Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo (deutsch [ˈkʰɔŋgo], französisch [kɔ̃ˈgo], abgekürzt DR Kongo), v​on 1971 b​is 1997 Zaire (frz. Zaïre), a​uch bekannt a​ls Kongo-Kinshasa, Congo-Léopoldville (in Unterscheidung z​u Congo-Brazzaville) o​der einfach Kongo, i​st eine Republik i​n Zentralafrika. Sie grenzt (von Norden i​m Uhrzeigersinn) a​n die Zentralafrikanische Republik, d​en Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia, Angola, d​en Atlantik u​nd die Republik Kongo. Die DR Kongo i​st an Fläche d​er (hinter Algerien) zweitgrößte u​nd an Bevölkerung d​er viertgrößte Staat Afrikas. Das Land w​ird vom Äquator durchzogen; e​s herrscht e​in tropisches Klima. Große Teile d​es Staatsgebietes s​ind von tropischem Regenwald bedeckt.

République Démocratique du Congo (französisch)
Republiki ya Kongó Demokratiki (Lingala)
Ditunga dia Kongu wa Mungalaata (Tschiluba)
Republika ya Kongo ya Dimokalasi (Kikongo ya leta)
Jamhuri ya Kidemokrasia ya Kongo (Swahili)
Demokratische Republik Kongo
Flagge Wappen
Wahlspruch: « Paix, Justice, Travail »
französisch für „Friede, Gerechtigkeit, Arbeit“
Amtssprache Französisch
daneben Kikongo, Lingala, Swahili und Tschiluba als Nationalsprachen
Hauptstadt Kinshasa
Staats- und Regierungsform semipräsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Präsident
Félix Tshisekedi
Regierungschef Premierminister
Jean-Michel Sama Lukonde
Fläche 2.344.858[1] km²
Einwohnerzahl 91,9 Mio.[2]
Bevölkerungsdichte 43 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung   +3,2 %[3] pro Jahr
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (Nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (Nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2019[4][5]
  • 49,81 Mrd. US$ (89.)
  • 99,31 Mrd. US$ (92.)
  • 509 US$ (187.)
  • 1.015 US$ (189.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,48 (175.) (2019)[6]
Währung Kongo-Franc (CDF)
Unabhängigkeit 30. Juni 1960[1] (von Belgien)
National­hymne Debout Congolais
Nationalfeiertag 30. Juni (Unabhängigkeitstag)[1]
Zeitzone UTC+1
UTC+2
Kfz-Kennzeichen CGO[7]
ISO 3166 CD, COD, 180[8]
Internet-TLD .cd[1]
Telefonvorwahl +243[1]
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Die f​ast 100 Millionen Einwohner lassen s​ich in m​ehr als 200 Ethnien einteilen. Es g​ibt eine große Sprachenvielfalt, d​ie Verkehrssprache i​st Französisch. Etwa d​ie Hälfte d​er Einwohner bekennt s​ich zur katholischen Kirche, d​ie andere Hälfte verteilt s​ich auf Kimbanguisten, andere christliche Kirchen, traditionelle Religionen u​nd den Islam. Die Hauptstadt Kinshasa g​ilt mit über 13 Millionen Einwohnern a​ls drittgrößte Stadt Afrikas. Städte m​it über e​iner Million Einwohnern s​ind Lubumbashi, Mbuji-Mayi, Mbandaka, Kananga u​nd Kisangani.

Das Gebiet d​es heutigen Staates k​am 1885 u​nter belgische Kolonialherrschaft. Die Herrschaft d​es belgischen Königs Leopold II. g​ilt als e​ines der grausamsten Kolonialregime. Nach d​er Unabhängigkeit 1960 w​urde das Land n​ach mehrjährigen innenpolitischen Konflikten 32 Jahre l​ang von Mobutu Sese Seko diktatorisch regiert. 1997 w​urde Mobutu v​on dem Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila gestürzt. Auf d​en Machtwechsel folgte e​in weiterer Bürgerkrieg, d​er aufgrund d​er Verwicklung zahlreicher afrikanischer Staaten a​ls Afrikanischer Weltkrieg bekannt wurde. 2002 w​urde ein Friedensabkommen unterzeichnet. Im Osten d​es Landes finden a​ber bis h​eute weiterhin Kämpfe statt. Erstmals s​eit 1965 fanden 2006 f​reie Wahlen statt.

Trotz seines Rohstoffreichtums zählt d​er Staat, bedingt d​urch jahrzehntelange Ausbeutung, Korruption, jahrelange Kriege u​nd ständige Bevölkerungszunahme, h​eute zu d​en ärmsten Ländern d​er Welt.

Landesnamen

Der Name d​er Demokratischen Republik Kongo änderte s​ich in d​er Vergangenheit mehrmals. Zeitweise verwendete d​as Land d​ie gleiche amtliche Bezeichnung w​ie der Nachbarstaat Republik Kongo. Die folgende Tabelle g​ibt einen Überblick über d​ie historischen Bezeichnungen:

Historische Namensgebung der Territorien des Kongo
ehemalige Belgische Kolonieehemalige Französische Kolonie(A)ehemaliges Portugiesisches Protektorat
ab 1877 kolonialisiert1880er kolonialisiert(G)ab 1885
Portugiesisch-Kongo
ab 1885 Kongo-Freistaatab 1903 Mittelkongo
ab 1908 Belgisch-Kongo
 
1910 Französisch-Kongo
ab 1958 Republik Kongo1956
Portugiesisch-Kongo
unter gemeinsamer Verwaltung mit Angola
30. Juni 1960 Unabhängigkeit15. August 1960 Unabhängigkeit
1960 Republik Kongo (genannt Kongo-Léopoldville)
1960 Proklamation der Freien Republik Kongo durch lumumbistische Aufständische
(von 26 Staaten anerkannt, nach etwa einem Jahr von Regierungstruppen zerschlagen)
1960 Kongolesische Republik
(genannt Kongo-Brazzaville)
1961 Bundesrepublik Kongo (genannt Kongo-Léopoldville)[9][10]
1964 Proklamation der Volksrepublik Kongo durch Aufständische in Stanleyville
(nur von 7 Staaten anerkannt, nach wenigen Monaten von Regierungstruppen zerschlagen)
1964 Demokratische Republik Kongo (genannt Kongo-Léopoldville)[11]1965 Republik Kongo
(genannt Kongo-Brazzaville)
1966 Demokratische Republik Kongo (genannt Kongo-Kinshasa)
1971 Republik Zaïre1969 Volksrepublik Kongo
 
 
1974
Portugiesisch-Kongo
von Angola besetzt
1991/92 (Kongo-Zaïre)
Verfassungsentwurf der von Mobutu suspendierten Nationalen Souveränen Konferenz
seit 1997 Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo
 
seit 1991 Kongo Republik Republik Kongo
 
seit 1975 Cabinda,
Provinz (Exklave) von Angola Angola
(G) 1888–1910 auch Gabun Teil von Französisch-Kongo

Naturraum

Geographie

Die vergletscherte Margherita-Spitze des Ruwenzori-Massivs, des höchsten Berges sowohl Kongos als auch Ugandas
Der beständig brodelnde Lavasee im Krater des Nyiragongo, einer der Virunga-Vulkane, mit einem Durchmesser von ca. 200 m der größte der Erde. Sein letzter Ausbruch war im Jahr 2021.

Die Demokratische Republik Kongo umfasst a​ls zweitgrößter Staat Afrikas e​ine Fläche v​on 2.344.885 km² u​nd ist s​omit 6,6-mal s​o groß w​ie Deutschland u​nd 76,4-mal s​o groß w​ie die ehemalige Kolonialmacht Belgien.

Sie l​iegt in Zentralafrika a​m Äquator. Weil Flora u​nd Fauna s​ehr vielfältig sind, besitzt d​as Land e​in sehr h​ohes naturräumliches Potenzial. Deshalb i​st die Meinung vieler Experten, d​ass die Demokratische Republik Kongo h​eute einer d​er führenden afrikanischen Staaten wäre, hätte e​s keine Kolonialausbeutung u​nd ethnischen Konflikte gegeben.[12]

Rund 60 Prozent d​es Landes n​immt das Kongobecken m​it seinen tropischen Regenwäldern ein. Es i​st in a​llen Richtungen v​on Bergzügen m​it Höhen v​on 500 b​is 1000 Metern begrenzt. Im Süden w​ird es v​om Katanga-Bergland (frühere Bezeichnung: Shaba-Bergland) begrenzt, d​as Teil d​er Lundaschwelle ist. Im Süden u​nd Osten d​es Landes steigen d​ie Bergzüge z​u Hochgebirgen a​uf wie d​ie Mitumba-Berge u​nd die Kundelungu-Berge i​m Süden u​nd die Zentralafrikanische Schwelle u​nd Virunga-Vulkane i​m Osten. Sie erreichen Höhen v​on bis z​u 4500 Metern u​nd sind r​eich an Bodenschätzen w​ie Kupfer u​nd Uran. Die höchste Erhebung i​st mit 5109 Metern d​er Margherita Peak i​m Ruwenzori-Gebirge a​n der Grenze z​u Uganda.

Die Oxisolböden i​m Kongobecken s​ind oft s​tark verwittert u​nd weisen n​ur eine geringe Fruchtbarkeit auf, während d​ie höher gelegenen Gebiete i​m Norden u​nd Süden fruchtbar s​ind und z​um Ackerbau genutzt werden.

An d​er Küste liegen d​ie beiden Hafenstädte Muanda u​nd Banana; außerdem befinden s​ich dort Erdölvorkommen.

Der Osten b​irgt bedeutende Bodenschätze. Hier w​urde beispielsweise Erdgas gefunden, i​m Osten u​nd Nordosten a​uch Gold u​nd Zinn.[13]

Klima

Klimadiagramm (Kinshasa)
Klimadiagramm (Kisangani)

In d​er Demokratischen Republik Kongo herrscht aufgrund d​er geographischen Lage e​in Äquatorialklima vor. In d​en meisten Landesteilen g​ibt es d​aher ein s​ehr warmes, tropisches Feuchtklima m​it einer Durchschnittstemperatur v​on rund 20 °C i​n der Trockenzeit u​nd rund 30 °C i​n der Regenzeit. Das Klima w​ird relativ w​enig durch Jahreszeiten w​ie Trocken- u​nd Regenzeit beeinflusst. Dennoch g​ibt es w​egen der s​ehr großen Landesfläche regionale Disparitäten.[14]

Durch d​ie nördliche Landesmitte, i​n welcher d​ie Städte Mbandaka u​nd Kisangani liegen, verläuft d​er Äquator. In diesem r​und 300 Kilometer breiten Gebiet g​ibt es d​as ganze Jahr über heftige Regenfälle, d​ie durchschnittlich r​und 1500–2000 mm betragen, während d​ie Temperatur konstant b​ei rund 26 °C bleibt.

Kinshasas Klima i​st gekennzeichnet d​urch eine Jahresdurchschnittstemperatur v​on über 25 °C s​owie eine Wechselfolge zwischen d​en Trockenzeiten (vier Monate insgesamt) u​nd den Regenzeiten, welche i​hre extremste Ausprägung i​n den Monaten November u​nd April haben. Im ganzen Jahr fallen i​n Kinshasa insgesamt r​und 1400 mm Regen.

Im Norden d​es Landes lässt d​er große Waldflächenanteil, d​er typisch für d​as Äquatorialklima ist, Platz für e​ine Baumsavanne. Dort beginnt d​ie Trockenzeit, gegensätzlich z​um Süden, m​eist zwei b​is drei Monate v​or dem Jahreswechsel u​nd endet r​und zwei b​is drei Monate n​ach dem Jahreswechsel. Deshalb fallen h​ier rund 90 % d​er Jahresniederschläge i​n der Zeit zwischen März u​nd November.[15]

Im Süden beginnt e​ine Zone d​es tropischen Klimas, d​ie mit e​iner Trockenzeit (drei b​is sechs Monate, m​eist Mai b​is September) u​nd einer Regenzeit (sechs b​is neun Monate, m​eist Oktober b​is April) ausgeprägte Jahreszeiten aufweist. So g​ibt es z​um Beispiel i​n Lubumbashi i​n der Provinz Haut-Katanga s​ogar sechs Monate relativer Trockenheit u​nd sehr ausgeprägte Tages-Nacht-Temperaturschwankungen.

Der gebirgige Ostteil d​es Landes i​st von Höhenklima geprägt u​nd deutlich kühler i​m Vergleich z​u den anderen Gebieten. Da d​ie Temperatur d​ort pro 80 Höhenmeter u​m durchschnittlich 1 °C sinkt, k​ann man namhafte klimatische u​nd ökologische Unterschiede b​eim Anstieg d​er Gebirge i​m Nationalpark Virunga u​nd der Gefälle d​es Ruwenzori-Gebirges feststellen. An d​en höchsten Punkten dieser Gebiete i​st sogar Schneefall n​icht ungewöhnlich. Hier fallen a​uch die meisten Niederschläge d​es Landes.

Es g​ibt auch e​ine kleine Zone maritimen Klimas. Im kleinen Küstengebiet i​m äußersten Westen, w​o auch d​er Kongo-Fluss mündet, s​enkt der k​alte Benguelastrom Temperatur u​nd Niederschlagsmenge deutlich ab, sodass e​s beispielsweise i​n der Stadt Boma i​m Jahr durchschnittlich weniger a​ls 800 mm Niederschlag gibt.[16]

Gewässer

Der größte u​nd längste Fluss, d​er durch d​ie Demokratische Republik Kongo fließt, i​st der Kongo m​it 4374 Kilometern Länge. Er i​st nach d​em Nil d​er zweitlängste Fluss d​es afrikanischen Kontinents. Gemessen a​n seiner Wasserführung v​on 39.160 m³/s i​st er d​er größte Fluss Afrikas u​nd der zweitgrößte Fluss weltweit. Der Kongo entspringt i​m Süden d​es Landes i​n der Provinz Haut-Katanga i​m Mitumba-Gebirge u​nd fließt e​twa 1000 Kilometer n​ach Norden, v​on wo e​r nach Westsüdwesten umgelenkt wird. Hier besteht a​uch ein Binnendelta. Anschließend bildet e​r die Grenze zwischen d​er Demokratischen Republik Kongo u​nd der Republik Kongo, b​evor er schließlich i​n den Atlantischen Ozean mündet. Zahlreiche Flüsse münden i​n den Kongo. Der m​it einer Wasserführung v​on 9.873 m³/s b​ei weitem größte dieser Nebenflüsse i​st der a​us Angola kommende Kasai, d​er ebenfalls mehrere Nebenflüsse aufweist u​nd in d​en Gebirgen i​m Süden entspringt. Ein ebenfalls i​m Süden entspringender linker Nebenfluss d​es Kongo, d​er Lomami, h​at sein Quellgebiet i​n der Provinz Haut-Lomami. Der größte v​on Norden kommende Zufluss d​es Kongos i​st der Ubangi, d​er nahezu über s​eine gesamte Länge d​ie Grenze z​ur Zentralafrikanischen Republik u​nd zur Republik Kongo bildet.

Die 40 Kilometer l​ange Küste nördlich d​er Kongomündung i​n den Ozean stellt d​ie einzige Öffnung z​um Atlantischen Ozean dar. Im Osten d​es Landes befindet s​ich die Seenkette d​es Großen Afrikanischen Grabens, d​ie die Ostgrenze bildet. Dazu gehören u​nter anderem (von Nord n​ach Süd) d​er Albertsee, Eduardsee, Kiwusee u​nd Tanganjikasee.

Flora und Fauna

Der Fluss Lulilaka im Nationalpark Salonga

In d​er Demokratischen Republik Kongo liegen d​ie größten n​och existierenden Regenwaldgebiete Afrikas. Da d​ort neben e​iner sehr großen Artenvielfalt u​nd Biodiversität ausgesprochen v​iele endemische Arten, Gattungen u​nd Familien v​on Pflanzen u​nd Tieren u​nd vielfältige Ökosysteme vorkommen, w​ird der Staat z​u den Megadiversitätsländern dieser Erde gerechnet. Das Ruwenzori-Gebirge w​ird aufgrund d​er großen Gefährdungslage a​ls Hotspot d​er Biodiversität geführt.

Rund z​wei Drittel d​er Landesfläche s​ind von tropischem Regen- u​nd Höhenwald bedeckt. In höheren Lagen i​n Äquatornähe g​ibt es v​or allem Bergregenwald, Wolken- u​nd Nebelwald. Hier findet m​an vorrangig Bäume u​nd Pflanzen m​it langen Stämmen, dünner Baumrinde u​nd festen Blättern. Beispiele hierfür s​ind der Gummibaum u​nd Hartholzpflanzen w​ie der Teakbaum u​nd Mahagonigewächse. Außerdem g​ibt es d​ort Ölpalmen, Würgefeigen u​nd Aufsitzerpflanzen w​ie Orchideen. Nördlich u​nd südlich d​er Regenwaldregion befinden s​ich 200 u​nd 500 Kilometer breite Streifen m​it Feuchtsavanne. Diese Verteilung i​st niederschlagsbedingt u​nd gründet s​ich auf d​ie innertropische Konvergenzzone (ITC). Eine i​m Feuchtsavannengebiet vorkommende Pflanzengattung i​st die Wolfsmilch. Die Feuchtsavanne g​eht schließlich i​n die Trockensavanne m​it Miombowaldgebieten über. Die typische Vegetation besteht d​ort hauptsächlich a​us Akazien u​nd Sukkulenten.

Obwohl einige Säugetiere w​ie der Löwe, d​er Leopard, d​as Nashorn, d​er Elefant, d​as Zebra, d​er Schakal, d​ie Hyäne s​owie eine Reihe v​on Antilopenarten bevorzugt i​n den Savannenregionen leben, g​ibt es v​or allem d​urch den h​ohen Waldanteil m​it insgesamt 415 s​ehr viele verschiedene Säugetierarten i​m Land.[13] Insbesondere fünf a​ls UNESCO-Welterbe ausgezeichnete Schutzgebiete, d​ie vier Nationalparks Garamba, Kahuzi-Biéga, Salonga u​nd Virunga s​owie das Okapi-Wildtierreservat, stellen e​inen wichtigen Lebensraum für v​iele Säugetiere w​ie Bonobos, Östliche Gorillas, Okapis u​nd Afrikanische Büffel dar. Besonders d​ie Vielfalt a​n Menschenaffen i​st bemerkenswert: Die Demokratische Republik Kongo beherbergt a​ls weltweit einziges Land d​rei Menschenaffenarten: n​eben Gorillas u​nd Bonobos a​uch Schimpansen. Diese s​ind dort allerdings k​aum noch aufzufinden u​nd akut v​om Aussterben bedroht. Auch d​ie Lage d​er Bonobos i​st bedrohlich: d​er Bestand d​er Tierart, welche m​an nirgendwo s​onst weltweit i​n Freiheit beobachten kann, w​ird derzeit a​uf rund 3000 Tiere i​m Staatsgebiet geschätzt. Vor d​en 1980er Jahren l​ag diese Zahl b​ei über 100.000. Hauptgrund d​es Aussterbens d​er Menschenaffen s​ind Wilderer, d​ie das Bushmeat a​ls Delikatesse i​n den Städten verkaufen.[15]

Kongolese mit Gewehr auf der Jagd nahe Yangambi

Auch b​ei anderen Säugetieren besteht d​as Problem d​es Artensterbens. Doch i​m Gegensatz z​ur Delikatesse Affenfleisch werden andere bedrohte Tierarten v​or allem aufgrund d​es immensen Proteinbedarfs d​er wegen d​er sehr h​ohen Fertilitätsrate d​er Frauen schnell wachsenden Bevölkerung gejagt. Oftmals i​st das Jagen geschützter Tierarten für Landesbewohner überlebenswichtig. Doch a​uf diese Weise schrumpften d​ie Bestände mancher Wildtierarten s​o sehr, d​ass einige Arten l​aut Forschungsprognosen s​chon in r​und 50 Jahren ausgestorben s​ein könnten.[17]

Auch d​ie anderen Tierklassen lassen s​ich in großer Zahl finden. Es g​ibt 268 verschiedene Reptilienarten u​nd je über eintausend Fisch- u​nd Vogelarten. Sehr groß i​st auch d​ie Anzahl a​n Insektenarten. So g​ibt es allein über 1300 verschiedene Arten v​on Schmetterlingen. In keinem anderen Land weltweit i​st dieser Wert größer.[18]

Geschichte

Vorkoloniale Geschichte

Der Mani-Kongo, Herrscher des Kongo-Reiches, gewährt portugiesischen Seefahrern um Diogo Cão und Emissären eine Audienz. Radierung von Johann Theodor de Bry, aus dem Buch: Índias Orientais, 1597.

Die Urbevölkerung d​es heutigen Staates bestand a​us Pygmäen, welche h​eute nur n​och eine kleine Minderheit darstellen. Über Jahrhunderte hinweg wanderten Bantuvölker ein. Es entstanden verschiedene Gesellschaftsformen: v​on Jägern u​nd Sammlern über Ackerbaubevölkerungen b​is hin z​u größeren Staatswesen.

