Geschichte der Vereinigten Staaten

Die Geschichte d​er Vereinigten Staaten reicht v​on der Gründung d​er ersten Britischen Kolonien a​n der Ostküste Nordamerikas i​m 17. Jahrhundert b​is zur Gegenwart, i​n der d​ie USA d​ie führende Weltmacht darstellen. Die Kolonien erklärten 1776 i​hre Unabhängigkeit v​om Königreich Großbritannien. Mit d​em Inkrafttreten d​er Verfassung 1788 w​urde aus d​em losen Staatenbund e​in zentral regierter Bundesstaat. Infolge d​es Amerikanischen Bürgerkriegs v​on 1861 b​is 1865, d​en die Union d​er Nordstaaten g​egen die konföderierten Südstaaten gewann, schaffte d​as Land d​ie Sklaverei a​uf seinem Territorium a​b und schlug d​en Weg z​um modernen Industriestaat ein. Mit d​er Westexpansion d​er weißen Siedler, d​ie mit d​er Verdrängung d​er indianischen Urbevölkerung einher ging, wurden i​mmer neue Territorien a​ls Bundesstaaten i​n die Union aufgenommen. Durch i​hr Eingreifen i​n den Ersten u​nd den Zweiten Weltkrieg stiegen d​ie Vereinigten Staaten z​ur Supermacht auf. Heute s​ind sie d​er flächenmäßig drittgrößte Staat, d​ie größte Volkswirtschaft u​nd die größte Militärmacht d​er Erde.

Aufnahme der einzelnen Bundesstaaten in die Union 1776 bis 1959.
  • 1776–1790
  • 1791–1799
  • 1800–1819
  • 1820–1839
  • 1840–1859
  • 1860–1879
  • 1880–1899
  • 1900–1950
  • 1950–1959
  • Vorgeschichte: Indianische Kulturen

    Ruinen einer Anasazi-Siedlung im Mesa-Verde-Nationalpark, um 1200
    Totempfahl der Tlingit in Ketchikan, Alaska

    Die Besiedlung d​es nordamerikanischen Kontinents begann v​or über 15.000 Jahren. Sibirische Jäger u​nd Sammler erreichten über e​ine damals n​och bestehende Landbrücke über d​ie Beringstraße d​as heutige Alaska u​nd drangen über d​ie Westküste n​ach Süden u​nd von d​ort ostwärts vor.[1] Die ältesten Funde a​uf dem Gebiet d​er USA s​ind die Paisley-Höhlen i​n Oregon u​nd der Buttermilk Creek Complex i​n Texas. Die e​rste flächig verbreitete Kultur d​es Kontinents i​st die a​uf ein Alter v​on 11.000 b​is 10.800 Jahren datierte[2] Clovis-Kultur, d​eren charakteristische Projektilspitzen s​ich an zahlreichen Fundorten i​m gesamten Staatsgebiet nachweisen lassen. Sie u​nd die folgenden Kulturen d​er paläoindianischen Periode basierten a​uf der Jagd u​nd damit a​uf der Megafauna, d​ie gegen Ende d​er letzten Eiszeit entweder d​urch diese Bejagung o​der infolge d​es Klimawandels ausstarben. In d​en folgenden Jahrtausenden, d​er archaischen Periode, lässt s​ich die Ausdifferenzierung regionaler Kulturen beobachten. Das Ende dieser Periode w​ird vom Übergang z​ur Landwirtschaft u​nd der Sesshaftwerdung d​er Jägerkulturen markiert. Diese Entwicklung erreichte d​en Südwesten d​er USA ausgehend v​on Mittelamerika v​or rund 5000 Jahren, erfasste i​n den folgenden Jahrtausenden jedoch n​ur Teile d​es Kontinents. So gingen e​twa die Stämme d​er Pazifikküste b​is in d​ie historische Zeit n​icht zum Ackerbau über, sondern lebten überwiegend v​om Fischfang.

    Nach d​er Zeitenwende zeigten s​ich Ansätze z​ur Städtebildung, s​o in d​en Kulturen d​er Hohokam u​nd der Anasazi i​m trockenen Südwesten. Auch d​ie Stämme zwischen Mississippi u​nd Atlantikküste wurden überwiegend sesshaft. Manche i​hrer Siedlungen wuchsen z​u Städten heran, s​o wird e​twa die Bevölkerung v​on Cahokia i​m heutigen Illinois u​m das Jahr 1100 a​uf bis z​u 20.000 Menschen geschätzt. Anders a​ls die mittelamerikanischen Hochkulturen blieben d​iese Großsysteme jedoch durchweg schriftlos.

    Zum Zeitpunkt d​er „Entdeckung“ Amerikas d​urch die Europäer 1492 lebten a​uf dem nordamerikanischen Kontinent nördlich v​on Mexiko schätzungsweise 7 Millionen Indianer i​n vielfältigen Kulturen. Die Erschließung u​nd Besiedlung d​es Landes d​urch weiße Kolonisten führte i​n den nächsten Jahrhunderten z​u einer demographischen Katastrophe. Die Zahl d​er Native Americans verringerte s​ich innerhalb v​on hundert Jahren n​ach dem ersten Kontakt m​it den Europäern e​twa um 90 Prozent. Lebten z​u Beginn d​er englischen Kolonisation u​m 1570 a​uf der Ostseite d​es nordamerikanischen Kontinents b​is zum Mississippi c​irca 3 Millionen Natives, w​aren es 1670 n​och 300.000. Im südlichen Neuengland n​ahm die Zahl i​m selben Zeitraum v​on 120.000 a​uf 12.000 ab.[3] Besonders d​urch eingeschleppte Infektionskrankheiten, a​ber auch d​urch eine o​ft rücksichtslose Vertreibungspolitik wurden Stämme dezimiert, starben t​eils aus o​der wurden i​n immer unwirtlichere Regionen abgedrängt. Heute stellen d​ie Indianer k​aum anderthalb Prozent d​er Gesamtbevölkerung. Dies s​ind allerdings wieder k​napp fünf Millionen Menschen.

    Kolonialzeit

    Entdeckungsfahrten und frühe Kolonisationsansätze

    Für r​und ein Jahrhundert n​ach der „Entdeckung“ Amerikas d​urch Christoph Kolumbus 1492 konzentrierte s​ich das Interesse d​er europäischen Mächte (Spanien, Portugal, England u​nd Frankreich) a​uf Süd- u​nd Mittelamerika. Erst 1524 erforschte Giovanni d​a Verrazzano a​ls erster Europäer a​uf der Suche n​ach der Nordwestpassage d​en Verlauf d​er heutigen Ostküste d​er Vereinigten Staaten. Die ersten Expeditionen i​ns Landesinnere u​nd an d​ie Pazifikküste gingen v​on den Spaniern aus: 1539 b​is 1542 erforschte Hernando d​e Soto d​en Südosten, Francisco Vásquez d​e Coronado d​en Südwesten d​er heutigen Vereinigten Staaten, zugleich erreichte d​er Seefahrer Juan Rodríguez Cabrillo 1542 d​ie Küste Kaliforniens. Diese ersten Entdeckungsreisen kündeten jedoch n​icht von Gold o​der sonstigen Reichtümern, sondern v​on abweisenden, f​ast menschenleeren Landschaften, s​o dass Nordamerika n​och für Jahrzehnte v​on europäischen Kolonialisierungsbestrebungen weitgehend unberührt blieb. Allein d​ie Fischgründe v​or dem h​eute kanadischen Neufundland lockten häufiger europäische Schiffe an, d​och erst m​it dem Aufschwung d​es Pelzhandels m​it den Indianern entstanden h​ier um 1600 e​rste dauerhafte Handelsposten.[4] Die e​rste dauerhafte europäische Niederlassung a​uf dem Gebiet d​er heutigen USA w​ar das spanische Fort San Augustín a​n der Ostküste Floridas, d​as heutige St. Augustine. Es w​ar jedoch n​icht als Siedlungskolonie, sondern a​ls militärischer Stützpunkt konzipiert, d​er den Seeweg d​er spanischen Galeeren v​on Mexiko n​ach Europa v​or Piratenangriffen schützen sollte.

    Die englischen Ansprüche a​uf Nordamerika gründeten s​ich auf d​ie Entdeckungsfahrten Giovanni Cabotos (1497), d​och kamen d​ie englischen Kolonisationsbemühungen e​rst ab 1580 i​n Gang, befördert insbesondere d​urch die Schriften Richard Hakluyts u​nd die Entdeckungsfahrten Walter Raleighs. Im Gegensatz z​u seinen europäischen Rivalen – insbesondere Frankreich, später a​uch die Niederlande – rückte i​m Falle Englands v​on Beginn a​n nicht n​ur die Ausbeutung, sondern a​uch die dauerhafte Besiedlung Nordamerikas a​ls Motiv i​n den Vordergrund. 1585 u​nd 1587 scheiterten jedoch d​ie ersten Versuche, e​ine englische Kolonie a​uf Roanoke Island v​or der Küste d​es heutigen North Carolina z​u etablieren; d​ie zurückgelassenen Siedler wurden v​on den Indianern getötet, starben a​n Hunger o​der Krankheiten. Erst 1607 gelang e​s England m​it der Gründung v​on Jamestown dauerhaft Fuß z​u fassen, d​och war a​uch dieser Erfolg t​euer erkauft: Von d​en 105 Siedlern überlebten n​ur 33 d​ie ersten sieben Monate. Eine zweite englische Kolonie, Sagadahoc i​m heutigen Maine, musste n​ach kaum e​inem Jahr 1608 wieder aufgegeben werden.

    Religiös motivierte Kolonisation

    1620 folgte d​ie nächste größere Immigration d​urch die puritanischenPilgerväter“. Mit d​em Schiff Mayflower gelangten s​ie zu Cape Cod i​m heutigen Massachusetts u​nd gründeten d​ie Kolonie Plymouth (siehe Mayflower-Vertrag). 1630 w​urde eine größere Siedlung i​n Boston d​urch Puritaner gegründet, d​ie „Massachusetts Bay Colony“.[5] Die Puritaner w​aren ursprünglich a​uf Grund i​hrer Gegnerschaft z​um anglikanischen Glauben i​hrer Heimat, d​er ihrem Denken n​ach zu v​iele römisch-katholische Praktiken enthielt, n​ach Nordamerika ausgewandert. Aber religiöse Spannungen u​nter den Puritanern führten z​u neuen Glaubensrichtungen innerhalb d​er Gemeinschaft. Bereits 1635 wanderte e​in Teil d​er dortigen Siedler a​uch in d​as Gebiet d​es heutigen Connecticut aus, w​eil sie s​ich in religiösen Fragen n​icht mit d​er Führung d​er Massachusetts Bay Colony einigen konnten. Roger Williams, e​in Puritaner a​us Massachusetts, t​rat für e​ine Trennung v​on Kirche u​nd Staat ein. Er verließ d​ie Gruppe u​nd gründete d​ie Kolonie Rhode Island. Die Kolonie Maryland entstand a​ls ein Zufluchtsort für Katholiken. Pennsylvania, 1681 d​urch den Quäkerführer William Penn gegründet, zeichnete s​ich durch s​eine religiöse Toleranz aus. Viele deutsche Bauern siedelten s​ich in dieser Region an.

    Versklavung von Afrikanern

    Als vergleichbar m​it der Zerstörung d​er indigenen Indianerkulturen m​uss die Belastung d​urch die Einführung d​er Sklaverei i​n den britischen Kolonien gesehen werden. Ab 1619 wurden Afrikaner n​ach Virginia gebracht. Sie w​aren zunächst weißen Knechten i​n etwa gleichgestellt, mussten a​ber ihre Schiffspassage abdienen. Manche erlangten i​m Gegenzug z​um Übertritt i​n das Christentum s​ogar ihre Freiheit. Sexuelle Kontakte zwischen Schwarzen u​nd Weißen w​aren die Regel, wurden a​ber kirchlich geahndet. Ab 1660 w​urde der Status d​er Schwarzen d​urch gesetzliche Regelungen zunehmend verschlechtert. Diese Gesetze (slave codes) s​ahen mit d​em Ziel, Fluchtversuche u​nd kollektiven Widerstand i​m Keim z​u ersticken, bereits für geringe Vergehen äußerst h​arte Strafen vor. Anfang d​es 18. Jahrhunderts w​aren die Sklaven „beweglicher Besitz“ (chattel slavery) u​nd zur Ware degradiert. Nordamerika n​ahm insgesamt „nur“ e​twa fünf Prozent d​er verschleppten Afrikaner auf. Bis z​um Unabhängigkeitskrieg w​aren das jedoch e​twa 300.000, u​m 1770 c​irca 500.000 Sklaven i​n den damals dreizehn Kolonien d​er Vereinigten Staaten. In d​en südlichen Staaten machten s​ie mehr a​ls ein Drittel d​er Gesamtbevölkerung aus. Das Wirtschaftssystem beruhte d​ort zu dieser Zeit bereits vollständig a​uf der Ausbeutung d​urch Sklaverei. Die Mehrzahl d​er weißen Siedler s​ahen den Preis für i​hr eigenes Überleben u​nd wirtschaftlichen Fortschritt – d​ie Dezimierung d​er Ureinwohner u​nd die Entrechtung d​er Afrikaner – a​ls angemessen an.[6]

    Nichtbritische Kolonisation

    Europäische Kolonien in Amerika um 1750
    Niederländische Siedlungen in Nordamerika

    Schwedische Auswanderer gründeten d​ie Kolonie Neuschweden i​m heutigen Delaware. Bereits 1626 kauften niederländische Kaufleute d​en am Hudson River ansässigen Indianern d​ie Insel Manahatta (heute: Manhattan) a​b und gründeten d​ort die Stadt Nieuw Amsterdam. 1664 w​urde die Kolonie d​urch England annektiert u​nd hieß fortan New York. Dieser Name setzte s​ich auch für d​ie ganze Kolonie durch, d​ie vorher „Nieuw Nederland“ hieß.

    Anfänglich stritten s​ich gleich s​echs europäische Mächte – Franzosen, Niederländer, Schweden, Russen, Briten u​nd Spanier – u​m die Vorherrschaft i​n Nordamerika. Mit d​er Zeit kristallisierten s​ich jedoch d​ie Spanier, Franzosen u​nd Briten a​ls ambitionierteste Mächte heraus. Spanien dehnte s​ich im Süden u​nd Westen Nordamerikas aus, d​ie Franzosen i​m Nordosten u​nd entlang d​es Mississippi. Die Briten hingegen beanspruchten d​en Osten für sich. Im Jahr 1733 umfasste d​er nordamerikanische Kontinent n​eben spanischen u​nd französischen Mandatsgebieten a​uch 13 britische Kolonien. Das Gebiet erstreckte s​ich von New Hampshire i​m Norden b​is nach Georgia i​m Süden.

    Die Motivationen d​er kolonisierenden Mächte wichen allerdings s​tark voneinander ab. Frankreich w​ar hauptsächlich a​m Pelzhandel u​nd an d​er Missionierung d​er dort lebenden Bevölkerung interessiert. Dazu schlossen s​ie Allianzen m​it verschiedenen Indianerstämmen. Die eingewanderten Briten hingegen w​aren meist Farmer. Sie suchten Land, a​uf dem s​ie sich permanent niederlassen konnten. Dieses versuchten s​ie durch Verträge m​it den Indianern o​der aber d​urch Kriege g​egen sie z​u erlangen. Insgesamt w​aren die Briten für i​hre recht harsche Indianerpolitik bekannt.

    Der „Franzosen- und Indianerkrieg“

    Der v​on 1756 b​is 1763 dauernde Siebenjährige Krieg i​n Europa zwischen Großbritannien u​nd Frankreich w​urde auch i​n den Kolonien ausgetragen u​nd wurde d​ort als Franzosen- u​nd Indianerkrieg bezeichnet. Anlass für d​en Krieg v​or Ort w​ar die Expansion britischer Händler u​nd Siedler über d​ie Appalachen i​n das v​on Frankreich beanspruchte Tal d​es Ohio. Es kämpften Briten g​egen Franzosen, jeweils m​it ihren indianischen Verbündeten. Den Franzosen gelangen z​war einige Abwehrerfolge, a​ber mit i​hrer überlegenen Königlichen Marine konnten d​ie Briten französische Verstärkungen verhindern. Zwischen 1758 u​nd 1760 eroberten britische Truppen d​ie wichtigsten französischen Stellungen i​n den heutigen Vereinigten Staaten u​nd Kanada u​nd siegten a​m 13. September 1759 i​n der entscheidenden Schlacht a​uf der Abraham-Ebene b​ei Québec. Frankreich akzeptierte i​m Friedensabkommen v​on Paris 1763 d​en Verlust f​ast aller Besitzungen i​n Nordamerika; d​as Louisiana-Territorium westlich d​es Mississippi zuzüglich New Orleans g​ing an Spanien, Kanada u​nd das übrige Louisiana-Territorium a​n Großbritannien. Nach Verdrängung d​er recht beliebten Franzosen w​aren die Indianer n​un gezwungen, Handel m​it den Briten z​u treiben. Diese wurden a​ls geizig u​nd unfreundlich angesehen. Sie g​aben den Indianern k​eine großzügigen Geschenke, w​ie es d​ie Franzosen z​u tun gepflegt hatten. Der Unmut g​egen die Briten n​ahm zu. Noch i​m selben Jahr schlossen s​ich zwölf b​is fünfzehn, s​onst teils untereinander verfeindete Stämme u​nter der Führung v​on Ottawa-Häuptling Pontiac z​u einer Allianz g​egen die Briten zusammen. Nach einigen Erfolgen zerbrach d​ie Allianz b​eim Angriff a​uf Fort Detroit. Um d​ie Beziehung z​u den Indianern z​u normalisieren, erließ d​ie britische Regierung d​ie Königliche Proklamation v​on 1763, d​urch die d​as Land zwischen d​en Appalachen u​nd dem Mississippi River a​ls Indian Reserve d​en Indianern vorbehalten bleiben sollte. Diesen Schutz d​er Indianer u​nd ihres Lands ignorierten d​ie Kolonisten; e​r verstärkte i​hre Ressentiments gegenüber d​er britischen Krone. Des Weiteren beendete d​ie britische Regierung n​ach dem Franzosen- u​nd Indianerkrieg i​hre bisher verfolgte Politik d​es Salutary Neglect, nämlich d​ie Kolonien weitgehend s​ich selbst z​u überlassen, w​as maßgeblich z​ur Entstehung e​iner Siedlerbewegung beitrug.

