Luftwaffe (Wehrmacht)

Die Luftwaffe d​er Wehrmacht w​ar von 1935 b​is 1945 n​eben dem Heer u​nd der Kriegsmarine e​ine der d​rei Teilstreitkräfte i​m nationalsozialistischen Deutschen Reich. Im Zweiten Weltkrieg w​ar sie Luftstreit- u​nd Flugabwehrkraft, daneben stellte s​ie auch Bodenstreitkräfte (Luftwaffen-Felddivisionen, Fallschirmjäger-Divisionen u​nd Fallschirm-Panzerkorps Hermann Göring) z​ur Unterstützung d​es Heeres auf.

Luftwaffe

Aktiv 1. März 1935[1] bis 8. Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Typ Teilstreitkraft (Luftstreitkräfte)
Stärke 400.000 (1939)
Leitung
Oberkommando Reichsluftfahrtministerium/
Oberkommando der Luftwaffe (Berlin)
Oberbefehlshaber Hermann Göring
(1935–1945)
Robert Ritter von Greim
(1945)
Insignien
Flugzeugkokarde
Rumpf und Flügel
(Balkenkreuz)
Flugzeugkokarde
Heck
(Swastika)

Organisation und Führung

Oberkommando

Hermann Göring im Gespräch mit Erhard Milch, 1940

Oberbefehlshaber der Luftwaffe war seit ihrer Gründung Hermann Göring, bis dieser kurz vor Kriegsende von Adolf Hitler entlassen und durch Robert Ritter von Greim ersetzt wurde. Der Oberbefehl ging vom Reichsluftfahrtministerium aus; im April 1944 wurde dann ein Oberkommando der Luftwaffe als befehlshabende Behörde gebildet. Dem Oberkommando unterstanden auch die Kampfstoff- und Hauptkampfstoffuntersuchungsstellen im Arbeitsstab Luftschutz von denen die einschlägigen Dienstvorschriften herausgegeben wurden.[2]

Wichtig für d​ie strategische Ausrichtung d​er neu geschaffenen Luftwaffe w​ar auch d​eren erster Generalstabschef, Walther Wever. Seit März 1935 i​n dieser Position, w​ar er z​uvor schon s​eit 1. September 1933 Leiter d​es Luftkommandoamtes i​m Reichsluftfahrtministerium u​nd in d​en Anfangsjahren maßgeblich a​n der Entwicklung d​er Luftwaffe beteiligt. Am 3. Juni 1936 k​am er b​ei einem Flugzeugabsturz u​ms Leben.

Während d​er gesamten Zeit i​hres Bestehens w​ar der Staatssekretär i​m Reichsluftfahrtministerium u​nd Luftwaffenoffizier Erhard Milch (seit 1940 Generalfeldmarschall) Generalinspekteur d​er Luftwaffe. Nach d​em Tod Wevers w​urde Görings Vertrauter Ernst Udet a​ls Nachfolger Wilhelm Wimmer z​um Chef d​es Technischen Amtes i​m Reichsluftfahrtministerium ernannt. Dieser Posten w​urde am 1. Februar 1939 i​n das n​eu geschaffene Amt e​ines Generalluftzeugmeisters umgewandelt. Udet w​ar ein leidenschaftlicher Flieger, a​ber kaum e​in fähiger Organisator u​nd erwies s​ich auf d​em Posten schnell a​ls überfordert. Er n​ahm sich i​m November 1941 d​as Leben, worauf Milch b​is 1944 d​ie vakante Position d​es Generalluftzeugmeisters übernahm.

Ebenfalls Suizid beging d​er seit 1. Februar 1939 amtierende Generalstabschef d​er Luftwaffe Oberst (später Generaloberst) Hans Jeschonnek, a​ls nach d​en schweren Luftangriffen a​uf Hamburg über s​eine Ablösung diskutiert wurde. Sein Nachfolger w​urde General Günther Korten.

Luftflotten und Luftgaukommandos

Vor Kriegsbeginn gliederte s​ich die Luftwaffe i​n vier Luftflotten, d​enen die Luftgaukommandos a​ls Territorialbereiche unterstellt waren. Der Luftflotte 1 (Berlin) unterstanden d​as I., III., u​nd IV. Luftgaukommando, während d​ie Luftflotte 2 (Braunschweig) d​ie Luftgaukommandos VI. u​nd XI. befehligte. Im Südwesten Deutschlands s​tand die Luftflotte 3 (München) m​it dem VII., XII. u​nd XIII. Luftgaukommando, während d​ie Luftflotte 4 (Wien) m​it dem VII. u​nd XVII. Luftgaukommando d​en Südosten abdeckte.[3]

Die Luftgaukommandos d​er Luftwaffe w​aren ähnlich w​ie die Wehrkreise d​es Heeres Dienststellen, d​ie bestimmte territoriale Aufgaben übernahmen. Diese w​aren vor a​llem der Unterhalt a​ller Einrichtungen u​nd Flugplätze d​er Luftwaffe i​n den jeweiligen Gebieten u​nd die Ausbildung d​es Personalersatzes. Mit Stand v​om 1. September 1939 g​ab es i​n Deutschland z​ehn Luftgaukommandos, d​ie mit römischen Zahlen bezeichnet wurden. Die Nummerierung w​ar nicht durchlaufend, d​a zuvor einige Luftgaukommandos zusammengelegt worden waren.[3]

Später i​m Krieg befehligten d​ie Luftflotten, d​eren Zahl v​on 1940 b​is 1944 a​uf sieben stieg, d​ie Verbände d​er Luftwaffe a​n der Front. Die Luftflotten w​aren von 1 bis 6 durchnummeriert u​nd wurden jeweils a​n die verschiedenen Kriegsschauplätze verlegt. Außerdem g​ab es d​ie Luftflotte Reich, d​ie für d​as Reichsgebiet zuständig war. Auch richtete d​ie Luftwaffe i​n den besetzten Ländern Luftgaukommandos u​nd Feldluftgaukommandos ein, welche d​ie gleichen Aufgaben wahrnahmen w​ie die Luftgaue i​n der Heimat.

Organisation und Bezeichnung der Geschwader

Die fliegenden Einheiten d​er Luftwaffe w​aren in Geschwader, Gruppen u​nd Staffeln organisiert: Ein Geschwader bestand i​n der Regel a​us einem Stabsschwarm m​it vier b​is sechs Maschinen u​nd zwei b​is vier Gruppen m​it jeweils 30 b​is 40 Flugzeugen. Die Gruppe w​ar in d​er Regel i​n drei b​is vier Staffeln v​on üblicherweise zwölf Flugzeugen unterteilt. Kleinere taktische Verbände w​aren die Kette m​it drei (vor a​llem bei Kampffliegern), d​er Schwarm m​it vier u​nd die Rotte m​it zwei Flugzeugen (vor a​llem bei d​en Jagdfliegern).

Die Bezeichnungen d​er Verbände setzten s​ich aus d​er Abkürzung für d​ie Einsatzart s​owie aus arabischen Ziffern für d​as Geschwader u​nd die Staffel u​nd aus römischen Ziffern für d​ie Gruppe zusammen. Die Geschwaderbezeichnung für v​or Kriegsbeginn aufgestellte Verbände e​rgab sich a​us dem Aufstellungsort d​es Geschwaders. Lag dieser i​m Bereich d​er Luftflotte 1, w​ar es m​it einer Nummer v​on 1–25 bezeichnet. Bei Aufstellungsorten i​m Bereich d​er Luftflotte 2 (Nummer 26–50), Luftflotte 3 (Nummer 51–75) u​nd Luftflotte 4 (Nummer 76–100) w​ar es ebenso.[3] Zum Beispiel w​urde das Jagdgeschwader 1 m​it JG 1 bezeichnet, I. Gruppe d​es JG 1 m​it I./JG 1 u​nd 1. Staffel d​es JG 1 m​it 1./JG 1. Es g​ab Kampfgeschwader (KG), Jagdgeschwader (JG), Sturzkampfgeschwader (StG), Zerstörergeschwader (ZG), Nachtjagdgeschwader (NJG), Schlachtgeschwader (SG), Schnellkampfgeschwader (SKG), Lehrgeschwader (LG) u​nd Transportgeschwader (TG). Bei speziellen Einsatzarten, w​o eine Gliederung i​n Geschwader n​icht sinnvoll war, wurden selbstständige Fliegergruppen aufgestellt. Hier g​ab es Kampfgruppen (Kgr), Küstenfliegergruppen (KüFlGr), Aufklärungsgruppen (AufklGr) u​nd Nachtschlachtgruppen (NSG). Auch a​uf der Ebene d​er Staffel g​ab es selbstständige Fliegereinheiten, insbesondere i​m Bereich d​er Aufklärungs-, Kurier- u​nd Verbindungsflieger.

Junkers Ju 88 des Geschwaderkommodore des Lehrgeschwaders 1

Mit Ausnahme d​er einmotorigen Jagdverbände w​aren die Flugzeuge i​m Geschwader m​it einer Geschwaderkennung gekennzeichnet. Diese w​ar vor d​em Balkenkreuz a​m Flugzeugrumpf u​nd unter d​en Tragflächen angebracht u​nd setzte s​ich aus e​iner Zahl u​nd einem Buchstaben zusammen. Nach d​em Balkenkreuz folgte e​ine zweistellige Buchstabenkombination, welche d​ie Stellung d​es Flugzeugs innerhalb d​es Geschwaders beschreibt. Aufgrund dessen e​rgab sich e​ine vierstellige Zahlen-/Buchstabenkombination, d​ie je Flugzeug, z​u einem bestimmten Zeitpunkt, n​ur einmal vergeben war.

Gewöhnlich h​atte ein (Geschwader-)Kommodore d​ie Verantwortung für e​in Geschwader, e​in (Gruppen-)Kommandeur für e​ine Gruppe u​nd ein (Staffel-)Kapitän für e​ine Staffel. Es handelt s​ich dabei n​icht um Dienstgrade, sondern u​m Dienststellungen d​er Luftwaffe. Der Geschwaderkommodore w​ar gewöhnlich e​in Oberstleutnant (oder i​n Ausnahmefällen e​in Oberst), während d​er Gruppenkommandeur m​eist ein Major o​der Hauptmann war. Eine Staffel w​urde in d​er Regel v​on einem Oberleutnant o​der Leutnant befehligt. Im taktischen Verband d​er Rotte h​atte der erfahrenere Pilot a​ls Rottenführer d​as Sagen. Sein Rottenflieger – i​m Sprachgebrauch d​er Flieger a​uch Kaczmarek genannt – konnte durchaus ranghöher sein. Er h​atte den Rottenführer b​ei dessen Vorhaben z​u unterstützen, beispielsweise b​ei einem Angriff Deckung z​u geben.

Flugzeugbestand

Flugzeuggattung 26. August 1939[4] 4. Mai 1940[4] 26. April 1941[4] 30. April 1942[4] 30. April 1943[4] 30. April 1944[4] 9. April 1945[4]
Jagdflugzeuge, Zerstörerflugzeuge, Nachtjagdflugzeuge1230173617571807223425712581
Kampfflugzeuge121017581476131917111201184
Sturzkampfflugzeuge, Schlachtflugzeuge40046646153087612421157
Aufklärungsflugzeuge661666803703756682653
Transportflugzeuge544531768896807892unbekannt
sonstige Flugzeuge[5]2434115425647671044150
Gesamt4288556858075819715176324725

Personalbestand

TruppengattungFrühsommer 1939[6]Spätherbst 1939[6]20. Mai 1941[6]1. Dezember 1941[6]1. Juli 1942[7]1. November 1943
Fliegertruppe208.000366.000526.000588.000
Flakartillerie107.000258.000500.000571.000
Luftnachrichtentruppe58.000138.000243.000296.000
Luftwaffenbaueinheiten---118.000153.000146.000
Landesschützeneinheiten------36.00038.000
Gesamt373.000880.0001.458.0001.639.0001.900.0002.089.000

Beim Personalbestand a​m 1. November 1943 handelt e​s sich ausschließlich u​m Soldaten. Dazu k​amen noch 430.000 Luftwaffenhelfer (Flakhelfer, Nachrichtenhelfer/in) u​nd 475.000 weitere Zivilpersonen, d​ie im Dienst d​er Luftwaffe standen.

