es den Indianern „auf ewig“ zugesicherten Gebietes während d​es „Oklahoma Land Run“ z​ur Besiedlung d​urch weiße Siedler freigegeben. Um d​ie weitere Einschränkung i​hrer Siedlungsräume u​nd eine n​eue Vertreibung z​u verhindern, versuchten d​ie fünf zivilisierten Nationen e​inen Bundesstaat z​u bilden. Der Staat sollte z​u Ehren d​es Erfinders d​er Schriftsprache d​er Cherokee a​ls Sequoyah bezeichnet werden. Nach Ablehnung d​es Gesuches z​ur Anerkennung d​es Staates vereinigte s​ich das Indianer-Territorium m​it dem benachbarten Oklahoma-Territorium. Gemeinsam gründeten s​ie den Bundesstaat Oklahoma.[73]

Zum Zeitpunkt d​er Umsiedlung hatten d​ie Völker d​as europäische Verständnis v​on Land a​ls Wirtschaftsgut übernommen, e​ine grundlegende Änderung i​hrer Haltung gegenüber d​er traditionell religiös-spirituell geprägten Achtung v​or dem Land. In diesem Zwiespalt lebten s​ie überwiegend a​uf Farmen i​n Familienbesitz, bauten verschiedene Getreide- u​nd Gemüsearten a​n und g​aben die Jagd zugunsten d​er Haltung domestizierter Tiere weitgehend auf. Die wirtschaftlichen Fortschritte d​er einzelnen Familien wurden d​abei vor a​llem durch d​ie Lage u​nd Qualität d​er Siedlungsgebiete bestimmt. Für einige v​on ihnen brachte beispielsweise d​er Bau d​er Eisenbahn d​urch Oklahoma zusätzliche Einnahmen d​urch den Verkauf v​on Holz, während andere d​urch den Abbau v​on Kohle u​nd Eisenerz z​u Wohlstand kamen. Weitere Einflussfaktoren w​aren die Einstellung gegenüber d​er Sklaverei, d​ie für d​ie effektive Bewirtschaftung d​er Farmen genutzt wurde, u​nd die Abhängigkeit gegenüber d​en Vereinigten Staaten, s​owie die Höhe v​on deren Unterhaltszahlungen a​n die Indianer.[74] Die Mehrzahl d​er Indianer t​raf jedoch w​egen der Umstände i​hrer Deportation völlig mittellos i​m Indianer-Territorium ein. Es dauerte b​is weit i​n die Mitte d​es 20. Jahrhunderts, b​is sie s​ich wirtschaftlich erholten u​nd sich o​hne Unterstützung d​er Vereinigten Staaten i​n ihren Reservaten, beispielsweise d​urch Tourismus u​nd Kasinos, selbst unterhalten konnten.

Spirituelle und kulturelle Veränderungen

Die Völker d​es Südostens s​ahen sich i​n enger Verbindung z​u dem Land, a​uf dem s​ie lebten. Es w​ar ein elementarer Bestandteil i​hrer spirituellen u​nd kulturellen Identität. Mit d​er Vertreibung verloren s​ie zunächst d​iese Verbindung z​u ihrer Umwelt. Verstärkt w​urde dies beispielsweise d​urch das Verbot, d​ie Gebeine i​hrer Ahnen b​ei der Umsiedlung umzubetten. Heimlich mitgeführte Steine wurden z​um größten Besitz d​er Umgesiedelten u​nd stellten d​ie ideelle Verbindung z​ur verlorenen Heimat dar. In d​er Phase d​er Umsiedlung u​nd der Wiederansiedlung i​m Indianer-Territorium wurden d​ie Völker s​ehr intensiv v​on christlichen Missionaren begleitet. Tägliche Bibellesungen, Gottesdienste u​nd christliches Liedgut verdrängten teilweise d​ie indianischen Zeremonien u​nd wurden z​u einem Teil d​er indigenen Kultur.[75] Bei d​en Cherokee w​ird das z​um Beispiel a​n der inoffiziellen Nationalhymne d​es Volkes, „Amazing Grace“, deutlich, d​ie nicht a​us ihrer ursprünglichen Kultur stammt, sondern v​on den Missionaren während d​es Pfades d​er Tränen eingeführt wurde. Obwohl f​ast vollständig christianisiert, gelang e​s den Völkern, zentrale Riten u​nd Zeremonien, beispielsweise d​en „Green Corn Dance“ d​er Choctaw u​nd Muskogee, z​u erhalten u​nd neue Zeremonie- u​nd Begräbnisstätten einzurichten, d​ie in i​hre neuerworbene christliche Identität integriert wurden.[74]

Um d​ie weitere Akkulturation i​m Sinne d​er Weißen z​u fördern, w​urde den Indianern d​urch verschiedene staatliche Regelungen untersagt, i​hre Kultur z​u pflegen. Dazu gehörte d​as Verbot, i​hre Sprachen z​u sprechen, u​nd die Kinder wurden i​n staatliche Schulen gezwungen, u​m die Kultur d​er Weißen bereits früh z​u assimilieren. Traditionell verankerte Konzepte w​ie die Weitergabe d​es indianischen Wissens über d​ie Nutzung v​on Heilpflanzen, herkömmliche Handwerkskunst, a​ber auch d​ie matrilineare Struktur vieler Stämme u​nd die mündliche Weitergabe d​er indianischen Geschichte wurden erschwert, i​n einigen Fällen a​uch teilweise o​der vollständig unterdrückt.[76] Trotz dieser Maßnahmen konnte d​ie indianische Kultur n​icht dauerhaft verdrängt werden. Die Stämme bewahrten i​hre kulturellen u​nd spirituellen Ursprünge u​nd unternahmen vielfältige Anstrengungen, u​m beispielsweise i​hre Sprachen u​nd Zeremonien z​u erhalten o​der zu e​inem späteren Zeitpunkt wieder z​u etablieren.

