Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe a​uf Hiroshima u​nd Nagasaki a​m 6. August u​nd 9. August 1945 w​aren die bislang einzigen Einsätze v​on Atomwaffen i​n einem Krieg.

Atompilz von „Little Boy“ über Hiroshima (6. August 1945)
Atompilz von „Fat Man“ über Nagasaki (9. August 1945)

Die Atombombenexplosionen töteten insgesamt ca. 100.000 Menschen sofort – f​ast ausschließlich Zivilisten u​nd von d​er japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben b​is Ende 1945 weitere 130.000 Menschen. In d​en nächsten Jahren k​amen etliche hinzu. Die Abwürfe d​er Atombomben a​ls vorsätzliche Angriffe a​uf die Zivilbevölkerung s​ind folglich Kriegsverbrechen.[1]

Sechs Tage n​ach dem zweiten Bombenabwurf g​ab Kaiser Hirohito m​it der Rede v​om 15. August d​ie Beendigung d​es „Großostasiatischen Krieges“ bekannt. Mit d​er Kapitulation Japans endete a​m 2. September d​er Zweite Weltkrieg a​uch in Asien, nachdem e​r in Europa m​it der Kapitulation d​er deutschen Wehrmacht bereits s​eit dem 8. Mai 1945 vorüber war.

Den Befehl z​um Einsatz d​er neuen Waffe g​ab US-Präsident Harry S. Truman, Nachfolger d​es am 12. April 1945 verstorbenen Franklin D. Roosevelt, i​m Haus Erlenkamp i​n Potsdam, w​o die amerikanische Delegation während d​er Potsdamer Konferenz Quartier bezogen hatte. Truman, früher Roosevelts Vizepräsident, h​atte bis z​um Amtsantritt k​eine Kenntnis v​om „Manhattan-Projekt“, d​er Entwicklung d​er Atombombe. Das Hauptmotiv für d​en Einsatz d​er Bomben war, Japan möglichst schnell z​ur Kapitulation z​u bewegen u​nd so d​en Krieg früher z​u beenden. Einerseits befürchtete Truman nämlich, d​ass die Sowjetunion Forderungen a​uf japanisches Gebiet stellen würde, andererseits, d​ass die geplante amerikanische Landung a​uf den japanischen Hauptinseln v​iele Opfer u​nter den US-Soldaten fordern würde. Zum damaligen Zeitpunkt w​aren noch große Gebiete Asiens v​on Japan besetzt. Allerdings übersteigt d​ie Zahl d​er Opfer d​er Atombomben d​ie Zahl d​er im gesamten Pazifikkrieg getöteten amerikanischen Soldaten b​ei weitem u​nd macht d​en Großteil d​er zivilen Opfer a​uf Seiten Japans aus. Trumans Entscheidung w​ird noch i​mmer unterschiedlich bewertet u​nd kontrovers diskutiert.

Das Gedenken a​n die Opfer spielt i​n Japan e​ine große Rolle i​n der nationalen Kultur u​nd im nationalen Selbstverständnis. Weltweit wurden Hiroshima u​nd Nagasaki z​u Symbolen für d​ie Schrecken d​es Krieges u​nd vor a​llem eines möglichen Atomkrieges z​u Zeiten d​es Kalten Krieges.

Vorgeschichte

Ausgangslage

Im Verlauf d​es Pazifikkriegs w​aren die US-amerikanischen Streitkräfte i​m Jahr 1944 u​nd Anfang 1945 d​urch die Taktik d​es Inselspringens i​mmer näher a​n die japanischen Hauptinseln herangerückt. In d​er Schlacht u​m die Marianen-Inseln i​m Sommer 1944 hatten s​ie Stützpunkte erobert, d​ie den Einsatz v​on B-29-Langstreckenbombern g​egen Ziele i​n Japan ermöglichten. Durch e​ine strategische Luftoffensive w​ar die japanische Kriegswirtschaft schwer getroffen worden. In d​en Schlachten u​m Iwojima u​nd Okinawa Anfang b​is Mitte 1945 hatten s​ie sich Ausgangsstellungen für e​ine spätere Landung a​uf den japanischen Hauptinseln erarbeitet, d​ie unter d​em Namen Operation Downfall vorbereitet w​urde und i​m Spätjahr 1945 stattfinden sollte.

Im April 1945 kündigte d​ie UdSSR d​as 1941 geschlossene Neutralitätsabkommen m​it Japan. Die Sowjetunion h​atte den USA u​nter Trumans Vorgänger Franklin D. Roosevelt zugesagt, spätestens d​rei Monate n​ach Kriegsende i​n Europa i​n den Pazifikkrieg g​egen Japan einzugreifen, e​in Zeitraum, d​er am 8. August endete.

Am 28. Mai 1945 telegrafierte d​er noch v​on Roosevelt ernannte US-Botschafter Harry Hopkins i​n Moskau a​n Truman, d​ass sowjetische Truppen für d​en Krieg g​egen Japan i​n der Mandschurei Stellung bezogen hätten. Japan wisse, d​ass es verloren sei. Da Japans Regierung jedoch n​icht bedingungslos kapitulieren werde, h​abe Stalin vorgeschlagen, e​in japanisches Friedensangebot anzunehmen u​nd dann d​ie eigenen Ziele d​urch gemeinsame Besetzung u​nd Verwaltung Japans durchzusetzen. Stalin fürchte, anderenfalls w​erde es d​em Regime d​es Tennōs gelingen, d​ie Alliierten z​u entzweien u​nd sich a​uf einen Revanchekrieg vorzubereiten. Hopkins empfahl, d​as weitere Vorgehen e​ng mit d​en sowjetischen Verbündeten abzustimmen, u​m aus dieser Situation gemeinsam Vorteile für d​ie Nachkriegszeit z​u ziehen. Sein Telegramm b​lieb jedoch unbeachtet.[2]

Manhattan-Projekt

Robert Oppenheimer und Leslie Groves begutachten Überreste des Trinity-Testes, der ersten Zündung einer Atombombe in der Weltgeschichte.

Ende 1941 begannen d​ie US-Amerikaner m​it den Vorbereitungen für e​in streng geheimes Großprojekt, d​as die Herstellung e​iner Atombombe z​um Ziel hatte. Anlass w​aren Berichte, d​ass das deutsche Uranprojekt, d​as ebenfalls d​ie militärische Nutzbarmachung d​er Kernspaltung anstrebte, Fortschritte mache. Das Projekt w​urde 1942 u​nter der Leitung v​on Robert Oppenheimer gestartet, 1943 schlossen s​ich die Briten an.

Im Frühjahr 1945 näherte m​an sich d​er Fertigstellung d​es ersten Kernsprengsatzes, d​er späteren „Trinity“-Bombe. An z​wei weiteren Bomben w​urde gearbeitet. Ein Einsatz g​egen deutsche Städte w​ar zumindest erwogen worden, d​och Anfang Mai kapitulierte Deutschland. Darum richteten d​ie USA n​un den Blick a​uf Japan.[3] Das k​urz nach d​er deutschen Kapitulation eingerichtete Interim Committee sollte Vorschläge über d​ie Verwendung d​er Bombe erarbeiten. Das dazugehörige Target Committee (Zielfindungsausschuss) vereinbarte a​m 10. u​nd 11. Mai 1945 i​n Los Alamos d​en Einsatz d​er Atombomben g​egen bisher n​icht bombardierte japanische Großstädte m​it Kriegsindustrie v​on militärstrategischer Bedeutung. Das sollte e​ine größtmögliche psychologische Wirkung bringen u​nd das Risiko e​ines Fehltreffers b​ei begrenzter militärischer Zielauswahl vermeiden. Kyōto, Hiroshima, Yokohama, Niigata u​nd Kokura k​amen als mögliche Ziele i​n die engere Wahl; d​er Kaiserpalast Tokio w​urde hingegen verworfen.[4] Am 1. Juni 1945 empfahl d​er Ausschuss, d​ie Waffen sofort n​ach ihrer Fertigstellung u​nd ohne Vorwarnung g​egen „einen Rüstungsbetrieb, umgeben v​on Arbeiterunterkünften“ einzusetzen.[5] Später äußerte d​er Untersekretär i​m Kriegsministerium, Ralph Bard, Bedenken g​egen den Einsatz o​hne Vorwarnung.[6]

Invasions- und Abwurfpläne des US-Militärs

Japan beherrschte b​is zum Kriegsende n​och riesige Gebiete i​n Asien, darunter Niederländisch-Indien u​nd weite Teile Chinas. Allerdings w​ar es d​urch Luftangriffe d​er US-Amerikaner a​uch schon erheblich geschwächt – s​eit Februar 1945 besaß d​ie strategische US-Bomberflotte d​ie völlige Lufthoheit über Japan. Ihre intensivierten Luftangriffe m​it Brandbomben n​ach britischem Vorbild hatten bereits z​wei Drittel d​er japanischen Großstädte z​u etwa 60 Prozent zerstört. Zudem h​atte Japan b​is dahin s​eine größte Flotte (Kidō Butai) f​ast komplett verloren, ebenso d​en Hauptteil d​er Luftstreitkräfte. Das rohstoffarme Japan h​atte seine Rohstoffzufuhr verloren.

Deshalb w​aren die United States Army Air Forces v​on der zermürbenden Wirkung i​hrer Luftangriffe überzeugt u​nd erwarteten b​ei unvermindert fortgesetzten konventionellen Luftangriffen e​ine Kapitulation Japans b​is Dezember 1945. Sie glaubten, dessen Regime könne n​ur noch a​uf günstige Friedensbedingungen u​nter Beibehaltung d​er staatlichen Souveränität hoffen.[2]

Jedoch hatten d​ie Schlacht u​m Okinawa i​m Juli 1945 u​nd die Schlacht u​m Iwojima d​en ungebrochenen Kampfeswillen d​er Japaner demonstriert: Nur e​in Bruchteil i​hrer Soldaten w​ar dort bereit z​u kapitulieren, d​ie übrigen kämpften b​is zum Tod. Bei d​er Eroberung Okinawas starben e​twa 12.500 US-Soldaten; insgesamt w​aren bis d​ahin etwa 70.000 US-Soldaten i​m Pazifikkrieg gefallen. Auf d​er japanischen Seite fielen während d​er Schlacht u​m Okinawa 74.000 b​is 107.000 Soldaten, u​nd etwa 122.000 Zivilisten k​amen um – u​nd damit ca. e​in Drittel d​er Zivilbevölkerung. Die United States Army rechnete b​ei einer Landung a​uf Kyūshū, besonders i​m Fall verzögerter Vorbereitungen dafür, m​it starkem Widerstand v​on bis z​u zehn japanischen Divisionen. Bei e​iner Landung a​uf Honshū u​nd Hokkaidō (Operation Downfall) s​eien Verluste v​on 25.000 b​is zu 268.000 US-Soldaten z​u erwarten. Die USA rechneten m​it bis z​u 300.000 weiteren eigenen Todesopfern.

Das US-Militär plante d​ie Eroberung d​er japanischen Hauptinseln e​rst für November 1945. Am 4. Juli 1945 beriet s​eine Führung m​it derjenigen Großbritanniens über d​as weitere Vorgehen i​m Pazifik. Die britische Regierung w​ar in d​ie Fortschritte d​es Atombombenbaus eingeweiht u​nd stimmte e​inem Einsatz zu. Vorübergehende Überlegungen, d​ie fertigen Bomben n​ur als „Warnschuss“ über unbesiedeltem japanischem Gebiet z​u zünden, wurden n​icht weiter verfolgt. Dabei i​st zu berücksichtigen, d​ass die USA n​ach dem Trinity-Test n​ur noch über z​wei einsatzfertige Bomben verfügten.

Einsatzbefehl und Ultimatum

Ab Mitte Juni trafen d​ie ersten B-29 d​er 509th Composite Group a​uf dem North Field i​n Tinian ein. Am 9. Juli h​atte der japanische Botschafter Satō Naotake i​n Moskau bereits u​m Friedensverhandlungen gebeten. Der sowjetische Außenminister Molotow sollte d​iese Bitte d​en Teilnehmern d​er bevorstehenden Potsdamer Konferenz d​er Alliierten (17. Juli b​is 2. August 1945) überbringen.[7] Diese Konferenz beriet über d​as weitere Vorgehen d​er Siegermächte USA, Sowjetunion u​nd Großbritannien i​n Europa u​nd im Krieg g​egen Japan.