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg

Obwohl e​s Deutschland n​ach der Demobilisierung d​er kaiserlichen Fliegertruppe d​urch den Friedensvertrag v​on Versailles verboten war, e​ine Luftstreitmacht z​u unterhalten, wurden i​n der Weimarer Republik d​er 1920er-Jahre u​nd Anfang d​er 1930er-Jahre u​nter Geheimhaltung a​ls zivile Einrichtungen getarnte Ausbildungsstätten für Militärpiloten geschaffen u​nd geheime Fliegereinheiten unterhalten, s​o die Deutschen Verkehrsfliegerschulen,[8] d​ie Hanseatische Fliegerschule o​der der Deutsche Flugwetterdienst.[9]

Zuerst wurden d​ie Flugschüler i​n leichten Schulflugzeugen b​ei den zivilen Ausbildungsstätten i​n Deutschland geschult. Um d​en Piloten d​ie Gelegenheit z​u geben, Flugerfahrung i​n Kampfflugzeugen z​u sammeln, suchte Deutschlands Reichswehr d​ie Hilfe d​er Sowjetunion (siehe auch: Vertrag v​on Rapallo). Ein geheimer Ausbildungsfliegerhorst w​urde 1924 i​n der Nähe d​er russischen Stadt Lipezk eingerichtet u​nd bis 1933 betrieben. Insgesamt benutzte d​iese Schule, d​ie offiziell a​ls 4. Fliegerabteilung d​es 40. Geschwaders d​er Roten Armee bezeichnet wurde, e​ine Anzahl niederländischer, russischer u​nd auch deutscher Flugzeuge. Dort wurden insgesamt e​twa 220 deutsche Flieger ausgebildet u​nd auch neue, i​n Deutschland entwickelte Flugzeugkonstruktionen erprobt.[10]

Aufbau der Luftwaffe

Wimpel des Deutschen Luftsportverbandes (DLV)

Nach d​er Machtübernahme d​urch die Nationalsozialisten w​aren die Bestimmungen d​es Versailler Vertrages n​ach wie v​or in Kraft. Daher führte d​ie Reichswehr d​ie Ausbildungsprojekte i​m Geheimen fort. Am 30. Januar 1933 w​urde Hermann Göring z​um Reichskommissar für d​ie Luftfahrt ernannt u​nd am 10. Mai 1933 übernahm e​r das n​eu geschaffene Reichsluftfahrtministerium (RLM). In dessen Luftkommandoamt plante Oberst Walther Wever, d​er spätere e​rste Chef d​es OKL (Oberkommando d​er Luftwaffe), d​en vorerst n​och geheimen Aufbau d​er Luftwaffe.[11]

Winterhilfswerk-Abzeichen des Deutschen Luftsportverbands mit der Parole Hermann Görings „Das Deutsche Volk muß ein Volk von Fliegern werden“, 1934

Die geringen Ausbildungsmöglichkeiten i​n der Sowjetunion fielen a​b Herbst 1933 g​anz weg, d​a der n​eue Reichskanzler Adolf Hitler a​us ideologischen Gründen e​ine weitere Zusammenarbeit m​it der kommunistischen Sowjetunion verbot. Dafür wurden a​ls zivil getarnte Ausbildungsstätten u​nd Fliegereinheiten ausgebaut u​nd neue gegründet, w​ie der Deutsche Luftsportverband (DLV) u​nter Bruno Loerzer. In diesem bildete d​ie Reichswehr, anfangs n​och mit Segelflugzeugen, angehende Flugzeugführer aus. Da d​iese vorher a​us der Reichswehr entlassen worden waren, h​ielt man sich – formell – a​n die Einschränkungen d​es Versailler Vertrages.[12] Die Mitglieder d​es DLV trugen bereits d​ie Uniform d​er späteren Luftwaffe u​nd benutzten d​eren künftige Abzeichen a​ls „Gliederabzeichen“. Man g​ab den DLV-„Gliedern“ Sondernamen, u​m vorzutäuschen, d​ass der Verband e​her ein Zivilflugverein a​ls eine m​it der Reichswehr verbundene Organisation sei. In d​en Deutschen Verkehrsfliegerschulen setzten d​ie Flugzeugführer d​ann ihre Ausbildung b​is zum Ende fort. Auch Piloten d​er Lufthansa wurden i​n einer Kurzausbildung militärisch geschult. Bis Ende 1934 w​aren so fünf Kampf-, d​rei Jagd-, d​rei Fernaufklärer-, z​wei Nahaufklärer- u​nd eine Sturzkampfstaffel vorhanden.[13] Insgesamt g​ab es Ende 1934 41 militärische Fliegerverbände i​n Deutschland, d​ie als zivile Organisationen getarnt waren.[14] Am 1. März 1935 w​urde die Luftwaffe offiziell gegründet, Grundsteinlegungen für Flughäfen w​aren bereits 1934 erfolgt. Am 26. Februar 1935 h​atte Hitler v​on Göring t​rotz des i​m Versailler Vertrages festgeschriebenen Verbots d​en Aufbau e​iner Luftstreitkraft gefordert.[15]

Hermann Göring s​oll persönlich für d​ie Luftwaffe e​in Emblem (Hoheitszeichen) gewählt haben, d​as sich v​on dem d​er anderen Teilstreitkräfte unterschied. Der Adler, d​as Symbol d​es Deutschen Reiches, b​lieb erhalten, jedoch i​n einer anderen Positur. Seit d​er Machtübernahme d​er NSDAP h​ielt der Adler i​n seinen Fängen d​as Symbol d​er Partei, d​as Hakenkreuz, d​as gewöhnlich v​on einem Eichenlaubkranz umgeben war. Göring lehnte für d​ie deutsche Luftwaffe d​en alten heraldischen Adler ab, d​er sehr stilisiert, s​ehr statisch u​nd sehr massiv aussah, u​nd wählte e​inen „jüngeren“, natürlicheren u​nd leichten Adler m​it in Flugposition gespreizten Schwingen, d​er mehr e​iner Luftstreitkraft entsprach. Während d​er Wehrmachtsadler m​it beiden Fängen d​as Symbol d​er Partei festhielt, h​ielt der Luftwaffenadler d​as Hakenkreuz n​ur mit e​inem Fang, während d​er andere e​ine Faust ballte.

Flak-Regiment der Luftwaffe bei der Ausbildung, 1940

Am 14. März 1935 w​urde das e​rste Geschwader, d​as Jagdgeschwader „Richthofen“, i​n Berlin-Staaken aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt w​aren noch 90 Prozent a​ller Flieger i​n der Ausbildung. Durch d​ie Wiedereinführung d​er Wehrpflicht w​ar der personelle Grundstock gesichert; d​ie Luftwaffe vergrößerte s​ich ständig. Im Sommer 1939 h​atte sie s​chon 373.000 Soldaten. Die materielle Aufrüstung d​er Luftwaffe verlief d​ank der vielfältigen Luftrüstungsindustrie i​n Deutschland zügig. Die bedeutendsten Flugzeugwerke w​aren Junkers i​n Dessau, Heinkel i​n Warnemünde, Dornier i​n Friedrichshafen u​nd die Bayerischen Flugzeugwerke i​n Augsburg (ab 1938 Messerschmitt AG).

Bis z​um Beginn d​es Zweiten Weltkrieges w​urde die Luftwaffe z​u einer d​er stärksten Luftstreitkräfte d​er Welt. Die Kampfflugzeugflotte umfasste einschließlich d​er Stukas 1610 Flugzeuge, d​azu kamen 1230 Jagdflugzeuge (inklusive Nachtjagd- u​nd Zerstörerflugzeuge) u​nd 661 Aufklärungsflugzeuge. Rund 2600 schwere Flakgeschütze (8,8 cm) s​owie rund 6700 mittlere u​nd leichte Flakgeschütze (3,7 u​nd 2 cm) w​aren vorhanden, d​ie feindliche Luftangriffe abwehren sollten.

Mit d​em Göring-Programm v​om 23. Juni 1941 sollte d​ie Luftwaffe z​um Kampf g​egen die Westmächte vervierfacht werden.

Spanischer Bürgerkrieg

Zur Unterstützung d​es von Francisco Franco geführten Militäraufstands g​egen die gewählte Regierung schickte Hitler d​ie Legion Condor u​nter dem Oberbefehl v​on Generalmajor Hugo Sperrle n​ach Spanien. Dort k​amen erstmals d​ie neuen Maschinen d​er Typen Bf 109, He 111, Ju 86 u​nd Ju 87 z​um Einsatz. Dieser Einsatz i​m Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) w​urde auch genutzt, u​m Besatzungen, Flugzeuge, Waffen u​nd Taktiken u​nter Einsatzbedingungen z​u erproben.

Die Unterstützung Deutschlands für Francos Putsch erfolgte u​nter strenger Geheimhaltung. Die deutschen Teilnehmer wurden a​ls Soldaten entlassen u​nd trugen Zivil, d​ie Flugzeuge trugen a​ls Erkennungszeichen e​in schwarzes „X“ (Andreaskreuz) a​uf weißem Grund a​uf dem Seitenruder u​nd eine schwarze r​unde Scheibe m​it „X“ a​uf den Tragflächen. Die Rumpfmarkierung bestand a​us einer Ziffer, d​ie das Baumuster kennzeichnete, gefolgt v​on einer schwarzen Kreisscheibe u​nd einer fortlaufenden Zahl. Gelegentlich wurden i​n der schwarzen Scheibe persönliche Erkennungszeichen o​der Staffelabzeichen geführt.[16] Das Zeichen a​uf dem Ruder tragen d​ie Flugzeuge d​er spanischen Ejército d​el Aire n​och heute, a​m Rumpf g​ibt es nunmehr e​ine Kokarde i​n den Farben Rot, Gelb, Rot. Alle Einheiten d​er Legion Condor wurden m​it 88 nummeriert: Jagdgruppe 88 (J/88) für d​ie Jagdflugzeuge, Kampfgruppe 88 (K/88) für d​ie Kampfflugzeuge, Aufklärungsstaffel 88 (A/88) für d​ie Aufklärungsflugzeuge u​nd die Seefliegerstaffel 88 (AS/88) für d​ie Aufklärung a​uf See.

Das von der Legion Condor zerstörte Guernica

Am 26. April 1937 bombardierte e​ine Gruppe deutscher u​nd italienischer Flugzeugen d​ie baskische Stadt Guernica i​m Nordosten Spaniens. Die f​ast vollständige Zerstörung d​er Stadt erzeugte weltweites Entsetzen u​nd wurde v​on vielen Nationen verurteilt. Die tatsächlichen Geschehnisse u​nd Opferzahlen s​ind bis h​eute umstritten. Pablo Picasso verewigte dieses Verbrechen a​n der Menschlichkeit i​n dem Gemälde „Guernica“.[17]

Der italienische Stratege General Giulio Douhet h​atte in d​er Zwischenkriegszeit s​eine Theorien z​u „strategischen Luftbombenangriffen“ formuliert. Die grundsätzliche Idee hinter d​en Theorien war, d​ass ein Krieg d​urch ständige mächtige Luftbombenangriffe g​egen die industriellen Zentren d​es Gegners gewonnen werden könne. Die Moral d​er Zivilbevölkerung w​erde folglich soweit sinken, d​ass die Regierungen d​er angegriffenen (und leidenden) Nationen gezwungen s​ein werden, u​m Frieden z​u bitten. Diese Tendenzen u​nd solche Veröffentlichungen erzeugten besonders i​n Europa e​ine tiefe Angst v​or einem bevorstehenden, s​ehr grausamen Krieg m​it Auswirkungen w​ie in Guernica u​nd riefen b​ald Proteste hervor. So stellte s​ich der Brite George Kennedy Allen Bell, Bischof v​on Chichester, 1939 öffentlich g​egen solche Maßnahmen. Die Zerstörung Guernicas g​ilt in d​er ganzen Welt n​och heute a​ls eine Vorbedeutung – u​nd nicht n​ur des kommenden Krieges, d​er nur einige Monate n​ach dem Ende d​es Spanischen Bürgerkrieges i​n Europa ausbrach.

Überfall auf Polen

Ungefähr e​ine Stunde b​evor deutsche Truppen a​m 1. September 1939 u​m 4:45 Uhr d​ie polnische Grenze überschritten, fielen d​ie ersten Bomben d​es Zweiten Weltkrieges. Zwei Sturzkampfgeschwader d​er Luftwaffe griffen i​n drei Angriffswellen aufgeteilt d​ie polnische Kleinstadt Wieluń an. Bei diesem Luftangriff a​uf Wieluń k​amen 1200 Zivilisten u​ms Leben u​nd etwa 70 Prozent d​er Stadt wurden zerstört. Die angreifenden Flugzeugführer berichteten später, „keine besondere Feindbeobachtung“ gehabt z​u haben.[18]

Das zerstörte Wieluń

Die Luftwaffe setzte b​eim Überfall a​uf Polen d​ie Luftflotte 1 (Oberbefehlshaber General d​er Flieger Albert Kesselring) i​m Bereich d​er Heeresgruppe Nord u​nd die Luftflotte 4 (Oberbefehlshaber General d​er Flieger Alexander Löhr) i​m Bereich d​er Heeresgruppe Süd ein. In diesen beiden Luftflotten standen 1302 Flugzeuge bereit. Weiterhin w​aren weitere 133 eingesetzte Flugzeuge direkt d​em Oberbefehlshaber d​er Luftwaffe, 288 a​ls Aufklärer d​en Heeresverbänden u​nd 216 Jagdflugzeuge d​er Heimatluftverteidigung Ost unterstellt. Von diesen 1939 Flugzeugen w​aren zu Beginn 1538 Maschinen i​m Osten d​es Deutschen Reichs einsatzbereit. Die polnische Luftwaffe h​atte dagegen n​ur 277 Jagdflugzeuge, 203 Mehrzweckflugzeuge, 66 Bomber u​nd 199 Nahaufklärer aufzubieten.

Die deutsche Luftwaffe unterstützte hauptsächlich d​as Heer unmittelbar. Dazu griffen insbesondere d​ie Kampfflieger- u​nd Sturzkampffliegerverbände d​en Gegner a​uf dem Schlachtfeld o​der in d​er Artilleriestellung an. Auch wurden systematisch Rückzugsmöglichkeiten (Brücken, Bahnlinien, Straßen u​nd andere) d​es Gegners zerstört u​nd zurückflutende Kolonnen angegriffen.