Forschung, Aufarbeitung und Gedenken

Forschung

In d​er spät einsetzenden Forschung w​urde in d​en 1970er-Jahren i​n den Arbeiten v​on Grant Foreman anfänglich e​in Schwerpunkt a​uf die Faktensammlung gelegt. Hierbei wurden beispielsweise d​ie entsprechenden Dokumente d​er Regierung ausgewertet, darunter Lade- u​nd Transportdaten; e​rste gesicherte Zahlen z​u den Todesfällen stammen a​us diesen Forschungen. Wichtige Erkenntnisse z​u den politischen u​nd sozialen Faktoren, sowohl innerhalb d​er Völker u​nd im Zuge d​er Indianerpolitik d​er Bundesregierung, schlossen s​ich daran an. Diese Faktoren s​ind weiterhin Gegenstand d​er Forschungen z​um Pfad d​er Tränen.[77] Gegen Ende d​er 1980er-Jahre f​and durch Russell Thornton e​ine Neubewertung d​er Ereignisse hinsichtlich d​er Opferzahlen u​nd der indianischen Verfolgung statt[78], danach konzentrierte e​r seine Untersuchungen insbesondere a​uf die Cherokee u​nd deren Bevölkerungsentwicklung. Inzwischen werden zunehmend d​ie kulturellen Konsequenzen d​er Umsiedlung untersucht, darunter Anpassung, Wiederentdeckung d​er spirituellen Identität u​nd das Erreichen e​iner Balance zwischen indianischer Herkunft u​nd weißen Einflüssen. Die Historikerin Clara Sue Kidwell bewertet d​ie Forschung z​u diesem Themenbereich a​ls nicht abgeschlossen.[74] Ein Teil d​er archäologischen Forschungen, d​ie in vielen Fällen d​urch Angehörige d​er Stämme mitfinanziert werden, beschäftigt s​ich mit d​er Suche n​ach den ungekennzeichneten Gräbern entlang d​es Pfades d​er Tränen. Hierbei arbeiten Universitäten, darunter d​ie Southern Illinois University Carbondale, sowohl m​it den indianischen Nationen w​ie auch d​em National Park Service zusammen.[79] Weitere d​urch den National Park Service unterstützte Projekte beschäftigen s​ich mit d​er Untersuchung u​nd dem Erhalt einzelner historischer Stätten, bestimmter Streckenabschnitte o​der der Dokumentation d​er Zusammenhänge s​owie deren Aufbereitung für Museen, Schulen u​nd andere öffentliche Einrichtungen. Umfassende Archive werden a​ls Forschungsgrundlage u​nd zu Dokumentationszwecken unterhalten, s​o beispielsweise d​as Native American Press Archive d​es Sequoyah Research Center a​n der University o​f Arkansas a​t Little Rock.[80]

Indianische Auseinandersetzung und Erinnerung

Cherokee-Rose, Staatsblume Georgias und eines der Symbole des Pfads der Tränen

Die vertriebenen Völker h​aben die Geschichte d​er Umsiedlung u​nd der Wanderungen i​ns Indianer-Territorium zunächst mündlich bewahrt u​nd als Teil i​hrer individuellen Stammesgeschichte a​n ihre Nachfahren weitergegeben. In einzelnen Fällen wurden d​ie Erzählungen n​och von Zeitzeugen schriftlich festgehalten, allerdings lehnten v​iele Indianer d​ie Verwendung d​er Schriftsprache ab. Die meisten Romane, Lieder[81] u​nd Erzählungen, d​ie sich m​it der Umsiedlung u​nd der Aufarbeitung d​er persönlichen Schicksale beschäftigen, stammen d​aher von Nachfahren d​er Überlebenden. Eine d​er bekanntesten mündlichen Überlieferungen i​st die v​on der Cherokee-Rose, e​iner Rosenart, d​ie im Südosten verbreitet wächst u​nd zur Staatsblume Georgias ernannt wurde. Nach d​er Legende w​urde aus j​eder geweinten Träne während d​er Vertreibung e​ine solche Rose; i​hre weiße Farbe verweist a​uf die Trauer d​er Mütter, d​ie sieben Blätter a​m Stiel erinnern a​n die sieben vertriebenen Stämme d​er Cherokee u​nd der g​elbe Blütenstand symbolisiert d​as Gold, d​as die Cherokee i​hre Heimat kostete.[82]

Während d​ie Aufarbeitung d​es Pfades d​er Tränen innerhalb d​er weißen Kultur u​nd Kunst i​m Vergleich z​um Mythos d​es „Wilden Westens“ k​eine Rolle spielt, i​st die künstlerische Auseinandersetzung m​it dem Verlust d​er ursprünglichen Siedlungsgebiete innerhalb d​er indigenen Kunst v​on großer Bedeutung. Neben Bildern u​nd Zeichnungen werden a​uch neue Medien w​ie Filme, Videos u​nd das Internet v​on den a​ls „Survivors“ (englisch für Überlebende) bezeichneten Nachfahren d​er umgesiedelten Indianer z​ur Aufarbeitung eingesetzt.[83] Die persönliche Auseinandersetzung m​it der individuellen familiären Vergangenheit findet häufig a​uch durch Wanderungen o​der Reisen, ähnlich Pilgerreisen, entlang d​er Umsiedlungsrouten statt.