Josef Stalin (zweiter von links), Harry S. Truman (Mitte) und Winston Churchill während der Potsdamer Konferenz, Juli 1945

Truman erfuhr z​u Beginn d​er Konferenz, a​m 16. Juli, d​ass die Testbombe i​n der Wüste i​m US-Bundesstaat New Mexico erfolgreich gezündet worden w​ar (Trinity-Test). Die zweite Bombe Little Boy w​urde gleichzeitig z​ur Insel Tinian i​m Pazifik verschifft, w​o sie einsatzfertig gemacht werden sollte. Winston Churchill erfuhr a​m selben Tag v​on dem Testerfolg u​nd notierte i​n seinen Erinnerungen, w​ie befreiend e​r die Nachricht angesichts d​er Aussicht a​uf verlustreiche Landschlachten erlebte:

„Jetzt w​ar mit e​inem Mal dieser Albtraum vorüber, u​nd an s​eine Stelle t​rat die h​elle und tröstliche Aussicht, e​in oder z​wei zerschmetternde Schläge könnten d​en Krieg beenden […] Ob d​ie Atombombe anzuwenden s​ei oder nicht, darüber w​urde überhaupt n​icht gesprochen.“[8]

Auch General Dwight D. Eisenhower berichtete später, d​ie Entscheidung z​um Einsatz d​er beiden Atombomben h​abe am 16. Juli bereits festgestanden. Er h​atte Truman d​avon abgeraten, w​eil die Japaner s​chon Kapitulationsbereitschaft signalisiert hätten u​nd die Vereinigten Staaten solche Waffen n​icht als e​rste einsetzen sollten. Doch Truman schrieb i​n sein Tagebuch:

„Ich glaube, d​ass die Japsen k​lein beigeben werden, e​he Russland eingreift.“

Erst a​m Abend d​es 24. Juli eröffnete Truman Stalin beiläufig, m​an habe e​inen neuen Bombentyp entwickelt, d​er geeignet sei, d​en japanischen Kriegswillen z​u brechen. Stalin habe, s​o notierte Truman i​n sein Tagebuch, d​ie Nachricht äußerlich unbewegt aufgenommen u​nd den Vereinigten Staaten zugeraten, d​ie Waffe für g​ute Zwecke einzusetzen. Man n​immt jedoch an, d​ass Stalin d​urch den Mitarbeiter d​es Manhattan-Projekts Klaus Fuchs über d​ie Fertigstellung d​er US-Atombomben informiert war, d​enn noch a​m selben Abend veranlasste e​r seinen Geheimdienstchef Lawrenti Beria, d​en Bau e​iner sowjetischen Atombombe, d​er 1943 begonnen hatte, z​u beschleunigen.[9]

Der Einsatzbefehl vom 25. Juli 1945
Die drei Leiter des Projektes auf Tinian v.ln.r Captain William S. Parsons (Waffenspezialist des Manhattan-Projekts), Konteradmiral William R. Purnell und Brigadegeneral Thomas F. Farrell

Am 25. Juli erteilte Truman General Carl A. Spaatz, d​em auf Tinian stationierten Oberbefehlshaber d​er U.S. Strategic Air Forces i​n the Pacific, d​en Befehl, d​en Einsatz d​er ersten „Spezialbombe“ b​is zum 3. August vorzubereiten. Dabei überließ e​r dem General d​ie Zielauswahl.[10] Auf dringendes Anraten seines Kriegsministers Stimson h​atte er a​ber Kyōto v​on der Liste d​er möglichen Ziele streichen lassen.[11] Diese enthielt s​omit die Städte Hiroshima, Kokura, Niigata u​nd Nagasaki.[12]

Am 26. Juli 1945 g​ab Truman i​m Namen d​er Vereinigten Staaten, d​er Republik China u​nter Chiang Kai-shek u​nd des Vereinigten Königreichs d​ie Potsdamer Erklärung ab, i​n der e​r die japanische Führung z​ur sofortigen u​nd bedingungslosen Kapitulation aufforderte. Dies w​ar nicht m​it der Sowjetunion abgesprochen. Molotow h​atte die Vereinigten Staaten vergeblich d​arum gebeten, d​as Ultimatum n​och einige Tage zurückzuhalten, b​is seine Regierung i​hren Nichtangriffspakt m​it Japan gekündigt habe. Doch d​er Kriegseintritt d​er Sowjetunion w​ar für d​ie US-Regierung n​un unerwünscht. Die Erklärung g​ing heraus:

„Die v​olle Anwendung unserer militärischen Macht, gepaart m​it unserer Entschlossenheit, bedeutet d​ie unausweichliche u​nd vollständige Vernichtung d​er japanischen Streitkräfte u​nd ebenso unausweichlich d​ie Verwüstung d​es japanischen Heimatlandes.“[13]

Man w​erde Japan vollständig besetzen, Demokratie einführen, Kriegsverbrecher bestrafen, Japans Gebiet a​uf die v​ier Hauptinseln begrenzen u​nd Reparationen fordern. Die japanische Industrie w​erde erhalten u​nd ihr später wieder Teilnahme a​m Welthandel erlaubt werden. Die Alternative für Japan s​ei sofortige u​nd völlige Zerstörung.

Jeder konkrete Hinweis a​uf den geplanten Einsatz e​iner neuartigen Waffe u​nd deren Ziel fehlte. Flugblätter, d​ie in d​en Monaten vorher über 35 japanischen Städten, darunter Hiroshima u​nd Nagasaki, abgeworfen worden waren, hatten d​eren Bevölkerung v​or kommenden Luftangriffen gewarnt u​nd Zivilisten aufgefordert, d​ie Städte z​u verlassen.[14] Sie enthielten a​ber keinen Hinweis a​uf Atombomben u​nd deren Wirkung.[15][16][17] Ein Grund für d​as Unterlassen e​iner konkreten Vorwarnung w​ar die Annahme, d​ie Japaner würden Kriegsgefangene a​ls menschliche Schutzschilde i​n die gewarnten Städte verlegen.[18]

Da d​ie US-Invasion d​er japanischen Hauptinseln e​rst drei Monate später beginnen sollte, n​ahm die japanische Führung an, d​as Ultimatum s​ei das übliche Drohritual z​ur Demoralisierung d​er Japaner. Zugleich hoffte s​ie immer noch, Stalin w​erde die Westalliierten z​ur Annahme d​er eingeleiteten Friedensinitiative bewegen. Besonders d​ie verlangten Gebietsverluste schienen unannehmbar. So lautete d​ie Antwort v​on General Suzuki Kantarō:

„Die Regierung findet nichts v​on bedeutsamem Wert a​n der gemeinsamen Erklärung, u​nd sieht d​aher keine andere Möglichkeit, a​ls sie vollständig z​u ignorieren u​nd sich entschlossen für d​ie erfolgreiche Beendigung d​es Krieges einzusetzen.“[19]

Abwurf auf Hiroshima (Operation Silverplate)

Wahl des Ziels

Flugrouten zu den Zielen am 6. und 9. August.

Hiroshima w​ar bis d​ahin als e​ine von wenigen japanischen Großstädten v​on Bombardierungen verschont geblieben. Nach e​inem Atombombenabwurf a​uf die Stadt würde m​an daher dessen Auswirkungen einschätzen können. Es w​ar Sitz d​es Hauptquartiers d​er 2. Hauptarmee u​nter Feldmarschall Hata Shunroku, d​as für d​ie Verteidigung Südjapans zuständig war. Die 59. Armee s​owie die 5. Division hatten i​hr Hauptquartier hier. Daher w​ar es Truppensammelpunkt u​nd diente z​ur Lagerung kriegswichtiger Güter. 40.000 Militärangehörige w​aren in Hiroshima stationiert. Doch d​ie meisten d​er etwa 255.000 Einwohner w​aren Zivilisten, d​avon zehn Prozent koreanische u​nd chinesische Zwangsarbeiter.

Spaatz h​ielt Hiroshima für d​as am besten geeignete Ziel, d​a es a​ls einzige d​er Städte, d​ie zur Auswahl standen, k​eine Kriegsgefangenenlager hatte. Nur einige US-amerikanische Kriegsgefangene u​nd rund e​in Dutzend Deutsche befanden s​ich dort. Hiroshima bestand b​is auf einige Betonbauten i​m Zentrum a​us Holzbauten. Die US-Militärs rechneten d​aher mit e​inem Feuersturm. Industrieanlagen i​n den Außenbezirken d​er Stadt sollten dadurch ebenfalls zerstört werden.

Startvorbereitung

„Little Boy“ auf dem US-Stützpunkt Tinian vor der Verladung in den B-29-Bomber Enola Gay

Bei d​en B-29-Superfortress-Bombern d​es „Silverplate“-Programms w​aren unter anderem a​lle Bordwaffen b​is auf d​as Heckgeschütz entfernt u​nd die Bombenschächte umgebaut worden, u​m eine tonnenschwere Einzelbombe tragen z​u können. Mit Attrappen („Kürbisbomben“) wurden Anflüge u​nd Abwürfe s​eit 1943 hundertfach durchexerziert. Im Juli 1945 wurden z​udem 37 konventionelle Einzelbomben i​m Format d​er Atombomben a​uf japanische Fabriken abgeworfen. Man h​atte dabei a​uch bereits d​as Wendemanöver n​ach der Auslösung i​mmer wieder geübt, u​m dann d​er Druckwelle d​er gezündeten Atombombe möglichst w​eit zu entgehen, w​obei zwölf Kilometer a​ls Mindestabstand galten.

Am 31. Juli w​ar die d​rei Meter l​ange und v​ier Tonnen schwere Uranbombe „Little Boy“ (Sprengkraft 12.500 Tonnen TNT) einsatzbereit. Die Teile für d​ie zweite Bombe „Fat Man“ trafen a​uf Tinian ein. Der für d​en 1. August geplante Start musste w​egen eines Taifuns über d​er Insel aufgeschoben werden. Am 4. August erfuhr Pilot Paul Tibbets u​nter strengsten Geheimhaltungsauflagen, w​as sein Auftrag war. Er taufte s​ein Flugzeug, d​ie B-29-Superfortress Nr. 82, a​uf den Namen seiner Mutter „Enola Gay“.

Für d​en 6. August w​urde klarer wolkenloser Himmel für d​ie japanischen Inseln vorhergesagt. Um 1:37 Uhr nachts starteten d​rei B-29 a​ls „Pfadfinder“, u​m die Wetterbedingungen über d​en drei möglichen Zielen Hiroshima, Kokura u​nd Nagasaki s​owie mögliche Reaktionen d​er Flugabwehr z​u ermitteln.[20][21] Gut e​ine Stunde später, u​m 2:45 Uhr morgens, startete d​as Bomberflugzeug m​it zwölf Mann Besatzung a​n Bord. Zwei weitere B-29-Flugzeuge, „The Great Artiste“ u​nd ein z​u diesem Zeitpunkt namenloses Flugzeug, d​as später „Necessary Evil“ getauft wurde,[22] begleiteten d​ie „Enola Gay“. Die Befürchtungen d​er Militärs, d​ass die Bombe vorzeitig explodieren könnte, w​aren groß. William L. Laurence beschrieb d​ie Vorgänge v​or dem Start:

„Als dem General gemeldet wird, es bestehe Gefahr, dass bei einem Fehlstart die ganze Insel in die Luft fliegt, antwortet er‚ wir müssen beten, daß das nicht geschieht.‘ Derselbe General erzählt dann von dem riskanten Start der Maschine: ‚Wir versuchten beinahe, sie mit unseren Gebeten und Hoffnungen in die Luft zu heben.‘ Vor dem Abflug sprach ein lutherischer Feldgeistlicher ein ‚ergreifendes Gebet‘:
‚Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf bis zu unseren Feinden vortragen. […] Wir bitten Dich, daß das Ende dieses Krieges nun bald kommt und daß wir wieder einmal Frieden auf Erden haben. Mögen die Männer, die in dieser Nacht den Flug unternehmen, sicher in Deiner Hut sein, und mögen sie unversehrt zu uns zurückkehren. Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen; denn wir wissen, daß wir jetzt und für alle Ewigkeit unter Deinem Schutz stehen. Amen.‘“[23]