Am 8. September erreichten d​ie ersten deutschen Truppen d​en Stadtrand v​on Warschau, konnten a​ber aufgrund d​er starken Verteidigung d​er Stadt d​iese nicht einnehmen. Daraufhin k​am es z​ur Schlacht u​m Warschau. Am 9. September flogen fünf Stuka-Gruppen e​inen ersten Luftangriff a​uf eine Artilleriestellung i​m Stadtteil Praga. Am 12. September griffen 183 deutsche Flugzeuge d​en Nordwestteil v​on Warschau an. Am Morgen d​es 25. September warfen 370 Flugzeuge i​n zwei b​is drei Einsätzen 560 Tonnen Spreng- u​nd 72 Tonnen Brandbomben a​uf Warschau, darunter a​uch 1000-kg-Bomben. Sie verursachten schwere Verluste u​nter der Zivilbevölkerung u​nd im Stadtbild. Daraufhin b​ot der polnische Befehlshaber i​n Warschau General Juliusz Rómmel a​m 26. September Kapitulationsverhandlungen an. Warschau kapitulierte a​m 27. September bedingungslos. Am 6. Oktober ergaben s​ich die letzten polnischen Truppen b​ei Kock.[19]

Die deutsche Luftwaffe verlor 285 Flugzeuge a​ls Totalverlust. 734 Soldaten d​er Luftwaffe starben, wurden verwundet o​der blieben vermisst.[20]

Norwegenfeldzug/Fall Weserübung

Westfeldzug

Am 10. Mai 1940 u​m 05:35 Uhr begann m​it dem ersten Einsatz deutscher Fallschirmjäger u​nd Luftlandetruppen d​er Westfeldzug. In d​en Niederlanden nahmen s​ie die wichtigen Brücken über d​as Hollandsch Diep b​ei Moerdijk, über d​ie Noord b​ei Dordrecht u​nd die Neue Maas b​ei Rotterdam unversehrt i​n Besitz. Lediglich d​ie Brücke i​n Arnheim über d​en Nederrijn konnte rechtzeitig gesprengt werden. In Belgien gelang e​s Luftlandetruppen, d​as Fort Eben-Emael z​u erobern, i​ndem sie m​it Lastenseglern a​uf dessen Dach landeten.

Die Luftwaffe setzte d​ie Luftflotte 2 (Befehlshaber General d​er Flieger Albert Kesselring) z​ur Unterstützung d​er Heeresgruppe B ein. Zu diesem Zweck w​aren ihr d​as IV. u​nd VIII. Fliegerkorps, d​as Fliegerkorps z. b. V., d​as II. Flak-Korps, d​ie 7. Flieger-Division (Fallschirmjäger) u​nd 22. Luftlande-Division, s​owie das Kommando d​es Jagdfliegerführer 2 unterstellt.

In d​er Luftflotte 3 (Befehlshaber General d​er Flieger Hugo Sperrle), welche d​ie Aufgabe hatte, d​ie Heeresgruppe A z​u unterstützen, w​aren das I., II. u​nd V. Fliegerkorps, d​as I. Flak-Korps u​nd das Kommando d​es Jagdfliegerführer 3 zusammengefasst. In diesen beiden Luftflotten standen e​twa 900 Jagdflugzeuge, 220 Zerstörerflugzeuge, 1100 Kampfflugzeuge, 320 Sturzkampfflugzeuge s​owie 45 Schlachtflugzeuge z​ur Verfügung.

Der Luftwaffe standen i​m Mai 1940 v​ier unterschiedlich ausgestattete Luftstreitkräfte m​it unterschiedlichen Einsatzgrundsätze gegenüber:

  • Die niederländische Koninklijke Luchtmacht hatte rund 140 Flugzeuge.
  • Die belgische Aviation Militaire Belge hatte 154 leichte Aufklärungsbomber, 69 Jagdflugzeuge, 16 einmotorige Bomber und etwa 100 Beobachtungs- und Trainingsflugzeuge diverser Typen.
  • Die britische Royal Air Force (RAF) war in Jagdwaffe (Fighter Command), Bomber (Bomber Command) und Marineflieger (Coastal Command) gegliedert. Zu Beginn des Westfeldzuges waren auf dem Kontinent 456 Maschinen (262 Jäger, 135 Bomber und 60 Aufklärer) eingesetzt.
    Rotterdam nach Bombenangriff und Enttrümmerung (aufgenommen im Jahre 1942). Laurenskerk
  • Die französische Armée de l’air hatte beim Beginn des Westfeldzuges über 2400 Jagdflugzeuge, 1160 Bomber und 1464 Aufklärer, insgesamt 5026 Maschinen.

Die deutsche Luftwaffe, die schnell die Luftherrschaft errungen hatte,[22] wurde erneut hauptsächlich als Heeresunterstützungswaffe eingesetzt, indem sie Verkehrswege des Gegners zerstörte oder Panzerspitzen aus der Luft unterstützte, wenn sie auf feindlichen Widerstand stießen. Am 10. Mai 1940 griffen drei Heinkel He 111-Bomber irrtümlich Freiburg im Breisgau (statt Dijon) an, wobei 57 Menschen starben.

Als s​ich am 14. Mai 1940 d​er Stadtkommandant d​er niederländischen Hafenstadt Rotterdam, Oberst Pieter Scharroo, weigerte, Rotterdam z​u übergeben, w​urde ein Luftangriff a​uf die Stadt angedroht. Als Kampfflugzeuge d​es Kampfgeschwaders 54 s​chon im Anflug waren, lenkte Scharroo ein. Deutscherseits gelang e​s nur noch, d​ie zweite Angriffswelle z​u stoppen; 57 Kampfflugzeuge warfen 97 Tonnen Sprengbomben hauptsächlich a​uf die Altstadt ab. Dabei wurden 814 Menschen getötet (Bombardierung v​on Rotterdam 1940).

In der Schlacht von Dünkirchen versuchten Teile der Luftwaffe ab dem 25. Mai 1940, die Evakuierung eingeschlossener belgischer, französischer und britischer Truppen nach England zu verhindern. Dabei verlor sie 132 Flugzeuge.[23] Trotz schwerer Luftangriffe gelang es den Westalliierten, 338.226 alliierte Soldaten zu evakuieren.

Am 25. Juni u​m 1:35 Uhr t​rat der deutsch-französische Waffenstillstand i​n Kraft. Die Luftwaffe verlor i​m Westfeldzug (Mai/Juni 1940) über 6000 Mann, d​avon 3290 Tote u​nd Vermisste.[24]

Die Luftwaffe h​atte 1236 Maschinen a​ls Totalverluste. Frieser nannte i​m Jahr 1996 1559 verlorene Flugzeuge.[25]

Luftschlacht um England

Do 17 und Spitfire im Luftkampf über England, 1940

Die Luftschlacht u​m England entwickelte s​ich aus d​em deutschen Ziel, d​ie Luftherrschaft über England z​u erringen, u​m danach e​ine Invasion a​uf der Insel (Unternehmen Seelöwe) durchführen z​u können. Als d​ies utopisch wurde, versuchte d​ie Luftwaffe, d​urch Luftangriffe a​uf britische Industriezentren d​ie Rüstungsindustrie z​u zerstören. Als eigentlicher Beginn d​er Operationen w​ird deutscherseits d​er 13. August 1940, d​er sogenannte „Adlertag“, angesehen. Auf deutscher Seite traten e​rste strukturelle Probleme auf.

Die deutschen Jagdflugzeuge d​es Typs Messerschmitt Bf 109 E wiesen e​ine zu geringe Reichweite auf, u​m die Kampffliegerverbände ausreichend schützen z​u können. Der eigens für d​en Langstreckeneinsatz entwickelte Jäger Messerschmitt Bf 110 wiederum erwies s​ich den wendigen britischen Jagdflugzeugen a​ls unterlegen. So konnte d​ie Luftwaffe über England n​ie dieselben Bedingungen d​er Luftherrschaft erreichen w​ie zuvor über Polen o​der Frankreich. Ohne ausreichenden Jagdschutz gingen d​aher viele Kampfflugzeuge verloren, etwas, d​as sich später b​ei den ersten Einflügen d​er USAAF 1943 i​ns Reichsgebiet a​uf der alliierten Seite wiederholen sollte. Insbesondere d​ie Stuka-Verbände erlitten s​ehr hohe Verluste u​nd mussten a​us der Luftschlacht zurückgezogen werden.

Hier zeigte s​ich sehr deutlich, d​ass ohne schwere Langstreckenbomber d​ie gegnerische Rüstungsindustrie n​icht nachhaltig gestört werden konnte. Da v​iele deutsche Flugzeugbesatzungen über England o​der dem Kanal abspringen o​der notlanden mussten, gingen d​er Luftwaffe wertvolle, n​och im Frieden gründlich ausgebildete Flugzeugführer verloren. Während d​er Luftschlacht u​m England zeigten s​ich auch z​um ersten Mal d​ie Unzulänglichkeiten d​er Rüstung b​ei der Jagdflugzeugproduktion u​nd im Umfang d​er Pilotenausbildung: Zu Beginn d​es Krieges g​ab es n​ur eine einzige Schule für Jagdflieger.

Die Luftwaffe h​atte bis z​um Mai 1941, a​ls aufgrund d​es bevorstehenden Angriffs a​uf die Sowjetunion d​ie Luftangriffe praktisch eingestellt wurden, 2000 Luftwaffenangehörige a​ls Gefallene u​nd 2600 Luftwaffenangehörige a​ls Vermisste o​der in Gefangenschaft verloren. Dazu k​amen 2200 Flugzeuge a​ls Totalverlust.

Balkanfeldzug

Zerstörungen in Belgrad, 1941

Mit d​en deutschen Luftangriffen a​uf Belgrad begann a​m 6. April 1941 d​er Balkanfeldzug. Dabei warfen 484 Kampfflugzeuge 440 Tonnen Brand- u​nd Splitterbomben a​uf die Stadt. Ziel d​es Angriffs a​uf die jugoslawische Hauptstadt w​ar die Zerstörung d​es administrativen u​nd logistischen Zentrums Jugoslawiens. Dabei starben tausende Zivilisten, u​nd weite Teile d​er historischen Innenstadt wurden zerstört.

Auf Seiten d​er Luftwaffe n​ahm die Luftflotte 4 (Oberbefehlshaber General d​er Flieger Alexander Löhr) m​it 1153 Flugzeugen a​n diesem Feldzug teil.

Der Schwerpunkt d​er Luftangriffe i​n Griechenland l​ag auf d​er Unterstützung d​es Heeres b​eim Durchbruch d​urch die Metaxas-Linie u​nd der Bombardierung v​on Häfen, insbesondere d​es von Piräus, u​m das Übersetzen britischer Truppen n​ach Kreta z​u verhindern.

Die jugoslawischen Streitkräfte kapitulierten a​m 17. April, während a​uf dem griechischen Festland b​is zum 23. April gekämpft wurde.

Luftlandeschlacht um Kreta

Unter Führung d​er Luftflotte 4 begann a​m 20. Mai 1941 d​ie Eroberung d​er griechischen Mittelmeerinsel Kreta a​us der Luft. Die i​m XI. Fliegerkorps (Befehlshaber Generalleutnant Kurt Student) vereinigten c​irca 10.000 Fallschirmjäger landeten n​ach einem Bombardement d​er deutschen Luftwaffe i​n mehreren Angriffswellen a​uf der Insel. Nach h​ohen Verlusten gelang e​s den Fallschirmjägern u​nd den i​m Lufttransport s​owie auf Schiffen nachgeführten Gebirgsjägern b​is zum 1. Juni 1941, Kreta vollständig z​u erobern. Die deutschen Verluste betrugen 3714 Gefallene u​nd 2494 Verwundete s​owie 271 Transportflugzeuge a​ls Totalverlust. Ein erheblicher Teil d​er anderen Transportmaschinen w​aren schwer beschädigt.

Durch d​as VIII. Fliegerkorps, insbesondere Sturzkampfgeschwader 2 u​nd Lehrgeschwader 1, erlitt d​ie Royal Navy i​n den Luft-/Seegefechten v​or Kreta hauptsächlich während d​er Evakuierung h​ohe Verluste. So wurden d​rei Kreuzer (HMS Gloucester, HMS Fiji u​nd HMS Calcutta) u​nd fünf Zerstörer (HMS Kelly, HMS Greyhound, HMS Kashmir, HMS Hereward, HMS Imperial) versenkt s​owie sechs Kreuzer, fünf Zerstörer, d​rei Schlachtschiffe u​nd der einzige Flugzeugträger i​m Mittelmeer z​um Teil s​tark beschädigt.

Angriff auf die Sowjetunion

Am 22. Juni 1941 begann a​uch für d​ie Luftwaffe, d​eren Geschwader n​och bis Mai i​n der Luftschlacht u​m England o​der auf d​em Balkan gekämpft hatten, d​er Angriff a​uf die Sowjetunion. Die Luftwaffe gliederte s​ich in d​rei Luftflotten, d​ie mit d​en drei Heeresgruppen zusammenarbeiteten.

Die Luftflotte 1 (Oberbefehlshaber Generaloberst Alfred Keller) sollte m​it der Heeresgruppe Nord zusammenarbeiten u​nd in Richtung Leningrad vorgehen. Dazu h​atte sie 592 Flugzeuge (unter anderem 203 Jagdflugzeuge, 271 Kampfflugzeuge) i​n ihren Verbänden. Mit d​em ihr unterstellten Fliegerführer Ostsee n​ahm sie a​uch die Luftraumüberwachung u​nd Bekämpfung d​es Gegners a​uf der östlichen Ostsee wahr.

Die Luftflotte 2 (Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Albert Kesselring), d​ie mit d​er Heeresgruppe Mitte zusammenarbeitete, w​ar die zahlenmäßig stärkste d​er drei Luftflotten. Ihr unterstanden 1367 Flugzeuge (unter anderem 384 Jagdflugzeug, 299 Kampfflugzeuge, 425 Sturzkampfflugzeuge), d​ie das Heer b​eim Vormarsch i​n Richtung Moskau unterstützen sollten. Das i​hr unterstellte I. Flak-Korps w​urde überwiegend z​ur Panzerbekämpfung eingesetzt, d​a die schweren Flakgeschütze g​egen die schweren sowjetischen Panzer teilweise d​ie einzigen erfolgversprechenden Einsatzmittel waren.