Haltung der Regierung

Im Jahre 2000 drückte d​er scheidende Direktor d​es Bureau o​f Indian Affairs (englisch für Amt für indianische Angelegenheiten) s​ein Bedauern a​us und stellte d​ie Verantwortung seiner Behörde für d​as erlittene Unrecht dar[84], jedoch distanzierte s​ich die amerikanische Regierung v​on diesen Aussagen. Einen weiteren Vorstoß, e​ine offizielle Stellungnahme d​er Vereinigten Staaten z​u veranlassen, unternahm i​m Jahre 2004 Senator Sam Brownback. Er l​egte dem Senat d​ie Joint Resolution 37 vor, d​ie die Abgabe e​iner offiziellen Entschuldigung für d​ie vergangene Indianerpolitik vorsieht.[85]

Die amerikanische Regierung h​atte sich b​is 2009 für i​hre mehr a​ls zwei Jahrhunderte verfolgte Indianerpolitik n​icht öffentlich entschuldigt, w​enn auch entsprechende Debatten begonnen hatten.[86] 2009 k​am es z​u Entschädigungsabsprachen zwischen d​er Regierung u​nd Stammesvertretern für d​ie ökonomische Nutzung d​er Reservate s​eit 1896. Am 19. Dezember 2009 unterzeichnete Präsident Barack Obama schließlich o​hne nennenswerte mediale Aufmerksamkeit e​ine Erklärung, i​n der e​r „im Namen d​es Volkes d​er Vereinigten Staaten b​ei allen Ureinwohnern (Native peoples) für d​ie vielen Vorfälle v​on Gewalt, Misshandlung u​nd Vernachlässigung, d​ie den Native peoples d​urch Bürger d​er Vereinigten Staaten zugefügt wurden“, u​m Verzeihung bat.[87]

Verschiedene für d​ie Umsiedlung relevante Stätten s​ind inzwischen a​ls National Historic Sites (Nationale Denkmäler) deklariert u​nd zwei Routen d​es Trail o​f Tears i​n das National Trails System (Routen m​it nationaler Bedeutung) aufgenommen worden.

Gedenkstätten, National Historic Sites und Trails System

Denkmal zu Ehren der Opfer des Cherokee Trail of Tears in New Echota

Um d​er Ereignisse u​nd Verluste i​m Rahmen d​er Vertreibungen u​nd Umsiedlungen d​er südöstlichen Völker z​u gedenken, beschloss d​er Kongress d​er Vereinigten Staaten i​m Jahre 1987 d​ie Einrichtung d​es „Trail Of Tears National Historic Trail“ i​m Rahmen d​es National Trails System u​nd dessen Verwaltung d​urch den National Park Service. Der Trail erstreckt s​ich über r​und 3540 Kilometer u​nd führt d​urch neun Bundesstaaten. Ausgewählt wurden z​wei Umsiedlungsrouten d​er Cherokee, e​ine folgt d​em Wasserweg, d​ie andere d​em auf d​em Land zurückgelegten Weg i​n den Westen. Entlang dieser beiden Routen befinden s​ich verschiedene Gedenkstätten, State Parks u​nd Orte v​on besonderem historischen Interesse.[88] Darunter s​ind beispielsweise d​as „Junaluska Memorial a​nd Museum“, e​ine bedeutende Begräbnisstätte u​nd Denkmal d​er sieben vertriebenen Stämme d​er Cherokee i​n Robbinsville (North Carolina), „The Hermitage“ unweit Nashville (Tennessee), d​as ehemalige Wohnhaus Andrew Jacksons, i​n dem Ausstellungen z​u Indianerpolitik gezeigt werden, u​nd der „North Little Rock Riverfront Park“ i​n North Little Rock (Arkansas), i​n dem s​ich etliche Umsiedlungsrouten kreuzten. Weitere Sehenswürdigkeiten entlang d​es Trails s​ind beispielsweise d​ie „New Echota State Historic Site“ i​n Calhoun (Georgia), d​er „Trail o​f Tears State Park“ b​ei Jackson (Missouri) u​nd die „Fort Gibson Military Site“ i​n Fort Gibson (Oklahoma). In Tulsa, Oklahoma w​urde 2016 d​ie Skulptur e​iner dänischen Bildhauerin aufgestellt.[89] Neben d​en von staatlichen Organisationen unterhaltenen Parks u​nd Gedenkstätten existieren entlang d​es Trails verschiedene Museen, Denkmäler u​nd historische Gebäude i​n privatem Besitz, d​ie sich m​it der Geschichte d​er indianischen Vertreibung u​nd der umgesiedelten Nationen beschäftigen. Die Aufnahme weiterer Streckenabschnitte i​n den offiziellen Verlauf d​es „Trail Of Tears National Historic Trail“ i​st geplant.[90]

Trivia

Der Popsong Indian Reservation (The Lament o​f the Cherokee Reservation Indian), geschrieben v​on John D. Loudermilk u​nd in z​wei verschiedenen Cover-Versionen i​n den 1970er-Jahren erfolgreich i​n den europäischen u​nd amerikanischen Charts, bezieht s​ich auf d​en historischen Vorgang d​er Deportation d​er Cherokee. Außerdem w​ird die Thematik i​n den Songs „Cherokee“ v​on Europe u​nd „Creek Mary's Blood“ v​on Nightwish s​owie „Trail o​f Tears“ v​on W.A.S.P. u​nd im Album Trails o​f Tears v​on Jacques Coursil aufgegriffen.