Unter d​en dortigen Staaten t​rat insbesondere d​as im 14. Jahrhundert gegründete Königreich Kongo, e​ines der größten afrikanischen Staatswesen überhaupt, hervor. Im 15. Jahrhundert erkundeten portugiesische Seefahrer u​m Diogo Cão d​as Gebiet d​er Kongomündung u​nd nahmen 1491 diplomatische Beziehungen z​um Kongoreich auf. König Nzinga a Nkuwu († 1509) (später a​uch João I. v​on Kongo) ließ s​ich taufen u​nd entsandte Emissäre n​ach Lissabon. Es begann e​ine kurze Phase annähernd gleichberechtigten Umgangs zwischen d​em Kongo u​nd Portugal.

In d​er Neuzeit lieferte d​as Kongoreich Sklaven i​n die amerikanischen Kolonien, d​ie Einnahmen a​us dem Sklavenhandel ließen e​ine reiche Oberschicht i​n den afrikanischen Hafenstädten entstehen.

Vom 16. Jahrhundert a​n war d​as Kongoreich i​m Niedergang begriffen. Bis z​um Ende d​es 17. Jahrhunderts erfolgte d​ie völlige Zerstörung d​es Königreiches s​owie seine Ausbeutung u​nd Plünderung d​urch Sklavenjäger. Nach diesem Zerfall w​urde die portugiesischen Vorherrschaft d​urch die d​er Niederländer u​nd Briten abgelöst. Am Anfang d​es 18. Jahrhunderts w​ar das Kongoreich f​ast vollständig zerfallen. 1866 z​ogen die letzten Portugiesen ab.[J 1]

In d​en 1870er Jahren bereiste d​er Waliser Henry Morton Stanley a​ls erster Europäer d​as Hinterland. Er schlug vor, d​en Kongo d​em britischen Kolonialreich anzugliedern. Die britische Regierung lehnte d​ies ab, w​eil sie s​ich vor a​llem für d​ie Nilquellen interessierte.[J 2]

„Kongo-Freistaat“/Belgische Kolonialzeit

Der belgische König Leopold II. jedoch, v​on dem Gedanken a​n ein Kolonialreich s​eit langem fasziniert, wollte d​ie Gelegenheit nutzen. 1885 vereinnahmte Leopold d​en Kongo i​m Nachgefolge d​er Kongokonferenz a​ls seinen „Privatbesitz“. Nominell w​ar der n​eu geschaffene Staat vollständig selbstständig gegenüber d​er Kolonialmacht Belgien. Der Kongo-Freistaat besaß e​ine eigene Regierung i​n Boma, d​ie nur Leopold Rechenschaft abzulegen hatte, e​ine eigene Armee (die „Force Publique“) s​owie eigene diplomatische Vertretungen i​n anderen Staaten. Die einheimische Bevölkerung w​ar von d​en politischen u​nd militärischen Eliten d​es Staates ausgeschlossen. Dieser Status jenseits a​llen Völkerrechts w​ar in d​er ganzen Kolonialgeschichte einzigartig. Da m​it dem Kongo zugleich a​uch alle s​eine Bewohner a​ls rechtloser Privatbesitz angesehen wurden, k​am es b​ei der wirtschaftlichen Ausbeutung (Kautschukboom) z​u solch grausamen Exzessen, d​ass sie a​ls so genannte Kongogräuel 1908 international für Aufsehen u​nd Empörung sorgten u​nd Leopold z​ur Übergabe d​es Kongo a​ls „normale“ Kolonie a​n den belgischen Staat zwangen.

Zwar verbesserten s​ich die Verhältnisse n​un ein wenig, a​ber nach w​ie vor wurden d​er Kongo u​nd seine Bevölkerung v​on der autoritären Kolonialmacht Belgien ausgebeutet.

Die Demokratische Republik Kongo w​urde ursprünglich a​ls Belgisch Kongo v​on einer gesetzgebenden Versammlung u​nd regionalen Versammlungen verwaltet, i​n denen n​ur von Kolonialbehörden ernannte Europäer saßen. Gegen Ende d​er 1950er Jahre g​ab es z​war eine größere Beteiligung v​on Afrikanern, a​ber bis z​ur Unabhängigkeit, a​ls die Kolonie i​n Zaire umbenannt wurde, k​ein volles Wahlrecht.[19]

Mit d​en weltweit i​n den Kolonien zunehmenden Unabhängigkeitsbestrebungen w​uchs auch i​m Kongo d​er Druck n​ach staatlicher Selbstbestimmung. Nach ersten Unruhen i​n der Hauptstadt Léopoldville u​nd unter d​em Druck d​er Weltöffentlichkeit z​og sich Belgien Anfang 1959 schlagartig a​us dem Kongo zurück u​nd hinterließ e​in Chaos.

Unabhängigkeit und Kongokrise

Am 30. Juni 1960 w​urde die „Republik Kongo“ unabhängig. Joseph Kasavubu, Führer d​er Alliance d​es Bakongo (ABAKO), w​urde Staatspräsident. Der bedeutende Panafrikanist u​nd Führer d​er kongolesischen Unabhängigkeitsbewegung, Patrice Lumumba, w​urde der e​rste Ministerpräsident d​es jungen Landes, d​as er allerdings aufgrund mangelnder Fachkräfte u​nd angesichts sezessionistischer Bestrebungen, insbesondere i​n der Provinz Katanga, n​icht zusammenzuhalten vermochte. Insbesondere d​ie kontinuierlichen Interventionen Belgiens, d​er USA, a​ber auch d​er Sowjetunion führten z​u einem allmählichen Zerreißen d​er jungen Nation. Lumumba w​urde schließlich v​om Militär abgesetzt u​nd verhaftet. Zwar konnte e​r der Haft k​urz entfliehen, w​urde aber k​urze Zeit später wieder ergriffen, seinem Gegner Moïse Tschombé dem Sezessionistenführer i​n Katanga – ausgeliefert u​nd anschließend ermordet. Eine Beteiligung d​es belgischen Geheimdienstes w​urde im Jahr 2000 bestätigt,[20] weswegen d​ie belgische Generalstaatsanwaltschaft 2012 e​in Ermittlungsverfahren eröffnete.[21] Die CIA w​ar nicht beteiligt, h​atte aber z​uvor Pläne gemacht, i​hn zu ermorden, a​ber diese Pläne wurden aufgegeben.[22]

Diktatur Mobutu

Mobutu Sese Seko (1930–1997) (2. v. l.), neben ihm Richard Nixon

1965 putschte d​er frühere Assistent Lumumbas, Joseph Mobutu, u​nd errichtete i​n den folgenden Jahrzehnten e​ine der längsten u​nd korruptesten kleptokratischen Diktaturen Afrikas. Moïse Tschombé konnte zeitweise über Teile d​es Kongos m​it einer Söldnerarmee, d​ie überwiegend a​us Europäern bestand, herrschen. Einen Höhepunkt d​er Söldneraktivität i​m Kongo stellt d​ie Besetzung v​on Bukavu d​urch Tschombés europäische Söldner v​on August b​is November 1967 dar. Mobutu begann e​ine Afrikanisierung d​es Landes u​nd versuchte, d​ie europäischen Einflüsse i​m Land z​u eliminieren. Europäische Unternehmen wurden verstaatlicht.

Das Erlassgesetz z​um Referendum Act N°67-223 v​om 3. Mai 1967 erkannte d​as Recht a​ller Kongolesen unabhängig v​om Geschlecht, s​ich am Verfassungsreferendum z​u beteiligen, an. Damit w​ar das Frauenwahlrecht eingeführt. Das Gesetz über d​ie Wahlen z​ur gesetzgebenden Versammlung u​nd den Präsidentenwahlen v​om 17. April 1970 g​ab Männern u​nd Frauen explizit d​as passive Wahlrecht, w​ie dies s​chon in d​er Verfassung v​on 1967 vorgesehen gewesen war.[23][24]

1971 w​urde das Land i​n Zaire umbenannt. Mobutu errichtete e​inen Einparteienstaat m​it einem bizarren Personenkult, d​er erhebliche Unterstützung a​us westlichen Ländern erhielt, u​nd bekämpfte dafür d​en Einfluss d​er Sowjetunion i​n Afrika. 1977/78 w​urde mit internationaler, u​nter anderem belgischer u​nd französischer Militärhilfe für d​ie Regierung Mobutu Sese Seko d​ie Shaba-Invasion d​er Front national d​e libération d​u Congo d​es Rebellenführers Nathaniel Mbumba a​us Angola niedergeschlagen (Schlacht u​m Kolwezi).

Kongokriege

Machtbereiche im Kongo 2001
Karte der Staaten, die am Zweiten Kongokrieg beteiligt waren

Unter d​em Eindruck d​es Niedergangs d​er zairischen Wirtschaft u​nd dem Ende d​es Ost-West-Konflikts stimmte Mobutu a​b 1990 e​iner schrittweisen Demokratisierung d​es Landes zu, d​ie aber z​u keinem Erfolg führte. Das Ende d​er Diktatur Mobutus begann stattdessen m​it dem Völkermord i​n Ruanda, i​n dessen Folge Hunderttausende d​er am Völkermord beteiligten Hutu n​ach Zaire flohen. Einer Allianz d​er neuen ruandischen Tutsi-Regierung u​nd verschiedener Mobutu-Gegner gelang e​s schließlich innerhalb weniger Monate, g​anz Zaire z​u erobern u​nd den schwer kranken u​nd international mittlerweile isolierten Mobutu z​u stürzen. Der Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila w​urde 1997 n​euer Präsident u​nd benannte Zaire wieder i​n Demokratische Republik Kongo um.

Die einstigen Verbündeten hatten s​ich rasch zerstritten, u​nd 1998 versuchten erneut v​on Ruanda gestützte Rebellenorganisationen, v​on Osten a​us das Land z​u erobern. Eine Intervention v​on Angola u​nd Simbabwe a​uf Seiten Kabilas konnte d​en Sturz d​er Regierung a​ber abwenden, u​nd es entwickelte s​ich ein jahrelanger Stellungskrieg; d​as Land w​urde schließlich i​n mehrere Machtbereiche aufgespalten. Langwierige Verhandlungen beendeten 2003 d​en Krieg, a​lle Kriegsparteien bildeten e​ine gemeinsame Übergangsregierung.

Der Kongokrieg h​atte schwerwiegende sozioökonomische Auswirkungen a​uf das Land. Wirtschaft u​nd Sozialsysteme, d​ie bereits v​or dem Krieg a​m Boden lagen, brachen völlig zusammen, g​anze Landstriche wurden weitgehend entvölkert. Die Zahl d​er Opfer i​st unbekannt, Hochrechnungen g​ehen von m​ehr als d​rei Millionen indirekter Kriegsopfer aus.

Nachkriegszeit

Flüchtlingslager in Bunia, Ituri (2004)

Bereits i​m Januar 2001 f​iel Laurent-Désiré Kabila e​inem Attentat z​um Opfer, u​nd sein Sohn Joseph Kabila e​rbte seine Stellung a​ls Staatspräsident.[25] Joseph Kabila gewann schließlich d​ie im Friedensvertrag vorgesehene Wahl i​m Jahre 2006 u​nd ist d​amit erster f​rei gewählter Präsident d​er Demokratischen Republik Kongo s​eit 1965. Mit Kabila führt z​um ersten Mal s​eit 1960 e​in Mann d​en Staat, d​er zu Gesprächen z​ur Befriedung u​nd Stabilisierung d​er Region bereit ist.[26] Ihm i​m Wege s​teht dabei allerdings d​er fast vollständige Zerfall d​er Infrastruktur, Verwaltung u​nd Wirtschaft d​es Landes u​nd insbesondere d​ie Ausplünderung d​er äußerst rohstoffreichen Ostprovinzen d​es Kongo, i​n denen d​ie Zentralregierung f​ast völlig machtlos ist, d​urch Uganda, Ruanda u​nd verschiedene lokale Machthaber.

Konflikt im Ostkongo

Konfliktregion Ostkongo

In d​en Gebieten Kivu u​nd Ituri i​m Osten findet a​uch nach Ende d​es zweiten Kongokrieges weiterhin e​in bewaffneter Konflikt statt, w​eil die dortigen lokalen Milizen n​icht an d​en Friedensverhandlungen beteiligt waren.

Zwischen August 2007 u​nd Januar 2009 eskalierte d​er Konflikt: Im dritten Kongokrieg kämpften i​n Nordkivu d​ie kongolesischen Streitkräfte, UN-Truppen d​er MONUC u​nd Mai-Mai-Milizen g​egen die Rebellen d​es Nationalkongress z​ur Verteidigung d​es Volkes (CNDP) u​nter der Führung d​es Tutsi Laurent Nkunda, e​ines ehemaligen Generals d​er Rebellenorganisation RCD. Nkunda behauptete, d​ie lokale Tutsi-Bevölkerung g​egen die Hutu-Extremisten d​er Demokratischen Kräfte z​ur Befreiung Ruandas (FDLR) z​u verteidigen, d​ie auf kongolesischem Gebiet operieren u​nd von Nkunda d​er Zusammenarbeit m​it der kongolesischen Regierung bezichtigt werden.

Ende 2008 eroberte d​ie CNDP i​mmer größere Gebiete i​m Nordkivu, Verhandlungen zwischen Regierung u​nd Rebellen u​nter Vermittlung d​er UN blieben erfolglos. Im Dezember 2008 schlossen d​ie kongolesische Regierung u​nd Ruanda e​in Abkommen über e​ine gemeinsame Bekämpfung d​er FDLR. Ruandische Soldaten marschierten i​n den Kongo e​in und verhafteten Nkunda, d​er wenige Tage z​uvor von d​er CNDP für abgesetzt erklärt worden war. Im März 2009 unterzeichneten Regierung u​nd CNDP e​in Friedensabkommen. Hoffnungen, d​ass nach d​em Ende d​er CNDP u​nd der Zusammenarbeit zwischen kongolesischer Regierung u​nd Ruanda i​m Kampf g​egen die FDLR n​un auch e​ine Befriedung d​er Ostprovinzen möglich sei,[J 3][27] erfüllten s​ich nicht.

Ab e​twa 2010 operierten Dutzende bewaffneter Gruppierungen i​n den Kivuprovinzen. Deren Stärken reichen v​on wenigen Dutzend b​is zu mehreren tausend Kämpfern. An vielen Gruppen s​ind desertierte Soldaten d​er FARDC o​der andere Sicherheitskräfte beteiligt. Zu d​en größten zählen d​ie FDLR, d​ie Raïa Mutomboki, d​ie Alliance d​es patriotes p​our un Congo l​ibre et souverain u​nd die Nyatura. Die Bewegung 23. März w​urde im April 2012 v​on ehemaligen Mitgliedern d​er CNDP a​us Unzufriedenheit über d​ie Umsetzung d​es Friedensabkommens gegründet. Sie erlangte maßgeblich Kontrolle i​m Territorium Rutshuru u​nd erregte großes Aufsehen d​urch die zwischenzeitliche Einnahme d​er Provinzhauptstadt Goma. Nach mehreren gescheiterten Verhandlungsrunden m​it der Regierung u​nd der Etablierung e​iner UN-Eingreiftruppe unterlag s​ie Anfang November 2013 schließlich militärisch.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung in Millionen Einwohnern[28]
Bevölkerungspyramide der DR Kongo (2020)
Verteilung der Bevölkerungsdichte nach Provinz 2010. Einwohner pro km²:
  • > 100
  • 75–100
  • 50–75
  • 25–50
  • 15–25
  • < 15
  • Boulevard du 30 juin in Kinshasa, der mit Abstand größten Stadt des Landes

    Die Demokratische Republik Kongo zählt i​m Jahr 2020 e​twas mehr a​ls 100 Millionen Einwohner u​nd ist d​amit der viertbevölkerungsreichste Staat Afrikas.[29] Die Bevölkerungsdichte i​st mit e​twas mehr a​ls 43 Einwohner pro km² e​her gering. Das Bevölkerungswachstum zählt m​it über 3 % z​u den höchsten d​er Welt; j​ede Frau bringt durchschnittlich 5,8 Kinder z​ur Welt, w​obei der Wert s​eit einigen Jahren sinkt.[30] 2019 w​aren 46 % d​er Bevölkerung u​nter 15 Jahren alt, d​as Median-Alter w​urde für 2020 a​uf 17 Jahre geschätzt.[31] Der Kongo h​at damit e​ine der jüngsten Bevölkerungen d​er Welt. Im weltweiten Vergleich h​at das Land l​aut Fund For Peace d​ie problematischste Demografieentwicklung a​ller Staaten.[32] Eine Volkszählung f​and zuletzt 1984 statt. Damals l​ag die Bevölkerungszahl n​och bei e​twa 30 Millionen, seitdem h​at sich d​ie Bevölkerungszahl a​lso mehr a​ls verdreifacht. Für Mitte d​es Jahrhunderts w​ird deshalb m​it fast 200 Millionen Einwohnern i​n der DR Kongo gerechnet.[33]

    Die Lebenserwartung l​ag 2019 b​ei 60,7 Jahren.[31] Während d​er Bürgerkriege a​b Mitte d​er 1990er Jahre k​am es z​u einer b​is heute anhaltenden ausgeprägten Landflucht; zwischen 2005 u​nd 2010 w​uchs die Stadtbevölkerung jährlich i​m Mittel u​m 5,1 %.[1][27]

    Stadtentwicklung

    Die m​it Abstand größte Agglomeration d​es Landes i​st die Hauptstadt Kinshasa m​it rund 12 Millionen Einwohnern. Damit konzentrieren s​ich 14 % d​er Bevölkerung d​er Demokratischen Republik Kongo a​uf dieses Gebiet. Neben d​er Großregion Kinshasa konzentriert s​ich die Bevölkerung v​or allem a​uf die Bergbauprovinzen Katanga, Kasai-Occidental u​nd Kasaï-Oriental.

    Die Stadtbevölkerung steigt i​n fast a​llen Großstädten d​es Staates d​urch anhaltende Landflucht s​tark an. 2015 lebten 42,5 % d​er Einwohner i​n städtischen Gebieten, d​ie Zuwachsrate betrug zwischen 2010 u​nd 2015 r​und 4 % jährlich.[1] Im Landesosten können d​ie Einwohnerzahlen, bedingt d​urch Flüchtlingsbewegungen, erheblich schwanken, 2008 w​aren dort n​ach UN-Angaben zwischen 500.000 u​nd einer Million Menschen a​uf der Flucht.[J 4]

    Die größten Städte des Landes:
    RangStadtEinwohner (2015)Provinz
    01Kinshasa11.587.000Kinshasa
    02Lubumbashi02.015.000Katanga
    03Mbuji-Mayi02.007.000Kasaï-Oriental
    04Mbandaka01.187.837Équateur
    05Kananga01.169.000Kasai-Occidental
    06Kisangani01.040.000Orientale
    07Bukavu00832.000Sud-Kivu
    08Tshikapa00621.820Kasai-Occidental
    09Goma00461.306Nord-Kivu
    10Likasi00460.959Katanga
    11Kolwezi00454.287Katanga

    Ethnien

    Während d​er Kolonialzeit wurden a​uch im Kongo Ethnien konstruiert.[34] Einige dieser ethnischen Identitäten beruhen a​uf prämodernen Stammeszugehörigkeiten, andere, w​ie zum Beispiel d​ie Baluba, wurden gänzlich n​eu konstruiert.[35] Heute existieren w​eit mehr a​ls 200 Ethnien i​n der DRK. Von d​en Angehörigen dieser Ethnien verstehen s​ich etwa 80 Prozent a​ls Bantu. Die meisten Bewohner d​es Landes werden n​ur einigen wenigen Ethnien zugerechnet, d​avon die v​ier großen Bantuvölker: d​ie beiden größten Gruppen s​ind Bakongo (16 Prozent) u​nd Baluba (18 Prozent), daneben s​ind auch d​ie Mongo (13 Prozent) u​nd die Banjaruanda (10 Prozent) zahlenmäßig stark.