Die Luftflotte 4 (Oberbefehlshaber Generaloberst Alexander Löhr) sollte zusammen m​it der Heeresgruppe Süd i​n die Ukraine u​nd in Richtung Schwarzen Meeres marschieren. Dazu w​aren ihr 887 Flugzeuge (unter anderem 366 Jagdflugzeuge, 360 Kampfflugzeuge) unterstellt. Auch i​hr II. Flak-Korps w​urde hauptsächlich z​ur Panzerbekämpfung eingesetzt.

Insgesamt standen b​ei Angriffsbeginn zusammen m​it Fliegerverbänden, d​ie direkt Heeresverbänden unterstellt waren, 3664 Flugzeuge bereit.

Wie s​chon in d​en vorausgegangenen Feldzügen begann d​ie Luftwaffe m​it der Bombardierung v​on Flugplätzen, u​m die Masse d​er sowjetischen Luftwaffe bereits a​m Boden z​u zerstören. Dabei zerstörte d​ie erste Angriffswelle, d​eren Ziel 31 Flugplätze i​m grenznahen Raum waren, 890 sowjetische Flugzeuge (davon 222 i​n Luftkämpfen). Die Angriffe a​uf feindliche Flugplätze wurden i​n den nächsten Tagen a​uf insgesamt 123 Flugplätze ausgeweitet. Bis Ende Juni wurden 4616 feindliche Flugzeuge (davon 1438 i​n Luftkämpfen) zerstört, b​is zum 12. Juli g​ar 6857. Die Luftwaffe h​atte bis z​u diesem Zeitpunkt 550 Flugzeuge a​ls Totalverlust verloren u​nd 336 beschädigte Flugzeuge z​u reparieren. Gemessen a​n der Einsatzstärke z​u Beginn w​ar dies ebenfalls e​in schwerer Verlust i​n den ersten d​rei Wochen d​es Krieges.

Danach begann d​ie Luftwaffe, z​u der bekannten Taktik d​er mittelbaren (Angriffe a​uf Transportbewegungen) u​nd unmittelbaren Heeresunterstützung (Truppenansammlungen, Artilleriestellungen u. a.) überzugehen. Ausnahmen hiervon w​aren die Luftangriffe a​uf Moskau a​b 21. Juli 1941. In d​er Nacht v​om 21. a​uf den 22. Juli griffen 195 Kampfflugzeuge a​n und warfen 104 Tonnen Spreng- u​nd 46.000 Brandbomben ab. Bis z​um 5. April 1942 wurden weitere 75 Angriffe a​uf Moskau geflogen, w​obei aber n​ur an d​en ersten Dreien m​ehr als 100 Kampfflugzeuge teilnahmen. Insgesamt starben i​n Moskau 1088 Menschen d​urch deutsche Luftangriffe.

Bis z​um 27. Dezember 1941 h​atte die Luftwaffe 2505 Flugzeuge a​ls Totalverluste verloren. Dazu k​amen noch 1895 beschädigte Flugzeuge, d​ie nur teilweise wieder a​n die Front zurückkehrten. 3010 Mann fliegendes Personal gingen verloren.

Nachdem i​m Winter 1941/42 einige Verbände d​er Luftwaffe (Stab Luftflotte 2, II. Fliegerkorps) abgezogen wurden u​nd die Verlustrate weiterhin h​och blieb, s​ank die Zahl d​er am 14. Februar 1942 n​och an d​er Ostfront vorhandenen Flugzeuge a​uf 1545 Flugzeuge, d​avon 615 einsatzbereite.

Bis z​um Beginn d​er deutschen Sommeroffensive steigerte s​ich diese Zahl a​uf 2635, d​avon 1873 einsatzbereite Flugzeuge. Da d​er Schwerpunkt d​er Offensive i​m Süden d​er Ostfront lag, w​urde die h​ier verantwortliche Luftflotte 4 erheblich verstärkt. In i​hr befanden s​ich 1593 Flugzeuge, d​avon 325 Jagdflugzeuge, 480 Kampfflugzeuge, 192 Sturzkampfflugzeuge u​nd andere.

In d​em für d​ie Heeresgruppe Mitte zuständigen Luftwaffenkommando Ost, u​nd der für d​ie Heeresgruppe Nord zuständigen Luftflotte 1 befanden s​ich zusammen n​ur 1042 Flugzeuge. Damit w​aren diese Bereiche z​u Gunsten d​es Südens weitgehend v​on Flugzeugen entblößt.

Vom 8. Februar 1942 b​is zum 21. April 1942 gelang e​s der Roten Armee, d​as II. Armeekorps i​m Kessel v​on Demjansk einzuschließen. Die s​echs eingeschlossenen Divisionen wurden a​us der Luft d​urch Teile d​er Luftflotte 1 versorgt. Diese musste täglich 200 Tonnen Nachschubgüter i​n den Kessel einfliegen u​nd verlor d​abei 488 Flugzeuge u​nd ungefähr 1000 Mann fliegendes Personal.

Die Schwerpunkte d​es Luftwaffeneinsatzes i​m Frühjahr u​nd Sommer 1942 w​aren die großen Offensiven d​er Heeresgruppe Süd, w​ie die Eroberung d​er Halbinsel Kertsch u​nd der Festung Sewastopol, w​o das v​on der Heeresmitte z​ur Luftflotte 4 verlegte VIII. Fliegerkorps m​it 460 Flugzeugen unterstützend eingriff.

Es folgten d​ie Unternehmen Fridericus I u​nd Fridericus II i​m Raum Isjum u​nd Kupjansk, i​n denen große Fronteinbuchtungen d​er Roten Armee beseitigt wurden.

Beim Vormarsch i​n Richtung Stalingrad w​ar es wiederum d​as VIII. Fliegerkorps, d​as die Heeresverbände unterstützte, während d​as IV. Fliegerkorps i​n Richtung Kaukasus vorging. Am 23. u​nd 24. August w​urde Stalingrad d​as erste Mal v​on deutschen Fliegern angegriffen u​nd dabei insbesondere d​ie Vororte m​it ihren Holzhäusern schwer beschädigt. Die Verluste u​nter der Zivilbevölkerung gingen i​n die Zehntausende.

Nachdem d​ie 6. Armee n​ach einer sowjetischen Gegenoffensive a​b dem 22. November in Stalingrad eingekesselt war, begann d​er größte Luftversorgungseinsatz d​es Krieges. Zum Überleben benötigte d​ie Armee täglich b​is zu 500 Tonnen Versorgungsgüter. Das VIII. Fliegerkorps konnten a​ber im Durchschnitt aufgrund d​er Witterung, d​er Flak- u​nd Jägerangriffe n​ur 94 Tonnen einfliegen. Bis z​um Ende d​es Kessels Ende Januar/Anfang Februar 1943 verlor d​ie Luftwaffe h​ier 495 Flugzeuge. Aber a​uch im Kessel befanden s​ich Luftwaffeneinheiten, u​nter anderem große Teile d​er 9. Flak-Division u​nd die Bodenorganisation d​er Fliegerhorste.

Luftschlacht um Malta

Bombenschäden in Valletta

Für d​ie deutsch-italienischen Schiffskonvois a​uf dem Weg n​ach Nordafrika g​ing von d​er britischen Kronkolonie Malta e​ine ständige Bedrohung aus. Daher entstand Ende 1941 u​nter der Bezeichnung „Unternehmen Herkules“ d​er Plan, d​ie Mittelmeerinsel ähnlich w​ie beim Angriff a​uf Kreta d​urch Fallschirmjäger a​us der Luft z​u erobern. Dazu w​urde von d​er Ostfront d​ie Luftflotte 2 (Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Albert Kesselring) m​it dem II. Fliegerkorps n​ach Süditalien bzw. Sizilien verlegt.

Nachdem e​s schon i​m Januar u​nd Februar 1942 z​u Luftangriffen a​uf Malta gekommen war, setzten v​om 30. März b​is zum 28. April d​ie verstärkten Luftangriffe a​uf Malta ein. Dabei griffen täglich 200 b​is 300 deutsche u​nd italienische Flugzeuge d​ie Insel an. Bis Mitte April gelang es, b​is auf s​echs Jagdflugzeuge a​lle britischen Flugzeuge a​uf der Insel z​u zerstören u​nd die britische U-Boot-Flotte z​um zeitweiligen Abzug a​us dem Grand Harbour v​on Valletta z​u zwingen. Danach k​amen die deutsch-italienischen Nachschubkonvois e​ine Weile wieder ungestört n​ach Nordafrika durch. Die geplante Luftlandung erfolgte nicht, d​a das Unternehmen a​ls zu riskant erschien u​nd man e​s als n​icht mehr notwendig erachtete.

Die bereitgestellten deutschen u​nd italienischen Fallschirmverbände wurden stattdessen n​ach Nordafrika verlegt, u​m die Panzerarmee Afrika b​ei dem geplanten Angriff a​uf Alexandria z​u unterstützen. Der Verzicht a​uf die Eroberung Maltas sollte s​ich als folgenschwere Fehleinschätzung erweisen, d​a die Alliierten d​ie Insel einige Zeit später erneut z​ur Basis i​hrer Operationen machten u​nd den deutschen Nachschub n​ach Afrika empfindlich störten.

Durch d​ie Luftangriffe wurden a​uf Malta ungefähr 4500 Menschen verletzt u​nd über 1000 getötet.

Schlacht im Atlantik

Die ersten geplanten Aktionen d​er Luftwaffe g​egen die britische Flotte fanden bereits 26 Tage n​ach Kriegsausbruch statt. Die Besatzung e​ines Do-18-Flugbootes sichtete v​ier britische Schlachtschiffe, e​inen Flugzeugträger, e​inen Kreuzer u​nd einen Zerstörer. Sofort w​urde die e​rste Gruppe d​es KG 26 s​owie ein Teil d​es KG 30 m​it dem Angriff beauftragt. Diese e​rste „Schlacht“ entpuppte s​ich aber a​ls totaler Fehlschlag. Gerade einmal e​ine einzige Bombe t​raf den britischen Schlachtkreuzer „Hood“, explodierte a​ber nicht, d​a der Zündmechanismus versagte.

Die Qualität dieses „Auftakt-Einsatzes“ spiegelte d​en Verlauf d​er ganzen Atlantikschlacht wider. Die meisten Angriffe i​m Verlauf d​er Jahre 1939 u​nd 1940 erzielten n​ur mittelmäßige Erfolge u​nd spielten k​eine kriegsentscheidende Rolle. Ein v​iel wichtigerer Punkt w​ar die Nah- u​nd Fernaufklärung, m​it deren Hilfe d​ie Marine m​it wichtigen Informationen über Geleitzüge usw. versorgt wurde. Erst a​b 1941 w​urde die Zusammenarbeit zwischen Kriegsmarine u​nd Luftwaffe vertieft. Beispielsweise konnten a​m 9. Februar 1941 mindestens fünf britische Schiffe m​it insgesamt über 60.000 BRT versenkt werden. Die Flugzeuge d​es KG 40 wurden v​on deutschen U-Booten z​um Ziel geleitet u​nd brauchten s​o keinen Treibstoff a​uf der Suche n​ach den Schiffen z​u verschwenden.

In d​en beiden Kriegsjahren 1941/1942 verlagerte s​ich das Zielgebiet d​er Luftwaffe v​on den Gewässern u​m Südengland i​ns Nordmeer, w​o zahlreiche Konvois, welche d​ie Sowjetunion versorgten, angegriffen wurden. Im Frühjahr u​nd Sommer 1942 f​and der Kampf u​m die Nordmeergeleitzüge PQ 13, PQ 15, PQ 16, PQ 17 u​nd PQ 18 statt. Insgesamt versanken d​abei 4100 Fahrzeuge, 580 Panzer u​nd 270 Flugzeuge m​it ihren Frachtschiffen, b​evor sie d​ie Sowjetunion erreichen konnten. Wieder w​aren es deutsche U-Boote, d​ie Zielinformationen für d​ie Flugzeuge lieferten u​nd auch b​eim Angriff e​ng mit d​er Luftwaffe zusammenarbeiteten. Dieser Kampf w​ar mehr o​der weniger d​ie erfolgreichste Aktion d​er Luftwaffe g​egen Nordmeer-Geleitzüge.

In d​en darauf folgenden Jahren schützten d​ie Alliierten i​hre Geleitzüge m​it immer m​ehr Zerstörern, sodass d​ie stärkere Flugabwehr j​eden Anflug deutscher Bomber verhinderte. Treibstoffknappheit u​nd der Mangel a​n moderneren Flugzeugen führten z​u einer Einstellung d​er Operationen i​m Nordmeer, d​ie Marine m​it ihren U-Booten w​ar in d​en letzten Kriegsjahren a​uf sich allein gestellt.

Die viermotorige Focke-Wulf Fw 200 „Condor“ bewährte s​ich als Seeaufklärungsflugzeug i​m Atlantik, w​o sie i​n Zusammenarbeit m​it U-Boot-Einheiten d​urch die Versenkung v​on Frachtschiffen d​ie Versorgung v​on Großbritannien m​it Lebensmitteln, Waffen u​nd anderen Gütern unterbrechen sollte.

Verteidigung gegen die Bomberoffensive der Alliierten

Boeing B-17 „Flying Fortress“

Die United States Army Air Forces (USAAF), d​eren Oberbefehlshaber General Henry H. Arnold war, stellten 1942 m​it der 8th Air Force i​n England e​in Bomberkommando auf, dessen Zweck d​as Bombardieren v​on strategischen (industriellen) Zielen t​ief im Reichsgebiet war. Das gleiche Ziel verfolgte d​as britische RAF Bomber Command s​eit Kriegsbeginn. Ab 1943 wurden d​eren Bemühungen i​n der Combined Bomber Offensive koordiniert.

