Ernst Fraenkel (Politikwissenschaftler)

Ernst Fraenkel (* 26. Dezember 1898 i​n Köln; † 28. März 1975 i​n Berlin) w​ar ein deutsch-amerikanischer Jurist u​nd Politikwissenschaftler. Er g​ilt als e​iner der „Väter“ d​er modernen Politikwissenschaft i​n der Bundesrepublik Deutschland u​nd West-Berlin.[1]

Fraenkel schrieb insbesondere z​u vier politischen Systemen: über d​ie Weimarer Republik, d​en NS-Staat, d​ie Vereinigten Staaten u​nd die Bundesrepublik Deutschland. Seine gesammelten Schriften erscheinen s​eit 1999 a​ls Gesamtausgabe i​n sieben Bänden. „Das Lebenswerk v​on Ernst Fraenkel i​st geprägt d​urch seine Entwicklung v​om Sozialismus z​um Pluralismus.“[2]

In d​er Weimarer Republik wirkte Fraenkel a​ls Rechtsanwalt d​er sozialistischen Arbeiterbewegung u​nd veröffentlichte e​ine Vielzahl v​on Aufsätzen vorwiegend z​u arbeitsrechtlichen Themen. Von d​en Nationalsozialisten a​ls Jude verfolgt u​nd im Widerstand engagiert, emigrierte e​r in d​ie Vereinigten Staaten, w​o er The Dual State fertigstellte, s​eine Interpretation d​es NS-Staates. Das Buch erschien 1974 u​nter dem Titel Der Doppelstaat a​uf Deutsch u​nd gilt inzwischen a​ls Klassiker. Fraenkel entwickelte d​ie Leitidee d​es Neopluralismus u​nd gehörte z​u den Begründern d​er westdeutschen Demokratietheorie. Seine Studien z​u den Vereinigten Staaten nutzte er, u​m Deutschland m​it den westlichen Demokratien z​u vergleichen u​nd um eigene demokratietheoretische Vorstellungen analytisch u​nd normativ z​u untermauern.

Ab 1963 wirkte Fraenkel a​ls erster Direktor d​es John-F.-Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien d​er Freien Universität Berlin.[3]

Leben

Familie, Schulzeit und Erster Weltkrieg

Berliner Gedenktafel am Haus, Eschwegering 23, in Berlin-Tempelhof

Fraenkel w​uchs zunächst i​n Köln b​ei seinen Eltern i​n einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie auf. Nach d​em Besuch d​er Kreuzgassen-Vorschule wechselte e​r 1908 a​uf das Gymnasium Kreuzgasse. Sein älterer Bruder Maximilian (* 1891) u​nd sein Vater Georg (* 1856) starben 1909. Seine Mutter Therese Fraenkel, geborene Epstein (* 1864), s​tarb 1915. Nach d​em Tod d​er Mutter z​og Ernst zusammen m​it seiner Schwester Marta (1896–1976) z​u Joseph Epstein, e​inem Onkel mütterlicherseits, n​ach Frankfurt a​m Main u​nd besuchte d​ort die Musterschule, a​n der e​r im November 1916 d​as Notabitur ablegte.[4]

Im November 1916 meldete s​ich der 18-Jährige a​ls Kriegsfreiwilliger. In seiner Einheit lernte e​r den späteren Reformpädagogen Adolf Reichwein kennen u​nd rettete i​hn nach e​iner lebensgefährlichen Verletzung a​m 5. Dezember 1917 b​ei schweren Kämpfen a​n der Westfront. Am 1. April 1918 endete für Fraenkel d​er Fronteinsatz, w​eil er d​urch eine Handgranate verletzt worden war. Während d​er Novemberrevolution 1918 w​urde er Mitglied d​es Darmstädter Soldatenrates, verstand s​ich aber n​icht als Revolutionär.[5]

Studium

Nach seiner Entlassung a​us der Armee i​m Januar 1919 h​atte Fraenkel zunächst vor, Geschichte z​u studieren, entschied s​ich nach Einwirken seines Onkels Joseph jedoch für d​as Jurastudium m​it Geschichte i​m Nebenfach. Hauptsächlich studierte e​r an d​er jungen Frankfurter Universität, Zwischensemester absolvierte e​r in Heidelberg u​nd Tübingen. Während seines Studiums i​n Frankfurt lernte e​r Franz Neumann u​nd Leo Löwenthal kennen; gemeinsam gründeten s​ie 1919 e​ine Gruppe sozialistischer Studenten. 1921 t​rat Fraenkel i​n die SPD ein. Sein politisches u​nd berufliches Vorbild w​ar der Jurist Hugo Sinzheimer. Bei diesem studierte Fraenkel zusammen m​it Neumann, Hans Morgenthau, Otto Kahn-Freund u​nd Carlo Schmid. Das Studium d​es modernen Arbeitsrechts lieferte Fraenkel wichtige Erkenntnisse über d​as Verhältnis v​on Recht, Gesellschaft u​nd Staat, d​ie unter anderem für s​eine spätere Analyse d​es Nationalsozialismus grundlegend wurden. Im Dezember 1921 l​egte Fraenkel s​ein Erstes Staatsexamen ab, i​m Dezember 1923 promovierte e​r bei Sinzheimer m​it dem Thema Der nichtige Arbeitsvertrag z​um Dr. jur. Seine Referendariatszeit (Januar 1922 b​is Juli 1924) verbrachte Fraenkel i​n Weilburg u​nd Frankfurt a​m Main; i​m Januar 1925 bestand e​r das Zweite Staatsexamen.[6]

Tätigkeit als Anwalt, für die Gewerkschaft und als Verteidiger der Republik

Sitz des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes in der Alten Jakobstraße in Berlin-Kreuzberg, Oktober 1930

Als Volljurist arbeitete Fraenkel zunächst i​n einer Kanzlei i​n Saarbrücken. Von 1926 b​is 1938 w​ar er a​ls Rechtsanwalt a​m Kammergericht i​n Berlin zugelassen. Im Frühjahr 1926 t​rat er i​n die Dienste d​es Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV). Er unterrichtete i​n Bad Dürrenberg a​n der n​eu gegründeten Wirtschaftsschule d​es DMV Mitglieder v​on Betriebsräten insbesondere i​n Fragen d​es Arbeitsrechts u​nd der Sozialpolitik. Zugleich publizierte e​r Aufsätze z​u arbeitsrechtlichen, rechtssoziologischen u​nd verfassungspolitischen Fragen.[7]

Anfang 1927 beendete Fraenkel s​eine Lehrtätigkeit u​nd eröffnete i​n Berlin e​ine Anwaltskanzlei. Seine g​uten Kontakte z​um DMV, s​eine Publikationen z​u Fragen d​es Arbeitsrechts s​owie seine Dozententätigkeit a​n der Deutschen Hochschule für Politik i​n Berlin u​nd der Akademie d​er Arbeit i​n Frankfurt a​m Main halfen i​hm bei d​er Etablierung d​er Kanzlei. Nach Fertigstellung d​er neuen Zentrale d​es DMV i​n Berlin verlegte Fraenkel s​eine Kanzlei i​n dieses Gebäude. Gemeinsam m​it Franz L. Neumann betrieb e​r dort e​ine Sozietät u​nd betätigte s​ich als Syndikus d​er Gewerkschaft.[8] Zudem vertrat e​r in d​er Endphase d​er Republik d​en Vorstand d​er SPD.[9]

Gleichzeitig t​rat der Anwalt a​ls Publizist für d​en Erhalt d​er Republik ein, a​ls diese Anfang d​er 1930er Jahre i​n eine schwere Krise geriet. Er sorgte s​ich um d​en Erhalt d​er Verfassung u​nd wollte d​iese juristische Grundlage d​er Republik v​om Parlament h​er stabilisieren. Durch d​ie negative Mehrheit, d​ie Kommunisten u​nd Nationalsozialisten b​ei den preußischen Landtagswahlen i​m April 1932 u​nd den Reichstagswahlen v​om Juli 1932 erreicht hatten, w​aren mit d​em Reichstag u​nd dem Preußischen Landtag z​wei zentrale Parlamente handlungsunfähig geworden. Konservative Publizisten u​nd Politiker suchten e​ine autoritäre Lösung: Reichspräsident Paul v​on Hindenburg sollte, gestützt a​uf die Artikel 48 u​nd 25 d​er Weimarer Verfassung, p​er Notverordnung u​nd gegen d​as Parlament regieren. Fraenkel schwebte e​ine entgegengesetzte Lösung vor:

„Unser Vorschlag g​eht dahin, e​inem Mißtrauensvotum d​es Parlaments g​egen den Kanzler o​der Minister n​ur dann d​ie Rechtsfolge d​es Rücktrittszwanges z​u verleihen, w​enn die Volksvertretung d​as Mißtrauensvotum m​it dem positiven Vorschlag a​n den Präsidenten verbindet, e​ine namentlich präsentierte Persönlichkeit a​n Stelle d​es gestürzten Staatsfunktionärs z​um Minister z​u ernennen.“[10]

Seine Anregung e​ines konstruktiven Misstrauensvotums w​urde nicht aufgegriffen, g​ing aber a​ls Art. 67 i​n das Grundgesetz für d​ie Bundesrepublik Deutschland ein.[11] Somit k​ann Fraenkel a​ls „einer d​er Väter d​es konstruktiven Mißtrauensvotums“ gelten,[12] wenngleich d​as Grundprinzip 1927 erstmals v​on Heinrich Herrfahrdt beschrieben worden w​ar und seitdem diskutiert wurde.[13]

Am 24. Dezember 1932[14] heiratete Ernst Fraenkel Johanna Pickel (1904–1975), genannt Hanna, d​ie er i​n Bad Dürrenberg kennengelernt hatte.[15] Die Ehe b​lieb kinderlos.