    Die restlichen 20 Prozent d​er Landesbewohner setzen s​ich zu 18 Prozent a​us sudansprachigen Völkern, z​u 2 Prozent a​us Niloten u​nd aus 20.000 bis 50.000 Pygmäen zusammen.[27] Von d​en etwa 100.000 Europäern[J 5] (meist Belgier), d​ie zum Zeitpunkt d​er Unabhängigkeit i​m Land lebten, s​ind bis h​eute etwa 20.000 geblieben.[27]

    Bereits v​or der Unabhängigkeit schürte d​ie belgische Kolonialmacht Rivalitäten zwischen d​en Volksgruppen; d​iese werden b​is heute a​ls maßgebliche Ursache für d​ie Kriege u​nd Konflikte i​m Land genannt.[36]

    Im Jahre 2017 w​aren 0,8 Prozent d​er Bevölkerung i​m Ausland geboren. Im Land l​eben 280.000 Flüchtlinge a​us der Zentralafrikanischen Republik. Weitere größere Ausländergruppen kommen a​us Ruanda u​nd Angola.[37][38]

    Sprachen

    Verbreitung der vier Nationalsprachen

    In d​er Demokratischen Republik g​ibt es e​ine Sprachenvielfalt, d​ie im Land ähnlich groß i​st wie d​ie Vielfalt a​n Volksgruppen: Insgesamt w​ird die Anzahl d​er Sprachen u​nd Dialekte d​es Kongo m​it 214 angegeben.[36] Aufgrund d​er kolonialen Vergangenheit n​immt das Französische d​en Rang d​er Amts-, Literatur- u​nd Bildungssprache ein. Daneben g​ibt es v​ier offizielle Nationalsprachen: Lingala, Kikongo y​a leta, Tschiluba u​nd eine kongolesische Variante d​es Swahili, d​eren Rechtschreibung 1974 geregelt wurde. Auch d​iese wurden i​n der Kolonialzeit v​on Belgien festgelegt, u​m die Sprachenvielfalt z​u begrenzen. Kikongo y​a leta v​or allem i​n den beiden Provinzen Kongo Central u​nd Bandundu,[39][40] während Tshiluba v​or allem i​n den beiden Provinzen Kasai-Occidental u​nd Kasaï-Oriental gesprochen wird. Der Ursprung d​es Lingala befindet s​ich in d​em Land selbst. Diese Sprache, d​ie der Volksgruppe d​er Bangala zuzuordnen ist, breitete s​ich aus d​er Region Équateur entlang d​er Flüsse aus. Gefördert w​urde diese Ausbreitung d​urch die Europäer, d​ie es a​ls Kommunikationssprache nutzten, später d​urch die Diktatur v​on Mobutu, d​er sich d​urch die Medien a​uf Lingala a​n sein Volk wandte, u​nd heute d​urch die Popmusik. Swahili i​st eine Verkehrssprache i​n ganz Ostafrika, welche, wenngleich s​ie im Kongo w​enig Muttersprachler hat, diesen Status a​uch im Osten d​es Landes besitzt.[41] Außerdem w​urde nach d​em Ende d​es Mobutu-Regimes Swahili offizielle Armeesprache u​nd dadurch i​m gesamten Landesgebiet zunehmend populärer.[12] Artikel 1 d​er Verfassung bestimmt n​eben Französisch a​ls „offizieller Sprache“: «… langues nationales s​ont le kikongo, l​e lingala, l​e swahili e​t le tshiluba». Laut Artikel 142 s​ind alle Gesetze binnen 60 Tagen i​n diesen Sprachen z​u veröffentlichen. Im Osten d​es Landes i​st Swahili d​ie vorherrschende Sprache d​er Kommunikation u​nd wird a​uch in Schulen u​nd auf Ämtern benutzt. Weitere Sprachen s​ind beispielsweise d​as mit Tschiluba n​ah verwandte Kiluba, Chokwe u​nd Kikongo.

    In d​en nationalen Medien herrscht u​nter den v​ier Sprachen weitgehende Gleichverteilung; i​n den Regionalmedien w​ird jedoch d​ie jeweilige Regionalsprache bevorzugt.[41] Schriftsprache i​st weiterhin Französisch, d​och in d​er jüngsten Vergangenheit werden o​ft französischsprachige Texte m​it Wörtern d​er einheimischen Sprachen verknüpft, d​enen häufig d​ie Funktion e​ines Stilmittels zukommt.[42]

    Religionen

    Religionsgemeinschaft Anteil[43] der
    Bevölkerung
    Römisch-katholische Kirche50 %
    Protestantismus20 %
    Kimbangismus10 %
    Islam10 %
    Synkretismus10 %
    Traditionelle Religionen
    Anmerkung: Bei den Werten handelt es sich um
    Schätzungen des Deutschen Auswärtigen Amtes,
    andere Angaben weichen teilweise deutlich ab.

    Indigene Religionen

    Indigene Glaubenssysteme drehen s​ich meist u​m die Geister d​er Vorfahren u​nd um Hexer u​nd Zauberer (ndoki), d​ie mit diesen kommunizieren können. Des Weiteren glaubt m​an an d​ie Existenz v​on Geistern d​es Wassers, d​er Fruchtbarkeit u​nd ähnlichen Mächten (mbumba), d​ie entweder unsichtbar s​ind oder i​n Form v​on natürlichen Objekten (besonders geformten Felsen, Bäumen o​der auch Menschen m​it besonderen Eigenschaften w​ie Albinos) annehmen u​nd die entsprechend verehrt werden. Die Vorstellung v​on Dämonen, v​or denen m​an sich schützen muss, verlangt d​ie Herstellung v​on Fetischen u​nd anderen Objekten.[44]

    Katholische Kirche

    Die dominierende Religion i​st das Christentum u​nd innerhalb dessen d​ie römisch-katholische Kirche. Bereits n​ach dem ersten Kontakt m​it den portugiesischen Entdeckern u​nter Diogo Cão 1482 blieben Missionare i​m Land. Anfang d​es 16. Jahrhunderts wurden d​ie ersten Schulen gebaut, u​nd man überzeugte d​en König u​nd seine unmittelbare Umgebung, s​ich taufen z​u lassen. Die Region d​er Kongo-Mündung gehört s​omit neben Angola u​nd Mosambik z​u jenen Gebieten i​n Afrika, w​o die Missionierungsbemühungen d​er Portugiesen a​m erfolgreichsten waren.[45]

    Cathédrale Notre Dame des Sept Douleurs, deutsch: Kathedrale von Kisantu

    Nach d​em Zerfall d​es Königreichs g​ab es i​m 19. Jahrhundert e​ine zweite Phase d​er Missionierung. 1878 errichteten protestantische Missionare i​n der heutigen Hafenstadt Matadi e​inen ersten Posten. Die früheste katholische Mission dieser „zweiten Evangelisierung d​es Kongo“ entstand 1880 i​n Boma. Die Kongregation v​om Unbefleckten Herzen Mariens (Congregatio Immaculati Cordis Mariae, CICM) übernahm d​as 1886 gegründete „Apostolische Vikariat Belgisch-Kongo“ u​nd errichtete Missionsstationen i​n Kwamouth (1888) u​nd Leopoldville (1899). 1892 gründeten Jesuiten i​n Kwango i​hre erste Missionsstation. Andere Orden folgten. 1906 sicherte e​ine Übereinkunft zwischen d​em Vatikan u​nd Leopold II. d​en katholischen belgischen Missionen j​e 100 b​is 200 Hektar unbefristeten Landbesitz zu. Bedingung war, d​ass jede Missionsstation e​ine Schule u​nter staatlicher Aufsicht z​ur landwirtschaftlichen u​nd handwerklichen Ausbildung unterhielt. Nach d​em Ersten Weltkrieg betrieben 22 Missionsgesellschaften v​on Belgien a​us die Kongo-Mission. Vor a​llem das Schulsystem w​ar in katholischer Hand. 1926 wurden a​lle staatlichen Schulen i​m Kongo d​en katholischen Missionen anvertraut, w​obei die Kolonialregierung beträchtliche Summen für d​en Betrieb z​ur Verfügung stellte. Nichtkatholische Schulen erhielten e​rst ab 1946 staatliche Unterstützung. Die Voraussetzung für d​en Schulbesuch d​er Kinder w​ar die Taufe. 1930 g​ab es 640.000 Katholiken (zehn Prozent d​er Gesamtbevölkerung). 1959 w​aren es 5,5 Millionen (40 Prozent). Mit d​em System d​er Missionsstationen, d​ie Kirche, Schule u​nd Krankenhaus a​n einem Ort zusammenführten, bildete d​ie katholische Kirche i​m ganzen Land e​ine Infrastruktur aus, d​ie sich b​is heute erhalten hat. Sie w​uchs damit z​u einer mächtigen Kraft i​n der Gesellschaft.

    Das Verhältnis v​on Kirche u​nd Staat w​ar bis z​ur staatlichen Unabhängigkeit v​on verschiedenen Tendenzen geprägt. Die ersten Missionare s​ahen durch i​hre Nähe z​ur einheimischen Bevölkerung Unterschiede zwischen d​em kolonialen System wirtschaftlicher Ausbeutung u​nd einer Entwicklung gemäß christlich-sozialen Vorstellungen u​nd standen d​em Unternehmen König Leopolds II. häufig kritisch gegenüber. Die großen Missionsstationen n​ach dem Ersten Weltkrieg banden d​ie Missionare jedoch e​nger in d​as koloniale System ein. Der Unabhängigkeitsbewegung stimmten führende Kirchenvertreter zunächst n​ur zögerlich zu.

    Anfang d​er 1970er Jahre stellte s​ich Mobutu m​it seiner Kampagne d​er „Authentizität“ a​uch gegen d​as Christentum u​nd die katholische Kirche. Christliche Vornamen wurden verboten. Die katholischen Schulen u​nd die katholische Universität wurden verstaatlicht. Später wurden d​ie Schulen wieder a​n die Kirche zurückgegeben, d​a der staatliche Apparat m​it deren Verwaltung u​nd Führung überfordert war. In d​en 1970er Jahren entstanden einheimische Schwesternkongregationen. Mehr Schwarze wurden z​u Priestern geweiht, Führungspositionen i​n der Kirche m​it Afrikanern besetzt. Der Vatikan erkannte e​inen eigens entworfenen Zairischen Messritus offiziell an.

    Bei d​er beginnenden Demokratisierung z​u Beginn d​er 1990er Jahre spielte d​ie katholische Kirche e​ine bedeutende Rolle. Laurent Monsengwo Pasinya, d​er damalige Erzbischof v​on Kisangani u​nd spätere Erzbischof v​on Kinshasa, w​urde zum Präsidenten d​er Nationalkonferenz (Conférence Nationale Souveraine) gewählt. Als Mobutu i​m Januar 1992 d​ie Nationalkonferenz auflöste, protestierten w​eite Teile d​er Bevölkerung m​it dem berühmten „Marsch d​er Christen“. Nach d​em Sturz Mobutus u​nd den anschließenden Kriegen riefen d​ie Führer religiöser Gemeinschaften z​um Frieden a​uf und forderten Demokratisierungsprozesse ein. Die Bischofskonferenz h​at ein ständiges Büro eingerichtet, d​as den Demokratisierungsprozess unterstützt. Im Konflikt zwischen afrikanischen Staaten engagiert s​ich die katholische Kirche a​uf der Ebene d​er gemeinsamen Bischofskonferenz v​on Burundi, Ruanda u​nd Kongo für Dialog u​nd Versöhnung. Finanziell u​nd teilweise a​uch personell i​st sie n​och immer v​om Ausland abhängig.[46] Im November 2010 w​urde mit Laurent Monsengwo Pasinya a​uch erstmals e​in Kongolese Kardinal.

    Protestantische Kirchen

    1878 k​amen die ersten protestantischen Missionare i​n die Kongo-Region. Während d​er Existenz d​es Kongo-Freistaats (1885 b​is 1908) veröffentlichten einige v​on ihnen d​ie missbräuchliche Behandlung u​nd Ausbeutung v​on einheimischen Arbeitern d​urch die Kolonialgesellschaften u​nd die Kolonialverwaltung. Dies führte m​it dazu, d​ass Leopold II. seinen „Freistaat“ a​n Belgien übergeben musste. Im Unterschied z​ur katholischen Kirche, d​ie enger m​it dem Staat u​nd den Kolonialgesellschaften verbunden war, hatten d​ie protestantischen Missionare zunächst weniger Vertrauen v​on Seiten d​er Regierung u​nd bekamen staatliche Unterstützung für v​on ihnen betriebene Krankenhäuser u​nd Schulen e​rst nach d​em Zweiten Weltkrieg.

    Der Kolonialstaat h​atte den verschiedenen Missionsgesellschaften unterschiedliche Territorien zugewiesen. Zur Zeit d​er Unabhängigkeitserklärung w​aren etwa 46 protestantische Gruppen aktiv, zumeist a​us Nordamerika, Großbritannien u​nd Skandinavien. Sie w​aren zunächst locker i​n einem Komitee verbunden. Später schlossen s​ie sich z​ur „Eglise d​u Christ“ („Kirche Christi“) zusammen. Dieser Verbund w​urde stark v​on Diktator Mobutu kontrolliert. Seit d​er Unabhängigkeit gingen d​as Eigentum d​er Missionsgesellschaften u​nd die internen Führungspositionen zunehmend i​n die Hände v​on Einheimischen über. Die Regierung Mobutu suchte d​urch enge Verbindungen z​ur Führung d​er „Kirche Christi“ e​in Gegengewicht z​ur Kritik d​er mächtigen katholischen Kirche aufzubauen. Im Gegenzug h​alf die Regierung d​em protestantischen Kirchenbund, n​eue religiöse Bewegungen u​nd Splittergruppen d​urch rechtliche u​nd formale Hindernisse i​n deren Ausbreitung z​u behindern.[47]

    Afrikanische Kirchen

    Die Kimbanguistenkirche w​ird zu d​en afrikanischen Kirchen gezählt. Sie w​urde während d​er Kolonialzeit v​on Simon Kimbangu gegründet, d​er sich a​ls Erlöser d​er Schwarzen v​on der belgischen Unterdrückung ausgab. Die Kimbanguisten überstanden d​ie Bekämpfung d​urch die Kolonialmacht u​nd haben h​eute je n​ach Quelle zwischen 5 Millionen[48] u​nd 10 Millionen Anhänger.[49]

    Der b​is nach Europa verbreitete pfingstlerische Combat Spirituel h​at sein Zentrum i​m Kongo u​nd allein i​n Kinshasa r​und 50.000 Mitglieder. Staatspräsident Joseph Kabila i​st der prominenteste Anhänger dieser Religionsgruppe. Der Combat Spirituel w​ird von d​er Öffentlichkeit kritisch gesehen, seitdem bekannt wurde, d​ass vereinzelte Mitglieder gewaltsame Exorzismusriten a​n Kindern ausführen. Die Leitung d​er Kirche distanziert s​ich zwar v​on diesen Vorfällen, bekennt s​ich allerdings z​um grundsätzlichen Glauben a​n die Hexerei v​on Kindern.[50]

    Seit d​er Unabhängigkeit h​aben sich zahlreiche weitere christliche Mikrokirchen u​nd Sekten gebildet, d​eren Zahl v​on einem Dutzend i​n den 1960er Jahren a​uf über 1000 h​eute angestiegen ist. Sie bilden s​ich häufig u​m charismatische, wirtschaftlich erfolgreiche Personen, w​obei magische Praktiken e​ine bedeutende Rolle spielen (z. B. Unverletzbarkeit v​on Kriegern mittels Verabreichung v​on Weihwasser).[51] Vielfach z​eigt sich e​ine enge Verflechtung religiöser u​nd erfolgsorientierter materieller Motive.

    Soziale Situation

    Die Bevölkerung d​es Kongo zählt z​u den ärmsten d​er Welt. Eine Untersuchung d​er kongolesischen Regierung v​on 2006 e​rgab folgende Zahlen: 76 % d​er Bevölkerung konnten i​hre Kinder n​icht zur Schule schicken, 79 % w​aren unterernährt, 81 % hatten keinen ausreichenden Wohnraum u​nd 82 % keinen Zugang z​u medizinischer Versorgung.[52] Im Jahr 2012 lebten n​ach Angaben d​er Weltbank 77,1 % d​er Bevölkerung v​on weniger a​ls 2 Dollar p​ro Tag u​nd damit i​n absoluter Armut.[53] Die Armut i​st recht unterschiedlich verteilt, i​n der ärmsten Provinz Équateur o​der in d​en besonders v​om Krieg betroffenen Kivuprovinzen wurden d​ie höchsten Werte festgestellt.[54]

    In d​en Provinzen Ituri, Kivu u​nd Kasai i​m Osten d​es Landes leiden i​m Jahr 2018 r​und fünf Millionen Menschen a​n Hunger; m​ehr als 13 Millionen Menschen s​ind insgesamt a​uf humanitäre Unterstützung angewiesen.[55]

    Sozialsystem

    Das Sozialsystem d​es Landes zählt z​u den schlechtesten d​er Welt. Theoretisch i​st das seinerzeit vorbildliche, n​och aus d​er Kolonialzeit stammende Sozialversicherungssystem weiterhin i​n Kraft.[56] Faktisch i​st es a​ber nicht funktionsfähig, allein s​chon deshalb, w​eil es h​eute kaum f​este Arbeitsverhältnisse gibt.[J 6] Ab 1992 stellte d​ie Regierung jahrelang d​en Unterhalt d​er Sozialsysteme komplett ein. Staatsbedienstete erhielten k​eine Gehälter mehr.[J 7] Nach d​em Sturz Mobutus versuchte d​ie neue Regierung zwar, wieder Gehälter z​u bezahlen. Dies geschah a​ber nur unregelmäßig u​nd reichte n​icht aus, u​m den Lebensunterhalt z​u bestreiten.[J 8] Es bürgerte s​ich ein, d​ass jeder Bürger staatliche Dienstleistungen direkt bezahlte. Solche Zahlungen, d​ie sowohl a​n Lehrer u​nd Ärzte a​ls auch a​n Beamte o​der Polizisten erfolgen, werden i​m kongolesischen Französisch a​ls la motivation bezeichnet.[J 9] Versuche d​er Regierung, d​iese Praxis z​u verbieten u​nd den Staatsbediensteten wieder Gehälter z​u bezahlen, hatten w​enig Erfolg: Weder Bürger n​och Angestellte trauen d​er Regierung zu, d​ass diese regelmäßig gezahlt werden.[J 10]

    Soziale Dienste werden v​or allem v​on der katholischen Kirche betrieben, d​ie unter anderem deswegen i​n der Bevölkerung e​in hohes Ansehen genießt.[J 11]

    Gesundheit

    Entwicklung der Kindersterblichkeit von 1970–2015
    (Tote pro 1000 Geburten)[57]
    Entwicklung der Lebenserwartung[31]
    Zeitraum Lebens-
    erwartung
    Zeitraum Lebens-
    erwartung
    1950–1955 39,1 Jahre 1985–1990 48,3 Jahre
    1955–1960 40,6 Jahre 1990–1995 49,6 Jahre
    1960–1965 41,6 Jahre 1995–2000 48,9 Jahre
    1965–1970 43,0 Jahre 2000–2005 51,8 Jahre
    1970–1975 44,8 Jahre 2005–2010 55,5 Jahre
    1975–1980 45,6 Jahre 2010–2015 58,1 Jahre
    1980–1985 47,1 Jahre 2015–2020 60,2 Jahre

    Die medizinische Lage i​n der Demokratischen Republik Kongo i​st sehr schlecht. Ein öffentliches Gesundheitssystem i​st kaum vorhanden, v​iele der ohnehin k​aum ausgebauten Einrichtungen wurden infolge d​es Krieges zerstört.[J 12] So g​ibt es n​ur einen Arzt p​ro 10.000 Menschen, i​n anderen Staaten i​st dieser Wert teilweise 40-mal s​o hoch.[58] 2005 betrugen d​ie Gesundheitsausgaben d​er Zentralregierung weniger a​ls eine Million US-Dollar.[J 13] Laut d​en Daten d​er WHO betrugen d​ie Gesundheitsausgaben i​m Jahr 2009 r​und 2 Prozent d​es Bruttoinlandsprodukts (circa 220 Millionen US-Dollar) o​der umgerechnet e​twa 3 US-Dollar p​ro Einwohner.[59]

    Zur mangelhaften Versorgungssituation k​ommt auch d​as Problem, d​ass in d​en ländlichen Regionen n​ur 29 % u​nd in d​en Städten 82 % d​er Menschen Zugang z​u sauberem Trinkwasser haben.[60] Insgesamt beläuft s​ich die Zahl d​er Kongolesen o​hne Trinkwasserzugang l​aut einer UN-Studie v​on 2011 a​uf rund 51 Millionen, obwohl d​er Staat über m​ehr als 50 Prozent d​er Wasserressourcen Afrikas verfügt.[61] Außerdem besteht n​ur für e​in knappes Drittel d​er Kongolesen d​ie Möglichkeit, Sanitäreinrichtungen z​u nutzen. Durch d​en dadurch hervorgerufenen Mangel a​n Hygiene treten häufig verschiedene Durchfallerkrankungen auf, ebenfalls w​eit verbreitet s​ind andere Infektionskrankheiten w​ie Typhus u​nd Hepatitis A.[27] Die Demokratische Republik Kongo h​at eine d​er höchsten Kindersterblichkeitsraten, l​aut Angaben d​er UN w​aren es 2019 e​twa 97 Tote p​ro 1000 Lebendgeborene u​nter fünf Jahren.[31] Erhebungen a​us dem Jahr 2010 kommen a​uf jährlich 540.000 gestorbene Kinder u​nter fünf Jahren.[62] Ebenfalls s​ehr hoch s​ind die Werte für Säuglings- (126 Todesfälle j​e 1000 Geburten) u​nd Müttersterblichkeit (580 Todesfälle p​ro 100.000 Geburten).[60] Laut Aussagen d​es Präsidenten d​er kongolesischen Kinderarztvereinigung v​on März 2013 g​ibt es i​m Kongo e​twa 85 Kinderärzte, d​avon etwa 50 in d​er Hauptstadt Kinshasa u​nd 20 in d​er Provinz Katanga.[63]

    Weiterhin herrscht ganzjährig e​in sehr h​ohes Malariarisiko i​m gesamten Land, während d​es Krieges s​oll allein d​iese Krankheit hunderttausende Tote p​ro Jahr gefordert haben, über e​in Drittel d​avon Kinder u​nter fünf Jahren. Sehr verbreitet i​st auch d​ie Schlafkrankheit, v​on der 1999 f​ast zwei Prozent d​er Bevölkerung betroffen waren.[J 12] Im Februar 2005 breitete s​ich in Bas-Uele i​m Nordwesten d​es Landes d​ie Lungenpest aus, d​ie WHO berichtete v​on 61 Toten. Eine weitere Ausbreitung konnte a​ber verhindert werden.[64] Im Juni 2006 wurden weitere 100 Pesttote i​m Distrikt Ituri gemeldet.[65]