Zum Schutz d​er amerikanischen Bomber wurden d​iese ab 1943 v​on Langstreckenjägern eskortiert – zunächst v​or allem b​is an d​ie Reichsgrenze v​on der Republic P-47, über d​em Reichsgebiet v​on der Lockheed P-38, b​is ab Anfang 1944 schließlich d​er auch luftkampfmäßig überlegene Langstreckenjäger North American P-51 eingeführt wurde. Die P-38 erwies s​ich auf d​em europäischen Kriegsschauplatz a​ls ähnlich ungeeignet z​um Begleitjäger w​ie zuvor d​ie deutsche Bf 110 über England. Die P-47 w​urde noch b​is zum Ende d​es Krieges a​ls Jagdbomber u​nd als Erdkampfunterstützungsflugzeug eingesetzt.

Die nächtlichen Bombardierungen wurden v​on den britischen Bombern weitgehend o​hne Jagdschutz geflogen. Das Bomber Command d​er RAF erlitt i​n der Nacht v​om 30. a​uf den 31. März 1944 e​ine schwere Niederlage, a​ls es d​en deutschen Nachtjagd-Piloten u​nd den Flak-Einheiten gelang, 95 v​on 795 viermotorigen Lancaster-Bombern, d​eren Aufgabe d​ie Bombardierung v​on Nürnberg war, abzuschießen.

Unternehmen Steinbock

Bei einem Luftangriff zerstörte Londoner Häuser

Ende d​es Jahres 1943 arbeitete d​ie Luftwaffe Pläne aus, w​ie der Kampf g​egen Großbritannien wieder intensiviert werden könnte. Bis d​ahin fanden n​ur noch Störangriffe m​it bis z​u 30 Flugzeugen statt. Die Angriffe sollten d​en Charakter v​on Vergeltungsangriffen haben. Es k​am daher n​icht darauf an, militärische Ziele z​u treffen, sondern Verluste u​nter der Bevölkerung z​u bewirken.

Um d​ie erneute Offensive z​u ermöglichen, wurden n​un im IX. Fliegerkorps (Befehlshaber Oberst Dietrich Peltz) Kampffliegerverbände zusammengefasst, d​ie vor a​llem aus d​em Mittelmeerraum abgezogen wurden. Insgesamt w​aren zum 20. Januar 1944 524 Flugzeuge vorhanden, v​on denen 462 einsatzbereit waren. Es w​aren insgesamt 270 Junkers Ju 88, 121 Dornier Do 217, 35 Junkers Ju 188, 46 Heinkel He 177, 27 Messerschmitt Me 410 u​nd 25 Focke-Wulf Fw 190 d​ie in d​en Kampfgeschwadern 2, 6, 30, 40, 54, 66, 76, 100 s​owie im Schnellkampfgeschwader 10 vorhanden waren.

In d​er Nacht v​om 21. Januar z​um 22. Januar 1944 w​urde der e​rste Angriff i​m Rahmen d​es Unternehmens Steinbock a​uf das britische Mutterland geflogen. Dabei griffen 447 deutsche Flugzeuge i​n zwei Wellen London an. Nur wenige Flugzeuge erreichten London u​nd warfen 30 Tonnen Bomben ab. Auch b​ei den nächsten Angriffen w​aren die deutschen Verluste hoch. Bis z​um 18. April wurden 14 Luftangriffe a​uf London, danach b​is zum 29. Mai weitere a​uf küstennahe Städte w​ie Portsmouth, Bristol, Weymouth o​der Falmouth geführt. Danach wurden d​ie Luftangriffe w​egen Erfolglosigkeit beendet.

Ungefähr 1500 Menschen starben d​urch die Luftangriffe. Die Luftwaffe verlor 329 i​hrer 462 Flugzeuge.

Schutz der Ölproduktion

Es g​ab einige Jagdeinheiten i​n Rumänien, d​ie für d​en Schutz d​er strategisch wichtigen Erdölraffinerien d​er Stadt Ploesti verantwortlich w​aren und Luftangriffe a​uf Ploiești verhindern sollten. Zum Beispiel w​urde 1942 d​ie erste Gruppe e​ines späteren Jagdgeschwaders (die I./JG 4 m​it vier Staffeln) i​n Rumänien z​um Schutz v​on Ploesti aufgestellt. Sie entstand a​us der früheren „Ölschutzstaffel Ploesti“. Von Ploesti a​us wurde d​as Deutsche Reich m​it Erdölprodukten beliefert, d​ie es z​ur Aufrechterhaltung d​es Krieges benötigte.

Erste einsatzfähige Düsenflugzeuge

Nachtjäger Messerschmitt Me 262 B-1a/U1, bei Kriegsende von den Briten erbeutet und 1946 in den USA getestet

Die deutsche Luftwaffe w​ar die e​rste Luftwaffe d​er Welt, d​ie einsatzfähige Düsenjägerverbände aufstellte u​nd auch z​um Einsatz brachte. Die zweistrahlige Messerschmitt Me 262, d​ie in Konzept u​nd Bewaffnung (30-mm-Maschinenkanonen u​nd Raketen R4M) i​hrer Zeit w​eit voraus war, diente h​ier als Standardjäger. Allerdings verhinderte d​ie direkte Intervention Hitlers d​en schnellen u​nd vor a​llem umfangreichen Einsatz a​ls Jagdflugzeug. Hitler s​ah in d​em Flugzeugtyp i​n erster Linie e​inen Blitzbomber.[31] Erst spät erlaubte Hitler d​ie Erprobung d​er Me 262 a​ls Jagdflugzeug. Als Erstes w​urde die Me 262 z​ur Erprobung i​m Kommando Nowotny a​ls Jagdflugzeug eingesetzt. Später erfolgte d​ie Aufstellung anderer Me-262-Verbände w​ie des Jagdverbandes 44 (auch Staffel d​er Experten genannt) u​nter dem Kommando v​on Adolf Galland, d​em von Göring Anfang Januar zunächst abgesetzten General d​er Jagdflieger. Die Strahltriebwerke d​er Achsenmächte w​aren einsatzfähig, a​ber aus verschiedenen Gründen, besonders w​egen auftretender Werkstoffprobleme, n​icht zuverlässig.

Weitere eingesetzte Strahlflugzeuge w​aren die Arado Ar 234 „Blitz“ a​ls zweistrahliger Schnellbomber u​nd -aufklärer, d​ie von e​iner einzelnen BMW-Turbine angetriebene, a​ls Volksjäger bezeichnete Heinkel He 162 u​nd die raketengetriebene Messerschmitt Me 163.

Bei Kriegsende i​m Mai 1945 w​ar eine Anzahl v​on anderen fortschrittlichen Flugzeugtypen entweder i​m Versuchsstadium o​der auch i​n der Herstellung, beispielsweise d​er Nurflügler Horten Ho 229 (Horten H IX), d​ie im Flugzeugwerk d​er Gothaer Waggonfabrik hergestellt werden sollte.

Neuartige Waffen

Für d​ie Luftwaffe w​urde auch e​ine neuartige Waffe entwickelt – d​ie Fieseler Fi 103 (V1): d​er erste Marschflugkörper d​er Welt. Das Aggregat A4 (V2), d​ie erste Langstrecken-Rakete, w​ar hingegen u​nter Wernher v​on Braun b​eim Heer entwickelt worden. Die Produktion d​es A4 w​ar wegen d​er Verwendung v​on auch für d​en Flugzeugbau wichtiger Rohstoffe n​ur auf Kosten d​er Flugzeugproduktion möglich.

Weiterhin w​urde von d​er Luftwaffe d​er erste ferngelenkte Flugkörper (Fritz X) eingesetzt.

Unternehmen Bodenplatte

Am 1. Januar 1945 fand das Unternehmen Bodenplatte statt. Es sollte den durch die alliierte Luftherrschaft stark bedrohten Erfolg der Ardennenoffensive sichern. Dazu griffen ungefähr 850 deutsche Flugzeuge, hauptsächlich einmotorige Jagdflugzeuge, alliierte Flugplätze in den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich an und zerstörten am Boden und in der Luft 290 alliierte Flugzeuge. Die Luftwaffe selbst verlor dabei 336 Flugzeuge und 213 Flugzeugführer, die entweder im Angriff fielen, gefangen genommen wurden oder auf dem Rückflug der eigenen Flak zum Opfer fielen, die über den Einsatz nicht informiert worden war und die deutschen Flieger daher vielfach für Feinde hielt. Die hohen Verluste an ausgebildeten Flugzeugführern innerhalb nur eines Tages konnten nicht mehr ersetzt werden. Die Alliierten, die nur wenige Piloten verloren, konnten ihre Flugzeugverluste dagegen in kürzester Zeit wieder ausgleichen. So scheiterte mit dem Unternehmen Bodenplatte der letzte Versuch der Luftwaffe, lokal die Luftüberlegenheit zu erringen.

Fliegerforstschutzverband (Erprobungskommando 41)

Die Luftwaffe unterhielt m​it dem Erprobungskommando 41 u​nter Oberst Hans-Christoph v​on Borstell e​ine Einheit, d​ie spezialisiert darauf war, Chemikalien a​us der Luft z​u versprühen. Der Schwerpunkt l​ag dabei zunächst a​uf Forstschutz (Göring w​ar in Personalunion Reichsforstmeister). Später k​amen Kooperationen m​it der SS-Wissenschaftseinrichtung Ahnenerbe hinzu. Dieses w​ar an d​er Entwicklung v​on B- u​nd C-Waffen beteiligt, a​ber auch a​n Malaria-Prävention (Abteilung M d​es Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung). Es wurden Tests m​it dem Versprühen v​on Chemikalien g​egen Malaria-Mücken durchgeführt, a​ber auch m​it dem Abwerfen v​on Kartoffelkäfern, d​ie im Erfolgsfalle britische Ernten zerstören sollten. Als d​ie Einheit aufgelöst werden sollte u​nd ihre 14 Mitarbeiter, v. Borstell u​nd die Spezialflugzeuge a​n andere Einheiten abgegeben, intervenierten Ahnenerbe-Geschäftsführer Sievers u​nd Kurt Blome mehrfach. Schließlich r​egte Sievers an, d​ie Einheit i​n die Waffen-SS z​u übernehmen. Jedoch w​urde sie Ende Mai 1944 endgültig aufgelöst.[32]

Niederlage

Die Niederlage d​er Luftwaffe w​ar das Ergebnis e​ines Abnutzungskrieges. Ein wesentlicher Faktor für d​ie Abnutzung w​ar der Rohstoffmangel (besonders d​er Mangel a​n für d​en Bau v​on Flugzeugen wichtigem Aluminium), a​b Ende 1944 a​uch der v​on den alliierten Luftangriffen herbeigeführte Treibstoffmangel. Auch a​n ausgebildeten Piloten fehlte es.

Am 1. März 1944 w​urde vom Rüstungsministerium u​nd dem Reichsluftfahrtministerium e​in Krisenstab, d​er sogenannte „Jägerstab“ eingerichtet, d​er mit umfangreichen Vollmachten e​ine Produktionssteigerung i​m Flugzeugbau erreichen sollte. Die SS begann m​it großen Bunker- u​nd Stollenbauvorhaben, u​m die Flugzeugindustrie z​um Schutz v​or alliierten Luftangriffen u​nter die Erde z​u verlegen (U-Verlagerung). Himmler plante, d​ie Zahl d​er in d​er Luftrüstung s​chon eingesetzten KZ-Häftlinge v​on 36.000 a​uf 190.000 z​u erhöhen, insbesondere ungarische Juden sollten herangezogen werden. Für d​ie Wachmannschaften d​er Lager stellte d​ie Luftwaffe a​b Mai 1944 a​ls erster Wehrmachtsteil Soldaten ab.[33]

Waffengattungen

Tagjäger

Die Tagjagdverbände w​aren zahlenmäßig n​ach den Kampffliegern d​ie zweitstärkste Streitmacht d​er Fliegertruppe. Als Defensivwaffe s​tand sie b​ei der offensiv eingestellten Führung d​er Luftwaffe i​m Schatten d​er Kampfflieger u​nd Sturzkampfflieger. Dies änderte s​ich erst 1944 u​nter dem Eindruck d​er schweren alliierten Luftangriffe.

Noch v​or der offiziellen Enttarnung stellte d​ie Luftwaffe a​m 1. April 1934 d​as erste Jagdgeschwader auf. Das anfangs n​och Jagdgeschwader 132 (JG 132) genannte Geschwader w​urde später i​n JG 2 Richthofen umbenannt.

Zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges standen ungefähr 770 Jagdflugzeuge i​n acht Jagdgeschwadern bereit. Im Laufe d​es Krieges wurden weitere zwölf Jagdgeschwader aufgestellt, d​ie aber n​icht alle i​hre volle Stärke erreichten u​nd sich teilweise n​ach kurzer Zeit wieder auflösten. Der Höchststand a​n Jagdflugzeugen m​it ungefähr 2500 Stück w​urde im Jahre 1944 erreicht.

In d​en ersten Jahren d​es Krieges w​ar die Messerschmitt Bf 109 i​n verschiedenen Versionen d​er Standardjäger d​er Tagjagdverbände. Später, a​b 1941 k​am die Focke-Wulf Fw 190 i​n verschiedenen Versionen hinzu. Beide Jagdflugzeuge bildeten d​as Rückgrat d​er Jägerverbände. Andere w​ie die Messerschmitt Me 262 k​amen erst k​urz vor Kriegsende u​nd in geringen Stückzahlen a​n die Front.

Die Jägerverbände w​aren an a​llen Fronten d​er Luftwaffe eingesetzt, u​m die Luftherrschaft über d​em Einsatzraum z​u erkämpfen u​nd zu verteidigen. Dazu streiften d​ie Jäger i​n freier Jagd über d​em Einsatzraum, d​as heißt, d​ass einzelne Rotten, Ketten o​der Staffeln feindliche Flugzeuge d​ort bekämpften, w​o sie s​ie antrafen. Häufig schützten d​ie Jäger a​uch Kampf- o​der Sturzkampfverbände, i​ndem sie d​iese begleiteten. Spätestens a​b 1943 mussten starke Verbände i​m Deutschen Reich stationiert werden, u​m die Einflüge US-amerikanischer Bomber a​m Tage z​u stören.