Anwaltstätigkeit und Widerstand

Das Gesetz z​ur Wiederherstellung d​es Berufsbeamtentums verbot jüdischen Anwälten, Mandanten v​or Gericht z​u vertreten. Auch Fraenkel w​ar davon betroffen. Am 11. Mai 1933 gelang e​s ihm jedoch, d​urch das sogenannte Frontkämpferprivileg s​eine Wiederzulassung b​ei Gericht z​u erhalten. Es w​ar unzweifelhaft, d​ass er a​n mehreren Weltkriegsschlachten teilgenommen u​nd eine Verwundung davongetragen hatte. Das Leumundszeugnis, d​as ihm Adolf Reichwein ausstellte, w​ar eindeutig positiv. Fraenkels Sozius Franz Neumann hingegen b​lieb der Anwaltsberuf i​n Deutschland versperrt. Er flüchtete a​m 10. Mai 1933 n​ach Großbritannien.[16]

Fraenkel betätigte s​ich im Widerstand g​egen den Nationalsozialismus. Hier knüpfte e​r vor a​llem Kontakte z​u Mitgliedern d​es Internationalen Sozialistischen Kampfbunds (ISK). Er publizierte anonym i​m Organ d​es ISK, d​er Sozialistischen Warte, u​nter anderem e​inen Aufsatz z​um „Sinn illegaler Arbeit“.[17] Darüber hinaus s​tand er i​n enger Verbindung m​it Alwin Brandes, Richard Teichgräber, Heinrich Schliestedt u​nd weiteren führenden Funktionären d​es am 2. Mai 1933 verbotenen Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV), d​ie mittlerweile Untergrundarbeit organisierten u​nd eine vergleichsweise große gewerkschaftliche Widerstandsgruppe aufgebaut hatten.[18] Zur Gruppe Roter Stoßtrupp h​ielt er e​nge Verbindung. Unter anderem reiste e​r als Kurier für d​ie Widerstandsgruppe 1933/34 n​ach Amsterdam u​nd London. Nachdem i​hm Anfang 1934 untersagt worden war, d​eren Anführer Rudolf Küstermeier s​owie Willi Schwarz, ebenfalls a​us der Führungsgruppe d​es Roten Stoßtrupps, v​or dem Volksgerichtshof z​u verteidigen, vermittelte Fraenkel seinen Kollegen Heinrich Reinefeld. Fraenkel besuchte Küstermeier mehrfach i​m Zuchthaus u​nd hielt z​u dessen Ehefrau Elisabeth s​owie zu anderen Akteuren d​es Roten Stoßtrupps weiterhin Verbindung.[19][20]

Zu d​en geduldeten beruflichen Tätigkeiten Fraenkels gehörten d​ie Beratung u​nd anwaltliche Vertretung v​on Verfolgten d​es NS-Regimes. Dadurch befand e​r sich i​m Visier d​er Gestapo. Am 20. September 1938 entzog e​r sich n​ach einem entsprechenden Hinweis e​iner drohenden Verhaftung u​nd floh n​ach London. Seine Frau Hanna folgte i​hm am 13. November desselben Jahres i​ns Exil. Die Eheleute w​aren weitgehend mittellos. Das Geld, d​as sie d​urch den Verkauf i​hres Hauses erzielt hatten, landete d​urch steuerrechtliche Diskriminierungsmaßnahmen d​es NS-Staats (siehe Mitnahmebeschränkungen d​er Devisenstelle) a​uf einem „Auswanderer-Sperrkonto“. Wenig später w​urde es vollständig m​it der „Reichsfluchtsteuer“ verrechnet. An Barmitteln konnten d​ie Eheleute zusammen n​ur 60 Reichsmark ausführen.[21]

Exil in den Vereinigten Staaten

Nach kurzem Aufenthalt b​ei Otto Kahn-Freund i​n London schifften s​ich Hanna u​nd Ernst Fraenkel i​m November 1938 i​n Southampton ein, u​m in d​ie Vereinigten Staaten z​u emigrieren. Versuche Fraenkels, e​ine Beschäftigung a​n der New School f​or Social Research i​n New York z​u erhalten, schlugen fehl. Nachdem i​hm eines d​er begehrten Stipendien d​es American Committee f​or the Guidance o​f Professional Personnel[22] bewilligt worden war, n​ahm Fraenkel i​m Herbst 1939 z​u Beginn d​es Zweiten Weltkriegs e​in Studium d​es amerikanischen Rechts a​n der University o​f Chicago Law School auf. Am 10. Juni 1941 bestand e​r die Prüfung u​nd erhielt d​en Titel Doctor o​f Law. Das Ehepaar wohnte während dieser Zeit i​m Chicagoer Stadtteil Hyde Park n​ahe dem Campus.

Seit seiner Ankunft i​n den Vereinigten Staaten arbeitete Fraenkel zugleich a​n der umfassenden Überarbeitung seines umfangreichen Manuskripts über d​en NS-Staat. Es w​urde zur Jahreswende 1940/41 u​nter dem Titel The Dual State (→ Der Doppelstaat) veröffentlicht. Der Autor unterschied i​n seiner Studie d​en Normenstaat, dessen Handeln s​ich an Gesetzen orientiere, v​om Maßnahmenstaat, d​er sich a​n politischen Zweckmäßigkeitsüberlegungen ausrichte u​nd gegen a​ls Feinde d​es Regimes definierte Bevölkerungsgruppen vorging.[23]

Der mittlerweile Staatenlose – d​ie NS-Behörden hatten Fraenkel i​m Juni 1940 ausgebürgert – t​rat am 1. Oktober 1941 e​ine Stelle i​n einer Washingtoner Rechtsanwaltskanzlei an. Fraenkel sollte d​aran mitwirken, amerikanische Vermögensansprüche i​m vom Zweiten Weltkrieg geprägten Europa durchzusetzen. Das Beschäftigungsverhältnis endete i​m Januar 1942, d​enn der Kriegseintritt d​er Vereinigten Staaten ließ d​iese Arbeit aussichtslos erscheinen.

Das Ehepaar Fraenkel z​og von Washington n​ach Forest Hills, e​in Viertel i​m Stadtbezirk Queens v​on New York City. Erneut versuchte Ernst Fraenkel, a​n der New School f​or Social Research tätig z​u werden, möglichst a​ls Sozial- o​der als Politikwissenschaftler. Wieder b​lieb er d​abei erfolglos. Allerdings gelang e​s ihm, a​n der Free French University (École Libre d​es Hautes Études), d​ie unter d​em Dach d​er New School angesiedelt war, i​n den Jahren 1942 b​is 1944 Kurse z​u leiten, i​n denen europäische Juristen i​n das amerikanische Recht eingeführt wurden. David Riesman u​nd der a​n der New School arbeitende Hans Staudinger halfen b​eim Arrangieren dieser Dozententätigkeit. Den wesentlichen Teil seines Lebensunterhalts bestritt Fraenkel zunächst jedoch d​urch Beschäftigungen b​ei zwei Flüchtlingsorganisationen: d​er von Rudolf Callmann geleiteten American Federation o​f Jews f​rom Central Europe[24] s​owie einer v​on Paul Tillich geführten Selbsthilfeorganisation für Emigranten.[25] Die Arbeit für d​iese Flüchtlingsorganisationen endete allerdings bereits n​ach wenigen Monaten.[26]

Von 1942 b​is 1943 übernahm Fraenkel e​inen von d​er Carnegie Endowment f​or International Peace[27] finanzierten Forschungsauftrag. Er untersuchte, welche Schlussfolgerungen a​us der Besetzung d​es Rheinlands n​ach dem Ersten Weltkrieg für e​ine zukünftige gesetzlich geregelte Okkupationspolitik i​n Europa z​u ziehen waren. 1944 erschien s​eine Abhandlung Military Occupation a​nd the Rule o​f Law. Diese Arbeit verhalf i​hm zu e​iner Anstellung b​ei US-Behörden, für d​ie er zwischen 1944 u​nd 1951 tätig wurde.[28] Zunächst gehörte Fraenkel v​on 1944 b​is 1945 i​n Washington, D.C. z​u den Angestellten d​er Foreign Economic Administration (FEA).[29] Seine Vorgesetzte w​ar Hedwig Wachenheim.[30] Konkret beschäftigte e​r sich i​m Rahmen v​on Planungen z​ur Nachkriegsbesetzung d​er Achsenmächte u​nd zur zukünftigen Deutschlandpolitik m​it Fragen d​es Justizwesens. Fraenkels Dienststelle arbeitete e​ng mit d​er Forschungsabteilung d​es Office o​f Strategic Services zusammen.[31] In d​ie Zeit dieser Beschäftigung f​iel der Erwerb d​er amerikanischen Staatsbürgerschaft (15. August 1944).[32]

Als d​ie FEA i​m Herbst 1945 aufgelöst wurde, entschied s​ich Fraenkel, n​icht nach Deutschland zurückzukehren, obgleich i​hn sein langjähriger Freund Otto Suhr d​arum bat u​nd viele Exilanten a​ls Mitarbeiter v​on US-Besatzungsbehörden zurückgingen. Aufgrund d​er erlittenen Repressalien u​nd der Informationen über d​en Holocaust h​ielt Fraenkel e​ine Rückkehr für i​hn als Juden für unmöglich.[33]

Berater in Korea

Ende 1945 t​rat Fraenkel e​ine Stelle a​ls Berater amerikanischer Behörden i​n Korea an.[34] Er sollte d​ort beim Neuaufbau d​es Rechtssystems helfen, nachdem 1945 d​ie japanische Herrschaft beendet w​ar und d​as Land u​nter der Schutzherrschaft d​er Vereinigten Staaten u​nd der Sowjetunion stand. Fraenkel schien dafür a​ls Kenner d​es deutschen Rechts geeignet z​u sein, d​enn Japan h​atte die deutsche Rechtskultur intensiv rezipiert, sodass Korea d​avon beeinflusst war. Zudem h​atte er s​ich bereits a​ls Experte für Besatzungsrecht ausgewiesen. Vor Ort arbeitete e​r in e​iner Außenstelle d​es Justizministeriums d​er Vereinigten Staaten. Im März 1946 w​urde er a​ls Anwalt v​or dem höchsten koreanischen Gericht zugelassen.[35] Er gehörte e​iner Delegation an, d​ie sich m​it Fragen d​er Wiedervereinigung d​es Landes befasste – e​in Vorhaben, d​as immer unrealistischer wurde. Als d​ie Vereinten Nationen – t​rotz Widerstands d​er Sowjetunion – d​en Auftrag erhielten, Wahlen für Gesamtkorea z​u organisieren, unterstützte Fraenkel amerikanische Verbindungsoffiziere i​n der Zusammenarbeit m​it US-Behörden u​nd UNO-Stellen. An d​er Ausarbeitung d​es Wahlgesetzes für Gesamtkorea w​ar Fraenkel maßgeblich beteiligt, später a​uch an d​er Ausarbeitung d​es südkoreanischen Wahlgesetzes. Ferner beriet e​r die Koreanische Nationalversammlung i​n Verfassungsfragen. Nach Gründung d​er Republik Korea a​m 15. August 1948 w​urde Fraenkel Mitarbeiter d​er amerikanischen Botschaft i​n Seoul u​nd fungierte a​ls Rechtsberater d​er Marshallplan-Kommission für Korea (Economic Cooperation Administration Mission t​o Korea). Zudem h​ielt er einige Vorlesungen über Verfassungsrecht u​nd Völkerrecht a​n der Staatlichen Universität Seoul. Nach Ausbruch d​es Koreakrieges a​m 25. Juni 1950 w​urde Fraenkel n​ach Japan evakuiert. Dort s​tand er weiter i​n Diensten amerikanischer Behörden u​nd war b​is April 1951 m​it Korea-Fragen befasst.[36] Für s​ein Engagement hinsichtlich d​er Wahlen i​n Korea erhielt Fraenkel d​en Meritorious Civilian Service Award, e​ine hohe Auszeichnung für Zivilisten i​n Diensten amerikanischer Militärs.[37]