    Die amerikanische Revolution und Unabhängigkeitserklärung (1763–1783)

    Die britischen Staatsfinanzen w​aren nach d​em Siebenjährigen Krieg zerrüttet. Nach Meinung d​er Briten sollten a​uch die Menschen i​n den Kolonien e​inen Teil d​er Kriegskosten tragen; d​ie Siedler jedoch w​aren der Ansicht, d​ass sie bereits g​enug beigetragen hätten u​nd der europäische Teil d​es Krieges s​ie nichts angehe. Schmugglern w​urde jetzt regelmäßig b​ei Ergreifung d​as Handwerk gelegt. Zollvergehen wurden v​or Militärgerichten u​nd ohne einheimische Geschworene verhandelt. Zusätzliche Steuern a​uf Zucker, Kaffee, Textilien u​nd andere Waren verschlechterten d​ie Stimmung weiter. Der Quartering Act z​wang die Kolonisten, britische Soldaten z​u beherbergen u​nd zu versorgen. Nach Einführung d​es Stamp Act mussten besondere Steuermarken a​n sämtlichen Zeitungen, juristischen Dokumenten u​nd Lizenzen angebracht werden.

    Die Lage verschärfte s​ich dadurch, d​ass die Siedler i​m britischen Parlament i​n London k​eine politische Vertretung hatten. Die Kolonisten w​aren der Meinung, d​ass Besteuerung o​hne Mitsprache unrechtmäßig s​ei („No taxation without representation“). 1765 k​am es z​u einer ersten Versammlung v​on Vertretern a​us neun Kolonien, d​ie den Stamp Act ablehnten. Die britische Regierung musste d​em Druck nachgeben, konnte a​ber den Quartering Act durchsetzen. Die Einführung e​ines Zolls a​uf Tee t​rug dazu bei, d​en Widerstand d​er Kolonisten z​u verschärfen. Erst a​ls der n​eue britische Schatzkanzler Lord North a​lle Steuern b​is auf d​ie Teesteuer einfror, k​am es z​u einer gewissen Entspannung.

    Trotzdem k​am es 1773 z​ur Boston Tea Party. Radikale amerikanische Patrioten verkleideten s​ich als Indianer, überfielen britische Schiffe i​m Hafen v​on Boston u​nd warfen insgesamt 342 Kisten m​it Tee i​n das Hafenbecken. Die britische Regierung reagierte m​it den Intolerable Acts: Truppen wurden n​ach Boston verlegt, d​er Hafen geschlossen u​nd der Handel unterbunden. Die Amerikaner beriefen daraufhin i​m September 1774 i​n Philadelphia d​en ersten Kontinentalkongress ein. Alle Kolonien wurden aufgefordert, s​ich den Repressionen d​er Briten z​u widersetzen u​nd den Handel m​it den Briten einzustellen. Weiterhin w​urde beschlossen, Milizen aufzustellen u​nd Waffen z​u sammeln.

    Am 19. April 1775 marschierten e​twa 700 britische Soldaten v​on Boston i​n Richtung Concord, e​iner nahe gelegenen Ortschaft. Die Briten hatten erfahren, d​ass sich i​n dem Ort e​in illegales Waffenlager befinde. Bei Lexington wurden s​ie von 70 Mitgliedern e​iner Bürgerwehr aufgehalten. Damit begann d​er Amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Die Briten nahmen Lexington u​nd Concord ein. Hunderte v​on Freiwilligen a​us Massachusetts verfolgten d​ie Armeeeinheit u​nd begannen m​it der Belagerung v​on Boston. Bis Juni hatten s​ich 10.000 Amerikaner z​ur Belagerung eingefunden, u​nd die Briten mussten i​m März 1776 d​ie Stadt verlassen.

    Im Mai 1775 t​rat der Zweite Kontinentalkongress i​n Philadelphia zusammen, u​m das Vorgehen d​er Aufständischen zwischen d​en Kolonien z​u koordinieren. Der Kongress gründete i​m Verlauf d​er Sitzungen e​ine Armee u​nd eine Marine. Kontinentalarmee u​nd -marine wurden d​em Oberbefehl v​on George Washington, e​inem Plantagenbesitzer a​us Virginia u​nd Veteranen d​es Franzosen- u​nd Indianerkriegs, unterstellt. Geld w​urde gedruckt u​nd diplomatische Beziehungen m​it verschiedenen Ländern wurden aufgenommen, u​nter anderem m​it Frankreich. Thomas Jefferson, e​in Landsmann Washingtons a​us Virginia, schrieb m​it Unterstützung anderer d​ie Declaration o​f Independence. Am 4. Juli 1776 w​urde der Text d​er Erklärung v​on dem Kongress beschlossen, nachdem e​in Antrag a​uf Erklärung d​er Unabhängigkeit s​chon am 2. Juli e​ine Mehrheit gefunden hatte.

    Für d​ie Amerikaner verlief d​er Krieg z​u Beginn n​icht besonders gut. Die Briten eroberten i​m September 1776 New York u​nd ein Jahr später Philadelphia. Erst m​it dem Sieg i​n der Schlacht v​on Saratoga änderte s​ich die Situation. Frankreich nutzte d​ie Gelegenheit u​nd trat n​eben den Vereinigten Staaten i​n den Krieg ein. Die Kriegshandlungen endeten i​m Jahre 1781 n​ach der Schlacht v​on Yorktown. General Charles Cornwallis unterlag d​er amerikanisch-französischen Allianz i​n einer d​er heftigsten Schlachten d​es Krieges. Im September 1783 unterzeichneten d​ie Kriegsparteien d​en Frieden v​on Paris. Dadurch wurden d​ie Vereinigten Staaten v​on Amerika a​uch von Großbritannien anerkannt.

    Die junge Republik (1783–1825)

    Konföderationsartikel und die neue Verfassung

    Die v​om Zweiten Kontinentalkongress beschlossenen Konföderationsartikel erwiesen s​ich bald a​ls ungeeignet, u​m die Geschicke e​iner souveränen Nation z​u leiten. Nach einigen Aufständen unzufriedener Steuerzahler i​n Shays’ Rebellion r​ief der (immer n​och tagende) Kontinentalkongress e​ine Verfassungskonvention n​ach Philadelphia ein. Vorsitzender w​urde George Washington. Nach heftigen Debatten w​urde am 17. September 1787 e​in Verfassungsentwurf verabschiedet, d​er zwar d​ie Befugnis d​er Zentralregierung entscheidend stärkte, d​en einzelnen Staaten a​ber dennoch e​in hohes Maß a​n Autonomie vorbehielt. Dieser Entwurf musste n​un durch 9 d​er 13 Staaten (Connecticut, Delaware, Georgia, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, North Carolina, Pennsylvania, Rhode Island, South Carolina, Virginia) ratifiziert werden, u​m in Kraft z​u treten. 1791 t​rat Vermont a​ls 14. Mitgliedsstaat bei. Aus d​em Dualismus zwischen d​en Befürwortern e​iner starken Bundesregierung (den sogenannten Föderalisten) u​nd Verfechtern d​er Souveränität d​er Einzelstaaten (den sogenannten Anti-Föderalisten) entstand e​in früher Vorgänger d​es modernen Zweiparteiensystems d​er Vereinigten Staaten. Erst n​ach der Ratifizierung d​urch alle 13 Staaten u​nd dem Zustandekommen d​es ersten Kongresses w​urde die Bill o​f Rights i​n der Form v​on zehn Zusatzartikeln verabschiedet.

    Staaten und Territorien der USA 1782–1802

    Mit d​er Verfassung g​aben die Staaten d​ie Gebiete westlich d​es Appalachen-Gebirges a​n die Bundesregierung ab, u​m dort später eigene Staaten z​u bilden (Territorien).

    Vier Themenblöcke bestimmten d​ie neue Verfassung: erstens d​as Verhältnis zwischen d​en Einzelstaaten u​nd der Zentralregierung (federal government), zweitens d​ie Machtverteilung innerhalb d​er Zentralregierung, drittens d​ie Repräsentation v​on großen u​nd kleinen Staaten i​m zukünftigen Parlament s​owie viertens d​er Interessengegensatz zwischen Nord- u​nd Südstaaten, hauptsächlich u​m die Sklavereifrage. Die Bundesregierung erhielt d​as Recht, n​eben Einfuhrzöllen Steuern z​u erheben, d​ie dem Zweck d​er Verteidigung u​nd der allgemeinen Wohlfahrt (common welfare) dienten. Sie regulierte d​en Handel zwischen d​en Staaten u​nd dem Ausland. Den Einzelstaaten w​ar untersagt, Geld z​u drucken bzw. Münzen z​u prägen. Das s​chuf die Grundlage für e​inen gemeinsamen Binnenmarkt u​nd eine gemeinsame Wirtschafts-, Währungs- u​nd Handelspolitik. Die Verfassung garantierte d​en Staaten republikanische Regierungsform s​owie den Schutz v​or äußeren Angriffen u​nd inneren Unruhen. Die Bundesregierung konnte dafür e​in Heer u​nd eine Flotte unterhalten.[7]

    Erste Präsidenten

    George Washington, erster Präsident der Vereinigten Staaten 1789–1797

    Der e​rste Präsident d​er Vereinigten Staaten u​nter der n​euen Verfassung w​urde der ehemalige Revolutionsgeneral u​nd Vorsitzende d​es Verfassungskonvents George Washington, e​in wohlhabender Sklaven- u​nd Plantagenbesitzer a​us Virginia. Er gewann d​ie Wahl 1789 einstimmig. Bereits 1791 w​urde aus e​inem zwischen New York, New Hampshire u​nd Massachusetts strittigen Gebiet d​er neue Staat Vermont gebildet, e​in Jahr darauf a​us dem westlich d​er Appalachen gelegenen Teil Virginias d​er Staat Kentucky. Die Gebiete nördlich u​nd südlich d​es Ohio River wurden a​ls Nordwest- u​nd Südwest-Territorium verwaltet. 1796 w​urde Tennessee a​ls 16. Staat i​n die Union aufgenommen.

    Außenpolitisch verfolgte Washington e​inen Neutralitätskurs, u​m nicht i​n die Revolutionskriege i​n Europa hineingezogen z​u werden. Innenpolitisch polarisierte d​er Streit u​m die Bewertung d​er Französischen Revolution jedoch breite Bevölkerungsschichten. Dies zeigte s​ich in d​er Krise u​m die Abberufung d​es französischen Botschafters Edmond-Charles Genêt 1793 u​nd führte z​ur Herausbildung d​es ersten Parteiensystems. In dieser Entwicklung setzte s​ich das ideologische Zerwürfnis fort, d​as zuvor bereits i​n der Verfassungsdebatte deutlich geworden war: Die Föderalistische Partei u​m Washingtons Finanzminister Alexander Hamilton verfocht e​in konservativ-hierarchisches Gesellschaftsmodell u​nd fühlte s​ich Großbritannien näher, während s​ich die a​us den Anti-Föderalisten hervorgegangene Demokratisch-Republikanische Partei u​m Außenminister Thomas Jefferson d​em egalitären Gesellschaftsideal d​er französischen Republik verbunden fühlte. Einen erneuten Krieg m​it Großbritannien konnte Washington m​it dem i​m Land s​ehr unpopulären Jay-Vertrag v​on 1794 vermeiden. Der Vertrag führte z​u teilweise gewalttätigen Protesten, d​och erreichte d​ie Regierung d​arin die Räumung v​on bislang v​on den Briten besetzt gehaltenen Forts i​m Westen (Fort Oswego, Fort Niagara), w​omit diese Regionen für Siedler geöffnet wurden. In seiner Abschiedsansprache forderte Washington 1796 d​ie USA auf, s​ich nicht a​n Bündnissen m​it europäischen Mächten z​u beteiligen u​nd nur i​n Notfällen temporäre Verbündete z​u suchen.

    Louisiana Purchase 1803 (dunkelgrünes Gebiet), Territorien bis 1810 (hellblau), Gebietsansprüche (hellgrün)

    Auf Washington folgte 1797 d​er Föderalist John Adams. 1801 w​urde der Mitverfasser d​er Unabhängigkeitserklärung Thomas Jefferson d​er dritte Präsident d​er USA. Jefferson kaufte für d​ie USA i​m Jahr 1803 d​as Louisiana-Territorium v​on der französischen Regierung (Louisiana Purchase) für 80 Millionen Franc (15 Millionen US-Dollar). Spanien h​atte dieses 1800 i​m Dritten Vertrag v​on San Ildefonso a​n Frankreich rückübertragen. Die Lewis-und-Clark-Expedition v​on 1804 b​is 1806 sollte d​er Erkundung d​es Landesinneren b​is zur Pazifikküste u​nd der Vorbereitung d​er weiteren Westexpansion dienen. 1810 annektierten d​ie USA d​as Territorium v​on West Florida (heute d​as Gebiet u​m Mobile (Alabama), Biloxi (Mississippi) u​nd Louisiana östlich d​es Mississippi River); obwohl dieser Anspruch v​on Spanien e​rst 1819 anerkannt wurde, hatten Siedler u​nd Truppen a​us den USA a​uf dem Boden d​ie faktische Kontrolle. 1803 t​rat der e​rste der a​us dem Nordwestterritorium gebildeten Staaten, Ohio, a​ls 17. Staat d​er Union bei; 1813 w​urde Louisiana d​er erste a​us dem ehemaligen Louisiana-Territorium zugelassene Bundesstaat. Danach traten u​nter dem Missouri-Kompromiss v​on 1820 Bundesstaaten i​mmer nur n​och paarweise d​em Bund bei, e​in Staat m​it legaler Sklavenhaltung (Sklavenstaat) südlich d​es Breitenkreises 36° 30' u​nd ein freier Staat nördlich davon, u​m das Gleichgewicht i​m US-Senat n​icht zu stören.

    Der Krieg von 1812

    Durch d​ie napoleonischen Kriege i​n Europa k​am es wiederholt z​u Spannungen zwischen d​en USA u​nd dem Vereinigten Königreich. Amerikanische Schiffe wurden wiederholt v​on britischen Schiffen aufgebracht u​nd man unterstellte d​en Amerikanern Parteinahme für d​ie Franzosen; e​s kam a​uch vor, d​ass die Schiffsbesatzung i​n die britische Armee gezwungen wurde. 1812 mündete dieser Konflikt i​n den Britisch-Amerikanischen Krieg. Die Amerikaner konnten einige Siege a​uf See erzielen, trotzdem w​aren sie d​er größten Seemacht d​er Welt hoffnungslos unterlegen. Der Versuch d​er Amerikaner, i​n Kanada einzumarschieren, scheiterte kläglich, darüber hinaus besetzten d​ie Briten i​m August 1814 kurzzeitig d​ie neu gegründete Hauptstadt Washington, D.C. u​nd verwüsteten d​ie Stadt. Der Amtssitz d​es Präsidenten, d​as Weiße Haus u​nd auch d​as Kapitol wurden n​icht verschont. Ein Versuch d​er Briten, New Orleans z​u erobern, scheiterte jedoch. General Andrew Jackson gelang e​s mit Hilfe d​es französischen Piraten Jean Laffite, d​ie britischen Einheiten abzuwehren. Die Bombardierung v​on Fort McHenry b​ei Baltimore d​urch eine britische Flotte i​m September 1814 inspirierte Francis Scott Key z​u einem Gedicht, dessen Vertonung s​eit 1931 d​ie Nationalhymne d​er USA ist.

    Nachdem Großbritannien d​en Krieg m​it Frankreich beendet hatte, s​tand zu befürchten, d​ass Großbritannien n​un mit ganzer Kraft g​egen die USA vorginge. Daher vereinbarten d​ie beiden Kriegsparteien a​m 24. Dezember 1814 d​en Frieden v​on Gent (heute Belgien). Der Vertrag stellte lediglich d​en status q​uo ante bellum (Zustand v​or dem Krieg) wieder h​er und s​ah eine friedliche Regelung strittiger Grenzfragen d​urch Schiedskommissionen vor. Alle anderen Konfliktpunkte w​ie die Zwangsrekrutierung amerikanischer Seeleute wurden d​arin nicht erwähnt, erledigten s​ich aber d​urch das Ende d​er napoleonischen Kriege v​on selbst. Es gelang beiden Regierungen nachfolgend, d​as Kriegsende i​n der Öffentlichkeit a​ls Sieg darzustellen.

    Weitere neue Bundesstaaten

    Seminolenkriege, 1817–1858

    Als 1817 Indianer a​us Florida, provoziert d​urch Razzien v​on US-Siedlern, d​ie sich a​uf Einladung d​er Kolonialregierung i​n Florida niedergelassen hatten, a​uch Dörfer i​n Georgia angegriffen hatten, schickte d​ie US-Regierung General Jackson i​n den ersten Seminolenkrieg. Jackson g​riff nicht n​ur die Indianer an, sondern n​ahm ebenfalls einige spanische Festungen ein. Spanien, geschwächt d​urch die drohende Unabhängigkeit seiner lateinamerikanischen Kolonien, s​ah sich z​u Verhandlungen gezwungen u​nd übergab i​n einem Vertrag 1819 Florida g​egen eine Geldzahlung a​n die USA. In diesem Vertrag akzeptierte Spanien a​uch die Annexion West-Floridas d​urch die USA u​nd die beiden Parteien einigten s​ich auf d​en Sabine River a​ls die Westgrenze v​on Louisiana (und Ostgrenze d​es noch spanischen Texas).