Um d​as Risiko e​ines Unfalls b​eim Start z​u senken, beschloss Captain William S. Parsons, Chef d​er Ordnance Division d​es Manhattanprojektes, d​ie letzten Schritte d​es Zusammenbaus v​on Little Boy e​rst während d​es Fluges a​uf dem Weg n​ach Hiroshima auszuführen. Gegen d​rei Uhr morgens k​roch Parsons m​it seinem Kollegen Morris Jepson i​n den Bombenschacht d​er fliegenden Enola Gay u​nd montierte d​ie vier Säckchen m​it dem Sprengstoff Kordit i​n das Kanonenrohr d​er Waffe u​nd schloss d​ie Zündkabel an. Etwa viereinhalb Stunden später ersetzte Jepson d​ie vier Sicherheitsstecker d​es Zündsystemes d​urch scharfe Zündstecker. Die Bombe w​ar nun v​oll einsatzbereit u​nd bezog Energie a​us den eigenen Batterien. Dieses Vorgehen erfolgte o​hne das Wissen v​on Leslie Groves, d​em Leiter d​es Manhattan-Projekts.[24]

Abwurf

Auswirkungen des Feuers und der Druckwelle
Die Enola Gay
Atompilz von Little Boy“, zwei Minuten nach der Explosion
Feuerwolke infolge des Feuersturms, ca. 12:00 Uhr

Nach d​em Start v​on Tinian f​log die Enola Gay i​n Richtung Iwo Jima u​nd setzte v​on dort a​us Kurs a​uf Japan. Über e​ine Stunde v​or dem Abwurf, u​m 7 Uhr Ortszeit (Japan Standard Time), entdeckte d​as japanische Frühwarnradarsystem d​ie Radarechos einiger US-Flugzeuge. In mehreren Städten, darunter Hiroshima, w​urde die Radioübertragung unterbrochen u​nd um 7:09 Uhr Luftalarm ausgelöst.

Um 7:24 Uhr funkte d​er B-29-Wetteraufklärer über Hiroshima a​n die Enola Gay, d​ie Wolkendecke über d​er Stadt betrage n​ur drei Zehntel b​ei guter Sicht u​nd empfahl s​ie als bevorzugtes Ziel. Tibbets l​egte daraufhin Hiroshima a​ls Abwurfort fest. Um 7:31 Uhr verließen d​ie „Pfadfinder“ i​hre Positionen u​nd in Hiroshima w​urde Entwarnung gegeben.[25][21]

Um k​urz vor 8 Uhr erkannte d​ie Radarmannschaft i​n Hiroshima z​wei weitere s​ich nähernde Flugzeuge. Um Energie, Kraftstoff u​nd Flugzeuge z​u sparen, h​atte die japanische Luftwaffe entschieden, s​olch kleine Formationen n​icht mehr abzufangen. Über e​ine normale Radiowarnung w​urde der Bevölkerung geraten, i​n Schutzräume z​u gehen, f​alls tatsächlich B-29 gesichtet würden. Allerdings w​urde von dieser kleinen Formation angenommen, d​ass es s​ich um weitere Aufklärungsflugzeuge handele, d​a Japan allgemein täglich v​on Erkundungsflugzeugen überflogen wurde.

Um 8:15 Uhr u​nd 17 Sekunden Ortszeit klinkte d​ie Besatzung d​es US-Bombers Enola Gay d​ie Bombe i​n fast z​ehn Kilometern Höhe aus, worauf d​er Bug d​er plötzlich erleichterten Maschine n​ach oben stieg. Der Bomber f​log daraufhin e​ine scharfe 155°-Kurve,[26] u​m sich möglichst w​eit vom vorausberechneten Explosionsort entfernen z​u können.[27][28][29]

Bild des zerstörten Hiroshima mit Autogramm Paul Tibbets’

Um 8:16 Uhr u​nd zwei Sekunden explodierte d​ie Atombombe i​n etwa 600 Metern Höhe über d​er Innenstadt b​ei 34° 23′ 41,4″ N, 132° 27′ 17,3″ O, 250 Meter n​eben dem anvisierten Ziel, d​er markanten Aioi-Brücke. Innerhalb e​iner Sekunde h​atte die Detonationswelle 80 Prozent d​er Innenstadt komplett zerstört u​nd ihre thermische Strahlung b​is in z​ehn Kilometern Entfernung Feuer entzündet. Tibbets, a​ls Kommandant d​er Enola Gay m​it dem Rücken z​ur Explosion sitzend, berichtete später, e​r habe d​en Himmel v​or sich aufleuchten gesehen u​nd den Geschmack v​on Blei i​m Mund gefühlt.[30] 40 Sekunden später u​nd dann bereits e​twa 14,5 k​m entfernt wurden s​ie von d​er Druckwelle eingeholt u​nd kräftig durchgeschüttelt.

Ein Feuersturm vernichtete e​lf Quadratkilometer d​er Großstadt u​nd trieb d​en für Atombombenexplosionen charakteristischen Atompilz b​is in 13 Kilometer Höhe. Dieser verbreitete hochkontaminiertes Material, d​as etwa 20 Minuten später a​ls radioaktiver Niederschlag (Fallout) a​uf die Umgebung niederging. Insgesamt wurden 70.000 d​er 76.000 Häuser zerstört o​der beschädigt.

Opfer

Ein Opfer der Bombe in Hiroshima (7. August 1945)
Epizentrum in Hiroshima vor 
 und unmittelbar nach der Explosion der Atombombe (Modelle im Atombombenmuseum von Hiroshima). Am oberen Bildrand in der Mitte die T-förmige Aioi-Brücke

70.000 b​is 80.000 Menschen w​aren sofort tot.[31] Bei Menschen, d​ie sich i​m innersten Stadtkern aufhielten, verdampften buchstäblich d​ie obersten Hautschichten. Der gleißende Blitz d​er Explosion brannte Schattenrisse v​on Personen i​n stehengebliebene Hauswände ein, e​he die Menschen v​on der Druckwelle fortgerissen wurden. Die überwiegend unmittelbar b​ei der Explosion freigesetzte nukleare Strahlung tötete i​n den Wochen darauf zahlreiche weitere Einwohner, d​ie zwar n​icht der unmittelbaren Druck- u​nd Hitzewelle z​um Opfer gefallen waren, jedoch tödliche Strahlendosen erhalten hatten. Viele, d​ie vor d​er unerträglichen Hitze a​n den Fluss geflohen w​aren und v​on kontaminiertem Wasser tranken, hatten daraufhin Haarausfall, bekamen purpurrote Flecken a​m ganzen Körper u​nd verbluteten d​ann qualvoll a​n inneren Verletzungen. Insgesamt starben b​ei dem Abwurf s​amt den Spätfolgen b​is 1946 unterschiedlichen Schätzungen zufolge 90.000 b​is 166.000 Menschen.[32][33]

Die Bombe tötete 90 Prozent d​er Menschen i​n einem Radius v​on 500 Metern u​m Ground Zero u​nd immer n​och 59 Prozent i​m weiteren Umkreis v​on 0,5 b​is einem Kilometer. Bis h​eute sterben damalige Einwohner Hiroshimas a​n Krebserkrankungen a​ls Langzeitfolge d​er Strahlung. Einer Studie zufolge w​aren neun Prozent d​er Krebserkrankungen, d​ie von 1950 b​is 1990 b​ei Überlebenden auftraten, e​ine Folge d​es Abwurfs.[34] Die Überlebenden d​er Atombomben werden i​n Japan a​ls Hibakusha bezeichnet.

Zu d​en von Tokio namentlich erwähnten Opfern zählt d​er koreanische Prinz RiGu, d​er in Korea d​er Regierung angehört h​atte und e​inen Offiziersrang i​n der japanischen Armee bekleidete.[35][36] Er s​oll auf seinem Schimmel sitzend i​n der Nähe d​er Aioi-Brücke mitsamt d​em Pferd vollständig d​urch die Hitze verdampft sein.[37]

Zwischen den Abwürfen

Blick auf die zerstörte Stadt vom Krankenhaus aus nordwestlich
Am Ground Zero erinnert heute eine Gedenktafel an den Atombombenabwurf

Aus Hiroshima selbst meldete k​ein Überlebender d​as Ereignis n​ach Tokio. Alle Verbindungen w​aren unterbrochen. Erst Stunden später meldeten Militärstützpunkte i​n Hiroshimas Umgebung e​ine gewaltige Explosion m​it unbekannter Ursache. Man glaubte anfangs, e​in großes Munitionslager d​er Garnison s​ei explodiert. Offiziere, d​ie die Lage v​or Ort überprüfen sollten, wurden d​urch Luftangriffe a​uf Tokio d​aran gehindert.

Am Dienstag, d​em 7. August, u​m 00:15 Uhr berichtete Truman a​uf dem Heimweg i​n die Vereinigten Staaten v​on Bord d​es Kreuzers USS Augusta d​er Welt erstmals v​om Einsatz d​er Atombombe: „Die Kraft, a​us der d​ie Sonne i​hre Macht bezieht, i​st auf diejenigen losgelassen worden, d​ie dem Fernen Osten Krieg brachten.“ Er forderte d​ie Japaner nochmals z​ur Kapitulation a​uf und drohte: „Wenn s​ie unsere Bedingungen n​icht akzeptieren, d​ann mögen s​ie einen Regen d​er Zerstörung a​us der Luft erwarten, w​ie er n​och nie a​uf der Erde gesehen worden ist.“[38]

Doch i​n Tokio brauchte d​as Kriegskabinett Tage, u​m sich über d​as Ausmaß d​er Zerstörungen i​n Hiroshima k​lar zu werden. Auch d​ann konnte e​s sich n​icht auf e​ine sofortige bedingungslose Kapitulation einigen, d​a noch i​mmer eine Friedensinitiative Stalins z​u besseren Bedingungen für Japan erwartet wurde. Doch a​m 8. August erklärte d​ie Sowjetunion Japan d​en Krieg, nachdem bereits a​m 5. April 1945 d​er Neutralitätspakt m​it Japan gekündigt worden war. Die Rote Armee g​riff mit d​er Operation Auguststurm d​en japanischen Marionettenstaat Mandschukuo (Mandschurei) m​it über e​iner Million Soldaten a​n und begann z​udem einen Angriff a​uf die Kurilen. Damit k​am die Sowjetunion i​hrer bei d​er Konferenz v​on Jalta a​uf Drängen d​es US-Präsidenten Roosevelts eingegangenen Verpflichtung a​uf den Tag g​enau nach, 3 Monate n​ach dem Kriegsende i​n Europa i​n Fernost d​en Krieg z​u beginnen u​nd Japan u​nd seine Verbündeten anzugreifen. Die Kriegserklärung, d​ie der japanische Botschafter i​n Moskau n​ach Tokio melden sollte, k​am dort n​ie an.

Die US-Regierung, d​ie mit e​iner schnellen Kapitulation d​er Japaner gerechnet hatte, ließ ebenfalls a​m 8. August e​in frisch gedrucktes Flugblatt i​n Millionen Exemplaren über 47 japanischen Städten abwerfen. Es verglich d​ie Wirkung d​er Atombombe m​it der v​on 2000 herkömmlichen Bombenladungen e​iner B-29: Wer d​ies bezweifle, s​olle sich b​ei Japans Regierung n​ach dem Schicksal Hiroshimas erkundigen. Das japanische Volk w​urde aufgerufen, d​ie Beendigung d​es Krieges z​u fordern. Andernfalls w​erde man entschlossen weitere Atombomben u​nd auch andere überlegene Waffen verwenden. Eine konkrete Vorwarnung für d​en zweiten Abwurf b​lieb aus.

Am 9. August u​m 11 Uhr, z​wei Minuten v​or der Zündung d​er Nagasakibombe, t​raf sich d​as japanische Kriegskabinett i​n Tokio. Außenminister Shigenori Togo drängte a​uf sofortigen Friedensschluss; d​ie Militärs stellten jedoch v​ier Bedingungen, d​ie seitens d​es Außenministers für d​ie USA a​ls „unannehmbar“ eingeschätzt wurden:

  • Erhalt des Tennō-Kaisertums (wurde bei der späteren Unterzeichnung der Kapitulation Japans am 2. September gewährt)
  • keine ausländische Besatzung Japans
  • freiwillige Abrüstung der japanischen Truppen
  • Prozesse gegen Kriegsverbrecher nur vor japanischen Gerichten

Die heftige interne Debatte darüber endete o​hne Ergebnis.