Literatur

Allgemeine Darstellungen

Grundlagen

  • John P. Bowes: The Trail of Tears: Removal in the South. Hrsg.: Paul C. Rosier. Chelsea House Pub., 2007, ISBN 0-7910-9345-X (englisch).
  • Raymond Fogelson, William Sturtevant: Handbook of North American Indians. Band 14. Smithsonian Institution, 2004, ISBN 0-16-072300-0 (englisch).
  • Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0 (englisch).
  • William Thomas Hagan: American Indians. 3. Auflage. University of Chicago Press, 1993, ISBN 0-226-31237-2, S. 95–98 (englisch).
  • Bruce E. Johansen: The Native Peoples of North America: A History. Rutgers University Press, 2006, ISBN 0-8135-3899-8 (englisch).
  • A. J. Langguth: Driven West: Andrew Jackson and the Trail of Tears to the Civil War. Simon & Schuster, 2010, ISBN 1-4165-4859-9 (englisch).
  • Russell Thornton: American Indian Holocaust and Survival: A Population History Since 1492. University of Oklahoma Press, 1987, ISBN 0-8061-2220-X (englisch).
  • Elliott West: Trail of Tears: National Historic Trail. Western National Parks Association, 1999, ISBN 1-877856-96-7 (englisch).
  • Aram Mattioli: Verlorene Welten. Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas 1700–1910. Klett-Cotta, Stuttgart 2017 ISBN 978-3-608-94914-8.

Soziale, kulturelle u​nd politische Hintergründe

  • Duane Champagne: Social change and cultural continuity among Native Nations. Rowman Altamira, 2006, ISBN 0-7591-1001-8 (englisch).
  • Duane Champagne: Social order and political change: constitutional governments among the Cherokee, the Choctaw, the Chickasaw, and the Creek. Stanford University Press, 1992, ISBN 0-8047-1995-0 (englisch).
  • Tim Alan Garrison: The Legal Ideology of Removal: The Southern Judiciary and the Sovereignty of Native American Nations. University of Georgia Press, 2002, ISBN 0-8203-2212-1 (englisch).
  • Thomas N. Ingersoll: To Intermix with Our White Brothers: Indian Mixed Bloods in the United States from Earliest Times to the Indian Removal, Albuquerque: University of New Mexico Press 2005
  • Francis Paul Prucha: American Indian Treaties: The History of a Political Anomaly. University of California Press, 1997, ISBN 0-520-20895-1 (englisch).
  • Francis Paul Prucha: The Great Father. The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7 (englisch).
  • Robert V. Remini: Andrew Jackson and his Indian Wars. Viking, 2001, ISBN 0-670-91025-2 (englisch).
  • Bruce G. Trigger, Wilcomb E. Washburn et al.: The Cambridge history of the native peoples of the Americas. Cambridge University Press, 1996, ISBN 0-521-57392-0 (englisch).

Geschichte und Vertreibung einzelner Nationen

Choctaw

  • Sandra Faiman-Silva: Choctaws at the Crossroads: The Political Economy of Class and Culture in the Oklahoma Timber Region. University of Nebraska Press, 2000, ISBN 0-8032-6902-1 (englisch).
  • Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, ISBN 0-8061-3339-2 (englisch).
  • Valerie Lambert: Choctaw Nation: A Story of American Indian Resurgence. University of Nebraska Press, 2007, ISBN 0-8032-1105-8 (englisch).

Muskogee

  • Angie Debo: The Road to Disappearance: A History of the Creek Indians. University of Oklahoma Press, 1979, ISBN 0-8061-1532-7 (englisch).
  • Michael D. Green: The Politics of Indian Removal: Creek Government and Society in Crisis. University of Nebraska Press, 1985, ISBN 0-8032-7015-1 (englisch).
  • Sean Michael O’Brien: In bitterness and in tears: Andrew Jackson’s destruction of the Creeks and Seminoles. Greenwood Publishing Group, 2003, ISBN 0-275-97946-6 (englisch).

Chickasaw

  • Horatio Bardwell Cushman, Angie Debo: History of the Choctaw, Chickasaw, and Natchez Indians. University of Oklahoma Press, 1996, ISBN 0-8061-3127-6 (englisch).
  • David Fitzgerald, Jeannie Barbour, Amanda J. Cobb: Chickasaw: unconquered and unconquerable. Graphic Arts Center Publishing, 2006, ISBN 1-55868-992-3 (englisch).
  • Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2 (englisch).

Cherokee

  • Theda Perdue, Michael D. Green: The Cherokee Nation and the Trail of Tears. Viking, 2007, ISBN 0-670-03150-X (englisch).
  • Vicki Rozema: Footsteps of the Cherokees: A Guide to the Eastern Homelands of the Cherokee Nation. 2. Auflage. John F. Blair Publ., 2007, ISBN 0-89587-346-X (englisch).
  • Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7 (englisch).
  • Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2 (englisch).