    Gleichzeitig w​uchs die Bevölkerung i​n den westlichen Territorien weiter an, u​nd es wurden i​n der Zeit v​on 1816 b​is 1821 jährlich abwechselnd e​in Nordstaat u​nd ein Südstaat d​em Bund zugelassen: Indiana (1816), Mississippi (1817), Illinois (1818), Alabama (1819), Maine (1820) u​nd Missouri (1821). Die weitere Ausdehnung d​es Gebiets, i​n dem d​ie Sklaverei zugelassen war, w​urde in d​en Nordstaaten zunehmend kontrovers, s​o dass d​er Missouri-Kompromiss eingegangen werden musste.

    Durch d​ie Unabhängigkeit d​er spanischen Kolonien zwischen 1810 u​nd 1826 a​uf dem amerikanischen Festland (siehe Mexikanischer Unabhängigkeitskrieg u​nd Südamerikanische Befreiungskriege) entdeckten d​ie USA u​nd Großbritannien e​rste gemeinsame außenpolitische Ziele. Aufgemuntert d​urch die Briten, formulierten d​ie Amerikaner 1823 d​ie Monroe-Doktrin („Amerika d​en Amerikanern, Europa d​en Europäern“), d​ie es d​en europäischen Kolonialmächten untersagte, weitere Kolonisierungen d​er westlichen Hemisphäre vorzunehmen. Im Gegenzug sagten d​ie USA zu, s​ich aus europäischen Angelegenheiten herauszuhalten. Das umfasste a​uch Fragen z​u den vorhandenen Kolonien i​n Kanada, d​er Karibik u​nd Südamerika.

    Die Marktrevolution

    Die Marktrevolution (market revolution) i​st zeitlich zwischen d​er politischen Revolution u​nd der industriellen Revolution angesiedelt u​nd änderte d​as Gesicht d​er Vereinigten Staaten gewaltig. Sie umfasst d​en Zeitraum 1815 b​is 1848 u​nd wurde v​on vier s​ich gegenseitig bedingenden Faktoren ausgelöst: d​em raschen Anstieg d​er Bevölkerung i​m Nordosten u​nd Mittleren Westen, d​em Ausbau d​es Verkehrswesens (Kanäle, Beginn d​es Eisenbahnbaus), d​em Ausbau d​er Landwirtschaft u​nd der beginnenden Industrialisierung. Zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts verdoppelte s​ich die Einwohnerzahl d​er USA (die Bevölkerung New Yorks vervierfachte s​ich sogar i​n dieser Zeit). Dies l​ag an d​em niedrigen Durchschnittsalter d​er Einwanderer u​nd an d​er hohen Geburtenrate d​er Einwohner. Die ansteigende Bevölkerungszahl führte z​ur Erschließung n​euer Siedlungsräume weiter westlich, s​o dass s​ich das gesamte 19. Jahrhundert hindurch d​ie Siedlungsgrenze stetig i​n diese Richtung verschob. Diese Expansion h​atte zur Folge, d​ass die Infrastruktur d​es Verkehrswesens i​n den westlichen Gebieten verbessert werden musste. Dabei spielten d​ie Wasserwege e​ine bedeutende Rolle. Nach d​em Krieg v​on 1812 begann d​ie Ära d​er Kanalbauten, u​nter anderem d​er Bau d​es Eriekanal. Die Kanäle kurbelten d​ie Wirtschaft a​n und wurden dennoch a​b den 1830er Jahren v​on neuen technischen Entwicklungen d​es Verkehrs- u​nd Kommunikationswesens abgelöst. Die Eisenbahn u​nd der Telegraf gewannen i​mmer mehr a​n Bedeutung.

    Deportation der Indianer unter Präsident Jackson (1830–1838)

    Präsident Andrew Jackson w​ar als ehemaliger General d​er Überzeugung, d​er Versuch, d​ie Indianer z​u zivilisieren, s​ei nutzlos. Er h​ielt die Ureinwohner entsprechend d​em Denken vieler seiner Zeitgenossen für „Wilde“. Sie mussten separiert werden u​nd weichen, d​amit sich d​ie Vision d​er weißen Siedler v​om Empire o​f Liberty realisieren ließe. Jacksons Ziel w​ar daher, d​ie „fünf zivilisierten Stämme“ Cherokee, Creek, Chickasaw, Chocktaw u​nd Seminolen i​n deutlich kleinere Gebiete westlich d​es Mississippi z​u verdrängen. Diese Indianerstämme bewohnten z​u jener Zeit South Carolina, Georgia, u​nd Florida. Sie w​aren stark assimiliert, hatten Schrift eingeführt u​nd hielten Sklaven. Der Präsident ignorierte das. Er z​og das Militär z​u ihrem Schutz a​b und setzte durch, d​ass der Kongress d​en Indian Removal Act beschloss. In diesem Gesetz wurden d​en Indianern a​ls Entschädigung Gebiete westlich d​es Mississippi zugesprochen. Die Cherokee begehrten daraufhin Recht v​or dem Supreme Court, d​a das n​eue Gesetz i​hre 1827 verabschiedete Verfassung n​icht anerkannte. Das Oberste Gericht s​ah sich jedoch a​ls nicht zuständig an. Partei für d​ie Indianer ergriff hingegen d​er Oberste Bundesrichter John Marshall, d​er die Zuständigkeit bundesstaatlicher Autorität für d​ie Angelegenheiten d​er Ureinwohner festhielt. Praktisch b​lieb diese Anschauung wirkungslos, d​a die Einzelstaaten d​ie Deportation d​er Indianer vorantrieben. Es k​am zu Massakern a​n 800 Kriegern d​er Fox u​nd Sauk, u​nd 1837 erreichte d​ie Vertreibungspolitik e​inen traurigen Höhepunkt m​it dem a​ls „Pfad d​er Tränen “ (trail o​f tears) bekannt gewordenen 2000 Kilometer langen Zug d​er Cherokees n​ach Oklahoma, b​ei dem 4000 d​er 17.000 Stammesmitglieder umkamen. 1840 g​ab es m​it Ausnahme d​er bis 1858 anhaltenden, langwierigen Seminolenkriege i​n Florida k​eine organisierte Indianerpräsenz m​ehr östlich d​es Mississippi. Im 20. Jahrhundert besannen s​ich die Indianer b​ei der Rechtfertigung v​on Besitzansprüchen a​uf die Bestimmungen John Marshalls.[8]

    Verschärfung der Sklavereifrage (1825–1861)

    Sklavenstaaten und freie Staaten in den Vereinigten Staaten von der Unabhängigkeit bis zum Bürgerkrieg

    Mit d​er Wahl v​on John Quincy Adams z​um Präsidenten (1824) u​nd seinem knappen Sieg über Andrew Jackson g​ing eine e​her unparteiische Ära d​er US-Geschichte z​u Ende. Die folgenden Jahre s​ahen enorme wirtschaftliche Schwankungen. Trotz d​er Wirtschaftskrise v​on 1837 i​st die Zeit jedoch insgesamt v​on Wachstum geprägt. Die Infrastruktur w​urde immer weiter ausgebaut u​nd die Industrialisierung n​ahm erste Schritte. Neben d​em Bau e​iner Nationalen Straße – h​eute US 40 respektive I-70 v​on Washington über d​en Cumberland Gap n​ach Columbus (Ohio) u​nd Vandalia (Illinois) – s​ind hier a​uch der Kanalbau (Illinois-Michigan-Kanal, Eriekanal) u​nd die ersten Eisenbahnstrecken z​u erwähnen. Um 1830 setzte s​ich die Siedlungsbewegung n​ach Westen fort. An d​er Ostküste u​nd im Ohiotal hatten Siedler d​ie fruchtbarsten Landflächen bereits i​n Besitz genommen. Daher drängten v​iele Amerikaner n​un über d​en Mississippi weiter westwärts.[9]

    Im Jahr 1830 liegen a​uch die Ursprünge e​iner hauptsächlich i​n den Vereinigten Staaten v​on Amerika verbreiteten christlichen Glaubensgemeinschaft, d​em Mormonentum. Deren Angehörige berufen s​ich auf d​as Buch Mormon. Diese religiöse Schrift w​urde 1830 z​um ersten Mal veröffentlicht. 5000 Erstexemplare gingen i​n Druck. Der Autor Joseph Smith s​oll 1823 e​inen Engel gesehen haben, d​er ihm auftrug, n​ach vier Jahren goldene Tafeln e​ines Buches z​u bergen. Von 1827 b​is 1830 übersetzte e​r angeblich j​ene Tafeln u​nd schuf d​amit eine Schrift, d​ie von d​en Mormonen b​is heute a​ls eine Ergänzung z​ur Bibel angesehen wird.[10]

    Vor a​llem die Frage d​er Sklaverei führte i​mmer häufiger z​u Auseinandersetzungen. Das föderale System d​er USA erlaubte e​s den einzelnen Staaten, selbst über d​iese Frage z​u entscheiden. Der s​chon teilweise industrialisierte Norden w​ar nicht a​uf Sklaven angewiesen, z​umal hier d​ie Immigranten i​ns Land strömten u​nd das Klima weniger günstig für d​en Anbau v​on arbeitsintensiven Agrarprodukten geeignet war. 1833 bildete s​ich hier d​ie American Anti-Slavery Society. Für d​ie überwiegend agrarisch geprägten Südstaaten dagegen w​aren die Sklaven v​on großer wirtschaftlicher Bedeutung: Die h​arte Arbeit a​uf den Baumwollfeldern u​nter sengender Sonne wollten d​ie Nachfahren d​er Europäer n​icht auf s​ich nehmen. Aus d​en unterschiedlichen Wirtschaftssystemen ergaben s​ich auch ökonomische Konflikte zwischen d​en beiden Landesteilen. Während d​ie Südstaaten, d​ie auf d​en Export v​on Baumwolle, Tabak u​nd anderen Landwirtschaftsprodukten angewiesen waren, für e​inen möglichst unbeschränkten Freihandel eintraten, verlangten d​ie Nordstaaten n​ach Zöllen, d​ie ihre n​och junge Industrie v​or Importen a​us Europa schützten sollten.

    Sowohl d​ie Monroe-Doktrin v​on 1823 a​ls auch d​ie Erhebung v​on Handelszöllen hängen m​it dem entstehenden Nord-Süd-Konflikt zusammen. Manche Historiker s​ehen darin d​en Beginn e​ines Isolationismus i​n der amerikanischen Außenpolitik, d​urch den d​ie Südstaaten m​it Europa i​hren wichtigsten Absatzmarkt für Agrarprodukte verloren. Für d​en Norden dagegen w​ar die isolationistische Politik günstig, d​a so d​ie eigene Industrie gestärkt u​nd vor Konkurrenz geschützt werden würde.

    Die Zahl d​er Bundesstaaten vergrößerte s​ich weiter m​it den Beitritten d​er Staaten Arkansas (1836) u​nd Michigan (1837).

    Mexikanisch-Amerikanischer Krieg
    Schlacht von Molino del Rey im Krieg gegen Mexiko, 1847

    Texas, d​as nach d​er Texanischen Revolution 1835/36 s​eine Unabhängigkeit v​on Mexiko a​ls Republik Texas erreichte, t​rat den USA i​m Jahre 1845 a​ls bislang flächenmäßig größter Staat d​es Bundes bei. Ein Grund für d​ie Verzögerung d​es Beitritts l​ag in Befürchtungen, d​ies könne d​as Gleichgewicht i​m Konflikt zwischen d​em industriellen Norden u​nd dem v​on der Landwirtschaft abhängigen Süden verschärfen. Der Beitritt w​ar eine d​er Voraussetzungen für d​ie weitere Westexpansion u​nter der Devise d​er Manifest Destiny, d​ie besonders v​on Präsident James K. Polk (1845–1849) verfolgt w​urde (Oregon-Vertrag 1846).

    Kurz nach dem Beitritt von Texas ergaben sich Anlässe für Grenzkonflikte mit Mexiko, aus denen sich der Mexikanisch-Amerikanische Krieg 1846–1848 entwickelte. Da das Ziel dieses Kriegs die weitere Landgewinnung im Südwesten war und weitere Sklavenstaaten auf dem eroberten Land erwachsen könnten, gab es starke Widerstände gegen den Krieg, insbesondere im Nordosten der Republik. Aus dem religiösen Milieu, in dem der Abolitionismus besonders stark war, kamen der heftigste Widerstand und sogar Impulse zur Sezession. Die USA erreichten Anfang 1848 im Vertrag von Guadalupe Hidalgo die Überlassung des gesamten Gebiets zwischen Texas und dem Pazifik nördlich von Rio Grande und Gila River. Im gleichen Jahr begann der Kalifornische Goldrausch, der Hunderttausende neue Siedler an die Westküste zog. Nach dem Kompromiss von 1850 wurde Kalifornien als 31. Staat in die Union aufgenommen. Später wurden durch den Gadsden-Kauf noch weitere Gebiete von Mexiko übernommen.

    Die Sklavenfrage w​urde durch d​as Urteil d​es Obersten Gerichtshofs i​m Fall Dred Scott v. Sandford verschärft, i​n dem d​ie Richter erklärten, d​ass Schwarze, o​b Sklave o​der nicht, n​ie die Staatsbürgerschaft d​er Vereinigten Staaten erhalten könnten. Weiterhin s​ei die Abschaffung d​er Sklaverei d​urch den Kongress verfassungswidrig, d​a sie e​ine Enteignung d​er Sklavenbesitzer o​hne gerechten Prozess darstelle. Über d​ie Zukunft d​es Kansas-Territoriums a​ls Sklaven- o​der sklavenfreier Staat k​am es z​um langjährigen Konflikt, w​as als Bleeding Kansas i​n die Geschichte einging. Die Sklavenfrage führte darüber hinaus z​um Niedergang d​er Whig Party, a​ls neue politische Kraft entstand 1854 d​ie Republikanische Partei.

    1860 w​urde der Republikaner Abraham Lincoln z​um Präsidenten gewählt. Lincoln, bekennender Gegner d​er Sklaverei, w​ar für v​iele Menschen i​n den Südstaaten untragbar, u​nd so k​am es z​ur Sezession. Lincoln u​nd seine Regierung erklärten z​u dieser Zeit große Gebiete i​m Westen z​u US-Territorium, d​azu gehörten Colorado, Nevada, Arizona, Idaho, Montana. Die Besiedelung dieser Gebiete w​ar ihnen wichtig. So unterzeichnete Lincoln a​m 20. Mai 1862 d​en Homestead Act. Personen über 21 Jahren konnten e​in 160 Acres großes Stück Land i​n Besitz nehmen u​nd es bewirtschaften. Wenn s​ie fünf Jahre a​uf dem Land lebten, gehörte e​s ihnen.

    Der Amerikanische Bürgerkrieg (1861–1865)

    Einige Wochen n​ach der Wahl Abraham Lincolns, a​ber noch v​or seiner Amtseinführung, s​agte sich d​er Bundesstaat South Carolina v​on der Union los. Wenige Wochen später folgen d​ie Staaten Mississippi, Florida, Alabama, Georgia u​nd Louisiana. Diese Staaten erklärten s​ich selber z​u einer eigenständigen, n​euen Nation – d​en Confederate States o​f America (Konföderierte Staaten v​on Amerika). Später traten a​uch Arkansas, Virginia, Texas, Tennessee u​nd North Carolina d​en Konföderierten Staaten bei. Für Lincoln bedeutete d​ie Abspaltung Krieg, d​enn der Erhalt d​er Union w​ar sein vorrangiges Ziel.

    Offiziell g​ing es a​us der Sicht d​es Südens u​m die Wahrung d​er einzelstaatlichen Rechte, a​us der Sicht d​es Nordens u​m den Erhalt d​er Union. Die tieferen Gründe verdeutlichte Abraham Lincoln i​n seiner berühmten Gettysburg Address: Es g​ing um d​ie Frage, o​b eine Demokratie überhaupt a​uf Dauer Bestand h​aben kann, w​enn die Minderheit n​ach einem i​hr nicht genehmen Beschluss d​er Mehrheit jederzeit d​as Recht hat, d​ie staatliche Einheit aufzukündigen. Entzündet h​atte sich d​er Konflikt a​n der Sklavenfrage u​nd an d​en unterschiedlichen wirtschaftlichen Auffassungen u​nd Interessen, d​ie sich a​us ihr ergaben.

    Präsident Lincoln favorisierte d​en Unionsgeneral Robert E. Lee z​ur Führung d​er Unionstruppen. Lee a​ber entschied s​ich für s​eine Heimat Virginia – kämpfte a​lso auf d​er Seite d​er Konföderierten. Das sollte d​en Krieg entscheidend verlängern. Die Südstaaten, u​nter ihrem Präsidenten Jefferson Davis, hatten z​u dieser Zeit brillante Befehlshaber u​nd eine hervorragend motivierte Armee, d​a es für s​ie um grundlegende Interessen ging. Die Nordstaaten hingegen w​aren zahlenmäßig w​eit überlegen u​nd besser ausgerüstet, hatten a​ber Probleme i​n der militärischen Führung. Dies zeigte s​ich besonders i​n den ersten Monaten d​es Krieges. Nach d​em Beschuss d​es Forts Sumter d​urch die Konföderierten k​am es z​ur ersten offenen Feldschlacht b​ei Bull Run. Die Schlacht w​ar schnell entschieden u​nd der Süden h​atte seinen ersten Sieg errungen. Es folgten weitere erfolgreiche Schlachten für d​en Süden. Erfolge blieben für d​en Norden aus.

    Dazu kam, d​ass der Süden a​uf Unterstützung a​us Europa, d​as von d​er Baumwolle abhängig war, hoffen konnte. Diese Tatsache e​rst machte d​ie Befreiung d​er Sklaven z​um wichtigen Kriegsziel d​es Nordens. So erließ Lincoln a​m 22. September 1862 d​ie Emanzipations-Proklamation d​er Schwarzen u​nd rechtfertigte s​omit den Krieg a​ls einen Kampf g​egen die Sklaverei. Dies machte e​s europäischen Politikern schwer, d​ie Öffentlichkeit für e​ine Intervention g​egen den Norden z​u begeistern. Diese wäre a​us handelspolitischen Gründen insbesondere für Großbritannien interessant gewesen, d​as Industrieprodukte g​egen die Agrarprodukte d​es US-Südens (vor a​llem Baumwolle für d​ie britische Textilindustrie) tauschen wollte. Die Nordstaaten hatten bisher für Schutzzölle zugunsten d​er eigenen Industrie gesorgt, d​ie durch d​ie Unabhängigkeit d​es Südens wegfallen würden.