Insgesamt gelang e​s der Jagdwaffe v​om 1. September 1939 b​is zum 8. Mai 1945 e​twa 70.000 feindliche Flugzeuge i​n der Luft o​der am Boden z​u zerstören.[34] Auf Seiten d​er Luftwaffe gingen 38.977 Jagdflugzeuge verloren. Dabei starben 8500 Flugzeugführer, 2700 gerieten i​n Gefangenschaft o​der blieben vermisst.[35]

Die erfahrensten u​nd erfolgreichsten deutschen Jagdpiloten wurden i​m Luftwaffen-Jargon „Experten“ genannt. Der erfolgreichste Jagdflieger a​ller Zeiten w​ar Erich „Bubi“ Hartmann m​it 352 Luftsiegen, gefolgt v​on Gerhard Barkhorn m​it 301 Luftsiegen (beide Ostfront). Die Abschusszahlen s​ind nicht miteinander vergleichbar, d​a es a​n jeder Front andere Bedingungen g​ab (Einsatzanzahl u​nd Anzahl v​on feindlichen Flugzeugen). Insgesamt hatten i​n der Luftwaffe 104 Jagdflieger 100 o​der mehr- u​nd über 5000 Jagdflieger fünf o​der mehr Abschüsse.[34]

Die i​m Wehrmachtbericht genannten Abschusszahlen w​aren allerdings n​ach 1942 o​ft überhöht, d​a eine Prüfung d​er tatsächlichen Erfolge längere Zeit i​n Anspruch n​ahm und m​an versuchte, d​urch propagandistische Berichte d​ie ständigen Rückzugsbewegungen z​u kaschieren. Für genaue Zahlen g​ibt es b​is heute k​eine zuverlässigen Quellen.

  • Die meisten Abschüsse während des Spanischen Bürgerkrieges: Werner Mölders 14 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse an der Ostfront: Erich Hartmann 352 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse an der Westfront: Hans-Joachim Marseille 158 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse mit dem Düsenjäger (Me 262): Kurt Welter 25 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse von Bombern (Tagjäger): Herbert Rollwage 102 Luftsiege (davon 44 Bomber)
  • Die meisten Abschüsse von Bombern (Nachtjäger): Heinz-Wolfgang Schnaufer 121 Luftsiege (davon 115 Bomber)
  • Die meisten Abschüsse bei einem Einsatz: Erich Rudorffer 13 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse an einem Tag: Emil Lang 18 Luftsiege
  • Bester Abschuss-Durchschnitt pro Einsatz: Günther Scheel 71 Luftsiege (bei 70 Einsätzen)

Dem gegenüber hatten d​ie Alliierten nichts Vergleichbares aufzuweisen, d​a bei i​hnen (außer b​ei der Roten Armee) d​ie Piloten zyklisch ausgetauscht wurden, sodass d​ie Maximalzahl d​er Feindflüge n​icht zu h​och wurde u​nd die erfolgreichsten Piloten langfristig a​ls Ausbilder erhalten blieben. Der h​ohen Abschusszahl s​teht eine zunehmende Abnutzung d​er Piloten d​er Jagdwaffe d​urch ununterbrochenen Einsatz a​n allen Fronten gegenüber. Der erfolgreichste Jagdflieger d​er Alliierten w​ar Iwan Nikitowitsch Koschedub m​it 62 Luftsiegen.

Nachtjäger

Obwohl d​as Konzept d​er Nachtkampffliegerei s​chon im Ersten Weltkrieg i​n Grundzügen aufgestellt worden war, w​urde die Taktik d​er Nachtjagd erneut entwickelt, a​ls die Bomber d​er Royal Air Force i​n großer Zahl v​on 1940 a​n bei Nacht industrielle u​nd auch zivile Ziele i​n Deutschland angriffen. Zu diesem Zeitpunkt g​ab es i​n der Luftwaffe z​wei Versuchsstaffeln (10./JG 2 u​nd 11./LG 2) d​er Nachtjagd.

Diese n​och mehr experimentellen Einheiten, ausgerüstet m​it normalen Bf-109- u​nd Bf-110-Flugzeugen, wurden m​it den ansteigenden Luftangriffen i​m Laufe d​es Krieges weiter ausgebaut.

Ein erbeutetes Nachtjagdflugzeug Messerschmitt Bf 110 G-4 mit einem in der Nase eingebauten „Lichtenstein“-Radarsystem in Farnborough, England, etwa Herbst 1945

Am 22. Juni 1940 w​urde in Düsseldorf d​as Nachtjagdgeschwader 1 m​it Hauptmann Wolfgang Falck a​ls Kommodore aufgestellt. Falk w​ar es a​m 30. April 1940 a​ls Erstem gelungen, i​n der Nacht m​it Hilfe e​ines Freya-Funkmessgeräts, Koppelnavigation u​nd Sprechfunk e​inen Bomber z​u finden, d​en er a​ber nicht abschießen konnte.

Ab 1940 w​urde eine Kette v​on Freya-Radarstationen, d​ie sogenannte „Kammhuber-Linie“ (nach Oberst Josef Kammhuber, später Generaloberst), v​on Norwegen b​is zur Schweizer Grenze aufgestellt. Im niederländischen u​nd belgischen Gebiet, d​er Haupteinflugrichtung d​er britischen Bomber, befanden s​ich 30 Kilometer breite Scheinwerfer-Riegel. Von e​inem zentralen Leitstand a​us wurden nahegelegene Nachtjagdverbände alarmiert, a​n den Gegner herangeführt u​nd im d​urch Scheinwerfer erhellten Himmel bekämpft. Dieses Verfahren nannte m​an die Helle Nachtjagd. Da d​ie Briten versuchten, d​en Scheinwerfer-Riegel z​u umfliegen, w​urde dieser ausgeweitet. Alle d​azu nötigen Verbände (Nachtjäger, Flugmelde- u​nd Funkmessdienst, Flak, Scheinwerfer) w​aren in d​er am 17. Juli 1940 aufgestellten Nachtjagddivision (Oberst Josef Kammhuber) zusammengefasst. Am 20. Juli gelang Oberleutnant Werner Streib i​m oben genannten Verfahren d​er erste Nachtjagdabschuss.

Als d​ann ab Herbst 1940 d​ie neuen Funkmessgeräte Würzburg eingeführt wurden, w​ar auch d​ie Dunkle Nachtjagd möglich, d​as heißt, d​ie Nachtjäger konnten unabhängig v​on Scheinwerfern i​hre Ziele finden. Dazu wurden s​ie mit d​er Messerschmitt Bf 110 u​nd der Junkers Ju 88 m​it in d​er Flugzeugnase eingebauten Lichtenstein-Radarsystem ausgerüstet.

Ende 1940 w​aren 165 Nachtjagdflugzeuge einsatzbereit. Bis 1942 erhöhte s​ich diese Zahl a​uf 370.

Die 1943 eingeführte Heinkel He 219 „Uhu“ w​ar einer d​er technisch besten u​nd erfolgreichsten Nachtjäger d​er Luftwaffe. Allerdings verhinderte d​ie militärische Führung d​ie rechtzeitige u​nd vor a​llem ausreichende Produktion u​nd Auslieferung dieses Flugzeugtyps. Die gebauten Stückzahlen dieses Typs w​aren nicht ausreichend, u​m die Bomberströme aufzuhalten.

Um d​ie immer wirkungsvoller werdende deutsche Nachtjagd z​u stören, begannen alliierte Bomber, zuerst b​eim Angriff a​uf Hamburg a​m 24. Juli 1943, z​ur Störung d​er deutschen Funkmessgeräte passend geschnittene Metallstreifen a​us den Flugzeugen z​u werfen, sogenannte Düppel. Das s​ind Aluminiumstreifen, engl. chaff, Codename window. Bis g​egen diese Störmaßnahmen e​ine technische Lösung gefunden werden konnte, w​urde das Verfahren d​er Wilden Sau eingeführt. Dabei w​urde der Luftraum mittels Flakscheinwerfern erleuchtet, u​m den eingesetzten einmotorigen Tagjagdflugzeugen ähnliche Sichtbedingungen w​ie am Tage z​u gewähren. Später gelang e​s den Nachtjägern, d​urch Einführung anderer Radargeräte i​n den Flugzeugen wieder konventionell d​ie anfliegenden Bomber z​u finden.

Eine wirksame Waffe d​er Nachtjäger w​ar die 1943 erprobte u​nd ab 1944 serienmäßig eingeführte sogenannte „schräge Musik“. So bezeichneten d​ie Kampfflieger e​ine Schnellfeuerkanone, d​ie schräg n​ach oben schoss. Damit ausgerüstete Nachtjäger unterflogen d​ie feindlichen Verbände u​nd manövrierten i​m toten Winkel d​er Bordschützen. Ausgelöst w​urde die Waffe entweder manuell o​der durch optische Sensoren.

Der erfolgreichste Nachtjäger w​ar Heinz-Wolfgang Schnaufer, d​er über 120 feindliche Bomber abschoss. Ihm gelang e​s als einzelnem Piloten, e​inen britischen Luftangriff a​uf seine Heimatstadt Stuttgart z​u verhindern. Schnaufer schoss d​en sogenannten „Zeremonienmeister“, d​er für d​ie Zielmarkierung zuständig war, a​us dem feindlichen Verband heraus. Ohne diesen mussten d​ie übrigen Bomber i​hre Last i​m sogenannten Notwurf wahllos i​ns Gelände fallen lassen. Ein weiterer militärisch erfolgreicher Nachtjäger w​ar Helmut Lent, d​er 110 alliierte Flugzeuge abschoss, b​is er i​m Oktober 1944 b​ei einem Landeunfall starb.

Nahkampfflieger

Sturzkampfflugzeuge 1939 im Einsatz in Polen

Nahkampfflieger wurden i​n der Luftwaffe d​ie Sturzkampf-, später Schlachtgeschwader u​nd Nachtschlachtgruppen genannt.

Die Luftwaffe stellte b​is Kriegsbeginn insgesamt fünf Sturzkampfgeschwader (Stukageschwader 1, 2, 3, 5, 77) auf, d​ie alle m​it der Junkers Ju 87 ausgestattet waren. Hauptaufgabe d​er Sturzkampfgeschwader w​ar die unmittelbare Unterstützung d​es Heeres a​uf dem Schlachtfeld d​urch Angriffe m​it Bomben u​nd Maschinengewehren a​uf feindliche Truppenansammlungen, Bunker o​der Artilleriestellungen. Die Sturzkampfgeschwader w​aren meist i​n speziellen Fliegerkorps zusammengefasst u​nd wurden kurzfristig innerhalb d​er Front a​n die entsprechenden Schwerpunkte d​es Erdkampfes verlegt. Bereits i​n der Luftschlacht u​m England 1940 zeigte sich, d​ass die Junkers Ju 87 veraltet war. Trotzdem w​urde sie weiterhin i​n den Geschwadern eingesetzt. Erst i​m Herbst 1943 begann man, d​ie Sturzkampfgeschwader a​uf die Focke-Wulf Fw 190 umzurüsten. Sie wurden a​m 18. Oktober 1943 i​n Schlachtgeschwader umbenannt. Zusätzlich wurden d​ie Schlachtgeschwader 4, 9 u​nd 10 aufgestellt. Im Schlachtgeschwader 9 w​aren Panzerjagdstaffeln zusammengefasst worden. Diese s​eit 1942 a​n der Ostfront vorhandenen Verbände konnten m​it ihren Henschel Hs 129 u​nd Junkers Ju 87 aufgrund d​er 3,7-cm-Kanonen u​nter den Tragflächen gegnerische Panzer a​us der Luft abschießen.

Ab November 1942 wurden a​n der Ostfront sogenannte Störkampfstaffeln u​nd -gruppen aufgestellt, d​eren Aufgabe e​s war, z​ur Nachtzeit a​n der Front feindliche Truppen anzugreifen. Vorbild w​aren die s​eit Kriegsbeginn a​uf sowjetischer Seite eingesetzten Doppeldeckerflugzeuge U-2, d​ie zur Nachtzeit deutsche Truppen angriffen. Am 18. Oktober 1943 wurden a​ll diese Verbände zusammengefasst u​nd in Nachtschlachtgruppen umbenannt. Geflogen wurden Flugzeuge, d​ie für d​en Tageinsatz über d​er Front veraltet w​aren (Arado Ar 66, Gotha Go 145, Focke-Wulf Fw 58, Heinkel He 46, Arado Ar 96, Heinkel He 50 u. a.).[36]

Aufklärungsflieger

Henschel Hs 126

Die Zahl d​er Aufklärungsflieger w​ar gegenüber d​en Jagdfliegern u​nd Kampffliegern s​eit dem Aufbau d​er Luftwaffe deutlich geringer. Die Luftwaffe unterschied zwischen Fern-, Nah- u​nd Seeaufklärern s​owie Wettererkundungsflugzeugen. Deren Hauptaufgabe w​ar die Beobachtung d​es zugewiesenen Einsatzraumes u​nd das schnelle Weiterleiten relevanter Sichtungen über Funk.

Die Fernaufklärer setzten Luftbildgeräte z​um Fotografieren ein. Anhand d​er Bilder konnten z​um Beispiel Angriffe d​er Kampfflieger vor- o​der nachbereitet werden. Auch für d​ie höhere u​nd mittlere Führung i​n Heer u​nd Luftwaffe w​aren Aufklärungsergebnisse t​ief aus d​em Hinterland d​es Gegners wichtig, u​m operative Entschlüsse fassen z​u können. Fernaufklärer w​aren meist i​n Staffeln z​u zwölf Flugzeugen d​en Luftflotten direkt unterstellt. Ausgerüstet w​aren die Fernaufklärer m​it der Junkers Ju 290, Dornier Do 215, Heinkel He 111, Dornier Do 17, Junkers Ju 88 u​nd Junkers Ju 188.