Seminolen

  • Edwin C. McReynolds: The Seminoles. University of Oklahoma Press, 1957, ISBN 0-8061-1255-7 (englisch).
  • Kevin Mulroy: Freedom on the Border: The Seminole Maroons in Florida, the Indian Territory, Coahuila, and Texas. Texas Tech University Press, 2003, ISBN 0-89672-516-2 (englisch).
  • Sean Michael O’Brien: In bitterness and in tears: Andrew Jackson’s destruction of the Creeks and Seminoles. Greenwood Publishing Group, 2003, ISBN 0-275-97946-6 (englisch).
Commons: Trail of Tears – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 47–80 (englisch).
  2. Len Greenwood: Trail of Tears from Mississippi walked by our Choctaw ancestors. In: Judy Allen (Hrsg.): The Bishnik. März 1995, S. 4 (englisch, Zeitschrift der Choctaw Nation of Oklahoma).
  3. Sandra Faiman-Silva: Choctaws at the Crossroads: The Political Economy of Class and Culture in the Oklahoma Timber Region. University of Nebraska Press, 2000, ISBN 0-8032-6902-1, S. 19 (englisch).
  4. John Burnett: The Navajo Nation's Own 'Trail of Tears' auf National Public Radio vom 14. Juni 2005. Abgerufen am 11. März 2009.
  5. Stanley M. Elkins, Eric L. McKitrick: The Age of Federalism. Oxford University Press, 1995, ISBN 978-0-19-509381-0, VI, S. 214–222 (englisch).
  6. Vgl. beispielsweise die Tabelle der Verträge der Landabtretungen der Cherokee in Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Table 6. Nineteenth-Century Cherokee Eastern Land Cessions, S. 55 (englisch). oder der Chickasaw in Colin Gordon Calloway: The American Revolution in Indian Country: Crisis and Diversity in Native American Communities. Cambridge University Press, 1995, ISBN 0-521-47569-4, Tchoukafala: The continuing Chickasaw struggle for Independence, S. 213–243 (englisch).
  7. Bruce E. Johansen: The Native Peoples of North America: A History. Rutgers University Press, 2006, ISBN 0-8135-3899-8, The Explosion Westward: The Accelerating Speed of Frontier Movement, S. 181–218 (englisch).
  8. Eine Übersicht über die Missionstätigkeit der Herrnhuter (Moravier) bei indianischen Stämmen ist online in den Archiven des Wheaton College verfügbar unter Records of Moravian Missions Among American Indians. In: Billy Graham Center. Wheaton College, archiviert vom Original am 9. Mai 2008; abgerufen am 20. April 2009.
  9. Die Bedeutung John Ross’ für die Entwicklung der Akkulturation und des Widerstandes gegen die Vertreibung wird beispielsweise in Theda Perdue, Michael D. Green: The Cherokee Nation and the Trail of Tears. Viking, 2007, ISBN 0-670-03150-X (englisch). oder in der vom Georgia Tribe of Eastern Cherokee online zur Verfügung gestellten Biographie John Ross-Chief of the Cherokee (englisch, abgerufen am 10. März 2009) dargelegt.
  10. Duane Champagne: Social change and cultural continuity among Native Nations. Rowman Altamira, 2006, ISBN 0-7591-1001-8, 10: Toward a Multidimensional Historical-Comparative Methodology: Context, Process and Casuality, S. 200–220 (englisch).
  11. Francis Paul Prucha: American Indian Treaties: The History of a Political Anomaly. University of California Press, 1997, ISBN 0-520-20895-1, Instruments of Federal Policy, S. 100–102 (englisch).
  12. Michigan State University: „Transkription des U.S. Government: The Indian Removal Act of 1830 (Memento vom 26. Mai 2010 im Internet Archive)“ (englisch) Abgerufen am 11. März 2009
  13. Jeffrey D. Schultz, Kerry L. Haynie, Andrew L. Aoki: Encyclopedia of Minorities in American Politics: Hispanic Americans and Native Americans. Greenwood Publishing Group, 2000, ISBN 1-57356-149-5, S. 637 (englisch).
  14. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Dokumente im Zusammenhang mit dem Indian Removal Act stellt die Library of Congress: Primary Documents in American History - Indian Removal Act (englisch) zur Verfügung. Abgerufen am 11. März 2009
  15. Duane Champagne: The Choctaw People resist the Treaty of Dancing Rabbit Creek. In: Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, ISBN 0-8061-3339-2, Sp. 280–287 (englisch).
  16. Text der Entscheidung im zentralen Fall Cherokee Nation v. Georgia: Cherokee Nation v Georgia, 30 U.S. 1 (1831) (Memento vom 12. Januar 2009 im Internet Archive) (englisch) Abgerufen am 11. März 2009
  17. 1830 Treaty of Dancing Rabbit Creek. Choctaw Nation of Oklahoma, archiviert vom Original am 4. Mai 2007; abgerufen am 12. März 2009 (englisch, Transkription des Vertrages von Dancing Rabbit Creek).
  18. Ronald N. Satz: American Indian policy in the Jacksonian era. University of Oklahoma Press, 2002, ISBN 0-8061-3432-1, S. 68--70 (englisch).
  19. James Carson: The Choctaw Trail of Tears. In: Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, ISBN 0-8032-6902-1, S. 288–291 (englisch).
  20. James Carson: The Life in Mississippi after the Removal. In: Marcia Haag, Henry Willis (Hrsg.): Choctaw Language and Culture: Chahta Anumpa. University of Oklahoma Press, 2001, S. 292–295 (englisch).
  21. John Reed Swanton: Source Material for the Social and Ceremonial Life of the Choctaw Indians: The Journey of an Americal Congressman. University of Alabama Press, 2001, ISBN 0-8173-1109-2, S. 5 (englisch).