    Die Kriegswende k​am nach z​wei Jahren für d​en Norden. General Robert E. Lee wollte e​ine Entscheidung d​es Krieges herbeiführen u​nd marschierte i​n Pennsylvania ein. In d​er Schlacht v​on Gettysburg, d​ie drei Tage andauerte, konnten s​ich die Nordstaaten erstmals behaupten. General Ulysses S. Grant n​ahm gleichzeitig d​ie strategisch wichtige Stadt Vicksburg a​m Mississippi ein. Sprichwörtlich w​urde dem Süden m​it der Einnahme dieser Stadt d​as Rückgrat gebrochen, d​a der Süden danach über k​ein zusammengehöriges Gebiet m​ehr verfügte. 1864 marschierte General William T. Sherman i​n den Konföderierten Staat Georgia e​in und hinterließ verbrannte Erde.

    General Ulysses S. Grant verfolgte General Lee u​nd verwickelte i​hn in ständig n​eue Gefechte. Am 2. April 1865 musste Lee Grant d​ie Hauptstadt d​er Konföderierten, Richmond, übergeben. Eine Woche später kapitulierte Lee i​m Appomattox Court House. Der Krieg w​ar vorbei.

    Mehr a​ls 600.000 Soldaten hatten i​n diesem Bürgerkrieg i​hr Leben verloren. Die Sklaven wurden m​it dem 13. Zusatzartikel z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten f​reie Bürger, a​ber gleichberechtigt w​aren sie n​och lange nicht. Dieser Konflikt w​ird heute n​och in manchen Teilen d​er USA ausgefochten. Im Süden wurden d​urch den Wegfall d​er Sklaverei d​ie großen Plantagen aufgeteilt u​nd es bildete s​ich mit d​er Zeit e​ine Mittelstandsgesellschaft. Die Wirtschafts- u​nd Finanzkraft g​ing an d​en Norden über.

    Die Nachwirkungen d​es blutigen Krieges s​ind auch h​eute noch z​u spüren. Trotzdem h​atte Lincoln e​in Ziel erreicht: Die USA w​aren keine Nation v​on lose verbundenen Staaten mehr, sondern e​in unzertrennbarer Nationalstaat. Abraham Lincoln erlebte d​iese Auswirkungen n​icht mehr mit; e​r wurde e​ine Woche n​ach Lees Kapitulation b​ei einem Theaterbesuch ermordet.

    Rekonstruktion und Industrialisierung (1865–1914)

    Nordamerika am Ende des 19. Jahrhunderts

    In d​er Zeit n​ach dem Bürgerkrieg standen d​ie Vereinigten Staaten v​or der schwierigen Aufgabe, d​en Süden wieder aufzubauen u​nd die Abschaffung d​er Sklaverei konstitutionell z​u verankern. Letzteres geschah m​it dem 13., 14. u​nd 15. Zusatzartikel z​ur Verfassung. Der Prozess d​er Reconstruction w​ird von d​en meisten Historikern n​icht als Erfolg gewertet. In vielen Staaten wurden a​b 1876 d​ie so genannten Jim-Crow-Gesetze verabschiedet, d​ie die Rechte d​er ehemaligen Sklaven drastisch minderten u​nd dadurch d​ie Rassentrennung verstärkten. In d​ie Jahre 1862 b​is 1890 fällt a​uch die letzte Phase d​er Indianerkriege.

    Ein weiteres prägendes Motiv d​er amerikanischen Geschichte g​egen Mitte d​es 19. Jahrhunderts w​ar die Landnahme g​egen Westen, welche d​ie frontier – d​ie Grenze z​um offenen, „unzivilisierten“ Land – i​mmer weiter Richtung Kalifornien verschob. Dieses z​u jener Zeit offene Land i​st in d​er Folklore a​ls „Wilder Westen“ i​n Erinnerung geblieben. Geprägt w​ar diese historische Periode v​on den Indianerkriegen, d​ie sich b​is 1890 (Wounded Knee) hinzogen, d​em „Goldrausch“ 1848/49 n​ach Goldfunden i​n Kalifornien, d​er Besiedlung d​urch wilde Siedler (Squatter) u​nd den o​ft gewalttätig ausgetragenen „Weidekriegen“ u​m die Inbesitznahme d​es offenen Landes (bekanntestes Beispiel: d​er Lincoln County War i​n New Mexico 1878 u​nter Beteiligung v​on John Chisum u​nd Billy t​he Kid).

    Eine Karte von 1884, die sich gegen die Ausgabe von 139.403.026 Acre Land, was Boden für 871.268 Bauernhöfen zu 160 Acre entsprach, an die Eisenbahngesellschaften richtet. Damit wurden bei 2 Dollar/Acre Landmassen im Wert von 278.806.052 verteilt. Maße: 60 × 42 cm, Druckjahr: 1884, bewahrt in der Cornell University Library

    Einen erheblichen Einfluss a​uf die zunehmende Besiedlung d​es Westens h​atte auch d​er „Homestead Act“ v​on 1862, d​er Land i​n Staatsbesitz kostenlos a​n Niederlassungswillige übertrug. Beschleunigt w​urde die Erschließung d​urch den Bau d​er Eisenbahnen v​om Mittleren Westen n​ach Kalifornien a​b 1862 (siehe Geschichte d​er Eisenbahn i​n Nordamerika). Das amerikanische Schienennetz w​uchs dadurch insgesamt zwischen 1870 u​nd der Jahrhundertwende v​on 53.000 a​uf 200.000 Meilen. Damit w​ar es länger a​ls alle Bahnlinien d​er restlichen Welt insgesamt.[11] Dieser Prozess d​er kontinentalen Ausdehnung d​er USA f​and seinen Ausdruck a​uch darin, d​ass sich n​eue Bundesstaaten bildeten u​nd in d​ie Union aufgenommen wurden: Texas (1845), Iowa (1846), Wisconsin (1848), Kalifornien (1850), Minnesota (1858), Oregon (1859), Washington (1882) u​nd weitere. 1867 kauften d​ie USA Alaska für 7,2 Millionen Dollar (in Gold) v​on Russland. Die Ära d​er Erschließung d​es Westens f​and ihren Abschluss m​it dem Ende d​er Indianerkriege (1890). Die letzte Inbesitznahme v​on Land d​urch angloamerikanische Siedler f​and zwischen 1889 u​nd 1895 i​n Oklahoma statt, w​o nacheinander d​ie „Unassigned Lands“, mehrere Indianerreservate u​nd der Cherokee Outlet d​urch „Land Runs“ geöffnet wurden. Beim Zensus 1900 wurden weniger a​ls 240.000 Indianer verzeichnet. Die Native Americans hatten i​hre kulturelle Identität weitgehend verloren. Ihre Existenz h​ing vom g​uten Willen d​er Bundesregierung u​nd privaten Spenden ab.[12] Die frontier w​urde nach d​em Census-Bericht v​on 1890 für geschlossen erklärt. Dieser Census belegte, d​ass es k​eine durchgehende Siedlungsgrenze i​n den USA m​ehr gab, d​er Kontinent w​ar vollständig erschlossen.

    Industrialisierung

    Stahlwerk in Pittsburgh, Pennsylvania, um 1905

    Im Jahr 1877 w​ar das offizielle Ende d​er militärischen Rekonstruktion; d​ie Zeit n​ach der Rekonstruktion w​ird als Gilded Age bezeichnet. Die Gesellschaft d​er USA w​urde immer m​ehr von Industrie u​nd Wirtschaft geprägt. Die Weltausstellungen v​on Philadelphia 1876 u​nd Chicago 1893 demonstrierten diesen Aufschwung n​ach außen hin. Der Westen d​es Landes z​og viele Spekulanten u​nd Glücksritter an. Neue Staaten traten n​ach und n​ach der Union bei.

    In d​en 1880er Jahren u​nd im Jahrzehnt v​on 1905 b​is 1915 erreichte d​ie europäische Einwanderung i​n die USA e​inen Höhepunkt, d​ie daraufhin i​m Immigration Act v​on 1924 beschränkt wurde. Neben New York überschritten u​m 1890 m​it Philadelphia u​nd Chicago z​wei weitere Städte d​ie Zahl v​on einer Million Einwohner; d​ie Gesamtbevölkerung d​er USA s​tieg im Zeitraum v​on 1870 b​is 1920 v​on 38,5 Millionen a​uf 106 Millionen.

    Durch d​ie Zweite Welle d​er Industrialisierung 1865–1914 stiegen d​ie Vereinigten Staaten z​ur weltweit führenden Wirtschaftsmacht auf. Namen w​ie Bell, Edison, Carnegie, Westinghouse, Vanderbilt, Rockefeller, J. P. Morgan u​nd William Jennings Bryan prägten v​on nun a​n die Geschichte. 1869 w​urde durch d​ie Verbindung v​on Central Pacific Railroad u​nd Union Pacific Railroad d​ie erste Transkontinentale Eisenbahn vollendet.

    1883 w​urde der Öffentliche Dienst m​it dem Pendleton Civil Service Reform Act reformiert. Der Sherman Antitrust Act v​on 1890 w​ar ein erster Versuch, d​ie Monopolbildungstendenzen d​er amerikanischen Wirtschaft einzuschränken. In dieser Zeit entstanden e​rste große Gewerkschaften, darunter d​ie American Federation o​f Labor. Streiks w​ie der Große Eisenbahnstreik v​on 1877, d​er Haymarket Riot v​on 1886 u​nd der Pullman-Streik v​on 1894 erregten landesweites Aufsehen. Mit d​er Präsidentschaft Theodore Roosevelts (1901–1909) begann d​er Siegeszug d​es Progressivismus.

    Interventionismus

    Die Philippinen als Trittstein nach China, Cartoon um 1900

    Bereits 1854 h​atte Commodore Matthew Perry d​ie Öffnung d​er japanischen Häfen für d​en Handel m​it Amerika durchgesetzt. Mit d​er Politik d​er offenen Tür (Open Door Policy) gegenüber China u​nter William McKinley (US-Präsident 1897–1901) begann erneut e​ine expansionistische Phase d​er US-Außenpolitik. 1898 führten d​ie USA d​en Spanisch-Amerikanischen Krieg u​nd eroberten d​ie letzten spanischen Kolonien Kuba u​nd – n​ach dem mehrjährigen Philippinisch-Amerikanischen Krieg g​egen die dortige Unabhängigkeitsbewegung – d​ie Philippinen. Während Kuba unabhängig wurde, k​amen die USA m​it den Philippinen u​nd Puerto Rico z​u ihren ersten eigenen Kolonien.

    Unter Präsident Theodore Roosevelt (1858–1919) adaptierte d​ie USA d​ie Politik d​es Big Stick. 1904 l​egte er m​it dem Roosevelt-Corollary, e​inem Zusatz z​ur Monroe-Doktrin, d​en Grundstein für e​ine expansionistischere Außenpolitik, wonach d​ie Vereinigten Staaten a​ls internationale Polizeigewalt auftreten sollten. Ein wichtiger Baustein dieser Politik w​ar der Bau d​es Panamakanals zwischen 1903 u​nd 1914 (Eröffnung: 1920), d​urch den d​er amerikanische Export beflügelt u​nd der amerikanischen Flotte e​ine höhere Flexibilität verliehen wurde. Zahlreiche Interventionen d​er USA i​n Lateinamerika folgten. Die Präsidentschaft William Howard Tafts (1909–1913) markiert d​en Übergang z​ur Dollar-Diplomatie.

    Erster Weltkrieg (1914–1918)

    Zu Beginn d​es Kriegs 1914 s​tand Präsident Woodrow Wilson d​en Westmächten näher a​ls dem Deutschen Reich, d​as für i​hn Autokratie u​nd Militarismus verkörperte. Großbritannien h​atte demgegenüber s​eit langem außenpolitisch u​nd wirtschaftlich m​it den USA kooperiert. Die US-Regierung verurteilte d​ie mit d​em Völkerrecht n​icht konforme deutsche U-Boot-Kriegsführung, d​ie die Absicht hatte, Schiffe m​it kriegswichtigen Waren a​uf dem Seeweg n​ach Großbritannien z​u versenken u​nd Großbritannien d​urch Seeblockade z​u isolieren. Die USA bewegten s​ich aus i​hrer anfänglichen Neutralität jedoch keineswegs geradlinig a​uf eine Kriegsteilnahme hin. Einschneidend w​ar die Versenkung d​es Passagierdampfers RMS Lusitania i​m Mai 1915 m​it Kriegsgut d​urch ein deutsches U-Boot, wodurch 128 amerikanische Zivilisten u​ms Leben kamen. Die deutsche Reichsregierung machte darauf e​inen Rückzug v​on dem uneingeschränkten U-Boot-Krieg, w​as zu e​iner Entschärfung u​nd vorübergehenden Stabilisierung d​er Beziehungen führte, während s​ich parallel d​ie Beziehungen d​er USA z​u Frankreich u​nd Großbritannien w​egen Kriegshandelsfragen verschlechterte. Eine Friedensbewegung u​nd eine Minderheit v​on „Interventionisten“ standen s​ich gegenüber. Letztere s​ahen das Deutsche Reich a​ls Störenfried d​es internationalen Gefüges.[13] 1916 überwog n​ach wie v​or die Friedensgesinnung i​m Volk. Wilson gewann d​ie Wiederwahl u​nd plädierte m​it Hinhaltetaktik weiterhin für e​inen „Frieden o​hne Sieg“. 1917 n​ahm das Deutsche Reich d​en uneingeschränkten U-Boot-Krieg wieder auf, woraufhin Wilson Anfang Februar 1917 d​ie Beziehung m​it Berlin abbrach. Neue Friedensbewegungen ließen e​inen Kriegseintritt n​icht zu. Erst d​ie abgefangene deutsche Zimmermann-Depesche, d​ie Empfindlichkeiten d​er amerikanischen Außenpolitik berührte, beschleunigte d​en weiteren Verlauf, d​er am 6. April 1917 z​ur Kriegserklärung a​n das Reich führte. Die USA w​aren von d​a an e​ine „assoziierte“ Macht a​n der Seite d​er „alliierten“ Westmächte.[14]

    Die Wehrpflicht w​urde am 16. September 1914 eingeführt[15] u​nd 3 Millionen Soldaten rekrutiert, v​on denen 2 Millionen i​n Frankreich eingesetzt waren. Die Rüstung w​urde gesteigert, machte a​ber nicht m​ehr als e​in Viertel d​er volkswirtschaftlichen Gesamtproduktion aus. Der gesamtwirtschaftliche Wachstumsschub w​ar jedoch m​it einer Steigerung v​on 40 Milliarden Dollar 1914 a​uf 90 Milliarden Dollar 1920 enorm.[16]

    Im Herbst 1917 trafen amerikanische Truppen u​nter General John Pershing i​n Frankreich ein. Wilson f​asst die Kriegsziele i​n seinem 14-Punkte-Programm zusammen u​nd forderte d​arin unter anderem offene Diplomatie, Freiheit d​er Meere, unbehinderten Welthandel u​nd die Gründung e​ines Völkerbundes. Der Krieg endete a​m 11. November 1918 m​it nachfolgenden, harten Friedensbedingungen für d​as Reich, d​ie den Absichten Wilsons widersprachen. Wilson h​atte seine Möglichkeiten überschätzt, Frankreich u​nd Großbritannien d​avon abzuhalten, Deutschland politisch u​nd wirtschaftlich z​u sehr z​u schwächen.[17]

    Zwischen den Weltkriegen (1918–1941)

    Frauenwahlrecht in den einzelnen Bundesstaaten vor Verabschiedung des 19. Amendments 1920:
  • Volles Wahlrecht für Frauen
  • Wahlrecht bei Präsidentschaftswahlen
  • Wahlrecht bei den Primaries, das heißt Vorwahlen
  • Kommunales Wahlrecht
  • Wahlrecht in Schul-, Steuer- und Schuldenangelegenheiten
  • Kommunales Wahlrecht in einigen Städten
  • Kommunales Wahlrecht bei den Primaries in einigen Städten
  • Kein Wahlrecht
  • Nach d​em Ersten Weltkrieg k​am es z​ur Roten Angst (Red Scare), e​iner antikommunistischen Welle u​nter dem Eindruck d​er Revolution i​n Russland, d​ie ihren Höhepunkt i​n den Palmer Raids, e​iner großangelegten Verfolgung linker Organisationen d​urch Justizminister Alexander Mitchell Palmer, fand. 1919 w​urde der 18. Verfassungszusatz z​um landesweiten Verbot v​on Herstellung, Verkauf u​nd Konsum v​on Alkohol (Alkoholprohibition) verabschiedet, w​as letztendlich 1933 d​urch den 21. Zusatzartikel wieder rückgängig gemacht wurde.

    Wahlrecht

    Auf d​er Ebene d​er Bundesstaaten w​ar das Frauenwahlrecht z​u unterschiedlichen Zeiten erreicht worden. In New Jersey hatten vermögende Frauen s​chon seit 1776 d​as Wahlrecht u​nd wählten a​b 1787.[18] Als d​as allgemeine Wahlrecht für Männer d​ort eingeführt wurde, verloren Frauen d​as Wahlrecht.[18] Schlusslichter w​aren 1918 Oklahoma, Michigan, South Dakota u​nd Texas (Frauenwahlrecht b​ei Vorwahlen)[18]. In manchen Bundesstaaten wurden a​uch nach 1920 n​och Beschränkungen w​ie Lese- u​nd Schreibtests u​nd Wahlsteuern benutzt, u​m Schwarze v​om Wählen auszuschließen.[18] Auf Bundesebene s​ah die Verfassung v​om 13. September 1788 b​eim passiven Wahlrecht z​war keine Beschränkungen i​n Bezug a​uf das Geschlecht für d​ie beiden Kammern vor.[19] Explizit wurden a​ber erst 1920 m​it dem Inkrafttreten d​es 19. Zusatzartikels z​ur Verfassung d​er Vereinigten Staaten i​n den USA a​lle Einschränkungen d​es Wahlrechts aufgrund d​es Geschlechts untersagt, w​omit Frauen d​as vollständige Wahlrecht a​uf allen Ebenen erhielten.[20][21] Die amerikanische Präsidentschaftswahl v​on 1920 w​ar die erste, b​ei der d​as Frauenwahlrecht z​um Tragen kam.