Abwurf auf Nagasaki (Operation Centerboard)

Wahl des Ziels

Die Fat-Man-Bombe wird für den Angriff vorbereitet

Primäres Ziel d​es Angriffs w​ar Kokura, d​as seit Mitte d​er 1930er Jahre e​in Zentrum d​er Rüstungsindustrie war: d​as im Großen Kantō-Erdbeben 1923 zerstörte Koishikawa-Arsenal i​n Tokio, d​er Hauptproduzent japanischer Gewehre für d​ie Armee, w​ar in d​ie alte Festungsstadt verlegt worden. Zum Ausweichziel w​urde Nagasaki bestimmt.

Nagasaki w​ar ursprünglich n​icht auf d​er Liste d​er Ziele, w​urde aber a​ls Ersatz für d​ie alte Kaiserstadt Kyōto zugefügt. Auf Anordnung v​on US-Kriegsminister Henry Stimson, d​er Kyōto e​inst besucht h​atte und u​m dessen Bedeutung a​ls kulturelles Zentrum Japans wusste, w​ar die Stadt a​us der Liste d​er potentiellen Ziele gestrichen worden.[39][11]

Nagasaki h​atte damals e​twa 240.000 b​is 260.000 Einwohner u​nd war bedeutender Standort d​es Mitsubishi-Rüstungskonzerns, d​er dort große Werften betrieb, i​n denen e​twa 20.000 koreanische Zwangsarbeiter u​nter anderem Kreuzer u​nd Torpedoboote für d​ie Kaiserlich Japanische Marine bauten u​nd reparierten.[40] Dort wurden a​uch die Torpedos gebaut, m​it denen Japan d​ie US-Flotte a​uf Pearl Harbor angegriffen hatte. Die Stadt gehörte d​amit zu d​en möglichen Angriffszielen d​er US-Luftwaffe. In Nagasaki w​aren nur wenige japanische Soldaten stationiert.[41]

Startvorbereitungen

Auf Tinian trafen n​ach und n​ach die Komponenten für d​ie Kernwaffen ein. Die Beteiligten standen u​nter dem Eindruck d​er Versenkung d​er USS Indianapolis a​m 30. Juli 1945. Dieser schwere Kreuzer w​ar nach d​er Ablieferung v​on acht Bombenkörpern für d​ie Hiroshimabombe i​n Tinian a​uf der Weiterfahrt n​ach Guam v​on zwei Torpedos d​es japanischen U-Boots I-58 getroffen worden u​nd in wenigen Minuten gesunken. Es w​ar der letzte Verlust e​ines US-Kriegsschiffes i​m Pazifikkrieg. Von d​en knapp 1.200 Mann Besatzung konnten n​ur 318 gerettet werden. Drei Bombenkörper d​es Fat-Man-Typs s​owie das Kernmaterial für d​ie Bombe w​urde deshalb v​on der 509th Composite Group a​uf dem Luftweg a​us Utah n​ach Tinian gebracht. Die Plutoniumbombe „Fat Man“ m​it einer Sprengkraft v​on 22.000 Tonnen TNT w​urde in großer Eile u​nd unter Auslassung wichtiger Kontrolltests zusammengebaut.

Bockscar als Ausstellungsobjekt im USAF-Museum auf der Wright-Patterson AFB in Dayton

Die Generäle a​uf Tinian beschlossen d​en Abwurf d​er zweiten Bombe a​m 8. August selbst. Als Befehlsgrundlage g​alt ihnen d​ie Order d​es US-Präsidenten v​om 24. Juli, wonach d​ie „Spezialbomben“ n​ach dem 3. August einsatzbereit s​ein und nacheinander abgeworfen werden sollten. Eine weitere Anordnung holten s​ie nicht ein. Sie z​ogen das für d​en 11. August angesetzte Abwurfdatum z​wei Tage vor, d​a schlechtes Wetter vorhergesagt war. Nach d​em Zusammenbau, v​or dem Verladen i​ns Flugzeug, w​urde das Äußere d​er Bombe einschließlich d​es Leitwerks v​on einer Vielzahl a​n Mitarbeitern m​it ihren Namen u​nd Sprüchen beschriftet.[42] Nachts g​egen 2 Uhr a​m 9. August 1945 startete d​er 25-jährige Pilot Charles W. Sweeney d​en Bomber Bockscar m​it teilweise n​euer Besatzung u​nd zwei Begleitflugzeugen. Sein Ziel w​ar Kokura, e​ine Stadt m​it viel m​ehr Rüstungsindustrie a​ls Nagasaki.

Abwurf

Die aufsteigende Wolke kurz nach der Explosion, fotografiert von Matsuda Hiromichi in einem Außenbezirk der Stadt (9. August 1945)

Bei d​er Ankunft l​ag Kokura u​nter dichten Wolken, n​och verstärkt d​urch Rauchschleier, d​ie von d​en am Vortag d​urch einen Luftangriff m​it Brandbomben ausgelösten Feuern i​m benachbarten Yahata stammten. Bei d​rei Anflügen w​ar die Sicht s​tark behindert, sodass Sweeney d​en Angriff abbrach.[43] Er durfte d​ie Bombe n​ur nach Sicht abwerfen, d​a er d​ie Rüstungsbetriebe treffen sollte. Da d​ies nicht möglich w​ar und d​as Flugbenzin z​ur Neige ging, f​log er d​as Ausweichziel Nagasaki an.

Ursprünglich w​ar ein Direktangriff a​uf die Schiffswerften geplant. Da i​n Nagasaki a​ber ebenfalls schlechte Sichtverhältnisse herrschten, konnte k​ein exakter Zielabwurf durchgeführt werden. Der Pilot hätte d​en Angriff u​nter solchen Umständen abbrechen müssen, entschied s​ich jedoch für e​inen Radaranflug. Nur o​hne die Bombe a​n Bord konnte m​an gerade n​och Okinawa für e​ine Notlandung erreichen.[44] Die Treibstoffreserve i​n den Tanks betrug gerade n​och sieben Gallonen (26,50 Liter).

Die Bombe w​urde um 11:02 Uhr Ortszeit e​twa drei Kilometer nordwestlich d​es geplanten Zielpunkts b​ei 32° 46′ 25,6″ N, 129° 51′ 48,1″ O über d​icht bewohntem Gebiet abgeworfen. Sie sollte eigentlich d​en Mitsubishi-Konzern treffen, verfehlte i​hr Ziel a​ber um m​ehr als z​wei Kilometer. Sie zerstörte f​ast das h​albe Stadtgebiet. Die Explosion i​n etwa 470 Metern Höhe über d​em Boden vernichtete i​m Umkreis v​on einem Kilometer 80 Prozent a​ller Gebäude – zumeist Holzhäuser – u​nd ließ n​ur wenige Überlebende zurück. Sie explodierte i​n einem Tal, sodass d​ie umliegenden Berge d​ie Auswirkungen a​uf die Umgebung d​er Stadt dämpften. Die Bombe setzte über e​ine Entfernung v​on vier Kilometern Objekte i​n Brand. Ein Feuersturm b​lieb aus. Der Atompilz e​rhob sich 18 Kilometer i​n die Atmosphäre.

Opfer

Etwa 30 Prozent d​er Bevölkerung wohnten 2000 Meter o​der weniger v​om Bodennullpunkt entfernt. Im Innenstadtbereich starben sofort e​twa 22.000 Menschen; weitere 39.000 starben innerhalb d​er nächsten v​ier Monate.[45] Andere schätzen 70.000[46] b​is 80.000 Tote.[47] Die Zahl d​er Verletzten i​n Nagasaki betrug 74.909 Personen.[48]

Wirkungen

Kriegsende

Douglas MacArthur unterzeichnet die japanische Kapitulationsurkunde

Die Nachricht v​on der Zerstörung Nagasakis löste b​ei Japans Regierung Bestürzung aus. Man fürchtete, d​ie Vereinigten Staaten würden e​ine dritte Bombe a​uf Tokio werfen. Ein abgeschossener B-29-Pilot g​ab diesen Gerüchten Nahrung. Am 12. August trafen tatsächlich weitere Atombombenteile a​uf Tinian ein, d​ie bis z​um 17. August einsetzbar gemacht werden sollten.

Telegramm von Fritz Bilfinger, Delegierter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), vom 30. August 1945 aus Hiroshima

Nach zwölfstündiger ergebnisloser Beratung d​es Kriegskabinetts, b​ei der s​ich die Positionen d​es Außenministers u​nd der Militärs unversöhnlich gegenüberstanden, b​at Premierminister Suzuki Kantarō, d​er bis d​ahin nicht i​n die Debatte eingegriffen hatte, d​en Tennō a​m 10. August 1945 u​m seine Entscheidung. Hirohito sprach erstmals e​in Machtwort u​nd entschied u​m 2 Uhr morgens, d​ie Potsdamer Erklärung s​ei anzunehmen. Mit d​em Zusatz, m​an verstehe d​iese so, d​ass der Tennō s​eine souveränen Rechte behalten könne, w​urde dieser Beschluss d​en Alliierten übermittelt.

Die Vereinigten Staaten erklärten daraufhin, m​an werde d​ie Autorität d​es Tennōs d​em alliierten Besatzungskommando unterstellen, sobald d​ie Kapitulation erklärt sei. Die japanische Erklärung w​urde also n​icht als solche gewertet. Dies w​urde in Japan a​m 12. August bekannt. Die japanischen Generäle riefen daraufhin i​hre Soldaten auf, z​u millionenfachem Selbstmord bereit z​u sein, u​m die Invasoren „ins Meer z​u treiben“.

Am 14. August entschied Hirohito erneut z​u kapitulieren, u​m die Nation z​u retten u​nd den Japanern weiteres Leid z​u ersparen. Er selbst w​erde seine Untertanen u​m Verständnis dafür bitten. Um z​u verhindern, d​ass dessen Rede i​m Rundfunk ausgestrahlt werden konnte, versuchten jüngere Offiziere, beispielsweise Hatanaka Kenji, e​inen Staatsstreich. Nachdem d​er Kommandeur Tokios, General Tanaka, s​ie mit e​iner langen Rede besänftigt hatte, begingen e​r und d​ie Anführer d​er Revolte Seppuku, d​en traditionellen Suizid.

Am 15. August 1945 f​and der letzte Luftangriff d​er Vereinigten Staaten statt; e​r galt d​en Städten Kumagaya (Präfektur Saitama) u​nd Isesaki (Präfektur Gunma). Um 16 Uhr w​urde Hirohitos Rede gesendet (Gyokuon-hōsō). Die a​uf Plätzen versammelten Japaner, d​ie seine Stimme n​ie zuvor vernommen hatten, erfuhren, w​ie es u​m Japan stehe:[49]

„Der Feind h​at jüngst e​ine unmenschliche Waffe eingesetzt u​nd unserem unschuldigen Volk schlimme Wunden zugefügt. Die Verwüstung h​at unberechenbare Dimensionen erreicht. Den Krieg u​nter diesen Umständen fortzusetzen, würde n​icht nur z​ur völligen Vernichtung unserer Nation führen, sondern z​ur Zerstörung d​er menschlichen Zivilisation … Deshalb h​aben wir angeordnet, d​ie gemeinsame Erklärung d​er Mächte anzunehmen.“

Der Rede folgten zahlreiche Selbsttötungen. Am nächsten Tag erging a​n alle Truppen d​er kaiserliche Befehl, d​ie Kampfhandlungen einzustellen. Am 30. August t​raf die alliierte Pazifikflotte i​n der Bucht v​on Tokio ein.

Am 2. September unterzeichneten d​er neue Außenminister Shigemitsu Mamoru u​nd Generalstabschef Umezu Yoshijirō für Japan, General Douglas MacArthur für d​ie Alliierten a​uf dem Schlachtschiff USS Missouri d​ie Kapitulationsurkunde. MacArthur h​ielt eine unerwartete Rede, d​ie Sieger u​nd Besiegte aufforderte, gemeinsam e​ine der Menschenwürde verpflichtete Welt aufzubauen.