  22. Valerie Lambert: Choctaw Nation: A Story of American Indian Resurgence. University of Nebraska Press, 2007, ISBN 0-8032-1105-8, S. 40–41 (englisch).
  23. Muskogee Indian Tribe. In: Indian Tribal Records. Access Genealogy, archiviert vom Original am 17. März 2009; abgerufen am 29. März 2009 (englisch).
  24. Charles J. Kappler. Washington: United States Government Printing Office, 1904.: TREATY WITH THE CREEKS, 1825. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, abgerufen am 19. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Indian Springs).
  25. Michael D. Green: The Politics of Indian Removal: Creek Government and Society in Crisis. University of Nebraska Press, 1985, ISBN 0-8032-7015-1, Creek Removal from Georgia, 1826-27, S. 126–140 (englisch).
  26. Michael D. Green: The Politics of Indian Removal: Creek Government and Society in Crisis. University of Nebraska Press, 1985, ISBN 0-8032-7015-1, The Abrogation of the Treaty of Indian Springs, 1825-26, S. 98–125 (englisch).
  27. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Kapitel 11, The Creek "War" of 1836, S. 140–151 (englisch).
  28. Angie Debo: The Road to Disappearance: A History of the Creek Indians. University of Oklahoma Press, 1979, ISBN 0-8061-1532-7, S. 95–96 (englisch).
  29. Zitat: „Many… died on the road from exhaustion, and the maladies engendered by their treatment; and their relations and friends could do nothing more for them than cover them with boughs and bushes to keep off the vultures, which followed their route by thousands… for their drivers would not give them time to dig a grave and bury their dead. The wolves, which also followed at no great distance, soon tore away so frail a covering, and scattered the bones in all directions.“ Sylvia Flowers: Muscogee (Creek) Removal. In: Ocmulgee National Monument. National Park Service, abgerufen am 20. März 2009 (englisch).
  30. Sylvia Flowers: Muscogee (Creek) Removal. In: Ocmulgee National Monument. National Park Service, abgerufen am 20. März 2009 (englisch).
  31. History of the Poarch Band of Creek Indians. In: Poarch Band of Creek Indians. Poarch Band of Creek Indians, archiviert vom Original am 27. Juli 2010; abgerufen am 20. März 2009 (englisch, Kurzer historischer Abriss über die Entstehungsgeschichte und Anerkennung).
  32. A Chronicle, 1830–1849 - Arkansas Gazette, January 17, 1838. In: Sequoyah Research Center - American Native Press Archives. University of Arkansas at Little Rock, archiviert vom Original am 10. August 2009; abgerufen am 20. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes der Meldung).
  33. Russell Thornton: American Indian Holocaust and Survival: A Population History Since 1492. University of Oklahoma Press, 1990, ISBN 0-8061-2220-X, 5. Decline to Nadir: 1800 to 1900, S. 113–114 (englisch).
  34. Thomas Dionysius Clark, John D. W. Guice: The Old Southwest, 1795–1830: Frontiers in Conflict. University of Oklahoma Press, 1996, ISBN 0-8061-2836-4, 12: Eclipsing Ancient Nations, S. 250 (englisch).
  35. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1818. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, archiviert vom Original am 11. Dezember 2008; abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Old Town).
  36. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1830. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, archiviert vom Original am 7. September 2010; abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Franklin).
  37. Duane Champagne: Social order and political change: constitutional governments among the Cherokee, the Choctaw, the Chickasaw, and the Creek. Stanford University Press, 1992, ISBN 0-8047-1995-0, The Removal Crisis, S. 146–164 (englisch).
  38. Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2, Liquidating the Chickasaw Estate, S. 169–178 (englisch).
  39. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1832. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, archiviert vom Original am 13. Mai 2008; abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Pontotoc).
  40. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHICKASAW, 1834. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, archiviert vom Original am 11. Dezember 2008; abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Washington, 1834).
  41. Charles J. Kappler. Washington: Government Printing Office, 1904: TREATY WITH THE CHOCTAW AND CHICKASAW, 1837. In: Electronic Publishing Center Oklahoma State University. Oklahoma State University, archiviert vom Original am 2. September 2006; abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription des Originaltextes des Vertrags von Doaksville, 1834).
  42. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Three: Chickasaw Removal, S. 202–203 (englisch).
  43. Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2, The Chickasaw Trail of Tears, S. 182–190 (englisch).
  44. Arrell Morgan Gibson: The Chickasaws. University of Oklahoma Press, 1971, ISBN 0-8061-1042-2, The Chickasaw Trail of Tears, S. 190 (englisch).
  45. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Three: Chickasaw Removal, S. 223 (englisch).