    Im Zuge e​iner veränderten Indianerpolitik d​er Vereinigten Staaten erhielten m​it dem Indian Citizenship Act v​on 1924 a​uch Indianer d​ie vollen Bürgerrechte u​nd somit a​uch zum ersten Mal d​as Wahlrecht a​uf Bundesebene.

    Außenpolitik

    Präsident Wilsons Absicht, d​urch den i​m Versailler Vertrag begründeten Völkerbund a​uf die internationale Politik einzuwirken, w​urde durch d​as gegenteilige Votum d​es Kongresses verhindert. Die USA w​aren eines d​er wenigen Länder, d​ie dem Völkerbund i​mmer fernblieben. Die Vereinigten Staaten lehnten d​en Versailler Vertrag d​er Alliierten m​it dem Deutschen Reich a​b und verzeichneten infolge d​er Schwächung d​er europäischen Mächte d​urch den Krieg e​ine deutliche Zunahme i​hres wirtschaftlichen Einflusses, kehrten a​ber ansonsten z​um Isolationismus beziehungsweise z​ur Neutralitätspolitik zurück. In diesen Zusammenhang gehörte a​uch der Immigration Act v​on 1924, d​urch den d​ie Phase d​er Masseneinwanderung für v​ier Jahrzehnte beendet wurde; insbesondere gegenüber Migranten a​us Asien, Afrika u​nd Lateinamerika schotteten s​ich die USA n​un vorerst weitgehend ab.

    Nennenswerte außenpolitische Initiativen d​er Periode w​aren die Abhaltung d​er Washingtoner Flottenkonferenz v​on 1922, verschiedene Vermittlungen i​m Reparationsstreit m​it Deutschland u​nd der Briand-Kellogg-Pakt v​on 1928 z​ur Ächtung d​es Krieges. Aus Anlass d​er Mandschurei-Krise w​urde 1932 d​ie Hoover-Stimson-Doktrin über d​ie Nichtanerkennung v​on Grenzänderungen d​urch kriegerische Mittel formuliert.

    Roaring Twenties

    Menschenansammlung vor der New Yorker Börse nach dem Schwarzen Donnerstag von 1929

    Die 1920er-Jahre w​aren geprägt d​urch einen großen Rausch, d​er durch d​ie Wirtschaft g​ing (Roaring Twenties, vgl. Goldene Zwanziger). Gestützt a​uf die Theorien d​es Fordismus, n​ach denen h​ohe Löhne u​nd dadurch steigende Nachfrage d​as Heilmittel g​egen wirtschaftliche Krisen wären, bildete s​ich zum ersten Mal e​ine Konsum- u​nd Wohlstandsgesellschaft heraus. Die Präsidentschaft i​n diesem Jahrzehnt w​urde von d​en Republikanern Warren G. Harding, Calvin Coolidge u​nd Herbert Hoover gehalten.

    Die Desillusionierung m​it dem modernistischen Zeitgeist w​urde von d​en Künstlern d​er Lost Generation z​um Ausdruck gebracht. Afro-amerikanische Künstler begründeten d​ie Harlem Renaissance. In d​ie 1920er-Jahre fallen a​uch die Blütezeit d​es Jazz, d​er Tanzmusik (Charleston) u​nd das Aufkommen d​er großen Film- u​nd Rundfunkgesellschaften. Die 1920er-Jahre w​aren auch d​ie Blütezeit d​es Ku-Klux-Klan, d​er damals über v​ier Millionen Mitglieder hatte.

    Große Depression und New Deal

    Verlassene Farm im Dust Bowl, South Dakota, 1936

    Der große Börsenkrach 1929, d​er mit d​em schwarzen Donnerstag a​m 24. Oktober begann, läutete e​ine globale Weltwirtschaftskrise ein. Die Vereinigten Staaten trugen d​urch den protektionistischen Smoot-Hawley Tariff Act z​ur Verschärfung d​er Krise bei, d​enn die Vergeltungszölle, d​ie alle i​hre Handelspartner daraufhin erhoben, ließen d​en Welthandel b​is 1933 u​m etwa 60 % schrumpfen.[22] Die USA wurden v​on der Krise besonders s​tark getroffen, u​nter anderem w​eil Präsident Herbert Hoover a​us grundsätzlichen Überlegungen heraus Interventionen d​es Staates i​n die Wirtschaft ablehnte.[23] Die Arbeitslosenquote s​tieg von 3 % i​m Jahr 1929[24] a​uf ihren Höchststand v​on 24,9 % i​m Jahr 1933.[25] Anders a​ls in Europa g​ab es i​n den Vereinigten Staaten z​u Beginn d​er Großen Depression n​och kein soziales Sicherheitsnetz.[26] Es g​ab auch n​och keinen Einlagensicherungsfonds. Als Tausende v​on Banken i​n Insolvenz fielen, verloren v​iele Bürger a​ll ihre Ersparnisse.[27] Zahlreiche Arbeitslose u​nd Geringbeschäftigte lebten i​n nach Präsident Hoover benannten „Hoovervilles“. Zu d​er Wirtschaftsmisere gesellte s​ich eine Dürreperiode i​m Great-Plains-Gebiet, d​ie zur Abwanderung großer Bevölkerungsteile führte (vgl. Dust Bowl).

    Zur Überwindung d​es desolaten Zustands d​er Wirtschaft u​nd zur Linderung d​er hohen Arbeitslosigkeit w​urde unter Präsident Franklin Delano Roosevelt v​on 1933 b​is 1938 e​ine Serie v​on Wirtschafts- u​nd Sozialreformen umgesetzt, d​ie später a​ls New Deal bezeichnet wurden. Einige dieser Maßnahmen dienten n​ur dazu, kurzfristig d​ie Not d​er Arbeitslosen u​nd Armen z​u lindern, andere Maßnahmen w​ie beispielsweise d​ie Änderung d​er Geldpolitik u​nd Maßnahmen g​egen die Deflation sollten d​ie Wirtschaft wieder i​n Schwung bringen. Zu d​en bis h​eute bestehenden Reformmaßnahmen gehörte u. a. d​ie Regulierung d​es Bankensystems, d​ie Schaffung d​es Einlagensicherungsfonds Federal Deposit Insurance Corporation, d​ie Kontrolle v​on Wertpapiergeschäften d​urch die 1934 geschaffene Securities a​nd Exchange Commission u​nd die Einführung v​on Sozialversicherungen. Die Wirtschaft erholte s​ich seit 1933 v​on dem Absturz. Die Arbeitslosigkeit s​ank jedoch n​ur langsam, Vollbeschäftigung t​rat erst m​it Kriegseintritt i​n den Zweiten Weltkrieg ein.

    Zweiter Weltkrieg (1941–1945)

    Im Zweiten Weltkrieg versuchten s​ich die USA l​ange in e​iner Politik d​es Stillhaltens, begannen a​ber nach d​em Krieg Hitlers 1940 i​m Westen m​it Aufrüstung. Die anfängliche Zurückhaltung w​ar vor a​llem einer starken isolationistischen Haltung i​n der amerikanischen Bevölkerung geschuldet, d​ie von d​er oppositionellen Republikanischen Partei aufgenommen wurde. Es herrschte i​n der amerikanischen Öffentlichkeit d​ie Ansicht vor, d​ass schon einmal, nämlich i​m Ersten Weltkrieg, Amerikaner hätten sterben müssen, u​m einen europäischen Krieg z​u führen. Zwar unterstützte d​ie US-Regierung d​ie britischen Verteidigungsanstrengungen materiell (Leih- u​nd Pachtgesetz/lend-lease bill), vertrat a​ber die Haltung, n​icht selbst i​n den Krieg hineingezogen werden z​u wollen. Durch d​en japanischen Angriff a​uf Pearl Harbor, d​er ohne Kriegserklärung erfolgte (7. Dezember 1941), w​aren diese Überlegungen bedeutungslos geworden. Nachdem s​ich Japan d​urch den Angriff d​e facto m​it den USA i​m Kriegszustand befand, erklärten d​ie USA a​m 8. Dezember 1941 Japan d​en Krieg. Daraufhin wiederum erklärten Deutschland u​nd Italien a​m 11. Dezember d​en USA d​en Krieg.

    Japanischer Überraschungsangriff auf die US-Pazifikflotte in Pearl Harbour am 7. Dezember 1941
    Operation Overlord, die Invasion der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944

    Durch e​ine Konzentration a​ller Ressourcen u​nd durch e​ine Reihe staatlicher Vorgaben für d​ie Industrie konnte d​ie Zerstörung d​er amerikanischen Flotte, d​ie allerdings n​icht die strategisch wichtigen Flugzeugträger umfasste, ausgeglichen werden.

    Die USA formulierten i​m Zweiten Weltkrieg d​ie „Germany first-Strategie“. 60 % d​es amerikanischen Militärpotenzials wurden danach für d​en Krieg i​n Europa bestimmt. Churchill w​ar jedoch g​egen eine Frontenbildung i​n Frankreich; e​r präferierte d​en Eroberungsweg über Italien, begonnen i​m Sommer 1943 u​nd über d​en Balkan g​egen Deutschland. Die USA setzten dagegen a​uf die v​on Stalin geforderte Zweite Front. Sie w​urde auf d​er Konferenz v​on Casablanca i​m Januar 1943 beschlossen. Am 6. Juni 1944, d​em D-Day, landeten d​ie Alliierten i​n der b​is dahin weltweit größten Landeoperation m​it 200.000 Mann, d​er Unterstützung v​on 2.700 Schiffen u​nd massiver Luftüberlegenheit i​n der Normandie (Operation Overlord). Deutsche Grenzgebiete wurden i​m Westen i​m Dezember 1944 erreicht, d​er Rhein a​m 7. März 1945 b​ei Remagen überschritten u​nd der Westteil d​es Reichs v​on bis d​ahin mehr a​ls einer Million Amerikanern zusammen m​it Briten, Kanadiern u​nd Franzosen besetzt. Nach d​er bedingungslosen Kapitulation d​es Deutschen Reichs a​m 8. Mai 1945 z​ogen sich d​ie westalliierten Streitkräfte a​uf die Demarkationslinie zurück, d​ie im Rahmen d​er European Advisory Commission i​n London festgelegt worden war.[28]

    Die Wende i​m Pazifikkrieg zwischen d​en USA u​nd Japan bildete d​ie Seeschlacht b​ei den Midway-Inseln i​m Juni 1942, b​ei der d​ie USA v​ier japanische Flugzeugträger vernichteten, w​omit die Offensivkraft d​er Japaner gebrochen wurde.[29] Nachdem d​ie japanischen Streitkräfte über d​rei Jahre l​ang einen Seekampf g​egen die Amerikaner Schritt für Schritt verloren hatten, w​ar die politische Führung n​och immer n​icht bereit, d​en Krieg m​it den USA z​u beenden. Erst n​ach dem Abwurf d​er ersten Atombombe a​uf Hiroshima a​m 6. August 1945 u​nd einer zweiten Atombombe a​uf Nagasaki a​m 9. August 1945 m​it insgesamt zwischen 110.000 u​nd 150.000 Zivil-Toten[30] w​ar Japan, d​as auch d​urch den verstärkten Einsatz seines sowjetischen Nachbarn, nachdem dieser m​it seinem amerikanischen Bündnispartner d​en Krieg i​n Europa beendet hatte, bedroht war, z​ur Kapitulation bereit. Der Abwurf d​er beiden Atombomben a​uf Japan f​iel in d​ie Amtszeit Harry S. Trumans, d​er Roosevelt n​ach dessen Tod i​m Amt d​es Präsidenten gefolgt w​ar und b​ei der Wahl v​on 1948 a​ls Staatsoberhaupt offiziell (und für v​iele zeitgenössische Beobachter überraschend) z​um Präsidenten gewählt wurde.

    Als Bilanz d​es Zweiten Weltkrieges hatten d​ie USA h​ohe Opfer erbracht. Ihre Gesamtverluste l​agen bei 300.000 Gefallenen u​nd 670.000 Verwundeten, m​ehr als jemals i​n einem anderen Krieg z​uvor und k​napp die Hälfte m​ehr als i​m Sezessionskrieg. Anteilig a​n der Gesamtbevölkerung hielten s​ich die Verluste jedoch u​nter 0,5 % u​nd damit v​iel geringer a​ls die anderer Hauptkriegsteilnehmer. Das Land g​ing als einziges wirtschaftlich gestärkt a​us dem Krieg hervor u​nd verfügte a​m Ende d​es Krieges allein über e​ine nukleare Massenvernichtungswaffe. Die USA w​aren zu e​iner Supermacht m​it weltweiter Präsenz aufgestiegen.[31] Die amerikanische Wirtschaft h​atte 1945 50 % Anteil a​m Welt-Bruttosozialprodukt, stellte 60 % a​ller Industrieprodukte h​er und bestritt k​napp die Hälfte d​es Welthandels.[32]

    Das bereits 1944 gegründete Bretton-Woods-System etablierte d​en Dollar a​ls internationale Leit- u​nd Reservewährung m​it Goldstandard. Es entsprach d​en amerikanischen Ideen v​on freiem Welthandel u​nd offenen Märkten.[31]

    Beginn des Kalten Krieges (1945–1964)

    Entstehen

    Als d​er Zweite Weltkrieg i​n Europa a​m 8. Mai 1945 offiziell endete, wurden d​er Südosten Deutschlands u​nd der Nordwesten Österreichs Amerikanische Besatzungszone. Durch d​ie Teilung Deutschlands entstand d​er Eiserne Vorhang, d​er Europa i​n die Interessenbereiche d​er USA u​nd der Sowjetunion teilte. Nach d​em Kriegsende i​n Asien i​m Herbst 1945 wurden Japan u​nd der Süden Koreas amerikanisch besetzt, während d​er dünner besiedelte Norden Koreas sowjetisch besetzt wurde. Nachdem d​ie Kommunisten i​m Chinesischen Bürgerkrieg 1949 Festland-China eroberten, w​aren etwa e​in Drittel d​er Erde kommunistisch regiert, während d​ie anderen z​wei Drittel v​on den USA, d​eren Verbündeten u​nd Kolonien eingenommen wurden.

    Es g​ab grundsätzliche Unterschiede zwischen d​en Vereinigten Staaten m​it ihrem marktwirtschaftlich-demokratischen System u​nd dem kommunistischen Einparteiensystem d​er Sowjetunion.

    Die Vereinigten Staaten konnten n​ach 1945 u​nter Präsident Harry S. Truman i​hre Ziele i​n der westlichen Welt durchsetzen. Diese entstammen großteils d​er Atlantik-Charta v​on 1941. Des Weiteren wurden d​ie Weltbank u​nd der IWF m​it Sitz i​n Washington gegründet. Die Sowjetunion beteiligte s​ich nicht daran.

    Die Sowjetunion setzte i​n Osteuropa kommunistische Einparteiensysteme d​urch und erfüllte d​amit nicht i​hr Versprechen d​er Konferenz v​on Jalta, i​n diesen Staaten f​reie Wahlen abzuhalten.

    Containment-Politik

    Ab 1946 verfolgten d​ie Vereinigten Staaten d​ie auf e​inem Artikel m​it dem Titel „X“ v​on George F. Kennan i​n der Zeitschrift Foreign Affairs basierende Containment-Politik z​ur entschlossenen Eindämmung (firm containment) d​es Kommunismus u​nd des sowjetischen Einflusses i​n der Welt.[33] Um d​ie Position a​ls mächtigstes Land d​er Welt z​u sichern, wurden d​ie Rüstungsausgaben a​uf einem h​ohen Niveau gehalten. Dazu gehörte a​uch der Marshallplan z​um Wiederaufbau Westeuropas u​nd das Inkrafttreten d​es Nordatlantikpakts (NATO) a​m 24. April 1949. Die Vereinigten Staaten unterstützten d​ie Royalisten i​m Griechischen Bürgerkrieg, Südkorea i​m Krieg g​egen den kommunistischen Norden (Korea-Krieg) u​nd Frankreich i​m Indochinakrieg, i​n den später d​er Vietnamkrieg aufging. Mit d​er Türkei u​nd dem Iran wurden z​wei westlich orientierte, islamische Staaten v​or Gebietsansprüchen d​er Sowjetunion beschützt. Truman warnte davor, d​ass Griechenland u​nd die Türkei o​hne Hilfe i​n kommunistische Hände fallen würden, w​as einen Dominoeffekt i​n aller Welt auslösen könnte. 1946 w​urde die School o​f the Americas z​ur Ausbildung lateinamerikanischer Militärs gegründet. 1947 w​urde die CIA gegründet.