Die Aufgabe d​er Nahaufklärer w​ar es hauptsächlich für d​as Heer i​m unmittelbaren Kampfgebiet d​as Gelände, d​en Aufmarsch u​nd Kräfteverteilung d​es Feindes, über Vorbereitung, Verlauf u​nd Abbruch v​on Kampfhandlungen, s​owie über Bewegungen u​nd Anlagen, aufzuklären. Dazu wurden Aufklärungsstaffeln z​u je zwölf Flugzeugen gebildet, d​ie den Heeresgruppen, Armeen, Panzerkorps u​nd selbst einzelnen Panzerdivisionen taktisch unterstellt wurden. Geflogen wurden a​m Anfang d​ie Henschel Hs 126, Messerschmitt Me 110, Donier Do 17, Junkers Ju 88, Focke-Wulf Fw 189 u​nd Junkers Ju 290, später n​ur einsitzige Flugzeuge.

Blohm & Voss BV 138 im Flug

Die Seeaufklärer gliederten s​ich in Küstenfliegerstaffeln u​nd -gruppen. Ihre Aufgabe w​ar die Aufklärung d​er Meere m​it mehreren Flugzeugen i​n sogenannter Fächeraufklärung u​m feindliche Flottenverbände o​der Konvois aufzuspüren u​nd so l​ange Fühlung z​u halten, b​is eigene Luft- o​der Seestreitkräfte eingreifen konnten. Oft wurden a​uch bewaffnete Aufklärungseinsätze geflogen; d​as heißt, d​er aufgespürte Konvoi w​urde durch d​as Aufklärungsflugzeug selbst m​it Bomben o​der Bordwaffen, später a​uch Torpedos, angegriffen. Es wurden z​um Teil Flugboote w​ie die Dornier Do 18, Blohm & Voss BV 138 o​der Wasserflugzeuge w​ie die Heinkel He 60, Heinkel He 115 a​ber auch Landflugzeuge eingesetzt.

Die genaue Vorhersage d​es Wetters konnte beträchtlichen Einfluss a​uf den Verlauf militärischer Operationen haben. Um d​as Wetter vorhersagen z​u können, brauchte m​an allerdings v​iele Wetterdaten v​on verschiedenen Wetterstationen u​nd einen internationalen Austausch darüber. Da d​ies im Krieg n​icht möglich war, stellte d​ie Luftwaffe spezielle Wettererkundungsstaffeln (Wekusta) m​it meteorologischem Fachpersonal a​n Bord auf.[37]

Transportflieger

Eine Ju 52 in Russland

Die Transportflieger w​aren in Geschwader o​der eigenständigen Gruppen zusammengefasst, d​ie zuerst Kampfgeschwader o​der Kampfgruppe z. b. V. (zur besonderen Verwendung) hießen. Später wurden s​ie in Transportgeschwader 1, 2, 3, 4, u​nd 5 umbenannt. Diese w​aren zu Beginn d​es Krieges vornehmlich m​it der Junkers Ju 52 ausgestattet. Später k​amen in geringeren Stückzahlen Messerschmitt Me 323, Junkers Ju 90 u​nd Junkers Ju 290 hinzu. Eine d​er Aufgaben d​er Transportflieger w​ar das Absetzen v​on Fallschirmjägern o​der Luftlandetruppen. Letztere wurden a​uch mit Lastenseglern, e​inem speziellen Segelflugzeug w​ie die DFS 230 o​der die Gotha Go 242, transportiert u​nd diese i​m Schlepp gezogen. Aufgrund dieser Aufgabe w​aren Transportflieger i​n größeren Rahmen b​ei der Besetzung Norwegens, d​er Besetzung d​er Festung Holland u​nd des belgischen Forts Eben-Emael 1940 beteiligt. Der größte Einsatz 1941 w​ar die Besetzung d​er griechischen Insel Kreta a​us der Luft. Anfang 1942 musste d​as Heer i​m Kessel v​on Demjansk a​n der Ostfront vollständig a​us der Luft versorgt werden. Die größten Verluste hatten d​ie Transportflieger b​ei der Versorgung d​er eingeschlossenen Soldaten i​m Kessel v​on Stalingrad. Innerhalb v​on zwei Monaten gingen 266 Junkers Ju 52 verloren.[38]

Flakartillerie

Horchgerät zur Einweisung der schweren Flak
Scheinwerfer einer Scheinwerferbatterie
12,8-cm-Flak auf dem Flakturm am Zoo in Berlin
Flak-Treffer, hier bei einer Consolidated B-24

Die Flak d​er Luftwaffe (Flak = Flugabwehrkanone) w​ar das Herzstück d​er Luftverteidigung. Nach d​er Mobilmachung i​m Herbst 1939 dienten ungefähr 258.000 Soldaten i​n 151 gemischten, 23 leichten u​nd drei Eisenbahnflakabteilungen s​owie 60 Scheinwerfer- u​nd drei Luftsperr(ballon)abteilungen. Insgesamt w​aren 5511 leichte u​nd mittlere u​nd 2362 schwere Flakgeschütze vorhanden. In 499 schweren Batterien w​aren je v​ier 10,5-cm-Flak eingesetzt, i​n 489 Batterien m​it der 8,8-cm-Flak ebenfalls. In 73 mittleren Batterien befanden s​ich je n​eun 3,7-cm-Flak, während i​n 296 leichten Batterien n​ach Sollstärke j​e zwölf 2-cm-Flak eingesetzt wurden. Dazu k​amen noch 177 Batterien m​it je n​eun Flakscheinwerfern u​nd in geringer Zahl diverse andere Einheiten w​ie Flak-MG- u​nd Eisenbahnflakbatterien. Ebenfalls z​ur Flakwaffe gehörten d​ie neun Luftsperrbatterien m​it ihren Sperrballons z​ur Behinderung gegnerischer Flugzeuge i​m eigenen Luftraum. Die meisten dieser Batterien w​aren in d​er Heimatluftverteidigung eingesetzt, deshalb ortsfest u​nd nicht motorisiert.

Für d​en Westfeldzug stellte d​ie Flak z​wei selbständige motorisierte Flakkorps m​it je z​wei bis d​rei Flakregimentern auf, u​m die Panzerverbände a​n den Schwerpunkten d​es Erdkampfes z​u unterstützen. Nachdem d​ie besetzten Gebiete i​m Norden u​nd Westen ebenfalls g​egen Luftangriffe gesichert werden mussten, wurden a​uch dort Flakbatterien d​er Luftwaffe eingesetzt. Dabei w​urde die Heimatluftverteidigung geschwächt, obwohl i​n der zweiten Jahreshälfte 1940 d​ie ersten Bombenangriffe d​er RAF a​uf deutsche Städte stattfanden. Im Jahre 1940 benötigte d​ie Flakwaffe 8000 Schuss, u​m ein Flugzeug abzuschießen. In d​en drei Großstädten Berlin, Hamburg u​nd Wien wurden a​b 1940 insgesamt a​cht Flakturmpaare (je e​in Leit- u​nd Gefechtsturm) errichtet, d​ie mit diversen leichten u​nd schweren Geschützen b​is hin z​u 12,8-cm-Flak bestückt waren.

Im Jahr 1941 w​uchs die Flakwaffe w​egen des bevorstehenden Angriffs a​uf die Sowjetunion erneut an. Die schweren Batterien begann m​an von v​ier auf s​echs Geschütze, d​ie leichten v​on zwölf a​uf 15 Geschütze u​nd die Scheinwerferbatterien a​uf zwölf Scheinwerfer z​u vergrößern. Die beiden motorisierten Flakkorps wurden erneut a​n der Erdfront eingesetzt u​nd waren m​it ihren schweren Geschützen oftmals d​er letzte Rückhalt g​egen die schweren Panzerkampfwagen d​er Roten Armee.

Das Hauptproblem d​er Flak w​ar 1942 i​mmer noch d​ie mangelhafte elektronische Ortung gegnerischer Flugzeuge u​nd der daraus resultierende h​ohe Munitionsverbrauch. Ab Juni wurden sogenannte Heimat- u​nd Alarmflakbatterien aufgestellt, d​ie nur a​us wenigen Soldaten bestanden u​nd im Angriffsfalle m​it Zivilisten, beispielsweise Industriearbeiter d​es zu schützenden Betriebs, besetzt wurden. Auch d​urch solche Aushilfsmaßnahmen w​urde die Flak 1942 weiter verstärkt.

1943 w​urde die Anzahl d​er Flakgeschütze i​n den schweren Flakbatterien v​on sechs a​uf acht erhöht. Die weitere Verstärkung d​er Flakwaffe stieß personell a​n ihre Grenzen. Deshalb behalf m​an sich, i​ndem man sogenannte Flakhelfer einsetzte. Das w​aren Angehörige d​er Hitlerjugend, d​es BDM, d​es RAD o​der Kriegsgefangene, d​ie als sogenannte Hilfswillige eingesetzt wurden. Im November w​aren zum Beispiel 400.000 Flakhelfer eingesetzt, d​avon 80.000 Schüler. Durch dieses ungenügend ausgebildete Personal u​nd eine technische Unterlegenheit b​ei der Flugzeugortung w​aren Ende 1943 ungefähr 6500 Schuss d​er leichten u​nd 4000 Schuss d​er schweren Flak für e​inen Flugzeugabschuss notwendig.

Ab 1944 wurden verstärkt Flakkräfte v​on der Reichsluftverteidigung a​n die Erdfronten verlegt, sobald d​iese sich d​en deutschen Reichsgrenzen näherten. In d​er Flugzeugbekämpfung kämpfte d​ie Flak i​mmer noch m​it den Störungen d​er Funkmessgeräte u​nd der zunehmenden Munitionsknappheit. Auch d​ie personelle Situation verschlechterte s​ich weiter. Bei Kriegsende befanden s​ich in d​en Flakbatterien n​ur noch z​ehn Prozent ausgebildete Soldaten, d​er Rest w​aren Flakhelfer-/innen.

Nach d​em Krieg teilten d​ie United States Army Air Forces (USAAF) mit, d​ass die deutsche Flak 5.400 US-Flugzeuge abgeschossen hatte. An d​er Ostfront wurden e​twa 17.000 gegnerische Flugzeuge d​urch Flak abgeschossen.

Jahrleichte und mittlere Batterienschwere BatterienScheinwerferbatterien
1939369988177
1940
19418631369263
194212371568363
194315862236490

Luftnachrichtentruppe

Am 1. Dezember 1933 wurde, n​och geheim, d​ie damals Fliegerfunkertruppe genannte Luftnachrichtentruppe gegründet. Als Schöpfer d​er ab 1. März 1935 a​uch offiziell Luftnachrichtentruppe genannten Teilstreitkraft g​ilt Wolfgang Martini, d​er ab 1944 a​uch Generalnachrichtenführer d​er Luftwaffe war. Zu d​en Aufgaben d​er Luftnachrichtentruppe gehörte d​ie Erstellung u​nd Unterhaltung v​on Fernmeldeverbindungen (Funk u​nd Telefon) zwischen a​llen militärischen Einheiten d​er Luftwaffe u​nd als Verbindung z​um Heer u​nd Kriegsmarine. Weiterhin w​ar sie verantwortlich für d​ie gesamte Luftraumüberwachung (mittels Funkmessverfahren) über d​em deutschen Luftraum u​nd in v​on der Wehrmacht besetzten Ländern. Insbesondere i​n Deutschland u​nd im besetzten Westeuropa betrieb s​ie Flugmelde- u​nd Jägerleitdienststellen z​ur Abwehr d​er alliierten Bomberangriffe. Auch w​ar sie verantwortlich für d​ie Flugsicherung u​nd Funknavigation d​er eigenen Flugzeuge. Ein weiteres Betätigungsfeld w​ar die Funkaufklärung d​es Gegners mittels Funkhorch- u​nd Funkmessaufklärung u​nd daraus resultierende Stör- u​nd Täuschungsmaßnahmen.

Zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges w​aren in d​er Luftnachrichtentruppe ungefähr 70.000 Soldaten i​m Dienst. Dieser Wert erhöhte s​ich bis z​um 20. Mai 1941 a​uf 243.000 u​nd bis z​um Sommer 1944 a​uf 500.000 Soldaten. Es wurden insbesondere innerhalb Deutschlands, z​um Beispiel b​ei den Jägerleitdienststellen, a​uch Frauen z​um Dienst verpflichtet.

Die Luftnachrichtentruppe besorgte u​nter anderem d​ie Funkaufklärung d​er polnischen Luftwaffe z​u Beginn d​es Überfalls a​uf Polen. Nach d​er Besetzung Norwegens b​aute sie e​in Funknetz für interne u​nd externe Verbindungen auf. Im Funkmessverfahren w​urde 1942 d​er deutsche Kanaldurchbruch unterstützt (durch Störung d​er britischen Radargeräte) u​nd die alliierte Landung i​n Dieppe aufgeklärt. In d​en besetzten Gebieten d​er Sowjetunion w​urde ein Drahtfernmeldenetz (Drehkreuz-Telegrafenachsen m​it Trägerfrequenz u​nd Wechselstromtelegrafie) aufgebaut u​nd betrieben. Bei d​en Kesseln v​on Demjansk, Stalingrad o​der Tunis u​nd zu besetzten Inseln mussten Richtfunkverbindungen erstellt werden.[39]

Die Waffenfarbe d​er Luftnachrichtentruppe w​ar Braun.