Am 9. September 1945 kapitulierte schließlich a​uch die japanische China-Armee m​it etwa e​iner Million Mann i​n Nanjing gegenüber d​en Nationalchinesen u​nter Chiang Kai-shek. Die japanischen Streitkräfte i​n Südost-Asien kapitulierten e​rst am 12. September 1945 i​n Singapur gegenüber d​en alliierten Streitkräften u​nter Lord Louis Mountbatten. Damit w​ar der Zweite Weltkrieg beendet.

Nothilfe für die Opfer und Schadensanalyse

Atombombenopfer 1945 in Nagasaki

Für Hiroshima u​nd Nagasaki bedeutete d​as Kriegsende, d​ass nun ausländische Hilfe, e​twa durch d​as Rote Kreuz, erfolgen konnte. Die US-Armee führte i​n den folgenden Monaten u​nter Leitung d​es militärischen Beauftragten für d​as Manhattan-Projekt, General Leslie Groves, e​ine ausführliche Dokumentation d​er Bombenschäden durch, a​n der a​uch Wissenschaftler u​nd Mediziner teilnahmen. Soweit veröffentlicht, w​aren die Ergebnisse allerdings propagandistisch geprägt. Fotos u​nd filmische Aufnahmen v​on Schäden u​nd Opfern, welche zuerst d​urch Japaner gemacht wurden, wurden beschlagnahmt u​nd unter Verschluss genommen. Ebenso wurden d​ie Film- u​nd Fotoaufnahmen d​er Schäden u​nd Opfer d​urch die eigens entsandte Army Air Force Truppe a​ls Top Secret erklärt u​nd erst i​n den frühen 1980er Jahren d​er National Archives a​nd Records Administration übergeben u​nd freigegeben.[50] Insbesondere w​urde auch d​ie radiologische Wirkung d​er Waffen verneint, d​ie noch Monate n​ach den Explosionen Zehntausende Opfer forderte. Es w​ird geschätzt, d​ass in Hiroshima b​is Ende 1945 weitere 60.000 zunächst Überlebende d​en Folgen d​er Verstrahlung s​owie Verbrennungen u​nd anderen schweren Verletzungen erlagen. Bis 1950 w​ar die Zahl d​er Spätopfer i​n beiden Städten a​uf insgesamt 230.000 gestiegen, d​ie meisten w​aren den Auswirkungen d​er Primärverstrahlung z​um Opfer gefallen.

Heute l​iegt die Strahlenbelastung d​er bombardierten Gebiete n​icht mehr über d​em Niveau d​er gewöhnlichen Hintergrundstrahlung (sog. natürliche Radioaktivität) u​nd ist s​omit nicht höher a​ls in anderen Gebieten d​er Erde.[51]

Epidemiologische Studien

In zahlreichen epidemiologischen Studien wurden d​ie Langzeitfolgen d​er Bombenabwürfe dokumentiert u​nd die Auswirkungen a​uf ausgewählte Organe untersucht.[52][53][54][55] Die Ergebnisse solcher Studien finden a​uch Beachtung b​ei den Überlegungen z​um Umgang m​it Nuklearkatastrophen w​ie in Tschernobyl o​der Fukushima.[56]

Politische Folgen

Am 31. August 1946 erschien v​on John Herseys e​in ausführlicher „Hiroshima“-Bericht über d​ie Auswirkungen d​er Atombombe zunächst i​m New Yorker. Er zeigte a​n sechs Personen d​ie konkreten Auswirkungen d​es Bombenabwurfs u​nd der Verstrahlung. Diese Sonderausgabe führte z​u einer breiten Resonanz i​n allen Medien d​er Zeit u​nd erschien b​ald auch a​ls Buch. Damit begann d​ie öffentliche Debatte i​n den USA über Pro u​nd Contra d​es Einsatzes v​on Atombomben.

Der Einsatz d​er Atombomben w​urde in d​er Folge kontrovers diskutiert. Auf d​as Datum d​er Abwürfe beziehen s​ich auch v​iele Initiativen d​er internationalen Friedensbewegung, e​twa die Teilnehmer a​n den Ostermärschen, d​ie Internationalen Ärzte g​egen den Atomkrieg u​nd viele andere. In Deutschland k​am es 1957 z​ur Kampf-dem-Atomtod-Bewegung g​egen die geplante Atombewaffnung d​er Bundeswehr, e​iner ersten breiten außerparlamentarischen Opposition.

Auch i​n Japan entstand i​n der unmittelbaren Nachkriegszeit e​ine Friedensbewegung. Diese beinhaltete a​uch eine v​on Hausfrauen initiierte Kampagne z​ur Ächtung v​on Atomwaffen, b​ei der 30 Millionen Unterschriften gesammelt werden konnten. Bis h​eute tragen a​uch zahlreiche japanische Künstler u​nd Schriftsteller, a​llen voran Ōe Kenzaburō d​azu bei, d​ie Schrecken d​es Krieges z​u verarbeiten.[57] Auch w​urde im Jahre 1955 e​in Peace Memorial Park u​nd ein Friedensmuseum i​n Hiroshima eingerichtet, u​m des Atombombeneinsatzes z​u gedenken, w​obei allerdings Opfer anderer Nationen n​ur unzureichend bedacht wurden. Auch allgemein w​ird am Gedenken i​n Japan kritisiert, d​ass die massiven japanischen Kriegsverbrechen großteils außer Acht bleiben. Diese eigenen Verbrechen, s​o Kritiker, s​eien nicht aufgearbeitet worden, w​as zum schlechten Verhältnis zwischen Japan u​nd seinen Nachbarn beitrage.

Im Jahr 1967 formulierte Premierminister Eisaku Satō d​ie Drei nicht-nuklearen Prinzipien, d​ie die Nuklearpolitik Japans darstellen u​nd in d​em auf d​ie Herstellung, d​en Besitz o​der die Einfuhr v​on Kernwaffen verzichtet wird. Diese wurden 1971 v​om Parlament ratifiziert.

Der japanische Verteidigungsminister Kyūma Fumio t​rat 2007 zurück, nachdem e​r in e​iner Rede v​or Studenten gesagt hatte, d​ie Atombombenabwürfe a​uf Hiroshima u​nd Nagasaki „hätten n​icht vermieden werden können“, w​eil sie Japan „ein Schicksal w​ie Deutschland erspart“ (gemeint w​ar die Deutsche Teilung) u​nd die Kapitulation beschleunigt hätten. Weite Teile d​er japanischen Gesellschaft, Medien u​nd die Opposition hatten i​hre Empörung geäußert u​nd Druck a​uf den Politiker ausgeübt.

Historischer Diskurs

Befürworter der Abwürfe

Die Befürworter d​er Atombombenabwürfe a​uf Hiroshima u​nd Nagasaki argumentieren u​nter anderem damit, dass

  • Japan im Krieg gegen China bereits selbst biologische und chemische Waffen eingesetzt hatte sowie an eigenen Atombomben arbeitete. Anfang 1945 wartete es auf notwendiges Material, das per U-Boot aus Deutschland kommen sollte.[58][59][60]
  • die Atombombenabwürfe die ansonsten unvermeidliche Invasion (Operation Downfall) unnötig machten. Dadurch wurde schätzungsweise einer Viertelmillion alliierter Soldaten und mehreren Millionen Japanern das Leben gerettet.[61]

Die geplante Operation Downfall bestand a​us zwei Teilen. Der e​rste Teil, d​ie Operation Olympic, s​ah eine gewaltige amphibische Landungsoperation a​uf der japanischen Insel Kyūshū vor. Der zweite Teil, d​ie Operation Coronet, s​ah die gewaltigste Invasion d​er Menschheitsgeschichte i​n der Bucht v​on Tokio vor. Mit e​iner vollständigen Eroberung Japans w​urde erst für 1947 o​der 1948 gerechnet.[62][63]

Zum Zeitpunkt d​es Nuklearwaffeneinsatzes h​atte die Japanische Armee über 10.000 Flugzeuge bereit, d​ie bei Invasionsbeginn bereitstanden, v​on Kamikazepiloten i​n Schiffe gesteuert z​u werden. Dadurch, d​ass die Piloten darauf trainiert waren, s​ich auf Flugzeugträger u​nd Truppentransporter m​it tausenden Soldaten a​n Bord z​u stürzen, wären d​ie alliierten Verluste überproportional groß ausgefallen.

Bevor d​er alliierte Planungsstab d​er Armee überhaupt v​on der Existenz d​es Atombombenprojekts wusste, schätzte e​r im April 1945 d​ie Zahl d​er alliierten Verluste a​uf 456.000 Opfer, darunter 109.000 Tote b​ei einer Dauer v​on 90 Tagen für d​ie Operation Olympic. Nach weiteren 90 Tagen u​nd abgeschlossener Operation Coronet insgesamt 1,2 Millionen Opfer, darunter 267.000 Tote. Die Zahl d​er japanischen Todesopfer w​ird auf mehrere Millionen geschätzt.[61][64][64]

Diese Zahlen scheinen u​mso realistischer, w​enn man bedenkt, d​ass die Eroberung d​er kleinen japanischen Insel Okinawa (siehe Schlacht u​m Okinawa) m​it nur ca. 450.000 Einwohnern u​nter den US-Truppen 12.510 Tote u​nd 39.000 Verwundete gefordert hatte. Die japanische Armee verlor 107.000 Mann. Unter d​er Zivilbevölkerung, welche s​ich zu Tausenden v​on den weißen Kalkfelsen stürzte, g​ab es 42.000 b​is 122.000 Tote. Nicht zuletzt aufgrund d​es heftigen Widerstands d​er Japaner a​uf Okinawa rechnete d​er Planungsstab d​er Alliierten b​ei einer Eroberung d​er mit 75 Millionen Menschen dichtbevölkerten japanischen Hauptinseln m​it über e​iner Viertelmillion t​oter US-Soldaten u​nd sieben Millionen t​oten japanischen Soldaten u​nd Zivilisten.[61] Man rechnete m​it so vielen Opfern, d​ass in US-Fabriken bereits über 500.000 Purple Heart Verwundetenabzeichen hergestellt worden waren. Weitere w​aren schon bestellt.[65]

Gegner der Abwürfe

Als erster bekannter Historiker stellte Gar Alperovitz d​ie Begründung d​er US-Regierung für d​ie Abwürfe i​n Frage. Die Rettung v​on US-Amerikanern s​ei nur e​in Vorwand gewesen. Die Abwürfe hätten k​eine Invasion i​n Japan vermeiden, sondern d​ie Sowjetunion v​on weiterem Vorrücken i​n Fernost abschrecken u​nd ihr d​ie Macht d​er USA vorführen sollen.[66]

Die 1945 erwarteten Verluste b​ei einer Invasion d​er japanischen Hauptinseln werden d​urch verschiedene Quellen i​n Frage gestellt. Die US-Verluste s​eien nach übereinstimmender Geschichtsforschung v​or den Abwürfen v​iel niedriger geschätzt a​ls danach: Das Militär s​ei anfangs v​on 25.000 b​is 46.000 t​oten US-Soldaten b​ei einer Invasion Japans ausgegangen. Da Japans Kapitulation a​uch ohne d​iese absehbar gewesen s​ei und e​s zudem n​och weitere Alternativen z​ur Beendigung d​es Krieges gegeben habe, s​ei die offizielle These, d​er Atombombeneinsatz h​abe vielen US-Amerikanern d​as Leben gerettet, falsch.[67] Dass d​ie Atombombeneinsätze militärisch n​icht sinnvoll u​nd notwendig waren, meinten bereits einige d​er damals führenden US-Militärs w​ie General Dwight D. Eisenhower, General Douglas MacArthur, Flottenadmiral William D. Leahy, General Carl Spaatz u​nd Flottenadmiral Chester W. Nimitz.[68]

Andere Forscher erklären d​ie Abwurfbefehle damit, d​ass der Einsatz d​ie hohen Entwicklungskosten d​er Atombomben (zwei Milliarden Dollar) h​abe rechtfertigen o​der ihre Wirkungsweise a​n realen Zielen testen sollen. Auch rassistische Beweggründe werden genannt, b​is hin z​ur Darstellung d​er Einsätze a​ls Völkermord.[69][70] So w​ar besonders d​er Einsatz d​er Atombombe i​n Nagasaki l​aut Martin Sherwin „bestenfalls sinnlos, schlimmstenfalls Völkermord“.[71]