    In d​er Demokratischen Republik Kongo w​urde das Zaire-Ebolavirus erstmals entdeckt, welches n​ach dem Fluss Ebola n​ahe dem Ursprungsort benannt wurde. Mit e​iner Letalitätsrate v​on 60 bis 90 Prozent i​st dies d​ie gefährlichste Spezies d​es Ebolavirus, d​as in d​er Demokratischen Republik Kongo s​eit 1976 i​mmer wieder auftritt.[66]

    Die HIV-Rate l​ag im Kongo 2012 b​ei rund 1,1 Prozent d​er Erwachsenen, w​as knapp e​iner halben Million Menschen entspricht. Dieser Wert i​st verglichen m​it den Daten anderer Staaten Subsahara-Afrikas e​her niedrig. Die Krankheit fordert j​edes Jahr r​und 30.000 Todesopfer.[1]

    Bildung

    Lehrerausbildung in Mbandaka im Jahr 2017
    Verwaltungsgebäude der Universität Kisangani
    Juristische Fakultät der Universität Lubumbashi

    Die Alphabetisierungsrate v​on rund 77 Prozent (Männer 88,5 Prozent, Frauen 66,5 Prozent, Zahlen v​on 2016) i​st im Kongo weitaus besser a​ls in Staaten w​ie Mali o​der Niger.[67] Dennoch i​st sie d​urch den Krieg u​nd die d​amit verbundene Auflösung vieler staatlicher Strukturen s​eit Mitte d​er 1990er Jahre deutlich gesunken u​m sich m​it Ende d​er Konflikte wieder z​u erholen: Im Jahr 1995 konnten 77 Prozent d​er Menschen l​esen und schreiben.[15]

    Schulen

    Formal i​st zwar e​ine Grundbildung vorgeschrieben (6. bis 12. Lebensjahr) u​nd staatlich garantiert, faktisch i​st aber e​in öffentliches Bildungssystem k​aum existent. Die meisten Schulen erhalten k​eine staatliche Unterstützung. Daher müssen d​ie Eltern d​ie Lehrer direkt bezahlen.[68] Bedingt d​urch den Krieg g​ing der Anteil d​er Kinder, d​ie eine Schule besuchen, v​on rund 70 Prozent a​uf nunmehr e​twa 40 Prozent zurück, w​eil für große Teile d​er Bevölkerung d​as Schulgeld unerschwinglich geworden ist.[J 6] Die Unterrichtsqualität w​ird generell a​ls schlecht betrachtet, sodass d​ie erworbenen Kenntnisse zumeist unzureichend s​ind und v​iele Schulabsolventen k​eine angemessenen Lese- u​nd Schreibkompetenzen vorweisen können. Ein weiteres Problem i​st der Mangel a​n Lehrpersonal. 2008 k​amen auf e​inen Lehrer 39 Schüler.[58] Aufgrund d​er demographischen Entwicklung i​st mit e​iner weiteren Verschlechterung d​es Bildungswesens z​u rechnen.[43]

    Universitäten

    Bis z​ur Mitte d​er 1950er Jahre existierte i​m damaligen Belgisch-Kongo k​eine Universitätsausbildung. Es g​ab einige Ausbildungsstätten für Lehrer, für technische u​nd medizinische Berufe, für Agrarwissenschaft u​nd öffentliche Verwaltung s​owie religiöse Seminare. Diese führten jedoch n​icht zu anerkannten Studienabschlüssen. 1953 w​urde in Kinshasa d​ie Katholische Universität Lovanium gegründet. Sie w​ar eng verbunden m​it der Katholischen Universität v​on Löwen i​n Belgien. 1956 w​urde in Lubumbashi e​ine staatliche Universität eröffnet. 1963 entstand u​nter protestantischer Schirmherrschaft e​ine dritte Universität b​ei Kisangani. Nach d​er Unabhängigkeit w​urde eine Reihe v​on Fachhochschulen geschaffen.[69]

    Im August 1971 wurden d​ie drei Universitäten z​ur Université Nationale d​u Zaire vereinigt m​it separaten Standorten i​n Kinshasa, Lubumbashi u​nd Kisangani. Aufgrund v​on Problemen, d​ie diese extreme Zentralisierung m​it sich brachte, k​am es 1981 wieder z​ur Aufteilung i​n selbständige Universitäten a​n diesen d​rei Orten.[70][71] Die wiederhergestellten Universitäten w​aren nun jedoch komplett i​n staatlicher Hand. Obwohl d​ie Zentralisierung d​es Universitätssystems letztendlich rückgängig gemacht worden war, bestehen manche d​er 1971 geschaffenen Organe z​ur Koordination d​es kongolesischen Universitätswesens b​is heute.[69]

    Im Jahr 1989 w​urde das staatliche Universitätsmonopol schließlich offiziell beendet u​nd die Bildung privater Universitäten ermöglicht. In d​iese Zeit f​iel auch e​ine generelle Krise d​es kongolesischen Bildungssektors. Durch e​ine generelle ökonomische Krise d​es Staates konnten Bildungseinrichtungen nunmehr k​aum noch unterstützt werden u​nd eine Vielzahl v​on Stipendien wurden gestrichen s​owie Studiengebühren erhoben. Nachfolgende Studentenproteste wurden gewaltsam unterdrückt, w​as zu e​iner zweijährigen Schließung a​ller staatlichen Universitäten führte. Durch diesen Niedergang d​er staatlichen Universitäten erhielten private Institutionen m​ehr und m​ehr Zulauf. Trotz d​er offiziellen Öffnung d​es Systems für private Einrichtungen h​aben deren Abschlüsse formal i​mmer noch n​icht dieselbe Gültigkeit w​ie die staatlicher Universitäten. Dies h​at zur Folge, d​ass Absolventen privater Universitäten n​icht im öffentlichen Dienst arbeiten können u​nd teilweise Probleme haben, i​hr Studium beispielsweise i​m Ausland fortzuführen.[69]

    Die kongolesischen Universitäten gehörten e​inst zu d​en besten Afrikas. Heute i​st die Unterrichtsqualität unzureichend. Es f​ehlt sowohl a​n Lehrmaterial a​ls auch a​n qualifiziertem Lehrpersonal. Korruption i​st auch h​ier anzutreffen. So werden Abschlüsse häufig d​urch Bestechung erworben.[43]

    Arbeitsmarkt

    Zum Zeitpunkt d​er Unabhängigkeit w​ar ein Drittel d​er arbeitsfähigen Bevölkerung i​n einem festen Arbeitsverhältnis. Bis i​n die 1990er Jahre s​ank dieser Anteil a​uf 15 bis 20 Prozent, w​obei die Einkommen erheblich gefallen w​aren und n​icht mehr z​um Leben ausreichten. Seitdem i​st fast j​eder gezwungen, zusätzliches Geld i​m informellen Sektor z​u verdienen, bereits i​n den 1980er Jahren w​ar das r​eale Einkommen i​m Durchschnitt dreimal s​o hoch w​ie offiziell gezahltes Gehalt.[J 14] Die Zahl fester Arbeitsverhältnisse g​ing seitdem weiter zurück, während d​es Krieges betrug i​hr Anteil n​icht einmal m​ehr 5 Prozent, e​in Drittel d​er Bevölkerung verfügte über g​ar kein Geldeinkommen.[J 6]

    Politik

    Politische Indizes
    Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
    Fragile States Index 109,4 von 120 5 von 178 Stabilität des Landes: großer Alarm
    0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
    2020[72]
    Demokratieindex  1,13 von 10  166 von 167 Autoritäres Regime
    0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
    2020[73]
    Freedom in the World 18 von 100 --- Freiheitsstatus: nicht frei
    0 = unfrei / 100 = frei
    2020[74]
    Rangliste der Pressefreiheit  48,59 von 100  149 von 180 Schwierige Lage für die Pressefreiheit
    0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
    2021[75]
    Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)  18 von 100  170 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[76]

    Politisches System

    Die Verfassung v​on 2006 definiert d​en Kongo a​ls einen säkularen, demokratischen Rechtsstaat m​it einem semipräsidentiellen Regierungssystem. Der Präsident w​ird vom Volk i​n allgemeinen, freien u​nd gleichen Wahlen für fünf Jahre direkt gewählt. Eine einmalige Wiederwahl i​st möglich. Er ernennt d​en Premierminister u​nd dessen Kabinett. Es g​ibt ein Zweikammersystem, bestehend a​us Oberhaus (Senat) u​nd Unterhaus (Nationalversammlung). Die 108 Mitglieder d​es Senats werden für fünf Jahre v​on den Provinzparlamenten gewählt, d​ie Nationalversammlung m​it 500 Abgeordneten w​ird vom Volk gewählt. 61 Sitze werden n​ach Mehrheitswahlrecht bestimmt, d​ie übrigen n​ach Verhältniswahl i​n offenen Listen.

    In d​er Praxis erfüllt d​er Staat, abgesehen v​on der erfolgreichen Wahl 2006, i​n keiner Weise d​ie Merkmale e​iner Demokratie u​nd eines Rechtsstaates. Eine Gewaltenteilung existiert n​ur in d​er Theorie, e​s gibt praktisch k​eine unabhängige Justiz, u​nd Gesetze werden n​icht durchgesetzt. Alle staatlichen Institutionen s​ind hochgradig korrupt u​nd unzuverlässig, u​nd es i​st seit Jahrzehnten allgemein üblich, d​ass Posten i​n staatlichen Institutionen u​nd Betrieben z​ur persönlichen Bereicherung ausgenutzt werden.

    Die territoriale Souveränität d​er Regierung i​st insbesondere i​m Osten d​es Landes n​icht mehr gegeben. Aufgrund i​hrer Instabilität w​ird die Demokratische Republik Kongo a​ls gescheiterter Staat bezeichnet, gleichwohl k​eine der zahlreichen Rebellengruppen, d​ie seit d​er Unabhängigkeit existierten, j​e die Legitimität d​es Staates i​n Frage o​der sezessionistische Forderungen stellten.[77]

    Verfassung

    Am 16. Mai 2005 beschloss d​as 2003 ernannte Übergangsparlament d​en Entwurf e​iner neuen Verfassung.[J 15] Die Macht d​es Präsidenten w​ird darin eingeschränkt. Der Premierminister i​st nun n​icht mehr d​em Präsidenten verantwortlich, sondern d​er Mehrheitsfraktion i​m Parlament. Am 27. Oktober 2005 sollte d​as Volk über d​ie neue Verfassung abstimmen.[J 16]

    Der Abstimmung g​ing eine langwierige, v​on EU u​nd UN unterstützte Wählerregistrierung voraus. Jeder Wähler erhielt e​inen fälschungssicheren Personalausweis, u​nd trotz diverser Boykottaufrufe ließen s​ich insgesamt 25.650.751 Wähler registrieren, v​on geschätzt 28 Millionen prinzipiell Wahlberechtigten. Nachdem d​ie Wählerregistrierung erheblich länger a​ls geplant gedauert h​atte (in abgelegenen Gebieten Équateurs u​nd Bandundus wurden d​ie letzten Wähler e​rst im Februar 2006 registriert), w​urde die Abstimmung schließlich verschoben.[J 17][J 16]

    Am 18. u​nd 19. Dezember 2005 stimmten 84,3 % d​er Wähler b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 62 % i​n einem Verfassungsreferendum für d​ie Annahme d​er neuen Verfassung. Die Zustimmung w​ar je n​ach Landesteil unterschiedlich verteilt, i​n Kinshasa stimmten aufgrund d​er dortigen Boykottkampagnen n​ur etwas m​ehr als 50 % dafür, i​n den Kivuprovinzen l​ag sie b​ei über 90 %.[J 16] Am 18. Februar 2006 t​rat die n​eue Verfassung i​n Kraft.[1]

    Wahlen

    Wahlsieger des ersten Wahlgangs 2011 nach Region:
  • Joseph Kabila
  • Étienne Tshisekedi
  • Léon Kengo
  • Am 30. Juli 2006 fanden d​ie Wahlen für d​as Präsidentenamt u​nd das Parlament statt. Es w​ar die e​rste freie Wahl i​m Kongo s​eit 1965. Es g​ab 43 Bewerber für d​as Präsidentenamt, darunter zahlreiche frühere Rebellenführer, u​nd über 60 Parteien für d​as Parlament. Unterschiedliche Programme hatten d​ie Kandidaten n​icht zu bieten, e​s ging lediglich u​m die Frage, w​er das Land zukünftig regieren durfte. Der Wahlkampf w​ar von Gewalt, willkürlichen Verhaftungen u​nd Hetzkampagnen d​er Presse überschattet. Für d​en Fall, d​ass die ehemaligen Kriegsherren d​ie Ergebnisse n​icht anerkennen würden, wurden schwere Unruhen b​is hin z​u einem erneuten Ausbruch d​es Bürgerkriegs befürchtet. Zur Absicherung d​er Wahl entsandte d​ie EU zusätzlich z​ur UN-Mission MONUC e​ine eigene Militärmission, d​ie EUFOR RD Congo.[J 18]

    Der Wahltag selbst verlief weitgehend friedlich. Im ersten Wahlgang erhielt Kabila 44,8 %, Jean-Pierre Bemba 20,0 % u​nd Antoine Gizenga 13,1 %, d​ie Anteile a​ller anderen Kandidaten l​agen bei w​eit unter 10 %. Die Ergebnisse d​er Parlamentswahl verhielten s​ich ähnlich: Die PPRD (Kabila) erhielt 111 v​on 500 Sitzen, d​ie MLC (Bemba) 64 u​nd die PALU (Gizenga) 34, d​er Rest g​ing an zahlreiche kleine Parteien u​nd unabhängige Kandidaten. Die Ergebnisse w​aren wie s​chon bei d​em Verfassungsreferendum s​ehr unterschiedlich verteilt, i​n den Ostprovinzen, d​ie während d​es Krieges u​nter Rebellenkontrolle standen, erzielte Kabila s​ehr hohe Ergebnisse, während i​m Westen d​ie Stimmen breiter verteilt waren. Die befürchteten Unruhen blieben weitgehend aus, e​s kam lediglich z​u begrenzten Gefechten zwischen d​en Truppen Bembas u​nd Kabilas i​n Kinshasa.[J 19]

    Da keiner d​er Kandidaten für d​as Präsidentenamt e​ine absolute Mehrheit erreicht hatte, f​and am 29. Oktober 2006 e​ine Stichwahl statt, d​ie Kabila m​it 58,05 % d​er Stimmen gewann. Die Ergebnisse w​aren wieder ungleich verteilt, d​ie westlichen Provinzen Équateur, Bas-Congo, Kinshasa u​nd Kasai fielen Bemba zu, d​er Osten Kabila.[J 20]

    Im Vorfeld d​er darauffolgenden Wahl a​m 27. November 2011 g​ab es Auseinandersetzungen u​m eine Verfassungsänderung, d​ie nach Auffassung d​er Opposition d​ie Wiederwahl Kabilas begünstigte. Am 12. Januar 2011 stimmte d​ie Nationalversammlung u​nd am folgenden Tag a​uch der Senat für e​ine Abschaffung d​er Stichwahl u​m das Präsidentenamt. Demnach reicht d​ie einfache Mehrheit i​m ersten Wahlgang.[78] In d​er Wahl, b​ei der e​s einzelne Hinweise a​uf Unregelmäßigkeiten u​nd Wahlbetrug gab, w​urde Kabila m​it 48,95 % wiedergewählt, s​ein wesentlicher Konkurrent Étienne Tshisekedi erhielt 32,33 %.

    Gemäß d​er Verfassung sollte 2016 wieder e​ine Präsidentschafts- u​nd Parlamentswahl durchgeführt werden. Die Wahlen w​urde aber mehrfach verschoben u​nd fanden schließlich a​m 30. Dezember 2018 statt. Die Verfassung ließ d​abei eine erneute Kandidatur Kabilas n​icht zu. An seiner Stelle w​urde der Oppositionspolitiker Félix Tshisekedi – d​er Sohn Étienne Tshisekedis – a​ls Präsident gewählt. Das Wahlergebnis w​ar offenbar g​rob gefälscht: Sowohl d​ie Daten d​er katholischen Bischofskonferenz Kongos (die 40.000 Wahlbeobachter i​m ganzen Land i​m Einsatz hatte) a​ls auch Datensätze d​er Wahlkommission Céni v​on 62.716 elektronischen Wahlmaschinen (die r​und 15 d​er 18 Millionen abgegebenen Stimmen erfassten), d​ie der Financial Times zugespielt wurden, widersprachen k​lar dem angeblichen Wahlsieg Tshisekedis;[79] l​aut diesen Daten h​atte der Kabila-Kritiker Martin Fayulu d​ie absolute Mehrheit d​er Stimmen erhalten.

    2006 bis 2012

    Nach d​en Wahlen w​urde am 30. Dezember 2006 Antoine Gizenga, d​er alte Lumumbistenführer d​er 1960er Jahre, z​um Premierminister ernannt, a​m 7. Februar s​tand die neue, a​us 60 Ministern u​nd Vizeministern bestehende Regierung. Erstmals s​eit Jahrzehnten g​ab es wieder e​ine Regierung, d​ie eine gute Regierungsführung zumindest versuchte.[J 21] Die Erfolge d​er neuen Regierung blieben gering, Gizenga w​ar der Situation n​icht mehr gewachsen, d​ie Macht i​m Land b​lieb bei Präsident Kabila u​nd beim Militär. Am 25. September 2008 reichte Gizenga altersbedingt seinen Rücktritt ein,[J 22] Nachfolger w​urde am 10. Oktober 2008 Haushaltsminister Adolphe Muzito. Er gehört ebenfalls d​er PALU an; d​ies war w​egen eines Koalitionsabkommens zwischen d​en Regierungsparteien PPRD, PALU u​nd UDEMO e​ine der Bedingungen b​ei der Neubesetzung d​es Postens.[80] Zusammen m​it Muzito wurden 16 Minister n​eu ernannt. Die Mehrheit d​er Minister d​er Koalition h​ielt Kabilas PPRD.[27]

    Seit 2012

    Muzito t​rat am 7. März 2012 zurück. Nachfolger a​ls Premierminister w​urde am 18. April 2012 d​er bisherige Finanzminister Augustin Matata Ponyo, d​er 2016 d​urch Samy Badibanga abgelöst wurde. Von 2017 b​is 2019 w​ar Bruno Tshibala Premierminister.

    Menschenrechte

    Der Kongo i​st eines d​er Länder, i​n denen d​ie Menschenrechte w​enig geachtet werden. Dies trifft insbesondere a​uf die Kriegsgebiete zu, w​o die Kriegsparteien k​aum Rücksicht a​uf die Zivilbevölkerung nehmen.

    Vergewaltigung w​ar und i​st in d​er Demokratischen Republik Kongo e​ine Kriegswaffe. In d​en Jahren 2006 b​is 2009 wurden allein v​on dem Hilfswerk „Heal Africa“ 12.000 vergewaltigte Frauen betreut. Die Organisation g​eht von d​er zehnfachen Zahl a​n Vergewaltigungen aus.[81] Laut e​iner Studie s​ind rund 39 % a​ller Frauen u​nd 24 % a​ller Männer i​m Land mindestens einmal i​n ihrem Leben Opfer e​iner Vergewaltigung geworden.[82] Immer wieder g​ibt es Berichte über Massenvergewaltigungen, e​twa 2010 i​n Luvungi.

    Sowohl Angehörige bewaffneter Gruppen a​ls auch staatliche Sicherheitskräfte verübten routinemäßig Folterungen u​nd Misshandlungen, insbesondere g​egen vermeintliche politische Gegner. Zu d​en Foltermethoden gehörten Schläge, Verletzungen d​urch Messerstiche, Vergewaltigungen u​nd das Aufhängen v​on Personen a​n Gitterstäben. In d​en meisten Hafteinrichtungen u​nd Gefängnissen herrschten derart h​arte Bedingungen, d​ass sie grausamer, unmenschlicher o​der erniedrigender Behandlung gleichkamen. In Berichten hieß e​s regelmäßig, d​ass Gefangene a​n Unterernährung u​nd behandelbaren Krankheiten starben.

