Reichsbischof

Der Reichsbischof w​ar nach d​er Kirchenverfassung v​om 11. Juli 1933 d​as höchste Organ d​er Deutschen Evangelischen Kirche. Als Körperschaft d​es öffentlichen Rechts t​rat sie a​n die Stelle d​es Deutschen Evangelischen Kirchenbundes. Das Amt e​ines Reichsbischofs g​ab es i​n der evangelischen Kirche n​ur in d​er Zeit d​es Nationalsozialismus.

Müller vor seiner Wahl in Wittenberg

Friedrich v​on Bodelschwingh d​er Jüngere w​ar bis z​um 24. Juni 1933 designierter Reichsbischof; w​egen der kirchenpolitischen Auseinandersetzungen n​ach der Reichstagswahl v​om März 1933 t​rat er d​as Amt a​ber nicht an.

In Ostpreußen h​atte der Nationalsozialismus besonders v​iele Anhänger. So h​olte Adolf Hitler gleich n​ach seiner Ernennung z​um Reichskanzler a​m 30. Januar 1933 z​wei Königsberger Militärs n​ach Berlin, d​en Wehrkreisbefehlshaber Werner v​on Blomberg a​ls Reichswehrminister u​nd dessen Stabschef Walter v​on Reichenau a​ls Ministeramtschef. Ludwig Müller, d​en Wehrkreispfarrer i​m Wehrkreis I, machte Hitler a​m 25. April 1933 z​u seinem Vertrauensmann u​nd Bevollmächtigten für Fragen d​er evangelischen Kirche. In Wittenberg wählte d​ie Deutsche Evangelische Nationalsynode d​er Deutschen Christen daraufhin Müller a​m 27. September 1933 einstimmig i​n das n​eu geschaffene Reichsbischofsamt,[1] d​as erst m​it dem NS-Staat i​m Mai 1945 unterging.

Einzelnachweise

  1. Manuel Ruoff: Warum Ludwig Müller Reichsbischof wurde. Vor 80 Jahren wurde der Wehrkreispfarrer in Königsberg Führer der Deutschen Evangelischen Kirche. Preußische Allgemeine Zeitung, Nr. 38, 21. September 2013, S. 11.
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