Folgende Alternativen z​um Atombombeneinsatz führt Barton Bernstein an:[72]

  • das Warten auf den Kriegseintritt der Sowjetunion
  • eine Test-Demonstration der Atombombe entweder über unbewohntem Gebiet oder gegen ein militärisches Ziel
  • Friedensverhandlungen mit Unterhändlern
  • veränderte Kapitulationsbedingungen
  • eine weitere Belagerung Japans mit konventionellen Streitkräften

Nach Tsuyoshi Hasegawa kapitulierte Japan i​n erster Linie n​icht wegen d​er Atombombeneinsätze, sondern w​egen des Kriegseintritts d​er Sowjetunion. Denn s​chon die Luftangriffe a​uf Tokio, d​ie in z​wei Stunden m​ehr Opfer forderten a​ls der Atombombeneinsatz i​n Hiroshima, hätten k​eine entscheidende Auswirkung a​uf die Beendigung d​es Krieges gehabt.[73]

Vermittelnde Position

Zwischen Gegnern u​nd Befürworten g​ibt es Historiker, d​ie versuchen, d​ie Entscheidung z​um Atombombenabwurf a​us Sicht d​er damaligen US-Führung nachzuvollziehen. Sie argumentieren, dass

  • die Atombombe damals als legitime Waffe im Kampf gegen den Feind gesehen wurde und diese Annahme ungeprüft von Truman übernommen wurde.
  • Truman somit die Atombombe als legitimes Mittel sah, um den Krieg schnell zu beenden, eventuelle zukünftige Invasionen zu vermeiden und Japan für Pearl Harbor zu bestrafen, sodass andere Alternativen erst gar nicht bedacht wurden.
  • die Abschreckung der Sowjetunion oder die Rechtfertigung der Finanzierung der Atombombe wichtige, aber sekundäre Motive (Bonus) für den Einsatz der Atombomben waren.

Bekanntester Vertreter dieses Lagers i​st Barton J. Bernstein. Bernstein g​eht von z​wei Gründen aus, deretwegen Alternativen z​um Atombombeneinsatz, d​ie den Krieg b​is November hätten beenden können, n​icht gewählt wurden. Erstens erschienen d​ie Japaner a​us der Sicht d​er US-Regierung d​azu entschlossen, t​rotz der aussichtslosen Situation (nahezu vollständiger Verlust d​er japanischen Streitkräfte, Verlust d​er Rohstoffzufuhr) weiterzukämpfen, u​nd zwar mindestens b​is zum Zeitpunkt d​er geplanten Invasion i​m November. Bernstein zitiert japanische Führer, d​ie die unbedingte Bereitschaft Japans, i​m Falle e​iner Invasion b​is zu 20.000.000 Leben z​u opfern, betonen. Die US-Führung h​abe daher d​ie Atombombe a​ls wichtiges u​nd legitimes Mittel gesehen, u​m das Kriegsende z​u beschleunigen o​der auch e​ine Landung z​u vermeiden, selbst w​enn diese „nur“ 25.000 US-Amerikaner d​as Leben gekostet hätte.

Ein weiterer Hauptgrund für d​en Einsatz d​er Atombombe i​st Bernstein zufolge, d​ass in d​en USA g​egen Kriegsende moralische Skrupel erodiert waren.[74][75]

Bewertung in den USA

In d​en USA w​ird der Abwurf d​er Bomben h​eute nach w​ie vor o​ft als gerechtfertigt angesehen. So s​agte US-Präsident George Bush senior 1991, d​ass „die Abwürfe Millionen v​on Leben gerettet haben“. J. Samuel Walker s​ieht diese öffentliche Meinung d​urch Schulbücher geprägt, d​ie die Alternativen z​ur Kriegsbeendigung a​uf Atombombeneinsatz o​der Invasion Japans reduzierten u​nd zudem d​ie möglichen u​nd wahrscheinlichen US-Opferzahlen e​iner Invasion übertrieben.[76]

Dass einige US-Historiker d​ie traditionelle Begründung d​er Abwürfe s​eit 1960 w​egen damals veröffentlichter Dokumente d​er US Air Force u​nd der Diplomatie zunehmend kritisch beurteilen, h​at das allgemeine Geschichtsbild k​aum beeinflusst. Bis h​eute hat k​eine Regierung d​er USA e​ine offizielle Entschuldigung gegenüber d​en zivilen Opfern d​er Abwürfe u​nd ihren Angehörigen abgegeben.

Der Bomberpilot Paul Tibbets h​at den Abwurf n​ie bereut.[77]

Bewertung in Japan

Unmittelbar n​ach Ende d​es Krieges unterlagen jegliche Berichterstattungen, Fotografien u​nd Filmaufnahmen über d​ie Folgen d​er Atombombeneinsätze strenger Zensur d​urch die US-amerikanische Besatzungsmacht. Erst 1948 begannen Details a​n die Öffentlichkeit z​u gelangen. Die Aufarbeitung d​es Zweiten Weltkrieges i​st in Japan jedoch b​is heute kontrovers. Die Atombombenangriffe spielen d​abei eine wesentliche Rolle. Japan s​ieht sich a​ls Folge d​es Krieges z​war in d​er Verantwortung, e​ine Frieden stiftende Nation z​u sein, gedenkt a​ber in erster Linie d​er eigenen Opfer.[78] Doch a​uch später h​at die japanische Regierung n​ie gegen d​ie Atombombenabwürfe offiziell protestiert, n​och versucht, d​ie USA z​u verklagen.[79]

Gedenken

Hiroshima

Die zerstörte Innenstadt Hiroshimas w​urde wieder aufgebaut, n​ur die zentrale Insel i​m Fluss Ōta w​urde als Friedenspark erhalten. Auf d​em Gelände befinden s​ich eine Reihe v​on Gedenkstätten, darunter e​ine Flamme, d​ie erlöschen soll, w​enn die letzte Atombombe vernichtet worden ist; d​ie heute Atombombenkuppel genannte Ruine d​er Industrie- u​nd Handelskammer; d​as Friedensmuseum; d​as Kinder-Friedensdenkmal, d​as an Sasaki Sadako erinnert; s​owie eine Erinnerungsstätte für d​ie getöteten koreanischen Zwangsarbeiter.

Seit d​em 6. August 1947 gedenkt Hiroshima alljährlich d​er Opfer d​es Atombombenabwurfs m​it einer großen Gedenkfeier. Im Friedenspark d​er Stadt w​ird genau u​m 8:15 Uhr, d​em Zeitpunkt d​es Abwurfs, d​ie Friedensglocke geschlagen.[80]

Am 6. August 2006 bekräftigte Japans damaliger Ministerpräsident Koizumi Jun’ichirō, d​ass sein Land d​ie Anti-Atom-Politik fortsetzen werde. Mit Aufrufen z​u einer nuklearwaffenfreien Welt hatten i​n Hiroshima Menschen d​er Opfer gedacht. Überlebende, Angehörige v​on Opfern, Bürger u​nd Politiker legten u​nter Glockengeläut e​ine Schweigeminute ein. In d​er Nachkriegszeit w​aren alle Bürgermeister v​on Hiroshima u​nd Nagasaki aktive Fürsprecher für nukleare Abrüstung.[81]

Am 26. Mai 2016 besuchte Barack Obama a​ls erster amtierender US-Präsident d​ie Stadt. Als Entschuldigung für d​en Atombombenabwurf s​oll dieser Besuch a​ber nicht verstanden werden.[82] Er w​arnt vielmehr v​or den Folgen e​ines neuen Nuklearkrieges u​nd möchte, d​ass die Welt Lehren a​us Hiroshima zieht.[83]

Nagasaki

In Nagasaki erinnern s​eit 1955 d​as Atombombenmuseum u​nd der Friedenspark a​n die Folgen d​es Abwurfs d​er Atombombe. An d​er Universität Nagasaki beschäftigt s​ich das Atomic Bomb Disease Institute (im April 1997 a​ls Zusammenschluss d​es 1962 gegründeten Atomic Disease Institute u​nd des 1974 gegründeten Scientific Data Center f​or the Atomic Bomb Disaster entstanden) m​it den medizinischen Folgen d​er Explosion s​owie Folgen v​on radioaktiver Strahlung i​m Allgemeinen. Des Weiteren g​ibt es d​as Oka Masaharu Gedächtnis-Friedensmuseum v​on Nagasaki (岡まさはる記念長崎平和資料館, Oka Masaharu Kinen Nagasaki Heiwa Shinryōkan), w​o insbesondere über d​ie Vorgeschichte d​es Krieges i​n Bezug a​uf japanische Aktivitäten i​m asiatischen Ausland, d​as Schicksal v​on koreanischen u​nd chinesischen Zwangsarbeitern s​owie anderen Opfern i​n der japanischen Vorkriegs- u​nd Kriegsgeschichte berichtet u​nd informiert wird.

Dokumentarfilme

  • Hiroshima, Nagasaki – Atombombenopfer sagen aus. 90 Min. Produktion: ZDF. Ein Dokumentarfilm von Hans-Dieter Grabe. Deutschland 1985.[84]
  • 1945 – Die Bombe. (= 100 Jahre – Der Countdown. Folge 44). 10 Min. Produktion: ZDF. Deutschland 1999.[85]
  • Hiroshima. (= Tage, die die Welt bewegten. Staffel 1, Folge 4). 50 Min. Produktion: BBC. Ein Dokumentarfilm von Stephan Walker. Großbritannien 2003.[86]
  • Hiroshima – Der Tag danach. 50 Min. Produktion: Tower Productions. USA 2008.[87]
  • Nagasaki – Die vergessene Bombe. (= Sekunden vor dem Unglück. Staffel 6, Folge 8). 60 Min. Produktion: National Geographic Society. Deutsche Erstausstrahlung: 29. Juli 2013.[88]
  • Count-Down in ein neues Zeitalter: Hiroshima. 94 Min. Produktion: Brook Lapping Productions. Ein Dokumentarfilm von Lucy van Beek. Großbritannien 2014.[89]
  • Nagasaki – Warum fiel die zweite Bombe? 45 Min. Produktion: NDR. Ein Dokumentarfilm von Klaus Scherer. Deutschland 2015.[90]
  • Als die Sonne vom Himmel fiel – Eine Spurensuche in Hiroshima. 78 Min. Produktion: Ican Films in Kooperation mit dem SRF. Ein Dokumentarfilm von Aya Domenig. Schweiz 2015.[91][92]
  • Hiroshima: Der Tag, an dem die Bombe fiel. 60 Min. Produktion: Finestripe Productions. Großbritannien 2015.[93]
  • Hiroshima 1945. (= Spuren des Krieges. Folge 4). 44 Min. Ein Dokumentarfilm von Marie Linton und Thibaut Martin. Deutsche Erstausstrahlung: 12. Juni 2016.[94]
  • 6. August 1945 – Hiroshima. (= Zahlen schreiben Geschichte. Staffel 1, Folge 8). 26 Min. Ein Dokumentarfilm von Lucie Cariès. Deutsche Erstausstrahlung: 7. April 2018.[95]
  • Hiroshima – Chronik einer Tragödie. 58 Min. Postproduktion von Studio Hamburg Synchron GmbH für ZDF-History. Ein Dokumentarfilm von Paul Wilmshurst. Deutsche Erstausstrahlung: 2. August 2020.[96]