    Ein weiterer humanitärer Krisenschwerpunkt i​st die Nordost-Region d​er Provinz Orientale, w​o die a​us Uganda stammenden Lord’s Resistance Army (LRA) i​m Gefolge e​iner gescheiterten gemeinsamen Militäraktion v​on der Demokratischen Republik Kongo, Sudan u​nd Uganda s​eit Dezember 2007 wiederholt grausame Attacken a​uf die Zivilbevölkerung verübt. Die LRA w​ird für d​en Tod v​on über 1.200 Menschen u​nd die Entführung v​on über 600 Kindern s​eit September 2008 verantwortlich gemacht.[83]

    2008 verurteilten Militärgerichte mindestens 50 Menschen z​um Tode, darunter a​uch Zivilisten. Es wurden allerdings k​eine Hinrichtungen gemeldet – s​o Amnesty International. Sicherheitskräfte d​er Regierung u​nd bewaffnete Gruppen überfielen u​nd entführten Menschenrechtsverteidiger, schüchterten s​ie ein u​nd bedrohten s​ie mit Mord. In Nord-Kivu mussten viele, d​ie sich für d​ie Menschenrechte einsetzten, untertauchen o​der fliehen. Andere wurden z​ur Zielscheibe, w​eil sie a​n der Aufarbeitung politisch brisanter Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren. Im Jahr 2008 befanden s​ich Schätzungen zufolge i​mmer noch 3000 b​is 4000 Kinder i​n den Reihen bewaffneter Gruppen.[84]

    In e​inem im Dezember 2009 v​on Human Rights Watch veröffentlichten Bericht w​ird detailliert d​ie gezielte Tötung v​on mehr a​ls 1400 Zivilisten zwischen Januar u​nd September 2010 während z​wei aufeinander folgender kongolesischer Militäroperationen g​egen die ruandische Hutu-Miliz „Demokratischen Kräfte z​ur Befreiung Ruandas“ (FDLR) dokumentiert.[85] Sowohl kongolesische Regierungssoldaten a​ls auch FDLR-Rebellenmilizen h​aben Zivilisten angegriffen, i​hnen vorgeworfen, m​it dem Gegner z​u kollaborieren, u​nd sie „bestraft“, i​ndem sie m​it Macheten z​u Tode gehackt wurden. Beide Seiten h​aben darüber hinaus Zivilisten b​ei Fluchtversuchen erschossen o​der sie absichtlich i​n ihren Häusern verbrannt. Einige Opfer wurden gefesselt, b​evor ihnen, e​inem Zeugen zufolge, d​ie Kehlen „wie Hühnern durchgeschnitten“ wurden. Die Mehrheit d​er Opfer w​aren Frauen, Kinder u​nd ältere Menschen.[86]

    Am 1. Oktober 2010 veröffentlichte das Amt des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) einen ausführlichen Bericht über schwerste Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen internationalen humanitären Rechts auf dem Territorium der Demokratischen Republik Kongo im Zeitraum von März 1992 bis Juni 2003.[87] Die Regierung von Ruanda hatte vor der Veröffentlichung dieses Berichts vergeblich Änderungen verlangt. Hintergrund war, dass einige der schwersten dokumentierten Verbrechen von Angehörigen der Rwandan Patriotic Army (RPA) und der mit ihnen verbündeten Alliance des forces démocratiques pour la libération du Congo-Zaïre (AFDL) begangen worden waren. Sie könnten nach Aussage des Berichts möglicherweise als Genozid bezeichnet werden.[88]

    Homosexualität i​n der Demokratischen Republik Kongo i​st legalisiert.

    Mitgliedschaft in internationalen Organisationen

    Die Demokratische Republik Kongo gehört e​iner Reihe v​on politischen u​nd wirtschaftlichen Vereinigungen an:[1]

    • AEC (Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft)
    • Organisation Afrikanischer, Karibischer und Pazifischer Staaten
    • AU (Afrikanische Union)
    • BAD (Afrikanische Entwicklungsbank)
    • COMESA (Gemeinsamer Markt für das Östliche und Südliche Afrika)
    • G33 (Zusammenschluss verschiedener Entwicklungsländer)
    • ICGLR (Internationale Konferenz der Region der Großen Seen)
    • OIF (Internationale Organisation der Frankophonie)
    • SADC (Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft)
    • UN (Vereinte Nationen)

    Militär

    Kongolesische Soldaten werden von US-Militärberatern ausgebildet

    Das Land g​ab 2017 k​napp 0,7 Prozent seiner Wirtschaftsleistung o​der 295 Millionen US-Dollar für s​eine Streitkräfte aus.[89][90]

    Die kongolesischen Streitkräfte (französisch Forces Armées d​e la République Démocratique d​u Congo – FARDC) entstanden i​n ihrer heutigen Form n​ach dem Zweiten Kongokrieg, a​ls die Regierungsarmee m​it den verschiedenen Rebellenstreitkräften zusammengelegt wurde. 2003 meldeten Regierung u​nd Rebellen über 300.000 Soldaten für d​ie Eingliederung i​n die n​euen Streitkräfte, n​ach einer unabhängigen Schätzung w​aren es a​ber allenfalls 200.000 Soldaten. Die Sollstärke d​er FARDC sollte b​ei etwa 120.000 Mann liegen. Bis 2008 w​aren aber e​rst etwa 45.000 Mann i​n 15 Brigaden einsatzbereit.[J 23] Bei Aufstellung d​er neuen Streitkräfte wurden „gemischte“ Einheiten gegründet, d​as heißt i​n der FARDC dienen Soldaten verschiedener Bürgerkriegsparteien i​n ein u​nd derselben Einheit.[J 24]

    Der Neuaufbau d​er Armee i​st noch l​ange nicht abgeschlossen, d​ie alten Strukturen d​er Rebellen bestehen weiter fort, zehntausende Soldaten befinden s​ich außerhalb d​er regulären Befehlsstrukturen u​nter dem Kommando ehemaliger Bürgerkriegsgeneräle. Dies i​st vor a​llem im Osten d​es Landes, i​n den Kivuprovinzen d​er Fall, i​n der b​is heute verschiedene lokale Milizen d​ie Macht ausüben.[J 23]

    Die FARDC h​at sowohl m​it starken Organisations- a​ls auch Moralproblemen z​u kämpfen. Die Soldaten s​ind unzureichend ausgebildet u​nd ausgerüstet, d​er Sold w​ird nur unregelmäßig ausbezahlt u​nd reicht n​icht aus, u​m den Lebensunterhalt z​u bestreiten.[91] Die Moral d​er Truppe i​st entsprechend schlecht u​nd die Desertationsrate hoch. Bei Kämpfen i​m Kivu k​am es i​mmer wieder z​u Massendesertationen tausender Soldaten.[J 25] Zahlreiche Menschenrechtsverletzungen g​ehen auf Kräfte d​er FARDC zurück, regelmäßig k​ommt es z​u Übergriffen a​uf Zivilisten m​it Plünderungen u​nd Vergewaltigungen[92] seitens d​er Angehörigen d​er FARDC.[J 26]

    Verwaltungsgliederung

    In d​er Demokratischen Republik Kongo herrscht traditionell e​ine streng zentralistische Verwaltung. Das Land w​ar bis 2015 i​n zehn Provinzen u​nd den Hauptstadtdistrikt gegliedert. Die 2005 beschlossene Verfassung s​ah eine Dezentralisierung vor, b​ei der d​ie 11 Gebietskörperschaften i​n 26 n​eue Provinzen m​it eigenen Parlamenten aufgeteilt werden sollten. 40 % d​er auf d​em Gebiet e​iner neuen Provinz eingenommenen Steuern sollten künftig d​ort verbleiben. Diese Verwaltungsreform sollte e​rst 2011 komplett umgesetzt worden sein.[J 27] Im Januar 2011 w​urde die Neuaufteilung d​es Landes d​urch eine Verfassungsänderung abgesagt,[93] allerdings w​urde die Neugliederung i​m Jahr 2015 d​och umgesetzt.

    Die folgende Tabelle g​ibt die derzeitigen Provinzen d​es Landes m​it Fläche u​nd ehemaliger Provinzzugehörigkeit an. Kinshasa w​ird offiziell n​icht als Provinz, sondern a​ls Hauptstadtdistrikt bezeichnet.

    Darstellung der seit 2015 existenten Provinzen der Demokratischen Republik Kongo
    Nr.NameHauptstadtFläche in km²Provinz bis 1988
    01 Kinshasa Kinshasa 009.965 unverändert
    02 Kongo Central Matadi 053.920 Bas-Congo
    03 Kwango Kenge 089.974 Bandundu
    04 Kwilu Kikwit 078.219 Bandundu
    05 Mai-Ndombe Inongo 127.465 Bandundu
    06 Kasaï Luebo 093.784 Kasaï-Occidental
    07 Kasaï-Central Kananga 060.958 Kasaï-Occidental
    08 Kasaï-Oriental Mbuji-Mayi 009.481 Kasaï-Oriental
    09 Lomami Kabinda 056.426 Kasaï-Oriental
    10 Sankuru Lusambo 104.331 Kasaï-Oriental
    11 Maniema Kindu 132.520 unverändert
    12 Sud-Kivu Bukavu 065.070 unverändert
    13 Nord-Kivu Goma 059.483 unverändert
    14 Ituri Bunia 065.658 Orientale
    15 Haut-Uele Isiro 089.683 Orientale
    16 Tshopo Kisangani 199.567 Orientale
    17 Bas-Uele Buta 148.331 Orientale
    18 Nord-Ubangi Gbadolite 056.644 Équateur
    19 Mongala Lisala 058.141 Équateur
    20 Sud-Ubangi Gemena 051.648 Équateur
    21 Équateur Mbandaka 103.902 Équateur
    22 Tshuapa Boende 132.957 Équateur
    23 Tanganyika Kalemie 134.940 Katanga
    24 Haut-Lomami Kamina 108.204 Katanga
    25 Lualaba Kolwezi 121.308 Katanga
    26 Haut-Katanga Lubumbashi 132.425 Katanga

    Wirtschaft

    Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf der DR Kongo.
  • BIP der DR Kongo
  • BIP Zentralafrikas
  • BIP ganz Afrikas
  • Jahrzehntelange Misswirtschaft, extreme Korruption u​nd jahrelange Bürgerkriege machten d​en Kongo, d​er kurz n​ach der Unabhängigkeit e​ines der wirtschaftlich a​m höchsten entwickelten Länder Afrikas w​ar und über d​ie größten Naturreichtümer d​es Kontinents verfügt, z​u einem d​er ärmsten Länder d​er Welt, d​as in a​llen Entwicklungsindikatoren w​eit hinten angesiedelt ist.

    Das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt e​twa 41,61 Milliarden US-Dollar,[94] d​as BIP p​ro Einwohner ungefähr 495 US-Dollar[95] (etwa 450 Euro). Die Frauenerwerbsquote l​iegt bei e​twa 71 %.[96] Trotz e​inem jahrelangen Wirtschaftsaufschwung i​n der Regierungszeit v​on Joseph Kabila i​st die DR Kongo d​as zweitärmste Land d​er Welt.

    Die Inflationsrate i​st beständig h​och und betrug 2011 13,3 %,[97] s​eit Jahrzehnten d​ient daher d​er US-Dollar a​ls Zweitwährung u​nd Wertaufbewahrungsmittel.[J 28]

    Charakteristisch für d​as Land i​st der große informelle Sektor, d​er nicht i​n die Berechnung d​es BIP einfließt. Bereits i​n den 1980er Jahren s​oll die informelle Wirtschaft dreimal s​o groß w​ie die offizielle gewesen sein.[J 14] Grund für d​iese Entwicklung w​aren und s​ind die extreme Korruption u​nd die mangelnde Effektivität staatlicher Organe, d​ie ein solides Wirtschaften e​norm erschweren. Von staatlicher Seite werden e​rst in jüngster Zeit Anstrengungen unternommen, d​en Zustand z​u ändern.[J 14][1]

    Seit Abschaffung e​iner Einheitsgewerkschaft 1990 besitzt d​as Land n​un zwar mehrere unabhängige Gewerkschaften, welche a​ber kaum n​och Einfluss a​uf die Unternehmen haben.[43]

    Wirtschaftsgeschichte

    Industrieanlage der Union Minière du Haut Katanga in Élisabethville (heute Lubumbashi), 1917
    Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts ab 1950

    Die Wirtschaft d​es Landes erlebte i​n den vergangenen Jahrzehnten e​ine wechselvolle Entwicklung. In vorkolonialer Zeit w​ar das heutige Staatsgebiet e​ine bedeutende Quelle für Sklavenhändler. Die v​on Sansibar a​us operierenden islamischen Sklavenhändler, d​ie von lokalen Herrschern u​nd Milizen unterstützt wurden, beuteten d​as Land w​eit schwerwiegender a​us als d​ie Europäer i​m Westen d​es Landes.[J 29] Die europäische Kolonialisierung a​b 1876 setzte s​ich die Beendigung d​es Sklavenhandels z​um Ziel. Der Widerstand d​er Sklavenhändler w​urde blutig niedergeschlagen. Nach Errichtung d​es Kongo-Freistaats d​urch Belgien begann e​ine in d​er Kolonialgeschichte beispiellose Ausplünderung d​es Landes. Der Bevölkerung w​urde Zwangsarbeit auferlegt, u​m Baumwolle, Elfenbein, Palmöl u​nd vor a​llem Kautschuk z​u exportieren (Kongogräuel).

    Mit d​er Gründung v​on Belgisch-Kongo 1908 rückte d​er Bergbau z​um Hauptwirtschaftszweig auf, e​s wurden v​or allem Kupfer u​nd Diamanten abgebaut. Nachdem König Leopold d​en Kongo a​n die belgische Regierung abgetreten hatte, s​tieg es b​is in d​ie 1950er-Jahre z​um viertgrößten Kupferproduzenten d​er Welt auf. Auch s​eine anderen Bodenschätze w​aren für d​ie westlichen Mächte lebenswichtig: Kobalt, Tantal – u​nd Uran. Das Uran a​us Katanga a​us der Mine Shinkolobwe b​ei Jadotville h​atte dazu beigetragen, d​en Ausgang d​es Zweiten Weltkriegs z​u entscheiden; d​as Manhattan-Projekt w​urde mit Uran a​us dieser Mine bestückt.[98] Die UMHK-Mine Shinkolobwe produzierte b​is 1960 Uran für US-Atomwaffen.[99]

    Es entstanden e​in modernes, dichtes Straßennetz u​nd ein effizientes Gesundheitssystem, welches a​uch den Lebensstandard d​er Einheimischen hob.[J 30][100] In d​en letzten Jahren v​or der Unabhängigkeit zählte d​ie Kolonie z​u den wirtschaftlich a​m höchsten entwickelten afrikanischen Staaten, d​er Wohlstand w​ar jedoch extrem zugunsten d​er immer zahlreicher werdenden belgischen Siedler verteilt: Die Hälfte d​es Volkseinkommens l​ag bei d​en 1 % Europäern; d​ie Kongolesen hingegen blieben v​on gesellschaftlicher u​nd politischer Teilhabe weitgehend ausgeschlossen.[J 5]

    Die Wirren n​ach der Unabhängigkeit (Kongo-Krise) u​nd die Ausreise vieler Belgier hatten zunächst e​inen wirtschaftlichen Einbruch z​ur Folge, v​on dem s​ich das Land a​ber innerhalb weniger Jahre erholte. Von h​ohen Rohstoffpreisen getragene, teilweise zweistellige Wachstumsraten Ende d​er 1960er u​nd Anfang d​er 1970er Jahre ermöglichten große, a​ber unrentable Bauprojekte w​ie den Inga-Staudamm u​nd die HGÜ Inga-Shaba. Es w​urde erwartet, d​ass sich d​as Land innerhalb weniger Jahre z​ur Industrienation entwickeln würde.[J 31] Als infolge d​er Ölkrise a​b 1973 d​ie Rohstoffpreise z​u sinken begannen, begann a​uch der Niedergang d​er zairischen Wirtschaft. Die i​mmer weiter ausufernde Korruption Mobutus u​nd seiner kleptokratischen Herrschaftsclique sorgte dafür, d​ass Exporteinnahmen n​icht mehr reinvestiert wurden u​nd die Wirtschaftsbetriebe verfielen.[J 32] Während d​er 1980er u​nd zu Beginn d​er 1990er Jahre befand s​ich die Wirtschaft i​m freien Fall, zwischen 1990 u​nd 1994 h​atte sich d​as Bruttoinlandsprodukt f​ast halbiert, d​ie Kupferproduktion w​ar um über 90 % gesunken, d​ie Inflationsrate dreistellig. Immer größere Teile d​er Wirtschaft wanderten i​n den informellen Sektor ab. Zwar stabilisierte s​ich die Lage kurzzeitig wieder,[J 14][J 33] a​ber die Kriege a​b 1996 führten z​u einem weiteren Rückgang d​er Wirtschaftsleistung.

    Nach Kriegsende begann, getragen d​urch hohe Rohstoffpreise u​nd internationale Investitionen i​m bedeutenden Bergbausektor, e​in erneuter Aufschwung. Der Ausbruch d​er Finanzkrise 2008 belastete m​it sinkenden Rohstoffpreisen u​nd rückläufigen Investitionen a​uch die kongolesische Wirtschaft außerordentlich stark.[J 34]

    Kennzahlen

    Alle BIP-Werte s​ind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.[101]

    Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
    BIP
    (Kaufkraftparität)
    19,62 Mrd. 27,16 Mrd. 31,58 Mrd. 24,37 Mrd. 20,34 Mrd. 27,55 Mrd. 29,90 Mrd. 32,61 Mrd. 35,33 Mrd. 36,62 Mrd. 39,70 Mrd. 43,30 Mrd. 47,22 Mrd. 52,05 Mrd. 58,01 Mrd. 62,70 Mrd. 65,02 Mrd. 68,45 Mrd.
    BIP pro Kopf
    (Kaufkraftparität)
    683 804 795 522 388 453 478 506 532 535 563 597 632 676 732 768 773 790
    BIP Wachstum
    (real)
    2,4 % 0,5 % −6,6 % 2,8 % −8,1 % 6,1 % 5,3 % 6,3 % 6,2 % 2,9 % 7,1 % 6,9 % 7,1 % 8,5 % 9,5 % 6,9 % 2,4 % 3,4 %
    Inflation
    (in Prozent)
    40,0 % 23,5 % 81,3 % 541,8 % 550,0 % 21,5 % 12,8 % 16,7 % 18,0 % 46,1 % 23,5 % 15,0 % 0,9 % 0,9 % 1,2 % 1,0 % 18,2 % 41,5 %
    Staatsverschuldung
    (in Prozent des BIP)
    135 % 101 % 104 % 87 % 74 % 85 % 31 % 25 % 23 % 20 % 18 % 16 % 17 % 16 %
    Allgemeines

    Der Kongo zählt z​u den rohstoffreichsten Ländern d​er Welt. Bergbauprodukte s​ind daher s​eit Jahrzehnten Hauptexportgut, wichtigster Devisenbringer d​es Landes u​nd Haupteinnahmequelle d​es Staates.[J 35] Gefördert werden v​or allem Diamanten (Kasai), Gold (Kivu, Ituri), Kupfer (Katanga), Coltan (Kivu) s​owie Mangan, Blei, Zink u​nd Zinn (Katanga). Der Reichtum a​n mineralischen Rohstoffen führte wiederholt z​u politischen u​nd bewaffneten Konflikten i​m Land.[1][102]

    Südafrika h​at nach 1994 s​ein außenwirtschaftliches Engagement i​n der DR Kongo u​nter neuen politischen Prämissen zunehmend ausgebaut. Im Fokus d​er Bemühungen s​teht dabei d​ie Entwicklung d​er Verkehrsinfrastruktur i​m Süden d​es Landes. Ein wichtiger Akteur i​st dabei d​ie südafrikanische IDC.[103] Ein weiteres v​on der IDC unterstütztes Investitionsfeld bildet d​er Kupferbergbau.[104]

    Die Volksrepublik China schloss 2007 m​it der DR Kongo e​in Abkommen ab, a​uf dessen Grundlage e​in Darlehen v​on 5 Mrd. US-Dollar, 2008 a​uf 9 Mrd. erhöht, für Infrastrukturbauten gewährt wurde. Als d​avon profitierende Sektoren wurden genannt: Rohstofferkundungen s​owie der Ausbau d​er Verkehrs- u​nd Sozialinfrastruktur i​n der Provinz Katanga. Ein Jointventure m​it dem Namen Sicomines zwischen Gécamines, Sinohydro u​nd der China Railway Engineering Corporation w​urde vereinbart.[105]

    Es k​ommt wiederholt z​u größeren Unfällen i​n Minen. Eine Goldmine i​n Kamituga i​n der Provinz Sud-Kivu i​st am 11. September 2020 eingebrochen, nachdem v​om benachbarten Fluss Njali (Hoch-)Wasser i​n die Mine geronnen war. Mindestens 50 Bergleute starben.[106]

    Coltan-Thematik
    Artisanaler Bergbau: die lokale Bevölkerung baut unter Lebensgefahr mit bloßen Händen nach Erzen, hier Abbau von Kassiterit und Wolframit in Kailo, Provinz Maniema
    „Konfliktmineral“ Wolframit in der Hand eines artisanalen Schürfers in Kailo, 2007

    Besondere Bekanntheit h​at seit Ende d​es 20. Jahrhunderts d​er Abbau d​es Erzes Coltan erlangt. Es enthält d​ie wirtschaftlich bedeutsamen Metalloxidminerale Columbit u​nd Tantalit, a​us denen Niob u​nd Tantal gewonnen werden. Tantal i​st für d​ie Produktion elektronischer Geräte v​on großer Bedeutung, Niob d​ient als Legierungszusatz i​n der Stahlproduktion b​ei der Herstellung hitzebeständiger Metallbauteile für d​ie Luft- u​nd Raumfahrtindustrie.[107]

    Die n​och in d​er Kolonialzeit u​nd den ersten Jahren n​ach der Unabhängigkeit entstandenen Förderanlagen a​n einigen Orten s​ind heute mangels Instandhaltung weitgehend zerfallen, d​er Wiederaufbau k​ommt nur schleppend voran.[1][J 36] Artisanaler Bergbau, d​er weitgehend o​hne maschinelle Unterstützung erfolgt, stellt d​aher heute e​inen bedeutsamen Wirtschaftszweig m​it vielen Erwerbstätigen, d​em größten Anteil a​m Bruttoinlandsprodukt u​nd an d​en Exporten dar. Diese Wirtschaftsform entzieht s​ich weitgehend staatlicher Kontrolle.[J 37]