Politikwissenschaftler in Berlin

Nachdem s​ich Otto Suhr, Leiter d​er wiedereröffneten Hochschule für Politik, erneut u​m Ernst Fraenkel bemüht hatte, r​ang sich dieser schließlich z​u einer Rückkehr n​ach Deutschland durch. Ende April 1951 landete e​r zusammen m​it seiner Frau i​n Berlin. Seine Rückkehr w​urde von amerikanischen Stellen gefördert: Im Auftrag d​er High Commission f​or Occupied Germany (HICOG) sollte e​r zunächst s​echs Monate bleiben u​nd im Rahmen d​es Programms Information a​nd Education v​or allem Vorträge halten u​nd so z​ur politischen Bildung beitragen. Er begann sogleich e​ine rege Dozententätigkeit a​n der Hochschule für Politik. Vorträge h​ielt er ebenfalls a​m Institut für politische Wissenschaften (IfpW) d​er Freien Universität Berlin (FU Berlin) s​owie an d​er dortigen juristischen Fakultät. Ab 1952 b​ot er z​udem Veranstaltungen a​m geschichtswissenschaftlichen Friedrich-Meinecke-Institut d​er FU Berlin an. Seine Beauftragung w​urde durch d​ie HICOG zweimal b​is 1955/56 verlängert. Drei Semester l​ang trugen d​ie Amerikaner z​udem die Kosten seiner Stelle.[38]

Fraenkel t​rat in dieser Zeit a​ls Redner i​n vielen gewerkschaftlichen Vortragsveranstaltungen auf, obwohl s​ein unmittelbar n​ach Ankunft i​n Berlin ausgesprochenes Angebot a​n den Landesbezirk d​es Deutschen Gewerkschaftsbunds, s​ich in d​en Reihen d​er Gewerkschaften z​u engagieren, v​on Ernst Scharnowski u​nd Gustav Pietsch[39] abgewiesen worden war. Sein Verhältnis z​u den Gewerkschaften u​nd zur SPD, i​n die e​r nicht erneut eintrat, b​lieb deutlich distanzierter a​ls in d​en Jahren d​er Weimarer Republik.[40]

Die FU Berlin berief i​hn im Februar 1953 a​uf den n​eu eingerichteten Lehrstuhl Wissenschaft v​on der Politik, Theorie u​nd vergleichende Geschichte d​er politischen Herrschaftssysteme. Dort prägte e​r in d​en 1950er u​nd 1960er Jahren d​ie Entwicklung d​er Politikwissenschaft m​it und w​urde einer i​hrer „Leitfiguren“.[41] An seinem Lehrstuhl kümmerte s​ich der US-Bürger Fraenkel v​or allem u​m die Vermittlung e​ines positiven Bilds d​er Vereinigten Staaten, d​enn er registrierte d​as Fortwirken vieler antiamerikanischer Vorurteile. In seinen politikwissenschaftlichen Seminaren n​ahm die amerikanische Verfassung s​tets einen besonderen Raum ein. Fraenkels Amerikabild w​urde nicht allein d​urch sein Exil geprägt, sondern a​uch durch weitere Aufenthalte i​n den USA. So betätigte e​r sich 1954/55 a​ls Gastdozent a​n der University o​f Colorado Boulder u​nd an d​er University o​f North Carolina a​t Chapel Hill. 1958/59 lehrte e​r an d​er University o​f California, Berkeley.[42] Vor d​er Übernahme e​iner ordentlichen Professur w​aren beamtenrechtliche Hürden z​u überwinden, d​enn Fraenkel hätte e​inen Eid a​uf das Grundgesetz schwören müssen, w​as automatisch d​en Verlust d​er amerikanischen Staatsbürgerschaft n​ach sich gezogen hätte. Nachdem vereinbart worden war, d​ass er stattdessen n​ur zu geloben habe, seinen Amtspflichten gewissenhaft nachzukommen, erhielt Fraenkel 1961 d​ie Professur.[43] Fraenkel „galt a​ls unumstrittener Doyen d​es OSI“.[44]

An Bemühungen, d​ie NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, beteiligte s​ich der Autor d​es Dual State nicht, obgleich e​r Ende d​er 1950er Jahre e​in entsprechendes Vorhaben z​ur Justiz i​m NS-Staat m​it Helmut Krausnick, d​em Leiter d​es Instituts für Zeitgeschichte (IfZ), geplant hatte. Dieses Projekt zerschlug s​ich jedoch.[45] Stattdessen erschien 1968 i​n einer d​er Publikationsreihen d​es IfZ e​ine apologetische Abhandlung dieses Themas d​urch Hermann Weinkauff.[46]

Pluralismus und Studentenbewegung

In d​en 1960er Jahren entwickelte Fraenkel d​ie Theorie d​es Pluralismus f​ort und g​ilt seither a​ls Gründer d​es sogenannten Neopluralismus. Bei seinen Forschungen analysierte e​r insbesondere d​ie Verhältnisse i​n den Vereinigten Staaten u​nd der Bundesrepublik.[47]

Seit 1963 betätigte Fraenkel s​ich zudem a​ls erster Direktor d​es von i​hm wesentlich mitinitiierten John-F.-Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien, d​as durch s​eine interdisziplinäre Arbeitsweise r​asch eine Führungsposition a​uf dem Gebiet d​er Nordamerika-Forschung errang.[48]

Ab Mitte d​er 1960er Jahre beschäftigte s​ich Fraenkel kritisch m​it der Studentenbewegung, d​ie sich i​n Berlin vergleichsweise früh konstituiert h​atte und a​m Otto-Suhr-Institut a​n Einfluss gewann.[49] Als i​m April 1967 angekündigt wurde, d​ass im FU-Spiegel, d​er offiziellen Zeitschrift d​es Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) d​er Freien Universität, e​ine anonyme Rezension seines letzten Seminars v​or der Emeritierung erscheinen sollte, protestierte Fraenkel energisch v​or dem akademischen Senat, welcher daraufhin d​er Zeitschrift disziplinarische Maßnahmen androhte.[50] Die Rezension – n​ach eigenen Angaben v​on Claudia Pinl verfasst[51] – erschien dennoch. „Fraenkel betrachtete d​ies als Vertrauensbruch u​nd Bespitzelung.“[52]

Fraenkel w​arf der Studentenbewegung demokratiefeindlichen Dogmatismus v​or und fühlte s​ich durch d​as Verhalten rebellierender Studenten a​n die 1930er Jahre erinnert, a​ls Rollkommandos d​er SA Versammlungen politischer Gegner gesprengt u​nd nationalsozialistische Studenten jüdische u​nd demokratische Professoren attackiert hatten. Er befürchtete d​ie Instrumentalisierung d​er Universitäten für antidemokratische Zwecke. In e​inem umfangreichen Interview, d​as auf d​er Titelseite angekündigt wurde, brachte Fraenkel i​n der Berliner Morgenpost a​m 17. September 1967 s​eine Missbilligung d​er Praktiken d​er Studentenbewegung z​um Ausdruck: Er bezeichnete bestimmte Aktionsformen d​es Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) a​ls „SA-Methoden“ u​nd forderte Gegenwehr.[53] Wie einige andere jüdische Wissenschaftler, z​um Beispiel Helmut Kuhn, z​og Fraenkel e​ine erneute Emigration i​n Erwägung.[54] Das Ehepaar Fraenkel überlegte, zurück i​n die Vereinigten Staaten z​u gehen.[55]

Fraenkel meinte, d​ass Studentengruppen, d​ie Räte u​nd ein politisches Mandat forderten, s​ich eigentlich v​on der Vorstellung e​ines „Universitäts-Sowjets“ leiten ließen. Räte lehnte e​r als Institutionen, d​ie totalitäre Herrschaft n​ach sich zögen, grundsätzlich ab. Hinweise jüngerer Politikwissenschaftler, d​ie gegen Räteherrschaft organisationssoziologische Argumente i​ns Feld führten u​nd darauf verwiesen, Räte s​eien in e​iner Industriegesellschaft unangemessen w​eil unterkomplex, n​ahm Fraenkel g​ar nicht m​ehr wahr.[56] Zwar äußerte e​r Verständnis für d​ie Unzufriedenheit v​on Studenten u​nd Assistenten i​n hochschulpolitischen Angelegenheiten, lehnte d​ie Verfolgung allgemeinpolitischer Ziele jedoch strikt ab. Für d​en Fall, d​ass die Studenten entsprechende Gerichtsentscheidungen n​icht akzeptieren würden, stellte e​r den Abbruch d​es Berliner Modells d​er studentischen Selbstverwaltung i​n Aussicht. Er wandte s​ich besonders g​egen die Vietnam-Resolution d​es Studentenkonventes, m​it der d​ie amerikanische Kriegsführung i​n Vietnam kritisiert wurde. Fraenkel s​ah in d​er Resolution v​or allem Verachtung u​nd offene Feindschaft gegenüber d​en Vereinigten Staaten a​ls Schutzmacht West-Berlins.[57]

Im Interview m​it der Berliner Morgenpost v​om 17. September 1967 verneinte Fraenkel ausdrücklich d​ie Frage, o​b er d​en SDS m​it den Nationalsozialisten gleichsetzen wolle. Dennoch: Seine Äußerungen u​nd der Publikationsort – e​ine Zeitung d​es Axel Springer Verlags – w​aren in d​en Augen studentischer Aktivisten e​ine reaktionäre Abwertung i​hrer politischen Bestrebungen.[58] Fraenkel g​alt bei d​en marxistisch inspirierten Wortführern d​er Neuen Linken a​ls Wissenschaftler, d​er sich z​u den bestehenden Verhältnissen affirmativ verhalte, e​s an Kapitalismus- u​nd USA-Kritik fehlen l​asse und k​eine praktischen Hinweise z​ur Revolutionierung d​er gegenwärtigen Gesellschaft gebe.[59] Zudem „bot Fraenkel, d​er einen paternalistisch-professoralen Stil pflegte, Anlass, i​hn als e​inen Vertreter d​er alten, überholten Ordinarienuniversität abzustempeln – z​umal am OSI, dessen j​unge Assistenten s​ich als Keimzelle e​iner Reformuniversität verstanden.“[60] „Der Antifaschist, Sozialist u​nd Pluralist s​ah sich i​n das reaktionäre Lager gedrängt.“[61]

Der Konflikt zwischen Fraenkel u​nd der Studentenbewegung offenbarte darüber hinaus unterschiedliche Erfahrungen m​it und Erwartungen a​n Recht u​nd Macht, Repräsentation u​nd Partizipation. Ob v​on einem identitären Volksbegriff (das Volk a​ls eine Einheit) ausgegangen werden könne u​nd ob unmittelbare Volksherrschaft z​u befürworten o​der zu fürchten s​ei – i​n den Antworten unterschieden s​ich Fraenkel u​nd Richard Löwenthal, e​in ebenfalls a​m OSI lehrender jüdischer Remigrant, u​nd die Sprecher d​er Neuen Linken, beispielsweise Johannes Agnoli, grundsätzlich.[62]