  46. David M. Wishart: Evidence of Surplus Production in the Cherokee Nation Prior to Removal. In: Journal of Economic History. Band 55, Nr. 1, 1995, S. 120 (englisch).
  47. 30 U.S. 1 (Pet.) THE CHEROKEE NATION v. THE STATE OF GEORGIA. January Term, 1831. In: Find Law: Cases and Codes. Thomson Reuters, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription der richterlichen Entscheidung im Fall Cherokee Nation v. Georgia).
  48. 31 U.S. 515 (Pet.) SAMUEL A. WORCESTER, PLAINTIFF IN ERROR v. THE STATE OF GEORGIA. January Term, 1832. In: Find Law: Cases and Codes. Thomson Reuters, abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Transkription der richterlichen Entscheidung im Fall Worchster v. Georgia).
  49. Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2, Maneuvers of Desperation, S. 242–263 (englisch).
  50. Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2, The Treaty of New Echota, S. 265–290 (englisch).
  51. “Our Hearts are Sickened”: Letter from Chief John Ross of the Cherokee, Georgia, 1836. In: History Matters: The U.S. Survey Course on the Web. American Social History Project, Center for History and New Media (George Mason University), abgerufen am 24. März 2009 (englisch, Text der Protestnote).
  52. Vicki Rozema: Footsteps of the Cherokees: A Guide to the Eastern Homelands of the Cherokee Nation. 2. Auflage. John F. Blair Publ., 2007, ISBN 0-89587-346-X, The Treaty of New Echota and the Trail of Tears, S. 43–45 (englisch).
  53. Der Begriff Konzentrationslager (englisch: concentration camp) wird beispielsweise in MariJo Moore: Eating Fire, Tasting Blood: Breaking the Great Silence of the American Indian Holocaust. Thunder's Mouth Press, 2006, ISBN 1-56025-838-1, S. 209 (englisch). oder Patrick Neal Minges: Slavery in the Cherokee Nation: the Keetoowah Society and the defining of a people, 1855-1867. Routledge, 2003, ISBN 0-415-94586-0, S. 51 (englisch). verwendet.
  54. Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 67 (englisch).
  55. Eine genaue Auflistung der Abreisedaten und einzelnen Gruppen, sowie deren Verluste bis zur Ankunft findet sich in Tabelle 8 in Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 70 (englisch).
  56. Russell Thornton, C. Matthew Snipp, Nancy Breen: The Cherokees: A Population History. University of Nebraska Press, 1992, ISBN 0-8032-9410-7, Resurgence and Removal: 1800 to 1840, S. 68–72 (englisch).
  57. Zitat: „I fought through the Civil War and have seen many men shot to pieces and slaughtered by thousands, but the Cherokee Removal was the cruelest work I ever knew“ in James Wilson: The Earth Shall Weep: A History of Native America. Grove Press, 2000, ISBN 0-8021-3680-X, S. 170 (englisch)., Übersetzung: „Ich kämpfte im Bürgerkrieg und habe gesehen, wie viele Männer in Stücke geschossen wurden und tausende hin geschlachtet wurde, aber die Vertreibung der Cherokee, war das grausamste Werk, das ich je gesehen habe.“
  58. Russell Thornton: Cherokee Population Losses during the Trail of Tears: A New Perspective and a New Estimate. In: Ethnohistory. Band 31, Nr. 4, 1984, S. 289–300 (englisch).
  59. Thurman Wilkins: Cherokee Tragedy: The Ridge Family and the Decimation of a People. 2. Auflage. University of Oklahoma Press, 1989, ISBN 0-8061-2188-2, The Reckoning, S. 337–339 (englisch).
  60. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Five: Seminole Removal, S. 319 (englisch).
  61. Bruce G. Trigger, Wilcomb E. Washburn, Richard E. W. Adams, Frank Salomon, Stuart B. Schwartz: The Cambridge history of the native peoples of the Americas. Cambridge University Press, 1996, ISBN 0-521-57392-0, S. 524–525 (englisch).
  62. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Five: Seminole Removal, S. 320–323 (englisch).
  63. Black Seminoles Pam Davis: Black Seminoles. Afroamerica, archiviert vom Original am 6. Oktober 2008; abgerufen am 25. März 2009 (englisch, Kurzer historischer Abriss der Geschichte der Schwarzen Seminolen und der Beziehung zu den Seminolen).
  64. Kevin Mulroy: Freedom on the Border: The Seminole Maroons in Florida, the Indian Territory, Coahuila, and Texas. Texas Tech University Press, 2003, ISBN 0-89672-516-2, S. 27–34 (englisch).
  65. Grant Foreman: Indian Removal: The Emigration of the Five Civilized Tribes of Indians. University of Oklahoma Press, 1974, ISBN 0-8061-1172-0, Book Five: Seminole Removal, S. 344–351 (englisch).
  66. Bruce G. Trigger, Wilcomb E. Washburn, Richard E. W. Adams, Frank Salomon, Stuart B. Schwartz: The Cambridge history of the native peoples of the Americas. Cambridge University Press, 1996, ISBN 0-521-57392-0, S. 525 (englisch).
  67. Francis Paul Prucha: The Great Father. The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7, S. 85 (englisch).
  68. Francis Paul Prucha: The Great Father. The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7, S. 98–99 (englisch).
  69. William Thomas Hagan: American Indians. 3. Auflage. University of Chicago Press, 1993, ISBN 0-226-31237-2, S. 95–98 (englisch).
  70. Russell Thornton: American Indian Holocaust and Survival: A Population History Since 1492. University of Oklahoma Press, 1990, ISBN 0-8061-2220-X, 5. Decline to Nadir: 1800 to 1900, S. 94–95 (englisch).