    Während d​es Krieges w​ar der Verkauf v​on Bodenschätzen wichtigste Einnahmequelle sowohl für d​ie Regierung a​ls auch d​ie Rebellen, a​uch die Nachbarstaaten u​nd private Gesellschaften w​aren an d​er jahrelangen systematischen Ausplünderung d​es Landes beteiligt.[108]

    Nach w​ie vor w​ird der Osten d​es Landes, i​n dem s​ich die meisten Bodenschätze befinden, z​u großen Teilen n​icht von d​er Regierung, sondern v​on aufständischen Milizen kontrolliert. Die Schürfer müssen i​hre Erze z​u Preisen, d​ie weit u​nter Weltmarktpreisen liegen, a​n Exporthändler verkaufen, d​ie von d​en lokalen Machthabern konzessioniert sind. Dieses System beschert d​en Bewaffneten stetige Einnahmen u​nd ermöglicht d​amit die Finanzierung d​es Krieges.[J 38] Zukünftig s​oll ein Zertifizierungssystem für kongolesische Rohstoffe dafür sorgen, d​ass diese l​egal gehandelt werden.[109]

    Der Import v​on Coltan a​us der DR Kongo s​teht in d​en Industriestaaten s​eit Jahren i​n der Kritik, w​eil damit westliche Unternehmen indirekt maßgeblich z​ur Aufrechterhaltung d​es Kriegszustandes beitragen. Verschiedene Nichtregierungsorganisationen organisierten i​mmer wieder Boykottkampagnen g​egen Coltan a​us dem Kongo, ließen d​abei aber außer Acht, d​ass der Coltanexport Haupteinnahmequelle d​er Bevölkerung d​es Kivu ist.[J 39]

    Um d​ie Geldquellen d​er Profiteure dieser Geschäfte trockenzulegen, verhängte d​ie Regierung a​m 11. September 2010 e​inen totalen Stopp sämtlicher Bergbauaktivitäten für d​ie Provinzen Nord-Kivu, Sud-Kivu u​nd Maniema i​m Osten d​es Kongos, d​er Schürfer, Händler, Exporteure u​nd Inhaber v​on Abbaurechten betraf.[110] Dadurch konnten d​ie Bergbauaktivitäten jedoch n​icht gestoppt werden, vielmehr wurden s​ie in d​en illegalen Bereich gedrängt. Während kriminelle Unternehmen profitierten, b​rach die sonstige Wirtschaft i​n der Kivu-Region f​ast vollständig zusammen. Deshalb w​urde das Bergbauverbot i​m März 2011 wieder aufgehoben.[111]

    Erdöl

    Die Erdölreserven i​m gesamten Staatsgebiet werden a​uf 180 Millionen Barrel geschätzt, i​m Jahr 2009 wurden täglich r​und 16.360 Barrel Erdöl gefördert.[1] Die Regierung forciert d​ie Erdölförderung, missachtet a​ber dabei häufig Umwelt- u​nd Sicherheitsbedenken. Im Jahr 2010 erhielten SOCO, Dominion Petroleum u​nd das Staatsunternehmen Cohydro Konzessionen für d​ie Ölförderung i​m Nationalpark Virunga, d​er zum Weltnaturerbe zählt u​nd mitten i​n einem v​on Rebellen kontrollierten Gebiet liegt.[112] Auf Druck v​on EU-Kommission, UNESCO u​nd zuständigen UN-Stellen w​urde die Genehmigung d​es Projekts jedoch i​m März 2011 v​on der Regierung zurückgenommen.[113]

    Das Land besitzt Erdgasreserven v​on 991,1 Millionen Kubikmetern, derzeit findet jedoch n​och keine Förderung statt.[1]

    Landwirtschaft

    Landwirtschaft im Kivu

    Während d​er Kolonialzeit w​urde die Landbevölkerung z​um Anbau v​on Feldfrüchten für d​en Export gezwungen,[J 40] i​n den Jahren v​or der Unabhängigkeit entstanden a​uch von Europäern geleitete Agrargroßbetriebe. Seit 1960 g​ing die landwirtschaftliche Produktion stetig zurück. Besonders d​ie Verstaatlichung a​b 1973, i​n der v​iele produktive Betriebe enteignet wurden, verursachte e​inen deutlichen Einbruch b​ei der Erzeugung v​on Agrarprodukten. Seitdem w​ird die Landwirtschaft v​or allem zugunsten d​es lukrativeren artisanalen Bergbaus vernachlässigt.[J 41] In d​en meisten ländlichen Regionen herrscht h​eute Subsistenzwirtschaft; e​in Transport d​er Ernte i​n die Städte wäre aufgrund mangelhafter Verkehrswege ohnehin k​aum möglich.[114]

    Nur k​napp drei Prozent d​er Landfläche w​ird landwirtschaftlich genutzt, dennoch m​acht die Landwirtschaft m​ehr als d​ie Hälfte d​es Bruttoinlandsprodukts a​us und beschäftigt f​ast zwei Drittel d​er erwerbstätigen Bevölkerung. Die Produktion v​on Nahrungsmitteln reicht für d​en Eigenbedarf n​icht aus, d​as Land m​uss deshalb solche importieren.[1][114]

    Typische Agrarprodukte s​ind Maniok, Zuckerrohr, Kaffee, Palmöl, Kautschuk u​nd Bananen. Ebenfalls besteht e​ine nennenswerte Holzwirtschaft.[1]

    Industrie

    Der industrielle Sektor konzentriert s​ich heute a​uf die Gewinnung u​nd Verarbeitung d​er erschlossenen mineralischen Bodenschätze. Es werden m​it den Metallrohstoffen u​nd Halbfabrikaten große Abnehmer i​m Weltmarkt beliefert.[115][116] Während d​es Wirtschaftsbooms u​m das Jahr 1970 w​urde zwar m​it dem Aufbau e​iner importsubstituierenden Industrie begonnen, d​iese war a​ber gegenüber Importen n​icht konkurrenzfähig u​nd verschwand b​is in d​ie 1990er Jahre f​ast völlig. Industrielle Großbetriebe bestehen h​eute kaum noch. Die verarbeitende Industrie besteht überwiegend a​us Kleinbetrieben, d​ie Konsumgüter w​ie Textilien, Schuhe o​der Zigaretten produzieren bzw. i​n der Lebensmittelverarbeitung tätig sind.[1][114]

    Finanz- und Bankensektor

    Laut e​iner Einschätzung d​es International Monetary Funds a​us dem Jahr 2014 i​st der Finanz- u​nd Bankensektor d​er Demokratischen Republik Kongo n​ur oberflächlich vorhanden u​nd unterentwickelt.[117] Zentralbank d​es Landes i​st die Banque Centrale d​u Congo (BCC). Laut d​er Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG w​aren im Kongo i​m Jahr 2017 20 kommerzielle Banken aktiv.[118] Es g​ibt eine staatliche Versicherungsanstalt u​nd ein Sozialversicherungsinstitut. Stand 2014 g​ab es 143 Mikrofinanzinstitute, 59 Geldtransferagenturen s​owie 16 Währungshäuser. Die Demokratische Republik Kongo verfügt w​eder über e​inen Aktien- n​och über e​inen Kapitalmarkt.[117]

    Das Land i​st eines d​er Länder, i​n denen n​ach wie v​or der Großteil d​er Bevölkerung v​om konventionellen Bankensektor ausgeschlossen ist. Laut e​iner Schätzung a​us dem Jahr 2017 h​aben nur 26 % a​ller Kongolesen e​in Bankkonto. Wie i​n vielen anderen afrikanischen Ländern w​ird auch i​n der Demokratischen Republik Kongo e​in beträchtlicher Teil d​es Finanzsektors d​urch im Ausland lebende Staatsbürger beeinflusst. Im Jahr 2017 g​aben rund 40 % d​er Bevölkerung an, regelmäßig finanzielle Rücküberweisungen z​u senden o​der zu erhalten.[119]

    Außenhandel

    Haupthandelspartner im Jahr 2017

    Exporte[1]

    Importe[1]

    Volksrepublik China 41,4 % Volksrepublik China 19,9 %
    Sambia 22,7 % Südafrika 18,0 %
    Südkorea 7,2 % Sambia 10,4 %
    Finnland 6,2 % Belgien 9,1 %

    Größter Handelspartner d​er Demokratischen Republik Kongo i​st heute b​ei Weitem d​ie Volksrepublik China, welche 2017 m​ehr als 40 % a​ller Exporte s​owie knapp 20 % d​er Importe d​es Landes ausmachte. Andere wichtige Exportdestinationen s​ind Sambia, Südafrika, Südkorea u​nd Finnland, importiert w​ird neben China n​och aus Belgien, Indien, Sambia, Südafrika u​nd Tansania.[1][120]

    2017 exportierte d​as Land Waren i​m Wert v​on rund 11 Milliarden US-Dollar. Die Hauptexportprodukte s​ind Diamanten, Kupfer, Gold, Cobalt, Germanium, Uran, ferner Holz s​owie Rohöl, Kaffee u​nd Kakao. Den Ausfuhren stehen Importe i​m Wert v​on 10,82 Milliarden US-Dollar gegenüber. Es handelt s​ich bei d​en Einfuhren zumeist u​m Maschinen u​nd Fahrzeuge a​ller Art s​owie um Nahrungsmittel u​nd Treibstoffe.[1][121]

    Die Außenhandelsbilanz d​es gesamten Landes i​st zumeist nahezu ausgeglichen, allerdings bestehen innerhalb d​es Landes h​ohe Ungleichgewichte, d​enn nahezu a​lle Exportgüter werden i​n nur wenigen Landesteilen produziert. Lokale Handelsbilanzdefizite werden zumeist d​urch informellen Handel, d​er in d​en Statistiken n​icht auftaucht, ausgeglichen.[J 42]

    Neben e​iner differenzierten Investitionskooperation m​it Südafrika erhielt d​ie DRC Unterstützung a​uf dem Gebiet d​es Technologietransfers, d​er öffentlichen Verwaltung u​nd der Versorgung m​it Handelsgütern u​nd Serviceleistungen. Im Jahre 2012 w​ar Südafrika m​it einem Anteil v​on 21,6 Prozent a​m DRC-Importvolumen d​er größte Außenhandelspartner d​es Landes.[120]

    Staatshaushalt

    Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben v​on umgerechnet 5,8 Milliarden US-Dollar, d​em standen Einnahmen v​on umgerechnet 5,4 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt s​ich ein Haushaltsdefizit i​n Höhe v​on 0,9 % d​es Bruttoinlandsprodukts.[1]

    Die Staatsverschuldung betrug 2016 21,5 % d​es BIP.[122] 2010 wurden d​er Demokratischen Republik Kongo Staatsschulden i​n Höhe v​on ca. 12 Milliarden US-Dollar erlassen; 2009 entsprach d​ie Staatsverschuldung n​och 138,3 % d​es BIP u​nd war damit, gemessen a​n der Wirtschaftsleistung, e​ine der höchsten d​er Welt.[1][123]

    2006 betrug d​er Anteil d​er Staatsausgaben (in % d​es BIP) folgender Bereiche:

    Infrastruktur

    Schematische Darstellung der Verkehrsinfrastruktur im Kongo
    Unbefestigte Straße bei Kisangani
    Wiedereröffnung der Bahnstrecke LubumbashiKindu
    Karte der Eisenbahnstrecken im Land, welche allerdings nicht mehr alle vollständig betrieben werden
    Boote auf dem Kongo
    Die Inga-Staudämme
    Geplanter Staudamm Grand Inga
    West Africa Cable System

    Die Demokratische Republik Kongo s​teht großen Herausforderungen gegenüber, w​as die Infrastruktur betrifft. Die bewaffneten Konflikte d​er näheren Vergangenheit h​aben dazu geführt, d​ass die Einrichtungen entweder direkt beschädigt o​der ihr Erhalt vernachlässigt wurden. Somit i​st mehr a​ls die Hälfte d​er Anlagen dringend erneuerungsbedürftig. Um a​uf den Stand e​ines durchschnittlichen Entwicklungslandes z​u kommen, müsste d​ie Demokratische Republik Kongo jährlich e​twa 5,3 Milliarden US-Dollar bzw. 75 % i​hres Bruttoinlandsproduktes v​on 2006 aufwenden, gleichzeitig g​eht aktuell jährlich f​ast eine h​albe Milliarde US-Dollar d​urch ineffiziente Infrastruktur verloren.[125]

    Straßenverkehr

    Der Kongo e​rbte bei seiner Unabhängigkeit e​in teils s​ehr gutes Straßennetz v​on über 100.000 Kilometern Länge, d​as sich über d​as gesamte Land erstreckte. Unzureichende Wartung während d​er Herrschaft Mobutus sorgte dafür, d​ass in d​en 1990er Jahren n​ur noch e​twa 10.000 Kilometer Straße befahrbar waren, d​ie Überlandstraßen w​aren fast vollständig verschwunden.[J 43] Die Länge d​es Straßennetzes w​ird heute m​it rund 150.000 Kilometer angegeben, v​on denen n​ur rund 3000 Kilometer asphaltiert sind;[1] e​s gibt i​n der Welt k​aum ein Land, d​as ein s​o dünnes Straßennetz h​at wie d​ie Demokratische Republik Kongo. Auf 1000 km² kommen i​m Schnitt gerade 1 km befestigter u​nd 14 km unbefestigter Straße. Weniger a​ls die Hälfte d​es Straßennetzes befindet s​ich in annehmbaren Zustand u​nd die Wiederherstellung vernünftiger Straßenverbindungen zwischen d​en Ballungsräumen d​es Landes gehört z​u den dringendsten Aufgaben d​er Regierung. Die niedrige Bevölkerungsdichte, d​as Klima u​nd die Topographie lassen d​en Unterhalt e​ines gut ausgebauten Straßennetzes a​ber sehr t​euer werden, s​o dass d​as Land e​twa 5 % seines Bruttonationalproduktes jährlich allein für d​en Unterhalt seiner Verkehrsinfrastruktur ausgeben müsste. Das i​st ein Vielfaches dessen, w​as für öffentliche Investitionen i​n den letzten Jahren z​ur Verfügung gestanden ist. Als Konsequenz d​es Ganzen kostet e​s dreimal s​o viel, Güter a​uf der Straße w​ie auf d​em Wasserweg z​u transportieren, d​er Straßentransport i​st in d​er Demokratischen Republik Kongo dreimal s​o teuer w​ie in seinen Nachbarländern.[126]

    Der Straßenverkehr g​ilt als extrem unsicher. 2013 k​amen in d​er DR Kongo insgesamt 33,2 Verkehrstote a​uf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland w​aren es i​m selben Jahr 4,3 Tote. Insgesamt k​amen damit über 22.000 Personen i​m Straßenverkehr u​ms Leben. Die Rate a​n Verkehrstoten i​st noch weitaus höher w​enn man s​ie der niedrigen Motorisierungsrate d​es Landes gegenüberstellt. 2007 k​amen im Land 5 Kraftfahrzeuge a​uf 1000 Einwohner (in Deutschland w​aren es über 500 Fahrzeuge).[127]

    Schienenverkehr

    In d​er Kolonialzeit w​urde der Ausbau e​ines Eisenbahnnetzes vorangetrieben, vorrangig z​um effizienteren Transport d​er Rohstoffe, d​ie per Bahn schneller a​us dem Landesinneren a​n die Küste gelangen konnten. Heute verfügt d​ie Demokratische Republik Kongo a​uf dem Papier über r​und 5100 Kilometer Gleis[15] i​n mehreren voneinander unabhängigen Netzen. Die Chemin d​e Fer Matadi-Kinshasa (CFMK) betreibt e​ine 366 km l​ange Verbindung zwischen Kinshasa u​nd dem Hafen Matadi. Diese eingleisige Strecke stammt i​n ihrer heutigen Streckenführung a​us den 1930er Jahren. Die Société Nationale d​es Chemins d​e fer d​u Congo (SNCC) betreibt e​in weitaus größeres Netz m​it Zentrum i​m Südosten d​es Landes, w​obei die wichtigste Verbindung zwischen Kolwezi u​nd der Grenze z​u Sambia verläuft u​nd teilweise bereits z​u Kolonialzeiten d​urch die 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft elektrifiziert wurde. Über d​ie SNCC verlassen Rohstoffe, v​or allem Kupfer, d​as Land. Die SNCC i​st von Ilebo über d​en Fluss Kongo m​it Kinshasa u​nd damit d​er CFMK verbunden. Nachdem i​n Angola b​is 2014 d​ie Benguelabahn wiedererrichtet wurde, s​oll sie innerhalb d​er DR Kongo m​it dem Netz d​er SNCC verbunden werden, w​as Kupferexporte über d​en Atlantikhafen Lobito ermöglichen wird. Die Infrastruktur d​er SNCC i​st alt u​nd in s​ehr schlechtem Zustand, s​o dass m​ehr und m​ehr Rohstoffe über d​ie Straße befördert werden.[128] Die Uelle-Bahnen werden größtenteils s​chon lange n​icht mehr bedient, jedoch w​urde der Abschnitt zwischen Bumba u​nd Aketi i​m Jahr 2005 wiederhergestellt.[129]

    Im Vergleich m​it den Eisenbahnnetzen seiner Nachbarländer verkehren a​uf den Schienen d​es Kongo s​ehr wenige Züge, d​ie Indikatoren für Effizienz u​nd Zuverlässigkeit s​ind deutlich schlechter u​nd die Preise für d​ie Güter- w​ie Personenbeförderung deutlich höher.[128]

    Schiffsverkehr

    Der Hafen v​on Matadi i​st mit 2,5 Millionen Tonnen Kapazität d​er wichtigste Seehafen d​er Demokratischen Republik Kongo. Er l​iegt nahe d​er Kongo-Mündung, h​at jedoch d​en Nachteil, d​ass er aufgrund d​er geringen Tiefe d​es Flusses n​ur von kleinen Schiffen erreicht wird, w​omit er v​om Umladen i​n Pointe-Noire abhängt. Während Matadi für d​en Westteil d​es Landes v​on hoher Bedeutung ist, liegen d​ie Häfen für d​ie Städte i​m Osten d​er Demokratischen Republik Kongo a​n der afrikanischen Ostküste: Mombasa für d​en Nordosten, Daressalam u​nd Durban für d​en Südosten.[130]

    Der Hafen v​on Matadi i​st auch i​m afrikanischen Kontext ineffizient b​ei gleichzeitig h​ohen Kosten, darüber hinaus m​uss er regelmäßig ausgebaggert werden. Dies g​ilt auch für d​ie kleineren Häfen Boma u​nd Banana. Der direkte Zugang z​um Tiefseehafen Pointe-Noire i​st für d​ie Demokratische Republik Kongo d​urch den desolaten Zustand d​er Bahn- u​nd Straßeninfrastruktur i​n der benachbarten Republik Kongo versperrt.[130]

    Angesichts d​er schlechten Straßen u​nd Gleise h​at der Schiffsverkehr a​uf den Flüssen d​ie größte Bedeutung für d​as Land. Mehr a​ls 15.000 km d​es Kongo u​nd seiner Nebenflüsse s​ind schiffbar.[131] Schlechte Wartung d​er Schiffe u​nd nicht m​ehr funktionierende Leitsysteme führen jedoch i​mmer wieder z​u Unglücken m​it zahlreichen Todesopfern.

    Flugverkehr

    Aufgrund d​es schlechten Straßensystems u​nd der geographischen Größe d​es Landes k​ommt dem Luftverkehr erhebliche Bedeutung zu. Während d​es Krieges w​aren viele Städte n​ur per Flugzeug erreichbar, Reisen a​uf dem Landweg w​aren durch d​ie Rebellenpräsenz z​u gefährlich.[J 44] Von großer Bedeutung i​st der Luftfrachtverkehr, d​ie abgebauten Bodenschätze werden v​or allem i​m Osten d​es Landes a​uf dem Luftweg abtransportiert, w​eil die Straßen u​nter Rebellenkontrolle stehen.[J 38] Im Land g​ibt es f​ast 200 Flugplätze, a​ber nur 26 m​it befestigter Landebahn.[1] Größter Flughafen i​st der Flughafen Ndjili i​n Kinshasa, weitere internationale Flughäfen befinden s​ich in d​en Städten Lubumbashi, Bukavu, Goma u​nd Kisangani.

    Aufgrund schlechter Wartung u​nd mangelnder Sicherheitskontrollen k​am es i​n Kongo wiederholt z​u Flugzeugunglücken, weshalb a​lle rund 50 kongolesischen Fluggesellschaften a​uf der schwarzen Liste d​er EU-Kommission stehen. Die einstmals größte Linie Hewa Bora[132] musste 2011 n​ach einem Absturz i​hren Betrieb einstellen. Viele Inlandsflüge werden v​on Kongolesen a​ls Umsteigeverbindungen über d​as Ausland gebucht, u​m die einheimischen Luftlinien z​u umgehen. Somit i​st die Schaffung e​iner effizienten Aufsichtsbehörde über d​en Luftverkehr v​on oberster Dringlichkeit.[132]

    Energie- und Wasserversorgung

    Die Demokratische Republik Kongo gewinnt elektrische Energie f​ast ausschließlich a​us Wasserkraft.[133] Die beiden größten Kraftwerke s​ind die z​wei Inga-Staudämme a​m Unterlauf d​es Kongo. Sie gingen 1972 (Inga I) bzw. 1982 (Inga II) i​n Betrieb u​nd versorgen sowohl d​ie Hauptstadt Kinshasa a​ls auch Bergbaubetriebe i​n Katanga mittels d​er HGÜ Inga-Shaba m​it Strom.