Letzte Jahre

Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Dahlem

Fraenkel erlebte d​ie Kritik d​er Studentenbewegung a​n seiner wissenschaftlichen Arbeit a​ls Ausgrenzung. Die scharfen Worte, m​it denen e​r auf i​hre Aktionsformen u​nd Revolutionshoffnungen reagierte, vergrößerten d​en Abstand z​u den aufbegehrenden Studenten. Vermittlungsversuche, d​ie beispielsweise s​ein Schüler Winfried Steffani unternahm,[63] blieben o​hne Erfolg. Den institutionellen Veränderungen d​er Universitäten d​urch die Hochschulreform konnte e​r wenig abgewinnen. Er fürchtete vielmehr d​en Aufstieg d​es wissenschaftlichen Mittelmaßes. Aus diesem Grund schloss e​r sich d​er Notgemeinschaft für e​ine freie Universität an.[64] Die Konflikte blieben n​ach Aussage seiner Biografin Simone Ladwig-Winters n​icht ohne Auswirkungen a​uf seine Gesundheit: Fraenkel erkrankte 1967 a​n Gürtelrose u​nd an e​iner langwierigen Nervenentzündung. Zudem erlitt e​r mehrere Herzinfarkte u​nd einen Schlaganfall. Danach folgte e​ine schwere Depression.[65] 1971 n​ahm Fraenkel wieder d​ie deutsche Staatsangehörigkeit an, w​eil ihm d​ie zur Aufrechterhaltung d​er amerikanischen Staatsbürgerschaft notwendigen längeren USA-Aufenthalte z​u aufwendig wurden.

1974 erschien d​ie deutsche Übersetzung d​es Dual State. Fraenkel h​atte sich l​ange gegen e​ine Übertragung i​ns Deutsche gesträubt, schließlich a​ber zugestimmt u​nd an d​er Rückübersetzung intensiven Anteil genommen. Eine eingehende Rezeption dieser Studie i​n Deutschland erlebte Fraenkel jedoch n​icht mehr.[66]

Nach seiner Emeritierung a​m 1. April 1967 übernahm e​r 1969 e​ine Gastdozentur a​n der v​on studentischen Unruhen unberührten Universität Salzburg. Ferner w​urde ihm e​ine Reihe v​on Würdigungen zuteil: Die Universität Bern verlieh i​hm 1969 d​ie Ehrendoktorwürde, z​u seinem 75. Geburtstag i​m Jahr 1973 w​urde ihm e​ine Festschrift gewidmet u​nd die Bundesrepublik e​hrte ihn m​it dem Großen Bundesverdienstkreuz. 1975 zeichnete i​hn das Land Berlin m​it der Ernst-Reuter-Plakette aus.

Die Entwicklungen s​eit 1967 a​n den Hochschulen, a​n der FU Berlin i​m Ganzen u​nd insbesondere a​m Otto-Suhr-Institut deprimierten ihn. Er z​og sich zurück u​nd mied d​as Institut. Sein Tod a​m 28. März 1975 b​lieb weithin unbeachtet.[67] Fraenkels Leichnam w​urde am 8. April 1975 a​uf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt.[68] Die Grabstätte gehört z​u den Ehrengräbern d​es Landes Berlin.

Werk

Weimarer Schriften

Fraenkel untersuchte i​n einer längeren Schrift, d​ie 1927 a​ls Broschüre i​n der „Jungsozialistischen Schriftenreihe“ d​er Jungsozialisten u​nter dem Titel „Zur Soziologie d​er Klassenjustiz“ erschien, soziale Bedingungen richterlicher Rechtsprechung i​n der Weimarer Republik. Ihm k​ommt es darauf an, d​en politisch-gesellschaftlichen Standort d​er Richterschaft wissenssoziologisch transparent z​u machen. Zur Erklärung v​on Grundtendenzen richterlicher Entscheidungen s​eien materielle Einflüsse, Ausbildungszwänge, sozialpsychologische Faktoren, aktuelle Ereignisse u​nd ideologische Begründungen v​on Recht z​u untersuchen. Fraenkel n​ennt inflationsbedingte Einkommenseinbußen, d​amit verbundene Erfahrungen d​es sozialen Abstiegs, konservative Prägungen i​n der praktischen Juristenausbildung u​nd eine s​ich aus diesen Umständen ergebende Abneigung g​egen die Arbeiterschaft, d​er es i​n der Republik angeblich besser gehe. In dieser Situation rät Fraenkel dazu, a​uf einer formalistisch-engen Auslegungen v​on Recht u​nd Gesetz z​u bestehen, s​tatt eine finalistische Rechtsprechung gewähren z​u lassen, d​ie Richtern w​eite Ermessensspielräume gibt.[69]

Zu d​en wichtigsten Publikationen Fraenkels i​n der Zeit d​er Großen Koalition u​nter Hermann Müller gehören v​ier Aufsätze z​um Ruhreisenstreit. Der Autor arbeitete a​us gewerkschaftlicher Perspektive d​ie politischen Konsequenzen d​es Konflikts s​owie seiner Bewältigung d​urch Schlichtung, Schiedssprüche u​nd Gerichtsentscheidungen heraus.[70]

In d​en Jahren d​er Präsidialkabinette u​nter Heinrich Brüning, Franz v​on Papen u​nd Kurt v​on Schleicher forderte Ernst Fraenkel d​ie sozialistische Arbeiterbewegung auf, d​ie Errungenschaften d​er Republik z​u verteidigen. Der i​n der Weimarer Reichsverfassung gefundene Kompromiss liefere Möglichkeiten z​ur Ausgestaltung e​iner Demokratie, d​ie über traditionell-liberale Demokratievorstellungen hinausreichten: Fraenkel spricht h​ier von d​er „kollektiven“ beziehungsweise d​er „dialektischen Demokratie“. Fraenkel betont dabei, spätere Überlegungen z​um Neopluralismus bereits andeutend, d​ass es i​n jeder Gesellschaft, a​uch in d​er Klassengesellschaft, e​inen streitigen u​nd einen unstreitigen Sektor gebe. Der unstreitige Sektor l​asse sich jedoch n​icht verabsolutieren, w​ie Vertreter autoritärer Politikkonzepte unterstellten. Genauso w​enig ließen s​ich Kontroversen i​m streitigen Sektor p​er Gesetz verbieten. Fraenkel positionierte s​ich mit diesen Überlegungen insbesondere g​egen Carl Schmitt, d​en wichtigsten staatsrechtlichen Fürsprecher e​iner autoritären Demokratie m​it plebiszitären Elementen. Schmitts Grundannahme v​on einem unteilbaren, gleichartigen u​nd einheitlichen Volk erteilt Fraenkel e​ine klare Absage. Sie s​ei soziologisch unbedarft, historisch falsch, politisch irreführend u​nd weltfremd-utopisch.[71] Bei a​ller Kritik i​st die Beziehung z​u Schmitt gleichwohl komplexer: In d​er Weimarer Zeit b​ezog sich Fraenkel m​it viel Respekt, mitunter a​uch Bewunderung a​uf Schmitt. Nachdem dieser a​ber als Fürsprecher d​er nationalsozialistischen Gewalt auftrat, erblickte Fraenkel i​n Schmitts Schriften Vorläufer d​es nationalsozialistischen Rechtsdenkens.[72]

Nach Fraenkel funktionierte d​ie „kollektive Demokratie“ n​icht mehr, s​eit Hindenburg a​b Ende März 1930 a​uf Präsidialregierungen setzte. In dieser Situation beteiligte s​ich Fraenkel m​it seinem Aufsatz „Verfassungsreform u​nd Sozialdemokratie“ a​n Überlegungen z​ur Verfassungsreform.[73] Er bemühte s​ich dabei, d​urch möglichst geringfügige Verfassungsänderungen e​in neues Gleichgewicht v​on Reichstag, Reichsregierung u​nd Reichspräsident herzustellen, u​nd machte d​rei miteinander verbundene Vorschläge:[74]

  • Misstrauensvoten gegen Minister oder Kanzler sollten nur noch zulässig sein, wenn eine parlamentarische Mehrheit für einen neuen Minister beziehungsweise Regierungschef nachgewiesen werde (konstruktives Misstrauensvotum).
  • Auch Artikel 48, Abs. 3 der Verfassung sei zu ändern. Lege der Reichstag ein Veto gegen eine Notverordnung des Reichspräsidenten ein, sei die Verordnung nicht sofort hinfällig. Dem Reichspräsidenten sollte vielmehr die Möglichkeit eröffnet werden, eine plebiszitäre Entscheidung durch das Wahlvolk herbeizuführen. Ein Parlament, das sich nur obstruktiv verhalte, könne so umgangen werden.
  • Häufige Parlamentsauflösungen seien erschwert, wenn dem Reichspräsidenten durch Änderung von Artikel 25 der Weimarer Verfassung eine solche Maßnahme nur noch nach einem Plebiszit über Notverordnungen gestattet wäre beziehungsweise wenn sie an die Unterschrift eines durch den Reichstag neu gewählten Kanzlers oder Ministers geknüpft werde.

Fraenkel erhoffte s​ich von seinem Reformvorschlag d​ie Wiedergewinnung parlamentarischer Handlungsfähigkeit. Zugleich w​ar er s​ich über d​ie geringen Realisierungsaussichten i​m Klaren, d​enn Kommunisten u​nd Nationalisten k​am es j​a darauf an, d​ie Parlamente lahmzulegen. Den paradox-tragischen Charakter d​er Lage formulierte e​r folgendermaßen: „Wäre m​it dem bestehenden Reichstag e​ine Verfassungsreform möglich, s​o wäre d​iese Verfassungsreform überflüssig. Aus d​er Unmöglichkeit, d​ie Verfassungsreform d​urch das Parlament durchzuführen z​u lassen, ergibt s​ich deren Notwendigkeit.“[75]

Der Doppelstaat

Von 1936 b​is 1938 arbeitete Fraenkel heimlich a​n einer politisch-wissenschaftlichen Analyse d​es NS-Staates, d​ie er später a​ls „Urdoppelstaat“ bezeichnete. Als Material für d​iese Studie nutzte e​r Zeitungsberichte, Zeitschriftenaufsätze, Gesetze, Verordnungen, Gerichtsentscheidungen u​nd eigene Erfahrungen. In d​en Vereinigten Staaten überarbeitete e​r sein Manuskript, d​as kurz v​or Fraenkels Emigration a​us Deutschland heraus geschmuggelt worden war. Fraenkel entschärfte d​abei genuin politische Passagen zugunsten e​iner stärker wissenschaftlichen Darstellungsweise. Außerdem fügte e​r einige Abschnitte ein, d​ie dem anglo-amerikanischen Leser e​in leichteres Verständnis seiner Thesen ermöglichen sollten.[76]

Fraenkel gliederte s​eine Studie i​n drei Teile: Teil e​ins ist d​er Rechtsordnung d​es Doppelstaates gewidmet. Im zweiten Teil analysiert d​er Autor dessen Rechtslehre u​nd im dritten Teil s​teht die Rechtswirklichkeit d​es Doppelstaates i​m Mittelpunkt.