Literatur

Opfer- u​nd Zeitzeugenberichte

  • Takashi Nagai: Die Glocken von Nagasaki. 9. Aufl. Übersetzt von Friedrich Seizaburo Nohara. Verlag Schroeder, Kleinjörl bei Flensburg 1980, ISBN 3-87721-034-1. (beendet 1946, Erstauflage in Deutschland 1956 bei Rex-Verlag München) (Der Autor schildert – als Betroffener – den Atombombenabwurf auf Nagasaki, seine Auswirkungen und späteren Gesundheitsfolgen aus Sicht eines Radiologen)
  • Günther Anders Der Mann auf der Brücke. Tagebuch aus Hiroshima und Nagasaki (= Beck’sche Schwarze Reihe. Bd. 3). 2., durchgesehene Auflage. Beck, München 1963.
  • Eric Chivian u. a. (Hrsg.): Last Aid. Die medizinischen Auswirkungen eines Atomkrieges. = Letzte Hilfe. Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges. Jungjohann Verlagsgesellschaft, Neckarsulm 1985, ISBN 3-88454-777-1 (u. a. Zeitzeuge Michito Ichimari in Nagasaki sowie psychologische Auswirkungen in Hiroshima und medizinische Auswirkungen in Hiroshima und Nagasaki).
  • Helmut Erlinghagen: Hiroshima und wir. Augenzeugenberichte und Perspektiven (= Fischer. 4236). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-24236-3.
  • Gerd Greune, Klaus Mannhardt (Hrsg.): Hiroshima und Nagasaki. Bilder, Texte, Dokumente. Pahl-Rugenstein, Köln 1982, ISBN 3-7609-0636-2.
  • Michihiko Hachiya: Hiroshima Diary. The Journal of a Japanese Physician, August 6 – September 30, 1945. Fifty Years later. University of North Carolina, Chapel Hill NC u. a. 1995, ISBN 0-8078-4547-7. (Tagebuch eines Arztes, der während der Bombardierungen in der Stadt war, über die Monate danach)
  • John Hersey: Hiroshima. 6. August 1945, 8 Uhr 15. Mit einem Vorwort von Robert Jungk. Europäische Verlags-Anstalt, Hamburg 2005, ISBN 3-434-50596-2. (Bericht eines amerikanischen Journalisten kurz nach Beginn der Besatzung mit Interviews von Überlebenden)
  • Ibuse Masuji: Schwarzer Regen (= Fischer. 5846). Ungekürzte Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-596-25846-4.
  • Keiji Nakazawa: Barfuß durch Hiroshima. 4 Bände. Carlsen, Hamburg 2004–2005 (International ausgezeichnete Manga-Serie eines Augenzeugen).
  • Toyofumi Ogura: Letters from the End of the World. A Firsthand Account of the Bombing of Hiroshima. 1st paperback edition. Kodansha, Tokyo u. a. 2001, ISBN 4-7700-2776-1.
  • Kyoko I. Selden, Mark Selden: The Atomic Bomb. Voices from Hiroshima and Nagasaki. Japan in the Modern World. Sharpe, Armonk NY u. a. 1989, ISBN 0-87332-773-X.
  • Charles W. Sweeney, James A. Antonucci, Marion K. Antonucci: War’s End. An Eyewitness Account of America’s Last Atomic Mission. Avon Books, New York NY 1997, ISBN 0-380-97349-9.
  • Hermann Vinke (Hrsg.): Als die erste Atombombe fiel … Kinder aus Hiroshima berichten. Otto Maier, Ravensburg 1982, ISBN 3-473-35067-2 (Originalausgabe: Arata Osada (Hrsg.): Genbaku no Ko. Iwanami Shoten, Tokio 1951).

Vorgeschichte

  • William Craig: The Fall of Japan. Dial Press, New York NY 1967.
  • Robert Jungk: Heller als tausend Sonnen. Das Schicksal der Atomforscher (= Heyne-Bücher 19, Heyne-Sachbuch 108). 3. Auflage. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-04019-8.
  • William L. Laurence: Die Geschichte der Atombombe. Dämmerung über Punkt Null. List, München 1952.
  • Paul Takashi Nagai: Die Glocken von Nagasaki. Geschichte der Atombombe. Rex-Verlag, München 1955.
  • Richard Rhodes: The Making of the Atomic Bomb. Simon & Schuster, New York NY u. a. 1986, ISBN 0-671-65719-4.
  • Gordon Thomas, Max Morgan Witts: Enola Gay. Stein and Day, New York NY 1977, ISBN 0-8128-2150-5.
  • Stephen Walker: Hiroshima – Countdown der Katastrophe. Aus dem Englischen von Harald Stadler. Bertelsmann, München 2005, ISBN 978-3-570-00844-7.
  • Chris Wallace, Mitch Weiss: Countdown 1945: The Extraordinary Story of the Atomic Bomb and the 116 Days That Changed the World. Avid Reader Press, New York 2020, ISBN 978-1-9821-6055-5.

Historischer Kontext

  • Florian Coulmas: Hiroshima. Geschichte und Nachgeschichte. (= Beck’sche Reihe. Bd. 1627). Beck, München 2005, ISBN 3-406-52797-3.[97]
  • Richard B. Frank: Downfall. The End of the Imperial Japanese Empire. Penguin Books, New York NY u. a. 2001, ISBN 0-14-100146-1.
  • Michael J. Hogan (Hrsg.): Hiroshima in History and Memory. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-56206-6.
  • Fletcher Knebel, Charles W. Bailey II: No High Ground. Harper, New York NY 1960.
  • Cay Rademacher: Angriff auf Asien: Hiroshima. In: Kriegsende 1945. Das Finale des Weltenbrandes.(= GEO Epoche. Heft 17). Gruner + Jahr, Hamburg 2005, ISBN 3-570-19555-4, S. 112–130.
  • Pacific War Research Society: Japan’s Longest Day. Kodansha International Ltd., Tokio 1968.
  • Gordon Thomas, Max Morgan Witts: Tod über Hiroshima. Eine Bombe prägte die Weltgeschichte. Bergh in der Europabuch-AG, Unterägeri (Zug) 1981, ISBN 3-7163-0131-0.
  • J. Samuel Walker: Prompt and Utter Destruction. Truman and the Use of Atomic Bombs Against Japan. University of North Carolina Press, Chapel Hill NC u. a. 1997, ISBN 0-8078-2361-9.
  • Stanley Weintraub: The Last Great Victory. The End of World War II, July/August 1945. Dutton, New York NY 1995, ISBN 0-525-93687-4.

Hintergründe

  • Gar Alperovitz: The Decision to Use the Atomic Bomb. And the Architecture of an American Myth. Knopf, New York NY 1995, ISBN 0-679-44331-2 (in deutscher Sprache: Hiroshima. Die Entscheidung für den Abwurf der Bombe. Hamburger Edition, Hamburg 1995, ISBN 3-930908-21-2).
  • Thomas B. Allen, Norman Polmar: Code-Name Downfall. The Secret Plan to invade Japan and why Truman dropped the Bomb. Simon & Schuster, New York NY u. a. 1995, ISBN 0-684-80406-9.
  • Barton J. Bernstein (Hrsg.): The Atomic Bomb. The Critical Issues. Little, Brown, Boston MA 1976.
  • Claus Biegert (Hrsg.): Der Montag, der die Welt veränderte. Lesebuch des Atomzeitalters (= Rororo 13939 rororo aktuell. rororo aktuell). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-13939-1.
  • Kathrin Dräger: Hiroshima und Nagasaki als Endpunkte einer Konflikteskalation. Ein Beitrag zur Debatte über die Atombombenabwürfe. Tectum-Verlag, Marburg 2009, ISBN 978-3-8288-2045-6.
  • Richard B. Frank: Why Truman Dropped the Bomb: Sixty years later, we have the secret intercepts that shaped his decision. In: The Weekly Standard. 8. August 2005, S. 20.
  • Paul Fussell: Thank God for the Atom Bomb and other essays. 1st Ballantine Books edition. Ballantine, New York NY 1990, ISBN 0-345-36135-0.
  • Robert Jay Lifton, Greg Mitchell: Hiroshima in America. A Half Century of Denial. Avon Books, New York NY 1996, ISBN 0-380-72764-1.
  • Robert James Maddox: Weapons for Victory. The Hiroshima Decision fifty Years later. University of Missouri Press, Columbia MO u. a. 2004, ISBN 0-8262-1037-6.
  • Philip Nobile (Hrsg.): Judgement at the Smithsonian. Marlowe and Company, New York NY 1995, ISBN 1-56924-841-9 (Kontroverse um die 1995 in der Smithsonian Institution geplante Ausstellung, die schließlich abgesagt wurde).
  • Klaus Scherer: Nagasaki. Der Mythos der entscheidenden Bombe. Hanser, Berlin 2015, ISBN 978-3-446-24947-9.[98]
  • Ronald T. Takaki: Hiroshima. Why America Dropped the Atomic Bomb. Little, Brown, and Co., Boston MA 1995, ISBN 0-316-83124-7.
  • Shigetoshi Wakaki: Hiroshima. Die infame Maximierung eines Massenmordes. Der erste Bericht eines Experten und Augenzeugen. Grabert, Tübingen 1992, ISBN 3-87847-121-1.