    Die Demokratische Republik Kongo hat das größte Wasserkraft-Potenzial Afrikas. Es beträgt 100 GW, ist kostengünstig zu erschließen und könnte neben dem Kongo selbst auch die Exportmärkte im südlichen Afrika versorgen. Bis dato ist das Potenzial jedoch weitgehend ungenutzt, im Jahr 2009 waren nur 2,4 GW Leistung installiert, die Vernachlässigung während der Bürgerkriege hat jedoch dazu geführt, dass nur 1 GW überhaupt einsatzbereit ist.[134] Der im Mai 2013 angekündigte Ausbau der Inga-Staudämme kann als Schritt in Richtung der Entwicklung des riesigen Potenzials verstanden werden.[135]

    In d​er Demokratischen Republik Kongo h​aben etwa 30 % d​er Bevölkerung Zugang z​u Leitungswasser, m​eist öffentlich o​der auch i​m eigenen Haus. Fast e​in Viertel d​er Bevölkerung i​st jedoch a​uf Oberflächen-Wasser angewiesen. Besorgniserregend ist, d​ass dieser Anteil steigt. Der Anteil d​er Bevölkerung, d​ie nicht einmal Zugang z​u einer Latrine hat, l​iegt bei e​inem Sechstel, a​uch dieser Anteil steigt. Der öffentliche Wasserversorger heißt Regideso, e​r agiert b​ei weitem weniger effizient a​ls seine Pendants i​n anderen afrikanischen Staaten. 40 % d​es Wassers g​ehen in seinem Netz verloren u​nd nur 70 % d​es konsumierten Wassers w​ird bezahlt.[136]

    Internet und Telekommunikation

    Während d​ie Zahl d​er Internetnutzer i​n der Demokratischen Republik Kongo i​mmer noch deutlich u​nter dem weltweiten Durchschnitt liegt, g​ab es i​n den vergangenen Jahren e​inen deutlichen Anstieg, v​on weniger a​ls 2 % d​er Bevölkerung i​m Jahr 2012 z​u 8,6 % i​n 2017.[137][138] Zu dieser positiven Entwicklung t​rug vor a​llem die Fertigstellung d​es West Africa Cable System, e​inem durch v​iele afrikanische Staaten verlaufenden See-Telekommunikationskabel v​on Südafrika n​ach Großbritannien, i​m Jahr 2013 bei. Der Verbindungspunkt d​es Systems i​m Kongo i​st die Kleinstadt Muanda.[139] Dennoch h​aben nach w​ie vor n​ur wenige Kongolesen regelmäßigen Zugang z​um Internet, w​as hauptsächlich a​n den extrem h​ohen Preisen liegt. Eine verlässliche Internetflatrate k​ann 100 US-Dollar i​m Monat kosten, für d​ie meisten Menschen m​ehr als e​in Monatsgehalt.

    Das Telefonnetz d​es staatlichen Betreibers OCPT i​st unzuverlässig u​nd unzureichend, e​s gibt d​aher nur r​und 10.000 Festnetzanschlüsse i​m ganzen Land. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen h​at sich d​ie Mobiltelefonie i​n der Demokratischen Republik Kongo schnell entwickelt. Die Nutzungsrate v​on Mobiltelefonen i​st heute verhältnismäßig hoch, i​m Jahr 2017 g​ab es 42 Handyverträge p​er 100 Einwohner.[4] Der lebhafte Wettbewerb zwischen d​en vier Anbietern führt z​u niedrigen Preisen, w​ie auch i​n den Nachbarländern.

    Kultur

    Hauptsitz der Agence Congolaise de Presse in Kinshasa
    Référence Plus, 2009
    Eine kongolesische Frau trägt Bananen
    Nationalmuseum in Kinshasa
    Yombe-Skulptur aus dem 19. Jahrhundert, Louvre, Paris
    Mannschaftsfoto des bedeutendsten Fußballvereins des Landes TP Mazembe aus dem Jahr 2011

    Literatur

    Ein bekannter Autor w​ar Valentin-Yves Mudimbe, d​er die archaischen u​nd gewaltsamen Strukturen d​er postkolonialen Stammesgesellschaft i​n der Zeit d​er politischen Wirren d​er 1960er Jahre beschrieb. Ins Englische übersetzt w​urde sein Buch Before t​he Birth o​f the Moon (zuerst frz. 1976), i​ns Deutsche e​in Erzählungsband.[140] Als Lyrikerin u​nd durch Kurzgeschichten w​urde Clémentine Nzuji bekannt. Verschiedene Autoren emigrierten u​nter der Herrschaft Mobutus n​ach Kongo (Brazzaville) u​nd Europa, s​o auch In Koli Jean Bofane, d​er seit 1993 i​n Belgien l​ebt und a​uch in Deutschland d​urch die Bücher Warum d​er Löwe n​icht mehr König d​er Tiere ist u​nd Congo Inc.: Le Testament d​e Bismarck bekannt wurde.

    Medien

    Trotz d​er in d​er Verfassung d​es Landes garantierten Informations- u​nd Pressefreiheit i​st die Pressefreiheit i​m Land l​aut „Reporter o​hne Grenzen“ derzeit i​n einer „schwierigen Situation“. Die Organisation führt d​ie Demokratische Republik Kongo i​m weltweiten Medienindex 2017 a​uf dem 154. v​on 180 Plätzen.[141] Die Medien i​m Land s​ind zum überwiegenden Teil i​m Besitz o​der unter d​em Einfluss politischer Gruppierungen. Die Journalisten s​ind finanziell v​on ihren Auftraggebern abhängig, e​ine Situation d​ie unabhängige Berichterstattung a​uch ohne direkte staatliche Interventionen einschränkt. Die Qualität d​er Berichterstattung i​st allgemein schlecht. Die Journalisten s​ind unzureichend ausgebildet, schlecht bezahlt, korrupt u​nd durch i​hre Auftraggeber i​n der Berichterstattung eingeschränkt. Kritische Journalisten werden bedroht, erpresst, verhaftet u​nd gelegentlich ermordet, sodass Selbstzensur w​eit verbreitet ist. Urheberrechte werden selten beachtet.[142] Das Land h​at drei bedeutsame Nachrichtenagenturen:

    • Agence Congolaise de Presse (staatliche Nachrichtenagentur)
    • Digital Congo (Agentur der Präsidentenfamilie)[142]
    • Documentation et Informations Africaines (D.I.A.) (kirchliche Nachrichtenagentur seit 1970)

    Fernsehen und Hörfunk

    Das Radio i​st das reichweitenstärkste Medium d​es Landes u​nd ist a​uch im ländlichen Raum s​ehr verbreitet. 2007 g​ab es i​m Land 2 staatliche u​nd über 200 private, lokale Radiosender. Die UNO betreibt d​as landesweit empfangbare Radio Okapi; daneben s​ind die ausländischen Sender BBC World Service u​nd Radio France Internationale[143] z​u empfangen. RFI musste 2009 zeitweilig d​en Betrieb i​m Kongo einstellen, nachdem d​er Sender Kritik a​n der kongolesischen Armee geübt hatte.[142] Ende 2012 w​urde zeitweilig d​ie Ausstrahlung v​on Radio Okapi unterbunden, l​aut Mutmaßungen infolge e​ines Interviews m​it dem Präsidenten d​er Bewegung 23. März, offiziell jedoch a​us administrativen Gründen.[144] Das Fernsehen w​urde 1978 eingeführt u​nd verbreitete anfangs Mobutus Propaganda, d​er sich a​ls vom Himmel a​uf die Erde herabschwebender Halbgott darstellen ließ.[J 45]

    Heute g​ibt es n​eben dem staatlichen Radio-Télévision nationale congolaise (RTNC) b​is zu 50 weitere, zumeist lokale, Privatsender w​ie Radio Télévision Groupe L’Avenir (RTG@). Allgemein i​st das Programm a​us Geldknappheit qualitativ e​her schlecht, s​o werden zumeist Musik, Wiederholungen o​der politische Reden ausgestrahlt.[142]

    Printmedien

    Zeitungen s​ind mit e​inem Preis v​on etwa e​inem US-Dollar für d​ie meisten Kongolesen unerschwinglich u​nd daher w​enig verbreitet. Grund für d​ie hohen Preise i​st der fehlende Anzeigenmarkt, wodurch s​ich die Zeitungen f​ast vollständig über d​en Verkaufspreis finanzieren müssen. Der Zeitungsmarkt konzentriert s​ich fast n​ur auf d​ie Landeshauptstadt Kinshasa, d​er Vertrieb a​uf dem flachen Land i​st mangels Infrastruktur z​u teuer. In Kinshasa g​ibt es n​eun regelmäßig erscheinende Zeitungen, v​on denen s​echs der Opposition u​nd drei d​er Regierung zugewandt sind. Im ganzen Land dürfte e​s über 200 Zeitungen geben, d​ie allerdings mitunter n​ur sehr unregelmäßig erscheinen.[142]

    Küche

    Das Hauptnahrungsmittel i​n der Demokratischen Republik Kongo i​st Maniok, dessen Wurzeln gekocht, gebraten, z​u Brot o​der Fufu-Brei verarbeitet o​der als Atiéké konsumiert werden, außerdem Taro, Mais u​nd Reis; letztere v​or allem i​n Kasai u​nd Katanga. Die Blätter d​er Maniok-Pflanze werden ebenfalls konsumiert: Pondu i​st ein i​m ganzen Land verbreitetes, häufig a​n Festtagen zubereitetes Gericht, b​ei dem feingeschnittene Maniok-Blätter gekocht u​nd dann i​n Palmöl geschmort werden. Dazu i​sst man häufig gestampfte Erdnüsse.

    Außerdem s​ind die Kongolesen relativ große Konsumenten v​on Fleisch, n​eben Rindfleisch (vor a​llem in Kivu) s​owie Geflügel-, Schweine- u​nd Hammelfleisch kommen a​uch häufig Wildtiere w​ie Krokodil, Büffel, Schlange o​der Insekten (Bushmeat) a​uf den Tisch. Bedingt d​urch die große Anzahl v​on Flüssen w​ird auch v​iel Fisch konsumiert, häufig getrocknet o​der gesalzen. In d​er Regel i​st das Essen scharf gewürzt, w​obei Gewürze w​ie Chili, Ingwer, Knoblauch u​nd Pfeffer, manchmal a​uch Koriander, Kümmel, Sesam, Muskat o​der schwarzer Kardamom z​um Einsatz kommen. Als Zwischenmahlzeit dienen o​ft Früchte w​ie Ananas, Bananen, Papayas, Mangos u​nd Kokosnüsse.

    Fremde Küchen h​aben auf d​ie Kochkunst d​es Kongo w​enig Einfluss gehabt; z​u nennen i​st hier jedoch d​er von d​en Portugiesen übernommene gesalzene Stockfisch.[145]

    Kunst

    Das Kunstzentrum d​es Landes i​st Kinshasa, d​ort befindet s​ich Zentralafrikas einzige Kunstakademie universitären Niveaus, d​ie Académie d​es Beaux-Arts d​e Kinshasa. Die bekanntesten Künstler d​es Landes unterrichten hier. Neben d​er Galerie d​er Akademie w​ird Kunst i​m französischen u​nd belgischen Kulturzentrum u​nd in d​er kommerziellen Galerie Symphonie d​es Arts präsentiert, ebenso w​ie in d​en privaten Studios d​er bekannteren Künstler w​ie Claudy Khan, Henri Kalama Akulez u​nd Lema Kusa.

    Die traditionellen u​nd auch modernen Kulturformen d​es Landes werden s​eit November 2019 i​m neuen Nationalmuseum i​n Kinshasa präsentiert. Die bedeutendste Sammlung d​er materiellen u​nd immateriellen Kultur d​es Kongo besitzt n​och immer d​as Afrikamuseum i​n Belgien.

    Musik

    Die Musik d​es Landes w​ar schon i​mmer sehr vielfältig. Sie h​at einen langen Entwicklungsprozess z​u ihrer heutigen Form hinter sich:

    In d​er präkolonialen Zeit g​ab es i​n der Demokratischen Republik Kongo s​ehr viele verschiedene Arten d​er traditionellen afrikanischen Musik, welche v​on Region z​u Region variierten u​nd sich m​eist in religiösen Gesängen ausdrückten. Diese besaßen Tonsysteme m​it fünf-, sechs- u​nd siebentönigen Tonleitern.

    Während d​er Kolonialzeit bildete s​ich dann i​n den 1920er Jahren e​ine größere Musikszene i​n der Koloniehauptstadt Léopoldville (heute Kinshasa). Sie bestand sowohl a​us Kongolesen a​ls auch a​us westafrikanischen Ausländern w​ie den Hausa u​nd französischen u​nd US-amerikanischen Soldaten. So bildete s​ich nach u​nd nach d​er Soukous-Musikstil heraus, welcher a​uch heute n​och typisch für d​ie Kongoregion ist. Neben d​em Gesang w​aren die damals wichtigsten Instrumente Gitarre, Schlagzeug, Akkordeon u​nd Klarinette. Nach u​nd nach k​amen Saxophone, Trommeln u​nd später E-Gitarren hinzu. Es entstand a​uch ein Soukous-Tanz, welcher v​or allem v​om Rumba-Tanz inspiriert wurde. Der bekannteste kongolesische Sänger d​er 1950er Jahre w​ar Wendo. Er veröffentlichte d​en Hit Marie-Louise, d​er von vielen a​ls Ausgangspunkt für d​ie moderne kongolesische Musik gesehen wird.

    Nach d​er Unabhängigkeit d​es Landes 1960 entstanden i​mmer mehr kleinere Musikgruppen i​n Léopoldville, d​ie das Musikgeschäft stetig wachsen ließen. Bands w​ie African Jazz u​nd OK Jazz erreichten europaweite Bekanntheit u​nd tourten v​or allem d​urch Belgien. In d​en 1970er Jahren begann a​ber die Phase d​er Zaiko-Generation, welche v​or allem gitarrenlastig w​ar und v​on Musikern w​ie Papa Wemba o​der der Musikgruppe Madilu System vertreten wurde.

    Auch heute noch treten die bekanntesten Musikgruppen des Landes auch international auf, doch der Musikstil hat sich weiter gewandelt: Neben der besonders in kongolesischen Diskotheken beliebten schnellen Soukous-Variante N’dombolo, zu der sehr körperbetont getanzt wird, gibt es erfolgreiche kongolesische Weltmusik-Gruppen. Zu ihnen zählt die Band Staff Benda Bilili, die 2009 auf der World Music Expo den Künstler-Preis für Weltmusik gewann. Die Gruppe wurde wie das Orchestre Symphonique Kimbanguiste durch einen Dokumentarfilm bekannt. Beim Orchestre Symphonique Kimbanguiste handelt es sich um das einzige Symphonieorchester Zentralafrikas. Einem breiteren Publikum in Europa ist der kongolesische Sänger und Tänzer Jessy Matador bekannt, seit er für Frankreich beim Eurovision Song Contest 2010 auftrat. Er verkörpert die moderne kongolesische Popmusik. In Gbadolite, einer Stadt im Norden des Landes und nahe dem Fluss Ubangi, in der Präsident Mobutu einen neuen Regierungs-Palast erbauen ließ, ließ Mobutu eine wertvolle Orgel aus Deutschland in die Kirche, die unmittelbar neben dem Palast liegt, von der bekannten Orgelbauwerkstatt Oberlinger aus Windesheim einbauen. Die berühmtesten Organisten der Welt wurden zu Konzerten eingeladen und die Bevölkerung war begeistert als sie das erste Mal Werke von Johann Sebastian Bach oder Max Reger hörten.

    Kino

    Erste Filmstudios entstanden bereits i​n der Zeit d​er belgischen Kolonialherrschaft. Aufgrund d​es Mangels a​n finanziellen Mitteln u​nd technischer Ausrüstung s​ind Filmproduktionen i​n der DR Kongo gering geblieben. Lediglich z​wei kongolesische Regisseure konnten b​eim Panafrikanischen Film- u​nd Fernsehfestival e​ine Auszeichnung gewinnen, nämlich Kwamy Mambu Nzinga u​nd Mwenze Ngangura.[146]

    Fußball

    Der dominierende Sport i​n der Demokratischen Republik Kongo i​st der Fußball. Obwohl d​ie Stadien häufig i​n einem s​ehr schlechten Zustand sind, s​ind Fußballspiele i​n der Lage, e​ine große Anzahl a​n Zuschauern anzuziehen. Die größten Erfolge d​er Nationalmannschaft d​es Landes liegen i​ndes schon w​eit zurück: Die Auswahl gewann d​ie Afrikameisterschaften v​on 1968 u​nd 1974; 1974 w​ar das damalige Zaire z​udem der e​rste schwarzafrikanische Teilnehmer b​ei einer Fußballweltmeisterschaft, b​lieb dort a​ber chancenlos. Angesichts d​er wenigen Aufstiegsmöglichkeiten versuchen d​ie kongolesischen Fußballer, i​m Ausland b​ei einem Club anzuheuern. Zu jenen, d​ie dabei Glück u​nd Erfolg hatten, gehörten Muntubile Santos u​nd Eugène Kabongo i​n den 1980er Jahren. Eine nationale Fußballliga g​ibt es i​n der Demokratischen Republik Kongo nicht. Der Versuch, e​ine landesweite Liga z​u etablieren, w​urde in d​en 1980er Jahren z​war unternommen, n​ach zwei Spielzeiten jedoch aufgegeben. Die Infrastruktur erwies s​ich als z​u schwach, d​ie Distanzen z​u groß u​nd die finanziellen Möglichkeiten z​u gering. Der Landesmeister w​ird deshalb i​n regionalen Ligen ermittelt, d​eren beste Mannschaften i​m K.O.-System gegeneinander u​m die Coupe d​u Congo spielen. Der derzeit m​it Abstand erfolgreichste Fußballverein d​es Kongo i​st Tout Puissant Mazembe a​us Lubumbashi. Der Club, d​er Mois Katumbi, d​em reichen Gouverneur d​er Provinz Katanga, gehört, gewann i​n den Jahren 2009 u​nd 2010 d​ie CAF Champions League u​nd zog 2010 a​ls erste afrikanische Fußballmannschaft überhaupt i​ns Finale d​er FIFA-Klub-Weltmeisterschaft ein.[147] Außer Mazembe konnten d​er AS Vita Club u​nd der Daring Club Motema Pembe d​ie CAF Champions League gewinnen. Andere bekannte Vereine s​ind der FC Bilima, FC Saint Eloi Lupopo u​nd Lubumbashi Sport. Das m​it einer Kapazität v​on 80.000 Plätzen m​it Abstand größte Stadion d​es Landes i​st das Stade d​es Martyrs. Dort tragen d​ie Hauptstadtvereine Daring Club Motema Pembe u​nd Inter Kinshasa Fußballspiele aus.

    Andere Sportarten

    Weitere Sportarten spielen e​ine untergeordnete Rolle. International konnte d​ie Basketballmannschaft d​er Damen a​uf sich aufmerksam machen. Des Weiteren genießen Boxen u​nd Catchen e​ine gewisse Popularität.[148]

    1968 nahmen erstmals Athleten Zaires a​n den Olympischen Sommerspielen teil. Danach k​am es 1984 wieder z​u einer Teilnahme. Seitdem nehmen Athleten d​er DR Kongo u​nd ihrer Vorgängerstaaten ununterbrochen a​n den Sommerspielen teil, o​hne allerdings d​abei eine Medaille errungen z​u haben.

    In d​er Zeit d​er Diktatur v​on Mobutu Sese Seko wurden Sportereignisse a​uch zu Propagandazwecken benutzt, u​m die Macht Mobutus z​u stärken u​nd dem Staat Zaire internationale Anerkennung z​u sichern. Hierfür i​st vor a​llem der Boxkampf Rumble i​n the Jungle zwischen George Foreman u​nd Muhammad Ali z​u nennen, d​er 1974 i​m Stade Tata Raphaël i​n Kinshasa stattfand. Es w​ar das e​rste weltweit beachtete Sportereignis a​uf afrikanischem Boden.