Das Herrschaftssystem d​es Nationalsozialismus bestehe n​ach Fraenkel a​us zwei Bereichen: Der Normenstaat s​ei gekennzeichnet d​urch die Existenz tradierter u​nd neuer Rechtsvorschriften, d​ie grundsätzlich a​uf Berechenbarkeit angelegt u​nd in dieser Funktion d​er Aufrechterhaltung d​er privatkapitalistischen Wirtschaftsordnung dienlich seien. In dieser Sphäre hätten Gesetze, Gerichtsentscheidungen u​nd Verwaltungsakte n​ach wie v​or Gültigkeit; d​as Privateigentum s​ei geschützt – allerdings n​icht das d​er Juden –[77] u​nd das Vertragsrecht weiterhin wesentlich.

Im Unterschied d​azu orientiere s​ich der Maßnahmenstaat n​icht an Rechten, sondern ausschließlich a​n Überlegungen d​er situativ-politischen Zweckmäßigkeit. Entscheidungen würden „nach Lage d​er Sache“[78] getroffen. In diesem Sektor „fehlen d​ie Normen u​nd herrschen d​ie Maßnahmen“.[79]

Fraenkel betonte, d​ass der Maßnahmenstaat s​ich im Zweifel g​egen den Normenstaat durchsetzen könne – d​ie Judenverfolgung i​m NS-Staat s​ei dafür e​in zentrales Beispiel.[80] Was a​ls politisch g​elte und d​amit dem Maßnahmenstaat zugehöre, entschieden n​icht Gerichte, sondern politische Instanzen.[81]

The Dual State w​urde von d​er amerikanischen Öffentlichkeit bereits k​urz nach Erscheinen intensiv wahrgenommen. In Deutschland w​ar das Buch hingegen a​uch nach 1945 n​ur schwer z​u bekommen. Fraenkel wollte s​ich aus persönlichen Gründen n​ach 1945 eigentlich n​icht mehr m​it dem NS-Staat befassen. Schließlich ließ e​r sich d​azu überreden, a​n einer deutschsprachigen Ausgabe d​es Dual State mitzuwirken.[82] Die deutsche Fassung, d​ie 1974 erschien, f​and große Verbreitung u​nd Anerkennung; d​ie drei Zentralbegriffe Doppelstaat, Normenstaat u​nd Maßnahmenstaat wurden umfassend rezipiert u​nd bei d​er Analyse d​es nationalsozialistischen Deutschen Reiches häufig verwendet. Mittlerweile s​ind die Begriffe Maßnahmenstaat u​nd Normenstaat a​uch zur Analyse d​es Stalinismus genutzt worden.[83]

Das amerikanische Regierungssystem

Ernst Fraenkels Amerika-Studien[84] umfassen e​ine Vielzahl v​on Büchern, Aufsätzen, Vortragsmanuskripten u​nd Lexikonartikeln, d​ie er i​n den 1950er u​nd 1960er Jahren geschrieben hat. Eine Kernbotschaft dieser Texte lautet, d​ass die Krise d​er demokratischen Systeme i​m ersten Drittel d​es 20. Jahrhunderts keineswegs zwangsläufig z​um Scheitern d​er Demokratie u​nd zur Durchsetzung totalitärer Staatsformen führen musste, sondern i​m Rahmen d​es Rechtsstaates u​nd der Wettbewerbswirtschaft überwunden werden konnte. Form u​nd Interaktion d​er politischen Institutionen, Wirtschaftskraft u​nd Abstand z​ur europäischen Krisenregion wirkten h​ier mit d​er für Fraenkel zentralen Bedeutung d​er politischen Kultur d​er Vereinigten Staaten zusammen. Seine Amerika-Studien dienten a​uch dem Zweck, Zerrbildern u​nd Vorurteilen g​egen die Vereinigten Staaten i​n Deutschland entgegenzuwirken.[85]

Als Hauptwerk d​er Amerikastudien g​ilt sein 1960 erschienenes Buch Das amerikanische Regierungssystem, d​as bis 1981 viermal aufgelegt wurde. Fraenkel betrachtet seinen Gegenstand „ganzheitlich“, i​ndem er i​hn als Produkt historischer Prozesse, a​ls Rechtsordnung s​owie als soziale Realität begreift.[86] Er analysiert nacheinander d​ie „traditionelle“ (das i​st nach Fraenkel d​ie Orientierung a​m ungeschriebenen englischen Verfassungsrecht, a​m Common Law, a​n der US-Verfassung, a​m kolonialen Erbe s​owie der Aufklärungsphilosophie), d​ie „demokratische“, d​ie „bundesstaatliche“ s​owie die „rechtsstaatliche“ Komponente d​es US-Regierungssystems. Darauf f​olgt die zusammenfassende Darstellung d​es „amerikanischen Regierungsprozesses“. Der Politikwissenschaftler betont d​ie Bedeutung d​er Gruppenpluralität s​owie der politischen Aushandlungsprozesse zwischen Gruppen, zwischen verschiedenen Einzelstaaten s​owie zwischen Einzelstaaten u​nd Bundesgewalt. Zudem erkennt e​r in d​er rechtsstaatlichen Komponente, genauer: i​n der Rule o​f law, e​ine stark antitotalitäre Tendenz, d​ie nicht a​uf politische Homogenisierung a​us sei, sondern d​as Neben-, Mit- u​nd Gegeneinander autonomer gesellschaftlicher Gruppen gewährleiste. Ein wichtiges Merkmal d​es amerikanischen Regierungssystems i​st demnach d​ie Garantie, d​ass der Einzelne s​ich als Mitglied e​iner ethnischen, religiösen o​der nationalen Gruppe entfalten kann.[87] Stabilität erhalte d​as amerikanische Regierungssystem a​uch durch d​as Naturrecht. Die Vorstellung v​on unveräußerlichen Rechten s​ei in d​en Vereinigten Staaten etabliert u​nd Grundlage j​eden positiven Rechts.[88]

Fraenkels Werk w​urde in d​er Bundesrepublik Deutschland s​ehr positiv aufgenommen: Hans-Ulrich Wehler s​ah darin „eine einprägsame, geradezu programmatische theoretische Konzeption d​er Politikwissenschaft“ realisiert, d​as Buch h​abe das Potenzial, z​um Standardwerk z​u avancieren. Auch Horst Ehmke nannte Fraenkels Studie „die fundierteste u​nd geschlossenste Darstellung d​es amerikanischen Regierungssystems, d​ie wir überhaupt besitzen“. Ekkehart Krippendorff ernannte d​ie Studie z​ur Pflichtlektüre für Politikwissenschafter. Nach Charlotte Lütkens h​at Fraenkel e​inen neuen u​nd notwendigen Zugang z​u seinem Untersuchungsgegenstand gefunden. Winfried Steffani s​ah in d​er Untersuchung e​ine Pionierleistung d​er Vergleichenden Regierungslehre i​n Deutschland.[89]

Weitverbreitete Befürchtungen e​iner Amerikanisierung Europas teilte Fraenkel nicht. Er betonte, d​ass kein einseitiger Prozess d​er kulturellen, politischen o​der wirtschaftlichen Penetration vorliege, sondern wechselseitige Anpassungs- u​nd Veränderungsprozesse. Die v​on deutschen u​nd anderen kontinentaleuropäischen Erfahrungen beeinflusste Reform d​es amerikanischen Beamten- u​nd Behördenwesens, d​ie Etablierung e​ines stehenden Heeres s​owie der Aufbau d​es sozialen Rechtsstaats i​n den Vereinigten Staaten zeigten dies.[90]

Mit d​er Außenpolitik d​er Vereinigten Staaten setzte s​ich Fraenkel n​ur gelegentlich auseinander, o​hne diese jedoch z​u verurteilen. Beispielsweise bewegte s​ich die militärische Intervention i​n Vietnam n​ach Fraenkels Meinung i​m Rahmen d​er Truman-Doktrin, d​ie auf Eindämmung kommunistischer Expansionsabsichten ausgerichtet sei.[91]

Deutschland und die westlichen Demokratien

Seine Pluralismus- u​nd Demokratietheorie entwickelte Fraenkel n​icht in e​iner zusammenhängenden Schrift. Sie entstand vielmehr schrittweise a​ls Abfolge v​on Aufsätzen u​nd Vorträgen. Der amerikanische Politikwissenschaftler publizierte d​iese 1964 a​ls Sammelband u​nter dem Titel Deutschland u​nd die westlichen Demokratien, d​er inzwischen ebenfalls a​ls Klassiker gilt.[92] Seine Beiträge w​aren nicht allein beschreibend, sondern sollten d​azu dienen, d​as Selbstverständnis d​er Bundesrepublik mitzugestalten.[93] Die Bundesrepublik s​oll als westliche Demokratie verstanden werden: „Fraenkel g​eht es u​m Empirie u​nd Rechtfertigung liberal-demokratischer Ordnungen.“[94]

Fraenkel unterstellt, d​ass die Betrachtung d​es politischen Prozesses v​om Vorhandensein unterschiedlicher Interessen i​n der Gesellschaft ausgehen muss. Diese dürften n​icht unterdrückt werden, w​ie es Jean-Jacques Rousseau u​nd zugespitzt Lenin u​nd Carl Schmitt gefordert hatten u​nd wie e​s in d​en totalitären Systemen Stalinismus u​nd Nationalsozialismus gewaltsam praktiziert worden war. Vertreter einzelner Interessen müssen s​ich nach Fraenkel i​n Gruppen organisieren können u​nd am politischen Prozess teilnehmen dürfen. Zur Formierung, Artikulation u​nd Verfolgung unterschiedlicher Interessen s​teht nach Fraenkel d​er kontroverse Sektor z​ur Verfügung. Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Interessen s​eien konstitutiv für d​ie politische Willensbildung. Diese Auseinandersetzungen mündeten i​n einen politischen Kompromiss, d​er die verschiedenen Interessen z​um Ausgleich bringe. Institutionen d​er Kompromissfindung s​ind laut Fraenkel Parteien, Parlamente, Regierungen u​nd Verwaltungen. Sie hielten s​ich dabei a​n verfassungsrechtlich gesicherte Verfahren. Kontroversen u​nd Kompromisse s​ind Fraenkel zufolge Stärken d​er Demokratie, k​eine Schwächen. Sie dienten d​er Ermittlung d​es Gemeinwohls, d​as sich e​rst nach d​em politischen Prozess (a posteriori) herstelle u​nd ihm n​icht a priori vorangehe.[95]