  71. Francis Paul Prucha: The Great Father. The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7, S. 97–98 (englisch).
  72. Francis Paul Prucha: American Indian Treaties: The History of a Political Anomaly. University of California Press, 1997, ISBN 0-520-20895-1, Instruments of Federal Policy, S. 181–182 (englisch).
  73. Bruce Elliott Johansen: The Encyclopedia of Native American legal tradition. Greenwood Publishing Group, 1998, ISBN 0-313-30167-0, S. 100–101 (englisch).
  74. Clara Sue Kidwell: The Effects of Removal on American Indian Tribes. In: National Humanities Center. University of Oklahoma, abgerufen am 26. März 2009 (englisch).
  75. Suzanne J Crawford, Dennis F Kelley: American Indian Religious Traditions: An Encyclopedia. ABC-CLIO, 2005, ISBN 1-57607-517-6, S. 1114–1115 (englisch).
  76. Francis Paul Prucha: The Great Father. The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7, S. 100–102 (englisch).
  77. Hierzu gehören unter vielen anderen die Arbeiten Pruchas und Champagnes, beispielsweise in Francis Paul Prucha: The Great Father. The United States Government and the American Indians. University of Nebraska Press, 1986, ISBN 0-8032-8712-7 oder in Duane Champagne: Social order and political change: constitutional governments among the Cherokee, the Choctaw, the Chickasaw, and the Creek. Stanford University Press, 1992, ISBN 0-8047-1995-0.
  78. Dargestellt in Russell Thornton: American Indian Holocaust and Survival: A Population History Since 1492. University of Oklahoma Press, 1990, ISBN 0-8061-2220-X.
  79. Ein Bericht über die Finanzierung eines Grabforschungsprojektes der SUIC ist verfügbar unter Grant funds additional Trail of Tears research. In: Southern Spotlight. Southern Illinois University Carbondale, 8. November 2006, archiviert vom Original am 4. Mai 2007; abgerufen am 20. April 2009 (englisch).
  80. Zwei Beispiele der Zusammenarbeit des NPS mit anderen Organisationen werden vom NPS online dargestellt unter Cooperative Research. In: National Park Service. U.S. Department of the Interior, abgerufen am 20. April 2009 (englisch). Das Native American Press Archive des Sequoyah Research Center steht ebenfalls online zur Verfügung: Trail of Tears Research. In: Native American Press Archive des Sequoyah Research Center. University of Arkansas at Little Rock, archiviert vom Original am 3. April 2009; abgerufen am 20. April 2009 (englisch).
  81. Beispiele hierfür sind die historische Aufnahme eines Liedes der Seminolen über die Vertreibung in der Muskogee-Sprache unter Katie Smith, Courtney Parker: Florida Folklife from the WPA Collections, 1937-1942. In: American Memory. The Library of Congress, 1940, abgerufen am 26. März 2009 (englisch)., sowie die moderne Aufarbeitung des Trail of Tears von Felipe Rose, der als Best Historical Recording mit dem Native American Music Award ausgezeichnete Titel unter Trail of Tears. In: YouTube. Abgerufen am 30. März 2009.
  82. The Legend of the Cherokee Rose. In: About North Georgia. North Georgia.com, abgerufen am 27. März 2009 (englisch).
  83. Beispielsweise Chip Richie's Film The Trail of Tears: Cherokee Legacy (2006). Internet Movie Database, abgerufen am 30. März 2009., zusammengefasst unter Rich-Heape Films: Trail of Tears: Cherokee Legacy Native American Indian. In: YouTube. 2007, abgerufen am 27. März 2009 (Cherokee).
  84. Kevin Gover: Remarks of Kevin Gover, Assistant Secretary-Indian Affairs Department of the Interior at the Ceremony Acknowledging the 175th Anniversary of the Establishment of the Bureau of Indian Affairs. The Catawba People, 8. September 2000, archiviert vom Original am 19. Juli 2008; abgerufen am 27. März 2009 (Rede Kevin Govers als Ausdruck der Entschuldigung und zur Verantwortung des Bureau of Indian Affairs für erlittenes Unrecht).
  85. Abschrift der Joint Resolution S.J Res. 37 vom 6. Mai 2004: Ray Levesque: Resolution of Apology to Native American Peoples. NativeVillage.org, 12. Mai 2004, abgerufen am 28. März 2009 (englisch).
  86. Senate Committee Apologizes to All Native Americans for Violence and Maltreatment by U.S. Citizens, CNS News, 10. August 2009.
  87. „on behalf of the people of the United States to all Native peoples for the many instances of violence, maltreatment, and neglect inflicted on Native peoples by citizens of the United States“ – zitiert nach U.S. Copyright Office, S. 3453, Sec. 8113 (PDF, 277 kB).
  88. Gesetzesgrundlage und Beschreibung der ausgewählten Strecken einsehbar unter THE NATIONAL TRAILS SYSTEM ACT (P.L. 90-543, as amended through P.L. 110-229, May 08, 2008). In: National Park Service. U.S. Department of the Interior, abgerufen am 28. März 2009 (englisch, Sec. 5, Abschnitt (16)).
  89. Trail of Tears reconciliation statue to be dedicated at NSU. In: Tulsa World. 9. Juni 2016, abgerufen am 14. Dezember 2016 (englisch).
  90. Trail of Tears National Historic Trail. In: National Park Service. U.S. Department of the Interior, abgerufen am 28. März 2009 (englisch).

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