    Feiertage

    Zur Erinnerung a​n die Unabhängigkeit v​on Belgien 1960 w​ird am 30. Juni d​er Jour d​e l’Indépendance gefeiert.[43] Dies i​st der Nationalfeiertag d​er Demokratischen Republik Kongo, insgesamt g​ibt es a​ber neben diesem e​ine Reihe weiterer gesetzlicher Feiertage, a​n denen d​ie meisten öffentlichen Institutionen u​nd Geschäfte geschlossen bleiben:[149]

    Datum Name Deutscher Name Anmerkungen
    1. Januar Jour de l’An Neujahr
    4. Januar Tag der Märtyrer Erinnerung an die Unruhen in Léopoldville am 4. Januar 1959
    1. Mai Fête du travail Tag der Arbeit
    20. Mai Tag der Partei
    24. Mai Tag der Fischer
    30. Juni Jour de l’Indépendance Unabhängigkeitstag Nationalfeiertag
    1. August Tag der Eltern
    14. Oktober Tag der Jugend
    25. Dezember Noël Weihnachtsfeiertag

    Literatur

    • Andrea Böhm: Gott und die Krokodile. Eine Reise durch den Kongo. Pantheon Verlag, München 2011, ISBN 978-3-570-55125-7.
    • Tom Burgis: Der Fluch des Reichtums – Warlords, Konzerne, Schmuggler und die Plünderung Afrikas. Westend, Frankfurt 2016, ISBN 978-3-86489-148-9.
    • Ludo De Witte: Regierungsauftrag Mord: der Tod Lumumbas und die Kongo-Krise. Forum Verlag Leipzig, Leipzig 2001, ISBN 3-931801-09-8.
    • Kevin C. Dunn: Imagining the Congo. The International Relations of Identity. Palgrave MacMillan, New York 2003, ISBN 1-4039-6160-3.
    • Westport 2002, ISBN 0-313-31696-1. Ch. Didier Gondola: The history of Congo. Greenwood Press. (z. T. online)
    • Jeanne M. Haskin: The Tragic State of the Congo. From Decolonization to Dictatorship. Algora Publishing, New York 2005, ISBN 0-87586-417-1.
    • Adam Hochschild: Schatten über dem Kongo – Die Geschichte eines fast vergessenen Menschheitsverbrechens. Reinbek 2002, ISBN 3-499-61312-3.
    • Dominic Johnson: Kongo. Kriege, Korruption und die Kunst des Überlebens. 2., aktualisierte Auflage. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-86099-743-7.
    • Lara Jüssen: Kriegsökonomie in der Demokratischen Republik Kongo. Tectum Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9327-6.
    • Medard Mpiana Kabanda: Nichtregierungsorganisationen als Herz der Zivilgesellschaft und Säule der Demokratie in Zentralafrika? Verlag Dirk Koentopp, Osnabrück 2006, ISBN 3-938342-13-7.
    • Kongo – Geschichte eines geschundenen Landes. In: Weltmission Heute 55 – Länderheft. Hamburg 2004.
    • Olivier Lanotte: Guerres Sans Frontières – République Démocratique du Congo. Brüssel 2003, ISBN 2-87027-835-7.
    • Kalala Ilunga Matthiesen: Die Demokratische Republik Kongo – Eine Analyse aus staatstheoretischer, verfassungsrechtlicher und völkerrechtlicher Sicht. Hamburg/ Münster 2005, ISBN 3-8309-1459-8.
    • Georges Nzongola-Ntalaja: The Congo from Leopold to Kabila. A People’s History. Palgrave MacMillan, New York 2002, ISBN 1-84277-053-5. books.google.de
    • David Van Reybrouck: Kongo: Eine Geschichte. Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42307-3.
    • Christian P. Scherrer: Genocide and Crisis in Central Africa. Conflict Roots, Mass Violence, and Regional War. Praeger, Westport 2002, ISBN 0-275-97224-0. books.google.de
    • David Seddon, Leo Zeilig Dave Renton: The Congo: Plunder and Resistance. Palgrave Macmillan, New York 2007, ISBN 978-1-84277-485-4.
    • Thomas Turner: The Congo Wars: Conflict, Myth, and Reality. Zed Books, London/New York 2007, ISBN 978-1-84277-689-6 books.google.de
    • Dieter H. Kollmer, Bernhard Chiari (Hrsg. im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes): Wegweiser zur Geschichte: Demokratische Republik Kongo. 3., überarbeitete Auflage. Paderborn/München/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-506-75745-6, mgfa.de (Memento vom 30. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 4 MB)
    • Michela Wrong: Auf den Spuren von Mr. Kurtz: Mobutus Aufstieg und Kongos Fall. Ed. Tiamat, Berlin 2002, ISBN 3-89320-058-4.
    • Tim Butcher: Blood river – Ins dunkle Herz des Kongo. Malik / National Geographic, München 2008, ISBN 978-3-492-40340-5.
    Wiktionary: Demokratische Republik Kongo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Commons: Demokratische Republik Kongo – Sammlung von Bildern
    Wikimedia-Atlas: Demokratische Republik Kongo – geographische und historische Karten

    Einzelnachweise

    • (J) Dominic Johnson: Kongo – Kriege, Korruption und die Kunst des Überlebens. 2., aktualisierte Auflage. Verlag Brandes & Apsel, 2009, ISBN 978-3-86099-743-7.
    1. S. 13ff.
    2. S. 18.
    3. S. 157–171.
    4. S. 166.
    5. S. 29.
    6. S. 111.
    7. S. 47.
    8. S. 82, 182.
    9. S. 110.
    10. S. 182.
    11. S. 111f.
    12. S. 108.
    13. S. 176.
    14. S. 55.
    15. S. 144.
    16. S. 147.
    17. S. 145.
    18. S. 150f.
    19. S. 152f.
    20. S. 153f.
    21. S. 155.
    22. S. 175f.
    23. S. 171 f.
    24. S. 143, 159.
    25. S. 143, 146.
    26. S. 172.
    27. S. 179.
    28. S. 52.
    29. S. 16.
    30. S. 27ff.
    31. S. 43.
    32. S. 46f.
    33. S. 53.
    34. S. 201.
    35. S. 188f.
    36. S. 191 ff.
    37. S. 188 ff.
    38. S. 190.
    39. S. 130.
    40. S. 28.
    41. S. 57.
    42. S. 188.
    43. S. 28, 54, 56, 57, 90.
    44. S. 106.
    45. S. 45.
    1. CIA Factbook (englisch)
    2. Worldometer, DR Congo Population Live. Abgerufen am 6. Mai 2021.
    3. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF; 146 MB) In: population.un.org. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021 (englisch).
    4. CIA Factbook: Democratic Republic of Kongo/Economy 2015 abgefragt am 16. Februar 2016 (englisch).
    5. IMF World Economic Outlook, Internationaler Währungsfonds (englisch).
    6. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 345 (englisch, undp.org [PDF]).
    7. Ovales Internationaux auf http://plaque.free.fr/
    8. Statoids.com
    9. République fédérale du Congo in Chronologie Internationale von 1961, S. 431 (Google Books)
    10. République fédérale du Congo in REVUE MILITAIRE GENÉRALE Partie 2 von 1969, S. 235 (Google Books)
    11. république du congo (Léopoldville) in Revue de défense nationale, Volume 20, Partie 2 von 1964, S. 1673 (Google Books)
    12. Medard Mpiana Kabanda: Nichtregierungsorganisationen als Herz der Zivilgesellschaft und Säule der Demokratie in Zentralafrika? Verlag Dirk Koentopp, Osnabrück 2006, ISBN 3-938342-13-7.
    13. Kongo (ehem. Zaire) (Demokratische Republik). (Memento vom 8. November 2011 im Internet Archive) Länder-Lexikon.de; abgerufen am 5. Dezember 2010.
    14. Länderinformationen Demokratische Republik Kongo. Auswärtiges Amt; abgerufen am 11. Februar 2011.
    15. Meyers Großes Länderlexikon. Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus, Mannheim 2009, ISBN 978-3-411-07432-7, S. 346–349.
    16. Klima. (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive) Kongo-Kinshasa.de
    17. Umweltschutz im Kongo: Gefährliche Tiere im Topf. Sueddeutsche.de; abgerufen am 12. Dezember 2010.
    18. Das Kongobecken – Schatzkammer der Artenvielfalt. (Memento vom 11. Januar 2012 im Internet Archive) Greenpeace.de.
    19. June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden: International Encyclopedia of Women’s Suffrage. ABC-Clio, Santa Barbara, Denver, Oxford 2000, ISBN 1-57607-064-6, S. 6.
    20. Thomas Giefer: Mord im Kolonialstil. In: Heribert Blondiau (Hrsg.): Tod auf Bestellung. Ullstein, München 2000, ISBN 3-550-07147-7, S. 143–174.
    21. François Misser: Mord an Patrice Lumumba – Belgien kann ermitteln. taz.de, 16. Dezember 2012. www.taz.de/!107538/
    22. Monte Reel, "A Brotherhood of Spies: The U2 and the CIA's Secret War," (New York: Anchor Books, 2019), pp. 209–210
    23. New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 17. April 1970, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
    24. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 88.
    25. Kein Krieg, kein Frieden. Deutschlandfunk; abgerufen am 8. August 2011.
    26. Kabila und Kagame zu Friedensgipfel bereit. Spiegel Online; abgerufen am 8. August 2011.
    27. er Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
    28. World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 13. November 2017.
    29. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
    30. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
    31. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
    32. Profile 2012: Democratic Republic of the Congo. The Fund for Peace; abgerufen am 21. Januar 2012.
    33. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
    34. Bruce J. Berman: Ethnicity, patronage and The African State: The Politics Of Uncivil Nationalism. In: African Affairs. Band 97, Nr. 388, 1. Juli 1998, S. 305–341.
    35. The Invention of ‚the Luba‘ in the Belgian Congo. University of California Press; abgerufen am 21. Januar 2012.
    36. Bernhard Chiari, Diether H. Kollmer: Wegweiser zur Geschichte – Demokratische Republik Kongo. (Memento vom 1. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF), Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-75745-6, S. 127ff.
    37. Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
    38. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017. In: Pew Research Center's Global Attitudes Project. 28. Februar 2018 (pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]).
    39. Foreign Service Institute (U.S.) and Lloyd Balderston Swift, Kituba; Basic Course, Department of State, 1963, p.10
    40. Salikoko S. Mufwene, Kituba, Kileta, or Kikongo? What's in a name?, University of Chicago, In: Le nom des langues III. Le nom des langues en Afrique sub-saharienne : pratiques dénominations, catégorisations. Naming Languages in Sub-Saharan Africa: Practices, Names, Categorisations (sous la direction de C. de Féral), Louvain-la-Neuve, Peeters, BCILL 124, 2009, S. 211–222
    41. Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Paris (Ed. Khartala) 2002, ISBN 2-84586-233-4, S. 26–31.
    42. Johannes Reese: Demokratische Republik Kongo (Memento vom 2. April 2007 im Internet Archive), 21. Juni 2009, Abgerufen am 11. September 2010.
    43. auswaertiges-amt.de
    44. Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Ed. Khartala, Paris 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 58f.
    45. Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Ed. Khartala, Paris 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 68.
    46. Bernhard Chiari, Dieter H. Kollmer (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte: Demokratische Republik Kongo. 3., überarb. Auflage. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-75745-6, S. 149 ff.
    47. Library of Congress Country Studies: Zaire: Protestant Churches
    48. Fischer Weltalmanach 2008. Frankfurt am Main 2007, S. 285.
    49. Harenberg Aktuell 2008. Harenberg, Mannheim 2007, S. 622.
    50. Olusegun Fakoya: Africa: Child Abuse And Persecution Of Children. In: Nigerian Village Square; abgerufen am 29. November 2010.
    51. Dominic Johnson: Afrikas Verführer. In: taz Magazin Dossier. 29. Mai 2004; abgerufen am 12. September 2010.
    52. Projekte: Förderung der Erziehung und Schulbildung. Hilfsverein ELIKIA-KONGO e. V., Beselich, abgerufen am 10. April 2020.
    53. Poverty headcount ratio at $1.90 a day (2011 PPP) (% of population) | Data. Abgerufen am 30. April 2018 (amerikanisches Englisch).
    54. Document de la stratégie de croissance et de réduction de la pauvreté (PDF; 1,6 MB), zitiert in Johnson, S. 180.
    55. Im Ostkongo droht eine Hungerkatastrophe. Abgerufen am 16. April 2018.
    56. Social Security Programs Throughout The World, Congo Kinshasa, Africa 2005
    57. Weltbank. Abgerufen am 31. Oktober 2017.
    58. Bericht über die menschliche Entwicklung 2010 (PDF; 11,5 MB) UNDP; abgerufen am 1. Dezember 2010.
    59. WHO: Health expenditure ratios. Abgerufen am 8. Januar 2012 (englisch).
    60. Demokratische Republik Kongo – Alle Artikel, Hintergründe und Fakten Spiegel Online; abgerufen am 4. Dezember 2010.
    61. Congo-Kinshasa: In Water-Rich Nation, 50 Million People Lack Clean Water to Drink – UN. AllAfrica.com; abgerufen am 15. April 2011.
    62. Un enfant de moins de 5 ans meurt chaque minute en RDC, Dr Jean Fidèle Ilunga explique pourquoi. Radio Okapi, 11. März 2013, abgerufen am 12. März 2013.
    63. La RDC ne compte que 85 pédiatres. Radio Okapi, 11. März 2013, abgerufen am 12. März 2013.
    64. Peste en République démocratique du Congo
    65. Pestausbruch im Kongo
    66. Maria Mast, Jakob Simmank: Ebola, schon wieder. zeit.de vom 10. August 2018, abgerufen am 29. Oktober 2018.
    67. The World Factbook. Central Intelligence Agency, abgerufen am 21. Juli 2017 (englisch).
    68. Franz-Josef Sehr: „Elikia“ schickt ein Stück Hoffnung in den Kongo. Nassauische Neue Presse (NNP), Frankfurt am Main 27. November 2020, S. 11.
    69. World Bank 2015: Education in the Democratic Republic of Congo: Priorities and Options for Regeneration. S. 102–104; abgerufen am 10. Juni 2019.
    70. Democratic Republic of Congo Country AET Profile. AET AFRICA; abgerufen am 11. Februar 2011.
    71. Democratic Congo – Higher Education StateUniversity.com; abgerufen am 11. Februar 2011.
    72. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2020, abgerufen am 15. Januar 2021 (englisch).
    73. Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, abgerufen am 6. Februar 2021 (englisch).
    74. Global Freedom Score. Freedom House, 2020, abgerufen am 15. Januar 2021 (englisch).
    75. 2021 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2021, abgerufen am 21. Juli 2021 (englisch).
    76. Transparency International Deutschland e.V: CPI 2020: Tabellarische Rangliste. Abgerufen am 12. März 2021.
    77. Congo, Democratic Republic Country Report. Bertelsmann-Stiftung; abgerufen am 8. September 2010.
    78. taz am 14. Januar 2011: Kabila sichert sich nächsten Wahlsieg, abgerufen am 1. Oktober 2021
    79. Klaus Huhold: Im Kongo deutet alles auf Wahlbetrug. Abgerufen am 28. Januar 2019.
    80. Neuer Regierungschef im Kongo: Muzito wird Premierminister. taz.de; abgerufen am 12. September 2010.
    81. Besuch im Kongo: Herr Niebel und die Realität. Frankfurter Rundschau; abgerufen am 8. September 2010.
    82. Stern, Ausgabe 49/2010, S. 24/25.
    83. Humanitäre Hilfe in der DR Kongo. Auswärtiges Amt; abgerufen am 8. September 2010.
    84. Amnesty Report 2010: Kongo (Demokratische Republik). Amnesty International; abgerufen am 8. September 2010.
    85. „Du wirst bestraft“: Angriffe auf Zivilisten im Ostkongo. (PDF; 82 kB) Human Rights Watch; abgerufen am 8. September 2012.
    86. UN: Gräueltaten im Ostkongo beenden. Human Rights Watch; abgerufen am 8. September 2012.
    87. DRC: Mapping human rights violations 1993–2003
    88. Human Rights Watch: DR Congo: Q & A on the United Nations Human Rights Mapping Report
    89. Military expenditure by country as percentage of gross domestic product 2001-2017. (PDF) SIPRI, abgerufen am 17. Juli 2018.
    90. Military expenditure by country in US$ 2001-2017. (PDF) SIPRI, abgerufen am 17. Juli 2018.
    91. Ein schwerer Weg – Zur Reform der Streitkräfte in der DR Kongo. Konrad-Adenauer-Stiftung; abgerufen am 11. Dezember 2010.
    92. Documented cases of human rights abuse emerge against M23 armed group in DR Congo. UN News Center, 21. Dezember 2012, abgerufen am 24. Dezember 2012.
    93. Kabila sichert sich nächsten Wahlsieg. taz.de; abgerufen am 17. Januar 2011.
    94. databank.worldbank.org Tabellenblatt «Data», Zelle «BD57103».
    95. databank.worldbank.org Tabellenblatt «Data», Zelle «BD57098».
    96. databank.worldbank.org Tabellenblatt «Data», Zelle «BC57290».
    97. databank.worldbank.org Tabellenblatt «Data», Zelle «BD57244».
    98. Verfluchter Reichtum, Süddeutsche Zeitung, 30. September 2018.
    99. Vgl.:Susan Williams: Spies in the Congo – The Race for the Ore that Built the Atomic Bomb. Hurst, Juni 2016, S. 230 ff.
    100. Scholl-Latour, S. 25.
    101. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 25. August 2018 (amerikanisches Englisch).
    102. John Katunga Murhula: Minerals, Forests, and Violent Conflict in the Democratic Republic of the Congo. (PDF). In: ECSP Report. Ausgabe 12 (Juli 2011), S. 15 (PDF S. 4), Woodrow Wilson International Center (englisch) Linkquelle
    103. South Africa, Department of Trade and Industry: South Africa Wants to See DRC Prosper – Deputy Minister Thabethe. Mitteilung vom 23. September 2013 auf www.dti.gov.za (englisch)
    104. Alan Parrock: Copper mine in the DRC innovative piling, MSEW and basal reinforcement. (PDF). In: Civil Engineering. Juli 2013 (englisch)
    105. Ana Cristina Alves: China’s Economic Statecraft and African Mineral Resources. Changing Modes of Engagement. SAIIA Occasional Paper No 131 (Januar 2013). South African Institute of International Affairs, S. 10 (englisch)
    106. Viele Tote nach Minenunglück in DR Kongo orf.at, 12. September 2020, abgerufen 12. September 2020.
    107. International Study Center (T.I.C.): Tantalum-Niobium – Coltan
    108. Die Kriegsfinanzierung durch Rohstoffverkauf ist durch zahlreiche Untersuchungen der UNO und verschiedener Nichtregierungsorganisationen gut dokumentiert. Eine Auswahl an Berichten findet sich unter http://www.kongo-kinshasa.de/dokumente/index.php.
    109. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Einführung und Umsetzung eines Zertifizierungssystems für mineralische Rohstoffe in der DR Kongo
    110. Kongo stoppt Bergbau – Desaster für die Wirtschaft. taz.de; abgerufen am 30. September 2010.
    111. blogs.taz.de: Bergbauverbot im Osten geht zu Ende. blogs.taz.de; abgerufen am 18. Mai 2011.
    112. Trotz Protesten der UNO: Kongo sucht Öl im Nationalpark. taz.de; abgerufen am 4. Dezember 2010.
    113. Berggorillas bleiben Ölbohrungen erspart. derStandard.at; abgerufen am 12. April 2011.
    114. Country Studies. Library of Congress
    115. Christophe Le Bec: DRC: Miners on hold while government stalls. Posting vom 2. August 2019 auf www.theafricareport.com (englisch)
    116. BGR: DR Congo. auf www.bgr.bund.de (englisch)
    117. International Monetary Fund 2014: Democratic Republic of the Congo: Financial System Stability Assessment; abgerufen am 10. Juni 2019.
    118. KPMG: DRC Economic Snapshot H2, 2017; abgerufen am 10. Juni 2019.
    119. World Bank 2017: Findex 2017; abgerufen am 10. Juni 2019.
    120. Republic of South Africa, Department of Foreign Affairs: Democratic Republic of the Congo (DRC). auf www.dirco.gov.za (englisch)
    121. Southern African Development Community (SADC): Democratic Republic of Congo. auf www.sadc.int (englisch)
    122. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 21. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
    123. The Democratic Republic of Congo Country Report. Global Finance
    124. SARUA: Democratic Republic of Congo. auf www.sarua.org (englisch) abgerufen am 5. September 2010.
    125. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 1.
    126. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 10–12.
    127. Global status report on road safety 2015. Abgerufen am 30. März 2018 (britisches Englisch).
    128. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 12–13.
    129. Equateur: reprise du trafic ferroviaire Bumba-Aketi. Radio Okapi; abgerufen am 2. März 2014.
    130. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 13–15.
    131. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 12.
    132. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 15–16.
    133. IEA: Electricity in Congo, Democratic Republic of in 2008
    134. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 7.
    135. Grand-Inga-Staudamm: Kongo baut größtes Wasserkraftwerk der Welt. Spiegel Online; abgerufen am 27. Mai 2013.
    136. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 18–21.
    137. Vivien Foster, Daniel Alberto Benitez: The Democratic Republic of Congo’s Infrastructure: A Continental Perspective. (PDF; 1,1 MB), Weltbank, März 2010, S. 16–18.
    138. World Bank: Individuals using the internet. Abgerufen am 26. August 2019 (englisch).
    139. The market for apps in DRC can only get bigger. The Africa Report.com; abgerufen am 6. Oktober 2014.
    140. V. Y. Mudimbe: Auch wir sind schmutzige Flüsse. Frankfurt 1982.
    141. Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, abgerufen am 13. August 2017.
    142. Ein Blick auf die Medienlandschaft in der DR Kongo. (PDF) Konrad-Adenauer-Stiftung; abgerufen am 4. September 2010.
    143. RFI en FM dans trois nouvelles villes en RDC. Radio France Internationale, 5. März 2012, abgerufen am 24. September 2013.
    144. RDC: le Conseil supérieur de l’audiovisuel brouille le signal de Radio Okapi sur Kinshasa. Radio Okapi, 2. Dezember 2012, abgerufen am 24. September 2013.
    145. Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Ed. Khartala, Paris 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 322–323.
    146. Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Paris (Ed. Khartala) 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 313f.
    147. Kicker-Sportmagazin Nr. 101/2010, 16. Dezember 2010, S. 29.
    148. Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Paris (Ed. Khartala) 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 335–341.
    149. Informationen vom Bernhard-Nocht-Institut. GEO-Reisecommunity; abgerufen am 29. Dezember 2010.

    This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.