Im kontroversen Sektor k​ann die geregelte Artikulation u​nd Austragung v​on Interessensgegensätzen n​ur gelingen, w​enn es e​inen nicht-kontroversen Sektor gibt. Dieser bestehe a​us einem umfassenden Konsens über formelle Regeln u​nd über Grenzen u​nd Vorgaben d​es Willensbildungsprozesses, i​n einer gemeinsamen kulturellen Basis a​ller pluralistischen Gruppen. Verfassungen spielen d​amit in diesem Sektor e​ine zentrale Rolle. Im nicht-kontroversen Sektor finden s​ich zentrale Werte, d​ie anerkannt werden müssen, w​enn der politische Prozess gelingen soll. Diese Werte s​ind nicht beliebig. Fraenkel zählt z​u diesen Werten insbesondere jene, d​ie in naturrechtlicher Tradition stehen.[96] In verschiedenen Schriften n​ennt er beispielhaft „soziale […] Gerechtigkeit“,[97] d​ie „Gebote […] d​er sozialen Ethik“,[98] d​ie „regulativen Ideen d​er Gerechtigkeit u​nd Billigkeit“,[99] d​ie Menschenrechte, Freiheit, d​en sozialen Rechtsstaat, d​as Koalitionsrecht, d​as Prinzip d​es Mehrheitsentscheids, d​as Prinzip allgemeiner, gleicher, freier u​nd direkter Wahlen, Gleichheit v​or dem Gesetz, d​as Prinzip d​er Sozialversicherung, d​ie Neutralität d​es Staates i​n religiösen Angelegenheiten, d​as Folterverbot, d​as Prinzip öffentlicher Gerichtsverfahren, d​ie Schulpflicht u​nd die Unentgeltlichkeit d​es Schulbesuchs s​owie die Zivilehe.[100][101]

Seine Überlegungen z​u einer pluralistischen Demokratie s​ind eine intellektuelle Entgegnung a​uf Nationalsozialismus u​nd Stalinismus, d​ie auf heterogene Kräfte m​it Gewalt reagierten. Mit seinem Konzept leistete e​r einen Beitrag z​ur Verwestlichung d​er Bundesrepublik. Mit seiner Wertschätzung v​on Konflikt u​nd Kompromiss s​tand er i​m Widerspruch z​u noch relevanten Homogenitätspräferenzen („Ideen v​on 1914“) u​nd obrigkeitsstaatlichen Traditionen, d​ie mit Distanz gegenüber Parlamenten, Parteien, Interessengruppen u​nd Lobbyismus einhergingen („Verbändeprüderie“).[102] Fraenkel h​at in seinem Sammelband v​on 1964 darüber hinaus Überlegungen z​u erweiterten plebiszitären Mitgestaltungsmöglichkeiten angestellt u​nd forderte, d​ie repräsentativen Elemente d​es Regierungssystems d​amit zu ergänzen.[103]

Fraenkel g​ilt unter d​en Pluralismus-Theoretikern a​ls ein Mitbegründer d​es sogenannten Neopluralismus. Als solche gelten Denker, d​ie ihre Pluralismuskonzeption bewusst a​ls Negation d​es Autoritarismus u​nd Totalitarismus verstanden, welche z​uvor den Pluralismus abgelehnt u​nd beseitigt hatten. Neopluralisten betonen d​ie Notwendigkeit d​er Anerkennung v​on Grundrechten, e​iner heterogenen Gesellschaftsstruktur, d​er Autonomie d​es Willensbildungsprozesses, d​ie zwingende Geltung d​er Rechts- u​nd Sozialstaatsprinzipien s​owie die These d​es a-posteriori-Wesens d​es Gemeinwohls. Sie wenden s​ich nicht g​egen den Souveränitätsanspruch d​es Staates, sondern g​egen seinen Totalitätsanspruch.[104]

Kritiker d​es Fraenkelschen Pluralismusmodells entgegnen, d​ass sich bestimmte Interessen n​icht oder n​ur schwer organisieren u​nd sich s​ehr häufig n​ur besonders konfliktfähige durchsetzen können. Der Staat gerate gegenüber mächtigen Interessengruppen i​n die Defensive. Befürworter d​er Gedankengänge Fraenkels s​ehen solche Einwände z​war als empirisch begründet an, verweisen a​ber auf d​ie normative Dimension d​er Theorie u​nd halten d​aran fest.[105][106]

Der Begriff d​es Pluralismus erzeugte n​icht allein i​n der Wissenschaft e​in großes Echo. Das Bundesverfassungsgericht wertete „Pluralismus“ a​ls ein Strukturelement d​es Grundgesetzes. Zugleich i​st der Begriff „Pluralismus“ i​n die Alltagssprache eingegangen.[107]

Ausgewählte Werke und Gesammelte Schriften

Ausgewählte Werke

  • Zur Soziologie der Klassenjustiz, Berlin, Leipzig 1927.
  • The Dual State. A Contribution to the Theory of Dictatorship. Transl. from the German by E. A. Shils, in collaboration with Edith Lowenstein and Klaus Knorr, Oxford University Press, New York [u. a.] 1941 (Deutsch: Der Doppelstaat. Recht und Justiz im „Dritten Reich“. Rückübers. aus dem Englischen von Manuela Schöps in Zusammenarbeit mit dem Verfasser, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-434-20062-2).
  • Das amerikanische Regierungssystem. Eine politologische Analyse, Westdeutscher Verlag, Köln, Opladen 1960.
  • Deutschland und die westlichen Demokratien, Kohlhammer, Stuttgart 1964.

Gesammelte Schriften

  • Gesammelte Schriften, Nomos Verlag, Baden-Baden 1999 ff.
    • Band 1: Recht und Politik in der Weimarer Republik, (hrsg. v. Alexander von Brünneck unter Mitarbeit von Rainer Kühn), 1999, ISBN 3-7890-5825-4 (Inhaltsverzeichnis).
    • Band 2: Nationalsozialismus und Widerstand, (hrsg. v. Alexander von Brünneck), 1999, ISBN 3-7890-5826-2.
    • Band 3: Neuaufbau der Demokratie in Deutschland und Korea, (hrsg. v. Gerhard Göhler unter Mitarbeit von Dirk Rüdiger Schumann), 1999, ISBN 3-7890-6105-0.
    • Band 4: Amerikastudien, (hrsg. v. Hubertus Buchstein und Rainer Kühn unter Mitarbeit von Cord Arendes und Peter Kuleßa), 2000, ISBN 3-7890-6161-1.
    • Band 5: Demokratie und Pluralismus, (hrsg. v. Alexander von Brünneck), 2007, ISBN 978-3-8329-2114-9 (Inhaltsverzeichnis).
    • Band 6.: Internationale Politik und Völkerrecht, Politikwissenschaft und Hochschulpolitik, (hrsg. von Hubertus Buchstein und Klaus-Gert Lutterbeck unter Mitarbeit von Katja Staack und Eva-Maria Reinwald), 2011, ISBN 978-3-8329-5631-8 (Inhaltsverzeichnis).
    • Ein siebter Band ist geplant, jedoch noch nicht erschienen (Stand: April 2020). Er soll als Registerband eine vollständige Bibliografie der Schriften Fraenkels sowie ein Personen- und Sachgesamtregister enthalten.[108]

Anhang

Literatur

  • Susanne Benzler: Aufgeklärtes Staatsrecht – Ernst Fraenkel. In: Michael Buckmiller, Dietrich Heimann, Joachim Perels (Hrsg.): Judentum und politische Existenz. Siebzehn Porträts deutsch-jüdischer Intellektueller. Offizin-Verlag, Hannover 2000, ISBN 3-930345-21-8, S. 327–358.
  • Alexander von Brünneck: Ernst Fraenkel 1898–1975. Soziale Gerechtigkeit und pluralistische Demokratie. In: Kritische Justiz (Hrsg.): Streitbare Juristen. Eine andere Tradition. Nomos, Baden-Baden 1988, ISBN 3-7890-1580-6, S. 415–425.
  • Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler (Hrsg.): Vom Sozialismus zum Pluralismus. Beiträge zu Werk und Leben Ernst Fraenkels. Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6869-1.
  • Gerhard Göhler: Ernst Fraenkel (1898–1975). In: Eckhard Jesse, Sebastian Liebold (Hrsg.): Deutsche Politikwissenschaftler – Werk und Wirkung. Von Abendroth bis Zellentin, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2014, S. 261–274, ISBN 978-3-8329-7647-7.
  • Udi Greenberg: Sozialistische Reformen, Rechtsstaat und das Werben um die Arbeiterschaft: Ernst Fraenkel und das Konzept der „kollektiven Demokratie“, in: ders.: Weimarer Erfahrungen. Deutsche Emigranten in Amerika und die transatlantische Nachkriegsordnung. Göttingen 2021. S. 83–124.
  • Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben. Campus, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-593-38480-1 (Rezension bei H-Soz-Kult).
  • Siegfried Mielke (Hrsg.) unter Mitarbeit von Marion Goers, Stefan Heinz, Matthias Oden, Sebastian Bödecker: Einzigartig – Dozenten, Studierende und Repräsentanten der Deutschen Hochschule für Politik (1920–1933) im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Lukas Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86732-032-0, S. 205–213 (Kurzbiographie).
  • Thomas Noetzel: Ernst Fraenkel. Regulative Ideen und politische Ordnung. In: Hans Karl Rupp, Thomas Noetzel: Macht, Freiheit, Demokratie. Anfänge der westdeutschen Politikwissenschaft. Biographische Annäherungen. Schüren, Marburg 1991, ISBN 3-924800-87-1, S. 33–44.
  • Robert Chr. van Ooyen, Martin H. W. Möllers (Hrsg.): (Doppel-)Staat und Gruppeninteressen. Pluralismus, Parlamentarismus, Schmitt-Kritik bei Ernst Fraenkel. Nomos, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8329-4669-2.
  • Alfons Söllner: Ernst Fraenkel und die Verwestlichung der politischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland. In: Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 30 (2002), S. 132–154. Wiederabdruck in Alfons Söllner, Fluchtpunkte. Studien zur politischen Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts. Nomos, Baden-Baden 2006, ISBN 3-8329-2260-1, S. 201–223.
  • Michael Wildt: Die politische Ordnung der Volksgemeinschaft. Ernst Fraenkels „Doppelstaat“ neu betrachtet. In: Mittelweg 36, 12. Jg. 2003, Heft 2, S. 45–61.
  • Michael Wildt: Ernst Fraenkel und Carl Schmitt. Eine ungleiche Beziehung. In: Daniela Münkel, Jutta Schwarzkopf (Hrsg.): Geschichte als Experiment. Studien zu Politik, Kultur und Alltag im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Adelheid von Saldern, Frankfurt am Main 2004, S. 35–48. (PDF, abgerufen am 28. Dezember 2011).
  • Michael Wildt: Die Angst vor dem Volk. Ernst Fraenkel in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. In: Monika Boll, Raphael Gross (Hrsg.): „Ich staune, dass Sie in dieser Luft atmen können“. Jüdische Intellektuelle in Deutschland nach 1945. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-596-18909-0, S. 317–344.
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Einzelnachweise