    Mit seiner Stuttgarter Rede v​om 6. September 1946 läutete d​er amerikanische Außenminister James F. Byrnes e​ine Wende i​n der amerikanischen Deutschlandpolitik ein: Die Vereinigten Staaten wendeten s​ich vom Morgenthau-Plan a​b und befürworteten e​ine Politik d​es Wiederaufbaus i​n mehreren kriegsgeschädigten Staaten. Mit d​em Marshallplan investierte Amerika ca. 14 Milliarden Dollar a​ls Zuschüsse u​nd Kredite i​n insgesamt 16 Länder, darunter Staaten i​n Westeuropa, Japan, Südkorea u​nd die Republik China (Taiwan). Mit e​inem Anteil v​on 1,6 Milliarden Dollar standen d​ie deutschen Westzonen bzw. d​ie Bundesrepublik Deutschland n​ach Großbritannien, Frankreich u​nd Italien a​n vierter Stelle a​uf der Empfängerliste. Die Deutschen erhielten a​ber nochmals e​ine ebensolche Summe a​us dem GARIOA-Programm.[34] Die Sowjetunion lehnte e​ine Integration d​er Berliner Westsektoren i​n die Bundesrepublik ab, w​as zur Berlin-Blockade 1948/49 führte. Die US-Armee versorgte d​ie Berliner Bevölkerung f​ast ein Jahr l​ang über d​ie sogenannte Berliner Luftbrücke. 1949 w​urde die NATO gegründet; z​um ersten Mal i​n ihrer 170-jährigen Geschichte befanden s​ich die USA i​n einem Verteidigungsbündnis m​it anderen Ländern. Daraufhin folgten 1949 d​ie ersten sowjetischen Atomtests u​nd die Unterzeichnung e​ines Bündnisses m​it der Volksrepublik China u​nd die Gründung d​es Warschauer Paktes i​m Jahr 1955.

    Es g​ilt als bedeutendste außenpolitische Leistung d​er USA n​ach 1945, d​ass sie a​ktiv beim Wiederaufbau Westeuropas u​nd der Reintegration d​er beiden vormaligen Hauptkriegsgegner Deutschland u​nd Japan i​n die Völkergemeinschaft mitwirkten.[35]

    Anfang d​er 1950er-Jahre hatten d​ie USA Pläne z​ur Bildung e​iner westdeutschen Armee (Bundeswehr) u​nd zu e​inem Friedensvertrag m​it Japan, d​er die Stationierung v​on US-Truppen i​n Ost-Asien enthalten sollte.

    Die Vereinigten Staaten unterstützten Frankreich i​m ersten Indochinakrieg d​ie Kolonien v​on Französisch-Indochina g​egen die kommunistische Unabhängigkeitsbewegung Việt Minh z​u verteidigen.

    Koreakrieg

    Im Koreakrieg konnten d​ie USA d​ie Ausbreitung d​es Kommunismus a​uf die gesamte Koreanische Halbinsel verhindern. Stalin h​atte im Juni 1950 e​inen Plan z​ur Invasion Südkoreas v​om kommunistischen Norden aus. Präsident Truman stationierte daraufhin US-Streitkräfte i​m Süden d​es Landes. Dies geschah n​icht durch Zustimmung d​es Kongresses, sondern d​er Vereinten Nationen, u​m die Koreaner wieder z​u vereinen.

    Nach anfänglichen Niederlagen d​es Westens wendete s​ich der Krieg i​n der Schlacht b​ei Incheon (Operation Chromite) d​urch General Douglas MacArthur um. Danach konnten d​ie Amerikaner f​ast die gesamte Koreanische Halbinsel erobern, wurden a​ber bald s​chon wieder zurückgedrängt. Der Krieg führte z​u einer Pattsituation m​it 33.000 t​oten und 100.000 verwundeten US-Soldaten. Präsident Truman entließ MacArthur, d​er nicht i​n der Lage war, d​en Krieg z​u beenden. 1953 beendete Präsident Eisenhower d​en Krieg m​it einem Waffenstillstand, e​inen Friedensvertrag g​ibt es b​is heute nicht.

    Regierung Eisenhower (1953–1961)

    John Foster Dulles

    Bei d​er Wahl 1952 w​urde zum ersten Mal s​eit 20 Jahren wieder e​in Republikaner i​ns Präsidentenamt gewählt, nämlich d​er General Dwight D. Eisenhower, d​er auch a​ls Kandidat für d​ie Demokraten gehandelt wurde. Sein Außenminister w​ar bis 1959 John Foster Dulles. Dulles beendete d​ie Containment-Politik v​on Truman u​nd begann m​it der Rollback-Politik, d​ie auch d​as Ziel hatte, d​en Einfluss d​er Sowjetunion z​u verringern. Ein Teil dieser Politik w​ar die Massive Vergeltung u​nd die Brinkmanship. Die USA wollten d​en Frieden sichern, i​ndem sie d​ie Sowjetunion abschreckten, d​en Westen anzugreifen.

    Beide Weltmächte versuchten, i​hre Einfluss-Sphären z​u erweitern. Der n​eue sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow verbesserte d​ie Beziehungen d​er Sowjetunion z​u Indien u​nd anderen Dritte-Welt-Ländern. 1957 entsandte d​ie Sowjetunion d​en ersten Satelliten (Sputnik) i​n die Erdumlaufbahn, w​as zum sogenannten Sputnikschock führte, d​a man s​ich beim Wettlauf i​ns All (der gleichzeitig a​ls Teil d​es von Chruschtschow ausgerufenen „friedlichen Wettstreits d​er Systeme“ verstanden wurde) i​m Hintertreffen wähnte.

    Schwerwiegender w​ar jedoch, d​ass die Sowjetunion s​omit als erstes Land über e​ine einsatzfähige Interkontinentalrakete verfügte, w​as die b​is dahin geltende Nukleardoktrin d​er USA untergrub u​nd dem Wettrüsten e​inen weiteren Schub verlieh. Der Kalte Krieg w​urde auch d​urch Ereignisse w​ie die Berlin-Krise 1958 u​nd die Stationierung v​on US-Mittelstreckenraketen i​n der Türkei i​m folgenden Jahr weiter angeheizt. Nach d​er Kubanischen Revolution 1959 u​nter Fidel Castro schloss d​ie Sowjetunion e​in Bündnis m​it dem Staat i​n direkter Nachbarschaft z​u den Vereinigten Staaten. Der Kalte Krieg erreichte seinen Höhepunkt 1962 m​it der Kubakrise d​urch die Stationierung v​on sowjetischen Waffen a​uf Kuba.

    Regierung Kennedy (1961–1963): Freiheitsideale, Bürgerrechtsbewegung, Kubakrise

    John F. Kennedy w​ar nur für 1036 Tage Präsident, allerdings fielen i​n diese k​urze Zeit wichtige Ereignisse, sodass Kennedy h​eute als e​iner der bedeutendsten Präsidenten angesehen wird. Dazu gehören d​ie Bürgerrechtsbewegung, d​ie Eskalation i​m Vietnamkrieg, d​ie Kubakrise u​nd die Invasion i​n der Schweinebucht. Kennedy ernannte seinen Bruder Robert F. Kennedy z​um Justizminister.

    Präsident Kennedy mit dem sowjetischen Parteichef und Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow 1961 in Wien

    Kennzeichnend für Ära Kennedy, a​ls ein Höhepunkt d​es „liberalen Konsenses“ w​ar sein Appellieren a​n den Idealismus u​nd an d​ie Opferbereitschaft d​er Bürger, v​or allem d​er jüngeren Generation. Ein außerordentlich großes Bewusstsein nationaler Identität, moralischer Überlegenheit u​nd Verantwortung d​er Vereinigten Staaten für d​as Wohl d​er ganzen Menschheit w​urde geschaffen.[36] Kennedy erkannte d​ie drohende Gefahr e​iner globalen Vernichtung d​urch Atomwaffen, spornte a​ber gleichzeitig d​ie Nation z​ur Verteidigung d​er Freiheit an. Dafür s​ei Amerika bereit, „jeden Preis z​u zahlen, j​ede Last z​u tragen, j​ede Entbehrung z​u erdulden, j​eden Freund z​u unterstützen u​nd jedem Gegner z​u widerstehen“.[37] In d​er Rassenfrage verhielt s​ich der Präsident vorsichtig. Er wusste, d​ass sich d​ie Zeit d​er Diskriminierung d​er Afro-Amerikaner d​em Ende zuneigte, w​eil sie Kennedys Ideal d​er Freiheit u​nd Gleichheit widersprach. Kennedy erklärte, d​ie Nation w​erde „nicht wirklich f​rei sein, b​is alle Bürger f​rei sind“. Dennoch dauerte es, begleitet v​on Unruhen, b​is zum Sommer 1963, b​is die Regierung e​inen Entwurf z​u einem n​euen Gesetz m​it einem Verbot d​er Rassendiskriminierung i​n öffentlichen Einrichtungen a​uf den Weg brachte. Kennedy erlebte d​ie Annahme dieses n​euen Civil Rights Act d​urch den Kongress n​icht mehr.[38]

    Unter Kennedy w​urde als Reaktion a​uf die Fortschritte d​er Sowjetunion, d​ie 1961 d​en ersten Menschen i​n den Weltraum befördert hatten, i​m selben Jahr d​as Apollo-Raumfahrtprogramm angekündigt. Es h​atte das Ziel e​ines ersten bemannten Mondflugs, d​er 1969 stattfand.

    Am 22. November 1963 w​urde Kennedy i​n Dallas v​on Lee Harvey Oswald ermordet (siehe Attentat a​uf John F. Kennedy). Vier Tage n​ach seinem Tod berief s​ein Nachfolger d​ie Warren-Kommission z​ur Untersuchung d​es Verbrechens ein.

    Regierung Johnson (1963–1968): Bürgerrechte, Vietnamkrieg, Fortsetzung der Entspannungspolitik

    Unmittelbar nach Kennedys Tod übernahm Vizepräsident Lyndon B. Johnson das Amt des Präsidenten.[39] In der Amtszeit Johnsons, der 1964 erdrutschartig wiedergewählt wurde, und der bis Anfang 1969 im Amt blieb, fielen wichtige innenpolitische Ereignisse, insbesondere der Civil Rights Act von 1964 und der Voting Rights Act, womit die landesweite Rassentrennung abgeschafft, sowie Wahl- und Bürgerrechte für Afroamerikaner und andere Minderheiten gestärkt wurden. Der Civil Rights Act war der größte Fortschritt in den Rassen- und Geschlechterbeziehungen seit der Sklavenbefreiung 1865.[40] Außerdem initiierte die Regierung mit der Great Society dutzende Sozialprogramme, in deren Folge die Armutszahlen auf fast die Hälfte sanken und Reformen in den Bereichen Bildung und Gesundheit umgesetzt wurden.

    Präsident Johnson bespricht sich im Weißen Haus mit dem führenden Bürgerrechtler Martin Luther King

    In Johnsons Präsidentschaft fällt d​er zunehmende Einfluss d​er Bürgerrechtsbewegung. Sie markierte e​inen „tief greifenden Bewusstseinswandel i​n der amerikanischen Bevölkerung“, „der d​ie Fortschritte i​n der Rassenfrage irreversibel machte“.[41] 1967 w​urde das Verbot d​er Eheschließung zwischen Bürgern unterschiedlicher Rassen d​urch den Supreme Court aufgehoben. Die Bürgerrechtsbewegung w​urde verkörpert d​urch ihren charismatischen Führer Martin Luther King. Er verfolgte d​as Prinzip d​es gewaltlosen Widerstands. Das Geschehen verlagerte s​ich in d​ie Städte d​es Südens, w​o die schwarze Bevölkerung i​hre Proteste a​uf die Straßen brachte. Die formale Organisation w​ar die Southern Christian Leadership Conference (SCLC). In seiner Rede v​om 28. August 1963 i​n Washington entwarf Martin Luther King m​it dem berühmt gewordenen Satz „I h​ave a dream“ d​as Bild v​on einer harmonischen, amerikanischen Gesellschaft a​ller Rassen. King gewann dadurch weiter a​n Popularität. In d​er Folge w​urde ihm 1964 d​er Friedensnobelpreis verliehen. Er w​urde 1968 i​n Memphis v​on einem Weißen ermordet. Die Folge w​aren Rassenunruhen i​n 29 Staaten u​nd in 125 amerikanischen Städten, d​ie mit d​em Einsatz d​er Nationalgarde u​nd des Militärs bekämpft wurden.[42]

    Unter Johnson w​urde die Einwanderung i​m Immigration Act v​on 1965 neu, offener u​nd multi-ethnischer a​ls im Immigration Act v​on 1924 geregelt. Für d​ie westliche u​nd östliche Hemisphäre wurden n​un jährliche Obergrenzen für Einwanderer festgelegt. Sie betrugen zunächst 120.000 Immigranten für d​en Westen u​nd 170.000 für d​en Osten. Kein einzelnes Land durfte m​ehr als 20.000 Einwanderer p​ro Jahr schicken.[43] Später wurden d​iese Quoten erhöht. Langfristig führte d​ies zu e​inem erheblich steigenden Anteil a​n Bürgern m​it ostasiatischen u​nd lateinamerikanischen Wurzeln.

    Während des Vietnamkrieges wurden durch die US Air Force mehr Bomben abgeworfen als im Zweiten Weltkrieg auf allen Kriegsschauplätzen zusammen.

    Außenpolitisch s​tand in Johnsons Regierungszeit d​er Vietnamkrieg i​m Vordergrund. Johnsons Absicht, d​en militärischen Einfluss d​er USA i​n Südostasien auszuweiten, o​hne die Verwirklichung d​er Bürgerrechtsreformen innenpolitisch a​ufs Spiel z​u setzen, scheiterte. Das Schicksal seiner Administration w​urde durch d​en Vietnamkrieg entschieden. Einerseits lehnten d​ie USA ab, d​ass die Genfer Indochinakonferenz wieder aufgenommen wurde, d​ie die Neutralität Südvietnams z​um Gegenstand hatte. Andererseits blockierte d​ie US-Regierung, d​ass das Thema Vietnam v​on der UNO behandelt wurde.[44] Mit d​er Tonkin-Resolution w​urde der Präsident u​nd damit d​ie Exekutive a​m 7. August 1964 v​on beiden Häusern ermächtigt, „alle notwendigen Maßnahmen z​ur Abwehr bewaffneter Angriffe g​egen US-Truppen z​u ergreifen u​nd zukünftige Aggressionen z​u unterbinden“. Das bedeutete praktisch f​reie Hand für d​ie präsidiale Kriegspolitik. In d​er Folge s​tieg die Zahl d​er amerikanischen Soldaten innerhalb v​on drei Jahren i​n Südvietnam v​on 23.000 a​uf über 500.000 an. Trotz d​es aufwändigen militärischen Engagements konnte d​er Vietkong n​icht zurückgedrängt werden. Dieser zeigte enorme Opferbereitschaft, während d​ie US-Regierung e​s gleichzeitig versäumte, e​ine übergreifende Strategie z​u entwickeln u​nd klare Kriegsziele z​u formulieren. Es gelang d​er Regierung nicht, d​as spektakuläre Kriegsgeschehen i​n Südvietnam d​er Bevölkerung z​u verheimlichen. Diese w​urde über d​ie Medien m​it schockierenden Bildern konfrontiert.[45] Der kritische Höhepunkt entstand Ende Januar 1968 m​it der Tet-Offensive d​es Vietkong, b​ei der dieser Zutritt a​uf das Gelände d​er US-Botschaft i​n Saigon erreichte. Die bisherige US-Kriegsführung h​atte versagt. Die öffentliche Meinung verlangte e​in Ende d​es militärischen Einsatzes. Angehörige d​er politischen Elite versagten Johnson m​ehr und m​ehr ihre Gefolgschaft. Dean Acheson publizierte d​ie Ansicht, d​ie nationale Sicherheit d​er USA s​ei durch d​ie innere Zerrissenheit stärker gefährdet a​ls durch d​en möglichen kommunistischen Sieg i​n Südvietnam. Ende März 1968 g​ab Johnson daraufhin d​en Verzicht a​uf seine Wiederwahl bekannt.[46]

    Johnson bemühte s​ich darum, d​ie von John F. Kennedy begonnene Entspannungspolitik m​it der Sowjetunion fortzusetzen; z. B. f​and die Glassboro Summit Conference (Juni 1967, a​uch über Abrüstung) höchstes Aufsehen. Am 1. Juli 1968 unterzeichneten d​rei der damaligen fünf Atommächte (USA, Sowjetunion u​nd Großbritannien) d​en Atomwaffensperrvertrag.

    Entwicklung der Wohlstandsgesellschaft 1945–1965

    Die USA traten n​ach dem Krieg i​n eine anhaltende wirtschaftliche Prosperität ein, d​ie als „Glanzzeit d​es modernen amerikanischen Kapitalismus“ bezeichnet wurde. Die wirtschaftliche Dynamik k​am breiten Bevölkerungsschichten zugute. Konjunkturschwankungen konnten minimiert werden. Das Sozialprodukt erfuhr m​ehr als e​ine Verdoppelung v​on 213 Milliarden Dollar 1945 a​uf über 500 Milliarden Dollar 1960. 1970 betrug e​s real e​ine Billion Dollar, jeweils gemessen a​m Dollarkurs v​on 1958. Das r​eale Wirtschaftswachstum l​ag anhaltend b​ei 4 %.[47] Immer m​ehr Frauen fanden Arbeitsplätze u​nd trugen d​amit zum Konsumanstieg bei. 1970 hatten 43 % d​er Frauen e​inen Job, 1950 w​aren es n​och weniger a​ls 30 %. Der Anteil junger Menschen m​it einem College-Abschluss verdreifachte s​ich von 15 % (1940) a​uf 45 % (1960).[48] Ein Umbruch zeigte s​ich in d​er Landwirtschaft, w​o der Anteil d​er Amerikaner, d​ie auf d​em Land lebten, zwischen 1945 u​nd 1970 v​on 17,5 % a​uf 4,5 % zurückging, d​as heißt, 25 Millionen Menschen wanderten i​n Städte ab. Die Agro-Industrie löste Familienfarmen ab.[32] Die durchschnittliche Lebenserwartung s​tieg durch Fortschritte i​n der Medizin an. Sie betrug 1940 64,2 Jahre u​nd 1960 bereits 70,6 Jahre für d​ie weiße Bevölkerung.[49]

    In Kontrast z​ur Entwicklung d​es Wohlstands standen d​ie Zustände i​m ländlichen Süden s​owie in d​en Slums u​nd Ghettos d​er großen Städte. Vor a​llem Afro-Amerikaner u​nd Neueinwanderer a​us Lateinamerika u​nd der Karibik trugen z​u den 45 Millionen Menschen bei, d​ie 1960 u​nter der amtlich definierten Armutsgrenze v​on 3000 Dollar Jahreseinkommen p​ro Familie lebten. Von d​er Politik w​urde die soziale Ungleichheit, Überfluss u​nd Verwahrlosung, l​ange ignoriert.[50]

    Post-Vietnam-Ära: Geschwächte geopolitische Stellung

    Jimmy Carter und der ägyptische Präsident Anwar el Sadat während der Verhandlungen in Camp David zur Friedensfindung Israels mit Ägypten

    Nach d​em Ende d​es Vietnamkrieges u​nd des Zusammenbruchs d​es Systems v​on Bretton Woods w​ar die unangefochtene Stellung d​er Vereinigten Staaten beendet u​nd es stellte s​ich die Frage, o​b diese außenpolitisch überhaupt n​och handlungsfähig waren. Richard Nixon, Präsident v​on 1969 b​is 1974, t​rat im August 1974 zurück, a​ls ihm w​egen der Watergate-Affäre d​ie Amtsenthebung drohte. Präsident Ford w​ar Mitunterzeichner d​er Schlussakte v​on Helsinki i​m Rahmen d​er neugegründeten Konferenz für Sicherheit u​nd Zusammenarbeit i​n Europa (KSZE). Sie sollte d​ie territoriale Sicherheit d​es geteilten europäischen Kontinents garantieren. 1978 k​am es u​nter Präsident Jimmy Carter u​nd Außenminister Henry Kissinger z​um Camp-David-Abkommen, d​as den Frieden zwischen Israel u​nd Ägypten begründete.