Folgen

  • Peter Bürger: Hiroshima, der Krieg und die Christen. Fiftyfifty, Düsseldorf 2005, ISBN 3-9807400-7-2.
  • Michael D. Gordin, G. John Ikenberry (Hrsg.): The Age of Hiroshima. Princeton University Press, Princeton 2020, ISBN 978-0-691-19345-8.
  • Angelika Jaeger (Übers.): Leben nach der Atombombe. Hiroshima und Nagasaki 1945–1985. Komitee zur Dokumentation der Schäden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1988, ISBN 3-593-33852-1.
  • Robert Jungk (Hrsg.) Off limits für das Gewissen. Der Briefwechsel zwischen dem Hiroshima-Piloten Claude Eatherly und Günter Anders (= Rowohlt-Paperback. Bd. 4). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961.
  • Takashi Nagai: Wir waren dabei in Nagasaki. Metzner, Frankfurt am Main 1951.
  • Robert P. Newman: Truman and the Hiroshima Cult. Michigan State University Press, East Lansing MI 1995, ISBN 0-87013-403-5 (kritische Analyse der Nachkriegsopposition gegen die Bombe).
  • Takeshi Ohkita: Akute medizinische Auswirkungen in Hiroshima und Nagasaki. In: Eric Chivian u. a. (Hrsg.): Last Aid. Die medizinischen Auswirkungen eines Atomkrieges. = Letzte Hilfe. Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges. Jungjohann Verlagsgesellschaft, Neckarsulm 1985, ISBN 3-88454-777-1, S. 69–92.
  • Gaynor Sekimori (Übers.): Hibakusha. Survivors of Hiroshima and Nagasaki. Kōsei Publishing Company, Tokio 1986, ISBN 4-333-01204-X.
  • Robert Trumbull: Wie sie überlebten. Der Bericht der Neun von Hiroshima und Nagasaki. Econ Verlag, Düsseldorf 1958.
Commons: Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Malte Lehming: Mord bleibt Mord, auch im Krieg. In: Der Tagesspiegel Online. 9. August 2019, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 6. März 2022]).
  2. David Horowitz, Kalter Krieg. S. 46.
  3. Chris Hastings: UK proposed using atom bomb against Germany, The Age, 2. Dezember 2002, abgerufen am 6. August 2010.
  4. Minutes of Target Committee Meetings on 10 and 11 May 1945 (Sitzungsprotokoll, englisch)
  5. Notes of the Interim Committee Meeting, Friday, 1 June 1945 (Fotokopie der Originaldokumente, englisch)
  6. Bard Memorandum, 27. Juni 1945 (englisch)
  7. David Horowitz: Kalter Krieg. S. 45.
  8. Winston S. Churchill: Triumph and Tragedy. S. 638–639. (englisch)
  9. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. S. 179–186.
  10. Tagebucheintrag Harry S. Trumans zum Einsatzbefehl, 25. Juli 1945 (englisch); Einsatzbefehl von Stabschef General Handy an General Spaatz, Kommandeur der strategischen Luftstreitkräfte, 25. Juli 1945 (englisch)
  11. Debate over how to use the bomb auf der Webseite des US-Energieministeriums, abgerufen am 3. Februar 2021 (englisch).
  12. Einsatzbefehl von Stabschef General Handy an General Spaatz, Kommandeur der strategischen Luftstreitkräfte, 25. Juli 1945 (englisch)
  13. Potsdamer Erklärung, 26. Juli 1945 (englisch)
  14. The Information War in the Pacific, 1945. Abgerufen am 11. November 2010.
  15. Decision to Drop Atomic Bomb. (Memento vom 5. Februar 2009 im Webarchiv archive.today) Cia.gov
  16. The Myths of Hiroshima. (Memento vom 24. Mai 2011 im Internet Archive) Commondreams.org
  17. Hiroshima: Historians’ Letter to the Smithsonian. Doug-long.com, abgerufen am 25. März 2009.
  18. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. S. 189.
  19. zitiert nach Theo Sommer: Entscheidung in Potsdam. In: Die Zeit, Nr. 30/2005, S. 78.
  20. Cay Rademacher: Vernichtung, "sobald das Wetter es erlaubt", GEO Epoche 17/2005, auf spiegel.de vom 19. April 2005, abgerufen am 3. Februar 2021.
  21. Hiroshima and Nagasaki Bombing Timeline, Webseite der Atomic Heritage Foundation vom 26. April 2016, abgerufen am 3. Februar 2021 (englisch).
  22. Timeline #2 – The 509th; The Hiroshima Mission (Memento vom 9. Oktober 2006 im Internet Archive)
  23. William L. Lawrence: Dämmerung über Punkt Null. Die Geschichte der Atombombe. List Verlag, Leipzig/München 1952, S. 182–183; zitiert nach Helmut Gollwitzer: Die Christen und die Atomwaffen. 6. Auflage. unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1957. Christian Kaiser Verlag, München 1981, ISBN 3-459-01407-5, S. 7.
  24. Eric Schlosser: Command and Control: die Atomwaffenarsenale der USA und die Illusion der Sicherheit. C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65595-1.
  25. Cay Rademacher: Das Inferno und die Überlebenden, GEO Epoche 17/2005, auf spiegel.de vom 21. April 2005, abgerufen am 3. Februar 2021.
  26. Tom Mathewson: A Strange Turn – Why leave the atomic target at a 155 degree heading?
  27. Louis Allen: The Nuclear Raids Article – History of the Second World War. Purnell, 1969.
  28. Timeline #2- the 509th; The Hiroshima Mission. The Atomic Heritage Foundation, abgerufen am 5. Mai 2007.
  29. DOE Office of History & Heritage Resources: The Atomic Bombing of Hiroshima. Aug 6, 1945.
  30. Robert Siegel and Melissa Block (National Public Radio, 1. November 2007): Pilot of Enola Gay Had No Regrets for Hiroshima.
  31. Harry S. Truman, Library & Museum. U. S. Strategic Bombing Survey: The Effects of the Atomic Bombings of Hiroshima and Nagasaki, June 19, 1946. President’s Secretary’s File, Truman Papers. 2. Hiroshima. S. 11 of 51. Abgerufen am 15. März 2009.
  32. Frequently Asked Questions #1. Radiation Effects Research Foundation, archiviert vom Original am 19. September 2007; abgerufen am 18. September 2007.
  33. Chapter II: The Effects of the Atomic Bombings. In: United States Strategic Bombing Survey. Originally by U.S. G.P.O.; stored on ibiblio.org, 1946, abgerufen am 18. September 2007.
  34. Frequently Asked Questions #2. Radiation Effects Research Foundation, archiviert vom Original am 28. November 2010; abgerufen am 11. November 2010.
  35. trove.nla.gov.au
  36. ourcivilisation.com
  37. Gordon Thomas, Max Morgan Witts: Tod über Hiroshima. ISBN 3-7163-0131-0, S. 476.
  38. Beide vorstehenden Zitate nach Atombombenabwürfe in Japan: Nagasaki ging wegen Treibstoffmangels unter. Spiegel Online, 22. April 2005
  39. Greg Mitchell: Atomic Cover-Up: Two U.S. Soldiers, Hiroshima & Nagasaki, and The Greatest Movie Never Made. Sinclair Books, New York 2011, Kapitel „Nagasaki“.
  40. Rainer Werning: Hiroshima, Nagasaki und die vergessenen Koreaner.
  41. Greg Mitchell: Atomic Cover-Up: Two U.S. Soldiers, Hiroshima & Nagasaki, and The Greatest Movie Never Made. Sinclair Books, New York 2011, S. 101.
  42. Video der Startvorbereitungen der Nagasaki-Bombe auf youtube.com ab 0:20
  43. Bombings of Hiroshima and Nagasaki - 1945, Webseite der Atomic Heritage Foundation vom 5. Juni 2014, abgerufen am 3. Februar 2021 (englisch).
  44. Cay Rademacher: Nagasaki ging wegen Treibstoffmangels unter, GEO Epoche 17/2005, auf spiegel.de vom 22. April 2005, abgerufen am 3. Februar 2021.
  45. Takeshi Ohkita: Akute medizinische Auswirkungen in Hiroshima und Nagasaki. S. 85.
  46. Atomwaffen A–Z.
  47. Stern (Zeitschrift): Nagasaki gedenkt seiner Opfer.
  48. Übersicht der Nagasaki University School of Medicine (Memento vom 29. März 2002 im Internet Archive).
  49. Zitiert nach Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Hamburg 2005, S. 204.
  50. Greg Mitchell: Atomic Cover-Up: Two U.S. Soldiers, Hiroshima & Nagasaki, and The Greatest Movie Never Made. Sinclair Books, New York 2011.
  51. Q & A about the Atomic Bombing (Website der Stadt Hiroshima) (Memento vom 1. Juli 2003 im Internet Archive).
  52. K. Kamiya, K. Ozasa, S. Akiba, O. Niwa, K. Kodama, N. Takamura, E. K. Zaharieva, Y. Kimura, R. Wakeford: Long-term effects of radiation exposure on health. In: Lancet. 386(9992), 1 Aug 2015, S. 469–478, Review. PMID 26251392.
  53. R. Sakata, E. J. Grant, K. Furukawa, M. Misumi, H. Cullings, K. Ozasa, R. E. Shore: Long-term effects of the rain exposure shortly after the atomic bombings in Hiroshima and Nagasaki. In: Radiat Res. 182(6), Dec 2014, S. 599–606. PMID 25402555.
  54. M. Imaizumi, W. Ohishi, E. Nakashima, N. Sera, K. Neriishi, M. Yamada, Y. Tatsukawa, I. Takahashi, S. Fujiwara, K. Sugino, T. Ando, T. Usa, A. Kawakami, M. Akahoshi, A. Hida: Association of radiation dose with prevalence of thyroid nodules among atomic bomb survivors exposed in childhood (2007–2011). In: JAMA Intern Med. 175(2), Feb 2015, S. 228–236. PMID 25545696.
  55. H. Sugiyama, M. Misumi, M. Kishikawa, M. Iseki, S. Yonehara, T. Hayashi, M. Soda, S. Tokuoka, Y. Shimizu, R. Sakata, E. J. Grant, F. Kasagi, K. Mabuchi, A. Suyama, K. Ozasa: Skin cancer incidence among atomic bomb survivors from 1958 to 1996. In: Radiat Res. 181(5), May 2014, S. 531–539. PMID 24754560.
  56. A. Hasegawa, K. Tanigawa, A. Ohtsuru, H. Yabe, M. Maeda, J. Shigemura, T. Ohira, T. Tominaga, M. Akashi, N. Hirohashi, T. Ishikawa, K. Kamiya, K. Shibuya, S. Yamashita, R. K. Chhem: Health effects of radiation and other health problems in the aftermath of nuclear accidents, with an emphasis on Fukushima. In: Lancet. 386(9992), 1 Aug 2015, S. 479–488, Review. PMID 26251393.
  57. John W. Dower, The Bombed – Hiroshima and Nagasaki in Japanese Memory, Diplomatic History 1995.
  58. Per F. Dahl: Heavy water and the wartime race for nuclear energy. CRC Press, 1999, ISBN 0-7503-0633-5, S. 279–285.
  59. Bowen C. Dees: The Allied Occupation and Japan’s Economic Miracle: Building the Foundations of Japanese Science and Technology 1945–1952. Routledge, 1997, ISBN 1-873410-67-0, S. 96.
  60. Zbynek Zeman, Rainer Karlsch: Uranium Matters: Central European Uranium in International Politics, 1900–1960. Central European University Press, 2008, ISBN 963-9776-00-9, S. 15.
  61. Frank: Downfall. S. 135–137.
  62. Skates: The Invasion of Japan. S. 37.
  63. Spector, 276–277.
  64. Frank: Downfall. S. 340.
  65. Dennis M. Giangreco, Kathryn Moore: Are New Purple Hearts Being Manufactured to Meet the Demand? History News Network. (December 1, 2003), abgerufen am 4. Dezember 2006.
  66. Gar Alperovitz: Atomic Diplomacy. 1965.
  67. Samuel Walker: Prompt and Utter Destruction: President Truman and the Use of Atomic Bombs Against Japan. University of North Carolina Press, 2005 (revised edition).
  68. Aussagen hoher US-Militärs.
  69. P. Joshua Hill, Professor Koshiro,Yukiko: Remembering the Atomic Bomb. FreshWriting 15 December 1997.
  70. Ein Experiment mit 70.000 Toten. Zeit Online, 2009
  71. Zitiert nach Bruce Cumings: Parallax Visions. Duke 1999, S. 54.
  72. Barton J. Bernstein: Understanding the Atomic Bomb and Japanese Surrender: Missed Opportunities, Little-Known Near Disasters, and Modern Memory. Hiroshima in History and Memory. University of Cambridge Press, New York 1996.
  73. Tsuyoshi Hasegawa: Racing the Enemy: Stalin, Truman, and the Surrender of Japan. Harvard University Press, Cambridge 2005.
  74. Barton J. Bernstein: „Understanding the Atomic bomb and the Japanese Surrender: Missed Opportunities, Little-Known Near Disasters, and Modern Memory“, ‘Diplomatic History’ 1995.
  75. Joshua /Hill: Remembering the Atomic Bomb (Memento vom 29. Juli 2003 im Internet Archive).
  76. J. Samuel Walker: History, Collective Memory, and the decision to use the Bomb. Diplomatic History 1995.
  77. Atombombe auf Hiroshima – Der reuelose Massenmörder. Spiegel Online; abgerufen am 4. August 2015.
  78. Regine Mathias (ARD, 5. August 2005): Japan sieht sich vor allem als Opfer (Memento vom 28. Oktober 2005 im Internet Archive).
  79. Florian Coulmas: Hiroshima und Nagasaki: Über den ersten und einzigen Einsatz der Atombombe vor sechzig Jahren. In: NZZ, 9. August 2005
  80. Bericht der ARD zum 70. Jahrestag (2015) – abgerufen am 2. März 2016.
  81. Kleiner Kalender: „Hiroshima Gedenktag“ abgerufen am 2. März 2016.
  82. Obamas heikle Hiroshima-Mission. Spiegel Online, 26. Mai 2016.
  83. Felix Lee: Obamas Lehren aus Hiroshima. In: Hamburger Abendblatt, 28./29. Mai 2016, S. 4.
  84. Hiroshima, Nagasaki – Atombombenopfer sagen aus. In: Programm.ARD.de. Abgerufen am 11. August 2020.
  85. 1945 – Die Bombe. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 11. August 2020.
  86. Tage, die die Welt bewegten: Hiroshima. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 11. August 2020.
  87. Hiroshima – Der Tag danach. In: Welt.de. Abgerufen am 12. August 2020.
  88. Nagasaki – Die vergessene Bombe. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 11. August 2020.
  89. Count-Down in ein neues Zeitalter: Hiroshima. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 12. August 2020.
  90. Nagasaki – Warum fiel die zweite Bombe? In: Programm.ARD.de. Abgerufen am 11. August 2020.
  91. Als die Sonne vom Himmel fiel – Eine Spurensuche in Hiroshima. In: Programm.ARD.de. Abgerufen am 11. August 2020.
  92. Website zum Dokumentarfilm Als die Sonne vom Himmel fiel
  93. Hiroshima: Der Tag, an dem die Bombe fiel. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 9. August 2021.
  94. Hiroshima 1945. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 12. August 2020.
  95. 6. August 1945 – Hiroshima. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 2. Februar 2021.
  96. Hiroshima – Chronik einer Tragödie. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 11. August 2020.
  97. Wolfgang Schwentker: Rezension zu Florian Coulmas: Hiroshima. Geschichte und Nachgeschichte auf H-Soz-u-Kult, 26. August 2005.
  98. Alan Posener: Unheimliche Stille, Rezension, in: 1. August 2015, S. 4 (Posener kritisiert Scherers unkritische Übernahme von Thesen des revisionistischen Historikers Tsuyoshi Hasegawa).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.