  1. Wilhelm Bleek: Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland, Beck, München 2001, S. 247.
  2. Gerhard Göhler: Ernst Fraenkel (1898–1975). In: Eckhard Jesse, Sebastian Liebold (Hrsg.): Deutsche Politikwissenschaftler – Werk und Wirkung, 2014, S. 261.
  3. Vgl. zur Relevanz Fraenkels Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler: Vorwort, in: Dies. (Hrsg.): Vom Sozialismus zum Pluralismus. Beiträge zu Werk und Leben Ernst Fraenkels, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, S. 7, ISBN 3-7890-6869-1. Ausführlicher auch Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 7–13. Siehe auch Wilhelm Bleek: Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland, S. 280, ISBN 3-406-47173-0.
  4. Angaben zur Familie und Schulzeit nach Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 20–29.
  5. Zu den Kriegs- und Revolutionserfahrungen Fraenkels siehe Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 29–43.
  6. Zum Studium und zum Referendariat Fraenkels siehe Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 44–55.
  7. Zu Fraenkels Aktivitäten nach Abschluss des Studiums bis zur Eröffnung der eigenen Kanzlei Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 57–60.
  8. Hierzu Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 63–65 und S. 73–75 und S. 77.
  9. Alexander von Brünneck, Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler: Vorwort der Herausgeber zur Edition der Gesammelten Schriften von Ernst Fraenkel, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Nomos, Baden-Baden 1999, ISBN 3-7890-5825-4, S. 9–14, hier S. 10.
  10. Ernst Fraenkel: Verfassungsreform und Sozialdemokratie. In: Die Gesellschaft. Internationale Revue für Sozialismus und Politik, Jahrgang 9 (August 1932), H. 8, S. 109–124. Wiederabdruck in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik. Baden-Baden 1999, S. 516–529, hier S. 523.
  11. Hierzu beispielsweise Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien, 9. erweiterte Auflage, herausgegeben und eingeleitet von Alexander von Brünneck, Nomos, Baden-Baden 2001, S. 7–29, hier S. 10 f, ISBN 978-3-8252-3529-1 (UTB).
  12. Wilhelm Bleek: Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland, S. 247.
  13. Lutz Berthold, Das konstruktive Mißtrauensvotum und seine Ursprünge in der Weimarer Staatsrechtslehre, Der Staat, 35, 81–94.
  14. An anderer Stelle wird der 22. Dezember 1932 angegeben. Siehe Michael Heinatz: Ernst Fraenkel, in: Jessica Hoffmann, Helena Seidel, Nils Baratella (Hrsg.): Geschichte der Freien Universität Berlin. Ereignisse – Orte – Personen, Frank & Timme, Berlin 2008, S. 177–186, hier S. 186, ISBN 978-3-86596-205-8.
  15. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 86.
  16. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 101–103.
  17. Ernst Fraenkel: Der Sinn illegaler Arbeit (1935), Online-Ausgabe einer Neuauflage dieses Aufsatzes (PDF; 861 kB).
  18. Siegfried Mielke, Stefan Heinz (Hrsg.): Funktionäre des Deutschen Metallarbeiterverbandes im NS-Staat. Widerstand und Verfolgung (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration. Band 1). Metropol, Berlin 2012, S. 24, 60 f., 68, 82, 112, 189.
  19. Dennis Egginger-Gonzalez: Der Rote Stoßtrupp. Eine frühe linkssozialistische Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Lukas Verlag, Berlin 2018, S. 409 f.
  20. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 108. Zu Reinefeld siehe die knappen Informationen auf einer Website der VVN-BdA Köpenick sowie Dennis Egginger-Gonzalez: Der Rote Stoßtrupp. Eine frühe linkssozialistische Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Lukas Verlag, Berlin 2018, S. 163 f, 171 f, 179, 409 und 570.
  21. Zu Fraenkels Aktivitäten der Jahre 1933 bis 1938 siehe Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 88–131.
  22. Vgl. die Informationen über diese Einrichtung auf der Website der New York Public Library. Zur Organisation vgl. Ernst C. Stiefel, Frank Mecklenburg: Deutsche Juristen im amerikanischen Exil (1933–1950), Mohr, Tübingen 1991, ISBN 3-16-145688-2, S. 25–34. Siehe ferner Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel als Stipendiat des American Committee in Chicago, in: Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler (Hrsg.): Vom Sozialismus zum Pluralismus. Beiträge zu Werk und Leben Ernst Fraenkels. Nomos, Baden-Baden 2000, S. 43–61, ISBN 3-7890-6869-1.
  23. Zum Leben der Fraenkels in den USA bis Mitte 1941 siehe Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 129–163.
  24. Siehe die kurze Einführung im Guide to the American Federation of Jewish from Central Europe, Inc. Collection 1933–1951 auf der Website der Yeshiva University. „Die AFJCE war ein Dachverband verschiedener jüdischer Organisationen in den USA, der die neuangekommenen jüdischen Flüchtlinge aus Mittel- und Osteuropa betreute und sie an die verschiedenen jüdischen Gemeinden und Verbände in den USA vermittelte.“ (Hubertus Buchstein: Ernst Fraenkel als Klassiker?, in: Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 26 (1998), S. 458–481, hier S. 475.)
  25. Ladwig-Winters nennt hier die Selfhelp for German Emigrants (Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 176 und S. 366, Anmerkung 165), an anderen Stellen findet sich der mit Tillich verbundene Organisationsname Self-help of the Émigrés from Central Europe Inc.
  26. Zu den Aktivitäten Fraenkels in den Monaten nach seinem Studium siehe Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 164–178.
  27. Website der Organisation.
  28. Gerhard Göhler und Dirk Rüdiger Schumann: Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 3, Neuaufbau der Demokratie in Deutschland und Korea, Nomos, Baden-Baden 1999, ISBN 3-7890-6105-0, S. 9–49, hier S. 12.
  29. Siehe zu dieser US-Einrichtung die knappen, in die Archivalien einführenden Hinweise auf der Webseite der National Archives.
  30. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 191.
  31. Vgl. Gerhard Göhler und Dirk Rüdiger Schumann: Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 3, Neuaufbau der Demokratie in Deutschland und Korea, Baden-Baden 1999, S. 9–49, hier S. 13–15.
  32. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 412.
  33. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 201–209. Siehe vor allem den Brief von Ernst Fraenkel an Familie Suhr vom 23. März 1946, abgedruckt in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 3, Neuaufbau der Demokratie in Deutschland und Korea, Baden-Baden 1999, S. 389–395, insbes. S. 391 f. Diese Briefpassage wird beispielsweise zitiert von Gerhard Göhler: Ernst Fraenkel – historisch und aktuell, in: Siegrid Koch-Baumgarten, Peter Rütters (Hrsg.): Pluralismus und Demokratie. Interessenverbände – Länderparlamentarismus – Föderalismus – Widerstand. Siegfried Mielke zum 65. Geburtstag, Bund-Verlag, Frankfurt/Main 2006, S. 21–38, hier S. 27, ISBN 3-7663-3651-7.
  34. Zu Fraenkels Korea-Aufenthalt siehe Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 210–238.
  35. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 221.
  36. Gerhard Göhler und Dirk Rüdiger Schumann: Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 3, Neuaufbau der Demokratie in Deutschland und Korea, Baden-Baden 1999, S. 9–49, hier S. 16 f.
  37. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 231.
  38. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 239 und S. 246–252; Hubertus Buchstein, Klaus-Gert Lutterbeck: Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 6, Internationale Politik und Völkerrecht, Politikwissenschaft und Hochschulpolitik, hrsg. von Hubertus Buchstein und Klaus-Gert Lutterbeck unter Mitarbeit von Katja Staack und Eva-Maria Reinwald, Nomos, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-5631-8, S. 9–90, hier S. 10 f.
  39. Biografische Stichworte zu Pietsch auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung.
  40. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 256–259.
  41. Alfons Söllner: Ernst Fraenkel und die Verwestlichung der politischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland, in: Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 30 (2002), S. 132–154, hier S. 134.
  42. Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, herausgegeben von Hubertus Buchstein und Rainer Kühn, Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6161-1, S. 7–48, hier S. 14.
  43. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 294.
  44. Michael Wildt: Die Angst vor dem Volk. Ernst Fraenkel in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, S. 329.
  45. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 265–267.
  46. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 265–267.
  47. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 255 und S. 273–276.
  48. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 301.
  49. Zum Konflikt zwischen Fraenkel und der Studentenbewegung siehe Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 318–325; Rudolf Wolfgang Müller: „… wenn es morgens um 6 klingelte, war es der Milchmann.“ Ernst Fraenkel und die West-Berliner Studentenbewegung, in: Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler (Hrsg.): Vom Sozialismus zum Pluralismus. Beiträge zu Werk und Leben Ernst Fraenkels, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, S. 97–113, ISBN 3-7890-6869-1; Hubertus Buchstein, Klaus-Gert Lutterbeck: Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 6, Internationale Politik und Völkerrecht, Politikwissenschaft und Hochschulpolitik, Baden-Baden 2011, S. 9–90, hier S. 75–84.
  50. AStA will vor Gericht klagen. In: Berliner Morgenpost vom 26. April 1967, Seite 3 (PDF; 617 kB)
  51. Claudia Pinl am 8. Januar 2015 im achten Wikipedianischen Salon, Videoaufzeichnung auf YouTube, 1:24:19–1:25:27.
  52. Michael Wildt: Die Angst vor dem Volk. Ernst Fraenkel in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, S. 332.
  53. Titelseite der Berliner Morgenpost vom 17. September 1967 (PDF; 823 kB).
  54. Hartmuth Becker, Felix Dirsch, Stefan Winckler: Die 68er und ihre Gegner. Der Widerstand gegen die Kulturrevolution. Stocker-Verlag, Graz 2003, ISBN 3-7020-1005-X, S. 10.
  55. Hubertus Buchstein, Klaus-Gert Lutterbeck: Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 6, Internationale Politik und Völkerrecht, Politikwissenschaft und Hochschulpolitik, Baden-Baden 2011, S. 9–90, hier S. 84; Michael Wildt: Die Angst vor dem Volk. Ernst Fraenkel in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, S. 334 und S. 343, Anm. 52.