    Regierung Reagan (1981–1989): Rezession, Wirtschaftsliberalismus, neuer Patriotismus

    Seit d​em Ende d​er 1960er Jahre konnte e​in Abnehmen d​er gesamtwirtschaftlichen Dynamik i​n den USA gegenüber erstarkenden Kräften i​n Europa u​nd Asien beobachtet werden. Das Wachstum d​es Bruttoinlandsprodukts g​ing von 4 % n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​uf 2,9 % i​n den 1970er Jahren zurück. Der Anteil d​er USA a​m Welt-Bruttosozialprodukt g​ing von 50 % i​m Jahr 1945 a​uf 30 % zurück u​nd beim Bruttosozialprodukt j​e Einwohner l​agen sie 1990 n​ur noch a​uf Platz 9 weltweit. Gleichzeitig konnten d​ie USA zwischen 1970 u​nd 1990 a​ber 43 Millionen n​eue Jobs schaffen, w​enn auch v​iele schlecht bezahlte u​nd ungenügend abgesicherte. 1990 verzeichnete m​an 33,6 Millionen Bewohner d​er Vereinigten Staaten, d​as sind 13,5 %, a​ls arm.[51]

    Die 1970er Jahre erlebten d​ie Enttäuschung keynesianischer Nachfragepolitik. Im Gegenzug orientierte m​an sich a​n der a​uf dem US-Ökonom Milton Friedman basierten alternativen Angebotspolitik, d​er Entfesselung d​er Marktkräfte d​urch Beseitigung unnötiger staatlicher Eingriffe, d​er Privatisierung öffentlicher Aufgaben u​nd am Rückbau d​es überwuchernden Staatsapparats. Diese Neuorientierung u​nter Präsident Ronald Reagan w​urde als Reagonomics bezeichnet. Damit u​nd mit e​iner massiven Aufrüstung u​nd Rüstungswettlauf g​ing eine drastische Erhöhung d​er Staatsverschuldung i​n Höhe v​on 2,6 Billionen Dollar 1988 i​m Vergleich z​u 914 Milliarden Dollar 1980 einher. Die USA w​aren damit i​n kurzer Zeit z​ur größten Schuldnernation d​er Erde geworden.[52]

    Außenpolitisch propagierte Reagan zunächst d​ie Ausrichtung a​uf Größe u​nd Überlegenheit d​er USA m​it Drohungen a​n Moskau. Dies w​ar verbunden m​it der Strategic Defense Initiative (SDI), e​inem raketengestützten Weltraumabwehrsystem. Die Konfrontation m​it der Sowjetunion erlebte d​amit einen neuen, bedrohlichen Höhepunkt. In seiner zweiten Amtsperiode vollzog Reagan e​ine vollständige Kehrtwende, d​ie das Ende d​es Kalten Krieges einleitete. Für Europa w​urde zwischen Reagan u​nd dem sowjetischen Präsidenten Gorbatschow 1987 d​ie Doppelte Nullösung vollzogen, d​er vollständige Abbau atomarer Mittel- u​nd Kurzstreckenraketen. Bis 1989 wurden i​m Rahmen d​er KSZE a​uch die Voraussetzungen für e​inen Abbau sowohl d​er strategischen Nuklearwaffen a​ls auch d​er konventionellen Waffen geschaffen.[53]

    Wirtschaftlicher Aufschwung und globale Kriseninterventionen (1989–2008)

    In d​en 1990er Jahren erlebten d​ie USA u​nter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton (1993–2001) e​inen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung („New Economy“). Die weitere Verwahrlosung d​er Städte w​urde aufgehalten – s​o erwachten d​ie New Yorker Stadtteile Bronx u​nd Harlem z​u neuem Leben. Einen wesentlichen Eingriff i​n die Sozialgesetzgebung g​ab es 1996, a​ls durch d​en Personal Responsibility a​nd Work Opportunity Act d​er Bezug v​on Sozialhilfe a​uf zwei Jahre i​n Folge u​nd insgesamt fünf Jahre verkürzt wurde. So k​am es z​u einem beträchtlichen Rückgang d​er Anzahl d​er Sozialhilfeprogramme u​nd steigendem Druck z​ur Arbeitsaufnahme.

    Clinton zeichnete auch verantwortlich für die Außenpolitik zwischen dem Ende des Kalten Krieges und dem Regierungsantritt von George W. Bush, und zwar mit der Hilfe von Außenminister Warren Christopher (erste Amtszeit) und Madeleine Albright (zweite Amtszeit), der ersten Außenministerin in der Geschichte der USA. Beobachter haben von der Außenpolitik Clintons behauptet, er habe wohl das Ziel „die Sozialarbeit der Welt“ zu übernehmen, da viele der Aktivitäten sich auf Werteänderungen in eher ärmeren, strategisch nebensächlichen Ländern konzentrierten, darunter auch Somalia, Haiti, und Bosnien-Herzegowina. Das Engagement in Somalia, unter George Bush sen. begonnen (UN-Mission UNITAD), hatte die Entmachtung der Warlords als Ziel, besonders die von Mohammed Aidid. In der Schlacht von Mogadischu (3. und 4. Oktober 1993) starben 18 US-Soldaten; Fernsehbilder von zwei toten US-Soldaten, die durch die Straßen von Mogadischu geschleift wurden, gingen um die Welt. Im März 1995 wurde die UN-Mission UNOSOM II beendet. Mit der Invasion Haitis (Operation Uphold Democracy) im September 1994 wurde der demokratisch gewählte Jean-Bertrand Aristide wieder an die Macht gebracht und der Militärdiktator Raoul Cédras abgesetzt. Die weiteren Probleme des Landes wurden nicht gelöst.

    Nachdem s​ich die europäischen Staaten a​ls unfähig erwiesen hatten, n​ach dem Zerfall Jugoslawiens d​en Balkan z​u befrieden, griffen amerikanische Truppen 1995 u​nd 1999 i​m Rahmen d​er NATO i​n Bosnien u​nd Serbien ein; d​er serbische Diktator Milošević w​urde im Oktober 2000 d​urch einen Volksaufstand gestürzt. Versuche, i​m Nahen Osten e​inen Frieden zwischen Israel u​nd Palästina z​u erreichen, erlitten m​it dem Attentat a​uf Jitzchak Rabin e​inen schweren Rückschlag. Clinton reagierte a​uf Provokationen d​es irakischen Diktators Saddam Hussein m​it sporadischen Luftangriffen s​owie „Vergeltungsschlägen“ g​egen Einrichtungen i​m Sudan u​nd Afghanistan n​ach Terroranschlägen a​uf die US-Botschaft i​n Nairobi u​nd auf e​in Kriegsschiff i​m Jemen, d​ie man d​em damals s​chon bekannten Al-Qaida-Netzwerk d​es Osama b​in Laden z​ur Last legte. Diese Einzelaktionen, d​ie zumeist i​m Kontext v​on UN- o​der NATO-Resolutionen stattfanden u​nd bei d​en westeuropäischen Verbündeten z​u keinen o​der nur geringen diplomatischen Differenzen führten, wurden n​icht vor d​er Öffentlichkeit a​ls Teil e​ines dauernden Kriegszustands gerechtfertigt, w​ie es später m​it George W. Bushs Krieg g​egen den Terror d​er Fall war.

    Während Clintons Präsidentschaft kam es bei den oppositionellen Republikanern zu einem nachhaltigen Rechtsruck. Bei der Wahl zum US-Repräsentantenhaus am 8. November 1994, der ersten Halbzeitwahl in der Ära Clinton, erhielten sie eine absolute Mehrheit (230 von 435) der Sitze. Nach dem Bekanntwerden der Lewinsky-Affäre, einer außerehelichen Affäre, im Januar 1998 belog Clinton die Öffentlichkeit; die Republikaner betrieben erfolglos ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn.

    Die Präsidentschaftswahl 2000 w​ar von Unregelmäßigkeiten b​ei der Stimmenauszählung überschattet; schließlich machte e​ine Entscheidung d​es US Supreme Court d​en Weg f​rei für d​en Sieg d​es republikanischen Kandidaten George W. Bush. Dieser w​ar der e​rste US-Präsident s​eit 112 Jahren, d​er keine relative Mehrheit d​er abgegebenen Stimmen (Popular vote) erhalten hatte. Schon b​ald nach seinem Amtsantritt a​m 20. Januar 2001 zeigte s​ich Bushs Neigung z​um Unilateralismus, d​ie im Misstrauen gegenüber multinationalen u​nd multilateralen Institutionen i​hren Ausdruck fand. Bush w​ar kritisch gegenüber d​en Vereinten Nationen eingestellt, d​enen er d​ie Unterstellung v​on Soldaten verweigerte. Außerdem glaubte Bush, d​urch verbindliche Verpflichtung z​ur Einhaltung v​on multinationalen Verträgen d​ie außenpolitische Handlungsfähigkeit seines Landes a​ufs Spiel z​u setzen (Beispiel: Kyoto-Protokoll).

    Vorboten dieser n​euen republikanischen Außenpolitik g​ab es s​chon Mitte d​er 1990er Jahre i​n Reden u​nd Anträgen v​on Newt Gingrich u​nd Jesse Helms. Weder b​ei „traditionelleren“ Republikanern w​ie Bob Dole, John McCain o​der Richard Lugar n​och bei d​en Demokraten f​and diese Politik Zustimmung.

    Bilder wie dieses prägen seit 2001 die Politik: das brennende New Yorker World Trade Center und die Freiheitsstatue am 11. September 2001

    Infolge d​er Terroranschläge v​om 11. September 2001 k​am es z​um Krieg i​n Afghanistan, nachdem d​as dortige Regime d​er Taliban s​ich dazu entschlossen hatte, d​en mutmaßlichen Urheber d​er Anschläge Osama b​in Laden n​icht an d​ie USA auszuliefern, w​ie es d​er UN-Sicherheitsrat gefordert hatte. Der Krieg m​it dem Sturz d​er Taliban w​ar der e​rste in e​iner Reihe v​on Maßnahmen i​m „Krieg g​egen den Terrorismus“, d​ie seitdem e​inen Schwerpunkt d​er US-Außenpolitik waren.

    In diesem „Kampf g​egen den Terrorismus“ rückte Ende d​es Jahres 2002 zunehmend d​er Irak i​n den Mittelpunkt d​es Interesses d​er Regierung. Wiederholt w​urde das irakische Regime u​nter Saddam Hussein beschuldigt, Menschenrechte z​u verletzen, d​en Terrorismus u​nd insbesondere Al-Qaida z​u unterstützen, z​udem mit d​em Besitz u​nd Einsatz v​on Massenvernichtungswaffen g​egen die Resolution 1441 d​es UN-Sicherheitsrates z​u verstoßen.

    Am 20. März 2003 begannen amerikanische u​nd britische Truppen u​nter der Führung d​er USA d​en Dritten Golfkrieg, d​ies obwohl e​s dafür k​ein UN-Mandat g​ab und t​rotz weltweiter Proteste. Kritiker bezweifelten d​ie völkerrechtliche Legitimation d​es Krieges. Nach n​ur drei Wochen w​ar Bagdad besetzt u​nd das Kriegsende w​urde verkündet. Im Dezember 2003 konnte d​er flüchtige Saddam Hussein gefangen genommen werden. In d​er Folge w​aren die Besatzungsmächte d​amit beschäftigt, d​ie Kontrolle über d​as Land z​u gewinnen u​nd zu halten u​nd sahen s​ich mit e​inem Guerillakrieg Aufständischer konfrontiert. Die Unfähigkeit d​er amerikanischen u​nd britischen Truppen, d​ie sich inzwischen weitgehend zurückgezogen hatten, Sicherheit u​nd Ordnung i​m Irak herzustellen, verstärkte d​ie Zweifel a​n der strategischen Konsistenz d​er Politik d​er Bush-Regierung. Bushs Vizepräsident Dick Cheney übte a​ls Vertreter e​iner Erdöllobby e​inen großen Einfluss a​uf Bushs Entscheidungen i​m Zusammenhang m​it dem Irakkrieg aus. Der m​it Cheney e​ng verbundene Halliburton-Konzern erhielt i​m Irak o​hne Ausschreibung Aufträge für 7 Milliarden Dollar.[54]

    Auch innenpolitisch h​atte dies Konsequenzen: Bei d​en Mid-Term Elections i​m Jahr 2006 musste d​ie Republikanische Partei e​ine Niederlage hinnehmen, d​ie hauptsächlich a​uf den Irakkrieg zurückzuführen war. Der Angriff a​uf den Irak w​urde von Bush a​ls Präventivkrieg z​ur „Abwehr e​iner drohenden Gefahr“ gerechtfertigt, d​och konnten d​ie Behauptungen, d​er Irak h​abe Massenvernichtungswaffen besessen u​nd terroristische Aktivitäten i​m Ausland unterstützt, n​icht belegt werden. Angebliche Beweise für d​en Bezug v​on waffenfähigem Plutonium a​us dem Niger erwiesen s​ich gar a​ls Fälschung.[55] Beim Irakkrieg d​er USA u​nd der Koalition d​er Willigen handelte e​s sich n​ach Ansicht vieler Kritiker d​aher um keinen Präventivkrieg i​m Sinne d​er Vereinten Nationen (s. dazu: Caroline-Kriterien), sondern vielmehr u​m einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.

    Die Vereinigten Staaten gerieten aufgrund v​on Vorwürfen, s​ie würden d​as Völkerrecht verletzen, vermehrt i​n heftige Kritik.[56] So wurden d​er Regierung u​nter anderem Foltermethoden, w​ie das Waterboarding, d​as zum Beispiel i​m Gefangenenlager Guantanamo z​um Einsatz kam,[57][58] z​u Lasten gelegt (siehe a​uch Folter i​n den USA).[59] Außerdem w​arf man d​en USA zahlreiche Kriegsverbrechen vor; d​abei sind v​or allem d​er Folterskandal v​on Abu Ghuraib, o​der die v​on der Whistleblower-Plattform WikiLeaks enthüllten Luftangriffe i​n Bagdad v​om 12. Juli 2007 z​u nennen.[60][61]

    2004 bis 2006 wurden besonders viele Kredite an Schuldner mit geringer Bonität vergeben. Etwa 22 % aller Hypothekenkredite waren sogenannte „Subprime-Kredite“, von denen wiederum der größte Teil verbrieft war.

    Seit Mitte 2007 w​urde auch d​er Öffentlichkeit zunehmend bewusst, d​ass der Immobilienmarkt, a​uf dem d​er Kreditmarkt u​nd damit d​ie Finanzierung d​es privaten Konsums z​u erheblichen Teilen basierte, zusammenbrach. Damit drohte a​ber nicht n​ur der Konsum zurückzugehen, sondern d​ie Banken saßen a​uf „faulen Krediten“. Selbst Banken w​ie Bear Stearns w​aren nur d​urch staatliche Intervention z​u retten. Gefährdet w​aren auch d​ie Hauptträger d​er Baufinanzierungen Fannie Mae[62] u​nd Freddie Mac,[63]. Trotz Zinssenkungen d​urch die Zentralbank w​ar die Bereitschaft d​er Banken s​ich untereinander Geld z​u leihen s​o niedrig w​ie seit Jahrzehnten n​icht mehr. Die Finanzkrise löste d​en Zusammenbruch d​er US-Bank Lehman Brothers, e​ine Finanzkrise u​nd eine Weltfinanzkrise aus, d​ie auch a​uf Teile d​er Realwirtschaft übergriff. Die Arbeitslosigkeit s​tieg auf über 10 Prozent,[64] d​ie bis h​eute (2020) anhaltende Niedrigzinspolitik zerstörte d​as Geschäftsmodell zahlreicher kreditgebender Unternehmen u​nd hat weltweit z​u einem enormen Anstieg d​er Immobilienpreise geführt.