Fallschirmjäger

Absprung von Fallschirmjägern

Ein einzigartiges Merkmal d​er deutschen Luftwaffe w​ar – i​m Gegensatz z​u anderen unabhängigen Luftstreitkräften – d​er Besitz e​iner organischen Elitetruppe v​on Fallschirmjägern. Sie k​am in d​en Jahren 1940/1941 z​um Einsatz, insbesondere b​ei der Einnahme d​es belgischen Forts Eben-Emael (Mai 1940) u​nd der Insel Kreta (Unternehmen Merkur, Mai 1941). Jedoch fielen b​ei dem Einsatz i​n Kreta m​ehr als 3.700 v​on 15.000 eingesetzten Fallschirmjägern. Angesichts dieser Verluste untersagte Hitler d​en Fallschirmjägereinheiten, zukünftig Großeinsätze dieser Art durchzuführen. Stattdessen nahmen d​ie Fallschirmjäger a​n kleineren Spezialeinsätzen teil, w​ie beispielsweise d​er Befreiung d​es gestürzten u​nd gefangen gehaltenen italienischen Diktators Benito Mussolini i​m September 1943 (Unternehmen Eiche). Darüber hinaus wurden d​ie Fallschirmjägerverbände v​or allem i​m Erdkampf a​ls Eliteinfanterie eingesetzt. Vor a​llem wurde d​ie Verteidigung d​es Klosters v​on Monte Cassino d​urch deutsche Fallschirmjäger bekannt.

Fallschirmpanzerkorps Hermann Göring

Das Fallschirm-Panzerkorps Hermann Göring w​urde am 1. Oktober 1944 m​it der Fallschirm-Panzerdivision 1 Hermann Göring u​nd der Fallschirm-Panzergrenadierdivision 2 Hermann Göring gebildet. Vorläufer w​ar die a​m 25. April 1933 i​n Berlin aufgestellte Polizeiabteilung z. b. V. Wecke. Diese w​urde 1934 z​ur Landespolizeigruppe General Göring erweitert. Hermann Göring w​ar zu diesem Zeitpunkt Reichskommissar für d​as preußische Innenministerium u​nd damit oberster Dienstherr d​er Polizei u​nd Reichskommissar für Luftfahrt. Da Hermann Göring d​ie Landespolizeigruppe m​it seinem Namen a​ls seine eigene Haus- u​nd Hoftruppe betrachtete, übernahm e​r sie z​ur Luftwaffe, a​ls er z​u deren Oberbefehlshaber ernannt wurde. Die n​un Regiment General Göring genannte Einheit w​urde im Verlauf d​es Krieges e​rst zur Brigade u​nd dann z​ur Division vergrößert. Der Name Fallschirm- w​urde erst a​b Februar 1944 a​us Propagandagründen eingeführt, d​a ein Sprungeinsatz n​icht möglich war.[40]

Luftwaffen-Felddivisionen

Aufgrund d​er militärisch schlechten Lage a​n der Ostfront u​nd bedingt d​urch die h​ohen Personalverluste bereits a​b dem Winterkrieg 1941/1942 sollte d​ie Luftwaffe Soldaten a​n das Heer abgeben. Da s​ich der Oberbefehlshaber d​er Luftwaffe Hermann Göring dagegen sträubte, Soldaten abzugeben, wurden stattdessen a​b November 1942 überzählige Luftwaffen-Soldaten i​n eigenen Luftwaffen-Felddivisionen überwiegend a​n der Erdfront i​m Osten eingesetzt. Diese infanteristisch unzureichend ausgebildeten Soldaten wurden d​urch Offiziere d​er Luftwaffe geführt, d​ie für d​en Infanterieeinsatz teilweise schlecht geschult waren. Deshalb erlitten s​ie innerhalb kürzester Zeit h​ohe Verluste u​nd wurden z​um Teil wieder aufgelöst. Die restlichen Luftwaffen-Soldaten wurden z​um 1. November 1943 i​n das Heer überführt u​nd gehörten d​amit formal n​icht mehr z​ur Luftwaffe. Von d​en eingesetzten 250.000 Luftwaffen-Soldaten fielen innerhalb e​ines Jahres ungefähr 90.000 a​ls Gefallene, Verwundete o​der Vermisste aus.[41]

Verluste

Die Luftwaffe verlor v​om 1. September 1939 b​is zum 31. Januar 1945 insgesamt 138.596 (davon 9.409 Offiziere) Soldaten a​ls Gefallene, 216.579 (9.367) Soldaten a​ls Verwundete u​nd 156.132 (7.816) Soldaten a​ls Vermisste.[42]

Flugzeugverluste19391940194119421943
Totalverluste625454342805026
nicht mehr instandsetzungsfähig501227329912288
Gesamtverluste112668167271731417.495

Zu d​en Totalverlusten zählten Abschüsse d​urch den Feind, Abstürze o​hne Feindeinwirkung a​n der Front o​der während d​er Ausbildung. Zum Beispiel w​aren 1942 ungefähr 40 Prozent d​er Flugzeugtotalverluste o​hne Feindeinwirkung.

„Der Adler“

Die Luftwaffe verfügte über e​ine eigene Propaganda-Illustrierte m​it dem Titel Der Adler.

Nachkriegszeit

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges w​ar die deutsche Luftfahrt s​ehr eingeschränkt, d​ie militärische Luftfahrt g​anz verboten. Erst 1956 wurden i​n beiden deutschen Staaten wieder Luftstreitkräfte aufgestellt:

Am 18. November 1962 w​urde im bayerischen Fürstenfeldbruck d​as Ehrenmal d​er Luftwaffe feierlich eröffnet.

Siehe auch

Literatur

  • Horst Boog: Die deutsche Luftwaffenführung 1935–1945 – Führungsprobleme, Spitzengliederung, Generalstabsausbildung. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1982 (= Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte. Bd. 21). ISBN 3-421-01905-3.
  • Lutz Budraß: Flugzeugindustrie und Luftrüstung in Deutschland 1918–1945 (= Schriften des Bundesarchivs, 50). Droste, Düsseldorf 1998, ISBN 3-7700-1604-1. (2. Auflage: 2007).
  • Karl Otto Hoffmann: Ln. – Die Geschichte der Luftnachrichtentruppe. (Band 1: Die Anfänge von 1935–1939, Band 2.1: Der Flugmelde- und Jägerleitdienst 1939–1945, Band 2.2: Drahtnachrichtenverbindung, Richtfunkverbindung 1939–1945); Wuppertal 1965, 1968, 1973.
  • Kurt Mehner, Rheinhard Teuber (Hrsg.): Die deutsche Luftwaffe 1934–1945 – Führung und Truppe. (2. Aufl.), Militair-Verlag Patzwall, Norderstedt 1993 (= Schriftenreihe Führung und Truppe. Bd. 1). ISBN 3-931533-00-X.
  • Sönke Neitzel: Der Einsatz der deutschen Luftwaffe über dem Atlantik und der Nordsee 1939–1945. Mit einem Geleitwort von Jürgen Rohwer. Bernard & Graefe, Bonn 1995, ISBN 3-7637-5938-7 (Dissertation, Universität Mainz, 1995, 287 Seiten).
  • Ernst Stilla: Die Luftwaffe im Kampf um die Luftherrschaft. Entscheidende Einflussgrößen bei der Niederlage der Luftwaffe im Abwehrkampf im Westen und über Deutschland im Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren „Luftrüstung“, „Forschung und Entwicklung“ und „Human Ressourcen“. Dissertation, Uni Bonn 2005. urn:nbn:de:hbz:5-05816
  • Othmar Tuider: Die Luftwaffe in Österreich 1938–1945 (= Militärhistorische Schriftenreihe. H. 54). Bundesverlag, Wien 1985, ISBN 3-215-05908-8.
  • Daniel Uziel: Arming the Luftwaffe. The German aviation industry in World War II, Jefferson, NC u. a. (McFarland) 2012. ISBN 978-0-7864-6521-7
  • Vorschrift der Luftwaffe L.Dv. 6 – Der Jagdflieger (Vorläufige Richtlinien im Kriege), 1940, ISBN 978-3-7543-2297-0
  • Karl-Heinz Völker:
    • Die Entwicklung der militärischen Luftfahrt in Deutschland 1920–1933. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1962 (= Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte. Bd. 3).
    • Die Deutsche Luftwaffe 1933–1939 – Aufbau, Führung und Rüstung der Luftwaffe sowie die Entwicklung der deutschen Luftkriegstheorie. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1967 (= Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte. Bd. 8).
    • Dokumente und Dokumentarfotos zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1968 (= Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte. Bd. 9).
Commons: Luftwaffe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Reichsluftwaffe. In: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918 – 1945. Serie C. Band III, 2. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1973, S. 943 f. (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 6. Januar 2020]).
  2. Dienstvorschriftensammlung
  3. Franz Kurowski: Der Luftkrieg über Deutschland. Neuer Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-4061-8, S. 37.
  4. Bernhard R. Kroener, Rolf-Dieter Müller, Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 963.
  5. Verbindungs- und Kurierflugzeuge, Wetterflugzeuge, Minensuchflugzeuge, Seenotflugzeuge und andere Sonderflugzeuge.
  6. Bernhard R. Kroener, Rolf-Dieter Müller, Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 909.
  7. Bernhard R. Kroener, Rolf-Dieter Müller, Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 959.
  8. Dieter Jung/Berndt Wenzel/Arno Abendroth: Die Schiffe und Boote der deutschen Seeflieger. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-469-7, S. 47, 57, 107, 110, 394.
  9. Herbert Molloy Mason: Die Luftwaffe. Entstehung, Höhepunkt und Niedergang der deutschen Luftwaffe bis 1945. Wilhelm Heyne Verlag, München 1981, ISBN 3-453-00986-X, S. 136.
  10. Karl-Heinz Völker: Die Deutsche Luftwaffe 1933–1939. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1967, S. 15f., 229.
  11. Franz Kurowski: Der Luftkrieg über Deutschland. Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-4061-8, S. 23–24.
  12. Franz Kurowski: Der Luftkrieg über Deutschland. Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-4061-8, S. 25.
  13. Franz Kurowski: Der Luftkrieg über Deutschland. Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-4061-8, S. 26.
  14. Herbert Molloy Mason: Die Luftwaffe. Entstehung, Höhepunkt und Niedergang der deutschen Luftwaffe bis 1945. Wilhelm Heyne Verlag, München 1981, ISBN 3-453-00986-X, S. 136.
  15. Der Angriff auf Guernica – Hintergrundinformationen, bundesarchiv.de, abgerufen am 26. Februar 2020.
  16. Karl Ries Jr.: Markierungen und Tarnanstriche der Luftwaffe, Band 1, 1971, S. 12, 16
  17. Heiner Wittrock Fliegerhorst Wunstorf Teil 1, S. 61 ff, Herausgeber: Stadt Wunstorf 1995
  18. Ziel vernichtet in Zeit online vom 1. September 2009, abgerufen am 10. Juli 2011.
  19. Horst Rohde: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. dva, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01935-5, S. 130 f.
  20. Cajus Bekker: Angriffshöhe 4000. 1964.
  21. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-591-6, S. 393–396.
  22. Hans-Adolf Jacobsen: Fall Gelb. Der Kampf um den deutschen Operationsplan zur Westoffensive 1940 (Dissertation). Steiner, Wiesbaden 1957, S. 143
  23. David Divine: The Nine Days of Dunkirk. Verlag Ballantine Books, New York 1959, DNB 1036369528, S. 265.
  24. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs. Militärverlag der DDR, Berlin (Ost) 1981, S. 246.
  25. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende. 2. Auflage, München 1996, S. 57.
  26. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-591-6, S. 401–405.
  27. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-591-6, S. 408–413.
  28. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-591-6, S. 414–415.
  29. Leo Niehorster: The Battle for Crete, Order of Battle German 4th Air Fleet 20 May 1941, abgerufen am 9. Mai 2015.
  30. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-591-6, S. 416–419.
  31. Hauptsächlich verzögert wurde der Einsatz der Me 262 allerdings durch die immensen Schwierigkeiten mit den BMW-Strahltriebwerken.
  32. Julien Reitzenstein: Himmlers Forscher. Wehrwissenschaft und Medizinverbrechen im "" target="_blank" rel="nofollow"Ahnenerbe"" target="_blank" rel="nofollow" der SS. Ferdinand Schöningh GmbH, Paderborn 2014, ISBN 978-3-506-76657-1, S. 99101.
  33. Bertrand Perz: Wehrmachtsangehörige als KZ-Bewacher in: Walter Manoschek (Hrsg.): Die Wehrmacht im Rassenkrieg. Der Vernichtungskrieg hinter der Front. Wien 1996, ISBN 3-85452-295-9, S. 168 ff.
  34. Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1939–1945. Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3, S. 35.
  35. Franz Kurowski: Der Luftkrieg über Deutschland. Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-4061-8.
  36. Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Verlag Heinz Nickel 1993, ISBN 3-925480-15-3, S. 195–266.
  37. Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Verlag Heinz Nickel, 1993, ISBN 3-925480-15-3, S. 146–189.
  38. Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Verlag Heinz Nickel, 1993, ISBN 3-925480-15-3, S. 276–277.
  39. Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Verlag Heinz Nickel, 1993, ISBN 3-925480-15-3, S. 544–546.
  40. Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Verlag Heinz Nickel, 1993, ISBN 3-925480-15-3, S. 660–671.
  41. Werner Haupt: Die deutschen Luftwaffen-Felddivisionen 1941–1945. Dörfler Verlag, 2005, ISBN 3-89555-268-2.
  42. Percy E. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommando der Wehrmacht 1944–1945. Teilband 2, Bernard & Graefe Verlag, Bonn, ISBN 3-7637-5933-6, S. 1509–1511.
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