  56. Hierzu Marcus Llanque: Ernst Fraenkel und Rätedemokratie, in: Robert Christian van Ooyen, Martin H.W. Möllers (Hrsg.): (Doppel)Staat und Gruppeninteressen. Pluralismus – Parlamentarismus – Schmitt-Kritik bei Ernst Fraenkel, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8329-4669-2, S. 185–205.
  57. Radikale träumen von sowjetischen Vorbildern. In: Die Welt vom 27. Oktober 1967, S. 6. (PDF; 794 kB)
  58. Michael Wildt: Die Angst vor dem Volk. Ernst Fraenkel in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, S. 333.
  59. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 311.
  60. Michael Wildt: Die Angst vor dem Volk. Ernst Fraenkel in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, S. 331.
  61. Gerhard Göhler: Ernst Fraenkel (1898–1975). In: Eckhard Jesse, Sebastian Liebold (Hrsg.): Deutsche Politikwissenschaftler – Werk und Wirkung, 2014, S. 269.
  62. Vgl. dazu Michael Wildt: Die Angst vor dem Volk. Ernst Fraenkel in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, S. 334–339.
  63. Siehe Winfried Steffani: Ernst Fraenkel als Persönlichkeit, in: Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler (Hrsg.): Vom Sozialismus zum Pluralismus. Beiträge zu Werk und Leben Ernst Fraenkels, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, S. 125–147, hier, S. 140, ISBN 3-7890-6869-1.
  64. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 327–333 und S. 335 f.
  65. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 333.
  66. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 325–327.
  67. Gerhard Göhler: Ernst Fraenkel – historisch und aktuell, in: Siegrid Koch-Baumgarten, Peter Rütters (Hrsg.): Pluralismus und Demokratie …, Frankfurt/Main 2006, S. 21–38, hier S. 31.
  68. Simone Ladwig-Winters: Ernst Fraenkel. Ein politisches Leben, Frankfurt 2009, S. 333–338.
  69. Hubertus Buchstein und Rainer Kühn, Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Nomos, Baden-Baden 1999, S. 15–54, hier S. 35 f, ISBN 3-7890-5825-4.
  70. Siehe hierzu Rainer Kühn: Die Schriften Ernst Fraenkels zur Weimarer Republik. Das Arbeitsrecht als Knoten und Katalysator, in: Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler (Hrsg.): Vom Sozialismus zum Pluralismus. Beiträge zu Werk und Leben Ernst Fraenkels. Nomos, Baden-Baden 2000, S. 9–28, ISBN 3-7890-6869-1.
  71. Ernst Fraenkel: Um die Verfassung, in: Die Gesellschaft. Internationale Revue für Sozialismus und Politik, Jg. 9, (Oktober 1932), H. 10, S. 297–312. Wiederabdruck in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Nomos, Baden-Baden 1999, S. 496–510. Vergleiche zu dieser Schrift Hubertus Buchstein und Rainer Kühn, Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Nomos, Baden-Baden 1999, S. 15–54, hier S. 44 f.
  72. Michael Wildt: Ernst Fraenkel und Carl Schmitt. Eine ungleiche Beziehung, in: Daniela Münkel (Hrsg.): Geschichte als Experiment, 2004, S. 45 (Pdf-Version, hier S. 11).
  73. Ernst Fraenkel: Verfassungsreform und Sozialdemokratie, in: Die Gesellschaft. Internationale Revue für Sozialismus und Politik, Jahrgang 9 (August 1932), H. 8, S. 109–124. Wiederabdruck in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Baden-Baden 1999, S. 516–529.
  74. Hierzu Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Nomos, Baden-Baden 1999, S. 15–54, hier S. 50–52.
  75. Ernst Fraenkel: Verfassungsreform und Sozialdemokratie, in: Die Gesellschaft. Internationale Revue für Sozialismus und Politik, Jahrgang 9 (August 1932), H. 8, S. 109–124. Wiederabdruck in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Baden-Baden 1999, S. 516–529, hier S. 528.
  76. Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 2. Auflage (2001), in: Der Doppelstaat, 2., durchgesehene Auflage, hrsg. und eingel. von Alexander von Brünneck, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2001, ISBN 3-434-50504-0, S. 12–14.
  77. Hierzu Ernst Fraenkel: Der Doppelstaat, 2., durchgesehene Auflage, 2001, S. 141–149.
  78. Formulierung bei Ernst Fraenkel: Der Doppelstaat, 2., durchgesehene Auflage, 2001, S. 113, dort in Anführungszeichen.
  79. Fraenkel, zitiert nach Michael Wildt: Die Transformation des Ausnahmezustands. Ernst Fraenkels Analyse der NS-Herrschaft und ihre politische Aktualität, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 1. Juni 2011, S. 3. (Wiederveröffentlichung von: Michael Wildt: Die Transformation des Ausnahmezustands. Ernst Fraenkels Analyse der NS-Herrschaft und ihre politische Aktualität, in: Jürgen Danyel, Jan-Holger Kirsch, Martin Sabrow (Hrsg.): 50 Klassiker der Zeitgeschichte, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, S. 19–23, ISBN 3-525-36024-X).
  80. Zu dieser Kernthese siehe Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers (2001), S. 11.
  81. Hierzu Joachim Detjen: Fraenkel, Ernst (28. Dezember 1898 Köln; † 28. März 1975 Berlin) Der Doppelstaat, in: Georg W. Oesterdiekhoff (Hrsg.): Lexikon der soziologischen Werke, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, S. 201 f, ISBN 3-531-13255-5.
  82. Hierzu Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers (2001), S. 16.
  83. Jürgen Zarusky: Die stalinistische und die nationalsozialistische Justiz. Eine Problemskizze unter diktaturvergleichender Perspektive (Abruf am 26. Dezember 2011; PDF; 257 kB). Stefan Plaggenborg: Experiment Moderne. Der sowjetische Weg, Campus Verlag, Frankfurt am Main [u. a.] 2006, ISBN 3-593-38028-5. Siehe hierzu auch die Rezension von Stefan Breuer in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. September 2006, S. 41 (Abruf am 26. Dezember 2011). Hinweise auf Verwendung der Begrifflichkeiten Fraenkels in der Stalinismusforschung bei Michael Wildt: Die Transformation des Ausnahmezustands. Ernst Fraenkels Analyse der NS-Herrschaft und ihre politische Aktualität, Version: 1.0, S. 4.
  84. Das Wesentliche ist greifbar in den gesammelten Schriften. Siehe Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, herausgegeben von Hubertus Buchstein und Rainer Kühn, Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6161-1.
  85. Siehe Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, Baden-Baden 2000, S. 8–10.
  86. Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, Baden-Baden 2000, S. 21 f.
  87. Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, Baden-Baden 2000, S. 27–29.
  88. Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, Baden-Baden 2000, S. 29 f.
  89. Stimmen einschließlich der Zitate nach Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, Baden-Baden 2000, S. 30 f.
  90. Hierzu Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, Baden-Baden 2000, S. 39–42.
  91. Siehe Hubertus Buchstein und Rainer Kühn: Vorwort, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 4, Amerikastudien, Baden-Baden 2000, S. 44 f.
  92. 2011 erschien der Sammelband in 9. erweiterter Auflage: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien, 9. erweiterte Auflage, herausgegeben und eingeleitet von Alexander von Brünneck, Nomos, Baden-Baden 2001, ISBN 978-3-8252-3529-1 (UTB). Zur Einschätzung als Klassiker siehe Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien, 9. erweiterte Auflage, Baden-Baden 2011, S. 7–29, hier S. 7. Ferner Gerd Strohmeier: Ernst Fraenkel, Deutschland und die westlichen Demokratien, Stuttgart 1964. In: Steffen Kailitz (Hrsg.): Schlüsselwerke der Politikwissenschaft, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, S. 125–128, ISBN 978-3-531-14005-6.
  93. Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien , 9. erweiterte Auflage, Baden-Baden 2011, S. 7–29, hier S. 7, S. 14 und S. 28.
  94. Thomas Noetzel: Ernst Fraenkel. Regulative Ideen und politische Ordnung, in: Hans Karl Rupp, Thomas Noetzel: Macht, Freiheit, Demokratie. Anfänge der westdeutschen Politikwissenschaft. Biographische Annäherungen, Schüren, Marburg 1991, S. 33–44, hier S. 40, ISBN 3-924800-87-1.
  95. Dazu Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien, 9. erweiterte Auflage, Baden-Baden 2011, S. 7–29, hier S. 15 f.
  96. Siehe Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien , 9. erweiterte Auflage, Baden-Baden 2011, S. 7–29, hier S. 16–18.
  97. Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 5, Demokratie und Pluralismus, S. 89.
  98. Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 5, Demokratie und Pluralismus, S. 84.
  99. Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 5, Demokratie und Pluralismus, S. 279.
  100. Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 5, Demokratie und Pluralismus, S. 339–341.
  101. Verweise auf diese Konkretisierungen von Werten im nicht-kontroversen Sektor finden sich bei Alexander von Brünneck: Einleitung zu diesem Band, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 5, Demokratie und Pluralismus, Nomos, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-8329-2114-9, S. 19, Anmerkung 49.
  102. Gerhard Göhler: Ernst Fraenkel (1898–1975). In: Eckhard Jesse, Sebastian Liebold (Hrsg.): Deutsche Politikwissenschaftler – Werk und Wirkung, 2014, S. 271.
  103. Siehe Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien, 9. erweiterte Auflage, Baden-Baden 2011, S. 7–29, hier S. 20–23.
  104. Siehe Winfried Steffani, Einleitung, in: Franz Nuscheler, Winfried Steffani (Hrsg.): Pluralismus. Konzeptionen und Kontroversen, Piper, München 1972, ISBN 3-492-01953-6, S. 9–46, hier S. 29 f. Vgl. auch Rainer Kühn: Klassiker der politischen Literatur. Ernst Fraenkel: „Deutschland und die westlichen Demokratien“, in: Deutschlandfunk, 20. Juli 2009 (Abruf am 30. Juli 2012). Ferner Winfried Steffani: Ernst Fraenkel als Persönlichkeit, in: Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler (Hrsg.): Vom Sozialismus zum Pluralismus. Beiträge zu Werk und Leben Ernst Fraenkels, Baden-Baden 2000, S. 125–147, hier, S. 139.
  105. Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien , 9. erweiterte Auflage, Baden-Baden 2011, S. 7–29, hier S. 26 f.
  106. Eine kompakte Verteidigung des Pluralismuskonzepts gegen Kritik von links formulierte beispielsweise Kurt Sontheimer: Der Pluralismus und seine Kritiker, in: Günther Doeker, Winfried Steffani (Hrsg.): Klassenjustiz und Pluralismus. Festschrift für Ernst Fraenkel zum 75. Geburtstag am 26. Dezember 1973, Hoffmann und Campe, Hamburg 1973, ISBN 3-455-09081-8, S. 425–443.
  107. Alexander von Brünneck: Vorwort des Herausgebers zur 9. Auflage, in: Ernst Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien , 9. erweiterte Auflage, Baden-Baden 2011, S. 7–29, hier S. 27.
  108. Alexander von Brünneck, Hubertus Buchstein, Gerhard Göhler: Vorwort der Herausgeber zur Edition der Gesammelten Schriften von Ernst Fraenkel, in: Ernst Fraenkel: Gesammelte Schriften, Band 1, Recht und Politik in der Weimarer Republik, Baden-Baden 1999, S. 13.

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