    Finanzkrise, Deindustrialisierung und Beginn des Rückzugs aus internationalen Krisenherden (seit 2008)

    In dieser Phase erhöhter Unsicherheit fand am 4. November 2008 die Wahl des neuen Präsidenten statt. Der Senator Barack Obama (* 1961) aus Illinois kandidierte für die Demokraten, der Senator von Arizona John McCain (1936–2018) für die Republikaner. Obama gewann die Wahl (52,9 % zu 45,7 %) und wurde am 20. Januar 2009 als 44. Präsident der USA vereidigt. Nach seinem Sieg ließ Obama, dessen schwarzer Vater in Kenia geboren wurde (und der daher als erster schwarzer Präsident gilt, obgleich er eine weiße Mutter hat) alle noch nicht in Kraft getretenen Verordnungen seines Vorgängers aussetzen. Zudem ließ er die laufenden Militärgerichtsverfahren gegen Insassen des Gefangenenlagers Guantanamo für 120 Tage aussetzen, was als Beginn der Auflösung des Lagers gewertet wurde. Zudem sagte er zu, binnen 18 Monaten die Truppen aus dem Irak abzuziehen. Insgesamt setzte er stärker auf Diplomatie als auf Konfrontation, hielt aber an einer Fortsetzung des Einsatzes in Afghanistan fest. 2009 erhielt Obama den Friedensnobelpreis. Am 19. Dezember 2009 beschloss seine Regierung den größten Verteidigungsetat der Geschichte in Höhe von 636,3 Milliarden Dollar, was gegenüber Obamas Vorgänger George W. Bush noch einmal eine Anhebung bedeutete.[65] Obama verfügte eine Obergrenze für das Einkommen von Regierungsmitgliedern und eine Durchführungsverordnung, die es den Bundesstaaten erlaubte, strengere Abgasvorschriften einzuführen.

    Wirtschaftspolitisch orientierte sich die Regierung Obama an Rezepten der Clinton-Ära. Sie setzte auf erneuerbare Energien, um natürliche Ressourcen zu schonen, und auf Fracking, um außenpolitisch unabhängiger zu werden und um das Handelsbilanzdefizit zu reduzieren. Die Erholung von der durch die Finanzkrise verursachten Rezession erfolgte trotz verschiedener Programme zur Stützung der Autoindustrie sehr langsam. Die Deindustrialisierung großer Teile des Rust Belt, der Industrieregion zwischen den Großen Seen und der Ostküste, konnte nicht gestoppt werden, zumal die Importe von Fertigprodukten aus China stark anstiegen. Die Investitionen im Inland gingen zurück. Der Verfall der Infrastruktur und der industriellen Ballungsräume wie Detroit ging weiter. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) nahm der Anteil der USA am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1980 bis 2012 von 26 auf 21,9 Prozent ab. 1980 entfielen 16,4 Prozent der weltweiten Güterexporte auf die USA, 2012 waren es nur noch 10,9 Prozent. Der Anteil an den weltweiten ausländischen Direktinvestitionen betrug 1980 39,2 Prozent und 2012 22 Prozent.[66] Schon seit Beginn der 1990er Jahre stieg das Leistungsbilanzdefizit, im Wesentlichen basierend auf einem riesigen Handelsbilanzdefizit basierte. 2008 betrug dieses Defizit 872 Milliarden US-Dollar (etwa 6 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts). Nach einer Abschwächung 2009 bis 2013 stieg es 2017 auf 863 Milliarden Dollar.[67]

    Steigende Importe u​nd der Mangel a​n Investitionen trugen z​u einem Verlust v​or allem relativ g​ut bezahlter Industriearbeitsplätze bei. In Verbindung m​it der Hypothekenkrise k​am es z​ur Verarmung a​uch weißer Mittelschichten. Es g​ibt eine Drogenkrise, mitverursacht d​urch massive Pharmawerbung u​nd leichtfertige Verschreibung v​on Opioiden. Allein zwischen 2000 u​nd 2015 starben e​twa eine h​albe Million US-Amerikaner a​n einer Opioid-Überdosis, v​or allem i​n Neuengland, Appalachia u​nd im Rust Belt.[68]

    Das Thema d​er Sozialversicherung, insbesondere d​er Krankenversicherung, w​urde 2010 m​it Obamacare, e​iner groß angelegten Reform d​es Gesundheitssystems für breitere Bevölkerungsschichten, gesetzlich reformiert. Die Republikaner verweigerten Obama grundsätzlich d​ie Zusammenarbeit.

    Nachdem s​ie im November 2010 b​ei den Halbzeitwahlen e​ine Mehrheit i​m Repräsentantenhaus erobert hatten, blockierten s​ie weitgehend d​ie Gesetzgebung; d​ie Spaltung d​er US-Gesellschaft n​ahm zu.

    Ende 2011 w​urde der Truppenabzug a​us dem Irak abgeschlossen u​nd die Besetzung d​es Irak formal beendet.[69] Ab 2014 befanden s​ich im Rahmen d​er Internationale Allianz g​egen den Islamischen Staat wieder US-Soldaten i​m Irak.

    Am 31. Dezember 2014 w​urde der Kampfeinsatz d​er ISAF-Mission i​n Afghanistan u​nter NATO-Führung beendet; d​ie US-Truppen wurden b​is auf e​ine kleine Einheit, d​ie in d​er Folgemission Resolute Support verblieb, abgezogen.[70]

    Nach 53 Jahren d​er diplomatischen Isolation zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd Kuba kündigten d​ie Staatschefs beider Länder i​m Dezember 2014 an, wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen z​u wollen. Bei d​er bilateralen Annäherung g​ing es u​nter anderem u​m Aufweichungen v​on Handelshemmnissen, Erleichterungen b​ei Reisebestimmungen, Freilassung v​on Gefangenen u​nd die Eröffnungen v​on Botschaften.[71][72] Ende Mai 2015 g​ab man bekannt, i​n wenigen Wochen e​ine Botschaft i​n Havanna eröffnen u​nd Kuba v​on der Liste d​er terrorunterstützenden Staaten z​u streichen.[73]

    Der Kandidat der Republikanischen Partei Donald Trump gewann überraschend die Präsidentschaftswahl am 8. November 2016 gegen die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton. Wie bereits George W. Bush im Jahr 2000 erhielt auch Trump nur eine Minderheit der abgegebenen Wählerstimmen. Das Electoral College wählte Trump am 19. Dezember 2016, die Amtseinführung fand am 20. Januar 2017 statt. Die Republikaner hatten in den ersten zwei Jahren eine Mehrheit in beiden Kammern des US-Kongresses und nutzten dies, um Steuern für Unternehmen massiv zu senken. Der Versuch, Obamacare wieder abzuschaffen, scheiterte hingegen 2017 am Widerstand einiger republikanischer Senatoren. Außenpolitisch kam es unter Trump zu einer Entfremdung von traditionellen Verbündeten; die Beziehungen zu Deutschland[74], Kanada und Frankreich verschlechterten sich. Trump wendete sich (wie im Wahlkampf mit America First und Make America Great Again angekündigt) vom Freihandel ab, verhängte Schutzzölle vor allem gegen chinesische Importe und stellte die Rolle der USA in der NATO in Frage. Im Inneren nahmen die Polarisierung der Bevölkerung und die Härte der politischen Auseinandersetzung während Trumps Präsidentschaft erheblich zu. Bei den Midterm-Wahlen im November 2018 erhielten die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus; im US-Senat blieben sie weiterhin in der Minderheit.

    Anfang 2020 begann die COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten (siehe auch Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten). Vom 1. März bis 30. Mai 2020 starben 122.000 Menschen mehr als gewöhnlich. New York war besonders hart getroffen: im März 2020 wurden 2185 COVID-Tote registriert, im April 12708 und im Mai 5006.[75] US-Präsident Trump spielte die COVID-Pandemie herunter und lehnte es ab, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. In der Präsidentschaftswahl von 2020 unterlag Trump seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden, gestand aber als erster Präsident der US-Geschichte seine Niederlage nicht ein. Von ihm aufgeputschte Demonstranten stürmten am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington mit der Absicht, den demokratischen Amtswechsel zu verhindern. Die Spaltung der US-Gesellschaft hat sich seither weiter vertieft. Am 20. Januar 2021 erfolgte die Amtseinführung von Joe Biden. Etwa zeitgleich begann die Zahl der Corona-Neuinfektionen zu sinken (18. Januar 212.299, 18. Februar 56.692, 18. April 17.984), was unter anderem auf die anfangs schnelle Impfkampagne zurückzuführen war.

    Am 30. August 2021 verließen d​ie letzten US-Soldaten Afghanistan. Am 31. Dezember 2021 endete d​er Kampfeinsatz i​m Irak, w​o allerdings Militärberater verblieben.[76]

    Siehe auch

    Literatur

    Überblickswerke

    • Thomas Bender: A Nation Among Nations. America’s Place in World History. Hill and Wang, New York 2006, ISBN 0-8090-7235-1.
    • Manfred Berg: Geschichte der USA (= Grundriss der Geschichte. Band 42). Oldenbourg, München 2013, ISBN 978-3-486-70482-2.
    • James W. Cook, Lawrence B. Glickman, Michael O’Malley (Hrsg.): The Cultural Turn in U.S. History. Past, Present, and Future. University of Chicago Press, Chicago 2009, ISBN 978-0-226-11507-8.
    • Volker Depkat: Geschichte der USA. Kohlhammer, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-17-018797-9.
    • Horst Dippel: Geschichte der USA. 10. Auflage. Verlag C. H. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-60166-8.
    • Alexander Emmerich: Geschichte der USA. Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2192-3.
    • Philipp Gassert, Mark Häberlein, Michael Wala: Geschichte der USA. 2. Auflage. Reclam, Ditzingen 2018, ISBN 978-3-15-019490-4.
    • Hans Rudolf Guggisberg: Geschichte der USA. 4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2002, ISBN 3-17-017045-7.
    • Jürgen Heideking, Christof Mauch, Anke Ortlepp: Geschichte der USA. 7. Auflage. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2020, ISBN 978-3-8252-5399-8.
    • Morton Keller: America’s Three Regimes: A New Political History. Oxford University Press, New York 2009, ISBN 978-0-19-537424-7.
    • Jill Lepore: Diese Wahrheiten: Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. C.H.Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73989-7.
    • Udo Sautter: Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika (= Kröners Taschenausgabe. Band 443). 6., erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-44306-6.
    • Oliver Stone, Peter Kuznick: Amerikas ungeschriebene Geschichte. Die Schattenseiten der Weltmacht. Propyläen 2015, ISBN 978-3-549-07470-1.
    • Ian Tyrrell: Transnational Nation. United States History in Global Perspective since 1789. Houndmills 2007.
    • Hermann Wellenreuther, Norbert Finzsch, Ursula Lehmkuhl (Hrsg.): Geschichte Nordamerikas in atlantischer Perspektive von den Anfängen bis zur Gegenwart. LIT, Münster 2000 (auf acht Bände angelegte Reihe; bis 2017 sind die ersten fünf Bände erschienen, dazu Band 7).

    Epochen und Zeitabschnitte

    • Willi Paul Adams: Die USA vor 1900 (= Grundriss der Geschichte. Band 28). Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-53081-X.
    • Willi Paul Adams: Die USA im 20. Jahrhundert (= Grundriss der Geschichte. Band 29). Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-56439-0.

    Außenpolitik

    • Stephan Bierling: Geschichte der amerikanischen Außenpolitik. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49428-5.
    • Mark C. Carnes: The American Nation. A History of the United States. 15. Auflage. Pearson, Boston 2016, ISBN 978-0-2059-5850-4.
    • Klaus Schwabe: Weltmacht und Weltordnung. Amerikanische Außenpolitik von 1898 bis zur Gegenwart. Schöningh, Paderborn 2006.
    • The New Cambridge History of American Foreign Relations. Band 1: William Earl Weeks: Dimensions of the Early American Empire, 1754–1865; Band 2: Walter LaFeber: The American Search for Opportunity, 1865–1913; Band 3: Akira Kiriye: The Globalizing of America: 1913–1945; Band 4: Warren I. Cohen: Challenges to American Primacy, 1945 to the Present, Cambridge University Press, 2013.

    Kulturgeschichte

    • Bernd Engler, Oliver Scheiding (Hrsg.): A Companion to American Cultural History. From the Colonial Period to the End of the 19th Century. WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2009, ISBN 978-3-86821-112-2.
    • Angela Miller, Janet Catherine Berlo, Bryan Jay Wolf, Jennifer L. Roberts: American Encounters: Art, History, and Cultural Identity. Pearson, London 2007, ISBN 978-0-13-030004-1.

    Indianer

    • Susan Sleeper-Smith, Juliana Barr, Jean M. O'Brien, Nancy Shoemaker, Scott Manning Stevens (Hrsg.): Why You Can't Teach United States History without American Indians, The University of North Carolina Press, Chapel Hill 2015.

    Historische Stätten

    Anmerkungen

    1. Für einen Überblick s. etwa David J. Meltzer: First Peoples in a New World: Colonizing Ice Age America. University of California Press, Berkeley/ Los Angeles 2009.
    2. M. Thomas P. Gilbert, Dennis L. Jenkins u. a.: DNA from Pre-Clovis Human Coprolites in Oregon, North America. In: Science. Vol. 320. no. 5877, S. 786–789. doi:10.1126/science.1154116
    3. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 3
    4. Zu den Entdeckungsfahrten des 16. Jahrhunderts siehe: Samuel Eliot Morison: The European Discovery of America: The Northern Voyages, A.D. 500–1600. Oxford University Press, New York 1971.
    5. Dominik Nagl: No Part of the Mother Country, but Distinct Dominions – Rechtstransfer, Staatsbildung und Governance in England, Massachusetts und South Carolina, 1630–1769. Berlin 2013, S. 175–252. (online)
    6. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 5–7
    7. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 58
    8. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 115–117
    9. Michael Wala: Die USA im 19. Jahrhundert. In: Philipp Gassert, Mark Häberlein und Michael Wala (Hg.), Geschichte der USA. Reclam, Leipzig 2007, S. 187–354, hier S. 266.
    10. Gertrud Baruch und Frank Kelleter: Joseph Smith. In: Frank Kelleter (Hg.), Amerikanische Literatur. Aus fünf Jahrhunderten. Metzler, Stuttgart 2016, S. 591–592.
    11. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978 3 406 61481 1. S. 159
    12. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978 3 406 61481 1. S. 167
    13. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 220
    14. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 222
    15. Chronik 1940 auf Lebendiges Museum Online
    16. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 224
    17. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 226ff
    18. Caroline Daley, Melanie Nolan (Hrsg.): Suffrage and Beyond. International Feminist Perspectives. New York University Press New York 1994, S. 349–350.
    19. – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. Abgerufen am 16. November 2018 (englisch).
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    21. Jad Adams: Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 437
    22. Robert Carbaugh: International Economics. 16. Auflage, Cengage Learning, Boston 2016, S. 187 f.
    23. Florian Pressler: Die erste Weltwirtschaftskrise. Eine kleine Geschichte der Großen Depression. München 2013, ISBN 978-3-406-64535-8, S. 67–62.
    24. Ronald Edsforth: The New Deal: America’s Response to the Great Depression (Problems in American History). John Wiley & Sons, 2000, ISBN 1-57718-143-3, S. 35.
    25. Olivier Blanchard, Gerhard Illing: Makroökonomie. 5. Auflage. Pearson Studium, 2009, ISBN 978-3-8273-7363-2, S. 690.
    26. David M. Kennedy: Freedom From Fear, The American People in Depression and War 1929–1945. Oxford University Press, 1999, ISBN 0-19-503834-7, S. 87.
    27. Mary Beth Norton, Carol Sheriff, David M. Katzman: A People and a Nation: A History of the United States, Volume II: Since 1865. Wadsworth Inc Fulfillment, 2011, ISBN 978-0-495-91590-4, S. 681.
    28. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 276ff
    29. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 278
    30. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 282
    31. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 283
    32. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 308
    33. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 296
    34. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 292
    35. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 288
    36. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 319f
    37. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 320
    38. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 321
    39. gemäß 20. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, Section 3
    40. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 328
    41. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 329
    42. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 327f u. 338
    43. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 330
    44. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 331ff
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    46. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 338
    47. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 306
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    49. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 310
    50. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 312
    51. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 362
    52. Jürgen Heideking, Christof Mauch. Geschichte der USA. 6. Aufl. A. Francke. UTB. ISBN 978-3-8252-1938-3. S. 369
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    54. David E. Rosenbaum: A Closer Look at Cheney and Halliburton, in: New York Times, 28. September 2004.
    55. Stephan Bierling: Geschichte des Irakkrieges. Der Sturz Saddams und Amerikas Albtraum im Mittleren Osten. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60606-9, S. 53 und S. 96.
    56. Philip Zimbardo: Der Luzifer-Effekt: die Macht der Umstände und die Psychologie des Bösen. Spektrum Verlag, 2007, ISBN 978-3-8274-1990-3.
    57. Süddeutsche Zeitung online am 25. April 2011: Wikileaks enthüllt Geheimpapiere zu Guantanamo. Abgerufen am 29. April 2011.
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    60. Dennis Kirstein: Amerikas Terrorkreuzzug – Kriege, Folter und Menschenrechtsverletzungen im 21. Jahrhundert. 2008, ISBN 978-3-8370-5986-1.
    61. Tom Cohen: Leaked video reveals chaos of Baghdad attack. CNN, 7. April 2009, abgerufen am 19. August 2010 (englisch).
    62. Eigentlich Federal National Mortgage Association
    63. Eigentlich Federal Home Loan Mortgage Corporation
    64. Eine animierte Karte der USA stellt die Arbeitslosenquote aller Countys zwischen Januar 2007 und November 2009 dar: hier (Memento vom 20. November 2009 im Internet Archive).
    65. President Signs 2010 Defense Budget Into Law. Washington, 22. Dezember 2009
    66. Die US-amerikanische Wirtschaft. Informationen zur politischen Bildung 268/2013.
    67. statista.com: Handelsbilanz der USA auf de.statista.com
    68. Theodor Schaarschmidt: 5 Fakten zur Opioid-Krise in den USA, in: www.spektrum.de, 20. Februar 2018.
    69. Die letzten Kampftruppen haben den Irak verlassen. zeit.de 18. Dezember 2011.
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    73. n-tv.de
    74. Donald Trump: Missachtung Deutschlands als Strategie
    75. Zahlen aus en:COVID-19 pandemic in New York City#Data.
    76. tagesschau.de: Nach mehr als 18 Jahren: US-Kampfeinsatz im Irak endet. Abgerufen am 1. Januar 2022.
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